Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas sind im Goethe Globe veröffentlicht - Goethe-Universität
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Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas sind im Goethe Globe veröffentlicht Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der KU Leuven, Belgien Bachelor Wintersemester 2016/17 Vorbereitung und Planung: Nach der Zusage für die KU Leuven von der Goethe Uni muss man sich nochmals formal an der KU Leuven direkt bewerben. Dies ist jedoch relativ schnell erledigt. Außerdem erhält man jederzeit sehr gute Unterstützung von der Auslandskoordinatiorin der KU Leuven Lieve Smets. Diese schickt mehrere Emails mit den jeweiligen Deadlines, den noch notwendigen Schritten und einer Info- Broschüre, sodass die erforderlichen organisatorischen Dinge relativ leicht zu bewältigen sind. In der mitgeschickten Info-Broschüre wird außerdem ein guter Überblick über die kommenden Schritte gegeben. Darin werde Fragen von der Wohnungssuche und der Anreise nach Leuven, bis hin zur Registrierung an der KU Leuven, dem Rathaus und dem Einschreiben für die Kurse beleuchtet. Sollte dennoch etwas unklar sein, kann man Mrs. Smets jederzeit per Email erreichen und sie beantwortet alle aufkommenden Fragen sehr schnell und ausführlich. Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft ist sicherlich einer der wichtigsten Teile der Vorbereitung. Hierbei ist es ratsam, sich frühzeitig um ein geeignetes Zimmer (niederländisch: Kot) zu kümmern. Es gibt in Leuven zwar eine Vielzahl von Angeboten, jedoch sind die guten und günstigen Angebote natürlich schnell vergriffen. Die Universität unterstützt dabei die Seite www.kotwijs.be auf der Privatpersonen, aber auch die Uni selbst, Wohnungen und Zimmer anbietet. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass viele Vermieter nur Verträge mit 11 bzw. 12 Monate Mietdauer anbieten. Deshalb sollte man immer zuerst nachfragen, ob es möglich ist das Zimmer auch nur für 6 Monate zu mieten. Leuven an sich ist eine kleine Stadt, dennoch empfiehlt es sich, eine Wohnung innerhalb des Stadtrings zu suchen, damit man alles schnell zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann. Ich selbst bin für einige Besichtigungen mit dem ICE von Frankfurt nach Leuven gefahren, was ca. 3 Stunden dauert und - wenn man rechtzeitig bucht - auch nicht sehr teuer ist, um mir auch die Stadt schon etwas anzuschauen. Ich habe mich dann für ein Zimmer innerhalb des Rings entschieden, was mit 500 Euro pro Monat in etwa auf Frankfurter Niveau lag. Im Nachhinein würde ich jedoch jedem empfehlen, sich auch bei einem der Studentenwohnheime der Uni, wie beispielsweise Studax zu
bewerben, da diese meist recht neu und meist günstiger sind als die Angebote der Privatpersonen auf www.kotwijs.be. Orientation Days: Eine Woche vor Semesterbeginn finden die Orientation Days statt und ich möchte jeden dazu ermutigen, daran teil zu nehmen. Neben Informationsveranstaltungen zur Stadt, der Uni und dem Studium finden auch jeden Tag Partys und Events statt, die einem dabei helfen, viele neue Leute kennen zu lernen und sich in der Stadt zurecht zu finden. Einer der Programmpunkte der Orientation Days ist zudem eine Infoveranstaltung für alle zu erledigenden administrativen Dinge. Dabei kann man sich schon direkt an der Uni registrieren und erhält Hilfe beim Ausfüllen von notwendigen Dokumenten und ein Merkblatt für die Registrierung bei der Stadt Leuven. Durch diese Unterstützung ist der Aufwand für die Registrierung bei Uni und Stadt relativ gering. Bei jeglichen Fragen hilft auch hier gerne Lieve Smets. Bei der Registrierung an der Uni hat man außerdem die Möglichkeit, die “Sportscard”, die “Culturecard” und ein “Busticket” für jeweils 20 Euro zu kaufen und eine Haftpflichtversicherung für 13 Euro abzuschließen. Zudem bekommt man bei den Orientation Days Infos zu den verschiedenen Studentenorganisationen wie ESN, bei denen man sich gleich vor Ort ohne viel Aufwandanmelden kann. Gerade ESN bietet sehr viele Veranstaltungen und Reisen an, weshalb sich die 5 Euro Aufnahmegebühr auf jeden Fall lohnen. Das Leben in Leuven und Belgien: Leuven ist eine kleine Studentenstadt, die jedoch sehr viel zu bieten hat. Allgemein sind die Lebenshaltungskosten in Leuven etwas höher, als in Deutschland. Es gibt jedoch mit Aldi und Lidl einige günstige Möglichkeiten einzukaufen. Daneben gibt es auch teurere Alternativen wie “Carrefour” und “Delhaize”, die dafür jedoch eine sehr gute Auswahl haben. Auch hier empfiehlt es sich schon bei der Wohnungssuche ein wenig darauf zu achten, ob es in der Nähe eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Generell lässt sich - innerhalb des Stadtrings - jedoch alles sehr gut und schnell erreichen und von einem Ende des Rings bis zum anderen braucht man auch zu Fuß nur ca. 30 Minuten. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, sich bei “Velo” ein Fahrrad für die Zeit in Leuven zu leihen. Dies ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll, da es preiswert ist und sich aufgrund der Größe der Stadt somit alles sehr schnell erreichen lässt. Die Stadt an sich ist dabei sehr schön. Es gibt viele Häuser mit schöner Fassade, zahlreiche Kirchen und zwei meiner persönlichen Highlights, die Stadtbibliothek und das bekannte Rathaus. Die Mensen der Uni trafen nicht immer unbedingt meinen Geschmack und die Abwechslung ist bei Weitem nicht so gut, wie in Frankfurt. Es gibt 3 verschiedene Kategorien: 3,30; 4,40 und 5,90 €. Insgesamt würde ich für Mittag eine der zahlreichen Alternative rund um die Mensa empfehlen.
Zentral in der Mitte der Stadt befindet sich der “Oude Markt”. Hier und in den anliegenden Straßen findet ein Großteil des Nachtlebens statt. Am “Oude Markt” reiht sich eine Bar an die andere. Diese wandeln sich im Laufe des Abends in kleine Clubs. Es wird jeweils unterschiedliche Musik gespielt, sodass man im Laufe des Abends auch schnell mal die Location wechseln kann. Allgemein und im Gegensatz zu Deutschland ist in Leuven unter der Woche - und nicht am Wochenende - am meisten los. Der Grund hierfür ist, dass die belgischen Studenten am Wochenende immer nach Hause fahren und die Stadt am Wochenende somit zum großen Teil aus internationalen Studenten und älteren Einheimischen besteht. Zusätzlich zu den Bars am “Oude Markt” gibt es noch die Fakultätsbars und die Vielzahl an Partys, die von ESN oder der Uni selbst organisiert werden. Etwas Besonderes sind dabei die Events, die in der größten Mensa, der Alma 2” stattfinden. Leuven biete aufgrund seiner Lage außerdem eine sehr gute Möglichkeit Belgien zu erkunden. Ich habe die Wochenenden für Tagesausflüge nach Antwerpen, Brüssel, Gent und Brügge genutzt. Gerade eine Reise nach Brügge kann ich jedem nur empfehlen, für mich ist sie mit ihrem historischen Stadtkern die schönste Stadt Belgiens. Ich bin dabei immer mit einer Gruppe anderer Erasmus-Studenten unterwegs gewesen und hatte dadurch die Möglichkeit die anderen besser kennen zu lernen und neue Menschen zu treffen. Für das Reisen in Belgien empfiehlt sich dabei der “Go-Pass” bei dem man 10 Fahrten - egal wohin in Belgien - für 50 € kaufen kann. Da man von Leuven nur etwa 13 Minuten mit der Bahn zum Flughafen Brüssel- Zaventem braucht, kann man auch sehr gut und beispielsweise mit Ryanair auch sehr günstig die Metropolen Europas besuchen. Zusätzlich fahren von Brüssel auch eine Vielzahl von Fernbussen, sodass man auch mit dem Bus einige Reisen unternehmen kann oder mit diesem von Frankfurt nach Leuven anreisen kann. Studium an der KU Leuven: Generell möchte ich anmerken, dass es aufgrund der nicht optimalen Notenumrechnung sehr schwer ist, an der KU Leuven gute Noten zu schreiben. Ebenso gibt es im Bachelor nur wenige Module, in denen man eine Seminararbeit schreiben kann. Ich hatte mich letztendlich trotz Finance-Schwerpunkt für das Modul “Brand Management” entschieden, da der Professor mir in diesem Modul entgegen gekommen ist und ich mehr Seiten für mein Paper schreiben durfte, als offiziell erlaubt. Insgesamt fand ich jedoch den Großteil meiner Kurse empfehlenswert. Capital Investment Policy: Aufgrund meines Studienschwerpunktes habe ich das Finanzenmodul “Capital Investment Policy” gewählt. Die Professorin ist sehr engagiert und versucht sehr
viele Themenbereiche zu behandeln, weshalb der Kurs sehr umfangreich ist. Des Weiteren müssen während des Semesters zwei Paper gelesen und zusammengefasst werden, dies wird jedoch nicht benotet, ist aber notwendig, um an der Klausur teilnehmen zu dürfen. Die Inhalte sind alle sehr spannend, jedoch nicht trivial, weshalb dieser Kurs während des Semesters mit einem relativ hohen Lernaufwand verbunden ist. Insgesamt war die Klausur jedoch fair gestellt und bewertet. Brand Management: Der Professor ist sehr freundlich und die anzufertigende Seminararbeit bestand aus einer Brandanalyse einer selbstgewählten Marke nach vorgegebenen Kriterien. Neben diesem Arbeitsaufwand war der Aufwand während des Semesters jedoch eher gering. Es werden einige Paper während des Semesters besprochen, die den Stoff veranschaulichen sollen. Für alle mit Management-Schwerpunkt sicherlich ein gutes Modul, das den Stoff aus Marketing 1 und 2 unterstützt und erweitert. Die Klausur ist eine “open book” Klausur. Mein Eindruck war jedoch, dass die Bewertung eher streng ausfiel. Consumer Behaviour: Aufgrund der Krankheit der Professorin hat in unserem Semester der Professor von Brand Management, Luk Warlop, dieses Modul gehalten, weshalb die hier genannten Eindrücke nicht allgemein gültig sind. Aufgrund der Vertretung wirkte der Stoff teilweise recht willkürlich gewählt und es wurden Teile von Brand Management wiederholt. An sich war der Stoff sehr einfach und wurde wie schon in Brand Management von einigen Papern veranschaulicht. Bei Professorin Bruyneel, die dieses Modul eigentlich hält, wird mit einem anderen Buch gearbeitet und der Stoff unterscheidet sich daher von dem hier genannten. Ich denke, dass die vermittelten Inhalte von Professorin Bruyneel zwar schwieriger, dafür jedoch interessanter sein dürften. Der Lernaufwand war bei uns relativ gering, jedoch wurde die Klausur auch hier eher streng bewertet, weshalb ich dieses Modul - nur bei Professor Warlop - nicht unbedingt empfehlen würde. The Low Countries at the Crossroads of European History: Dies ist ein Geschichtsmodul, das nicht vom Wirtschaftsfachbereich, sondern von der Faculty of Arts angeboten wird. Daher ist hier vorher mit dem Prüfungsamt abzuklären, ob dieses Modul in Frankfurt angerechnet wird. Bei mir war dies mithilfe eines Schreibens des Professors, in dem die wirtschaftlichen Bezüge des Moduls aufgelistet werden, möglich. Der Professor ist sehr engagiert und man hat die Möglichkeit, mithilfe eines freiwilligen kleinen Referats über ein selbstgewähltes Thema der Benelux-Staaten seine Note zu verbessern. Das Fach behandelt die Geschichte der Benelux-Staaten von der Zeit der Neandertaler bis heute und zeigt die Auswirkung von wichtigen Ereignissen der Geschichte auf Belgien. Der Stoff an sich ist nicht besonders spannend, jedoch war für mich der
gesamte Lernaufwand in diesem Fach am geringsten. Die Klausur ist darüber hinaus sehr fair gestellt und zum großen Teil Reproduktion, gefolgt von einem Essay, in dem die eigene Meinung über ein Thema bezüglich der Benelux-Staaten wiedergegeben werden soll. Insgesamt kann ich dieses Fach dennoch empfehlen, da man hier die Chance hat - trotz des Umrechnungssystems - eine gute Note zu schreiben. The Economic Aspects of European Integration: Der Professor hat das Modul bei uns das erste Mal gehalten und war sehr motiviert - es gab auch drei Gastvorträge und der Stoff an sich war nicht sonderlich anspruchsvoll und durch die “open book” Klausur relativ leicht zu lernen. Der Professor versucht den Stoff ohne viele theoretische Modelle zu vermitteln. Der Lernaufwand während des Semesters hielt sich ebenfalls in Grenzen, doch man bekam einen recht guten Überblick über die Folgen der Arbeit der Europäischen Union. Die Klausur war letztendlich dennoch schwerer als erwartet, jedoch habe ich das Gefühl, dass sie sehr großzügig bewertet wurde. Insgesamt würde ich auch dieses Modul empfehlen, da es einem die Möglichkeit gibt, einen Überblick über ein Fachgebiet zu erlangen, welches an der Goethe Uni nicht angeboten wird. Persönliches Fazit: Abschließend kann ich nur sagen, dass Leuven für mich der perfekte Ort für ein Auslandssemester war. Als kleine Studentenstadt ist sie ein gutes und geeignetes Gegenteil zu Frankfurt. Ich hatte eine unglaublich tolle Zeit in Leuven und Belgien. Die vielen schönen Städte mit ihren historischen Plätzen und Gebäuden sowie die vielen kleinen Cafés und Waffelläden haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Menschen, die ich getroffen habe, haben dieses Semester zu einem unvergleichlichen Erlebnis gemacht, an das ich mich immer wieder gerne erinnere. Auch wenn der Arbeitsaufwand höher und die Ergebnisse vielleicht schlechter als in Frankfurt ausfallen, lohnt es sich meiner Meinung nach, ein Semester in Leuven zu verbringen. Die Uni ist sehr gut organisiert, hat einen hervorragenden Ruf und ein sehr großes Kursangebot. Dank der Koordinatorin Lieve Smets ist der organisatorische Teil des Auslandssemesters in Leuven relativ einfach zu erledigen. Mir hat das letzte halbe Jahr unglaublich gut gefallen und ich bereue es auf keinen Fall, die letzten 6 Monate in Leuven verbracht zu haben. Wer einen wirklichen Gegensatz zu Frankfurt sucht und eine Stadt möchte, in der wirklich alles auf Studenten ausgelegt ist, ist in Leuven auf jeden Fall richtig und sollte diese Erfahrung unbedingt machen. Jedes Auslandssemester bringt einen gewissen Aufwand mit sich, dieser lohnt sich jedoch auf jeden Fall und ich kann nur jedem, der die Chance hat ein ERASMUS- Semester zu machen, dazu ermutigen, dies auch zu tun - man wird es auf keinen Fall bereuen.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der KU Leuven WiSe 16/17 Wieso Belgien, wieso Leuven? Die Frage, wieso ich mich letzten Endes für Leuven und ein Auslandssemester in Belgien entschieden habe, war sehr einfach zu beantworten. Belgien ist eines unserer Nachbarländer, das ich selbst zuvor noch nie besucht habe und ehrlich gesagt auch nicht viel darüber wusste. Trotz der Nähe zu Deutschland sind die belgischen Städte, die Menschen und die Kultur ziemlich anders als in Deutschland, was es interessant machte, mehr darüber zu erfahren. Darüber hinaus gehört die KU Leuven zu einer der besten Universitäten Europas, sodass ich die Chance ergreifen wollte, einmal an solch einer alten und renommierten Universität zu studieren. Und Leuven als Stadt? Der erst Schritt, den ich damals gemacht habe, war einfach mal Leuven bei Google Bilder eingegeben – macht einfach das selbe und dann erklärt es sich selbst. Das „Harry Potter Feeling“, das manche Bilder vermitteln, ist wirklich wahr, Ihr werdet es sehen! Leuven ist zwar „klein“ (im Vergleich zu Frankfurt) aber meiner Meinung nach für ein Auslandsemester und als Abwechslung zu Frankfurt genau richtig. Es ist leichter, Freunde zu finden und gerade beim Feiern oder Einkaufen trifft man immer wieder Leute, die man kennt beziehungsweise Leute, die man „irgendwann mal getroffen hat“. All das sind Dinge, Rathaus und Platz in Leuven die einem in Frankfurt, außerhalb des Campus, doch eher fremd vorkommen. Planung und Vorbereitung Nachdem ich dann nach der erfolgreichen Bewerbung meinen Platz in Leuven sicher hatte, habe ich auch recht schnell genauere Informationen von der KU Leuven direkt bekommen. Die Ansprechpartnerin Ms. Smets ist sehr nett. Sie antwortet schnell auf Fragen und hilft immer gerne bei Problemen jeglicher Art. Man hat auch die Möglichkeit, sich vorab für einen Wohnheimplatz zu bewerben, was ich bereits im April getan habe (später mehr zum Wohnen). Des Weiteren hat man sich die Kurse im Voraus aussuchen können und musste sie mit Absprache der KU Leuven und des Prüfungsamts in Frankfurt ins Learning Agreement eintragen. Dadurch, dass Leuven sehr nah an Deutschland ist und in Europa liegt, musste man sich nicht groß um komplizierte Sachen kümmern, sondern lediglich schauen, ob man zum Beispiel zureichend krankenversichert ist usw. Ich persönlich bin damals zusammen mit meinen Eltern mit dem Auto angereist und wurde am Ende auch wieder von ihnen abgeholt, sodass ich alle meine Sachen bequem mitnehmen konnte und mich nicht um Flugtickets, Bustickets oder sonstige Reisemöglichkeiten kümmern musste. Über alle wichtigen Dinge, die man vorab machen kann, wie die Registrierung für die Information sessions, die Teilnahme am Buddy Program und die Teilnahme an den Orientation days, wird man stets per Mail informiert und erinnert und kann demnach eigentlich nichts Wichtiges verpassen Wohnungssuche Ich persönlich habe mich wie oben bereits erwähnt schon recht früh um einen Wohnheimplatz beworben, was zuerst jedoch nichts gebracht hatte, da ich eine Absage bekommen habe. Nichtsdestotrotz habe ich dann zwei Wochen später erneut eine Mail erhalten, dass sie einen Platz für mich in dem neu eröffneten Wohnheim „Studax“ anbieten können. Die Miete war mit 485 € für ein recht kleines, jedoch möbliertes Zimmer mit Bad und geteilter Küche recht hoch. Ich habe den Platz trotzdem angenommen, da ich Angst hatte, nichts mehr zu finden und wollte demnach unnötigem weiteren Stress entgehen. Diese Sorge war jedoch völlig unbegründet. Bis zum Ende waren von den zwölf Stöcken, die mein neueröffnetes Wohnheim hatte, nur 4 bewohnt und man hätte leicht noch ein Platz bekommen können. Ebenso ist es auch noch super leicht vor Ort ein so genanntes „kot“ zu finden, was eigentlich nichts Anderes ist als ein WG Zimmer. Die Mieten für diese Zimmer sind oft
auch billiger als das, was ich bezahlt habe. Jedoch ist auch zu sagen, dass ich mein Leben im Wohnheim nicht missen wollen würde. Ich hatte das Glück auf dem wohl coolsten und besten internationalen Flur des Wohnheims zu leben. Man hat sofort Anschluss gefunden. Wir haben tolle gemeinsame Dinner gehabt, nach denen wir zusammen feiern gegangen sind. Wir haben auch die Klausurenphase gemeinsam lernend im Gemeinschaftsraum gemeistert und generell sehr viel Zeit miteinander verbracht. Hier ist auch zu erwähnen, dass mit Abstand die meisten Erasmusstudenten aus Spanien kommen, was sich auch im Wohnheim gezeigt hat. Für mich jedoch kein Problem, da ich mich mit Abstand am besten mit all den Spaniern verstanden habe. Die ersten Tage in Leuven… Ich würde euch auf alle Fälle empfehlen, keinen Tag der Orientation days zu verpassen! Gleich am ersten Tag habe ich Leute von ganz Europa und der ganzen Welt bei der Registration session kennengelernt, mit denen ich gleich den ganzen restlichen Tag und die darauffolgenden Tage und Monate verbracht hatte. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach ist, neue Freundschaften zu schließen, aber im Endeffekt muss man sich einfach immer im Klaren darüber sein, dass alle dort in derselben Situation sind und auch niemanden kennen . Während der Orientation days habt ihr auch die Möglichkeit, euch eine ESN card für 10 € zu kaufen, dazu bekommt ihr direkt eine kostenlose Simkarte und Bier (Stand WiSe 2016/2017). Des Weiteren bekommt ihr immer wieder Rabatt auf Partys oder ESN trips, für mich hat sich der Kauf der Karte auf alle Fälle gelohnt. Im Oktober habe ich mit ESN auch einen Trip nach Amsterdam gemacht, auf den es mit der ESN Karte 20 Euro Rabatt gab. Leben in Leuven und „Nightlife“ Wie ich oben bereits erwähnt habe, ist Leuven eine wirklich schöne Stadt, die zwar nicht besonders groß, aber völlig ausreichend, ist. Die meisten Dinge kann man eigentlich zu Fuß erreichen. Ich habe mir am Anfang das Busticket gekauft, obwohl ich gelesen habe, dass es nicht nötig ist, jedoch waren es nur 20 € für ein ganzes Jahr. Und nun kann ich aber sagen: Für mich persönlich hat es sich im Endeffekt auch nicht wirklich gelohnt. Ich habe mir vor Ort ein Fahrrad bei VELO geliehen. Es kostet 50 € für ein halbes Jahr (plus 70 € Kaution) (Stand WiSe 2016/2017). Meiner Meinung nach hat sich das Fahrrad sehr gelohnt, alleine um morgens an die Uni zu fahren und für die Wege zwischen zwei Vorlesungen, die in verschiedenen Gebäuden stattgefunden haben. Leuven ist wirklich das Spiegelbild einer richtigen Studentenstadt. Studenten und insbesondere internationale Studenten prägen das Leben dort enorm. Anders als in Deutschland, kann von Oma bis Kassiererin eigentlich jeder Englisch sprechen, demnach hat man keine Probleme damit, sich zu verständigen (ich selbst kann bis heute eigentlich kein Wort Dutch). Wenn es in Leuven heißt „we go out tonight“, ist es eigentlich immer klar was gemeint ist. Unter der Woche meist die so gennanten „Fakbar“, die Bars der einzelnen Fakultäten und am Wochenende Oude Market, der Platz in Leuven, an dem sich Bar an Bar reiht. Leuven hat nicht die klassische „fancy Club Szene“, wie sie mehr in Frankfurt zu finden ist, sondern Bars bei denen man keinen Eintritt zahlen muss, aber in denen auch getanzt wird. Demnach ist das Feiern in Leuven auch wegen Studentenpreisen (z.B. Bier Ambiorix 1 € mit ESN card bei international Partys) super günstig. Ambiorix ist die ESN bar, in der so gut wie jeden Freitag international Partys Oude Market stattfinden und sich alle treffen. Die Universität Wie oben bereits erwähnt, gehört die KU Leuven in vielen Bereichen, vor allem im Bereich research, zu den besten Unis Europas. Dieser Ruf ist auch bei den Kursen, den Inhalten und den Benotungen bemerkbar. Ganz anders als im Frankfurt, legt die KU Leuven den Fokus auf die aktuelle Forschung und es wird in den meisten Fächern ausschließlich mit wissenschaftlichen Papern gelehrt und nicht mit Lehrbüchern. Auch wenn es manchmal nervig war, viele Paper zu lesen und diese auch teilweise
selbst zu schreiben, fand ich es dennoch sehr interessant, diese Art der Lehre kennenzulernen. Die Kurse, die ich an der KU Leuven belegt habe, waren: Business Information System: Die Themen waren: Information Systems, Value with IT, Business Process Management, Information Management, Data Analytics, Business Intelligence und E- business. Der Kurs enthält gewissen Teile aus Informatik 1 und 2 an der Goethe Universität bei uns, der Stoff ist jedoch viel genauer, ausführlicher und weitreichender. Der Kurs hat meiner Meinung nach einen sehr hohen Arbeitsaufwand, vor allem auch während des Semesters. Man musste fast jede Woche ein Home Assignment machen, was dann über das Semester im Zufallsmechanismus eingesammelt wurde. Zwar nervig, man konnte jedoch schon 2 von 2 Punkten scoren (Klausur am Ende dann 18/20) und setzt sich damit gezwungenermaßen schon während des Semesters mit dem Stoff für die spätere Klausur auseinander. Die Klausur am Ende ist eine Multiple Choice Klausur, bei der bei jeder Aussage angegeben werden muss, ob sie wahr oder falsch ist (nur positiv für einen, da man sowohl zocken kann, als auch Teilpunkte bekommen kann, wenn man sich nicht sicher ist). Trotz des hohen Arbeitsaufwands, war BIS für mich ein sehr interessantes Fach, das ich nochmals wählen würde, auch weil die Klausur am Ende, trotz eigentlich hoher Durchfallquote, fair war und gut bewertet wurde. Development Economics: Diesen Kurs habe ich aufgrund von Empfehlungen früherer Studenten gewählt. Die Lernmaterialien, Themen und alles ist wirklich super, auch der Professor und die Hilfen, die alles organisieren und auch Vorlesung halten. Der Kurs beschäftigt sich mit Ungleichheiten in der ökonomischen Entwicklung auf der ganzen Welt. Die Klausur am Ende zählt 70 % und ein Paper, das während des Semesters geschrieben wird, zählt 30%. Die Klausur im Allgemeinen war meiner Meinung nach sehr fair, die Bewertung jedoch nach klassischem KU Leuven Standard – nach KU Leuven sehr gut und weit über dem Durchschnitt – mit der Umrechnung ins Deutsche Notensystem befriedigend. Brand Management: Sehr cooler Professor, der sehr viel mit aktuellen (oft auch seinen eigenen) Papern/Studien arbeitet. Der Arbeitsaufwand während des Semesters ist eher gering und je nach Engagement während des Semesters auch während der Klausurenphase gut machbar. Die Klausur ist auch fair gewesen, die Bewertung jedoch auf alle Fälle erneut nach KU Leuven Standards. Man hatte die Chance, ein „optional paper“ zu schreiben, das, wenn es besser bewertet wird, eine Klausuraufgabe ersetzen kann. Dieses optional paper war auch gleichzeitig meine Seminararbeit. Consumer Behavior: Da die eigentliche Professorin krank wurde, hat diese Vorlesung derselbe Professor von Brand Management gehalten. Inhaltsaufbau, Arbeitsaufwand und Benotung ähnlich wie Brand Management. The Low Countries at the Crossroad of European History: Dieser Kurs befasst sich einmal mit der kompletten Geschichte der BENELUX Länder. Obwohl der Kurs im Jahr zuvor immer anerkannt wurde, gab es anfangs Probleme mit der Anrechnung in Deutschland. Nach einer Bestätigung durch den netten Professor, dass es sich um einen wirtschaftshistorischen Kurs handelt, hat sich das Problem jedoch gelöst. Während des Semesters konnten wir eine Präsentation halten, was uns dann am Ende eine Note besser gemacht hatte. Die Klausur war fair, aber schwerer als gedacht. Die Bewertung war jedoch sehr fair und als einzige Klausur in etwa nach „Goethe Universität“ Standards. Diese Note war am Ende die einzige, die vergleichbar mit den Bewertungen in Frankfurt waren. Fazit Wer eine unvergessliche Zeit in einer der besten Studentenstädte der Welt verbringen möchte, ist in Leuven voll und ganz richtig. Die KU Leuven gehört jedoch auf keinen Fall zu den klassischen Unis, bei denen man nach seinem Auslandsemester ohne viel Arbeitsaufwand mit einer 1,x Note nach Hause kommt. Wer sich nicht wirklich anstrengt und diszipliniert arbeitet, hat keine Chance „gut“ zu
sein, ein „sehr gut“ ist schier unmöglich. Es ist zwar möglich, auch mit Anstrengung an der KU Leuven (nach deren Standards) „sehr gut“ zu sein und zu den Besten zu gehören, was jedoch durch eine unfair und unverhältnismäßige Umrechnung in Frankfurt leider maximal als gut oder befriedigend anerkannt wird. Somit wird man quasi für seinen Mehraufwand zusätzlich „bestraft“. Das ist, obwohl Noten nicht alles sind und es auch zählt, an solch einer renommierten Universität studiert zu haben, dennoch sehr schade. Nichtsdestotrotz sind es auch einfach die Erfahrung, die zählt, die tolle Zeit, die man hat, die tollen Menschen, die man während seines Erasmus Semesters kennenlernt und die Inhalte der sehr interessanten Kurse, die einem auch noch über das Semester im Ausland hinaus für ein ganzes Leben erhalten bleiben. Bei weiteren Fragen könnt ihr mich gerne jederzeit kontaktieren ! Kontakt: Anna-Katharina Geier (anna.geier@gmx.net) Persönlicher Erfahrungsbericht Vorbereitung (Planung, Organisation/Bewerbung bei der Gasthochschule und Wohnsituation) Im Rahmen des M.Sc.-Studiums in Betriebswirtschaftslehre absolvierte ich im Wintersemester 2016/2017 ein Auslandssemester im Rahmen des Erasmus+-Programms an der Katholieke Universiteit Leuven. Nach der Bewerbung im Januar erhielt ich Mitte Februar die Zusage des Auslandsbüros in Frankfurt für das Auslandssemester. Ab Mitte März erhielt man zudem regelmäßig Mails aus Leuven, die über die zu unternehmenden weiteren Bewerbungs- und Registrierungsschritte in Leuven selbst informierten. Die Ansprechpartnerin vor Ort am Fachbereich war Frau Smets. Ab Anfang Mai konnte man sich für einen Platz in einem der Studentenwohnheime bewerben, die mit der KU Leuven in Verbindung stehen. Da die Zahl der der für internationale Studenten vorgesehenen Plätze in diesen Wohnheimen begrenzt ist, kann man sich nicht darauf verlassen dort ein Zimmer zu bekommen. Ende Mai erhielt ich die Absagen der Wohnheime. Eine Alternative sind natürlich die privaten Wohnheime. Davon wurden in Leuven in den letzten Jahren mehrere eröffnet. Dies hat zur Folge, dass diese einen neueren Standard als die „öffentlichen“ Wohnheime haben. Der Großteil der Zimmer wird in Leuven meines Erachtens jedoch über die Online-Plattform „Kotwijs“ (https://icts.kuleuven.be/apps/kotwijs/search/) angeboten. Über diese Plattform fand ich auch mein WG-Zimmer. Ungefähr ab Mitte Mai lohnt es sich, regelmäßig einen Blick auf die Angebote dort zu werfen. Aber auch wenn man dort nichts findet, sollte man nicht in Panik verfallen. Auf die beschriebenen Absagen der Studentenwohnheime folgten im Juni in meinem Fall dann doch noch Zusagen, da anscheinend einige der vergebenen Plätze nicht angenommen worden waren. Auch zu Semesterbeginn sah man in Leuven noch viele Plakate an Wohnheimen, die darauf hinwiesen, dass es noch freie Zimmer gibt. Die Mietpreise sind in Leuven mit den Frankfurter Preisen vergleichbar.
Anreise und Ankunft Leuven liegt in Flandern, dem holländisch-sprachigen Teil von Belgien, ganz in der Nähe von Brüssel. Von Frankfurt aus ist es nur eine knapp vierstündige Auto- oder Zugfahrt nach Leuven. Dies bringt natürlich den Vorteil mit sich, dass man nicht mit dem Flieger anreisen muss und somit nicht bei der Menge des Gepäcks eingeschränkt ist. Zu Beginn der Einführungswoche muss man an einer der vielen angebotenen Registration-Sessions teilnehmen, um sich offiziell einzuschreiben. Im Nachgang sollte man sich im „Stadskantoor“ am Bahnhof registrieren. Als deutscher Staatsbürger kann man sich dort als „Border-Citizen“ anmelden, was einiges an formalem Aufwand erspart. Nach diesen Pflichtterminen kann man sich dann vollends in die spaßige Einführungswoche stürzen. Studium an der Gasthochschule Die KU Leuven ist laut Times Higher Education Ranking unter den Top 40 der Welt. Der Wirtschafts- Fachbereich selbst ist durch EQUIS international akkreditiert. Das Studium in Leuven ist anspruchsvoll und fordernd. Es gab tatsächlich kaum einen Austauschstudenten, der nicht über den Anspruch und / oder die Stoffmenge der jeweiligen Kurse gestaunt hat. Nach dem absolvierten Auslandssemester kann ich aber wirklich resümieren, dass jeder Kurs, den ich belegt habe, inhaltlich alles andere als enttäuschend war. Man sollte also bei der Entscheidung für oder gegen Leuven abwägen, ob man bereit ist den nötigen Workload zu absolvieren und dafür sehr gute Kurse zu belegen oder ob man ein entspanntes Auslandssemester verleben möchte. Ein vorteilhafter Aspekt ist die große und vielfältige Kursauswahl in Leuven, die es ermöglicht Kurse zu besuchen, die so in Frankfurt nicht angeboten werden. Die Benotung erfolgt in Belgien über eine 20-Punkte-Skala. Allerdings muss man berücksichtigen, dass die „Bestnoten“ nur ausgesprochen selten vergeben werden (https://feb.kuleuven.be/eng/leuven/edu/gradingscale). Bei der Umrechnung in das deutsche Notensystem gibt es in Frankfurt allerdings wenigstens eine kleine Anpassung. Die Kurswahl in Leuven musste nach den ersten beiden Vorlesungswochen feststehen. Dadurch war es natürlich schwierig ein aussagekräftiges Bild der Kurse zu erhalten. Die Anmeldung für die Kurse an sich beinhaltete die Anmeldung zur jeweiligen Klausur. Allerdings standen immerhin die Klausurtermine zu Vorlesungsbeginn fest, sodass man auch diese in die Kurswahl einbeziehen konnte. Die Vorlesungszeit begann Ende September und umspannte die 13 Wochen bis zu den Weihnachtsferien. Ab Mitte Januar bis Anfang Februar wurden die Klausuren geschrieben. Für die belegten Kurse sollte man sich die Lehrbücher kaufen, da die meisten Vorlesungen recht nah am Buch bleiben. Außerdem ist das Buch in der Regel die einzige Möglichkeit an
Übungsaufgaben zu gelangen und in Open Book-Klausuren benötigt man es ohnehin. Die Vorlesungen finden in der Regel einmal pro Woche statt und gehen über drei Stunden. Alternativ hat man zwei Veranstaltungen über jeweils zwei Stunden. Darüber hinaus gehen alle Endklausuren über drei Stunden und füllen diese meiner Erfahrung nach auch komplett aus. Allerdings ist der Zeitdruck doch insgesamt geringer als in Frankfurter Klausuren. Da man als Masterstudent in Frankfurt ausschließlich Masterkurse anerkannt bekommen kann, beziehen sich alle der untenstehenden Kurs-Beschreibungen auf Masterkurse (à 6 ECTS): Econometric Methods and Models: Dieser Ökonometrie-Kurs ist recht anwendungsorientiert und eröffnet die Möglichkeit, einen Schritt weiter zu gehen als in einem Einführungs-Kurs in Ökonometrie. Einen solchen sollte man vorher auch absolviert haben. Der Kurs in Leuven ist in zwei Blöcke untereilt: Time Series Analysis: Die erste Hälfte des Semesters wurde von Ines Wilms unterrichtet. Die behandelten Themen waren univariate und bivariate Zeitreihen- Analyse. Die Inhalte wurden gut strukturiert und auf verständliche Weise vermittelt. Die Prüfungsleistung für diesen Teil umfasste das Schreiben einer Hausarbeit, in der man eine Zeitreihenanalyse mit R durchführen musste. Zudem musste man im Rahmen einer mündlichen Prüfung einige Fragen zur Hausarbeit und zu allgemeinen Vorlesungsthemen beantworten. Das nötige Handwerkszeug zur empirischen Analyse wurde in vier R-Sessions vermittelt. Microeconometrics: Die zweite Hälfte des Semesters wurde von Prof. Iris Kesternich gehalten. Das Kernthema der Veranstaltungen ist Maximum Likelihood Estimation. Neben den Vorlesungen gab es wöchentliche Stata-Sessions. Zudem wurden jede Woche Homework-Assignments gestellt, die man mit maximal zwei Kommilitonen bearbeiten konnte. Durch das Bearbeiten und Abgeben eines dieser Assignments konnte man einen Minuspunkt vermeiden. Zwei eingereichte Assignments brachten einen Pluspunkt in der finalen Bewertung dieses Teils. Die Endklausur im Januar umfasste lediglich den Teil Microeconometrics und war eine Open Book-Klausur. Financial Statement Analysis and Security Valuation: In diesem Kurs, der von Prof. Nancy Huyghebaert gehalten wird, wird das gleichnamige Lehrbuch von S. Penman im Grunde komplett durchgearbeitet. Die Inhalte eignen sich besonders für diejenigen, die an Unternehmensbewertung, speziell Equity Research, interessiert sind. Der Kurs schlägt zudem die Brücke von Accounting zu Finance, wobei der Fokus doch sehr eindeutig auf letzterem Bereich liegt. Während des Semesters waren zwei Assignments abzugeben, in denen Research Papers zusammenzufassen waren. Die Assignments waren die Voraussetzung, um zur Endklausur (Closed Book) zugelassen zu werden, die dann 100% der Note ausmachte. Der Arbeitsaufwand für den Kurs war auch relativ gesehen ziemlich hoch, da die Professorin den Kurs mit circa 1200 Slides vollpackt.
Strategic Financial Management: Dieser Kurs war ebenfalls in zwei Hälften unterteilt. Die erste Hälfte wurde von Prof. Auke Jongbloed gelesen und behandelte vorwiegend qualitative Themen rund um M&A-Transaktionen. Die zweite Hälfte wurde von Prof. Nick Dewaelheyns gehalten. Die Themen umfassten weitesgehend Restructuring-Themen, wie Divestitures, Recapitalizations, Repurchases und Buyouts. 20% der Endnote machten drei Assignments aus (zwei für den ersten Teil und ein etwas umfangreicheres im zweiten Teil), die man in Gruppen mit 3-4 Personen bearbeiten musste. Die verbleibenden 80% zählte die Endklausur (Closed Book). International Business Finance: Dieser Kurs wurde von Prof. Piet Sercu angeboten und war ein management-orientierter International Finance-Kurs. Die Themen umfassten eine Einführung in den Devisenmarkt, FX-Forwards, FX-Optionen, Swaps, International CAPM, International Taxation sowie International NPV-Kalkulationen. Das Lehrbuch zum Kurs ist von Prof. Sercu selbst verfasst. Insgesamt war der Kurs sehr anspruchsvoll und erforderte meines Erachtens einiges an Selbststudium, selbst wenn man schon viele Finance-Kurse belegt hatte, da sehr viel Wert auf das Hintergrundverständnis gelegt wurde. Dementsprechend würde ich von diesem Kurs abraten, sofern man keinen soliden Finance- Background hat. Während des Semesters konnte man freiwillig fünf Assignments bearbeiten, die 40% der Endnote ausmachten, sofern sie besser als die (zu bestehende) Endklausur bewertet wurden. Ich würde in Anbetracht des Schwierigkeitsgrades dieses Kurses dazu raten, die Assignments zu machen, auch wenn diese ebenso alles andere als trivial waren. Die Endklausur war nur während der zweiten Stunde open book. International Accounting: Dieser Kurs wird von zwei Deloitte-Partnern gehalten. Im Grunde genommen werden die meisten IFRS-Standards behandelt, wodurch die Stoffmenge nicht zu unterschätzen ist. Wenn man „Ausgewählte Probleme der Rechnungslegung: IFRS“ in Frankfurt belegt hat, ist die Behandlung einiger Themen vergleichsweise oberflächlich. Insgesamt bekommt man einen guten Überblick über die wesentlichen Aspekte der behandelten Standards. Vorkenntnisse der Belgian GAAP waren nicht erforderlich. Die Endklausur ist eine Open Book-Klausur und zählt 100%. Alltag und Freizeit Leuven ist in vielerlei Hinsicht ein großer Kontrast zu Frankfurt. Die Stadt hat knapp 100.00 Einwohner, während die KU Leuven circa 40.000 Studenten am Standort Leuven hat. Die Ursprünge der Universität gehen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Somit ist Leuven eine historische Studentenstadt mit einer einmaligen Atmosphäre. Die Wege sind kurz und allesamt zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zu meistern. In dieser Hinsicht empfiehlt es sich, für das Semester ein Fahrrad bei
„Velo“ (http://www.kuleuven.be/velo/_eng/) zu mieten. Die Tarife sind recht günstig und man kann das Rad bei einem Defekt kostenlos reparieren lassen. Das Nachtleben findet vorwiegend in den „Fakbars“, den von Studenten betriebenen Bars der jeweiligen Fakultäten, sowie am Oude Markt im Herzen der Altstadt statt. In den „Fakbars“ finden viele Partys statt und das Bier ist wirklich günstig (ab 1 €). Besondere Highlights sind die Cantus-Events. Bei dieser typisch (z.T.) belgischen Tradition, wird viel gesungen und viel Bier getrunken. Man sollte sich diese Tradition in seiner Zeit in Leuven auf keinen Fall entgehen lassen. Durch die kurzen Distanzen innerhalb Belgiens lassen sich auch die meisten anderen Städte oder die belgische Küste gut im Rahmen von Tagesausflügen erreichen. Besonders empfehlenswert sind sicherlich Brügge, Gent, Antwerpen und Brüssel. Die Ticketpreise der belgischen Bahn sind im Vergleich zu den deutschen Preisen ein Schnäppchen. Eine einfache Fahrt innerhalb Belgiens kostet für Unter-26-jährige nur 6 €. Das Team vom internationalen Zentrum „Pangaea“ in Leuven organisierte im Oktober zudem einen sehr empfehlenswerten Ausflug in die Ardennen. Ansonsten werden regelmäßig Veranstaltungen für Austauschstudenten vom Erasmus- Student-Network (ESN) organisiert. Fazit Im Nachhinein kann ich auf ein sehr intensives Semester in Leuven zurückblicken. Die Entscheidung, an die KU Leuven zu gehen, habe ich nicht bereut. Wenn man inhaltlich weiterkommen und etwas lernen möchte, wird man in Leuven nicht enttäuscht. Außerdem bietet dieser Ort die Möglichkeit in einer einmaligen Atmosphäre zu studieren, die völlig anders als jene in Frankfurt ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Faculty of Economics and Business der KU Leuven eine sehr gute Fakultät ist. Man sollte allerdings wissen, auf was man sich einlässt (wenn man 30 ECTS absolvieren möchte). Persönlicher Erfahrungsbericht Willst du eine echte Studentenstadt erleben, mit allem was dazu gehört? Dann ab nach Leuven! Die KU Leuven hat international einen sehr guten Ruf und punktet mit einem Mix aus Tradition und Moderne, fachlich findet sich eine große Menge renommierter Professoren. Speziell der Bezug zur Europäischen Union und Europa ist allgegenwärtig und bestimmt den Alltag an der Wirtschaftsfakultät. Vorneweg muss ich allerdings auch anmerken, dass die Bewertung meiner Klausuren zum Teil wenig nachvollziehbar war und die positiven Erfahrungen zum Schluss leider
Ganz typisch! Bier und Frittiertes aller Art, das Brüssel zur Weihnachtszeit: Wunderschön, mögen die Belgier… ganz nah und immer einen Besuch wert. noch einmal trübte. Vorbereitung Nach der Nominierung aus Frankfurt muss man sich noch formal in Leuven bewerben. Anschließend meldet sich auch schon bald die Fakultät mit den ersten Infos zum Auslandssemester. Die verantwortliche Erasmus-Betreuerin Lieve Smets ist sehr nett und hilfsbereit, den ganzen Aufenthalt über wird man mit gut strukturierten Info-Mails versorgt, die einem bei den administrativen Aufgaben und Problemen helfen. Das ganze Semester lang begleitet einen die Online-Plattform "mobility4you", vor allem vor Antritt und am Anfang des Semesters muss man sich intensiv mit dieser beschäftigen. Dazu zählen unter anderem Upload von Learning Agreement sowie Grant Agreement. Ansonsten ist vor Semesterbeginn noch keine Kurswahl oder Ähnliches vonnöten. Erste Tage Das Semester fängt mit den Orientation Days an. Verpflichtend ist die Teilnahme an einer "enrollment session", man kann dafür einen von vielen Terminen wählen. Zudem gibt es einige Info- und Abendveranstaltungen (Pub Crawl, International Dinner etc.), ein Frühstück und verschiedene Besichtigungstouren (Stadttour, Brauerei-Besichtigung,
Bibliotheksführung), die zum Teil am Wochenende und nur mit vorheriger Anmeldung stattfinden. Natürlich sollte man an den Orientation Days teilnehmen, um andere Studenten, die Stadt und Uni kennenzulernen. Ich würde sagen, dass man mit großer Wahrscheinlichkeit viele seiner späteren Freunde hier in wenigen Tagen kennenlernt. Die ersten offiziellen Veranstaltungen sind die Begrüßung der Austauschstudenten durch den Präsidenten der Uni – ein sehr lustiger Vogel – und die Auftaktveranstaltung der Fakultät, bei der alle wichtigen Schritte zum Studium und zur Kurswahl mitgeteilt werden. Innerhalb der ersten Wochen muss man außerdem im Stadskantoor am Bahnhof vorbeischauen und sich ummelden. Für uns deutsche mit Zweitwohnsitz ist dies etwas einfacher als für nicht-EAA Studenten. Dennoch müssen an drei Passfotos und relevante Dokumente gedacht werden. Wohnsituation In Leuven gibt es eine endlose Zahl sogenannter „Kots“, also kleine Zimmer mit Waschbecken, wobei man sich Bad und Küche meist mit den anderen Bewohnern teilt. Daneben gibt es verschiedene private und universitäre Wohnheime (subventioniert und nicht subventioniert), für die man sich rechtzeitig bewerben muss oder die bei Ankunft der Studenten vom Housing Service zugeteilt werden. Für kurze Übergangsperioden bis man eine Unterkunft gefunden hat, werden auch „Guesthouses“ angeboten, die allerdings meistens schon ausgebucht sind. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass man auch zu Beginn des Semesters noch relativ unkompliziert ein Zimmer in Leuven finden kann. Dazu ist die Seite kotwijs.be sehr empfehlenswert, da man dort vom Großteil der Vermieter in kürzester Zeit eine Antwort erhält. Ich war zu Beginn zwei Nächte im „Cube Hostel“, das ich sehr empfehlen kann, da man dort bereits zahlreiche andere Austauschstudenten kennenlernt. Theoretisch wäre dies jedoch gar nicht nötig gewesen, da mir noch am Ankunftstag mehrere Zimmer angeboten wurden, in die ich hätte direkt einziehen können. Man sollte sich die Wohnungen aber immer besser vor Ort anschauen, da einen vielerlei Überraschungen erwarten können (zum Beispiel das Fehlen einer Matratze oder vier Stockwerke tiefer gelegene Duschen). Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist im Allgemeinen eher schlecht und man sollte sich tendenziell auf ähnliche (oder höhere) Mieten als in Frankfurt einstellen. Außerdem muss man aufpassen, was man im Mietvertrag alles unterschreibt. Oft werden noch zusätzliche Kosten fällig oder das Mietverhältnis ist nur für ein ganzes Jahr oder 10 Monate möglich. Man kann allerdings beim Housing Service vorbeischauen und den Vertrag kostenlos checken lassen. Die wenigsten Häuser oder Wohnheime in Leuven verfügen übrigens über eine Waschmaschine, weshalb der Besuch im Waschsalon für die meisten Austauschstudenten an der Tagesordnung steht, während belgische Studenten am Wochenende zuhause waschen. Freizeit Das Bild von Leuven ist von zahlreichen Bars geprägt, die von den Studenten gerne besucht werden. Vor allem unter der Woche ist während des ganzen Semesters abends fast immer der Bär los, speziell am Oude Markt und in den umliegenden Straßen, wo sich die meisten Bars und Discos befinden. Auch in den Wintermonaten haben die meisten Bars und Restaurants in Leuven immer noch einige
Tische und Stühle draußen stehen, was der Stadt Leben verleiht. Generell sind die Belgier nicht so sensibel was kältere Temperaturen angeht, auch an den durchaus sommerlichen Outfits mitten im Winter festzustellen. Es gibt sogenannte Fakbars von den jeweiligen Fakultäten, die über die ganze Stadt verteilt sind. Diese sind sehr preiswert und öffnen unter der Woche meistens schon um 14 Uhr, das heißt man trifft mitten am Tag schon auf laute Musik und betrunkene Studenten. Man sollte unbedingt auch mal in den Bars der anderen Fakultäten vorbeischauen, da diese zum Teil ziemlich skurril sind. Da die belgischen Studenten tatsächlich fast alle jedes Wochenende nach Hause fahren und nicht vor Sonntag wieder kommen, ist der Samstag in Leuven vergleichsweise ruhig. Das hatte zumindest den Vorteil, dass wir Austauschstudenten bei mir im Haus unter uns waren und uns „austoben“ konnten. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung lassen sich Ausflüge in zahlreiche Städte in der Umgebung machen. Dazu zählen Städte in allen Nachbarländern aber natürlich auch in Belgien selbst. Brüssel, Antwerpen, Ghent und Brügge sind dabei die Klassiker. Zugtickets sind in Belgien sehr erschwinglich und es gibt gute Angebote (GoPass, Wochenendticket, Shopping-Ticket im Dezember…), sodass man zum Beispiel schon für 5€ ans andere Ende des Landes fahren kann. Außerdem ist der Flughafen Brüssel direkt um die Ecke und der Flughafen Charleroi ("Brüssel Süd") mit dem Zug oder Shuttlebus auch relativ einfach zu erreichen. Ryanair bietet von beiden Flughäfen aus billige Flüge zu praktisch allen möglichen Zielen an, deshalb war ich auch viel in ganz Europa unterwegs, zum Teil sogar nur als Tagestrip. Verschiedene Ausflüge und Trips innerhalb und außerhalb von Belgien (zum Beispiel nach Amsterdam oder München) organisiert ESN (Erasmus Student Network) für Studenten zu guten Konditionen. Ansonsten veranstaltet ESN sowie auch die Fachschaft Ekonomika sehr viele Events zu verschiedenen Anlässen. Sehr bekannt unter belgischen Studenten sind sogenannte „Cantus“- Abende, wo man traditionelle Lieder singt und Bier trinkt. Das Ganze gibt es auch als internationale Version mit englischen Songs. „Pangaea“ ist die Einrichtung der Uni für internationale Studenten, um die man auch auf keinen Fall drumrum kommt - ob zu Beginn im Rahmen der Orientation Days oder das ganze Semester über als Café und Treffpunkt. Hier gibt es kostenlosen Café (nur einmal 5€ für die Tasse), regelmäßige Themenabende, Vorträge über Belgien und die Kultur sowie gemeinsame Trips in die Umgebung. Das Wichtigste an allem ist aber, dass man an keinem anderen Ort so viele Gleichgesinnte trifft. Das Sportangebot der KU Leuven ist sehr gut, es gibt alle erdenklichen Kurse. Im Sports Guide, den man am Anfang bekommt, gibt es eine gute Übersicht dazu, ansonsten findet man sogar in Youtube kleine Videos zu den verschiedenen Sportarten. Als Austauschstudent bekommt man die Sportscard kostenlos, das heißt die meisten Angebote sind frei oder relativ preiswert. Für das Fitnessstudio Univ-Fit muss man extra zahlen, das ist aber mit 60€ für ein halbes Jahr nicht allzu teuer und die Ausstattung ist akzeptabel. Geht man dort tagsüber hin ist auch relativ wenig los und man muss nirgends warten. Zudem trifft man viele andere Austauschstudenten, was natürlich Spaß macht und in einem normalen Fitnessstudio wahrscheinlich nicht der Fall ist. Bei der Einschreibung kann man sich außerdem für eine Kulturcard entscheiden (20€), um Ermäßigungen für viele kulturelle Einrichtungen und Events in Leuven zu erhalten.
Sonstiges Fahrrad oder Bus? Diese Frage stellt sich jedem am Anfang und es kann darauf nicht ganz pauschal geantwortet werden. Sagen kann ich aber, dass ich den Bus in Leuven kein einziges Mal benutzt habe, weshalb sich das Busticket auch nicht gelohnt hätte. Für dieses muss man sich zu Beginn bei der Einschreibung bereits entscheiden, der Preis ist mit 20€ für ein ganzes Jahr allerdings sehr gering. Das Ticket lohnt sich meiner Meinung nach aber nur, wenn man entweder außerhalb des Stadtrings oder entlang einer der Hauptrouten wohnt, die der Bus auch passiert. In jedem Fall macht es aber Sinn sich ein Fahrrad zuzulegen (Leuven ist eine absolute Fahrradstadt!), um schnell und flexibel überall hinzukommen. Sehr zu empfehlen ist dabei ein Mietfahrrad von Velo, da dort für wenig Geld auch ein Reparaturservice inklusive ist, den ich zweimal in Anspruch nehmen musste. Dazu kommt, dass die Fahrräder nicht nagelneu oder besonders auffällig sind, weshalb man keine ständige Angst vor Diebstahl haben muss. Alma 1 und Alma 2: So heißen die beiden Mensen innerhalb des Stadtrings, die für uns WiWis im Normalfall in Frage kommen. Diese sind sowohl morgens, mittags als auch abends geöffnet. Über die Qualität des Essens lässt sich streiten, eines ist jedoch klar - das Angebot ist beschränkter und Preise sind teurer als in Frankfurt. Zum Beispiel gab es das ganze Semester über jeden Tag mittags und abends Spaghetti Bolognese (nicht gerade die besten) sowie Königinnen-Pasteten. Positiv betonen muss man allerdings die Pommes-Flatrate sowie das kostenlose Wasser. Welcher Mobilfunkanbieter ist der beste? Auf der Straße Bondgenotenlaan befinden sich Shops verschiedener Anbieter, die bestimmte Studententarife anbieten. Am populärsten ist dabei jedoch Orange, wo man für 15€ im Monat 4GB und 4000 Frei-SMS (nur an belgische Nummern) erhält. Während der Orientation Days bekommt man am Stand von ESN einen Gutschein für 5€ Rabatt bei der ersten Orange-Aufladung. Supermärkte Colruyt ist ein großer Supermarkt, den ich leider erst gegen Ende entdeckt habe. Hier findet sich ein großes, preislich attraktives Angebot, außerdem gibt es hier das legendäre CaraPils-Bier, um das sich viele Gerüchte ranken. Ansonsten dominieren Carrefour sowie Carrefour express (sonntags geöffnet, aber teuer) das städtische Bild, zudem gibt es auch einen größeren Delhaize-Markt. Diese Märkte sind alle vergleichsweise teuer, ein deutsches Preisniveau findet sich dagegen in den Aldi-Märkten sowie im Lidl, die alle gut erreichbar sind. Persönlich war ich deshalb oft im Aldi, wobei man für Fleisch und alkoholische Getränke definitiv auf andere Supermärkte zurückgreifen sollte. Sprache Sehr eigen ist in Belgien natürlich die historisch bedingte Trennung der Sprachen. In Flandern will niemand Französisch sprechen (obwohl es praktisch alle können), in Wallonien umgekehrt. Mit Englisch kommt man in Leuven bestens aus. Fast jeder spricht Englisch, sogar fast alle älteren
Menschen. Das ist der Grund, weshalb ich aus meinem Auslandssemester keinen allzu großen Flämisch-Wortschatz mitbringe - so ehrlich muss man sein. Verrückt ist, dass schon in der nahe gelegenen Hauptstadt Brüssel - offiziell zweisprachig - zahlreiche Leute (sogar Angestellte der EU-Institutionen) überhaupt kein Englisch sprechen. Man sieht also, dass dieses kleine Land Belgien äußerst vielfältig sein kann. Kurswahl Kurse sind in Leuven ohne Anmeldung frei zugänglich, für die Kurswahl bleibt allerdings deutlich weniger Zeit als in Frankfurt, weshalb man sich schon innerhalb weniger Tage für die Kurse und Klausuren entscheiden sollte. Vorlesungen sind in Leuven allgemein länger (3 Zeitstunden) und es gibt keine Übungen oder Mentorien, diese sind wenn dann in die Vorlesung integriert. Der Hauptunterschied zum Studium in Frankfurt liegt darin, dass tendenziell mehr Leistungen schon während des Semesters erbracht werden müssen. In manchen Kursen bilden Gruppenarbeiten, Papers und andere Aufgaben bereits einen Teil der Endnote. Man sollte sich mit solchen Terminen natürlichen nicht überfrachten und deshalb schon bei der Kurswahl am Anfang des Semesters ein Auge auf darauf werfen, insbesondere wenn man auch seine Seminararbeit in Leuven schreiben will. Viele Professoren setzen den privaten Erwerb von Lernmaterial voraus, weshalb für einige Kurse Bücher im Wert von 50€ oder mehr fällig werden. Diese kauft man in der „Ekobar“ der Fachschaft Ekonomika, die das entsprechende Lernmaterial zu vergünstigten Preisen anbietet. Eine andere Besonderheit in Leuven sind sogenannte "Open book" Klausuren, bei denen man sämtliche Materialen in die Klausur mitnehmen kann, die man will. In meinem Fall waren sogar drei von fünf Klausuren in diesem Stil, wobei das sicherlich nicht repräsentativ ist, da bei den meisten Kursen wohl keine weiteren Materialien zugelassen sind. Hin und wieder gibt es an der KU Leuven auch mündliche Prüfungen, zu denen ich allerdings nichts weiter sagen kann. Zeit ist in den meisten Klausuren reichlich vorhanden, sodass man sich nicht allzu sehr stressen muss. Alle meine Kurse waren wenig quantitativ, was einen Unterschied zur bisherigen Erfahrung in Frankfurt darstellt. Vor allem in den Economics und Marketing Kursen wurde wenig Wert auf quantitative Methoden gelegt, die meisten Klausuren sind in Fließtext und ohne Rechnungen zu beantworten. Zu Beginn des Semesters war ich mir noch unschlüssig welche Kurse ich belegen sollte, weshalb ich mir in der ersten Woche auch einige angeschaut habe, die ich dann letztlich nicht gewählt habe. Das halte ich für sinnvoll, um den Workload beurteilen und Vergleiche ziehen zu können. Außerdem sollte man direkt schon die Klausurtermine anschauen, damit es zu keiner Überschneidung oder Häufung aller Klausuren in einem kurzem Zeitraum kommt. Im Folgenden ist eine Übersicht meiner Kurse in Leuven, mein Schwerpunkt in Frankfurt ist Finance & Accounting. Dazu noch eine kurze Anmerkung: Ich hatte in Leuven eine wilde Mischung aus Bachelor- und Masterkursen, was ich rückblickend jedoch als irrelevant einstufen würde, da das Niveau damit nichts zu tun hatte - tendenziell kann man in den Masterkursen durchaus besser abschneiden.
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