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Optimierung kommunaler Stoffkreisläufe und die Bedeutung der Kommune als ressourcenpolitischer Akteur y Viertes Nationales Ressourcenforum Austria – Neustart in eine ressourcenschonende Zukunft oder zurück in die Vergangenheit? 04.-05 März 2021
Übersicht 1. Warum sind Kommunen für die Ressourceneffizienz wichtig? Hintergrund, Akteure und Handlungsfelder 2. Welche Aktivitäten werden in den Kommunen angegangen? Beispiele: Wirtschaftsförderung, Abfallwirtschaft, Beschaffung, Stadtplanung/Bauen 3. Fazit 2
Warum sind Kommunen für die Ressourceneffizienz wichtig? Globale Herausforderungen ▪ Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum* wie auch die Urbanisierung** erhöhen die Ressourceninanspruchnahme,*** ▪ Problem: Die Nutzung der natürlichen Ressourcen übersteigt die Regenerationsfähigkeit der Erde deutlich. Kommunale Herausforderung ▪ Klimawandel, Umweltbelastung und Ressourcenschutz werden von fast 90% der Oberbürgermeister als wichtig oder sehr wichtig benannt (OB-Barometer 2019, Difu) *2050 = ca. 9.7 Mrd., ** 2050 7 Mrd. in Städten (2/3), *** China hat in 3 Jahren mehr Zement verbraucht als USA im 20 Jahrhundert 4
Warum sind Kommunen für die Ressourceneffizienz wichtig? Politische Aktivitäten (UN/EU/D) ▪ „2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung“- 17 Sustainable Development Goals (SDG). Mehrere SDG sind mit Ressourcenschutz verbunden!! ▪ EU-Kreislaufwirtschaftspaket (COM 2015) z.B. Ziele zu Recycling, Wiederverwendung. ▪ Deutsches Ressourceneffizienzprogramm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (ProgRess I,II und III) 5
Warum sind Kommunen für die Ressourceneffizienz wichtig? Kommunale Relevanz ➢ Großteil der globalen Ressourcenströme werden direkt oder indirekt in urbanen Systemen genutzt bzw. konzentriert ➢ Kommunen sind Bereitstellerinnen regionaler und lokaler sozio-technischer Infrastruktursysteme (z.B. Akteure, Ver- und Entsorgungsanlagen) ➢ Kommunen nehmen verschiedene Rollen ein - Kommunen sind Initiatoren, Koordinatoren, Moderatoren, Umsetzer, Partner, Finanziers, Vernetzer und Begleiter ➢ Kommunen besitzen Vorbildfunktion ➢ Gute Einschätzung der Potenziale „vor Ort“ 6
Welche Aktivitäten werden in den Kommunen angegangen? Beispiele der Handlungsfelder: Wirtschaftsförderung, Abfallwirtschaft, Beschaffung, Stadtplanung/Bauen 8
Wirtschaftsförderung Relevanz ➢ Kommunen über 20.000 Einwohner und in den Landkreisen (deutlich über 600 in Deutschland) ➢ Im produzierenden Gewerbe sind Materialkosten der größte Kostenfaktor (43%)* ➢ Große Potenziale (Ökologisch und Ökonomisch) Aktivitäten ➢ Ansprechpartner für die Belange der lokalen Wirtschaft – Schnittstelle Verwaltung ➢ Beratung der KMU zur RE - Umsetzung von Programmen wie Ökoprofit ➢ Aufbau von Netzwerken (z.B. überbetriebliche Maßnahmen) Beispiele aus der Praxis ➢ KlimaList- Hannover (energ. Sanierung, EE, Regenwasser, nachh. Bau, Mobilität) ➢ bio innovation park Rheinland in Meckenheim (Kriterien für die Vergabe von Grundstücken mit Auflagen zu Klima-und Ressourcenschutz) 10 *VDI, 2016
Wirtschaftsförderung Gewerbegebiet Meckenheim* Kriterien für die Vergabe von Grundstücken ➢ Zugehörigkeit zum Branchencluster „bio innovation“ ➢ Ressourcenschonender Umgang mit Flächen ➢ Bebauung, Gestaltung und Nutzung der Grundstücke (z.B. Bauen mit Holz) ➢ Einsatz Erneuerbarer Energien ➢ Mobilitätskonzept Fotoquelle: Difu 11 *Quelle: Wirtschaftsförderung Meckenheim
Handlungsfeld Abfallwirtschaft 12
Abfallwirtschaft Relevanz ➢ öffentliche Aufgabe (örE für Haushaltsabfälle/gewerbliche Abfälle zur Beseitigung) ➢ hohe Aufkommen (z.B. Siedlungsabfälle mit ca. 51 Mio. Mg/a) ➢ Abfall als Ressource und Kommune als Stoffstrommanager Aktivitäten ➢ kommunale Abfallwirtschaftskonzepte ➢ Vermeidung, Sammlung, Wiederverwendung, Verwertung, Beseitigung ➢ Restabfälle, Bioabfall, Sperrmüll, EAG, Glas, Recyclinghöfe, Fuhrpark, Kaufhäuser ➢ Beratung Bürger ➢ Netzwerke und Schnittstellen (z.B. Zivilgesellschaft, private Unternehmen) Beispiele aus der Praxis ➢ Berlin: Biogasaufbereitung und Nutzung im eigenen Fuhrpark (150 Fahrzeuge) ➢ Herford/Bielefeld: RECOM – Wiederverwendung von Produkten im regionalen Netzwerk 13
Abfallwirtschaft RECOM-Wiederverwendung ➢ ländliche Region Herford/Bielefeld ➢ Wiederverwendung von Produkten im regionalen Netzwerk (z.B. Möbel, Fahrräder, Kleidung) ➢ regionale Kooperationsstrukturen zwischen KMU, Recyclingbetrieben, örE und Verwaltung ➢ Kommune nutzt Recyclinghöfe für die Sammlung von Konsumgütern und Weitergabe an Recyclingbörse ➢ direkte Reparatur bzw. Aufbereitung und Wiederverwendung von gebrauchten Konsumgütern und Produktionsausschüssen (z.B. bei der Möbelproduktion) ➢ Verkauf in Recyclingbörse 14 Fotoquelle: Difu
Handlungsfeld Beschaffung 15
Beschaffung Relevanz ➢ ca. 30.000 Beschaffungsstellen (in D) der öffentlichen Hand (nicht nur Kommunen) ➢ Ausgaben: 350. Mrd. Euro/a (ca. 50-60% Kommunen)* ➢ Marktmacht der öffent. Verwaltung Aktivitäten ➢ i.d.R. zentrale Beschaffung in Kommunen, weniger in den Fachabteilungen ➢ RE kann in kommunalen Verordnungen festgelegt werden ➢ Kommune als Bauherr (Schulen, Kitas, Feuerwehr, etc.), IT, ÖPNV, Fuhrpark, Büroausstattung,… ➢ Lebenszyklusbetrachtungen (häufig ökon. günstiger) Beispiele aus der Praxis ➢ Hamburg Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung: Umweltzeichen, Reparaturfähigkeit, Recyclinggerecht, Transport, Lebenszyklusbetrachtung, ➢ Berlin Verwaltungsvorschrift für Beschaffung und Umwelt (VwVBU): Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB-System), für Schulbauten z.B. Holz, Abfallvermeidung, RC-Betoneinsatz, Recyclingkonzept für den Rückbau, 16 *Der Gemeinderat, 2017
Handlungsfeld Stadtplanung und Bauen 17
Stadtplanung und Bauen Relevanz ➢ Massenströme wie Steine-Erde-Rohstoffe 544 Mio. Mg (2013)* oder Bauabfälle 202 Mio. Mg (2014)** ➢ Flächeninanspruchnahme, hohe Nachfrage an Wohn- und Gewerbeflächen Aktivitäten ➢ Steuerung durch Planung (formelle und informelle Instrumente – z.B. städtebauliche Verträge, Kaufverträge, Konzeptvergabe, Gestaltungssatzungen) ➢ Sanierung Bestand/Umbau, Konversion, Nachverdichtung, Neubauquartiere (Dicht, Flexibel), Energie, Wasser, Holz und Sekundärrohstoffe, Mobilität ➢ kommunale Liegenschaftspolitik (zur Förderung der Innenentwicklung) Beispiele aus der Praxis ➢ München: Konversion, Holzbauquartier, Autoreduziert, Nahrungsmittel (Prinz- Eugen-Park) ➢ Stockholm: Ecocycle-Modell (Hammarby Sjöstad) ➢ Heidelberg: Konversion, Reduzierung Parkplätze, Passivhausquartier, Energie aus Restholz (Südstadt, Bahnstadt) ➢ Hamburg: Konversion, Abwärmenutzung, EE, Gründächer, Rückbau (HafenCity) 18 *bbs die Baustoffindustrie, **UBA, 2017
Stadtplanung - Eco-cycle-model Hammarby 19 Quelle: City of Stockholm
Stadtplanung – Stellplatzreduzierung Heidelberg (Stoffstromanalyse) Quelle: Öko-Institut 20
Stadtplanung – Holz als Baumaterial Hochhaus Hamburg (Stoffstromanalyse) Quelle: Öko-Institut 21
Kommunale Ansätze der Ressourceneffizienz Fotoquelle: Difu 22
Fazit ➢ RE und Optimierung von Stoffströmen ist ein kommunales Thema mit Bedeutungszuwachs ➢ RE ist eine kommunale Querschnittsaufgabe – integrierte Ansätze auf Ebene der Handlungsfelder und Prozesse sind notwendig, sowie die richtigen Akteure ➢ Umfangreiche Beispiele liegen vor ➢ vielfältige Synergien mit Nachhaltigkeitsthemen wie Bauen, Mobilität, Klimaschutz, resiliente Stadtentwicklung … ➢ RE und Optimierung von Stoffströmen kann mit den richtigen Angeboten und Anreizen für und in Kommunen systematisch erschlossen und in die Breite getragen werden ➢ Unterstützung der Kommunen über Förderprogramme sind notwendig (z.B. Servicestelle: kommunale Ressourceneffizienz) 23
www.ressourceneffizientekommune.de 24
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 25
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