Studier mal - Stadt Marburg

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Studier mal - Stadt Marburg
Studier mal

   Das Magazin April 2021

Förderpreis            Marburg800     Grundschule Marbach   Kita Eisenacher Weg
Forschung mit Spinat   Mitmach-Quiz   Erweiterungsbau       Kunstaktion
Studier mal - Stadt Marburg
22.03. • Folge 18   Marburg oh
                             hne Partnergewalt

05.04. • Folge 19   Marburg un
                             nd derr Frühling

19.04. • Folge 20   Marburgs Themenw
                             T      ege

   Hörr mal Marburg! Auf hoermalmarburg.de
   ode
     er auff allen gängigen Podcas
                             o    t-Plattformen
Studier mal - Stadt Marburg
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,
es bleibt eine schwierige Zeit. Als Jugend- und                                     Ein Artikel in diesem Heft informiert Sie über
Sportdezernentin stellt sich für mich momentan                                      die Einzelheiten.
die drängende Frage: Was macht Corona                                               Trotz der schwierigen Zeit sollten wir nicht
langfristig mit unseren Kindern und Jugendlichen?                                   vergessen, dass wir uns mitten im Frühling
Aufgrund steigender Zahlen bei den Neuinfektio-                                     befinden. Die Tage werden wieder länger, die
nen wurde entschieden, den Distanzunterricht für                                    Sonne zeigt sich öfter, die Vögel zwitschern und
Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 beizubehal-                                    die ersten Blumen blühen. Machen wir das Beste
ten. Eine bittere, teils unerträgliche Situation                                    daraus! Ich wünsche Ihnen einen schönen April,
für die Kinder und Jugendlichen.                                                    schöne Osterfeiertage und weiterhin:
Corona schränkt auch unsere Arbeit in der Verwal-                                   Bleiben Sie gesund!
tung ein. Trotzdem arbeiten wir im Hintergrund
weiter, um gute Voraussetzungen für die Zeit                                        Ihre
„nach Corona“ zu schaffen. Deshalb freuen wir
uns, dass ein bedeutendes Projekt im Rahmen des
Bildungsbauprogrammes Richtfest feiern konnte:
der Erweiterungsbau an der Grundschule Marbach.                                     Kirsten Dinnebier
Für die Schule bedeutet das vor allem mehr Platz –                                  Stadträtin
für Mittagessen, Unterricht, Betreuung und Ganz-
tagsangebote. Was genau in der Grundschule
entsteht, erfahren Sie in diesem Heft.
Und ein weiteres wichtiges Projekt nimmt Form an.                                                          Marburg im April
Beratung und Betreuung, Freizeit, Kirche, Schule
                                                                                                           ADFC-Fahrradklimatest
und Gesundheit – das Nachbarschaftszentrum
                                                                                                           Marburg auf Platz 1 in Hessen          4
im Waldtal wird ein Begegnungsort, der viele
                                                                                                           Jahresbericht zum Klima-Aktionsplan    6
Angebote unter einem Dach vereint und so zur
zentralen Anlaufstelle für die Menschen im Waldtal                                                         Gute Noten für die Innenstadt          8
werden soll. Gemeinsam mit den künftigen                                                                   Blütenpracht im Frühling               9
Nutzer*innen hat die Stadt das Millionen-Projekt                                                           Marburg800-Quiz mit Avataren          10
intensiv geplant. Nun geht es mit dem offiziellen                                                           Start für Nachbarschaftszentrum       12
Spatenstich mit den Bauarbeiten richtig los.                                                               Richtfest an der Grundschule Marbach 13
                                                                                                           Karikatur-Ausstellung im EPH          14
Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen oder die                                                Broschüre zur Abfallvermeidung        15
Termine der Ausschüsse, finden Sie auf                                                                        Leichte Sprache:
■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen                                                                 Gelbe Tonne statt Gelber Sack         16
                                                                                                           Treffpunkt Digitales Bürgerhaus       18
Studier mal Marburg                                    Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils          Versand und Auslage.                                Kinder gestalten ihre Kita            19
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom                    Jahresabonnement: 17,50 EUR (Bestellung beim
Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der       Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378)               Förderpreis für Biochemikerin         20
Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35037 Marburg      Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,
Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de,                   Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,               Mein Dorf: Bauerbach                  22
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                     Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44,
twitter: @stadt_marburg,
facebook: stadt.marburg,
                                                       E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de
                                                       Druck: msi – media service international gmbh
                                                                                                           Podcast für den Klimaschutz           24
instagram: @universitaetsstadtmarburg                  Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-
Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn                 Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed
                                                                                                           Aufwertung für die Lahnaue            25
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse- und Öffentlich-   Credit MaterialCertifikat“.
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13         Redaktionsschluss für Nr. 05/2021: 09. April 2021   kurz & bündig                         26
Techn. Layout: Nadine Schrey                           Titelbild: Fahrradfahren in Marburg
Auflage: 13.200                                         Foto: Georg Kronenberg
Studier mal - Stadt Marburg
Dass Jung und Alt in Marburg viel radeln, wird in der Umfrage positiv bewertet. (Foto: Pixabay)

         Marburg ist                                                                          somit alle Verkehrsteilnehmer*in-
                                                                                              nen“, so Oberbürgermeister und Ver-
                                                                                              kehrsdezernent Dr. Thomas Spies.

         Spitzenradlerin                                                                      Marburg steigert sich kontinuierlich:
                                                                                              2016 „Aufsteiger des Jahres“ und auf
                                                                                              Platz 39, 2018 bereits auf Platz 24,
         ■ Beim ADFC-Fahrradklimatest auf Platz 1 in Hessen                                   Rang 14 in 2020.
                                                                                              Marburg hat Rüsselsheim am Main ab-
                                                                                              gelöst als fahrradfreundlichste hessi-
        eim ADFC-Fahrradklimatest ist          wohner*innen. Die Noten: Bei 32
    B   Marburg weiterhin auf der Über-
    holspur: 2016 war die Stadt „Aufstei-
                                               Themenfeldern hat sich Marburg fast
                                               überall verbessert. Die Teilnahme:
    ger des Jahres“, heute ist sie die fahr-   Extrem gesteigert – 2018 machten
    radfreundlichste Stadt in Hessen mit       297 Marburger*innen mit; diesmal
    50.000 bis 100.000 Einwohnern.             haben 490 Radfahrer*innen ihre Mei-
    Bundesweit ist Marburg um zehn Plät-       nung abgegeben.
    ze auf Platz 14 aufgerückt.

    Besonders die Fahrradförderung in
                                               Die Stadt steigert
    jüngster Zeit, die Verfügbarkeit öf-       sich kontinuierlich
    fentlicher Räder und die Erreichbar-       Der Spitzenplatz in Hessen und der
    keit im Stadtzentrum bekamen gute          Aufstieg um weitere zehn Plätze im
    Noten von den Marburger*innen.             Vergleich zum Vorjahr bundesweit be-
    Erneut gute Noten für Marburg beim         legen, dass es mehr Raum für Fahrrä-
    ADFC-Fahrradklimatest: Platz 1 in          der gibt. Das schafft zugleich mehr
    Hessen, Platz 14 bundesweit von 110        Raum für die Menschen, die auf ihr
    teilnehmenden Städten in der Kate-         Auto angewiesen sind. „Von den er-                 Gute Noten für die Fahrradfreundlichkeit
                                                                                                  der Stadt Marburg. (Foto: Kronenberg)
    gorie von 50.000 bis 100.000 Ein-          reichten Verbesserungen profitieren

4
Studier mal - Stadt Marburg
sche Stadt ihrer Kategorie. Besonders
stark verbessert im Vergleich zum
letzten Mal hat die Stadt sich laut den
Radler*innen in folgenden Berei-
chen: Stellenwert des Radverkehrs,
Falschparkerkontrolle auf Radwegen,
Reinigung und Winterdienst auf Rad-
wegen, Oberfläche der Radwege, Am-
pelschaltungen für Radler*innen und
öffentliche Fahrräder.

Beste Note für
öffentliche Fahrräder
Die beste Note im gesamten Test hat
Marburg im Bereich öffentliche Fahr-
räder mit 1,9. Bereits 2018 hat die
Universitätsstadt das Fahrradverleih-
system Nextbike so ausgeweitet, dass
alle Nutzer*innen 30 Minuten pro
Ausleihe kostenlos radeln. Gute No-
ten gibt es auch dafür, dass in Mar-
burg Radwege in Einbahnstraßen in         Bestnote im Fahrradklimatest für öffentliche Räder in Marburg. (Foto: Steinforth)
Gegenrichtung geöffnet sind, dass
zügiges Radfahren möglich ist und
dass es eine gute Erreichbarkeit im
Stadtzentrum gibt. Auch die Infra-
struktur für den Radverkehr insge-
samt erhält eine gute Bewertung,
ebenso die Fahrradförderung in jüng-
ster Zeit, dass in Marburg Jung und
Alt Rad fahren und dass es eine Weg-
weisung für Radfahrer*innen gibt.

Sicherheitsgefühl
hat sich verbessert
Besser als beim letzten Mal haben die
Marburger*innen die Sicherheit, das
Sicherheitsgefühl und die Konflikte
mit Autofahrer*innen bewertet. In
diesen Bereichen sehen sie dennoch
den meisten Handlungsbedarf. Am
fairen Umgang und der gegenseitigen
Rücksichtnahme arbeitet die Stadt
seit 2018 mit der Kampagne „Marburg
Miteinander – fair im Verkehr“. Diese
Kampagne soll auch weitergehen, um
das Sicherheitsgefühl durch mehr
Rücksichtnahme aller Verkehrsteil-
nehmer*innen aufeinander weiterhin
zu verbessern.
Insgesamt gibt die Auswertung des
ADFC-Fahrradklimatests der Stadt
wieder gute Hinweise, an welchen
Stellen noch Handlungsbedarf be-
steht, wo Radler*innen sich Verbes-
serungen wünschen und wo die Stadt
bereits gut beziehungsweise auf dem
richtigen Weg ist.

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Studier mal - Stadt Marburg
In den kommenden zwei Jahren sollen bis zu 120 zusätzliche Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden installiert werden. (Foto: Stadt Marburg)

                                                                                                   Ladestationen für Elektroautos und
         Fortschritt                                                                               Abstellanlagen für Elektrofahrräder.
                                                                                                   Auch die Stadtwerke Marburg haben
                                                                                                   im vergangenen Jahr neue Photovol-
         beim Klimaschutz                                                                          taik-Anlagen in Betrieb genommen –
                                                                                                   20 Anlagen für 2020. Damit können
                                                                                                   sich Hausbesitzer*innen ein soge-
         ■ Jahresbericht 2020 ist online abrufbar                                                  nanntes „SonnenDach“ von den
                                                                                                   Stadtwerken montieren und warten
        ut 150 Zuschüsse für klimafreund-          dass die Warmmiete stabil bleibt. Die           lassen, zahlen dafür Pacht und nut-
    G   liches Wohnen, Gründächer, E-Bi-
    kes und Nachbarschaftsprojekte hat
                                                   Stadt bezuschusst die Differenz.
                                                   Die städtische Wohnungsbaugenos-
                                                                                                   zen den Strom. Innerhalb der näch-
                                                                                                   sten zwei Jahre sind rund 120 zusätz-
    die Stadt den Marburger*innen im               senschaft GeWoBau betreibt mehr als             liche Photovoltaik-Anlagen auf städ-
    Jahr 2020 bewilligt. Dazu kommen               70 Anlagen zur Produktion von Strom             tischen Gebäuden geplant.
    fast 50 kostenfreie Energieberatun-            aus Photovoltaik auf ihren Gebäuden.
    gen allein im Herbst, tausendfache             Allein 2020 kamen zehn weitere Anla-            150 Anträge wurden
    Online-Beteiligung, neue Ladesäu-              gen dazu. In der Graf-von-Stauffen-
    len, Radzonen, Fernwärme und Pho-              berg-Straße wurde ein Neubau für                2020 bewilligt
    tovoltaik für städtische Gebäude.              zwölf Wohnungen mit einem neuen                 Gut angelaufen sind die städtischen
                                                   Blockheizkraftwerk an das Fernwär-              Förderprogramme aus dem Klima-Ak-
    Der Jahresbericht 2020 zur Umset-              menetz der Stadtwerke Marburg an-               tionsplan für Bürger*innen im Be-
    zung des Klima-Aktionsplans ist on-            geschlossen. Angestrebt wird eine               reich energetische Sanierung und kli-
    line. Auf 40 Seiten ist dort gelistet,         Quartierslösung für alle 210 Wohnun-            mafreundliches Wohnen – mit bis zu
    was bisher geschah und wie es wei-             gen, die derzeit noch rund 550 Ton-             5000 Euro Zuschuss pro Antrag. Glei-
    tergeht. Bis zum Jahr 2030 will Mar-           nen des klimaschädlichen Kohlendio-             ches gilt für das Gründachprogramm.
    burg klimaneutral sein. Insgesamt              xids ausstoßen. Die Sudetenstraße               Fast 150 Anträge von Bürger*innen
    sieht der Klima-Aktionsplan über 100           40/42 hat eine Außenluft-Wärme-                 hat die Stadt im vergangenen Jahr
    Maßnahmen im Umfang von rund 130               pumpe erhalten. Das senkt die CO2-              bewilligt – inklusive der Zuschüsse für
    Millionen Euro allein für den städti-          Emission in diesen Gebäuden von 68              E-Bikes. Weitere 15 Anträge wurden
    schen Haushalt innerhalb der näch-             auf drei Tonnen. Im Nachbarhaus wur-            noch für das Vorgängerprogramm
    sten zehn Jahre vor.                           de damit auch schon angefangen.                 „Regenerative Energien“ abgewi-
    Besonders im Bereich klimafreundli-            Neue Mehrfamilienhäuser baut die Ge-            ckelt. Auch die kostenlose Energiebe-
    ches Wohnen geht es in der Universi-           WoBau in der Friedrich-Ebert-Straße             ratung wird gut angenommen.
    tätsstadt voran. Bei der energeti-             und am Försterweg in ökologischer               Mit insgesamt rund 19.000 Euro Zu-
    schen Sanierung von Mietwohnungen              Hybridbauweise. Obendrauf sind noch             schüsse wurden neun Nachbarschafts-
    der Wohnungsunternehmen stellt die             Gründächer und Photovoltaik-Anla-               projekte für den Klimaschutz geför-
    Stadt mit einem Energiebonus sicher,           gen geplant. Alle Neubauten erhalten            dert: Die Anträge reichten von Baum-

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Studier mal - Stadt Marburg
Auch in das Gründachprogramm hat                          Bei der energetischen Sanierung unterstützt
                               die Stadt investiert. (Foto: Optigruen)                   und fördert die Stadt. (Foto: Stadt Marburg)

    bepflanzung und Blühwiesen über ei-          hausstraße geplant. Dazu kommen          Zudem trat Ende Dezember 2020 der
    nen Permakultur-Garten bis zu Was-          die Ladesäulen in den Parkhäusern.       unabhängige Klimabeirat zum ersten
    sernutzung. Auch Mobilität spielt eine      Neben all diesen Projekten fördert die   Mal zusammen. Dieses neue Gremium
    große Rolle im Bürger*innen-Engage-         Stadt auch Kampagnen, Initiativen        ist im Aktionsplan beschlossen wor-
    ment, das die Stadt finanziell fördert:      und Vereine, die die Öffentlichkeit      den. Es besteht aus externen Fach-
    Der Verein Freie Räder, der Elektro-        über die Themen Klimaschutz und          leuten und sachkundigen sowie im
)   Lastenräder und Elektro-Schwerlas-          Nachhaltigkeit informieren. Im           Klimaschutz engagierte Bürger*in-
    tenräder verleiht, erhielt 25.700 Euro      Herbst 2020 ist zum Beispiel die Bro-    nen. Der Klimabeirat berät die Stadt-
    – vor allem für weitere Räder, da die       schüre „Marburg im Wandel“ erschie-      verwaltung in allen klimarelevanten
    Nachfrage in Marburg stetig steigt.         nen, die über Anlaufstellen für lokale   Fragen und prüft Beschlussvorlagen
                                                Märkte, Fair-Trade-Läden und nach-       auf ihre Klimarelevanz.
    Online-Befragung                            haltige Entsorgung berichtet. Hinzu      Der Marburger Klima-Aktionsplan
                                                kamen Flyer, Infos über die sozialen     2030, der Jahresbericht, die Förder-
    zum Thema Mobilität                         Medien sowie Aktionen wie das Stadt-     programme für Wohnen, E-Bikes und
    In diesem Jahr stellt die Stadt Mar-        radeln. Zur Öffentlichkeitsarbeit in     Gründächer sowie weitere Infos zum
    burg fast eine Million Euro Fördergeld      Sachen Klimaschutz gehört auch die       Klimaschutz in Marburg sind online
    für die Programme bereit. Bekannt           neue Broschüre über die richtige Sor-    zu finden unter
    macht sie die Angebote über ihre Ho-        tierung von Abfällen.                    ■ www.marburg.de/klimaneutral
    mepage, durch Plakate, Flyer und
    über die sozialen Medien.
    Auch das Mobilitäts- und Verkehrs-
    konzept (MoVe35) der Stadt verfolgt
    das Ziel einer klima- und umwelt-
    freundlichen Mobilität. Im Jahr 2020
    gab es hierfür eine Online-Befragung,
    an der mehr als 3.700 Bürger*innen
    teilnahmen. Zur klimafreundlichen
    Mobilität gehören auch die neuen
    Radwege und Radstreifen in der Stadt
    sowie die neue Radzone im Campus-
    viertel. Schließlich wurde auch noch
    das Netz für Nextbike-Räder durch
    weitere Stationen erweitert.

    Mehr Tankstellen
    für Elektroautos
    Acht neue Elektroautos in der GeWo-
    Bau-Flotte sollen insgesamt 15 Ton-
    nen CO2 pro Jahr sparen. Es gibt fünf
    neue Elektro-Tankstellen (Haupt-
    bahnhof, Friedrichsplatz, Savigny-
    straße, AquaMar, Software-Center).
    Für 2021 sind zwei weitere in der
    Ockershäuser Allee und der Deutsch-

                                                                                                                                        7
Studier mal - Stadt Marburg
zu stärken. Die Strategie traf die Be-
                                                                                                        dürfnisse der Passant*innen. Denn
                                                                                                        fast 60 Prozent der Befragten gaben
                                                                                                        „Shopping“ als ihr Hauptmotiv für ei-
                                                                                                        nen Besuch in der Innenstadt an. Dar-
                                                                                                        auf folgen die Gastronomie mit mehr
                                                                                                        als einem Viertel der Befragten und
                                                                                                        rund ein Fünftel gab an, wegen der
                                                                                                        Freizeit- und Kulturangebote die
                                                                                                        Stadt zu besuchen.

                                                                                                        Ort zum Ausgehen
                                                                                                        und Ausflugsziel
                                                                                                        96 Prozent der Passant*innen stimm-
                                                                                                        ten der Aussage zu, dass die Innen-
                                                                                                        stadt für sie ein Ort zum Wohlfühlen
                                                                                                        und Leute treffen sei. Für 93 Prozent
                                                                                                        ist sie ein Ort zum Ausgehen und 85
                                                                                                        Prozent sehen sie als touristisches
                                                                                                        Ausflugsziel. In Bezug auf die Leben-
                                                                                                        digkeit, Sehenswürdigkeiten und das
Die Innenstadt ist laut Studie ein Ort zum Wohlfühlen und Leute treffen. (Archivfoto: Stadt Marburg)    allgemeine Ambiente schneidet die
                                                                                                        Stadt Marburg mit einer Schulnote
                                                                                                        von 2 gut ab. Auch die Erreichbarkeit
            Gute Noten für                                                                              der Innenstadt mit dem Fahrrad sowie
                                                                                                        dem öffentlichen Nahverkehr und die
                                                                                                        Wegführung bewerteten die Pas-
            die Innenstadt                                                                              sant*innen als gut. Potential sahen
                                                                                                        die Befragten bei der Erreichbarkeit
                                                                                                        mit dem Auto und bei der digitalen
            ■ Lob für Ambiente und Erreichbarkeit                                                       Aufstellung der Innenstadt.

         chön, atmosphärisch und leben-                ging fast die Hälfte nun bewusst mehr
      S  dig – so sehen die Menschen Mar-
      burg. Ideen für die weitere Stadtent-
                                                       in der Innenstadt einkaufen, um die
                                                       lokalen Anbieter zu unterstützen. Zur
                                                                                                        Note 2,2 für die
                                                                                                        Gesamtattraktivität
      wicklung haben sie auch. Dies zeigen             Zeit der Befragung, September 2020,              Insgesamt bewerteten die Passant-
      die Ergebnisse einer Studie, die das             waren die Geschäfte und Gastrono-                *innen Marburg in ihrer Gesamtat-
      Institut für Handelsforschung (IFH)              miebetriebe nach dem ersten Lock-                traktivität jedoch mit einer 2,2 als
      Köln durchführte. Deutschlandweit                down wieder geöffnet. Das „Marbur-               gut. Wie zufrieden die Befragten ins-
      wurden Passant*innen zum Thema                   ger Stadt-Geld“ war ausgegeben, das              gesamt mit der Marburger Innenstadt
      „Vitale Innenstädte“ interviewt. Mar-            Online-Gutscheinsystem „Marburg-                 waren, zeigt sich auch deutlich darin,
      burg schneidet mit der Note „gut“ ab.            Liebe“ erfolgreich angelaufen und die            dass fast 70 Prozent eine klare Wei-
                                                       Kampagne „Kauf Lokal“ ging an den                terempfehlung an Freund*innen und
      Die Teilnahme Marburgs an der Befra-             Start, um den lokalen Einzelhandel               Bekannte aussprechen würden.
      gung stieß der Fachdienst für Stadt-,
      Regional- und Wirtschaftsentwicklung
      an. Insgesamt hat die IFH Köln knapp
      58.000 Passant*innen in fast 110 In-
      nenstädten Deutschlands interviewt.
      Mit Hilfe der gewonnenen Daten sol-
      len die Städte eine Strategie entwi-
      ckeln können, wie die Innenstädte
      wiederbelebt und Verluste des letzten
      Jahres ausgeglichen werden können.
      Zwar gab rund die Hälfte der in Mar-
      burg Befragten an, weniger Geld für
      Waren, Gastronomie und Dienstleis-
      tungen auszugeben als vor der Coro-                                Die Gastronomie ist für viele ein Grund, die Innenstadt zu besuchen – wegen
                                                                         der Corona-Pandemie ist dies aktuell leider nicht möglich. (Foto: Pixabay)
      na-Pandemie. Auf der anderen Seite

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Studier mal - Stadt Marburg
Viele leuchtend bunte Blumen sollen die Marburger*innen erfreuen. (Foto: Maurer)

     Marburg blüht                                                                  werden ebenfalls bepflanzt. Tradi-
                                                                                    tionsgemäß erhält der Wilhelmsplatz
                                                                                    eine besondere Bepflanzung: Auszu-
                                                                                    bildende der Gärtnerei des DBM erar-
     auf im Frühling                                                                beiten wie jedes Jahr ein neues
                                                                                    Pflanzkonzept und setzen dieses um.
     ■ Die Oberstadt wird „hoffnungsvoll bunt“

I n „normalen Jahren“ bedeutet der
  Marburger Frühling eine bunt ge-
                                         Drechsler-Platz, Barfüßerstraße, Wet-
                                         tergasse, Neustadt und Steinweg gibt
                                                                                         SONNE
schmückte Innenstadt mit Marktge-        es ganz unterschiedliche blühende
                                                                                          so viel Sie mögen
schehen und viel Kleinkunst. Dieses      Elemente. Lokale Blumenhändler*in-
Jahr ist, wie auch schon 2020, alles     nen werden ihre Ideen realisieren.
etwas anders. Aber es gibt dennoch       „Wir möchten den Marburger*innen
eine Menge für’s Auge.                   mit den Blumen etwas Freude in die-
                                         ser schwierigen Zeit schenken“, sagt
Keine Akrobatik, keine Straßenkunst,     Daniela Maurer vom Stadtmarketing.
keine Fahrradbörse und keinerlei         Auch der Fachdienst Stadtgrün und
Marktgeschehen – damit muss man          Friedhöfe will ein optimistisches Zei-
sich wegen der Corona-Pandemie           chen setzen. 30 Pflanzgefäße werden
auch 2021 abfinden. „Das Stadtmar-        mit Blumen bepflanzt, das Thema lau-
keting versucht, das Beste aus der Si-   tet „hoffnungsvoll bunt“. Es gibt wie-
tuation zu machen, und konzentriert      der ein Blumenbeet mit einer beson-
sich gemeinsam mit dem städtischen       deren Bepflanzung am Fuß des Stein-
Fachdienst Stadtgrün und lokalen Ko-     wegs. Der Dienstleistungsbetrieb
operationspartner*innen auf die flo-      Marburg (DBM) wird dort mit bunten
rale Seite des Marburger Frühlings“,     Blumen eine Regenbogenhand mit ei-
erklärt Jan Röllmann, der Geschäfts-     nem weißen Herz gestalten, als Sym-
führer des Stadtmarketings.              bol für Hoffnung und Toleranz. Zu-
Wer ab dem zweiten Aprilwochenende       dem möchte sich der Fachdienst an            Individueller
in der Innenstadt unterwegs ist, der     die städtische Kampagne „Marburg             Sicht- und
findet an vielen Stellen blühende         zeigt Respekt“ anlehnen, indem ein           Sonnenschutz
Frühlingsblumen. Nicht nur die be-       Motiv aus dem Logo der Kampagne
kannten großen Pflanzgefäße sind          mit Blumen dargestellt wird.
überall in der Innenstadt verteilt,      Der Marktbrunnen und die Blumen-
rund um Universitätsstraße, Hanno-       kästen am Hanno-Drechsler-Platz

                                                                                                                                      9
Studier mal - Stadt Marburg
Energie, die Stimme, den Tatendrang,
                                                                                                  die Standkraft, das Bauch- und das
                                                                                                  Mitgefühl von Marburg stehen. Aus
                                                                                                  diesen Grundbausteinen entsteht im
                                                                                                  Quiz schließlich der eigene, ganz per-
                                                                                                  sönliche, Marburg-Typ.

                                                                                                  Spaß beim
                                                                                                  Zusammenbasteln
                                                                                                  Warum sich das Mitmachen lohnt?
                                                                                                  „Weil es Spaß macht“, sind sich Ruth
                                                                                                  Fischer und Monika Bunk als Projekt-
                                                                                                  leiterinnen spontan einig und lachen.
                                                                                                  „Weil es die Möglichkeit gibt, sich mit
                                                                                                  Marburg auseinanderzusetzen, sich
                                                                                                  zu fragen, an welchen Orten fühle ich
                                                                                                  mich wohl, was ich mit der Stadt ver-
                                                                                                  binde, was Marburg für mich ist, wel-
                                                                                                  ches Wort für mich meine Stadt am
                                                                                                  besten beschreibt, was ich mit Mar-
                                                                                                  burgs Zukunft verbinde?“, erklären
                                                                                                  sie die Idee hinter dem Spiel.

                                                                                                  Ein Avatar für jeden
                                                                                                  Marburg-Typen
                                                                                                  „Wie beim Jubiläumsschwerpunkt
                                                                                                  ‚Marburg erfinden‘ insgesamt geht es
                                                                                                  um die Stadtqualität, die man Mar-
                                                                                                  burg zuschreibt, aber auch darum,
                                                                                                  was ich mir für die Zukunft wünsche,
                                                                                                  ausgehend vom Selbstbild“, beschrei-
                                                                                                  ben die beiden das Konzept. Ist Mar-
                                                                                                  burg also für mich zum Beispiel eher
       Bunt aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt sind die Avatare. (Grafiken: Stadt Marburg)
                                                                                                  „meine Heimatstadt“, „ein Zwischen-
                                                                                                  stopp“, „eine Stadt der Wissen-

          Otti Oberstadt &                                                                        schaft“, eine „politische Stadt“ oder
                                                                                                  vielleicht noch etwas ganz anderes.
                                                                                                  Verbinde ich mit Marburg als Person

          Robin Richtsberg                                                                        Emil von Behring, Wolfgang Abend-
                                                                                                  roth, die „einfache Student*in“ oder
                                                                                                  die Heilige Elisabeth?
          ■ Neues Quiz: Was von Marburg steckt in Dir?

         eig Deiner Stadt, was von Marburg          wird, das ist das individuelle Ergebnis
     Z   in Dir steckt: Bist Du Otti Ober-
     stadt, Conny Campus oder vielleicht
                                                    der Antworten auf zehn Fragen und
                                                    zwei Wildcards im neuen Quiz. Insge-
     auch mit Robin Richtsberg unter-               samt wird es über 40 Millionen Kom-
     wegs?“ Mit einem Marburg800-Quiz               binationsmöglichkeiten geben. Ge-             Mag ich wie Otti Oberstadt die „le-
     lässt sich das bald herausfinden.               nau das ist gewollt.                          bendige Geschichte, bin gern in der
                                                    Das Projektteam des Jubiläums-                Oberstadt, esse aahle Worscht, mein
     Das Besondere am digitalen Spiel des           schwerpunktes „Marburg erfinden“               Lieblingsort ist das Schloss und als
     Stadtjubiläums: So vielfältig wie Mar-         hat dafür mit Beteiligung von Bür-            Thema beschäftigt mich der Denkmal-
     burg ist, so vielfältig wird auch der          ger*innen unterschiedlichen Alters            schutz“. Oder finde ich wie Robin
     eigene, entstehende Avatar.                    und Geschlechts neben Otti, Conny             Richtsberg „die junge Stadt Marburg
     Denn wie sich die bunte Grafik der Fi-          und Robin noch sechs weitere Grund-           großartig, gehe shoppen und in die
     gur am Ende zusammensetzt, welcher             typen entwickelt, die für das Herz,           Kneipe, hätte gerne einen Club, sehe
     Marburg-Typ die jeweilige Nutzer*in            den Verstand, die Neugierde, die              mir Comedy und Konzerte an, nachts

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ist sehr stolz auf seine Unterschied-    an Marburg bisher nicht gefällt und
                                          lichkeit und deshalb entstehen beim      was sich Marburger*innen für die
                                          Quiz ganz gemischte Charaktere“, wie     Stadt ihrer Zukunft wünschen. „Wir
                                          das Marburg800-Projektteam erklärt.      freuen uns, wenn wir so von Marbur-
                                          Ein Computerprogramm liest die Ant-      ger*innen auch eine Rückmeldung
                                          worten dafür aus und stellt am Ende      dazu bekommen, was sie in Marburg
                                          anhand der Treffer einen jeweils ei-     bewegt, welche Dinge sie gut finden,
                                          genen Marburg-Typ zusammen.              was weiterentwickelt werden soll, an
                                                                                   welche Fragen wir vielleicht noch
                                          Vorlage war ein                          nicht gedacht haben und wünschen
                                                                                   vor allem viel Freude beim Ausprobie-
                                          Spieleklassiker                          ren“, so das Jubiläumsbüro Mar-
                                          Die Auswertung erfolgt im Anschluss      burg800. Denn die Zukunftsthemen
                                          aber nicht nur per Textbeschreibung      der Stadt seien der Kern des Jubi-
                                          nach dem Motto „Welcher Marburg-         läumsschwerpunktes „Marburg erfin-
                                          Typ bist Du?“, sondern entwickelt als    den“. Und dabei gelte es, möglichst
                                          Ergebnis auch einen kreativen Avatar     viele Menschen in der Stadt zu errei-
                                          zum Teilen auf Social Media und in       chen, um breitestmögliche Beteili-
                                          der ganzen Stadt. Angeknüpft haben       gung herzustellen.
                                          die Macher*innen der Agentur ge-
                                          meinsam mit Marburg800 dafür an
mag ich auch mal einen Döner und          die Idee eines Spieleklassikers. Wie
Lena Gercke ist zwar jetzt schon älter,   beim Mix Max unserer Kindheit ent-
                                                                                    Infos zum Quiz
aber ich finde sie cool.“                  stehen die Marburg-Typen also aus         Informationen zum Start des
Wichtig für das Marburg800-Quiz ist       Bildstreifen, die sich aufgrund der       Marburg800-Quiz gibt es unter
dabei aber vor allen Dingen, die Men-     Quizantworten immer neu zusam-            ■ www.marburg800.de
schen nicht in eine Form, nicht in ei-    mensetzen lassen. Der Start ist im        ■ www.facebook.com/
ne Schablone zu pressen. Ein Mar-         April geplant.                            marburg
burg-Typ kann somit sowohl Teile von      Neben den festen Fragen eröffnet das      ■ www.instagram.com/
Conny Campus als auch von Robin           Marburg800-Quiz zudem die Möglich-        stadtjubilaeum_marburg800
Richtsberg in sich tragen. „Marburg       keit, per Wildcard zu formulieren, was

                                                                                                                           11
Dort, wo das St.-Martin-Haus stand, entsteht das neue Nachbarschaftszentrum. (Foto: Kronenberg)

          Neuer Ort für                                                                      kreis Soziale Brennpunkte (AKSB),
                                                                                             die Caritas, die evangelische Kirche
                                                                                             und die Waldtalgemeinde. Gerade

          Begegnungen                                                                        auch Kinder und Jugendliche sollen
                                                                                             sich im Nachbarschaftszentrum tref-
                                                                                             fen und Unterstützung bekommen.
                                                                                             Das barrierefreie Nachbarschaftszen-
          ■ Baubeginn für Nachbarschaftszentrum Waldtal
                                                                                             trum wird aus drei Geschossen beste-
                                                                                             hen, die zueinander verschachtelt
         eratung und Betreuung, Freizeit,      Der funktionale und moderne Bau soll          werden. Dadurch wird die Fassade
     B   Kirche, Schule und Gesundheit –
     das Nachbarschaftszentrum im Wald-
                                               viel Raum geben für soziale, gesell-
                                               schaftliche, kirchliche und gesund-
                                                                                             aufgelockert, das Gebäude wirkt we-
                                                                                             niger voluminös und gliedert sich ge-
     tal wird ein Begegnungsort, der viele     heitliche Arbeit im Waldtal. Eröffnet         schickt an die Hanglage im Grund-
     Angebote unter einem Dach vereint.        werden soll das Gebäude in der zwei-          stück an – und an den Baumbestand,
     Gemeinsam mit den künftigen Nut-          ten Jahreshälfte 2022.                        der dadurch erhalten werden kann.
     zer*innen hat die Stadt das Millio-                                                     Ein begrüntes Flachdach schließt den
     nen-Projekt intensiv geplant. Nun         Raum für ein                                  Baukörper nach oben ab. Für die Wär-
     geht es mit den Bauarbeiten los.                                                        me im Gebäude sorgt hauptsächlich
                                               Gesundheitszentrum                            eine Sole-Wasserwärmepumpe. Für
     Mitten im Stadtteil, zentral gelegen      Das Nachbarschaftszentrum Waldtal             die Spitzenlast wird ein Gas-Brenn-
     an einer Bushaltestelle, umgeben von      wird ein Ort der Begegnung mit An-            wertkessel vorgesehen. Die geplante
     Wohnhäusern und Wohnungen mit             geboten für Freizeitaktivitäten und           Lüftungsanlage hat einen Wärme-
     dem Wald in unmittelbarer Nähe – bis      Erholung, mit Beratungsangeboten,             rückgewinnungsgrad von mehr als 80
     ins vergangene Jahr war dieser Ort        Unterstützungsmöglichkeiten für               Prozent. Das Nachbarschaftszentrum
     Mittelpunkt für viele Aktivitäten im      verschiedenste Lebenslagen und ei-            soll im Niedrig-Energiestandard KfW-
     idyllischen Waldtal. Und er wird wie-     nem Betreuungsangebot für Schul-              55 gebaut werden.
     der Mittelpunkt für das Leben im          kinder. Kirchliche Veranstaltungen            Die Gesamtkosten liegen nach der
     Stadtteil. Das St.-Martin-Haus stand      werden hier stattfinden. Ein Betreu-           Feinplanung mit Kostenvoranschlä-
     hier bis zu seinem Abriss – inzwischen    ungsangebot für Grundschüler*innen            gen und ersten Ausschreibungser-
     haben Oberbürgermeister Dr. Thomas        gibt es im Kinderhaus. Und auch ein           gebnissen voraussichtlich bei rund
     Spies, Bürgermeister Wieland Stötzel      Modellprojekt findet Platz: Mit dem            9 Millionen Euro. Gefördert wird das
     und Stadträtin Kirsten Dinnebier ge-      Gesundheitszentrum sollen gesund-             Gesundheitszentrum mit rund 5,15
     meinsam mit Vertreter*innen der be-       heitliche Versorgung, Vorsorge und            Millionen Euro aus den Förderpro-
     teiligten Initiativen und Institutionen   Information im Stadtteil verankert            grammen „Investitionspakt soziale
     im Waldtal den Spatenstich für das        werden. Nutzer*innen des Nachbar-             Integration im Quartier“ und „Sozia-
     neue Nachbarschaftszentrum gesetzt.       schaftszentrums werden der Arbeits-           ler Zusammenhalt“.

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er Grundstein wurde Ende Mai
    D   vergangenen Jahres gelegt, die
    Rohbauarbeiten sind inzwischen ab-
    geschlossen. Eigentlich hätte der
    rund 3,6 Millionen Euro-Erweiter-
    ungsbau der Grundschule Marbach
    Richtfest gehabt. Wegen der Corona-
    Pandemie gab es stattdessen einen
    virtuellen Rundgang.

    Die Grundschule in der Marbach wur-
    de 1938 errichtet und bereits zweimal
    erweitert – in den Jahren 1968 und
    1993. „Nun erhält die Schule ein zu-
    sätzliches Gebäude für das Ganztags-
    angebot und darüber freuen wir uns
    sehr“, sagt Stadträtin und Schulde-
    zernentin Kirsten Dinnebier beim vir-                  Der Erweiterungsbau der Grundschule Marbach soll im Herbst fertig sein. (Foto: Kronenberg)
    tuellen Rundgang mit Bürgermeister
    Wieland Stötzel und Schulleiterin Be-

)
    ate Wagner-Nowicki. Für die Schule
    bedeutet das vor allem mehr Platz –
    für Mittagessen, Unterricht, Betreu-
                                                  Mehr Platz für
    ung und Ganztagesangebote, berich-
    tet Schulleiterin Wagner-Nowicki. Die
    zusätzlichen Räume werden dringend
                                                  die Grundschule
    gebraucht, weil die Zahl der                  ■ In der Marbach: 900 Quadratmeter auf zwei Etagen
    Schüler*innen gestiegen ist.
    Das Ganztags- und Betreuungsange-         Darüber hinaus soll es einen Aufzug         bliothek und eine flexibel nutzbare
    bot haben zuletzt rund 130 Kinder         geben. Im Erdgeschoss entsteht ein          pädagogische Fläche mit Nebenräu-
    genutzt. Betreut werden die Kinder        barrierefreies WC.                          men und Fluren geben.
    bereits bis 17 Uhr. Durch die Erweite-    Das knapp 900 Quadratmeter große            Die Fertigstellung des Schulgebäu-
    rung ist mehr Raum für gute schuli-       Gebäude gegenüber der alten Schule          des, das über eine Heizungsanlage
    sche Angebote. „Das barrierefrei er-      ist zweigeschossig. Im Erdgeschoss          mit Erdwärmenutzung verfügt, ist für
    schlossene Gebäude ist so geplant,        wird die Cafeteria der Schule unter-        den Herbst diesen Jahres geplant. Die
    dass es sogar noch einmal aufge-          gebracht, ein 125 Quadratmeter gro-         Gesamtkosten in Höhe von etwa
    stockt werden kann, falls sich die Zahl   ßer und heller Essensraum mit einer         3.560.000 Euro werden zum größten
    der Schülerinnen und Schüler an der       großen Fensterfront, Küche und wei-         Teil aus dem Bildungsbauprogramm
    Grundschule Marbach deutlich erhö-        tere Funktionsräume.                        (BiBaP) finanziert. Die Maßnahme
    hen sollte“, erklärt Bürgermeister        Bislang mussten die Mädchen und             wurde außerdem auch zum Förder-
    und Baudezernent Wieland Stötzel.         Jungen im benachbarten Bürgerhaus           programm KIP II (Kommunalinvesti-
    Eine rollstuhlgeeignete Rampe dient       sowie im alten Behring-Gutshof zu           tionsprogramm des Landes Hessen)
    dazu, den Höhenversatz von der Stra-      Mittag essen. Im Obergeschoss soll es       angemeldet. Es wurde ein Betrag von
    ße zum Erdgeschoss zu überwinden.         künftig zwei Klassenräume, eine Bi-         1.477.900 Euro bewilligt.

                                                                                                                                             13
Ausstellung zum Thema Alter in der
                                                                                                       zeitgenössischen Karikatur erarbeitet.
                                                                                                       Thematische Ausrichtung, Aufbau und
                                                                                                       Gliederung der Ausstellung basieren
                                                                                                       neben der wissenschaftlichen Tätig-
                                                                                                       keit der Kuratorin aber auch auf ihren
                                                                                                       langjährigen Erfahrungen auf den ver-
                                                                                                       schiedensten Gebieten der komischen
                                                                                                       Kunst und im Kulturleben – bei Verla-
                                                                                                       gen, Kabaretts, im Theater, Fernsehen
                                                                                                       und Hörfunk. Erstmalig wurde die
                                                                                                       Ausstellung 2014 in Heidelberg ge-
                                                                                                       zeigt. Mittlerweile war sie an über 25
                                                                                                       Stationen zu Gast. Die Ausstellung
                                                                                                       umfasst Bilder von etwa 50 renom-
                                                                                                       mierten zeitgenössischen Karikaturis-
                                                                                                       ten und Meistern der komischen Kunst
                                                                                                       aus dem deutschen Sprachraum.
                                                                                                       Die Ergebnisse des Forschungsprojek-
                                                                                                       tes am Marsilius-Kolleg der Universi-
                                                                                                       tät Heidelberg zeigen, dass sich Al-
                                                                                                       tersbilder in Karikaturen in den letz-
                                                                                                       ten 50 Jahren kaum „zum Positiven“
                                                                                                       gewandelt haben. Im Gegenteil, alte
                                                                                                       Menschen – und hierbei handelt es
                                                                                                       sich zu über 90 Prozent um Menschen
                                                                                                       der Gruppe der sogenannten „jungen
                                                                                                       Alten“ zwischen 60 und 80 – werden
                                                                                                       in Karikaturen der Gegenwart signifi-
                                                                                                       kant häufiger durch körperliche und
                                                                                                       geistige Defizite sowie mangelnde At-
                                                                                                       traktivität, ein ungepflegtes, ver-
                                                                                                       nachlässigtes Äußeres, charakteri-
     Auch diese Karikatur von Gerhard Haderer wird in der Ausstellung zu sehen sein. (Bild: Haderer)   siert als in den 60er Jahren.
                                                                                                       Diese Ergebnisse überraschen, stehen
                                                                                                       sie doch in krassem Gegensatz zum
             Das Alter in                                                                              realen Wandel der Lebensphase Alter.
                                                                                                       60 bis 80-jährige sind heute bekannt-
                                                                                                       lich „fitter“, sozial und ökonomisch
             der Karikatur                                                                             bessergestellt und stehen, was Bemü-
                                                                                                       hungen um Mode und Styling betrifft,
                                                                                                       der jüngeren Generation häufig kei-
             ■ Wanderausstellung im Erwin-Piscator-Haus                                                neswegs nach.
                                                                                                       Die Ausstellung wird am 27. April um
            as Alter in der Karikatur“ steht im         in all seinen neuen und alten Facet-           17 Uhr von Stadträtin Kirsten Dinner-
       D    Zentrum einer Wanderausstel-
       lung, die der Fachdienst Altenpla-
                                                        ten wird ausgiebig gewürdigt. Kon-
                                                        zept und Aufbau der Ausstellung be-
                                                                                                       bier eröffnet. Gezeigt wird sie bis zum
                                                                                                       1. Juni 2021.
       nung im Erwin-Piscator-Haus präsen-              ruhen auf den Erfahrungen aus einem
       tiert. Renommierte zeitgenössische               Forschungsprojekt der Initiatorin,
       Karikaturisten wie Gerhard Haderer,              Kuratorin und Humorexpertin Dr.                 Hinweis
       Franziska Becker, Gerhard Glück, Gre-            Franziska Polanski über Altersbilder
       ser&Lenz, Marie Marcks, Michael So-              in Karikaturen am Marsilius-Kolleg              Die Ankündigung dieser Veran-
       wa, Hans Traxler und viele andere be-            der Universität Heidelberg. An die-             staltungen basiert auf dem Stand
       leuchten in dieser Ausstellung das               sem interdisziplinär ausgerichteten             zu Redaktionsschluss. Wegen der
       viel diskutierte Thema Alter.                    „Center for Advanced Study“, das im             Corona-Pandemie kann es zu Ver-
                                                        Rahmen der Exzellenzinitiative der              änderungen oder Absagen bei
       In ihren Karikaturen geht es um gol-             Universität Heidelberg gegründet                Veranstaltungen kommen. Aktuel-
       den Ager, Körperoptimierung und An-              wurde, wurde der wissenschaftliche              le Informationen finden Sie unter
       ti-Aging ebenso wie um Demenz,                   Hintergrund für diese erstmals im               ■ www.marburg.de
       Pflege und Gebrechlichkeit. Das Alter             deutschen Sprachraum stattfindende

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ie kann ich Abfälle reduzieren?
W    Was kommt in die blaue, gelbe,
schwarze und grüne Tonne? Wohin
mit Altkleidern, Sperrmüll und Elek-
troschrott? Und was ist die „Grüne
Karte“? Auf diese und noch weitere
Fragen gibt die neue Broschüre der
Stadt Marburg Antworten.

Abfallvermeidung ist Klimaschutz.
Denn selbst, wenn viele Wertstoffe
wiederverwertet werden können, ver-
brauchen auch Recyclingprozesse
Energie, ebenso die Produktion von
Verpackungsmaterialien. Wer bereits
beim Einkauf unverpackte, sparsam
oder in Mehrweg verpackte Waren
                                                                                                          Die neue Broschüre „Abfälle richtig sortiert?“ hilft, bei der
auswählt, leistet einen Beitrag zum                                                                       Mülltrennung den Überblick zu behalten. (Foto: Ingwersen)
Klimaschutz. Tipps zur Abfallvermei-
dung finden sich in der neuen Bro-
schüre des Fachdiensts Umwelt, Kli-
ma- und Naturschutz, Fairer Handel,
die daher den passenden Titel trägt
                                                                       Kein Heft
„Abfälle richtig sortiert? Abfallver-
meidung ist Klimaschutz“. Sie infor-
miert auch über das richtige Sortieren
                                                                       für die Tonne
von Abfällen. Falsch getrennte Kom-                                    ■ Broschüre gibt Tipps zur Abfallvermeidung
ponenten beeinträchtigen die Recy-
clingabläufe. Landen etwa Plastiktü-                   der Einsammlung der Verpackungsab-                  wird und wo sich Abgabestellen für
ten in der Biotonne, müssen diese                      fälle. Haushalte erhalten nach und                  Batterien, CDs, Druckerkartuschen
aussortiert werden.                                    nach Gelbe Tonnen, die den Gelben                   und Elektroschrott befinden. Auch,
Auch Beutel aus sogenanntem „Bio-                      Sack ablösen. Ausnahme ist das Ge-                  wer eine größere oder kleinere Tonne
kunststoff“ zählen dazu. Anders als                    biet der Marburger Altstadt.                        braucht, oder einen verschwundenen
ihre Beschreibung es vermuten lässt,                   Aus diesem Anlass hat die Stadt nicht               Abfallbehälter melden möchte, findet
zersetzen sich diese nicht in der An-                  nur eine Übersicht erstellt, was in die             die richtige Anlaufstelle.
lage. Dass sich sorgsames Sortieren                    neuen gelben Tonnen, sondern auch                   Die Broschüre liegt im Rathaus, der
lohnt, dafür steht die Broschüre dop-                  in die bekannten blauen, grünen und                 Volkshochschule, der Stadtbücherei,
pelt ein: Sie ist ein „Produkt aus der                 schwarzen Tonnen hineinkommt und                    dem Stadtbüro, dem Bauamt, am
blauen Tonne“ und wurde auf 100-                       was nicht. Auf mehreren Seiten gibt                 neuen Standort des Umweltladens
prozentigem Recyclingpapier, ausge-                    es das „Nachhaltigkeitsplus“ mit An-                (Softwarecenter 5a) und im Abfallser-
zeichnet mit dem Umweltzeichen                         regungen zu besonders umwelt- und                   vicebüro der Stadtwerke (Am Krekel
„Blauer Engel“, gedruckt. Anlass für                   klimafreundlichem Handeln. Erklärt                  55) aus. Das PDF steht ebenso kos-
die Erstellung des 32 Seiten umfas-                    wird auch, wie und wo die Sperrmüll-                tenlos zum Download bereit unter
senden Heftes war die Umstellung bei                   und Grünschnittabholung beantragt                   ■ www.marburg.de/abfall

  Liebe Freunde des Weinlädeles
  Wir freuen uns, wenn wir Sie in dieser schwierigen Zeit
  zumindest Zuhause mit unseren flüssigen Köstlichkeiten
  versorgen dürfen. Unser vielfältiges Sortiment
  finden Sie unter shop.weinlaedele.de.
  Ab 6 Flaschen liefern wir in Marburg und Umland
  frei Haus! Bestellungen und Beratungsanfragen
  nehmen wir auch gerne per E-Mail entgegen.
  In der Hoffnung, Sie bald wieder in unserem Weinlädele
  begrüßen zu dürfen,

  Ihre Familie Leibl & Team
                                                           Logo „Marburg-Liebe“: Stadtmarketing Marburg

                                                                                                                                                                15
Gelbe Tonne
     statt Gelber Sack

                 Bisher haben wir Plastik·Verpackungen
                 im Gelben Sack gesammelt.
                 Das waren zum Beispiel Plastik·Becher oder Tetra·Packs.
                 Jetzt wird das geändert.
                 Im ganzen Land·Kreis Marburg-Biedenkopf soll es
                 nur noch eine Abfall·Tonne geben.
                 Und keinen Gelben Sack mehr.

                     Der Plastik·Müll kommt dann in eine Abfall·Tonne.
                     Die Abfall·Tonne heißt Gelbe Tonne.
                     Die Gelbe Tonne wird einmal alle 4 Wochen
                     von der Müll·Abfuhr geleert.
                     Nur in den Stadt·Teilen Richtsberg und Waldtal leert
                     die Müll·Abfuhr die Tonnen alle 2 Wochen.

                     Weil der Gelbe Sack nicht mehr benutzt wird
                     können wir mehr Müll sparen.
                     Denn um einen Gelben Sack herzustellen
                     muss sehr viel Plastik benutzt werden.

               Plastik·Müll lose einwerfen
               In die Gelbe Tonne wird der Plastik·Müll lose reingeworfen.
               Das heißt,
               dass der Plastik·Müll nicht in einer Tüte gesammelt wird.
               Der Müll kann erst in einer Kiste
               oder einem Eimer gesammelt werden.

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Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache
  dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter-
  schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut-
  schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern.
  Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger
  Behindertenbeirats aufgegriffen.

                                               Es sollen nur Verpackungen die ganz leer sind
                                               in die Gelbe Tonne geworfen werden.
                                               Sonst wird die Gelbe Tonne schnell schmutzig.
                                               Und es fängt an schlecht zu riechen.
                                               In manchen Stadt·Teilen haben Tiere
                                               die Gelben Säcke zerrissen.
                                               Und in den Säcken nach etwas zu essen gesucht.
                                               Mit der Gelben Tonne kann das nicht mehr passieren.

                                               Die wichtigsten Infos zur Gelben Tonne
                                               gibt es im Internet.
                                               Internet·Seite: www.entsorger-marburg.de

Was alles in die Gelbe Tonne gehört und was nicht,
steht in einem Info·Heft.
Das Info·Heft heißt:
Abfälle richtig sortiert? Abfall·Vermeidung ist Klima·Schutz

                                                          Das Info·Heft gibt es unter anderem:
                                                          • Im Rathaus
                                                          • Im Umwelt·Laden
                                                              Adresse: Softwarecenter 5a
                                                          • Im Abfall·Service·Büro der Stadt·Werke
                                                              Adresse: Am Krekel 55

                                                          Das Info·Heft gibt es auch im Internet.
                                                          Sie können es sich herunter-laden.
                                                          Internet·Seite:
                                                          ■ www.marburg.de/abfall
                                                          Das Info·Heft ist kostenlos.

Informationen auch auf der Internet·Seite
■ www.leichtesprache.marburg.de

(Fotos: Ingwersen, Stadtwerke Marburg, Pixabay, Stadt Marburg)

                                                                                                     17
Das digitale Bürgerhaus biete die Möglichkeit, sich auszutauschen. (Grafik: Pixabay)

                                                                                             Auch für ältere Menschen kann das
        Bürgerhaus als                                                                       digitale Bürgerhaus Möglichkeiten
                                                                                             bieten, mit anderen in Kontakt zu
                                                                                             bleiben, sagt Petra Heuser vom Fach-
        digitaler Treffpunkt                                                                 dienst Altenplanung. Damit auch we-
                                                                                             niger technikaffine Personen das An-
                                                                                             gebot nutzen können, bietet Detriche
        ■ Stadt stellt Lizenz zur Verfügung                                                  eine Schritt-für-Schritt-Einführung.
                                                                                             Für die Zukunft können die Organisa-
          ie Corona-Pandemie macht es           darum nicht kümmern müssen. „Das             tor*innen sich vorstellen, dass das
     D    schwer bis unmöglich, sich zu
     treffen. Das ist fatal auch für Vereine,
                                                ist eine einfache und sichere Möglich-
                                                keit“, sagt Michelsen.
                                                                                             digitale Bürgerhaus auch nach der
                                                                                             Pandemie geöffnet bleibt.
     Initiativen und Organisationen. Die        Und das bestätigen auch die Mitglie-
     Universitätsstadt Marburg hat ein di-      der der Organisationsgruppe, die sich        Ein Baustein der
     gitales Bürgerhaus eingerichtet, das       regelmäßig trifft und in der neben
     die Begegnung zu Lockdown-Bedin-           der AG Ehrenamt auch Stadtplanung,           Kommunikation
     gungen ermöglicht – und es wird            Altenplanung, und Freiwilligenagen-          „Ich denke, dass es ein Baustein der
     bereits rege genutzt.                      tur, Ortsvorsteher*innen und Ver-            Kommunikation bleiben wird“, sagt
                                                einsvertreter*innen mitwirken. „Da-          Boßhammer, und Rose Michelsen
     Es existiert nur virtuell, ist aber ein    für, dass das Angebot noch gar nicht         sieht Vorteile darin, dass Veranstal-
     Ort des Austauschs – das digitale Bür-     so bekannt ist, kommen schon sehr            tungen, die weit auseinanderliegende
     gerhaus. „Von Beginn der Pandemie          viele Anfragen“, sagt Hermershau-            Außenstadteile betreffen, auch künf-
     an hat uns die Frage umgetrieben:          sens Ortsvorsteher Hubert Detriche,          tig digital stattfinden. Auch die Ver-
     Wie können Menschen in Kontakt             der sich um die Koordination der Ter-        gabe einer weiteren Lizenz, also quasi
     bleiben“, erzählt Birgit Boßhammer         mine kümmert und die Zugangsdaten            die Eröffnung eines zweiten digitalen
     von der AG Ehrenamt im Rahmen der          versendet. „Anfangs hatten wir ein           Bürgerhauses, sei denkbar.
     Dorfentwicklung Marburg. In der AG         oder zwei Veranstaltungen pro Wo-            Doch auch wenn alle froh sind, dass die
     arbeiten Vertreter*innen der Außen-        che, inzwischen sind es schon sieben         Nutzung des digitalen Bürgerhauses so
     stadtteile mit, die sich für die Belan-    bis acht.“ Und wer einen der belieb-         gut angelaufen ist, so sind sich auch
     ge des Ehrenamts einsetzten. Bei ei-       ten Abendtermine zwischen 18 und             alle sicher: „Erst einmal werden die
     ner gemeinsamen Veranstaltung mit          21 Uhr ergattern möchte, der muss            Menschen sehr froh sein, wenn sie sich
     der Altenplanung der Stadt Marburg         nach Möglichkeit schon drei Wochen           wieder persönlich treffen können.“
     und der Freiwilligenagentur wurde          im Voraus buchen.                            Termine für das digitale Bürgerhaus
     die Idee des digitalen Bürgerhauses        Genutzt wird das digitale Bürgerhaus         vergibt Ortsvorsteher Hubert Detriche
     entwickelt, der Fachdienst Stadtpla-       kostenfrei für Konferenzen, Verein-          telefonisch unter (06421) 33883,
     nung und Denkmalschutz hat sich der        streffen oder Ortsbeiratssitzungen,          (0175) 52550063 oder per E-Mail:
     Realisierung angenommen. „Der              Info-Veranstaltungen oder Vor-               hubert.detriche@gmx.de. Weitere
     Fachdienst Technische Dienste hat          standssitzungen. Auch sportliche             Auskünfte und Informationen gibt es
     die Idee dann umgesetzt“, sagt Rose        Veranstaltungen gibt es, wie bei-            bei Birgit Boßhammer, Sprecherin
     Michelsen vom FD Stadtplanung. Die         spielsweise Yoga. Dass das Interesse         der AG Ehrenamt, (0160) 4178852
     Stadt stellt die für die digitalen Tref-   gerade im sportlichen Bereich groß           oder Rose Michelsen, (06421) 201-
     fen notwendige Lizenz zur Verfügung,       ist, bestätigt auch Regina Stöhr von         1625, E-Mail: rose.michelsen@mar-
     so dass sich die Teilnehmer*innen          der AG Ehrenamt.                             burg-stadt.de.

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ie kleine Spinne Otto, der Grüffe-
D   lo, die wilden Kerle, die Schnetts
und die Hexe Irma – sie alle sind in
die städtische Kita Eisenacher Weg
eingezogen. Ganz groß und farben-
froh. Denn das gesamte Kita-Team hat
die Zeit des Lockdowns genutzt, um
mit den Kindern sowohl den Ein-
gangsbereich, als auch die Wände der
Außenhalle künstlerisch zu gestalten.

„Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020
haben wir beschlossen, die Tatsache,
dass weniger Kinder zu betreuen wa-
ren, zu nutzen“, erzählt Kita-Leiterin
Ilona Pinhard. Es wurde fleißig ent-
rümpelt und aufgeräumt – und vor al-
lem verschönert. Da traf es sich gut,
dass die Mitarbeiterin Ruken Halise
Adsan nicht nur pädagogische Fach-
kraft, sondern auch Künstlerin ist. Un-
ter ihrer Anleitung und unter Einsatz
des gesamten Teams entstanden über
Wochen hinweg großformatige Bilder,
                                                             Die Wände der Außenhalle sind jetzt ein Wald voller Tiere und Fabelwesen – zur Freude
außerdem wurden auch Elemente des                            von Ilona Pinhard (hinten l.), Ruken Halise Adsan (r.) und der Kinder. (Foto: Döhn)
Eingangsbereichs bunt gestaltet.
Und natürlich wurden alle Kinder mit
einbezogen und konnten ihre Kreati-
vität einsetzen, neue Erfahrungen
beim Umgang mit Farbe machen und
                                              Graue Wand wird
ihre eigene Umgebung mitgestalten.
Die künstlerische Gestaltung wurde
so mit der pädagogischen Arbeit ver-
                                              zum Bilderbuch
bunden, erläutert die Kita-Leiterin.          ■ Kunstaktion in der Kita Eisenacher Weg
Die Kinder waren mit Feuereifer dabei
und konnten beispielsweise beim           die Wand verteilt gibt es außerdem           gebracht, und eine Rutsche mittels
Auftragen der Grundierung mit dem         große grüne Kreise, die mit Tafelfar-        Farbe in einen Leuchtturm verwan-
Pinsel großflächig Farbe verteilen –       be gestrichen wurden, so dass die            delt, am Eingang entstand auch ein
eine ganz neue Erfahrung. Bewusst         Kinder diese mit Kreide immer neu            großes „Aquarium“ mit vielen Fi-
durften sie dabei ihren Ideen freien      gestalten und so das Kunstwerk im-           schen. Alle Kinder und Fachkräfte
Lauf lassen und die riesige „Lein-        mer wieder verändern können.                 durften auf diesem Wandgemälde ei-
wand“ für Farbexperimente nutzen.         Auch der Eingangsbereich wurde ver-          nen Glasstein anbringen, und jedes
Welche Figuren dann schließlich auf       schönert: So wurden nicht nur Zaun-          Kind, das nach dem Lockdown zurück
die Flächen gemalt werden, konnten        pfosten in leuchtendem Gelb ange-            in die Kita kam, durfte das auch – so
die Kinder entscheiden und ihre Lieb-     strichen, bunte Figuren am Zaun an-          sind alle Kinder Teil des Kunstwerks.
linge aus den Kinderbüchern auswäh-
len. Jetzt tummeln sich Affen, Fabel-
wesen oder Schlangen in einem Wald,
der den die Außenfläche umgeben-
den echten Wald spiegelt und werden
von den Kindern heiß geliebt. „Sie
wissen ganz genau, welche Figuren
zu welcher Geschichte gehören und
finden sie immer sofort“, erzählt Ru-
ken Halise Adsan.
Und wer sieht, wie die Kleinen von Fi-
gur zu Figur sausen und erzählen, um
wen es sich handelt, der merkt, dass
die vorher triste Wand nun ein riesi-                Der Eingangsbereich wurde             Auch die Rutsche haben die Kinder
                                                     zum Aquarium. (Foto: Pinhard)         mit Farbe neu gestaltet. (Foto: Pinhard)
ges Bilderbuch geworden ist. Über

                                                                                                                                         19
geschleudert, um das feste Material
                                                                                                  zu sammeln, das wiederum über eine
                                                                                                  Flüssigkeit mit einer höheren Dichte
                                                                                                  gegeben wird. Erneut in der Zentrifu-
                                                                                                  ge, trennen sich die Teile der Zelle.
                                                                                                  Und daraus entnimmt Tarryn Miller
                                                                                                  die Teile der Spinatzelle, die als eine
                                                                                                  Art Solarkraftwerk für die Kohlendio-
                                                                                                  xid-Fixierung dienen. Diese kombi-
                                                                                                  niert sie dann mit 18 verschiedenen
                                                                                                  Enzymen, die zusammen das Treib-
                                                                                                  hausgas schrittweise umwandeln.

                                                                                                  Bis zu 20-mal
                                                                                                  schneller als die Natur
                                                                                                  Der so aus dem Spinat isolierte Bio-
                                                                                                  katalysator ist aber nur ein Bauteil
                                                                                                  der künstlichen Zellen, die das Koh-
                                                                                                  lendioxid mittels Licht einfangen. Der
                                                                                                  Forscherin ist es gelungen, die von
                                                                                                  französischen Kolleg*innen entwi-
                                                                                                  ckelte Technik der Mikrofluidik auf
                        Die Biochemikerin Dr. Tarryn Miller ist die neue Trägerin des Marburger   das Projekt anzuwenden. Dazu ver-
                        Förderpreises für Bio- und Nanotechnologie. (Fotos: Coordes)              brachte sie mehrere Monate am Cen-
                                                                                                  tre de Recherche Paul Pascal in Bor-
                                                                                                  deaux. „Damit können wir eine Viel-
          Spinat, Tropfen                                                                         zahl identisch ausgestatteter Tröpf-
                                                                                                  chen herstellen oder einzelne mit
                                                                                                  spezifischen Eigenschaften verse-
          und Photosynthese                                                                       hen“, erklärt Miller.

          ■ Förderpreis für Biochemikerin Tarryn Miller                                           Meilenstein für
                                                                                                  die Forschung
        s gilt als „Paukenschlag in der           Was dann im Labor passiert, erinnert            Das hat wichtige Vorteile: Die künst-
     E  Synthetischen Biologie“: Marbur-
     ger Bioingenieure haben künstliche
                                                  aber zumindest anfangs noch ein we-
                                                  nig an Küchenarbeit: Die Forscherin
                                                                                                  lichen Pflanzenkraftwerke arbeiten
                                                                                                  zehn- bis 20-mal schneller als die Na-
     Zellen konstruiert, die Photosynthese        schneidet die Spinatstängel heraus,             tur. Das Team um den Marburger Max-
     besser betreiben als ihre natürlichen        gießt eine Lösung über die Blättchen            Planck-Forscher Prof. Tobias Erb
     Vorbilder es tun.                            und mixt das Ganze so lange durch,              konnte auch bereits zeigen, dass mit
                                                  bis es wie ein grüner Smoothie aus-             den Chloroplasten die Grundbaustei-
     Die von Stadt, Universität und Unter-        sieht. Der wird dann durch ein klassi-          ne des Antibiotikums Erytromycin
     nehmen gegründete Marburger Initi-           sches Käsetuch gefiltert. Die grüne              hergestellt werden können. Aller-
     ative für Bio- und Nanotechnologie           Flüssigkeit wird in einer Zentrifuge            dings zerfallen die künstlichen Zellen
     honoriert dies mit einem Preis für die
     Biochemikerin Dr. Tarryn Miller. Wenn
     Tarryn Miller bei den Biobauern auf
     dem Markt Spinat kauft, ahnen die
     Händler nicht, dass die grünen Blätt-
     chen mitnichten im Kochtopf landen.
     Die 32-jährige Biochemikerin vom
     Marburger Max-Planck-Institut für
     terrestrische Mikrobiologie braucht
     den frischen Baby-Spinat für ihre For-
     schung. Spinat eignet sich nämlich –
     ähnlich wie Blaualgen – besonders
     gut dafür, die Chloroplasten zu iso-
     lieren. Diese Pflanzenteile dienen als
                                                                                  In Inkubatoren wachsen Blaualgenkulturen für die Forschung.
     eine Art Sonnenkollektoren.

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                                                                                                                        Marburg?
                                                    heute als Wohnhaus genutzt. Der Ge-       lich nicht allzu schwer zu identifizieren
                                                    bäudeteil, in dem sich die Bedienungs-    sein. Als Dank für die richtige Antwort gibt
                                                    einrichtungen für die Bahnschranke        es diesmal die Stadtschrift MSS Nr. 14
                                                    befunden haben, wurde abgerissen.         „Marburg-Nord in alten Ansichten“ zu ge-
                                                    Abgebildet ist eine Aufnahme vom 16.      winnen. Ihren Anruf, diesmal bis zum 12.
                                                    Juni 1959 von Dr. Rolf Brüning, die uns   April, nimmt Ulrike Block-Herrmann unter
                                                    Leser Dietmar Thomas zur Verfügung        (06421) 201-1346 im Fachdienst Presse-
                                                    stellte. Unter den richtigen Anrufen      und Öffentlichkeitsarbeit gerne entgegen.
                                                    wurde Heinz Muth, Emil-von-Beh-           Mit dem Stichwort „Marburg“ können Sie
                                                    ring-Straße 50, 35041 Marburg, als        aber auch eine E-Mail an pressestelle@mar-
„Marburg an der Schranke“, so wurde die        Gewinner ausgelost.                            burg-stadt.de senden. Rainer Kieselbach
Stadt bis 1971 wegen der vielen schienen-      Zumindest von der Ge-
gleichen Bahnübergänge genannt. Das ge-        bäudegliederung her
suchte ehemalige Bahnwärterhaus am Her-        hat sich das heute ge-
mann-Jacobsohn-Weg (Kaffweg/Nonnen-            suchte Gebäude aus der
gasse) ist das älteste noch erhaltene und      Zeit vor 1881 auch nach
architektonisch schönste Bahnwärterhäus-       dem       Wiederaufbau
chen an der Bahnstrecke im Stadtgebiet von     nach dem Krieg nicht
Marburg. 1848 als einstöckiger Putzbau mit     wesentlich verändert.
Drempel und Gliederungs- und Dekorele-         Deshalb sollte es für
menten in roten Ziegeln gehalten, wird es      Marburg-Fans eigent-

     bislang sehr schnell. Erst in etwa        logie. Deshalb hat es sich die von       gesetzt, Wirtschaft und Wissenschaft
     zehn Jahren rechnen die Forscher*in-      Stadt, Universität und Unternehmen       durch Gespräche, Seminare und Tref-
     nen mit einem stabilen künstlichen        gemeinsam gegründete Initiative          fen besser zu vernetzen und zugleich
     Chloroplasten, der dann im größerem       Bio- und Nanotechnologie zum Ziel        junge Forschende zu fördern.     gec
     Maßstab in der Industrie eingesetzt
     werden kann. Dennoch feiert die
     Fachpresse die Forschung als „spek-
     takulären Meilenstein“. Schließlich
     träumen die Forscher*innen schon
     seit Jahren davon, den Prozess der
     Photosynthese nachzubilden.

     Preisträgerin wünscht
     sich Fest mit dem Team
     Die aus den USA stammende Tarryn
     Miller ist nun die Erstautorin der Ver-
     öffentlichung im renommierten Wis-
     senschaftsmagazin „Science“. An der
     Entwicklung beteiligt ist aber ein
     ganzes Team. Deswegen würde Miller
     zumindest einen Teil des Preisgeldes
     von 5000 Euro gern dazu verwenden,
     mit diesem Team ein Fest zu feiern –
     sofern Corona dies wieder zulässt.
     Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies
     – zugleich Vorsitzender der Initiative
     Bio- und Nanotechnologie – über-
     reichte den Preis vor dem Rathaus.
     Dr. Tarryn Miller ist die siebte Preis-
     trägerin des Förderpreises Bio- und
     Nanotechnologie, mit dem junge For-
     schende ausgezeichnet werden.
     Der Hintergrund: Marburg ist ein
     wichtiger Standort für diese Techno-

                                                                                                                                    21
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