Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
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8. Symphoniekonzert Saison 2021/2022 S O N N TA G 1 0 . 4 . 2 2 2 0 U H R M O N TA G 1 1 . 4 . 2 2 2 0 U H R SEMPEROPER DRESDEN Manfred Honeck Nikola Hillebrand Marie Henriette Reinhold Sebastian Kohlhepp Mikhail Timoshenko Ulrich Tukur Dresdner Kammerchor Dresdner Kreuzchor
S O N N TA G 1 0 . 4 . 2 2 2 0 U H R M O N TA G 1 1 . 4 . 2 2 2 0 U H R Programm SEMPEROPER DRESDEN Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Requiem d-Moll KV 626 Ouvertüre zur Oper »La clemenza 8. Symphoniekonzert di Tito« KV 621 I. Introitus – Requiem. Adagio – Allegro II. Kyrie Joseph Haydn (1732–1809) Symphonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93 Lesung Manfred Honeck Dirigent 1. Adagio – Allegro assai Offenbarung des Johannes 6, 8–17 Nikola Hillebrand Sopran 2. Largo cantabile Wolfgang Amadeus Mozart Marie Henriette Reinhold Alt 3. Menuetto – Trio Requiem d-Moll KV 626 4. Finale. Presto ma non troppo Sebastian Kohlhepp Tenor III. Sequenz Mikhail Timoshenko Bass PAUSE Dies irae. Allegro assai Tuba mirum. Andante Ulrich Tukur Sprecher Gregorianischer Choral Rex tremendae. Grave Dresdner Kammerchor »Requiem aeternam« Recordare. Andante Einstudierung: Tobias Mäthger Confutatis. Andante Lesung Lacrimosa. Larghetto Dresdner Kreuzchor Brief Mozarts an seinen Vater, Einstudierung: Roderich Kreile und Karl Pohlandt Gregorianischer Choral 4. April 1787 Leitung: Karl Pohlandt »Christus factus est« Wolfgang Amadeus Mozart Sächsische Staatskapelle Dresden »Maurerische Trauermusik« Lesung Offenbarung des Johannes 21, 1–7 c-Moll KV 477 (479a) Wolfgang Amadeus Mozart Gregorianischer Choral Requiem d-Moll KV 626 Trauermusiken »Domine exaudi orationem meam« IV. Offertorium Mit einem besonderen Programm kehrt Manfred Honeck an das Pult der Wolfgang Amadeus Mozart Domine Deus. Andante con Staatskapelle zurück. Im Mittelpunkt steht Mozarts berühmtes Requiem; »Laudate Dominum« aus moto weitere Höhepunkte seines sakralen Schaffens sowie die »Maurerische den »Vesperae solennes de Hostias. Andante Trauermusik«, die der Freimaurer Mozart 1785 zum Gedenken an zwei Confessore« KV 339/5 Lacrimosa (Fragment) Logenbrüder komponierte, ergänzen das unvollendet gebliebene geist- liche Hauptwerk des Wieners. Um diese Werke errichtet Manfred Honeck Gregorianischer Choral Motette »Ave verum corpus« einen literarisch-musikalischen Resonanzraum: Ulrich Tukur liest aus »In quacumque de inocavero te« D-Dur KV 618 Gedichten der Nobelpreisträgerin Nelly Sachs, während Gregorianische Choräle auf die lange Tradition religiöser Vokalmusik verweisen. Lesung Nelly Sachs (1891–1970) Kostenlose Konzerteinführungen mit Hagen Kunze jeweils 45 Minuten »Wer weiß, wo die Sterne stehn« vor Beginn im Opernkeller der Semperoper. »Wenn im Vorsommer« 2 3 8. SYMPHONIEKONZERT
Manfred Honeck DIRIGENT M anfred Honeck gilt als einer der weltweit führenden Diri- genten. Seit der Saison 2008/2009 ist er Music Director des Pittsburgh Symphony Orchestra, das sich unter sei- ner Leitung als kultureller Botschafter der Stadt Pitts- burgh etabliert hat. Gemeinsame Gastspiele führen regelmäßig in die großen Musikmetropolen sowie zu den bedeutendsten europäischen Festivals. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wird durch zahlreiche Einspielungen dokumentiert, die mit namhaften Schallplatten- preisen ausgezeichnet wurden, unter anderem mit einem Grammy Award. Der gebürtige Österreicher absolvierte seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik in Wien. Seine Arbeit als Dirigent wird durch Erfahrungen geprägt, die er über lange Jahre als Mitglied der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernorchesters sammeln konnte. Seine Laufbahn begann er als Assistent von Claudio Abbado in Wien; anschließend ging er als Erster Kapellmeister ans Opernhaus Zürich, wo er mit dem Europäischen Dirigentenpreis ausgezeichnet wurde. Nach Positionen in Leipzig als einer der drei Hauptdirigenten des MDR-Sinfonieorchesters, und Oslo, wo er als Erster Gastdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra tätig war, wurde er zum Music Director des Swedish Radio Symphony Orchestra Stockholm berufen; er war außer- dem für mehrere Jahre Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmo- nie. Von 2007 bis 2011 wirkte Manfred Honeck als Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart. Er ist darüber hinaus seit mehr als 25 Jahren Künstlerischer Leiter der Internationalen Wolfegger Konzerte. Als Gastdirigent stand Manfred Honeck am Pult aller führenden internationalen Klangkörper, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker, das Gewandhaus- orchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Wiener Philharmoniker, London Symphony Orchestra, Orchestre de Paris und Accademia di Santa Cecilia Rom; in den USA leitete er das Los Angeles Philharmonic, New York Philharmonic, Cleveland und Philadelphia Orchestra, Chicago und Boston Symphony Orchestra. Manfred Honeck wurde von mehreren US-amerikanischen Universi täten zum Ehrendoktor ernannt. Im Auftrag des österreichischen Bundes- präsidenten wurde er mit dem Berufstitel Professor ausgezeichnet. 4 5 8. SYMPHONIEKONZERT
Nikola Hillebrand SOPRAN D ie deutsche Sopranistin Nikola Hillebrand wuchs in der Nähe von München auf. Noch am Beginn ihrer Karriere stehend, hat sie bereits an einigen der führenden Opern- und Konzerthäuser dieser Welt wie der Bayerischen Staats- oper, dem Glyndebourne Festival und dem Wiener Musik- verein gesungen. Nach ihrem Studium in München bei Fenna Kügel- Seifried und zwei Festspielzeiten in Glyndebourne trat Nikola Hillebrand dem Ensemble des Nationaltheaters Mannheim bei und stand hier unter anderem in Rollen wie Adele (»Die Fledermaus«), Despina (»Così fan tutte«), Gilda (»Rigoletto«) und Sophie (»Der R osenkavalier«) auf der Bühne. Einen großen Erfolg feierte sie mit ihrer Interpretation der Titel- partie in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Im Herbst 2020 trat sie dem Ensemble der Semperoper Dresden als Solistin bei und ist dort in den großen Partien ihres Fachs wie Konstanze (»Entführung aus dem Serail«), Sophie (»Der Rosenkavalier«), Gretel (»Hänsel und Gretel«) oder Adele (»Die Fledermaus«) zu erleben. In der Spielzeit 2021/2022 gibt sie ihre Debüts als Musetta (»La bohème«), Baronin Freimann (»Der Wild- schütz«) und Zdenka (»Arabella«). Auf ihrem Weg hat Nikola Hillebrand bisher mit Dirigenten wie René Jacobs, Raphaël Pichon, Jérémie Rhorer, Alexander Soddy, Robin Ticciati und Franz Welser-Möst zusammenge- arbeitet. Auch als Konzertsängerin ist Nikola Hillebrand international gefragt. In der Spielzeit 2021/2022 ist sie unter anderem in Warschau, der Kölner Philharmonie, dem Auditorium in Lyon, dem Grand Auditorium in Luxemburg, dem Gasteig in München sowie in der Opéra National de Bordeaux zu hören. Nikola Hillebrand ist neben ihrer Opern- und Kon- zerttätigkeit eine passionierte Liedinterpretin. Sie ist amtierende Gewin- nerin des internationalen Liedwettbewerbs »Das Lied« in Heidelberg und wird in der kommenden Spielzeit in der Wigmore Hall in London debütie- ren. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit den Pianisten Helmut Deutsch, Alexander Fleischer und Eric Schneider. 6 7 8. SYMPHONIEKONZERT
Marie Henriette Reinhold A LT D ie Mezzosopranistin Marie Henriette Reinhold wurde in Leipzig geboren. Nach einem Studium der Musikwissen- schaften studierte sie klassischen Gesang und Operngesang bei Elvira Dreßen an der Musikhochschule »Felix Mendels- sohn Bartholdy« Leipzig. Dort schloss sie das Meisterschü- lerstudium im Februar 2020 mit Auszeichnung ab. Solistische Auftritte führen Marie Henriette Reinhold seitdem in die Konzertsäle und Hauptkirchen Deutschlands und des europäischen Aus- lands. Sie musizierte als Solistin unter anderem mit dem Orchestre des Champs-Élysées und dem Collegium Vocale Gent, Concerto Köln, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskapelle Halle, den Bamberger Symphonikern und dem Barockorchester Il Giardino Armonico. Sie sang unter Leitung von Dirigenten wie Gotthold Schwarz, Hans-Christoph Rademann, Dima Slobodeniouk, Philippe Herreweghe, Herbert Blom stedt, Semyon Bychkov und Christian Thielemann. Opernerfahrungen sammelte sie als Dritte Dame in Mozarts »Zauber- flöte«, als Gräfin in Lortzings »Wildschütz«, als Rustena in Vivaldis »La verità in cimento«, als Fricka in Wagners »Rheingold« und als Cornelia in Händels »Giulio Cesare in Egitto«. Bei den Bayreuther Festspielen war sie 2019 und 2021 im »Parsifal« unter Semyon Bychkov und Christian Thiele- mann zu hören. Seit 2021 tritt sie dort auch als Grimgerde in der »Wal- küre« auf. Meisterkurse bei Jonathan Alder, Alexander Schmalcz, Götz Payer, Thilo Dahlmann und Peter Schreier gaben ihr entscheidende Impulse im Bereich der Liedinterpretation. Sie ist erste Junior-Preisträgerin des Bun- deswettbewerbs Gesang in Berlin 2012, Preisträgerin der Kammeroper Schloss Rheinsberg 2014 und war im Jahr 2017 Richard-Wagner-Stipen- diatin. Marie Henriette Reinhold ist auf zahlreichen CDs verschiedener Labels vertreten, so mit Regers Choralkantaten und dessen Requiem, Haydns »Stabat mater« mit dem Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius, der Weltersteinspielung von Gustav Schrecks »Christus, der Auferstandene« und Friedrich Schneiders »Das Weltgericht«. Jüngst erschienen Aufnahmen der »Johannespassion« von J. S. Bach unter der Leitung von Peter Schreier sowie der »Matthäuspassion« mit der Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann. 8 9 8. SYMPHONIEKONZERT
Sebastian Kohlhepp TENOR D er deutsche Tenor Sebastian Kohlhepp zählt zu den arrivier- testen Sängern seiner Generation und ist auf internationalen Opern- und Konzertbühnen ein gefragter Gast. Zuletzt gab er sein erfolgreiches Debüt an der Bayerischen Staatsoper München als Kronprinz Georg in Lehárs »Schön ist die Welt« und stand als Tamino in Mozarts »Zauberflöte« auf der Bühne der Dresd- ner Semperoper. Mit dem SWR Symphonieorchester unter Teodor Cur- rentzis sang er Hans Zenders »Winterreise« in einer vielbeachteten audio- visuellen Produktion. Geboren in Limburg an der Lahn erhielt Kohlhepp seine erste musika- lische Ausbildung im dortigen Knabenchor. Dem Studium bei Hedwig Fassbender in Frankfurt am Main folgten Festengagements am Staats- theater Karlsruhe, an der Wiener Staatsoper und Oper Stuttgart. Seit der Saison 2017/2018 ist er freischaffend tätig. Mit seinem Debüt als David in »Die Meistersinger von Nürnberg« bei den Osterfestspielen Salzburg 2019 unter der Leitung von Christian Thie- lemann gelang Sebastian Kohlhepp ein herausragender, von Publikum und Presse gefeierter Erfolg. In der gleichen Partie wusste er auch Anfang 2020 an der Semperoper zu begeistern. Weitere Gastspiele führ- ten Kohlhepp zum Theater an der Wien (Tamino), an die Dutch National Opera Amsterdam (Ferrando), zur Mozartwoche Salzburg (Belmonte), an die Oper Köln (Don Ottavio) und ans Theater Basel (Tamino). In der Spiel- zeit 2021/2022 ist er erneut an der Bayerischen Staatsoper und Semper- oper zu hören. Zudem gibt er seine Hausdebüts in Valencia, Zürich und an der Deutschen Oper Berlin. Auch als Konzertsänger ist Sebastian Kohlhepp international gefragt. 2018 sang er erstmals an der Hamburger Elbphilharmonie sowie bei den Salzburger Festspielen und folgte einer Einladung des Boston Symphony Orchestra zu Konzerten in die USA. Kohlhepp konzertiert regelmäßig mit führenden Klangkörpern und singt unter renommierten Dirigenten wie Ivor Bolton, Sylvain Cambreling, Ádám Fischer, Pablo Heras-Casado, Phi- lippe Herreweghe, René Jacobs und Andris Nelsons. Zahlreiche CD-, DVD- und Rundfunkaufnahmen belegen Sebastian Kohlhepps vielseitiges Schaffen. 10 11 8. SYMPHONIEKONZERT
Mikhail Timoshenko BASS M ikhail Timoshenko begann seine musikalische und thea- tralische Ausbildung in Mednogorsk in der Gesangs- klasse von Tatjana Majorowa und studierte dann in Wei- mar und Berlin in der Klasse von Michail Lanskoi. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied der Akademie der Opéra national de Paris. Er sang in der Weltpremiere von Joanna Lees »Vol Retour« und spielte die Rolle des Plutone in Monteverdis »L’Orfeo«. Auf der Hauptbühne der Opéra Bastille sang er Spencer Coyle (»Owen Wing- rave«), Hymas und Tirtée (»Les Fêtes d‘Hébé«), den Ersten Handwerks- bursch (»Wozzeck«), Silvano (»Un ballo in maschera«) und Mitjucha (»Boris Godunow«). Er trat in zahlreichen Konzerten im Konzertsaal Amphithéâtre der Opéra Bastille auf. Mikhail ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, unter anderem gewann er 2016 den Internationalen Maria Callas Grand Prix und, im Duo mit der Pianistin Elitsa Desseva, erste Preise beim Internationalen Kammermusikwettbewerb »Franz Schubert und die Musik der Moderne« in Graz, dem Internationalen Wettbewerb für Liedkunst der Hugo-Wolf- Akademie in Stuttgart und der Wigmore Hall/Independent Opera Song Competition in London. Zu den Höhepunkten seiner ersten professionellen Spielzeiten zählen die Uraufführung der Kammeroper »En Silence« von Alexandre Desplat in Luxemburg und am Théâtre des Bouffes du Nord, Masetto in »Don Giovanni« an der Pariser Opéra Garnier und der Deutschen Oper am Rhein, Ottokar in »Der Freischütz« im Konzerthaus Berlin und Mozarts Requiem (Tournee unter Philippe Herreweghe). Seine jüngsten Engage- ments umfassen Mozarts Requiem in St. Petersburg und in Moskau unter Teodor Currentzis, Mozarts Große Messe in c-Moll bei den Salzburger Festspielen sowie Schtschelkalow (»Boris Godunow«) in Toulouse und am Théâtre des Champs-Elysées. Seit 2009 gibt er Wohltätigkeitskonzerte für Kinder mit psychischen Störungen in Russland. In Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorga- nisation »Touch« in Orenburg unterstützt er mehrere Internate für geistig behinderte Kinder. 12 13 8. SYMPHONIEKONZERT
Ulrich Tukur SPRECHER U lrich Tukur ist einer der renommiertesten Schauspieler Deutschlands. Er wuchs in Westfalen, Hessen und Nieder- sachsen auf. Nach dem Wehrdienst studierte er Germanis- tik, Anglistik und Geschichte an der Universität Tübingen. 1980 begann er an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart eine Ausbildung im Schauspiel. Bereits während des Studiums wurde er von Regisseur Michael Ver- hoeven entdeckt und für die Verfilmung von »Die weiße Rose« (1982) in der Rolle des Studenten Willi Graf besetzt. Seine Theaterkarriere begann er nur zwei Jahre später in Peter Zadeks legendärer Inszenierung von Sobols »Ghetto« an der Freien Volksbühne Berlin. 1985 kam er zusam- men mit Zadek ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg und wurde dort bis 1995 in zahlreichen Haupt- und Nebenrollen besetzt. Anschließend spielte er an allen großen deutschsprachigen Theatern. Von 1995 bis 2003 war er zusammen mit Ulrich Waller Intendant der Hamburger K ammerspiele und spielte dort unter anderem den Beckmann in »Drau- ßen vor der Tür«. Am St. Pauli Theater Hamburg war er unter anderem als Mackie Messer in »Die Dreigroschenoper« zu erleben. Ulrich Tukur bevorzugt die abgründigen, zerrissenen Figuren: Er bril- lierte als Andreas Baader ebenso wie als Hamlet, Jedermann, Dietrich Bonhoeffer, als Stasioffizier Anton Grubitz in dem Oscar-prämierten Film »Das Leben der Anderen«, als John Rabe, wofür er mit dem Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller geehrt wurde. Auch in internationa- len Produktionen trat Tukur in Erscheinung, so etwa an der Seite von George Clooney in »Solaris«. Seit 2010 ermittelt Ulrich Tukur als LKA- Ermittler Felix Murot für den Hessischen Rundfunk im »Tatort«. Neben seiner vielfach preisgekrönten Arbeit als Schauspieler hat Tukur zudem mit seiner Swing-Kapelle Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys mehrere Platten aufgenommen und diverse Tourneen gespielt. 2007 gab Ulrich Tukur mit »Die Seerose im Speisesaal – Veneziani- sche Geschichten« (Ullstein) sein Debüt als Autor. Der Erzählband ist eine Hommage an Venedig, wo Ulrich Tukur 20 Jahre mit seiner zweiten Frau, der Fotografin Katharina John, lebte. Es folgte die erfolgreiche Novelle »Die Spieluhr« (Ullstein, 2013) und 2019 der Roman »Der Ursprung der Welt« (S. Fischer). 14 15 8. SYMPHONIEKONZERT
Dresdner Kammerchor F ür ihre einzigartige Klangkultur werden der Dresdner Kam- merchor und sein Künstlerischer Leiter Hans-Christoph Rade- mann seit der Gründung 1985 weltweit geschätzt. Das vielfäl- tige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik mit besonderem Schwerpunkt auf der sächsi- schen Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens pflegt und erschließt der Chor das musikalische Erbe der Region. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz- Gesamteinspielung, die 2009 in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag begonnen wurde; die »Johannespassion« von Schütz wurde 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Neben der Chorsymphonik aus Klassik und Romantik liegt ein weite- rer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Brahms, Reger, Messiaen, Pou- lenc und Schönberg. Seit Jahren widmet sich der Chor intensiv der modernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstauffüh- rungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen viel- fältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik. Für seine Verdienste um die zeitgenössi- sche Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa, Tourneen führten die Sänger nach Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika und Südafrika. Zu den musikalischen Part- nern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Christoph Prégardien, Herbert Blomstedt, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausor- chester Leipzig, Anima Eterna Brugge, The Orchestra of the Age of Enlightenment, Concerto Köln und die Akademie für Alte Musik Berlin. Seinen Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Koope- ration mit der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden verbunden. 16 17 8. SYMPHONIEKONZERT
Dresdner Kreuzchor D er Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten und bekann- testen Knabenchöre der Welt. Seine Geschichte reicht bis zur Ersterwähnung der Stadt Dresden ins frühe 13. Jahr- hundert zurück. Eine der wichtigsten Aufgaben der Kru- zianer ist auch nach über 800 Jahren, in den liturgischen Diensten der Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt zu singen. Hier tritt der Dresdner Kreuzchor in Vespern und Gottesdiensten auf und gibt regelmäßig Konzerte mit herausragenden Werken geistlicher Musik. Sie bilden den Kern des Repertoires und sind Ausdruck der christlich- humanistischen Prägung des Chores. Wesentliche künstlerische Part- ner sind neben bedeutenden Solisten die Sächsische Staatskapelle Dresden und die Dresdner Philharmonie. Der Dresdner Kreuzchor arbeitet aber auch mit Ensembles der Alten Musik wie dem Freiburger Barockorchester und der Akademie für Alte Musik Berlin zusammen. Das Repertoire des Dresdner Kreuzchores reicht von der Renaissance bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Sein umfangreiches künstlerisches Schaffen ist in zahlreichen Aufnahmen dokumentiert. Neben seiner prägenden Funktion für das musikalische Leben in Dresden geht der städtisch getragene Chor seit nahezu 100 Jahren auf Reisen durch Deutschland und über europäische Grenzen hinaus bis nach Israel, Kanada, Japan, Südamerika, Korea, China und in die USA. Er vertritt die sächsische Landeshauptstadt als ihre älteste Kulturinsti- tution auf nahezu allen Kontinenten und debütierte zuletzt beim Shang- hai International Arts Festival und gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden bei den Salzburger Osterfestspielen. Auch solis- tisch werden die Chorsänger regelmäßig für Opernpartien engagiert. Die Kruzianer besuchen bis zum Abitur das Evangelische Kreuz- gymnasium, eine der ältesten Schulen Deutschlands. Viele Kruzianer wohnen im benachbarten Alumnat, dem Internat des Chores. Neben dem normalen Schulalltag erhalten die Sänger im Alter zwischen neun und achtzehn Jahren individuellen Gesangs- und Instrumentalunter- richt. Ihre intensive Probenarbeit bildet das Fundament für das inter- nationale Renommee des Dresdner Kreuzchores. 18 19 8. SYMPHONIEKONZERT
Wolfgang Amadeus Mozart Mozarts letzte Oper * 27. Januar 1756 in Salzburg † 5. Dezember 1791 in Wien Die Ouvertüre zu »La clemenza di Tito« Ouvertüre zur Oper »La clemenza di Tito« KV 621 D er erste Teil des Konzerts führt auf den zweiten hin – aus der weltlichen Musik und aus der unmittelbaren zeitlichen Umgebung von Mozarts Requiem. »La clemenza di Tito« war Mozarts letzte Oper. Ihr Libretto hebt sich deutlich von ihren Vorgängerinnen – »Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni« und »Così fan tutte« – ab. Dies war vor allem dem Anlass geschuldet, für den diese Opera seria entstand: der Krönung Leopolds II. zum König von Böhmen. Diese fand, mit Mozarts Opernpremiere, am 6. September 1791, drei Monate vor dem Tod des Komponisten statt. Mozart gestaltete die Ouvertüre wie einen gedrängten Symphoniesatz, bei dem Durchführung und Reprise miteinander verschmelzen. Nicht nur die Tonart, nicht nur der Typus des Marsch-Allegro verweisen auf den Kopfsatz seiner letzten, der »Jupitersymphonie«, auch die eröffnenden Themen sind miteinander verwandt. Hier wie dort schlägt Mozart einen erhabenen Ton an. Der Mittelteil, die Durchführung, ist ähnlich dem »Jupiter«-Finale kontra- ENTSTEHUNG BESETZUNG punktisch durchgestaltet (wenngleich weniger komplex). Diese hohe 1791 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, Kunst, die ihren angestammten Ort vor allem im Kirchenstil hat, wurde 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, nachgerade zum Kennzeichen dessen, was man als Mozarts Spätstil UR AUFFÜHRUNG Pauken, Streicher bezeichnen könnte, wäre dieser Begriff angesichts seines frühen Tods 6. September 1791 am nicht zynisch. In Mozarts musikalischem Denken fand eine Synthese Nationaltheater in Prag DAUER statt, die nicht nur Geschichte einholte, sondern auch neue Perspektiven ca. 6 Minuten andeutete. HABAKUK TR ABER 20 21 8. SYMPHONIEKONZERT
Joseph Haydn Symphonik nach Mozart * 31. März 1732 in Rohrau † 31. Mai 1809 in Wien Haydns Symphonie Nr. 93 A Symphonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93 ls Mozart 1791 in Wien starb, hielt sich Haydn seit fast 1. Adagio – Allegro assai einem Jahr in London auf. Wann genau er vom Tod des 2. Largo cantabile jüngeren Freundes erfuhr, bleibt ungewiss. Spätestens am 3. Menuetto – Trio 20. Dezember wusste er davon und bekannte seiner einstigen 4. Finale. Presto ma non troppo Schülerin Marianne von Genzinger: »Die Nachwelt bekommt nicht in 100 Jahren ein solches Talent!« Um diese Zeit komponierte er die D-Dur-Symphonie, die als Nummer 93 veröffentlicht wurde. Uraufgeführt wurde sie am 17. Februar 1792. Das Werk enthält mehrere Anzeichen einer Symphonik nach Mozart. Die langsame Einleitung wartet mit harmonischen Kühnheiten auf, die den musikalischen Ausdruck intensivieren und ihre Folgen auch an Stellen offenbaren, an denen man sie herkömmlicherweise nicht erwartet, etwa im Trio zum Menuett. Haydn demonstriert (wie Mozart im »Ave verum«), dass D-Dur nicht nur zur Triumph- und Festtonart taugt, sondern auch andere, lyrische, sangliche, pastorale und vergnügte Seiten zeigen kann. Dass das erste Thema aus dem schnellen Hauptteil des Kopfsatzes auch eine Verbindung zur geistlichen Sphäre erhielt, geschah wohl ohne Haydns Absicht. Dieses Thema sei »volkstümlich geboren« (und volkstümlich zu werden, sei seine Bestimmung), schreibt der Haydn- Forscher H. C. Robbins Landon mit dem ihm eigenen Humor. »Für viele Leute in obskuren amerikanischen Dörfern war diese Melodie die erste Begegnung mit Haydn – dadurch, dass sie zum protestantischen Kirchen- lied hergerichtet [aber als solches gewiss nicht »allegro assai« gesungen] wurde.« Die Durchführung, die Inspektion und Verarbeitung der Themen, ist in diesem Kopfsatz enorm aufgewertet, darin der »Titus«-Ouvertüre vergleichbar. Dass Haydn (wie Mozart) bisweilen Vergnügen an derbem Humor fand, zeigt sich gegen Ende des zweiten Satzes bei jenem groben ENTSTEHUNG BESETZUNG Fagottton, der nicht unbedingt aus einem Instrument zu kommen scheint. 1791 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, Hinter der unbeschwerten Fassade des Finales verbirgt sich ein komposi- 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, torisches Raffinement im Umgang mit der Form, das heißt: mit der musi- UR AUFFÜHRUNG Streicher kalischen Zeit. Auch darin liegt ein deutlicher Bezug zu Mozarts letzten 17. Februar 1792 in den Hanover symphonischen Werken. Im Konzept dieses Programms führt Haydns Square Rooms in London DAUER 93. Symphonie auf Mozart hin. Historisch gesehen begann mit ihr die ca. 24 Minuten Symphonik nach Mozart. HABAKUK TR ABER 22 23 8. SYMPHONIEKONZERT
Wolfgang Amadeus Mozart * 27. Januar 1756 in Salzburg † 5. Dezember 1791 in Wien »Maurerische Trauermusik« c-Moll KV 477 (479a) Requiem d-Moll KV 626 I. Introitus – Requiem. Adagio – Allegro ENTSTEHUNG BESETZUNG II. Kyrie November 1785 2 Oboen, Klarinette, III. Sequenz 3 Bassetthörner, Fagott, Dies irae. Allegro assai UR AUFFÜHRUNG 2 Hörner, Streicher Tuba mirum. Andante 17. November 1785 Rex tremendae. Grave DAUER Recordare. Andante ca. 5 Minuten Confutatis. Andante Lacrimosa. Larghetto IV. Offertorium Domine Deus. Andante con moto Hostias. Andante Lacrimosa (Fragment, erste 8 Takte) ENTSTEHUNG BESETZUNG 1791 Sopran, Alt, Tenor und Bass solo, Chor, 2 Bassetthörner, 2 Fagotte, UR AUFFÜHRUNG 2 Trompeten, 3 Posaunen, 2. Januar 1793 im Saal der Pauken, Orgel, Streicher Restauration Jahn in Wien DAUER ca. 50 Minuten »Laudate Dominum« aus den »Vesperae solennes Motette »Ave verum corpus« D-Dur KV 618 de Confessore« KV 339/5 ENTSTEHUNG BESETZUNG ENTSTEHUNG BESETZUNG 1780 Sopran solo, Chor, Fagott, Orgel, 1791 Sopran, Alt, Tenor und Bass solo, Streicher Orgel, Streicher UR AUFFÜHRUNG DAUER 23. Juni 1791 DAUER ca. 5 Minuten ca. 4 Minuten 24 25 8. SYMPHONIEKONZERT
Ein Requiem zum Tod nachdachte. Ich wollte dies hörbar machen, daher nahm ich in mein Konzept auch gregorianische Gesänge auf. Mozart war ein tiefreli- von und für Mozart giöser Mensch, und er bezog den Tod in sein Leben ein. ›Der Tod ist des Menschen bester Freund‹ – diese Bemerkung in einem Brief an seinen Vater ist ein Schlüsselsatz seines Denkens, und dieser intimen Beziehung kann man in seinem Requiem begegnen.« Um dieses Werk ranken sich Mythen. Sie haben eine gemeinsame Wurzel: Zum ersten Mal wandte sich der Komponist, der sich in allen musikalischen Gattungen seiner Epoche geäußert hatte, der Ausarbei- tung einer Totenmesse zu; noch ehe er sie vollenden konnte, starb er gut Mozart, der Tod und das Begräbnis sieben Wochen vor seinem 36. Geburtstag. Doch das Drum und Dran I der Geschichte um das Requiem ist so mysteriös nicht, wie es durch m zweiten, dem Hauptteil des heutigen Konzerts verzahnt Manfred die Jahrhunderte kolportiert wurde. Den Auftrag dazu hatte ihm Franz Honeck mehrere Komponenten miteinander. Mozarts Requiem Graf von Walsegg (1763–1827) erteilt, der damit seiner am 14. Februar bildet den Kern; es wird musikalisch durch verwandte Werke 1791 im Alter von zwanzig Jahren verstorbenen Frau ein Denkmal ergänzt, die das offene Spektrum geistlichen Komponierens in schaffen ließ. Die Abmachung mit Mozart wurde diskret getroffen, denn seinem musikalischen Denken erahnen lassen. Geläut und grego- »der Graf, selbst ein leidenschaftlicher, aber dilettantischer Musiker, rianische Gesänge gehörten zur Begräbnisfeier im Stephansdom und zu pflegte sich gern hin und wieder mit fremden Federn zu schmücken, den Exequien in der Michaelerkirche. Gesprochene Texte berühren und indem er bei privaten Musikaufführungen Kompositionen anderer als vertiefen drei Themenkreise: Mozarts Gedanken über Ziel und Ende des die seinen ausgab. Auch Mozarts Requiem sollte in dieser Weise darge- Erdenlebens; Nelly Sachs’ poetische Reflexionen über den unbegreif- boten werden« – und wurde es auch, und zwar in der von »Musikern lichen, entmenschlichenden Tod, die fragende Stimme nach der Schoa: des engsten Mozart-Kreises«, insbesondere von Franz Xaver Süßmayr, »Welt, wie kannst du deine Spiele weiter spielen / und die Zeit betrügen«; ergänzten Form »am 14. Dezember 1793 in der Neuklosterkirche zu schließlich die Johannes-Offenbarung, das letzte Buch der christlichen Wiener-Neustadt […] nach einer eigens angefertigten Partiturabschrift Bibel mit seinen Schreckens- und Hoffnungsvisionen; es war zur Zeit mit der Autorenangabe ›Fr. Comte de Walsegg‹« (Christoph Wolff). Die seiner Entstehung eine unter den vielen apokalyptischen Schriften in der Uraufführung dieser Version hatte freilich ohne Wissen des Grafen jüdischen Welt. So wird der zweite Konzertteil zu einer Betrachtung über bereits ein knappes Jahr zuvor, am 2. Januar 1793, im Jahn’schen Saal Mozarts Requiem, seinen geschichtlichen, theologischen und spirituellen stattgefunden – unter Mozarts Namen und, was die Einnahmen betraf, Gehalt. Betrachtungen aber entstehen aus Befragungen, die ihre Dring- zugunsten seiner Witwe und seiner Kinder. lichkeit aus der erlebten Gegenwart erhalten. Lange ging man davon aus, dass an diesem zweiten Tag des »In der heutigen Gesellschaft hat der Tod keine wirkliche Qualität Jahres 1793 das Requiem in allen seinen Teilen zum ersten Mal erklang. mehr. Er wird ausgeblendet, und das empfinde ich als inhuman«, erläu- Inzwischen darf jedoch als gesichert gelten, dass »eine Aufführung terte Manfred Honeck in einem Video für das Pittsburgh Symphony des Fragments […] am 10. Dezember 1791 im Zusammenhang mit den Orchestra. »Zu Mozarts Zeit war der Tod ein ständiger Begleiter, er Exequien für Mozart in der Wiener Michaelerkirche stattfand. […] Wahr- stand gleichsam vor jeder Tür, und die Leute lebten mit ihm auf eine scheinlich beschränkte sie sich auf den von Mozart fertiggestellten ersten sehr bewusste Art. […] Als ich über Mozarts Tod nachdachte, wollte ich Satz. […] Denkbar ist weiterhin, dass die übrigen von Mozart kompo- wissen: Was geschah am Tag danach? Die gregorianischen Gesänge, das nierten Werkteile mit Orgelbegleitung gesungen und die fehlenden litur- Glockengeläut am Stephansdom, der Begräbnisgottesdienst – all das fand gischen Stücke durch einstimmigen Chorgesang ersetzt wurden« (Wolff). statt. Obwohl uns über diesen Tag, Mozart betreffend, keine Aufzeich- Diese Trauer- und Gedenkfeier organisierten die »braven und erkennt- nungen überliefert sind, erlaubt doch die übliche Praxis jener Epoche lichen Direktoren des Wiener Theaters« (Wiener Journal) unter der bestimmte Annahmen. Liturgische Bräuche, Worte, Musik – dieses Führung Emanuel Schikaneders, des Librettisten der »Zauberflöte«, in Spannungsfeld regte mich an, als ich über Mozart und seine Beziehung der Hofpfarrkirche, dem Sitz der Caecilienkongregation der Hofmusiker. 26 27 8. SYMPHONIEKONZERT
Die musikgeschichtliche Forschung hat zwar etliche Legenden rund um das Requiem vom angeblichen Giftmord durch Salieri bis zum ominösen »Grauen Mann«, der den buchstäblich fieberhaft arbei- tenden Mozart besucht und drangsaliert haben soll, teils widerlegt und teils entzaubert. Ein Kern des Mythos bleibt gleichwohl – eben jene geheimnisvolle Verquickung von Totenmesse und Tod, letzten Dingen und letztem Werk, Fragment und unzeitigem Sterben. Manfred Honeck nähert sich den Fragen um Mozarts letzten Herbst und letzte Arbeit von anderer Seite: von der Einstellung des Komponisten zum Tod, vom Tag seiner offiziellen Verabschiedung aus dem Kreis der Lebenden sowie von der Zeit- und Wirkungsgeschichte des Werks und der darin enthal- tenen apokalyptischen Vorstellungen. Mozarts Haltung zum »wahren Endzweck des Lebens« erhellt ein Brief, den er am 4. April 1787 an seinen schwer erkrankten Vater richtete und in dem sich auch die Aussage vom Tod als Freund findet: Dieser habe »nicht allein nichts Schreckendes […], sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes!« An der Ernst- haftigkeit dieser Auseinandersetzung mit den »letzten Dingen« ändert auch die Tatsache nichts, dass Mozart dem Vater brieflich versprach, bei Verschlechterung seines Zustands sofort zu ihm zu kommen, aber dann acht Wochen später nicht zu dessen Beisetzung erschien, weil er bis über beide Ohren in Arbeit steckte. Der Tote braucht den menschlichen Zuspruch nicht mehr. Was aber geschah am Tag von Mozarts Begräbnis? Volkmar Braunbehrens schrieb dazu: »Nachmittags vor drei Uhr wurde die Leiche von der Wohnung abgeholt und zur Trauerfeier in den Stephansdom gebracht. Unter dem Geläut einer Glocke schritt ein Kreuzträger vorneweg, dann folgte ein Priester. Der Sarg, mit einem Bahrtuch bedeckt, wurde von vier Trägern in langen Mänteln getragen, flankiert von vier Knaben in Kutten, die je ein Windlicht trugen. […] In der Kreuz- kapelle des Stephansdoms fand dann die Einsegnung statt. Über die dabei aufgeführte Kirchenmusik ist nichts bekannt. Wenn es sie gegeben hat, so wurde sie nicht berechnet, denn in den Begräbniskosten ist sie nicht enthalten. […] Doch Mozart war selbst als Vizedomkapellmeister ›adjungirt‹, ihm wird also vermutlich von Kollegen eine Musik veran- staltet worden sein. Nach der Einsegnungsfeier wurde der Sarg aus dem Dom getragen und in der Kruzifixkapelle abgestellt. Die übliche Begräb- niszeremonie war damit zu Ende. Bei der eigentlichen Beerdigung [auf dem Friedhof] gab es keinerlei Zeremoniell mehr, auch war kein Priester zugegen.« Nach kaiserlichem Edikt musste in Reihengräbern ohne indi- viduelle Kennzeichnung beerdigt und der Leichnam in einem Leinensack Wolfgang Amadeus Mozart während in die Grube gesenkt werden. Särge waren nur für Feier und Transport seines Besuchs in Dresden im April 1789, erlaubt; die Gemeinden stellten sie dafür kostenlos zur Verfügung. Für Silberstiftzeichnung von Doris Stock 28 29 8. SYMPHONIEKONZERT
Mozart wurde jedoch, wie Abrechnungen beweisen, ein individueller Werk über die Tonart c-Moll hinaus eine dunkle Grundtönung. Von ihr Sarg angefertigt – das war für ein »Begräbnis dritter Klasse« (sprich: ein hebt sich nach kurzer Zeit eine Choralmelodie der Oboen und der Klari- bürgerliches) die luxuriöse Ausnahme. nette ab, die von bewegten Klagefigurationen der Ersten Violinen kontra- punktiert wird. Ihr Anfang entspricht dem gregorianischen Vorspann zu den Klageliedern des Jeremia, wie sie in den Abendgottesdiensten Mozart und die Kirchenmusik der Karwoche gesungen werden. Dieser Solitär steht als erstes Stück aus Als Mozart den Auftrag zur Komposition des Requiems annahm, Mozarts Feder im zweiten Teil des heutigen Konzerts. beschäftigte ihn die Kirchenmusik wieder intensiver. In seinen Wiener Vollständige mehrsätzige Kirchenkompositionen sind nur aus Jahren hatte sie am Rande seines Interesses gestanden. Doch Anfang Mozarts Salzburger Zeit erhalten. Das letzte Werk, das er in seiner Mai 1791 bewarb er sich um eine (unbezahlte) Stellung als Adjunkt des Funktion als Hof- und Domorganist in den Diensten des Fürsterzbischofs Kapellmeisters am Stephansdom mit Option auf dessen (gut bezahlte) Colloredo schrieb, waren die »Vesperae solennes de Confessore«. Die Nachfolge. Am 9. Mai beschied der Wiener Magistrat das Ersuchen letzten beiden Worte des Titels bedeuten, dass das Werk für den Festtag positiv. Fünf Wochen später, am 17. Juni, schrieb Mozart für den eines Heiligen Bekenners – eines Märtyrers oder Bischofs – vorgesehen »Schul-Lehrer und Regens Chori« Anton Stoll in Baden bei Wien die war. »Solennes« (oder auch »solemnes«) weist auf den besonders feier- Motette »Ave verum corpus« zum bevorstehenden Fronleichnamsfest lichen Charakter hin. Mozart vertonte, wie für die kirchenmusikalisch am 23. Juni. Kompositorisch ist der relativ kurze Hymnus eine wichtige reich ausgestatteten Vespern (Abendgottesdienste) üblich, die sechs Station auf dem Weg zum Requiem. Seine Wirkung entsteht aus einer Hauptstücke: fünf Psalmen und das Magnificat. Das »Laudate Dominum« kunstvollen, filigranen Durcharbeitung des Stimmgewebes und einer (zu den Worten des kurzen 116. Psalms) gestaltete er als Sopransolo. Ein relativ komplexen, aber in ihrer Expressivität unmittelbar ergreifenden gutes Jahr zuvor hatte er diesen Text aus dem Psalter in eine Bravour- Harmonik. Im Requiem wird das Zusammenspiel von hoch entwickelter Arie verwandelt, hier wählte er einen innigeren Ausdruck, der durch die Satztechnik (insbesondere in den Chorpartien) und direkter Ansprache, obligate Fagottpartie eine gedeckte Kontrastfarbe zur Singstimme erhält. zwischen Mitteln des tradierten Kirchenstils und einer modern-eindring- Im Zusammenhang mit dem Requiem erinnert das »Laudate Dominum« lichen Klanglichkeit in verschiedenen Konstellationen durchgeführt. Es daran, dass auch in der Messe für die Verstorbenen das Lob des Höchsten baut auf den Erfahrungen mit dem »Ave verum« auf. »ln diesem Sinn seinen festen Ort hat. Die entsprechenden Stücke – das »Sanctus« und markieren gerade die so fließend, so erhaben und ausdrucksvoll konzi- das »Benedictus« – hatte Mozart in seiner Auftragsarbeit für den Grafen pierten Chorsätze des ›Ave verum‹ und des Requiems eigentlich klassi- Walsegg nicht mehr komponiert. zistische Neuansätze, die weiter zu verfolgen Mozart nicht vergönnt war« Gedanklich darf man einen Schritt weiter gehen, gleichsam ins (Wolff). Welche Entwicklung hätte die geistliche Musik im 19. Jahrhun- Quellgebiet der Schriftreligionen: Zu den jüdischen Trauerfeiern, -zere- dert wohl genommen, wenn Mozart 1793 die Nachfolge des lange schon monien und -andachten gehört verbindlich das Kaddisch. Dieses Gebet ist kränkelnden Leopold Hofmann hätte antreten und sich hauptsächlich auf ein einziges Gotteslob. Die Toten kommen darin nicht vor, kein Wort der dieses Fach konzentrieren können? Bereits seit 1789 dachte er über einen Klage wird erhoben. Die Hinterbliebenen preisen Gott »und ehren damit derartigen Wechsel in seinen Arbeitsschwerpunkten nach. die Verstorbenen und die Erziehung, die sie von ihnen genossen haben, Das »Ave verum« blieb das einzige kirchenmusikalische Werk, dass sie selbst im größten Schmerz Gottes Größe und seine Gerechtig- das Mozart in seinen Wiener Jahren vollendete. Die Große Messe c-Moll, keit öffentlich bekennen« (Leo Trepp). Das Kaddisch in diesem Geist zu die er ohne erkennbaren Anlass in Angriff nahm, hinterließ er 1783 als sprechen, fiel angesichts des Massenmords an den europäischen Juden Torso. Zwischen 1787 und 1791 entstanden ein Kyrie, dem keine weiteren im 20. Jahrhundert schwer. Manfred Honeck deutet diese Zusammen- Mess-Sätze folgten, außerdem ein Gloria-Fragment und fünf Kyrie-Frag- hänge durch zwei Gedichte an, die Nelly Sachs, »die Dichterin des mente. Eine Ausnahme gibt es allerdings, ein kurzes Instrumental- deutsch-jüdischen Schicksals« (Walter A. Berendsohn) 1948 und 1951 stück, die »Maurerische Trauermusik« KV 477. Mozart komponierte sie schrieb – Poesie, aus der nicht die heftige Anklage, sondern die erschüt- im November 1785 zur Gedächtnisfeier für zwei Logenbrüder, die der ternde Gefasstheit des extremen Schocks spricht. Erst danach beginnt Wiener Aristokratie angehörten. Die einzigartige Besetzung mit drei das Requiem. Bassetthörnern (Klarinetten in Tenorlage) und Kontrafagott verleiht dem HABAKUK TR ABER 30 31 8. SYMPHONIEKONZERT
Gesangstexte II. Kyrie Herr, erbarme dich! II. Kyrie Kyrie eleison. Christus, erbarme dich! Christe eleison. Gregorianischer Choral Gregorianischer Choral III. Sequenz III. Sequenz »Requiem aeternam« »Requiem aeternam« Dies irae Dies irae Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, Requiem aeternam dona eis, Domine, Der Tag des Zornes, jener Tag Dies irae, dies illa, und das ewige Licht leuchte ihnen. et lux perpetua luceat eis. Löst die Welt in Aschenglut auf, Solvet saeclum in favilla: Wie David mit Sybilla bezeugt. Teste David cum Sibylla. Gregorianischer Choral Gregorianischer Choral »Domine, exaudi orationem meam« »Domine, exaudi orationem meam« Welch ein Zittern wird sein, Quantus tremor est futurus, Wenn der Richter kommen Quando judex est venturus, Herr, erhöre mein Gebet, Domine, exaudi orationem meam, Und alles streng prüfen wird. Cuncta stricte discussurus! und mein Schreien komme vor dich. et clamor meus ad te veniat. Tuba mirum Tuba mirum Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart »Laudate Dominum« »Laudate Dominum« Wenn der wundersame Ton der Posaune Tuba mirum spargens sonum Über die Gräber der Länder erschallt, Per sepulcra regionum, Lobet den Herrn, alle Heiden; Laudate Dominum, omnes gentes; Ruft er alle vor seinen Thron. Coget omnes ante thronum. preiset ihn, laudate eum, alle Völker. omnes populi. Der Tod wird erstarren und die Natur, Mors stupebit et natura, Denn bekräftigt ist seine Barmherzigkeit Quoniam confirmata est super nos Wenn sich die Schöpfung erhebt, Cum resurget creatura, über uns, misericordia Um dem Richtenden zu antworten. Judicanti responsura. und die Wahrheit Gottes bleibt in ejus, et veritas Domini manet in Ewigkeit. aeternum. Ein Buch, eine Schrift wird Liber scriptus proferetur, hervorgeholt, In quo totum continetur, Ehre sei dem Vater und dem Sohn und Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. In dem alles enthalten ist, Unde mundus judicetur. dem Heiligen Geist. Wie es war im Sicut erat in principio, et nunc, wonach die Welt gerichtet wird. Anfang, jetzt und et semper, et immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. in saecula saeculorum. Wenn nun der Richter zu Gericht sitzt, Judex ergo cum sedebit, Amen. Amen. Wird nichts, was verborgen schien, Quidquid latet apparebit: Ungesühnt bleiben. Nil inultum remanebit. Gregorianischer Choral Gregorianischer Choral »In quacumque die« »In quacumque die« Was werde ich Armer dann sagen? Quid sum miser tunc dicturus? Wann immer ich dich anrufe, In quacumque die invocavero te, Welchen Anwalt werde ich erbitten, Quem patronum rogaturus, erhöre mich schnell. velociter exaudi me. Wenn kaum der Gerechte sicher sein Cum vix justus sit securus? kann? Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Requiem Requiem Rex tremendae Rex tremendae I. Introitus I. Introitus König von erschütternder Erhabenheit, Rex tremendae majestatis, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, Requiem aeternam dona eis, Domine: Der du die zu Rettenden aus Gnade Qui salvandos salvas gratis, und das ewige Licht leuchte ihnen. et lux perpetua luceat eis. rettest, Salva me, fons pietatis. Dir gebührt der Lobgesang in Zion, Te decet hymnus, Deus, in Sion, Rette mich, Quell der Güte. und dir erfüllt man Gelübde in et tibi reddetur votum in Jerusalem: Jerusalem. Recordare Recordare Gedenke, gütiger Jesus, Recordare Jesu pie, Erhöre mein Gebet, Exaudi orationem meam, Dass ich die Ursache deines Weges bin, Quod sum causa tuae viae: zu dir kommt alles Fleisch. ad te omnis caro veniet. Damit du mich an jenem Tag nicht Ne me perdas illa die. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, Requiem aeternam dona eis, Domine: zugrunde richtest. und das ewige Licht leuchte ihnen. et lux perpetua luceat eis. 32 33 8. SYMPHONIEKONZERT
Gregorianischer Choral Gregorianischer Choral Um mich zu suchen, hast du dich Quaerens me, sedisti lassus: »Christus factus est« »Christus factus est« hingegeben, Redemisti crucem passus: Hast mich durch deinen Kreuzestod Tantus labor non sit cassus. Christus ward gehorsam Christus factus est pro nobis obediens erlöst, bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. usque ad mortem, mortem autem crucis. Solch große Mühe sei nicht vergebens. Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Gerechter Richter der Vergeltung, Juste judex ultionis, Requiem Requiem Gewähre uns Vergebung als Geschenk Donum fac remissionis, IV. Offertorium IV. Offertorium Vor dem Tag der Abrechnung. Ante diem rationis. Domine Jesu Domine Jesu Herr Jesus Christus, König der Domine Jesu Christe, Rex gloriae, Ich seufze wie ein Angeklagter, lngemisco, tamquam reus: Herrlichkeit, libera animas omnium fidelium Die Schuld lässt mein Angesicht erröten, Culpa rubet vultus meus: erlöse die Seelen aller im Glauben defunctorum Schone den Bittenden, Gott. Supplicanti parce Deus. Verstorbenen von de poenis inferni, et de den Qualen der Hölle und vor den Tiefen profundo lacu: Der du Maria vergeben Qui Mariam absolvisti, der Unterwelt. Und den Schächer erhört hast, Et latronem exaudisti, Hast auch mir Hoffnung gegeben. Mihi quoque spem dedisti. Erlöse sie vom Rachen des Löwen, libera eas de ore leonis, dass die Hölle sie nicht verschlinge, dass ne absorbeat eas tartarus, Meine Gebete sind nicht würdig, Preces meae non sunt dignae: sie nicht ne cadant in obscurum: Aber erweise Güte, du Gütiger, Sed tu bonus fac benigne, hinabstürzen in die Finsternis. Damit ich nicht im ewigen Feuer Ne perenni cremer igne. verbrenne. Vielmehr geleite sie Sankt Michael, sed signifer sanctus Michael der Bannerträger, ins heilige Licht, repraesentet eas in lucem sanctam: Bei den Schafen gib mir Platz, Inter oves locum praesta, das du einst Abraham und seinen Quam olim Abrahae promisisti, Und scheide mich von den Böcken, Et abhaedis me sequestra, Nachkommen verheißen. et semini ejus. Stelle mich zu deiner Rechten. Statuens in parte dextra. Hostias Hostias Confutatis Confutatis Opfergaben und Gebete bringen wir dir, Hostias et preces tibi, Domine, Aus den Verdammten und Verfluchten, Confutatis maledictis, Herr, zum laudis offerimus: Den grausamen Flammen Flammis acribus addictis. Lobe dar; nimm sie an für jene Seelen, tu suscipe pro animabus illis, Überantworteten Voca me cum benedictis. derer wir quarum hodie Rufe mich zu den Gesegneten. heute gedenken. memoriam facimus: Ich bitte unterwürfig und demütig, Oro supplex et acclinis, Mache, dass sie vom Tode hinübergehen fac eas, Domine, de morte transire Mit einem Herzen zerknirscht wie Cor contritum quasi cinis: zum Leben, ad vitam, Asche: Gere curam mei finis. das du einst Abraham und seinen quam olim Abrahae promisisti, Nimm dich meines Endes an. Nachkommen verheißen. et semini ejus. Lacrimosa Lacrimosa Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Tränenvoll jener Tag, Lacrimosa dies illa, »Ave verum corpus« »Ave verum corpus« Wenn sich aus der Asche erhebt Qua resurget ex favilla Sei gegrüßt, wahrer Leib, Ave verum corpus, Zum Gericht der Mensch als Judicandus homo reus: geboren von Maria, der Jungfrau, natum de Maria virgine, Angeklagter. der wahrhaft litt und geopfert wurde vere passum immolatum am Kreuz für den Menschen; in cruce pro homine, Darum schone ihn, Gott. Huic ergo parce Deus. Milder Jesus, Herr, Pie Jesu Domine, dessen durchbohrte Seite cujus latus perforatum Gib ihnen Ruhe. Amen. Dona eis requiem. Amen. von Wasser floss und Blut: unda fluxit et sanguine: Gehe uns voraus esto nobis praegustatum in der Prüfung des Todes! in mortis examine. 34 35 8. SYMPHONIEKONZERT
Orchesterbesetzung OSTERFESTSPIELE SALZBURG 2022 CHRISTIAN THIELEMANN SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN 9. — 18. April 1. Violinen Flöten Roland Straumer / 1. Konzertmeister Rozália Szabó / Solo Jörg Faßmann Marianna Sophie Busslechner ** Tibor Gyenge Johanna Mittag Oboen Wieland Heinze Rafael Sousa / Solo OPER Anett Baumann Sebastian Römisch Roland Knauth Klarinetten RICHARD WAGNER LOHENGRIN Sae Shimabara Renate Peuckert Wolfram Große / Solo Alexandru-Dan Manasi Christian Dollfuß Egbert Esterl 2. Violinen Roland Vetters* Reinhard Krauß / Konzertmeister Christian Thielemann Fagotte Annette Thiem Jossi Wieler • Anna Viebrock • Beate Prasse Thomas Eberhardt / Solo Elisabeta Schürer Hannes Schirlitz Sergio Morabito Yukiko Inose Hörner Tilman Büning Hans-Peter König • Eric Cutler Makiko Iwakura** Erich Markwart / Solo Angela Kim* Stefan Markwart * Jacquelyn Wagner • Martin Gantner Trompeten Elena Pankratova • Markus Brück Bratschen Sebastian Herberg / Solo Stefan Fleißner / Solo* Koproduktion mit der Wiener Staatsoper Anya Dambeck Gerd Graner Ralf Dietze Posaunen Claudia Briesenick Nicolas Naudot / Solo Susanne Neuhaus-Pieper Guido Ulfig Christopher Sandberg** Louis Rémy ** Foto: © Matthias Creutziger Violoncelli Pauke Friedrich Thiele / Konzertmeister Simon Kalbhenn / Solo Thomas Käppler / Solo KONZERTE Catarina Koppitz unter Leitung von Teresa Beldi Myung-Whun Chung Kontrabässe Tugan Sokhiev Andreas Wylezol / Solo KARTEN Helmut Branny ** als Gast karten@ofs-sbg.at Christian Thielemann Henning Stangl** ** als Akademist/in +43/662/80 45-361 U27: Vergünstigte Karten für alle unter 27 Jahren über die Ticket Gretchen App. 36 37 osterfestspiele-salzburg.at
Vorschau 9. Symphoniekonzert 6. Kammerabend 4. Aufführungsabend Rezital des Capell- S O N N TA G 2 4 . 4 . 2 2 1 1 U H R D O N N E R S TA G 5 . 5 . 2 2 2 0 U H R MIT T WOCH 11. 5. 22 20 UHR Virtuosen Antoine M O N TA G 2 5 . 4 . 2 2 2 0 U H R SEMPEROPER SEMPEROPER Tamestit D I E N S TA G 2 6 . 4 . 2 2 2 0 U H R S O N N TA G 1 5 . 5 . 2 2 1 1 U H R SEMPEROPER SEMPEROPER Mitglieder der Sächsischen Gaetano d’Espinosa Dirigent Staatskapelle und Gäste Christa Mayer Alt Ton Koopman Dirigent Albert Roussel Reinhard Krauß Violine Antoine Tamestit Viola Matthias Wollong Violine Divertissement op. 6 für Sächsische Staatskapelle Cédric Tiberghien Klavier Norbert Anger Violoncello Bläserquintett und Klavier Dresden Johann Sebastian Bach Céline Moinet Oboe »Joueurs de flûte« op. 27 Edward Elgar Sonate für Viola da gamba Thomas Eberhardt Fagott für Flöte und Klavier Streicherserenade e-Moll op. 20 und Klavier BWV 1028 Sächsische Staatskapelle Charles Koechlin Jörg Herchet Johannes Brahms Dresden Pastorale für Flöte, Klarinette Konzert für Violine, Alt Sonate für Viola und Klavier Johann Sebastian Bach und Klavier und Orchester (Uraufführung) f-Moll op. 120 Nr. 1 Orchestersuite Nr. 4 »En route vers le bonheur« Georges Bizet Gabriel Fauré D-Dur BWV 1069 aus »L’Album de Lilian« Symphonie Nr. 2 C-Dur »Roma« Berceuse op. 16 Joseph Haydn Francis Poulenc »Sicilienne« op. 78 Sinfonia concertante B-Dur Sextett für Bläserquintett und »Après un rêve« op. 7 Nr. 1 Hob. I:105 Klavier Rebecca Clarke Antonio Vivaldi Franz Lachner Sonate für Viola und Klavier Concerto g-Moll RV 577 Nonett F-Dur »Per l’Orchestra di Dresda« Georg Friedrich Händel »Feuerwerksmusik« D-Dur HWV 351 38 39 8. SYMPHONIEKONZERT
I M P R ESS U M Sächsische Staatskapelle Dresden Chefdirigent Christian Thielemann Spielzeit 2021 | 2022 H E R AU S G E B E R Die Sächsische Staatskapelle Dresden ist ein Ensemble im Staatsbetrieb Sächsische Staatstheater – Staatsoper Dresden Theaterplatz 2, 01067 Dresden © April 2022 G ES C H Ä F TS F Ü H R U N G Peter Theiler Intendant der Staatsoper Wolfgang Rothe Kaufmännischer Geschäftsführer H YG I E N E R EG E L N R E DA K T I O N Christoph Dennerlein, Inna Klause Tickets sind personen TEXT gebunden und nicht über- Die Einführungstexte von Habakuk Traber tragbar. Beim Einlass ist ein sind Originalbeiträge für dieses Programmheft. geeigneter Identitätsnach- B I L D N AC H W E I S E weis vorzuzeigen! Felix Broede (4), Guido Werner (6), Máté Gál (8), Christian Palm (10), Bitte halten Sie überall den Marine Cessat-Bégler (12), Katharina John (14), Stephan Floss (16), Grit Dörre (18), Mindestabstand von 1,5 m Mozarteum Salzburg (29) ein. G ESTA LT U N G U N D S ATZ schech.net Der Vorstellungsbesuch ist Strategie. Kommunikation. Design. nur ohne Krankheitssymp- DRUCK tome, die auf eine Corona Union Druckerei Dresden GmbH virus-Infektion hinweisen, möglich. Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht werden konnten, werden wegen Es besteht die Pflicht zum nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten. Tragen einer Schutzmaske – außer, wenn der Sitzplatz Private Bild- und Tonaufnahmen eingenommen wurde. sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Es wird lediglich eine einge- schränkte gastronomische Versorgung angeboten. W W W. STA ATS K A P E L L E- D R ES D E N . D E 8. SYMPHONIEKONZERT
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