Vorbereitet auf Neustart Verband unterstützt die Betriebe - DEHOGA Baden ...

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Vorbereitet auf Neustart Verband unterstützt die Betriebe - DEHOGA Baden ...
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                                                                                          Sonde it
W W W. D E H O G A B W. D E – N R . 3 – M Ä R Z 2 02 1

                                                                                                rseite
                                                                                          Landt        n zur
                                                                                                agswa
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                                                                                                 ite 13

                                                         Vorbereitet auf Neustart
                                                         Verband unterstützt
                                                         die Betriebe
                                                         MEHRWERTSTEUERSENKUNG BIS 2022
                                                         Wichtiger Teilerfolg für
                                                         die Branche
                                                         STABILISIERUNGSHILFE II
                                                         Land hilft Gastgewerbe auch 2021
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DEHOGA MAGAZIN 3.21 3

                                        Editorial
                                        Das „Sonderopfer“ muss ein Ende haben!

                                           Wann geht’s endlich wieder los in Gastronomie                von Betrieben ab (zum Beispiel „nur Hotel, kein Well-
                                        und Hotellerie? Zu Redaktionsschluss dieser Ausga-              ness“). Und wir wehren uns gegen epidemiologisch
                                        be stand noch nicht fest, auf welchen Fahrplan Bund             sinnlose, wirtschaftlich schädliche Auflagen wie zum
                                        u n d L ä n d e r s i c h i n i h re n B e ra t u n g e n a m   Beispiel Einschränkungen bei den Öffnungszeiten.
                                        3. März einigen. Aber unabhängig davon ist klar:                   Die Betriebe des Gastgewerbes haben während
                                        Unsere Branche braucht konkrete Öffnungsperspek-                der Öffnungen von Frühjahr bis Herbst 2020 bewie-
                                        tiven. Das ist keineswegs maßlos. Niemand von uns               sen, dass ihre Hygienekonzepte funktionieren – in
                                        will durch unvorsichtiges Handeln einen dritten                 allen Betriebsteilen, innen und außen, während der
                                        Lockdown riskieren. Wir sagen Ja zur Verantwor-                 gesamten betrieblichen Öffnungszeiten. Gastrono-
                                        tung: Der Schutz der Gesundheit unserer Gäste und               mie und Hotellerie waren und sind keine Pandemie-
                                        Beschäftigten hat oberste Priorität. Aber wir akzep-            treiber! Der „Teil-Lockdown“ ab November 2020 war
                                        tieren nicht länger, dass die Politik unsere Branche            also keine Folge eines hohen Infektionsgeschehens
                                        bei der Entwicklung von Öffnungsperspektiven nach-              im Gastgewerbe, sondern eine politische Entschei-
                                        rangig behandelt. Die Menschen, die im Hotel- und               dung – ein Sonderopfer, das die Politik uns abver-
                                        Gaststättengewerbe arbeiten, verdienen die gleiche              langt hat: Tourismus- und Freizeitbranchen wurden
                                        Wertschätzung wie die Menschen in anderen Bran-                 geschlossen, um Kontaktzahlen zu senken und an-
                                        chen! Einen fortgesetzten Teil-Lockdown in Gastro-              deren Branchen Öffnungen zu ermöglichen.
                                        nomie und Hotellerie, während andere öffnen dür-                   Dieses Sonderopfer darf nicht zur Dauereinrich-
                                        fen, können wir nicht hinnehmen.                                tung werden! Wer weiterhin Politik machen will nach
                                           Deshalb fordern wir: Wenn vergleichbare Bran-                dem Motto „Ihr bleibt zu, damit andere öffnen kön-
                                        chen wie der Einzelhandel wieder öffnen dürfen,                 nen“, muss mit unserem Widerstand rechnen. Ge-
                                        muss es auch im Gastgewerbe wieder losgehen –                   gen einen politisch verordneten „Tod auf Raten“ in
                                        verantwortungsvoll und umsichtig, aber doch so,                 der Lockdown-Warteschleife werden wir mit allen
                                        dass die Betriebe wirtschaftlich arbeiten können.               legalen und erfolgversprechenden Mitteln vorgehen,
                                        Für eine Öffnungsstrategie haben wir konkrete Vor-              notfalls auch mit einer Klage.
                                        schläge. Wir fordern Perspektiven für alle Betriebs-
                                        arten – auch für die seit März 2020 geschlossenen                  Fritz Engelhardt
                                        Diskotheken und Clubs. Wir lehnen Teil-Öffnungen                   Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg

                                            Landtagswahl 2021                           Innovativ                             Mein Renner
         Inhalt                         13 DEHOGA-Fragen zur Wahl 26 Hotel-Restaurant Zum Kreuz in 28 In Lemberger geschmortes
                                            und die Antworten der großen                Glottertal setzt auf hochwer-         Ochsenbäckle mit hausge-
                                            Parteien                                    tigen Außer-Haus-Service              machten Spätzle

Claudio Peuckert, Inhaber und Koch
des Gasthof Löwen in Kappel-Grafen-
hausen, fotografiert von Sandra
­Decoux-Kone.

DEHOGA aktuell                          11 Diskussion im Beirat zu                  Aus der Branche
                                           Abhol- und Lieferservice
4   Stabilisierungshilfe Corona: Land                                               26 Corona-Testzentrum im Freiburger
    hilft Gastgewerbe auch 2021 mit     12 Tourismusbilanz 2020                        Lokal Waldsee                        Zum Redaktionsschluss
    eigenem Programm
                                        12 Tourismusfinanzierung Plus und           27 Wie halten Sie Ihre Mitarbeiterin-   dieser Ausgabe
5   Reduzierte Mehrwertsteuer bis          ELR-Förderung im Vergleich                  nen und Mitarbeiter während des
    Ende 2022 schafft Perspektiven                                                     Lockdowns mit dem Betrieb ver-       In der Corona-Krise verändert sich
                                        22 DEHOGA-Fachgruppe Tourismus
    und Zuversicht                                                                     bunden?                              die politische Lage sehr schnell.
                                           und Hotellerie tagt am 23. März
6 Im Blickpunkt: Gut vorbereitet auf                                                30 Sparvorteile für DEHOGA-­            Das vorliegende DEHOGA Maga-
                                        23 Einwegkunststoffverbot tritt                                                     zin gibt den Stand bei Redak­
  den Neustart                                                                         Verbandsmitglieder
                                           ­Anfang Juli in Kraft
                                                                                                                            tionsschluss am 26.02.2021 wie-
8   Ergebnisse der Verbandsarbeit:                                                  32 Spültechnik – Trends und Neuhei-
                                        23 Bundesagentur für Arbeit kündigt                                                 der. Laufende Aktualisierungen
    DEHOGA-Mitglied sein lohnt sich                                                    ten
                                           Prüfung der Vergabe von Kurzar-                                                  dieses Standes gibt es per Online-
9 Neuer DEHOGA-Blog „Gründer-              beitergeld an                            36 DEHOGA-Mitgliedsbetriebe mit dem     Newsletter und im Internet auf
  Stories“                                                                             Zertifikat „Haus der Baden-Würt-
                                                                                                                            → www.dehogabw.de
                                        DEHOGA Akademie                                temberger Weine“ ausgezeichnet
10 Digitaler Delegiertentag des
   ­DEHOGA Baden-Württemberg            24 Seminarangebote                          36 Impressum
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4 DEHOGA MAGAZIN 3.21 Aktuell

„Stabilisierungshilfe Corona“

Wichtiger Erfolg: Land hilft
Gastgewerbe auch 2021 mit
eigenem Programm
 Das ist eine sehr gute Nachricht für das baden-württembergische        ziehungsweise ausgeglichen wird der Liquiditätsengpass
                                                                        des Unternehmens bis zu einer Maximalhöhe von 3 000
 Gastgewerbe: Die Landesregierung hat in der Kabinettssitzung           Euro pro Betrieb zuzüglich weiterer 2 000 Euro pro Mitar-
                                                                        beiterin oder Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent).
 vom 9. Februar die Fortführung des Programms „Stabilisierungs-             In einem vom Unternehmen festgelegten Förderzeit-
                                                                        raum von ein bis drei Monaten zwischen Januar und März
 hilfe Corona für das Hotel- und Gaststättengewerbe“ im Jahr            2021 bekommen gastgewerbliche Betriebe ihren entstan-
                                                                        denen Liquiditätsengpass ausgeglichen. Zu den förderfä-
 2021 beschlossen. Für viele Betriebe im Land bedeutet das eine         higen Ausgaben zählen neben den Fixkosten auch die tat-
                                                                        sächlich angefallenen Waren- und Personalkosten sowie
 spürbare finanzielle Entlastung – und für den DEHOGA einen             ein fiktiver Unternehmerlohn – damit leistet das Programm
                                                                        in vielen Fällen mehr als die bundesweiten Überbrückungs-
 wichtigen Erfolg: Unser Verband hatte sich massiv für die Fort-        hilfen, die lediglich Fixkostenzuschüsse vorsehen.
                                                                            Insbesondere kleinere inhabergeführte Eigentumsbe-
 führung dieses Hilfsprogramms eingesetzt.                              triebe mit verhältnismäßig geringen Fixkosten, aus denen
                                                                        sich unsere Branche zum größten Teil zusammensetzt,
                                                                        werden von der Fortführung der Stabilisierungshilfe pro-
             Mit der „Stabilisierungshilfe Corona“ hilft das Land den   fitieren. Durch die Ausweitung des Beihilferahmens auf
         Betrieben des Gastgewerbes, die ihre coronabedingten Li-       1,8 Mio. Euro können nun aber auch größere Betriebe
         quiditätsengpässe nicht durch die angekündigte Überbrü-        vermehrt das Hilfsprogramm nutzen. Ganz wichtig: Auch
         ckungshilfe III des Bundes ausgleichen können. „Wir be-        junge Betriebe, die nach dem 1. Mai 2020 gegründet wur-
         grüßen die Fortsetzung dieses wichtigen Hilfsprogramms         den und somit keinen Anspruch auf Überbrückungshilfe
         im Jahr 2021 sehr. Das ist ein starkes und positives Signal    III haben, können die fortgeführte Stabilisierungshilfe II
         der baden-württembergischen Landesregierung an unse-           beantragen.
         re Branche, und wir danken allen Politikerinnen und Po-            Das Programm steht 2021 auch den Betrieben zur Ver-
         litikern, die sich aktiv dafür eingesetzt haben“, betont der   fügung, die 2020 schon einmal „Stabilisierungshilfe“ vom
         DEHOGA-Landesvorsitzende Fritz Engelhardt. „Dieses             Land bekommen haben. Um eine (unzulässige) Doppel-
         Programm hilft ganz besonders denen, die mit beim bun-         förderung zu vermeiden, muss die Stabilisierungshilfe II
         desweiten Überbrückungshilfe-Programm schlecht weg-            allerdings mit der Überbrückungshilfe III verrechnet wer-
         kommen“, betont Engelhardt. Die Stabilisierungshilfe leis-     den, sobald sich die Förderzeiträume überschneiden. Eine
         te somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der gastge-       Antragstellung lohnt sich also nur für die Monate, in de-
         werblichen Vielfalt in Baden-Württemberg.                      nen die Leistung aus der Stabilisierungshilfe II wesentlich
                                                                        höher ausfällt als die aus der Überbrückungshilfe III. Un-
              Bundesweit einzigartiges Hilfsprogramm                    ternehmer/innen und ihre Steuerberater/innen müssen
                                                                        deshalb entscheiden, welche Hilfe in welchem Monat bes-
            Die „Stabilisierungshilfe Corona“ war im Frühjahr 2020      ser geeignet ist. Der DEHOGA Baden-Württemberg hat
         als bundesweit einziges Landes-Hilfsprogramm auf Initi-        dazu beide Hilfen in einem Merkblatt miteinander ver-
         ative von Tourismusminister Guido Wolf (CDU) und Kul-          glichen und eine Entscheidungsvorlage erstellt, die online
         tusministerin Susanne Eisenmann, Spitzenkandidatin der         zur Verfügung steht (Link siehe unten).
         Union für die Landtagswahl, auf den Weg gebracht wor-              Zur Plausibilisierung der Antragsunterlagen benötigen
         den. Beide hatten sich, gemeinsam mit Wirtschaftsminis-        die Betriebe erneut ihren Steuerberater. Die Antragsstel-
         terin Hoffmeister-Kraut (CDU) im Landeskabinett auch           lung selbst wird erneut über die IHK abgewickelt. Die Be-
         für die Fortführung des Programms eingesetzt. Der Be-          willigung und Auszahlung erfolgt über die L-Bank. Sobald
         schluss zur Fortführung des Programms wurde von bei-           eine Antragsstellung möglich ist, finden DEHOGA-Mit-
         den Koalitionspartnern der grün-schwarzen Landesregie-         glieder alle Infos und Unterlagen im Online-Themenbe-
         rung mitgetragen.                                              reich (Link siehe unten).
            Im letzten Jahr haben bereits mehr als 4 400 Betriebe
         in Baden-Württemberg dieses bundesweit einzigartige Lan-         Bei Fragen zur Stabilisierungshilfe steht den Betrieben und
         des-Hilfsprogramm genutzt. Angesichts der Lockdown-            deren Steuerberatern erneut die DEHOGA Beratung zur Ver-
         Verlängerung ins neue Jahr hinein ist die Fortführung          fügung. Telefon: 0711-61988-37, info@dehoga-beratung.de
         des Hilfsprogramms von großem Wert für die Branche.

                   Wichtige Fakten zum Programm
            Die „Stabilisierungshilfe Corona“ können alle gastge-         Aktuelle Infos und DEHOGA-Unterstützung zur Beantra-
         werblichen Betriebe beantragen, die ihren Hauptsitz in           gung der Hilfsprogramme gibt es unter:
         Baden-Württemberg haben und von der Corona-Krise be-             → www.dehogabw.de/coronahilfen
         troffen sind – unabhängig von ihrer Größe. Gefördert be-
Vorbereitet auf Neustart Verband unterstützt die Betriebe - DEHOGA Baden ...
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 3.21 5

DEHOGA-Position zu Koalitions-Beschlüssen

Reduzierte Mehrwertsteuer
bis Ende 2022 schafft
Perspektiven und Zuversicht
   Als „richtig, wichtig und Mut machend“ bezeichnet Guido                        Mit der Mehrwertsteuersenkung werden die Unter-
                                                                                nehmer in die Lage versetzt, nach der Öffnung Umsatz-
   Zöllick, Präsident des DEHOGA-Bundesverbands, die am 3. Febru-               verluste durch zu erwartende Abstandsregelungen zu
                                                                                kompensieren, Kredite zu tilgen sowie irgendwann auch
   ar beschlossene Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung für                   wieder Rücklagen aufzubauen und in ihre Altersvorsor-
                                                                                ge zu investieren. Die steuerpolitische Maßnahme habe
   Speisen. „Die Verlängerung der sieben Prozent Mehrwertsteuer                 Restaurants, die in den Sommermonaten im vergange-
                                                                                nen Jahr Umsätze erwirtschaften konnten, enorm ge-
   über den 30. Juni 2021 hinaus schafft Perspektiven für die notlei-           holfen, berichtet Zöllick. Dies sei ja auch das erklärte
                                                                                politische Ziel der Entscheidung vom Mai 2020 gewe-
   denden Restaurants und lässt Hoffnung und Vertrauen in die Zu-               sen, mit der Steuersenkung die Gastronomie zu stärken.

   kunft wachsen“, sagt Zöllick.                                                   DEHOGA kämpft weiter für Entfristung und
                                                                                        Einbeziehung der Getränke
                Die Entscheidung der Koalition aus CDU/CSU und                         Mit der Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung
             SPD sei eine wichtige Motivation für die Unternehmer,                 sei ein „weiterer wichtiger Teilerfolg“ des Verbandes er-
             ihre Betriebe fortzuführen, und auch für die Beschäftig-              reicht worden. Der DEHOGA werde nicht nachlassen,
             ten eine Mut machende Botschaft. Die Spitzen der Re-                  für eine Entfristung der Mehrwertsteuersenkung nach
             gierungsparteien hatten sich am 3. Februar in Berlin                  2022 unter Einbeziehung der Getränke zu kämpfen.
             darauf verständigt, dass bis zum 31. Dezember 2022 für                    Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken, die ausschließ-
             Speisen in Restaurants der verringerte Mehrwertsteu-                  lich Getränke anbieten, werden nicht von der Steuer-
             ersatz gilt.                                                          entlastung profitieren. „Und gerade sie sind von der Pan-
                Trotz der November- und Dezemberhilfen, die bei im-                demie ganz besonders gebeutelt“, sagt Zöllick. Zudem
             mer mehr Betrieben ankommen, ist die Stimmung in                      habe die Steuersenkung seit 2. November wieder keine
             der Branche von Verzweiflung geprägt, erklärte Zöllick.               Relevanz, da im erneuten Lockdown ausschließlich Ab-
             Die Betriebe fürchteten, dass die Überbrückungshilfe                  hol- und Lieferservice möglich sind. „Diese Umsätze un-
             III das Überleben nicht sichere. „Die Verlängerung des                terlagen schon immer dem reduzierten Mehrwertsteu-
             reduzierten Umsatzsteuersatzes hilft den Betrieben, wirt-             ersatz“, macht Zöllick deutlich. Diese Differenzierung
             schaftlich zu überleben und damit hunderttausende Ar-                 könne keiner nachvollziehen. Auch aus diesem Grund
             beitsplätze zu retten“, sagt Zöllick.                                 sei die überfällige steuerliche Gleichbehandlung für Spei-
                                                                                                          sen dauerhaft zu entfristen. Für Fer-
                                                                                                          tiggerichte aus dem Supermarkt fal-
                                                                                                          len nur sieben Prozent an. „Es wäre
                                                                                                          widersprüchlich, frisch zubereitetes
                                                                                                          Essen in unseren Restaurants ab 1.
                                                                                                          Januar 2023 wieder mit 19 Prozent
                                                                                                          zu besteuern“, so Zöllick. „Sieben
                                                                                                          Prozent Mehrwertsteuer stellen eine
                                                                                                          Stärkung der frisch zubereiteten Spei-
                                                                                                          sen, der regionalen Küche und der
                                                                                                          arbeitsintensiven Gastronomie dar.“
                                                                                                              Darüber hinaus hatte sich der
                                                                                                          ­DEHOGA für die ebenfalls im Koa-
                                                                                                          litionsausschuss am 3. Februar be-
                                                                                                          schlossene Erweiterung des Ver-
                                                                                                          lustrücktrags starkgemacht. „Die
                                                                                                          Erweiterung des steuerlichen Ver-
                                                                                                          lustrücktrags für die Jahre 2020 und
                                                                                                          2021 auf maximal zehn Millionen
                                                                                                          Euro beziehungsweise 20 Millionen
                                                                                                          Euro bei Zusammenveranlagung ist
                                                                                                          definitiv zu begrüßen“, so Zöllick.
                                                                                                          Auch dies sei ein Kompromiss der
                                                                                                          Koalitionäre. Die Erweiterung be-
                                                                                                          züglich der Höhe wie auch die rück-
„Die Verlängerung des reduzierten Umsatzsteuersatzes hilft den Betrieben, wirtschaftlich zu überleben“,   wirkende Geltendmachung war lei-
sagt Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA-Bundesverbands.                             Foto: AdobeStock    der nicht konsensfähig.
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6 DEHOGA MAGAZIN 3.21 Aktuell

Im Blickpunkt

   Gut vorbereitet auf
   den Neustart
   Nach Monaten im Lockdown wächst die Not im Gastgewerbe – doch gleichzeitig richten Gastronominnen und Gastronomen den

   Blick nach vorne und nutzen die Zeit bis zur Wiedereröffnung, wie die Mut machenden Beispiele zeigen. Der DEHOGA setzt sich

   weiter für Öffnungsperspektiven für die Branche ein und unterstützt seine Mitglieder bei der Vorbereitung auf den Neustart. So

   wurden etwa Ideen und Tipps als unverbindliche Anregungen in Form von praxistauglichen Checklisten zusammengestellt. Diese

   und weitere Angebote wie Beratung, Seminare und Umsetzungshilfen finden Sie unter → www.dehogabw.de/wiedereröffnung

Neues Essensangebot aus dem Holzofen
   „Mit der DEHOGA Beratung haben wir Ide-         die Terrasse eine neue Beleuchtung bekom-
en entwickelt, wie der Betrieb mit dem derzei-     men: „Wir machen das Beste aus der Situation
tigen Personal am effizientesten arbeiten kann“,   und hoffen, dass wir nach der Wiedereröffnung
sagt Stephanie Hofmeister, Inhaberin der Wein-     gut starten können“, sagt die Inhaberin.
stube Moiakäfer in Fellbach. Hierfür hat sich         Um während der Zeit der Schließung den
die Weinbautechnologin unter anderem einen         Kontakt zu den Gästen nicht zu verlieren, bie-
Holzofen angeschafft. Darin backen die Ange-       tet der Moiakäfer Proviantboxen für zwei bis
stellten zurzeit Brot mit Whiskeymalz aus der      drei Personen an, die „sehr gut funktionieren“.
Brennerei ihres Mannes. Der Ofen soll auch         Der Verkauf der Boxen sei eine kleine Unter-
nach der Wiedereröffnung eingesetzt werden.        stützung, ebenso wie das Essen in Weckgläsern.
„Wir können dann beispielsweise zwei Gerich-          Auch in Sachen Digitalisierung hat sich in
te aus dem Holzofen anbieten, anstelle der gan-    der Weinstube Moiakäfer etwas getan. Stepha-
zen Speisekarte“, sagt Hofmeister. Um so auch      nie Hofmeister hat eine Social-Media-Schulung
mit weniger Personal effizient arbeiten zu kön-    besucht. Die Weinstube Moiakäfer hat einen
nen.                                               Instagram- und Facebook-Kanal, den sie täglich
   Bis zur Wiedereröffnung plant die gelernte      mit Beiträgen bespielt. „Dadurch haben wir seit
Hotelfachfrau, die Terrasse gemütlicher zu ge-     vergangenen Sommer neue Gäste dazugewon-
stalten. Während des Sommers 2020 wurden           nen“, sagt Hofmeister. Außerdem wurden auf          Stephanie Hofmeister hat mithilfe der DEHOGA
schon Parkplätze umfunktioniert, um die Au-        der Homepage Formulare eingestellt, um für          ­Beratung Ideen entwickelt, wie sie ihre Weinstube
ßenfläche zu vergrößern, der Hof wurde zur         die Gäste die Anmeldung zur Whiskeyverkos-           Moiakäfer in Fellbach für die Zeit nach dem
Terrasse mit Sitzplätzen. In diesem Jahr soll      tung zu vereinfachen.                                ­Lockdown gut aufstellen kann.       Foto: Di Gregorio

Küche und Gästezimmer modernisiert
   „Wir nutzen den Lockdown für Renovie-           grund gerückt. Es wird in Zukunft wichtig sein,
rungsarbeiten und für den Umbau der Küche.         dass viele Arbeitsprozesse kontaktlos funkti-
Die Schließung ist die beste Gelegenheit da-       onieren“, sagt die Inhaberin.
für“, sagt Marion Wagner, Inhaberin des Gast-          Während des Lockdowns bietet der Gasthof
hofs Storchen in Uhldingen-Mühlhofen. „Wir         Storchen Essen to go an. Das Servicepersonal
haben wie eine große Familie zusammenge-           wird im Lieferdienst eingesetzt. Dadurch sind
halten, jeder hat mit angepackt.“ Die Böden        Marion Wagner und ihre Mitarbeiterinnen und
wurden neu verlegt und die Küche wird mo-          Mitarbeiter regelmäßig im Austausch mit den
dernisiert.                                        Gästen, die „sich freuen, bald wieder zu uns
   Dort soll auf das „Cook and Chill“-Zuberei-     ins Restaurant zu dürfen“, sagt Wagner. Mit
tungsverfahren umgestellt werden. Dadurch          den Hotelgästen kommuniziert der Gasthof
sollen die Arbeitsprozesse in der Küche effi-      Storchen regelmäßig über einen Newsletter.
zienter und die Mitarbeiter entlastet werden.          „Wir sind startbereit für die kommende Sai-
Hierfür wurden die Mitarbeiterinnen und Mit-       son und hoffen, dass wir an Ostern wieder
arbeiter des Gasthofs Storchen bereits geschult:   öffnen dürfen“, sagt Wagner. Um darauf gut
„Wir erhoffen uns davon, wieder auf dem Lau-       vorbereitet zu sein, haben die Mitarbeitenden
fenden zu sein“, sagt Wagner.                      für die Bereiche Service, Küche und House-
   Außerdem werden die Gästezimmer mo-             keeping auch Hygieneschulungen gemacht
dernisiert. Ab April soll jedes Zimmer mit ei-     und hierfür ein Zertifikat erlangt: „Gerade jetzt   Marion Wagner hat ihren Gasthof Storchen in
nem Tablet ausgestattet werden, das die Gäs-       ist es enorm wichtig, das Personal zu schulen“,     ­Uhldingen-Mühlhofen während des Lockdowns
temappe und das Telefon ersetzen soll: „Das        sagt die Inhaberin. Denn nach der Wiederer-          ­renoviert und modernisiert. Sie hofft auf einen
Thema Digitalisierung ist stark in den Vorder-     öffnung sind die Fachkräfte wieder gefragt.           ­Neustart an Ostern.                   Foto: Kapitel
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Aktuell DEHOGA MAGAZIN 3.21 7

Angebot überdenken und neue Zielgruppen ansprechen
   Alfons Köhler nutzt die Zeit während des Lockdowns, um neue           aber es reiche eben nicht, wenn der Chef das weiß. Jede Mitarbeite-
Ideen für seinen Betrieb, die Krone in Ehingen-Dächingen, zu ent-        rin und jeder Mitarbeiter müsse das verinnerlichen. Deshalb bekom-
wickeln. „Klar ist die Situation wirtschaftlich schwierig, aber es ist   men sie während des Lockwdowns Schulungen, um bestens auf den
auch positiv, mal nicht im Hamsterrad zu sein.“                          Neustart vorbereitet zu sein.
   So könne er sein Angebot in Ruhe überdenken. Etwa im Catering-
bereich wolle er noch mehr auf Qualität und weniger auf Quantität
setzen. „Müssen es wirklich drei Hochzeiten an einem Wochenende
sein?“, fragt sich der Gastronom. „Wenn ich mir selbst mehr Freiraum
schaffe, bin ich zufriedener und letztendlich auch leistungsfähiger.“
Es gehe darum, nicht nur über den Preis zu verkaufen, sondern über
die Qualität. „Wenn ich dem Gast einen Mehrwert biete, ist er bereit,
einen höheren Preis zu bezahlen.“
   Auch im Hotelbereich fand in der Corona-Krise ein Umdenken
statt. „Tagungs- und Geschäftsreisende werden wohl immer weniger“,
so die Prognose von Alfons Köhler. „Und immer mehr Leute werden
Urlaub im Inland machen.“ Er wolle mit seinem Angebot daher mehr
Wanderer und Radfahrer ansprechen, den E-Bike-Boom nutzen. In
Köhlers Krone gibt es seit neuestem E-Bikes zum Ausleihen, und La-
destationen.
   Den Biergarten bereitet Alfons Köhler jetzt schon für die Wieder-
eröffnung nach dem Lockdown vor. Der Außenbereich gewinnt an
Bedeutung, die meisten Leute wollen aufgrund des geringeren An-
steckungsrisikos lieber draußen sitzen. „Einfach nur Tische und Stüh-
le rausstellen reicht nicht“, sagt Alfons Köhler. „Es geht darum, eine
Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, das Vertrauen der Gäste zurückzu-
gewinnen.“ Dafür seien trotz der finanziell angespannten Lage In-
vestitionen nötig, Alfons Köhler will dafür einen Teil der Überbrü-
ckungshilfe III nutzen, etwa für neue Sonnenschirme.
   Damit sich die Gäste wohlfühlen und gerne – auch unter Pande-
miebedingungen – zu ihm kommen, sei neben der ansprechenden
Einrichtung auch der Service entscheidend. „Wir müssen zeigen: Wir       Zeit zu haben ist auch positiv, sagt Alfons Köhler. Er entwickelt während des
können Hygiene.“ Schließlich sei dies die „DNA der Gastronomie“.         ­Lockdowns das Angebot in der Krone in Ehingen-Dächingen weiter.  Foto: Kirsch

Mit Gästen kommunizieren und Sicherheitsgefühl geben
   Während des zweiten Lockdowns war das Seegärtle in Böblingen          genen Jahr umgesetzten Maßnahmen wie Plexiglasscheiben noch
zunächst komplett geschlossen – doch jetzt richte er seinen Blick        Luftfilter angeschafft. „Es geht darum, den Gästen ein Sicherheits-
wieder nach vorne, sagt Uwe Hutfilz. „Es geht Richtung Frühling,         gefühl zu geben.“
die Menschen wollen wieder raus und ich hoffe auf eine Öffnung
an Ostern.“
   Die Zeit bis dahin hat der Gastronom genutzt – etwa um ein neu-
es Projekt auf die Beine zu stellen: Seit März gibt es im noch ge-
schlossenen Restaurant einen kleinen Markt mit frischen Lebens-
mitteln vom Großmarkt und den Seegärtle-Markenprodukten wie
Salz- und Pfefferstreuer oder Tassen mit Logo. Der Gastraum im
Wintergarten direkt am See in Böblingen sei das perfekte „Schau-
fenster“, um Leute anzulocken. „Ich hoffe, dass die Gäste bald wie-
der im Restaurant sitzen, doch bis dahin ist der Markt eine gute
Übergangslösung“, sagt Uwe Hutfilz.
   Es sei wichtig, mit den Gästen in Kontakt zu bleiben. Deshalb bie-
te er auch keinen Lieferservice an, sagt der Gastronom. Für ihn kom-
me nur Abholservice in Frage. „Die Leute sollen zu mir ins Seegärt-
le kommen und am besten noch Produkte aus dem Markt mitneh-
men.“
   Solange der persönliche Kontakt mit den Gästen noch eingeschränkt
ist, kommuniziert Uwe Hutfilz über die sozialen Medien, bietet etwa
in einem Video einen Blick hinter die Kulissen auf einem Rundgang
durch den renovierten Betrieb. In der Zwangspause habe er kleine-
re Reparatur- und Renovierungsarbeiten im Keller oder Lagerraum
gemacht, berichtet Uwe Hutfilz. Und die Digitalisierung im Büro vo-
rangetrieben. Die Zeiterfassung und sein Kassensystem laufen kom-
plett digital. „So kann ich meinen Betrieb über Tablet oder Smart-
phone von überall steuern“, sagt der Gastronom. Die Schließungs-
phase für Digitalisierung zu nutzen sei sinnvoll. Schließlich spare
man dadurch viel Zeit im Betrieb und kann sich – wenn es wieder
losgeht – mehr um die Gäste kümmern.
   Und das sei gerade beim Neustart in Corona-Zeiten besonders
wichtig. „Ich werde wieder jeden Tag da sein und die Gäste persön-       Uwe Hutfilz bleibt mit Abholservice, einem kleinen Markt im Restaurant und
lich begrüßen und platzieren“, sagt Uwe Hutfilz. Er hat zudem in         über Social Media im Gespräch mit den Gästen. Und hofft, sie bald wieder
sein Hygienekonzept investiert, zusätzlich zu den schon im vergan-       ­persönlich im Seegärtle in Böblingen begrüßen zu können.     Foto: Oberdorfer
Vorbereitet auf Neustart Verband unterstützt die Betriebe - DEHOGA Baden ...
8 DEHOGA MAGAZIN 3.21 Aktuell

Ergebnisse der Verbandsarbeit

DEHOGA-Mitglied sein lohnt sich
 In der Corona-Krise hat sich für viele Unternehmerinnen und Unternehmer im Gastgewerbe mehr denn je gezeigt:

 Es lohnt sich, Mitglied im DEHOGA zu sein. Als starke Branchengemeinschaft hat der Verband gekämpft – und eini-

 ges erreicht, etwa die Mehrwertsteuersenkung und die Hilfsprogramme. Doch nicht nur auf der politischen Ebene

 tut der Verband viel für seine Mitglieder, der DEHOGA hat auch ein starkes Dienstleistungsangebot – für Mitglieder

 meist komplett kostenlos. Diese Großausgabe des DEHOGA Magazins geht nicht nur an Mitglieder, sondern an

 alle gastgewerblichen Betriebe in Baden-Württemberg. Mehr Infos zum Verband auch unter > www.dehogabw.de

Was der DEHOGA für seine Mitglieder erreicht hat und anbietet – eine Auswahl:

    Senkung MwSt.                        Hilfsprogramme                  November-/
                                            verbessert:                                                       82.000
       Speisen –                         Höhere Abschläge,              Dezemberhilfe:
    jetzt bis 31.12.22                    Beihilfsgrenzen                  bis 75%                           kostenlose
  Wichtiger Teilerfolg!
                                                u.v.m.
                                                                         vom Umsatz                       Rechtsberatungen

 Stabilisierungs-                 Kreisstellen                                                DEHOGA
       hilfe:                       aktiv –                Freistellung                      Beratung:
     330 Mio.
                                    starkes                     GEZ                          Kostenfreie              Über 60 CoronaVO
                                  Ehrenamt!                                                Krisenberatung              und SpezialVO
    Nur in BW                                                                                                            „übersetzt“

         DEHOGA                                ELR:                         Neues Investiti-
        Akademie:                      Auf 20 Mio. erhöht,                   onsprogramm
                                           vollständig                      Tourismus BW:
     132 Onlineku
   bis 500 Teiln
                   rse,                     abgerufen                                                             Steuer:
                                                                                12 Mio.
                                                                                                              Verlustrücktrag
                 ehmer

                                                                                                                bis 10 Mio.
 Umsetzungshilfen,
     Schilder,                  Über 170             Miet-/Pachtrecht:
    Downloads:                  Corona-                Erleichterung
   Gastgewerbe                 Newsletter               für Pächter                 Fragen rund um die DEHOGA-Mitgliedschaft und die
                                                                                    zahlreichen Vorteile beantwortet der DEHOGA-Vertrieb.
   kann Hygiene                                                                     Telefon: 0711-6198881, twardowski@dehogabw.de
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Aktuell DEHOGA MAGAZIN 3.21 9

Neuer DEHOGA-Blog „GründerStories“

DEHOGA begleitet vier Gastro-Projekte
über das ganze Jahr
   Trotz Corona-Krise und Lockdown gibt es vie-
le Gründerinnen und Gründer im Gastgewerbe,
die in diesem Jahr mit ihren neuen Konzepten
durchstarten wollen. Der DEHOGA begleitet vier
von ihnen über das gesamte Jahr hinweg und
berichtet jeden Monat, wo sie gerade stehen und
welche Herausforderungen es zu meistern gilt.

   Die vier Restaurant-Konzepte sind sehr ver-
schieden. Die Unternehmerinnen und Unter-
nehmer befinden sich außerdem in unter-           Cristhiam Alvarez in sei-   Kai Heinrich übernimmt   Roberto Delano Cairo,      Tim Rühle, „Fit und
schiedlichen Stadien ihrer Gründung, sodass       ner Estación in Rotten-     das Gasthaus Lamm in     Bistro Mademoiselle Car-   Fröhlich“ in Herrenberg.
es über das ganze Jahr hinweg immer wieder        burg.                       Althütte.                men-Louise in Uhingen.            Fotos (4): Zeiger
interessante Geschichten zu erzählen geben
wird. Zudem wird darüber informiert, wobei
die DEHOGA Beratung die Gründer konkret           Lamm in Althütte, in vierter Generation. Als         aus, deshalb wird auch sein Konzept so hei-
unterstützt hat.                                  gelernter Koch und Küchenmeister ist er bes-         ßen. Er plant in seinem Heimatort Herren-
   Das Estación von Cristhiam Alvarez ist mo-     tens darauf vorbereitet.                             berg ein Restaurant mit Shop und Ernährungs-
mentan noch eine Baustelle, ab April soll dort       In Uhingen geht der aus Surinam stammen-          beratung.
jedoch reger Küchenbetrieb herrschen. Sein        de Roberto Delano Cairo an den Start – zu-              Folgen Sie den GründerStories über die Soci-
Restaurant mit spanisch-venezolanischem Es-       nächst mit einem Take-away-Angebot. Seine            al-Media-Kanäle des DEHOGA Baden-Württem-
sen liegt in Rottenburg direkt am Bahnhof.        Frau Michaela Thiele wird im Bistro Mademoi-         berg unter dem Hashtag #gründerstories oder
   Kai Heinrich übernimmt in diesem Jahr          selle Carmen-Louise im Service mitarbeiten.          lesen Sie den Blog auf der Verbands-Webseite
den elterlichen Familienbetrieb, das Gasthaus        „Fit und Fröhlich“ ist Tim Rühle von Haus         unter: → www.dehogabw.de/gruenderstories

DEHOGA-Jugendmeisterschaften

Entscheidung soll im Mai fallen
   Aufgrund der unklaren Corona-Lage ist der-     rufsperspektiven und sollen gefördert wer-           Durch die Benennung fällt zwar der Vorent-
zeit nicht sicher, ob die DEHOGA-Jugendmeis-      den“, sagt Martin Bosch, Vorsitzender der            scheid der vergangenen Jahre weg, sorgt aber
terschaften 2021 planmäßig stattfinden können.    ­D EHOGA-Fachgruppe Berufsbildung. Die               für eine deutliche Reduzierung der Kontakte.
                                                   Durchführung des Wettbewerbs ist angestrebt,        Die DEHOGA-Fachgruppe Berufsbildung will
   Die DEHOGA-Fachgruppe Berufsbildung             jedoch noch nicht sicher. Dies hängt unter          mit dem Wettbewerb ein Zeichen setzen in
arbeitet an einer modifizierten Version des        anderem davon ab, ob außerschulische Ver-           dieser Krise: „Es gilt, mit starkem Ausbildungs-
Wettbewerbs unter Einhaltung der aktuellen         anstaltungen erlaubt sind und ob die zu die-        marketing für unsere Fachkräfte wieder Bo-
Hygiene- und Abstandregelungen. In Rück-           sem Zeitpunkt geltenden Vorschriften die            den gutzumachen“, sagt Martin Bosch.
sprache mit den Landesberufsschulen wird           Durchführung eines Wettbewerbes überhaupt              Der DEHOGA wird seine Mitglieder über
die Entscheidung bis zum 17. Mai getroffen.        möglich machen. Es ist zum Beispiel geplant,        die weitere Entwicklung per Online-Newslet-
Austragungsort ist dann die Landesberufsschu-      dass jede Landesberufsschule zwei Auszubil-         ter informieren. Alle Infos finden Sie auch
le in Calw.                                        dende pro Berufsbild zum Wettbewerb ent-            unter:
    „Unsere Nachwuchskräfte brauchen Be-           sendet, damit eine Kontaktreduzierung erfolgt.         → www.dehogabw.de/ausbildungsbetriebe
Vorbereitet auf Neustart Verband unterstützt die Betriebe - DEHOGA Baden ...
10 DEHOGA MAGAZIN 3.21 Aktuell

Digitaler Delegiertentag

Eisenmann: „Sie brauchen auch eine
Öffnungsperspektive“
   Der Delegiertentag des DEHOGA Baden-Württemberg, der auf-              bis 2022 gut nutzen
                                                                          und Argumente für
   grund der Pandemielage nicht als Präsenzveranstaltung stattfin-        unser großes Ziel
                                                                          sammeln: die unbe-
   den konnte, wurde am 12. Februar in digitaler Form nachgeholt. In      fristete, dauerhafte
                                                                          Gewährung des redu-
   der Videokonferenz mit etwa 160 Teilnehmenden stand Susanne            zierten Mehrwersteu-
                                                                          ersatzes auf Speisen
   Eisenmann, Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin für die          und Getränke in der
                                                                          Gastronomie!“
   Landtagswahl, den DEHOGA-Delegierten Rede und Antwort.                    Auch Susanne Ei-
                                                                          senmann sprach sich
                                                                          in ihrer Rede, wie En-
               Der DEHOGA-Landesvorsitzende Fritz Engelhardt mach-        gelhardt, für die Ent-
            te in seiner Rede die prekäre Corona-Lage im Gastgewerbe      fristung der reduzier-
            deutlich. Rund 40 Prozent Umsatzrückgang 2020, mehr als       ten Mehrwertsteuer
            5 Milliarden Euro Verlust und mehr als 1,2 Milliarden Euro    aus. „Wir brauchen
            zusätzliche Verbindlichkeiten – so die „rabenschwarze“ Bi-    das Gastgewerbe wei-
            lanz des „Katastrophenjahrs 2020“, die Engelhardt zog. „Die   terhin als wichtige
            wirtschaftlichen Folgen sind brutal – auch für unsere Be-     Leitökonomie“, beton-    CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann sprach
            schäftigten“, so der DEHOGA-Landesvorsitzende.                te die Ministerin. Die   sich auf dem digitalen D
                                                                                                                          ­ EHOGA-Delegiertentag für
               Bundesweit waren zeitweise fast eine Million Mitarbei-     Qualität und die Viel-   die dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer für
            terinnen und Mitarbeiter aus Gastronomie und Hotellerie       falt von Gastronomie     die Gastronomie aus.      Foto: Kultusministerium
            in Kurzarbeit. „Der personelle Aderlass – die Abwande-        und Hotellerie sei ein
            rung und teilweise auch Abwerbung in andere Branchen          bedeutender Wirt-
            sowie die stark rückläufigen Ausbildungszahlen – werden       schaftsfaktor für das Tourismusland Baden-Württemberg.
            uns langfristig schwer belasten“, sagte Fritz Engelhardt.     „Diese Strukturen müssen wir erhalten.“
               Bei aller Not wolle er aber auch das Ermutigende nicht        Die dauerhaft gesenkte Mehrwertsteuer sei ebenso wie
            vergessen. So richtete Engelhardt im Namen der ganzen         die Fortführung der Stabilisierungshilfe entscheidend, um
            Branche den Dank an die Politik für die milliardenschwe-      in der angeschlagenen Branche die Liquidität zu sichern.
            ren Hilfspakete des Bundes, insbesondere aber auch für        Das Programm Stabilisierungshilfe werde man „fortset-
            die zusätzliche Stabilisierungshilfe des Landes, die nun      zen, solange es notwendig ist“.
            im Jahr 2021 fortgeführt wird.                                   Es sei die Pflicht und Aufgabe der Politik, der unver-
               „Viele von uns haben längst den Überblick über die         schuldet in die Krise geratenen Branche zu helfen, die
            zahlreichen Hilfsprogramme verloren – mit Geld über-          Folgen des Lockdowns abzumildern. „Sie sind keine Bitt-
            schüttet wurde trotzdem keiner.“ Engelhardt machte deut-      steller“, betonte Eisenmann mit Blick auf die Finanzhil-
            lich: „Finanzhilfen sind keine Dauerlösung. Wir brauchen      fen.
            schnellstmöglich Öffnungsperspektiven.“                          Gleichzeitig unterstrich die CDU-Politikerin: „Sie brau-
               Und auch mit dem hoffentlich baldigen Ende des Lock-       chen aber auch eine Öffnungsperspektive, daran müssen
            downs werden die Schäden und Schulden das Gewerbe             wir weiter arbeiten.“ Sie wisse, dass das Gastgewerbe ver-
            auf Jahre hinaus schwer belasten. „Die reduzierte Mehr-       antwortungsvoll mit Hygienekonzepten umgeht. „Wir ver-
            wertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wird vielen         langen Ihrer Branche mit dem andauernden Lockdown
            von uns nach der Wiedereröffnung enorm helfen“, sagte         viel ab – mehr als anderen“, so Eisenmann. Die Ministe-
            Engelhardt. „Deshalb werden wir jetzt auch nicht öffent-      rin bat aber noch um Geduld, angesichts der sich ausbrei-
            lich an der Befristung herumkritisieren, sondern die Zeit     tenden Virus-Mutationen. ◀

DEHOGA Akademie: Kostenlose Kurse zur Prüfungsvorbereitung
  Ab sofort bietet die DEHOGA Akademie alle      Auszubildende erarbeitet mit den Referenten        sich für diese sehr wertvolle Unterstützung.
Prüfungsvorbereitungskurse für Auszubildende     der DEHOGA Akademie unter anderem die-             Die Abrechnung erfolgt über die DEHOGA
kostenfrei an. Möglich gemacht hat dies das      se Inhalte: Ein Prüfungsmenü schreiben und         Akademie, es entsteht keinerlei Aufwand für
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Woh-      kochen, das gastorientierte Gespräch sicher        die Auszubildenden oder den Betrieb.
nungsbau Baden-Württemberg, das die Kurs-        meistern, die komplexe Prüfungsaufgabe und            „Das ist ein tolles Angebot und ich appel-
Gebühren für alle Auszubildenden übernimmt.      fachlich perfektes Servicetraining. Gerade die-    liere an jeden Kollegen, seinen Auszubilden-
                                                 se Inhalte konnten aufgrund der Betriebs-          den die Teilnahme an einem der Kurse zu
   Dazu gehören das Online-Seminar „Inten-       schließungen nicht im Alltag gelebt und in         ermöglichen. Ganz herzlich danken möchte
sive Online-Prüfungsvorbereitung für Auszu-      vielen Betrieben nicht durch eigene Trainings      ich dem CDU-geführten Wirtschaftsministe-
bildende“, das Online-Seminar „Azubi-Prü-        komplett aufgefangen und geschult werden.          rium für diese enorme Hilfe“, so Martin Bosch,
fungsvorbereitung online in zwei Einheiten“         Diese Unterstützung geht auf eine Initiati-     Vorsitzender der Fachgruppe Berufsbildung.
sowie eintägige Präsenzseminare.                 ve des Wirtschaftsministeriums zurück, das
   Die Angebote richten sich vor allem an den    die Notlage der Auszubildenden im Gastge-            Alle Angebote sind online ausführlich be-
betrieblichen Inhalten und der Vorbereitung      werbe erkannt hat und schnell und unbüro-          schrieben und direkt buchbar unter:
auf die fachpraktische IHK-Prüfung aus. Der      kratisch helfen will. Der DEHOGA bedankt             → www.dehoga-akademie.de
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 3.21 11

Erfahrungsaustausch zum Abhol- und Lieferservice im Beirat

Viel Kreativität – wenig Umsatz
   Wie sind die Erfahrungen mit Liefer- und Abholservice nach dem               cherfischplatten oder eine Karte mit Speisen zum Abholen,
                                                                                die man direkt auf der Homepage bestellen kann. „Die
   monatelangen Lockdown? Welche neuen Ideen wurden in dieser                   Kosten können wir damit nicht decken, aber die Mitarbei-
                                                                                ter sind nicht hundert Prozent in Kurzarbeit, das motiviert
   Zeit entwickelt und lohnt sich dieses Geschäft überhaupt? Um                 und bindet sie an den Betrieb“, sagt Gerhard Gumpper.
                                                                                   Frank Bundschu, Kreisvorsitzender im Main-Tauber-
   diese Fragen drehte sich eine Diskussion in der digitalen Beirats-           Kreis, betrachtet das Abhol- und Liefergeschäft vor allem
                                                                                von der betriebswirtschaftlichen Seite. „Es ist gut, die Mit-
   sitzung Anfang Februar.                                                      arbeiter weiter zu beschäftigen, aber wir stoßen mit der
                                                                                Kalkulation an Grenzen.“ Er bietet im Restaurant-Laden
                                                                                seines Hotel-Restaurants Bundschu in Bad Mergentheim
                 „Das Liefer- und Abholgeschäft bringt uns zwar keinen          fertige Produkte im Glas oder Dry Aged Beef an. Er gibt
             großen Ertrag, aber ein Riesenerfolgserlebnis für unser            zu bedenken, dass mit den Abhol- und Lieferdiensten wäh-
             Team“, sagt Rolf Berlin, Landesvorstandsmitglied und               rend des Lockdowns nur ein geringer Bruchteil der nor-
             ­DEHOGA-Kreisvorsitzender in Calw. „Von der Motivation             malen Umsätze erzielt werden kann. Er könne daher nach-
              und Kreativität wird auch nach dem Lockdown einiges               vollziehen, wenn manche Kollegen „die Füße still halten“
              bleiben.“ In Berlins KroneLamm in Bad Teinach-Zavelstein          und keinen Abhol- oder Lieferdienst anbieten. ◀
              seien etwa die Kochboxen mit Video oder die selbstge-
              machten Soßen im Glas sehr beliebt bei den Gästen.
                 „Es kommt sehr auf den Standort und die Art der Kü-
              che an, wie gut der Liefer- und Abholservice funktioniert“,
              berichtet Michael Staiger aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis.
              Für weite Lieferstrecken in ländlichen Regionen nehmen
              die Gastronominnen und Gastronomen oft eine Gebühr.
              Für einige lohne sich das Abhol- und Liefergeschäft nur
              am Wochenende. Und je höher der Personalaufwand, des-
              to schwieriger, das Abhol- und Liefergeschäft aufrechtzu-
              erhalten.
                 Das bestätigt auch Beate Gaiser, Kreisvorsitzende in
              Freudenstadt, die dort das Hotel-Restaurant Adler betreibt.
              Sie bietet freitags bis sonntags Speisen zum Mitnehmen
              auf Vorbestellung an. „An manchen Tagen werden wir
              überrannt, dann ist es wieder sehr ruhig.“ Die Nachfrage
              nach Mehrwegbehältern sei groß, für sie jedoch keine
              Option. „Abhol- und Lieferservice ist nicht unser Haupt-
              geschäft, daher lohnt es sich für uns nicht, Mehrwegbo-
              xen anzuschaffen.“ Beate Gaiser berichtet zudem von Be-
              trieben, in denen Kochboxen hervorragend laufen. „Dafür
              wird jeder Preis bezahlt und sie werden auch von weiter
              her bestellt.“
                 Auch im ländlichen Raum kann Abhol- und Lieferser-
              vice erfolgreich sein, so die Erfahrung von Gerhard Gump-
              per, Kreisvorsitzender in Reutlingen. In Städten sei die Kon-
              kurrenz oft größer. In seinem Hotel-Restaurant ­Forellenhof
              in Lichtenstein-Honau bietet er verschiedene Aktionsme-
              nüs in der Box oder im Warmhaltegerät an. Zudem Räu-

Mit einem Abhol- und Lieferdienst können Gastronomiebetriebe in der Regel nur
einen Bruchteil des normalen Umsatzes erzielen.           Foto: AdobeStock
12 DEHOGA MAGAZIN 3.21 Aktuell

Tourismusbilanz 2020

Erfolgsgeschichte unterbrochen – Hoffnung auf
starke Nachfrage nach Urlaub im Inland
   Das statistische Landesamt hat am 10. Februar die Tourismuszahlen      können.“ Etwa mit der ins Jahr 2021 verlängerten Stabi-
                                                                          lisierungshilfe Corona für das Hotel- und Gaststättenge-
   des Jahres 2020 für Baden-Württemberg veröffentlicht. Der lang-        werbe in Höhe von 330 Millionen Euro. Aus Sicht des
                                                                          Tourismusministers ist auch die Verlängerung der Mehr-
   jährige Aufwärtstrend wurde aufgrund von Corona unterbrochen.          wertsteuer-Senkung in der Gastronomie zunächst bis Ende
                                                                          2022 ein wichtiger Schritt.
                                                                             Zudem hat das Tourismusministerium einen „Master-
              Wie das Statistische Landesamt mitteilt, ging die Zahl      plan“ vorgelegt, mit dem der Branche der Neustart aus
           der Gästeankünfte 2020 in den rund 6 200 geöffneten Be-        der Krise gelingen soll. Das Papier trägt den Titel „Neu-
           herbergungsbetrieben auf 11,9 Millionen zurück. Das wa-        start Tourismus – zukunftsorientiert und nachhaltig“ und
           ren 11,4 Millionen (oder 48,9 Prozent) weniger Gäste als       listet die Schwerpunkte auf, die kurz- und mittelfristig
           2019. Die Zahl der Übernachtungen fiel auf 34,2 Millio-        gesetzt werden sollten.
           nen, das waren 23 Millionen (oder 40,2 Prozent) weniger.          Neben der Stabilisierungshilfe und der Mehrwertsteu-
              Im starken Kontrast zum Erfolgsjahr 2019 lag die Zahl       ersenkung beinhaltet der Plan auch Investitionsförder-
           der Übernachtungen ab März 2020 in allen folgenden Mo-         programme wie das „Tourismusfinanzierungsprogramm
           naten weit unter den Vorjahresergebnissen. Relative Tiefst-    plus“ in Höhe von 12 Millionen Euro. Dazu eine „Ausbil-
           werte wurden dabei während des ersten Lockdowns im             dungsoffensive“ sowie eine intensivere Begleitung von
           April und Mai 2020 (minus 88,3 Prozent beziehungsweise         Betrieben bei der Digitalisierung und dem Strukturwan-
           minus 79,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und während          del – etwa wenn sich Geschäftsreisehotels stärker auf Frei-
           des zweiten Lockdowns im Dezember 2020 (minus 74               zeitreisende ausrichten oder Dorfgasthäuser moderner
           Prozent) erreicht. Im Bundesvergleich zeigt sich die star-     werden wollen. Das Papier sieht zudem einen Ausbau des
           ke Tourismusbranche Baden-Württembergs von den Aus-            Tourismus-Marketings vor, unter anderem mit einer Re-
           wirkungen der Pandemie leicht überdurchschnittlich be-         start-Kampagne 2021.
           troffen: Deutschlandweit fiel die Zahl der Übernachtun-           Die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg
           gen 2020 gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent.                  blickt nach vorne: „Die Tourismusbranche in Baden-Würt-
                                                                          temberg erlebte im Jahr 2020 nicht nur den größten Ein-
                Tourismusminister legt Masterplan zum                     bruch ihrer Geschichte, sie steht auch vor gewaltigen He-
                       Neustart aus der Krise vor                         rausforderungen“, sagte Geschäftsführer Andreas Braun.
                                                                          Entsprechend groß sei die Hoffnung auf baldige Öffnungs-
              „Die Jahreszahlen zeigen nochmals in aller Deutlich-        perspektiven und eine stark gewachsene touristische Nach-
           keit, wie schwer die Tourismusbranche von den Auswir-          frage nach dem langen Corona-Winter. Wie bereits wäh-
           kungen der Pandemie getroffen wurde“, so Tourismusmi-          rend des ersten Corona-Sommers werde nach dem Lock-
           nister Guido Wolf zu den Zahlen. „Wir helfen dem Touris-       down für viele Deutsche das eigene Land in den Mittelpunkt
           mus als Leitökonomie in Baden-Württemberg, wo wir              der Urlaubsplanungen rücken. ◀

Tourismusfinanzierung Plus und ELR-Förderung im Vergleich

DEHOGA-Merkblatt als Entscheidungshilfe
   Für gastgewerbliche Unternehmen in Baden-Württemberg, die                 Dieses Programm startete am 1. Februar 2021 und be-
                                                                          inhaltet einen Tilgungszuschuss von bis zu 25 Prozent.
   trotz Corona-Krise Investitionen planen, kann das neue Landes-         Dadurch ist dieses neue Programm auf den ersten Blick
                                                                          weniger attraktiv als das ELR-Programm im Bereich Grund-
   Förderprogramm Tourismusfinanzierung Plus oder die Förderung           versorgung, jedoch deutlich attraktiver als das ELR-Pro-
                                                                          gramm im Bereich Arbeiten.
   innerhalb des Strukturförderprogramms ELR (Entwicklungspro-               Bei der endgültigen Entscheidung, welches Programm
                                                                          im jeweiligen Fall das Beste ist, sind weitere Faktoren zu
   gramm Ländlicher Raum) interessant sein.                               berücksichtigen, wie zum Beispiel welche Kosten werden
                                                                          jeweils gefördert? Wie verhält es sich mit der Beantragung
                                                                          und der Auszahlung der Zuschüsse? All diese Fragen und
               Bei der Entscheidung, welches Programm das Richtige        weitere werden in einem DEHOGA-Merkblatt beantwor-
           ist, hilft ein DEHOGA-Merkblatt oder die DEHOGA Bera-          tet, das unter → www.dehogabw.de/servicecenter zum
           tung weiter. Die Tourismusfinanzierung Plus (ist Bestand-      Download zur Verfügung steht – aufrufbar unter dem Stich-
           teil des „Masterplans“ aus dem Tourismusministerium zum        wort Tourismusförderung. ◀
           Neustart der Branche, siehe Artikel oben auf der Seite) soll
           zusätzliche Investitionsanreize für Tourismusbetriebe im
           Land Baden-Württemberg schaffen. Viele Unternehmerin-
           nen und Unternehmer wollen die Zeit des Lockdowns nut-
           zen, um Modernisierungsmaßnahmen oder Erweiterungen             Informationen zu diesen und weiteren Förderprogrammen
           umzusetzen. Da hier eine höhere Flexibilität erforderlich       erhalten interessierte DEHOGA-Mitglieder auch bei der DEHOGA
           ist, als es das ELR-Strukturförderungsprogramm bieten kann,     Beratung. Telefon: 0711 61988-37, info@dehoga-beratung.de
           wurde die Tourismusfinanzierung Plus ins Leben gerufen.
Landtagswahl 2021
                                    Baden-Württemberg wählt

UNSERE FRAGEN ZUR WAHL
und die Antworten der Parteien
 Wer regiert in den nächsten fünf Jahren Baden-Württemberg

 und welche Folgen hat das für Gastronomen und Hoteliers?

 Wenige Tage vor der Landtagswahl am 14. März veröffentlichen

 wir die Antworten der fünf im Landtag vertretenen Parteien zu

 wichtigen Branchenfragen. Die Unterschiede zeigen: Wählen

 gehen lohnt sich.

               Politik entscheidet. Das ist kaum jemals so deutlich
           geworden, wie in den Monaten der Corona-Krise. Die Re-
           gierungen in Bund und Land bestimmen zum Beispiel,
           wann welche Betriebe des Gastgewerbes wieder öffnen
           dürfen. Sie prägen die Bedingungen mit, die für das Gast-
           gewerbe nach einer Wiedereröffnung gelten werden. Mit
           behördlich angeordneten Betriebsschließungen und mit                                                Bild: ©Christian Schwier - stock.adobe.com
           einer Vielzahl von Corona-Verordnungen greifen die po-
           litisch Verantwortlichen seit Beginn der Krise tief in das     Landtagswahl zu geben, hat der DEHOGA-Landesverband
           Leben der Bürger ein. Ihr Handeln beeinflusst das Pri-         die im Landtag vertretenen Parteien angeschrieben und
           vatleben der Menschen ebenso wie die Wirtschaft. Nicht         sie nach ihrer Position zu zentralen Anliegen der Bran-
           nur der Gesundheitsschutz, sondern auch die Sicherheit         che gefragt. Auf den folgenden Seiten veröffentlichen wir
           von Arbeitsplätzen und betriebliche Erfolgschancen hän-        die Antworten der Parteien, aus Platzgründen teilweise
           gen von politischen Entscheidungen ab.                         in leicht gekürzter Form. Die vollständigen Antworten
               Die Erfahrung dieser Krise zeigt somit auch: Politische    finden Interessierte im Internet unter folgendem Link:
           Enthaltsamkeit ist kein gutes Programm. Wer gehört wer-
           den will mit seinen berechtigten Anliegen, muss mitma-            → www.dehogabw.de/landtagswahl
           chen in der Demokratie, sonst funktioniert sie nicht. Um
           Unternehmerinnen und Unternehmern, aber auch Mit-                 Dort finden Interessierte auch zahlreiche weitere In-
           arbeiterinnen und Mitarbeitern des Hotel- und Gaststät-        formationen, z.B. zum Wahlsystem, zu den Parteiprogram-
           tengewerbes eine Entscheidungshilfe für die anstehende         men und sogar einen „Wahl-O-Mat“ zum Testen. ◀

Wählen gehen! Denn es ist nicht egal, wer uns regiert
Wer unterstützt                                 ren Verdienstgrenze für Minijobs? Der DEHOGA       unter höher zu bewerten als wohlfeile Ver-
u n s e re B ra n c h e                         Baden-Württemberg hat vor der anstehenden          sprechen.
beim Thema redu-                                Landtagswahl wichtige Branchenthemen bei           Eine Wahlempfehlung gibt es von unserem
zier te Mehrwer-                                den im Landtag vertretenen Parteien abge-          Verband nicht – unsere Mitglieder können
steuer – dauerhaft                              fragt. Die Unterschiede in den Antworten sind      sich selbst ein Urteil bilden. Aber wir appel-
und auch für Ge-                                teilweise beachtlich und zeigen: Es darf uns       lieren an alle wahlberechtigten Kolleginnen
tränke? Was sagen                               nicht egal sein, wer in Baden-Württemberg re-      und Kollegen: Gehen Sie wählen – egal ob per
die Parteien zu Öff-                            giert!                                             Briefwahl oder am 14. März im Wahllokal! Nie
nungsperspekti-                                 Bei der Bewertung der Antworten sollte freilich    war es wichtiger, die politische Vertretung
ven? Welche Maß-                                bedacht werden, aus welcher Position heraus        unserer Branche zu stärken. Mit Ihrer Stimme
nahmen schlagen                                 sie erfolgen. Parteien, die damit rechnen, nach    bei der Landtagswahl leisten Sie einen wich-
sie zur Stärkung des Tourismus nach der Co-     der Wahl Regierungsverantwortung zur tragen,       tigen Beitrag dazu.
rona- Krise vor? Und wie sind die Positionen    tun sich mit Zusagen schwerer als solche, die
zu den Anliegen, die uns unabhängig von der     als Dauer-Opposition nur kritisieren und nicht     Fritz Engelhardt
Coronakrise beschäftigen, z.B. zu einer höhe-   mitgestalten. Eine ehrliches Nein ist daher mit-   Vorsitzender DEHOGA Baden-Württemberg
14                                           Landtagswahl 2021 – Baden-Württemberg wählt

 1.   Statt November- und Dezemberhilfe erhalten die
      vom Lockdown betroffenen Betriebe des
      Gastgewerbes 2021 nur noch Überbrückungshilfe
                                                        Ja, wir begrüßen, dass die Stabilisierungshilfe Corona für
                                                        das Hotel- und Gaststättengewerbe im Jahr 2021 fortgesetzt
                                                        werden soll.
                                                                                                                        Die Corona-Pandemie hat unser Land im Griff und fast alle
                                                                                                                        Lebensbereiche sind betroffen: Wirtschaft und Arbeitsmarkt,
                                                                                                                        Bildung und Betreuung, Digitalisierung und Innovation. Die
      3“, was gerade für kleine, inhabergeführte        Die Folgen der Corona-Pandemie stellen das Hotel- und Gast-     Corona-Krise sorgt für ganz reelle Ängste und Befürchtun-
      Betriebe erhebliche Verschlechterungen            stättengewerbe vor gewaltige Herausforderungen. Uns sind        gen. Die Aufgabe der Politik ist in diesen Zeiten klar: Mut
      bedeutet. Sind Sie für die Fortsetzung des        die Notlage und die oft existenziellen Probleme, in die vie-    machen und Unterstützung geben. Insbesondere die Be-
      Landesprogramms „Stabilisierungshilfe Corona      le Hotel- und Gaststättenbetriebe geraten sind, sehr bewusst.   triebe des Gastgewerbes sind von der Krise hart getroffen.
      Gastgewerbe“, um den betroffenen Betrieben zu     Mit dem Landesprogramm Corona für das Hotel- und Gast-          Allein der Umsatzausfall 2020 liegt für den Bereich der Gas-
      helfen?                                           stättengewerbe hat die grün-geführte Landesregierung da-        tronomie in Baden-Württemberg bei 5,2 Milliarden Euro.
                                                        her bereits im Juni 2020 ein spezifisches und mit 330 Milli-    Zunehmend sind Arbeitsplätze und damit Existenzen in Ge-
                                                        onen ausgestattetes Hilfsprogramm für die Unternehmen           fahr. Verantwortungsvolle Politik muss hier Hilfe leisten,
                                                        der Branche auf den Weg gebracht. Als sich die Lage im          denn es geht um einen wesentlichen Wirtschaftszweig in
                                                        Herbst, als die Saison für die Außengastronomie endete,         Baden-Württemberg. Mehr als 300.000 Menschen sind di-
                                                        für das Gastgewerbe wieder zuspitzte, haben wir schnell         rekt und indirekt im Tourismus beschäftigt und er stellt mit
                                                        reagiert. Wir haben das Hilfsprogramm verlängert und die        einem Bruttoumsatz von über 25 Mrd. EUR in 2019 eine Leit-
                                                        Zielgruppe ausgeweitet.                                         ökonomie für Baden-Württemberg dar.
                                                        Im November und Dezember 2020 hat der Bund die Bran-            Deshalb hat sich die CDU mit der Stabilisierungshilfe Coro-
                                                        che unterstützt und bis zu 75 Prozent des Umsatzes des          na immer wieder für eine passgenaue und zielgerichtete
                                                        Vergleichsmonats erstattet. Seit Januar 2021 bietet der Bund    Unterstützung für das Gastgewerbe stark gemacht und ge-
                                                        mit der Überbrückungshilfe III ein spezielles Hilfspaket an.    genüber unserem Koalitionspartner eingefordert. Für uns
                                                        Er greift damit Unternehmen unter die Arme, die von den         ist es absolut notwendig, dass die bereits bestehenden Hilfs-
                                                        Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind – auch aus         maßnahmen verlängert und ausgeweitet werden. Wir un-
                                                        dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Hier besteht aber Ver-       terstützen hier den Masterplan des CDU-geführten Touris-
                                                        besserungspotenzial. Die Überbrückungshilfe ist nicht aus-      musministeriums, der auch die Fortsetzung der Stabilisie-
                                                        reichend auf die Bedarfe des Hotel- und Gaststättengewer-       rungshilfe des Landes für das Gastgewerbe beinhaltet. In
                                                        bes ausgerichtet. Daher hat die grün-geführte Landesregie-      der Krise macht es also doch einen Unterschied, wer das
                                                        rung beschlossen, die Stabilisierungshilfe Corona für das       Land regiert.
                                                        Hotel- und Gaststättengewerbe als Alternative zur Über-
                                                        brückungshilfe III fortzuführen. Das Programm wird mit den
                                                        bewährten Konditionen fortgesetzt.

 2.   An den Lasten der Corona-Krise werden die
      Betriebe des Gastgewerbes noch jahrelang zu
      tragen haben – z.B. bedingt durch die deutlich
                                                        Was unumstritten ist: Die Branche braucht eine dauerhafte
                                                        Entlastung, um die Folgen der Pandemie abzufedern. Die
                                                        Bundesregierung hat beschlossen, den ermäßigten Mehr-
                                                                                                                        Für uns als CDU im Land ist es ein großer Erfolg, dass sich
                                                                                                                        die Große Koalition im Bund auf eine Senkung des Mehr-
                                                                                                                        wertsteuersatzes geeinigt hat. Wir haben uns immer wie-
      höhere Verschuldung, die die Investitionskraft    wertsteuersatz von 7 Prozent für Speisen in der Gastrono-       der bei unseren Kollegen in Berlin dafür stark gemacht, dass
      der Branche in naher Zukunft massiv schwächt.     mie bis Ende 2022 zu verlängern. Eine Absenkung der Mehr-       für Speisen in der Gastronomie der verringerte Mehrwert-
      Eine wichtige Entlastung der Branche stellt die   wertsteuer darüber hinaus ist aus unserer Sicht dann zweck-     steuersatz von sieben Prozent umgesetzt wird. Die nun ver-
      aktuell nur befristet gewährte                    mäßig, wenn sie in ein Gesamtkonzept für alle Branchen          einbarte Verlängerung ist absolut richtig und dringend not-
      Mehrwertsteuersenkung für Speisen in der          eingebunden ist. Entscheidend ist dabei, das Ziel klar zu       wendig für die Branche. Um der Branche finanziellen Spiel-
      Gastronomie dar. Befürworten Sie eine             formulieren und die Wirksamkeit verschiedener Instrumen-        raum zu ermöglichen, aber auch, um eine lange und zurecht
      Bundesratsinitiative Baden-Württembergs für       te zu prüfen und gegeneinander abzuwiegen. Die Erhebung         geforderte Angleichung der Mehrwertsteuersätze auch im
      die dauerhafte Gewährung des reduzierten          der Mehrwertsteuer ist aber Aufgabe des Bundes.                 Vergleich zu den Nachbarstaaten umsetzen zu können, hal-
      Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der           In den kommenden Jahren werden öffentliche Mittel knapp         ten wir eine dauerhafte Reduzierung der Umsatzsteuer auf
      Gastronomie?                                      werden, Bund, Land und Kommunen stehen vor Sparhaus-            7% für Speisen in der Gastronomie für richtig. Dies auch vor
                                                        halten. Deshalb setzen wir uns für Maßnahmen ein, bei           dem Hintergrund, dass hiermit eine notwendige Wertschät-
                                                        denen das Geld so gezielt wie möglich eingesetzt wird. In       zung für das Gastgewerbe zum Ausdruck gebracht werden
                                                        diesem Sinne wollen wir in Baden-Württemberg das spezi-         kann. Die dauerhafte Senkung der MwSt kann aus unserer
                                                        fische Hilfsprogramm „Stabilisierungshilfe Corona für das       Sicht dazu beitragen, die Eigenkapitalbasis der Gastrono-
                                                        Hotel- und Gaststättengewerbe“ im Jahr 2021 fortsetzen.         miebetriebe zu stärken und Spielraum für Investitionen zu
                                                        Auch die Sonderlinie Gastronomie innerhalb des Entwick-         schaffen.
                                                        lungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) werden wir fort-
                                                        führen. Diese Sonderlinie wurde 2020 eingeführt. Bisher
                                                        wurden bereits 23,2 Millionen Euro Zuschüsse für Investiti-
                                                        onen in Dorfgaststätten, Restaurants und Cafés im ländli-
                                                        chen Raum bewilligt.

 3.    Unterstützen Sie eine Erweiterung dieser
       Mehrwertsteuer-Reduzierung auf die Abgabe
       von Getränken?
                                                        Hier gilt für uns der gleiche Grundsatz wie bei den Speisen.
                                                        Nur durch maßgeschneiderte Förderkonzepte ist es mög-
                                                        lich, mit beherrschbarem Mitteleinsatz bestmöglich durch
                                                                                                                        Gleiches gilt für Reduzierung der Mehrwertsteuer bei der
                                                                                                                        Abgabe von Getränken. Gerade die Schankwirtschaften, die
                                                                                                                        stark von den Corona-Maßnahmen betroffen sind wird da-
                                                        die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu kommen.            mit die Möglichkeit eingeräumt ihr Eigenkapital wieder auf-
                                                                                                                        bauen zu können.

*Antwort aus Platzgründen gekürzt. Vollständige Antwort unter → www.dehogabw.de/landtagswahl
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