Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden

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Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
8. Symphoniekonzert
Saison 2021/2022
S O N N TA G 1 0 . 4 . 2 2 2 0 U H R
M O N TA G 1 1 . 4 . 2 2 2 0 U H R
SEMPEROPER DRESDEN

Manfred Honeck
Nikola Hillebrand
Marie Henriette Reinhold
Sebastian Kohlhepp
Mikhail Timoshenko
Ulrich Tukur
Dresdner Kammerchor
Dresdner Kreuzchor
Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
8. Symphoniekonzert
Saison 2021/2022
Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
S O N N TA G 1 0 . 4 . 2 2 2 0 U H R
    M O N TA G 1 1 . 4 . 2 2 2 0 U H R                                      Programm
    SEMPEROPER DRESDEN

                                                                            Wolfgang Amadeus Mozart              Wolfgang Amadeus Mozart
                                                                            (1756–1791)                          Requiem d-Moll KV 626
                                                                            Ouvertüre zur Oper »La clemenza
    8. Symphoniekonzert                                                     di Tito« KV 621
                                                                                                                  I. Introitus – Requiem.
                                                                                                                      Adagio – Allegro
                                                                                                                  II. Kyrie
                                                                            Joseph Haydn (1732–1809)
                                                                            Symphonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93     Lesung
         Manfred Honeck Dirigent
                                                                             1.   Adagio – Allegro assai         Offenbarung des Johannes 6, 8–17
         Nikola Hillebrand Sopran                                            2.   Largo cantabile
                                                                                                                 Wolfgang Amadeus Mozart
         Marie Henriette Reinhold Alt                                        3.   Menuetto – Trio
                                                                                                                 Requiem d-Moll KV 626
                                                                             4.   Finale. Presto ma non troppo
         Sebastian Kohlhepp Tenor                                                                                 III. Sequenz
         Mikhail Timoshenko Bass                                            PAUSE                                      Dies irae. Allegro assai
                                                                                                                       Tuba mirum. Andante
         Ulrich Tukur Sprecher
                                                                            Gregorianischer Choral                     Rex tremendae. Grave
         Dresdner Kammerchor                                                »Requiem aeternam«                         Recordare. Andante
         Einstudierung: Tobias Mäthger                                                                                 Confutatis. Andante
                                                                            Lesung                                     Lacrimosa. Larghetto
         Dresdner Kreuzchor
                                                                            Brief Mozarts an seinen Vater,
         Einstudierung: Roderich Kreile und Karl Pohlandt                                                        Gregorianischer Choral
                                                                            4. April 1787
         Leitung: Karl Pohlandt                                                                                  »Christus factus est«
                                                                            Wolfgang Amadeus Mozart
         Sächsische Staatskapelle Dresden                                   »Maurerische Trauermusik«
                                                                                                                 Lesung
                                                                                                                 Offenbarung des Johannes 21, 1–7
                                                                            c-Moll KV 477 (479a)
                                                                                                                 Wolfgang Amadeus Mozart
                                                                            Gregorianischer Choral
                                                                                                                 Requiem d-Moll KV 626
    Trauermusiken                                                           »Domine exaudi orationem meam«
                                                                                                                  IV. Offertorium
    Mit einem besonderen Programm kehrt Manfred Honeck an das Pult der
                                                                            Wolfgang Amadeus Mozart                   Domine Deus. Andante con
    Staatskapelle zurück. Im Mittelpunkt steht Mozarts berühmtes Requiem;
                                                                            »Laudate Dominum« aus                     moto
    weitere Höhepunkte seines sakralen Schaffens sowie die »Maurerische
                                                                            den »Vesperae solennes de                 Hostias. Andante
    Trauermusik«, die der Freimaurer Mozart 1785 zum Gedenken an zwei
                                                                            Confessore« KV 339/5                      Lacrimosa (Fragment)
    Logenbrüder komponierte, ergänzen das unvollendet gebliebene geist-
    liche Hauptwerk des Wieners. Um diese Werke errichtet Manfred Honeck    Gregorianischer Choral               Motette »Ave verum corpus«
    einen literarisch-musikalischen Resonanzraum: Ulrich Tukur liest aus    »In quacumque de inocavero te«       D-Dur KV 618
    Gedichten der Nobelpreisträgerin Nelly Sachs, während Gregorianische
    Choräle auf die lange Tradition religiöser Vokalmusik verweisen.        Lesung
                                                                            Nelly Sachs (1891–1970)
    Kostenlose Konzerteinführungen mit Hagen Kunze jeweils 45 Minuten       »Wer weiß, wo die Sterne stehn«
    vor Beginn im Opernkeller der Semperoper.                               »Wenn im Vorsommer«

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Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
Manfred Honeck
        DIRIGENT

        M
                           anfred Honeck gilt als einer der weltweit führenden Diri-
                           genten. Seit der Saison 2008/2009 ist er Music Director
                           des Pittsburgh Symphony Orchestra, das sich unter sei-
                           ner Leitung als kultureller Botschafter der Stadt Pitts-
                           burgh etabliert hat. Gemeinsame Gastspiele führen
        regelmäßig in die großen Musikmetropolen sowie zu den bedeutendsten
        europäischen Festivals. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wird durch
        zahlreiche Einspielungen dokumentiert, die mit namhaften Schallplatten-
        preisen ausgezeichnet wurden, unter anderem mit einem Grammy Award.
             Der gebürtige Österreicher absolvierte seine musikalische Ausbildung
        an der Hochschule für Musik in Wien. Seine Arbeit als Dirigent wird
        durch Erfahrungen geprägt, die er über lange Jahre als Mitglied der
        ­Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernorchesters sammeln
         konnte. Seine Laufbahn begann er als Assistent von Claudio Abbado in
         Wien; anschließend ging er als Erster Kapellmeister ans Opernhaus
         Zürich, wo er mit dem Europäischen Dirigentenpreis ausgezeichnet
         wurde. Nach Positionen in Leipzig als einer der drei Hauptdirigenten des
         MDR-Sinfonieorchesters, und Oslo, wo er als Erster Gastdirigent des Oslo
         Philharmonic Orchestra tätig war, wurde er zum Music Director des
         ­S­wedish Radio Symphony Orchestra Stockholm berufen; er war außer-
          dem für mehrere Jahre Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmo-
          nie. Von 2007 bis 2011 wirkte Manfred Honeck als Generalmusikdirektor
          der Staatsoper Stuttgart. Er ist darüber hinaus seit mehr als 25 Jahren
          Künstlerischer Leiter der Internationalen Wolfegger Konzerte.
             Als Gastdirigent stand Manfred Honeck am Pult aller führenden
          internationalen Klangkörper, darunter das Symphonieorchester des
          Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker, das Gewandhaus-
          orchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Wiener
          Philhar­moniker, London Symphony Orchestra, Orchestre de Paris und
          Accademia di Santa Cecilia Rom; in den USA leitete er das Los Angeles
          Philharmonic, New York Philharmonic, Cleveland und Philadelphia
          Orchestra, Chicago und Boston Symphony Orchestra.
             Manfred Honeck wurde von mehreren US-amerikanischen Universi­
          täten zum Ehrendoktor ernannt. Im Auftrag des österreichischen Bundes-
          präsidenten wurde er mit dem Berufstitel Professor ausgezeichnet.

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Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
Nikola Hillebrand
        SOPRAN

        D
                       ie deutsche Sopranistin Nikola Hillebrand wuchs in der
                       Nähe von München auf. Noch am Beginn ihrer Karriere
                       stehend, hat sie bereits an einigen der führenden Opern-
                       und Konzerthäuser dieser Welt wie der Bayerischen Staats-
                       oper, dem Glynde­bourne Festival und dem Wiener Musik-
        verein gesungen. Nach ihrem Studium in München bei Fenna Kügel-­
        Seifried und zwei Festspielzeiten in Glyndebourne trat Nikola Hille­brand
        dem Ensemble des Nationaltheaters Mannheim bei und stand hier unter
        anderem in Rollen wie Adele (»Die Fledermaus«), Despina (»Così fan
        tutte«), Gilda (»Rigoletto«) und Sophie (»Der R ­ osenkavalier«) auf der
        Bühne. Einen großen Erfolg feierte sie mit ihrer Interpretation der Titel-
        partie in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Im Herbst 2020 trat
        sie dem Ensemble der Semperoper Dresden als Solistin bei und ist dort in
        den großen ­Partien ihres Fachs wie Konstanze (»Entführung aus dem
        Serail«), Sophie (»Der Rosenkavalier«), Gretel (»Hänsel und Gretel«) oder
        Adele (»Die Fledermaus«) zu erleben. In der Spielzeit 2021/2022 gibt sie
        ihre Debüts als Musetta (»La bohème«), Baronin Freimann (»Der Wild-
        schütz«) und Zdenka (»Arabella«). Auf ihrem Weg hat Nikola Hillebrand
        bisher mit Dirigenten wie René Jacobs, Raphaël Pichon, Jérémie Rhorer,
        Alexander Soddy, Robin Ticciati und Franz Welser-Möst zusammenge-
        arbeitet.
            Auch als Konzertsängerin ist Nikola Hillebrand international gefragt.
        In der Spielzeit 2021/2022 ist sie unter anderem in Warschau, der Kölner
        Philharmonie, dem Auditorium in Lyon, dem Grand Auditorium in
        Luxemburg, dem Gasteig in München sowie in der Opéra National de
        Bordeaux zu hören. Nikola Hillebrand ist neben ihrer Opern- und Kon-
        zerttätigkeit eine passionierte Liedinterpretin. Sie ist amtierende Gewin-
        nerin des internationalen Liedwettbewerbs »Das Lied« in Heidelberg und
        wird in der kommenden Spielzeit in der Wigmore Hall in London debütie-
        ren. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit den Pianisten Helmut
        Deutsch, Alexander Fleischer und Eric Schneider.

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Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
Marie Henriette Reinhold
        A LT

        D
                      ie Mezzosopranistin Marie Henriette Reinhold wurde in
                      Leipzig geboren. Nach einem Studium der Musikwissen-
                      schaften studierte sie klassischen Gesang und Operngesang
                      bei Elvira Dreßen an der Musikhochschule »Felix Mendels-
                      sohn Bartholdy« Leipzig. Dort schloss sie das Meisterschü-
        lerstudium im Februar 2020 mit Auszeichnung ab.
            Solistische Auftritte führen Marie Henriette Reinhold seitdem in die
        Konzertsäle und Hauptkirchen Deutschlands und des europäischen Aus-
        lands. Sie musizierte als Solistin unter anderem mit dem Orchestre des
        Champs-Élysées und dem Collegium Vocale Gent, Concerto Köln, dem
        Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskapelle Halle, den Bamberger
        Symphonikern und dem Barockorchester Il Giardino Armonico. Sie sang
        unter Leitung von Dirigenten wie Gotthold Schwarz, Hans-Christoph
        Rademann, Dima Slobodeniouk, Philippe Herreweghe, Herbert Blom­
        stedt, Semyon Bychkov und Christian Thielemann.
            Opernerfahrungen sammelte sie als Dritte Dame in Mozarts »Zauber-
        flöte«, als Gräfin in Lortzings »Wildschütz«, als Rustena in Vivaldis »La
        verità in cimento«, als Fricka in Wagners »Rheingold« und als Cornelia in
        Händels »Giulio Cesare in Egitto«. Bei den Bayreuther Festspielen war sie
        2019 und 2021 im »Parsifal« unter Semyon Bychkov und Christian Thiele-
        mann zu hören. Seit 2021 tritt sie dort auch als Grimgerde in der »Wal-
        küre« auf.
            Meisterkurse bei Jonathan Alder, Alexander Schmalcz, Götz Payer,
        Thilo Dahlmann und Peter Schreier gaben ihr entscheidende Impulse im
        Bereich der Liedinterpretation. Sie ist erste Junior-Preisträgerin des Bun-
        deswettbewerbs Gesang in Berlin 2012, Preisträgerin der Kammeroper
        Schloss Rheinsberg 2014 und war im Jahr 2017 Richard-Wagner-Stipen-
        diatin.
            Marie Henriette Reinhold ist auf zahlreichen CDs verschiedener
        Labels vertreten, so mit Regers Choralkantaten und dessen Requiem,
        Haydns »Stabat mater« mit dem Kammerchor Stuttgart unter Frieder
        ­Bernius, der Weltersteinspielung von Gustav Schrecks »Christus, der
         Auferstandene« und Friedrich Schneiders »Das Weltgericht«. Jüngst
         erschienen Aufnahmen der »Johannespassion« von J. S. Bach unter der
         Leitung von Peter Schreier sowie der »Matthäuspassion« mit der
         ­Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann.

8   9                                                  8. SYMPHONIEKONZERT
Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
Sebastian Kohlhepp
          TENOR

          D
                        er deutsche Tenor Sebastian Kohlhepp zählt zu den arrivier-
                        testen Sängern seiner Generation und ist auf internationalen
                        Opern- und Konzertbühnen ein gefragter Gast. Zuletzt gab
                        er sein erfolgreiches Debüt an der Bayerischen Staatsoper
                        München als Kronprinz Georg in Lehárs »Schön ist die Welt«
          und stand als Tamino in Mozarts »Zauberflöte« auf der Bühne der Dresd-
          ner Semperoper. Mit dem SWR Symphonieorchester unter Teodor Cur-
          rentzis sang er Hans Zenders »Winterreise« in einer vielbeachteten audio-
          visuellen Produktion.
              Geboren in Limburg an der Lahn erhielt Kohlhepp seine erste musika-
          lische Ausbildung im dortigen Knabenchor. Dem Studium bei Hedwig
          Fassbender in Frankfurt am Main folgten Festengagements am Staats-
          theater Karlsruhe, an der Wiener Staatsoper und Oper Stuttgart. Seit der
          Saison 2017/2018 ist er freischaffend tätig.
              Mit seinem Debüt als David in »Die Meistersinger von Nürnberg« bei
          den Osterfestspielen Salzburg 2019 unter der Leitung von Christian Thie-
          lemann gelang Sebastian Kohlhepp ein herausragender, von Publikum
          und Presse gefeierter Erfolg. In der gleichen Partie wusste er auch
          Anfang 2020 an der Semperoper zu begeistern. Weitere Gastspiele führ-
          ten Kohlhepp zum Theater an der Wien (Tamino), an die Dutch National
          Opera Amsterdam (Ferrando), zur Mozartwoche Salzburg (Belmonte), an
          die Oper Köln (Don Ottavio) und ans Theater Basel (Tamino). In der Spiel-
          zeit 2021/2022 ist er erneut an der Bayerischen Staatsoper und Semper-
          oper zu hören. Zudem gibt er seine Hausdebüts in Valencia, Zürich und
          an der Deutschen Oper Berlin.
              Auch als Konzertsänger ist Sebastian Kohlhepp international gefragt.
          2018 sang er erstmals an der Hamburger Elbphilharmonie sowie bei den
          Salzburger Festspielen und folgte einer Einladung des Boston Symphony
          Orchestra zu Konzerten in die USA. Kohlhepp konzertiert regelmäßig mit
          führenden Klangkörpern und singt unter renommierten Dirigenten wie
          Ivor Bolton, Sylvain Cambreling, Ádám Fischer, Pablo Heras-Casado, Phi-
          lippe Herreweghe, René Jacobs und Andris Nelsons. Zahlreiche CD-,
          DVD- und Rundfunkaufnahmen belegen Sebastian Kohlhepps vielseitiges
          Schaffen.

10   11                                                  8. SYMPHONIEKONZERT
Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
Mikhail Timoshenko
          BASS

          M
                           ikhail Timoshenko begann seine musikalische und thea-
                           tralische Ausbildung in Mednogorsk in der Gesangs-
                           klasse von Tatjana Majorowa und studierte dann in Wei-
                           mar und Berlin in der Klasse von Michail Lanskoi. Von
                           2015 bis 2017 war er Mitglied der Akademie der Opéra
          national de Paris. Er sang in der Weltpremiere von Joanna Lees »Vol
          Retour« und spielte die Rolle des Plutone in Monteverdis »L’Orfeo«. Auf
          der Hauptbühne der Opéra Bastille sang er Spencer Coyle (»Owen Wing-
          rave«), Hymas und Tirtée (»Les Fêtes d‘Hébé«), den Ersten Handwerks-
          bursch (»Wozzeck«), Silvano (»Un ballo in maschera«) und Mitjucha
          (»Boris Godunow«). Er trat in zahlreichen Konzerten im Konzertsaal
          Amphithéâtre der Opéra Bastille auf.
             Mikhail ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, unter anderem
          gewann er 2016 den Internationalen Maria Callas Grand Prix und, im
          Duo mit der Pianistin Elitsa Desseva, erste Preise beim Internationalen
          Kammermusikwettbewerb »Franz Schubert und die Musik der Moderne«
          in Graz, dem Internationalen Wettbewerb für Liedkunst der Hugo-Wolf-
          Akademie in Stuttgart und der Wigmore Hall/Independent Opera Song
          Competition in London.
             Zu den Höhepunkten seiner ersten professionellen Spielzeiten zählen
          die Uraufführung der Kammeroper »En Silence« von Alexandre Desplat
          in Luxemburg und am Théâtre des Bouffes du Nord, Masetto in »Don
          Giovanni« an der Pariser Opéra Garnier und der Deutschen Oper am
          Rhein, Ottokar in »Der Freischütz« im Konzerthaus Berlin und Mozarts
          Requiem (Tournee unter Philippe Herreweghe). Seine jüngsten Engage-
          ments umfassen Mozarts Requiem in St. Petersburg und in Moskau unter
          Teodor Currentzis, Mozarts Große Messe in c-Moll bei den Salzburger
          Festspielen sowie Schtschelkalow (»Boris Godunow«) in Toulouse und am
          Théâtre des Champs-Elysées.
             Seit 2009 gibt er Wohltätigkeitskonzerte für Kinder mit psychischen
          Störungen in Russland. In Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorga-
          nisation »Touch« in Orenburg unterstützt er mehrere Internate für geistig
          behinderte Kinder.

12   13                                                 8. SYMPHONIEKONZERT
Symphoniekonzert Saison 2021/2022 SONNTAG 10.4.22 20 UHR MONTAG 11.4.22 20 UHR SEMPEROPER DRE SDEN - Staatskapelle Dresden
Ulrich Tukur
          SPRECHER

          U
                         lrich Tukur ist einer der renommiertesten Schauspieler
                         Deutschlands. Er wuchs in Westfalen, Hessen und Nieder-
                         sachsen auf. Nach dem Wehrdienst studierte er Germanis-
                         tik, Anglistik und Geschichte an der Universität Tübingen.
                         1980 begann er an der Staatlichen Hochschule für Musik
          und Darstellende Kunst in Stuttgart eine Ausbildung im Schauspiel.
               Bereits während des Studiums wurde er von Regisseur Michael Ver-
          hoeven entdeckt und für die Verfilmung von »Die weiße Rose« (1982) in
          der Rolle des Studenten Willi Graf besetzt. Seine Theaterkarriere begann
          er nur zwei Jahre später in Peter Zadeks legendärer Inszenierung von
          Sobols »Ghetto« an der Freien Volksbühne Berlin. 1985 kam er zusam-
          men mit Zadek ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg und wurde dort
          bis 1995 in zahlreichen Haupt- und Nebenrollen besetzt. Anschließend
          spielte er an allen großen deutschsprachigen Theatern. Von 1995 bis
          2003 war er zusammen mit Ulrich Waller Intendant der Hamburger
          ­K ammerspiele und spielte dort unter anderem den Beckmann in »Drau-
           ßen vor der Tür«. Am St. Pauli Theater Hamburg war er unter anderem
           als Mackie Messer in »Die Dreigroschenoper« zu erleben.
               Ulrich Tukur bevorzugt die abgründigen, zerrissenen Figuren: Er bril-
           lierte als Andreas Baader ebenso wie als Hamlet, Jedermann, Dietrich
           Bonhoeffer, als Stasioffizier Anton Grubitz in dem Oscar-prämierten Film
           »Das Leben der Anderen«, als John Rabe, wofür er mit dem Deutschen
           Filmpreis als Bester Hauptdarsteller geehrt wurde. Auch in internationa-
           len Produktionen trat Tukur in Erscheinung, so etwa an der Seite von
           George Clooney in »Solaris«. Seit 2010 ermittelt Ulrich Tukur als LKA-
           Ermittler Felix Murot für den Hessischen Rundfunk im »Tatort«. Neben
           seiner vielfach preisgekrönten Arbeit als Schauspieler hat Tukur zudem
           mit seiner Swing-Kapelle Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys mehrere
           Platten aufgenommen und diverse Tourneen gespielt.
               2007 gab Ulrich Tukur mit »Die Seerose im Speisesaal – Veneziani-
           sche Geschichten« (Ullstein) sein Debüt als Autor. Der Erzählband ist eine
           Hommage an Venedig, wo Ulrich Tukur 20 Jahre mit seiner zweiten Frau,
           der Fotografin Katharina John, lebte. Es folgte die erfolgreiche Novelle
           »Die Spieluhr« (Ullstein, 2013) und 2019 der Roman »Der Ursprung der
           Welt« (S. Fischer).

14   15                                                  8. SYMPHONIEKONZERT
Dresdner Kammerchor

          F
                     ür ihre einzigartige Klangkultur werden der Dresdner Kam-
                     merchor und sein Künstlerischer Leiter Hans-Christoph Rade-
                     mann seit der Gründung 1985 weltweit geschätzt. Das vielfäl-
                     tige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der
                     Barockmusik mit besonderem Schwerpunkt auf der sächsi-
          schen Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens
          pflegt und erschließt der Chor das musikalische Erbe der Region. Als
          prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-
          Gesamteinspielung, die 2009 in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag
          begonnen wurde; die »Johannespassion« von Schütz wurde 2016 mit dem
          Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
              Neben der Chorsymphonik aus Klassik und Romantik liegt ein weite-
          rer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und
          20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Brahms, Reger, Messiaen, Pou-
          lenc und Schönberg. Seit Jahren widmet sich der Chor intensiv der
          modernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstauffüh-
          rungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen viel-
          fältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten
          Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor die Dresdner
          Chorwerkstatt für Neue Musik. Für seine Verdienste um die zeitgenössi-
          sche Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von
          Siemens Musikstiftung ausgezeichnet.
              Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals
          in ganz Europa, Tourneen führten die Sänger nach Indien, Taiwan,
          China, Mexiko, Südamerika und Südafrika. Zu den musikalischen Part-
          nern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer,
          Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Christoph Prégardien,
          Herbert Blomstedt, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard
          Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausor-
          chester Leipzig, Anima Eterna Brugge, The Orchestra of the Age of
          Enlightenment, Concerto Köln und die Akademie für Alte Musik Berlin.
              Seinen Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Koope-
          ration mit der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
          verbunden.

16   17                                                8. SYMPHONIEKONZERT
Dresdner Kreuzchor

          D
                        er Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten und bekann-
                        testen Knabenchöre der Welt. Seine Geschichte reicht bis
                        zur Ersterwähnung der Stadt Dresden ins frühe 13. Jahr-
                        hundert zurück. Eine der wichtigsten Aufgaben der Kru-
                        zianer ist auch nach über 800 Jahren, in den liturgischen
          Diensten der Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt zu singen. Hier tritt
          der Dresdner Kreuzchor in Vespern und Gottesdiensten auf und gibt
          regelmäßig Konzerte mit herausragenden Werken geistlicher Musik.
          Sie bilden den Kern des Repertoires und sind Ausdruck der christlich-
          humanistischen Prägung des Chores. Wesentliche künstlerische Part-
          ner sind neben bedeutenden Solisten die Sächsische Staatskapelle
          Dresden und die Dresdner Philharmonie. Der Dresdner Kreuzchor
          arbeitet aber auch mit Ensembles der Alten Musik wie dem Freiburger
          Barockorchester und der Akademie für Alte Musik Berlin zusammen.
          Das Repertoire des Dresdner Kreuzchores reicht von der Renaissance
          bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Sein umfangreiches
          künstlerisches Schaffen ist in zahlreichen Aufnahmen dokumentiert.
              Neben seiner prägenden Funktion für das musikalische Leben in
          Dresden geht der städtisch getragene Chor seit nahezu 100 Jahren auf
          Reisen durch Deutschland und über europäische Grenzen hinaus bis
          nach Israel, Kanada, Japan, Südamerika, Korea, China und in die USA.
          Er vertritt die sächsische Landeshauptstadt als ihre älteste Kulturinsti-
          tution auf nahezu allen Kontinenten und debütierte zuletzt beim Shang-
          hai International Arts Festival und gemeinsam mit der Sächsischen
          Staatskapelle Dresden bei den Salzburger Osterfestspielen. Auch solis-
          tisch werden die Chorsänger regelmäßig für Opernpartien engagiert.
              Die Kruzianer besuchen bis zum Abitur das Evangelische Kreuz-
          gymnasium, eine der ältesten Schulen Deutschlands. Viele Kruzianer
          wohnen im benachbarten Alumnat, dem Internat des Chores. Neben
          dem normalen Schulalltag erhalten die Sänger im Alter zwischen neun
          und achtzehn Jahren individuellen Gesangs- und Instrumentalunter-
          richt. Ihre intensive Probenarbeit bildet das Fundament für das inter-
          nationale Renommee des Dresdner Kreuzchores.

18   19                                                   8. SYMPHONIEKONZERT
Wolfgang Amadeus Mozart                                             Mozarts letzte Oper
          * 27. Januar 1756 in Salzburg
          † 5. Dezember 1791 in Wien                                          Die Ouvertüre zu »La clemenza di Tito«

          Ouvertüre zur Oper
          »La clemenza di Tito« KV 621

                                                                              D
                                                                                            er erste Teil des Konzerts führt auf den zweiten hin – aus
                                                                                            der weltlichen Musik und aus der unmittelbaren zeitlichen
                                                                                            Umgebung von Mozarts Requiem. »La clemenza di Tito« war
                                                                                            Mozarts letzte Oper. Ihr Libretto hebt sich deutlich von ihren
                                                                                            Vorgängerinnen – »Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni«
                                                                              und »Così fan tutte« – ab. Dies war vor allem dem Anlass geschuldet, für
                                                                              den diese Opera seria entstand: der Krönung Leopolds II. zum König von
                                                                              Böhmen. Diese fand, mit Mozarts Opernpremiere, am 6. September 1791,
                                                                              drei Monate vor dem Tod des Komponisten statt. Mozart gestaltete die
                                                                              Ouvertüre wie einen gedrängten Symphoniesatz, bei dem Durchführung
                                                                              und Reprise miteinander verschmelzen. Nicht nur die Tonart, nicht nur
                                                                              der Typus des Marsch-Allegro verweisen auf den Kopfsatz seiner letzten,
                                                                              der »Jupitersymphonie«, auch die eröffnenden Themen sind miteinander
                                                                              verwandt. Hier wie dort schlägt Mozart einen erhabenen Ton an. Der
                                                                              Mittelteil, die Durchführung, ist ähnlich dem »Jupiter«-Finale kontra-
          ENTSTEHUNG                      BESETZUNG                           punktisch durchgestaltet (wenngleich weniger komplex). Diese hohe
          1791                            2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten,   Kunst, die ihren angestammten Ort vor allem im Kirchenstil hat, wurde
                                          2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten,   nachgerade zum Kennzeichen dessen, was man als Mozarts Spätstil
          UR AUFFÜHRUNG                   Pauken, Streicher                   bezeichnen könnte, wäre dieser Begriff angesichts seines frühen Tods
          6. September 1791 am                                                nicht zynisch. In Mozarts musikalischem Denken fand eine Synthese
          Nationaltheater in Prag         DAUER                               statt, die nicht nur Geschichte einholte, sondern auch neue Perspektiven
                                          ca. 6 Minuten                       andeutete.
                                                                                                                                        HABAKUK TR ABER

20   21                                                                                                                       8. SYMPHONIEKONZERT
Joseph Haydn                                                       Symphonik nach Mozart
      * 31. März 1732 in Rohrau
      † 31. Mai 1809 in Wien                                             Haydns Symphonie Nr. 93

                                                                         A
      Symphonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93                                                 ls Mozart 1791 in Wien starb, hielt sich Haydn seit fast
      1. Adagio – Allegro assai                                                        einem Jahr in London auf. Wann genau er vom Tod des
      2. Largo cantabile                                                               jüngeren Freundes erfuhr, bleibt ungewiss. Spätestens am
      3. Menuetto – Trio                                                               20. Dezember wusste er davon und bekannte seiner einstigen
      4. Finale. Presto ma non troppo                                                  Schülerin Marianne von Genzinger: »Die Nachwelt bekommt
                                                                         nicht in 100 Jahren ein solches Talent!« Um diese Zeit komponierte er die
                                                                         D-Dur-Symphonie, die als Nummer 93 veröffentlicht wurde. Uraufgeführt
                                                                         wurde sie am 17. Februar 1792.
                                                                                  Das Werk enthält mehrere Anzeichen einer Symphonik nach
                                                                         Mozart. Die langsame Einleitung wartet mit harmonischen Kühnheiten
                                                                         auf, die den musikalischen Ausdruck intensivieren und ihre Folgen auch
                                                                         an Stellen offenbaren, an denen man sie herkömmlicherweise nicht
                                                                         erwartet, etwa im Trio zum Menuett. Haydn demonstriert (wie Mozart im
                                                                         »Ave verum«), dass D-Dur nicht nur zur Triumph- und Festtonart taugt,
                                                                         sondern auch andere, lyrische, sangliche, pastorale und vergnügte Seiten
                                                                         zeigen kann. Dass das erste Thema aus dem schnellen Hauptteil des
                                                                         Kopfsatzes auch eine Verbindung zur geistlichen Sphäre erhielt, geschah
                                                                         wohl ohne Haydns Absicht. Dieses Thema sei »volkstümlich geboren«
                                                                         (und volkstümlich zu werden, sei seine Bestimmung), schreibt der Haydn-
                                                                         Forscher H. C. Robbins Landon mit dem ihm eigenen Humor. »Für viele
                                                                         Leute in obskuren amerikanischen Dörfern war diese Melodie die erste
                                                                         Begegnung mit Haydn – dadurch, dass sie zum protestantischen Kirchen-
                                                                         lied hergerichtet [aber als solches gewiss nicht »allegro assai« gesungen]
                                                                         wurde.«
                                                                                  Die Durchführung, die Inspektion und Verarbeitung der Themen,
                                                                         ist in diesem Kopfsatz enorm aufgewertet, darin der »Titus«-Ouvertüre
                                                                         vergleichbar. Dass Haydn (wie Mozart) bisweilen Vergnügen an derbem
                                                                         Humor fand, zeigt sich gegen Ende des zweiten Satzes bei jenem groben
      ENTSTEHUNG                        BESETZUNG                        Fagottton, der nicht unbedingt aus einem Instrument zu kommen scheint.
      1791                              2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte,    Hinter der unbeschwerten Fassade des Finales verbirgt sich ein komposi-
                                        2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken,   torisches Raffinement im Umgang mit der Form, das heißt: mit der musi-
      UR AUFFÜHRUNG                     Streicher                        kalischen Zeit. Auch darin liegt ein deutlicher Bezug zu Mozarts letzten
      17. Februar 1792 in den Hanover                                    symphonischen Werken. Im Konzept dieses Programms führt Haydns
      Square Rooms in London            DAUER                            93. Symphonie auf Mozart hin. Historisch gesehen begann mit ihr die
                                        ca. 24 Minuten                   Symphonik nach Mozart.
                                                                                                                                  HABAKUK TR ABER

22   23                                                                                                                 8. SYMPHONIEKONZERT
Wolfgang Amadeus Mozart
      * 27. Januar 1756 in Salzburg
      † 5. Dezember 1791 in Wien

      »Maurerische Trauermusik« c-Moll KV 477 (479a)                      Requiem d-Moll KV 626
                                                                          I. Introitus – Requiem. Adagio – Allegro
      ENTSTEHUNG                      BESETZUNG                           II. Kyrie
      November 1785                   2 Oboen, Klarinette,                III. Sequenz
                                      3 Bassetthörner, Fagott,                 Dies irae. Allegro assai
      UR AUFFÜHRUNG                   2 Hörner, Streicher                      Tuba mirum. Andante
      17. November 1785                                                        Rex tremendae. Grave
                                      DAUER                                    Recordare. Andante
                                      ca. 5 Minuten                            Confutatis. Andante
                                                                               Lacrimosa. Larghetto
                                                                          IV. Offertorium
                                                                               Domine Deus. Andante con moto
                                                                               Hostias. Andante
                                                                               Lacrimosa (Fragment, erste 8 Takte)

                                                                          ENTSTEHUNG                         BESETZUNG
                                                                          1791                               Sopran, Alt, Tenor und Bass solo,
                                                                                                             Chor, 2 Bassetthörner, 2 Fagotte,
                                                                          UR AUFFÜHRUNG                      2 Trompeten, 3 Posaunen,
                                                                          2. Januar 1793 im Saal der         Pauken, Orgel, Streicher
                                                                          Restauration Jahn in Wien
                                                                                                             DAUER
                                                                                                             ca. 50 Minuten

      »Laudate Dominum« aus den »Vesperae solennes                        Motette »Ave verum corpus« D-Dur KV 618
      de Confessore« KV 339/5
      ENTSTEHUNG                      BESETZUNG                           ENTSTEHUNG                         BESETZUNG
      1780                            Sopran solo, Chor, Fagott, Orgel,   1791                               Sopran, Alt, Tenor und Bass solo,
                                      Streicher                                                              Orgel, Streicher
                                                                          UR AUFFÜHRUNG
                                      DAUER                               23. Juni 1791                      DAUER
                                      ca. 5 Minuten                                                          ca. 4 Minuten

24   25                                                                                                                8. SYMPHONIEKONZERT
Ein Requiem                                                                   zum Tod nachdachte. Ich wollte dies hörbar machen, daher nahm ich in
                                                                                   mein Konzept auch gregorianische Gesänge auf. Mozart war ein tiefreli-

     von und für Mozart                                                            giöser Mensch, und er bezog den Tod in sein Leben ein. ›Der Tod ist des
                                                                                   Menschen bester Freund‹ – diese Bemerkung in einem Brief an seinen
                                                                                   Vater ist ein Schlüsselsatz seines Denkens, und dieser intimen Beziehung
                                                                                   kann man in seinem Requiem begegnen.«
                                                                                           Um dieses Werk ranken sich Mythen. Sie haben eine gemeinsame
                                                                                   Wurzel: Zum ersten Mal wandte sich der Komponist, der sich in allen
                                                                                   musikalischen Gattungen seiner Epoche geäußert hatte, der Ausarbei-
                                                                                   tung einer Totenmesse zu; noch ehe er sie vollenden konnte, starb er gut
     Mozart, der Tod und das Begräbnis                                             sieben Wochen vor seinem 36. Geburtstag. Doch das Drum und Dran

     I
                                                                                   der Geschichte um das Requiem ist so mysteriös nicht, wie es durch
            m zweiten, dem Hauptteil des heutigen Konzerts verzahnt Manfred        die Jahrhunderte kolportiert wurde. Den Auftrag dazu hatte ihm Franz
            Honeck mehrere Komponenten miteinander. Mozarts Requiem                Graf von Walsegg (1763–1827) erteilt, der damit seiner am 14. Februar
            bildet den Kern; es wird musikalisch durch verwandte Werke             1791 im Alter von zwanzig Jahren verstorbenen Frau ein Denkmal
            ergänzt, die das offene Spektrum geistlichen Komponierens in           schaffen ließ. Die Abmachung mit Mozart wurde diskret getroffen, denn
            seinem musikalischen Denken erahnen lassen. Geläut und grego-          »der Graf, selbst ein leidenschaftlicher, aber dilettantischer Musiker,
     rianische Gesänge gehörten zur Begräbnisfeier im Stephansdom und zu           pflegte sich gern hin und wieder mit fremden Federn zu schmücken,
     den Exequien in der Michaelerkirche. Gesprochene Texte berühren und           indem er bei privaten Musikaufführungen Kompositionen anderer als
     vertiefen drei Themenkreise: Mozarts Gedanken über Ziel und Ende des          die seinen ausgab. Auch Mozarts Requiem sollte in dieser Weise darge-
     Erdenlebens; Nelly Sachs’ poetische Reflexionen über den unbegreif-           boten werden« – und wurde es auch, und zwar in der von »Musikern
     lichen, entmenschlichenden Tod, die fragende Stimme nach der Schoa:           des engsten Mozart-Kreises«, insbesondere von Franz Xaver Süßmayr,
     »Welt, wie kannst du deine Spiele weiter spielen / und die Zeit betrügen«;    ergänzten Form »am 14. Dezember 1793 in der Neuklosterkirche zu
     schließlich die Johannes-Offenbarung, das letzte Buch der christlichen        Wiener-Neustadt […] nach einer eigens angefertigten Partiturabschrift
     Bibel mit seinen Schreckens- und Hoffnungsvisionen; es war zur Zeit           mit der Autorenangabe ›Fr. Comte de Walsegg‹« (Christoph Wolff). Die
     seiner Entstehung eine unter den vielen apokalyptischen Schriften in der      Uraufführung dieser Version hatte freilich ohne Wissen des Grafen
     jüdischen Welt. So wird der zweite Konzertteil zu einer Betrachtung über      bereits ein knappes Jahr zuvor, am 2. Januar 1793, im Jahn’schen Saal
     Mozarts Requiem, seinen geschichtlichen, theologischen und spirituellen       stattgefunden – unter Mozarts Namen und, was die Einnahmen betraf,
     Gehalt. Betrachtungen aber entstehen aus Befragungen, die ihre Dring-         zugunsten seiner Witwe und seiner Kinder.
     lichkeit aus der erlebten Gegenwart erhalten.                                         Lange ging man davon aus, dass an diesem zweiten Tag des
              »In der heutigen Gesellschaft hat der Tod keine wirkliche Qualität   Jahres 1793 das Requiem in allen seinen Teilen zum ersten Mal erklang.
     mehr. Er wird ausgeblendet, und das empfinde ich als inhuman«, erläu-         Inzwischen darf jedoch als gesichert gelten, dass »eine Aufführung
     terte Manfred Honeck in einem Video für das Pittsburgh Symphony               des Fragments […] am 10. Dezember 1791 im Zusammenhang mit den
     Orchestra. »Zu Mozarts Zeit war der Tod ein ständiger Begleiter, er           Exequien für Mozart in der Wiener Michaelerkirche stattfand. […] Wahr-
     stand gleichsam vor jeder Tür, und die Leute lebten mit ihm auf eine          scheinlich beschränkte sie sich auf den von Mozart fertiggestellten ersten
     sehr bewusste Art. […] Als ich über Mozarts Tod nachdachte, wollte ich        Satz. […] Denkbar ist weiterhin, dass die übrigen von Mozart kompo-
     wissen: Was geschah am Tag danach? Die gregorianischen Gesänge, das           nierten Werkteile mit Orgelbegleitung gesungen und die fehlenden litur-
     Glockengeläut am Stephansdom, der Begräbnisgottesdienst – all das fand        gischen Stücke durch einstimmigen Chorgesang ersetzt wurden« (Wolff).
     statt. Obwohl uns über diesen Tag, Mozart betreffend, keine Aufzeich-         Diese Trauer- und Gedenkfeier organisierten die »braven und erkennt-
     nungen überliefert sind, erlaubt doch die übliche Praxis jener Epoche         lichen Direktoren des Wiener Theaters« (Wiener Journal) unter der
     bestimmte Annahmen. Liturgische Bräuche, Worte, Musik – dieses                Führung Emanuel Schikaneders, des Librettisten der »Zauberflöte«, in
     Spannungsfeld regte mich an, als ich über Mozart und seine Beziehung          der Hofpfarrkirche, dem Sitz der Caecilienkongregation der Hofmusiker.

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Die musikgeschichtliche Forschung hat zwar etliche Legenden
     rund um das Requiem vom angeblichen Giftmord durch Salieri bis
     zum ominösen »Grauen Mann«, der den buchstäblich fieberhaft arbei-
     tenden Mozart besucht und drangsaliert haben soll, teils widerlegt und
     teils entzaubert. Ein Kern des Mythos bleibt gleichwohl – eben jene
     geheimnisvolle Verquickung von Totenmesse und Tod, letzten Dingen
     und letztem Werk, Fragment und unzeitigem Sterben. Manfred Honeck
     nähert sich den Fragen um Mozarts letzten Herbst und letzte Arbeit von
     anderer Seite: von der Einstellung des Komponisten zum Tod, vom Tag
     seiner offiziellen Verabschiedung aus dem Kreis der Lebenden sowie
     von der Zeit- und Wirkungsgeschichte des Werks und der darin enthal-
     tenen apokalyptischen Vorstellungen. Mozarts Haltung zum »wahren
     Endzweck des Lebens« erhellt ein Brief, den er am 4. April 1787 an seinen
     schwer erkrankten Vater richtete und in dem sich auch die Aussage vom
     Tod als Freund findet: Dieser habe »nicht allein nichts Schreckendes
     […], sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes!« An der Ernst-
     haftigkeit dieser Auseinandersetzung mit den »letzten Dingen« ändert
     auch die Tatsache nichts, dass Mozart dem Vater brieflich versprach, bei
     Verschlechterung seines Zustands sofort zu ihm zu kommen, aber dann
     acht Wochen später nicht zu dessen Beisetzung erschien, weil er bis
     über beide Ohren in Arbeit steckte. Der Tote braucht den menschlichen
     Zuspruch nicht mehr.
             Was aber geschah am Tag von Mozarts Begräbnis? Volkmar
     Braunbehrens schrieb dazu: »Nachmittags vor drei Uhr wurde die Leiche
     von der Wohnung abgeholt und zur Trauerfeier in den Stephansdom
     gebracht. Unter dem Geläut einer Glocke schritt ein Kreuzträger
     vorneweg, dann folgte ein Priester. Der Sarg, mit einem Bahrtuch
     bedeckt, wurde von vier Trägern in langen Mänteln getragen, flankiert
     von vier Knaben in Kutten, die je ein Windlicht trugen. […] In der Kreuz-
     kapelle des Stephansdoms fand dann die Einsegnung statt. Über die
     dabei aufgeführte Kirchenmusik ist nichts bekannt. Wenn es sie gegeben
     hat, so wurde sie nicht berechnet, denn in den Begräbniskosten ist sie
     nicht enthalten. […] Doch Mozart war selbst als Vizedomkapellmeister
     ›adjungirt‹, ihm wird also vermutlich von Kollegen eine Musik veran-
     staltet worden sein. Nach der Einsegnungsfeier wurde der Sarg aus dem
     Dom getragen und in der Kruzifixkapelle abgestellt. Die übliche Begräb-
     niszeremonie war damit zu Ende. Bei der eigentlichen Beerdigung [auf
     dem Friedhof] gab es keinerlei Zeremoniell mehr, auch war kein Priester
     zugegen.« Nach kaiserlichem Edikt musste in Reihengräbern ohne indi-
     viduelle Kennzeichnung beerdigt und der Leichnam in einem Leinensack        Wolfgang Amadeus Mozart während
     in die Grube gesenkt werden. Särge waren nur für Feier und Transport        seines Besuchs in Dresden im April 1789,
     erlaubt; die Gemeinden stellten sie dafür kostenlos zur Verfügung. Für      Silberstiftzeichnung von Doris Stock

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Mozart wurde jedoch, wie Abrechnungen beweisen, ein individueller            Werk über die Tonart c-Moll hinaus eine dunkle Grundtönung. Von ihr
     Sarg angefertigt – das war für ein »Begräbnis dritter Klasse« (sprich: ein   hebt sich nach kurzer Zeit eine Choralmelodie der Oboen und der Klari-
     bürgerliches) die luxuriöse Ausnahme.                                        nette ab, die von bewegten Klagefigurationen der Ersten Violinen kontra-
                                                                                  punktiert wird. Ihr Anfang entspricht dem gregorianischen Vorspann
                                                                                  zu den Klageliedern des Jeremia, wie sie in den Abendgottesdiensten
     Mozart und die Kirchenmusik                                                  der Karwoche gesungen werden. Dieser Solitär steht als erstes Stück aus
             Als Mozart den Auftrag zur Komposition des Requiems annahm,          Mozarts Feder im zweiten Teil des heutigen Konzerts.
     beschäftigte ihn die Kirchenmusik wieder intensiver. In seinen Wiener                 Vollständige mehrsätzige Kirchenkompositionen sind nur aus
     Jahren hatte sie am Rande seines Interesses gestanden. Doch Anfang           Mozarts Salzburger Zeit erhalten. Das letzte Werk, das er in seiner
     Mai 1791 bewarb er sich um eine (unbezahlte) Stellung als Adjunkt des        Funktion als Hof- und Domorganist in den Diensten des Fürsterzbischofs
     Kapellmeisters am Stephansdom mit Option auf dessen (gut bezahlte)           Colloredo schrieb, waren die »Vesperae solennes de Confessore«. Die
     Nachfolge. Am 9. Mai beschied der Wiener Magistrat das Ersuchen              letzten beiden Worte des Titels bedeuten, dass das Werk für den Festtag
     positiv. Fünf Wochen später, am 17. Juni, schrieb Mozart für den             eines Heiligen Bekenners – eines Märtyrers oder Bischofs – vorgesehen
     »Schul-Lehrer und Regens Chori« Anton Stoll in Baden bei Wien die            war. »Solennes« (oder auch »solemnes«) weist auf den besonders feier-
     Motette »Ave verum corpus« zum bevorstehenden Fronleichnamsfest              lichen Charakter hin. Mozart vertonte, wie für die kirchenmusikalisch
     am 23. Juni. Kompositorisch ist der relativ kurze Hymnus eine wichtige       reich ausgestatteten Vespern (Abendgottesdienste) üblich, die sechs
     Station auf dem Weg zum Requiem. Seine Wirkung entsteht aus einer            Hauptstücke: fünf Psalmen und das Magnificat. Das »Laudate Dominum«
     kunstvollen, filigranen Durcharbeitung des Stimmgewebes und einer            (zu den Worten des kurzen 116. Psalms) gestaltete er als Sopransolo. Ein
     relativ komplexen, aber in ihrer Expressivität unmittelbar ergreifenden      gutes Jahr zuvor hatte er diesen Text aus dem Psalter in eine Bravour-
     Harmonik. Im Requiem wird das Zusammenspiel von hoch entwickelter            Arie verwandelt, hier wählte er einen innigeren Ausdruck, der durch die
     Satztechnik (insbesondere in den Chorpartien) und direkter Ansprache,        obligate Fagottpartie eine gedeckte Kontrastfarbe zur Singstimme erhält.
     zwischen Mitteln des tradierten Kirchenstils und einer modern-eindring-      Im Zusammenhang mit dem Requiem erinnert das »Laudate Dominum«
     lichen Klanglichkeit in verschiedenen Konstellationen durchgeführt. Es       daran, dass auch in der Messe für die Verstorbenen das Lob des Höchsten
     baut auf den Erfahrungen mit dem »Ave verum« auf. »ln diesem Sinn            seinen festen Ort hat. Die entsprechenden Stücke – das »Sanctus« und
     markieren gerade die so fließend, so erhaben und ausdrucksvoll konzi-        das »Benedictus« – hatte Mozart in seiner Auftragsarbeit für den Grafen
     pierten Chorsätze des ›Ave verum‹ und des Requiems eigentlich klassi-        Walsegg nicht mehr komponiert.
     zistische Neuansätze, die weiter zu verfolgen Mozart nicht vergönnt war«              Gedanklich darf man einen Schritt weiter gehen, gleichsam ins
     (Wolff). Welche Entwicklung hätte die geistliche Musik im 19. Jahrhun-       Quellgebiet der Schriftreligionen: Zu den jüdischen Trauerfeiern, -zere-
     dert wohl genommen, wenn Mozart 1793 die Nachfolge des lange schon           monien und -andachten gehört verbindlich das Kaddisch. Dieses Gebet ist
     kränkelnden Leopold Hofmann hätte antreten und sich hauptsächlich auf        ein einziges Gotteslob. Die Toten kommen darin nicht vor, kein Wort der
     dieses Fach konzentrieren können? Bereits seit 1789 dachte er über einen     Klage wird erhoben. Die Hinterbliebenen preisen Gott »und ehren damit
     derartigen Wechsel in seinen Arbeitsschwerpunkten nach.                      die Verstorbenen und die Erziehung, die sie von ihnen genossen haben,
             Das »Ave verum« blieb das einzige kirchenmusikalische Werk,          dass sie selbst im größten Schmerz Gottes Größe und seine Gerechtig-
     das Mozart in seinen Wiener Jahren vollendete. Die Große Messe c-Moll,       keit öffentlich bekennen« (Leo Trepp). Das Kaddisch in diesem Geist zu
     die er ohne erkennbaren Anlass in Angriff nahm, hinterließ er 1783 als       sprechen, fiel angesichts des Massenmords an den europäischen Juden
     Torso. Zwischen 1787 und 1791 entstanden ein Kyrie, dem keine weiteren       im 20. Jahrhundert schwer. Manfred Honeck deutet diese Zusammen-
     Mess-Sätze folgten, außerdem ein Gloria-Fragment und fünf Kyrie-Frag-        hänge durch zwei Gedichte an, die Nelly Sachs, »die Dichterin des
     mente. Eine Ausnahme gibt es allerdings, ein kurzes Instrumental-            deutsch-jüdischen Schicksals« (Walter A. Berendsohn) 1948 und 1951
     stück, die »Maurerische Trauermusik« KV 477. Mozart komponierte sie          schrieb – Poesie, aus der nicht die heftige Anklage, sondern die erschüt-
     im November 1785 zur Gedächtnisfeier für zwei Logenbrüder, die der           ternde Gefasstheit des extremen Schocks spricht. Erst danach beginnt
     Wiener Aristokratie angehörten. Die einzigartige Besetzung mit drei          das Requiem.
     Bassetthörnern (Klarinetten in Tenorlage) und Kontrafagott verleiht dem                                                              HABAKUK TR ABER

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Gesangstexte                                                                             II. Kyrie
                                                                                              Herr, erbarme dich!
                                                                                                                                       II. Kyrie
                                                                                                                                       Kyrie eleison.
                                                                                              Christus, erbarme dich!                  Christe eleison.

     Gregorianischer Choral                     Gregorianischer Choral                        III. Sequenz                             III. Sequenz
     »Requiem aeternam«                         »Requiem aeternam«                            Dies irae                                Dies irae

     Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,                Requiem aeternam dona eis, Domine,            Der Tag des Zornes, jener Tag            Dies irae, dies illa,
     und das ewige Licht leuchte ihnen.         et lux perpetua luceat eis.                   Löst die Welt in Aschenglut auf,         Solvet saeclum in favilla:
                                                                                              Wie David mit Sybilla bezeugt.           Teste David cum Sibylla.
     Gregorianischer Choral                     Gregorianischer Choral
     »Domine, exaudi orationem meam«            »Domine, exaudi orationem meam«               Welch ein Zittern wird sein,             Quantus tremor est futurus,
                                                                                              Wenn der Richter kommen                  Quando judex est venturus,
     Herr, erhöre mein Gebet,                   Domine, exaudi orationem meam,                Und alles streng prüfen wird.           Cuncta stricte discussurus!
     und mein Schreien komme vor dich.          et clamor meus ad te veniat.
                                                                                              Tuba mirum                               Tuba mirum
     Wolfgang Amadeus Mozart                    Wolfgang Amadeus Mozart
     »Laudate Dominum«                          »Laudate Dominum«                             Wenn der wundersame Ton der Posaune      Tuba mirum spargens sonum
                                                                                              Über die Gräber der Länder erschallt,    Per sepulcra regionum,
     Lobet den Herrn, alle Heiden;              Laudate Dominum, omnes gentes;                Ruft er alle vor seinen Thron.           Coget omnes ante thronum.
     preiset ihn,                               laudate eum,
     alle Völker.                               omnes populi.                                 Der Tod wird erstarren und die Natur,    Mors stupebit et natura,
     Denn bekräftigt ist seine Barmherzigkeit   Quoniam confirmata est super nos              Wenn sich die Schöpfung erhebt,          Cum resurget creatura,
     über uns,                                 misericordia                                  Um dem Richtenden zu antworten.          Judicanti responsura.
     und die Wahrheit Gottes bleibt in          ejus, et veritas Domini manet in
     Ewigkeit.                                  aeternum.                                     Ein Buch, eine Schrift wird              Liber scriptus proferetur,
                                                                                              hervorgeholt,                            In quo totum continetur,
     Ehre sei dem Vater und dem Sohn und        Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto.   In dem alles enthalten ist,              Unde mundus judicetur.
     dem Heiligen Geist. Wie es war im          Sicut erat in principio, et nunc,             wonach die Welt gerichtet wird.
     Anfang, jetzt und                          et semper, et
     immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.     in saecula saeculorum.                        Wenn nun der Richter zu Gericht sitzt,   Judex ergo cum sedebit,
     Amen.                                      Amen.                                         Wird nichts, was verborgen schien,       Quidquid latet apparebit:
                                                                                              Ungesühnt bleiben.                      Nil inultum remanebit.
     Gregorianischer Choral                     Gregorianischer Choral
     »In quacumque die«                         »In quacumque die«                            Was werde ich Armer dann sagen?          Quid sum miser tunc dicturus?
     Wann immer ich dich anrufe,                In quacumque die invocavero te,               Welchen Anwalt werde ich erbitten,       Quem patronum rogaturus,
     erhöre mich schnell.                       velociter exaudi me.                          Wenn kaum der Gerechte sicher sein       Cum vix justus sit securus?
                                                                                              kann?
     Wolfgang Amadeus Mozart                    Wolfgang Amadeus Mozart
     Requiem                                    Requiem                                       Rex tremendae                            Rex tremendae
     I. Introitus                               I. Introitus                                  König von erschütternder Erhabenheit,   Rex tremendae majestatis,
     Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,                Requiem aeternam dona eis, Domine:            Der du die zu Rettenden aus Gnade        Qui salvandos salvas gratis,
     und das ewige Licht leuchte ihnen.         et lux perpetua luceat eis.                   rettest,                                 Salva me, fons pietatis.
     Dir gebührt der Lobgesang in Zion,        Te decet hymnus, Deus, in Sion,               Rette mich, Quell der Güte.
     und dir erfüllt man Gelübde in           et tibi reddetur votum in Jerusalem:
     Jerusalem.                                                                               Recordare                                Recordare
                                                                                              Gedenke, gütiger Jesus,                 Recordare Jesu pie,
     Erhöre mein Gebet,                         Exaudi orationem meam,                        Dass ich die Ursache deines Weges bin,   Quod sum causa tuae viae:
     zu dir kommt alles Fleisch.                ad te omnis caro veniet.                      Damit du mich an jenem Tag nicht         Ne me perdas illa die.
     Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,                Requiem aeternam dona eis, Domine:            zugrunde richtest.
     und das ewige Licht leuchte ihnen.         et lux perpetua luceat eis.

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Gregorianischer Choral                       Gregorianischer Choral
     Um mich zu suchen, hast du dich            Quaerens me, sedisti lassus:   »Christus factus est«                        »Christus factus est«
     hingegeben,                                Redemisti crucem passus:
     Hast mich durch deinen Kreuzestod          Tantus labor non sit cassus.   Christus ward gehorsam                       Christus factus est pro nobis obediens
     erlöst,                                                                   bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.          usque ad mortem, mortem autem crucis.
     Solch große Mühe sei nicht vergebens.
                                                                               Wolfgang Amadeus Mozart                      Wolfgang Amadeus Mozart
     Gerechter Richter der Vergeltung,          Juste judex ultionis,          Requiem                                      Requiem
     Gewähre uns Vergebung als Geschenk         Donum fac remissionis,         IV. Offertorium                              IV. Offertorium
     Vor dem Tag der Abrechnung.                Ante diem rationis.            Domine Jesu                                  Domine Jesu
                                                                               Herr Jesus Christus, König der               Domine Jesu Christe, Rex gloriae,
     Ich seufze wie ein Angeklagter,            lngemisco, tamquam reus:       Herrlichkeit,                                libera animas omnium fidelium
     Die Schuld lässt mein Angesicht erröten,   Culpa rubet vultus meus:       erlöse die Seelen aller im Glauben           defunctorum
     Schone den Bittenden, Gott.                Supplicanti parce Deus.        Verstorbenen von                             de poenis inferni, et de
                                                                               den Qualen der Hölle und vor den Tiefen      profundo lacu:
     Der du Maria vergeben                      Qui Mariam absolvisti,         der Unterwelt.
     Und den Schächer erhört hast,              Et latronem exaudisti,
     Hast auch mir Hoffnung gegeben.            Mihi quoque spem dedisti.      Erlöse sie vom Rachen des Löwen,             libera eas de ore leonis,
                                                                               dass die Hölle sie nicht verschlinge, dass   ne absorbeat eas tartarus,
     Meine Gebete sind nicht würdig,           Preces meae non sunt dignae:   sie nicht                                    ne cadant in obscurum:
     Aber erweise Güte, du Gütiger,           Sed tu bonus fac benigne,      hinabstürzen in die Finsternis.
     Damit ich nicht im ewigen Feuer            Ne perenni cremer igne.
     verbrenne.                                                                Vielmehr geleite sie Sankt Michael,          sed signifer sanctus Michael
                                                                               der Bannerträger, ins heilige Licht,         repraesentet eas in lucem sanctam:
     Bei den Schafen gib mir Platz,             Inter oves locum praesta,      das du einst Abraham und seinen              Quam olim Abrahae promisisti,
     Und scheide mich von den Böcken,           Et abhaedis me sequestra,      Nachkommen verheißen.                        et semini ejus.
     Stelle mich zu deiner Rechten.             Statuens in parte dextra.
                                                                               Hostias                                      Hostias
     Confutatis                                 Confutatis
                                                                               Opfergaben und Gebete bringen wir dir,       Hostias et preces tibi, Domine,
     Aus den Verdammten und Verfluchten,        Confutatis maledictis,         Herr, zum                                    laudis offerimus:
     Den grausamen Flammen                      Flammis acribus addictis.      Lobe dar; nimm sie an für jene Seelen,      tu suscipe pro animabus illis,
     Überantworteten                            Voca me cum benedictis.        derer wir                                    quarum hodie
     Rufe mich zu den Gesegneten.                                              heute gedenken.                              memoriam facimus:

     Ich bitte unterwürfig und demütig,       Oro supplex et acclinis,       Mache, dass sie vom Tode hinübergehen        fac eas, Domine, de morte transire
     Mit einem Herzen zerknirscht wie           Cor contritum quasi cinis:     zum Leben,                                   ad vitam,
     Asche:                                     Gere curam mei finis.          das du einst Abraham und seinen              quam olim Abrahae promisisti,
     Nimm dich meines Endes an.                                                Nachkommen verheißen.                        et semini ejus.

     Lacrimosa                                  Lacrimosa                      Wolfgang Amadeus Mozart                      Wolfgang Amadeus Mozart
     Tränenvoll jener Tag,                      Lacrimosa dies illa,           »Ave verum corpus«                           »Ave verum corpus«
     Wenn sich aus der Asche erhebt             Qua resurget ex favilla        Sei gegrüßt, wahrer Leib,                    Ave verum corpus,
     Zum Gericht der Mensch als                 Judicandus homo reus:          geboren von Maria, der Jungfrau,             natum de Maria virgine,
     Angeklagter.                                                              der wahrhaft litt und geopfert wurde         vere passum immolatum
                                                                               am Kreuz für den Menschen;                   in cruce pro homine,
     Darum schone ihn, Gott.                    Huic ergo parce Deus.
     Milder Jesus, Herr,                        Pie Jesu Domine,               dessen durchbohrte Seite                     cujus latus perforatum
     Gib ihnen Ruhe. Amen.                      Dona eis requiem. Amen.        von Wasser floss und Blut:                   unda fluxit et sanguine:
                                                                               Gehe uns voraus                              esto nobis praegustatum
                                                                               in der Prüfung des Todes!                    in mortis examine.

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Orchesterbesetzung                                                                                                                          OSTERFESTSPIELE
                                                                                                                                                 SALZBURG 2022
                                                                                                                                                                   CHRISTIAN THIELEMANN
                                                                                                                                                      SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN

                                                                                                                                                                          9. — 18. April
     1. Violinen                            Flöten
      Roland Straumer / 1. Konzertmeister    Rozália Szabó / Solo
      Jörg Faßmann                           Marianna Sophie Busslechner **
      Tibor Gyenge
      Johanna Mittag                        Oboen
      Wieland Heinze                         Rafael Sousa / Solo                                                                                                                             OPER
      Anett Baumann                          Sebastian Römisch
      Roland Knauth
                                            Klarinetten                                                                                                       RICHARD WAGNER
                                                                                                                                                          LOHENGRIN
      Sae Shimabara
      Renate Peuckert                        Wolfram Große / Solo
      Alexandru-Dan Manasi                   Christian Dollfuß
                                             Egbert Esterl
     2. Violinen                             Roland Vetters*
      Reinhard Krauß / Konzertmeister                                                                                                                                Christian Thielemann
                                            Fagotte
      Annette Thiem                                                                                                                                           Jossi Wieler • Anna Viebrock •
      Beate Prasse                           Thomas Eberhardt / Solo
      Elisabeta Schürer                      Hannes Schirlitz                                                                                                               Sergio Morabito
      Yukiko Inose
                                            Hörner
      Tilman Büning                                                                                                                                          Hans-Peter König • Eric Cutler
      Makiko Iwakura**                       Erich Markwart / Solo
      Angela Kim*                            Stefan Markwart *                                                                                          Jacquelyn Wagner • Martin Gantner
                                            Trompeten                                                                                                     Elena Pankratova • Markus Brück
     Bratschen
      Sebastian Herberg / Solo               Stefan Fleißner / Solo*
                                                                                                                                                                  Koproduktion mit der Wiener Staatsoper
      Anya Dambeck                           Gerd Graner
      Ralf Dietze                           Posaunen
      Claudia Briesenick
                                             Nicolas Naudot / Solo
      Susanne Neuhaus-Pieper
                                             Guido Ulfig
      Christopher Sandberg**
                                             Louis Rémy **
                                                                              Foto: © Matthias Creutziger

     Violoncelli
                                            Pauke
      Friedrich Thiele / Konzertmeister
      Simon Kalbhenn / Solo
                                             Thomas Käppler / Solo
                                                                                                                                                                                    KONZERTE
      Catarina Koppitz                                                                                                                                                    unter Leitung von
      Teresa Beldi
                                                                                                                                                                        Myung-Whun Chung
     Kontrabässe                                                                                                                                                              Tugan Sokhiev
      Andreas Wylezol / Solo                                                                                KARTEN
      Helmut Branny                          ** als Gast
                                                                                                            karten@ofs-sbg.at                                          Christian Thielemann
      Henning Stangl**                       ** als Akademist/in                                            +43/662/80 45-361
                                                                                                            U27: Vergünstigte Karten für alle unter
                                                                                                            27 Jahren über die Ticket Gretchen App.

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                                                                                                                                                          osterfestspiele-salzburg.at
Vorschau

     9. Symphoniekonzert                      6. Kammerabend                             4. Aufführungsabend               Rezital des Capell-
     S O N N TA G 2 4 . 4 . 2 2 1 1 U H R     D O N N E R S TA G 5 . 5 . 2 2 2 0 U H R   MIT T WOCH 11. 5. 22 20 UHR       Virtuosen Antoine
     M O N TA G 2 5 . 4 . 2 2 2 0 U H R       SEMPEROPER                                 SEMPEROPER                        Tamestit
     D I E N S TA G 2 6 . 4 . 2 2 2 0 U H R                                                                                S O N N TA G 1 5 . 5 . 2 2 1 1 U H R
                                                                                                                           SEMPEROPER
     SEMPEROPER                               Mitglieder der Sächsischen                 Gaetano d’Espinosa Dirigent
                                              Staatskapelle und Gäste                    Christa Mayer Alt
     Ton Koopman Dirigent                     Albert Roussel                             Reinhard Krauß Violine            Antoine Tamestit Viola
     Matthias Wollong Violine                 Divertissement op. 6 für                   Sächsische Staatskapelle          Cédric Tiberghien Klavier
     Norbert Anger Violoncello                Bläserquintett und Klavier                 Dresden                           Johann Sebastian Bach
     Céline Moinet Oboe                       »Joueurs de flûte« op. 27                  Edward Elgar                      Sonate für Viola da gamba
     Thomas Eberhardt Fagott                  für Flöte und Klavier                      Streicherserenade e-Moll op. 20   und Klavier BWV 1028
     Sächsische Staatskapelle                 Charles Koechlin                           Jörg Herchet                      Johannes Brahms
     Dresden                                  Pastorale für Flöte, Klarinette            Konzert für Violine, Alt          Sonate für Viola und Klavier
     Johann Sebastian Bach                    und Klavier                                und Orchester (Uraufführung)      f-Moll op. 120 Nr. 1
     Orchestersuite Nr. 4                     »En route vers le bonheur«                 Georges Bizet                     Gabriel Fauré
     D-Dur BWV 1069                           aus »L’Album de Lilian«                    Symphonie Nr. 2 C-Dur »Roma«      Berceuse op. 16
     Joseph Haydn                             Francis Poulenc                                                              »Sicilienne« op. 78
     Sinfonia concertante B-Dur               Sextett für Bläserquintett und                                               »Après un rêve« op. 7 Nr. 1
     Hob. I:105                               Klavier                                                                      Rebecca Clarke
     Antonio Vivaldi                          Franz Lachner                                                                Sonate für Viola und Klavier
     Concerto g-Moll RV 577                   Nonett F-Dur
     »Per l’Orchestra di Dresda«
     Georg Friedrich Händel
     »Feuerwerksmusik«
     D-Dur HWV 351

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I M P R ESS U M
                                Sächsische Staatskapelle Dresden
                                Chefdirigent Christian Thielemann
                                Spielzeit 2021 | 2022

                                H E R AU S G E B E R
                                Die Sächsische Staatskapelle Dresden
                                ist ein Ensemble im
                                Staatsbetrieb Sächsische Staatstheater  –
                                Staatsoper Dresden
                                Theaterplatz 2, 01067 Dresden
                                © April 2022

                                G ES C H Ä F TS F Ü H R U N G
                                Peter Theiler
                                Intendant der Staatsoper
                                Wolfgang Rothe
                                Kaufmännischer Geschäftsführer
H YG I E N E R EG E L N         R E DA K T I O N
                                Christoph Dennerlein, Inna Klause
Tickets sind personen­
                                TEXT
gebunden und nicht über-        Die Einführungstexte von Habakuk Traber
tragbar. Beim Einlass ist ein   sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.
geeigneter Identitätsnach-      B I L D N AC H W E I S E
weis vorzuzeigen!               Felix Broede (4), Guido Werner (6),
                                Máté Gál (8), Christian Palm (10),
Bitte halten Sie überall den    Marine Cessat-Bégler (12), Katharina John (14),
                                Stephan Floss (16), Grit Dörre (18),
Mindestabstand von 1,5 m        Mozarteum Salzburg (29)
ein.
                                G ESTA LT U N G U N D S ATZ
                                schech.net
Der Vorstellungsbesuch ist      Strategie. Kommunikation. Design.
nur ohne Krankheitssymp-
                                DRUCK
tome, die auf eine Corona­      Union Druckerei Dresden GmbH
virus-Infektion hinweisen,
möglich.                        Urheber, die nicht ermittelt oder
                                erreicht werden konnten, werden wegen
Es besteht die Pflicht zum      nachträglicher Rechtsabgeltung um
                                Nachricht gebeten.
Tragen einer Schutzmaske –
außer, wenn der Sitzplatz       Private Bild- und Tonaufnahmen
eingenommen wurde.              sind aus urheberrechtlichen Gründen
                                nicht gestattet.
Es wird lediglich eine einge-
schränkte gastronomische
Versorgung angeboten.           W W W. STA ATS K A P E L L E- D R ES D E N . D E

                                                                                   8. SYMPHONIEKONZERT
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