GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Axians IT&T AG
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2 Inhalt Wir vernetzen Ihre Region 1 Kanton 2 Städte Schaffhauser Pionierrolle: Mehr Transparenz Schweizweit erste und Aussagekraft: elektronische Identität eID+ Rechnungslegung mit HRM2 Seite 10 Seite 14
35 Gemeinden 1 Spital 16 Schulen Probelauf: Trickreich: Neue virtuelle Desktops Abowechsel auf NATEL® go für Windows 10 komplexer als es aussah erstmals installiert Seite 26 Seite 22
Der Fachausschuss bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei der Geschäftsleitung KSD für das grosse Engagement im Jahr 2017. Der Fachausschuss 2017 war aus folgenden Mitgliedern zusammengesetzt: Rosmarie Widmer Gysel, Präsidentin, Regierungsratspräsidentin Kanton Schaffhausen Jörg Steinemann, Vizepräsident, Mitglied Geschäftsleitung Finnova AG Martin Egger, Mitglied, Informatikleiter des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich Daniel Preisig, Mitglied, Stadtrat Schaffhausen Marco Scheidegger, Mitglied, Senior Release Manager SIX Swiss Exchange
KSD Geschäftsbericht 2017 5 Editorial Fachausschuss KSD Digitale Meilensteine Schaffhausen führt 2017 als erster Kanton die elektronische Identität eID+ auf Smartphone-Basis ein und legt die IT-Architektur 2020 fest. Der Umsatz bleibt stabil. Das Geschäftsjahr 2017 war geprägt durch drei Grossprojekte im Bereich der Fachanwendungen und des eGovernments. So konnte nach langer Vorlauf- zeit das neue Rechnungslegungsmodell HRM2 und parallel dazu die neue Finanz- und Rechnungslegungslösung Infoma newsystem (NSP) beim Kanton Schaffhausen und bei der KSD eingeführt werden. Der Relaunch Webseiten Schaffhausen wurde konsequent weitergeführt. Den Schaffhauser Kunden wird damit ab 2018 ein völlig neuer, ansprechender und zeitgemässer Webauftritt im Rahmen der digitalen Gesamtstrategie Schaffhausen zur Verfügung gestellt. Als Höhepunkt des Jahres 2017 darf die Lancierung der Schaffhauser eID+ am eGovernment Day vom 4. Dezember 2017 betrachtet werden. Als erster Kanton konnte Schaffhausen eine elektronische Identität auf der Basis der Smartphone- Technologie anbieten. Die eID+ bildet einen wichtigen Grundstein für ein erfolgreiches eGovernment in Schaffhausen und kann optimal in der eService- Plattform eingesetzt werden. Mit der eID+ konnte KSD wiederum ihre Inno- vationskraft im Bereich eGovernment unter Beweis stellen. Im Bereich der IT-Infrastruktur konnte KSD weitere wichtige Investitionen tätigen. Mit dem Projekt IT-Architektur 2020 werden wichtige Meilensteine für die IT-Architektur der nächsten Jahre gesetzt. Mit dem Ersatz der Firewalls kann die IT-Sicherheit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau sichergestellt werden. Und mit dem Update von Horizon View und Windows 10 verfügt KSD über eine leistungsfähige und sichere Client-Infrastruktur, womit KSD für ihre Kunden auch in Zukunft ein optimales IT-Portfolio bieten kann. Der Umsatz bewegte sich mit CHF 13'408'534 praktisch auf Vorjahresniveau. Deutlich um CHF 739'556 respektive um 5.7% konnte der betriebliche Aufwand gesenkt werden. Hier zahlte sich der haushälterische Umgang mit den finanziellen Ressourcen aus. Auch wenn ausserordentliche Abschreibungen in Höhe von CHF 645'192 getätigt wurden, fiel das Gesamtergebnis mit CHF 312'710 sehr solide aus. Mein Dank geht zuerst an unsere Kunden für ihre Treue sowie die angenehme und stets konstruktive Zusammenarbeit. Ein grosser Dank geht auch an alle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und an die Geschäftsleitung der KSD für ihr enormes Engagement, mit dem sie sich mit vorbildlicher Professionalität für KSD und unsere Kunden einsetzen. Ebenfalls bedanke ich mich bei meinen Kollegen des Fachausschusses für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Bei der Departementsverteilung am 12. Dezember 2017 hat der Regierungsrat eine Analyse der aktuellen Aufgaben und der Verteilung dieser Aufgaben auf die Departemente vorgenommen. Dabei hat sich gezeigt, dass aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Politikbereiche in den letzten Jahren, aber auch mit Blick auf anstehende grosse Reformprojekte das Finanzdepartement zu entlasten ist. Entsprechend hat die Regierung beim Sachbereich Informatik eine Änderung der Zuständigkeit beschlossen. Ab 1. April 2018 gehört die Informatik (KSD) neu zu den Aufgabengebieten des Departementes des Innern. Rosmarie Widmer Gysel Präsidentin Fachausschuss KSD
KSD Geschäftsbericht 2017 7 Jahresrückblick Erste elektronische Identität Das Jahr 2017 war geprägt von der Installation neuer Software, der Einführung einer elektronischen Identität und der Gewinnung eines wichtigen Neukunden – dank dem Einsatz aller Mitarbeitenden konnten wir alles glatt und zur Zufriedenheit unserer Kunden über die Bühne bringen. Was lange währt … Pünktlich am 1. Januar 2018 hat KSD nach einer langen «Die Schaffhauser eID+, die erste Vorbereitungsphase das neue Rechnungslegungsmodell kantonale elektronische Identität auf HRM2 (Harmonisiertes Rechnungsmodell 2) eingeführt. Parallel dazu haben wir die bisherige Lösung für das Finanz- der Basis der Smartphone-Technologie, und Rechnungswesen SAP durch das Infoma newsystem (NSP) abgelöst, das bereits in Neuhausen und Schleitheim begeistert» im Einsatz ist. Ursprünglich war diese Einführung schon DR. GERRIT GOUDSMIT, GESCHÄFTSFÜHRER KSD viel früher geplant. Die erste Evaluation der neuen Lösung wurde bereits 2010 im Rahmen einer SSGI-Submission durchgeführt. 2013 wurde die Einführung aufgrund des Entlastungsprogramms ESH3 verschoben, 2015 bewirkte das Budgetreferendum eine erneute Verschiebung. Die Pro- Neukunde Stein am Rhein jektbeteiligten liessen sich hierdurch aber nicht entmutigen, 2017 war KSD auch am Markt wieder erfolgreich. Die und beide Vorhaben haben wir termingerecht, in guter Gemeinde Stein am Rhein konnte als Neukunde gewonnen Qualität und innerhalb des Budgets umgesetzt. werden, und als erste Lösungen haben wir dort die Fried- hofverwaltung Tomba von CMI Tomba und die Software Moderne und sichere IT-Architektur KLIB für den Bereich Soziales eingeführt. Für 2018 ist die Bei der IT-Infrastruktur unternahmen wir bei der KSD Einführung von GemoWin und ein Full Outsourcing geplant. grosse Anstrengungen, um unseren Kunden auch in Zukunft leistungsfähige und sichere Plattformen anbieten Rege besuchte Kundenanlässe zu können. In Zusammenarbeit mit der Firma Ceruno Bereits zum 10. Mal hat KSD den eGovernment-Day in haben wir das Projekt IT-Architektur 2020 gestartet mit der Kammgarn Schaffhausen durchgeführt. Am 4. Dezember dem Ziel, ein Höchstmass an Standardisierung, Verein- 2017 zeigte die Rekordbeteiligung von über 200 Teilneh- fachung der Infrastruktur und Kostenoptimierungen menden das grosse Interesse an Neuerungen im Bereich zu schaffen. eGovernment und an neuen IT-Services von KSD. Insbe- Im Projekt sind auch künftige Anforderungen wie Cloud sondere die Vorstellung der Schaffhauser eID+, die schweiz- Computing berücksichtigt; eine Technologie, die aktuell in weit erste kantonale elektronische Identität auf der Basis der Verwaltung noch nicht sehr stark verbreitet ist. 2018 der Smartphone-Technologie, hat die Teilnehmenden be- sind zwei Ausschreibungen für das Datennetzwerk und geistert. Entsprechend gross war nach Abschluss des die Server-Infrastruktur geplant. offiziellen Programms der Andrang zur Verifikation der per- Auch im Bereich Arbeitsplatz hat KSD viel investiert. Die sönlichen eID+, die vom Schweizer Start-up-Unternehmen virtuelle Desktop-Infrastruktur Horizon View haben wir auf Procivis entwickelt wurde. Allen Teilnehmenden wurde eine aktuelle Basis gestellt. Als erster Kunde haben die die eID+ gratis zur Verfügung gestellt. Spitäler Schaffhausen von dieser neuen Technologie und Infrastruktur profitiert. Zudem haben wir das neue Be- An der Mitgliederversammlung des Gemeindeschreiber triebssystem Windows 10 bei KSD selbst und ersten Pilot- verbands hat KSD die beiden Projekte Relaunch Webseiten kunden installiert. Aus den Ergebnissen dieser Pilotphase Schaffhausen und PEAK Geschäftsverwaltung gezeigt. haben wir wichtige Erkenntnisse für den flächendeckenden Das Echo war überaus positiv, und es haben sich daraus Roll-out in den Jahren 2018 und 2019 gewinnen können. diverse konkrete Aufträge ergeben.
8 Jahresrückblick Für uns ist der Dialog auch in Zukunft sehr wichtig; nur Im Bereich des Datennetzwerks haben wir eine Ausschrei- in einem persönlichen und konstruktiven Austausch mit bung der Zonen-Firewall-Umgebung durchgeführt. Die be unseren Kunden können wir uns weiterentwickeln und stehende Infrastruktur muss altershalber und zur Verein Services erbringen, die den Bedürfnissen unserer Kunden fachung der Wartbarkeit ersetzt werden. Dafür ist das erste entsprechen. Quartal 2018 vorgesehen. Damit kann KSD für die unter schiedlichen Kundensegmente (Schulen, Verwaltung und Innovative eGovernment-Services Spitäler) weiterhin ein Höchstmass an Sicherheit und Innovative eGovernment-Services sind eine wichtige Flexibilität anbieten. Grundlage für die Sicherstellung eines qualitativ hoch Weiterhin den Überblick über die stetig komplexer werden- wertigen und kostengünstigen Service public und für den IT-Infrastrukturen und Anwendungen behalten – das ist eine leistungsfähige Verwaltung. Im Jahr 2017 haben wir das Ziel des Projekts Logging, Monitoring und Alarming. von KSD die eGovernment-Strategie konsequent weiter- Nach einer umfangreichen Analyse der vorhandenen Sys verfolgt. Für die Ablösung der bestehenden Webauftritte von teme und einer Evaluation vorhandener Monitoringsysteme Kanton, Stadt und Gemeinden auf Basis der veralteten haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma terreActive Typo3-Version haben wir das Projekt Relaunch Webseiten die Lösung tacLOM eingeführt. Dieses Jahr werden wir Schaffhausen weitergeführt. Das Detailkonzept und die stufenweise sämtliche Systeme an dieser Lösung anschlies Spezifikationen sind verabschiedet, und mit der Migration sen, um so bei sich anbahnenden Schwierigkeiten recht der Inhalte der Kantonswebseite haben wir begonnen. zeitig entsprechende Präventionsmassnahmen ergreifen Im Verlauf dieses Jahres werden die Webseiten des Kan- zu können. tons und der Schaffhauser Gemeinden migriert. Sobald die neue Webseite beim Kanton stabil läuft, wird die Stadt Dank an die Kunden und die Mitarbeitenden entscheiden, ob sie bei der Umstellung mit denselben An erster Stelle möchte ich unseren Mitarbeitenden danken. Dienstleistern arbeitet wie der Kanton. 2017 wurde die Kundenbefragung auf die Auftragsbearbei- Das Projekt PEAK (digitale Aktenverwaltung mit integrierter tung ausgedehnt. Die ausgezeichneten Bewertungen (im Geschäftsverwaltungslösung) haben wir ebenfalls weiter Schnitt 5.5 auf der 6er-Skala) sind das Ergebnis der grossen vorangetrieben. Bei insgesamt sechs Gemeinden hat KSD Leistungsbereitschaft und der ausgeprägten Kundenorien- PEAK als neue Geschäftsverwaltungslösung eingeführt. tierung unserer Mitarbeitenden. Für dieses Engagement eGovernment besteht vielfach aus einer ganzen Reihe und diese Loyalität gebührt allen Mitarbeitenden ein grosses kleinerer Schritte. Dies zeigen die beiden Projekte emedko Kompliment und ein herzliches Dankeschön. und Schülerimmatrikulation. Das Strassenverkehrsamt Unseren Kunden danke ich für die gute und partnerschaft verfügt neu über die Onlineanmeldung für verkehrsmedi liche Zusammenarbeit und für das grosse Vertrauen, das zinische Untersuchungen, emedko. Und bei der Kantons- sie KSD im vergangenen Geschäftsjahr entgegengebracht schule wurde eine Onlineschülerimmatrikulation mit haben. In einer Zeit, die von einer zunehmenden Dynamik Anbindung an die Online-Payment-Lösung Billing Online und einem Wandel geprägt ist, sind gute und langjährige der Schweizer Post eingeführt. Partnerschaften keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr freut es mich, dass wir unsere Kunden weiterhin auf dem Sicherstellung der Informationssicherheit Weg in die Digitalisierung begleiten dürfen. Angesichts der stetig steigenden Bedrohung durch Cyber- Ich danke auch dem Fachausschuss, der für uns mit Weit- kriminalität ist für KSD die Informationssicherheit eine sicht die strategische Zielrichtung definiert und uns pro Aufgabe von allerhöchster Bedeutung. fessionell und fachlich kompetent in allen Unternehmens- Neu steht allen Kunden die E-Mail-Verschlüsselung Priva bereichen zur Seite steht. Sphere zur Verfügung, mit der vertrauliche E-Mails sicher und zuverlässig übermittelt werden können. Bei den Steuer- Dr. Gerrit Goudsmit, verwaltungen mit sehr sensitiven Daten wurde diese Geschäftsführer Lösung bereits flächendeckend installiert.
KSD Geschäftsbericht 2017 9 «Unsere Kunden bewerten unsere Dienstleistungen mit der Note 5,5 von 6 – das Resultat einer grossen Leistungsbereitschaft und Kundenorientierung unserer Mitarbeitenden – danke!» DR. GERRIT GOUDSMIT, GESCHÄFTSFÜHRER KSD
10 Report Schaffhauser Bürger-ID Der Kanton Schaffhausen präsentierte am eGovernment-Day 2017 der Schaffhauser Bevölkerung die Pilotversion der Schaffhauser eID+. Damit ist ein sicherer und einfacher Zugang zu den verschiedenen elektronischen Dienstleistungen des Kantons möglich. Die elektronische Identitätslösung kann auf Mobiltelefone heruntergeladen werden (siehe auch www.sh.ch). Das Mitte Juli 2017 lancierte Projekt Technologie erreichte am eGovernment-Day vom Die derzeitige Version der Schaffhauser 4. Dezember 2017 wie angekündigt eID+ basiert auf der eID+-Technologie einen ersten wichtigen Meilenstein. von Procivis, die das Unternehmen in Die vorgestellte Pilotversion bietet Zusammenarbeit mit der Solothurner zunächst die Möglichkeit, online sich Software-Engineering-Firma Queo im Schaffhauser Bürgerportal anzu- Swiss entwickelt hat. Das System lässt «E-Government kann melden und die darin verfügbaren Behördendienstleistungen wie Ein- sich flexibel an die Entwicklung im Bereich der digitalen Identität anpas- die Transparenz wohnerkontrolldienste oder Steuer sen und wird künftige nationale Identi- services zu nutzen. tätslösungen, wie etwa die geplante behördlicher Prozesse SwissID, nahtlos einbinden können. erhöhen und so Pilotphase Die Pilotphase für die Schaffhauser KSD und Procivis befinden sich zu diesem Zweck bereits im Dialog mit Vertrauen schaffen» eID+ soll voraussichtlich bis Frühling verschiedenen Identitätsanbietern. 2018 dauern. In diesem Zeitraum werden weitere Dienstleistungen und Regierungspräsidentin Rosmarie Funktionen, wie zum Beispiel eine Widmer Gysel, Präsidentin des eGovern- kantonal anerkannte digitale Signatur, ment-Kernteams, betont die Wichtig- zur Lösung hinzugefügt. Als weiterer keit des Projekts: «Das strategische Entwicklungsschritt wird die Integra Ziel des Regierungsrates im Bereich tion der Ausweiskontrolle für das E-Government ist, auf Kantons- und Casino Schaffhausen geprüft. Zudem Gemeindeebene bei den Führenden zu wird die App Schaffhauser eID+ in Zu- sein und dadurch Standort- und Wett- kunft das sichere Abspeichern digi bewerbsvorteile zu schaffen. Mit der taler Dokumente auf dem Mobiltelefon Schaffhauser eID+ bewegen wir uns ermöglichen, um diese jederzeit ver- genau in diese Richtung.» fügbar zu haben. Procivis Wissenschaftliche Begleitung Procivis-Gründer und CEO Daniel durch die ZHAW Gasteiger sieht wesentliche Vorteile Begleitet wird die Pilotphase von der in der Lösung: «Mit der eID+ hat der Zürcher Hochschule für Angewandte Kanton Schaffhausen die Grundlage Wissenschaften (ZHAW). Die Studie für ein integriertes E-Government zur Benutzerfreundlichkeit des neuen gelegt und ist dank der offenen Archi- digitalen Angebots soll aufzeigen, wie tektur seiner Lösung für die digitale dieses noch mehr auf die Bedürfnisse Zukunft bestens gewappnet.» der Bürgerinnen und Bürger ausgerich- Das Schweizer Unternehmen Procivis tet werden kann. Nach der Pilotphase bietet eine «E-Government as a wird die Schaffhauser eID+ im Frühling Service»-Plattform an, um die Digita- 2018 offiziell lanciert. lisierung von Gesellschaften und die Bereitstellung von digitalen Behörden- dienstleistungen auf der ganzen Welt zu ermöglichen. www.procivis.ch
KSD Geschäftsbericht 2017 11 ELEKTRONISCHE IDENTITÄT: SCHAFFHAUSER eID+ Überprüfung Identität Management Die Attribute in der SH-ID sind Alle signierte oder bezogene vom Staat geprüft und bilden Dokumente werden in der eine hohe Sicherheit für Dritte. Password-less Login SH-ID-App gespeichert und können mit anderen Benutzern Private Keys auf den Geräten oder Dritten ausgetauscht des Benutzers ersetzen werden (in Planung). schwache Passwörter und Signatur eliminieren Phishing-Risiken. ZERO Knowledge PDF-Dokumente können ein- Zusätzliche Faktoren erlauben fach via QR-Code mit den Proof Multi-Faktoren-Authentisierung. in der SH-ID enthaltenen Private Anonymisierte Credentials 1-Click Onboarding Keys signiert werden. Eine quali- ermöglichen den Benutzern, fizierte Signatur ist möglich. Benutzer müssen keine Formu- ihr Alter, ihr Stimmrecht, ihren lare ausfüllen, sondern können Führerausausweis etc. zu bestätigen, ohne ihre komplette Bezug nach der Anmeldung via QR- Code oder Button den Zugriff Identität preiszugeben. Benutzer können offizielle auf ihre Daten auf der SH-ID Dokumente wie Strafregister- erlauben. auszüge oder Fischereipatente direkt via SH-ID-App bestellen und dort abspeichern (in Pla- nung). «Mit dem eID+-Pilotprojekt legt der Kanton Schaffhausen einen wichtigen Grundstein» DANIEL GASTEIGER, GRÜNDER UND CEO PROCIVIS AG Wie sehen Sie das Pilotprojekt ment wieder Boden gutzumachen. lichen. Die Interaktionen der Bürgerin- rund um die eID+ in Schaffhausen Die Digitalisierung von Behörden- nen und Bürger mit dem Kanton und im nationalen und internationalen dienstleistungen ist aber nicht einfach seinen verschiedenen Behörden wer- Kontext? irgendein Wettlauf. Vielmehr schaffen den damit für alle Beteiligten effizienter. Mit dem eID+-Pilotprojekt positioniert Innovationen zu diesem Thema echten Zudem erhöht E-Government die sich der Kanton Schaffhausen national Mehrwert für die Bürgerinnen und Transparenz behördlicher Prozesse in der Poleposition. Nachdem in den Bürger. Es freut mich deshalb zu sehen, gegenüber den Bürgerinnen und letzten Jahren zahlreiche Länder beim dass der Kanton Schaffhausen so Bürgern und kann so zusätzliches Thema elektronische Behördendienst- initiativ vorn dabei ist. Mit dem eID+- Vertrauen schaffen. Dadurch können leistungen an der Schweiz vorbeige Pilotprojekt legt Schaffhausen einen mithilfe der Digitalisierung das Enga zogen sind und unser Land im interna- wichtigen Grundstein, um den Bewoh- gement der Bevölkerung erhöht und tionalen Vergleich zunehmend ins nern des Kantons einen einfachen demokratische Prozesse gestärkt Hintertreffen geraten ist, helfen Initia und sicheren Onlinezugang zu behörd tiven wie diese, beim Thema E-Govern lichen Dienstleistungen zu ermög
ZUR PERSON DANIEL GASTEIGER IST GRÜNDER UND CEO DER PROCIVIS AG, DIE GEMEINSAM MIT DER KSD DAS PILOTPROJEKT FÜR DIE SCHAFFHAUSER eID+ UMSETZT. NACH EINER ÜBER ZWANZIGJÄHRIGEN KARRIERE IN DER FINANZBRANCHE WIDMET SICH DANIEL GASTEIGER HEUTE ALS UNTERNEHMER UND INTERNATIONAL ANERKANNTER EXPERTE SCHWER PUNKTMÄSSIG DEN THEMEN DIGITALE IDENTITÄT UND BLOCKCHAIN. werden. Den Kanton Schaffhausen entscheidend erhöhen. Wenn man gütung für solche Informationen sehe ich schweizweit in einer Pionier- etwas weiter in die Zukunft blickt, kommt wiederum direkt und voll rolle, und ich bin überzeugt, dass sich wird das Thema der Kontrolle über die umfänglich den Nutzern als Besitzer dieses frühe Engagement positiv auf eigenen, persönlichen Daten immer ihrer persönlichen Daten zugute. den Wirtschaftsstandort auswirken wichtiger. Zurzeit befinden sich die wird. Dies insbesondere auch, weil meisten meiner digitalen Daten im Be- Seit der Ankündigung des Schaffhausen bei diesem Thema lang- sitz privater Grosskonzerne, die mit eID+-Pilotprojekts sind nun fristig denkt und auf Lösungen setzt, der Verwertung dieser Informationen einige Monate vergangen – sind die künftigen technologischen Ent- riesige Gewinne einfahren. Damit meine Sie immer noch glücklich mit wicklungen, wie der angekündigten ich zum Beispiel Daten zum Internet- der Wahl des Pilotkantons? nationalen elektronischen Identität, verhalten oder auch Daten mit Ge- Wir sind nach wie vor sehr glücklich bereits heute Rechnung tragen. sundheitsbezug, gesammelt durch mit dieser Zusammenarbeit. Von Activity-Trackers. Immer mehr Men- Beginn an hat uns die breite Unter- In den vergangenen Monaten war in schen stören sich an dieser Situation, stützung bei diesem Projekt von den Medien öfter über Ihre Person und es gibt in der Regulierung einen verschiedenen Seiten her impo- und Ihr Unternehmen Procivis zu klaren Trend dazu, dem Individuum niert. Da war – und ist – ein echter lesen. Dabei wurden auch weiter- mehr Kontrolle zu geben. Dieses Anlie- Wille vorhanden, die Chancen der führende Projekte von Procivis gen unterstützen wir. Aus diesem Grund Digitalisierung für die Bürgerinnen thematisiert. Können Sie Ihre Ideen haben wir unter dem Namen VALID ein und Bürger zu nutzen, und Schaff- für die Zukunft kurz beschreiben neues Projekt lanciert, mit dem wir hausen beweist dabei Mut, als Kan- und aufzeigen, wie diese mit der eine auf diesen Zweck ausgerichtete ton dabei eine Vorreiterrolle einzu eID+ zusammenspielen? Lösung entwickeln und als Non-Pro- nehmen. Die Zusammenarbeit mit Mit eID+ haben wir eine E-Govern- fit-Angebot betreiben wollen. Bei der der Regierung ist pragmatisch und ment-Plattform geschaffen, mit der darin enthaltenen digitalen Identität hat stets den konkreten Nutzen sich heute die Digitalisierung von können wir direkt auf der eID+-Tech- im Fokus. Und bei der Umsetzung Behördendienstleistungen auf sichere nologie aufbauen. Zusätzlich entwi- klappt das Zusammenspiel mit Art und Weise und zukunftsgerichtet ckeln wir einen elektronischen Markt- unserem Partner KSD ebenfalls umsetzen lässt. Diese Idee werden platz, auf dem die Nutzer bestimmte bestens. Besonders glücklich sind wir mit voller Kraft weiterentwickeln. Daten verschiedenen Parteien, etwa wir aber über die Unterstützung der In einem nächsten Schritt wollen wir Forschungseinrichtungen oder Werbe- Einwohnerinnen und Einwohner des die Sicherheit und die Vertrauens treibenden, ganz gezielt und anonymi- Kantons Schaffhausen, die bereits würdigkeit durch den Einsatz von siert zugänglich machen können, falls ihre eID+ auf dem Mobiltelefon in Blockchain-Technologie noch einmal sie dies möchten. Die finanzielle Ver- stalliert und diese aktiviert haben.
KSD Geschäftsbericht 2017 13 Schaffhausen im Internet erleben Alles auf einer Plattform und Schaffhausen als eine einheitliche Einkaufs- und Erlebnisregion präsentieren – mit dem neuen Webauftritt www.erleben.sh.ch. Digitale Gesamtstrategie Kanton, Stadt und Gemeinden füllbaren Formularen (eServices) ge Im Rahmen der digitalen Gesamt- Schaffhausen setzt auf diese digitale arbeitet (Formularservices mit aForms- strategie für den neuen Webauftritt Gesamtstrategie. Nicht ganz so schnell 2Web). Bestehende Erweiterungen von Kanton, Stadt und Gemeinden wie ursprünglich geplant, sollen der wie die elektronische Fristerstreckung wurde letzten Sommer die Einkaufs- Kanton sowie erste Gemeinden im oder der Verkauf von SBB-Tageskarten und Erlebnisregion Schaffhausen August 2018 aufgeschaltet werden. konnten erfolgreich neu implementiert www.erleben.sh.ch aufgeschaltet. Das Detailkonzept gestaltete sich als werden und stehen somit für die neue Schaffhausen soll mit diesem Auftritt anspruchsvolle Herausforderung, Umgebung bereits bereit. langfristig als attraktive Einkaufs- und doch konnte es in der Zwischenzeit Erlebnisregion positioniert werden, um fertiggestellt und verabschiedet wer- Sobald die neue Webseite beim Kanton Besucher und Bewohner zum Konsum den. Auch eine Test- und Produktiv stabil läuft, wird die Stadt definitiv in Schaffhausen zu animieren und umgebung sind nun in Betrieb. «Mit entscheiden, ob sie bei der Umstellung dadurch letztlich die lokale Wertschöp- den Migrationsvorbereitungen kom- mit denselben Dienstleistern arbeitet fung zu steigern. Die Strategie basiert men wir sehr gut voran, und der Bedarf wie der Kanton. auf einer gemeinsamen, internetba- an eServices und Formularen wird sierten Informationsplattform. Diese stetig analysiert», führt der Projekt fasst alle Einkaufs- und Erlebnisange bote der Region zusammen und die leiter Hermann Wenko aus. Gemeinden Neuhausen, Beringen, Die Abnahme und die Migration des MEILENSTEINE Thayngen und Stein am Rhein präsen- überarbeiteten Inhalts begannen im tieren sich auf attraktive Art und Weise. März 2018. Bis dann sollten alle Migra- Aufbau Weblösung 31. Dez. 2017 tionsvorbereitungen abgeschlossen Start Migration Content 1. April 2018 Anspruchsvolle Ziele sein. Parallel dazu wird mit Hochdruck Aufschalten Kanton und Wichtige Ziele des Projekts sind, einen an der Bereitstellung von online aus- erste Gemeinden August 2018 modernen, intuitiv bedienbaren und behindertengerechten Webauftritt zu schaffen, der unabhängig von der Bildschirmgrösse auch für Smart phones funktioniert. Ferner muss die Veröffentlichung von Nachrichten möglichst intuitiv und mit möglichst wenig Schulungsaufwand erfolgen. Das Projekt Relaunch Webseiten von GEMEINSAMES VORGEHEN MIT DIENST- UND AMTSSTELLENLEITERN SOWIE GEMEINDEVERTRETERN 1. Analyse der aktuellen Seite. 2. Definition der zu veröffentlichenden Informationen und Services. 3. Diese Information fliesst anschliessend in ein sogenanntes Strukturmodell (Aufbau neu Webseite) ein. 4. Die Services (online ausfüllbare Formulare) werden spezifiziert und ohne die benötigte Funktionalität abgebildet. 5. Der Kunde nimmt die gemeinsam erarbeiteten Inhalte ab. 6. Die Inhalte werden auf der neuen Webseite erfasst. 7. Der für den Bereich verantwortliche Redaktor nimmt die Seiten ab und gibt sie zur Veröffentlichung frei.
14 Report Die Fäden der Rechnungslegung laufen bei KSD zusammen Mit dem neuen Rechnungslegungssystem HRM2 können Transparenz und Aussagekraft der Rechnungslegung wesentlich gesteigert werden. Gleichzeitig erfolgt ein Wechsel der Basissoftware von SAP zu Infoma newsystem zur Führung des Rechnungswesens – mit wesentlichen Vorteilen. Die Rechnungslegung der öffentlichen zung. Ab April 2017 stand Infoma Verwaltung des Kantons Schaffhausen newsystem für die Erfassung der basierte bis anhin auf den Grundsätzen Budgetdaten 2018 zur Verfügung. des Rechnungslegungsmodells HRM1 aus dem Jahre 1981. Im Jahr 2008 Für die darauffolgenden Umsetzungs- verabschiedete die Finanzdirektoren- arbeiten arbeiteten Kanton und Stadt konferenz (FDK) ein überarbeitetes Schaffhausen sowie die Gemeinde harmonisiertes Rechnungslegungs Buchberg separat weiter, um die Ab- modell HRM2 mit der Empfehlung, lauforganisation optimal für das je Infoma newsystem bringt eine entsprechende Umstellung der weilige Gemeinwesen sicherstellen zu Rechnungslegung bis spätestens können. Dies schliesst eine weiterhin wesentliche Vorteile 1. Januar 2018 vorzunehmen. partnerschaftliche Zusammenarbeit im für Vereinheitlichung, HRM2 Sinne einer Ressourcenoptimierung nicht aus. «Eine wichtige Rolle spielt Wartbarkeit, Preispolitik Der Schaffhauser Regierungsrat be- hierbei KSD, bei der die Fäden aller schloss, HRM1 durch HRM2 zu erset- Softwareeinrichtungen zusammenlaufen und Synergien zen. Damit können Transparenz und und dadurch Doppelspurigkeiten recht- Aussagekraft der Rechnungslegung zeitig erkennbar sind», führt Beat Müller, wesentlich gesteigert werden. HRM2 Dienststellenleiter Finanzverwaltung bringt eine verbesserte und logischere Kanton Schaffhausen aus. Darstellung der Kontenrahmen und der funktionalen Gliederung in Anglei- Zahlreiche Vorteile und Synergien chung an das privatwirtschaftliche Die Software Infoma newsystem Rechnungswesen. Bis spätestens basiert auf Microsoft Dynamics NAV 1. Januar 2020 sollen die Gemeinden 2016. Die Software löst gleichzeitig dem Kanton ins neue Rechnungs die im Intranet zur Verfügung stehen- legungsmodell folgen. den Finanzportale (Eigenentwicklun- gen) ab. Dadurch können die Benutzer Einführung Infoma newsystem neu selbstständig dezentrale Debitoren Gleichzeitig mit der Umstellung auf erfassen und somit Rechnungen HRM2 erfolgt ein Wechsel der Basis- produzieren. software von SAP zu Infoma newsys- tem zur Führung des Rechnungswe- Infoma newsystem steht, via KSD sens. Die Anforderungen an Infoma betrieben, auch bei den Gemeinden newsystem wurden in einem gemein Neuhausen, Schleitheim und diversen samen Vorprojekt zwischen Kanton Luzerner und Aargauer Gemeinden und Stadt Schaffhausen mit der KSD im Einsatz. Die Software baut auf der und dem Lieferanten Axians IT&T strategischen Datenbank-Architektur festgelegt. Durch Letztere wurde ein MS SQL Server auf, mit wesentlichen Konzept zur Einführung von Infoma Vorteilen für Vereinheitlichung, Wart- newsystem bei Kanton und Stadt barkeit, Preispolitik und Synergien. Schaffhausen erstellt. Im Anschluss an dessen Genehmigung durch die Steuerungsgruppe folgte die Umset-
«Oberfläche und Handling der neuen Software sind von MS-Office her vertraut» BEAT MÜLLER, DIENSTSTELLENLEITER FINANZVERWALTUNG KANTON SCHAFFHAUSEN Beat Müller, wo sehen Sie die sich bereits für den Einsatz von Infoma Vorteile der neuen Lösung? newsystem entschieden beziehungs- Das Gerüst der Software besteht aus weise wenden diese Lösung bereits im dem Produkt Microsoft Dynamics Produktivbetrieb an. Dies ermöglicht NAV, einer ERP-Software für KMU. einen Zusatznutzen in den Bereichen Weitere Microsoft-Produkte, insbeson- Einrichtung, Betrieb, Unterhalt, Stell- dere MS-Office, werden in der gesam- vertretung, Vergleichbarkeit und so ten kantonalen Verwaltung eingesetzt. weiter, und all dies mit positiven Aus- Dadurch sind die Oberflächen und das wirkungen auf der Kostenseite. allgemeine Handling oft sehr vertraut. Gleichzeitig können Daten in bekannter Kann mit der neuen Applikation Manier sehr einfach zur Weiterbear effizienter gearbeitet werden? beitung, zum Beispiel in Excel, über- Rund zwei Monate nach Produktivstart nommen werden. Durch die Mitwir- werden mir vermutlich noch nicht kung von Microsoft darf auch von alle Beteiligten beipflichten – ich bin einer steten Weiterentwicklung der jedoch klar der Meinung, dass dies Lösung ausgegangen werden. Kanton, Stadt sowie einige Gemeinden haben
16 Report mit zunehmender Dauer der Fall sein lungen erfolgen ebenfalls durch das tionalitäten profitieren können und wird. Es handelt sich um eine Stand Projektteam. Ein Projekt in dieser sich die erforderliche Effizienzstei ardlösung, wobei es primär gilt, die Grössenordnung ohne externe Unter- gerung voll durchsetzt. Ablauforganisation an die Software stützung rein inhouse umzusetzen, anzupassen und nicht umgekehrt. verlangt von allen Projektmitgliedern Welche Leistungen erbringt Zurzeit muss noch da ein Code und überdurchschnittlichen Einsatz. Ich dabei KSD? dort ein Häkchen gesetzt werden, konnte mich während des bisherigen Die Leistungen der KSD bestehen bevor das Resultat in der gewünschten Projektverlaufs stets auf ein engagier- einerseits aus technischen Leistungen Form vorliegt. Ist aber einmal alles tes und erfahrenes Projektteam ver- wie Betrieb und Unterhalt der Applika- korrekt eingestellt, läuft's hernach lassen, und ich bin der Meinung, dass tion, andererseits stellt KSD auch einen einwandfrei. Bis dies bei sämtlichen wir mit Stolz auf das bislang Erreichte langjährigen Mitarbeiter mit vertieften Prozessen so weit ist, wird noch etwas zurückblicken können. betriebswirtschaftlichen Kenntnissen Geduld benötigt. Zudem können die im Projektteam. Dies bringt für beide Jahresabschlussarbeiten erst Anfang Wie ist der aktuelle Projektstand? Seiten einen wertvollen Nutzen. Auf 2019 im Produktivbetrieb angewendet In den Bereichen Finanzbuchhaltung der einen Seite kann KSD die Einfüh- werden. und Kreditoren sind wir schon recht rung von Infoma newsystem bei weite- gut unterwegs. Bei den Debitorenpro- ren Kunden noch effizienter unterstüt- Wie beurteilen Sie den bisherigen zessen hingegen sind wir noch nicht zen, und auf der anderen Seite verfügen Projektverlauf? dort, wo wir sein wollen. Die Komplexi- wir im Projektteam über ein unerläss Für mich persönlich dauert dieser tät der Justizdebitoren erfordert noch liches Bindeglied zwischen Anbieter schon etwas länger. Der Projektauf- weitere Anpassungen. Im Moment und Anwender. Die Leistungen der trag zur Einführung des Rechnungs sind wir in einer Phase, in der sich KSD überzeugen uns sowohl bei den legungsmodells HRM2 und zur gleich- fachliche Fragen des neuen Rech- technischen Leistungen als auch bei zeitigen Umstellung auf Infoma new nungslegungsmodells mit denjenigen der Projektunterstützung und haben system erfolgte im August 2015. der IT-Anwendung mischen und von sehr viel zum erfolgreichen Produk- Vorgängig wurden 2014 in einem ge- verschiedenen Seiten an das Projekt- tivstart beigetragen. meinsamen Vorprojekt mit der Stadt team herangetragen werden. Hier gilt Schaffhausen die bei der KSD bereits es, kühlen Kopf zu bewahren und Wie war die Zusammenarbeit betriebenen Informatikprodukte SAP möglichst einfache, problembezogene mit KSD? und Infoma newsystem hinsichtlich Anleitungen zu verfassen. Ab April Die Zusammenarbeit mit KSD ist uns Funktionalität und Kosten eingehend 2018 steht die zweite Budget- und bereits von der vorangehenden geprüft. Das Gesamtprojekt beschäf- Finanzplanphase an. Die Einrichtung Anwendung SAP in sehr angenehmer tigt mich also bereits seit mehr als vier der Anlagenbuchhaltung sowie die Erinnerung. Ausfallzeiten nur ganz Jahren. So gesehen sind wir bereits erstmalige Anwendung der Jahres selten, Verfügbarkeit fast rund um die auf der Zielgeraden. Der IT-Projektteil abschlussprozesse werden das Pro- Uhr, pragmatische Problemlösungen hat aus meiner Sicht den gewohnten jektteam zumindest noch bis zum ausserhalb SAP – mit einem Wort: Verlauf genommen. Zuerst während Frühjahr 2019 beschäftigen. Über alles einwandfrei! Nach fast 30-jähriger Er- einiger Zeit relativ ruhig, dann eine rechne ich noch bis circa Mitte 2019 fahrung bin ich von der partnerschaft- erste hektische Phase während der mit weiterem Anpassungsbedarf im lichen und lösungsorientierten Zusam- ersten Budgetphase Anfang 2017. Das Sinne der Neueinführung, bevor wir menarbeit mit der KSD begeistert. Budget und der Finanzplan konnten von konsolidierten Abläufen und Funk- termingerecht fertiggestellt werden. Im Herbst 2017 hat die Nervosität wie- der zugenommen, der Produktivstart per 1. Januar 2018 nahte. Diverse in dividuelle Anpassungen und Einstel lungen konnten durch den Lieferanten erst kurz vorher vorgenommen werden, intensive Tests waren somit nicht mehr überall möglich. Da für die Budgetie- «Nach fast 30-jähriger Erfahrung bin ich von rung, die Fakturierung sowie die Konto der partnerschaftlichen und lösungsorientierten abfrage und die Auswertungen neu sämtliche Dienststellen direkt auf die Zusammenarbeit mit der KSD begeistert» Rechnungswesen-Applikation zugreifen, mussten alle berechtigten Anwender BEAT MÜLLER, DIENSTSTELLENLEITER FINANZVERWALTUNG dafür geschult werden. Diese Schu KANTON SCHAFFHAUSEN
KSD Geschäftsbericht 2017 17 BEI DER ZENTRALVERWALTUNG DER STADT SCHAFFHAUSEN UNTER DER LEITUNG VON RALPH KOLB LAUFEN DIE VORBEREITUNGEN ZUR EINFÜHRUNG VON HRM2 UND INFOMA NEWSYSTEM AUF HOCH TOUREN. MEILENSTEINE Termin Task Technische Vorbereitung abgeschlossen, System aufgebaut, Mustermandant installiert, Beginn Oktober 2016 mit Workshop/Ausbildung Programmierung und Migration von Schnittstellen (15), Fakturierung, Kreditor, Budget, FiBu / Januar 2017 Lohn, Zahlungsmeldungen 4. Quartal 2017 Datenübernahme Zahlen von Ho (Kreditorenstammsätze, Debitorensätze, Anzahl Benutzer) April 2017 System Infoma newsystem bereit für Budgetierung 2018 für den Kanton Dezember 2017 System Infoma newsystem bereit für Produktivstart per 1. Januar 2018 für den Kanton Januar 2018 System Infoma newsystem bereit mit HRM1 produktiv in der Gemeinde Buchberg Mai 2018 System Infoma newsystem bereit für Budgetierung 2019 für die Stadt August 2018 System Infoma newsystem bereit für Budgetierung 2019 in HRM2 für die Gemeinde Buchberg KSD Application & eGovernment Services TITUS FLECK Abteilungsleiter Application & eGovernment Services Mühlentalstrasse 105 8200 Schaffhausen Tel.: +41 52 632 70 52 Mail: titus.fleck@ksd.ch
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20 Report Neue Zonenfirewall im SHNet Rund 3600 Arbeitsplätze im SHNet haben unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse. Damit innerhalb des Netzwerks unerlaubte Zugriffe verhindert werden können, ist dieses in Zonen unterteilt, die durch Firewalls gegeneinander geschützt sind. Diese hatten ihre Lebensdauer erreicht und mussten ersetzt werden. KSD betreibt das kantonsweite Netz- fungsmöglichkeiten dienten. Anhand werk (SHNet) für die kantonalen, städti- dieser Erkenntnisse legte man sich auf schen und Gemeindeverwaltungen, eine Ausschreibung der neuen Lösung für verwaltungsnahe Betriebe, für die im Einladungsverfahren fest und er- Spitäler Schaffhausen sowie für Schu- stellte die Ausschreibungsunterlagen. len. Insgesamt umfasst dieses Netz- werk über 5'000 Ports und circa 3'600 Auftrag an die InfoGuard AG Arbeitsplätze. Die verschiedenen Kun- Es wurden fünf Anbieter, die KSD be- dengruppen haben unterschiedliche reits als Lieferant bekannt waren, Sicherheitsbedürfnisse. So ist das zu einer Angebotsabgabe eingeladen. Thema Security in einer Volksschule Zwei Anbieter reichten insgesamt drei in der Regel eher eine Nebensächlich- Angebote fristgerecht ein, ein weiteres keit, wohingegen beim Obergericht Angebot traf zu spät ein und konnte Schaffhausen Datenschutz und Daten nicht mehr berücksichtigt werden. sicherheit zentral sind. Daher ist das Mit Zuschlagsverfügung vom 21. Au- SHNet mit der Netzwerkvirtualisie- gust 2017 konnte der Auftrag an die rungstechnologie MPLS (Multiprotocol Firma InfoGuard AG vergeben werden. Label Switching) in verschiedene Sicherheitszonen unterteilt. Damit wird Da die Zonenfirewall sämtliche Netz- sichergestellt, dass zwischen den werkübergänge regelt, stellt KSD Die Zonenfirewall schützt Zonen keine unerlaubten Zugriffe er- höchste Anforderungen an die Leis- folgen und bei einem eventuellen Be- tungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit. das SHNet intern vor fall von Malware die Ausbreitung ein- Auf der Basis einer detaillierten Pla- unerlaubten Zugriffen geschränkt wird. Herzstück ist eine zentrale Zonenfirewall, die ähnlich wie nung wurden die neuen Komponenten parallel zur bestehenden Infrastruktur eine Internetfirewall funktioniert. Nur in den von KSD betriebenen Rechen- dass sie nicht gegen Angriffe und un- zentren installiert, die neuen Kompo- erlaubte Zugriffe von aussen schützt, nenten werden aktuell konfiguriert und sondern das SHNet intern absichert. getestet. Da es sich um eine zentrale IT-Infrastrukturkomponente handelt, Regelwerkeinträge bereinigt die bei einer Störung oder einem Fehler Die in den Jahren 2010/2011 einge- zu erheblichen Ausfällen oder Unter- führten Zonenfirewalls mussten nun im brüchen im SHNet führen könnte, ist Zuge des Lifecyclemanagements er- die Qualität entscheidend. setzt werden. Damit wird die Wartbar- keit verbessert und das Regelwerk Abschluss im zweiten Quartal 2018 gründlich bereinigt und stark verein- Die schrittweise Inbetriebnahme war facht. Ein Ausbau der Leistungsfähig- für das erste Quartal 2018 vorgesehen. keit und der Schutzmechanismen Eine Netzwerkzone nach der anderen wird den Betrieb ohne Engpässe für wird migriert, so wird sichergestellt, mindestens fünf Jahre sicherstellen. dass sich ein mögliches Ereignis nicht auf das gesamte SHNet auswirkt. Monate vor Projektbeginn wurden Koordination und Planung der einzelnen Informationen über aktuelle Produkt Umstellungen sind von hoher Bedeu- entwicklungen beschafft. Es mussten tung. Der Abschluss des Projekts für erste Leistungsparameter definiert das zweite Quartal 2018 geplant. werden, die der Klärung der Beschaf-
22 Report Virtuelle Desktops und Windows 10 Virtuelle Desktops sind rechenintensiv. KSD hat deshalb die Client-Infrastruktur der Rechenbelastung angepasst und gleichzeitig die Arbeitsplätze auf das neue Betriebssystem Windows 10 vorbereitet. Die Spitäler Schaffhausen hatten sich bereit erklärt, als Erste die neue Infrastruktur zu installieren. KSD betreibt für die drei Mandanten bei den ausgiebigen Tests der neuen Verwaltung, Spitäler und Schulen über Client-Infrastruktur zu unterstützen. 2'000 virtuelle Desktops unter der Im Oktober 2017 stand die Core-Um- Software VMware View. Verteilt sind gebung, und die Infrastruktur bei den diese auf 20 zentrale Serversysteme, Spitälern Schaffhausen war installiert. die redundant in den zwei Rechenzen- Die ersten Testdesktops konnten ein- tren installiert sind. Als Client-Betriebs gerichtet werden. system kommt heute noch flächende- ckend Windows 7 zum Einsatz. Im Auf Herz und Nieren geprüft Rahmen des Projektes Workplace Anschliessend wurde ausgiebig getes- Eine neue Client 2020 wurde unter anderem auch die tet. Sowohl die Core-Infrastruktur als Infrastruktur für schnellere Client-Virtualisierungsinfrastruktur ana lysiert. Ziel des Projektes Workplace auch die virtuellen Desktops wurden auf Herz und Nieren geprüft. Da und virtuelle Desktops 2020 ist es, zum einen eine Konsoli- dort wurden noch Kleinigkeiten fest dierung der IT-Infrastruktur im Bereich gestellt und behoben. Im Grossen und und zukünftig unter Arbeitsplatz sicherzustellen und zum Ganzen funktionierte alles zur Zufrie- Windows 10 anderen Microsoft Windows 10 als Standardarbeitsplatzbetriebssystem denheit. Möglichst viele Fehler wurden noch ausgemerzt, damit diese später einzuführen. nicht die Benutzer in ihrer Arbeit be- hindern. In den ersten Monaten des Rechenintensive virtuelle Desktops Jahres 2018 wurden die anderen zwei Virtuelle Desktop-Infrastrukturen ge- Mandanten mit der Infrastruktur ein nerieren I/O-intensive Workloads, die gerichtet. Und erneut wird diese aus- von herkömmlichen Festplatten nicht giebig getestet, um die Funktionalität immer angemessen bewältigt werden sicherzustellen. können. Zum einen werden diese Workloads beim Ausrollen der virtuellen Neue Infrastruktur und Windows 10 Desktops erzeugt, zum anderen gene- Als letzter Schritt werden dann die rieren typische VDI-Workloads in Stoss virtuellen Desktops von der alten in zeiten kleine, zufällig auftretende die neue Infrastruktur migriert. Vorerst schreibintensive I/O-Schübe. Um die noch unter Windows 7. Parallel dazu Belastung des zentralen Speichers werden die ersten virtuellen Windows- zu verringern, wurde für die VDI-In 10-Desktops festgelegt und ausge- frastruktur einen neuen, redundanten rollt, damit im Anschluss sämtliche SSD-Array auf der Basis von Speicher- Applikationen auf Windows-10-Taug- chips in Betrieb genommen. Gleich lichkeit überprüft werden können. zeitig wurde parallel zur bestehenden Client-Virtualisierungsinfrastruktur Bis Ende 2019 sollten dann alle Benut- eine komplett neue Infrastruktur unter zer virtueller Desktops unter Windows VMware Horizon View 7.3 aufgebaut. 10 in der neuen Umgebung arbeiten. In Gesprächen mit unseren Kunden haben sich die Spitäler Schaffhausen bereit erklärt, den Part des First movers zu übernehmen und die KSD
KSD Geschäftsbericht 2017 23 «Eine offene, ziel- und lösungsorientierte Kommunikation mit KSD» THEO MOSER, LEITER INFORMATIK, CIO SPITÄLER SCHAFFHAUSEN Wie verlief aus Ihrer Sicht Wie sind Sie mit dem Ergebnis Welche Schritte sind die Umstellung? zufrieden? weiter geplant? Die Umstellung verlief rückblickend Die Spitäler Schaffhausen im Allge- In den kommenden zwölf Monaten sehr positiv, obwohl es während des meinen und die VDI-Endbenutzer bauen die Spitäler Schaffhausen die Projektes die eine oder andere techni- im Speziellen sind mit dem Ergebnis VDI-Infrastruktur schrittweise auf bis sche Herausforderung aufgrund der äusserst zufrieden. zu 800 Arbeitsplätze aus und ersetzen neuen Technologie VMware Horizon 7 damit die bestehende Client-Infrastruk- zu bewältigen gab. Wie beurteilen Sie die Zusammen- tur durch VDI. arbeit zwischen der IT der Spitäler Schaffhausen und KSD? Ich beurteile die Zusammenarbeit zwischen der IT der Spitäler Schaff- hausen und KSD als ziel- und lösungs- fokussiert. Als Basis dazu dient die offene und sachbezogene Kommuni- kation zwischen den Fachspezialisten der Spitäler Schaffhausen und der KSD. KSD Infrastructure, Project & Security ROGER SPECKERT Abteilungsleiter Infrastructure, Project & Security Mühlentalstrasse 105 8200 Schaffhausen Tel.: +41 52 632 77 37 Mail: roger.speckert@ksd.ch
24 Report Auf dem Weg zu Windows 10 Da hat man sich seinen Arbeitsplatz gerade mal eingerichtet, schon kommt ein neues Betriebssystem. Für KSD besteht die Herausforderung darin, dass die Kunden auch unter Windows 10 die rund 450 Fachapplikationen weiterhin problemlos nutzen können – und alles noch möglichst gleich aussieht. Es sei das Letzte seiner Art, heisst es Man spricht hier von einem persön seitens Microsoft. Gemeint ist das lichen Benutzerprofil. Dass diese neuste Betriebssystem Windows 10. Konfigurationen auch auf dem neuen Eine rasante Weiterentwicklung, wie Betriebssystem wieder gleich sein sie in den vergangenen Jahren statt- sollten, versteht sich zwar von selbst, gefunden habe, sei nicht geplant. ist aber in der Praxis leider nicht so einfach. Die meisten kennen es schon aus dem privaten Anwendungsbereich. In der Passen die Möbel in die Wohnung? zweiten Hälfte des vergangenen Jahres Man kann sich das in etwa wie bei konnte die aktuelle Windows-Version einem Umzug vorstellen. Nicht alle gratis gegen Windows 10 ausgetauscht Möbel passen unter Umständen nach- werden. Das Echo zum Wechsel war her noch in die neue Wohnung. Jeder, erstaunlich ruhig und sogar positiv, der zu Hause schon einmal ein neues wenn man mit den Versionen 8 oder Betriebssystem installieren musste, gar Vista vergleicht. Wie sieht es aber kennt diese Problematik. Nichts sieht Ein neues Betriebssystem terminlich mit dem Umstieg auf das neue Betriebssystem im SHNet aus? mehr wie vorher aus, einige Programme laufen nicht mehr wie gewohnt oder ist wie ein Umzug in eben gar nicht mehr. Mehrere Tage Bereits im Einsatz Aufwand bis zum geregelten Betrieb eine neue Wohnung: Auf den portablen Geräten wie Note- sind keine Seltenheit. Und das bei Passen die Möbel noch? books ist Windows 10 bei KSD bereits im Einsatz und wird rege auf Herz und nur einem Arbeitsplatz. Nieren getestet. Für den Roll-out auf Diesen Risiken beziehungsweise Aus- den PCs und den virtuellen Arbeits- wirkungen gilt es auch in Unterneh- plätzen bestehen allerdings noch Ab- men vorzubeugen. Im SHNet bedeutet hängigkeiten, die eingehend geprüft dies, dass alle Applikationen vor einem werden müssen. Wechsel auf ein neues Betriebssystem auf ihre Funktionalität hin geprüft wer- Um eben diese Abhängigkeiten zu den müssen. Im SHNet sind geschätzt erkennen, muss man sich über die circa 450 Fachapplikationen und min- eigentliche Funktion eines Betriebs- destens nochmal so viele Anwender- systems bewusst sein. Grundsätzlich programme im Einsatz. Für Tests dient es als Schnittstelle zwischen müssen die Benutzer miteinbezogen Personen, Eingabe- und Ausgabege- werden. räten. Im Wesentlichen laufen im Be- triebssystem aber die sehr anspruchs- Virtualisierung vollen Anwendungen, mit denen wir Hier hilft uns die sogenannte Virtuali- alle unsere täglichen Arbeiten verrich- sierung von Arbeitsplätzen und An- ten. Es steuert die Abläufe auf der wendungen. Sowohl das Betriebssys- Arbeitsoberfläche, die wir auf dem tem und die Benutzerkonfigurationen sogenannten Desk organisieren. Jeder, als auch die Software werden dem der sich in einem Betriebssystem Anwender auf virtuellen Umgebungen anmeldet, erhält eine individuell auf zur Verfügung gestellt. ihn abgestimmte Benutzeroberfläche.
KSD Geschäftsbericht 2017 25 Der Trick besteht darin, dass diese wichtigen Komponenten nicht mehr auf dem Betriebssystem des lokalen Gerätes installiert und somit statisch verankert sind sondern ähnlich wie die bekannten Apps auf dem Smartphone zur Verfügung gestellt werden. Funk- tioniert eine dieser wesentlichen Kom- ponenten ungenügend oder gar nicht mehr, kann es innert kürzester Zeit gegen die Vorgängerversion ausge- tauscht werden. Dies funktioniert ähnlich wie eine Cloud. Nur dass die Daten bei SHNet im eigenen Netzwerk bleiben und nicht irgendwo sonst auf dieser Welt. Diese Variante der Virtualisierung er- laubt es auch, zu Hause mit derselben Arbeitsoberfläche wie im Büro zu arbei ten. Homeoffice ist also in den meisten Verwaltungsbereichen keine Zukunfts- musik mehr, sondern erfolgreiche Realität. Wann ist es so weit? Wir gehen davon aus, dass wir ge- meinsam mit unseren Kunden die wichtigsten Applikationen bis nach den Sommerferien 2018 getestet haben und partiell mit den Roll-outs beginnen können. Begeisterung Was am Betriebssystem Windows 10 am meisten begeistert? Einerseits wird es sowohl im Server als auch im PC nur noch eine einheitliche Version geben. Anderseits fasziniert die ein fache Konnektivität zur Umwelt oder auch die Steuerung direkt über den Touchscreen. So wie wir es bei Smart- phones schon lange gewohnt sind. Bleibt also nur noch abzuwarten, ob unsere Kunden die Begeisterung mit uns teilen werden.
26 Report NATEL® go – nomen est omen Die Umstellung auf die neuen Abonnemente von Swisscom erschien einfach und gewinnbringend. Das Projektteam bei KSD hatte aber einige Hürden zu nehmen, die sich noch bis ins Jahr 2018 hinzogen. Doch: Ende gut, alles gut. Es gibt Projekte, da erscheinen die Herausforderungen anfänglich nahezu «NATEL® go erwies sich als grössere als unüberwindbar. Aber im Verlauf der Arbeit findet man dann den rich Herausforderung als gedacht – dank der tigen Lösungsansatz, und alle Beden- kompetenten Unterstützung von Swisscom ken, die man zu Beginn hatte, lösen sich in Luft auf. Es gibt aber auch Pro- konnten aber alle Herausforderungen jekte, bei denen alles genau umge- kehrt ist. Zu dieser zweiten Sorte überwunden werden» gehört das Projekt NATEL® go. Worum ging es bei diesem Projekt? zu halten. Es stellte sich alsbald heraus, Frist die Organisation wechselt, sowie Eigentlich eine überschaubare Ge- dass sich unsere Kunden der Vielfalt vom Kanton zu einer Gemeinde oder schichte. Swisscom stellt momentan von Angeboten gar nicht richtig be- umgekehrt. Bei der Nummerneingabe ihre Natel-Abonnemente um. Unsere wusst waren. Das Smartphone funk von Swisscom in ihr System wurden Kunden, das heisst Kanton und Stadt tionierte, die Rechnung wurde bezahlt, bei der Umstellung einige Fehler ge- Schaffhausen sowie einige Gemein- und damit hatte es sich in der Vergan- macht. Diese wurden bei der Qualitäts- den, profitieren von den deutlich ver genheit. Neu musste man sich für ein kontrolle zwar korrigiert, jedoch lösten besserten Konditionen. So betragen Abonnement entscheiden, und ent- die Mutationen von Swisscom diese die Kosten für das Abonnement Swiss sprechend gross waren die Rückfra- Penaltys aus. Durch schnelles Eingrei- Basic lediglich CHF 25 pro Monat. gen an das Projektteam. fen des Projektteams konnte auch Innerhalb der Schweiz sind alle Ge- diese Herausforderung gemeistert sprächskosten inklusive, und die Band- Von Swisscom gut unterstützt werden. Momentan scheint alles gut breite für die unlimitierte Datenüber- Glücklicherweise wurde das KSD- zu laufen, und die Rückmeldungen tragung beträgt 15 Mbit/s. Daneben Projektteam von einer kompetenten der Benutzer sind grösstenteils sehr gibt es viele weitere attraktive Abon- Swisscom-Projektleiterin unterstützt, positiv. nemente; alle mit einem ausgezeich- mit deren Hilfe die vielen offenen neten Preis-Leistungs-Verhältnis. Fragen geklärt werden konnten. Durch Aber weshalb heisst NATEL® go eigent- die minutiöse Vorbereitung erfolgte lich so? Ursprünglich vermuteten wir Vorsicht ist die Mutter Mitte Dezember 2017 die Umstellung. einen Slogan von der Marketingabtei- der Porzellankiste Im ersten Moment war die Vorfreude lung, in Anlehnung an das Augmen- Das Projektteam machte vorgängig gross, weil – bis auf wenige Ausnah- ted-Reality-Game von Niantic oder die einige Referenzbesuche bei anderen men – alle ihr Smartphone wie gewohnt unzähligen And-go-Angebote. Nach kantonalen Verwaltungen und konnte benutzen konnten. Bei der ersten Abschluss des Projekts ist uns aber sich so optimal vorbereiten. Es stellte Rechnungsstellung von Swisscom jetzt klar, woher der Name stammt: sich heraus, dass die grosse Heraus- verflog diese Zuversicht jedoch. Im von dem asiatischen Brettspiel Go, forderung darin lag, ein aktuelles und Januar 2018 erhielten viele Benutzer das zwar nur vier Grundregeln hat, korrektes Inventar aller Mobilfunk falsche Rechnungen respektive einen aber trotzdem eine unglaubliche Kom- nummern zu erhalten. In monatelanger Penalty von Swisscom. plexität aufweist. Genauso wie bei Sisyphusarbeit stellte das Projektteam NATEL® go: nomen est omen. aus den Rohdaten von Swisscom pro Herausforderung gemeistert Amtsstelle ein aktuelles, übersicht Beim Servicedesk von KSD lief das liches Inventar zusammen und berei- Telefon heiss. Was war passiert? tete die verschiedenen Angebote von Grundsätzlich fällt gemäss dem Ver- Swisscom auf, um so den Aufwand trag mit Swisscom ein Penalty an, bei den Kunden so gering wie möglich wenn ein Benutzer innerhalb einer
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