Deutsche Biotechnologietage 2013 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
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14. und 15. Mai 2013 | Stuttgart Deutsche Biotechnologietage 2013 Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg, Stuttgart Dokumentation
Vorwort 3 Vorwort Die vierten Deutschen Biotechnologietage haben erneut ihre Bedeutung als deutscher Biotech-Branchentreff bewiesen. Mehr als 740 Teilnehmer, darunter Unterneh- mensgründer und Geschäftsführer aus dem Mittelstand und von großen Konzernen, Vertreter aus Politik, wissen- schaftlichen Einrichtungen, Medien- und Presse sowie Studenten und Branchen-Dienstleister kamen im Haus der Wirtschaft in Stuttgart zusammen, um über wichtige Dr. Viola Bronsema Dr. Klaus Eichenberg, aktuelle Themen der Biotechnologie zu diskutieren BIO Deutschland e. V. BioRegio STERN Management GmbH In insgesamt fünf parallelen Strängen, Rahmenbedin- gungen, Branchenkooperationen, Zukunftsperspektiven, Gesundheitswirtschaft und Forschung, wurde diesmal das vielfältige Spektrum der Biotech-Branche beleuchtet: An die 150 Referentinnen und Referenten diskutierten der Bevölkerung noch verbesserungswürdig seien. Eine rund um das Thema Biotechnologie und angrenzende Be- Diskussionsrunde zur Bioehtik, die dieses Jahr erstmalig reiche. Erstmals wurden auch BMBF-geförderte Projekte ins Programm aufgenommen wurde, stieß ebenfalls auf vorgestellt, die als wertvolle Ergänzung des Programms sehr gute Resonanz. angesehen wurden. Darüber hinaus nutzten über 30 Aussteller die Möglichkeit ihre Produkte und Projekte Die Abendveranstaltung im Porschemuseum stellte ein vorzustellen. ganz besonderes Highlight der Veranstaltung dar. Im Schein der Abendsonne und bei milden Temperaturen bot Die Eröffnung der Veranstaltung war mit Vertretern aus das Dach des Hauses ideale Bedingungen zum „Netzwer- der Politik sowie Pharma- und Biotechnologie wieder ken“ und Feiern. Für die Freunde schneller Autos war hochkarätig besetzt. Die Vernetzung unterschiedlicher natürlich auch noch einiges geboten. Trotz Feierlaune Technologiefelder wurde als bemerkenswerte Entwick- waren am nächsten Morgen die Frühstücksrunden und lung hervorgehoben, die auch besonders die Biotechno- das neue Format des World Cafés gut besucht. Bei Crois- logie betreffe. Auch durch Stuttgarts Oberbürgermeister sant und Kaffee diskutierten Frühaufsteher munter über Fritz Kuhn wurde die Biotechnologie als Zukunfts- Internationalisierung, Fachkräftemangel und den besten technologie gewürdigt. Einigkeit bestand darin, dass Weg in die Selbstständigkeit. die Biotechnologie als Basis für neue Therapieansätze unverzichtbar sei und wesentlich zur Kostensenkung Wir blicken auf zwei spannende, informative und anre- im Gesundheitswesen beitragen könne. Die Biotech- gende Tage ganz im Zeichen der Biotechnologie zurück. nologie wurde zudem als unverzichtbare Technologie Der Teilnehmerrekord zeigt uns, dass wir auf dem rich- für den Übergang in eine wissensbasierte Bioökonomie tigen Weg sind. Viele fleißige Helfer haben dazu beige- anerkannt. Auch die schwierige Finanzierungslage tragen, Diskussionen, Thesen und Neuigkeiten aus den wurde wiederholt angesprochen. Nils Schmid, stellver- mehr als 20 Vortrags- und Podiumsrunden zusammen- tretender Ministerpräsident und Minister für Finanzen zutragen. Wir freuen uns, Ihnen hier die Dokumentation und Wirtschaft von Baden-Württemberg, überraschte der vierten Deutschen Biotechnologietage vorstellen zu die Teilnehmenden positiv mit der Ankündigung eines können. Auf diesem Wege möchten wir auch herzlich VC-Fonds, um das Angebot für Unternehmensgründer zu dem Bundesministerium für Bildung und Forschung verbessern. sowie den Referenten, Moderatoren, Sponsoren, Mitor- ganisatoren und Teilnehmern danken, die mit ihrem Die klassischen Farbkategorien der Biotechnologie Engagement zu dem großen Erfolg der Veranstaltung wurden dieses Jahr bewusst aufgebrochen. Ein Konzept, beigetragen haben. das – wie wir finden – gut angenommen wurde. So wa- ren Symposien rund um die rote Biotechnologie in dem übergeordneten Thema Gesundheitswirtschaft, aber auch bei Rahmenbedingungen und Branchenkooperationen angesiedelt. Ähnliches galt für die weiße Biotechnologie. Dieses Jahr stand die gesellschaftliche Relevanz biotech- nologisch hergestellter Produkte sowie neue Verfahren und Technologien auf diesem Gebiet im Vordergrund. Die Beiträge machten klar, dass die Bioökonomie in Deutsch- land zukünftig unverzichtbar sei. Gleichzeitig wurde da- rauf hingewiesen, dass die politischen und wirtschaftli- chen Rahmenbedingungen ebenso wie die Akzeptanz in Dr. Viola Bronsema Dr. Klaus Eichenberg
4 Inhalt Inhalt Die Veranstalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Sy m p osi e n Die Sponsoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 F rühstücksrunden Die Aussteller. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Grenzenlos – Der Markt ist die Welt?. . . . . . . . . . . . . 28 Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Gesucht: Gibt es genug Fachkräfte und wie findet man sie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Plenen R ahmenbedingunge n Plenum: Eröffnung und Begrüßung. . . . . . . . . . . . . . 12 Nach der Hürde ist vor der Hürde: Grußwort Was kommt nach der Zulassung?. . . . . . . . . . . . . . . . 32 Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V.. . . . . . . . . . 14 Neue Wege der Finanzierung Ansprache Welche Modelle gibt es und worauf ist zu achten?. . . 34 Werner Ressing, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft Biotechnologie in Deutschland – und Technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Wird die Branche unterschätzt?. . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Ansprache Kooperation von Konzernen und KMU: Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen und Was möchten die Großen von den Kleinen?. . . . . . . . 38 Wirtschaft sowie stellv. Ministerpräsident von Baden-Württemberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Branchenkooperatione n Plenum: Welche Chancen bieten neue Industrieprozesse? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Biotechnologie & Automatisierung Eine wertvolle Verbindung?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Biotechnologie im 21. Jahrhundert – eine Schlüsseltechnologie für Bioökonomie die bedarfsorientierte Forschung“ Welchen Beitrag leistet die Weiße Biotechnologie Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im für die Gesellschaft?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Bundesministerium für Bildung und Forschung. . . . . 22 Ungewöhnliche Allianzen: Ansprache Welche Chancen bieten branchenübergreifende Thomas Ilka, Staatssekretär im Kooperationen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Bundesministerium für Gesundheit Innovation, Biotechnologie und Gesundheit . . . . . . . 25 Biotechnologie & Medizintechnik Welche Innovationen eröffnet die Konvergenz der Technologien?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Inhalt 5 Z ukunftsperspektive n A n h a ng Bioethik – Angemeldete Teilnehmer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Wie weit darf die Biotechnologie gehen? . . . . . . . . . . 48 Programmbeirat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Gesellschaftliche Relevanz von Innovationen Wie haben biotechnologische Entwicklungen Projektteam 2012. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 unser Leben verändert?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Neue Produktionssysteme Welche neuartigen Ansätze verdanken wir der Biotechnologie?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Biotechnologie von übermorgen Worauf dürfen wir in der Zukunft hoffen?. . . . . . . . . 54 Gesundheitswirtschaf t Regenerative Medizin Welche Möglichkeiten eröffnen sich in- und ex vivo? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Biopharmazeutika – Neue Therapieansätze für schwere Erkrankungen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Companion Diagnostics Gemeinsam stark oder doppeltes Risiko?. . . . . . . . . . 60 Biosimilars – Ernsthafte Konkurrenz für das Original?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 F orschung (BM BF) Projektergebnisse Food, Feed, Fuel, Fibre Wie wird eine biobasierte Versorgung verwirklicht?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Projektergebnisse Gesundheit I: Was ist neu in Diagnostik und Individualisierter Medizin?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Projektergebnisse Gesundheit II: Was ist neu in Wirkstoffforschung bis Therapie? . . . . 68 Projektergebnisse biobasierte Produktion Welche Chancen bieten neue Industrieprozesse? . . . . 70 Deutsche Biotechnologietage 2013 Das Treffen der Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Sie finden in dieser Dokumentation die zur Veröffentlichung freigege- benen Vorträge und Grußworte sowie die von den Moderatorinnen und Moderatoren freigegebenen Zusammenfassungen. Aus Platzgründen wurde in den Texten das generische Maskulinum verwendet.
6 Die Veranstalter Die Veranstalter AK BioRegio BIO Deutschland Der Arbeitskreis der Bioregionen in Deutschland BIO Deutschland, als der Branchenverband der Biotech- (AK BioRegio) ist der Zusammenschluss der deutschen nologie-Industrie, hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwick- BioRegionen. Er hat sich Anfang 2004 in Leipzig gegrün- lung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der det und hat seine Geschäftsstelle seit Januar 2009 in der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu BIO Deutschland in Berlin, um als Sprecher der regiona- fördern. len Cluster zur Stärkung der Biotechnologie-Branche in Deutschland beizutragen. Der mittlerweile 300 Mitglieder zählende Wirtschafts- verband mit Sitz in Berlin wird von einem zehnköpfigen In ihm haben sich 30 Mitglieder zusammengeschlos- Vorstand geleitet, der sich aus Vorstandsvorsitzenden sen, um ihre regionalen Aktivitäten im Interesse der und Geschäftsführern von Biotechnologie-Unternehmen deutschen Biotechnologie zu optimieren und zu koor- sowie Geschäftsführern von Bioregionen zusammensetzt. dinieren. Neben den klassischen Themen wie Finanzie- Dieses Gremium repräsentiert umfassend die unterschied- rung, Gründung und Ausbildung beschäftigt sich der lichen Bereiche der Branche. In Arbeitsgruppen zu den AK BioRegio mit dem Technologietransfer und im Zuge Themen Deutsch-US-Amerikanische Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit mit der Außendarstellung der Diagnostik, Finanzen und Steuern, Gesundheitspolitik, deutschen Biotechnologie. Human Resources, Industrielle Bioökonomie, Innovation, Unternehmertum und Arbeitsplätze, Kommunikation und Die Bioregionen sind die Akteure vor Ort: Öffentlichkeitsarbeit, Regulatorische Angelegenheiten, • Regionaler Ansprechpartner und Multiplikator Schutzrechte und technische Verträge sowie Technologie- in Sachen Biotechnologie transfer bearbeiten die Mitglieder der BIO Deutschland • A rbeit an der Basis, Support für Forscher, Gründer, die aktuellen Themen der Branche und bereiten sie für die Jungunternehmer Kommunikation mit Politik, Medien und Gesellschaft auf. Seit Januar 2009 ist der AK BioRegio Mitglied der www.biodeutschland.org BIO Deutschland e. V. www.biodeutschland.org/ak-bioregio.html BioRegio STERN Management GmbH In den Städten Stuttgart, Tübingen, Esslingen und Reut- lingen sowie den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb ist die BioRegio STERN Management GmbH seit 2001 ge- meinsames Kompetenznetzwerk, Anlauf- und Beratungs- stelle für Existenzgründer, Unternehmer und Forscher aus der Life-Sciences-Branche. Die BioRegio STERN Manage- ment GmbH vertritt deren Interessen gegenüber Politik, Medien und Verbänden und berät bei Förderanträgen sowie Unternehmensfinanzierungen. Bedeutende Schwer- punkte bilden die Regenerationsmedizin, die Medizin- technik und die Automatisierung der Biotechnologie. www.bioregio-stern.de
Die Sponsoren und Aussteller 7 Die Sponsoren Titan-Sponsor Platin-Sponsoren Gold-Sponsoren Silber-Sponsor Netzwerkpartner Medienpartner Die Aussteller ADT e. V. Fraunhofer-Verbund Life Sciences AudioCure Pharma GmbH HB technologies AG BIO Deutschland e. V. High-Tech Gründerfonds Management GmbH Bio-Zentrum Halle GmbH Immunservice GmbH BioCampus Cologne Intana Bioscience GmbH BIOPRO Baden-Württemberg GmbH kempers.partner BioRegio STERN Management GmbH M+W Group GmbH biotechnica, Messe Hannover m2p-labs GmbH BIS Industrietechnik Salzburg NMI Reutlingen Bundesministerium für Bildung und Forschung PEPperPRINT GmbH CeGaT GmbH Roche Diagnosics GmbH CMS Hasche Sigle Rodos BioTarget GmbH Cysal GmbH RTZ Köln GmbH DIS AG Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Dr. Karen Dittmann Sirion Biotech GmbH Ernst Rittinghaus GmbH Subitec GmbH Festo AG TTR Technologieparks Tübingen-Reutlingen GmbH FGK Clinical Research GmbH World Courier (Deutschland) GmbH
Dienstag, 14. Mai 2013 ab 7:30 Standbau, ab 9:00 Registrierung König-Karl-Halle Eröffnung Moderation: Jörg Assenheimer, Südwestrundfunk 10:00 – 12:30 P lenum Begrüßung: Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer, BioRegio STERN Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender, BIO Deutschland Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart Keynotes: Innovation durch Kooperation: Strategien für die Zusammenarbeit von Pharma- und Biotechnologieunternehmen Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung, Boehringer Ingelheim Kann die Biologisierung der Medizintechnik einen Kostenbeitrag im Gesundheitssystem leisten? Prof. Dr. h. c. Ludwig Georg Braun, Aufsichtsratsvorsitzender, B. Braun Melsungen Innovationen aus dem Mittelstand für die Behandlung von Krebs (Arbeitstitel) Dr. Özlem Türeci, Vorstandsvorsitzende, Ganymed Pharmaceuticals Ansprachen: Werner Ressing, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen und Wirtschaft sowie stellv. Ministerpräsident von Baden-Württemberg 12:30 – 14:00 Mittagspause Raum Karlsruhe Raum Reutlingen Raum Heilbronn Raum Ulm Raum Mannheim Rahmenbedingungen Branchenkooperationen Zukunftsperspektiven Gesundheitswirtschaft Forschung (BMBF) Nach der Hürde Biotechnologie & Bioethik Regenerative Projektergebnisse ist vor der Hürde Automatisierung Wie weit darf die Medizin Food, Feed, Fuel, Fibre Was kommt nach Eine wertvolle Biotechnologie gehen? Welche Möglichkeiten Wie wird eine biobasierte der Zulassung? Verbindung? eröffnen sich in- und Versorgung verwirklicht? ex vivo? Moderation: Chair: Moderation: Chair: Chair: Dr. Arnd Grosch, Reinhard Hamburger, Jörg Assenheimer, Prof. Dr. Konrad Kohler, Dr. Dagmar Weier, Dr. Grosch Consulting Baden-Württemberg: Südwestrundfunk Universitätsklinikum Projektträger Jülich Connected Tübingen ZRM Podium: Podium: Begrüßung: Dr. Markus Frick, Biotechnologie trifft Prof. Dr. Nikolaus Zelltherapie mit Zukunft Dr. Matthias Kölbel, BMBF Verband Forschender Automatisierung – Knoepffler, Prof. Dr. Frank Emmrich, Arzneimittelhersteller Aufgaben und Lösungen Universität Jena Universität Leipzig OPTIMAIS – Züchterische aus Sicht der Ingenieur Optimierung von Energiemais Dr. Dennis Ostwald, wissenschaften Dr. Wiebke Rathje, Synthetisches Sebastian Gresset, WifOR Andreas Traube, Universität Hannover Biomaterial für die TU München Fraunhofer IPA Knochenregeneration Dr. Christian Schetter, Dr. Jens Ried, Dr. Walter Gerike, Anti-tumorale Wirkungstests Fresenius Biotech Automatisierung von Universität Erlangen- ARTOSS von bioaktiven Reinsubstanzen Nürnberg aus marinen Organismen 14:00 – 15:30 S y mposien Andreas Vogt, Zellkultursystemen für die Entwicklung von Tissue engineering und Dr. Michael Kubbutat, Techniker Krankenkasse Dr. Stephan Schleissing, regenerative Medizin am ProQinase S.M.A.R.T. Zellkultur- Universität München Medien und die iPS Beispiel des innovativen Wunderverbandsystems Neue molekulare Marker für die Zellkultivierung Züchtung, Sortenidentifizierung Dr. Simon Mauch, Suprathel – Konzepte und klinische Daten und Genbankerhaltung von Miltenyi Biotec Kartoffeln Dr. Helmut Hierlemann, Chancen und Risiken bei PolyMedics Innovations Dr. Katja Muders, NORIKA der Überführung manu- Bioprospecting von eller biotechnischer Tests Anti-inflammatorisch, anti-thrombogen und Indonesischem Agarwood in die Automatisierung Dr. Johannes Panten, Symrise Dr. Marc Meienberger, pro Haeling: Strategie Qiagen für die Entwicklung von Funktionelle Genomforschung blutkontaktierenden zur Verbesserung der Stickstoff- Herausforderung Medizinprodukten verwertung in Nutzpflanzen Life Science Industrie Prof. Dr. Hans Peter mittels Identifizierung von & Automation? Wendel, entsprechenden Schlüsselgenen Joseph Trapl, Universität Tübingen und Markern – GABI-FUNCIN M+W Group Dr. Enrico Peter, metanomics Biobanking und Neue Wege zur Steigerung Studienmanagement – der Resistenz von Raps gegen Herausforderung nicht die Weißstängeligkeit nur für Kliniken Dr. Steffen Rietz, Universität Kiel Dr. Christian Stephan, Kairos Entwicklung von Methoden zur Selektion auf höhere Fructangehalte in Futtergräsern für die bioenergetische und stoffliche Verwertung Dr. Bernhard Saal, Saatzucht Steinach BioFuels 2021 – Innovative Biokraftstoffe aus der Bioraffinerie der Zukunft Dr. Georg Schirrmacher, Clariant Produkte (Deutschland)
Programm 9 15:30 – 16:30 Kaffeepause König-Karl-Halle Raum Karlsruhe Raum Heilbronn Raum Reutlingen Raum Mannheim Neue Wege der Bioökonomie Gesellschaftliche Biopharmazeutika Projektergebnisse Finanzierung Welchen Beitrag leistet Relevanz von Neue Therapieansätze für Gesundheit I Welche Modelle gibt es die Weiße Biotechnologie Innovationen schwere Erkrankungen? Was ist neu in Diagnostik und worauf ist zu achten? für die Gesellschaft? und Individualisierter Medizin? Wie haben biotechnologi- sche Entwicklungen unser Leben verändert? Chair: Chair: Chair: Chair: Chair: Dr. Martin Pfister, Prof. Dr. Christine Lang, Dr. Klaus-Michael Dr. Pablo Serrano, BPI Dr. Sabine Wiek, High Tech-Gründerfonds OrganoBalance Weltring, Projektträger Jülich Gesellschaft für Vorstellung brand Investing in the (pre-) Umsetzung der Nationa- Bioanalytik Münster aktueller Zahlen zur Ein neuer prognostischer clinical stage: views from len Forschungsstrategie medizinischen Biotechno- Marker für Prostata-Krebs? a private investor Bioökonomie 2030: weiße Die Bedeutung von spe- logie in Deutschland Dr. André Bahr, QIAGEN Dr. Adriaan Hart de Biotechnologie ziell an die Bedingungen Dr. Frank Mathias, Ruijter, Dr. Henk van Liempt, von Entwicklungsländern vfa bio pre.mark TNF – Test zur Hart de Ruyter Ventures BMBF angepaßten ‚high-tech, anti-TNFalpha Therapie von low-complexity‘ Dia- Aktuelle Ansätze bei der Rheumapatienten zur Unter- MorphoSys AG Mit Bioökonomie die Zu- gnostiklösungen für Prävention und Therapie scheidung von Responder und Innovation Capital – kunft gestalten – Rohstof- Patientenprogramme in allergischer Atemwegs Non-Responder eine Alternative zum fe, Prozesse und Produkte entlegenen und armen erkrankungen Dr. Jörg-M. Hollidt, klassischen Corporate VC Prof. Dr. Thomas Hirth, Regionen Dr. Marion Kauth, in.vent Diagnostica Jens Holstein, MorphoSys Fraunhofer IGB Roland Göhde, Partec Protectimmun Entwicklung rekombinanter TVM Life Science Ven- Zellulose-Ethanol: Wendepunkt rekom Peptides to Drugs – humaner Glycorezeptoren – tures VII – Drug Develop- Ein wichtiger Baustein binantes Insulin – Neuartige Ionenkanal- GlycoImmun ment Investing 2.0 in einer nachhaltigen Vom Mangel zur Voll modulierende Peptide Dr. Jürgen Kuballa, Dr. Peter Neubeck, Bioökonomie versorgung und innovative Therapie- GALAB Technologies TVM Capital Prof. Dr. André Dr. Reinhard Becker, ansätze Koltermann, Dr. Andreas Klostermann, Etablierung einer Diagnostik- Sanofi-Aventis 16:30 – 18:00 S y mposien Engel im Anflug – Clariant Produkte conoGenetix biosciences plattform zur differenzierten Business-Angel als Deutschland Blutdiagnostik von Tauopathien (Deutschland) Partner bei komplexen mRNA – ein lange Verbesserte biopharma mittels Q-MAP Technologie Finanzierungsaufgaben Nachhaltige Bioökonomie vergessenes Biomolekül zeutische Wirkstoffe Constantin Odefey, ATTO-LAB Dr. Michael Wallmeyer, mit Weißer Biotechno im Aufbruch durch Protein-Design Wallmeyer von Wangen logie – maßgeschneiderte Dr. Arne Skerra, Etablierung einer Differential- Dr. Ingmar Hoerr, diagnostik zum Nachweis von heim – Unternehmer Biokatalysen als Grund- CureVac XL-Protein Beratung lage ökonomischer und Sellerie-Allergenen umweltfreundlicher in- Entwicklungen in Dr. Wolfgang Rudy, MicroMol dustrieller Herstellungs- der humangenetischen Prädiktive Phosphosignatu- prozesse Diagnostik ren – Vorhersage des Ansprech Dr. Ulf Menyes, Dr. Christian Wilhelm, verhaltens von Patienten mit Enzymicals CeGaT Akuter Myeloischer Leukämie auf AC220 Dr. Christoph Schaab, Evotec (München) Makroarray zur Erfassung patientenindividueller Suszepti- bilität gegenüber pharmakologi- schen Wirkstoffen mit entspre- chender Auswertesoftware und Dosierungsempfehlungen Alexander Weise, PharmGenomics 18:00 – 19:00 Transfer zum Abendevent ab 19:00 Abendevent im Porsche Museum (Ausstellung geöffnet)
Mittwoch, 15. Mai 2013 ab 7:15 Registrierung Raum Karlsruhe Raum Reutlingen Foyer König-Karl-Halle Frühstücksrunde Frühstücksrunde World Café Grenzenlos: Gesucht: Gibt es genug Fachkräfte Gefördert: Von der Idee Der Markt ist die Welt? und wie findet man sie? bis zur Unternehmensgründung? 7:45 – 8:45 Moderation: Moderation: Moderation: Dr. Albrecht Läufer, Corvay Dr. Frauke Hangen, BioRiver – Life Science im Rheinland Elke-Maria Rosenbusch, mit mit Wendepunkt Kooperation Dr. Marion Mienert, Oliver Coenenberg, Sanofi-Aventis Deutschland mit Projektträger beim DLR Prof. Dr. Christoph Müller, Dr. Dirk Dantz, ipal Peter Pohl, GATC Biotech Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St. Gallen Dr. Bertram Dressel, ADT Dr. Boris Stoffel, Miltenyi Biotec Enno Spillner, 4SC Dr. Marco Findeisen, Tom Wiegand, Jobvector Witte, Weller & Partner Patentanwälte Dr. Carmen Zirngibl, DCZ Executive Search Dr. Jörg Rauch, technology transfer heidelberg 8:45 – 9:00 Kaffeepause König-Karl-Halle Moderation: Prämierung der Allianz „Technofunktionelle Proteine“ Jörg Assenheimer, Südwestrundfunk Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung 9:00 – 11:10 Ansprachen: Dr. Georg Schütte, Verleihung des Innovationspreises der BioRegionen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Thomas Diefenthal, Geschäftsführer, BioPark Regensburg Thomas Ilka, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit Dr. Klaus Eichenberg, Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen Diskurs Stabübergabe für die Deutschen Biotechnologietage 2014 Dr. Holger Zinke, Vorstandsvorsitzender, BRAIN Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer, BioRegio STERN Dr. Hinrich Habeck, Geschäftsführer, Norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur 11:10 – 11:30 Kaffeepause König-Karl-Halle Raum Karlsruhe Raum Ulm Raum Reutlingen Raum Heilbronn Rahmenbedingungen Branchenkooperationen Zukunftsperspektiven Gesundheitswirtschaft Forschung (BMBF) Biotechnologie Ungewöhnliche Neue Produktions Companion Projektergebnisse in Deutschland Allianzen systeme Diagnostics Gesundheit II Wird die Branche Welche Chancen bieten Welche neuartigen Gemeinsam stark oder Was ist neu in Wirkstoff unterschätzt? branchenübergreifende Ansätze verdanken wir doppeltes Risiko? forschung bis Therapie? Kooperationen? der Biotechnologie? Moderation: Chair: Chair: Chair: Chair: Dr. Christina Berndt, Dr. Kai-Uwe Bindseil, Dr. Thomas Niemann, Dr. Dr. Saskia Biskup, Ulrike Roll, Projektträger Jülich Süddeutsche Zeitung BioTOP Hessen Trade & Invest CeGaT Entwicklung von potenten, hoch- Podium: Mit neuen Partnern Zellfreie Proteinsynthese Mehr Therapiesicherheit selektiven Inhibitoren der Aldos Dr. Patrick Dieckhoff, Waschen und Nähen Dr. Stefan Kubick, durch DNA-Analyse – teronbiosynthese zur Behandlung Bioökonomierat revolutionieren Fraunhofer IBMT Praktische Umsetzung kardiovaskulärer Erkrankungen Dr. Thorsten Eggert, im Alltag Dr. Emmanuel Bey, ElexoPharm Prof. Dr. Horst Domdey, Evocatal Simulation von Zellen Dr. Anna Eichhorn, BioM und Organen – Entwicklung eines QC-Inhibitors 11:30 – 13:00 S y mposien humatrix als neuartiges Therapeutikum Die Innovationsallianz Neue Chancen für die Dr. Michael Metzlaff, Techno-Funktionelle Biotechnologie Multiparallele Bioanalytik der Alzheimerschen Erkrankung Bayer Proteine – Protein Klaus Mauch, auf kleinstem Raum Prof. Dr. Hans-Ulrich Demuth, modifikationen aus Insilico Biotechnology Dr. Holger Eickhoff, Probiodrug Dr. Rudolf Straub, Projektträger Jülich landwirtschaftlichen Scienion Entwicklung eines DNA-Impf- Reststoffen für indus Synthetische DNA stoffes gegen Hepatitis-B Dr. Marc-Denis Weitze, trielle Anwendungen Plattformen zur Produk- Der DRDx-Testkit – Dr. Anne Endmann, Mologen acatech Dr. Axel Höhling, tion myxobakterieller Neue Hoffnung bei der ANiMOX Naturstoffe Behandlung Rheuma Präklinische Entwicklung von Dr. Silke Wenzel, toider Athritis Anticalinen zur lokalen Behand- Vier gewinnt! Universität des Saarlandes Dr. Jörg-M. Hollidt, lung von Augen Erkrankungen Rainer Fischer, Drug Response Dx und Asthma fischerwerke Protein-Design und Dr. Andreas Hohlbaum, Pieris synthetische Biologie für Beispiele für Companion Förderung der Interdis neuen Produktionssysteme Diagnostics in der Präklinische und klinische ziplinarität in der Prof. Dr. An-Ping Zeng, Routine Entwicklung von NOX-A12 zur Gesundheitswirtschaft TU Hamburg-Harburg Dr. Hanns-Georg Klein, Mobilisierung hämatopoetischer durch IT-Vernetzung IMGM Laboratories Stammzellen Manuela Müller-Gerndt, Dr. Anna Kruschinski, IBM Deutschland Das Netzwerk Noxxon Pharma Genomische Medizin: das Kölner Modell für Medikamentenfähre personalisierte Medizin in das Gehirn in der Onkologie Dr. Heiko Manninga, Prof. Dr. Roman Thomas, Life Science Inkubator Universität Köln Schutz vor Influenza durch neuartige mRNA-Technologie Dr. Benjamin Petsch, CureVac Präklinische Entwicklung eines neuartigen Komplement Antikörpers zum Einsatz bei systemischer Inflammation Prof. Dr. Niels Riedemann, InflaRx
Programm 11 13:00 – 14:00 Mittagspause Raum Reutlingen Raum Karlsruhe Raum Ulm Raum Heilbronn Raum Mannheim Kooperation von Biotechnologie & Biotechnologie Biosimilars Projektergebnisse Konzernen und Medizintechnik von übermorgen Ernsthafte Konkurrenz Biobasierte Produktion KMU Welche Innovationen Worauf dürfen wir in der für das Original? Welche Chancen bieten Was möchten die Großen eröffnet die Konvergenz Zukunft hoffen? neue Industrieprozesse? von den Kleinen? der Technologien? Chair: Chair: Chair: Moderation: Chair: Dr. Regine Hagen-Eck, Dr. Hinrich Habeck, Dr. Ralf Kindervater, Dr. Holger Bengs, Dr. Vera Grimm, CMS Hasche Sigle Norgenta BIOPRO Baden- BCNP Consultants Projektträger Jülich Württemberg Kooperationen mit Förderung der Gesund- Podium: Entwicklungen von Siemens Healthcare heitswirtschaft durch Wird die Gentherapie Dr. Franzpeter Bracht, biotechnologischen Verfahren Dr. Jan Kirsten, Siemens das BMBF sich in der Therapie von Glycotope zur Herstellung der humanen Dr. Evelyn Obele, BMBF genetischen Krankheiten Micholigosaccharide 2‘- und Strategische Allianzen durchsetzen? Dr. Carsten Brockmeyer, 3‘-Fucosyllactose und Exklusivität – Best Practice für Jörn Aldag, Formycon Dr. Stefan Jennewein, Zwei Seiten einer Medaille Zulassungsstudien uniQure Biopharma Jennewein Biotechnologie Dr. Claudia Gutjahr-Löser, von Biomaterialien Dr. Daniel Geiger, MorphoSys Nils Reimers, Stryker Industrielle Nutzung DIERKS + BOHLE Effizienzsteigerung biotechnolo- von Zellen aquatischer Rechtsanwälte gischer Produktionsverfahren – Erfahrungen aus einem Kostengünstige Vor-Ort- Organismen Design einers Corynebakterium- 14:00 – 15:30 S y mposien erfolgreichen Lizenzab- Diagnostik von Infek Dr. Karl-Heinz Grajer, Prof. Dr. Charli Kruse, Amgen Produktionssystems zur Produk- kommen tionserregern und Fraunhofer EMB tion technischer Enzyme Holger Schmoll, AiCuris genetischen Markern: Dr. Michael Piepenstock, Dr. Hendrik Hellmuth, Henkel Eine Herausforderung Ersatzverfahren für die MEDICE Arzneimittel Exit bei Biotechnologie in der biomedizinischen Beatmung – künstliche Zellfreie Bioproduktion von firmen – nahezu nichts Pütter Technologie Lungen an der Schnitt- hydrophoben Synthesebausteinen ist unmöglich Dr. Antje Rötger, Carpegen stelle zwischen Biotech aus nachwachsenden Rohstoffen Dr. André Zimmermann, und Medtech Dr. Michael Kraus, SHS Dr. Georg Matheis, Clariant Produkte (Deutschland) Novalung Natürliche Quellen als Grundlage Die Zukunft von elektro- für die Entwicklung von indust- nischen Implantaten zur riellen Produkten Diagnose, Therapie und Dr. Michael Krohn, BRAIN Rehabilitation Dr. Alfred Stett, INOSIM Bio – Entwicklung NMI Reutlingen eines adaptiven Werkzeugs zur Simulation und Optimierung Produktionsprozesse biotechnologischer Prozesse für seltene Mono- und Dr. Andreas Schluck, Oligosaccharide Bayer Technology Services Dr. Stefan Jennewein, Jennewein Biotechnologie Proteinquantifizierung mittels labelfreier Massenspektrometrie in komplexen biologischen Systemen zur Optimierung und Kontrolle von Bioprozessen Dr. Anke Schnabel, Protagen Mit biologischem Design zu neuen Standards in der Protein- aufreinigung Dr. Bernd Stanislawski, Merck E. coli – Cystein – Genomic Design Dr. Marcel Thön, Wacker Chemie König-Karl-Halle 15:30 – 16:30 Wrap-up der Symposien Moderation: Dr. Klaus Eichenberg, BioRegio STERN 16:30 – 17:00 Ausklang der Veranstaltung Bitte Termin schon jetzt vormerken: Am 9. und 10. April 2014 finden in Hamburg die Deutschen Biotechnologietage 2014 statt. Anmeldung unter: www.biotechnologie-tage.de
12 Eröffnung und Begrüßung Plenum Eröffnung und Begrüßung Die Deutschen Biotechnologietage 2013 wurden durch Auch die immer noch starke Rolle von Partnerschaften hochkarätige Vertreter der deutschen Biotechnologiebran- zwischen kleinen und mittelständischen Biotechnologie- che sowie der Landes- und Bundespolitik eröffnet. unternehmen und der Pharmaindustrie war ein Thema in der Eröffnungsrunde. Hier wurde erneut darauf hingewie- Das Hauptthema der Eröffnungsrunde war die zuneh- sen, dass die Pharmabranche verstärkt auf Innovationen mende Vernetzung und Interdependenz unterschiedlicher von kleineren Biotechnologiefirmen angewiesen ist – ähn- Technologiefelder, darunter die Biotechnologie. liches gilt für angrenzende Gebiete wie die industrielle Biotechnologie, Chemie und Nahrungsmittelindustrie. Es wurde die Bedeutung der Biotechnologie als Grundlage für die Bioökonomie und als Schlüsseltechnologie her- Eine klare Forderung der Sprecher war die Förderung des vorgehoben – aber es wurde auch auf aktuelle Probleme, interdisziplinären Dialogs zwischen verschiedenen Tech- wie z. B. die angespannte Finanzierungslage, hingewie- nologiefeldern und der Etablierungen neuer, fächerüber- sen. Alle Redner waren sich dahingehend einig, dass die greifender Ausbildungs- bzw. Studiengänge. Auch eine Biotechnologie als Basis für neue Therapien unverzichtbar deutliche Verbesserung der Finanzierungsbedingungen geworden ist und entsprechende Investitionen erfordert. deutscher Biotechnologieunternehmen wurde angemahnt. Gleichzeitig wurde auch der Beitrag der Biotechnologie zur Kostensenkung im Gesundheitswesen thematisiert, beispielsweise duch effizientere, kürzere Behandlungen mithilfe neuer Diagnostika. Es wurde betont, dass Innova- tionen einen klar messbaren Nutzen zeigen müssen – dies gelinge der Biotechnologie zunehmend besser.
Eröffnung und Begrüßung 13 Moderation Jörg Assenheimer, Südwestrundfunk Begrüßung Keynotes Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Dr. Klaus Eichenberg, Vorsitzender der Unternehmens Geschäftsführer, BioRegio STERN leitung, Boehringer Ingelheim Dr. Peter Heinrich, Prof. Dr. h. c. Ludwig Georg Braun, Vorstandsvorsitzender, Aufsichtsratsvorsitzender, BIO Deutschland B. Braun Melsungen Fritz Kuhn, Dr. Özlem Türeci, Oberbürgermeister Vorstandsvorsitzende, der Stadt Stuttgart GANYMED Pharmaceuticals Ansprachen Werner Ressing, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen und Wirtschaft sowie stellv. Ministerpräsident von Baden-Württemberg
14 Eröffnung und Begrüßung Grußwort Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V. Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister Dr. Schmid, sehr geehrter Herr Ressing, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kuhn, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, „Mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter, mehr Firmen“. Dies zeigen die neuesten Zahlen der Biotech-Branche in Deutschland, die im April publiziert wurden. Und die Zahlen machen deutlich, was der Trend der vergangenen Jahre bereits ge- zeigt hat: Die Biotechnologie setzt ihren Siegeszug ungebro- chen fort! Die Anzahl der Unternehmen ist auch 2012 weiter gestiegen. Waren es 2011 noch 553 dedizierte Biotech-Un- ternehmen, so sind es 2012 bereits 565. Mehr als 1.000 zu- sätzliche Arbeitsplätze hat diese Entwicklung im Vergleich Entwicklung und unterstreicht den Slogan: Es gibt kein zum Vorjahr mit sich gebracht. Die Umsätze sind gestiegen, schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung. Aber das Wagniskapital mit 145 Millionen Euro gegenüber dem wahrscheinlich nicht mehr lange… Vorjahr verdoppelt und bei den Kapitalerhöhungen zeigt sich ein ähnliches Bild mit 155 Millionen Euro. Doch auch der Spruch: Von nix, kommt nix, spielt in diesem Zusammenhang eine maßgebliche Rolle. Denn die Aber was ist das Geheimnis dieses Erfolges? Es ist das Finanzierung dieser bahnbrechenden Ideen will gegeben riesige Potenzial, das langsam in das Bewusstsein der sein. Gerade Neugründer und der innovative Mittelstand, Gesellschaft und in den Fokus der Politik rückt. Gerade als Quell neuer Ideen und Konzepte, wird der Weg er- angesichts der begonnenen Energiewende bietet diese Bran- schwert. Das Ende Februar erschienene Gutachten der Ex- che hervorragende Lösungen zur nachhaltigen Erzeugung pertenkommission Forschung und Innovation stimmt hier sauberer Energie durch die Nutzung biologischer Ressour- mit den Ansichten von BIO Deutschland überein: private cen. Bioökonomie ist hier das Schlagwort! DER Wirt- Innovationsanreize seien zu stärken und die Rahmenbedin- schaftszweig der Zukunft, der es ermöglicht den globalen gungen für Wagniskapitalfinanzierungen auszugestalten. Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen. Die Die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung, Unternehmerinnen und Unternehmer hierzulande haben die ein geeignetes Instrument zur Unterstützung der FuE- dies bereits erkannt und neue Technologien, Verfahren Anstrengungen innovativer KMU darstelle, solle ebenfalls und Produkte entwickelt, die Wege zu einer nachhalti- auf den Weg gebracht werden; allerdings nicht als Ersatz, gen Wirtschaft eröffnen und neue Wertschöpfungsketten sondern als Ergänzung zur bestehenden Projektförderung erschließen. Die Ideen und Kooperationen kennen dabei des Bundes. Dies begrüßt BIO Deutschland sehr und setzt keine Grenzen. Immer abstrusere, spannendere und für sich auch weiterhin für die Erreichung dieser Ziele ein. unmöglich erachtete Produkte erobern den Markt. Ein Symposium der diesjährigen Veranstaltung wird sich Neben den hochaktiven Waschmitteln und der Möglichkeit mit verschiedenen Finanzierungsmodellen beschäftigen neuer Therapien zur Behandlung seltener und schwerer und vielleicht dem einen oder anderen einige Anregungen Erkrankungen durch biotechnologisch-hergestellte High- für künftige Projektfinanzierungen geben. Die Pausen wer- Tech-Medikamente werden jetzt auch andere Branchen den zudem genügend Zeit bieten, um Kooperationspartner in Angriff genommen. Kooperationen mit der IT-Industrie zu finden und interessante Geschäftskontakte zu knüpfen. sind auf dem Vormarsch. Die Herstellung von Baustoffen, Plastik, Kosmetik und Textilien rückt in das Visier der Darüber hinaus bietet die diesjährige Veranstaltung, Tüftler und Visionäre. Die Perfektion des bereits Vor- außer „Ungewöhnlichen Allianzen“ und ungewöhnlichen handenen und die Schaffung von Produkten mit neuen Produkten, unter anderem auch ungewöhnliche Themen- Eigenschaften sind die Ziele, um den Alltag zunehmend scherpunkte, wie beispielsweise die Regenerative Medizin einfacher und unkomplizierter zu gestalten. und die Medizintechnik; Gebiete auf denen das Gastland Baden-Württemberg besonders stark ist. Sowie auch die Was vor zehn Jahren noch nach Science Fiction klang, „Automatisierung“ von Prozessabläufen und das Symposi- könnte bald zur nackten Realität werden. Wobei ich hier um „Bioethik“, das eine spannende Diskussion verspricht. meine Wortwahl korrigieren muss, denn „angezogene“ Re- alität trifft es besser! Waren im letzten Jahr bereits Fasern In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen, im Namen der aus Spinnenseide für beispielsweise Hochleistungstexti- Organisatoren der Biotechnologietage 2013, der BioRegio lien und Sportartikel im Gespräch, so ist jetzt Outdoor- STERN Management GmbH, des Branchenverbandes der Kleidung mit „magischen Selbstheilungskräften“ in aller Biotechnologie-Industrie, BIO Deutschland, des Arbeits- Munde. Ein synthetischer Stoff, der Nahtlöcher absolut kreises der BioRegionen und des Programmbeirates, zwei regendicht verschließen soll, befindet sich derzeit in der ungewöhnliche und unvergessliche Tage. Herzlichen Dank!
Eröffnung und Begrüßung 15 Ansprache Werner Ressing, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Sehr geehrter Herr Dr. Eichenberg Ein neues Stichwort: „shareconomy“. Keine Insellö- sehr geehrter Herr Dr. Heinrich sungen, aber individualisierte Lösungen – soweit wie sehr geehrter Herr Minister möglich. Das geht nur gemeinsam. Das lehrt uns auch sehr geehrter Herr Oberbürgermeister die Globalisierung der Wirtschaft. Mit dem Aufbau der sehr geehrte Damen und Herren! wissensbasierten Bioökonomie wird der branchenüber- greifende Vernetzungsbedarf weiter ansteigen. Clus- Ich freue mich sehr, heute hier in Stuttgart, zur Eröff termanagement wird noch stärker in den Fokus rücken nung der Deutschen Biotechnologietage 2013, als – Baden-Württemberg kann, wie andere Länder auch, Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und hier bereits mit beachtlichen Erfolgen aufwarten. Es wird Technologie und als Leiter der Abteilung Industrie darauf ankommen, dass der Wertschöpfungskreislauf politik, zu Ihnen zu sprechen. Herr Staatssekretär von der Bereitstellung des Rohstoffs, insbesondere des Dr. Heitzer musste einem Termin bei Frau Bundes- nachwachsenden Rohstoffs über den Endverbraucher bis kanzlerin in Dr. Merkel den Vorzug geben. Auch bei hin zum Recycling nicht abreißt. diesem Termin geht es – wie hier in Stuttgart – um uns alle bewegende Zukunftsfragen. Herr Heitzer wünscht Entscheidend ist, dass auch das nächste oder über- Ihnen eine erfolgreiche Veranstaltung. nächste Glied in der Wertschöpfung über das nötige Po- tenzial verfügt, um das Produkt oder dessen Bestand- Zunächst möchte ich Ihnen zu der Wahl des Veranstal- teile weiter zu verarbeiten. Dazu müssen wir vermehrt tungsortes gratulieren. Dieses historische Gebäude wur- Disziplin übergreifende Ausbildungs- und Studiengänge de bereits Ende des 19. Jahrhunderts für die „Königliche entwickeln. Zentralstelle für Gewerbe und Handel“ errichtet. Damals diente das Gebäude zur Sammlung vorbildlicher Indus- Zwischenstand zur Bioökonomie trieprodukte – wie innovativer Maschinen und Werk- Der Strukturwandel hat an Fahrt aufgenommen. Biotech- zeuge. Es ist damit auch für die heutige Veranstaltung, nologisches Know-how stellt schon heute sicher, dass die unter anderem den Blick auf innovative Produkte traditionelle industrielle Branchen in der Wirtschaft ihre und Verfahren aus der Biotechnologie lenken will, der Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren. richtige Ort. Biotechnologie ist eine Basis der nachhaltigen Ent- Meine sehr geehrten Damen und Herren, wicklung und Treiber für ein Zusammenwachsen bzw. das Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo- die Vernetzung neuer Technologien. So zum Beispiel gie prägt die Rahmenbedingungen für Ihre Forschung, in der Pharmabranche. Das ist kein Wunder, da neue Entwicklung und Markterfolge entscheidend mit. Dies Medikamente zunehmend auf biotechnologischen möchte ich heute am Beispiel der Bioökonomie und der Verfahren basieren. Ein aktuelles Beispiel: Artemisinin, Verbesserung der Finanzierungsbedingungen deutlich ein Wirkstoff gegen Malaria. Die Wertschöpfung in der machen. Biotechnologie wird derzeit zu mehr als 80 Prozent von der medizinischen Biotechnologie getragen. Die Aufbruch in eine wissensbasierte Bioökonomie Umsätze mit Biopharmazeutika, sind in Deutschland Die Bundesregierung hat in dieser Legislatur die For- 2012 um knapp 11 Prozent auf rund 6,0 Milliarden Euro schungsstrategie Bioökonomie 2030 – Unser Weg zu gestiegen und erreichen damit erstmals mehr als ein einer biobasierten Wirtschaft –verabschiedet und einen Fünftel Marktanteil. neuen Bioökonomierat berufen. Jetzt sind wir dabei, den nächsten Schritt zu tun und die wissensbasierte Interessant mit Blick auf zunehmende Vernetzung ist, BioÖkonomie mit einer weiterführenden, ressort-über- dass die Grenze zwischen Pharma und Medizintechnik greifenden Politikstrategie zu untermauern. Warum tun immer mehr verschwimmt. Mit minimal-invasiven Ein- wir dies? Der Aufbruch in die Bioökonomie erfolgt welt- griffen können Medikamente in den Körper des Patien- weit, das Thema ist also bereits global angekommen. ten verbracht werden, die sich dann mit ausgeklügelter Die Bioökonomie wird nach unserer festen Überzeu- Technik ihren Weg zum Ziel suchen. Gleiches gilt für gung auf lange Sicht den Industriestandort Deutschland Diagnostika – eine wichtige Komponente der individu- nachhaltig und positiv verändern. Wir wollen an der alisierten, passgenaueren und damit einer insgesamt Spitze dabei sein: denn eine erneuerbare Energie- und wirtschaftlicheren Medizin. Rohstoffbasis gekoppelt mit einer Kreislaufwirtschaft wird es erlauben, Wohlstand, Arbeitsplätze und Wett- Damit die Erfolge der medizinischen Biotechnologie bewerbsfähigkeit zu wahren und zugleich die natür- nicht auf Deutschland bzw. Europa beschränkt bleiben, lichen Lebensgrundlagen zu sichern. Eine so verstan- haben wir bereits 2011 die Exportinitiative Gesund- dene Bioökonomie ist im wahrsten Sinne des Wortes heitswirtschaft gegründet. Und wir sind sehr erfolgreich nachhaltig. Zentrale Schaltstellen für die Bioökonomie dabei, Unternehmen konkret bei ihrem Weg auf die der Zukunft sind der Blick aufs Ganze und über die Auslandsmärkte zu helfen. Auch die BIO Deutschland Grenzen der eigenen Sparte hinaus. engagiert sich hier.
16 Eröffnung und Begrüßung Ansprache Werner Ressing, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Demgegenüber ist das Engagement bei den ebenfalls vom BMWi mit unterstützten Markterschließungsreisen noch sehr ausbaufähig. In der industriellen Biotechnologie ist Deutschland europaweit führend. Biopolymere gehören ebenso zum Produktspektrum dazu wie Bioethanol. Eine weitere Option für die Zukunft sind die so genannten Bioraffinerien. Besonders spannend finde ich ein weiteres Beispiel für neue, ungewöhnliche Allianzen, nämlich die neuen Ansätze zur stofflichen Nutzung von CO2. Anders als bei der Lagerung unter der Erde sollte es hier keine Akzeptanzprobleme geben. Auch die marine Biotechnologie darf nicht unerwähnt bleiben. Sie befindet sich noch in den Anfängen, aber es tut sich bereits einiges – vor allem natürlich in den Küstenländern. Deshalb hat sich das BMWi aktiv an der Erarbeitung des Masterplans „Marine Biotechnolo- gie“ in Schleswig-Holstein beteiligt. Auch unter Tage, z. B. beim „Geomining“, oder bei der Bodensanierung oder der Meerwasserreinigung sind biotechnologische Lösungen längst gefragt. Hinzu kommen Anwendungen in der Bionik. All das zeigt: Die Biotechnologie ist eine Quelle neuen Wissens und neuer Arbeitsplätze! Je weiter sie in tradi- tionelle Branchen vordringt und neue Wertschöpfungs- ketten eröffnet, desto häufiger entstehen dort neue, kann auf Dauer nur fortbestehen, wenn sie innovations- hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Darin liegt die hohe basiert ist! Bedeutung der Biotechnologie für die Volkswirtschaft. Dies gilt in besonderem Maße für die deutsche Volks- Deutschland ist ein ausgezeichneter Innovationsstandort. wirtschaft: Fußt doch unser Wohlstand zu ganz großen Allein die Bundesregierung hat in dieser Legislaturpe Teilen auf dem Wissen und dem Können hochqualifi- riode für Forschung und Innovation so viel ausgegeben, zierter Mitarbeiter, das wettbewerbsfähige Produkte wie nie zuvor: Nach 13,7 Mrd. Euro in 2012, für 2013 hervorbringt. nochmals gesteigert auf 14,4 Mrd. Euro. Wirtschaftliche Lage Und auch die Innovationsausgaben der deutschen Wirt- Die deutsche Wirtschaft befindet sich an der Schwelle schaft haben in 2012 mit 138 Mrd. Euro einen neuen der Erholung. Der Beschäftigungsstand ist hoch und der Höchstwert erreicht, auch wenn dieser in erster Linie von Arbeitsmarkt bemerkenswert robust. [Im Januar erhöh- den Großunternehmen getragen wird. In Ihrer Branche ten sich die Ausfuhren an Waren um 1,4 Prozent; und die gab es erstaunlicherweise einen Rückgang der F&E-Aus- Einfuhren nahmen um 3,3 Prozent zu.] Auch für Ihren gaben. Liegt es daran, dass die Finanzmittel zu knapp Bereich sieht es gut aus: Nach dem Deutschen Biotechno- sind? Oder befinden sich manche der Unternehmen in logie-Report 2013 von Ernst & Young gab es 2012 leichte einer Phase, in der es jetzt darum geht, Innovationen Zuwächse beim Umsatz und den Beschäftigtenzahlen. erfolgreich auf dem Markt zu platzieren und Gelder ver- Eine andere Erhebung ergab sogar eine Umsatzsteige- mehrt in Marketing und Vertrieb zu stecken? rung von 11 Prozent und einen Anstieg der Beschäfti- gungszahlen um 7 Prozent. Die deutschen Biotechnologietage bilden ein Forum, um Ihre unterschiedlichen Einschätzungen intensiv zu Was will man mehr? Ein wichtiger Motor für Wachstum diskutieren. Wir im BMWi arbeiten daran, die Rahmen- und Beschäftigung ist ohne Frage der Mittelstand. Dies bedingungen für das produzierende Gewerbe und damit gilt auch für Ihre Branche! Mit den ca. 600 hauptsäch- auch für den Mittelstand stetig zu verbessern. lich mit Biotechnologie beschäftigten Firmen und knapp 18.000 Mitarbeitern, macht der Nukleus Ihrer Branche Rahmenbedingungen zwar heute noch einen kleinen, aber angesichts der über- So wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe erfolg- durchschnittlichen Wachstumszahlen doch bemerkens- reicher Maßnahmen zugunsten verbesserter Rahmen- werten Teil des deutschen Mittelstandes aus. Die tragen- bedingungen für Beteiligungskapital in junge, innova- de Rolle des Mittelstandes spiegelt sich insbesondere in tive Unternehmen realisiert: Förderfonds – wie der aus seiner Wertschöpfung wider. Doch diese Wertschöpfung unserem Hause stammende High-Tech-Gründerfonds –
Eröffnung und Begrüßung 17 wurden neu aufgelegt oder – wie der ERP/EIF-Dach- ner Unternehmen) erweitert. Zudem gibt es – und das fonds – deutlich ausgebaut. Business Angels – übrigens dürfte sicherlich auch für Ihre Branche sehr interessant auch eine Idee aus dem BMWi – werden künftig mit dem sein – einen Zuschlag von 5 Prozent bei der Förderquote Investitionszuschuss Wagniskapital unterstützt. Morgen, für internationale Kooperationen. Ich habe mir mal auf- am 15. Mai, wird das Programm zeitgleich mit den schreiben lassen, was wir allein im Bereich Biotechno- Biotechnologietagen starten. Private Investoren erhalten logie in den letzten Jahren mit ZIM geleistet haben: Seit 20 Prozent ihrer Kapitalbeteiligung in junge innovative 2008 wurden 1.129 Vorhaben gefördert mit insgesamt Unternehmen vom Staat erstattet. Voraussetzung ist u. a., 151 Mio. Euro. dass es sich um voll risikotragende Unternehmensanteile handelt und die Beteiligung für mindestens drei Jahre ge- Natürlich sind die Fördervolumen für einzelne Projekte halten wird. Für die Bewilligung des Zuschusses stellen nicht allzu hoch, aber durch geschickte Kombination in Unternehmen und Investor einen Antrag über die Online- geeigneten Netzwerken lässt sich doch einiges bewerk Plattform des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhr- stelligen. Hier sind Ihre Phantasie und Kreativität ge- kontrolle. Für die Maßnahme werden für die Jahre 2013 fragt. Gerade weil ZIM vom Ansatz her technologieoffen bis 2015 Mittel in Höhe von insgesamt 150 Mio. Euro ist, lässt es sich beim Aufbau einer Bioökonomie, die bereit gestellt. Der Investitionszuschuss Wagniskapi- vom Konzept her alle Wirtschaftssektoren umfasst und tal ergänzt den European Angels Fund, den das BMWi vernetzen muss, besonders gut einsetzen. gemeinsam mit dem Europäischen Investitionsfonds im vergangenen Jahr aufgelegt hat. Dieser verstärkt das En- Nun wünsche ich Ihnen allen interessante Diskussionen, gagement ausgewählter und erfahrener Business Angels neue Ansprechpartner und unkonventionelle Ideen. sowie anderer nichtinstitutioneller Investoren durch eine hälftige Kofinanzierung. Beide Maßnahmen haben das Ziel, mehr Menschen mit unternehmerischer Orientie- rung für risikobehaftete Beteiligungen zu gewinnen und damit die Kapitalausstattung innovativer Unternehmen zu verbessern. Was die steuerlichen Rahmenbedingungen anbelangt, so sind wir zuversichtlich, dass das Europäische Gericht der deutschen Klage gegen die von der EU-KOM außer Kraft gesetzte Sanierungsklausel stattgeben wird und damit die Verlustnutzung auch in Sanierungsfällen wieder in vollem Umfang möglich wird. Dies würde insbesondere auch Ihrer Branche zugute kommen. Sollte die deutsche Klage abgewiesen werden, wird die Bundesregierung den § 8c Körperschaftssteuergesetz unter Berücksichti- gung der Grundsätze dieser Entscheidung neu bewerten – unter besonderer Berücksichtigung der Interessen der Wagniskapitalfinanzierung. In Ergänzung zur Projektförderung steht das BMWi heute einer steuerlichen FuE-Förderung positiv gegen- über. Dazu müssen wir in der nächsten Legislaturperiode gemeinsam einen neuen Anlauf nehmen – die sprich- wörtlichen dicken Bretter bohren – und andere davon überzeugen, dass diese Förderung die Konsolidierung des Haushaltes nicht erschwert, sondern im Gegenteil sogar befördert. Mit dem technologieoffenen Zentralen Innovationspro- gramm Mittelstand (ZIM) haben wir ein Querschnitts- Förderinstrument aufgebaut, das sich sehen lassen kann. Das ZIM ist das – mehrfach ausgezeichnete – Flagschiff des BMWi bei der Forschungs- und Innovationsförderung des Mittelstands. Die ZIM-Förderung wurde auf (Familien-) Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten (einschließlich verbunde-
18 Eröffnung und Begrüßung Ansprache Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen und Wirtschaft sowie stellv. Ministerpräsident von Baden-Württemberg Sehr geehrter Herr Dr. Eichenberg, sehr geehrter Herr Dr. Heinrich, meine sehr geehrte Damen und Herren, ich heiße Sie im Namen der Landesregierung von Baden-Württemberg zu den Deutschen Biotechnologie tagen herzlich willkommen! Und ich kann Sie nur beglückwünschen, dass Sie heute den Weg zu uns nach Stuttgart gefunden haben. Die Bio- technologie ist für unsere starken Branchen Pharma und Medizintechnik hier im Land bereits jetzt ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen. Und ich bin mir sicher, dass sie mittel- bis langfristig als Enabeling-Technologie auch für viele andere Branchen eine zunehmend hohe Bedeutung erlangen wird. Wie Sie am besten wissen, ist die Biotechnologie schon seit geraumer Zeit der Treiber für viele rasante Entwicklungen – bei modernen Arznei- mitteln, aber auch bei zahlreichen Innovationen auf dem Gebiet der Regenerationsmedizin. Mehr als 50 Prozent der internationalen Patentanmeldungen im Pharmabe- reich haben einen direkten Bezug zur Biotechnologie. Aber auch unsere traditionell starken Industriebranchen – wie der Maschinenbau oder die Automatisierungstech- nik – können von der Biotechnologie zunehmend profi- tieren. Umgekehrt wird auch die Biotechnologie und die Und das bringt die Unternehmen, die Branchen und damit medizinische Forschung von der Kompetenz der speziell unser Land insgesamt voran. in Baden-Württemberg gut aufgestellten Mechatronik- branche profitieren können. Denn ausgeklügelte Auto- Meine Damen und Herren, matisierungsprozesse bringen schnellere Forschungser- Baden-Württemberg ist europaweit die innovativste gebnisse und sparen Zeit und Geld. Region. Dies ist im zunehmend globalen Wettbewerb, un- ser größtes Pfund. Was Baden-Württemberg vor allem be- Ein Beispiel, das Sie alle kennen, macht das deutlich: sonders auszeichnet, ist die gut ausgebaute Infrastruktur 2001 wurde erstmals das gesamte Genom eines Men- im Bereich der außeruniversitären Forschung. Im Bereich schen ermittelt. Das hat ca. 3 Mrd. Euro gekostet und der biowissenschaftlichen Forschung ist das Deutsche einige Jahre Zeit in Anspruch genommen. Durch den Krebsforschungszentrum in Heidelberg unser weltweit Einsatz intelligenter Automatisierungsprozesse kostet sichtbares Aushängeschild. Bei unseren Bemühungen, die die Entzifferung des menschlichen Genoms heute gerade Innovationskraft unseres Landes weiter zu stärken, setzen mal 1.000 Euro und dauert nur noch ein paar Stunden. wir den Schwerpunkt auf ein funktionierendes Technolo- Unter anderem kommt dabei der Robotik, der Datenver- gietransfersystem. arbeitung und Sensortechnik extrem hohe Bedeutung zu. Alles Technologien, bei denen unser Land stark ist. Im Zentrum dieses Transfersystems sehe ich vor allem unser weit gefächertes Netz an wirtschaftsnahen For- Und diese Stärken kommen nicht von ungefähr! Einer schungseinrichtungen. Das sind einerseits unsere 16 über der wichtigen Schlüssel zum Erfolg sind interdisziplinä- das Land verteilten durch Bund und Land geförderten re Kooperationen, die vor allem in Netzwerken und Clus- Fraunhofer-Institute und unsere zwölf in der Innovations tern befördert werden können. Vor diesem Hintergrund allianz Baden-Württemberg zusammen geschlossenen hat es mich nicht überrascht, dass im Rahmen unseres wirtschaftsnahen Landesinstitute. Planungssicherheit und regionalen Clusterwettbewerbs das von der BioRegio eine angemessene Mittelausstattung dieser Einrichtungen STERN eingereichte Projekt „ELSA“ (Engineering Life sind wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Science Automation) zu den ausgewählten Preisträ- Technologietransfer. gern zählte. Der mit EFRE-Mitteln geförderte regionale Cluster ELSA hat das Ziel, neue Wege der Kooperationen Es ist gerade mal vier Wochen her, da haben wir für un- zwischen Unternehmen der Automatisierungstechnik sere Institute der Innovationsallianz ein neues Finanzie- und der Biotechnologie zu finden. Denn eine kluge Ver- rungsmodell eingeführt. Durch Umstellung der bisherigen netzung dieser beiden für unser Land wichtigen Bran- Fehlbedarfsfinanzierung auf Festbetragsfinanzierung mit chen hat das Potenzial für neue Schlüsselinnovationen. einem jährlichen Aufwuchs von 3 Prozent schaffen wir
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