Urbane Kultur - bunkverlag

 
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Urbane Kultur - bunkverlag
Urbane Kultur
kn_s52s53_urbanekultur_vs_kn_s52s53_urbanekultur 20.10.20 16:36 Seite 53

                                     Maske auf, Mütze auf!
                 Dann kann man auch in diesem Herbst gute Kultur außerhalb
               der eigenen vier Wände genießen. Wir haben die besten Kulturziele
                              für den November zusammengestellt.

                                                                           VON DER HEYDT- MUSEUM
                                                                                       WUPPERTAL
             Vision
             und
             Schrecken
             der
             Moderne
             Industrie und
             künstlerischer
             Aufbruch

                                                                                           kulturnews | 53
Urbane Kultur - bunkverlag
kn_s54s58_kunst_vs_kn_s54s58_kunst 20.10.20 16:37 Seite 54

                                                             Urbane Kultur

                                                             (Über)lebenskunst
                                                             HANNOVER Die meisten Menschen müssen sich erst dann fragen, wie sie
                                                             überleben können, wenn ihnen Schlimmes widerfährt: Wo finden sie das,
                                                             was sie davon abhält, so weiterzumachen wie bisher? Dieses Jahr haben
                                                             besonders viele mit Existenzängsten zu kämpfen. Aber Überleben geht uns

                                                                                                                                                                                                                                                 Abb.: Courtesy of the artist and Jan Kaps, Cologne © Berenice Olmedo, 2020
                                                             letztlich alle an. Das Sprengel Museum Hannover macht uns mit How to
                                                             Survive. Kunst als Überlebensstrategie auf eine essenzielle Frage auf-
                                                             merksam: Was sind das für Kräfte, die aus Notlagen und Schicksals-
                                                             schlägen Neues und Schönes schöpfen lassen? Künstler*innen wie Gustav
                                                             Metzger oder Alina Szapocznikow erlebten Judenverfolgung und Tod, Tracey
                                                             Emin verarbeitet mit ihrer autobiografischen Kunst Themen wie Missbrauch
                                                             und Magersucht, und Berenice Olmedo (Abb.) widmet sich mit ihren
                                                             Skulpturen dem Leben weniger privilegierter Menschen. Ihre bunten Kinder-
                                                             Orthesen sind Wertschätzungen eines Überlebenskampfes und dem buch-
                                                             stäblichen Willen, weiterzugehen. Wofür es sich zu leben lohnt: Das erfährt
                                                             man vom 14. November bis zum 28. Februar 2021 in Hannover. jb

                                                                                                                                                               Berenice Olmedo Olga, 2018, HKAFO (Hip, Knee, Ankle, Foot Orthosis)
                                                                                                                                                                            polypropylene, aluminium, velcro, mechatronics, motors,
                                                                                                                                                                          sensors, microcontrollers | 110 x 30 x 15 cm | BOM/S804
                                                                                                      Alexej von Jawlensky
                                                                                                      Russin, 1911
                                                                                                      Öl auf Karton
                                                                                                      54 x 49 cm
    Abb.: Kunsthalle Bielefeld Foto: Philipp Ottendör fer

                                                                                                        Sammlungs-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abb.: Foto: Charles Duprat © Anselm Kiefer
                                                                                                        tausch
                                                             BONN | WIESBADEN Mit Alexej
                                                             von Jawlensky. Gesicht – Land-
                                                             schaft – Stillleben vom 5.
                                                             November bis 21. Februar 2021
                                                             im Kunstmuseum Bonn und August                                                                                                                       Anselm Kiefer Palmsonntag, 2007
                                                             Macke. Paradies! Paradies? vom                                                                                                              Sammlung Grothe in der Kunsthalle Mannheim
                                                             30. Oktober bis 14. Februar 2021
                                                             im Museum Wiesbaden wechseln
                                                                                                                                                                                           Den Raum erobert
                                                                                                                                           Abb.: Foto: Reni Hansen, Kunstmuseum Bonn

                                                             zwei farbstarke Avantgardisten für
                                                             kurze Zeit die Plätze.
                                                                                                                                                                                       MANNHEIM Groß, schwer und unübersehbar: die Werke von
                                                                                                                                                                                       Anselm Kiefer. Mit Materialien wie Blei und Asche verhan-
                                                                                                                                                                                       delt der renommierte Nachkriegskünstler insbesondere die
                                                                                                                                                                                       deutsche Geschichte und das Judentum. Drei seiner
                                                                                                                                                                                       wichtigsten Werkphasen rückt die Kunsthalle Mannheim vom
                                                                                    August Macke                                                                                       13. November bis zum 6. Juni 2021 in den Mittelpunkt.
                                                                                 Seiltänzer, 1914,
                                                                               Kunstmuseum Bonn

                                                             54 | kulturnews
Urbane Kultur - bunkverlag
kn_s54s58_kunst_vs_kn_s54s58_kunst 20.10.20 16:37 Seite 55

                                                                              Urbane Kultur

                                                                                                                                                                                                                                                                   DAY
                                   JENA ENTDECKEN
                                                                                                                                                                                                                                                                   AND
                                   Citybeats
                                   MIT STEFAN HAAKE

                                                                                                                                                                                                                                                                   DR EA M

                                                                                                                 hmidt
                                                                                                          Tino Sc
                                                                                                                                                                                                                                                                   Eine Reise von Berlin

                                                                                                            :
                                                                                                       Foto
                                                                                    Stefan Haake
                                                                                                                                                                                                                                                                   nach New York

                                                                                                                                                                                                                                                                    ɪɯė ɱė ɪɨɪɨ Ƌɪ ɰė ɪ ė ɪɨɪɩ

                                                                                                                         Quelle: JenaKultur, Foto: C. Häcker

                              ›          Etwa 25 Prozent der Jenaer
                                         Bevölkerung sind Studierende
                                   und nahezu alle Klubs der Stadt auf
                                                                                                                         Foto: © Annekathrin Schleif

                                   dieses Publikum ausgerichtet. Mich
                                   erreichen die einschlägigen Adres-
                                   sen schon lange nicht mehr. Unser
                                   Veranstaltungsort, das Trafo
                                   (Nollendorfer Straße 30), versucht         Café Wagner
                                   ein breiteres Spektrum abzudecken,
                                   sowohl musikalisch als auch was
                                   das Alter unserer Gäste angeht. Grob
                                   bewegt sich das zwischen experi-
                                   mentellem Saxofon aus London
                                                                                                                                                                Selbstbildnis mit steifem Hut, 1921, Privatbesitz Deutschland, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

                                   und bayerischer Akkordeonfolklore.
                                                                                                                         Foto: © Jan Freitag

                                   Außerdem spricht mich das Konzept
                                   des Café Wagner (Wagnergasse 26)
                                   an. Für interessierte Veranstalter
                                                                              Handeis
                                   gibt es dort ein offenes Plenum, wo
                                   man seine Ideen für Parties, Kon-
                                   zerte oder Theater vorstellen kann. In den zurückliegenden Jahren sta-
                                   chen für mich die Ausstellungen heraus, die Erik Stephan für das
                                   Kunsthaus am Markt, die Göhre (Markt 7), kuratiert hat. Zuletzt wurde
                                   dort viel Kunst aus der Jahrhundertwende ausgestellt, zudem gibt es
                                   eine Dauerausstellung zur Jenaer Stadtgeschichte inklusive Schnapp-
                                   hansmodell und Pestmaske. In Sichtweite am Markt im Stadtspeicher
                                   hat außerdem der Kunstverein sein Zuhause und stellt unter der Führung
                                   von Robert Sorg immer wieder tolle Exponate zusammen. Ich würde
                                   außerdem gerne die Eismanufaktur Handeis (Markt 8) erwähnen, die
                                                                        experimentieren mit immer neuen
                                                                        Eissorten wie zum Beispiel Mojito.
                                                                        Meine Favoriten sind aber Dunkle
                                                                        Schokolade, Mango-Bergamotte
                                                                        und Pistazie.
        Foto: © Christian Faludi

                                     Trafo
                                                                      Stefan Haake ist Teilzeitbooker,
                                                                      unter anderem für das Trafo und
                                                                      das Glashaus im Jenaer Stadt-
                                                                                                                                                                                                                                                             MAX BE CKMANN
                                                                      park, dem Paradies.

                                                                                                                                                                                                                                                            Gefördert durch   Tickets inkl. VRS-Fahrausweis            Tickets über
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.maxernstmuseum.lvr.de
                                                                                          kulturnews | 55
Urbane Kultur - bunkverlag
kn_s54s58_kunst_vs_kn_s54s58_kunst 20.10.20 16:37 Seite 56

                                                                                   Urbane Kultur

                                                                                                     Verstecken

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                                                                                                       ist nicht
    Foto: © VALIE EXPORT Center Linz © Violetta Walkolbinger

                                                                                                                BADEN-BADEN Sie ist eine
                                                                                                                Pionierin der feministischen
                                                                                                                Medien- und Performance-
                                                                                                                kunst, die österreichische
                                                                                                                Ikone VALIE EXPORT, die
                                                                                                                inzwischen 80 Jahre alt ist.
                                                                                                                Berührungsängste abzubauen
                                                                                                                und sich mit Körperlichkeit
                                                                                                                auseinanderzusetzen, ist für
                                                                                                                ihr Werk essenziell. Umso
                                                                                                                brisanter wirkt das kontakt-
                                                                                                                freudige Ausstellungsthema                                                       VALIE EXPORT Body Sign Action 1, 1970
                                                                                                                in der aktuellen Lage der Abstandsregeln: Vom                         s/w – Fotografie, Silber – Gelatine – Print, Baryt (matt)
                                                                                   31. Oktober bis zum 31. Dezember konzentriert die Kunsthalle Baden-Baden                                                                    94,5 x 140 cm
                                                                                   mit „VALIE EXPORT. Fragmente einer Berührung“ verschiedenste Arbeiten aus
                                                                                   mehreren Werkphasen rund um das Thema der Berührung. Und damit ist kei-
                                                                                   neswegs nur die körperliche Ebene gemeint: Ihre Medienreflexion ist eines der
                                                                                   Kernmerkmale der vielseitigen Künstlerin, die mit ihren Fragen an die
                                                                                   Gesellschaft immer einen Schritt voraus ist. Mit dem Expanded Cinema lote-                 +++ Wo sind denn alle? Wer sich für Kunst, Design und
                                                                                   te sie die Grenzen zwischen Fotografie, Performance, Raum, Illusion und                    Antiquitäten interessiert, geht zur Koelnmesse. Dort
                                                                                   Wirklichkeit aus. Ihre Kunst bleibt stets eine Aufforderung an uns, weiterzu-              gibt’s nämlich gleich zwei wichtige Events auf einmal:
                                                                                   gehen, weiterzudenken und sich an Unbekanntes heranzutasten. jb                             vom 18. bis 22. November kommt auf der Art Cologne
                                                                                                                                                                               der internationale Kunstmarkt zusammen +++ Einen
                                                                                                                                                                                Tag später, aber dafür genauso lang, öffnet die
                                                                                                                                                                                Cologne Fine Art & Design und bietet mit seinen
                                                                                                                                                                                 Aussteller*innen Feines für den Kunsterwerb aus
                                                                                                                                                                                 allen Epochen und Gattungen +++
                                                                                                                             Natalja Gontscharowa
                                                                                                                             Landschaft (pointilliert)
                                                                                                                             1907/08
          Abb.: Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

                                                                                                                             Öl auf Leinwand
                                                                                                                             98,5 x 72 cm

                                                                                                                                                              Aufs Maul
                                                                                                                                                                                                                                                  Abb.: © Rona Pondick, Courtesy die Künstlerin und Marc Straus, New York
                                                                                                                                                               geschaut
                                                                                                                                                            WOLFSBURG Zur Zeit sehen
                                                                                                                             Ins                            wir ihn meistens bedeckt, und
                                                                                                                                                            manch einer kann ihn ein-
                                                                                                                                                            fach nicht halten: den Mund.
                                                                                                                             Licht                          Wie sich dieser quer durch
                                                                                                                                                            die Kunstgeschichte arbeitet,

                                                                                                                             gerückt                        bringt das Kunstmuseum
                                                                                                                                                            Wolfsburg zur Geltung. In
                                                                                                                                                            aller Munde. Von Pieter
                                                                                   POTSDAM Von der französischen Freiluftmalerei inspiriert, ließen         Bruegel bis Cindy Sherman
                                                                                   russische Maler*innen wie Natalja Gontscharowa (Abb.)                    läuft vom 31. Oktober bis
                                                                                   Landschaften, Porträts und Alltagsszenen in kräftigen Reinfarben         zum 5. April 2021. jb
                                                                                   leuchten – und setzten damit den Grundstein für ein neues                                                                                 Rona Pondick
                                                                                   Kunstverständnis. Die ganze Geschichte erzählt das Museum                                                           LITTLE BATHERS (DETAIL) 1990/91
                                                                                   Barberini mit Impressionismus in Russland. Aufbruch zur                                             Kunststoff, 500 Unikate je 6,35 x 12,06 x 10,16 cm
                                                                                   Avantgarde vom 2. November bis zum 14. Februar 2021.                                                              Marc and Livia Straus Family Collection

                                                                                   56 | kulturnews
Urbane Kultur - bunkverlag
kn_s54s58_kunst_vs_kn_s54s58_kunst 20.10.20 16:37 Seite 57

                                                                                                              Urbane Kultur

                                          Weekender
                                          ENTDECKERTIPPS FÜR EIN WOCHENENDE IN BREMEN

                                              Theater am Goetheplatz
                                          Yodit Akbalat aus Eritrea und Abir Omer aus
                                          Sudan sind nach Deutschland geflohen.
                                          Gemeinsam mit ihrem Kollektiv „My Body
                                          Belongs to Me“ und der Regisseurin Laila Soliman
                                          haben sie die interaktive Kaffeezeremonie

                                                                                                                                                                                                Foto: Theater Bremen
                                          „Wanaset Yodit“ entwickelt, bei der sie ihre
                                          Lebensgeschichte erzählen – zunächst coronabe-
                                          dingt nur als Videoinstallation. Vom 12. bis zum
                                          15. 11. kann man den beiden Frauen nun auch
                                          persönlich begegnen: am Goetheplatz 1–3.

                                                                                                          Kulturzentrum
                                                                                                          Schlachthof
                                                                                                 Die Reihe ElekTrAktions bringt
        Foto: Kulturzentrum Schlachthof

                                                                                                 Künstler*innen, die sonst
                                                                                                 nichts miteinander zu tun
                                                                                                 haben, zum ersten Mal zusam-
                                                                                                 men. Bei der ersten Ausgabe
                                                                                                 seit Beginn der Pandemie sind
                                                                                                 es sogar vier von ihnen, die
                                                                                                 sich in der Findorffstraße 51
                                                                                                 begegnen: Cembalo und Orgel
                                          (Sara Johnson Huidobro), Eletronik (Norman Neumann), Tanz (Neus Ladesma Vidal) und
                                          Performance (Nomena Struß) treffen aufeinander.

                                                        Kunsthalle Bremen
                                                                                                                                        Abb.: © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020

                                          Pablo Picasso und Bremen haben mehr miteinan-
                                          der zu tun, als man denkt. Dank des Bremer
                                          Galeristen Michael Hertz besitzt die Kunsthalle
                                          eine der ältesten und größten Sammlungen des
                                          Kubismus-Begründers. Als Picassos Kunst in den
                                          Fünfzigern hierzulande noch kaum Anerkennung
                                          fand, vertrat Hertz bereits die Exklusivrechte an
                                                                                                                                                                                                                       NEW ALBUM
                                          Picassos grafischem Werk in Deutschland. Mit
                                          Hertz’ vorausschauendem Blick und Handlungs-
                                                                                                                                                                                                                        OUT NOW!
                                          geschick konnte er Picassos Werke in zahlreichen                                                                                                                                   LP/CD
                                          deutsche Ausstellungshäuser etablieren. Mit „Die
                                          Picasso-Connection. Der Künstler und sein Bremer      Pablo Picasso Porträt einer Frau mit
                                          Galerist“ kann sich jede*r vom 21. 11. bis zum        Pomponhut und bedruckter Bluse, 1962
                                          21. 3. 2021 Am Wall 207 für die stilistische          Farblinolschnitt, Motiv: 63 x 53 cm                                                                                    www.jazzlandrec.com
                                          Vielfältigkeit der gut 250 Werke begeistern lassen.   Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen
                                          .

                                                                                                                            kulturnews | 57
Urbane Kultur - bunkverlag
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      Urbane Kultur

                                                                                                                                                            Abb.: © Selma Köran
                                                                                                   Selma Köran Aphrodite, 2020, Filmstill aus Exit Athena

                                                      Klare Ansage
               ESSEN Wer hat in der griechischen Götterwelt eigentlich die          Knetfiguren ins Auge, werfen Fragen zu Geschlechterrollen und
               Hosen an? Mit Sicherheit Vater Zeus. Muss nicht sein, denkt          überholten Konventionen auf und setzen neue Maßstäbe. Selma
               sich Selma Köran (*1989) und hängt der antiken Sage prompt           Köran – Exit Athena kommt aus der Reihe „6 ½ Wochen“,
               ein neues Kapitel an: Hier sagt Athene, was Phase ist, und fordert   einem Format für neue Positionen junger internationaler Künst-
               zum Duell. Wer alte Machtstrukturen bezwingen will, muss deut-       ler*innen. Für einen Schnupperkurs in puncto frisch und wichtig
               lich werden – also her mit den Knallfarben, der Übertreibung         schon fast zu kurz, also nichts wie hin nach Essen und die Chance
               und, ja, der Provokation! Im Museum Folkwang springen Multi-         nutzen! Vom 19. November bis zum 3. Januar 2021. jb
               mediainstallationen aus Filmen und animierten Szenen mit

      58 | kulturnews
Urbane Kultur - bunkverlag
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                                                                                                        Urbane Kultur

                                                      si ch  w  ah  n sin n ig toll anfühlen, und
                                          „Alles soll                                         eitern
                                                soll im  m er   glat tg ehen, und das Sch
                                          alles
                                                      u r Te il de  s  E rfolgs , und es gibt nichts
                                          ist auch n                                            die
                                                  m  es,  u n d  alle s  ist immer gut. Und
                                           Schlim                                   Räuber sind sehr
                                                                                    freundlich und
                                                                                     sehr charmant
                                                                                     und man liebt
                                                                                     sie über alles.“
                                                                                                  Bonn Park
                        in
       Foto: Thomas Aur

                                      Liebenswer t und kriminell
                                           HAMBURG Wie bringt man das Publikum dazu, sich in Verbrecher zu verlieben?
                                           Für „Die Räuber der Herzen“ vermengt Bonn Park am Deutschen Schauspielhaus
                                           Schillers Klassiker „Die Räuber“ mit Steven Soderberghs „Ocean’s Eleven“. In dem
                                           Heistfilm spielen George Clooney und Brad Pitt Berufsverbrecher, die ein Casino
                                           ausrauben. Aber weil sie George Clooney und Brad Pitt sind, fiebern wir bei allen
                                           Schandtaten mit. Schillers Gebrüder Moor sind eigentlich lange nicht so sorglos
                                           und selbstsicher wie ihre amerikanischen Kollegen. Jetzt bekommen sie die
                                           Chance, auch einmal so cool und liebenswert zu sein wie Clooney und Pitt. Auf
                                           diese Weise will Park sie nicht nur Reichtümer, sondern auch die Herzen des
                                           Publikums stehlen lassen – ein Vierteljahrtausend nach der Uraufführung. „Die
                                           Räuber der Herzen“ wird am 6. November 2020 zum ersten Mal präsentiert. So
                                           kosmopolitisch hat man Schiller selten gesehen.

                                    Fassbinder-Fieber
                                    DÜSSELDORF Es herrscht Fassbinder-Fieber in der Bundesrepublik. Die neue Filmbiografie
                                    „Enfant terrible“ flimmert über die Leinwände, ganz zu schweigen von dem ausufernden Werk
                                    des Regisseurs selbst, das noch immer oft und gern gezeigt wird. Auch die Bühnen sind davor
                                                                                             nicht sicher. Wenn das Düsseldorfer
                                                                                             Schauspielhaus ab dem 20. 11.
                                                                                             „Die bitteren Tränen der Petra von
                                                                                             Kant“ zeigt, bringt es das Stück damit
                                                                                             allerdings an seinen angestammten
                                                                                             Platz zurück. Denn als Rainer
                                                                                             Werner Fassbinder das Melodrama
                                                                                             1972 drehte, hat er sein eigenes
            Foto: Sebastian Hoppe

                                                                                             Stück adaptiert: Der Stoff um die
                                                                                             Modedesignerin Petra von Kant und
                                                                                             ihre selbstzerstörerische Liebe zum
                                                                                             Model Karin Thimm ist buchstäblich
                                                                                             für das Theater gemacht.

                                                                                                                    kulturnews | 59
Urbane Kultur - bunkverlag
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      Urbane Kultur

         Damen-
         Doppel
          DORTMUND Der ewige Kampf
          gegen das Patriarchat: Die
          Regisseurin Selen Kara lässt
          mit Virginia Woolf und
          Sarah Kane zwei
          Ausnahmeautorinnen

                                                                                                                                                                   Foto: Dome Darko
          aufeinandertreffen.

      Frau Kara, viele Ihrer vorherigen Stücke („Istanbul“, „I love you, Turkey“)    Intention ist aber nicht, mit diesem Projekt beide Krankheiten gleichzu-
      waren autobiografisch geprägt. Gibt es so eine Verbindung auch bei             setzen oder überhaupt die Krankheit in den Vordergrund zu stellen.
      diesem Doppelabend?                                                            Vielmehr interessiert es mich, einen neuen Fokus zu setzen. Der erste Teil
      Selen Kara: Nicht viele Stücke waren autobiografisch geprägt. Eigentlich       heißt bei uns deshalb auch „Das Mrs. Dalloway Prinzip“.
      nur „Istanbul“ – dort gab es die Verbindung zur Geschichte meiner Eltern       Woolfs Depressionen hingen zumindest teilweise mit ihrer Sexualität zu-
      und Großeltern. Bei „Das Mrs. Dalloway Prinzip / 4.48 Psychose“ jedoch         sammen, die damals noch stärker tabuisiert war als heute. Ist es vor allem
      habe ich die Suche über die Autorinnen gestartet. Ich wollte eine Geschichte   die Gesellschaft, die für psychische Krankheiten verantwortlich ist?
      erzählen, die aus einer weiblichen Perspektive geschrieben wurde. Während      Kara: Es wäre zu einfach, die Gründe für eine komplexe psychische Er-
      der Recherche sind wir auf Virginia Woolf und Sarah Kane gestoßen und          krankung wie die Depression nur auf die Gesellschaft und Tabuisierung
      haben festgestellt, dass es viele Parallelen zwischen diesen besonderen        von Woolfs Sexualität zu reduzieren. Da spielen auch andere Faktoren
      Autorinnen gab, die sich um einige Jahrzehnte verpasst haben. Mit Parallelen   eine Rolle. Aber natürlich mag dieser Umstand seinen Teil dazu beigetra-
      meine ich nicht die Depression, an der sie litten, oder den Suizid, mit        gen haben, die Krankheit zu verstärken und Woolf zu isolieren. Zu Woolfs
      dem sie ihrem Leben ein Ende gesetzt haben. Sowohl Woolf als auch Kane         Zeiten war es natürlich schwieriger als heute, sich zu outen oder über-
      haben neue Formen und Stilmittel für sich entdeckt, was für die jeweilige      haupt von der Norm abweichend zu leben.
      Zeit ungewöhnlich und schon fast revolutionär war. Ebenso haben mich           Zwischen beiden Werken, die an diesem Abend auf die Bühne kommen,
      die inhaltlichen Schnittstellen von „Mrs. Dalloway“ und „4.48 Psychose“        liegen sieben Jahrzehnte. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert –
      interessiert, weshalb dieser Doppelabend für mich nur noch als Ganzes          für Frauen, für Künstlerinnen, für psychisch Kranke?
      funktioniert und ein Teil ohne den anderen nicht zu Ende erzählt wäre.         Kara: Wir leben immer noch in starken patriarchalen Strukturen, von denen
      Wie war es, Virginia Woolfs Roman für die Bühne zu adaptieren?                 wir uns lösen müssen. Natürlich hat sich in den letzten 70 Jahren etwas
      Kara: An der Bühnenfassung habe ich gemeinsam mit dem Dramaturgen              geändert für Frauen und Künstlerinnen, aber leider ist die Veränderung
      Christopher-Fares Köhler gearbeitet, mit dem auch die Recherche begonnen       nicht so groß, dass man von Gleichberechtigung sprechen kann. Der Zugang
      hat. Es war toll, die Figuren und Themen, die uns wichtig erschienen,          zur Kunst für Frauen ist zwar gegeben, was zu Virginia Woolfs Zeit außer-
      herauszufiltern und eigene Schwerpunkte für unsere Fassung zu setzen.          gewöhnlich war, dennoch werden die Werke bei Frauen häufig autobio-
      Die Herausforderung dabei war natürlich, die Geschichte so zu kürzen,          grafisch gelesen. Als Frau muss man gegen Zuschreibungen kämpfen,
      dass man der Handlung und den Figuren folgen kann und dabei die                damit man sich frei entfalten kann. Ich sehe auch, dass wir uns momentan
      Sinnlichkeit des Romans nicht verliert. Nun freuen wir uns darauf, die         in einer wichtigen Entwicklungsphase befinden, auch wenn diese Ent-
      Fassung mit den Schauspieler*innen auf die Bühne zu bringen.                   wicklung sich sehr langsam vollzieht. Die nächsten Generationen von
      Beide Werke behandeln eine Psychose, aber in „Mrs. Dalloway“ ist es die        Frauen und Künstlerinnen werden es hoffentlich einfacher haben zu arbeiten,
      des fiktiven Septimus Warren Smith, bei Sarah Kane ist es die eigene.          ohne aufgrund ihres Geschlechts und den damit verbundenen Stereotypen
      Kann man eine fiktive Krankheit überhaupt mit einer realen gleichsetzen?       und Erwartungshaltungen benachteiligt zu werden.
      Kara: Septimus Warren Smith ist zwar eine fiktive Figur, aber seine                                                           Interview: Matthias Jordan
      Krankheit ist real und ein allgemein anerkanntes Krankheitsbild. Der Text
      „4.48 Psychose“ hingegen wird immer autobiografisch gelesen. Das               Das Mrs. Dalloway Prinzip / 4.48 Psychose wird am
      „Ich“ in den Textfragmenten wird immer als Kane identifiziert. Meine           14. November am Schauspiel Dortmund uraufgeführt.

      60 | kulturnews
Urbane Kultur - bunkverlag
kn_s59s61_buehne_vs_kn_s59s61_buehne 20.10.20 16:40 Seite 61

                                                                                                                                                     Urbane Kultur

                                                                                              Der Schein
                                                                                              bestimmt das Sein
                                                                                              TOURNEE Als kulturnews im Interview       bunten Teller, der Sender Radioeins ent-
                                                                                              dem Kabarettisten Serdar Somuncu im       schuldigte sich umgehend für die Äuße-
                                                                                              Frühjahr unterstellte, er müsse Be-       rungen      Somuncus.     Neben       der
                                                                                              schimpfungen im Netz schon ertragen,      Diskussion darum, ob Somuncu im
                                                                                              antwortete Sumuncu lachend: „Ich bin      Podcast in seiner Bühnenrolle sprach
                                                                                              ja auch ein empfindsamer Mensch!“         oder in eigener Sache, beschäftigte die
                                                                                              Der Mann, der früher mit schusssicherer   Öffentlichkeit erneut, ob die Be-
                                                                                              Weste und unter Polizeischutz auf die     hauptung des Kabarettisten, wonach
                                                                                              Bühne ging, um aus Hitlers „Mein          das Beleidigen aller Gruppierungen
                                                                                              Kampf“ zu lesen, musste vor wenigen       letztendlich nur Gerechtigkeit herstelle,
                                                                                              Wochen einen veritablen Shitstorm über    so auch haltbar ist. Somuncu setzte
                                                                                              sich ergehen lassen. Ursache waren        einen Schlussstrich unter den Shitstorm
                                                                                              seine Äußerungen im neuen Podcast         mit dem Satz: „Ziel erreicht“. Die
                                                                                              „Somuncu & Schroeder“, den Serdar         Grenzen dessen aber, was Satire und
                                                                                              Somuncu gemeinsam mit seinem              Kabarett dürfen, werden immer enger
                                                                                              Kollegen Florian Schroeder betreibt.      gezogen. Von Linken und für Linke. Der
                                                                                              Rassismus, Antiziganismus und Sexis-      Schein bestimmt das Sein, und auf der
                                                                                              mus: Die Palette an Vorwürfen war vom     Strecke bleibt die Uneigentlichkeit. jw
         Foto: Paul Schirnhofer

                                                                                              SERDAR SOMUNCU: SOLO 30. + 31. 10. Katakomben Theater, Essen
                                                                                              2. 11. Garage, Saarbrücken | 3. 11. Capitol, Mannheim | 4. 11., Substage,
                                                                                              Karlsruhe | 5. 11. Centralstation, Darmstadt | 9. 11. KUZ, Mainz
                                                                                              10. 11. Zakk, Düsseldorf 12. 11. Scala, Leverkusen | 13. 11., Zwischenbau,
                                                                                              Rostock | 14. 11. Hallenbad, Wolfsburg

                                                                                                Ruinen-Requiem
                                                                                                BERLIN Eigentlich wollte Ersan Mondtag „It's going to get worse“ als
                                                                                                Musical inszenieren. Jetzt kommt das Stück stattdessen in reduzierter
                                                                                                Fassung. Aber was könnte
                                                                                                besser passen bei einer
                                                                                                Produktion, die sich mit
                                                                                                Ruinen befasst? Denn das
                                                                                                neue Stück ist ein Abgesang

                                                                   Unter                        auf verfallende Paläste, die
                                                                                                oft das Ende von Imperien
                                                                                                ankündigen. Das musste
                                                                   Kranken                      Ludwig II. genauso erfahren
                                                                                                wie später die DDR – und
       Foto: Arno Declair

                                                                     BERLIN Noch ein Werk,      trotzdem ist man heute
                                                                     das im Jahr 2020 uner-     emsig dabei, das Berliner
                                                                     wartete Relevanz ge-       Schloss wiederaufzubauen.
                                                                     wonnen hat: Sebastian      Ob das gutgehen kann? Und
                                  Hartmann adaptiert am Deutschen Theater den                   was sagt das für die Zukunft
                                  „Zauberberg“ – ein Roman, in dem so gut wie alle handeln-     unseres Landes voraus?
                                  den Personen lungenkrank sind. Thomas Mann nutzte das         Mondtag hat „It’s going to
                                  Setting eines Schweizer Bergsanatoriums, um die großen        get worse“ gemeinsam mit
                                  Ideen von Wissenschaft und Politik zu erforschen, und         dem Ensemble des Maxim-
                                  schuf so einen der größten Romane der Moderne.                Gorki-Theaters erarbeitet,
                                                                                                                                                                                    Foto: Esra Rotthoff

                                  Hartmann konzentriert sich in seinem Stück, in dem unter      uraufgeführt wird das Stück
                                  anderem Markwart Müller-Elmau (Foto) mitspielt, auf eine      am 14. 11.
                                  zentrale Frage: die nach dem unaufhaltsamen Verfließen
                                  der Zeit. Die Premiere ist am 20. November.

                                                                                                                                                                 kulturnews | 61
Urbane Kultur - bunkverlag
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                              Urbane Kultur

                              Die besten Events

                                                                                                                                                                                                      er
                                                                                                                                                                                             do Leitn
                              Next Exit:

                                                                                                                                                                                      Foto: U
                              Leo17!                                                        Foto: Ornella
                                                                                                          Cacace

                              MÜNCHEN Die Pandemie ernst
                                                                                                               Es müssen nicht immer die Lach & Schieß
                              nehmen, sich aber nicht kleinkriegen                                            sein: Hazel Brugger geht am 5. + 6. 11. in

                                                                                                                                                                                           Foto: Michael Palm
                                                                                                              den Circus Krone, Josef Hader am 14. + 15.
                              lassen: Kulturveranstalter Till Hofmann                                              ins Audimax der LMU. Nur Max Uthoff
                                                                                                                         bleibt stur und spielt am 25. 11.
                              versucht den Spagat – erfolgreich.                                                     „Moskauer Hunde“ im Lustspielhaus.

                              Herr Hofmann, Sie haben den Garten der Seidl-Villa bespielt und den         Gibt es diese Räume denn in München?
                              Innenhof des Deutschen Museums mit 400 genehmigten Plätzen und              Hofmann: Ich denke schon. Ich habe jetzt noch einen gefunden, der sehr
                              waren auch außerhalb Münchens unterwegs. Sie waren ziemlich kreativ         nahe zu uns liegt, das Theater Leo17 in der Leopoldstraße. Wir werden
                              im Finden alternativer Spielstätten. Wie kam es?                            dort im November starten. Das ist normal ein Raum mit 500 Plätzen, da
                              Till Hofmann: Die Kooperation mit dem Deutschen Museum war sehr gut,        werden wir vor 160 Gästen spielen können.
                              dort haben wir offene Türen eingerannt. Die haben dann unsere Bühne         Was machen Sie inzwischen mit den Kosten für die Räume, die Sie
                              tagsüber benutzen können für ihren „Science Summer“, also für ihr           nicht bespielen können?
                              Publikum. Wir haben abends gespielt. Und das war schlicht die Ent-          Hofmann: Das ist ein weiteres Thema. Die Besitzer der Räume müssen
                              deckung eines neuen Spielortes, dort werden wir nächstes Jahr wieder        dazu ermuntert werden, dass sie mal auf die Pacht zur Hälfte verzichten.
                              für vier Monate hingehen. Genauso war es mit der Seidl-Villa. Das ist ein   Nicht dass die dann am Ende der Pandemie komplett mit ihrem Gewinn
                              wahnsinnig flauschiger, schöner Garten, der der Lach- & Schieß-             dastehen, während alle anderen Geld mitbringen, und die Steuer zahlt es
                              gesellschaft sehr geholfen hat.                                             ihnen noch durch Förderung über Bande. Genau das ist gerade die
                              Was würden Sie denn als Mann der Praxis für den Winter an Vor-              absurde Situation der kompletten Unsolidarität.
                              schlägen vorbringen?                                                        Von alleine wird kaum jemand aufs Geld verzichten.
                              Hofmann: Unter den Umständen, die gerade herrschen, müssten – damit         Hofmann: Ich finde es absurd! Ich habe ja alle möglichen Varianten an
                              der Betrieb läuft, damit die Leute Jobs haben und ein Kulturangebot her-    Spielstätten. In Wien haben wir als Theater den Stadtsaal, da kommen
                              stellen – die Kommunen und auch die Staatsregierung größere Räume           die Vermieter und sagen, ab dem ersten Tag, an dem wir nicht mehr spie-
                              öffnen und zur Verfügung stellen, und zwar zu Konditionen, die sich auch    len können, zahlen wir nur noch die Nebenkosten. Im Milla Club haben
                              rechnen. In diese Überlegungen muss Fantasie reinkommen! In welche          wir uns auf eine ganz niedrige Pacht geeinigt und zahlen auch fast nur
                              Räume kann der Betreiber eines kleinen Klubs gehen und seine Unplugged-     die Nebenkosten. Das ist auch total fair. Bei den anderen Bühnen sind
                              Band spielen lassen? Wo können Comedians und Kabarettisten hin?             oft die Brauereien die Besitzer. Die sagen, man kann stunden bei acht
                                                                                                                                        Prozent Zinsen bis 2022. Außerdem gibt
                                                               CHECKBRIEF                                                               es inzwischen eine Spielstättenförderung,
                                                                                                                                        da kann man die Pacht angeben. Das wird
                                                                                                                                        dann zu 70 Prozent gedeckelt. Nur ist die
                                                               NAME Till Hofmann                                                        Pacht so hoch, dass man wieder Geld mit-
                                                               BERUF Konzertmanager, Kulturveranstalter                                 bringt, und der Erste, der Geld kriegt, ist
                                                               BETREIBT u. a. Lustspielhaus, Münchner Lach- & Schieß-                   der Hausbesitzer, dem du schon 25 Jahre
                                                               gesellschaft, Vereinsheim, Milla, Stadttheater Oblomow                   die Miete zahlst. Die Besitzer stoßen sich
    Foto: © Wolfgang Roucka

                                                               (München), Stadtsaal (Wien), Eulenspiegel Zeltfestival (Passau)          gesund, und das mit Steuergeldern. Das ist
                                                               BETREIBT Die Agentur Eulenspiegel Concerts, Millaphon Records            beachtlich.
                                                               BESPIELUNG WÄHREND DER PANDEMIE Innenhof des
                                                               Deutschen Museums, Garten der Seidl-Villa (Sommer) Theater                                Interview: Jürgen Wittner
                                                               Leo17 (Start jetzt im November)

                              62 | kulturnews
kn_s62s66_gesamt_vs_kn_s62s66_gesamt 20.10.20 16:41 Seite 63

        Foto: Flu Popow                                             Urbane Kultur

                                                                                                  Foto: A. Nirsch

                                                                                                                                                                     JAZZT
                                                                                                                                  - 2 3 .11.
                                                                                                                               0.
                                                                                                                        21‘.L1IVE & VIS&ION‘

                                                                                                                                            JOCE T DER GITA TRIO / BA ING / KA R & TOMM A & KRIS
                                                                                                                                             NACHTIN CLAAS USCHI BRÜNL STELTE T / MARTIN
                                                                                                                                             CRIS MOSES / R / DANIE ZZ NIGH
                                                                                                                                              CHINAOTENDEALE OOTH JA
                                                                                                                                              DIE N ESDNER SM
                                                                                                                                               1. DR

                                                                                                                                                 LYN B.
                                                                                                                                      HERS
                          Bienvenue trotz Pandemie                                                                             BROT USSION

                                                                                                                                                        SMITH EN / PATACELONA G RYNA KRAVBALDU FE NA BARTA
                                                                                                                          LAZZ
                                                                                                                         K A PER     C    OPS

                                                                                                                                                            RR
                                                                                                                                                             / EMIL

                                                                                                                                                                          AGE-D
                                                                                                                          CUB DIRTY LOUEVO

                                                                                                                                                                    BRAN DIE ZÖLLNE BALKAN ENKOW / DAVID ORLORESDEN
                          WIESBADEN Das geht ja Schlag auf Schlag: Henni Nachtsheim und                                                 N

                                                                                                                                                                      R
                                                                                                                                    R O

                                                                                                                                                                        X/
                                                                                                                              QUAD ARPENTERS

                                                                                                                                                                         DQVIS
                          Martin Sonneborn (links) sind angesagt im Rahmen der komischen                                           C RMLIN

                                                                                                                                                                              TA

                                                                                                                                                                              T / IIR R / BIG DA ORCHESTR RS KUTSCHWSKY / M LL STARS
                                                                                                                               O N

                                                                                                                                                                                IPSY
                                                                                                                             R
                          Reihe „Bienvenue trotz Pandemie“. Nachtsheim, bekannt geworden in                             CAME INGIN‘ HEANDLER

                                                                                                                                                                                     O RAN
                                                                                                                            W INA T
                                                                                                                       THE S                  NE

                                                                                                                                                                                           Y
                          Hessen und weit darüber hinaus mit der Comedy-Truppe Badesalz,
                                                                                                                                         SIMO

                                                                                                                                                                                             TALA Y WILSON / BLUE WKE / DORREYTI KLEIN SO
                                                                                                                                 T

                                                                                                                                                                                              CH
                                                                                                                                    LISA

                                                                                                                                                                                                 DD
                                                                                                                                                                                                  / MER
                          beantwortet im Programm „Null Null Sibbe“ am 27. 11. im                                                            IGEL

                                                                                                                                                                                                     TI
                                                                                                                                           NE

                                                                                                                                                                                                      AT.
                                                                                                                                    JULIABIGBAND

                                                                                                                                                                                                        ET BE / CHRISTOPNDER JAZZLIN LYLES UL TRIO /

                                                                                                                                                                               RESD
                                                                                                                                                                                                         LA
                          Schlachthof alle Fragen um den Hessen an sich und erklärt, warum

                                                                                                                                                                                                            A

                                                                                                                                                                                                              CKER
                                                                                                                                       H           O
                          man den Fußball von früher nicht mit dem von jetzt vergleichen kann.                                   AUS CARMINHOLI
                                                                                                                                     C
                                                                                                                           JAZZR

                                                                                                                                                                                                                   /D

                                                                                                                                                                                                                    / YOUN REUTER BAND / JO/ KAROLINE
                                                                                                                                               G N

                                                                                                                                                                                                                        O
                          Martin Sonneborn, Herausgeber der Satirezeitschrift Titanic und                                                 IC A

                                                                                                                                                                                                                          H
                                                                                                                                      STR         RUG

                                                                                                                                                                                                                           EE / SL / TUMBA SCHO
                                                                                                                               LUCA ANFRED KTRIO

                                                                                                                                                                                                                                A
                                                                                                                                                                                                                                 AT
                          Mitglied des Europaparlaments für die Satirepartei Die Partei, kommt

                                                                                                                                                                                                                                  ATEC
                                                                                                                                A N M      VA L L
                                                                                                                            AGE      TING M GAEBEL

                                                                                                                                                                                                                                       / JASM
                          am 28. 11. mit seinem Programm „Krawall und Satire“ vorbei.
                                                                                                                        HOMM            TO

                                                                                                                                                                                                                                            ITO / HA STEPH DT / TOBI
                                                                                                                                                                                                                                              IN TA BANA TRAD/ THOMA FORSTER

                                                                                                                                                                                   EN.DE
                          Sonneborn schafft es regelmäßig, fundiert und gleichzeitig satirisch

                                                                                                                                                                                                                                                   BATA
                          über die Zustände in Brüssel und Straßburg zu berichten. In den letz-

                                                                                                                                                                                                                                                        BAI / ICIONAL S STELZE /
                                                                                                                                                                                                                                                         WEI
                                                                                                                                                                                                                                                            AN
                          ten sechs Jahren ist der Satiriker so zu einer ernst zu nehmenden

                                                                                                                                                                                                                                                             STEPHA / IVE
                          moralischen Instanz in der Politik geworden.

                                                                                                                                                                                                                                                                   N KÖN KANEW
                                                                                                                                                                                                                                                                    AS

                                                                                                                                                                                                                                                                         IG / FA /
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  IONAL

                                                                                                                                                                                                                                                                                VO /
                                                                                                                                                                                                                                                                                R/
                                                                                                                                                                                                                                                                                            R)NAT
                                                                                                                                                                                                                                                                                       (INTETIONAL
                                                                                                                                                                                                                                                                                        EMO OMENAL
                                                                                                                                                                                                                                                                                         PHÄN

                          Musik von
                            morgen
                          FRANKFURT Das Ensemble
                          Modern schafft den seltenen
                          Balanceakt, gleichzeitig eine
                          Institution und doch immer
                          zeitgemäß zu sein. In diesem
                          Jahr feiert das international
                          bekannte Orchester seinen
                          40. Geburtstag. Und noch
                          immer setzt es sich für Neue
                          Musik im wahrsten Sinne
                          des Wortes ein. Am 13.
                                                                                                  Foto: Lindo Mbhele

                          November spielt das Ensemble
                          in der Alten Oper ein Konzert
                                                                                                                                                           M M EN!!
                          zum Thema „Afro-Modernism
                                                                                                                                                    E    O
                                                                                                                                                      N K DKONZERT
                          in Contemporary Music“
                                                                                                                                                E D
                                                                                                                                            CHWEUTSCHLAN
                          unter der Leitung von Dirigent
                          Vimbayi Kaziboni. Dabei                                                                                     I E S
                                                                                                                                     D IGES D
                                                                                                                                                            O   O  P S
                          wird unter anderem das Stück „Invisible Self“ des Komponisten Andile
                                                                                                                                      EINZ
                                                                                                                                                      Y   L           ME
                                                                                                                                        D13.I11R.20T– 20 UHR O
                          Khumalo (Foto) uraufgeführt. Im Vorfeld gibt es ein Symposium.
                                                                                                                                                              ST RA-DO
                                                                                kulturnews | 63
kn_s62s66_gesamt_vs_kn_s62s66_gesamt 20.10.20 16:41 Seite 64

                                          Urbane Kultur

                                                                                                                                   Museale
                                                                                                                                   Dystopie
                                                                                                                                   FRANKFURT Die Demokratie ist am Ende,
                                                                                                                                   später wird man auf ihre Organe nur wie auf
                                                                                                                                   archäologische       Relikte     zurückblicken.
                                                                                                                                   Zumindest ist es so in der düsteren Zukunft, die
                                                                                                                                   das Performancekollektiv andpartnersincrime
                                                                                                                                   in „Das Parlament – Nach dem Ende der
                                                                                                                                   Versammlung II“ entwirft. Bei einer fiktiven
                                                                                                                                   Führung durch das Historische Museum wer-
                                                                                                                                   den die Ruinen der Parlamente begutachtet
     Foto: Marc Behrens

                                                                                                                                   und die Frage gestellt: Was können wir heute
                                                                                                                                   tun, damit es nicht so kommt? Die
                                                                                                                                   Veranstaltung, entstanden in Kooperation mit
                                                                                                                                   dem Mousonturm, feiert am 18. 11. Premiere.

                                                                                                                Illusionen im Schloss
                                                                                                                MÜNCHEN Eigentlich zaubert Alexander Kist in seiner Alexander Kist
                                                                                                                Theater genannten Location, doch wenn die Pandemie da ist, kann
                                                                                                                auch ein Illusionist sie nicht wegzaubern. Dafür gelang Alexander Kist
    Credit: FZML Foto: Stefan Thielicke

                                                                                                                aber was anderes: Seit kurzer Zeit gastiert er in der Eventlocation Das
                                                                                                                Schloss. Ab sofort und bis zum Jahresende zelebriert der Meister dort
                                                                                                                sein Programm „The World’s greatest Magic“.

                                                                        Thomas Christoph Heyde und JiYoun Doo

                                          Neues aus der Musikstadt
                                          LEIPZIG Ein weltumspannendes Unterfangen: Dieses Jahr findet
                                          zum ersten Mal das Ensemblefestival für aktuelle Musik statt. Dazu
                                          hat sich das Forum für zeitgenössische Musik Leipzig unter der
                                          Leitung von Thomas Christoph Heyde mit dem Ensemble Tempus
                                          Konnex zusammengeschlossen, das die Komponistin JiYoun Doo
                                          anführt. Der Fokus der Erstausgabe liegt auf dem Osten: Ensembles
                                          aus China, Japan und Russland spielen gemeinsam mit deutschen
                                                                                                                                                                                          Foto: © Alexander Kist

                                          Orchestern. Mit zahlreichen Uraufführungen, Vorträgen sowie einem
                                          Kompositionswettbewerb feiert die Musikstadt Leipzig vom 19. bis
                                          zum 22. November die Macht der Musik, Grenzen zu überwinden.

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                                                                           Urbane Kultur

                                                                                                                                                             Stand : 09/2020
                                                                                                                 Archäologisches Museum Frankfurt
                                                                                                                 Bibelhaus Erlebnis Museum
                                                                                                                 Caricatura Museum Frankfurt
                                                                                                                 Deutsches Architekturmuseum

                                Gegenwarts-
                                                                                                                 DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
                                                                                                                 Deutsches Ledermuseum Offenbach

                                bewältigung
                                                                                                                 Dommuseum Frankfurt
                                                                                                                 Eintracht Frankfurt Museum
                                                                                                                 Fotografie Forum Frankfurt
                                                                                                                 Frankfurter Goethe-Haus
                                                                                                                 Frankfurter Kunstverein
                                MÜNCHEN Roland Schimmelpfennig, der beliebteste                                  Geldmuseum der Deutschen Bundesbank
                                deutsche Theaterautor, hat ein Stück über die
        Foto: Lucia Hunziker

                                                                                                                 Haus der Stadtgeschichte Offenbach
                                Pandemie geschrieben. Die Regisseurin Nora                                       Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm
                                Schlocker bringt es zur Uraufführung.                                            Historisches Museum Frankfurt
                                                                                                                 Ikonen-Museum
                                                                                                                 Institut für Stadtgeschichte
                               Frau Schlocker, das Stück „Der Kreis um die Sonne“ ist ein
                               Auftragswerk, eine Reaktion auf die Pandemie. Wie ist es, ein Stück               Jüdisches Museum Frankfurt
                               mit einem so offensichtlichen Gegenwartsbezug zu inszenieren?                     Junges Museum Frankfurt
                               Nora Schlocker: Mir als Regisseurin würde es sehr schwer fallen, im               Klingspor Museum Offenbach
                               Moment ein Stück zu inszenieren, das keinen Bezug zur Pandemie hat.
                               Ich begreife Theater als einen Ort, an dem eine Auseinandersetzung
                               über das Jetzt stattfinden kann. Wenn man heute einen Zuschauerraum
                               betritt, ist durch die notwendigen Hygienemaßnahmen die Pandemie
                               als Thema sowieso präsent. Das dann aus dem Bühnengeschehen
                                                                                                            37 MUSEEN,
                               auszublenden, käme mir absurd vor.
                               Inwiefern haben Sie Ihre persönlichen Erfahrungen der letzten Monate         UNENDLICHE
                                                                                                            ENTDECKUNGEN
                               im Text wiedergefunden?
                               Schlocker: Wenn man ein Stück über die Pandemie schreibt, was Roland
                               Schimmelpfennig tut, kann man sehr viel falsch machen. Er schafft es
                               allerdings wunderbar, den Begriff Corona nie zu nennen und trotzdem          museumsufer.de
                               mit unzähligen Assoziationen zu spielen. Besonders spannend ist, dass
                               der Ort der Handlung ein rauschendes Fest ist, jener Ort, der von unse-           Liebieghaus Skulpturensammlung
                               rer derzeitigen Wirklichkeit am weitesten entfernt zu sein scheint. Allein
                                                                                                                 Museum Angewandte Kunst
                               schon das ist für mich wie mein ganzes Team eine spannende Heraus-
                               forderung, und das bei Einhaltung der derzeitigen Hygienemaßnahmen.               Museum für Kommunikation
                               Letztlich ist es ein Stück über eine Zeitenwende, über ein Davor und              MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST
                               ein Jetzt. Der „Kreis um die Sonne“ ist ein Stück Gegenwartsbewältigung,          Museum Giersch der Goethe-Universität
                               im besten Sinn maßgeschneidert für das Zusammensein in einem
                               Theaterraum im Jetzt. Über das Nachher kann man nur mutmaßen,                     Museum Judengasse
                               und Roland Schimmelpfennig tut gut daran, genau das offenzulassen.                Museum Sinclair-Haus Bad Homburg
                               Wie hat die Krise das Theater beeinflusst? Wie wird sie es noch be-               Portikus
                               einflussen?
                                                                                                                 Porzellan Museum Frankfurt
                               Schlocker: Im Theater ist es nicht anders als überall. Es spitzen sich
                               bestehende prekäre Verhältnisse noch mehr zu. Wir sind am Bayerischen             SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
                               Staatsschauspiel im Gegensatz zu vielen anderen zwar in einer finan-              Senckenberg Naturmuseum
                               ziell einigermaßen geschützten Situation. Wir geben unser bestes, die             Städel Museum
                               Hygienemaßnahmen auch als Herausforderung zu sehen und mit allem
                                                                                                                 Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse
                               aufbringbaren Optimismus ihren künstlerischen Mehrwert zu ergrün-
                               den. Dennoch – manchmal verzweifle ich auf der Probe, dass kein                   Struwwelpeter Museum
                               Körperkontakt möglich ist. Aber auch das ist schlussendlich ein Spiegel           TOWER MMK
                               unserer Zeit. Als Theater treten wir an, für unsere Zuschauer zu spielen,
                                                                                                                 Weltkulturen Museum
                               und natürlich ist es für uns extrem frustrierend, dass das im Moment
                               nur so wenige sein dürfen.                                                        ZOLLAMT MMK
                                                                              Interview: Matthias Jordan

                               Der Kreis um die Sonne wird am 14. November am Münchner
                               Residenztheater uraufgeführt.

                                                                                        kulturnews | 65
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                          Urbane Kultur

                          Kästner für Erwachsene
                          BERLIN Erich Kästner ist in den meisten Köpfen vor allem als Kinderbuchautor

                                                                                                                                                                                                                                 Foto: Guido Werner
                          präsent – zu Unrecht. Dass der Schriftsteller auch Erwachsenen Einiges zu sagen
                          hatte, beweist keins seiner Werke so gut wie „Fabian“. Avantgarde-Regisseur Frank
                                                                     Castorf (Foto), selbst oft genug un-
                                                                     verstanden, bringt den lange zensierten
                                                                     Roman am Berliner Ensemble ab dem
                                                                     13. November als „Fabian oder Der                                   Drei Städte – drei Programme
                                                                     Gang vor die Hunde“ auf die Bühne.
                                                                     Darin schildert Kästner die letzten Züge                            BERLIN/MAGDEBURG/MAINZ In seinem neuen Programm
                                                                     der Weimarer Republik aus der ironisch                              „Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Und gibt es dort
                                                                     gebrochenen Sicht eines Großstadt-                                  genug Parkplätze?“ spannt der Mann, der mit Puschel-
                                                                     menschen. Die Nazis verbrannten das                                 mikrofon berühmt wurde, vom Anbeginn der Menschheit
     Foto: Moritz Haase

                                                                     Buch vor den Augen des Autors, der                                  über das Paris der 1970er den ganz großen Bogen bis in die
                                                                     sich unter die Menge gemischt hatte –                               ferne Zukunft. Ein Kabarettist macht Ernst … am 11. und
                                                                     heute wird Kästners Werk in der                                     12. November in den Wühlmäusen Berlin. In Mainz im
                                                                     Hauptstadt wieder zelebriert.                                       Frankfurter Hof hingegen spielt der gebürtige Franzose am
                                                                                                                                         6. November mit „Jetzt noch deutscherer“ sein Programm
                                                                                                                                         zur Einbürgerung, während er im Theater Magdeburg am
                                                                                                                                         15. 11. sein „Le Best of“ gibt.

                                                                                                                  Liebesspiel
                                                                                                                  BERLIN Katharina Thalbach und Andreja Schneider sind Freundinnen. Als
                                                                                                                  Schneider Thalbach vor über zwölf Jahren fragt, ob sie sich vorstellen könne,
                                                                                                                  gemeinsam einen Abend mit Lieblingsliedern zu bestreiten, konnte sich
                                                                                                                  Katharina Thalbach zunächst nicht dafür erwärmen. Bis die beiden den
                                                                                                                  Schlager „Zwei auf einer Bank“ einstudierten, den Schlagerfans schon seit
                                                                                                                  Jahrzehnten durch Gitte und Rex kennen. Katharina Thalbach fand sich
                                                                                                                  sofort im männlichen Part wieder, was für sie der Türöffner zum Programm
                                                                                                                  war. Vom 4. bis 18. November betreiben Andreja Schneider und Katharina
                                                                                                                  Thalbach mit Liedern von Zupfgeigenhansl über Evelyn Künneke bis hin zu
    Foto: XMAX

                                                                                                                  Hannes Wader ihr Spiel um die Liebe, musikalisch begleitet in der Bar jeder
                                                                                                                  Vernunft vom Christoph-Israel-Quartett.

                          IMPRESSUM
                          CHECKBRIEF                                 REDAKTION                                       WEITERE BEITRÄGE                                          ART DIRECTOR Nils Heuner
                          kulturnews erscheint monatlich immer       fon 040-39 92 95-0 | fax 040-39 92 95-29        DIESER AUSGABE
                          am letzten Donnerstag in allen urbanen     E-Mail redaktion@bunkverlag.de                  Ron Haller (ron), Nils Heuner (nh),                       GRAFIK Anna Diem
                          Metropolregionen an über 3 000 Szene-      Leser-E-Mail leser@bunkverlag.de                Hauke Meyer (hm), Albert Munz (am),
                          und Kulturlocations                                                                        Jan Paersch (jp), Verena Reygers (vr),                    ANZEIGEN
                                                                     MUSIK + LITERATUR                               Steffen Rüth, Petra Schaper, Mitja Steffens               fon 040-39 92 95-0 | fax 040-39 92 95-29
                          VERLAG                                     Carsten Schrader (cs), fon -13                                                                            E-Mail anzeigen@bunkverlag.de
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                          Zeisehallen, Friedensallee 7–9, 22765                                                      unbedingt die Meinung des Herausgebers oder des           SALES DIRECTOR Helge Löbel (v.i.S.d.P.)
                          Hamburg                                    URBANE KULTUR Jürgen Wittner (jw)               Verlags wieder. Für unverlangt eingesandte Materialien    fon -16 | E-Mail hloebel@bunkverlag.de
                          fon 040-39 92 95-0 | fax 040-39 92 95-29   fon -18 | E-Mail jwittner@bunkverlag.de         kann keine Gewähr übernommen werden.
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                          VERLEGER                                   fon -20 | E-Mail vsievert@bunkverlag.de         Verlag und können nur mit dessen Genehmigung              Jürgen Peters, Petra Schaper
                          Uwe H. Bunk                                                                                weiterverwendet werden. Veranstaltungshinweise
                                                                     ONLINE Stefan Grüll (sg)                        werden kostenlos abgedruckt. Fotos, die Veranstaltungs-   HINWEIS ZU GEWINNSPIELEN
                          CHEFREDAKTEURIN                            fon -10 | E-Mail sgruell@bunkverlag.de          hinweise illustrieren, können nur frei abgedruckt         Aktionen und Tipps sind Formen von
                          Dr. Jutta Rossellit (v.i.S.d.P.)                                                           werden; der Verlag setzt bei Eingang voraus, dass alle    Promotion. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
                                                                     VOLONTÄR*INNEN                                  Honorar fragen vom Veranstalter bereits geklärt sind.
                                                                     Janka Burtzlaff (jb), Matthias Jordan (mj)                                                                ANZEIGENSCHLUSS 12/20: 17. 11. 2020
                                                                     Jonah Lara (jl)                                                                                           Es gilt die Anzeigenpreisliste 2020.

                                                                                                                                                                               NÄCHSTE AUSGABE 12/20: 26. 11. 2020

                          66 | kulturnews
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