Stationärer Handel 4.0 - Worauf es jetzt ankommt Schweiz
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Die ganze Studie ist erhältlich unter www.swiss-retail.ch oder www.holisticconsultinggroup.com/shop Veröffentlichung November 2020 | Erhebung August & September 2020 Stationärer Handel 4.0 – Worauf es jetzt ankommt Schweiz Autoren: Dr. Markus Schweizer, Holistic Consulting GmbH Agnes Fleischer, Holistic Consulting GmbH Dagmar Jenni, Swiss Retail Federation Studie Christian Thunig,Stationärer Innofact AG Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact
IMPRESSUM STUDIENDESIGN Stationärer Handel 4.0 - Worauf es jetzt ankommt Studie – Stationärer Handel Studie – Covid-19-Befragung Schweiz Herausgeber Durchführendes Institut Durchführendes Institut Holistic Consulting GmbH Innofact AG Innofact AG Bödekerstr. 70 Projektteam: Christian Thunig Projektteam: Christian Thunig 30161 Hannover Neuer Zollhof 3 Neuer Zollhof 3 40221 Düsseldorf 40221 Düsseldorf Telefon: DE +49 511 2195 6025 Mobile DE +49 152 5640 3805 Tel.: +(49) 211 86 20 29 – 238 Tel.: +(49) 211 86 20 29 – 238 CH +41 79 575 97 81 Fax: +(49) 211 86 20 29 – 210 Fax: +(49) 211 86 20 29 – 210 Mail info@holisticconsultinggroup.com Homepage: www.innofact.com Homepage: www.innofact.com Autoren Erhebungszeitraum Erhebungszeitraum Dr. Markus Schweizer August-September 2020 September 2020 Agnes Fleischer Dagmar Jenni Methode Methode Christian Thunig Online-Befragung. Die Probanden wurden Online-Befragung. Die Probanden wurden aus dem INNOFACT Consumerpanel aus dem INNOFACT Consumerpanel Veröffentlichung rekrutiert. Eine zufällige Stichprobe wurde rekrutiert. Eine zufällige Stichprobe wurde November 2020 per E-Mail eingeladen und konnte am per E-Mail eingeladen und konnte am Onlinefragebogen teilnehmen. Der Zugang Onlinefragebogen teilnehmen. Der Zugang Copyright zur Onlinebefragung war für jeden dieser zur Onlinebefragung war für jeden dieser © 2020 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Teilnehmer nur über eine individuelle Teilnehmer nur über eine individuelle Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Transaktionsnummer möglich, Transaktionsnummer möglich, Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf Mehrfachteilnahmen waren somit Mehrfachteilnahmen waren somit in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm ausgeschlossen. ausgeschlossen. oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Stichprobe Stichprobe Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, Männer und Frauen im Alter von 18-74 Männer und Frauen im Alter von 18-74 vervielfältigt oder verbreitet werden. Jahren, Internetnutzer, wohnhaft in der Jahren, Internetnutzer, wohnhaft in der D- und F-CH, HH (Mit-)Entscheider für den D-CH Haftungsausschluss Einkauf UND kaufen selbst, zumindest Die Holistic Consulting GmbH versucht mit gelegentlich, ein grösstmöglicher Sorgfalt, in der vorliegenden Studie richtige, vollständige und aktualisierte Informationen Lebensmittel: 1281 Befragte Fallzahl: 1007 Befragte zur Verfügung zu stellen. Fehler können jedoch nicht Fashion: 1143 Befragte völlig ausgeschlossen werden. Die Holistic Consulting Möbel: 1164 Befragte GmbH übernimmt daher keinerlei Haftung oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Qualität Quoten: Bevölkerungsrepräsentativ Quoten: Bevölkerungsrepräsentativ und/oder Aktualität der veröffentlichten Sprachregion: 75% D-CH / 25% F-CH Sprachregion: D-CH Informationen, es sei denn, die Fehler wurden Region «Wirtschaftsgebiete» Region «Wirtschaftsgebiete» vorsätzlich oder grob fahrlässig begangen. Dies Geschlecht und Alter Geschlecht und Alter betrifft sowohl materielle als auch immaterielle Schäden Dritter, die durch die Nutzung des Informationsangebots verursacht werden. Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact
VORWORT Die Handelsbranche befindet sich mitten Auch die Fixierung auf die Konkurrenz in einer Umbruchphase. Das Aufbrechen bzw. auf die Masse des Marktes ist oft von traditionellen Strukturen bringt nicht wirklich zielführend. Profilierung immer auch Unsicherheiten mit sich: Wie kommt vielmehr von Eigenständigkeit werden wir in Zukunft einkaufen? Wel- und einer inneren Überzeugung. cher Kanal wird sich durchsetzen? Oder geht es gar nicht um den Kanal, sondern Leitend für diese Eigenständigkeit kann um das Gesamtkonzept? Und was will nur der Kunde sein. Was althergebracht eigentlich der Kunde? klingt, ist in der konsequenten Umset- zung nicht immer selbstverständlich. Auch grosse Unternehmen, die als Kon- Dr. Markus Schweizer Agnes Fleischer stante im Konsumleben galten, sind nicht Die vorliegende Studie lädt dazu ein, die Geschäftsführer Senior-Beraterin davor gefeit, sich grundlegend zu hinter- Anliegen der Kunden an den stationären Holistic Consulting GmbH Holistic Consulting GmbH fragen. Der Erfolg von gestern ist kein Handel differenziert zu betrachten. Die Garant für eine florierende Zukunft. Ganz Innenstädte leeren sich nicht grundlos. Kontakt: markus.schweizer@holisticconsultinggroup.com im Gegenteil. Die Geschichte zeigt, dass Der Ruf nach mehr Unterstützung der insbesondere etablierte und erfolgreiche Politik zur Revitalisierung mag berechtigt Unternehmen oft den Anschluss an den sein. Der Startpunkt zur Renaissance liegt Zeitgeist verpassen, weil sie sich auf die aber beim Händler selbst. Stärken der Vergangenheit verlassen. Eines ist dabei klar: Ein «Weiter so» wie Doch wohin entwickelt sich der Handel? bisher wird nicht zum Erfolg führen. Es Auf welchen Weg soll man nun setzen? In braucht eine Neuinterpretation des stati- dieser strategischen Unsicherheit hat die onären Handels. Corona-Pandemie die Nervosität weiter erhöht. Eines lässt sich statuieren: Die alleinige Dagmar Jenni Christian Thunig Fokussierung auf Kennzahlen aus der Geschäftsführerin/Director Managing Partner Vergangenheit kann fehlleitend wirken. Swiss Retail Federation Innofact AG Die Entwicklung der Marktanteile, Ebita- Vergleiche oder Flächenproduktivitäten sagen wenig über die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens aus. 1 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 2
INHALT 1. Management Summary 5 2. Wie gelingt eine Renaissance des stationären Handels? 21 2.1 Anspruch vs. Wirklichkeit der Profilierungsfaktoren 23 2.2 Einfluss auf das Kaufverhalten durch Covid-19 33 2.3 Neuinterpretation dank Kundenfokus inkl. Customer Journey 43 3. Wie kann sich der Point of Sales profilieren? 53 3.1 Profilierungsfaktor Beratung 55 3.2 Profilierungsfaktor Sortiment & Kuratierung 67 3.3 Profilierungsfaktor Unmittelbarkeit &Verfügbarkeit 79 3.4 Profilierungsfaktor Multisensorik & Atmosphäre 91 3.5 Profilierungsfaktor Vertrauen 103 4. Wie kommen wir vom Ist- zum Soll-Zustand? 113 4.1 Branchen im Blick – Lebensmittel 115 4.2 Branchen im Blick – Fashion 123 4.3 Branchen im Blick – Möbel 131 4.4 Greifbare Innovationen inkl. Best Practice 139 5. Anhang 161 5.1.Über die Herausgeber 163 5.2 Quellenverzeichnis 169 5.3 Abbildungsverzeichnis 171 3 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 4
1. MANAGEMENT SUMMARY Inspiration und Erlebnis – so scheint es Was muss der – sind an die Vorzeigeformate ausge- lagert worden. stationäre Handel bieten, damit er Stattdessen muss klar sein: Jeder Laden kommuniziert mit allen senso- (s)einen Platz im rischen Eindrücken. Jedes Geschäft trägt zum Bild bei, das die Kunden in Leben der Menschen ihren Köpfen mit den Händlern behaupten kann? verbinden. Wie wir in dieser Studie zeigen werden, tritt teilweise eine tief Betrachtet man die Profilierungs- sitzende Diskrepanz zwischen An- faktoren des stationären Handels, spruch und Wirklichkeit auf. Damit stechen zwei Aspekte hervor, die zur möchten wir aber keineswegs Renaissance des Einzelhandels verhel- schwarzmalen, sondern Mut machen: fen können: die persönliche Beratung Wagen Sie etwas Neues bzw. streng- und das Erlebnis vor Ort. Denk- genommen etwas „Altes“: Bauen Sie modelle, die nicht neu sind, aber die originären Stärken des Einzel- aufgrund der Digitalisierungswelle handels wieder auf. Und zwar so, dass eher einen schweren Stand haben. sie dem Zeitgeist entsprechen. Das Tatsächlich erkennt man in Vorzeige- kann bedeuten, dass die Einbettung märkten oder Flagship-Stores tolle digitaler Instrumente bzw. die Ansätze, die Mut machen. Aber: Die Verschmelzung der Kanäle Sinn ergibt. viel wichtigere Funktion erfüllen die Nur: der Kunde sollte dabei der „Alltagsmärkte“. Ob in der Innenstadt Treiber in der Leistungsentwicklung oder in der Nachbarschaft – hier sein – und nicht die Technologie. spielt sich der Großteil des Konsum- lebens ab. In der Diskrepanz In den „Alltagsformaten“ ist aber zu oft die operative Hektik und Impro- zwischen Anspruch visation zu spüren. Enge Gänge, dunk- le Bereiche, zerkratzte Bodenplatten, und Wirklichkeit liegt Röhrensysteme an der Decke und ein sonores Brummen der Klimaanlage das Innovations- sind nur einige Indikatoren dafür, dass potenzial. der Handel zu oft einen reinen Versorgungsauftrag übernimmt. 5 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 6
1. Management Summary ZUSAMMENFASSUNG – PROFIL DES DETAILHANDELS Über 3500 Schweizer Kunden haben über Vertrauen) so richtig begeistern. Es fehlt führen, dass der Einkauf als Pflicht wahr- Eher nein. Mit dem Aufkommen von 30 Retailbrands in 3 Branchen bewertet an Magnetwirkung. Kunden verspüren genommen wird. Diese Painpoints tragen „Same Day Delivery“ und automatisierten und uns von ihren Vorlieben und nur bedingt Spannung, Neugierde oder mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dazu Routine-Bestellungen dürfte auch dieses persönlichen Kritikpunkten an den den Wunsch nach Begegnung, wenn sie bei, dass der bequeme Klick im Internet Alleinstellungsmerkmal bald brüchig stationären Handel berichtet. Weitere z. B. an ihren nächsten Supermarktbesuch sich mehr und mehr durchsetzt. werden. Deshalb: 1000 Kunden wurden zu ihrem denken. Natürlich ist der Einkauf – ob Kaufverhalten während der Corona- Massnahmen befragt. Lebensmittel, Kleider oder Möbel – häufig auch einfach Pflicht. Aber was, Die Konsequenz? Der Online-Handel wächst ungehindert und: die Rolle des Der stationäre Handel wenn daraus eine Freude entstehen stationären Händlers – zugespitzt formu- muss sich neu erfinden. Aus den Ergebnissen wird erkennbar, dass könnte? Es muss nicht immer Begeis- liert – reduziert sich vielerorts auf die es höchste Zeit ist, sich als Händler terung sein, aber einfach eine Aktivität, reine Versorgerrolle. So schätzen Kunden Hierfür ist eine Rückbesinnung notwen- wieder an die originären Stärken des die mit positiven Assoziationen versehen insbesondere die „Unmittelbarkeit“ der dig. Weshalb soll der Kunde überhaupt Detailhandels zurückzubesinnen. Denn: ist und die man gerne erledigt. Dazu ist es Produkte – d. h. die Möglichkeit, sofort eine Filiale betreten? Wie lässt sich das Der Kunde kann sich für keinen der fünf zunächst notwendig zu wissen, was denn über die Produkte verfügen zu können. Leistungsspektrum (auch mit digitalen Profilierungsfaktoren (Beratung, Sorti- die zentralen Störfaktoren sind, die dazu Reicht dies aus? Instrumenten) so attraktiv gestalten, da- ment, Unmittelbarkeit, Atmosphäre und mit ein Sog ausgelöst wird? LEH Fashion Möbel andere andere andere 7 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 8
2. Renaissance, aber wie? ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT Unsere Vorgehensweise zur kundenzentrierten Profilierung: Es geht in erster Linie darum, Störfaktoren aus dem Weg zu räumen. Bestimmen Sie Ihre Kunden (z. B. Personas), 1 damit Sie in der ganzen Organisation nicht Somit wird auch klar, dass Handel Detail Ein spannendes Instrument stellt hierbei ist und zunächst die operativen Störfak- die Customer Journey dar. Diese verhilft, von „dem Kunden“ sprechen, sondern ein toren aus dem Weg geräumt werden gedanklich in die Reise des Kunden einzu- konkretes Motiv vor Augen haben. sollten. Die Studie zeigt in Kapitel 3 auf, tauchen und dabei auch zu erkennen, wo diese Potenziale liegen. Erst in einem was entlang der persönlichen Einkaufs- zweiten Schritt geht es darum, die reise – von der Bedürfnisentstehung bis Zukunft abzubilden – den Handel neu zu zum Konsum – heute schon wichtig ist Ermitteln Sie die Ansprüche und die interpretieren. und wo die Ansprüche vom Handel noch 2 Wirklichkeit auf der Basis der fünf nicht gedeckt werden. Doch wie? Viele Händler bekunden Mühe stationären Profilierungsfaktoren. mit der Neuinterpretation der Fläche. Zu Genau diese Diskrepanz zwischen An- oft wird moniert, dass der Kunde kaum spruch und Wirklichkeit birgt das grösste mehr greifbar und hybrid sei. Wenn man Innovationspotenzial. Letztlich haben die ihn fragt, was seine Bedürfnisse sind, Amazons und Alibabas unserer Zeit nichts Reduzieren Sie die Störfaktoren dann bekommt man entweder die heile anderes gemacht, als dass sie mit der 3 entlang der Customer Journey. Welt oder widersprechende Bedürfnisse Lösung eines Painpoints gestartet sind. In zur Antwort, die nicht realisierbar sind. der kreativen Ausgestaltung der Stör- Ausserdem sei der Markt aufgrund des faktoren liegt die Zukunft. Verleihen Sie Ihrem Gesamtprofil Aufkommens aggressiver Online-Anbieter wie z. B. Amazon ungleich schwieriger Die fünf stationären Profilierungsfaktoren eine Sogwirkung durch ein begehrens- geworden. Unsere Forschung zeigt, dass insbeson- 4 wertes Leistungsversprechen und Das mag sein. Was aber schon bei Tante dere bei der persönlichen Beratung, in realisieren Sie Ihr Zukunftsbild Emma funktioniert hat, ist auch heute der multisensorischen Raumgestaltung, in der Kuratierung der Sortimente, in der systematisch. noch relevant: Empathie. Trotz der Datenvielfalt an Studien und Transak- Unmittelbarkeit des Angebotes und im Vertrauensverhältnis ein Profilierungs- tionsdaten zählt immer noch das Erken- potenzial für den stationären Handel Gleichen Sie Ihre Leistungen und nen und Verstehen der Bedürfnisse der 5 Kunden. Reine Zahlenreihen sind hierfür schlummert. Alles Aspekte die einerseits Kontaktpunkte kontinuierlich mit aktuell digital nur schwer abzubilden sind wenig hilfreich. und gleichzeitig ein starkes Kunden- den Ansprüchen Ihrer Kunden ab. Es geht darum, die zur Verfügung ste- bedürfnis im Kaufprozess darstellen. henden Daten optimal zu kombinieren Dementsprechend ist es lohnenswert, und richtig zu interpretieren. Dies vermag diese fünf Dimensionen genauer zu kein Algorithmus alleine zu leisten. betrachten, um Ansätze für die zukünftige Profilierung abzuleiten. 23 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 24
2. Renaissance, aber wie? DIE 5 PROFILIERUNGSFAKTOREN DES STATIONÄREN HANDELS DIE 5 Profilierungsfaktoren Voraussetzung für die optimale Gestal- tung sind natürlich die Verfügbarkeit vor Die Bereitschaft, den Kunden ins Ort und die Öffnungszeiten. Aber nicht Vertrauen Zentrum zu stellen, zieht sich durch nur. Auch das Anfassen, Ausprobieren und das Vergleichen von Varianten vor die Profilierungsfaktoren hindurch. Ort gehört zu den Dingen, die Online nur schwer abzubilden sind. Aber eben: Der Händler vor Ort ist greifbar. Wenn ein Voraussetzung ist, dass die Produkte Produkt einmal nicht den Ansprüchen vorliegen und die Kunden dazu einge- entspricht, ist eine Ansprechperson da, Kundenorientierung ist ein Credo, das zur laden werden – in einem angenehmen die sich verantwortlich fühlt. Dies erzeugt Selbstverständlichkeit geworden ist. Nur: Sortiment & Kontext – die Produkte in Augenschein zu Vertrauen. Bei einem chinesischen Platt- was bedeutet es konkret, den Kunden in nehmen. form-Anbieter ist der persönliche Bezug den Mittelpunkt zu rücken? Kuratierung deutlich schwieriger. Vertrauen entsteht Wir haben für den stationären durch die Berechenbarkeit der Leistungs- qualität, durch den persönlichen Bezug Handel 5 Profilierungsfaktoren Longtail-Sortimente sind faszinierend – identifiziert, die neu inter- aber nur solange man als Kunde klare Multisensorik & und den Mehrwert, der zu einem fairen Preis erzeugt wird. Sobald diese Grund- pretiert, neue Potenziale Entscheidungskriterien besitzt. Die Atmosphäre feste (Interesse am Mehrwert für den Entscheidungsphase wird durch eine Kunden) aber Risse erhalten (z. B. durch offenbaren können: unstrukturierte Masse erschwert. Die verdeckte Qualitätsminderungen oder Kuratierung – entlehnt aus der Kunst- Der angenehme Kontext erhält in der fehlende Kulanz), ist die Bestellung über szene – hat zum Ziel, Leistungen so zu Diskussion rund um die Customer eine anonyme Plattform durchaus eine kombinieren, dass in der Zusammen- Experience immer mehr Bedeutung. Dies valable Alternative. Vertrauen ist ein stellung ein Mehrwert entsteht. Dahinter Beratung steht damit auch eine Idee – ein Purpose ist nun jedoch nicht mit einem fragiler Profilierungsfaktor, der schnell Freizeitpark im stationären Handel gleich- und schleichend eingebüsst, aber nur oder ein Leistungsversprechen. Ein Roter zusetzen. Es geht darum, eine Wohlfühl- sehr langsam aufgebaut werden kann. Faden, der sich durch das Sortiment zieht atmosphäre zu schaffen, die einlädt, zu und der eine Berechenbarkeit signalisiert. verweilen respektive wiederzukommen. Im nächsten Kapitel gehen wir intensiv Die persönliche Beratung ist die Dazu ist eine klare und attraktive Hand- auf diese Profilierungsfaktoren ein, die klassische Stärke des stationären schrift im Laden erkennbar zu machen. originär den stationären Handel prägen Handels. Dabei liegt der Kern in der Materialien, Formen, Geruch, Geräusche, und doch (teilweise) in Vergessenheit Empathie. Erkennen, was die Bedürfnisse Unmittelbarkeit & Farben etc. sind so zu gestalten, damit geraten sind. Dabei stellt sich als Erstes des Kunden sind, um dann einen Abgleich mit dem Leistungsspektrum zu machen Verfügbarkeit eine Harmonie entsteht – die nicht zu- die Frage, welcher Faktor wie bedeutend letzt mit der Retail-Marke korrespon- für den Kunden ist und wo eventuelle und den Entscheidungsprozess zu be- dieren sollte. Konzeptelemente (z. B. Störfaktoren bzw. Sogwirkungen zu gleiten. Fehlleitende Provisionssysteme, In der heutigen Zeit muss alles sofort Degustationsstationen), die nicht einge- beobachten sind. Demotivatoren, fehlende Kompetenz vorliegen. Konsum ist vielfach emotional, bettet sind oder Fremddüfte in der oder Personalknappheit können diesem sodass jede Verzögerung eine Einschrän- Umkleidekabine können die Vorteile der Profilierungsfaktor schaden. Chatbots kung bedeutet. Deshalb ist die unmittel- sinnlichen Wahrnehmung mindern. oder Produktrezensionen auf Websites werden dann zur ernsthaften Alternative. bare Verfügbarkeit ein zentraler Vorteil des stationären Handels. 25 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 26
1. Management Summary ZUSAMMENFASSUNG – BERATUNG zu den Details S. 55 „Persönliche und individuelle Beratung durch eine Fachperson.” Originärer Mehrwert Strategische Weichenstellung Lebensmittel Im Kern geht es um ein ehrliches Interes- Insbesondere die Empathie trägt zur Im Lebensmittelhandel sind se am Menschen und dessen Bedürfnis. Nähe und zur Beziehung auf Augenhöhe Kunden grundsätzlich zufrieden, W: 49 Es geht um die Wertschätzung und das bei. Ein Lächeln ist auch bei den haben aber eher geringere „sich aufgehoben“ fühlen. In zweiter Linie bestehenden Schutzkonzepten möglich. Z: 48 Erwartungen – Personal wird geht es um die Fähigkeit, das (latente) In vielen Organisationen stehen der Em- hauptsächlich beim Einsortieren Bedürfnis des Kunden mit der optimalen pathie jedoch die internen Anreizsysteme und im Kassenbereich erlebt. Lösung zusammenzuführen. Und nicht zu (u. a. Provisionen, Bewertungssysteme) vergessen: die Mitfreude an einer guten im Wege, die den Blick auf die Wert- Kaufentscheidung. Der Fokus liegt auf schöpfung für den Kunden hintertreiben. dem Umgang mit dem Menschen und Solange diese Systeme (auch informell) Fashion nicht mit den Produkten. Zudem übt auch bestehen, führt jedes gut gemeinte die klare Beschriftung eine Berater- Bekenntnis zur Kundenzentrierung ins Im Fashionbereich nimmt funktion aus, z. B. bei der Einordnung von Nichts. W: 50 Beratung nicht die Position ein, Weinen nach Herkunft und Geschmack. die sie haben könnte. Dem Z: 46 Personal wird nicht immer zugetraut, eine objektive Herausforderung durch die Corona-Krise Zukunftsmusik Beurteilung abzugeben. Maske, Abstandsregel und Spuckschutz Die steigende Informationsdichte führt erschweren eine persönliche Interaktion dazu, dass Kunden häufig schon besser und Beratung. Die fehlende Mimik und informiert den Laden betreten. Sie haben Möbel die fehlende Unbekümmertheit tragen zu dann nur noch spezifische Fragen, die einer merklichen Distanz bei. Das nicht immer leicht zu beantworten sind. In der Regel handelt es sich aufeinander Zugehen muss neu gelernt Eine Möglichkeit ist die Nutzung von W: 60 hierbei um eher hochpreisige werden. Tablets, die weit mehr Produktinforma- Anschaffungen, sodass eine gute Z: 54 Beratung einen hohen Stellen- tionen aufbereitet darbieten können. Mit personenbezogenen Daten können die wert einnimmt. Aber Aufdring- Empfehlungen optimal auf die individu- lichkeit sorgt für Unmut. ellen Bedürfnisse abgestimmt werden. W = Wichtigkeit (Mittelwert der Top-2-Werte) Z = Zufriedenheit (MW der Top-2-Werte) = Erwartung wird erfüllt (inkl. leichter Toleranz) = Erwartung wird nur bedingt erfüllt 11 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 12
1. Management Summary ZUSAMMENFASSUNG – SORTIMENT & KURATIERUNG zu den Details S. 67 „Kuratiertes Sortiment als Impulsgeber und Entscheidungshilfe.” Originärer Mehrwert Strategische Weichenstellung Lebensmittel Ein Leistungsspektrum mit erkennbarer „Alles für jeden“ funktioniert nicht mehr Der Lebensmittelhändler setzt Handschrift erleichtert dem Kunden die – die eierlegende Wollmilchsau hat aus auf ein solides Angebot. Durch W: 54 Orientierung. Die Handschrift hilft ihm der Perspektive des Detailhandels ausge- die Routine kennt der Kunde das sowohl bei der Wahl des Händlers als dient. Das lange Wetteifern mit einem Z: 54 Sortiment. Nur spezielle auch bei der Entscheidungsfindung im umfassenden Online-Angebot ist nicht Produktwünsche führen zur Geschäft. Zur Handschrift gehört eine zielführend. Die Entwicklung einer begeh- Suche: Ist Ahornsirup bei Bündelung der Produkte auf der Basis renswerten Handschrift im Leistungs- Marmelade oder Speiseeis? einer Erkennung (z. B. Stil, Qualität, Preis, angebot dafür schon. Der Kunde Motiv) – idealerweise passend zum Such- bekommt signalisiert, wofür das Geschäft verhalten der Kunden. Diese Vorselektion steht. Damit können vor allem auch Fashion stellt eine der ältesten Rollen des Handels gezielt die Motive der jeweiligen Ziel- dar und unterscheidet den Kanal auch gruppe angesprochen werden. Der individuelle Geschmack ist vom Longtail-Charakter der Online-Welt. W: 49 sehr verschieden und auch die menschliche Figur. Kleidung, Z: 43 Schuhe und Accessoires müssen so jederzeit in allen Grössen zur Herausforderung durch die Corona-Krise Zukunftsmusik Verfügung stehen. Die Deckung des Basisbedarfs überlagert Online zeigen sich die Bedürfnisse der aktuell noch sehr markant den Erlebnis- Kunden zunehmend als leitend für die kauf. Dadurch verliert die attraktive Kuratierung des Leistungsspektrums. Die Möbel Kuratierung teilweise an Zugkraft. Umso Rubrik „Wenn dir dieses Produkt gefällt, wichtiger ist es gerade aktuell, die dann wird dir auch jenes gefallen“ ist nur Die aktuelle Einrichtungswelt Vorselektion auch beim Basisbedarf eine Funktion unter vielen, die mittels W: 54 trifft den Geschmack der logisch und attraktiv zu gestalten. Algorithmen die Vorlieben antizipieren Kunden. Dies ist stark geprägt Z: 54 durch die Einrichtung kompletter und das Angebot strukturieren. Was lässt Ein reiner Fokus auf Preissenkungen wird sich davon in den stationären Handel Zimmer. So wird das Sortiment den gewünschten Effekt nicht mit sich transferieren? Amazon macht dies in zum Leben erweckt. bringen. Kunden sind bei steigenden In- seinen stationären Kanälen schon sehr fektionsraten wieder besonders vorsich- gut vor. Die Basis besteht aber immer W = Wichtigkeit (Mittelwert der Top-2-Werte) tig – spannender wäre es, hier den verän- noch darin, die Vorlieben der eigenen Z = Zufriedenheit (MW der Top-2-Werte) derten Bedarf zu antizipieren. = Erwartung wird erfüllt (inkl. leichter Toleranz) Kunden zu kennen und daraus ein = Erwartung wird nur bedingt erfüllt attraktives Sortiment zu gestalten. 13 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 14
1. Management Summary ZUSAMMENFASSUNG – UNMITTELBARKEIT & VERFÜGBARKEIT zu den Details S.79 „Unmittelbarkeit – eins, zwei, drei, meins.” Originärer Mehrwert Strategische Weichenstellung Lebensmittel Die Produkte können im Laden aus- und Die grösste Ungewissheit für Kunden Die Unmittelbarkeit ist die anprobiert werden (z. B. der Reifegrad besteht darin, ob die gewünschten grösste Stärke des Lebensmittel- W: 67 des Obstes oder die Funktionalität der Produkte vor Ort geführt und verfügbar handels. Convenience und Spiegelreflexkamera). Dieser Augenschein sind. Das Wissen um das Sortiment ist Z: 65 Frische sind genau aus diesem trägt wesentlich zur Entscheidungs- insbesondere bei differenzierten Forma- Grund immer weiter ausgebaut sicherheit bei. Und: Die Produkte können ten oder bei einer regionalen Sortiments- worden. sofort mitgenommen und genutzt gestaltung schwierig. Zur Herausforde- werden, sodass die Konsumfreude sofort rung gehört ausserdem eine nahtlose eintreten kann. Dabei gilt es auch, zeitlich Gestaltung der Customer Journey – bzw. und örtlich gut erreichbar zu sein, sodass in dem Fall der Shopper Journey. Der Fashion die Bedürfnisse bequem und genau dann zeitliche und mentale Aufwand eines befriedigt werden können, wenn sie Filialbesuchs ist als potenzielle Besuchs- Der Kunde ist es zwar leid, sich auftauchen. barriere nicht zu unterschätzen (ausführ- W: 65 online mit Retouren auseinan- licher in Kapitel 2). derzusetzen. Umso gravierender Z: 59 empfindet er es aber, wenn der Laden die gewünschten Artikel Herausforderung durch die Corona-Krise Zukunftsmusik bzw. Grössen nicht vorrätig hat. Die Beschränkung der Kundenzahl im Schon vor dem Eintritt ins Geschäft die Laden führt vielerorts zu Warteschlangen Verfügbarkeit zu kennen: eine Wunsch- vor den Geschäften und schränkt damit vorstellung vieler Kunden. Immer mehr Möbel die sofortige Verfügbarkeit der Leistun- Unternehmen bieten diesen Service an gen ein. Das gilt sowohl vor dem Laden (nur fehlt es manchmal an der Bekannt- Kunden besuchen Möbelhäuser, als auch im Laden selbst. Während die heit dessen). Für Unternehmen mit einer W: 72 um sich die Einrichtungsgegen- Hamsterkäufe in der Anfangszeit aufge- umfangreichen Anzahl an Produkten oder stände besser vorzustellen. Die Z: 62 Lieferung bei Gefallen erfolgt zeigt haben, dass die Warenverfüg- Varianten ist dies weniger leicht umzu- barkeit nicht immer garantiert werden setzen. Hierfür bietet sich aber z. B. ein dann aber meistens mit einer kann, mag man jetzt nicht mehr alles Showroom-Konzept an, bei dem Produkte grösseren Zeitverzögerung. berühren. Ein gemütliches Probesitzen ausprobiert und anschliessend in kurzer der neuen Coach oder das Anprobieren Frist nach Hause geliefert werden W = Wichtigkeit (Mittelwert der Top-2-Werte) einer Bluse fällt so weniger angenehm können. Z = Zufriedenheit (MW der Top-2-Werte) = Erwartung wird erfüllt (inkl. leichter Toleranz) aus. = Erwartung wird nur bedingt erfüllt 15 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 16
1. Management Summary ZUSAMMENFASSUNG – MULTISENSORIK & ATMOSPHÄRE zu den Details S. 91 „Wohlbefinden durch eine kohärente Multisensorik.” Originärer Mehrwert Strategische Weichenstellung Lebensmittel Das Wohlbefinden des Menschen wird Alles beginnt mit dem Erkennen, was zum Die Erwartungen des Kunden durch eine stimmige Konfiguration der Wohlbefinden des Kunden (und der Mit- werden erfüllt. Es ist aber davon W: 54 Sinnesreize im Raum erzeugt. Licht, arbeitenden) im Ladenumfeld beiträgt. auszugehen, dass ein grösseres Farbe, Formen, Leistungsangebot, Geruch Wohlbefinden ist dabei nicht mit Verweil- Z: 53 Potenzial in diesem Faktor etc. werden auf einmal wahrgenommen. dauer zu verwechseln. Das optimale schlummert, da die Möglich- Fällt dieses Bild kohärent aus, fühlt sich Zusammenspiel der ausgesendeten Reize keiten nur bedingt sichtbar sind. der Mensch wohl, es entsteht ein stellt die Kunst der Multisensorik dar. positives und prägendes Erlebnis und der Dazu müssen alle Akteure (vom Category Kunde kehrt zurück. Manager über den Architekten bis hin zum Filialleiter) die gleiche Sprache Fashion sprechen. Der Shopping-Trip hat meist eines W: 59 zum Ziel: Sich in angenehmer Atmosphäre durch die Innenstadt Z: 52 bewegen. Der Kunde fühlt sich aber nicht überall willkommen – Herausforderung durch die Corona-Krise Zukunftsmusik auch wegen Corona. Absperrungen, Desinfektionsmittel und Ein Thema, das immer wieder heiss die Vorsicht bei Berührungen (z. B. Türen diskutiert wird, ist die Parallelität von bei Kühlmöbeln) tragen dazu bei, dass die Sales & Experience. Müssen Geschäfts- Möbel Atmosphäre der Verkaufsräume aktuell modelle noch einmal neu überdacht eine beeinträchtigte Wirkung hat. Eine werden, wenn der Laden zunehmend An das Möbelhaus werden die Symbiose zwischen dem Vertrauen in die zum Showroom wird? Wie kann Erfolg in W: 64 grössten Erwartungen gestellt. Schutzmassnahmen und der Ästhetik – Zukunft beziffert werden, wenn die Auch wenn schon vieles richtig Z: 59 gemacht wird, sind noch einige d. h. attraktive Einbettung in den beste- Flächenproduktivität zur überholten henden Kontext – ist die Herausforde- Kennzahl wird? Wird das Wohlbefinden Brachstellen erkennbar. Ins- rung. Mit fortschreitender Dauer der zur zentralen Zielgrösse? Und was trägt besondere genügend Freiräume. Pandemie wird der Charakter des dazu bei? Provisoriums nicht mehr ausreichen. W = Wichtigkeit (Mittelwert der Top-2-Werte) Z = Zufriedenheit (MW der Top-2-Werte) = Erwartung wird erfüllt (inkl. leichter Toleranz) = Erwartung wird nur bedingt erfüllt 17 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 18
1. Management Summary ZUSAMMENFASSUNG – VERTRAUEN zu den Details S. 103 „Partnerschaft auf Augenhöhe.” Originärer Mehrwert Strategische Weichenstellung Lebensmittel Sich darauf verlassen können, dass die Vertrauen braucht Haltung und Als Lebensmittelhändler ist man Leistung ehrlich gemeint und ehrlich Konsequenz. So hat zum Beispiel der für die Versorgung des Men- W: 63 entstanden ist, gehört seit jeher zum Textilhändler „Zero“ seine Filialen in schen zuständig. Eine gewichtige Profil des ehrbaren Kaufmanns. Dazu Deutschland nicht in der ersten Woche Z: 50 Rolle, die aktuell nicht voll gehören eine an Werten gebundene der Corona-Lockerung aufgemacht, weil ausgefüllt wird. Leistungsentwicklung und -anpreisung. die Hygienevorschriften nicht zufrieden- Ohne das Grundvertrauen in den Händler stellend umgesetzt werden konnten. verkommt auch das Interesse an den Produkten. Ein zentraler Erfolgsfaktor Dabei ist aber eines zu bedenken: eines zukunftsorientierten Unternehmens Vertrauen kann man nicht dann aufbauen Fashion stellt das Handeln und Denken auf oder gar einfordern, wenn Not am Mann Augenhöhe dar. ist. Vertrauen wird vom Kunden Das Vertrauen in die Mode- geschenkt und muss fortlaufend gepflegt W: 60 Branche ist gering ausgeprägt. werden. Kunden treibt die Frage um, Z: 47 woher die Kleidungsstücke kommen – gleichzeitig fehlt die Herausforderung durch die Corona-Krise Zukunftsmusik gleichbleibende Qualität. Nähe trotz Distanz. Wenn der wichtigste Der Handel muss sich einer grossen Kontaktpunkt geschlossen werden muss Aufgabe stellen: Dem schwindenden oder durch Gefahrensymbole in Mit- Vertrauen in (Gross-)Unternehmen ent- Möbel leidenschaft gezogen wird, dann entsteht gegenwirken. Die Sorge, dass das Unter- (physische) Distanz. Wer vor der Krise nehmen den Eigennutz – sprich Gewinn- In der Möbelbranche fühlen sich schon eine vertrauensvolle Beziehung maximierung – in den Fokus rückt, ist W: 71 Kunden wenig wertgeschätzt. zum Kunden gepflegt hat, ist im Vorteil unterschwellig präsent. Viele gut gemein- Die Nähe zum Kunden ist wenig Z: 51 habitualisiert, da es sich eher um und bleibt auch in der Krisenkommu- te Aktionen werden als Marketing- nikation authentisch. aktionen empfunden, die letztlich der einen Bedarfskauf handelt. Umsatzsteigerung dienen sollen. Die ehrliche Kundenpartnerschaft gilt es deshalb neu zu definieren. W = Wichtigkeit (Mittelwert der Top-2-Werte) Z = Zufriedenheit (MW der Top-2-Werte) = Erwartung wird erfüllt (inkl. leichter Toleranz) = Erwartung wird nur bedingt erfüllt 19 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 20
Anhang Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact
Über Holistic Consulting GmbH Kontakt Dr. Markus Schweizer Agnes Fleischer Geschäftsführer Senior-Beraterin Holistic Consulting GmbH Holistic Consulting GmbH markus.schweizer@holisticconsultinggroup.com agnes.fleischer@holisticconsultinggroup.com Unternehmensprofil 163 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 164
Über Swiss Retail Federation Kontakt Dagmar Jenni Geschäftsführerin/Director Swiss Retail Federation Organisationsprofil dagmar.jenni@swiss-retail.ch Über uns: Swiss Retail ist der Verband der mittelständischen Detailhandelsunternehmen (stationär und online) in der Schweiz. Mitglieder: Unter unseren Mitgliedern sind Warenhäuser, Fachmärkte und Fachgeschäfte, Verbraucher- und Abholmärkte, selbstständige Detaillisten, Food-Fachhändler und Kioske. Sie bieten insgesamt rund 46 000 Arbeitsplätze an und weisen einen Zahlen und Fakten zum Versicherungslösungen Arbeitsrechtliche Beratung jährlichen Umsatz von 19 Mrd. Franken auf. Detailhandel Organisation: Die Organisation wurde 1937 als Verband der schweizerischen Waren- und Kaufhäuser gegründet. Wir vertreten auf nationaler Ebene gegenüber Politik und Öffentlichkeit kraftvoll die politischen Interessen des Mittelstands im Schweizer Detailhandel. Der Verband setzt sich für freiheitliche Rahmenbedingungen und hohe Standards in der Branche ein, was letztlich der Kundschaft zugute kommt. Zudem AHV- und Arbeitsgruppen Plattform Arbeitssicherheit Familienausgleichskasse FAK bieten wir unseren Mitgliedern attraktive Dienstleistungen an. Kartenakzeptanzvertrag für Benchmarking Swiss-Retail-Barometer Debit- und Kreditkarten 165 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 166
Über Innofact AG Kontakt Christian Thunig Managing Partner Innofact AG c.thunig@innofact.com Unternehmensprofil ▪ Gegründet im Jahr 2001 ▪ Unabhängiges und inhabergeführtes Full-Service-Marktforschungsinstitut ▪ Standorte in Düsseldorf (Zentrale), Berlin, Lengerich (IT Center), Zürich ▪ Etabliertes Netzwerk für internationale Studien, online und offline ▪ Full-Service-Institut mit gesamten Dienstleistungsportfolio moderner Marktforschung ▪ Von konventionellen Forschungsmethoden bis hin zu State-of-the-Art Mobilbefragungen ▪ Selbstentwickelte und hocheffiziente Tools für die digitale Marktforschung ▪ Seit über 19 Jahren die leistungsfähigsten Online-Consumer- und B2B-Panels in D. A. CH. ▪ Alle klassischen Methoden wie CAPI / POS oder CATI ▪ Hosting und Team in Deutschland Zertifiziert nach ISO 26362 ▪ Kein Offshoring ▪ Neuste Technologie ▪ Mitglied in den gängigen Branchenverbänden 167 Studie Stationärer Handel 4.0 Holistic Consulting GmbH I Swiss Retail Federation I Innofact 168
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