Verkehrsentwicklungsplan 2025plus - Ein Überblick - Dresden.de
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Vorwort Mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP 2025plus) verfügt die Landeshauptstadt Dresden seit dem Jahre 1994 erstmals wieder über einen vom Stadtrat beschlossenen verkehrlichen Entwicklungsrahmen. Das heißt jedoch nicht, dass die Arbeit der verkehrsstrategischen Planung seit dem Jahre 1994 stehen geblieben wäre. Wesentliche Fortschreibungen des Verkehrskonzeptes von 1994 finden sich im Flächennutzungsplan 1998, im Integrierten Stadtentwicklungs konzept 2002, im Verkehrskonzept von 2003 (nicht beschlossen) und in der Dresdner Mobilitätsstrategie von 2006. Nun galt es, ein verkehrsstrategisches Konzept zu erstellen, das den veränderten Rahmenbedingungen unserer Zeit Rechnung trägt; solche sind: ■■ globale Entwicklungen, wie Schwankungen auf den Finanzmärkten, Preisentwick lungen auf dem Rohstoffsektor und Ähnlichem, ■■ neue europäische und nationale Gesetzgebung, beispielsweise zur Luftreinhaltung, ■■ höhere Ansprüche der Menschen an eine schadstoff-, lärm- und risikoarme Umwelt und mehr Lebensqualität, ■■ der demografische Wandel in den westeuropäischen Ländern, der mit weniger Wohn bevölkerung, größeren Anteilen älterer Menschen und wachsender Individualität in Lebensweisen und -stilen verbunden ist, ■■ wachsender Finanzbedarf für Sanierung und Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur und ■■ stark gestiegene Anforderungen der Menschen nach mehr Teilhabe an Planungs prozessen. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahre 2009 mit der Arbeit an einem neuen Verkehrs entwicklungsplan mit dem Zeithorizont 2025 und darüber hinaus begonnen. Die Heraus forderungen waren gewaltig. Begleitet von einem Runden Tisch mit über 40 Partnern aus unterschiedlichsten Institutionen, Vereinen, Verbänden etc., einem Wissenschaftlichen Beirat, einem Runden Tisch Nachbarn/Region sowie einer städtischen Lenkungsgruppe wurde im Verlaufe von vier Jahren das Plandokument von einem Planerkonsortium verfasst. Auch die verkehrspolitischen Sprecher der Stadtratsfraktionen waren in diesen Prozess einbezogen. Zwei Beschlüsse des Stadtrates wurden in dieser Zeit gefasst, die die erreichten Ergebnisse festschrieben und ein Weiterarbeiten auf gesicherter Basis ermöglichten. Nach intensiver und auch konstruktiv-streitbarer Diskussion am Runden Tisch wurden die „Ziele für die künftige Verkehrsentwicklung der Landeshauptstadt Dresden für den Zeithorizont 2025 und darüber hinaus“ aufgestellt und beschlossen. Auch die Frage nach dem schwer punktsetzenden Entwicklungsszenario wurde gründlich und intensiv beraten. Die Entschei dung fiel auf das ÖPNV-orientierte Szenario. Nachdem der Entwurf des VEP 2025plus durch das Planerkonsortium vorgelegt wurde, entspann sich eine intensive Diskussion im Stadtrat sowie mit und unter den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt Dresden.
Höhepunkt der öffentlichen Diskussion bildete die Dresdner Debatte. Deren Website riefen rund 4500 Menschen auf, viele Bürgerinnen und Bürger kamen auch in den „roten Container“, um in das direkte Gespräch mit der Stadtverwaltung zu treten. So gab es aus der Bevölkerung der Stadt Dresden rund 930 Hinweise, Anregungen und Kommentare, von denen 450 einen direkten Bezug zum VEP 2025plus hatten. Viele Vorschläge waren schon Bestandteil des Planwerkes, andere wurden mehrfach genannt oder konnten aufgrund ganz ähnlicher Beschreibung zusammengefasst werden. Letztlich wurden 21 Vorschläge aus der Einwohnerschaft per Beschluss des Stadtrates in das Konzept aufgenommen. Nach fünfjähriger intensiver Arbeit wurde das Planwerk am 20. November 2014 vom Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden beschlossen. Nicht zu vergessen ist, dass der VEP 2025plus schon in seiner Entstehungszeit durch die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, Frau Helma Orosz, auf die euro päische Ebene gehoben wurde. Vorgestellt als großes Dresdner Projekt auf einer europäi schen Konferenz der Städtevereinigung POLIS, genoss der VEP 2025plus von Anbeginn an eine große internationale Aufmerksamkeit. Mehrfach wurde auf europäischen Workshops über den Stand der Planung berichtet und das Planwerk selbst im Ranking der besten euro päischen Verkehrsentwicklungspläne (Sustainable Urban Mobility Plans) platziert. Durch die EU-Kommissarin für Verkehr, Frau Violeta Bulc, wurde die Landeshauptstadt Dresden am 20. März 2015 für ihren VEP 2025plus ausgezeichnet. Im Ranking der europä ischen Städte mit einem Planwerk dieses umfassenden und modernen Anspruchs an die Entwicklung des Stadtverkehrs hat Dresden den zweiten Platz gemeinsam mit der Stadt Gent (Belgien) hinter der Stadt Bremen erreicht. Es ist mir wichtig, mit diesem Statement allen Bürgerinnen und Bürgern, darunter allen Mitgliedern der Runden Tische zum VEP, des Wissenschaftlichen Beirates und den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, für ihr hohes Engagement zu danken, mit dem sie gemeinsam an diesem Planwerk gearbeitet haben. Ein besonderes Bedürfnis ist es mir, meinem Vorgänger im Amt, Herrn Jörn Marx, unter dessen engagierter Schirmherrschaft der VEP 2025plus entstand und der sich persönlich sehr für das Gelingen des Planwerkes eingesetzt hat, Dank und Anerkennung auszusprechen. Ich wünsche dem VEP 2025plus auf seinem Weg zur Umsetzung alles Gute und viel Erfolg. Raoul Schmidt-Lamontain Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr
Inhalt 1. Warum jetzt ein neuer Verkehrsentwicklungsplan? 7 Stadt im Wandel 7 Strategiepapier 7 2. Wie ist der VEP Dresden 2025plus entstanden? 8 3. Rahmenbedingungen und Ziele der Verkehrsentwicklung in Dresden 10 4. Mobilität und Verkehr in Dresden – eine Standortbestimmung 12 Infrastrukturen in Verantwortung Dritter 12 Mit dem Verkehrsentwicklungsplan Neue und sanierte Elbbrücken im Stadtgebiet 12 2025plus gibt es für die Landeshauptstadt Sanierung/Ausbau leistungsfähiger Verkehrszüge im Straßenhauptnetz 12 Dresden eine fundierte Strategie für eine Infrastrukturelle Vorhaben im Öffentlichen Personennahverkehr 13 abgestimmte, ausgewogene Entwicklung. Vorhaben für den Radverkehr 13 Der VEP ist eng verzahnt mit den städti- Sonstige Vorhaben 13 schen Leitplanungen wie dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept InSEK, den Verkehrsentwicklung 14 Umweltplanungen zu Luftreinhaltung und Motorisierung 14 Lärmminderung und zum Energie- und Verkehrsmittelwahl (Modal Split) der Einwohner Dresdens 14 Klimaschutz. Der VEP ist zudem wichtige Verkehrsmengen im Straßennetz 15 Grundlage für den neuen Dresdner Flächen- Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr 15 nutzungsplan. Fazit zur Entwicklung der vergangenen Jahre 15 Es ist gelungen, gemeinsam Entwick- Die Maßnahmen im Überblick 16 lungsschwerpunkte zu setzen und die Wei- 5. Defizite und Herausforderungen 18 chen für die Verkehrsentwicklung in der 6. Wie können die Ziele erreicht werden? 20 Landeshauptstadt Dresden für ein modernes 7. Bausteine und Inhalte der Mobilitätsstrategie Dresden 2025plus 22 und zukunftsfähiges Dresden zu stellen. Nun steht die Umsetzung des VEP als 8. Die wichtigsten Vorhaben des Handlungskonzeptes 24 ambitionierte Aufgabe von uns – vor der Straßennetz/Verkehrsmanagement/Stadtraum 24 Stadtverwaltung selbst und ihren vielen Öffentlicher Personenverkehr 25 Fachpartnern und auch den Bürgerinnen Barrierefreiheit und Fußgängerverkehr 25 und Bürgern! Denn alle Bürgerinnen und Radverkehr 26 Bürger unserer Stadt und die vielen Gäste Mobilitätsmanagement und Innovationsansätze 26 und Besucher sind Nutzer des Stadtverkehrs- Elbquerungen und Freihaltung von Flächen 27 systems. Und gemeinsam wollen wir, jeder 9. Schritte zur Umsetzung 28 auf seine Weise, dazu beitragen, es zu gestal- ten und Dresden zu einer attraktiven Stadt mit hoher Lebensqualität zu entwickeln. Stefan Szuggat Amtsleiter Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dresden 5
1. Warum jetzt ein neuer Verkehrsentwicklungsplan? Verkehrsplanung hat in Dresden Tradition: Stadt im Wandel Strategiepapier Der neue Verkehrsentwicklungsplan Dres den 2025plus reiht sich ein in eine Serie Schon allein die vorhandenen Straßen und Der Verkehrsentwicklungsplan Dresden bedeutsamer Vorgänger wie die General Brücken zu erhalten und das öffentliche 2025plus verkehrspläne von 1950, 1967 und 1977 Verkehrsnetz im Bestand zu sichern, stellt und das „Leitbild für die künftige Verkehrs die Stadt Jahr für Jahr vor enorme finanzi ■■ richtet anstehende Verkehrsvorhaben politik im Ballungsraum Dresden“ von 1991. elle und planerische Herausforderungen. und -aktivitäten strategisch aus, Das erste umfassende Verkehrskonzept Daneben bestehen noch einige Defizite wie ■■ setzt Kosten und Wirkungen ins nach der deutschen Wiedervereinigung etwa Baumängel an Straßen und Brücken, Verhältnis, 1994 und die Dresdner Mobilitätsstrate Unfallschwerpunkte wie am Schillerplatz ■■ leitet daraus Schwerpunkte ab und gie von 2006 bauen auf den langjährigen oder überlastete Verkehrsknoten, so benennt vordringliche Aufgaben. Planungen auf. etwa im Bereich Marienbrücke/Könneritz Waren die Planungswerke bis in die straße. Die dynamische Entwicklung und Das Strategiepapier ist kein starres Plan 1990er Jahre vor allem dadurch geprägt, das wirtschaftliche Gedeihen Dresdens werk. Stadtratsfraktionen und begleiten die Straßen-Infrastrukturen der wachsenden wiederum sind ohne Stadtentwicklung und de Gremien entwickelten die Vorhaben Motorisierung und steigenden Verkehrs -umbau undenkbar. Dafür benötigt Dresden weitgehend im Konsens, wobei die mengen im Kfz-Verkehr anzupassen, gibt auch künftig neue Vorhaben im Straßen- Stadtverwaltung genügend Raum behält, die Mobilitätsstrategie von 2006 deutlich und Schienennetz, unter denen beispiels eigene kommunalpolitische Schwerpunkte veränderte Leitbilder vor. Darin spiegelt weise hervorzuheben sind: zu setzen. Erfolgskontrollen begleiten den sich der Wandel verkehrspolitischer Ziele: Umsetzungsprozess fortlaufend. Damit Damit die Bürgerinnen und Bürger am ■■ das Stadtbahnprogramm 2020 der vermag die Stadt rechtzeitig auf neue Rah kommunalen Leben teilhaben können, Dresdner Verkehrsbetriebe menbedingungen zu reagieren und behält muss auch ihre umfassende Mobilität ■■ der Neubau der Bundesstraße B 6 zugleich die gesteckten verkehrspolitischen gesichert sein. Zugleich sind die negativen in Cossebaude als ein Vorhaben des Ziele im Blick. Auswirkungen des Verkehrs wie Lärm, Luft- Bundes Schadstoffe und klimaschädliche Abgase zu ■■ der Straßenausbau in Reick/Strehlen/ verringern. Die Anliegen scheinen einander Gruna zur besseren Verkehrsanbindung zu widersprechen. Um unter beiden As des Wissenschaftsstandortes Ost pekten Mobilität und Verkehr zu entwi ckeln, geht es fortan darum, bestehende Infrastrukturen effektiver zu nutzen und die Verkehrsmittel des Umweltverbundes, also den öffentlichen Personennahverkehr sowie den nichtmotorisierten Verkehr (Fuß gänger/Radfahrer) stärker zu fördern. ← Die Waldschlößchenbrücke: Neue Verbindung über die Elbe für alle Verkehrsmittel 7
2. Wie ist der VEP Dresden 2025plus entstanden? Der Runde Tisch ist kein Harmonie-Modell. Im Gegenteil: Die Erarbeitung des VEP war hier zuweilen von kontroversen Debatten geprägt. Ungeachtet dessen ist die Arbeit des Runden Tisches dem Prinzip von Offenheit und Transparenz verpflichtet und dem Ziel, einen gemeinsam getragenen Konsens zu finden. Erhart Pfotenhauer planungsgruppe epUrban ↑ Erhart Pfotenhauer (4. v. l.), Geschäftsführer Planungsgruppe epUrban, spricht als Moderator am Runden Tisch In der Vergangenheit entstanden strategisch ■■ „Runder Tisch Umland“ mit Vertretern ausgerichtete Verkehrskonzepte meist der Umlandgemeinden (Bannewitz, als „Expertendokumente“. Bereits beim Heidenau, Freital, Wilsdruff, Radebeul, Verkehrspolitischen Leitbild 1991 und Moritzburg, Ottendorf-Okrilla, Rade beim Verkehrskonzept 1994 kam eine sehr berg, Wachau), der Landkreise und ausführliche kommunalpolitische Diskus des Freistaates Sachsen sion in Gang. Seit dem hat sich die Beteili ■■ Projektgruppe Stadtverwaltung mit gungskultur jedoch weiter gewandelt. Der Vertretern aus den beteiligten Ämtern Verkehrsentwicklungsplan 2025plus setzt – parallel zu gegenwärtigen Bestrebungen in anderen großen Städten – neue Maßstäbe und Akzente, um Akteure und die Bür gerinnen und Bürger umfangreich in den fischelant mobil Planungsprozess einzubeziehen. Folgende Verkehr neu Gremien haben den Prozess begleitet: denken ■■ Lenkungskreis mit Vertretern der Stadtratsfraktionen, den Fachbür germeisern, dem Projektleiter des Verkehrsentwicklungsplanes, dem Moderator des Runden Tisches und Landeshauptstadt Dresden, Büro der Oberbürgermeisterin, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Stadtplanungsamt, Redaktion/Grafik/Gestaltung: Felix Hedel, www.buerozucker.de, August 2013 weiteren Gremien ■■ wissenschaftlicher Beirat mit Wissen schaftlern aus Verkehrs- und Stadtpla nung (von der Technische Universität 21. september bis 19. oktober 2013: Dresden und anderen wissenschaft www.dresdner-debatte.de online informieren und diskutieren lichen Einrichtungen) info-box am Dr.-Külz-Ring, ihre Vision: Welche Verkehrsmittel wollen vor dem eingang zur altmarktgalerie Sie 2025 nutzen? vor Ort informieren und ins Gespräch kommen dienstag bis Freitag von 15 bis 19 uhr, Was denken sie: Wie bewegen wir uns ■■ „Runder Tisch“ mit verschiedenen Ak Samstag von 11 bis 16 uhr Am 3. Oktober ist die Infobox geschlossen. 2025 fort? Was wird im Vergleich zu heute anders sein? teuren und Interessenvertretern Dresden debattiert (DVB AG, Verkehrsverbund Oberelbe, ADFC, ADAC und weitere) ↑ Plakat „fischelant mobil“ zur Dresdner Debatte 8
↑ Neue Wege in der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Verkehrsentwicklungsplan 2025plus: die Infobox der Dresd ner Debatte Eine besondere Rolle spielten dabei die online (↗ www.dresdner-debatte.de) dis Mitglieder des Runden Tisches, als Ideen kutieren, aber auch im direkten Austausch geber, Interessenvertreter, Diskussionspart mit den Fachkollegen aus der Verwaltung ner und vor allem als Multiplikatoren der in der roten Infobox am Dr.-Külz-Ring Bürgerinnen und Bürger, der Kommunal begleiten. Aus der Öffentlichkeitsbeteili politik und der Fachöffentlichkeit. gung kamen etwa 1000 Hinweise, die in die Die Dresdner wurden mit unterschied Bearbeitung des VEP 2025plus einflossen. lichen Beteiligungsformaten während des Zudem stellte die Stadt den Entwurf des gesamten Entwicklungsprozesses einbe VEP in allen Ortsämtern und Ortschaften zogen. Eine besondere Rolle spielte dabei vor und diskutierte diesen mit den Anwe Integrierte Verkehrsplanung heißt „mitein- die „Dresdner Debatte“. Vier Wochen lang senden. ander statt gegeneinander“! konnten die Dresdnerinnen und Dresdner Der VEP Dresden 2025plus ist ein den vorliegenden Entwurf ausführlich Ergebnis von Kooperation und Kompromiss- fähigkeit: sowohl im Umgang der Behörden untereinander und mit der Politik als auch im Ausloten der Strategien und Maßnahmen V NG mit Betroffenen und Interessensvertretern. ER Damit haben wir die Weichen für eine U ALT BÄ nachhaltige (Verkehrs-)Zukunft in Dresden ND TIK UND VERW nachvollziehbar, effektiv und kostengünstig E, VEREINE UND – künftig ohne endlosen politischen Streit – RUNDER TISCH gestellt. unter Leitung des Beigeordneten für Stadtentwicklung mit unabhängiger Moderation Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens Technische Universität Dresden LI Lehrstuhl Verkehrs- und Infrastruktur PO planung (vip) W IR TS CH A FT ■ Stadtratsfraktionen 6 Sitze ■ Projektgruppe VEP Stadtverwaltung 3 Sitze ■ Verkehrsträger 3 Sitze ■ Weitere gesellschaftliche Interessengruppen 6 Sitze ■ Wirtschaftsverbände 3 Sitze ■ Verkehrsverbände 3 Sitze ■ Wissenschaftlicher Beirat 1 Sitz ↑ Zusammensetzung des Runden Tisches 9
3. Rahmenbedingungen und Ziele der Verkehrsentwicklung in Dresden Demografische, raumstrukturelle und regionale infrastrukturelle Entwicklungen geben Rahmenbedingungen für die Mobi lität und den Verkehr in Dresden vor. Der Freistaat Sachsen und auch das Dresdner Umland sind durch einen Bevölkerungs rückgang geprägt. Das Durchschnittsalter steigt, der Anteil und die Anzahl der Kinder und der Erwachsenen im Erwerbstätigen alter gehen zurück, und die Anzahl der Seniorinnen und Senioren und hoch Betagten nimmt zu. Dieser Trend wird auch zukünftig anhalten. Demgegenüber deutet sich in Dresden und in anderen großen Städten nach Jahren mit rückläufigen Bevölkerungszah len ein Trend zur Umkehr an. Nach dem Tiefststand im Jahr 2000 mit etwa 478 000 ↑ Auch der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Imageträger der Stadt Dresden ist bei der Verkehrs Einwohnerinnen und Einwohnern konnte entwicklungsplanung zu beachten Dresden 2010 bereits 522 000 Einwohner verzeichnen. Für das Jahr 2025 rechnet die Stadt mit über 550 000 Einwohnern. Somit ■■ Gesetze zur Luftreinhaltung mit Hierfür wurden bereits eigene Planwerke überlagern sich kommunale Wachstums bindenden Grenzwerten für Feinstaub entwickelt und beschlossen, insbesondere prozesse mit einer weitgehend stabilen und CO2 Situation in den unmittelbaren Umlandge ■■ der beabsichtigte Beitrag der Landes ■■ der Luftreinhalteplan für die Landes meinden und stärkeren Bevölkerungsrück hauptstadt Dresden zum Klimaschutz hauptstadt Dresden (Mai 2011) gängen in der Region. Das wird sich auf die ■■ auf der Grundlage der EU-Umgebungs ■■ das Integrierte Energie- und Klima zukünftige Verkehrsentwicklung in Dresden lärmrichtlinie für Dresden abgeleitete schutzkonzept der Landeshauptstadt niederschlagen. Zielwerte der Verkehrslärmminderung Dresden 2030 (November 2012) und Der Verkehrsentwicklungsplanung sind ■■ der Masterplan Lärmminderung die Rahmenbedingungen zunächst durch (2008/Entwurf 2014) den Flächennutzungsplan und rechts kräftige Bebauungspläne sowie durch gesetzliche Anforderungen und überge ordnete Zielstellungen vorgegeben. Daraus resultieren verbindliche Konzepte der Landeshauptstadt, die sich insbesondere auf die Umweltverträglichkeit des Verkehrs beziehen. Dazu gehören vor allem: → Bevölkerungsentwicklung zwischen 1990 und 2025 in Dresden (rot) und in den angrenzenden Landkreisen (grün) 10
↑ Die Verkehrssysteme von Stadt und Region sind eng miteinander zu verknüpfen Unter Berücksichtigung der Rahmenvor gaben und Analysen erarbeiteten und diskutierten die Beteiligten des Runden Tisches die Ziele für den Verkehrsentwick lungsplan 2025plus. In den Ausschüssen des Stadtrates wurden sie modifiziert und schließlich vom Stadtrat Dresden im März 2011 beschlossen. Die vier Leitziele lauten: Leitziel 1: Zukunftsfähige, nachhaltige und umweltgerechte Verkehrs- und Mobilitäts qualität für Bevölkerung und Wirtschaft Leitziel 2: Sozial gerechte Mobilitätsteil habe – unter Berücksichtigung spezifischer Bedürfnisse aufgrund unterschiedlicher Lebensbedingungen – und damit gleiche Chancen für alle zur Beteiligung am gesell schaftlichen Leben Leitziel 3: Gewährleistung und Sicherung einer hochwertigen Stadt- und Umweltqua lität durch Effizienzsteigerung integrierter Verkehrssysteme und Reduzierung des verkehrsbedingten Verbrauchs natürlicher Ressourcen Leitziel 4: Verkehrsentwicklungsplanung als offener Planungs- und Entscheidungs prozess unter Einbeziehung von Verkehrs wissenschaft, Verbänden, Verkehrsträgern, sonstigen gesellschaftlichen Gruppen, Beauftragten, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie unterschiedlichen Fachdisziplinen 34 Unterziele konkretisieren diese Leitziele. Sie bilden die Grundlage dafür, passende Szenarien und Maßnahmen zu entwickeln. → Dem Umweltverbund aus Bahn und Bus, Fußgän gern und Radfahrern kommt eine zentrale Rolle zu, die Ziele des Verkehrsentwicklungsplanes zu erreichen 11
4. Mobilität und Verkehr in Dresden – eine Standortbestimmung In den letzten 20 Jahren wurden in Dresden enorme Anstrengungen zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur unternommen, die erheblichen Einfluss auf die heutigen Ver kehrsabläufe im Stadtgebiet von Dresden haben. Beispielsweise sind hervorzuheben: Infrastrukturen in Verantwortung Dritter ↑ Instandhaltung und Sanierung der Dresdner Elbbrücken stellen eine dauerhafte Herausforderung dar (Sanierung Alberbrücke im Juli 2015) ■■ Ausbau der A 4 im Stadtgebiet von Dresden einschließlich neuer Elbebrücke ■■ Neubau der A 17 Dresden – Prag inklu Neue und sanierte Sanierung/Ausbau leistungs sive der entsprechenden Autobahnzu bringer Elbbrücken im Stadtgebiet fähiger Verkehrszüge im ■■ Neubau der Elbebrücke Niederwartha Straßenhauptnetz mit leistungsfähigen Anbindungen ■■ Neubau Waldschlößchenbrücke mit nach Coswig/Radebeul und Nieder Anbindung Stauffenbergallee ■■ Neubau Straßenzug Coventrystraße/ wartha (Dresden) ■■ Sanierung Marienbrücke mit Verkehrs Bramschtunnel/Nordtangente ■■ Neubau der S 177 von der Elbebrücke zug Könneritzstraße Gorbitz/B 173 Pirna bis zur A 4 ■■ Sanierung Flügelwegbrücke mit ■■ Neubau des Tunnels im Zuge der ■■ Gesamtausbau der S-Bahn-Strecke Verkehrszug Washingtonstraße und Wiener Straße (Schöna –) Pirna – Meißen niveaufreiem Knotenpunkt Hamburger ■■ Ausbau Dohnaer Straße/Teplitzer ■■ Sanierung des Hauptbahnhofes Dresden Straße Straße und des Bahnhofes Neustadt sowie ■■ Sanierung Albertbrücke (derzeit in Bau) ■■ Ausbau der B 173 Bergstraße zahlreicher weiterer Bahnhöfe und ■■ Ausbau Straßenzug Weißeritzstraße/ Haltepunkte (einschließlich barriere Löbtauer Straße freier Gestaltung) ■■ Ausbau Leipziger Straße ■■ Neubau des Terminals II am Flugha und zahlreiche weitere fen Dresden einschließlich besserer Anbindung an das Straßennetz und die S-Bahn → Über leistungsfähig ausgebaute Straßen erfolgt die Anbindung an die Autobahnen A 4 und A 17 12
↑ Modern ausgebaute Zentralhaltestelle (Postplatz) Infrastrukturen Öffentlicher Anlagen für den Radverkehr Personenverkehr ■■ abschnittweiser Neubau des Elbe radwegs ■■ Neubau der Straßenbahn von Plauen ■■ schrittweiser Ausbau der Radwege im nach Coschütz (Linie 3 – Westendring) Zuge des Straßenhauptnetzes ■■ Neubau einer Stadtbahnstrecke nach ■■ Markierung von Radstreifen und Pennrich (Linie 7) Schutzstreifen im Straßenhauptnetz ■■ Neubau einer Straßenbahnstrecke ■■ Einordnung von Abstellanlagen (Pro zum Elbepark/Riegelplatz (Linie 9/13) gramm „1000 Radbügel für Dresden“) Im Alter ist es etwas Besonderes, am gesell- ■■ Neubau der Straßenbahn zur Messe schaftlichen Leben aktiv teilzunehmen. Das einschließlich Brücke über die Flut Wie wird oft zum Hindernis. Auto oder rinne (Linie 10) ■■ Sanierung innerstädtischer Hauptver Sonstiges Fahrrad selbst zu fahren, ist mir schon lange kehrsstraßen mit besonderer Berück nicht mehr möglich. Deshalb bin ich als sichtigung des ÖPNV (Bautzner Straße, ■■ Realisierung von Tiefgaragen/Park Rollstuhlfahrerin oft auf fremde Hilfe und Borsbergstraße/Schandauer Straße, häusern im Innenstadtbereich behindertengerechte Lösungen angewiesen. Bodenbacher Straße …) (Neumarkt und Altmarkt, Karstadt, ■■ vollständiger Einsatz niederfluriger Altmarkt-Galerie, Centrum-Galerie, Gerlinde Kreyser Fahrzeuge bei der DVB (Straßenbahn etc.) und Bus) ■■ Aufbau eines dynamischen Parkleit Seniorin und Rollstuhlfahrerin, 75 ■■ Verknüpfungspunkte des ÖPNV systems gestalten und barrierefrei ausbauen ■■ schrittweiser Ausbau der Verkehrs (Postplatz, Straßburger Platz, Jahnstra leitzentrale Dresden und des Leit- und ße am Bahnhof Mitte …) und barriere Informationssystems freie Gestaltung zahlreicher weiterer ■■ Aufbau des Reisebus-Parkleitsystems Haltestellen ■■ Lkw-Führungskonzept und Lkw- Stadtplan Senioren sind mit Bus und Bahn, per Rad, per Auto unterwegs, vor allem aber zu Fuß, stark zunehmend – entsprechend des wach- senden Anteils alter Menschen – mit Rollator, Rollstuhl und Gehhilfen. Und da es das Ziel ist, im Alter so lange wie möglich in der eige- nen Wohnung zu bleiben, bedarf es überall sicherer und barrierefreier Gehwege. Klaus Kummer Mitglied des Seniorenbeirates der Landeshauptstadt Dresden ← Für Radfahrer und ÖPNV zunehmend bessere Bedingungen im Straßenhauptnetz (Pirnaischer Platz) 13
Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie der Fuß- und Radwege – im gleichen Zeitraum entsprechend an. Fahrrad Was jedermann auch im Straßenbild bemerkt: Beim Radverkehr zeichnet sich bereits seit Beginn der neunziger Jahre eine deutliche Zunahme ab. Der leichte Rückgang von 2013 gegenüber 2008 ist we niger auf eine Abkehr vom Rad, als vielmehr auf die extremen Witterungsbedingungen (langer, schneereicher Winter und viele Re gentage) zurückzuführen. Im Trend nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad – bei allen Wetterlagen und auch für Transporte und längere Wegstrecken. ↑ Motorisierungsentwicklung in Dresden (private und dienstliche Pkw) Verkehrsentwicklung Verkehrsmittelwahl (Modal Die Entwicklung von Mobilität und Verkehr Split) der Einwohner Dresdens der vergangenen Jahre lässt sich an hand einer ausgezeichneten Datenbasis Pkw ↑ Das Fahrrad im Alltagseinsatz: auch beim Fahrrad beschreiben, über die Dresden verfügt. kurier für größere Lasten Eine der wichtigsten Quellen dafür ist die Die Nutzung des Pkw als Verkehrsmittel regelmäßige Mobilitätsbefragung „System nahm seit der deutschen Wiederverei repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ nigung bis nach dem Jahr 2000 deutlich Zu Fuß der Technische Universität (TU Dresden). zu und erreichte 2003 einen Anteil von Dresden nimmt bereits seit 1972 an der 43 Prozent an allen Wegen (gerechnet wur Nach einem deutlichen Rückgang zu Beginn Erhebung teil, die sich alle fünf Jahre wie de jeweils das Hauptverkehrsmittel eines der neunziger Jahre – einem deutschland derholt. Über das ganze Stadtgebiet von Weges). Seit dem Jahr 2003 ist der Anteil weit zu verzeichnenden Trend – stabilisiert Dresden verteilt, erfassen zudem insge der Pkw-Nutzung jedoch rückläufig (2008: sich auch der Anteil des Fußgängerverkehrs samt 42 Dauerzählstellen automatisch den 41 Prozent, 2013: 39 Prozent). in den letzten Jahren wieder. Kraftfahrzeugverkehr. Daten zur Nutzung Demgegenüber stieg der Anteil des des öffentlichen Nahverkehrs ermitteln die Umweltverbundes – also des Öffentlichen Dresdner Verkehrsbetriebe mit systema tischen Fahrgastzählungen. Aus diesen und weiteren Statistiken leiten sich unter ↓ Verkehrsmittelnutzung im Vergleich 2003 bis 2013 anderem folgende Erkenntnisse ab: Motorisierung ↑ Barrierefreiheit nutzt allen Verkehrsteilnehmern Machte sich durch die deutsche Wieder vereinigung zunächst auch in Dresden ein großer Nachholbedarf an privaten Öffentlicher Nahverkehr Personenkraftwagen bemerkbar, stagniert der Pkw-Bestand bereits seit Mitte der Der Anteil der ÖPNV-Nutzung hat sich nach neunziger Jahre. In den Jahren seit 2008 deutlichen Rückgängen in den neunziger ist wieder ein sehr geringer Anstieg zu ver Jahren wieder stabilisiert und weist jetzt zeichnen, 2013 kamen in Dresden auf 1000 eine zunehmende Tendenz auf. Nach dem Einwohnerinnen und Einwohner knapp derzeitigen Bevölkerungszuwachs ist davon über 400 private und dienstliche Pkw. auszugehen, dass die Fahrgastzahlen insge Bedingt durch den Bevölkerungszuwachs, samt deutlich ansteigen werden. sind derzeit jedoch insgesamt fast 20 000 Pkw mehr in Dresden zugelassen als noch 2008 (+ 10 Prozent). 14
← Durchschnittliche Verkehrsmengen-Entwicklung auf den Dresdner Elbbrücken (Einzelbrücken sowie Durchschnitt aller Brücken, Albertbrücke im Jahr 2014 voll gesperrt) Verkehrsmengen im Fahrgastzahlen im Fazit zur Entwicklung Straßennetz öffentlichen Nahverkehr der vergangenen Jahre Dauerzählstellen im Straßennetz befinden In den letzten Jahren stiegen die Fahrgast Im Zusammenhang mit der dynamischen sich in Dresden unter anderem auf Elbbrü zahlen in Straßenbahn, Bus, Fähren und Stadtentwicklung der vergangenen Jahre cken und wichtigen Hauptverkehrsstraßen. Bergbahnen parallel zu den Einwohnerzah nahm der Verkehr in Dresden zu. Der Deren Auswertung ergab, dass der Pkw- len stetig an. Damit leistet der öffentliche Stadt ist es gelungen, diesen deutlichen Verkehr aber insbesondere der Lkw-Verkehr Nahverkehr bereits heute einen unverzicht Verkehrszuwachs vorwiegend im Um innerhalb Dresdens nach starken Zunahmen baren Beitrag, dass das Gesamtverkehrs weltverbund (ÖPNV, Rad- und Fußwege) in den 1990er Jahren mit der Freigabe der system funktionsfähig bleibt. aufzufangen. Der Kfz-Verkehr ging trotz A 17 im Jahr 2005 deutlich abgenommen Auch die S-Bahn hat in Dresden einen wachsender Einwohnerzahlen leicht zurück. haben. Trotz dynamischer Stadtentwicklung kontinuierlichen Zuwachs zu verzeichnen. Gründe dafür sind insbesondere: mit wachsenden Einwohnerzahlen bleiben Zwischen 1998 und 2010 konnte fast ein die Kfz-Verkehrsmengen im Dresdner Stadt Drittel Fahrgäste hinzugewonnen werden. ■■ Wege haben sich durch Erhöhung der gebiet seit 2008 auf konstantem Niveau. Einwohnerdichte verkürzt und die Versorgungsinfrastruktur für tägliche ↓ Jährliche Entwicklung der Fahrgastzahlen der DVB AG Erfordernisse verbessert * inklusive 1,9 Millionen Fahrgäste zum Deutschen Evangelischen Kirchentag ■■ stadtnahe Straßen-Infrastrukturen sind verbessert worden (hier ist vor al lem der Neubau der Bundesautobahn A 17 und ihrer Zubringer nennen) ■■ weiterer Ausbau der S-Bahn im Bal lungsraum Dresden mit Verbindung zu wichtigen Nachbarstädten und -gemeinden (insbesondere S 1 mit Anbindung Pirna, Heidenau, Radebeul, Coswig, Weinböhla, Meißen) ■■ das ÖPNV-System wurde stetig opti miert ■■ die Bedeutung des Radverkehrs hat erheblich zugenommen, was auch auf einen Image-Wandel zurückzuführen ist 15
Die Maßnahmen im Überblick (Auswahl, siehe Seiten 24 – 27) Vor Inkrafttreten des VEP 2025plus beschlossene Maßnahmen 1 Neubau der noch fehlenden Abschnitte der Staatsstraße S 177n zwischen Pirna und der A 4 2 Neubau der Staatsstraße S 191n von Goppeln bis zur B 170 3 Ausbau der Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Industriegelände 4 Neubau Teilstück „Emerich-Ambros-Ufer“ stadteinwärts im Bereich Altcotta 5 Ausbau der Hamburger Straße von der Weißeritzbrücke bis zur Warthaer Straße 6 Ausbau des Knotenpunkts Magdeburger Straße/Weißeritzstraße 31 7 Neubau der B 6n, Ortsumgehung Cossebaude 8 Sanierung und Verbreiterung der Albertbrücke 9 Realisierung Stadtbahnprogramm 2020 mit den drei Strecken Löbtau – Strehlen, Bühlau – Weißig und Johannstadt – Innenstadt – Plauen 30 10 Realisierung der Zentralhaltestelle Tharandter Straße 11 viergleisiger Ausbau der Schienenstrecke Dresden – Radebeul/Coswig und Einführung eines 15-Minuten-Taktes auf der S-Bahn-Linie 1 S1 11 12 neuer S-Bahn-Haltepunkt am Bischofsplatz in Dresden 13 abschnittweiser Ausbau des Rad- und Wanderweges an der Elbe Cossebaude Pies 7 Straßennetz/Verkehrsmanagement/Stadtraum 43 18 verstärkte Verkehrsberuhigung in touristisch wichtigen Bereichen, Befreiung der Augustusbrücke vom Kfz-Ver kehr und Umgestaltung des Neustädter Marktes 5 Friedrichsta 19 Sanierung/Ausbau der Stauffenbergallee von der Königsbrücker Straße bis zur Radeburger Straße 4 20 Anbindung des Wissenschaftsstandorts Dresden Ost mit Neubau Bahnbrücke und Verlängerung Tiergartenstraße 23 4-streifiger Ausbau der B 172 bis Autobahn-Anschlussstelle 21 Heidenau und Neubau Querspange Sporbitz 42 Gorbitz 10 22 Umgestaltung im Bereich des Blauen Wunders zur 27 Verbesserung der Stadträume (und der Radwege) 23 zweistreifige Weiterführung der Fröbelstraße bis Freiberger Straße Öffentlicher Personenverkehr S3 27 neue S-Bahn-Haltepunkte (Albertstadt, Königsbrücker Landstraße und Richard-Strauss-Platz) 28 neue Stadtbahntrasse Strehlen – Schillerplatz über Zwinglistraße/Pohlandplatz 29 Ersatz der Regionalbahn nach Ottendorf-Okrilla durch eine Stadtbahnverbindung 30 Systematisierung/Verdichtung der Bahnangebote auf der linkselbischen Bahnstrecke Richtung Coswig sowie in Richtung Bischofswerda (mit Ausbau am Klotzscher Berg), 31 33 Verbesserung des Regionalbus-Angebots in Richtung Bannewitz und Moritzburg Errichtung eines Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) am Hauptbahnhof Radverkehr/Sonstige 40 Errichtung von Radstationen am Hauptbahnhof und am Bahnhof Dresden-Neustadt 42 bessere Anbindung der Nachbargemeinden im Radwegenetz 43 Prüfung der Fährverbindung Ostragehege – Altpieschen
Straßennetz Hauptstraßen Nebenstraßen Autobahnen Park & Ride Straßenneubau 29 ÖPNV 42 Zug S-Bahn Straßenbahn Radroute 27 S2 Klotzsche 30 19 schen 3 42 27 12 40 adt 6 Neustadt 13 9 18 8 Weißer Hirsch / Bühlau 22 Altstadt Striesen 9 1 33 40 28 27 9 20 Laubegast 13 31 Pillnitz Prohlis 42 21 S1 2 21 17
5. Defizite und Herausforderungen Saubere Luft, weniger Lärm und reduzierte Trotz der erheblichen Investitionen und Verkehrssicherheit/Unfallschwerpunkte Treibhausgas-Emissionen – das sind große Anstrengungen verbleiben noch zahlreiche Ziele, die wir nur mit einer auf Ressourcen- infrastrukturelle Defizite, die in den kom ■■ Schillerplatz menden Jahren zu beseitigen sind. Weitere ■■ Postplatz schonung ausgerichteten Mobilität erreichen Herausforderungen ergeben sich aus den ■■ Pirnaischer Platz können. Deshalb hat das Umweltamt von beschlossenen Zielen des VEP 2025plus zur ■■ Straßburger Platz Anfang an beim VEP mitgewirkt. nachhaltigen Entwicklung des Gesamtver ■■ Georgplatz Mit unseren Plänen zum Klimaschutz, kehrssystems. Besonders zu berücksich zur Lärmminderung und zur Luftreinhal- tigen sind dabei die teils verpflichtenden Überlastete Knotenpunkte mit deutlichem Vorgaben aus der Umweltgesetzgebung. Rückstau im Kfz-Verkehr und erheblicher tung unterstützen wir den VEP und dessen Fahrzeit-Verlängerung im ÖPNV strategische Ausrichtung ganz maßgeblich. Beispielhaft seien nachfolgend einige der wichtigsten Defizite benannt (Stand 2015): ■■ Schillerplatz/Körnerplatz Dr. Christian Korndörfer ■■ Fetscherplatz Leiter des Umweltamtes der Landeshaupt- Bauliche Mängel an Straßen- und Brücken ■■ Albertplatz ■■ Marienbrücke/Straßenzug Könneritz stadt Dresden ■■ Königsbrücker Straße straße mit mehreren Knotenpunkten ■■ Loschwitzer Straße ■■ Dreyßigplatz ■■ Abschnitte der Hamburger Straße ■■ Bischofsplatz und Bischofsweg Darüber hinaus bestehen noch andere ■■ Gerokstraße Defizite wie etwa: ■■ Stauffenbergallee zwischen Königs brücker Straße und Radeburger Straße ■■ in Teilbereichen werden Grenzwerte ■■ Augustusbrücke der Luftqualität überschritten ■■ Blaues Wunder (langfristige Trag ■■ teilweise unzureichende Erschließung fähigkeit) durch den öffentlichen Nahverkehr ■■ Nossener Brücke ■■ öffentliche Räume mit Gestaltungs mängeln Die betreffenden Straßen sind allesamt ■■ Lücken im Radwegenetz auch Lärmschwerpunkte. ■■ noch vorhandener Nachholbedarf bei Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ■■ teils schlechte Bedingungen für Fußgänger beim Überqueren von Hauptstraßen ■■ unzureichende Barrierefreiheit → Schlechter Fahrbahnzustand, Lärm und Luftschad stoffe sowie fehlende Radwege: eine Herausforderung für die Umgestaltung/Sanierung (Königsbrücker Straße) 18
↑ Straßen und Plätze sind Räume des öffentlichen Lebens: der Martin-Luther-Platz nach der Sanierung Die Zielstellungen, die dem VEP 2025plus Diese Herausforderungen lassen sich zugrunde liegen, beinhalten jedoch nicht nicht immer mit konkreten Maßnahmen nur die Beseitigung vorhandener Defizite untersetzen, zumal sich Rahmenbedingun aus heutiger Sicht. Vielmehr ergeben sich gen und Ziele verändern können. Deshalb weitere Herausforderungen für die Ent setzt sich der Verkehrsentwicklungsplan wicklung des Verkehrssystems, damit unter 2025plus aus konkreten Vorhaben (Hand Beachtung aller maßgeblichen Aspekte lungskonzept) und weiter in die Zukunft auch zukünftig für eine dynamische und reichenden Strategien (Mobilitätsstrategie nachhaltige Stadtentwicklung gesorgt ist. 2025plus) zusammen. Insbesondere sind zu beachten: Im Ballungsraum Dresden überlagern sich stabile Umlandgemeinden und eine Region ■■ die verkehrlichen Voraussetzungen für mit starkem Bevölkerungsrückgang mit einer weitere wirtschaftliche Entwicklung ■■ der Ressourcenverbrauch und Um dynamischen Entwicklung in Dresden selbst. weltschutz (einschließlich Klimaschutz) Eine ausgewogene Verkehrsentwicklungspla- ■■ die demografische Entwicklung nung kann unter diesen Randbedingungen ■■ die soziale Ausgewogenheit (die dazu beitragen, Verkehrszunahmen im Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen Kfz-Verkehr zu vermeiden, gleichzeitig aber am gesellschaftlichen Leben durch Mobilität sollte gesichert sein) die nötige Mobilität für die Bevölkerung ■■ die Stadtqualität (Qualität der öffentli und die Wirtschaft auf hohem Niveau zu chen Räume, Umweltqualität) gewährleisten. Dafür ist der Verkehrsent- wicklungsplan 2025plus eine sehr wichtige Grundlage. Entscheidend wird jedoch sein, in welchem Maße er schrittweise umgesetzt werden kann. Dirk Ohm Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und ↓ Die Dresdner Güterstraßenbahn: innovative Ideen für die Citylogistik -systeme Dresden 19
6. Wie können die Ziele erreicht werden? Szenarien als Pfade in die Zukunft ← Im Szenario A stehen Neubaumaßnahmen im Straßennetz im Vordergrund Mit Szenario A 2025 wird die Fragestellung betrachtet: Was wäre, wenn bis zum Jahr 2025 alle Maßnahmen des Sowieso-Falls umgesetzt sind und zusätzlich vor allem das Straßennetz weiter ausgebaut, aber auch einiges für den Fuß- und Radverkehr sowie zur Verkehrsberuhigung getan würde? Somit steht Szenario A unter der generellen Zielstellung „Gute Erreichbarkeit mit Fokus auf Maßnahmen zugunsten des Kfz-Ver kehrs“ und umfasst folgende Maßnahmen Über die Ziele der Verkehrsplanung sind sich Das Szenario „Sowieso-Fall 2025“ ■■ Bau einer neuen Elbebrücke bei alle, die am Planungsprozess beteiligt sind, beinhaltet zusätzlich alle diejenigen Niederpoyritz zumeist rasch einig. Mit welchen Strategien Maßnahmen, deren Umsetzung durch die ■■ niveaufreier Ausbau des Knotenpunk und Herangehensweisen diese Ziele zu jeweiligen Straßenbaulastträger bis 2025 tes Stauffenbergallee/Königsbrücker erreichen sind, darüber gehen die Auffas (Bund, Land, Stadt Dresden) als realistisch Straße sungen hingegen sehr oft auseinander. Zur erscheint (siehe Kapitel Handlungskon ■■ bessere Anbindung des Wissen Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans zept 2025plus, nachfolgend als „sowieso- schaftsstandortes Ost mit Bahnunter 2025plus zogen die Verkehrsplaner deshalb Maßnahmen“ bezeichnet). Dazu gehören führung an der Liebstädter Straße die sogenannte Szenario-Technik heran. Mit beispielsweise folgende Vorhaben: ■■ neue S-Bahn-Haltepunkte an der dieser lässt sich ermitteln, wie sich ver Stauffenbergallee und an der Nosse schiedene Herangehensweisen auswirken. ■■ Umgestaltung/Ausbau der Königsbrü ner Brücke Berücksichtigt wurden fünf verschiedene cker Straße zwischen Albertplatz und ■■ weiterer schrittweiser Ausbau des Szenarien. Industriegelände Fuß- und Radwegenetzes ■■ Ausbau der Hamburger Straße von Das Szenario „Prognose-Nullfall 2025“ Weißeritzstraße bis Warthaer Straße ↓ Das Szenario B sieht eine größere Förderung der betrachtet, wie sich der Verkehr entwickelt, ■■ Neubau der B 6n Ortsumgehung Verkehrsmittel des Umweltverbundes vor wenn alle im Bau befindlichen Projekte Cossebaude umgesetzt werden, aber keine weiteren ■■ Realisierung Stadtbahnprogramm Maßnahmen hinzukommen. In diesem Sze 2020 nario sind folgende Vorhaben enthalten: ■■ Neubau Zentralhaltestelle Tharandter Straße ■■ Staatsstraße S 177n zwischen Pirna und der A 4 fertigstellen Darüber hinaus wurden drei weitere Sze ■■ Neubau der Staatsstraße S 191n von narien berechnet, die den Handlungs- und Goppeln bis zur B 170 Entwicklungsspielraum im Rahmen der ■■ viergleisiger Ausbau der Schienenstre Verkehrsentwicklungsplanung über die oh cke Dresden – Radebeul/Coswig nehin wahrscheinliche Entwicklung hinaus ■■ Neuer S-Bahn-Haltepunkt am Bischofs verdeutlichen. platz in Dresden ■■ 15-Minuten-Takt auf der S-Bahnlinie 1 einführen 20
← Teilen statt besitzen: neue Angebote führen auch zu Verhaltensänderungen als Bestandteil des Szenarios C Das Szenario B 2025 steht unter einer Welche Erkenntnisse leiten sich aus den generell anderen Zielstellung: „Gute Berechnungen der Szenarien ab? Erreichbarkeit für alle durch Nahmobi lität und Ressourcenschonung“. Dieses ■■ In der Prognose ist mit einem deutlichen Szenario umfasst alle Sowieso-Maßnahmen Zuwachs an zurückgelegten Wegen im und setzt darüber hinaus einen stärke Stadtgebiet zu rechnen. Dazu tragen ren Schwerpunkt auf die Förderung des nicht nur die höheren Bevölkerungs Umweltverbundes (ÖPNV, Fahrrad- und zahlen, sondern auch die zusätzlichen Fußwege). Hierzu einige Beispiele: Mobilitätsangebote wie Carsharing bei. ■■ Die derzeit im Bau befindlichen Dieser Verkehrsentwicklungsplan der ■■ Blaues Wunder im Bestand sanieren Projekte (Szenario „Prognose-Nullfall“) Landeshauptstadt ist in kollegialer Zusam- und auf weitere Elbbrücken für den und auch die bislang beschlossenen menarbeit auch mit der Stadt Heidenau Kfz-Verkehr bis 2030 verzichten Vorhaben (Szenario „Sowieso“) weisen erarbeitet worden und berücksichtigt ■■ Hauptverkehrsstraßennetzes verstärkt offenbar eine ausgewogene Mischung sanieren zwischen den Maßnahmen im Stra gemeinsame regionale Interessen zum Bei- ■■ auf den wichtigsten Stadtbahnlinien ßennetz und für den Umweltverbund spiel beim Wirtschaftsverkehr, bei Radwegen Angebote verdichten auf. Trotz steigender Bevölkerungszah und beim ÖPNV. Ich wünsche der Umset- ■■ vier neue S-Bahn-Haltepunkte bauen len in Dresden sinken die Verkehrsleis zung dieses Planes viel Erfolg. ■■ Regionalbahn nach Ottendorf-Okrilla tungen im Straßennetz. durch eine Stadtbahn ersetzen ■■ Zu einseitig auf das Straßennetz ■■ preisgünstige Mobilitätsoptionen im ausgerichtete Investitionen führen zu Jürgen Opitz ÖPNV (Sozialticket und andere) steigender Nachfrage im Kfz-Verkehr Bürgermeister der Stadt Heidenau ■■ in das Fuß- und Radwegenetz umfas über das heutige Niveau hinaus und send investieren damit tendenziell wiederum zu prob lematischeren Verkehrszuständen und Szenario C 2025 beinhaltet die gleichen -abläufen (Szenario A). Vorhaben wie das Szenario B. Während die ■■ Investitionen in den Umweltver Szenarien A und B jedoch von einem Ver bund und mobilitätsbeeinflussende kehrsverhalten ausgehen, wie es auch heu Maßnahmen erhöhen den Anteil des te zu verzeichnen ist, unterstellt Szenario C Umweltverbundes, sie verbessern einen Verhaltenswandel, der insbesondere auch die Rahmenbedingungen für den aus höheren Mobilitätskosten, einem Kfz-Verkehr und tragen zur Reduzie verstärkten Umweltbewusstsein und ver rung der Umweltbelastungen durch änderten Lebensgewohnheiten resultiert. den Verkehr bei (Szenario B). Straßen und Schienenwege, ja im Prinzip Ein solcher Verhaltenswandel, wie er heute ■■ Überlagern sich nachhaltige Investi sogar die Elbe, sind als Verkehrswege in der unter der jungen Generation ansatzweise tionen und mobilitätsbeeinflussende Region auf Dresden ausgerichtet. Eine Ver- zu beobachten ist, wird in diesem Szenario Maßnahmen mit einem Verhaltens kehrsentwicklungsplanung ohne das Umland durch konkrete Maßnahmen der Stadt wandel, können auch die ambitionier begünstigt, aber nicht direkt beeinflusst. ten, auf den Verkehr bezogenen Ziele ist daher nicht denkbar. Dieser Herausforde- aus dem Klimaschutzkonzept der Stadt rung hat sich die Landeshauptstadt bei der Dresden erreicht werden. Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans vorbildlich gestellt. Ergänzt durch ausgewählte Vorhaben aus dem Szenario A, wurde schließlich nach umfassender Diskussion Szenario B als Peter Seifert Grundlage für die weitere Ausformung des Regionaler Planungsverband Verkehrsentwicklungsplanes bestimmt. Oberes Elbtal/Osterzgebirge 21
7. Bausteine und Inhalte der Mobilitätsstrategie Dresden 2025plus Bereits im Jahr 2006 haben städtische Diese Aspekte greift auch die Mobilitäts Verkehrsplaner eine Mobilitätsstrategie für strategie 2025plus auf und führt diese wei die Stadt Dresden mit vier maßgeblichen ter. Schwerpunkte sind dabei insbesondere: Bausteinen erarbeitet, die dem Ansatz „Vermeiden – Verlagern – Verbessern“ folgt. ■■ Stadtentwicklung, Bauleitplanung und Verkehrsplanung noch besser verzah Durch eine optimale Verknüpfung von Stadt- nen und günstig erreichbare Standorte und Verkehrsplanung soll (Kfz-)Verkehr so verstärkt entwickeln weit wie möglich vermieden werden. Am ■■ nichtmotorisierten Verkehr und Das Besondere des Dresdner VEP 2025 plus effektivsten lässt sich das durch eine Stadt öffentlichen Nahverkehr besonders liegt aus meiner Sicht in der Art und Weise, entwicklung erreichen, die den Schwerpunkt fördern, um die Ziele von Energie wie er erarbeitet wurde. Von Beginn an auf gemischte Nutzungsstrukturen und effizienz, Klimaschutz, Luftreinhaltung daraus resultierende kurze Wege legt. Nicht und Lärmminderung zu erreichen orientierte der Planungsprozess auf ein sehr vermeidbarer Verkehr ist mit jeweils ge ■■ demografische Trends ausreichend hohes Maß an Transparenz und Öffentlich- eigneten Verkehrsmitteln – möglichst dem berücksichtigen und Mobilität und keit, die er letztlich auch in einer bisher Umweltverbund (ÖPNV, mit dem Rad oder Sicherheit im Verkehr gewährleisten, nicht dagewesenen Breite erreichte. So zu Fuß) – zu bewältigen. Dafür sind die be um möglichst alle Bürgerinnen und konnte auch auf den großen Ideen- und stehenden Verkehrsinfrastrukturen in ihrer Bürger am gesellschaftlichen Leben Substanz zu erhalten und maßvoll auszubau teilhaben zu lassen Erfahrungsreichtum der Dresdnerinnen und en, sofern dies eine gezielte Verbesserung ■■ Standortvorteil „Stadtqualität“ stärker Dresdner zurückgegriffen werden, der über bewirkt. Das Verkehrsmanagement dient berücksichtigen und dementsprechen die Dresdner Debatte Eingang in den VEP dabei dazu, die Infrastrukturen optimal zu de Verkehrsinfrastrukturen entwickeln gefunden hat. nutzen und Umweltbelastungen durch den ■■ Verkehrsinfrastrukturen sensibel und Verkehr auf ein Minimum zu reduzieren. Das hochwertig gestalten und dabei die Mobilitätsmanagement soll den Bürger Interessen aller Verkehrsteilnehmer Dr. Matthias Mohaupt innen und Bürgern schließlich aufzeigen, einbeziehen Projektleiter Verkehrsentwicklungsplan mit welchen Verkehrsmitteln sie selbst ihre ■■ neue und alternative Mobilitätsstile täglichen Wege am besten bewältigen und fördern und vernetzen (Stichworte: dabei die Umwelt minimal belasten. Multimodalität, Carsharing, Elektro mobilität …) ■■ finanzielle Nachhaltigkeit bei der Entwicklung des Verkehrssystems Stadtentwicklung vor allem durch vorrangige Bestands und Verkehr sicherung ■■ „Dresdner Planungskultur“ verbessern, indem Akteure und Öffentlichkeit kon Verkehrs- sensorientiert in die nachfolgenden infrastruktur Planungsprozesse einbezogen werden (der Bearbeitungsprozess des VEP hat hierfür bereits maßgebliche Impulse gesetzt) Verkehrs- management Mobilitäts- management ← Abb.: Bausteine der Dresdner Mobilitätsstrategie 22
↓ Grüne Gleistrassen: Verbesserung des Stadtbildes und -klimas (Trasse Linie 13 in Prohlis) ↑ Aktuelle Hinweise zur Verkehrslage durch das Elbebrückeninformationssystem (EBIS) Darüber hinaus benennt die Mobilitätsstra tegie 2025plus eine Reihe von Konzepten, die ergänzend zum Verkehrsentwicklungs plan zu erarbeiten oder zu aktualisieren sind. Zum VEP 2025plus gehören: Untersetzende Konzepte zu einzelnen Verkehrsarten Beispiele: gesamtstädtisches Radverkehrs konzept, Netzkonzept Fußverkehr, Konzept zur Beschleunigung und Kapazitätserhö hung des ÖPNV Die Einarbeitung von Erkenntnissen aus dem VEP in bereits vorliegende städte- bauliche, verkehrs- und umweltbezoge- ne Konzepte Beispiele: Aktualisierung des Lkw-Führungs konzepts, Luftreinhalteplan, städtebauliche Rahmenpläne und Entwicklungskonzepte für verschiedene Standorte Verkehrsbezogene Betrachtungen zu Entwicklungsschwerpunkten bezie- hungsweise Bereichen mit besonderen Herausforderungen Beispiele: vertiefende Untersuchungen zu einer möglichen Weiterführung der Fröbelstraße bis zur Bayrischen Straße, zur besseren Anbindung des aufstrebenden Wissenschaftsstandortes Dresden Ost und der Umgestaltung der Großen Meißner Straße am Neustädter Markt Die Mobilitätsstrategie 2025plus be schreibt, wie das Dresdner Verkehrssystem langfristig zu sichern und weiter zu ent wickeln ist – über das Handlungskonzept des Verkehrsentwicklungsplans 2025plus hinaus. 23
8. Die wichtigsten Vorhaben des Handlungskonzeptes Der Verkehrsentwicklungsplan 2025plus 8 Sanierung und Verbreiterung der Straßennetz/Verkehrsmanagement/ enthält eine große Anzahl von Vorhaben Albertbrücke (M 15) Stadtraum zum Ausbau der Infrastrukturen und An 9 Realisierung Stadtbahnprogramm gebote für alle Verkehrsmittel, von denen 2020 mit den Strecken Löbtau–Streh 15 Straßenverkehr im leistungsfähigen einige folgend beispielhaft aufgeführt len, Bühlau–Weißig und Johannstadt– Hauptnetz kanalisieren (M 63) sind. Die vollständige Auflistung finden Sie Innenstadt–Plauen (M 18–20) 16 zukünftig auch Carsharing-Stellplätze unter den angegebenen Nummern in der 10 Realisierung der Zentralhaltestelle im öffentlichen Verkehrsraum einord Anlage 6.2 zum VEP 2025plus unter www. Tharandter Straße (M 21) nen (M 64) dresden.de/vep. 11 viergleisiger Ausbau der Schienen 17 bedarfsgerechter Ausbau der Ver strecke Dresden–Radebeul/Coswig kehrsmanagementzentrale (M 67) Einige Projekte, die bereits vor der Auf und Einführung eines 15-Minuten- 18 verstärkte Verkehrsberuhigung in tou stellung des Verkehrsentwicklungsplanes Taktes auf der S-Bahn-Linie 1 (M 2) ristisch wichtigen Bereichen, Kfz-freie beschlossen wurden, sind maßgebliche 12 neuer S-Bahn-Haltepunkt am Bischofs Augustusbrücke und Umgestaltung Grundlage für den VEP 2025plus („Sowieso- platz in Dresden (M 14) des Neustädter Marktes (M 83) Maßnahmen“). Teilweise handelt es sich 13 abschnittweiser Ausbau des Rad- und 19 Sanierung/Ausbau der Stauffenberg um Vorhaben Dritter (Freistaat Sachsen, Wanderweges an der Elbe (M 22) allee von der Königsbrücker Straße bis Bund, Verkehrsverbund Oberelbe). 14 Ausbau des Verkehrsmanagement- zur Radeburger Straße (M 104) Systems VAMOS Stufe II (M 17) 20 Wissenschaftsstandort Dresden Ost 1 Neubau der noch fehlenden Abschnit mit Neubau Bahnbrücke anbinden te der Staatsstraße S 177n zwischen Hinzu kommt ein Bündel von Vorhaben, um und Tiergartenstraße bis Oskar-Röder- Pirna und der A 4 (M 3) die Verkehrssicherheit in Dresden weiter zu Straße verlängern (M 105) 2 Neubau der Staatsstraße S 191n von verbessern. 21 Flächen für 4-streifigen Ausbau der Goppeln bis zur B 170 (M 4) B 172 bis Autobahn-Anschlussstelle 3 Sanierung und Ausbau der Königsbrü 102 Vorhaben ergänzen die bereits Heidenau vorhalten und Neubau Quer cker Straße zwischen Albertplatz und gesetzten Maßnahmen des VEP 2025plus, spange Sporbitz (M 135) Industriegelände (M 24) unterteilt in Prioritätsstufen A bis C. Diese 22 Umgestaltung im Bereich des Blauen 4 Neubau Teilstück „Emerich-Ambros- beinhalten infrastrukturelle, angebotsseitige Wunders, um den öffentlichen Raum Ufer“ stadteinwärts im Bereich (ÖPNV), gestaltende und mobilitätsbeein aufzuwerten (M 84) Altcotta (M 10) flussende Maßnahmen und Vorgaben für 23 Fröbelstraße bis Freiberger Straße und 5 Ausbau der Hamburger Straße von die Verwaltungstätigkeit. Rosenstraße zweispurig weiterführen der Weißeritzbrücke bis zur Warthaer (M 130) Straße (M 16) 6 Ausbau des Knotenpunkts Magde burger Straße/Weißeritzstraße (M 23) ↓ Ein leistungsfähiges Straßenhauptnetz: wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der örtlichen Wirtschaft 7 Neubau der B 6n, Ortsumgehung Cossebaude (M 13) xx xx xx xx ↑ Die farbig markierten Vorhaben finden Sie auch in der Karte auf den Seiten 16/17 markiert. xx ↑ Die grau markierten Vorhaben sind in der Karte auf den Seiten 16/17 nicht markiert. M 13 ↑ Vorhabennummerierung gemäß Anlage 6.2 zum VEP 2025plus (www.dresden.de/vep) 24
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