TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss

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TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
TANDEM
                            Ausgabe 112 | Dezember 2020

20 Jahre Wohnhaus
Bauerbahn

Sonderthema
Gesundheit

WG-Leben
im neuen Haus

                Das Magazin der
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Inhaltsverzeichnis

                 EDITORIAL                           14	Entspannung pur im
                                                         Wohnhaus Weckhoven
                 04	Vorwort der
                     Vorstandsvorsitzenden           18	Lama-Alpaka auf Tuchfühlung
                                                         im Wohnhaus Gnadental
                 05	Grußwort der
                     Geschäftsführung                34	20 Jahre Wohn-Haus
                                                         Bauerbahn
                 LEBENSHILFE                         37	Idylle ist eins der Gesichter
                 WISSENSWERT
                                                     38    Wir waren im Zoo
                 06	Ausbildung bei der Lebens­
                     hilfe wird großgeschrieben      40     usflug vom WH Grimling­
                                                           A
                                                           hausen bei Traumwetter
                 07	Neues Ideen- und Beschwer­
                     demanagement                    THEMENSEITEN
                 08	Ihre Ansicht ist uns            22	Supervision für
                     wichtig                             Mitarbeiter/-innen der
                 10	Ehrenamtliche Tätigkeiten zu        Lebenshilfe Neuss
                     Zeiten von Covid-19             24	Entspannungstraining als
                 11	Praktikum im                        Baustein von Resilienz
                     Lebenshilfe-Center              25	Deeskalationsberatung
                                                         und -schulung bei der
                 20	Leichte Sprache auf
                                                         Lebenshilfe Neuss
                     neuss.de
                                                     26	Lebenshilfe-KiTas zerti-
                 WOHNEN                                  fiziert im „Fitnetz“ des
                                                         Rhein-Kreises Neuss
                 UWO –
                 Ambulant Unterstütztes Wohnen       28	Gastbeitrag von
                                                         Dr. Michael Elstner,
                 15      UWOs unterwegs
                                                         Ärztliche Leitung MZEB
                 15	Betreuung in der
                                                     30	Betriebliches Gesundheits-
                     Herkunftsfamilie
                                                         management mit vielen
                 16      UWOs im Zoo                     Facetten
                 17	Neues Angebot: Betreutes        31	Beschäftigtenschutz­
                     WG-Leben im Haus des                beauftragte in der Neusser
                     Lebenshilfe-Vereins                 Lebenshilfe
                 18	Erste Geburtstagsfeier in der   32	Fortbildungsangebote
                     Marga-Groove-Straße                 für Gesundheit und
                 Wohnhäuser                              Wohlbefinden

                 13      Snoezelen im                33	Hygieneregeln in der KiTa
                                                         Farbenland leicht gemacht
                         Wohn-Haus

02   TANDEM: INHALTSVERZEICHNIS
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
OFFENE HILFEN                          Texte in Leichter Sprache
41   Angebote der                      stehen in einem blauen Kasten.
     Offenen Hilfen Neuss
42	Hundgestützte Angebote der         Leichte Sprache Bilder
    Offenen Hilfen                     markieren diese Text-Kästen.
43    erienaktionen der Offenen
     F
     Hilfen in den Sommerferien
                                       Im Inhalts-Verzeichnis sind
                                       die Titel dieser Texte blau
44	Kunstworkshop im August
    2020                               hinterlegt.

KINDER & JUGENDLICHE                   IMPRESSUM
45   Symbol der Hoffnung
                                       Herausgeber:
46	Erste Ernte am geschenkten         Lebenshilfe Neuss gGmbH
    Apfelbaum                          Hamtorwall 16, 41460 Neuss
                                       kontakt@lebenshilfe-neuss.de
46   Bunte Laternen
                                       www.lebenshilfe-neuss.de
46	Elternfrühstück im Familien­       02131-369 18 0
    zentrum Am Baldhof
                                       Geschäftsführer:
47	Neugestaltung der Außen­           Gesine Eschenburg, Winfried Janßen
    anlage des Familienzentrums
    Marienburg                         Redaktionsleitung: Marion Stuckstätte

47	Familiencircus Traber              Realisation: © 2020 Katja Maßmann, Neuss
    zu Besuch                          www.iD-Signs.de
48	Kooperation mit dem
                                       © Grafiken: Created by Freepik
    Rheinischen Landestheater
49	Jugendbus trotzt den               Die gezeichneten Bilder in den Leichte
    Widrigkeiten                       Sprache Kästen sind übernommen von:
                                       © Lebenshilfe für Menschen mit geisti­
50   Ferienspaß mit dem KiJuZe         ger Behinderung Bremen e.V.
51    in Graffiti-HipHop-Tanz-
     E                                 Illustrator: Stefan Albers, Atelier Fleetin­
     Projekt im KiJuZe Allerheiligen   sel, 2013. Alle Rechte vorbehalten.

                                       © Fotos: Lebenshilfe Neuss gGmbH
                                       Titelfoto: UWO-Besuch auf der Alpaka-
                                       Wiese mit Claus S.

                                       Druck: Teamdruck GmbH, Neuss

                                                                     TANDEM: INHALTSVERZEICHNIS   03
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Editorial
                  Liebe Freundinnen und Freunde der
                  Lebenshilfe Neuss,

                  als wir das letzte Tandem-Heft vorleg­
                  ten, haben wir alle noch nicht geahnt,
                  wie sehr uns die Covid-19-Pandemie im
                  weiteren Verlauf des Jahres beschäftigen
                  würde. Nun blicken wir aktuell auf die
                  Weihnachtszeit und fragen uns, ob sie
                  halbwegs den üblichen Rahmen haben
                  wird. Können wir unsere Familienfeste
                  feiern und insbesondere die ältere Ge­
                  neration mit einbeziehen? Wie kann die
                  Balance zwischen notwendigem Schutz         das Haus ist ein gelungenes Beispiel für
                  und ebenso notwendiger Gemeinschaft         das Leben mittendrin.
                  gelingen? Immerhin haben wir in den Ta­     Mit dem Bau beginnen konnten wir nun
                  gen des Novembers trotz zweitem Lock­       ebenfalls in Allerheiligen – in der Will-
                  down etwas mehr Zuversicht gewinnen         Hall-Straße. Dort entsteht das neue
                  können: Der Impfstoff ist in Sicht. Dabei   Wohnhaus für Kinder und Jugendliche.
                  fordern wir schon heute, dass er vor­       Nach zähen Verhandlungen mit dem
                  rangig auch unseren Nutzer(inne)n, Be­      Landschaftsverband und in diesen Ta­
                  wohner(inne)n und Mitarbeiter(inne)n        gen erschwerten Vorbereitungen ist nun
                  zur Verfügung stehen muss – und zwar        der Grundstein gelegt und schon bald
                  ebenso wie dem Gesundheitswesen und         werden wir den Rohbau wachsen sehen.
                  dem Pflegebereich. Die Eingliederungs­      Wir freuen uns darauf, den Kindern und
                  hilfe darf hier nicht vergessen werden!     Jugendlichen ein schönes neues Zuhau­
                  Ich will es nicht versäumen, an dieser      se zu schaffen sowie den Mitarbeiter(in­
                  Stelle allen Mitarbeiter(inne)n im Na­      ne)n bessere Arbeitsbedingungen.
                  men von Vorstand und Aufsichtsrat den
                  herzlichen Dank für das großartige En­      Trotz all der vorgenannten Corona-
                  gagement erneut zu übermitteln. Dieses      Aspekte wünsche ich Ihnen ein besinn­
                  Jahr fordert uns alle ganz besonders und    liches Weihnachtsfest und ein gesundes
                  wir finden es ganz außergewöhnlich und      neues Jahr!
                  toll, wie mit immer wieder neuen Ideen,
                  hohem beruflichen Einsatz, aber auch        Ihre
                  persönlich auferlegten Einschränkun­
                  gen, wie Kontaktminimierung im Privat­
                  leben u.v.m. diese Zeit bewältigt wird.
                  Es freut mich darüber hinaus, auch in       Angelika Quiring-Perl
                  diesem Editorial wieder über Baumaß­        Vorsitzende des Lebenshilfe Neuss e.V.
                  nahmen berichten zu können. Die Mar­        Vorsitzende des Aufsichtsrates der
                  ga-Groove-Straße ist im Sommer fertig       Lebenshilfe Neuss gGmbH
                  geworden und inzwischen bezogen. Die
                  Bedingungen dort sind hervorragend –        im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat

04   TANDEM: EDITORIAL
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,

wenn wir auf dieses Jahr zurückblicken
werden, wird sicher manche Anstren­
gung vergessen sein. In Erinnerung wird
aber bleiben, dass die Corona-Pandemie
alles andere überdeckt hat und einen
gewaltigen Einschnitt in das Leben aller
darstellte. Gegenwärtig arbeiten wir je­
den Tag weiter daran, die Situation und
die damit verbundenen Herausforde­         sind wir mit unseren KiTas Mitglied im
rungen zu bewältigen.                      Fitnetz. Dazu lesen Sie ebenfalls Nähe­
Nach einigen Erleichterungen im Som­       res im Sonderteil.
mer, die z.B. auch Wohnhausreisen          Bereits seit Längerem verfolgten wir das
möglich machten, hat sich die Situati­     Ziel, unsere Mitarbeiter/-innen in tarifli­
on wieder verschärft. Wir mussten zwi­     cher Höhe zu vergüten. Dies haben wir
schenzeitlich zwei KiTas wegen aufge­      nun zum 1. Oktober 2020 umgesetzt
tretener Infektionen komplett schließen,   und dazu eine Betriebsvereinbarung mit
weiterhin Freizeitangebote absagen         unserem Betriebsrat abgeschlossen. Die
usw. Teilhabe ist damit häufig – wie bei   Mitarbeiter/-innenzufriedenheit ist ein
uns allen ebenso – auf das Zuhause be­     zentrales Thema in der heutigen Unter­
schränkt. Dort sorgen unsere Mitarbei­     nehmenskultur. Die zahlreichen Maß­
ter/-innen für viel Abwechslung – zum      nahmen der jüngeren Vergangenheit
Teil immer noch dankenswerter Wei­         wurden nun mit diesem Schritt weiter
se unterstützt von Mitarbeiter(inne)n      abgerundet.
der GWN. Die ist zwar wieder geöffnet,     Abschließend wünschen wir Ihnen ein
konnte aber noch nicht alle Mitarbeiten­   frohes Weihnachtsfest in einem mög­
den wieder aufnehmen.                      lichst schönen Rahmen mit Familie und
Passend zu dieser Gemengelage berich­      Freunden – so gut es in diesem Jahr ge­
ten wir in unserem Sonderteil dieses Mal   hen wird. Kommen Sie gesund ins neue
über die Gesundheit. Zum einen wurde       Jahr und bleiben Sie es auch. Wir wün­
mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung      schen Ihnen alles Gute für 2021!
zum Betrieblichen Gesundheitsmanage­
ment unterzeichnet. Diese enthält die
umfangreichen Maßnahmen, die wir zur
Unterstützung der Mitarbeiter/-innen­
gesundheit bereithalten. Zum andern        Gesine Eschenburg
freuen wir uns über einen Gastbeitrag      Geschäftsführerin
von Herrn Dr. Michael Elstner, dem Ärzt­
lichen Leiter des MZEB – Medizinischen
Zentrums für Erwachsene mit Behinde­
rung. Wir sind froh, dass es diese Ein­
richtung gibt und arbeiten eng mit dem
MZEB zusammen. Aber auch für unsere        Winfried Janßen
Kleinsten wird gut gesorgt. Seit Jahren    Geschäftsführer

                                                                                  TANDEM: EDITORIAL   05
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Ausbildung bei der Lebenshilfe wird großgeschrieben

                   Schwere Zeiten – starker
                   Zusammenhalt
                                                                 fachliches Know-how, Orientierung sowie
                                                                 individuelle persönliche Begleitung – und
                                                                 damit die Basis für ihren Erfolg.

                                                                 Heute die Versorgung von
                                                                 morgen sichern
                                                                 Trotz erschwerter Bedingungen starte­
                                                                 ten auch in diesem Jahr ein Dutzend jun­
                                                                 ger Menschen in fast allen Einrichtungen
                                                                 und Bereichen der Neusser Lebenshilfe
                                                                 ihre Ausbildung. Das ist wichtig – trotz
     Jennifer Rupps ist dankbar über ihren Ausbildungsplatz      oder gerade wegen Corona. Die Lebens­
     zur Kauffrau für Büromanagement in der Lebenshilfe-Ver-     hilfe ermöglicht Ausbildungen in Be­
     waltung Neuss                                               rufen, die auch in Krisenzeiten gefragt
                                                                 bleiben und die eine sichere berufliche
                   Die Welt blickt auf ein turbulentes Jahr      Perspektive bieten. Heutiger Einsatz si­
                   2020 zurück. Eine für heutige Generatio­      chert die Lebenshilfe-Arbeit der Zukunft.
                   nen nie da gewesene Pandemie erschüt­         Denn im Unternehmen gilt der Grund­
                   tert uns alle – und fordert Einschränkun­     satz: Auf die Lebenshilfe ist Verlass!
                   gen sowie zu neuem Denken in nahezu
                   allen alltäglichen Bereichen auf. Auch das    Neben Auszubildenden in verschiede­
                   berufliche Umfeld ist stark betroffen und     nen Bereichen und Student(inn)en im
                   in vielen Unternehmen herrschen nach          Dualen Studium beschäftigt die Neusser
                   wie vor Einstellungsstopps und Kurzarbeit.    Lebenshilfe derzeit zudem 13 Menschen
                   So gestaltete es sich für viele junge Men­    im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und
                   schen 2020 schwierig, einen Ausbildungs­      im Bundesfreiwilligendienst (BFD). Die
                   platz zu finden. Die Lebenshilfe Neuss        meisten Freiwilligen treten ihr FSJ oder
                   stellte jedoch weiterhin und unverändert      ihren BFD nach der Schule an. Häufig
                   Auszubildende in ihren verschiedenen Be­      bleiben sie im Unternehmen und begin­
                   rufsbildern auch im Corona-Sommer ein.        nen hier im Anschluss ihre Ausbildung.

                   Bei der Lebenshilfe Neuss werden jedes        Leistungen on top und tolle
                   Jahr rund 12 Ausbildungsplätze in den Be­     Gemeinschaft
                   reichen Wohnhäuser, KiTas, Pflegedienst       Doch wie geht es nach der Ausbildung
                   und Verwaltung neu besetzt. Insgesamt         oder dem Dualen Studium weiter? Zwar
                   werden zurzeit 41 Auszubildende und           kann keine 100%ige Übernahme garan­
                   Student(inn)en im Dualen Studium aus­         tiert werden, dennoch konnten bisher
                   gebildet. Ob als Heilerziehungspfleger/-in,   rund 80 % der Absolvent(inn)en nach
                   Erzieher/-in, Kaufmann/-frau für Büroma­      bestandener Prüfung in der Lebenshilfe
                   nagement, Hauswirtschafter/-in oder über      Neuss beschäftigt werden. Gerade für
                   das Duale Studium als Sozialarbeiter/-in,     ausgebildete Fachkräfte mit dem Ab­
                   Sozialpädagoge/-in oder Kindheitspäda­        schluss Heilerziehungspfleger/-in und
                   goge/-in, die Neusser Lebenshilfe bietet      Erzieher/-in sowie mit Dualem Studium
                   Berufseinsteiger(inne)n breites wie tiefes    der Sozialen Arbeit oder der Sozial- oder

06    TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Kindheitspädagogik bestehen sehr gute        Die tolle Gemeinschaft ist einer, Leistun­
Einstiegschancen. Sowohl das Gesund­         gen on top – wie der Urlaubsanspruch
heits- als auch das Sozialwesen sind         über der gesetzlichen Regelung (29 plus
expandierende Märkte. Zudem gibt es          2), begleitende Ausbildungsprogramme,
für die einzelnen Berufsbilder vielfältige   Fortbildungen, Vergütung in Höhe des
Einsatzbereiche in den Wohnhäusern,          TVöD u.v.m. – ein anderer. Im kollegialen
KiTas, Familienzentren, der offenen Ju­      Team selbst Verantwortung zu überneh­
gendarbeit, dem Pflegedienst sowie in        men, um eine gute Sache nach vorne zu
den ambulanten Diensten, Beratungs­          bringen, ist ein weiterer Ansporn. Die
stellen oder in der Verwaltung.              Lebenshilfe Neuss freut sich über den
                                             hohen Zuspruch!
Es gibt viele Gründe, die die Auszubilden­
den bei der Lebenshilfe Neuss schätzen.

Neues Ideen- und Beschwerdemanagement

Mehr Zufriedenheit durch weitere
Transparenz und Auswertung
Rund ein Jahr lang trafen sich Mitarbei­     Kund(inn)en und aller Interessenspart­
ter/-innen verschiedenster Hierarchie­       ner/-innen weiter auszubauen. So wurde
ebenen und Bereiche sowie die Ge­            festgelegt, wie die Ideen und Beschwer­
schäftsführung im Qualitätszirkel zum        den bei der Neusser Lebenshilfe syste­
Thema Umgang mit Ideen und Be­               matisch aufgenommen, festgehalten, ab­
schwerden bei der Lebenshilfe Neuss.         gearbeitet und ausgewertet werden.
Die Teilnehmer/-innen – u.a. aus Ver­
waltung, Kindertagesstätten, Wohn­           Ideen und Beschwerden können Sie
häusern, UWO, KiJuZe und den Offenen         direkt, schriftlich oder per Mail, auch
Hilfen – überlegten, diskutierten und        anonym, an die direkten Mitarbei­
analysierten die Anforderungen und In­       ter/-innen, die Leitungskräfte, die Ge­
halte, die für den Umgang mit Ideen und      schäftsführung oder an die Mail-Adresse
Beschwerden der Neusser Lebenshilfe          ideenundbeschwerden@lebenshilfe-
wichtig und entscheidend sind. Es kristal­   neuss.de richten. Sie werden von uns auf
lisierte sich heraus, dass es für unseren    jeden Fall eine Rückmeldung bekommen,
hohen Anspruch und für eine kompeten­        wenn wir Ihre Kontaktdaten haben.
te, effektive wie zukunftsgerichtete Ar­
beit maßgebend ist, alle Ideen, aber auch    Wir freuen uns auf ein gutes Mitein-
eingehende Beschwerden aufzunehmen           ander.
und auszuwerten. Letzteres verfolgt das
Ziel, aus Fehlern zu lernen und durch
eine positive Fehlerkultur das Unterneh­
men Lebenshilfe weiterzuentwickeln.

Allen der Neusser Lebenshilfe verbun­
denen Menschen soll ermöglicht wer­
den, Ideen und Beschwerden in unsere
Arbeit und Angebote mit einzubringen,
d.h. zu partizipieren.
Wir streben an, die Zufriedenheit unserer

                                                                     TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT   07
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Ihre Ansicht ist uns wichtig

      Einige Mitarbeiter haben sich ein Jahr lang öfters getroffen.
      In einer Arbeits-Gruppe.
      Sie kamen aus verschiedenen Bereichen der Neusser Lebenshilfe.
      Zum Beispiel von den Offenen Hilfen.
      Oder aus dem Bereich Wohnen.
      Auch aus dem Kinder- und Jugendzentrum.
      Und aus den Kitas.
      Genauso aus der Verwaltung.

      Wir haben viel besprochen.
      Auch die Abläufe in verschiedenen Bereichen.
      Wir haben mögliche Probleme betrachtet.
      Und über den Umgang mit Ideen und Beschwerden geredet.
      Wir möchten die Ideen von anderen hören.
      Beschwerden auch.
      Jeder soll gerne seine Ansicht sagen.
      Alle Ideen und Beschwerden sind uns wichtig.

08   TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Wir wollen noch besser werden
Dadurch werden wir besser.
Wir kennen dann die Wünsche von anderen.
Und erkennen Fehler.
Aus Fehlern kann man lernen.
So sind dann alle noch zufriedener mit der Lebenshilfe.
Auch unsere Kunden.

Wir haben uns Gedanken gemacht dazu:
Wie nimmt man eine Idee oder Beschwerde an?
Auch wie spricht man mit einem verärgerten Menschen?
Wer soll eine Idee oder Beschwerde aufnehmen?
Und wie soll dies geschehen?
Muss eine Nachricht an den Vorgesetzten gehen?
Oder wann muss die Geschäfts-Führung davon erfahren?
Wer soll die Idee umsetzen?
Oder wer soll die Beschwerde bearbeiten?

Gemeinsam sind wir stark
Wir haben diese Fragen beantwortet.
Und noch viele weitere Fragen.
Das war eine schwierige Aufgabe.
Aber jetzt kann die Neusser Lebenshilfe diese Arbeit gut nutzen.
Wir können nun noch vieles besser machen.
Das ist uns wichtig.

Denn:
Wir wollen gemeinsam gut sein.
Und Gutes leisten.

Hier können Sie Ideen und Beschwerden sagen
Ideen und Beschwerden können Sie direkt sagen.
Sie können diese an unsere Mitarbeiter richten.
Auch an die Leitungen.

                                                  TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT   09
TANDEMAusgabe 112 | Dezember 2020 - Das Magazin der - 20 Jahre Wohnhaus Bauerbahn - Lebenshilfe Neuss
Oder an die Geschäfts-Führung.
      Sie können uns auch einen Brief schreiben.
      Oder eine Mail.
      Wir melden uns dann auf jeden Fall.
      Wenn Sie das möchten.
      Sonst lassen Sie Ihren Namen weg.
      Ohne Namen geht es auch.
      Wir nehmen jede Nachricht ernst.

      Wir freuen uns auf das Miteinander.
      Unsere Brief-Adresse:
      Lebenshilfe Neuss gGmbH
      Hamtorwall 16
      41460 Neuss

      Unsere Mail-Adresse:
      ideenundbeschwerden@lebenshilfe-neuss.de

                 Ehrenamtliche Tätigkeiten zu Zeiten von Covid-19

                 Schwierige Balance zwischen
                 Einsatz und Schutz
                                                           nichts normal. Viele Einsätze unserer
                                                           Ehrenamtler/-innen mussten wegen des
                                                           Lockdowns im Frühjahr abgesagt wer­
                                                           den; auch weil es Betretungsverbote für
                                                           unsere Einrichtungen gab und Veran­
                                                           staltungen abgesagt wurden.

                                                           Aber wir haben sehr engagierte Ehren­
                                                           amtlerinnen und Ehrenamtler in der Le­
                                                           benshilfe Neuss. Zum Glück! Nach dem
                                                           Lockdown haben viele schnell wieder
                                                           mit angepackt. Allen ist es derzeit jedoch
                                                           noch nicht möglich. Da einige Ehrenamt­
                 Im Normalfall helfen Ehrenamtler/-in­     ler/-innen direkt mit unseren Kund(inn)en
                 nen in unseren Einrichtungen und auf      zusammenarbeiten, sind zudem beson­
                 Veranstaltungen. Leider ist dieses Jahr   dere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

10   TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Kreativ wie eh und je                          17:30 Uhr) ins Lebenshilfe-Center kommen
Eine Gruppe ist davon jedoch ausge­            und die beeindruckenden Ergebnisse be­
nommen: Der Kreativkreis. Vor dem              staunen – oder erwerben. Es gibt Mützen,
Lockdown haben sich die Teilneh­               Socken, Schals, Puschen und vieles mehr in
merinnen aus dem Kreativkreis jeden            großer Auswahl, unterschiedlichen Größen
Montag zum gemeinsamen Stricken im             und ideenreichen Varianten. Achtung: Die
Lebenshilfe-Center getroffen – und flei­       Pandemie kann zu außerordentlichen
ßig gestrickt. Dann musste das Lebens­         Schließungszeiten führen.
hilfe-Center coronabedingt geschlossen
werden. Doch die engagierten Teilneh­          Wir sagen DANKE!
merinnen haben weitergestrickt. Wie            Die Lebenshilfe Neuss möchte sich an
jedes Jahr sind wieder tolle Strickwaren       dieser Stelle für die unermüdlichen
entstanden. Wir sind begeistert!               Einsätze unserer Ehrenamtler/-innen
                                               bedanken! Besonders in diesen außer­
Traditionell nimmt die Lebenshilfe Neuss       gewöhnlichen Zeiten wissen wir das En­
am jährlichen Nikolausmarkt auf der Neus­      gagement zu schätzen. Gleichzeitig ha­
ser Furth teil, wo u.a. die tollen Strickwa­   ben wir vollstes Verständnis dafür, dass
ren verkauft werden. Doch da der Niko­         längst nicht alle Ehrenamtler/-innen
lausmarkt dieses Jahr abgesagt wurde,          zurück in den Einsatz kommen können,
mussten wir improvisieren: Wir haben uns       weil sie sich und andere schützen möch­
dafür entschieden, die Ware im Lebenshil­      ten. Wir hoffen, dass wir die Pandemie
fe-Center anzubieten. Jede/-r kann zu den      schnell und unversehrt überstehen und
Öffnungszeiten (Mo. bis Fr. von 13:30 bis      zurück zur Normalität finden.

   Praktikum im Lebenshilfe-Center
   Daria ist 19 Jahre alt.
   Sie kommt aus Neuss.
   Im Herbst war sie zwei Wochen im Lebenshilfe-Center.
   Sie hat ein Praktikum gemacht.
   Sie hat mit Dunja gearbeitet.
   So konnte sie die Arbeit dort gut kennenlernen.
   Dunja hat ihr zum Praktikum Fragen gestellt.

   Was machst Du im Lebenshilfe-Center?
   Ich verteile Kaffee, Tee und andere Getränke.
   Das macht mir Spaß.

   Woher kennst Du die Lebenshilfe?
   Vom Wohnhaus in Grimlinghausen.
   Ich wohne dort.

                                                                       TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT   11
Kanntest Du das Lebenshilfe-Center schon?
      Ja. Ich war schon mit der Schule hier.

      Hast Du schon woanders gearbeitet?
      Ich habe meinem Vater schon beim LKW-Fahren begleitet.
      In der GWN habe ich geputzt.
      Und Bonbons verpackt.

      Was möchtest Du beruflich machen?
      Vielleicht gehe ich wieder in die GWN.
      Hier finde ich es auch gut.

      Was möchtest Du am liebsten tun?
      Etwas mit Tieren.
      Mit Hunden und Katzen.
      Ich bringe denen gerne Tricks bei.

      Hast Du selbst Haustiere?
      Ja, einen Hund.
      Der lebt bei meiner Mutter.
      Er heißt Rocky.

      Was kannst Du sonst gut?
      Getränke verteilen.
      Mich mit Menschen unterhalten.
      Und mein Handy bedienen.

      Arbeitest Du lieber mit anderen oder alleine?
      Alleine mit Dir (Dunja).

12   TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Snoezelen im Wohn-Haus Weckhoven
Snoezelen ist ein schwieriges Wort.
Es kommt aus den Niederlanden.
Es beinhaltet viel.
Vor allem sich wohlfühlen.

Snoezelen bedeutet: kuscheln, schlummern und ausruhen.
Auf weichen Matratzen.
Mit angenehmen bunten Lichtern.
Und mit ruhiger Musik.

Das macht den Kopf frei.
Dann geht es einem gut.
Man kann sich entspannen.
Auch Ärger loslassen.

Im Wohn-Haus Weckhoven gibt es dafür einen Raum.
Unser Snoezel-Raum ist sehr gemütlich.
Mit vielen kuscheligen Kissen.
Und mit beleuchtetem Wasser.
Das Licht ändert oft seine Farbe.
Es gibt auch einen Sternen-Himmel.
Man kann auch Wälder, Wiesen und Seen auf die Wand zaubern.

Es gibt unseren Snoezel-Raum jetzt ein Jahr.
Der ist richtig toll.
Teils kommen wir zum Spielen rein.
Und dann schläft man manchmal einfach ein.
Das ist total schön.

                                                         TANDEM: WOHNEN   13
Snoezelen im Wohnhaus Weckhoven

                Entspannung pur

                Das Snoezelen nimmt in unseren Ein­         tiert wird und interessante Farbspiele
                richtungen einen immer größeren Stel­       an die Wände und den selbst gestalte­
                lenwert ein, da es bei der Bewältigung      ten Sternenhimmel wirft. Mit Hilfe einer
                von Belastungssituationen jeglicher         Projektorlampe lassen sich außerdem
                Form einen für den Menschen wichtigen       Landschaften auf die Wand zaubern,
                Ausgleich schafft und so gesundheits­       die zusammen mit entspannender Mu­
                fördernd wirkt. Snoezelen setzt sich aus    sik und Naturgeräuschen dazu einladen,
                den beiden niederländischen Worten          den Alltag hinter sich zu lassen und eine
                „snuffelen“, das so viel wie kuscheln       Zeit lang abzuschalten. In dieser Atmo­
                oder schnuffeln bedeutet, und „doe­         sphäre gelingt dies im Handumdrehen.
                zelen“, das mit dösen übersetzt werden
                kann, zusammen. Gemeint ist, dass mit       Viele neue Eindrücke
                gezielt ausgewählten Sinneseindrücken,      Den Snoezelraum im zweitältesten
                die mit Hilfe von Lampen, Lichtprojektio­   Wohnhaus der Neusser Lebenshilfe gibt
                nen, Gerüchen, Wärme sowie Musik und        es nun seit einem Jahr und er kann von
                Klängen hervorgerufen werden, Wohl­         den Bewohner(inne)n zu jeder Tageszeit
                befinden erzeugt wird.                      genutzt werden. Egal, ob die Bewoh­
                                                            ner/-innen nach einer fordernden Tätig­
                Verlangsamte Welt                           keit zur Ruhe kommen und neue Kraft
                Das Besondere am Snoezelraum im             tanken oder neue Sinneserfahrungen
                Wohnhaus Weckhoven ist die ausge­           sammeln wollen, der Raum bietet ihnen
                dehnte Liegelandschaft mit den vielen       die entsprechenden Gegebenheiten da­
                kuscheligen Kissen und den großen           für. Und dass es funktioniert, sehen wir
                beleuchteten Säulen, in denen Wasser­       immer wieder: Fängt die Zeit im Raum
                bläschen aufsteigen und so den Raum         doch häufig mit Spielen an, werden
                in ein angenehmes, wohliges Ambiente        sich kurze Zeit später schon die Kissen
                tauchen. Dazu trägt ebenfalls die Lam­      geschnappt und Ruhe kehrt ein. Und
                pe mit Farbwechsler bei, deren Licht        manchmal schläft der/die ein oder an­
                vom großen Spiegel an der Wand und          dere Bewohner/-in auch ein.
                der Spiegelkugel an der Decke reflek­

14   TANDEM: WOHNEN
UWOs unterwegs

    Ausflug zum Begegnungszentrum
    Delhoven
    Die UWO-Nutzer/-innen vom Hasenberg
    besuchten das Begegnungszentrum in
    Delhoven. Dort gibt es viele verschiede­
    ne Tiere wie Ziegen, Ponys, Hühner, Ka­
    ninchen und natürlich Lamas/Alpakas.
    Ein bisschen Regen kam uns dazwischen,
    was aber die Stimmung keinesfalls trüb­
    te.

    Claus S.: Die waren so süß, die Tiere. Die
    Gegend war so beruhigend, es war so
    ruhig. Es hat mich an meine Heimat er­
    innert. Was ich gut fand, dass die Heike
    (Anmerkung: Heike ist die Besitzerin der
    Tiere und führt die Treffen durch) das gut
    erklärt hat, warum die Lamas/Alpakas,        Alexandra B.: Ich bin schon das drit­
    was gemacht haben. Das sie erklären          te Mal da. Weil ich Tiere halt sehr mag.
    konnte, warum die Tiere weggegangen          Dass sie halt auch merken, dass es einem
    sind oder warum sie sich so verhalten        Mensch nicht gut geht. Die sind mehr­
    haben oder was sie gefühlt haben. Und        mals weggegangen, die Tiere, weil etwas
    die Tiere haben gezeigt, was mit den Per­    nicht gestimmt hat und sind dann auch
    sonen los ist.                               wiedergekommen. Heike hat mich nach
                                                 meiner Familie gefragt und erklärt, dass

                                                                                             «
    Christian C.: Gut. Alles. Das weiße Lama,    die Tiere das dann merken, was los ist.
    wenn ich traurig bin, das hat gemerkt, wie   Und dass ich das sehr toll gemacht habe
    es mir geht. Das konnte das mir zeigen.      mit den Tieren. Heike hat das richtig be­
                                                 rührt, dass die bei mir lagen.

    Erfahrungsgespräch mit Frau K.

    Betreuung in der Herkunftsfamilie
    Tobias K. ist 19 Jahre alt. Er lebt zusam­
    men mit seinen zwei Geschwistern bei
    seinen Eltern in Neuss-Allerheiligen. To­
    bias K. wird zudem vom UWO (Ambu­
    lant Unterstütztes Wohnen) betreut. Wir
    sprachen mit seiner Mutter über unser
    BiF-Angebot (BiF = Betreutes Wohnen
    in der Herkunftsfamilie) und wollten
    wissen, warum sie sich dafür entschied.
«   Frau K., wie sind Sie auf das Betreu-
    ungsformat „Betreutes Wohnen in

                                                                                       TANDEM: WOHNEN   15
der Herkunftsfamilie“ der Lebenshil-        Was sind Ihre Wünsche und Ziele von
                fe Neuss aufmerksam geworden?               der Betreuung in der Herkunftsfami-
                Tobias wird schon insgesamt 18 Jahre        lie?
                durch die Lebenshilfe betreut, ange­        Wir wünschen uns für Tobias, dass er
                fangen hat es bei der Frühförderung         durch dieses Betreuungssystem selbst­
                der Lebenshilfe in Grevenbroich. Dann       ständiger wird und schon mal einen Ein­
                haben wir über Bekannte und über die        blick hat, wie es ist, woanders zu wohnen
                Zeitschrift TANDEM von dem Wohnpro­         als bei seinen Eltern. Wir denken, dass
                jekt in Allerheiligen erfahren. Wir waren   dies eine gute Vorbereitung für Tobias
                auf einer Informationsveranstaltung         ist. Unser Ziel ist es, dass Tobias dann in
                und haben mit Herrn Gräwert (UWO-Lei­       das Haus der Lebenshilfe in Allerheiligen
                tung) gesprochen. Wir sind sehr interes­    einzieht.
                siert an dem Wohnprojekt Allerheiligen,
                jedoch schätzen wir es für Tobias zu früh   Tobias‘ Einblick ins Wohnprojekt
                ein, auszuziehen. Er ist gerade erst von    Allerheiligen
                der Schule in seine erste Arbeitsstelle     Tobias K. hatte auch schon die Gelegen­
                gewechselt.                                 heit, mit den Nutzer(inne)n, die in dem
                                                            Haus in Allerheiligen leben, zu Abend zu
                                                            essen und gemeinsame Zeit zu verbrin­

                                                                                                          «
                                                            gen. Auf die Frage, ob es Tobias gefällt,
                                                            antwortet er mit einem Lächeln auf den
                                                            Lippen mit „Ja“.

                UWOs im Zoo

                Masken kein Problem
                Bei strahlendem Sonnenschein und bes­       sie allerdings abgesetzt werden. Ebenso
                ter Laune ging der UWO-Ausflug dieses       beim anschließenden Eisessen und Aus­
                Mal in den Krefelder Zoo. Klar hatten       tausch in Neuss: Ein doppelter Genuss!
                alle für die Fahrt ihre Masken dabei,
                auch für den Eintritt in die Innenberei­
                che des Zoos. Im Außengelände durften

16   TANDEM: WOHNEN
Neues Angebot: Betreutes WG-Leben im Haus des Lebenshilfe-Vereins

Wir sind drin!!!
…wir, das sind die Bewohnerinnen und       genügend Raum für Individualität und
Bewohner im fertiggestellten Doppel­       Selbstständigkeit. Jede Wohneinheit hat
haus des Lebenshilfe Neuss e.V. an der     ihr eigenes Bad. Das Haus ist komplett
Marga-Groove-Straße in Allerheiligen.      barrierefrei und mit Fahrstuhl gestaltet –
Alle 8 Apartments im neuen Wohnpro­        auch Zimmer für Rollstuhlfahrer/-innen
jekt, das vom UWO unterstützt wird,        sind vorhanden. Dazu gibt es gemütliche
sind belegt. Als neuartiges Wohnange­      Gemeinschaftsräume. Und einen schö­
bot erweitert es das Wirken der Neusser    nen Garten mit Terrasse ebenso. Was
Lebenshilfe, Wohnraum für spezifische      will man mehr? – Selbst die Rollos laufen
Ansprüche und angepasst an persön­         per Knopfdruck…
liche Bedürfnisse zu schaffen. Einge­
bunden in einen jungen wachsenden
Neusser Stadtteil, nahe am Verkehrs­
netz wie an Freizeitangeboten und der
Natur, bietet das offen konzipierte Haus

                                                                                  TANDEM: WOHNEN   17
Erste Geburtstagsfeier in der Marga-Groove-Straße

                Mit Orchidee und Schokobrötchen
                                                             Kaum sind wir eingezogen, schon durf­
                                                             ten wir den ersten Geburtstag in der
                                                             Marga-Groove-Straße 18 feiern. Ge­
                                                             burtstagskind Janine P. war zufrieden:
                                                             „Es war ein sehr schöner Tag. Die Muf­
                                                             fins, die ich mit einer Betreuerin geba­
                                                             cken habe, waren sehr lecker – und ganz
                                                             schnell weg. Ich habe sogar ein Geschenk
                                                             bekommen, eine Orchidee und Scho­
                                                             kobrötchen. Ich habe einen schönen Tag
                                                             mit meinen Mitbewohnern gehabt.“

                Lama-Alpaka auf Tuchfühlung im Wohnhaus Gnadental

                Ungewöhnlicher Besuch
                von Annabelle
                Eigentlich wollten wir im Mai zur La­
                ma-Wiese nach Dormagen fahren.
                Durch Corona musste dies allerdings
                traurigerweise storniert werden. Doch
                im Juni gab es eine tolle Überraschung
                für uns alle: Annabelle, ein Lama-Alpa­
                ka-Mix, kam nach Gnadental vor unser
                Wohnhaus.

                Viele von uns saßen schon länger vorher
                da und haben auf sie gewartet. – Und
                wurden belohnt. Denn es war lustig mit
                anzusehen, wie Annabelle anreiste. Sie
                kam in einem Kastenwagen an und wir
                staunten nicht schlecht, als die mit Span­
                nung erwartete „Dame“ aus dem Koffer­
                raum stieg.

18   TANDEM: WOHNEN
Sie ist ein schönes, anmutiges Tier. Be­    manche wichen dem Tier kaum von der
hutsam und vorsichtig näherte sich An­      Seite.
nabelle jedem von uns und ließ sich ge­
duldig streicheln.                          Lutz findet passende Worte für dieses
                                            wunderbare Erlebnis: „Ich habe mich
Glückliche Momente und                      glücklich gefühlt.“ Und seine Augen
Streicheleinheiten                          leuchten.
Gisela hatte erst etwas Angst vor dem
Tier, aber musste dann doch lachen:         Annabelle und die Reise
„Die ist mir hinterhergelaufen und dann     nach oben
habe ich sie gestreichelt.“ Und Renate      Und weil es mit Annabelle und den Be­
stimmt dem bei: „Die war ganz brav.“        wohner(inne)n vom Wohnhaus Gnaden­
Auch Auguste kann der Begeisterung          tal viele wunderschöne und bewegende
nur beipflichten: „Etwas fest, aber auch    Momente gab, kam im September Ann­
weich, hat sich das Tier angefühlt.“ Und    abelle nochmal zu uns. Diesmal in klei­
Rainer berichtet: „Wir haben gestaunt,      nerer Runde und wieder entspannt und
als sie aus dem Kofferraum stieg.“ – „War   wunderschön.
schön.“, so Albrecht, der das Tier jedoch
lieber nur mit Abstand betrachtete.         Das Highlight diesmal: Annabelle ist ins
                                            Haus gekommen und Aufzug gefahren,
Werner, der schlecht auf den Beinen         da Werner nicht aufstehen konnte. Im
war, stand alleine vom Stuhl auf, um        Zimmer beobachtete er sehr aufmerk­
zu Annabelle zu gehen. Mit einem ent­       sam und mit großen Augen das Tier und
spannten Lachen im Gesicht streichelte      entspannte sich sichtlich.
er Annabelles Hals.
                                            Danke Annabelle und Frau Brug vom
Jeder genoss die Zeit im Sonnenschein       Begegnungszentrum Delhoven für
mit Annabelle. Manche beobachteten,         diese außergewöhnlichen und bewe-
manche näherten sich ab und an und          genden Momente!

                                                                                 TANDEM: WOHNEN   19
Leichte Sprache auf neuss.de
      Jetzt gibt es leicht verständliche Infos von der Stadt im Netz.
      Die Stadt Neuss hat ihr Angebot im Internet ergänzt.
      Sie bietet dort nun auch Infos in Leichter Sprache an.
      Diese kann man mit einem Computer aufrufen.

      Hier gibt es viele Themen-Blöcke.
      Fast 50 Texte aus vielen Bereichen.
      Zum Beispiel vom Bürger-Amt und Ordnungs-Amt.
      Oder vom Sozial-Amt.
      Es gibt auch Blöcke mit aktuellen Themen.
      Hier findet man auch Infos zu Wahlen.

      Oben rechts auf der Stadt-Seite am Computer ist ein Zeichen.
      Ein Leichte-Sprache-Zeichen.
      Es ist ein blau-weißes Männchen.
      Es liegt im blauen Band im Klick-Menü.
      Man kann darauf klicken.

      Dann kommt man zu den Texten in Leichter Sprache.
      Und zu den verschiedenen Inhalten.
      Zum Beispiel über Wohnen, Freizeit und Hilfen bei Behinderung.
      Auch über Ausweise, Arbeit und Betreuung.
      Oder: Geld vom Amt.

      Die Seite ist sehr hilfreich.
      Sie soll bald noch mehr Texte bekommen.
      Auch über das Theater und das Museum.
      Und vieles mehr.
      Reinschauen lohnt.
      Man findet die Beiträge unter:
      www.neuss.de/leichte-sprache

20   TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Themenseiten mit Gastbeitrag

Für unsere Gesundheit
Auf unsere Gesundheit wirken viele As­     nen und Bewohner/-innen, für KiTa-Kin­
pekte. Die richtige Haltung, psychisches   der sowie für ihre Mitarbeiter/-innen.
Gleichgewicht, gute Arbeitsbedingun­       Auf unseren Sonderseiten stellen wir
gen, unterstützende und präventive         einige davon vor. Zudem freuen wir uns
Maßnahmen sowie Fortbildungen kön­         über den Gastbeitrag von Dr. Micha­
nen sie stärken. Die Lebenshilfe Neuss     el Elstner, dem Leiter des Augustinus
bietet umfassende gesundheitsfördern­      MZEB in Neuss.
de Programme an, für ihre Nutzer/-in­

                                                                                    21
Supervision für Mitarbeiter/-innen der Lebenshilfe Neuss

     Hilfreiche wie effektive
     Unterstützung
                                                  konzentrierten Atmosphäre ermöglicht,
                                                  ein bestimmtes Thema intensiv und in
                                                  der Regel über mehrere Stunden bzw.
                                                  Sitzungen zu besprechen.

                                                  Eine Supervision wird immer von einem/
                                                  einer Supervisor/-in geleitet und mode­
                                                  riert. Da diese Aufgabe sehr anspruchs­
                                                  voll ist und ein hohes fachliches Können
                                                  erfordert, sind Supervisor(inn)en in der
                                                  Regel studierte und erfahrene Fachkräf­
                                                  te aus dem Bereich des Sozialwesens,
                                                  die eine entsprechende Zusatzqualifika­
     Die Lebenshilfe Neuss bietet ihren Mit­      tion erworben haben.
     arbeiter(inne)n eine Vielzahl von Unter­
     stützungsangeboten im Hinblick auf die       Veränderte Blickwinkel ermögli-
     Anforderungen ihrer täglichen Arbeit.        chen neue Lösungsansätze
     Eines dieser Angebote ist die Supervisi­     Durch die Person und Arbeit des Super­
     on. Supervision kommt aus dem Latei­         visors/der Supervisorin entsteht die be­
     nischen und bedeutet wörtlich „Über-         sondere Gesprächssituation, dass die im
     Blick“. Wie der Name schon verrät, geht      Mittelpunkt stehende Thematik sozusa­
     es hier um die gezielte Schaffung einer      gen „von außen“ betrachtet und struk­
     Situation, in der die Beteiligten die Mög­   turiert wird. Dies wird von den Teilneh­
     lichkeit haben, einen bestimmten Sach­       mer(inne)n in der Regel als hilfreich und
     verhalt gemeinsam zu betrachten, um          bereichernd empfunden. So erleben sie
     dann „über“ diesen zu reden.                 einen neuen Blickwinkel auf ihre Arbeit,
                                                  der sie auch oft befähigt, neue, frische
     Dies wird im Arbeitsalltag naturgemäß        Lösungsansätze zu entwickeln.
     solche Sachverhalte betreffen, die eine
     große Wichtigkeit haben. Hierzu können       Eine Supervision findet meist in den
     z.B. besondere Herausforderungen in          Räumlichkeiten des Supervisors/der Su­
     der Arbeit mit den betreuten Menschen        pervisorin statt, da dort eine ruhige, un­
     gehören. Supervision kann sich aber          gestörte Arbeitsatmosphäre gewährleis­
     auch anbieten, wenn es darum geht,           tet ist. Auch hierdurch kann gleichsam
     einen bestimmten, beabsichtigten Pro­        eine neue, vom Arbeitsalltag losgelöste
     zess strukturiert zu begleiten, wie z.B.     Perspektive auf die zu Grunde liegende
     die Veränderung eines Arbeitsbereiches.      Thematik entstehen, die die Entwicklung
                                                  von neuen Ideen begünstigt.
     Leitung und Moderation durch
     speziell geschulte Fachkräfte                Supervision in variablen Settings
     Der Grundgedanke dabei ist stets, durch      Da die Inhalte und Ziele von Supervisi­
     die Supervision einen besonderen Raum        onen sehr unterschiedlich sein können,
     zu schaffen, der aus dem Arbeitsalltag       gibt es auch verschiedene Rahmen oder
     herausgehoben ist und der es in einer        „Settings“, in denen sie üblicherweise

22
stattfinden. Hierzu gehören:                    munikationsfähigkeit im Team
                                             • Erarbeitung von Strategien zur Prob­
Einzelsupervisionen, bei denen natur­           lembewältigung sowie zur Konfliktlö­
gemäß der/die einzelne Mitarbeiter/-in          sung
im Mittelpunkt steht sowie das von ihm/      • Festlegung eines gemeinsamen Ar­
ihr mitgebrachte Thema.                         beitsstandards
                                             • Wechselwirkungen zwischen berufli­
Teamsupervisionen, bei denen z.B.               cher Rolle und Organisationsstruktur
Fragen der Kooperation und Kommuni­          • Verstehen von komplexen Zusammen­
kation miteinander im Zentrum stehen            hängen und Strukturen
können. Die Reflexion von Prozessen im       • Überprüfung der Wirksamkeit der eige­
Team sowie die Bewusstmachung und               nen Arbeit
ggf. Veränderung von Teamstrukturen.         • Zeitnahe und intensive Kriseninterven­
                                                tionen
Fallsupervisionen, bei denen ein von         • Kooperation verschiedener Arbeitsbe­
uns betreuter Mensch im Mittelpunkt             reiche im Rahmen der Supervision
steht bzw. Aspekte seines Verhaltens         • Verbesserung des Zeit- und Selbstma­
und Erlebens. Hierzu kann z.B. die Refle­       nagements
xion über herausfordernde Verhaltens­        • Steigerung der Zufriedenheit von Be­
weisen gehören sowie die Entwicklung            treuten und Mitarbeiter(inne)n
von Ideen und Strategien, sinnvoll und       •S  teigerung der Qualität der Arbeit
nachhaltig auf diese zu reagieren.
                                             Wertschätzender wie entwick-
Aktivierung eigener Ressourcen               lungsorientierter Ansatz
und Potentiale                               Die Inhalte der Supervision werden da­
Das Angebot sowie der Prozess der            bei stets in einer wertschätzenden und
Supervision werden von den Teilneh­          entwicklungsorientierten Art und Weise
mer(inne)n in aller Regel als sehr hilf­     besprochen. Dabei geht es nicht um ein
reich und erfolgreich erlebt. Aspekte, die   „Richtig“ oder „Falsch“. Vielmehr geht es
in diesem Zusammenhang z.B. häufig           darum, die unterschiedlichen Lebens­
genannt werden, sind:                        welten und Erfahrungen gemeinsam
                                             und respektvoll zu reflektieren, um dar­
• Reflexion beruflichen Denkens und         aus sinnvolle und möglichst nachhaltige
   Handelns                                  Handlungs- und Lebensperspektiven für
• Entwicklung neuer Perspektiven und        den Einzelnen zu entwickeln. Im Mittel­
   Ideen                                     punkt steht also immer die Frage, für
• Erweiterung eigener Handlungskom­         welches Ziel man gemeinsam arbeitet.
   petenzen („Empowerment“)
• Aktivierung eigener Ressourcen und        Wesensmerkmal der Supervision ist au­
   Potentiale                                ßerdem der „geschützte Rahmen“ sowie
• Erkennen von Möglichkeiten und Gren­      die Vertraulichkeit. Alle an der Supervi­
   zen der eigenen Arbeit                    sion Beteiligten verpflichten sich dazu,
• Klärung von Rollenerwartungen             über das, was in diesem Rahmen gesagt
• Aufbrechen und Überwinden von             wurde, Stillschweigen zu bewahren. Wo­
   „Blockaden“                               bei die Ergebnisse und Entscheidungen,
• Reflexion der Selbst- und Außenwahr­      die in der Supervision erfolgt sind, na­
   nehmung                                   türlich in den Arbeitsalltag hineinwirken
• Reflexion der Beziehungsdynamik zwi­      werden und sollen.
   schen den Kolleg(inn)en
• Stärkung der Kooperations- und Kom­

                                                                                         23
Entspannungstraining als Baustein von Resilienz

     Kann man Entspannung trainieren?
     Und wofür soll das gut sein?

     Das Thema Resilienz ist ein wichtiges in    Wir schütteln mit Unterstützung der ent­
     der heutigen Zeit: sich damit theoretisch   sprechenden Musik Spannungen und
     auseinanderzusetzen, was äußere und         Blockaden aus unserem Körper. Der
     innere Faktoren sind, die Stress aus­       Körper hält zuweilen Emotionen, An­
     lösen und diesen verstärken. Und was        spannungen und somit Stressfaktoren
     jeder persönlich aktiv dafür tun kann,      fest. Durch das Schütteln können diese
     Stress zu vermindern.                       gelöst werden und ins Fließen kommen.
                                                 (Wer schon mal ein Tier beobachtet hat,
     Im Entspannungstraining wenden wir          das starke Emotionen hatte, wird dieses
     unterschiedliche Methoden an, um            Schütteln dort wiederfinden. Diese ma­
     Spannungen im Körper-Seele-Geist-Ge­        chen das instinktiv.)
     füge abzubauen. Zu Beginn des Trai­
     nings lenken wir bewusst unsere Auf­        In die Tiefe des Meeres abtau-
     merksamkeit auf positive Dinge. Aus der     chen
     Neurowissenschaft wissen wir, dass die      Anschließend machen es sich die Teil­
     Gedankenbahnen, die neuronalen Net­         nehmer/-innen bequem, um mit der
     ze, die wir öfter benutzen, ausgebaut       Entspannung zu beginnen. Nach einer
     werden und diejenigen, die wir selten       bewussten Entspannung der einzelnen
     benutzen, abgebaut werden. Von daher        Körperteile werden die Teilnehmer/-in­
     lohnt es sich, positive Dinge in den Fo­    nen in einer Phantasiereise zu unter­
     kus zu rücken.                              schiedlichen Kraftorten geführt. So sind
                                                 wir schon in die Tiefe des Meeres ab­
     Hin und wieder wird im Anschluss dar­       getaucht, haben uns unter einem Was­
     an eine Schüttelmeditation angeboten.       serfall gereinigt, haben einen wunder­

24
schönen farbenprächtigen Regenbogen         Die Antwort lautet:
besucht, schwebten durch das Himmels­       Ja, Entspannung lässt sich wie ein Mus­
zelt mit seinen unzähligen Sternen zu ei­   kel trainieren. Wenn Sie dies regelmä­
nem ganz besonderen Stern…                  ßig tun, erhalten Sie immer leichter und
                                            schneller Zugang zu diesem Zustand.
Die Phantasiereisen richten sich nach den   In der Konsequenz bedeutet das, dass
Wünschen und Bedürfnissen der Teilneh­      Sie diesen auch in stressigen Situatio­
mer/-innen, die davon berichten, dass       nen herstellen können. Damit wird der
sie innerhalb weniger Minuten in einen      Parasympatikus aktiviert und damit alle
wohlig angenehmen Zustand zwischen          körperlichen Reaktionen des Stresses
Schlafen und Wachen kommen und mit          reduziert. Dies fördert auf Dauer Ihre
neuer Energie und innerer Ruhe wieder       Gesundheit.
zurückkommen – mit Bildern ihrer erleb­
ten Phantasiereise im Gedächtnis.           Das 90-minütige Entspannungstraining
                                            findet 14-tägig statt und ist für alle Mit­
Dieses Erleben ist vergleichbar mit dem     arbeiter/-innen der Lebenshilfe Neuss
Reset-Knopf bei einem Computer: ein­        kostenlos. Geleitet wird es von Marita
mal ganz tief abtauchen, alles loslassen,   Dongo.
um danach neu durchstarten zu können.
                                            Wer sich noch anmelden möchte,
Mit Training zum Erfolg                     kann dies tun unter:
Aber lässt sich Entspannung wirklich        m.dongo@lebenshilfe-neuss.de
trainieren – und wofür soll das gut sein?

Deeskalationsberatung und -schulung bei der Lebenshilfe Neuss

Spannungsgeladene Situationen
professionell meistern
                                            Schulungen mit vielen Möglichkeiten
                                            zum praktischen Üben der Techniken
                                            angeboten.

                                            Ziel ist es, Strategien zu erlernen, die
                                            es ermöglichen, spannungsgeladene
                                            Situationen zu entschärfen, ohne sich
                                            in einen Machtkampf zu begeben oder
                                            die Würde des betreuten Menschen zu
                                            verletzen. Die physische und psychische
Seit neun Jahren bieten drei Deeskalati­    Gesundheit aller Beteiligten soll damit
onstrainerinnen der Lebenshilfe Neuss,      bestmöglich geschützt werden.
die vom Institut Prodema ausgebildet
worden sind, Schulungen und Beratun­         i Kontakt unter:
gen für unsere Mitarbeiter/-innen an.       		 deeskalationsberatung@
Es soll gewährleistet werden, dass jede     		 lebenshilfe-neuss.de
Person mit herausfordernden Verhal­         		Tel. 0 21 31 – 176 92 35
tensweisen von professionell geschulten     		 Büro Virchowstraße 26,
Mitarbeiter/-innen begleitet wird. Daher    		 41464 Neuss
werden mehrmals im Jahr umfangreiche        		 (dienstags 13 bis 15 Uhr)

                                                                                          25
Lebenshilfe-KiTas zertifiziert im „Fitnetz“ des Rhein-Kreises Neuss

     Spielerisch Gesundheit stärken
     Effektive Gesundheitsförderung spielt       Prozess durchlaufen die Einrichtun­
     bereits im Kindesalter eine gewichtige      gen, um als Fitnetz-Mitglied zertifiziert
     Rolle. Im Zusammenspiel von Eltern und      zu werden. In Kooperation mit lokalen
     KiTa können entscheidende und lebens­       Akteuren aus den Bereichen Gesund­
     prägende Weichen gestellt werden. Im        heit, Bildung, Soziales und Sport bietet
     Austausch verschiedener Einrichtun­         die Fitnetz-Koordinierungsstelle des
     gen und Verbände kann Erfahrung und         Rhein-Kreises Neuss den teilnehmenden
     Know-how zielgerichtet genutzt werden.      Einrichtungen breites wie tiefes Wissen
     Vernetzung gilt als zentrale WHO-Strate­    und Unterstützung. Ziel ist, nachhaltige
     gie. Eine Erkenntnis, die auch im Rhein-    gesundheitsfördernde Strukturen und
     Kreis Neuss engagiert umgesetzt wird.       Prozesse im Alltag von KiTa-Kindern zu
     2003 wurde hier das „fitnetz – das gesun­   verankern und zu festigen. Zielgruppe
     de Netzwerk“ gegründet, bei dem die Le­     des Netzwerkes sind die Erzieher/-in­
     benshilfe Neuss seit Anbeginn Mitglied      nen, die durch Fortbildungen, Fachvor­
     ist und dem alle KiTas und Familienzen­     träge und Fachtagungen in ihrem Wir­
     tren angehören. Sechs Basismodule in        ken gestärkt werden. Der Schwerpunkt
     einem zwei bis drei Jahre andauernden       liegt auf Ernährung, Stressbewältigung
                                                 und Bewegungsförderung.

                                                 Per Bestandsanalyse zur Maß-
                                                 nahme
                                                 Teilnehmende Kindertagesstätten ver­
                                                 pflichten sich, im Rahmen des Gesund­
                                                 heitsförderungszyklus zu arbeiten, in­
                                                 dem sie eine Ist-Analyse erstellen, Ziele
                                                 definieren, Maßnahmen planen und
                                                 durchführen sowie diese anschließend
                                                 evaluieren. Zwei Gesundheitskoordina­
                                                 toren müssen je Einrichtung benannt
                                                 werden, die die Prozesse in dieser steu­
                                                 ern und kontrollieren. Zudem wird ein
                                                 Gesundheitsteam aus Erzieher(inne)
                                                 n und Eltern gebildet. Mit Hilfe von Fit­
                                                 netz-Fragebögen werden bestehende
                                                 Abläufe und Situationen analysiert, um
                                                 Handlungsbedarfe zu erkennen. Die
                                                 Ergebnisse der Fragebögen, die Einord­
                                                 nung in gestellte Spinnenraster und die
                                                 Wünsche aus den regelmäßigen Treffen
                                                 des Gesundheitsteams dienen dazu,
                                                 konkrete Projekte zu entwickeln. Die­
                                                 se können langfristig angelegt sein, wie
                                                 beispielsweise Umstellungen in der Er­
                                                 nährung oder Umgestaltungen der Au­
                                                 ßenanlage. Aber auch temporäre Pro­
                                                 jekte, wie die Teilnahme an einem Lauf

26
bensmittel in ihren „Koffer“, die sich als
                                            Lunchpaket für den nächsten Ausflug
                                            eigneten. Gesunde ausgewogene Kost
                                            kam auf die eine und Schädliches auf
                                            die andere Seite. So wurde den Kindern
                                            klar, dass zu viele Bonbons nicht ratsam
                                            sind. Spaß machte ihnen auch, morgens
                                            einen Blick in die unterschiedlich gefüll­
                                            ten Brotdosen zu wagen und gelunge­
                                            ne Frühstückspakete herauszufinden.
                                            Schaubilder fürs Frühstück und fürs Mit­
                                            tagessen vertieften die spielerische Aus­
                                            einandersetzung. Mehr und mehr präg­
                                            te sich ein Gefühl für die Lebensmittel
                                            – auch für Grundformen und Wachstum.

                                            Gesundheitsförderung als fort-
                                            laufender Prozess
                                            Im Rahmen des Fitnetzes werden ver­
oder das Angebot eines Elternabends         schiedene Bereiche untersucht und bei
zum Thema Medienkonsum, können Be­          Bedarf verbessert und gefördert. Hierzu
standteil sein. Alle Maßnahmen stehen       zählen genauso die persönlichen Res­
unter stetiger Überprüfung und werden       sourcen aller Beteiligten wie Lebens­
im Austausch mit den Netzpartnern fort­     platz und Arbeitsraum sowie Kommuni­
laufend weiterentwickelt. Die Verbesse­     kations- und Organisationsstrukturen.
rung des Alltags für Kinder und Erzie­      So stehen u.a. die Konfliktfähigkeit bei
her/-innen wird zum Prozess.                Kindern, die Kompetenzen der Stress­
                                            bewältigung bei Erzieher(inne)n im Vi­
Kreative Ideen mit nachhaltiger             sier, ebenso wie Gestaltung, Ernährung,
Wirkung                                     Lärmbelästigung oder beispielsweise
Durch die organisatorische Unterstüt­       das Klima in der Einrichtung, die Zu­
zung, die Schulung von Erzieher(inne)n      sammenarbeit mit Eltern oder externen
sowie die Einbindung von Eltern in das      Partnern. Nicht nur die Gesundheit der
Gesundheitsteam wurden in den Le­           Kinder, auch die der Erzieher/-innen und
benshilfe-Einrichtungen zahlreiche Pro­     Eltern profitiert durchs Fitnetz. So wur­
jekte im Rahmen des Fitnetzes durchge­      den z.B. im Rahmen eines Projekts zur
führt und weitere gesundheitsfördernde      Verbesserung der Rückengesundheit
Prozesse etabliert. So engagierte sich      neue Stühle in Lebenshilfe-KiTas an­
beispielsweise das Familienzentrum          geschafft und entsprechende Rücken­
Hammfeld im Bereich Ernährung. Spie­        schulen angeboten. Geschätzt wird von
lerisch wurden gesunde von ungesun­         den KiTa-Teams insbesondere der kon­
den Nahrungsmitteln getrennt, um die        tinuierliche Austausch. Ziele werden ge­
Kinder, und mit ihnen auch die Eltern,      meinsam angegangen, formuliert und
für eine ausgewogene Ernährung zu           ausgearbeitet, Qualitätskriterien und
sensibilisieren. „Ich pack in meinen Kof­   Kernprozesse definiert. Als Ergebnis for­
fer“ hieß es unter anderem auf ihrer Er­    men sich oft praxisnahe Handouts. Und
kundungsreise: KiTa-Kids sortierten Le­     immer weitere Ideen und Projekte.

                                                                                         27
Gastbeitrag von Dr. Michael Elstner, Ärztliche Leitung MZEB

     Das Augustinus MZEB in Neuss
     Eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung und mehrfa-
     cher Behinderung – als ganz besondere Arztpraxis optimal ausgestattet,
     vernetzt und vor allem mit viel Zeit für die Patienten

     Um Menschen mit Behinderung opti­
     mal helfen und medizinisch versorgen
     zu können, wurden die Medizinischen
     Zentren für Erwachsene Menschen mit
     Behinderung (MZEB) gegründet. Unser
     Augustinus MZEB am Johanna Etienne
     Krankenhaus besteht nun seit zwei Jah­
     ren. Wir sind eine ambulante Einrich­
     tung, also eine besondere Arztpraxis,
     die auf die Behandlung von Menschen
     mit Behinderung spezialisiert ist. Unser
     Ziel ist es, eine medizinische Versorgung
     auch den Menschen anzubieten, die
     nicht mit dem herkömmlichen Angebot
     zurechtkommen.

     Für Menschen mit geistigen und mehr­
     fachen Behinderungen ist der Zugang
     zur Gesundheitsversorgung häufig er­        Viele Betroffene können nur sehr we­
     schwert. Zwar kann man viele Einrich­       nig oder gar nicht sprechen, sodass es
     tungen inzwischen auch mit einem            notwendig ist, auf andere Weise Kon­
     Rollstuhl erreichen, es gibt aber noch      takt aufzubauen. Nur wenn das gelingt,
     andere Barrieren: Wartezeiten werden        kann auch Vertrauen entstehen, ohne
     als sehr belastend erlebt und steigern      das die notwendigen Untersuchungen
     unter Umständen eine ohnehin vorhan­        nicht möglich sind. Manchmal macht
     dene innere Unruhe und Anspannung.          selbst das Abhören der Lunge oder des
     Die durchgeführten Untersuchungen           Herzens so viel Angst, dass es nur ganz
     und Maßnahmen werden vielleicht nicht       vorsichtig durchgeführt werden kann.
     richtig verstanden. Oft bestehen Ängs­      Dafür haben wir im MZEB genug Ruhe.
     te in Untersuchungssituationen. Viele
     Menschen mit Behinderung benötigen          Es gibt immer jemanden, der
     mehr Zeit als andere Menschen.              weiter weiß
                                                 Die Fragen, die im MZEB gestellt werden,
     Mehr Zeit                                   sind manchmal nicht leicht zu beantwor­
     Dass wir uns ausreichend Zeit nehmen        ten. Oft ist es so, dass mehrere Fachbe­
     können, ist ein ganz wichtiger Punkt bei    reiche benötigt werden, um Antworten
     der Versorgung in unserem MZEB. Für         zu geben. Darum haben wir die Möglich­
     jede Untersuchung planen wir 90 bis         keit zusätzlich zu den Ärzten im MZEB
     120 Minuten ein. In dieser Zeit haben wir   (Neurologie, Geriatrie) weitere Fachärz­
     die Möglichkeit auf den Patienten einzu­    te (Innere Medizin, Orthopädie, Gynä­
     gehen. Häufig bestehen Ängste und in        kologie usw.) aus dem benachbarten
     der Folge ein abwehrendes Verhalten.        Johanna Etienne Krankenhaus einzubin­

28
den. So decken wir einen großen Teil der     denen Hilfsmittelversorgung. Zusätzlich
Medizin ab. Besonders wichtig ist auch       zu dem Anamnesebogen fordern wir je
die Zusammenarbeit mit der Psychiat­         nach Fragestellung auch noch weitere
rie, weil es bei vielen Symptomen Über­      Unterlagen an (Gewichtsverläufe, Vor­
schneidungen zwischen körperlichen           befunde, frühere Arztberichte, Entwick­
und psychischen Ursachen gibt. Zum           lungsberichte usw.). Diese Unterlagen
Beispiel kann ein depressives Verhalten      werten wir aus und besprechen, welche
auch auf eine Stoffwechselstörung hin­       zusätzlichen ärztlichen Fachrichtungen
deuten. Manchmal führen auch Schmer­         und welche Therapeuten benötigt wer­
zen zu aggressivem Verhalten.                den. Zusätzlich überlegen wir, welche
                                             Zusatzdiagnostik (Ultraschall, EKG, Blut­
Ein großes Hilfe-Netzwerk                    untersuchung und zum Teil auch Rönt­
Zusätzlich zu unseren Ärzten können          gen) notwendig ist. Teilweise ist diese
wir im MZEB auch nicht-ärztliche The­        direkt im MZEB oder vom MZEB aus
rapeuten für die Untersuchung einset­        möglich. Für spezielle Untersuchungen
zen. Bei Bewegungs- und Gangstörun­          (CT unter Sedierung, Magen- oder Darm­
gen kommen häufig Physiotherapeuten          spiegelung usw.) arbeiten wir mit dem
zum Einsatz. Aber auch bei innerer An­       Johanna Etienne Krankenhaus zusam­
spannung und Aggressionen oder auch          men und können in der Regel zeitnah ei­
Depressionen kann ein Bewegungs-             nen separaten Termin abstimmen. Nach
und Sportprogramm unterstützen. Bei          Abschluss der Untersuchungen werden
Schluckstörungen wird die Logopädie          die Ergebnisse in einem ausführlichen
für eine ausführliche Testung und Be­        MZEB-Bericht zusammengefasst, und
ratung mit eingeplant. Oft ist auch eine     wir geben eine Behandlungsempfeh­
Ernährungsberatung notwendig, wenn           lung.
beispielsweise Unter- oder Übergewicht
oder besondere Ernährungsprobleme
(glutenfreie Kost, Lactose-Diät etc.) vor­    Info
liegen. Die Orthopädietechnik kann in
Bezug auf Hilfsmittel und Orthesenver­        • Voraussetzung für die Vorstel­
sorgung beraten. In Zusammenarbeit               lung im MZEB ist ein Grad der
mit der Behindertenhilfe der St. Augusti­        Behinderung von mindestens 70
nus Gruppe ist auch eine Sozialberatung          Prozent sowie eines der Merkzei­
möglich.                                         chen G, aG, H, Gl, Bl oder TBl.

Wie läuft die Untersuchung ab?                •	Für eine Terminabsprache oder
Nach einem ersten telefonischen Kon­             für weitere Informationen können
takt und einer Beratung verschicken wir          Sie uns unter 02131 789 50 oder
unsere Anmeldeunterlagen. Besonders              per Mail mzeb@ak-neuss.de
wichtig ist für uns dabei der Anamne­            erreichen.
sebogen. Dieser Bogen enthält Fragen
nach dem aktuellen Problem, nach              •	Gerne beraten wir Sie auch telefo­
Vorerkrankungen, aktueller Medikation,           nisch bei medizinischen Fragen.
aber auch zum Beispiel nach der vorhan­

                                                                                         29
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