TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum

Die Seite wird erstellt Santiago Jacobs
 
WEITER LESEN
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
TRANSFER       Das Steinbeis Magazin

Wenn der Funke überspringt –
Innovationen umsetzen

Steinbeis vor Ort
Unsere Zentren in der Region um Aalen

Quo vadis europäische Forschungsförderung?
„Horizont 2020“ bestimmt zukünftige Förderung

Arbeitswelt im Wandel
Ergebnisse der Steinbeis Consulting Studie

Bionik – der Natur abgeschaut
SHB-Student untersucht Bedarf in der Leichtbautechnologie

                                                                       02 | 2012
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
2 | Steinbeis

Inhalt

Editorial                                                 S. 3   Neugründungen im Steinbeis-Verbund                           S. 23

Steinbeis vor Ort                                         S. 4    Bionik – der Natur abgeschaut                                S. 26
Wissens- und Technologietransfer in der Region Aalen              Steinbeis-Student analysiert den Bedarf
                                                                  an innovativen Leichtbautechnologien
„Gerade Studenten profitieren
von aktiven Steinbeis-Unternehmen“                        S. 8    Verlässliche Prognosen                                       S. 27
Im Gespräch mit Professor Dr.-Ing. Lothar Kallien                 Lebensdauerberechnung von Lademaschinen

Forschung.Wissenschaft.Management.                        S. 9    Vom Wert der Sicherheit                                      S. 28
Max Syrbe-Symposium 2012                                          Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit
                                                                  von Kleintransportern
Schnelltaster korrekt kalibriert                          S. 10
20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit                              Mobile Marketing für den Mittelstand                         S. 29
                                                                  Steinbeis berät bei App-Entwicklung und -Vertrieb
Quo vadis europäische Forschungsförderung?                S. 11
„Horizont 2020“ bestimmt zukünftige Förderthemen der EU           Forschung kompakt                                            S. 30

Vom Produktservice zum Wertschöpfungspartner              S. 12   Gebündelte Kompetenz in der
Steinbeis-Student analysiert Entwicklung                          betrieblichen Altersversorgung                               S. 31
von Service-Organisationen                                        Kompetenzzentrum für Unternehmen

Erfolgreiches Jahr 2011 für Steinbeis                     S. 13   Just-in-Sequence mit Menschen mit Behinderung                S. 32
Bilanz und Wechsel im Vorstand                                    Steinbeis-Student projektiert neues Logistikzentrum

Erfolgreiche Managementsysteme in der Ausbildung          S. 14   Beratung kompakt                                             S. 33
Steinbeis-Experten beraten das Institut
für berufliche Bildung im Gesundheitswesen

Steinbeis-Tag 2012                                        S. 15     Aktuell
Arbeitswelt.Arbeitszufriedenheit.Lebensglück.             S. 16
Steinbeis Consulting Studie

Bildung kompakt                                           S. 18
                                                                  News                                                         S. 35
Verbesserungspotenziale
in der Externalisierung von Wissen                        S. 20   Neuerscheinungen                                             S. 37
Forschung an der Steinbeis-Hochschule Berlin
                                                                  Veranstaltungen                                              S. 40
Die Marke macht’s                                         S. 22
Branding – Marken- und Mediensystematik
für den Hannoveraner Verband

TRANSFER 02|2012                                                                                       Technologie.Transfer.Anwendung.
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
Steinbeis | 3

                Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Ostwürttemberg hat sich in den letzten Jahr­      Wissensgesellschaft muss mit immer mehr
zehnten zu einem zukunftsfähigen Wirt­            Wissen mit einer immer kürzer werdenden
schaftsstandort entwickelt. Der „Raum für         Halbwertszeit umgehen und ist erhöhten
Talente und Patente“ profitiert von einem         Anforderungen an die Bewertung dieses
leistungsstarken und innovativen Mittel­          Wissens unterworfen. Dadurch gewinnen
stand, der seinen Ursprung im Maschinen­          wissensbasierte Lösungsansätze und Metho­
bau, in der Metallbearbeitung, der Papierin­      den zunehmend an Bedeutung. Ebenso ent­
dustrie und der Textilverarbeitung hat. Ein       stehen dadurch steigende Ansprüche an die
hoher Anteil an traditionellen Familienun­        Qualifikation von Fachkräften, die im Einsatz
ternehmen, aber auch zahlreiche Weltkon­          an hochspezialisierten und interdisziplinären
zerne, wie zum Beispiel die Carl Zeiss AG in      Schnittstellen einem permanenten Weiter­
Oberkochen, Voith in Heidenheim oder ZFLS         bildungsdruck unterliegen. Gleichzeitig
in Schwäbisch Gmünd, üben einen nachhal­          steigt der Bedarf an Akademikern und wis­
tigen Einfluss auf die Region aus. Im Bereich     senschaftlich ausgebildetem Personal in den
der Zukunftstechnologien werden die Kom­          Unternehmen stark an.
petenzen in den Clustern Photonik/Optische                                                          ren hervorgehen – und genau dieses Thema
Technologien, Automotive, Oberflächen­            Technologie und Innovation sind der Schlüs­       müssen wir gemeinsam, Hochschulen, Wirt­
technologien sowie Zerspanung/Umfor­              sel zum weiteren Wirtschaftswachstum. Der         schaft, Politik und Steinbeis, in der Zukunft
mung/Metallguss gebündelt.                        Innovationsdruck nimmt dabei durch immer          noch stärker treiben.
                                                  kürzere Produktzyklen massiv zu. Die Kluft
Die vier Hochschulen der Region bieten ein        zwischen der vordersten Front der Forschung       Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre des ak­
breitgefächertes Studienangebot für rund          und der Umsetzung wissenschaftlicher Er­          tuellen Transfermagazins.
10.000 Studierende. Die Hochschule Aalen          kenntnisse in Produkte wächst. Daher gilt es,
ist seit Jahren eine der forschungsstärksten      die vorhandenen Ressourcen möglichst effi­
Hochschulen für Angewandte Wissenschaf­           zient einzusetzen. Wissens- und Technolo­
ten in Baden-Württemberg. Mehr als 20             gietransfer muss zielgerichtet, professionell
Steinbeis-Transferzentren, die äußerst aktive     und erfolgsorientiert gestaltet sein. Steinbeis
IHK Ostwürttemberg und die Wirtschaftsför­        hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es an      Prof. Dr. Gerhard Schneider
derungsgesellschaft Region Ostwürttemberg         der Schnittstelle zwischen Hochschulen und
(WiRO) sind weitere wichtige Säulen in der        Wirtschaft mit diesem Ansatz eine herausra­
                                                                                                     Prof. Dr. Gerhard Schneider ist Rektor der Hochschule
Region, die den Wissenstransfer und die pro­      gende Rolle spielt. Daher ist es auch nicht
                                                                                                     Aalen, Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz der
duktive Zusammenarbeit unterschiedlichster        verwunderlich, dass in Baden-Württemberg
                                                                                                     Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Ba­
Partner katalysieren und fördern.                 mehr als 65% der Steinbeis-Transferzentren
                                                                                                     den-Württemberg und stellvertretender Vorsitzender
                                                  an Hochschulen für Angewandte Wissen­
                                                                                                     des Kuratoriums der Steinbeis-Stiftung. Er gründete
Gegenwärtige Trends beeinflussen nicht nur        schaften angesiedelt sind, um dort den Wis­        das Steinbeis-Transferzentrum Materials Engineering
unsere Region. Die Komplexität der Frage­         senstransfer auch zu den KMU der Regionen          in Aalen. Steinbeis in der Region Ostwürttemberg/Aa­
stellungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft   zu gestalten. Aber auch Unternehmensgrün­          len stellen wir ab S. 4 vor.
und Technik nimmt rasant zu. Die heutige          dungen können aus Steinbeis-Transferzent­

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                                                     TRANSFER 02|2012
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
4 | Steinbeis vor Ort

                          „Technologie und Innovation
                          sind der Schlüssel zum weiteren
                          Wirtschaftswachstum.” Prof. Dr. Gerhard Schneider

› 25 Steinbeis-Unter-
   nehmen in der Region

› 21 Steinbeis-Unter-
   nehmen an der
   Hochschule Aalen

TRANSFER 02|2012                                      Technologie.Transfer.Anwendung.
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
Steinbeis vor Ort | 5

               Wissens- und Technologietransfer in der Region Aalen

               Steinbeis vor Ort
               Die Region Aalen ist ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort. Innerhalb der weit gefächerten Branchen-
               struktur sind der Maschinen- und Fahrzeugbau Spitzenreiter, gefolgt von der Feinmechanik und Optik, der
               Metallerzeugung und -verformung sowie der Elektrotechnik und Holzverarbeitung. Dazu kommen junge, auf­
               strebende Unternehmen im High-Tech-Bereich. Auch der Dienstleistungssektor hat in den vergangenen Jahren
               an Bedeutung gewonnen. Die Region profitiert von diesem gesunden Branchenmix und einen starken Besatz an
               dynamischen mittelständischen Betrieben. Damit dieser Trend sich auch in der Zukunft fortsetzen kann, setzt
               die Region Aalen auf Innovationen, Forschung und Entwicklung und fördert damit den Transfer zwischen
               Wissenschaft und Wirtschaft. Dazu tragen auch die in der Region angesiedelten Steinbeis-Unternehmen bei,
               deren Dienstleistungsangebot ein breites Spektrum umfasst.

Steinbeis ist seit den Anfängen der Stein-       schrittliche Schwerpunkte ein. So gibt es in         stofftechnik, Oberflächen- und Werkstoff-
  beis-Stiftung in den späten 1960er-Jahren      Aalen Studienrichtungen, die bundesweit              technik, Technik-Kommunikation, IT-Sicher-
      in der Region Aalen aktiv und forciert     selten sind oder nur hier studiert werden            heit sowie Augenoptik und Hörakustik.
        den konkreten Wissens- und Tech-         können: Optoelektronik/Lasertechnik, Kunst-
          nologietransfer. Dazu arbeitet
                                                 Hochschule Aalen
            Stein­beis mit der Hochschule Aa-
                len – Technik und Wirtschaft
                   zusammen.                     1    Technische Beratung an der HTW Aalen                Weitere Informationen:
                                                      - Hochschule für Technik und Wirtschaft              www.stw.de/su/530
                    Die Hochschule Aalen ist          Leiter: Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Dittmar
                    eine der größeren und             E-Mail: SU0021@stw.de                           6  Korrosion und Werkstoff
                forschungsstärksten Hoch-             Weitere Informationen:                               Leiter: Prof. Dr. Thomas Ladwein
                  schulen für angewandte              www.stw.de/su/21                                     E-Mail: SU0822@stw.de
                  Wissenschaften Baden-                                                                    Weitere Informationen:
                  Württembergs. Regional         2  Angewandtes Management                                www.stw.de/su/822
                  fest verankert und inter-           Leiter: Prof. Dr. Ulrich Holzbaur
                   national weit vernetzt             E-Mail: SU0217@stw.de                           7  Giesserei Technologie Aalen - GTA
                  baut die Hochschule Aalen           Weitere Informationen:                               Leiter: Prof. Dr.-Ing. Lothar Kallien
                 auf zwei starke Säulen:              www.stw.de/su/217                                    E-Mail: SU0825@stw.de
                 Technik und Wirtschaft.                                                                   Weitere Informationen:
                                                 3  Polymer Engineering (PETZ)                            www.stw.de/su/825
                  Die ehemalige Ingenieur-            Leiter: Prof. Dr.-Ing. Achim Frick
                  schule ist heute eine global        E-Mail: SU0466@stw.de                           8  Produktion, Prozesse,
              ausgerichtete und praxisori-            Weitere Informationen:                               Personalentwicklung
             entierte Hochschule mit fünf             www.stw.de/su/466                                    Leiter: Prof. Dr.-Ing. Volker Beck
             Fakultäten. 39 Bachelor- und                                                                  E-Mail: SU0828@stw.de
             Master-Studienangebote ga-          4  Materials Engineering                                 Weitere Informationen:
           rantieren eine wissenschaftlich            Leiter: Dr. Alwin Nagel                              www.stw.de/su/828
           fundierte und praxisorientierte            E-Mail: SU0476@stw.de
          Ausbildung.                                 Weitere Informationen:                          9  Elektrische Antriebstechnik und
                                                      www.stw.de/su/476                                    Leistungselektronik
Als moderne Bildungseinrichtung sondiert                                                                   Leiter: Prof. Dr.-Ing. Heinrich Steinhart
die Hochschule Aalen die Bedürfnisse der         5  Bildverarbeitung und                                  E-Mail: SU1015@stw.de
sich wandelnden Region, orientiert das Stu-           Angewandte Informatik                                Weitere Informationen:
dienangebot nach den aktuellsten wissen-              Leiter: Prof. Dr. Ulrich Klauck                      www.stw.de/su/1015
schaftlichen Erkenntnissen und richtet fort-          E-Mail: SU0530@stw.de

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                                                   TRANSFER 02|2012
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
6 | Steinbeis vor Ort

10  Mechatronik                              18  Innovative Antriebstechnik                     5  Bildverarbeitung
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schmitt         und Abwärmenutzung (IAA)                            und Angewandte Informatik
     E-Mail: SU1055@stw.de                         Leiter: Prof. Dr.-Ing. Markus Kley                  Leiter: Prof. Dr. Ulrich Klauck
     Weitere Informationen:                        E-Mail: SU1502@stw.de                               E-Mail: SU0530@stw.de
     www.stw.de/su/1055                            Weitere Informationen:                              Weitere Informationen:
                                                   www.stw.de/su/1502                                  www.stw.de/su/530
11  IT- und Geschäftsprozessmanagement
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Rainer Schmidt    19  Innovationsmanagement -                        6  Korrosion und Werkstoff
     E-Mail: SU1149@stw.de                         Informationstechnologie                             Leiter: Prof. Dr. Thomas Ladwein
     Weitere Informationen:                        Leiter: Prof. Dr.-Ing Manfred Bartel                E-Mail: SU0822@stw.de
     www.stw.de/su/1149                            E-Mail: SU1576@stw.de                               Weitere Informationen:
                                                   Weitere Informationen:                              www.stw.de/su/822
12  Optimierte Produkt-                           www.stw.de/su/1576
     und Prozessentwicklung                                                                       7  Giesserei Technologie Aalen - GTA
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Florian Kauf      20  Optische Technologien                              Leiter: Prof. Dr.-Ing. Lothar Kallien
     E-Mail: SU1229@stw.de                         Leiter: Prof. Dr. Rainer Börret                     E-Mail: SU0825@stw.de
     Weitere Informationen:                        E-Mail: SU1589@stw.de                               Weitere Informationen:
     www.stw.de/su/1229                            Weitere Informationen:                              www.stw.de/su/825
                                                   www.stw.de/su/1589
13  Software Engineering                                                                         8  Produktion, Prozesse,
     Leiter: Prof. Roy Oberhauser             21  Informationssicherheit                              Personalentwicklung
     E-Mail: SU1257@stw.de                         und Datenschutz                                     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Volker Beck
     Weitere Informationen:                        Leiter: Prof. Roland Hellmann                       E-Mail: SU0828@stw.de
     www.stw.de/su/1257                            E-Mail: SU1599@stw.de                               Weitere Informationen:
                                                   Weitere Informationen:                              www.stw.de/su/828
14  Technische Kommunikation - Paracam            www.stw.de/su/1599
     Leiter: Prof. Dr. Michael Bauer                                                              9  Elektrische Antriebstechnik
                                              Aalen
     E-Mail: SU1299@stw.de                                                                             und Leistungselektronik
     Weitere Informationen:                                                                            Leiter: Prof. Dr.-Ing. Heinrich Steinhart
     www.stw.de/su/1299                       1  Technische Beratung an der                           E-Mail: SU1015@stw.de
                                                   HTW Aalen - Hochschule für Technik                  Weitere Informationen:
15  IT-Sicherheit                                 und Wirtschaft                                      www.stw.de/su/1015
     Leiter: Prof. Dr. Christoph Karg              Leiter: Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Dittmar
     E-Mail: SU1333@stw.de                         E-Mail: SU0021@stw.de                          11  IT- und Geschäftsprozessmanagement
     Weitere Informationen:                        Weitere Informationen:                              Leiter: Prof. Dr.-Ing. Rainer Schmidt
     www.stw.de/su/1333                            www.stw.de/su/21                                    E-Mail: SU1149@stw.de
                                                                                                       Weitere Informationen:
16  Institute of Technology, Marketing and   2  Angewandtes Management                               www.stw.de/su/1149
     Service Management (ITMS)                     Leiter: Prof. Dr. Ulrich Holzbaur
     Leiter: Prof. Dr. Arndt Borgmeier             E-Mail: SU0217@stw.de                          15  IT-Sicherheit
     E-Mail: SU1358@stw.de                         Weitere Informationen:                              Leiter: Prof. Dr. Christoph Karg
     Weitere Informationen:                        www.stw.de/su/217                                   E-Mail: SU1333@stw.de
     www.stw.de/su/1358                                                                                Weitere Informationen:
                                              3  Polymer Engineering (PETZ)                           www.stw.de/su/1333
17  Institut für technisches                      Leiter: Prof. Dr.-Ing. Achim Frick
     Vertriebsmanagement                           E-Mail: SU0466@stw.de                          20  Optische Technologien
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Jobst Görne            Weitere Informationen:                              Leiter: Prof. Dr. Rainer Börret
     E-Mail: SU1360@stw.de                         www.stw.de/su/466                                   E-Mail: SU1589@stw.de
     Weitere Informationen:                                                                            Weitere Informationen:
     www.stw.de/su/1360                                                                                www.stw.de/su/1589

TRANSFER 02|2012                                                                                               Technologie.Transfer.Anwendung.
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
Interview | Steinbeis vor Ort | 7

21  Informationssicherheit und Datenschutz      Im Gespräch mit Professor Dr.-Ing. Lothar Kallien
     Leiter: Prof. Roland Hellmann
     E-Mail: SU1599@stw.de                       „Gerade Studenten profitieren
     Weitere Informationen:
     www.stw.de/su/1599                          von aktiven Steinbeis-Unternehmen“
22  Kunststofftechnik                           Herr Professor Kallien, Ihr Steinbeis-
     Leiter: Prof. Dipl.-Ing. Peter Wippenbeck   Transferzentrum Giesserei Technologie
     E-Mail: SU0016@stw.de                       Aalen – GTA hat seinen Sitz an der Hoch-
     Weitere Informationen:                      schule Aalen, die zu den forschungs-
     www.stw.de/su/16                            stärksten Hochschulen für Angewandte
                                                 Wissenschaften auf dem Gebiet der Gie-
24  Prüfinstitut für Bodensysteme               ßereitechnologien in Baden-Württemberg
     Leiter: Dipl.-Ing. (FH) Peter Strobel       gehört und das größte Gießereilabor Süd-
     E-Mail: SU0386@stw.de                       deutschlands besitzt. Was bedeutet das
     Weitere Informationen:                      für die Arbeit Ihres Steinbeis-Unterneh-
     www.stw.de/su/386                           mens?

Abtsgmünd
                                                 Während die Lehre an der Hochschule
                                                 Aalen auf eine allgemeine Ausbildung aus­
10  Mechatronik                                 gerichtet ist, die auch Eisen- und Sandguss
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schmitt       beinhaltet, konzentriert sich die Forschung
     E-Mail: SU1055@stw.de                       auf den Bereich des Druckgießens von
     Weitere Informationen:                      Leichtmetallen. Forschungspartner sind auf
     www.stw.de/su/1055                          der einen Seite kleine und mittelständi­-        Für diese Forschungs- und Entwicklungsauf­
                                                 sche Unternehmen aus der Region, mit             gaben steht ein großes Labor zur Verfügung
23  Institut für Augenoptik                     denen wir neue, innovative Ansätze bei­          mit Möglichkeiten für Sandguss, Kokillenguss
     Leiter: Prof. Dr. Bernd Lingelbach          spielsweise bei der Weiterentwicklung des        und vier Druckgießmaschinen für das Vergie­
     E-Mail: SU0042@stw.de                       Druckgießprozesses untersuchen. Darüber          ßen von Aluminium-, Magnesium- und
     Weitere Informationen:                      hinaus bearbeiten wir in Aalen auch For­         Zinklegierungen. Ein 3D-Computertomo­
     www.stw.de/su/42                            schungsprojekte, die vom BMBF gefördert          graph, ein Röntgengerät, eine Zugprüfanlage
                                                 werden, in denen auch Automobilhersteller        und eine Dauerschwingprüfanlage ermögli­
Ellwangen
                                                 und deren Zulieferer beteiligt sind. In diesen   chen darüber hinaus die Feststellung von
                                                 Vorhaben geht es dann beispielsweise um          Materialkennwerten. Ganz wichtig ist heute
18  Innovative Antriebstechnik                  die Entwicklung neuer, leichterer Gussteile      natürlich der Einsatz der Simulation zur Opti­
     und Abwärmenutzung (IAA)                    aus Aluminium und Magnesium für das Au­          mierung neuer Gussteile hinsichtlich Form­
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Markus Kley          tomobil.                                         füllung, Erstarrung und Eigenspannungen.
     E-Mail: SU1502@stw.de
     Weitere Informationen:                      Sehr glücklich sind wir über die Bewilligung     Eingebunden in diese Aktivitäten ist unser
     www.stw.de/su/1502                          eines EU-Vorhabens, das im September die­        Steinbeis-Transferzentrum Giesserei Tech­
                                                 ses Jahres anlaufen wird. Bei diesem Projekt     nologie Aalen – GTA. Neben vielfältigsten
Oberkochen
                                                 wird versucht werden, das Druckgießverfah­       Dienstleistungen für die Industrie, angefan­
                                                 ren durch den Einsatz künstlicher Intelligenz    gen von Legierungsversuchen und Prozes­
25  Software- und Systemtechnik                 und selbstoptimierender Systeme qualitativ       sentwicklungen bis hin zu Schulungen, or­
     Leiter: Prof. Dr.-Ing. Wilfried Koch        auf ein neues Level zu stellen. Dies wird in     ganisiert GTA zwei Veranstaltungen: im Mai
     E-Mail: SU0635@stw.de                       Zusammenarbeit mit 15 europäischen Part­         findet das zweitägige Aalener Gießerei Kol­
     Weitere Informationen:                      nern geschehen. Als Lieferant von Druck­         loquium statt, bei dem sich in Aalen dieses
     www.stw.de/su/635                           gießmaschinen konnten wir hier ein mittel­       Jahr über 240 Teilnehmer zum Thema „Inno­
                                                 ständisches Unternehmen aus Schorndorf           vationen in Druckguss“ trafen. Im Dezember
                                                 bei Stuttgart mitnehmen.                         findet traditionell das Barbara Kolloquium

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                                             TRANSFER 02|2012
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
8 | Steinbeis vor Ort | Interview

                                                                                                                                   © Stadt Aalen

statt, bei dem sich Gießer aller Bereiche zu      hierzu gehören die Herstellung von Ver­           die in diesen Bereichen schon berufliche Er­
Vorträgen treffen. Auch zu diesem Treffen         suchsgussteilen aus neuen Legierungsvarian­       fahrung sammeln konnten, aktiv werden.
kommen oftmals mehr als 200 Teilnehmer,           ten, Untersuchungen zu neuen Formtrenn­
was den Standort Aalen als Branchentreff be­      mitteln oder Untersuchungen zur Herstellung
stätigt. Bei den Gießerabenden ist es von gro­    von neuen Verbundteilen aus mehreren Ma­          Von Albert Einstein ist die Auffassung
ßem Vorteil, dass Studierende im direkten         terialien. Dies weist darauf hin, dass in Zu­     übermittelt „Wichtig ist, dass man nie
Kontakt zur Industrie stehen, und so Praxis­      kunft der Gedanke eines Multimaterialmixes        aufhört zu fragen...“. Was sind die zentra-
semester, Bachelorarbeiten oder Stellenange­      stärker in Betracht gezogen werden wird. Im       len Fragen, mit denen Sie sich in den
bote direkt und ohne Umwege diskutiert wer­       Vordergrund stehen derzeit auch Fragestel­        kommenden Jahren in Ihrem Zentrum be-
den können. Dies bestätigt wieder einmal den      lungen zu neuen Kerntechnologien wie die          schäftigen werden?
„Löhn’schen-Steinbeis-Gedanken“, dass ge­         Herstellung von Salzkernen, die dem harten
rade die Studierenden von aktiven Steinbeis-      Druckgussprozess standhalten und dann mit         Bei der Euroguss, einer Branchenmesse im
Unternehmen in großem Maße profitieren.           Wasser ausgespült werden können. Mit sol­         Januar dieses Jahres, wurde ich im Rahmen
                                                  chen Salzkernen wäre die Herstellung beson­       eines Interviews gefragt, wie ich die mögli­
                                                  ders steifer Closed-deck Zylinderkurbelge­        che Produktivitätssteigerung im Druckgieß­
Das Profil Ihres Zentrums ist darauf aus-         häuse im Druckguss möglich.                       prozess einschätze. Diese Frage stellt sich
gerichtet, die Entwicklung, Innovation                                                              überhaupt nicht mehr: es wird in Zukunft
und Weiterbildung auf dem Gebiet der              Darüber hinaus steht in Zeiten mit gutem          vielmehr darum gehen, die Frage beantwor­
Gießereitechnologie zusammen mit den              wirtschaftlichem Umfeld auch Mitarbeiter­         ten zu können, wie viel Energie und CO2 bei
Industriebetrieben des Landes voranzu-            qualifikation wieder hoch im Kurs. Hier bie­      der Herstellung des Teils aufgewendet wur­
treiben. Welche Tendenz können Sie mo-            ten wir spezielle Schulungen an, die neben        de. Die Fahrzeughersteller werden in Zukunft
mentan erkennen?                                  dem theoretischen auch einen praktischen          dem Lieferanten den Zuschlag für ein Teil
                                                  Teil beinhalten.                                  oder System geben, der den geringsten „CO2-
Leichtbau ist eine der treibenden Kräfte dafür,                                                     Footprint“ nachweisen kann. Und da gibt es
in Zukunft vermehrt Aluminium- und Magne­                                                           in vielen Gießereien noch ein großes Opti­
siumgussteile einzusetzen. AUDI hat es schon      Sie haben das Steinbeis-Transferzentrum           mierungspotenzial, wo wir in Zukunft sicher
vor langer Zeit mit der Aluminium-Space-          Giesserei Technologie Aalen – GTA 2004            mit unserem Steinbeis-Transferzentrum Hil­
Frame-Karosserie vorgemacht, Mercedes hat         gegründet und führen es bis heute sehr            festellungen geben können.
nun das erste Vollaluminiumauto vorgestellt.      erfolgreich. Mit welchen Zielen haben Sie
Diese innovative, gussintensive Karosserie be­    Ihr Zentrum damals gegründet, welche
steht zu 44% aus Aluminiumguss. Um diese          Ziele haben Sie in Ihrem Zentrum heute?              Steinbeis-Stiftung
                                                                                                       Stuttgart
hochwertigen Druckgussteile herstellen zu
                                                                                                       stw@stw.de
können, sind besondere gießtechnische und         Wir sind heute mit den Steinbeis-Aktivitäten
                                                                                                       Prof. Dr.-Ing. Lothar Kallien
metallurgische Verfahrensschritte notwendig.      im Bereich Druckgießen von Leichtmetallen            Steinbeis-Transferzentrum
                                                  unterwegs. Der Bedarf an kompetenter Be­             Giesserei Technologie Aalen – GTA
                                                                                                       Aalen
Bei diesen Entwicklungen ergeben sich Fra­        ratung ist jedoch auch in anderen gießerei­          su0825@stw.de
gestellungen, die zeitnah von unserem Stein­      technischen Bereichen vorhanden, hier wol­
                                                                                                           www.stw.de  zu unseren Experten
beis-Transferzentrum bearbeitet werden:           len wir in Zukunft durch weitere Projektleiter,

TRANSFER 02|2012                                                                                                 Technologie.Transfer.Anwendung.
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
Steinbeis vor Ort | 9

Region Aalen                                     begebiete in exzellenter Lage schaffen die      wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Regi-
                                                 Voraussetzungen für zukunftsorientierte         on leistet, ist die Aufgabe der in der Region
Die im Osten Baden-Württembergs gelegene         Ansiedlungen.                                   angesiedelten Steinbeis-Unternehmen.
Region Aalen setzt in ihrem zukunftsorien-
tierten Entwicklungsprozess auf Wissen-          Für die Spitzenforschung in der Region sorgt
schaft und Forschung, Innovationen und           die Hochschule Aalen – Technik und Wirt-
                                                                                                                            Weitere Informa­
Technologien.                                    schaft, die seit Jahren zu den forschungs-                                 tionen über Steinbeis
                                                 stärksten Hochschulen in Baden-Württem-                                    in der Region um
                                                                                                                            Aalen finden Sie auf
Wachstumsorientierte Branchen finden am          berg gehört. Der konkrete, marktnahe                                       www.steinbeis-
Wirtschaftsstandort Aalen hervorragende          Wissens- und Technologietransfer zwischen                                  ostalb.de

Standortbedingungen. Großflächige Gewer-         Wissenschaft und Wirtschaft, der einen

Max Syrbe-Symposium 2012

Forschung.Wissenschaft.Management.
Mehr als 150 Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten Ende März
beim ersten Max Syrbe-Symposium Kriterien eines erfolgreichen Wissenschafts-
und Forschungsmanagements. Steinbeis würdigte mit der Veranstaltung seinen im
vergangenen September verstorbenen Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. rer. nat.
Dr.-Ing. E.h. Max Syrbe, der die Stiftung lange Jahre engagiert begleitet hatte.

Nach der Eröffnung durch Dr.-Ing. Leon­          Hamacher (Deutsches Zentrum für Luft- und
hard Vilser (Steinbeis-Kuratorium) und dem       Raumfahrt e.V. (DLR)) stellte das Forschungs­
Grußwort von Ministerialdirigent Günther         management im Spannungsfeld zwischen            Forschung und betonte dabei die besondere
Leßnerkraus (Ministerium für Finanzen und        unternehmerischer Ausrichtung und den           Rolle eines Netzwerkes.
Wirtschaft Baden-Württemberg) würdigte           Auflagen für eine öffentliche Forschungs­
Prof. Dr. Heinz Trasch (Steinbeis) Max Syr­      einrichtung vor. Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel    Dr. Dirk Ahlbehrendt (AiF Projekt GmbH)
be, der wissenschaftliche Leistung immer in      (Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirt­       präsentierte das Zentrale Innovationspro­
direktem Bezug zur konkreten Anwendung           schaft) erläuterte die besondere Rolle der      gramm Mittelstand (ZIM), das das Engage­
und einer möglichst zeitnahen Umsetzung          Hochschulen in der angewandten Forschung        ment der KMU in Forschung, Entwicklung
sah.                                             und im Wissens-und Technologietransfer.         und Innovation unterstützt. Die Sicht eines
                                                                                                 Steinbeis-Unternehmens auf das Thema
Das Thema Technologietransfer griff Prof.        Wie eine gelungene Forschungskooperati­         Wissenschafts- und Forschungsmanage­
Dr. Dr. h. c. mult. Johann Löhn (Steinbeis) in   on zwischen Wissenschaft und Wirtschaft         ments stellte Prof. Dr.-Ing. Herbert Emme­
seinem Einführungsvortrag auf und ging auf       funktioniert, zeigte Prof. Dr.-Ing. Bernd       rich (Steinbeis-Transferzentrum Produktion
das sich selbst erneuernde Steinbeis-System      Bertsche (TTI Technologie-Transfer-Initiati­    und Organisation) dar, wobei er speziell das
näher ein. Prof. Dr. Achim Walter (Christian-    ve GmbH an der Universität Stuttgart) am        vorhandene Know-how gekoppelt mit Er­
Albrechts-Universität zu Kiel) beschäftigte      Beispiel der Universität Stuttgart auf. Mit     fahrung und Anwendungsorientierung als
sich mit dem akademischen Unternehmer­           Kooperationen aus der Perspektive eines         wichtigen Erfolgsfaktor sieht.
tum, also mit dem symbiotischen Miteinan­        Unternehmens beschäftigte sich Prof. Dr.-
der von Wissenschaft und Wirtschaft.             Ing. Rolf Ahlers (AGS Luftfahrttechnik und      Alle Vorträge erscheinen in einem Tagungs­
                                                 Sensorik GmbH) und stellte ein effektives       band der Steinbeis-Edition, der in Vorberei­
Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bauer (Karlsruher       Wissenschafts- und Forschungsmanage­            tung ist.
Institut für Technologie (KIT)) präsentierte     ment als Werttreiber im mittelständischen
mit KIC InnoEnergy – einer Wissens- und          Unternehmen anschaulich dar. Prof. Dr. rer.        Steinbeis-Stiftung
Innovationsgemeinschaft - eine Möglichkeit       pol. Meike Tilebein (Deutsche Institute für        Stuttgart

zur Stärkung der Innovationskraft Europas        Textil- und Faserforschung Denkendorf) gab             www.max-syrbe-symposium.de
auf dem Gebiet nachhaltiger Energie. Klaus       Einblick in die Praxis der KMU-orientierten

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                                               TRANSFER 02|2012
TRANSFER - Steinbeis-Transferzentrum
10 | Steinbeis

Anwendung eines Schnelltasters bei der Nutenmessung in einem Rohr

               20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit

               Schnelltaster korrekt kalibriert
               Seit rund 80 Jahren produziert die traditionsreiche Schlüchterner Kroeplin GmbH Schnelltaster, mit denen sich
               spezielle Prüfaufgaben der Längenmesstechnik lösen lassen. Waren es in den ersten Jahrzehnten Messgeräte mit
               mechanischen Messwerken, werden diese seit etwa 15 Jahren zunehmend durch elektronische Messprinzipien
               ersetzt. Sie ermöglichen eine höhere Genauigkeit und komfortable Messfunktionen wie etwa die digitale Anzeige
               von Minimum und Maximum. Ganz gleich welches Messprinzip dahinter steht, eine exakte Überprüfung vor der
               Auslieferung ist immer erforderlich. Seit 20 Jahren hat Kroeplin für diese Aufgabe im Steinbeis-Transferzentrum
               Qualitätssicherung und Bildverarbeitung Ilmenau einen kompetenten und zuverlässigen Partner. Die Ilmenauer
               Spezialisten entwickeln und bauen die hochgenaue Prüftechnik für hunderte unterschiedliche Typen von Schnell-
               tastern.

Die Schnelltaster kommen beispielsweise bei     bewegt werden. An den so vorgegebenen           denn bei Kroeplin werden auch die Schnell­
Innen-Nutenmessungen, Rohrwandstärke­           Sollwertpositionen werden die Istwerte der      taster japanischer, amerikanischer und
messungen, Außenmessungen und Messun­           Schnelltaster bestimmt, die Abweichungs­        schweizer Partner hergestellt.
gen im Dentalbereich zum Einsatz. Für jede      kurve wird am Monitor dargestellt. Sie bildet
neue Generation von mechanischen und            bei mechanischen Geräten die Grundlage für      Im Steinbeis-Transferzentrum für Qualitäts­
elektronischen Schnelltastern entwickelten      die manuelle Justierung, bei elektronischen     sicherung und Bildverarbeitung Ilmenau ist
die Steinbeis-Ingenieure die Prüftechnik. Die   Geräten dient sie der Berechnung einer Line­    mit diesen Projekten die Kompetenz für
Anforderungen stiegen konstant, denn elekt­     arisierungsfunktion, die im Mikroprozessor      hochgenaue inkrementelle Messverfahren,
ronische Schnelltaster bieten die Möglichkeit   des Schnelltasters gespeichert wird. Eine an­   Präzisionsgerätebau und Softwareentwick­
einer Linearisierung entsprechend der ge­       schließende Prüfung liefert das Prüfzertifi­    lung ständig weiter entwickelt worden. Ne­
messenen Abweichungskurve.                      kat, mit dem jeder Schnelltaster ausgeliefert   ben der Zusammenarbeit mit der Kroeplin
                                                wird.                                           GmbH gibt es viele weitere Projekte mit in-
Inzwischen wird das Prüfsystem in seiner                                                        und ausländischen Firmen, bei denen meist
dritten Hardwaregeneration verwendet. Als       Druck-, Verwaltungs- und Servicefunktionen      die industrielle Bildverarbeitung für geomet­
Referenz dient ein hochgenaues inkrementa­      runden die umfangreiche Prüfsoftware des        rische Präzisionsmessungen im Mittelpunkt
les Längenmesssystem, dessen Abweichun­         Ilmenauer Steinbeis-Transferzentrums ab.        steht.
gen im Submikrometerbereich liegen. Die         Zukünftige Innovationen der Kroeplin GmbH
Schnelltaster, die immer einen festen sowie     werden auch neue Anforderungen an die              Klaus-Jürgen Rennert
einen auf einer Kreisbahn beweglichen Tast­     Prüftechnik stellen, so dass die weitere Zu­       Steinbeis-Transferzentrum
                                                                                                   Qualitätssicherung und Bildverarbeitung
arm haben, werden auf einem Luftlager auf­      sammenarbeit mit dem Ilmenauer Steinbeis-
                                                                                                   Ilmenau
genommen. So ist eine Ausgleichsbewegung        Transferzentrum im dritten Jahrzehnt fort­         su0156@stw.de
möglich, wenn die Tastarmspitzen in geeig­      gesetzt werden wird. Kunden weltweit                   www.stw.de  zu unseren Experten
nete Aufnahmen eingelegt und automatisch        profitieren vom Know-how beider Partner,

TRANSFER 02|2012                                                                                             Technologie.Transfer.Anwendung.
Standpunkt | Steinbeis | 11

                „Horizont 2020“ bestimmt zukünftige Förderthemen der EU

                Quo vadis europäische Forschungsförderung?
                Baden-Württembergische Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben erheblich von
                den Fördermaßnahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union profitiert. Ab dem Jahr
                2014 werden sich die Unternehmen mit dem neuen Programm „Horizont 2020“ auseinandersetzen müssen.
                Das Programm wird einige Veränderungen bewirken, prognostizieren die Experten des Steinbeis-Europa-
                Zentrums, das Unternehmen bei der Antragstellung und Durchführung von EU-Forschungsprojekten sowie
                bei der Verwertung der Forschungsergebnisse unterstützt.

Ein Blick auf das aktuelle 7. Forschungsrah­     schung und Entwicklung erforderlich. Die        „Horizont 2020“ bündelt erstmalig bisher
menprogramm zeigt, dass Antragsteller aus        EU-Förderung ermöglicht es Unternehmen,         getrennte Aktivitäten, wie das Forschungs­
Deutschland ihre Erfolgsquote im Laufe des       die finanziellen Risiken, mit denen eine Ent­   rahmenprogramm, das Programm für Wett­
Programms deutlich steigern konnten. Im          wicklung im Vorfeld der kommerziellen Nut­      bewerbsfähigkeit und Innovation und das
Jahr 2010 war mehr als jeder vierte deutsche     zung einhergeht, abzufedern. Die durch das      Europäische Institut für Innovation und
Antragstellende erfolgreich. Mit rund 3,6 Mrd.   Forschungsrahmenprogramm geförderten,           Technologie. Damit verspricht sich die Euro­
Euro eingeworbenen Fördermitteln liegen An­      transnationalen Kooperationen bieten unse­      päische Kommission ein besseres Ineinander­
tragstellende aus Deutschland im Zeitraum        rem exportstarken Bundesland größere Mög­-      greifen der Förderinstrumente.
2007–2011 auf Platz eins. Innerhalb Deutsch­     lichkeiten, den Zugang zu ausländischen
lands ist Baden-Württemberg auf Rang 1 bei       Märkten zu finden oder ihre Position auf die­   Das Steinbeis-Europa-Zentrum fordert Un­
der Anzahl der Beteiligten (20,8%), der Höhe     sen auszubauen und zu stärken. Eine Konti­      ternehmer, Forscher und Wissenschaftler auf,
der EU-Zuwendungen (22,2%) und der An­           nuität in der europäischen Forschungsförde­     die Chancen der aktuellen Fördermöglichkei­
zahl der Koordinatoren (26,9%).                  rung ist daher von Landesebene gewünscht,       ten im 7. Forschungsrahmenprogramm der
                                                 das Steinbeis-Europa-Zentrum vertritt diese     EU auszuschöpfen. So wird die EU im Verlauf
Das Forschungsrahmenprogramm ist ein             Position in zahlreichen Gremien der Europäi­    des Jahres 2012 zu Projekteinreichungen in
wichtiges Förderinstrument für Deutschland       schen Kommission und wirkt aktiv am Politik­    folgenden Technologiebereichen aufrufen:
und im Speziellen für Baden-Württemberg.         dialog über die zukünftige Innovations- und     zu Transport, Nano- und Mikrotechnologien,
Bezogen auf Deutschland kommen 23,3%             Forschungspolitik der EU mit. Ein Anliegen      Werkstoffe/Materials, Produktion, Medizin,
der geförderten Hochschulen, 19,9% der           des Steinbeis-Europa-Zentrums ist es, kleine    Umwelt, Ernährung und Lebensmittel. Die
geförderten Forschungseinrichtungen und          und mittlere Unternehmen stärker in die For­    Projektleiter am SEZ stehen für eine kosten­
24,6% der geförderten Unternehmen aus            schungsprogramme der Europäischen Union         freie Intensivberatung zur Verfügung.
Baden-Württemberg. Als wirtschaftsstarke         zu bringen.
Region Europas und Hochlohnland ist Baden-
                                                                                                     Anette Mack
Württemberg darauf angewiesen, die Qualität      Das geplante Programm „Horizont 2020“ ist           Steinbeis-Europa-Zentrum
seiner Produkte ständig zu verbessern.           ein wichtiger Pfeiler der Innovationsunion,         Stuttgart
                                                                                                     su1216@stw.de
                                                 eine von sieben Leitinitiativen der Strate­
Damit dieses hohe Niveau gehalten werden         gie Europa 2020, mit der Europas weltweite              www.stw.de  zu unseren Experten

kann, sind permanente Investitionen in For­      Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden soll.

Horizont 2020 (Budget 80 Mrd. Euro)              • Zugang zur Risikofinanzierung                 • Intelligenter, umweltfreundlicher und integ­
                                                 • Innovation in KMU                                rierter Verkehr
Teil I: Wissenschaftsexzellenz                                                                   • Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Roh­
• Europäischer Forschungsrat                    Teil III: Gesellschaftliche Herausforderungen      stoffe
• Künftige und neu entstehende Technologien     • Gesundheit, demografischer Wandel und        • Integrative, innovative und sichere Gesell­
• Marie-Curie-Maßnahmen                             Wohlergehen                                     schaften
• Forschungsinfrastrukturen                      • Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit,
                                                    nachhaltige Landwirtschaft, marine und       Teil IV: Maßnahmen der Gemeinsamen For-
Teil II: Führende Rolle der Industrie               maritime Forschung und Biowirtschaft         schungsstelle (JRC) außerhalb des Nuklear-
• Führende Rolle bei grundlegenden und indus­   • Sichere, saubere und effiziente Energie       bereichs
   triellen Technologien

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                                                 TRANSFER 02|2012
12 | Steinbeis

                Steinbeis-Student analysiert Entwicklung von Service-Organisationen

                Vom Produktservice zum Wertschöpfungspartner
                Kunden- und Service-Orientierung hat sich inzwischen zum zentralen Wettbewerbsvorteil entwickelt. Daniel
                Delank, Alumni der Steinbeis-Hochschule Berlin, hat sich während seines Studiums zum Master of Sience intensiv
                mit diesem Thema auseinandergesetzt. Bei seinem Projektgeber, der T-Systems International GmbH in Saar­
                brücken, identifizierte er signifikante Einflussgrößen zur Realisierung globaler Wettbewerbsvorteile.

                                                                                                                    © photocase.de/klafrog

Laut einer 2009 vom Academy Management           Einheit des Gütertausches liegen. So haben     Begriffe „Service“ und „Kundendienst“ im Ei­
Review veröffentlichten Studie übertrifft die    sich beispielsweise „Hidden Champions“ wie     genverständnis des Kundendienst-Executive-
strategische Bedeutung des Service-Geschäf-      IBM und UPS einer Transformation als „So­      Managements vornehmlich absatzpolitisch
tes die des Produktgeschäftes. Gleichzei­        lution Provider“ unterzogen und durch End-     als Differentiator im Wettbewerb benutzt.
tig gleichen sich funktionale Merkmale und       to-End-Kundenlösungen ein signifikantes
technologische Ausprägungen von Produk­          Wachstum mit finanziellem Erfolg erzielt.      Viele Unternehmer fragen sich nun: Gibt es
ten der Investitionsgüterindustrie stetig an –   In der deutschen Investitionsgüterindust­      unterschiedliche Voraussetzungen, sind
ein außerordentlich heftiger Wettbewerb ist      rie verläuft die Entwicklung ähnlich: Integ­   allgemeine Vorgehensweisen überhaupt er­
in zahlreichen Branchen die Folge, vor allem     rierte Leistungsbündel als Kombination aus     stellbar und vor allem: übertragbar? Para­
im B2B-Bereich. Seit einigen Jahren begin­       Sach- und Dienstleistungen sollen helfen,      digmenwechsel – aber wie? Welche Impulse
nen Sachgüterhersteller sich auf das Erbrin­     kundenspezifische Probleme zu lösen und        können aus der Wissenschaft kommen? Um
gen von produktbegleitenden Dienstleistun­       die Vergleichbarkeit von Dienstleistungen      diese Fragen zu beantworten, hat Daniel De­
gen zu konzentrieren bis hin zum Erstellen       zu erschweren. Diese Neuorientierung zur       lank zusammen mit Prof. Dr. Karsten Had­
komplexer Problemlösungen für Kunden –           kundenspezifischen      Lösungsbetrachtung     wich und Walter Duschek den Service-Circle
statt wie bisher üblich, industrielle Produkte   bedeutet einen Paradigmenwechsel bei den       ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk beschäf­
zu entwickeln, zu vermarkten und zu warten.      Sachgutherstellern und deren produktzent­      tigt sich mit allen relevanten Themen rund
                                                 rischen Wartungsorganisationen.                um das Dienstleistungs­     management. Bei
Damit wird eine Entwicklung offensichtlich,                                                     regelmäßigen Treffen werden Schwerpunkt­
in der Kunden mehr an der Lösung ihrer ge­       Obwohl auf Kundenseite das Interesse stän­     themen diskutiert und anhand von Praxis­
schäftlichen Herausforderungen, denn am          dig wächst, hat sich das Gros der produkt­     beispielen beleuchtet. Hier konnte Daniel
Produkt selbst interessiert zu sein scheinen.    bezogenen        Dienstleistungsunternehmen    Delank schon während des Studiums das
Der traditionell produktzentrische Marke­        nur sehr zögernd einer Neuausrichtung der      erlernte Wissen in die Tat umsetzen. Der
tingfokus der Produkthersteller darf nicht       Servicepolitik oder gar einem Re-Engineering   Service-Circle ist mit Vertretern aus Wissen­
mehr allein auf dem Produkt als die primäre      seiner Prozesse gestellt. Und so werden die    schaft, Politik und vor allem Praxis besetzt.

TRANSFER 02|2012                                                                                            Technologie.Transfer.Anwendung.
Steinbeis | 13

Die Transformation von einer produktzent­      so modifiziert/entwickelt werden, dass der
rischen Service-Organisation wird sinnvol­     Dienstleister komplette Betriebsabläufe und
                                                                                                  Patricia Mezger
lerweise schrittweise über eine steigende      Prozesse des Kunden verantwortlich über­           School of International Business
Umstrukturierung bei gleichzeitigem Aus­       nimmt. Beispiel: Outsourcing-Modelle. Mit          and Entrepreneurship der Steinbeis-
                                                                                                  Hochschule Berlin (SHB)
bau des Dienstleistungsangebotes erfolgen.     diesen Dienstleistungen in Form von Leis­          Berlin/Herrenberg
Das setzt voraus, dass die Serviceorganisa­    tungsbündeln soll der Nutzen den Wert der          su1249@stw.de

tion die gesamte Breite des Produktservice-    Summe der Einzelleistungen übertreffen.                www.stw.de  zu unseren Experten
Geschäftes perfekt beherrscht (Phase 1),
um sich von dort aus mit Mehrwertdienst­       Kulturelle Veränderungen in Unternehmen            Daniel Delank
                                                                                                  T-Systems International GmbH
leistungen verstärkt in die Kundenbelange      brauchen Zeit, das hat Daniel Delank nicht         daniel.delank@delank.net
einzuarbeiten (Phase 2). Von hier führt der    nur während seines Studiums gelernt. Doch
                                                                                                  Der nächste Service-Circle wird im September
zwangsläufige Weg zu einer tiefen Vernet­      er ist heute mehr denn je überzeugt, dass die      2012 stattfinden und sich mit dem Thema der
zung mit dem Kunden – die dritte Phase, in     ständige und nachhaltige Weiterentwick­            Transformation hin zu einer Service-Organisa­
                                                                                                  tion beschäftigen.
der die eigenen Leistungen entsprechend an     lung der Kompetenzen von Mitarbeitern und
die Kundenanforderungen angepasst und          Unternehmen von immenser Bedeutung ist.

Bilanz und Wechsel im Vorstand

Erfolgreiches Jahr 2011
für Steinbeis
Die Steinbeis-Stiftung zog im Rahmen der Kuratoriumssitzung
Ende März eine sehr positive Bilanz des Jahres 2011. Der Stein-
beis-Verbund aus mehr als 850 Zentren, vorwiegend mit Sitz
an Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen,
erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von
134 Millionen Euro. Die Nachfolge des scheidenden Vorstands­
vorsitzenden Prof. Dr. Heinz Trasch tritt Prof. Dr. Michael Auer an,                                      Neues Steinbeis-Vorstandsteam:
zum weiteren Vorstandsmitglied wurde Manfred Mattulat gewählt.                                         Michael Auer (l.), Manfred Mattulat

Als Dienstleister im konkreten, umsetzungs­    praxisnahen Transfer zwischen Wissenschaft      Beteiligungs-Holding bisher verantwortlich
orientierten Wissens- und Technologietrans­    und Wirtschaft aktiv.                           für die Beteiligungen im Steinbeis-Verbund.
fer bietet der Steinbeis-Verbund Beratung,                                                     Der Kuratoriumsvorsitzende Dr.-Ing. Leon­
Forschung & Entwicklung, Aus- und Wei­         Die Position des Vorstandsvorsitzenden der      hard Vilser (J. Eberspächer GmbH & Co. KG)
terbildung sowie Analysen & Expertisen für     Steinbeis-Stiftung hat zum 1. April 2012        dankte auf der Sitzung des Kuratoriums dem
alle Technologie- und Managementfelder.        Prof. Dr. Michael Auer übernommen, lang­        scheidenden Vorstandsvorsitzenden für sein
88 neue Steinbeis-Unternehmen haben das        jähriges Vorstandsmitglied der Steinbeis-       Engagement und wünschte dem neuen Vor­
Netzwerk 2011 auf 855 Zentren weltweit         Stiftung und Mitglied der Steinbeis-Ge­         stand für die zukünftigen Herausforderun­
anwachsen lassen. Je nach Ausrichtung und      schäftsführung. Er folgt auf Prof. Dr. Heinz    gen alles Gute.
fachlicher Zuordnung sind dies rechtlich un­   Trasch, der den Vorstandsvorsitz nach acht­
selbstständige Transferzentren, Forschungs-    jähriger Tätigkeit altersbedingt abgab. Zum
und Innovationszentren, Beratungszentren       weiteren Vorstandsmitglied der Stiftung so­
                                                                                                  Steinbeis-Stiftung
und Transfer-Institute oder auch rechtlich     wie in Personalunion Mitglied der Steinbeis-       Stuttgart
selbstständige Gesellschaften. In diesen Un­   Geschäftsführung wählte das Kuratorium             stw@stw.de

ternehmen waren 1.462 Angestellte, 3.631       einstimmig Dipl.-Kfm. Manfred Mattulat. Er             www.stw.de

freie Mitarbeiter sowie 697 Professoren im     zeichnete als Geschäftsführer der Steinbeis

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                                             TRANSFER 02|2012
14 | Steinbeis

               Steinbeis-Experten beraten das Institut
               für berufliche Bildung im Gesundheitswesen

               Erfolgreiche Managementsysteme
               in der Ausbildung
               Der Wettbewerb im Bildungssektor nimmt zu, so dass die Frage nach geeigneten Kompetenzbestätigungen und
               Zertifikaten für Managementsysteme immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Experten des Steinbeis-Beratungs-
               zentrums Institut für Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung ifqo unterstützen Aus- und Weiter-
               bildungseinrichtungen bei der Suche nach geeigneten Managementsystemen.

                                                                                                            gesetzlichen Anforderungen
                                                                                                            ermittelt und die Prozesse zur
                                                                                                            Umsetzung festgelegt. Bei den
                                                                                                            eigentlichen Bildungsleistun­
                                                                                                            gen, die das Institut erbringt,
                                                                                                            wurden die ausbildungsrele­
                                                                                                            vanten Arbeitsprozesse über­
                                                                                                            prüft und konkrete Verfah­
                                                                                                            rensanweisungen schriftlich
                                                                                                            festgelegt.

                                                                                                            Den prozessorientierten An­
                                                                                                            satz für das Qualitätsmanage­
                                                                                                            ment betrachtete das Pro­
                                                                                                            jekt-Team fachübergreifend:
                                                                                                            Prozesse wurden harmonisiert,
                                                                                                            bereichsübergreifende     Zu­
                                                                                                            ständigkeiten gebündelt. Die
                                                                                                            systematische Identifizierung
                                                                                                            von Verbesserungspotenzialen
                                                                                                            nahmen sie auf der Basis des
                                                                                                            PDCA (Plan-Do-Check-Act)-
                                                                                                            Zyklus vor.
Deming, W.E.: Out of the Crisis. Massachusetts Institute of Technology,
Cambridge 1982, S. 88.                                                                        Der Aufbau eines Managementsystems nach
                                                                                              der DIN EN ISO 9001 ist eine komplexe und
Die Vivantes – Netzwerk für Gesundheit         nach einem geeigneten Modell für eine ex­      anspruchsvolle Aufgabe, doch der Aufwand
GmbH in Berlin ist der größte kommu­           terne Zertifizierung.                          lohnt sich, denn eine hohe Qualität von
nale Krankenhauskonzern Deutschlands.                                                         Dienstleistungen ist für den nachhaltigen
Das Netzwerk bietet Patienten die ganze        Nach entsprechender Recherche entschie­        Erfolg der Organisation unabdingbar. Dazu
Bandbreite medizinischer und pflegerischer     den sich die Steinbeis-Experten für die DIN    müssen Prozesse und Verfahren kontinuier­
Versorgung, in Krankenhäusern, Pflegehei­      EN ISO 9001:2008, diese Norm ist sowohl        lich überprüft und verbessert werden. Daher
men bis zur ambulanten Rehabilitation. Im      in Deutschland (DIN) als auch europäisch       implementierten die Steinbeis-Berater ein
Institut für berufliche Bildung im Gesund­     (EN) sowie international (ISO) anerkannt. Im   internes Auditsystem, das eine zyklische
heitswesen (IbBG) der Vivantes GmbH sind       Rahmen des Projekts wurden unter anderem       und systematische Überprüfung der Struk­
die über 700 Auszubildenden des Netzwerks      die Kundenerwartungen, in diesem Fall vor      turen, Prozesse und Ergebnisse sicherstellt
beschäftigt. Das Institut beauftragte das      allem die Erwartungen der Auszubildenden       und das alle Führungskräfte und Mitarbei­
Steinbeis-Beratungszentrum mit der Suche       und der Praxiseinrichtungen, als auch die      ter einbezieht. Ein weiterer wichtiger Aspekt

TRANSFER 02|2012                                                                                          Technologie.Transfer.Anwendung.
Steinbeis | 15

des Qualitätsmanagements ist die Kunden­
wahrnehmung, also die der Auszubildenden.        Steinbeis-Tag 2012
So wurden zur besseren Orientierung von
                                                 Freitag, 28. September 2012 | Haus der Wirtschaft, Stuttgart
Schülern und Besuchern Hinweisschilder
angebracht, neben einem frischen Anstrich
wurden außerdem die Ausstellungsfenster
auf den Fluren mit Materialien aus dem Pfle­
ge- und Medizinbereich neu gestaltet.

Eine systematische Befragung zur Zufrieden­
heit mit der theoretischen Ausbildung findet
in allen Fachbereichen nach der Probezeit
und zum Ende des 3. Semesters mit einem
Fragebogen statt. Kritik zur theoretischen
und praktischen Ausbildung können die
Auszubildenden im Rahmen des Beschwer­
demanagements in einem Beschwerdebogen
weitergeben. Die Ergebnisse werden ausge­
wertet, die Verbesserungsmöglichkeiten
im Kollegium beraten und die Ergebnisse
den Schülern vorgestellt. Im Rahmen der
Managementbewertung erfolgt außerdem
                                                 10:00       Eröffnung Steinbeis-Tag 2012
eine Gesamtbetrachtung der Ergebnisse im         10:15       Verleihung Prof.-Adalbert-Seifriz-Preis 2012
Abgleich mit den Zielen sowie eine Zielfort­
schreibung und Qualitätsplanung für den          ab 11:00	Marktplatz Steinbeis
Folgezeitraum.                                             Ausstellung des Steinbeis-Verbunds

                                                 11:15 –12:15	Steinbeis-Info
Die Anstrengungen im Projekt wurden denn
                                                               Interne Veranstaltung für Steinbeis-Leiter
auch belohnt: Das Institut für berufliche Bil­
dung im Gesundheitswesen wurde im ver­           12:00–13:30 Mittagsimbiss
gangenen Jahr erfolgreich zertifiziert.
                                                 ab 12:00	Steinbeisers' Corner
                                                           Kurzvorträge von Steinbeis-Unternehmen
    Ausbildungsrelevante Arbeitsprozesse
    des IbBGs:                                   13:00 –14:00	Besuch Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen
    • Auswahl und Einstellung von
                                                               und Wirtschaft Baden-Württemberg
       Auszu­bildenden
    • Organisation der Ausbildung
                                                               Rede und Ausstellungsrundgang
      und des Unterrichts
                                                 13:00 –16:30 Rahmenprogramm für geladene Gäste
    • Leistungsbeurteilungen
    • Begleitung der praktischen Einsätze
                                                 17:30       Ende der Tagesveranstaltung
    • Praxisanleitertagungen
    • Kontaktpflege Praxis-/Einsatzstellen       ab 19:30	Abendveranstaltung
                                                           Interne Veranstaltung für Steinbeis-Leiter

    Dieter Barwitzki                                                                              (Stand 5/2012)
    Marlis Hauger
    Steinbeis-Beratungszentrum
    Institut für Qualitätsmanagement
    und Organisationsentwicklung ifqo            Die Teilnahme am Steinbeis-Tag ist kostenfrei, um
    Bonn                                         Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen und
    su1061@stw.de
                                                 Online-Anmeldung unter www.steinbeis-tag.de.
        www.stw.de  zu unseren Experten

Technologie.Transfer.Anwendung.                                                                  TRANSFER 02|2012
16 | Steinbeis

                        Steinbeis Consulting Studie

                        Arbeitswelt.Arbeitszufriedenheit.Lebensglück.
                        Die Anzeichen zunehmender psychischer Belastungen im Beruf häufen sich, die dadurch hervorgerufenen psy-
                        chischen Erkrankungen führen zu steigenden gesamtwirtschaftlichen Kosten. Als Ursachen für die zunehmenden
                        Belastungen werden oft Veränderungen in der Arbeitswelt und die damit verbundenen gestiegenen Anforderun-
                        gen genannt. Um mögliche Ursachen solcher Belastungen und ihre Konsequenzen auf Arbeitszufriedenheit und
                        Lebensglück aufzuzeigen, hat die Steinbeis-Stiftung in Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren Baden-Würt-
                        temberg eine Online-Befragung zum Thema „Arbeitswelt im Wandel“ durchgeführt.

                                                                                                              Veränderungen der allgemeinen wirtschaft­
      Fachkräftemangel/Veränderungen des Arbeitsmarktes                                              33       lichen und sozialen Rahmenbedingungen
             zunehmender Leistungsdruck/Effizienzdenken                                        22             genannt.

              zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt                                 18
                                                                                                              Dass sowohl in Lebens- als auch Arbeits­
         Veränderungen auf den Märkten & Globalisierung                              15                       glück umfassend glückliche Menschen of­
Veränderungen im Werteverständnis und Führungsverhalten                             14                        fensichtlich einen anderen Umgang mit den
                                                                                                              Herausforderungen des Arbeitslebens und
                 veränderte Arbeitsweise/mobiles Arbeiten                  9
                                                                                                              dem damit verbundenen beruflichen Stress
             bessere Vereinbarkeit von Beruf & Privatleben             8
                                                                                                              pflegen, zeigen die Antworten auf die Frage,
                       demografische Herausforderungen             6                                          ob beruflicher Stress überwiegend positiv
                               Dynamik/Anpassungsdruck             6
                                                                                                              oder negativ empfunden wird: Eine über­
                                                                                                              wältigende Mehrheit (82%) der Glücklichen
                                                Sonstiges                      12
                                                                                                              empfindet beruflichen Stress überwiegend
                                                                                                              positiv! Aber auch die weniger Glücklichen
      Erwartete Veränderungen der Arbeitswelt, Angaben in %, Mehrfachantworten möglich.
      Basis: 117 Befragte, die negative Veränderungen nannten.                                                geben zu fast 50% noch an, positiven beruf­
                                                                                                              lichen Stress zu erleben. Die Beurteilungs­
      160 Wirtschaftsjunioren haben an der Be­               ten ca. 1/3 der Befragten diese Veränderun­      unterschiede gegenüber den Veränderungen
      fragung zur Wahrnehmung der Arbeitswelt                gen als negativ, rund die Hälfte sieht das mit   der Arbeitswelt und mit Blick auf beruflichen
      und ihrem Einfluss auf Arbeitszufriedenheit            „sowohl positiv als auch negativ“ differen­      Stress können also nicht ausschließlich auf
      und Lebensglück teilgenommen. Auch wenn                ziert und nur ein knappes Fünftel empfindet      die „innere Einstellung“ des Individuums zu­
      die Ergebnisse, die von Prof. Dr. Konrad Zerr          die Veränderungen ausschließlich als positiv.    rückgeführt werden. Vermutlich sind glück­
      vom Steinbeis-Beratungszentrum Marketing                                                                liche und weniger glückliche Menschen
      – Intelligence – Consulting erhoben wurden,            Bei der Analyse der offenen Antworten auf        zumindest teilweise tatsächlich auch unter­
      nicht als statistisch repräsentativ angesehen          die Frage nach den Gründen für den Wandel        schiedlichen Stressfaktoren ausgesetzt, die
      werden können, geben sie doch interessante             schärft sich das Bild: Spontan werden von        von außen an sie herangetragen werden.
      qualitative Einblicke und helfen, bestehende           mehr als 3/4 aller Befragten negativ belegte
      Annahmen zum Zusammenhang zwischen                     Ursachen für die Veränderungen benannt.          Gut 3/5 aller Befragten erwarten für die Zu­
      Arbeitswelt und Lebensglück zu bestärken               Sie machen insbesondere den enormen              kunft starke Veränderungen in der Arbeits­
      oder auch neue zu formulieren.                         Leistungsdruck sowie das übertriebene Ef­        welt. Während die Veränderungen der Ver­
                                                             fizienzdenken der Wirtschaft dafür verant­       gangenheit eher negativ bewertet wurden,
      Die Befragten wurden um ihre subjektive                wortlich, dass die „Work-Life-Balance“ aus       übersteigen mit Blick auf die Zukunft die op­
      Einschätzung gebeten, wie stark sich ihre              den Fugen gerät. Die Schnelllebigkeit des        timistischen Einschätzungen die negativen.
      Arbeitswelt in der jüngeren Vergangenheit              Arbeitslebens trägt ein Weiteres dazu bei.       Bei rund der Hälfte der Befragten dominiert
      gewandelt hat, wie sie diese Veränderungen             Teilweise wird auch ein Zusammenhang             wieder eine differenzierte Sicht.
      empfinden und was die Ursachen des Wan­                zwischen Fachkräftemangel und Leistungs­
      dels sind. Erwartungsgemäß konstatiert eine            druck hergestellt. Manche Befragte monie­        Als Treiber der erwarteten Veränderungen
      deutliche Mehrheit der Befragten starke Ver­           ren einen „Wertewandel“ im Management.           stehen an erster Stelle Aspekte des Arbeits­
      änderungen. Bei skalierter Nachfrage bewer­            Schließlich werden auch negativ bewertete        markts, überwiegend mit negativer Kon­

      TRANSFER 02|2012                                                                                                    Technologie.Transfer.Anwendung.
Sie können auch lesen