StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt

Die Seite wird erstellt Stella Schlegel
 
WEITER LESEN
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
StaVo
Aktuell
Ausgabe 3 | 2018

V.i.S.d.P.: Michael Siebel, SPD Fraktion Darmstadt, Wilhelminenstr. 7a, 64283 Darmstadt
Umsetzung: Torsten Friedrich Kommunikation, Wilhelminenstr. 7a, 64283 Darmstadt

      Auf ein Wort vorweg: Wenn’s nicht Recht ist: „keine Aussagekraft“
      Liebe Genossinnen und Genossen,
      in der jüngsten Sitzung unseres Stadtparlaments be-       nungen gebaut – durchaus wiedererkennen müssen.               ein Geschmäckle. Alle Achtung.
      kamen wir vorgeführt, wie CDU und Grüne mit Zahlen        Denn was sie da als „Luftnummer“ diskreditierten,             Was sonst noch in der Stadtverordnetenversammlung
      umgehen, die sie schlecht dastehen lassen.                stammt aus einem Dokument des Stadtplanungsam-                passierte, erfahrt Ihr auf den folgenden Seiten.
      Ende 2015 hatte der grüne OB angekündigt, binnen          tes. Dabei handelt es sich um ein Papier, das alle Woh-       Viel Spaß beim Lesen unserer neuen „StaVo aktuell“.
      fünf Jahren 10.000 neue Wohnungen zu bauen. Jetzt,        nungsbau-Projekte auflistet, vom Status „in Planung“          Euer
      nach rund zweieinhalb Jahren, zog unser Fraktions-        über „in Bau“ bis „fertiggestellt“. Und fertiggestellt sind
      mitglied Tim Huß eine Halbzeitbilanz. Ergebnis: Bislang   derzeit eben nur die genannten 908.
      sind gerade mal 908 Wohnungen gebaut. Ein großer          Als wir unsere Quelle nannten, kam der Kommentar,             Euer
      Aufschrei ging daraufhin durch den Sitzungssaal. Al-      die Zahl habe „keine Aussagekraft“. „Keine Aussage-
      lerdings nicht wegen des miserablen Zwischenstands.       kraft“, das kennen wir ja schon als Einwand gegen
      Grund für die Aufregung war die von Tim genannte          den Bericht des Statistischen Bundesamtes, aus dem
                                                                                                                              Michael Siebel
      Zahl. Sie wurde als suspekt verworfen. Es gipfelte in     hervorgeht, dass Darmstadt die am höchsten ver-
      dem Vorwurf, Tim provoziere damit „soziale Unruhen“.      schuldete Stadt in ganz Deutschland ist. Dass dies
                                                                                                                              Fraktionssprecher
      Dabei hätte Grün-Schwarz diese Zahl – 908 Woh-            nun aber auch bei eigenen Erhebungen gilt, das hat
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
Foto: Tina Fischer
 Digitalstadt
 Brigitte Zypries: So wird das nicht gelingen

Im August vergangenen Jahres hatten wir einen           Mitglieder aus dem Bereich Arbeit habe. Zwar sei-
Ethik- und Technologiebeirat für die Digitalstadt       en Friedens- und Konfliktforscher, Soziologen und
GmbH gefordert. In der jetzigen Sitzung wurde           evangelische Theologen in dem Beirat vertreten,
das Stadtparlament über seine Errichtung in-            aber weder Gewerkschaftler noch Wissenschaftler,
formiert. Über 30 Personen werden dem Beirat            die sich mit der Zukunft der Arbeit auseinanderset-
angehören, auch jede Fraktion aus dem Stadt-            zen. „Das geht gar nicht“, meinte sie.
parlament entsendet eine. Von uns geht Brigitte
Zypries, die in der Sitzung deutliche Kritik an der     Wie Zypries kritisierte, hat der Magistrat die Chance
Konstruktion äußerte.                                   zur Abstimmung mit dem Parlament über die Mit-
                                                        glieder des Beirats vertan. „Wir als Parlament wer-
„Wir wollen, dass das Digitalstadt-Projekt ein Erfolg   den nicht mitgenommen. Stattdessen kriegen wir
wird“, bekräftigte Zypries. „Aber dazu gehört etwas     etwas vorgesetzt“, bemängelte sie. Dabei wolle das
mehr, als die Darmstädter Einzelhändler ein Jahr        Parlament den Erfolg des Projekts- da-
lang kostenlos bei Ebay auftreten zu lassen. So et-     für bedürfe es aber auch seiner Betei-
was als Erfolg zu verkaufen- damit macht sich die       ligung. „Aber so, wie das hier angelegt
Stadt doch nur lächerlich.“                             ist, wird das nicht gelingen. Und das
 Zypries monierte in ihrer Rede zudem, dass der         finde ich sehr schade.“ (bz/tf)
vorgesehene Ethik- und Technologiebeirat keinerlei
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
Pflege
 Sabine Heilmann: SPD begrüßt Fortschreibung des Demografie-

                                                                                                                                                                    Foto: Tina Fischer
 konzeptes im Bereich der Altenhilfe sowie die Erstellung und Über-
 legungen im Pflegebedarfsplan 2018-2025

Viele Medien sprechen derzeit vom neuen Pfle-         im Bereich der Vollzeit- und teilstationäre Pflege,    sein, aber der Blick geht zu Recht auch in die stär-
gebedürftigkeitsbegriff und dem Pflegenotstand,       Kurzzeitpflege sowie im Bereich der Hospiz- und        kere Sozialraumorientierung für psychisch erkrankte
der in Städten unterschiedlich groß ist. Da die       Palliativdienste, erklärt die Stadtverordnete Sabine   Menschen. Wir hoffen, dass seitens der Bundespo-
Nachfrage nach professioneller Pflege aufgrund        Heilmann als Mitglied des                              litik noch mehrere Pflegestärkungsgesetze
des Bevölkerungswachstums der über 75 Jähri-          Sozialausschusses.                                     verabschiedet werden, die die Angebote für die
gen wächst, ist die Altenpflege eine Wachstums-
                                                                                                             Pflege bezahlbarer und attraktiver machen
branche für künftige Pflegeberufe.
                                                      Das Menschenbild hat viele Facetten und ist Abbild     in unserem Land. (sh)
                                                      der verschiedenen Menschen mit
Die Entwicklung von kommunalen Pflegeleitbildern
                                                      unterschiedlichem kulturellem Hintergrund inner-
ist die Basis eines guten täglichen
                                                      halb der Einrichtungen und das
pflegerischen Handelns entsprechend dem Konzept
                                                      Leistungsangebot für die Bewohner/ Innen ist breit
„selbstbestimmt älter werden aus dem
                                                      gefächert vom Betreuten Wohnen bis zu
Jahr 2006“. In diesem Sinne begrüßen wir die de-
                                                      ambulanten Wohngemeinschaften, zum Beispiel für
mografischen Handlungsempfehlungen und ihre
                                                      Demenzkranke. Die ambulante
Netzwerkausrichtung in dem Pflegebedarfsbericht.

                                                      Versorgung scheint laut dem Bericht in
Er zeigt vorzeigbar die Bedarfseinschätzung und die
                                                      Darmstadt quantitativ ausreichend zu
auf die städtischen Quartiere bezogene Auslastung
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
Foto: Tina Fischer
 Kostensteigerung – Kanalbau Heidelberger Straße
 Oliver Lott: Das ist so nicht akzeptabel

Die Serie zur Kostensteigerung wurde von Grün-           schen“, meinte Lott.                                    von 10 Prozent einzuplanen, im Bau-Ausschuss ab-
Schwarz auch bei der jüngsten Stadtverordne-             Bereits im Dezember hatte das Stadtparlament die        gelehnt?“ Darüber hinaus kritisierte er, dass „Risikozu-
tenversammlung fortgesetzt. Aktuelle Folge: Der          Arbeiten beschlossen. Kalkulierte Kosten damals: 5,6    schläge“ in Darmstadt meist voll ausgeschöpft würden
Kanalneubau sowie Schachtneu- und -umbau in              Mio. Euro. Diesen Betrag weist die zugrunde liegende    und der Finanzrahmen trotzdem gesprengt würde.
der Heidelberger Straße. Es wird um eine drei-           Magistrats-Vorlage, datiert vom 28. November 2017,      „Das zeigt, dass der Begriff des Risikozuschlags bei
viertel Million teurer, als noch Ende November           aus. Wegen der Mehrkosten gab es nun eine neue          uns nichts wert ist.“
kalkuliert. Wir waren nicht bereit, diese Mehr-          Magistrats-Vorlage. Sie datiert vom 13. April 2018.     Nachdem der Magistrat der Auffassung ist, dass Kal-
kosten abzunicken.                                       Darin heißt es: „Die Submission vom 27.03.2018 er-      kulationen zur Zeit „nur ungenau“ ausfallen können,
„Der Kanalneubau steht für uns außer Frage“, bekräf-     gab für den Kanalbaum Mehrkosten (…) von 750.000        fragt sich für uns auch, warum nicht von vornherein
tigte Oliver Lott, unser baupolitischer Sprecher. „Wir   Euro.“ Diese Mehrkosten werden als „unvorhersehbar“     konservativer gerechnet wird und höhere Preise ver-
sind aber nicht willens, andauernd Mehrkosten abzu-      beschrieben. Weiter wird geschrieben: „Bei vergleich-   anschlagt werden. Lott: „Die aktuelle Praxis erinnert
segnen, die in Darmstadt unter Grün-Schwarz immer        baren Projekten und Angeboten im letzten Jahr wurde     an Salami-Taktik. Das ist so nicht akzeptabel.“ (tf)
wieder –unvorhersehbar und unabwendbar – vom             deutlich, dass zurzeit oftmals eine Kostenberechnung
Himmel fallen“, erläuterte Lott unser Abstimmungs-       aufgrund der Marktsituation nur ungenau die Ange-
verhalten.                                               botssituation abbilden kann.“
Für uns steht fest: Diese Kostensteigerung, immerhin     Dies ist aus unserer Sicht durchaus als
13,5 Prozent innerhalb weniger Wochen, lässt sich        Eingeständnis zu bewerten. „Umso er-
nicht allein mit der Teurungsrate im Bausektor begrün-   staunlicher ist es, dass diesem Einge-
den. „Diese Argumentation der verantwortlichen Grü-      ständnis keine Einsicht folgt“, ärgerte
nen Baudezernentin ist fadenscheinig und läuft darauf    sich Lott. „Oder warum wurde unser
hinaus, sich von jeglicher Verantwortung rein zu wa-     Vorschlag, einen Risikozuschlag in Höhe
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
Foto: Tina Fischer
 Wohnungsbau
 Tim Huß: Wir brauchen eine Wohnungsbauoffensive in Breite und Höhe

Zu langsam, zu verzagt: Mehr Tempo, mehr Ent-         CDU findet sich schließlich der Satz: „Darmstadt le-    908. „Das ist weniger als ein Fünftel dessen, was an-
schlossenheit – das verlangt die SPD-Fraktion         benswert gestalten und 10.000 Wohnungen bauen.“         gesichts der hohen Ziele zu erwarten war“, meinte
beim Wohnungsbau. „Ansonsten bleiben die              Doch wie sind solche Aussagen zu interpretieren? Der    Huß. Für ihn ist das gerade deshalb besorgniserre-
10.000 Wohnungen, die Grün-Schwarz bis 2020           Oberbürgermeister selbst gab am 22. Februar 2017        gend, weil er dem Oberbürgermeister Recht gibt in
versprochen hat, Luftschlösser“, meinte Tim           die Deutung vor. Seine Worte: „Wenn wir sagen, wir      der Analyse: „Wir brauchen 10.000 Wohnungen, um
Huß. Im Rahmen der „aktuellen Stunde“ zum             wollen bis 2020 10.000 neue Wohnungen bauen,            der dynamischen Entwicklung Darmstadts Rechnung
Wohnungsbau, die wir beantragt hatten, forderte       dann ist das nicht nur eine als Richtschnur dienende    zu tragen.“ Huß kritisiete die grün-schwarze Stadt-
er eine Wohnungsbauoffensive in der Breite und        politische Forderung, sondern vor allem eine Erkennt-   regierung jedoch in der Umsetzung. „Angesichts der
in der Höhe.                                          nis aus der Beobachtung des Wohnungsmarktes und         Zahlen müssen wir festhalten: Mit dem jetzigen Tempo
Am Jahresende haben gute Vorsätze Hochkonjunktur.     der dynamischen Entwicklung unserer Stadt.“             werden wir bis 2020 8.000 Wohnungen zu wenig bau-
Und ein guter Vorsatz war es allemal, den der grüne   Wir dürfen also festhalten, dass 2015 versprochen       en und da ist ein Alarmsignal für die Dynamik unserer
OB Ende 2015 vollmundig verkündet hat. Bis 2020,      wurde, 10.000 neue Wohnungen bis 2020 zu bau-           Stadt.“ Zwar ist nach Huß Einschätzung das Einlösen
so sagte er, sollen 10.000 Wohnungen gebaut wer-      en. Seither sind zweieinhalb Jahre ver-
den. Mehrfach wurde dieses Ansinnen wiederholt. So    strichen. Ziehen wir die Halbzeitbilanz.
hieß es etwa auf einem Wahlkampfplakat der Grünen     Wie viele Wohnungen wurden denn bis-
2016: „Bauen statt Reden. 10.000 neue Wohnungen       lang tatsächlich gebaut? Laut einer Liste
bis 2020.“ Im Koalitionsvertrag zwischen Grünen und   aus dem Stadtplanungsamt gerade mal
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
des Wahlversprechens von 10.000 neuen Wohnun-             und zwar zu fairen und angemessenen Preisen.“ Huß        Potential von 7.000 Wohnungen, wie Huß sagte. „Da-
gen heute schon unmöglich. Trotzdem, oder gerade          zufolge sind die Kasernen nicht für den Bund, sehr       her brauchen wir ein Aufstockungsprogramm, um die-
deswegen, müsse gehandelt werden. „Wir müssen             wohl aber für die Stadt relevant. „Deshalb sollten wir   se 7.000 Wohnungen zu realisieren.“ Zudem müssen
gegensteuern. Was wir brauchen, ist eine Wohnungs-        holen, was uns gehört, und zügig Wohnungen auf den       Flächen, die von Anfang an den Bau von Hochhäu-
bauoffensive in der Breite und in der Höhe“, meinte er.   Kasernenflächen bauen.“                                  sern erlauben, entsprechend genutzt werden. Doch

                                                                                                                                                                          Foto: Tim Huß
In der Breite geht es für uns vor allem um die zügige     Hierbei sollte stärker auf Konzeptvergaben gesetzt       „die Idee eines Hochhauses auf dem Marienplatz
Erschließung der Kasernenflächen. Dabei setzen wir        werden. Der Verkauf des ehemaligen EAD-Geländes          liegt noch immer ungenutzt auf dem Tisch oder in der
auf so genannte „städtebauliche Entwicklungsl sei         hat leider gezeigt: nicht das beste und sozialste Kon-   Schublade“, beklagte Huß. Aber Darmstadt sei eine
maßnahmen“. Mit diesem Instrument haben andere            zept bekommt den Zuschlag, sondern der Meistbie-         aufstrebende Großstadt und das dürfe auch in der
Städte viel schneller, viel günstiger Kasernenflächen     tende. Hierzu Huß: „Davon müssen wir wegkommen.          Höhe der Wohngebäude sichtbar werden.
entwickeln können. „Diese anderen Städte haben er-        Bei einer Konzeptvergabe muss das wichtigste Ver-        Eine Wohnungsbauoffensive in der Breite und in der
kannt, was auch die Stadtregierung erkennen muss:         gabekriterium sein: Wer am meisten Wohnungen baut        Höhe kann eine dämpfende Wirkung auf die Mieten
Die BIMA ist nicht unser Freund. Die BIMA vertritt        und die fairsten Mieten verlangt, darf in
knallharte Profitinteressen und schert sich einen Dreck   Darmstadt loslegen.“
um die Wohnungsprobleme in Darmstadt“, sagte Huß.         Gleichzeitig bedarf es einer Wohnungs-
„Wir müssen mit der BIMA nicht kuscheln. Wir haben        bauoffensive in der Höhe. Auf Darm-
die Möglichkeit, die BIMA zum Verkauf zu zwingen          stadts Häusern liegt ein ungenutztes
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
haben. „Das wird aber nicht reichen. Wir dürfen nicht    Huß abschließend: „Die Versprechen, die Ziele von OB
vergessen, dass viele Menschen sich die ortsansässi-     und Koalition sind schon jetzt kaum mehr zu erreichen.
gen Mieten nicht leisten können“, erinnerte Huß. Daher   Mit dem jetzigen Tempo werden wir bis 2020 8.000
ärgere es ihn auch, dass im Stadtparlament nun eine      Wohnungen zu wenig bauen. Daher braucht es eine
Vorlage beschlossen werde, die die Gentrifizierung       Wohnungsbauoffensive in der Breite und in der Höhe.

                                                                                                                                         Foto: Tim Huß
des Woogsviertels vorantreiben würde. „Immerhin hat      In der Breite durch Städtebauliche Entwicklungsmaß-

                                                                                                                    Foto: Tina Fischer
die Stadt mit den Sozialquoten eine Initiative von uns   nahmen und Konzeptvergaben. In der Höhe durch
übernommen, die dem entgegenwirkt. Wir brauchen          ein Aufstockungsprogramm und den Bau von Hoch-
aber noch mehr“, forderte unser Stadtverordneter.        häusern. Die Bezahlbarkeit kann durch Sozialquoten
„Dort, wo keine neuen Wohnungen realisiert werden        und eine Milieuschutzsatzung gesichert werden. Das
können, brauchen wir eine Milieuschutzsatzung.“ Mit      ist ein rundes Konzept, ambitioniert und realistisch zu-
einer solchen Satzung könnten gewachsene Sozial-         gleich, und es wäre ein echter Meilenstein für die Woh-
strukturen geschützt und der Verdrängung von we-         nungspolitik in Darmstadt.“ (th/tf)
niger starken Einkommensgruppen entgegengewirkt
werden. Außerdem könne die Stadt in geschützten
Gebieten von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen
und so Wohnungen vor Spekulanten schützen. Im
Woogsviertel sei das schon jetzt ein Problem.
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
Foto: Tina Fischer
 Stadtumbau
 Yasemin Aslan: Ein Schritt nach dem anderen

Neben dem Wohnen gehört das Parken zu den                nahmeregelung zum Preis von 120 Euro jährlich, doch        der aktuellen Situation könnte ein echtes Konzept er-
drängenden Problemen von Darmstadt. Eine                 der Parkdruck bleibt, da Anwohner weiterhin mit Be-        arbeitet werden, das ein solches Anwohnerparken be-
Untersuchung der Situation im Kapellplatzviertel         suchern der Innenstadt um die Parkplätze konkurrie-        inhaltet und das Viertel vom Verkehr entlastet.
war uns zwar von Grün-Schwarz zugesagt wor-              ren. Deswegen stellt das Konzept in erster Linie kein      „Um vernünftig arbeiten zu können, braucht es aber
den, lässt aber bis heute auf sich warten. „Bevor        Konzept für Anwohner dar.                                  erstmal die versprochene Auswertung. Ein Schritt
wir mit dem ‚Integrierten Städtebaulichen Ent-           Aslan verweist auf die Voruntersuchungen, die für die-     nach dem anderen“, sagte Aslan. „Doch Grün-
wicklungskonzept‘ weitere Pläne für das Viertel          ses Viertel den Anteil des Verkehrs derjenigen, die von    Schwarz will anders vorgehen. Das werden wir nicht
fassen, möchten wir aber erst mal die Evaluation         außerhalb kommend einen Parkplatz im Viertel su-           mitgehen.“ (ya/tf)
haben“, sagte Yasemin Aslan, unsere umwelt-              chen, auf 75 Prozent bezifferte. „Was wir wollen, ist in
politische Sprecherin. Wir lehnten das Entwick-          erster Linie eine Verkehrsberuhigung dieses Wohnvier-
lungskonzept deshalb ab.                                 tels und ein echtes Konzept für die Bürgerinnen und
                                                         Bürger vor Ort. Das heißt: Echtes Anwohnerparken
„Momentan gibt es im Kapellplatzviertel kein Park-       in bestimmten Straßen. Das heißt wei-
raumbewirtschaftungskonzept für die Bewohner,            ter: Parksuchverkehr fährt in bestimmte
sondern das, was Grün-Schwarz dort eingerichtet          Straßen gar nicht erst hinein und das
hat. Und das ist ein riesengroßer Parkplatz für alle“,   Wohnviertel erfährt insgesamt eine Be-
schilderte Aslan. Anwohner erhalten zwar eine Aus-       ruhigung.“ Aufbauend auf der Evaluation
StaVo Aktuell Ausgabe 3 | 2018 - SPD Fraktion Darmstadt
Kinderbetreuung

                                                                                                                                                                       Foto: Tim Huß
 Anne Marquardt: Aus unserer Sicht nicht tragbar

„Nein“ sagten wir zur Erhöhung der Krippen-            den Eltern denn jetzt im Moment, wenn sie wissen,       agogisch sinnvolle und wünschenswerte Förderung
gebühren. „Ein Aufschlag von 30 Euro für den           dass sie am Ende der Kindergartenzeit Geld ge-          von Kindern. Doch das neue Darmstädter Modell
acht-Stunden-, und von 50 Euro für den zehn-           spart haben, wenn sie dafür jetzt weniger Geld in       lässt die Bedürfnisse von Kindern außer Acht. Statt-
Stunden-Platz sind aus unserer Sicht nicht trag-       der Haushaltskasse haben.“                              dessen zählt ausschließlich die Situation der Eltern:
bar“, betonte Anne Marquardt, unsere sozialpoli-       Die Entscheidung, ob die Krippe bei höheren Kos-        Können sie nachweisen, dass sie beide berufstätig
tische Sprecherin.                                     ten pro Stunde ebenso teuer wie der Kindergarten        oder in Ausbildung sind, übernimmt das Jugendamt
In ihrer Rede erinnerte Marquardt daran, dass auch     sein soll, ist für uns nicht nur eine mathematische     die notwendigen Zukaufstunden in der KiTa. Kön-
„nur“ 30 Euro mehr oder weniger für Familien spür-     oder haushalterische Frage. Es ist vor allem eine po-   nen die Eltern diesen Nachweis nicht führen, muss
bar sind. „Hungern wird deswegen keiner müssen,        litische Frage, wie Marquardt betonte. „Wollen wir      das Kind auf weitere Förderung in der KiTa verzich-
aber 30 Euro, das sind zum Beispiel fünf Familien-     es fördern, dass Kinder eine Krippe besuchen, oder      ten – auch, wenn dies sinnvoll wäre. „Es sollte hier
karten am Woog, oder zweimal Eintritt für die ganze    wollen wir es nicht?“ Die Schaffung des Rechts-         genau geschaut werden: nicht nur auf die berufliche
Familie ins Vivarium“, rechnete sie vor. Es ist eine   anspruchs auf einen U3-Platz sei eine solche not-       Situation der Eltern, sondern auch darauf, was das
Tatsache, wie Marquardt ausführte, dass Eltern         wendige politische Entscheidung ge-
nun zunächst tiefer in die Tasche greifen müssen.      wesen.
Daran ändere auch die von der verantwortlichen         Hierbei geht es für uns nicht nur um die
grün-schwarzen Stadtregierung oft betonte Trans-       Vereinbarkeit von Beruf und Familie für
parenz und Nachvollziehbarkeit nichts. „Was hilft es   die Eltern. Es geht ebenso um die päd-
Kind braucht, um sich gut entwickeln zu können“,      vom Land verursachte Minus aufzufangen. Oben-
forderte Marquardt. Sie weiß darum, dass es bei       drein greifen CDU und Grüne erneut in den Topf der
den Zukaufstunden aktuell Probleme gibt und hofft,    Kommunen, um dann „Geschenke“ zu verteilen.
dass wenigstens das mit dem neuen flexiblen Mo-       Unsere Landtagsfraktion dagegen hatte ein Ki-
dell besser wird. „Dann hätten wir zumindest einen    Ta-Gesetz vorgelegt, das Eltern entlastet, Kommu-

                                                                                                              Foto: Tim Huß
positiven Effekt.“                                    nen nicht mit den Kosten alleine lässt und gleichzei-
Ein positiver Effekt wäre es zudem, wenn die          tig die Qualität der Kinderbetreuung verbessert. Die
schwarz-grüne Landesregierung nicht nur den Null-     Gebührenfreiheit wäre dann nicht an den Kommunen
tarif für den sechsstündigen KiTa-Besuch einführen    hängen geblieben, sondern aus dem Länderfinanz-
würde, sondern auch das nötige Geld hierfür den       ausgleich finanziert worden. Der bescherte Hessen
Kommunen zukommen ließe. Doch daran mangelt           nämlich deutlich bessere Einnahmen, als ursprüng-
es. Marquardt: „Die 136 Euro pro Kind und Monat,      lich angenommen. „Das hätte eine Entlastung der
die das Land pauschal als Ausgleich für den Einnah-   Kommunen, eine Entlastung der Eltern
meausfall den Kommunen erstattet, reichen hinten      und eine Verbesserung für die Kinder
und vorne nicht.“ Landauf, landab berieten in die-    bedeutet“, sagte Marquardt. (am/tf)
sen Tagen Kommunalparlamente über die Frage, an
welcher Stellschraube sie drehen müssen, um das
kurz gefragt & schnell beantwortet | Bürgersprechstunde Arheilgen

„Kehrst Du noch? Oder zahlst Du schon? Grün-Schwarz bittet erneut          Ursula Knechtel: „Wie viele weitere Meter werden nach
zur Kasse. Diesmal für’s Straßenfegen“, unter diesem Titel hatte unser     in Kraft treten der neuen Straßenreinigungssatzung im Ver-
Fraktionschef, Michael Siebel, Anfang März die erste Bürgersprechstun-     gleich zur vorherigen Satzung durch den EAD gereinigt?“
de dieses Jahres angeboten. Wegen der großen Resonanz gab er Mitte         Zusatz: „Wie hoch sind hierfür die Aufwendungen und die
April eine zweite Sprechstunde in Arheilgen. Denn die Verärgerung der      Einnahmen?“
Bürger hält an. Die Fragen, die sie bewegen, reichten wir beim Magistrat
ein. Die Antworten erhielten wir im Rahmen der Fragestunde während         Stadtkämmerer André Schellenberg: „Nach Inkrafttreten
der Stadtverordnetenversammlung.                                           der neuen Straßenreinigungssatzung werden im Vergleich
                                                                           zur vorherigen Satzung weitere 65 km Reinigungslänge pro
                                                                           Woche gereinigt. Zuvor waren es 950, jetzt sind es 1.015
                                                                           Kilometer.
                                                                           Die kalkulierten Gesamtkosten für die Reinigung aller in der
                                                                           öffentlichen Straßenreinigung befindlichen Straßen, bzw.
                                                                           Straßenabschnitte werden durch alle ermittelten gebührenre-
                                                                           levanten Frontmeter geteilt. Somit lässt sich ein einheitlicher
                                                                           Gebührensatz für alle Bürgerinnen und Bürger der Wissen-
                                                                           schaftsstadt Darmstadt ermitteln. Der aktuelle Gebührensatz
                                                                           beläuft sich auf 6,72 Euro pro laufenden Meter im Jahr.
                                                                           Durch die weiteren 65.000 Meter ergeben sich somit Zu-
                                                                           satzeinnahmen von jährlich rund 420.000 Euro. Wie hoch
                                                                           die Aufwendungen hierfür sind, haben wir nicht berechnet,
                                                                           weil wir keine Kosten-Leistungsrechnung aufstellen. Wenn
                                                                           wir so viel rechnen würden, kämen wir nicht zum Straßen-
                                                                           reinigen.“
kurz gefragt & schnell beantwortet | Bürgersprechstunde Arheilgen

         Yasemin Aslan: „Ist dem Magistrat bekannt, dass die           Tim Huß: „Gibt es - über die bislang vorläufig vorliegende
         Mülleimer an der Frankfurter Landstraße regelmäßig über-      erste verkehrsplanerische Einschätzung hinaus - weitere,
         quellen und was gedenkt er gegebenenfalls dagegen zu          neue Erkenntnisse über die verkehrlichen Auswirkungen
         tun?“                                                         der Neuansiedlung eines Aldi-Marktes mit 15 Wohneinhei-
                                                                       ten im Ortskern von Arheilgen?“ Zusatz: „Wann ist mit den
         Stadtkämmerer André Schellenberg: „Die Frankfurter            Ergebnissen der verkehrlichen Untersuchung zu rechnen?“
         Landstraße wurde am 01.01.2018 in die öffentliche Stra-
         ßenreinigung aufgenommen und wird seitdem vom Eigen-          Baudezernentin Dr. Barbara Boczek: „Bislang liegt dem
         betrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen           Stadtparlament eine „überschlägig verkehrliche Bewer-
         (EAD) satzungsgemäß gereinigt.                                tung“ vom 12. Februar 2018 vor. Weitere neue Erkenntnis-
         Dementsprechend reinigen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-       se gibt es derzeit nicht. Das Verkehrsgutachten und andere
         ter des EAD zweimal wöchentlich die öffentlichen Abfall-
                                                                       Gutachten werden im Rahmen des Bauleitplanverfahrens
         körbe in der Frankfurter Landstraße. Zusätzlich reinigt der
                                                                       erstellt. Die Ergebnisse werden bei der Erstellung des Be-
         EAD jeden Samstag die dort befindlichen Haltestellen des
                                                                       bauungsplanentwurfs berücksichtigt.“
         öffentlichen Nahverkehrs und entleert die öffentlichen Pa-
         pierkörbe, insbesondere an den öffentlichen Plätzen wie
         zum Beispiel dem Löwenplatz.
         Darüber hinaus werden im gesamten Stadtgebiet sukzes-
         sive weitere Papierkörbe im öffentlichen Raum aufgestellt,
         um der Vermüllung im öffentlichen Raum entgegen zu wir-
         ken. In der Nähe der Freiwilligen Feuerwehr Arheilgen und
         im nördlichen Teil der Frankfurter Landstraße hat der EAD
         2018 jeweils einen neuen Papierkorb aufgestellt.“
kurz gefragt & schnell beantwortet | Bürgersprechstunde Arheilgen

                       Santi Umberti: „Ist es möglich, die Schaltung der Ampel       furter Landstraße bestimmte Grenzwerte nicht übersteigt. Der Individualverkehr soll
                       an der Frankfurter Landstraße, Höhe Autohaus Renker, so       an dieser Stelle auf die B3 abgeleitet werden.
                       zu modifizieren, dass sich die Rotphase für den motorisier-   Aktuelle Überprüfungen der Signalprogramme haben gezeigt, dass es in besonde-
                       ten Individualverkehr verkürzt?“                              ren Verkehrssituationen zeitweise zu überlangen Wartezeiten für den Individualver-
                                                                                     kehr kommen kann. Das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt versucht aktuell durch
                        Baudezernentin Dr. Barbara Boczek: „Die Ampelanla-           geringfügige Anpassungen der Signalsteuerung die Dauer der Rotphase zu ver-
                        ge Frankfurter Landstraße / Virchowstraße wurde im Jahr      kürzen.
                        2002 im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der Straßen-          Das kann jedoch nur in geringem Umfang erfolgen, da ansonsten die Wirkung des
                        bahnstrecke in Darmstadt-Arheilgen errichtet und mit der     geschilderten Funktionsprinzips der dynamischen Straßenraumfreigabe zur Be-
                        auch derzeit noch eingesetzten Schaltweise ausgestattet.     schleunigung des ÖPNV gefährdet würde. Für die Stadt Darmstadt hätte das eine
                        Grundlage der Planung war damals das Prinzip der dyna-       Rückzahlung der erhaltenen Zuschussmittel zur Folge.“
                        mischen Straßenraumfreigabe auf der Frankfurter Land-
                        straße in Arheilgen. Dieses Prinzip zur Beschleunigung des   Zusatzfrage, Michael Siebel: „Haben Sie schon mal versucht, jemandem in Ar-
ÖPNV beruht statt des bis dahin angewendeten Prinzips der räumlichen Trennung        heilgen diesen Sachverhalt zu erklären?“
zwischen ÖPNV und Individualverkehr auf dem neuen Denkansatz der zeitlichen
Trennung zwischen den beiden Verkehrsarten.                                          Baudezernentin Dr. Barbara Boczek: „Bislang bin ich noch von niemandem aus
Nur durch Einsatz dieser zeitlichen Trennung des Individualverkehr und ÖPNV, bei     Arheilgen gefragt worden. Es gab auch keine schriftlichen Beschwerden.“
dem die Straßenbahn grundsätzlich als Pulkführer den Streckenzug befährt, war es
möglich, das zweite Straßenbahngleis in Arheilgen zu realisieren. Das Prinzip war
zwingende Voraussetzung für eine Förderung der Maßnahme nach dem Gemein-
de-Verkehrs-Finanzierung-Gesetz (GVFG) und war auch Bestandteil der damaligen
Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung.
Am Knotenpunkt Frankfurter Landstraße / Virchowstraße fährt die Straßenbahn aus
dem eigenen Gleiskörper in den gemeinsam genutzten Straßenraum der Frank-
furter Landstraße ein. Da sie ab hier als Pulkführer fahren muss, muss an dieser
Kreuzung der Individualverkehr künstlich zurückgehalten werden.
Somit muss signaltechnisch durch verkürzte Grünphasen des Abbiegerfahrstrei-
fens nach Arheilgen dafür gesorgt werden, dass die Verkehrsmenge auf der Frank-
kurz gefragt & schnell beantwortet | Kultur

          Die Stadtverordneten Dagmar Metzger und Klaus Uebe           neuen Liegenschaft, die zentral liegen soll und finanzierbar
          nutzten die Fragestunde, um Antworten auf zwei Fragen        sein muss. Die Verfügbarkeit geeigneter Immobilien ist je-
          im Kulturbereich unserer Stadt zu erhalten.                  doch stark eingeschränkt. Die Suche nach einem Standort
                                                                       muss aber vorangetrieben werden, weil sonst droht, dass
          Auf die Frage von Dagmar Metzger, wann mit der Eröffnung     bereitstehende Landesmittel verfallen.
          des bereits im Februar 2017 angekündigten neuen Muse-
          ums zur Geschichte der Sinti und Roma im „Langen Bäu-        Auf die Frage von Klaus Uebe zum Nutzungskonzept für das
          chen“ am Friedensplatz zu rechnen ist, teilte Oberbürger-    „Waben“ auf dem Friedensplatz erhielten wir die Antwort,
          meister Jochen Partsch mit, dass die geplante Übernahme      dass das „Institut für Neue Technische Form“ (INTEF), das
          des Gebäudes in Erbpacht oder ein Kauf von dem Besit-        älteste deutsche Designerzentrum, im November 2017 in
          zer, Landgraf Donatus von Hessen, gescheitert sei. Diese     das Erdgeschoss und Obergeschoss des Waben zur Zwi-
          Antwort kam überraschend und völlig unerwartet. Hatte        schennutzung eingezogen sei. Im Untergeschoss sei der
          doch OB Partsch im Darmstädter Echo vom 15. Februar          Verein „Feierabendprofis e.V.“ eingezogen, der sich um die
          2017 verkündet: „Das ‚Lange Bäuchen‘ am Darmstädter          Betreuung Jugendlicher außerhalb der üblichen Fankultur
          Friedensplatz wird zum Sitz des neuen Museums.“ Es sei       des SV 98 kümmert. Diese Zwischennutzungen sollen bis
          ein sehr guter Platz und nach Gesprächen des Verbandes       zur endgültigen Klärung der Raumfrage für das INTEF be-
          Deutscher Sinti und Roma, des Landes und der Stadt mit       stehen bleiben. Im Zuge des Wettbewerbs zur Bebauung
          Donatus Prinz von Hessen sei das Haus Hessen nun je-         des Osthangs der Mathildenhöhe wird laut Auskunft des
          doch auf den Wunsch eingegangen, das eingeschossige          Oberbürgermeisters eine dauerhafte Heimat für das INTEF
          Gebäude für die Museumsnutzung zu vermieten.                 dort angestrebt. Dies kann aber sicherlich noch zwei bis drei
                                                                       Jahre dauern. Erst dann wird entschieden, was aus dem
          Alles sah also danach aus, dass das Museum einen Stand-        Waben wird.
          ort gefunden hat und alles in „trockenen Tüchern“ ist. Wie
          wir jetzt aber erfahren mussten, ist das vollmundig ange-
          kündigte Museum an diesem Standort nicht mehr zu reali-
          sieren. Die Stadt sucht nunmehr wieder intensiv nach einer
kurz gefragt & schnell beantwortet | Digitales Leben

                       Anne Marquardt: „Wie flächendeckend sind in Darmstadt          Themen aus dem Digitalstadt-Projekt, die Ausbaupläne des stadteigenen Netzes
                       Glasfaserkabel verlegt und wie viele Haushalte sind daran      zur Versorgung der öffentlichen Gebäude, die Erschließung der Konversionsareale,
                       angeschlossen?“                                                usw. nicht isoliert vom Festnetzausbau nach den Erkenntnissen der Breitbandpro-
                                                                                      jekte zu gestalten. Die Maßnahmen sind gebündelt zu behandeln und eine über-
                        OB Jochen Partsch: „Es wird explizit nach Glasfaser ge-       geordnete Strategie zu entwickeln.
                        fragt. Die Verbreitung von Glasfaserkabel kann nicht bezif-   Das bisherige Ziel zur Versorgung der Stadt, festgelegt durch Magistratsbeschluss
                        fert werden, da das verwendete Material vom Netzanbieter      zum Ausbau Wixhausen und der Breitbandanalyse, ist eine flächendeckende Breit-
                        festgelegt wird und nicht preisgegeben wird. In Darmstadt     bandversorgung mit mindestens 50 Mbit/s bis zum Jahr 2018. Zur Erreichung die-
                        besteht ein Mix aus:                                          ses Ziels sind noch 18,1 % des Stadtgebietes mit neuer Technologie zu versehen.
                        1. Glasfaser bis zu den Verteilerkästen, danach Kupferka-     Nach durchgeführter eingehender Analyse der aktuellen Versorgungsstände und
                        bel, das mit einer Vectoringtechnik störungsfrei gemacht      der Versorgungsperspektiven wird die eigentliche Projektumsetzung zum Aufbau
                        wird bis in die Häuser;                                       einer flächendeckenden, zukunftsfähigen, hochleistungsfähigen Breitbandinfra-
                        2. Glasfaserkabel bis in die Wohnungen (FTTH = Fiber to       struktur initiiert. Hierzu wurde eine Magistratsvorlage „Darmstädter Breitbandstra-
the Home) ist derzeit noch zu teuer, um den Bestand umzurüsten, wird bei Neu-         tegie und Ausbauhilfe für unterversorgte Gebiete – Ausschreibung mit öffentlicher
bauten, wie der Lincoln-Siedlung, verwendet und es ist gemäß MV Ziel bis 2040         Förderung (MV 2018/0092) gestern (16.05.2018) im Magistrat beschlossen.“
flächendeckend umzurüsten.
3. Koaxialtechnologie, die von Unity Media genutzt wird, die weite Teile Darmstadts   Zusatzfrage, Michael Siebel: „Wie viele Haushalte in der Lincoln-Siedlung wer-
versorgen;                                                                            den angeschlossen?
4. ergänzend Funktechnologie.
Der Stand der Versorgung / Festnetzgebundene IT-Infrastruktur:                        OB Jochen Partsch: „Alle. Geplant sind 2.000 Haushalte, das heißt, es werden
Zur fundierten Erfassung der Versorgung mit festnetzgebundener IT-Infrastruktur       2.000 Haushalte angeschlossen.“
wurde eine gesamtstädtische Breitbandanalyse mit Mitteln des Bundes durchge-
führt. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden alle im Projektgebiet aktiven Netz-
betreiber aufgefordert, ihre aktuelle Versorgung im Download und Upload sowie
die Ausbaupläne für die nächsten drei Jahre im Gebiet der Wissenschaftsstadt
Darmstadt offenzulegen.
Das Stadtgebiet ist fast flächendeckend auf NGA-Niveau (30 Mbit/s im Download)
versorgt = 95,1 % der Anschlüsse. Unerlässlich scheint es jedoch zur Zeit, die
kurz gefragt & schnell beantwortet | Digitales Leben

         Oliver Lott: „Welche Projekte setzt die Stadt derzeit aus     DigitalesHessen, House of IT und IT for work eine Infoveranstaltung im HUB 31
         dem Förderprogramm Digitale Stadt um und in welcher           statt.
         Phase sind sie?“                                              Die Digitalisierungsprojekte haben verschiedene Entwicklungsstände und aufgrund
                                                                       ihrer Komplexität auch unterschiedliche Umsetzungslaufzeiten. Zu fast allen Pro-
         OB Jochen Partsch: OB Jochen Partsch: „Das Land               jekten gibt es erste Überlegungen, viele befinden sich bereits in der Konzeptions-
         Hessen hat der Wissenschaftsstadt Darmstadt eine För-         phase.“
         dersumme in Höhe von 5 Mio. Euro zugesagt. Der Förder-
         antrag wurde von der Wissenschaftsstadt Darmstadt am          Die Vorhabenliste aus der Landesförderung:
         12.03.2018 gestellt. Der Förderantrag befindet sich nach
         wir vor in Prüfung. Mit einem Bewilligungsbescheid kann       IT-Infrastruktur Smart Lighting / Smart Lampposts
         nach aktuellem Stand Ende Mai gerechnet werden.               		               (Verbindung zu Mobilität und Handel)
         Für die Aufnahme in den Förderantrag kamen nur Projekte       Handel		         Digitales Schaufenster – Online-Handelsplattform im
         ohne Gewinnerzielungsabsicht in Frage. Öffentliche Förder-    		Baukastenprinzip
         gelder dürfen nicht dazu dienen, Unternehmen einen Wett-      		Darmstadt APP
         bewerbsvorteil zu verschaffen. Es ist dennoch gelungen,       		               Digitaler Darmstadt Shop
         Projekte aus nahezu allen Projektbereichen des Digitalstadt   		               Multimediakonzept Handel + Tourismus
         Darmstadt Projektes in einem ausgewogenen Verhältnis in       Energie		        Smart Meter
         den Förderantrag aufzunehmen.                                 Umwelt		         Smart Home Technology für Zoo Vivarium
         Die in Aussicht gestellten weiteren 5 Mio. EFRE-Förder-       		               Einsatz von Sensoren im Bereich der städtischen Infrastruktur
         mittel stehen ausschließlich Forschung/Wissenschaft und       		               der Daseinsvorsorge, insbesondere von Füllstandssensoren in
         kleineren mittelständischen Unternehmen zur Verfügung.        		               der Abfallentsorgung und Umweltsensoren
         Weder die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die Digitalstadt
         Darmstadt GmbH noch Unternehmen der Stadtwirtschaft           		                     				weiter auf der nächsten Seite.
         sind antragsberechtigt. EFRE-Fördermittel stehen aus-
         schließlich Forschung/Wissenschaft und kleineren mittel-
         ständischen Unternehmen zur Verfügung. Um diese Mittel
         in Anspruch nehmen zu können, suchen wir noch Partner.
         Hierzu findet am 28.05.2018 in Kooperation mit der IHK,
kurz gefragt & schnell beantwortet | Digitales Leben

Cybersicherheit Starke Verschlüsselung aller Daten (Anmeldung, Übertragung      Gesundheit Online-Check-in ins Klinikum Darmstadt
		              und Kommunikation mit den Daten, Speichern, Datensicherung)     		         Vernetzung der Patienten(daten) mit KHs und
Datenplattform Datenplattform                                                   		Gesundheitsdienstleistern
Sicherheit      Lagedarstellung über Drohnen, Videokameras und Bodycamps        		         Up- und Download von Befunden
Mobilität       Sensoren in Signalanlagen                                       		         Digitale Gebäude-Navigation im Klinikum Darmstadt
		              Öffentliches WELAN in Bussen und Straßenbahnen
		Aufbau Umweltsensornetz                                                       Zusatzfrage Oliver Lott: „Wird die Liste auch irgendwo veröffentlicht, wo die
		              Autonom fahrende Minibusse                                      Bürger sie einsehen können?“
		Smart Parking
		Qualitätsmanagement Lichtsignalanlagen                                        OB Jochen Partsch: „Veröffentlicht wird es auf der Homepage der Digitalstadt
Gesellschaft    Zugang zu digitalen Medien für Menschen mit Benachteiligungen   und wir haben vor, im September einen Workshop durch zu führen. Außerdem wird
		(Inklusion)                                                                   künftig regelmäßig im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, den
		              Aufbau Stadtlabor / Ausbau FabLabs / Durchführung von 		        wir in Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Wissenschaft und Digitalisierung um-
		              Barcamps/Events/Hackathons zu digitalen Themen im Stadtlabor    benennen wollen, berichtet.“
		              Datenvisualisierung / Arbeiten an mobilen Modellen vor Ort /
		Interaktive Stadtmodelle                                                      Zusatzfrage Oliver Lott: „Handelt es sich bei den Kosten für die E-bay Händler
		              W-LAN-Bänke in Stadtteilen                                      um eine pro bono Leistung?
Verwaltung      Darmstadt APP
		GovBot                                                                        OB Jochen Partsch: „Nach meiner Kenntnis ist es eine pro bono Leistung.“
Bildung		       Modellprojekt Digitale Schule 2020
		              Haus der digitalen Medienbildung
		Digitale Bildungslandkarte
		Schüler*innenprojekte
		Eltern-Informationsplattform Schule
kurz gefragt & schnell beantwortet | Soziales

         Sabine Heilmann: „Wie viele der insgesamt 405 bei der
         Wissenschaftsstadt Darmstadt beschäftigten Erzieher_in-
         nen in der Entgeltgruppe 8a sind aktuell in den jeweiligen
         Stufen (1 bis 6) dieser Entgeltgruppe beschäftigt?“ Zusatz:
         „Wie viele und welche Höherstufungen werden 2018 erfol-
         gen?“

         OB Jochen Partsch:
         „In der Entgeltgruppe S 08 a sind aktuell 372 Personen
         beschäftigt.

         Davon:
         • 6 Beschäftigte in der Stufe 1 (1,6%)
         • 89 Beschäftigte in der Stufe 2 (23,9%)
         • 92 Beschäftigte in der Stufe 3 (24,7%)
         • 73 Beschäftigte in der Stufe 4 (19,6%)
         • 36 Beschäftigte in der Stufe 5 (9,7%)
         • 76 Beschäftigte in der Stufe 6 (20,4%)

         Folgende Stufenaufstiege stehen 2018 an:
         • Stufe 1 		     5 Stufenaufstiege
         • Stufe 2 		     20 Stufenaufstiege
         • Stufe 3 		     7 Stufenaufstiege
         • Stufe 4 		     9 Stufenaufstiege
         • Stufe 5 		     3 Stufenaufstiege
         • Stufe 6 		     0 Stufenaufstiege“
Sie können auch lesen