Spielend!digital Verlagsbeilage - Neue Zürcher Zeitung - Swisscom
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Neue Zürcher Zeitung 9. November 2017 Verlagsbeilage spielend!digital MICHELE LAMINA CH-8021 Zürich ! Telefon +41 44 258 16 98 ! www.nzzcontentsolutions.ch
2 NZZ-Verlagsbeilage #spielend!digital Neuö Zürcör Zäitung Donnerstag, 9. November 2017 Warum in die Ferne schweifen? Inhalt PRO UND CONTRA DIGITALISIERUNG Sieh, die Cloud liegt so nah! Realer Dialog mit einem Konzernleitungsmitglied. Seite 3 Firmeneigene Rechenzentren sind wenig agil, teuer, wartungsintensiv – und deshalb Auslaufmodelle. VOM PRODUKT ZUM SERVICE An ihre Stelle treten Cloud-Lösungen, die sich rasch und modular an die Bedürfnisse der Kunden Auch KMU profitieren anpassen lassen. Infrastruktur und Daten bleiben auf Wunsch in der Schweiz. dank Internet der Dinge. Seite 6 5G ERMÖGLICHT MICHAEL BAUMANN QUANTENSPRUNG Die schnell fortschreitende Digitalisie- Neuer Mobilfunk wird rung wirkt sich zunehmend auf die IT- schneller und stabiler. Strategie von Unternehmen aus. Diese Seite 6 geben schrittweise ihre eigenen Rechen- zentren mit Servern auf, die sich mitunter noch in gekühlten Kellerräumen befin- WAS ES MIT AI den. Stattdessen verlagern sie ihre ganze AUF SICH HAT IT-Infrastruktur samt Applikationen und Künstliche Intelligenz Daten in sogenannte Clouds. Was auf den ersten Blick unbedeutend erscheint, macht vieles von selbst. ist ein grosser Eingriff in die IT-Kultur Seite 7 einer Firma, der mit einem Umdenken bei der Führung und den Mitarbeitenden einhergeht. Wer auf das Cloud-Modell DIE HÄUFIGSTEN wechsle, bestelle eine vorgefertigte Infra- CYBER-GEFAHREN struktur, bestehend aus Rechenleistung, Wie fünfzig Swisscom- Speicherkapazität und massgeschneider- Türsteher uns schützen. ten Services, so Marcel Walker, Leiter Network & Cloud bei Swisscom. Seite 8 Individuelle Anpassung Bei einer Cloud handelt es sich um ein IMPRESSUM externes Rechenzentrum, mit dem der «#spielend!digital» ist eine Verlagsbeilage Firmenkunde über das Internet verbun- der NZZ-Mediengruppe. den ist und auf das er direkten Zugriff Inhalt realisiert durch hat. Dass Firmen Rechenzentren selbst NZZ Content Solutions in Kooperation mit Swisscom. planen, installieren, konfigurieren, be- Projektmanagement: treiben und warten – damit ist Schluss. In Norman Bandi, Leiter NZZ Content Solutions, der Cloud wird nur bezahlt, was wirklich c/o NZZ Media Solutions AG, Falkenstrasse 11, Postfach, 8021 Zürich. konsumiert wird. Laut Walker lassen sich www.nzzcontentsolutions.ch Speicherkapazität, Rechenleistung und Funktionalität in der Cloud auf Knopf- druck individuell und modular wie mit ................................................................................. Legosteinen anpassen und vom Kunden dazumieten. So können Unternehmen einfacher und günstiger mit kurzfristigen Lastspit- Swisscoms neue zen umgehen; firmeneigene Rechen- zentren hingegen müssen auf Spitzen Cloud-Lösungen ausgelegt sein, was bedeutet, dass man Rainer Lischer (links), Cloud-Manager bei Swiss Re, und Marcel Walker (rechts), Head of Network & Cloud bei Swisscom, in permanent Leistung zur Verfügung hat, der Swiss Re Academy in Adliswil. MICHELE LIMINA cs. " Der Telekomkonzern geht diesen die man meistens gar nicht braucht. Dar- Herbst mit vier neuen Angeboten an den über hinaus sind keine Vorinvestitionen Start – zum einen mit zwei eigenen mehr nötig, und es fallen nur die laufen- Produkten, zum anderen mit zwei von den Kosten an. «Pay per use» nennt sich Die konsequente Umstellung auf das Gemäss Lischer ruft ein derartiger spruchsvoll. Allerdings bezeichnet Li- globalen Playern. Alles mit einem Ziel: dieses Prinzip. Cloud-Modell ermöglicht die digitale Wandel immer Widerstand hervor. «Ich scher den Kulturwandel als grösste Unternehmen sichere, integrierbare und Transformation von Swiss Re und ist des- bin aber davon überzeugt, dass das Pen- interne Herausforderung. Das Cloud- umfassende Cloud-Dienstleistungen zu Auch Frage der Sicherheit halb Teil der Geschäftsstrategie. Das del auf die andere Seite ausschlagen wird. Modell stelle einen eigentlichen Para- liefern, um deren Digitalisierung zu be- Cloud-Modell setzt auf Public Cloud In naher Zukunft wird es Bedenken digmenwechsel in der Frage dar, wie In- schleunigen. «Cloud-Kunden sind ins Netz und in die und Private Cloud (siehe Kasten unten geben, wenn eine Applikation nicht aus formatik betrieben werde, zu dessen Sicherheitsarchitektur von Swisscom rechts). Das heisst, je nach Anwen- der Cloud kommt. Die Cloud wird zum Umsetzung es viel Überzeugungsarbeit, ! Enterprise Service Cloud (Private eingebunden und profitieren so von dungsfall und verfügbarer Cloud-Funk- Standard werden.» der Schulung und der richtigen Fähig- Cloud): Sie ist eine durchgängige Lösung, unseren Dienstleistungen und unserer tionalität laufen die Applikationen ent- keiten bedürfe. Es gehe darum, histo- die von der Infrastruktur über Plattform- Kompetenz», erklärt Walker. Für viele Niedrige Eintrittshürde Dienstleistungen bis hin zu Managed Ser- hiesige Firmen ist es wichtig, dass sich vices und Outsourcing alles abdeckt. Die die gespeicherten Daten in der Schweiz Swisscom konnte mit ihrer Private Enterprise Service Cloud richtet sich an und nicht irgendwo im Ausland befin- Cloud eine solche Lösung bieten, dass Unternehmen, die die Cloud in ihre IT- den. Swisscom betreibt ihre Cloud in vier «Cloud-Konsum aktiv Swiss Re ihre Applikationen unter Ein- «Wir müssen immer Landschaft integrieren wollen und dabei Rechenzentren, die wie Bunker ge- haltung aller regulatorischen Anforde- Wert auf Datenhaltung sowie Rechts- sichert sind und rund um die Uhr be- steuern, damit die rungen, etwa des Datenschutzgesetzes, mit dem rasanten raum Schweiz legen. wacht werden – in Zürich, Olten, Bern und Zollikofen. Kosten nicht aus dem in der Cloud betreiben kann. Wichtig in diesem Zusammenhang sei, wie Walker technologischen Wandel ! Enterprise Cloud for SAP Solutions Am modernsten sind die beiden Ber- ner Standorte, die punkto regulatori- Ruder laufen.» betont, dass die Daten in der Cloud den Kunden gehörten. Swisscom mache kein Schritt halten.» (Private Cloud): Damit liefert Swisscom als führender nationaler SAP-Provider scher Konformität und Sicherheitsstan- Geschäft damit. Sie stelle lediglich die eine Audit-fähige Lösung, um bestehende dards die international höchste Stufe Infrastruktur zur Verfügung und habe SAP-Landschaften in der Cloud zu (Tier IV) bieten. Das ist vor allem für Rainer Lischer darüber hinaus keinerlei Einblick in die Marcel Walker betreiben. So können Unternehmen aller Cloud-Manager bei Swiss Re Leiter Network & Cloud bei Swisscom Kunden wie Banken, Krankenkassen Inhalte. Grössen klassische SAP- oder virtuelle und Versicherungen wichtig, denen heik- Seit gut einem Jahr ist man bei Swiss SAP-HANA-Server beziehen, dynamisch le Daten anvertraut sind. Re daran, die eigenen Applikationen anpassen oder innert Minuten Test- weder in Private Clouds oder Public und Plattformen zu migrieren. Dieser risch gewachsene Strukturen aufzuwei- systeme für neue Prozesse hochfahren. Praxisbeispiel Swiss Re Clouds von globalen Anbietern. Eine Prozess in die Cloud wird begleitet von chen, vertraute Praktiken anzupassen Private Cloud unterstützt im Gegensatz einem Governance- und Compliance- und neue Fertigkeiten, Prozesse und ! Amazon Web Services (Public Die Rückversicherungsgesellschaft Swiss zu einer Public Cloud kundenspezifische Rahmenkonzept, das die entsprechen- Rollen zu entwickeln. Cloud): Für Kunden, die von Skaleneffek- Re ist einer der Grosskunden von Swiss- Anforderungen. den Risiken identifiziert und die nötigen Für Swisscom besteht die grösste ten der Amazon-Cloud profitieren wollen com, die konsequent auf externe Cloud- Swiss Re erwartet von der Cloud, mehr Kontrollen sicherstellt. Gemäss Lischer Herausforderung darin, die Gesamt- und für die Datenhaltung in der Schweiz Lösungen setzen. Rainer Lischer ist als fürs Geld zu bekommen, als wenn alle IT- vollzieht Swiss Re diesen Schritt bewusst architektur laufend auf dem neusten nicht an oberster Stelle steht, offeriert Cloud-Manager bei Swiss Re verant- Services selbst produziert würden. «Aber und mit dem Augenmerk auf recht- technischen Stand zu halten, wie Walker Swisscom als Dienstleister vor Ort Bera- wortlich für die reibungslose Implemen- man muss den Cloud-Konsum aktiv lichen, behördlichen und sicherheitsrele- sagt. «Wir müssen immer mit dem rasan- tung und Projekt-Services. tierung des Cloud-Modells. Der Haupt- steuern, damit die Kosten nicht aus dem vanten Aspekten. Auf der Gegenseite ten technologischen Wandel Schritt hal- grund für die Umstellung ist für die Ruder laufen», erläutert Lischer. Des sorgt Swisscom dafür, dass die Prozesse ten.» Zudem ist Swisscom bei der ! Microsoft Azure (Public Cloud): Für Rückversicherungsgesellschaft die Ein- Weiteren ist es laut ihm nicht wahrschein- wie vereinbart ablaufen. Um die regula- Sicherheit permanent gefordert. Und Unternehmen, die im Microsoft-Öko- führung neuer digitaler Geschäftsmo- lich, dass eine unternehmensinterne In- torischen Vorgaben der Eidgenössische Swiss Re erwartet eine stetige An- system zu Hause sind, bietet Swisscom delle. Gemäss Lischer verspricht sich formatik hinsichtlich Sicherheit und Agi- Finanzmarktaufsicht (Finma) für Ban- passung an die neuesten Technologien neu auch Azure an. Kunden profitieren Swiss Re von der Cloud rascheren Zu- lität mit den Milliardeninvestitionen der ken und Versicherungen einzuhalten, und entsprechende Dienstleistungen. So von der Service-Fülle von Microsoft und gang zu digitalen Innovationen, schnel- grossen Cloud-Anbieter mithalten kann. lässt sich Swisscom regelmässig durch will der Rückversicherer die eigene erhalten zudem Vor-Ort-Expertise und lere Markteinführung von Produkten Deswegen sind Cloud-Anwendungen Dritte auditieren. Digitalisierungsstrategie vorantreiben Beratung von Swisscom für den Weg in und Dienstleistungen, verbesserte Kos- mindestens so sicher wie diejenigen, die Die Einführung des Cloud-Modells und weiter neue Geschäftsmöglichkei- diese Cloud. teneffizienz und höhere Flexibilität. firmenintern betrieben werden. ist aus Prozess- und Technologiesicht an- ten erschliessen. www.swisscom.ch/cloud
Donnerstag, 9. November 2017 #spielend!digital Neuö Zürcör Zäitung NZZ-Verlagsbeilage 3 Urs Lehner, mit Jahrgang 1968 sind Sie terlagen mit ihrer kryptischen Hand- uns die 3-D-Drucker bieten. Es ist mög- ganz sicher nicht das, was man einen schrift in eine digitale Patientenakte. lich, hierzulande eine Produktionsstruk- Digital Native nennt. Wenn man Ihren tur zu schaffen, die qualitativ extrem Werdegang anschaut, sind Sie aber auch Das ist nicht unbedingt das, was man ge- hochstehend und gleichzeitig wenig per- kein klassischer Digital Immigrant. Als meinhin unter digitaler Revolution ver- sonalintensiv ist. Wir haben global agie- was sehen Sie sich selbst in Zeiten der steht. rende Kunden im Portfolio, denen wir in digitalen Transformation? Die digitale Transformation ist sowohl den letzten Jahren aufzeigen konnten, Ich bin ein «digital Interessierter» – und Evolution als auch Revolution. Ein lau- dass sie dank der Digitalisierung in der das seit je. Ich habe mich ganz bewusst fender Prozess, der in vielen Unterneh- Schweiz effektiver produzieren als im für das Studium der Wirtschaftsinforma- men zum Beispiel mit dem Aufsetzen Ausland. Mit dem Resultat, dass diese tik entschieden. Damals haben wir noch der ersten eigenen Firmen-Website be- ganze Workloads aus Asien abgezogen mit Floppy-Disketten gearbeitet und gonnen hat. Damals war die Skepsis ja und wieder in heimische Gefilde zurück- mussten minutenlang warten, bis end- auch sehr gross – und heute will kaum geholt haben. Gleichzeitig gibt es Welt- lich ein paar grüne Punkte auf dem Bild- mehr jemand auf seinen Internetauftritt konzerne wie Google, die in der Schweiz schirm erschienen. Unvorstellbar heut- verzichten. dank der Digitalisierung Tausende von zutage. Trotzdem war ich schon damals Arbeitsplätzen schaffen. der felsenfesten Überzeugung, dass die Sicherlich, aber wir bewegen uns in Informationstechnologie wegweisend neuen Dimensionen – Stichwort Big Die mit ausländischen Arbeitskräften be- sein wird. Data, Stichwort Sicherheit. setzt werden. Ein ganz wichtiger Punkt. Gerade als Digitalisierung ist eine globale Ange- Ihr erster Brotjob? kleines oder mittleres Unternehmen legenheit, natürlich. Fakt ist jedoch: Der Bei der Zürcher Kantonalbank, im zen- sollte man sich gut überlegen, welches Schweiz fehlen derzeit rund 20 000 digi- tralen Datenmanagement. Da wurden Mass an Datenintegrität man selbst tale Cracks. Das bedeutet zum einen, meine beruflichen Weichen für Busi- sicherstellt und was man aus der Hand dass wir im Land selber junge Menschen ness-to-Business, also B2B, gestellt. Die gibt beziehungsweise in eine Cloud legt. für unsere Branche begeistern und aus- Technologie war und ist für mich stets Und weil diese Betriebe als KMU oft bilden müssen, zum anderen aber auch, Mittel zum Zweck. Ein richtiges Krib- nicht abschliessend über die Res- dass Fachleute im Ausland rekrutiert beln kommt in mir nicht bei Gadgets auf, sourcen und das Wissen verfügen, um sondern dann, wenn ich dank den tech- dahingehend solide Entscheide zu fäl- nischen Möglichkeiten die Probleme len, gibt es eigentlich nur eines: Zu je- anderer lösen kann. Der Kunde und mandem gehen, der genau da Kern- seine Bedürfnisse stehen für mich im kompetenzen hat. Zentrum, das ist das Reizvolle an mei- ner Arbeit. Sie betreiben Eigenwerbung! Ich nenne ja keine Namen. In der Praxis «Die Digitalisierung Inzwischen sind 25 Jahre vergangen. Seit fällt mir aber etwas ganz speziell auf: diesem Sommer sind Sie Leiter Swisscom Der Entscheid, diesen oder jenen Cloud- ermöglicht es, wieder Enterprise Customers und Mitglied der Konzernleitung von Swisscom. Andere Service zu berücksichtigen, wird in den Unternehmen häufig allein aufgrund des mehr in der Schweiz Zeit, andere Funktion – auch andere Ziele? Preises gefällt und selten mit Blick auf die Gesamtintegration. Das ist falsch. zu produzieren.» Die Informations- und Kommunika- Ich rate dazu, die Produktivität des Ein- tionstechnik hat einen unglaublichen zelnen mit dem Angebot abzuwägen. Wandel erfahren. Was in den 1990er Jah- Denn was nützt Firmen eine günstigere ren Grossrechner übernommen haben, Investition, wenn diese letztlich die Ab- erledigen wir mittlerweile mit dem läufe und Prozesse verkompliziert? Smartphone. Den Anwendungsmög- Oder noch schlimmer: Wenn bei einer lichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Urs Lehner, Mitglied der Konzernleitung von Swisscom. MICHELE LIMINA Panne, die alles lahmlegt, niemand greif- Trotzdem setze ich mich auch heute bar ist, der weiterhelfen kann oder will? werden. Wir tun als Wirtschaftsstandort noch wieder und wieder mit der gleichen gut daran, der Welt gegenüber wieder Frage auseinander. Gibt es eigentlich «den» klassischen vermehrt Offenheit zu signalisieren, vor «Gerade einmal Schlüsselmoment für die Entscheidung allem auch im politischen Dialog, um die Die da lautet? eines Unternehmens, die eigene digitale operative Umsetzung der Digitalisie- Ganz einfach: Wie können wir als An- Transformation in die Hände zu nehmen? rung beherzt voranzutreiben. Die bieter unseren Kunden Nutzen stiften, Wie erwähnt, spielt hier häufig der Schweiz hat den Start diesbezüglich lei- Nutzen im Sinne von betriebswirtschaft- Wettbewerbsdruck mit. Oftmals kommt der ein wenig verschlafen. Vergleichen zwei Meter lich messbaren Verbesserungen in den die Disruption, bei der das bestehende wir den digitalen Wandel mit einem Prozessen von Produktionen und Unter- Geschäftsmodell durch eine Innovation 100-Meter-Lauf, so haben wir bis dato nehmen? abgelöst oder gar zerschlagen wird, gar gerade einmal zwei Meter zurückgelegt. nicht aus der eigenen Branche, sondern Geht das ein bisschen genauer? aus einer ganz anderen Ecke. Der Her- Sie beschäftigen sich tagtäglich mit der zurückgelegt» Schauen Sie, es reicht schlichtweg nicht ausforderer ist plötzlich nicht mehr der digitalen Transformation. Gibt es für Urs mehr aus, als Unternehmen auf einem klassische Konkurrent, der dasselbe tut Lehner eigentlich noch ein Leben abseits Niveau anzutreten oder etwas herstellen – in diesem Fall der Hotelier, der der Virtualität, also in der Realität? zu wollen, das gerade einmal «good Detailhändler oder der Taxihalter –, Und ob, ich verfüge zum Glück über die enough» ist. Die Firmen müssen sich mit sondern jemand, der technologiegetrie- Fähigkeit, sehr schnell von Arbeitsalltag ihren Produkten, ihren Angeboten, ja ben eine Plattform baut, um dasselbe auf Freizeit umzuschalten. Komme ich ihrer gesamten Philosophie essenziell von der Konkurrenz abheben. Nur so Urs Lehner, Leiter des Geschäftskundensegments Geschäftsmodell voll digital und ska- lierbar anzubieten. in eine Schräglage von 30 Prozent, schlafe ich ein. Ich halte meine Kollegen bleiben sie für den Endnutzer relevant. bei Swisscom, fordert von Politik, Wirtschaft und Mitarbeitenden stets dazu an, auch Die Digitalisierung verändert funda- Uber hat keine eigenen Taxis, Airbnb einmal loszulassen vom Job und abzu- mental die Art und Weise, wie zwischen und Unternehmen ein beherztes Vorantreiben keine eigenen Hotels, sie brauchen also schalten. Da muss ich ja mit gutem Bei- Produzent und Kunde kommuniziert kaum Mitarbeitende. Der digitale Wan- spiel vorangehen. Und sollte ich im Pri- und agiert wird. der digitalen Transformation. Für ihn ist klar: del killt Jobs, wollen Sie das verneinen? vatleben einmal allzu sehr ins Berufliche Keiner der grossen Protagonisten in der abschweifen, dann sind da immer noch Und gerade diese Veränderung schürt Gut genug zu sein, reicht nicht mehr aus, IT-Welt wird Ihnen heute garantieren meine Frau und unser Hund, die mich Ängste. Laut Studien verschliesst sich können, dass wir dank der Digitalisie- sehr schnell zurückholen. Die sind sehr über die Hälfte der Schweizer KMU dem um sich von der Konkurrenz abzusetzen. rung in fünf Jahren Vollbeschäftigung real und nicht digital, glauben Sie mir! digitalen Wandel. haben werden. Ich persönlich bin aber Interview: Flavian Cajacob Wir beobachten, dass es von Branche zu davon überzeugt, dass wir in Zukunft Branche riesige Unterschiede gibt, was nicht weniger Jobs haben werden – ................................................................................. die digitale Affinität und den Grad der lediglich andere. Trotzdem müssen wir Umsetzung von Digitalisierung anbe- uns fragen, was all jene Menschen ZUR PERSON langt. Ein grosser Finanzdienstleister machen werden, deren Arbeit in den hat aus nachvollziehbaren Gründen aus- nächsten Jahren durch die Automatisie- fwc. ! Urs Lehner verantwortet bei geprägtere Bedürfnisse als eine kleine rung wegfällt. Swisscom den Geschäftsbereich Enter- Baufirma. Was die Ängste angeht: Die prise Customers mit knapp 4700 Mit- sind bestimmt nicht mit der Grösse eines Also stellen wir uns die Frage. arbeitenden. Gleichzeitig nimmt der Unternehmens gekoppelt, sondern da- Der Dialog muss dringend intensiviert 49-jährige Aargauer Einsitz in der Kon- mit, wie aktiv sich die Geschäftsleitung werden. Ich würde mich alles andere als zernleitung. Lehner hat Wirtschafts- mit dem Thema digitale Transformation die passenden Instrumente und Pro- Nicht unbedingt. Die Digitalisierung politisch linksstehend bezeichnen. Aber informatik studiert und war bei ver- auseinandersetzt. zesse. Wer nicht konsequent das Neue bietet auch diesen Kleinstunternehmen die Initiative zum bedingungslosen schiedenen Unternehmen in leitender sucht und aus der Sicht des Kunden Zugang zu Cloud-basierten Services, die Grundeinkommen hat diesbezüglich be- Funktion tätig, bevor er 2011 zu Swiss- «Digitalisierung ist Chefsache» – Ihre denkt, der handelt in der heutigen Zeit deren digitale Transformation unterstüt- stimmt einen interessanten Ansatz ver- com wechselte. Branche wiederholt diesen Spruch seit fahrlässig. Wenn solche Überlegungen zen. Was sich immer wieder zeigt: Ein folgt. Wir brauchen in der Schweiz einen Swisscom Enterprise Customers ist Jahren gebetsmühlenartig. und Entscheide also nicht Chefsache zentraler Treiber dafür, ob ein KMU in neuen Sozialkontrakt, um die Prosperi- 2014 durch die Verschmelzung der bei- Weil er ganz einfach zutrifft. Ein Füh- sind, dann weiss ich auch nicht weiter. den digitalen Wandel investiert, ist der tät des Landes, den Wirtschaftsstandort den Konzerneinheiten Swisscom Corpo- rungsteam muss sich täglich die Frage Wettbewerbsdruck. Oder dann viel- und vor allem den sozialen Frieden lang- rate Business und Swisscom IT Services stellen, welche Rolle das eigene Unter- Auch hier sollte man nicht alles über leicht eine anstehende Geschäftsüber- fristig zu sichern. Hier tragen neben den entstanden. Als grösster ICT-Anbieter nehmen in der Erlebniswelt des Kunden einen Leisten schlagen, oder? gabe. Dahingehend gibt es ein schönes Bürgern die Politik, die Wirtschaft und für Grosskunden in der Schweiz betreut spielen will und kann. Denn darin bewe- Natürlich nicht. Firmen, die internatio- Beispiel. Beim Segment der über 60-jäh- ganz besonders wir von der ICT-Indus- der Geschäftsbereich rund 5000 Fir- gen wir uns heute: In einer Erlebniswelt nale Ambitionen hegen, kommen gar rigen Ärzte in unserem Land ist die Affi- trie eine wichtige Verantwortung. menkunden. Das Angebot reicht von – und nicht wie vielleicht noch vor fünf- nicht umhin, gewisse Prozesse zu digita- nität zur Digitalisierung weit höher als massgeschneiderten Lösungen bis hin zehn Jahren in einer Welt der Produkte. lisieren. Sie stellen Spezialisten ein, ver- bei den etwas jüngeren Kollegen. Ganz Inwiefern profitiert Ihrer Ansicht nach zu standardisierten Produkten. Dazu ge- fügen über das entsprechende Budget einfach deshalb, weil die älteren Medizi- der Wirtschaftsstandort Schweiz als Gan- hören Netzwerke und Anwendungen Das bedeutet? und nehmen sich der Sache aktiv an. Ein ner sich Gedanken machen, wie sie ihre zes vom digitalen Wandel? für die mobile Kommunikation von Das bedeutet, dass man seinen Kunden lokal verankertes Kleinstunternehmen Praxis zu einem möglichst guten Preis an Vereinfacht gesagt: Die Digitalisierung Menschen und Dingen, integrierte IT- und dessen Bedürfnisse sehr gut kennen hat diese Möglichkeiten nicht. einen Nachfolger übergeben können. bringt der Schweizer Wirtschaft die Lösungen mit Cloud und Outsourcing, muss. Einen Kunden notabene, dessen Also investieren sie aus dieser Motiva- Chance, wieder vermehrt im eigenen Collaboration-Plattformen und moder- Aufmerksamkeitsspanne stetig geringer Und verweigert sich deshalb aktiv der tion heraus stärker in die Digitalisierung Land zu produzieren. Denken Sie zum ne Arbeitsplatz-Umgebungen. wird. Die Digitalisierung liefert hierfür Digitalisierung. und übertragen beispielsweise die Un- Beispiel an die Möglichkeiten, welche www.swisscom.ch/enterprise
6 NZZ-Verlagsbeilage #spielend!digital Neuö Zürcör Zäitung Donnerstag, 9. November 2017 Vernetzen ist kein Selbstzweck Das Internet der Dinge vernetzt Wasserspender, Urimaten, Kühlschränke oder Parkplätze. Daraus ergeben sich neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Technik entwickelt sich rasend schnell. Jüngste Praxisbeispiele lassen aufhorchen. MICHAEL BAUMANN del verbunden, von dem Strukturen, für die nächste Lieferung personalisiert Prozesse und die Geschäftspolitik be- zusammengestellt. Autos, Velos, Stühle, Tische . . . nach den troffen sind. Vossen erklärt: «Das ver- Ein interessantes und sinnvolles Ein- Menschen vernetzen sich nun die netzte Produkt führt zu vielen Implika- satzgebiet für IoT ist für Vossen die Be- Gegenstände. Inzwischen lässt sich alles tionen in einem Unternehmen. Wenn es wirtschaftung von Parkplätzen. Ein mit allem kurzschliessen. Doch erst ein als ein isoliertes Projekt betrachtet wird, gutes Beispiel findet sich in Lenzburg im Bruchteil der physischen Umwelt ist ist das Scheitern fast programmiert.» Kanton Aargau. Beim Schloss oberhalb vernetzt, bald schon sollen Milliarden Traditionellerweise entwickeln und ver- der Altstadt steht nur eine begrenzte von Geräten kommunizieren können. In kaufen Unternehmen Produkte mit be- Anzahl Parkplätze zur Verfügung. Da- diesem Fall ist vom Internet of Things stimmten Dienstleistungen. Mit IoT mit nicht jeder Besucher mit dem Auto (IoT) oder Internet der Dinge die Rede. steht der Service im Vordergrund. zum Schloss hochfährt, um zu sehen, ob In diesem zukunftsträchtigen Geschäfts- ein Parkfeld frei ist, sind diese mit einem zweig ist Swisscom seit fünf Jahren aktiv. Alles mit allem verbinden Sensor ausgestattet. Über die IoT- Jaap Vossen ist als Head of IoT deren Lösung sind die Sensoren ins Parkleit- Bereichsleiter und schwärmt von den Unternehmen haben hier die Chancen, system der Stadt eingebunden. Fehlen neuen Möglichkeiten, die sich eröffnen. Dienstleistungen mit wiederkehrendem «Die Grenze ist der Himmel», sagt er im Umsatz zu entwickeln. Sie sind jedoch Gespräch, «für viele Firmen ergeben plötzlich mit Datenanalysen konfron- sich neue Businessmodelle, indem sie tiert, auch das Life-Cycle-Management nicht einfach Produkte anbieten, son- wird wichtiger. Vossen präzisiert: «Bei «Wenn IoT isoliert dern Services daraus entwickeln.» IoT geht es nicht um das Vernetzen als Selbstzweck. Im Vordergrund stehen die betrachtet wird, ist das IoT wird Boom-Technologie erfassten Daten, auf denen eine Anwen- dung basiert.» Solche Erkenntnisse Scheitern fast Die Idee des Internet of Things gibt es bereits seit über zwanzig Jahren. Viele dienten dazu, Sammeltouren zu opti- mieren, Bedürfnisse und Vorlieben von programmiert.» Anwendungsideen scheiterten bisher an Kunden zu verstehen oder Abläufe zu hohen Kosten oder an fehlender Infra- digitalisieren. «IoT ist ein iterativer Pro- struktur. Mittlerweile basiert die Technik zess. Wenn Kunden das Prinzip verstan- Jaap Vossen Leiter Internet of Things (IoT) mehr und mehr auf einheitlichen Inter- den haben, kommen die Ideen meist von bei Swisscom netstandards. Die nötige Hardware wie selbst», ist Vossen überzeugt. Chips und Sensorik ist batterieschonen- Grundsätzlich lässt sich alles mit der und markant günstiger geworden. allem verbinden. IoT erschliesse für Die generierten Daten können effizient Swisscom ein neues Wachstumsfeld, so in der Cloud verarbeitet werden. IoT Vossen. Ein Massengeschäft sei es aber freie Parkplätze, werden die Automobi- werde seit Jahren der Boom voraus- noch nicht, denn jeder Firmenkunde listen direkt ins Parkhaus geleitet. Auf gesagt, inzwischen sind aber die Aus- brauche eine andere Lösung. Darum diese Weise gibt es weniger Suchverkehr gangsbedingungen anders, wie Vossen drehe sich bei IoT alles um starke sowie weniger Stau, und damit verbun- ausführt. «Zudem braucht es viele und Ökosysteme, also Partnerschaften ver- den auch weniger Schadstoffausstoss. unterschiedliche Übertragungsnetze, da- schiedener Anbieter wie Hersteller Solche Verkehrsleitsysteme gibt es zwar mit Alltagsgegenstände kommunizieren Jaap Vossen, Head of IoT, im Swisscom-Shop beim Zürcher Stauffacher. MICHELE LIMINA spezifischer Sensoren oder Systeminte- schon lange. Der Clou ist jedoch die Ein- können.» Mit dem Low-Power-Network gratoren, die die ganze IoT-Palette ab- fachheit der Lösung: Draussen im bestehe bereits ein schweizweites IoT- deckten. Hier widerspiegeln sich die Boden eingelassene Sensoren übermit- Netz, ab 2018 kämen weitere Lösungen unterschiedlichen Ebenen, von der Ver- teln direkt über das Low-Power-Net- für IoT auf Mobilfunkbasis hinzu. Diese Als weiteres Beispiel nennt Vossen netzen und Anwendungen zu betreiben. bindung bis hin zur Anwendung – und work die Belegung – drahtlos und jahre- sind auf Energieeffizienz getrimmt, so den wasserlosen Urimaten in Herren- IoT besteht typischerweise aus vier genau diese verschiedenen Ebenen er- lang mit einer einzigen Batterieladung. dass Sensoren einige Jahre lang mit han- toiletten, wie man ihn etwa bei Möven- Komponenten: Sensoren, die Daten er- klären, wieso IoT kein isoliertes Projekt Es braucht also weder von Herstellern delsüblichen Batterien Daten übermit- pick, McDonald’s oder Kitag antrifft. fassen, einem Übertragungsnetz, das sein kann. Kunden wählen einen Anbie- geschlossene Systeme noch aufwendige teln können. Bisher waren dort Werbungen in Papier- diese übermittelt, einer sogenannten ter und erhalten so auch Zugriff auf des- Installationen. form placiert. Neu sind es vernetzte Bild- Connectivity- und Device-Manage- sen Ökosystem. Neue Businessmodelle schirme, vor denen Männer durchschnitt- ment-Plattform, um alle Verbindungen Blaue Zonen vernetzen lich 40 Sekunden stehen, während sie sich und Sensoren zu administrieren, und Individueller Nachschub Wie IoT funktioniert sowie Prozesse be- erleichtern. Möglich sind Standbilder schliesslich aus der eigentlichen Appli- Wenn man dieses Beispiel weiterentwi- schleunigt und automatisiert, erklärt Vos- oder Spots auf kleinen LCD-Screens, wie kation, die aus den Daten eine Anwen- Bereits über eine längere Erfahrung ckelt, ergeben sich laut Vossen zusätz- sen an einem einfachen Beispiel: Ein Vossen erläutert. Zur Aktualisierung dung ermöglicht. mit einer IoT-Lösung von Swisscom liche Möglichkeiten für die Parkplatz- Sensor in einem Wasserspender misst wird ein neues Motiv oder ein neuer Film Um die Möglichkeiten des Internets verfügt das Zürcher Startup-Unterneh- bewirtschaftung mit IoT. «Denkbar sind laufend die Restmenge. Wenn ein vor- einfach über das Mobilfunknetz einge- der Dinge Firmen näherzubringen, führt men Felfel, das bei seinen Firmen- eine App-Lösung und die Integration definierter Füllstand unterschritten wird, spielt. Partiell werden Kunden an den Swisscom sogenannte Bootcamps durch. kunden Kühlschränke mit lokalem ins Navigationsgerät.» Und mit elek- benachrichtigt der Sensor automatisch Werbeeinnahmen beteiligt, oder die Re- Dort wird den potenziellen Kunden auf- Essen von ausgewählten Köchen für die trisch funktionierenden Pollern liessen die Lieferfirma. Statt eine fixe Tour zu klame subventioniert den wassersparen- gezeigt, worum es geht, was es alles gibt Mitarbeiter betreibt. Die IoT-Lösung in sich sogar Parkplätze reservieren und absolvieren, fährt diese nur noch jene den Urimaten. Der Hersteller Urimat und was für den Einzelnen interessant den Kühlschränken unterstützt die Lo- freigeben. So könnten Private zusätz- Standorte an, die Nachschub benötigen. bietet den Kunden zudem ein Voll- sein kann. Teilnehmer erhalten ein Ent- gistik, den Geldtransfer und das Marke- liche Parkplätze vermieten, wenn sie Und der Lieferant weiss, gestützt auf die service-Abonnement an, das den Betrieb wicklungskit für das Low-Power-Net- ting. Laut den Aussagen von Vossen diese selbst nicht brauchten. Oder die Erfahrungswerte, wann ungefähr es wie- und die Wartung der Klosetts umfasst. work, das schnelle Prototypen ver- sind die Kühlschränke mit der Zentrale blauen Zonen in der Stadt Zürich könn- der so weit ist. Dies erhöht die Effizienz Auch hier könnte künftig IoT helfen, um spricht. Je mehr im Bereich des Mög- vernetzt, so dass man dort immer weiss, ten mit dem Internet of Things umwelt- und verbessert den Service. Eine kleine Businessmodelle weiterzuentwickeln. lichen liege, desto schwieriger gestalte was wo gekauft wurde und was bei wel- freundlich bewirtschaftet werden. Sinn- Statusmeldung macht hier den grossen Swisscom stellt bei IoT alle Ele- sich der Entscheidungsprozess, so Vos- chem Standort besonders beliebt ist. voll wär’s. Unterschied. mente zur Verfügung, um Dinge zu ver- sen. IoT ist auch mit einem Kulturwan- Dementsprechend wird der Nachschub www.swisscom.ch/iot Das nächste grosse Ding Schneller, stabiler, sicherer – der neue Mobilfunkstandard 5G hebt die vernetzte Zukunft in ungeahnte Sphären. Bis zur Einführung 2020 gilt es einige Hürden zu nehmen. cs. ! Es spielt keine Rolle, ob die digitale ! Tempo: Mit 5G werden Download- ! Edge-Cloud: Mit 5G werden dezen- für eng mit der ETH Lausanne und mit ordnung aus dem Jahr 2000 nicht alle Transformation nun Revolution oder Geschwindigkeiten von bis zu 10 Giga- trale, mobil miteinander verbundene Ericsson zusammen und evaluiert ge- Möglichkeiten von 5G nutzbar. Hier ist Evolution ist – das nächste grosse Ding bit pro Sekunde Realität. Damit wird Clouds möglich, die für Anwendungen meinsam mit ersten Industriepartnern die Politik gefordert, die richtigen wird ein Quantensprung für den Mobil- Mobilfunk zehnmal schneller als heute agiler und flexibler die benötigten Res- mögliche Anwendungen. Zudem sind Rahmenbedingungen für die Schweiz funk. Nach Angaben von Swisscom be- auf Glasfaser angeboten. sourcen zur Verfügung stellen. Tests mit Network-Slicing und 5G-Ge- und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu schleunigt der neue Standard nicht nur schwindigkeiten in der Pipeline. schaffen. alles massiv, sondern die «fünfte Genera- ! Latenz: Mit 5G sinkt die Reaktions- ! Network-Slicing: Mit 5G können ein- Der Telekomkonzern sorgt seiner- tion» (5G) ermöglicht Anwendungen, zeit von heute 25 bis 35 Millisekunden zelnen Anwendungen eigene garantier- Schweizer Stolpersteine seits vor: Um genügend freie Frequen- von denen wir gegenwärtig noch träu- auf wenige Millisekunden, das heisst, die te Netzkapazitäten zugeordnet und so zen für den weiteren Ausbau des 4G- men; so wie vor zehn Jahren niemand Übertragung findet praktisch in Echt- entsprechende Service-Levels garantiert Es gibt aber auch regulatorische Netzes (LTE) und die Einführung von ahnen konnte, wie das mobile Internet, zeit statt. So sind Fernanwendungen werden – insbesondere für sicherheits- Klippen zu umschiffen. Fakt ist, dass 5G zu haben, wird Swisscom die bald Apps und das Smartphone den Alltag möglich, die haptisches Feedback be- kritische Anwendungen. die Verordnung über den Schutz vor 25-jährige Technologie 2G per Ende verändern würden. Folgende Vorteile nötigen. nichtionisierender Strahlung (NISV) 2020 abschalten. Bis Ende 2017 bietet sollen dank 5G ab 2020 alltäglich sein: Bis zur Einführung des neuen Mobil- hierzulande deutlich strenger ist als in Swisscom 80 Prozent der Schweizer ! Effizienz: Mit 5G kann der Energie- funkstandards ab 2020 gilt es jedoch der EU. Antennen können dort laut Bevölkerung 4G+ mit Geschwindigkei- ! Kapazität: Mit 5G können massiv verbrauch je übertragenes Bit um den einige Hürden zu nehmen. Um die tech- Swisscom mit bis zu zehnmal stärkerer ten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde mehr Geräte gleichzeitig Daten übertra- Faktor tausend gesenkt werden, das nologischen Herausforderungen zu Leistung senden und haben so mehr (Maximalwert unter optimalen Bedin- gen, weil die Kapazität und der Daten- Netz wird nachhaltiger und günstiger im meistern, startet Swisscom 2018 ver- Kapazitäten zur Verfügung. Zudem gungen) an. durchsatz erhöht werden. Betrieb. schiedene Feldversuche. Sie arbeitet da- sind mit der derzeit geltenden Ver- www.swisscom.ch/5g
Donnerstag, 9. November 2017 #spielend!digital Neuö Zürcör Zäitung NZZ-Verlagsbeilage 7 Alles andere als Science-Fiction Algorithmen, die Stimmungen in Tweets deuten, und E-Mails, die den Weg zum passenden Empfänger finden: Auch das ist künstliche Intelligenz. Wie sie den Arbeitsalltag in Betrieben automatisch vereinfacht. FLAVIAN CAJACOB Ein Rad, ein Stock, ein Tablet. Das Ding, das auf den Namen «Sheldon» hört, folgt Felix von Reischach wie ein wohlerzogener Hund. «Eine nette Spie- lerei», sagt der Leiter der Abteilung Artificial Intelligence & Machine Lear- ning von Swisscom und legt sein Smart- phone beiseite, was für «Sheldon» gleichbedeutend mit dem Kommando «Mach Platz!» zu sein scheint. Von Reischach schiebt eine Ergänzung nach: «Es ist aber auch ein Sinnbild dafür, was man sich gemeinhin unter künstlicher Intelligenz vorstellt.» Gestern visionär, heute selbstverständlich Roboter, die selbständig handeln; Ma- schinen, die dem Menschen intellektu- ell überlegen sind und nach der Welt- herrschaft streben – vor allem sind es Science-Fiction-Filme, die die Phantasie beflügeln, wenn es um das Thema künstliche Intelligenz (KI) geht. Und im Alltag? Da profitiert so gut wie jeder und jede schon heute von KI. Etwa dank Siri oder Alexa und anderen sprachgesteuerten Assistenten; dank Foto-Tags, die auf Gesichtserkennung basieren; dank Produktempfehlungen, denen ein ausgeklügelter Algorithmus zugrunde liegt. «Vieles, was noch vor ein paar wenigen Jahren für Aufsehen gesorgt hat, wird heute als selbst- verständlich hingenommen», sagt von Reischach. Er und sein Team befassen sich pri- mär mit der Frage, wo und in welcher Form KI – oder eben Artificial Intelli- gence (AI) – Abläufe in einem Unter- nehmen vereinfachen und betriebswirt- schaftlichen Mehrwert generieren kann. «Alles andere als Science-Fiction also», sagt der hochgeschossene 35-Jährige und lacht. Felix von Reischach, Head of Artificial Intelligence & Machine Learning Group, zusammen mit «Sheldon» im Swisscom Business Center in Zürich-West. MICHELE LIMINA Das Portfolio an AI-Lösungen um- fasst bei Swisscom gegenwärtig drei Angebote: nach der passenden Lösung. Die Ergeb- einfacher werden, dank einer Triage, die nachvollziehbare Lösungen zu erarbei- ! AI Case for Document Insights: Die nisse bzw. Lösungen zeigt es in Echtzeit die KI beim Eingang einer E-Mail vor- ten. «Wir wollen die künstliche Intel- automatisierte Dokumentenanalyse und nach dem Best-Solution-Prinzip an. nimmt. «Das von uns entwickelte System ligenz greifbar und verständlich ma- macht Archive mit Unterlagen aller Art Dadurch verkürzt sich die Bearbei- liest die Informationen der E-Mails und chen. So, dass sie von unseren Kunden verwertbar, indem die KI alle Doku- tungszeit bedeutend. leitet sie automatisch an den richtigen auch schnell, unkompliziert und mit mente liest und analysiert. Ein Beispiel Empfänger weiter. Eine manuelle Klas- Mehrwert eingesetzt werden kann», dafür ist die Vertragsanalyse (Automa- «Je mehr Daten, ! AI Case Sonar: Sonar sammelt die sifizierung der E-Mails entfällt.» Im sagt von Reischach und macht ein paar tic Contract Analysis). Diese unter- Kunden-Feedbacks zu definierten The- Rahmen eines Pilotprojekts wurde die Schritte. «Sheldon», das Tablet auf sucht bestehende und neue Kundenver- desto besser men – beispielsweise «neue inOne-An- KI zuerst mit bestehenden Daten eines Stock und Rad, bei Fuss. träge und klassiert sie zu Gruppen, die mit vorhandenen Kategorien synchro- funktioniert die gebote» – auf sämtlichen externen und internen Kanälen. KI analysiert die Zu- Kunden gefüttert. Anschliessend bewer- teten die Mitarbeitenden des Unterneh- ................................................................................. nisiert werden. Die Vertragsbestand- teile werden erfasst und verglichen, und künstliche Intelligenz.» friedenheit in den Texten, generiert dar- aus Erkenntnisse und visualisiert die mens über vier Wochen hinweg, ob die E-Mails vom digitalen Kollegen in der GLOSSAR KI erstellt daraufhin die entsprechen- Resultate. Dank hochentwickelten Al- Praxis tatsächlich an die richtige Abtei- ! Big Data: Bezeichnung für Daten- den Verlinkungen. Dies ermöglicht eine gorithmen versteht das KI-System die lung weitergeleitet wurden. Die Rück- mengen, die zu gross, zu komplex, zu hocheffiziente Suche nach bestimmten Felix von Reischach Bedeutung von Texten. meldungen flossen wiederum in die Wei- schnelllebig oder zu schwach struktu- Leiter Artificial Intelligence & Dokumenten und Elementen. Machine Learning bei Swisscom terentwicklung des Algorithmus ein und riert sind, um sie mit manuellen und her- Spracherkennung trieben so den Lernprozess voran. Das kömmlichen Methoden der Datenverar- ! AI Case Customer Service: Das von lernt Schweizerdeutsch Resultat? Von Reischach nickt zufrie- beitung auszuwerten. Swisscom entwickelte System nutzt bei- den: «Inzwischen übertrifft die Maschi- spielsweise KI, um Agenten in Call- Letztlich unterstützen Anwendungen ne die Trefferquote der Kundenberater.» ! Chatbot: Software für Kommunika- centern bei der Lösung von Kunden- mit KI Unternehmen in den unter- E-Mails bleiben nicht liegen, nur weil je- tionsaufgaben, eine Art automatisierter problemen zu unterstützen. Das System schiedlichsten Bereichen. Sie sind be- mand gerade in den Ferien weilt. Service, der nach definierten Regeln sucht in der bestehenden Infrastruktur sonders gut geeignet, um grosse Da- und Parametern auf Fragen antwortet. automatisch und quellenübergreifend tenmengen innerhalb kürzester Zeit zu Verständliche, analysieren und selbständig neue Lö- schnell nutzbare Lösungen ! Deep Learning: Computermodelle, ........................................................................................................................................................................... sungen für komplexe Probleme zu die die Durchführung von Klassifika- finden. Bei all den Möglichkeiten, die sich dem tionsaufgaben direkt aus Bildern, Tex- «Wir arbeiten laufend an neuen einzelnen Unternehmen dank den neu- ten oder akustischen Daten erlernen. Künstliche Intelligenz Lösungen», betont Felix von Reischach. Derzeit sei man beispielsweise daran, en Technologien erschliessen, zeigt von Reischach Verständnis, wenn jemand Deep Learning ist der Schlüssel zur Sprachsteuerung von Endgeräten wie eine Sprachsteuerung zu entwickeln, die beim Stichwort künstliche Intelligenz Smartphones, Tablets oder Freisprech- fwc. ! Künstliche Intelligenz (KI) bezie- Schwache (oder spezielle) KI: Diese sogar auf Kommandos reagiere, die in nicht gleich in Euphorie verfällt. «Wir anlagen. hungsweise Artificial Intelligence (AI) Programme beherrschen nur einen Schweizerdeutsch ausgegeben würden – erleben heute, was die Welt schon in der ist eine Funktionsweise von Maschinen, speziellen und deshalb eingeschränkten und zwar in sämtlichen Dialekten. Wie zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts er- ! Intelligent Personal Assistant: Soft- die wie Menschen argumentieren, ler- Bereich, übertreffen dort teilweise je- bei allen anderen KI-Lösungen bildet lebt hat. Als die Dampfmaschine erfun- ware, die vor allem von Sprachinter- nen, planen, handeln oder Sprachen doch bereits die menschliche Intelli- ein Wust an Daten die Grundlage des den wurde, wusste niemand, wohin das aktion ausgehend verschiedenste Auf- verstehen. Der Begriff wurde im Jahre genzleistung. Beispiele: Spiele, Such- technologischen Lernerfolgs. «Unser schliesslich führen wird – und diese Un- gaben erledigt. Bekannteste Beispiele 1954 auf einer wissenschaftlichen Kon- maschinen, maschinelle Übersetzung, Ziel ist es, 3000 Stunden Film- und sicherheit macht in erster Linie einmal sind Siri von Apple, der Google Assis- ferenz in den USA erstmals erwähnt. Bilderkennung. Audiodateien zu transkribieren», er- Angst, damals wie heute.» tant und Alexa von Amazon. Erste KI-Systeme wurden Ende der Starke (oder generelle) KI: Damit ist klärt von Reischach. «Je mehr Daten, Er nimmt sein Smartphone zur 1960er Jahre vorgestellt. Dabei handelte die übergreifende KI gemeint, die sich desto besser funktioniert die künstliche Hand, «Sheldon» geht in Habacht- ! Recommendations: Durch das Ana- es sich um Programme, die in der Lage nicht auf einen speziellen Bereich be- Intelligenz.» Vor allem Callcenter und stellung. Gerade weil alles so neu sei lysieren von bestehenden Verhaltens- waren, selbständig einfache Probleme schränkt, sondern die gesamte Band- Servicedienste sollen dereinst von der und die Arbeitswelt in den nächsten weisen und vorherigen Käufen ermittelt zu lösen oder Therapiegespräche zu breite menschenähnlicher Intelligenz be- Entwicklung profitieren. Jahren aufgrund der Technologie- künstliche Intelligenz Produkte, an de- simulieren. KI wird in zwei Kategorien herrscht. Aber auch der interne Mail-Verkehr sprünge neu geordnet werde, sei es ihm nen der Kunde auch Interesse haben eingeteilt. www.swisscom.ch/ai und jener mit Kunden soll in Zukunft und seinem Team äusserst wichtig, könnte.
8 NZZ-Verlagsbeilage #spielend!digital Neuö Zürcör Zäitung Donnerstag, 9. November 2017 Nemanja Mitic, Head of Security Operation Center, im Sicherheitszentrum von Swisscom in der Zürcher Binz. MICHELE LIMINA Die Türsteher stattfindende Cyberattacken zeigen, übermässige Belastung als gezielte ploppt das Dossier eines Kunden auf. Attacke auf den IT-Service inter- Das bedeutet, dass die intelligente pretieren.» Überwachungsplattform einen Zwi- Der Hackerangriff, der die Experten schenfall registriert und für einmal er- beschäftigt hat, ist inzwischen abge- folglos zu bekämpfen versucht hat – wehrt. Der Kunde war Opfer einer Fünfzig Experten überwachen und verteidigen rund um die Uhr Firmen- nun wird der Angriff vom automati- Phishing-Attacke geworden. Die Swiss- schen Abwehrsystem als bedrohlich com-Firewall vermochte allerdings die netzwerke von Kunden. Was Roger Federer mit Cyberkriminellen zu tun hat eingestuft. Die Security-Analysten tre- Malware zu blockieren – dank den Secu- ten auf den Plan, zwei Männer und eine rity-Agenten konnte ein Schaden abge- und wer die Unternehmen im Land vor Hackerangriffen schützt – Frau stecken die Köpfe zusammen, be- wendet werden. Der Kunde erhält nun raten das weitere Vorgehen. «Es ist einen ausführlichen Rapport, die Ana- zu Besuch im Sicherheitszentrum von Swisscom in Zürich. immer ein Zusammenspiel von Mensch lysten gönnen sich einen Schluck Tee. und Maschine», erklärt Nemanja Mitic. Niemand weiss, wann der nächste Ernst- «Jetzt muss es schnell gehen, während fall eintritt. meine Kollegen an einer Lösung arbei- Auf den grossen Screens an der FLAVIAN CAJACOB Kapazitäten, Know-how – das alles kann naged Security Services (MSS-i) ent- ten, wird der Kunde über den Vorfall in- Wand des Security Operation Center ein Unternehmen rasch einmal überfor- gegen. Diese können je nach Bedarf formiert.» Auf einem Dashboard kann erscheint die Liste der abzuarbeitenden Bei drei Türen in Folge lässt es Markus dern», stellt Kaegi nüchtern fest. Über- modular zusammengestellt werden. dieser das Geschehen in Echtzeit mit- Tasks. Nebenan spricht der amerikani- Kaegi klicken, bei der vierten versagt forderung als Grund, bei der eigenen Der Kunde stellt sich ein Paket zusam- verfolgen. sche Präsident. Und auf einem dritten sein Badge. «Hier komme selbst ich Sicherheit auf die Bremse zu treten? Ein men, das den Schutz von IT-Infra- Bildschirm kreuzen sich weisse Linien, nicht rein», sagt der Product Manager schlechter Antrieb wohl. struktur und digitalen Geschäftspro- Fehlalarm wegen Federer die gerade laufende Cyberattacken in Security Services bei Swisscom, «das ist zessen sicherstellt. Im Security Vendor aller Welt anzeigen. Mitic aktiviert die Sicherheitslevel 4. Zutritt nur für Mit- Abwehren – und schweigen Benchmark der unabhängigen Exper- Nicht immer ist ein krimineller Akt Sichtblende: Ende der Vorstellung. arbeitende des Security Operation Cen- ton Group wird Swisscom regelmässig Auslöser für den Alarm. Mitic nennt «Wir sind ein bisschen wie die Tür- ter.» Fünfzig an der Zahl sind das insge- Cybergefahren gibt es viele (siehe Kas- als «Security Leader Switzerland» aus- ein Beispiel aus der Praxis: «Wenn steher vor einem angesagten Klub», er- samt, alles absolute Meister ihres Faches ten). Mitic entfernt auf Knopfdruck die gewiesen. Roger Federer Tennis spielt, dann klärt er und schickt sich an, Sicherheits- – ihr Chef: Nemanja Mitic. Sichtblende, die die Mitarbeitenden im Im Security Operation Center in der wollen die Leute in den Büros mit dabei level 3 in Richtung Sicherheitslevel 4 zu Ein smarter junger Mann mit Voll- SOC vor den Blicken jener schützt, die Zürcher Binz kommt Stimmung auf. sein.» Also verfolgen sie das Gesche- verlassen. «Wir verwehren denjenigen bart, der seinerseits nun die Schleuse im Konferenzzimmer nebenan sitzen. Er Von Hektik zu sprechen, wäre übertrie- hen auf dem Firmencomputer online. den Eintritt, die Probleme machen von innen her öffnet und sich quasi meint: «Wir arbeiten hier rund um die ben. Auf einem der grossen Bild- Der Leiter des SOC schmunzelt. «Und könnten. Und schmeissen jene raus, die herab begibt auf Sicherheitslevel 3. Uhr, und das sieben Tage die Woche. schirme, die unter anderem gerade dann gibt es halt Netzwerke, die die randalieren.» «Wer in meinem Team arbeiten will, der Glauben Sie mir, langweilig wird es uns wird auf Herz und Nieren geprüft – fach- nie!» Sein Kollege Kaegi präsentiert ein ..................................................................................................................................................................................................................................................................... lich, menschlich und, natürlich, was sei- paar weitere Zahlen. Demnach blockie- nen Leumund anbelangt.» Will heissen: ren die Sicherheitsexperten von Swiss- Wer der Personensicherheitsprüfung des Bundes nicht genügt, bekommt auch com jeden Monat im Schnitt 2250 Phi- shing-Attacken und entdecken 1300 Die häufigsten Cybergefahren keinen Job im Security Operation Cen- Angriffe mit Schadsoftware. ter (SOC) von Swisscom in der Zürcher Gross kommuniziert werden solche fwc. ! Die Melde- und Analysestelle Unternehmen im Zweifelsfall die er- falsche Identität vorgegaukelt wird, Binz. erfolgreich durchgeführten Abwehrak- Informationssicherung des Bundes presste Summe. zum Beispiel jene der Hausbank. Mit- tionen nicht. «Wir Schweizer behalten es (Melani) macht eine Vielzahl von tels des erschlichenen Passworts kön- Bremsklotz Überforderung lieber für uns, wenn einmal etwas Unan- Cyber-Gefahren aus, denen Unterneh- ! DDoS: Bezeichnete Attacken zielen nen sich die Cyberkriminellen Zugang genehmes wie ein Cyberangriff passiert, men ausgesetzt sind: darauf ab, die Verfügbarkeit eines IT- zum Online-Banking des Opfers ver- Für einen Grossteil der Schweizer das liegt in unserer DNA», führt Markus Services wie einer Website oder eines schaffen. Unternehmen ist Internetkriminalität Kaegi aus. Das sei einerseits absolut ! (Cyber-)Spionage: Schwachstellen in Webshops einzuschränken und den IT- bereits Realität. Betroffen sind nicht nur nachvollziehbar, andererseits aber auch der digitalen Infrastruktur – fehlende Service abstürzen zu lassen. Diese Atta- ! Malware: Bei vielen Cyberattacken die grossen Konzerne, sondern immer ein Schuss ins eigene Knie. «Gerade im Verschlüsselung bei einer Internetver- cke kann auch mit Erpressung verknüpft kommt Schadsoftware, sogenannte mehr mittlere und kleinere Betriebe. Kampf gegen die Cyberkriminalität bindung oder schwache Passwörter bei- sein. Ausgenutzt werden hauptsächlich Malware, zum Einsatz. IT-Systeme wer- Gemäss einer neuen Studie von KPMG würde ein bisschen Transparenz allen spielsweise – werden von Cyberkrimi- IT-Services mit eingeschränkter Belast- den manipuliert, Daten ausgespäht, sind neun von zehn der befragten dienen.» Angriffe auf Firmennetzwerke nellen ausgenutzt, um vertrauliche barkeit oder fehlender Überwachung verändert oder gar zerstört. Für das be- Schweizer Firmen in den letzten Mona- könnten so rascher und flächendeckend Informationen abzugreifen und weitere des Datenverkehrs. troffene Unternehmen geht ein solcher ten Opfer von Cyberattacken geworden. abgewehrt werden, und die ausgewerte- Angriffe vorzubereiten. Betroffen sind Angriff mit dem Verlust von Vertrau- Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies ten Daten könnten Aufschluss über wei- nicht nur staatliche Betriebe, sondern ! Social Engineering: Nutzer werden lichkeit, Integrität und Verfügbarkeit einer Zunahme um 34 Prozent. Eine tere geplante Attacken liefern. auch Unternehmen, deren Know-how mit psychologischen Tricks getäuscht der Daten einher. weitere Erhebung, diesmal von EY, hat Mit jugendlichen Hackern, die in der gestohlen und missbraucht wird. und zu gefährlichen IT-Aktivitäten ver- zudem aufgedeckt, dass lediglich zwei Öffentlichkeit erstaunlicherweise Be- leitet. Social Engineering nutzt die ! Ransomware: Mittels Verschlüsse- Fünftel der befragten Betriebe hierzu- wunderung geniessen, hat das Ganze ! Datenabflüsse: Vertrauliche Daten «Schwachstelle» Mensch aus. Dazu lungstrojanern, sogenannter Ransom- lande überhaupt in der Lage sind, kom- längst nichts mehr zu tun. «Wir haben es werden gestohlen. Der externe Angrei- gehört, Opfer zeitlich unter Druck zu ware, werden die Daten des Opfers ver- plexe Cyberangriffe aufzudecken. mit professionell organisierten Struktu- fer erpresst in der Folge das Unterneh- setzen, etwa mit «Loggen Sie sich sofort schlüsselt und so unbrauchbar gemacht. Es sind Zahlen, die beeindrucken, ren zu tun, Cyberkriminalität hat in- men damit, diese zu veröffentlichen ein, da sonst Ihr Konto gesperrt wird». Die Cyberkriminellen verlangen Geld doch sie überraschen nicht. Denn die zwischen industrielle Ausmasse ange- beziehungsweise zu kopieren und wei- und bieten im Gegenzug die Entschlüs- Überwachung und der Schutz der eige- nommen», betont Kaegi. Swisscom tritt terzuverbreiten. Ob die Behauptung ! Phishing: Eine Phishing-Attacke selung der Daten an, welche nicht nen Firmennetzwerke werden immer solchen Machenschaften im Netz mit stimmt oder nicht, ist schwer zu eruie- verfolgt das Ziel, die Zugangsdaten der garantiert ist. umfangreicher und komplexer. «Kosten, einem umfassenden Portfolio an Ma- ren, deshalb bezahlen viele betroffene Zielperson auszuspähen, indem eine www.swisscom.ch/security
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