GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Axians IT&T AG

 
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GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Axians IT&T AG
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GESCHÄFTSBERICHT 2017
GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Axians IT&T AG
2 Inhalt

Wir vernetzen
       Ihre Region

                    1 Kanton

                                             2 Städte

   Schaffhauser Pionierrolle:     Mehr Transparenz
   Schweizweit erste              und Aussagekraft:
   elektronische Identität eID+   Rechnungslegung
                                  mit HRM2
   Seite 10
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35 Gemeinden           1 Spital              16 Schulen

 Probelauf:                       Trickreich:
 Neue virtuelle Desktops          Abowechsel auf NATEL® go
 für Windows 10                   komplexer als es aussah
 erstmals installiert
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Der Fachausschuss bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sowie bei der Geschäftsleitung KSD für
das grosse Engagement im Jahr 2017.
Der Fachausschuss 2017 war aus folgenden Mitgliedern zusammengesetzt:
Rosmarie Widmer Gysel, Präsidentin, Regierungsratspräsidentin Kanton Schaffhausen
Jörg Steinemann, Vizepräsident, Mitglied Geschäftsleitung Finnova AG
Martin Egger, Mitglied, Informatikleiter des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich
Daniel Preisig, Mitglied, Stadtrat Schaffhausen
Marco Scheidegger, Mitglied, Senior Release Manager SIX Swiss Exchange
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KSD Geschäftsbericht 2017 5

Editorial Fachausschuss KSD

Digitale Meilensteine
Schaffhausen führt 2017 als erster Kanton die elektronische
Identität eID+ auf Smartphone-Basis ein und legt
die IT-Architektur 2020 fest. Der Umsatz bleibt stabil.

                            Das Geschäftsjahr 2017 war geprägt durch drei Grossprojekte im Bereich
                            der Fachanwendungen und des eGovernments. So konnte nach langer Vorlauf-
                            zeit das neue Rechnungslegungsmodell HRM2 und parallel dazu die neue
                            Finanz- und Rechnungslegungslösung Infoma newsystem (NSP) beim Kanton
                            Schaffhausen und bei der KSD eingeführt werden. Der Relaunch Webseiten
                            Schaff­hausen wurde konsequent weitergeführt. Den Schaffhauser Kunden wird
                            damit ab 2018 ein völlig neuer, ansprechender und zeitgemässer Webauftritt
                            im Rahmen der digitalen Gesamtstrategie Schaffhausen zur Verfügung gestellt.
                            Als Höhepunkt des Jahres 2017 darf die Lancierung der Schaffhauser eID+ am
                            eGovern­ment Day vom 4. Dezember 2017 betrachtet werden. Als erster Kanton
                            konnte Schaff­hausen eine elektronische Identität auf der Basis der Smart­phone-
                            Technologie anbieten. Die eID+ bildet einen wichtigen Grundstein für ein
                            erfolg­reiches eGovernment in Schaffhausen und kann optimal in der eService-
                            Plattform ein­gesetzt werden. Mit der eID+ konnte KSD wiederum ihre Inno­-
                            va­tionskraft im Bereich eGovernment unter Beweis stellen.

                            Im Bereich der IT-Infrastruktur konnte KSD weitere wichtige Investitionen tätigen.
                            Mit dem Projekt IT-Architektur 2020 werden wichtige Meilensteine für die
                            IT-Architektur der nächsten Jahre gesetzt. Mit dem Ersatz der Firewalls kann
                            die IT-Sicherheit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau sichergestellt werden.
                            Und mit dem Update von Horizon View und Windows 10 verfügt KSD über
                            eine leistungsfähige und sichere Client-Infrastruktur, womit KSD für ihre Kunden
                            auch in Zukunft ein optimales IT-Portfolio bieten kann.
                            Der Umsatz bewegte sich mit CHF 13'408'534 praktisch auf Vorjahresniveau.
                            Deutlich um CHF 739'556 respektive um 5.7% konnte der betriebliche Aufwand
                            gesenkt werden. Hier zahlte sich der haushälterische Umgang mit den finanziellen
                            Ressourcen aus. Auch wenn ausserordentliche Abschreibungen in Höhe von
                            CHF 645'192 getätigt wurden, fiel das Gesamtergebnis mit CHF 312'710 sehr
                            solide aus.

                            Mein Dank geht zuerst an unsere Kunden für ihre Treue sowie die angenehme
                            und stets konstruktive Zusammenarbeit.
                            Ein grosser Dank geht auch an alle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und an die
                            Geschäftsleitung der KSD für ihr enormes Engagement, mit dem sie sich mit
                            vorbildlicher Professionalität für KSD und unsere Kunden einsetzen. Ebenfalls
                            bedanke ich mich bei meinen Kollegen des Fachausschusses für die gute
                            Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
                            Bei der Departementsverteilung am 12. Dezember 2017 hat der Regierungsrat
                            eine Analyse der aktuellen Aufgaben und der Verteilung dieser Aufgaben
                            auf die Departemente vorgenommen. Dabei hat sich gezeigt, dass aufgrund
                            der unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Politikbereiche in den
                            letzten Jahren, aber auch mit Blick auf anstehende grosse Reformprojekte
                            das Finanzdepartement zu entlasten ist. Entsprechend hat die Regierung beim
                            Sachbereich Informatik eine Änderung der Zuständigkeit beschlossen.
                            Ab 1. April 2018 gehört die Informatik (KSD) neu zu den Aufgabengebieten
                            des Departementes des Innern.

                            Rosmarie Widmer Gysel
                            Präsidentin Fachausschuss KSD
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KSD Geschäftsbericht 2017 7

Jahresrückblick

Erste elektronische Identität
Das Jahr 2017 war geprägt von der Installation neuer Software,
der Einführung einer elektronischen Identität und der Gewinnung
eines wichtigen Neukunden – dank dem Einsatz aller Mitarbeitenden
konnten wir alles glatt und zur Zufriedenheit unserer Kunden
über die Bühne bringen.

Was lange währt …
Pünktlich am 1. Januar 2018 hat KSD nach einer langen
                                                                «Die Schaffhauser eID+, die erste
Vorbereitungsphase das neue Rechnungslegungsmodell              kantonale elektronische Identität auf
HRM2 (Harmonisiertes Rechnungsmodell 2) eingeführt.
Parallel dazu haben wir die bisherige Lösung für das Finanz-    der Basis der Smartphone-Technologie,
und Rechnungswesen SAP durch das Infoma newsystem
(NSP) abgelöst, das bereits in Neuhausen und Schleitheim
                                                                begeistert»
im Einsatz ist. Ursprünglich war diese Einführung schon
                                                                DR. GERRIT GOUDSMIT, GESCHÄFTSFÜHRER KSD
viel früher geplant. Die erste Evaluation der neuen Lösung
wurde bereits 2010 im Rahmen einer SSGI-Submission
durchgeführt. 2013 wurde die Einführung aufgrund des
Entlastungsprogramms ESH3 verschoben, 2015 bewirkte
das Budgetreferendum eine erneute Verschiebung. Die Pro­-       Neukunde Stein am Rhein
jektbeteiligten liessen sich hierdurch aber nicht entmutigen,   2017 war KSD auch am Markt wieder erfolgreich. Die
und beide Vorhaben haben wir termingerecht, in guter            Gemeinde Stein am Rhein konnte als Neukunde gewonnen
Qualität und innerhalb des Budgets umgesetzt.                   werden, und als erste Lösungen haben wir dort die Fried-
                                                                hofverwaltung Tomba von CMI Tomba und die Software
Moderne und sichere IT-Architektur                              KLIB für den Bereich Soziales eingeführt. Für 2018 ist die
Bei der IT-Infrastruktur unternahmen wir bei der KSD            Einführung von GemoWin und ein Full Outsourcing geplant.
grosse Anstrengungen, um unseren Kunden auch in
Zukunft leistungsfähige und sichere Plattformen anbieten        Rege besuchte Kundenanlässe
zu können. In Zusammenarbeit mit der Firma Ceruno               Bereits zum 10. Mal hat KSD den eGovernment-Day in
haben wir das Projekt IT-Architektur 2020 gestartet mit         der Kammgarn Schaffhausen durchgeführt. Am 4. Dezember
dem Ziel, ein Höchstmass an Standardisierung, Ver­ein­­-        2017 zeigte die Rekordbeteiligung von über 200 Teilneh-
f­achung der Infrastruktur und Kostenoptimierungen              menden das grosse Interesse an Neuerungen im Bereich
zu schaffen.                                                    eGovernment und an neuen IT-Services von KSD. Insbe-
Im Projekt sind auch künftige Anforderungen wie Cloud           sondere die Vorstellung der Schaffhauser eID+, die schweiz­-
Computing berücksichtigt; eine Technologie, die aktuell in      weit erste kantonale elektronische Identität auf der Basis
der Verwaltung noch nicht sehr stark verbreitet ist. 2018       der Smartphone-Technologie, hat die Teilnehmenden be-
sind zwei Ausschreibungen für das Datennetzwerk und             geistert. Entsprechend gross war nach Abschluss des
die Server-Infrastruktur geplant.                               offiziellen Programms der Andrang zur Verifikation der per-
Auch im Bereich Arbeitsplatz hat KSD viel investiert. Die       sönlichen eID+, die vom Schweizer Start-up-Unternehmen
virtuelle Desktop-Infrastruktur Horizon View haben wir auf      Procivis entwickelt wurde. Allen Teilnehmenden wurde
eine aktuelle Basis gestellt. Als erster Kunde haben die        die eID+ gratis zur Verfügung gestellt.
Spitäler Schaffhausen von dieser neuen Technologie und
Infrastruktur profitiert. Zudem haben wir das neue Be­-         An der Mitgliederversammlung des Gemeindeschreiber­
triebssystem Windows 10 bei KSD selbst und ersten Pilot-        verbands hat KSD die beiden Projekte Relaunch Webseiten
kunden installiert. Aus den Ergebnissen dieser Pilotphase       Schaffhausen und PEAK Geschäftsverwaltung gezeigt.
haben wir wichtige Erkenntnisse für den flächen­deckenden       Das Echo war überaus positiv, und es haben sich daraus
Roll-out in den Jahren 2018 und 2019 gewinnen können.           diverse konkrete Aufträge ergeben.
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8 Jahresrückblick

Für uns ist der Dialog auch in Zukunft sehr wichtig; nur      Im Bereich des Datennetzwerks haben wir eine Ausschrei-
in einem persönlichen und konstruktiven Austausch mit         bung der Zonen-Firewall-Umgebung durchgeführt. Die be­
unseren Kunden können wir uns weiterentwickeln und            stehende Infrastruktur muss altershalber und zur Verein­
Services erbringen, die den Bedürfnissen unserer Kunden       fachung der Wartbarkeit ersetzt werden. Dafür ist das erste
entsprechen.                                                  Quartal 2018 vorgesehen. Damit kann KSD für die unter­
                                                              schied­lichen Kundensegmente (Schulen, Verwaltung und
Innovative eGovernment-Services                               Spitäler) weiterhin ein Höchstmass an Sicherheit und
Innovative eGovernment-Services sind eine wichtige            Flexibilität ­anbieten.
Grundlage für die Sicherstellung eines qualitativ hoch­       Weiterhin den Überblick über die stetig komplexer werden-
wertigen und kostengünstigen Service public und für           den IT-Infrastrukturen und Anwendungen behalten – das ist
eine leistungsfähige Verwaltung. Im Jahr 2017 haben wir       das Ziel des Projekts Logging, Monitoring und Alarming.
von KSD die eGovernment-Strategie konsequent weiter-          Nach einer umfangreichen Analyse der vorhandenen Sys­
verfolgt. Für die Ablösung der bestehenden Webauftritte von   teme und einer Evaluation vorhandener Monitoringsysteme
Kanton, Stadt und Gemeinden auf Basis der veralteten          haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma terreActive
Typo3-­­Ver­sion haben wir das Projekt Relaunch Webseiten     die Lösung tacLOM eingeführt. Dieses Jahr werden wir
Schaffhausen weitergeführt. Das Detailkonzept und die         stufen­weise sämtliche Systeme an dieser Lösung anschlies­
Spezifikationen sind verabschiedet, und mit der Migration     sen, um so bei sich anbahnenden Schwierigkeiten recht­
der Inhalte der Kantonswebseite haben wir begonnen.           zeitig entsprechende Präventionsmassnahmen ergreifen
Im Verlauf dieses Jahres werden die Webseiten des Kan-        zu können.
tons und der Schaffhauser Gemeinden migriert. Sobald
die neue Webseite beim Kanton stabil läuft, wird die Stadt    Dank an die Kunden und die Mitarbeitenden
entscheiden, ob sie bei der Umstellung mit denselben          An erster Stelle möchte ich unseren Mitarbeitenden danken.
Dienstleistern arbeitet wie der Kanton.                       2017 wurde die Kundenbefragung auf die Auftragsbearbei-
Das Projekt PEAK (digitale Aktenverwaltung mit integrierter   tung ausgedehnt. Die ausgezeichneten Bewertungen (im
Geschäftsverwaltungslösung) haben wir ebenfalls weiter        Schnitt 5.5 auf der 6er-Skala) sind das Ergebnis der grossen
vorangetrieben. Bei insgesamt sechs Gemeinden hat KSD         Leistungsbereitschaft und der ausgeprägten Kundenorien-
PEAK als neue Geschäftsverwaltungslösung eingeführt.          tierung unserer Mitarbeitenden. Für dieses Engagement
eGovernment besteht vielfach aus einer ganzen Reihe           und diese Loyalität gebührt allen Mitarbeitenden ein grosses
kleinerer Schritte. Dies zeigen die beiden Projekte emedko    Kompliment und ein herzliches Dankeschön.
und Schülerimmatrikulation. Das Strassenverkehrsamt           Unseren Kunden danke ich für die gute und partnerschaft­
verfügt neu über die Onlineanmeldung für verkehrsmedi­        liche Zusammenarbeit und für das grosse Vertrauen, das ­
zinische Untersuchungen, emedko. Und bei der Kantons-         sie KSD im vergangenen Geschäftsjahr entgegengebracht
schule wurde eine Onlineschülerimmatrikulation mit            haben. In einer Zeit, die von einer zunehmenden Dynamik
Anbindung an die Online-Payment-Lösung Billing Online         und einem Wandel geprägt ist, sind gute und langjährige
der Schweizer Post eingeführt.                                Partnerschaften keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr
                                                              freut es mich, dass wir unsere Kunden weiterhin auf dem
Sicherstellung der Informationssicherheit                     Weg in die Digitalisierung begleiten dürfen.
Angesichts der stetig steigenden Bedrohung durch Cyber-       Ich danke auch dem Fachausschuss, der für uns mit Weit-
kriminalität ist für KSD die Informationssicherheit eine      sicht die strategische Zielrichtung definiert und uns pro­
Aufgabe von allerhöchster Bedeutung.                          fessionell und fachlich kompetent in allen Unternehmens-
Neu steht allen Kunden die E-Mail-Verschlüsselung Priva­      bereichen zur Seite steht.
Sphere zur Verfügung, mit der vertrauliche E-Mails sicher
und zuverlässig übermittelt werden können. Bei den Steuer­-   Dr. Gerrit Goudsmit,
verwaltungen mit sehr sensitiven Daten wurde diese            Geschäftsführer
Lösung bereits flächendeckend installiert.
GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Axians IT&T AG
KSD Geschäftsbericht 2017 9

              «Unsere Kunden bewerten unsere
    Dienst­leistungen mit der Note 5,5 von 6 –
das Resultat einer grossen Leistungsbereitschaft
               und Kundenorientierung unserer
                     Mitarbeitenden – danke!»
          DR. GERRIT GOUDSMIT, GESCHÄFTSFÜHRER KSD
GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Axians IT&T AG
10 Report

Schaffhauser Bürger-ID
Der Kanton Schaffhausen präsentierte am eGovernment-Day 2017
der Schaffhauser Bevölkerung die Pilotversion der Schaffhauser eID+.
Damit ist ein sicherer und einfacher Zugang zu den verschiedenen
elektronischen Dienstleistungen des Kantons möglich. Die elektronische
Identitätslösung kann auf Mobiltelefone heruntergeladen werden
(siehe auch  www.sh.ch).

                            Das Mitte Juli 2017 lancierte Projekt    Technologie
                            erreichte am eGovernment-Day vom         Die derzeitige Version der Schaffhauser
                            4. Dezember 2017 wie angekündigt         eID+ basiert auf der eID+-Technologie
                            einen ersten wichtigen Meilenstein.      von Procivis, die das Unternehmen in
                            Die vorgestellte Pilotversion bietet     Zusammenarbeit mit der Solothurner

                                                                                                               
                            zunächst die Möglichkeit, online sich    Software-Engineering-Firma Queo
                            im Schaffhauser Bürgerportal anzu-       Swiss entwickelt hat. Das System lässt
   «E-Government kann       melden und die darin verfügbaren
                            Behördendienstleistungen wie Ein-
                                                                     sich flexibel an die Entwicklung im
                                                                     Bereich der digitalen Identität anpas-
        die Transparenz     wohnerkontrolldienste oder Steuer­       sen und wird künftige nationale Identi-
                            services zu nutzen.                      tätslösungen, wie etwa die geplante
    behördlicher Prozesse                                            SwissID, nahtlos einbinden können.
         erhöhen und so     Pilotphase
                            Die Pilotphase für die Schaffhauser
                                                                     KSD und Procivis befinden sich zu
                                                                     diesem Zweck bereits im Dialog mit
     Vertrauen schaffen»    eID+ soll voraussichtlich bis Frühling   verschiedenen Identitätsanbietern.
                            2018 dauern. In diesem Zeitraum
                            werden weitere Dienstleistungen und      Regierungspräsidentin Rosmarie
                            Funktionen, wie zum Beispiel eine        Widmer Gysel, Präsidentin des eGovern­-
                            kantonal anerkannte digitale Signatur,   ment-Kernteams, betont die Wichtig-
                            zur Lösung hinzugefügt. Als weiterer     keit des Projekts: «Das strategische
                            Entwicklungsschritt wird die Integra­    Ziel des Regierungsrates im Bereich
                            tion der Ausweiskontrolle für das        E-Government ist, auf Kantons- und
                            Casino Schaffhausen geprüft. Zudem       Gemeindeebene bei den Führenden zu
                            wird die App Schaffhauser eID+ in Zu­-   sein und dadurch Standort- und Wett-
                            kunft das sichere Abspeichern digi­      bewerbsvorteile zu schaffen. Mit der
                            taler Dokumente auf dem Mobiltelefon     Schaffhauser eID+ bewegen wir uns
                            ermöglichen, um diese jederzeit ver-     genau in diese Richtung.»
                            fügbar zu haben.
                                                                     Procivis
                            Wissenschaftliche Begleitung             Procivis-Gründer und CEO Daniel
                            durch die ZHAW                           Gasteiger sieht wesentliche Vorteile
                            Begleitet wird die Pilotphase von der    in der Lösung: «Mit der eID+ hat der
                            Zürcher Hochschule für Angewandte        Kanton Schaffhausen die Grundlage
                            Wissenschaften (ZHAW). Die Studie        für ein integriertes E-Government
                            zur Benutzerfreundlichkeit des neuen     gelegt und ist dank der offenen Archi-
                            digitalen Angebots soll aufzeigen, wie   tektur seiner Lösung für die digitale
                            dieses noch mehr auf die Bedürfnisse     Zukunft bestens gewappnet.»
                            der Bürgerinnen und Bürger ausgerich-    Das Schweizer Unternehmen Proci­vis
                            tet werden kann. Nach der Pilotphase     bietet eine «E-Government as a
                            wird die Schaffhauser eID+ im Frühling   Service»-Plattform an, um die Digita­-
                            2018 offiziell lanciert.                 li­sie­rung von Gesellschaften und die
                                                                     Bereitstellung von digitalen Behörden-
                                                                     dienstleistungen auf der ganzen Welt
                                                                     zu ermöglichen.
                                                                      www.procivis.ch

                                                                                                         KSD Geschäftsbericht 2017 11

ELEKTRONISCHE IDENTITÄT: SCHAFFHAUSER eID+
                                                                                            
                                                                                                                                 
                                                                                                          
                                                                                                                                   

                                                                                                                                       

                                                                                                             
  Überprüfung Identität                                                Management
  Die Attribute in der SH-ID sind                                      Alle signierte oder bezogene
  vom Staat geprüft und bilden                                         Dokumente werden in der
  eine hohe Sicherheit für Dritte.   Password-less Login               SH-ID-App gespeichert und
                                                                       können mit anderen Benutzern
                                     Private Keys auf den Geräten
                                                                       oder Dritten ausgetauscht
                                     des Benutzers ersetzen
                                                                       werden (in Planung).
                                     schwache Passwörter und                                               Signatur


                                     eli­minieren Phishing-Risiken.
  ZERO Knowledge                                                                                           PDF-Dokumente können ein-
                                     Zusätzliche Faktoren erlauben                                         fach via QR-Code mit den
  Proof                              Multi-Faktoren-Authentisierung.                                       in der SH-ID enthaltenen Private
  Anonymisierte Credentials                                            1-Click Onboarding                  Keys signiert werden. Eine quali­-
  ermöglichen den Benutzern,                                                                               f­izierte Signatur ist möglich.
                                                                       Benutzer müssen keine Formu-
  ihr Alter, ihr Stimmrecht, ihren
                                                                       lare ausfüllen, sondern können
  Führerausausweis etc. zu
  bestätigen, ohne ihre komplette    Bezug                             nach der Anmeldung via QR-
                                                                       Code oder Button den Zugriff

                                                                                                                                       
  Identität preiszugeben.            Benutzer können offizielle
                                                                       auf ihre Daten auf der SH-ID
                                     Dokumente wie Strafregister-
                                                                       erlauben.
                                     auszüge oder Fischereipatente
                                     direkt via SH-ID-App bestellen
                                     und dort abspeichern (in Pla-
                                     nung).

«Mit dem eID+-Pilotprojekt legt der Kanton
Schaffhausen einen wichtigen Grundstein»
DANIEL GASTEIGER, GRÜNDER UND CEO PROCIVIS AG

Wie sehen Sie das Pilotprojekt                 ment wieder Boden gutzumachen.                 lichen. Die Interaktionen der Bürgerin-
rund um die eID+ in Schaffhausen               Die Digitalisierung von Behörden-              nen und Bürger mit dem Kanton und
im nationalen und internationalen              dienstleistungen ist aber nicht einfach        seinen verschiedenen Behörden wer-
Kontext?                                       irgendein Wettlauf. Vielmehr schaffen          den damit für alle Beteiligten effizienter.
Mit dem eID+-Pilotprojekt positioniert         Innovationen zu diesem Thema echten            Zudem erhöht E-Government die
sich der Kanton Schaffhausen national          Mehrwert für die Bürgerinnen und               Transparenz behördlicher Prozesse
in der Poleposition. Nachdem in den            Bürger. Es freut mich deshalb zu sehen,        gegenüber den Bürgerinnen und
letzten Jahren zahlreiche Länder beim          dass der Kanton Schaffhausen so                Bürgern und kann so zusätzliches
Thema elektronische Behördendienst-            initiativ vorn dabei ist. Mit dem eID+­-       Vertrauen schaffen. Dadurch können
leistungen an der Schweiz vorbeige­            Pilotprojekt legt Schaffhausen einen           mithilfe der Digitalisierung das Enga­
zogen sind und unser Land im interna-          wichtigen Grundstein, um den Bewoh-            gement der Bevölkerung erhöht und
tionalen Vergleich zunehmend ins               nern des Kantons einen einfachen               demokratische Prozesse gestärkt
Hintertreffen geraten ist, helfen Initia­      und sicheren Onlinezugang zu behörd­
tiven wie diese, beim Thema E-Govern­          lichen Dienstleistungen zu ermög­
ZUR PERSON
     DANIEL GASTEIGER IST GRÜNDER UND
     CEO DER PROCIVIS AG, DIE GEMEINSAM
     MIT DER KSD DAS PILOTPROJEKT FÜR
     DIE SCHAFFHAUSER eID+ UMSETZT.
     NACH EINER ÜBER ZWANZIGJÄHRIGEN
     KARRIERE IN DER FINANZBRANCHE WIDMET
     SICH DANIEL GASTEIGER HEUTE ALS
     UNTERNEHMER UND INTERNATIONAL
     ANERKANNTER EXPERTE SCHWER­
     PUNKTMÄSSIG DEN THEMEN DIGITALE
     IDENTITÄT UND BLOCKCHAIN.

werden. Den Kanton Schaffhausen           entscheidend erhöhen. Wenn man           gütung für solche Informationen
sehe ich schweizweit in einer Pionier-    etwas weiter in die Zukunft blickt,      kommt wiederum direkt und voll­
rolle, und ich bin überzeugt, dass sich   wird das Thema der Kontrolle über die    umfänglich den Nutzern als Besitzer
dieses frühe Engagement positiv auf       eigenen, persönlichen Daten immer        ihrer persön­lichen Daten zugute.
den Wirtschaftsstandort auswirken         wichtiger. Zurzeit befinden sich die
wird. Dies insbesondere auch, weil        meisten meiner digitalen Daten im Be-    Seit der Ankündigung des
Schaffhausen bei diesem Thema lang-       sitz privater Gross­konzerne, die mit    eID+-Pilotprojekts sind nun
fristig denkt und auf Lösungen setzt,     der Verwertung dieser Informationen      einige Monate vergangen – sind
die künftigen technologischen Ent-        riesige Gewinne einfahren. Damit meine   Sie immer noch glücklich mit
wicklungen, wie der angekündigten         ich zum Beispiel Daten zum Internet-     der Wahl des Pilotkantons?
nationalen elektronischen Identität,      verhalten oder auch Daten mit Ge-        Wir sind nach wie vor sehr glücklich
bereits heute Rechnung tragen.            sundheitsbezug, gesammelt durch          mit dieser Zusammenarbeit. Von
                                          Activity-Trackers. Immer mehr Men-       Beginn an hat uns die breite Unter-
In den vergangenen Monaten war in         schen stören sich an dieser Situation,   stützung bei diesem Projekt von
den Medien öfter über Ihre Person         und es gibt in der Regulierung einen     verschiedenen Seiten her impo-
und Ihr Unternehmen Procivis zu           klaren Trend dazu, dem Individuum        niert. Da war – und ist – ein echter
lesen. Dabei wurden auch weiter-          mehr Kontrolle zu geben. Dieses Anlie-   Wille vorhanden, die Chancen der
führende Projekte von Procivis            gen unterstützen wir. Aus diesem Grund   Digitalisierung für die Bürgerinnen
thematisiert. Können Sie Ihre Ideen       haben wir unter dem Namen VALID ein      und Bürger zu nutzen, und Schaff-
für die Zukunft kurz beschreiben          neues Projekt lanciert, mit dem wir      hausen beweist dabei Mut, als Kan-
und aufzeigen, wie diese mit der          eine auf diesen Zweck ausgerichtete      ton dabei eine Vorreiterrolle einzu­
eID+ zusammenspielen?                     Lösung ent­wickeln und als Non-Pro-      nehmen. Die Zusammenarbeit mit
Mit eID+ haben wir eine E-Govern-         fit-Angebot betreiben wollen. Bei der    der Regierung ist pragmatisch und
ment-Plattform geschaffen, mit der        darin ent­haltenen digitalen Identität   hat stets den konkreten Nutzen
sich heute die Digitalisierung von        können wir direkt auf der eID+-Tech-     im Fokus. Und bei der Umsetzung
Behördendienstleistungen auf sichere      nologie aufbauen. Zusätzlich entwi-      klappt das Zusammenspiel mit
Art und Weise und zukunftsgerichtet       ckeln wir einen elektronischen Markt-    unserem Partner KSD ebenfalls
umsetzen lässt. Diese Idee werden         platz, auf dem die Nutzer bestimmte      bestens. Besonders glücklich sind
wir mit voller Kraft weiterentwickeln.    Daten verschiedenen Parteien, etwa       wir aber über die Unterstützung der
In einem nächsten Schritt wollen wir      Forschungseinrichtungen oder Werbe-      Einwohnerinnen und Einwohner des
die Sicherheit und die Ver­trauens­       treibenden, ganz gezielt und anonymi-    Kantons Schaffhausen, die bereits
würdigkeit durch den Einsatz von          siert zugänglich machen können, falls    ihre eID+ auf dem Mobiltelefon in­
Blockchain-Technologie noch einmal        sie dies möchten. Die finanzielle Ver-   stalliert und diese aktiviert haben.
KSD Geschäftsbericht 2017 13

Schaffhausen im Internet erleben
Alles auf einer Plattform und Schaffhausen als eine einheitliche
Einkaufs- und Erlebnisregion präsentieren – mit dem neuen Webauftritt
www.erleben.sh.ch.

Digitale Gesamtstrategie                    Kanton, Stadt und Gemeinden               füllbaren Formularen (eServices) ge­
Im Rahmen der digitalen Gesamt­-            Schaffhausen setzt auf diese digitale     arbeitet (Formularservices mit aForms-
s­trategie für den neuen Webauftritt        Gesamtstrategie. Nicht ganz so schnell    2Web). Bestehende Erweiterungen
von Kanton, Stadt und Gemeinden             wie ursprünglich geplant, sollen der      wie die elektronische Fristerstreckung
wurde letzten Sommer die Einkaufs-          Kanton sowie erste Gemeinden im           oder der Verkauf von SBB-Tageskarten
und Erlebnisregion Schaffhausen             August 2018 aufgeschaltet werden.         konnten erfolgreich neu implementiert
www.erleben.sh.ch aufgeschaltet.            Das Detail­konzept gestaltete sich als    werden und stehen somit für die neue
Schaffhausen soll mit diesem Auftritt       anspruchsvolle Herausforderung,           Umgebung bereits bereit.
langfristig als attraktive Einkaufs- und    doch konnte es in der Zwischenzeit
Erlebnisregion positioniert werden, um      fertig­gestellt und verabschiedet wer-    Sobald die neue Webseite beim Kanton
Besucher und Bewohner zum Konsum            den. Auch eine Test- und Produktiv­       stabil läuft, wird die Stadt definitiv
in Schaffhausen zu animieren und            umgebung sind nun in Betrieb. «Mit        entscheiden, ob sie bei der Umstellung
dadurch letztlich die lokale Wertschöp-     den Migrationsvorbereitungen kom-         mit denselben Dienstleistern arbeitet
fung zu steigern. Die Strategie basiert     men wir sehr gut voran, und der Bedarf    wie der Kanton.
auf einer gemeinsamen, internetba-          an eServices und Formularen wird
sierten Informationsplattform. Diese        stetig analysiert», führt der Projekt­
fasst alle Einkaufs- und Erlebnis­ange­
bote der Region zusammen und die
                                            leiter Hermann Wenko aus.
                                                                                      
Gemeinden Neuhausen, Beringen,              Die Abnahme und die Migration des         MEILENSTEINE
Thayngen und Stein am Rhein präsen-         überarbeiteten Inhalts begannen im
tieren sich auf attraktive Art und Weise.   März 2018. Bis dann sollten alle Migra-   Aufbau Weblösung        31. Dez. 2017
                                            tionsvorbereitungen abgeschlossen         Start Migration Content 1. April 2018
Anspruchsvolle Ziele                        sein. Parallel dazu wird mit Hochdruck    Aufschalten Kanton und
Wichtige Ziele des Projekts sind, einen     an der Bereitstellung von online aus-     erste Gemeinden        August 2018
modernen, intuitiv bedienbaren und
behindertengerechten Webauftritt zu
schaffen, der unabhängig von der
Bildschirmgrösse auch für Smart­
phones funktioniert. Ferner muss die
Veröffentlichung von Nachrichten
möglichst intuitiv und mit möglichst
wenig Schulungsaufwand erfolgen.
Das Projekt Relaunch Webseiten von

    GEMEINSAMES VORGEHEN MIT DIENST- UND
    AMTSSTELLENLEITERN SOWIE GEMEINDEVERTRETERN

    1. Analyse der aktuellen Seite.
    2. Definition der zu veröffentlichenden Informationen und Services.
    3. Diese Information fliesst anschliessend in ein sogenanntes
       Strukturmodell (Aufbau neu Webseite) ein.
    4. Die Services (online ausfüllbare Formulare) werden spezifiziert
       und ohne die benötigte Funktionalität abgebildet.
    5. Der Kunde nimmt die gemeinsam erarbeiteten Inhalte ab.
    6. Die Inhalte werden auf der neuen Webseite erfasst.
    7. Der für den Bereich verantwortliche Redaktor nimmt
       die Seiten ab und gibt sie zur Veröffentlichung frei.
14 Report

Die Fäden der Rechnungslegung
laufen bei KSD zusammen
Mit dem neuen Rechnungslegungssystem HRM2 können Transparenz
und Aussagekraft der Rechnungslegung wesentlich gesteigert werden.
Gleichzeitig erfolgt ein Wechsel der Basissoftware von SAP zu Infoma
newsystem zur Führung des Rechnungswesens – mit wesentlichen Vorteilen.

                             Die Rechnungslegung der öffentlichen     zung. Ab April 2017 stand Infoma
                             Verwaltung des Kantons Schaffhausen      newsystem für die Erfassung der
                             basierte bis anhin auf den Grundsätzen   Budgetdaten 2018 zur Verfügung.
                             des Rechnungslegungsmodells HRM1
                             aus dem Jahre 1981. Im Jahr 2008         Für die darauffolgenden Umsetzungs-
                             verabschiedete die Finanzdirektoren-     arbeiten arbeiteten Kanton und Stadt
                             konferenz (FDK) ein überarbeitetes       Schaffhausen sowie die Gemeinde
                             harmonisiertes Rechnungslegungs­         Buchberg separat weiter, um die Ab-
                             modell HRM2 mit der Empfehlung,          lauforganisation optimal für das je­
Infoma newsystem bringt      eine entsprechende Umstellung der        weilige Gemeinwesen sicherstellen zu
                             Rechnungslegung bis spätestens           können. Dies schliesst eine weiterhin
      wesentliche Vorteile   1. Januar 2018 vorzunehmen.              partnerschaftliche Zusammenarbeit im
   für Vereinheitlichung,    HRM2
                                                                      Sinne einer Ressourcenoptimierung
                                                                      nicht aus. «Eine wichtige Rolle spielt
Wartbarkeit, Preispolitik    Der Schaffhauser Regierungsrat be-       hierbei KSD, bei der die Fäden aller
                             schloss, HRM1 durch HRM2 zu erset-       Softwareeinrichtungen zusammenlaufen
           und Synergien     zen. Damit können Transparenz und        und dadurch Doppelspurigkeiten recht­-
                             Aussagekraft der Rechnungslegung         zeitig erkennbar sind», führt Beat Müller,
                             wesentlich gesteigert werden. HRM2       Dienststellenleiter Finanzverwaltung
                             bringt eine verbesserte und logischere   Kanton Schaffhausen aus.
                             Darstellung der Kontenrahmen und
                             der funktionalen Gliederung in Anglei-   Zahlreiche Vorteile und Synergien
                             chung an das privatwirtschaftliche       Die Software Infoma newsystem
                             Rechnungswesen. Bis spätestens           basiert auf Microsoft Dynamics NAV
                             1. Januar 2020 sollen die Gemeinden      2016. Die Software löst gleichzeitig
                             dem Kanton ins neue Rechnungs­           die im Intranet zur Verfügung stehen-
                             legungsmodell folgen.                    den Finanzportale (Eigenentwicklun-
                                                                      gen) ab. Dadurch können die Benutzer
                             Einführung Infoma newsystem              neu selbstständig dezentrale Debitoren
                             Gleichzeitig mit der Umstellung auf      erfassen und somit Rechnungen
                             HRM2 erfolgt ein Wechsel der Basis-      produzieren.
                             software von SAP zu Infoma newsys-
                             tem zur Führung des Rechnungswe-         Infoma newsystem steht, via KSD
                             sens. Die Anforderungen an Infoma        betrieben, auch bei den Gemeinden
                             newsystem wurden in einem gemein­        Neuhausen, Schleitheim und diversen
                             samen Vorprojekt zwischen Kanton         Luzerner und Aargauer Gemeinden
                             und Stadt Schaffhausen mit der KSD       im Einsatz. Die Software baut auf der
                             und dem Lieferanten Axians IT&T          strategischen Datenbank-Architektur
                             ­festgelegt. Durch Letztere wurde ein    MS SQL Server auf, mit wesentlichen
                              Konzept zur Einführung von Infoma       Vorteilen für Vereinheitlichung, Wart-
                              newsystem bei Kanton und Stadt          barkeit, Preispolitik und Synergien.
                              Schaffhausen erstellt. Im Anschluss
                              an dessen Genehmigung durch die
                              Steuerungsgruppe folgte die Umset-
«Oberfläche und Handling der neuen
Software sind von MS-Office her vertraut»
BEAT MÜLLER, DIENSTSTELLENLEITER FINANZVERWALTUNG
KANTON SCHAFFHAUSEN
                               Beat Müller, wo sehen Sie die            sich bereits für den Einsatz von Infoma
                               Vorteile der neuen Lösung?               newsystem entschieden beziehungs-
                               Das Gerüst der Software besteht aus      weise wenden diese Lösung bereits im
                               dem Produkt Microsoft Dynamics           Produktivbetrieb an. Dies ermöglicht
                               NAV, einer ERP-Software für KMU.         einen Zusatznutzen in den Bereichen
                               Weitere Microsoft-Produkte, insbeson-    Einrichtung, Betrieb, Unterhalt, Stell-
                               dere MS-Office, werden in der gesam-     vertretung, Vergleichbarkeit und so
                               ten kantonalen Verwaltung eingesetzt.    weiter, und all dies mit positiven Aus-
                               Dadurch sind die Oberflächen und das     wirkungen auf der Kostenseite.
                               allgemeine Handling oft sehr vertraut.
                               Gleichzeitig können Daten in bekannter   Kann mit der neuen Applikation
                               Manier sehr einfach zur Weiterbear­      effizienter gearbeitet werden?
                               beitung, zum Beispiel in Excel, über-    Rund zwei Monate nach Produktivstart
                               nommen werden. Durch die Mitwir-         werden mir vermutlich noch nicht
                               kung von Microsoft darf auch von         alle Beteiligten beipflichten – ich bin
                               einer steten Weiterentwicklung der       jedoch klar der Meinung, dass dies
                               Lösung aus­gegangen werden. Kanton,
                               Stadt sowie einige Gemeinden haben
16 Report

mit zunehmender Dauer der Fall sein         lungen erfolgen ebenfalls durch das       tionalitäten profitieren können und
wird. Es handelt sich um eine Stand­        Projektteam. Ein Projekt in dieser        sich die erforderliche Effizienzstei­
ardlösung, wobei es primär gilt, die        Grössenordnung ohne externe Unter-        gerung voll durchsetzt.
Ablauforganisation an die Software          stützung rein inhouse umzusetzen,
anzupassen und nicht umgekehrt.             verlangt von allen Projektmitgliedern     Welche Leistungen erbringt
Zurzeit muss noch da ein Code und           überdurchschnittlichen Einsatz. Ich       dabei KSD?
dort ein Häkchen gesetzt werden,            konnte mich während des bisherigen        Die Leistungen der KSD bestehen
bevor das Resultat in der gewünschten       Projektverlaufs stets auf ein engagier-   einerseits aus technischen Leistungen
Form vorliegt. Ist aber einmal alles        tes und erfahrenes Projektteam ver-       wie Betrieb und Unterhalt der Applika-
korrekt eingestellt, läuft's hernach        lassen, und ich bin der Meinung, dass     tion, andererseits stellt KSD auch einen
einwandfrei. Bis dies bei sämtlichen        wir mit Stolz auf das bislang Erreichte   langjährigen Mitarbeiter mit vertieften
Prozessen so weit ist, wird noch etwas      zurückblicken können.                     betriebswirtschaftlichen Kenntnissen
Geduld benötigt. Zudem können die                                                     im Projektteam. Dies bringt für beide
Jahresabschlussarbeiten erst Anfang         Wie ist der aktuelle Projektstand?        Seiten einen wertvollen Nutzen. Auf
2019 im Produktivbetrieb angewendet         In den Bereichen Finanzbuchhaltung        der einen Seite kann KSD die Einfüh-
werden.                                     und Kreditoren sind wir schon recht       rung von Infoma newsystem bei weite-
                                            gut unterwegs. Bei den Debitorenpro-      ren Kunden noch effizienter unterstüt-
Wie beurteilen Sie den bisherigen           zessen hingegen sind wir noch nicht       zen, und auf der anderen Seite verfügen
Projektverlauf?                             dort, wo wir sein wollen. Die Komplexi-   wir im Projektteam über ein unerläss­
Für mich persönlich dauert dieser           tät der Justizdebitoren erfordert noch    liches Bindeglied zwischen Anbieter
schon etwas länger. Der Projektauf-         weitere Anpassungen. Im Moment            und Anwender. Die Leistungen der
trag zur Einführung des Rechnungs­          sind wir in einer Phase, in der sich      KSD überzeugen uns sowohl bei den
legungsmodells HRM2 und zur gleich-         fachliche Fragen des neuen Rech-          technischen Leistungen als auch bei
zeitigen Umstellung auf Infoma new­         nungslegungsmodells mit denjenigen        der Projektunterstützung und haben
system erfolgte im August 2015.             der IT-Anwendung mischen und von          sehr viel zum erfolgreichen Produk-
Vorgängig wurden 2014 in einem ge-          verschiedenen Seiten an das Projekt-      tivstart beigetragen.
meinsamen Vorprojekt mit der Stadt          team herangetragen werden. Hier gilt
Schaffhausen die bei der KSD bereits        es, kühlen Kopf zu bewahren und           Wie war die Zusammenarbeit
betriebenen Informatikprodukte SAP          möglichst einfache, problembezogene       mit KSD?
und Infoma newsystem hinsichtlich           Anleitungen zu verfassen. Ab April        Die Zusammenarbeit mit KSD ist uns
Funktionalität und Kosten eingehend         2018 steht die zweite Budget- und         bereits von der vorangehenden
geprüft. Das Gesamtprojekt beschäf-         Finanzplanphase an. Die Einrichtung       Anwendung SAP in sehr angenehmer
tigt mich also bereits seit mehr als vier   der Anlagenbuchhaltung sowie die          Erinnerung. Ausfallzeiten nur ganz
Jahren. So gesehen sind wir bereits         erstmalige Anwendung der Jahres­          selten, Verfügbarkeit fast rund um die
auf der Zielgeraden. Der IT-Projektteil     abschlussprozesse werden das Pro-         Uhr, pragmatische Problemlösungen
hat aus meiner Sicht den gewohnten          jektteam zumindest noch bis zum           ausserhalb SAP – mit einem Wort:
Verlauf genommen. Zuerst während            Frühjahr 2019 beschäftigen. Über alles    einwandfrei! Nach fast 30-jähriger Er­-
einiger Zeit relativ ruhig, dann eine       rechne ich noch bis circa Mitte 2019      fahrung bin ich von der partnerschaft-
erste hektische Phase während der           mit weiterem Anpassungsbedarf im          lichen und lösungsorientierten Zusam-
ersten Budgetphase Anfang 2017. Das         Sinne der Neueinführung, bevor wir        menarbeit mit der KSD begeistert.
Budget und der Finanzplan konnten           von konsolidierten Abläufen und Funk-
termingerecht fertiggestellt werden.
Im Herbst 2017 hat die Nervosität wie-
der zugenommen, der Produktivstart
per 1. Januar 2018 nahte. Diverse in­
dividuelle Anpassungen und Einstel­
lungen konnten durch den Lieferanten
erst kurz vorher vorgenommen werden,
intensive Tests waren somit nicht mehr
überall möglich. Da für die Budgetie-
                                                 «Nach fast 30-jähriger Er­fahrung bin ich von
rung, die Fakturierung sowie die Konto­          der partnerschaftlichen und lösungsorientierten
abfrage und die Auswertungen neu
sämt­liche Dienststellen direkt auf die          Zusammenarbeit mit der KSD begeistert»
Rechnungswesen-Applikation zugreifen,
mussten alle berechtigten Anwender               BEAT MÜLLER, DIENSTSTELLENLEITER FINANZVERWALTUNG
dafür geschult werden. Diese Schu­               KANTON SCHAFFHAUSEN
KSD Geschäftsbericht 2017 17

                                                                                 BEI DER ZENTRALVERWALTUNG
                                                                                 DER STADT SCHAFFHAUSEN UNTER
                                                                                 DER LEITUNG VON RALPH KOLB
                                                                                 LAUFEN DIE VORBEREITUNGEN ZUR
                                                                                 EINFÜHRUNG VON HRM2 UND
                                                                                 INFOMA NEWSYSTEM AUF HOCH­
                                                                                 TOUREN.

MEILENSTEINE

Termin            Task

                  Technische Vorbereitung abgeschlossen, System aufgebaut, Mustermandant installiert, Beginn
Oktober 2016
                  mit Workshop/Ausbildung

                  Programmierung und Migration von Schnittstellen (15), Fakturierung, Kreditor, Budget, FiBu /
Januar 2017
                  Lohn, Zahlungsmeldungen

4. Quartal 2017   Datenübernahme Zahlen von Ho (Kreditorenstammsätze, Debitorensätze, Anzahl Benutzer)

April 2017        System Infoma newsystem bereit für Budgetierung 2018 für den Kanton

Dezember 2017 System Infoma newsystem bereit für Produktivstart per 1. Januar 2018 für den Kanton

Januar 2018       System Infoma newsystem bereit mit HRM1 produktiv in der Gemeinde Buchberg

Mai 2018          System Infoma newsystem bereit für Budgetierung 2019 für die Stadt

August 2018       System Infoma newsystem bereit für Budgetierung 2019 in HRM2 für die Gemeinde Buchberg

                                                    KSD Application & eGovernment Services

                                                                                    TITUS FLECK
                                                                                    Abteilungsleiter Application &
                                                                                    eGovernment Services

                                                                                    Mühlentalstrasse 105
                                                                                    8200 Schaffhausen

                                                                                      Tel.: +41 52 632 70 52

                                                                                      Mail: titus.fleck@ksd.ch
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20 Report

 Neue Zonenfirewall im SHNet
 Rund 3600 Arbeitsplätze im SHNet haben unterschiedliche
 Sicherheitsbedürfnisse. Damit innerhalb des Netzwerks unerlaubte
 Zugriffe verhindert werden können, ist dieses in Zonen unterteilt,
 die durch Firewalls gegeneinander geschützt sind. Diese hatten ihre
 Lebensdauer erreicht und mussten ersetzt werden.

                            KSD betreibt das kantonsweite Netz-        fungsmöglichkeiten dienten. Anhand
                            werk (SHNet) für die kantonalen, städti-   dieser Erkenntnisse legte man sich auf
                            schen und Gemeindeverwaltungen,            eine Ausschreibung der neuen Lösung
                            für verwaltungsnahe Betriebe, für die      im Einladungsverfahren fest und er-
                            Spitäler Schaffhausen sowie für Schu-      stellte die Ausschreibungsunterlagen.
                            len. Insgesamt umfasst dieses Netz-
                            werk über 5'000 Ports und circa 3'600      Auftrag an die InfoGuard AG
                            Arbeitsplätze. Die verschiedenen Kun-      Es wurden fünf Anbieter, die KSD be-
                            dengruppen haben unterschiedliche          reits als Lieferant bekannt waren,
                            Sicherheitsbedürfnisse. So ist das         zu einer Angebotsabgabe eingeladen.
                            Thema Security in einer Volksschule        Zwei Anbieter reichten insgesamt drei
                            in der Regel eher eine Nebensächlich-      Angebote fristgerecht ein, ein weiteres
                            keit, wohingegen beim Obergericht          Angebot traf zu spät ein und konnte
                            Schaffhausen Datenschutz und Daten­        nicht mehr berücksichtigt werden.
                            sicher­heit zentral sind. Daher ist das    Mit Zuschlagsverfügung vom 21. Au-
                            SHNet mit der Netzwerkvirtualisie-         gust 2017 konnte der Auftrag an die
                            rungstechnologie MPLS (Multiprotocol       Firma Info­Guard AG vergeben werden.
                            Label Switching) in verschiedene
                            Sicher­heitszonen unterteilt. Damit wird   Da die Zonenfirewall sämtliche Netz-
                            sicher­gestellt, dass zwischen den         werkübergänge regelt, stellt KSD
Die Zonenfirewall schützt   Zonen keine unerlaubten Zugriffe er-       höchste Anforderungen an die Leis-
                            folgen und bei einem eventuellen Be-       tungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit.
    das SHNet intern vor    fall von Malware die Ausbreitung ein-      Auf der Basis einer detaillierten Pla-
   unerlaubten Zugriffen    geschränkt wird. Herzstück ist eine
                            zentrale Zonenfire­wall, die ähnlich wie
                                                                       nung wurden die neuen Komponenten
                                                                       parallel zur bestehenden Infrastruktur
                            eine Internetfire­wall funktioniert. Nur   in den von KSD betriebenen Rechen-
                            dass sie nicht gegen Angriffe und un-      zentren installiert, die neuen Kompo-
                            erlaubte Zugriffe von aussen schützt,      nenten werden aktuell konfiguriert und
                            sondern das SHNet intern absichert.        getestet. Da es sich um eine zentrale
                                                                       IT-Infrastrukturkomponente handelt,
                            Regelwerkeinträge bereinigt                die bei einer Störung oder einem Fehler
                            Die in den Jahren 2010/2011 einge-         zu erheblichen Ausfällen oder Unter­-
                            führten Zonenfirewalls mussten nun im      brüchen im SHNet führen könnte, ist
                            Zuge des Lifecyclemanagements er-          die Qualität entscheidend.
                            setzt werden. Damit wird die Wartbar-
                            keit verbessert und das Regelwerk          Abschluss im zweiten Quartal 2018
                            gründlich bereinigt und stark verein-      Die schrittweise Inbetriebnahme war
                            facht. Ein Ausbau der Leistungsfähig-      für das erste Quartal 2018 vorgesehen.
                            keit und der Schutzmechanismen             Eine Netzwerkzone nach der anderen
                            wird den Betrieb ohne Engpässe für         wird migriert, so wird sichergestellt,
                            mindestens fünf Jahre sicherstellen.       dass sich ein mögliches Ereignis nicht
                                                                       auf das gesamte SHNet auswirkt.
                            Monate vor Projektbeginn wurden            Koordination und Planung der einzelnen
                            Informationen über aktuelle Produkt­       Umstellungen sind von hoher Bedeu-
                            entwicklungen beschafft. Es mussten        tung. Der Abschluss des Projekts für
                            erste Leistungsparameter definiert         das zweite Quartal 2018 geplant.
                            werden, die der Klärung der Beschaf-
22 Report

  Virtuelle Desktops und Windows 10
  Virtuelle Desktops sind rechenintensiv. KSD hat deshalb
  die Client-Infrastruktur der Rechenbelastung angepasst
  und gleichzeitig die Arbeitsplätze auf das neue Betriebssystem
  Windows 10 vorbereitet. Die Spitäler Schaffhausen hatten
  sich bereit erklärt, als Erste die neue Infrastruktur zu installieren.

                                 KSD betreibt für die drei Mandanten           bei den ausgiebigen Tests der neuen
                                 Verwaltung, Spitäler und Schulen über         Client-Infrastruktur zu unterstützen. ­
                                 2'000 virtuelle Desktops unter der            Im Oktober 2017 stand die Core-Um-
                                 Software VMware View. Verteilt sind           gebung, und die Infrastruktur bei den
                                 diese auf 20 zentrale Serversysteme,          Spitälern Schaffhausen war installiert.
                                 die redundant in den zwei Rechenzen-          Die ersten Testdesktops konnten ein-
                                 tren installiert sind. Als Client-Betriebs­   gerichtet werden.
                                 system kommt heute noch flächende-
                                 ckend Windows 7 zum Einsatz. Im               Auf Herz und Nieren geprüft
                                 Rahmen des Projektes Workplace                Anschliessend wurde ausgiebig getes-
         Eine neue Client­       2020 wurde unter anderem auch die             tet. Sowohl die Core-Infrastruktur als
Infrastruktur für schnellere     Client-Virtualisierungsinfrastruktur ana­
                                 lysiert. Ziel des Projektes Workplace
                                                                               auch die virtuellen Desktops wurden
                                                                               auf Herz und Nieren geprüft. Da und
         virtuelle Desktops      2020 ist es, zum einen eine Konsoli-          dort wurden noch Kleinigkeiten fest­
                                 dierung der IT-Infrastruktur im Bereich       gestellt und behoben. Im Grossen und
       und zukünftig unter       Arbeitsplatz sicherzustellen und zum          Ganzen funktionierte alles zur Zufrie-
               Windows 10        anderen Microsoft Windows 10 als
                                 Standardarbeitsplatz­betriebssystem
                                                                               denheit. Möglichst viele Fehler wurden
                                                                               noch ausgemerzt, damit diese später
                                 einzuführen.                                  nicht die Benutzer in ihrer Arbeit be-
                                                                               hindern. In den ersten Monaten des
                                 Rechenintensive virtuelle Desktops            Jahres 2018 wurden die anderen zwei
                                 Virtuelle Desktop-Infrastrukturen ge-         Mandanten mit der Infrastruktur ein­
                                 nerieren I/O-intensive Workloads, die         gerichtet. Und erneut wird diese aus-
                                 von herkömmlichen Festplatten nicht           giebig getestet, um die Funktionalität
                                 immer angemessen bewältigt werden             sicherzustellen.
                                 können. Zum einen werden diese
                                 Workloads beim Ausrollen der virtuellen       Neue Infrastruktur und Windows 10
                                 Desktops erzeugt, zum anderen gene-           Als letzter Schritt werden dann die
                                 rieren typische VDI-Workloads in Stoss­       virtuellen Desktops von der alten in
                                 zeiten kleine, zufällig auftretende           die neue Infrastruktur migriert. Vorerst
                                 schreibintensive I/O-Schübe. Um die           noch unter Windows 7. Parallel dazu
                                 Belastung des zentralen Speichers             werden die ersten virtuellen Windows-
                                 zu verringern, wurde für die VDI-In­          10-Desktops festgelegt und ausge-
                                 frastruktur einen neuen, redundanten          rollt, damit im Anschluss sämtliche
                                 SSD-Array auf der Basis von Speicher-         Applikationen auf Windows-10-Taug-
                                 chips in Betrieb genommen. Gleich­            lichkeit überprüft werden können.
                                 zeitig wurde parallel zur bestehenden
                                 Client-Virtualisierungsinfrastruktur          Bis Ende 2019 sollten dann alle Benut-
                                 eine komplett neue Infrastruktur unter        zer virtueller Desktops unter Windows
                                 VMware Horizon View 7.3 aufgebaut.            10 in der neuen Umgebung arbeiten.

                                 In Gesprächen mit unseren Kunden
                                 haben sich die Spitäler Schaffhausen
                                 bereit erklärt, den Part des First­
                                 movers zu übernehmen und die KSD
KSD Geschäftsbericht 2017 23

                                                                                   «Eine offene, ziel- und
                                                                                   lösungsorientierte
                                                                                   Kommunikation mit KSD»
                                                                                   THEO MOSER, LEITER INFORMATIK,
                                                                                   CIO SPITÄLER SCHAFFHAUSEN

Wie verlief aus Ihrer Sicht              Wie sind Sie mit dem Ergebnis           Welche Schritte sind
die Umstellung?                          zufrieden?                              weiter geplant?
Die Umstellung verlief rückblickend      Die Spitäler Schaffhausen im Allge-     In den kommenden zwölf Monaten
sehr positiv, obwohl es während des      meinen und die VDI-Endbenutzer          bauen die Spitäler Schaffhausen die
Projektes die eine oder andere techni-   im Speziellen sind mit dem Ergebnis     VDI-Infrastruktur schrittweise auf bis
sche Herausforderung aufgrund der        äusserst zufrieden.                     zu 800 Arbeitsplätze aus und ersetzen
neuen Technologie VMware Horizon 7                                               damit die bestehende Client-Infrastruk-
zu bewältigen gab.                       Wie beurteilen Sie die Zusammen-        tur durch VDI.
                                         arbeit zwischen der IT der Spitäler
                                         Schaffhausen und KSD?
                                         Ich beurteile die Zusammenarbeit
                                         zwischen der IT der Spitäler Schaff-
                                         hausen und KSD als ziel- und lösungs-
                                         fokussiert. Als Basis dazu dient die
                                         offene und sachbezogene Kommuni-
                                         kation zwischen den Fachspezialisten
                                         der Spitäler Schaffhausen und der
                                         KSD.

                                                        KSD Infrastructure, Project & Security

                                                                                    ROGER SPECKERT
                                                                                    Abteilungsleiter Infrastructure,
                                                                                    Project & Security

                                                                                    Mühlentalstrasse 105
                                                                                    8200 Schaffhausen

                                                                                      Tel.: +41 52 632 77 37

                                                                                      Mail: roger.speckert@ksd.ch
24 Report

 Auf dem Weg zu Windows 10
 Da hat man sich seinen Arbeitsplatz gerade mal eingerichtet,
 schon kommt ein neues Betriebssystem. Für KSD besteht
 die Herausforderung darin, dass die Kunden auch unter
 Windows 10 die rund 450 Fachapplikationen weiterhin
 problemlos nutzen können – und alles noch möglichst gleich
 aussieht.

                            Es sei das Letzte seiner Art, heisst es   Man spricht hier von einem persön­
                            seitens Microsoft. Gemeint ist das        lichen Benutzerprofil. Dass diese
                            neuste Betriebssystem Windows 10.         Konfigura­tionen auch auf dem neuen
                            Eine rasante Weiterentwicklung, wie       Betriebssystem wieder gleich sein
                            sie in den vergangenen Jahren statt-      sollten, versteht sich zwar von selbst,
                            gefunden habe, sei nicht geplant.         ist aber in der Praxis leider nicht so
                                                                      einfach.
                            Die meisten kennen es schon aus dem
                            privaten Anwendungsbereich. In der        Passen die Möbel in die Wohnung?
                            zweiten Hälfte des vergangenen Jahres     Man kann sich das in etwa wie bei
                            konnte die aktuelle Windows-Version       einem Umzug vorstellen. Nicht alle
                            gratis gegen Windows 10 ausgetauscht      Möbel passen unter Umständen nach-
                            werden. Das Echo zum Wechsel war          her noch in die neue Wohnung. Jeder,
                            erstaunlich ruhig und sogar positiv,      der zu Hause schon einmal ein neues
                            wenn man mit den Versionen 8 oder         Betriebssystem installieren musste,
                            gar Vista vergleicht. Wie sieht es aber   kennt diese Problematik. Nichts sieht
Ein neues Betriebssystem    terminlich mit dem Umstieg auf das
                            neue Betriebssystem im SHNet aus?
                                                                      mehr wie vorher aus, einige Programme
                                                                      laufen nicht mehr wie gewohnt oder
   ist wie ein Umzug in                                               eben gar nicht mehr. Mehrere Tage
                            Bereits im Einsatz                        Aufwand bis zum geregelten Betrieb
    eine neue Wohnung:      Auf den portablen Geräten wie Note-       sind keine Seltenheit. Und das bei
 Passen die Möbel noch?     books ist Windows 10 bei KSD bereits
                            im Einsatz und wird rege auf Herz und
                                                                      nur einem Arbeitsplatz.

                            Nieren getestet. Für den Roll-out auf     Diesen Risiken beziehungsweise Aus-
                            den PCs und den virtuellen Arbeits-       wirkungen gilt es auch in Unterneh-
                            plätzen bestehen allerdings noch Ab-      men vorzubeugen. Im SHNet bedeutet
                            hängigkeiten, die eingehend geprüft       dies, dass alle Applikationen vor einem
                            werden müssen.                            Wechsel auf ein neues Betriebssystem
                                                                      auf ihre Funktionalität hin geprüft wer-
                            Um eben diese Abhängigkeiten zu           den müssen. Im SHNet sind geschätzt
                            erkennen, muss man sich über die          circa 450 Fachapplikationen und min-
                            eigentliche Funktion eines Betriebs-      destens nochmal so viele Anwender-
                            systems bewusst sein. Grundsätzlich       programme im Einsatz. Für Tests
                            dient es als Schnittstelle zwischen       müssen die Benutzer miteinbezogen
                            Personen, Eingabe- und Ausgabege-         werden.
                            räten. Im Wesentlichen laufen im Be-
                            triebssystem aber die sehr anspruchs-     Virtualisierung
                            vollen Anwendungen, mit denen wir         Hier hilft uns die sogenannte Virtuali-
                            alle unsere täglichen Arbeiten verrich-   sierung von Arbeitsplätzen und An-
                            ten. Es steuert die Abläufe auf der       wendungen. Sowohl das Betriebssys-
                            Arbeitsober­fläche, die wir auf dem       tem und die Benutzerkonfigurationen
                            sogenannten Desk organisieren. Jeder,     als auch die Software werden dem
                            der sich in einem Betriebssystem          Anwender auf virtuellen Umgebungen
                            anmeldet, erhält eine individuell auf     zur Verfügung gestellt.
                            ihn abgestimmte Benutzeroberfläche.
KSD Geschäftsbericht 2017 25

Der Trick besteht darin, dass diese
wichtigen Komponenten nicht mehr
auf dem Betriebssystem des lokalen
Gerätes installiert und somit statisch
verankert sind sondern ähnlich wie die
bekannten Apps auf dem Smartphone
zur Verfügung gestellt werden. Funk­­-
tio­niert eine dieser wesentlichen Kom-
ponenten ungenügend oder gar nicht
mehr, kann es innert kürzester Zeit
gegen die Vorgängerversion ausge-
tauscht werden. Dies funktioniert
ähnlich wie eine Cloud. Nur dass die
Daten bei SHNet im eigenen Netzwerk
bleiben und nicht irgendwo sonst auf
dieser Welt.

Diese Variante der Virtualisierung er-
laubt es auch, zu Hause mit derselben
Arbeitsoberfläche wie im Büro zu arbei­
ten. Homeoffice ist also in den meisten
Verwaltungsbereichen keine Zukunfts-
musik mehr, sondern erfolgreiche
Rea­lität.

Wann ist es so weit?
Wir gehen davon aus, dass wir ge-
meinsam mit unseren Kunden die
wichtigsten Applikationen bis nach
den Sommerferien 2018 getestet
haben und partiell mit den Roll-outs
beginnen können.

Begeisterung
Was am Betriebssystem Windows 10
am meisten begeistert? Einerseits
wird es sowohl im Server als auch im
PC nur noch eine einheitliche Version
geben. Anderseits fasziniert die ein­
fache Konnektivität zur Umwelt oder
auch die Steuerung direkt über den
Touchscreen. So wie wir es bei Smart-
phones schon lange gewohnt sind.
Bleibt also nur noch abzuwarten, ob
unsere Kunden die Begeisterung mit
uns teilen werden.
26 Report

NATEL® go – nomen est omen
Die Umstellung auf die neuen Abonnemente von Swisscom
erschien einfach und gewinnbringend. Das Projektteam
bei KSD hatte aber einige Hürden zu nehmen, die sich noch
bis ins Jahr 2018 hinzogen. Doch: Ende gut, alles gut.

Es gibt Projekte, da erscheinen die
Herausforderungen anfänglich nahezu                                 «NATEL® go erwies sich als grössere
als unüberwindbar. Aber im Verlauf
der Arbeit findet man dann den rich­
                                                                Herausforderung als gedacht – dank der
tigen Lösungsansatz, und alle Beden-                          kompetenten Unterstützung von Swisscom
ken, die man zu Beginn hatte, lösen
sich in Luft auf. Es gibt aber auch Pro-                          konnten aber alle Herausforderungen
jekte, bei denen alles genau umge-
kehrt ist. Zu dieser zweiten Sorte
                                                                                 überwunden werden»
gehört das Projekt NATEL® go.

Worum ging es bei diesem Projekt?          zu halten. Es stellte sich alsbald heraus,   Frist die Organisation wechselt, sowie
Eigentlich eine überschaubare Ge-          dass sich unsere Kunden der Vielfalt         vom Kanton zu einer Gemeinde oder
schichte. Swisscom stellt momentan         von Angeboten gar nicht richtig be-          umgekehrt. Bei der Nummerneingabe
ihre Natel-Abonnemente um. Unsere          wusst waren. Das Smartphone funk­            von Swisscom in ihr System wurden
Kunden, das heisst Kanton und Stadt        tionierte, die Rechnung wurde bezahlt,       bei der Umstellung einige Fehler ge-
Schaffhausen sowie einige Gemein-          und damit hatte es sich in der Vergan-       macht. Diese wurden bei der Qualitäts-
den, profitieren von den deutlich ver­     genheit. Neu musste man sich für ein         kontrolle zwar korrigiert, jedoch lösten
bes­serten Konditionen. So betragen        Abonnement entscheiden, und ent-             die Mutationen von Swisscom diese
die Kosten für das Abonnement Swiss        sprechend gross waren die Rückfra-           Penaltys aus. Durch schnelles Eingrei-
Basic lediglich CHF 25 pro Monat.          gen an das Projektteam.                      fen des Projektteams konnte auch
Innerhalb der Schweiz sind alle Ge-                                                     diese Herausforderung gemeistert
sprächskosten inklusive, und die Band­-    Von Swisscom gut unterstützt                 werden. Momentan scheint alles gut
breite für die unlimitierte Datenüber­­-   Glücklicherweise wurde das KSD-­             zu laufen, und die Rückmeldungen
tra­gung beträgt 15 Mbit/s. Daneben        Projektteam von einer kompetenten            der Benutzer sind grösstenteils sehr
gibt es viele weitere attraktive Abon-     Swisscom-Projektleiterin unterstützt,        positiv.
nemente; alle mit einem ausgezeich-        mit deren Hilfe die vielen offenen
neten Preis-Leistungs-Verhältnis.          Fragen geklärt werden konnten. Durch         Aber weshalb heisst NATEL® go eigent-
                                           die minutiöse Vorbereitung erfolgte          lich so? Ursprünglich vermuteten wir
Vorsicht ist die Mutter                    Mitte Dezember 2017 die Umstellung.          einen Slogan von der Marketingabtei-
der Porzel­lankiste                        Im ersten Moment war die Vorfreude           lung, in Anlehnung an das Augmen-
Das Projektteam machte vorgängig           gross, weil – bis auf wenige Ausnah-         ted-Reality-Game von Niantic oder die
einige Referenzbesuche bei anderen         men – alle ihr Smartphone wie gewohnt        unzähligen And-go-Angebote. Nach
kantonalen Verwaltungen und konnte         benutzen konnten. Bei der ersten             Abschluss des Projekts ist uns aber
sich so optimal vorbereiten. Es stellte    Rechnungsstellung von Swisscom               jetzt klar, woher der Name stammt:
sich heraus, dass die grosse Heraus-       verflog diese Zuversicht jedoch. Im          von dem asiatischen Brettspiel Go,
forderung darin lag, ein aktuelles und     Januar 2018 erhielten viele Benutzer         das zwar nur vier Grundregeln hat,
korrektes Inventar aller Mobilfunk­        falsche Rechnungen respektive einen          aber trotzdem eine unglaubliche Kom-
nummern zu erhalten. In monatelanger       Penalty von Swisscom.                        plexität aufweist. Genauso wie bei
Sisy­phusarbeit stellte das Projektteam                                                 NATEL® go: nomen est omen.
aus den Rohdaten von Swisscom pro          Herausforderung gemeistert
Amtsstelle ein aktuelles, übersicht­       Beim Servicedesk von KSD lief das
liches Inventar zusammen und berei-        Telefon heiss. Was war passiert?
tete die verschiedenen Angebote von        Grundsätzlich fällt gemäss dem Ver-
Swisscom auf, um so den Aufwand            trag mit Swisscom ein Penalty an,
bei den Kunden so gering wie möglich       wenn ein Benutzer innerhalb einer
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