Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
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Inhalt 2 Fokus verletzlich 4 Theologie und Religion 16 Politik und Nachhaltigkeit 26 Ethik und Gesellschaft 46 Kunst und Kultur 29 Palliative Care Forum 43 Social Media 53 Konradsblatt 56 Veranstaltungsübersicht 60 Mit Ihnen im Kontakt 62 Ihr Tagungshaus 65 Informationen 66 Kontakt 68 Anreise 1
Fokus verletzlich Seit vielen Jahren schon prägen Schwerpunktthe- men unser Programm: Wir nehmen uns vor, jedes Jahr einen neuen »Fokus« zu setzen, einem Thema besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen. Dies geschieht quer durch unsere Arbeitsbereiche hindurch und ist eine, wie wir meinen, lohnende Herausforderung, um innerhalb unseres Programms Verbindungslinien aufzuzeigen und zugleich die Vielfalt unserer Themen zum Leuchten zu bringen – so die Absicht. Die größte Herausforderung liegt jedoch weit im Vorfeld der konkreten Veranstal- tungsplanung. Es gilt, ein Schwerpunktthema aus- 2
zumachen, das weit genug ist, um breit bearbeitet werden zu können – vor allem aber muss es auch aktuell sein in dem Jahr, für das wir es planen. Nicht ganz einfach, gerade in der Schnelllebigkeit unserer Tage. Wenn es uns gelingt, weil Sie dies so wahrnehmen, freuen wir uns natürlich. Dass wir mit der Wahl des Fokus »verletzlich« – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie – richtig liegen könnten, schien uns absehbar. Die zusätzliche Aktu- alität, die unser Fokusthema nun gleich zu Beginn des Jahres mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine erlangt hat, macht uns hingegen sehr betroffen. Gleichwohl sehen wir uns in der Themen- wahl bestätigt: Alles Leben, alle Beziehungen, alle zivilisatorischen Errungenschaften und Entwick- lungen bleiben stets verletzlich und damit ebenso bedroht wie schützenswert. Und doch ist Verletz- lichkeit nicht nur eine »Schwäche«. Sich der eigenen Verletzlichkeit bewusst zu werden, hilft auch, nicht Quelle: sarayutsy / 123RF abzustumpfen, sensibel und offen zu bleiben und sich zu engagieren. Wir laden Sie ein, sich auf den Fokus und auf die Impulse, die wir mit diesem Programm setzen, einzulassen, die Fragen, die wir stellen, durch Ihre eigenen zu bereichern und sich im Gespräch mit den Mitwirkenden an unseren Veranstaltungen zu beteiligen. In Präsenz, online oder hybrid? Es wird sich zeigen! Im Namen aller Mitarbeitenden grüße ich Sie herzlich Ihr Norbert Schwab Kommissarischer Direktor 3
»Jede und jeder von uns ist ein- malig, verletzlich, sterblich, von einer bestimmten Mutter geboren […] in eine bestimmte Tradition.« – Ina Praetorius Am 11. Oktober jährt sich die feierliche Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils zum sechzigsten Mal. Drei Jahre später verabschiedete das Konzil die Pastoralkonstitution »Gaudium et spes«, jenen Text also, mit dem es aufzuzeigen versucht, »dass die Kirche auf dem Boden der Wahrheiten ihres spezifi- schen Glaubensgutes einen Beitrag leisten kann, um die Probleme zu lösen, vor denen alle Menschen ihrer Zeit stehen« (Hans-Joachim Sander). Mit diesem Anspruch geht so auch die Selbstver- pflichtung einher, allzeit zur Erfüllung ihres Auftrages nach den »Zeichen der Zeit« zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Unter dem diesjäh- rigen Fokus »verletzlich« erinnern wir im Themenbe- reich Theologie und Religion an den so hoffnungsvol- Quelle: Annette Krimmer len Aufbruch vor sechzig Jahren und besonders auch an diese Selbstverpflichtung. 5
Quelle: Navid Kermani / © Heike Bogenberger LESUNG / PRÄSENZ »Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen« SA 1 Lesung mit Navid Kermani Oktober 19 Uhr »Als er im Krankenhaus lag, sollte ich Opa ver- sprechen, dich den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin.« So beginnt ein Vater Abend für Abend seiner Tochter zu erzählen – nicht nur von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der Liebe und der Unendlichkeit um uns herum. Der Friedenspreisträger Navid Kermani stellt in einer Lesung sein jüngstes Buch vor, in dem er über Religion und den Sinn des Lebens nachdenkt. Dieses sehr persönliche Buch ist nicht nur Verzauberung und literarisches Meisterstück, sondern ein wahrer Erkenntnisgewinn, weil Navid Kermani auch ins Dunkle zu schreiben wagt und damit seiner, unserer Ratlosigkeit Ausdruck gibt. Und weil seine Sprache, seine Offenheit, sein Wissen aus zwei Kulturen einzigartig sind. In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Freiburg Referent: Navid Kermani (Schriftsteller, Köln) Studienleiter: Alexander Foitzik / Josef Mackert Ort: St. Ursula Gymnasium, Freiburg 6
Quelle: M Karimi / © Daniel Biskup VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ UND ONLINE Himmelwärts Der mystische Weg des Islams Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen DI 4 Naturwissenschaften und Theologie« Oktober 19 Uhr Die Sehnsucht nach mystischer Erfahrung, nach Gottesliebe und Einssein mit Gott ist ein Phäno- men, das sich in vielen Religionen finden lässt. So schreibt Ahmad Milad Karimi: »Gott ist Sehnsucht oder: Gott bleibt eine Frage, vielleicht die Frage des Menschen.« Seine Ausführungen werden uns eine Vorstellung von der Mystik im Islam vermitteln und deren Besonderheiten beleuchten. Gemeinsam werden wir der Frage nachgehen, welche Berüh- rungspunkte sich dabei mit der christlichen Mystik identifizieren lassen. Der Weg der Spiritualität ist einer, der verbindet. In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Roncalli-Forum Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg) Referent: Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi (Kalãm, Islamische Philosophie und Mystik, Münster) Studienleiterin: Dr. Rebecca Albert 7
Quelle: Alex Pix / Shutterstock VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ Christsein in der Megacity Vom Leben in »Kleinen Christlichen DI 11 Gemeinschaften« Oktober 19 Uhr Immer mehr Menschen leben künftig in Städten. Im Jahr 2050 werden es vermutlich etwa 68 Prozent der Weltbevölkerung sein, so schätzen die Verein- ten Nationen. Am stärksten von diesem Trend zur Urbanisierung, zur Entstehung von Großstädten und so genannter Megacitys betroffen sind dabei Afrika und Asien. Was bedeutet dieser Trend für Christin- nen und Christen, für das kirchliche Leben? Das katholische Hilfswerk »missio« nimmt anlässlich des Weltmissionssonntags am 23. Oktober exemp- larisch die ostafrikanische Metropole Nairobi in den Blick, mit etwa 7,5 Millionen an der Schwelle zur Megacity. Expert*innen, Gäste aus der Weltkirche diskutieren, welche Chancen und Möglichkeiten in der Bildung so genannter »Kleiner Christlicher Gemeinschaften« liegt, in Formen der gemeinschaft- lichen Selbstorganisation, mit der die Gläubigen das Leben ihrer Gemeinschaft und ihres Umfeldes zu gestalten versuchen. In Zusammenarbeit mit der Missio-Diözesanstelle im Erzbistum Freiburg Studienleiter: Alexander Foitzik 8
Quelle: Peggychoucair / Pixabay TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE FR/SA/SO Herausforderung Mystik 11 Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie« 12 13 »Der Fromme von morgen wird ein ‘Mystiker’ sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.« Karl Rahners berühmter Satz macht November Sorge und Hoffnung zugleich. Versteht man Mystik Beginn als intuitive, nichtdiskursive Wahrnehmung, so stellt FR 18 Uhr sich die Frage nach ihrem Verhältnis zu theologi- scher Erkenntnis und dem materialistisch-natura- listischen Weltbild der Naturwissenschaften. Gleichzeitig wird der Begriff der Mystik oft sehr diffus gebraucht. Was ist christliche Mystik heute, und welche Rolle spielt sie in der zeitgenössischen Spiritualität? Ist die spirituelle Erfahrung alterna- tiv oder komplementär zu rationaler Erkenntnis? Welche Auswirkungen hat diese Form des Erlebens auf die christliche Gottesrede und die möglichen Wege, Gott heute zu begegnen? In der Spur dieser und weiterer Fragen wollen wir den Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie weiterführen und vertiefen und dabei auch Raum für den persön- lichen Austausch bieten. In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Roncalli-Forum Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg) Mitwirkende: Prof. Dr. Sebastian Gäb (Religionsphilosophie, München) Prof. Dr. Saskia Wendel (Fundamentaltheologie, Tübingen) Prof. Dr. Meinrad Walter (Kirchenmusik/ Theologie, Freiburg) Studienleitung: Dr. Rebecca Albert / Dr. Karsten Kreutzer 9
Quelle: Grisha Karpov / Shutterstock VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ Geht noch was? Da geht noch was! MO 14 Vom Zweiten Vatikanum zum »Synodalen Weg« November 19 Uhr Um nichts weniger als ein »Aggiornamento«, um eine »Verheutigung« der katholischen Kirche und des christlichen Glaubens sollte es gehen, als am 11. Oktober 1962 knapp 2500 Konzilsväter zur Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils feierlich in den Petersdom einzogen. Wunsch und Wille zum Aufbruch, mit dem Papst Johannes XXIII. dieses Konzil einberufen hatte, teilten Tausende von Gläubigen in der ganzen Welt. Haben sich die mit der Konzilseröffnung verbunde- nen Hoffnungen erfüllt? Wo ist die für »Verheuti- gung« erforderliche Dynamik ins Stocken geraten? Kann der »Synodale Weg« der deutschen Ortskirche das Feuer des Aufbruchs neu entfachen? Im Gespräch zwischen Generationen sucht der Abend nach Perspektiven für die Zukunft. Mitwirkende: Dr. Dietmar Bader (Direktor der Katholischen Akademie 1979–1990, Freiburg) Dr. Barbara Henze (Kirchengeschichte, Freiburg) Sandra Perino (Theologin/Delegierte des »Syno- dalen Wegs«, Karlsruhe) Dr. Elisabeth Schieffer (Theologin/Pastoral- referentin i. R., Freiburg) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab 10
Quelle: Yossi Ron / Shutterstock THEOLOGISCHE SOIRÉE / PRÄSENZ Wer wartet noch auf den Messias? Denkanstöße für das jüdisch-christliche MI 16 Gespräch November 19 Uhr In den jüdischen Traditionen hat es viele verschie- dene Vorstellungen gegeben von dem, was ein Messias ist; sehr unterschiedliche Erwartungen und Hoffnungen wurden mit seinem Auftreten und Wir- ken verbunden. Für die jüdische Messias-Hoffnung unserer Zeit ist eine personale Messias-Hoffnung nicht mehr allgemein vorauszusetzen. Bedeutet dies, dass die Vorstellung eines Messias auch keine Brücke mehr darstellen kann zwischen Judentum und Christentum? In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit Freiburg Referenten: Prof. Dr. Walter Homolka (Jüdische Religions- philosophie und Interreligiöser Dialog, Potsdam) Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie und Philosophische Anthropologie, Freiburg) Studienleiter: Alexander Foitzik F OKUS V ERLETZ L IC H 11
Quelle: Ulrich Lilie / © Thomas Meyer VORTRAG, LESUNG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ dies|seits: Was willst du, dass ich MO 21 dir tun soll? November 19 Uhr Ulrich Lilie ist Präsident der Diakonie Deutschland – sie steht mit rund 600.000 Mitarbeitenden für die soziale Arbeit der evangelischen Kirche. Lilie hat als Theologe und Pfarrer in der Klinikseelsorge, im Hospiz und in verschiedenen diakonischen Einrich- tungen gearbeitet. In all diesen Aufgaben sei es ihm wichtig gewesen, so sagt er von sich selbst, mit und für Menschen zu arbeiten, deren Interessen in unserer Gesellschaft oft untergehen: Arme und Fremde, Menschen mit Behinderungen, Kranke, Alte, Sterbende, Einsame. Den Verletzlichen unserer Gesellschaft Schutz und Unterstützung zu geben – und ihre Selbstbestimmtheit zu lassen. Ein Satz Jesu ist für ihn als Helfer dabei ein Leitmotiv: »Was willst du, dass ich dir tun soll?« In Zusammenarbeit mit dem c-punkt MÜNSTERFORUM und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg Referent: Ulrich Lilie (Präsident der Diakonie Deutschland, Berlin) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab F OKUS V ERLETZ L IC H 12
Quelle: Joshua Fuller / Unsplash WORKSHOP / PRÄSENZ Streitbar loyal DI 29 Arbeiten im pastoralen Dienst November 18-21 Uhr Die Kirche verlangt von ihren Mitarbeitenden besondere Loyalität, um ihren Sendungsauftrag erfüllen zu können. Mit diesem Anspruch begründet sie unter anderem auch ein eigenes Arbeitsrecht. Nicht zuletzt deshalb gerät die Kirche als Arbeitge- berin zunehmend unter Druck. Wie loyal muss ich in einem pastoralen Beruf sein, und was ist unter Loyalität überhaupt zu verstehen? Wie gelingt es, in solchen Berufen sich selbst gegenüber loyal zu bleiben? Und wie steht es um die Loyalität der Kirche gegenüber ihren Mitarbeitenden? Was ist besonders an diesen Loyalitätserwartungen der Kir- che; erwarten doch auch beispielsweise so genannte sinngetriebene, »purpose driven« Unternehmen ein Engagement ihrer Mitarbeitenden, aus innerer Überzeugung heraus? Der Workshop richtet sich an alle, die sich für einen Beruf in der Kirche interes- sieren oder schon darauf vorbereiten. In Zusammenarbeit mit den Studienbegleitungen für Studie- rende an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg und an der Katholischen Hochschule Freiburg Studienleiter: Alexander Foitzik 13
Quelle: Patrice Kunte LESUNG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ dies|seits: Demut – MO 5 Mut zu Größerem Dezember 20 Uhr Demut – das ist nicht Unterwürfigkeit, sondern die Fähigkeit, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und sich in den Dienst einer größeren Sache zu stel- len. Aus Annette Behnkens Plädoyer für die Demut im »Wort zum Sonntag« ist ein Buch entstanden. Darin erinnert sie an die revolutionäre Kraft dieser Haltung, die oben und unten nicht kennt – weil sie das Gemeinsame im Blick hat. Demut sei Mut zu Größerem, die Bereitschaft, gemeinsame Werte über das eigene Vorankommen und persönliche Interes- sen zu stellen. Demut weiß um die eigenen Grenzen, kennt Verletzbarkeit – und ist darum gerade nicht schwächer, sondern stärker als ihr Gegenteil, der Hochmut. Annette Behnken ist Theologin und Pastorin, Studi- enleiterin an der Evangelischen Akademie Loccum sowie Fernsehmoderatorin der kirchlichen Sen- dereihe »Das Wort zum Sonntag«. Annette Behnken schildert, wie wichtig Demut für Menschen ist, die in der ersten Reihe stehen wollen, und erzählt von eigenen Erfahrungen. In Zusammenarbeit mit dem c-punkt MÜNSTERFORUM und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg Referentin: Annette Behnken (Theologin/Moderatorin, Loccum) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab F OKUS V ERLETZ L IC H 14
Quelle: Franz-Josef Vollmer THEOLOGISCHE SOIRÉE / PRÄSENZ Vom Wunder der Verkündigung Die Botschaft des Engels an Maria in MO 12 islamischer und christlicher Kunst Dezember 19 Uhr Ein Engel, der Maria die Geburt Jesu ankündigt – dieses Motiv der Begegnung zwischen Himmel und Erde, Gott und Mensch hat durch die Jahrhunderte Kunstschaffende auf der ganzen Welt inspiriert, im Christentum wie auch im Islam. In Sure 19 enthält auch der Koran einen Bericht von der Ankündigung der Geburt Jesu, vom wunderbaren, allmächtigen Handeln Gottes an Maryam. Luigi Bressan, emeritierter Erzbischof von Trient, war lange Jahre im Diplomatischen Dienst des Hei- ligen Stuhles auch in islamisch geprägten Ländern eingesetzt. Die Faszination für die künstlerische Darstellung der »Verkündigung« begleitet ihn bis heute. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Darstellung durch christliche und islamische Künst- ler*innen zeigt er an diesem Abend mit Blick auf einige Bilder aus der Sammlung von Dr. Franz-Josef Vollmer, der selbst viele Jahre, unter anderem im Auftrag von Caritas international, in der Entwick- lungszusammenarbeit tätig war. Die Auseinander- setzung mit der künstlerischen Beschreibung des Wunders der Verkündigung dient auch dem Dialog zwischen Christentum und Islam. Referent: Erzbischof em. Luigi Bressan (Trient) Studienleiter: Alexander Foitzik 15
Politik und Nachhaltigkeit 16
»Die Umwelt zu zerstören heißt, den Geschöpfen die Grundlage für den Geschmack Gottes zu entziehen.« – Ahmad Milad Karimi Der Mensch greift an vielen Stellen zerstörend in die Natur ein und bedroht dadurch seine eigene Le- bensgrundlage. Durch unser verletzendes Verhalten machen wir uns selbst verletzlich. Die Verletzlichkeit von Mensch und Natur werden wir u. a. in unserer Reihe »Mensch und Schöpfung« diskutieren und dabei Aspekte wie Lärmverschmutzung der Meere und die Klimaschutzprojekte der Diözese näher be- leuchten. Wie viel Verzicht werden wir üben (müs- sen), und was bedeutet dies für unsere Gesellschaft und politischen Entscheidungen? Haben wir derzeit ein Demokratie-Defizit in der EU, und welche Rolle spielt der Kolonialismus heute und künftig? Wir diskutieren ebenfalls, wie die Arbeit, das Lernen und das Geld unserer Zukunft aussehen könnten. Karimi Quelle: Fionn Große schlussfolgert treffend: »Bloßes Wachstum ist Ar- mut. Nachhaltigkeit hingegen verlangt verbindliche Werte.« 17
Quelle: Sehenswerk / Shutterstock STUDIENTAG / PRÄSENZ Nachhaltigkeit (er)leben Aktionstag im Rahmen der Europäischen SA 24 Nachhaltigkeitswoche (20.–26. September) September 10 Uhr Gemeinsam mit dem »Freiburger Netzwerk Nachhaltigkeit Lernen« laden wir im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche 2022 zu einem Aktionstag ein. Dabei stellt Gerhard de Haan die zentralen Ergebnisse des 5. Freiburger Bildungsberichtes mit dem Themenschwerpunkt »Bildung für nachhaltige Entwicklung« vor. Im Anschluss daran findet über den ganzen Tag hinweg ein Barcamp »Nachhaltig- keit lernen« statt. In drei Session-Slots bietet sich die Möglichkeit, das Thema »Bildung für nachhaltige Entwicklung« (BNE) in Workshops, Diskussionsforen und mit Vorträgen zu vertiefen. Parallel finden am Nachmittag Mitmachangebote rund um die Akade- mie im Stadtgarten statt. Die Katholische Akademie beteiligt sich zum ersten Mal an diesen Nachhaltigkeitstagen. Die Idee einer europaweiten Nachhaltigkeitswoche wurde gemein- sam von den Umweltminister*innen verschiedener Länder initiiert. Erstmalig fand eine Europäische Nachhaltigkeitswoche 2015 statt. In Zusammenarbeit mit dem »Freiburger Netzwerk Nachhaltigkeit Lernen« Referent: Prof. Dr. Gerhard de Haan (Institut Futur der Freien Universität Berlin) u. a. Studienleiter: Josef Mackert 18
Quelle: Gudella / 123RF VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ UND ONLINE Klang und Lärm in den Ozeanen MI 28 Reihe »Mensch und Schöpfung« September 19 Uhr Wie hat sich der Klang der Unterwasserwelt in den letzten Jahrzehnten weltweit durch den Menschen verändert? Welche Auswirkungen hat dieser menschengemachte Lärm auf das Verhalten der Meeresbewohner? Diese Fragen werden wir gemeinsam diskutieren und dabei auch den Blick auf mögliche Lösungsansätze richten. Die Referen- tin Elke Burkhardt, die am Alfred-Wegener-Institut arbeitet (www.awi.de), nimmt uns mit auf eine Reise unter die Wasseroberfläche. Dabei werden wir den Klängen von Walen, Robben und knirschen- den Eisbergen lauschen können und anhand von Originalaufnahmen aus der Antarktis erfahren, was uns Geräusche unter Wasser über das dortige Leben verraten können. In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial- ökologische Zukunft Referentin: Elke Burkhardt (Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven) Studienleiterin: Dr. Rebecca Albert F OKUS V ERLETZ L IC H 19
Quelle: Anzeige aus Deutsche Kolonial- Zeitung April 1937 / freiburg-postkolonial.de TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE FR/SA/SO Dekolonisierung 21 Postimperiale Perspektiven einer globalisierten Welt 22 23 Mit dem Begriff »Dekolonisierung« wird die Ge- samtheit der Ablösungsprozesse von kolonialer Herrschaft angesprochen. In diese Prozesse sind Oktober die früheren (und gegenwärtigen) Kolonialmächte Beginn ebenso involviert wie die Länder und Gebiete, die FR 17 Uhr kolonialer Herrschaft unterworfen waren und sind. Dass es sich hierbei um eine unabgeschlossene Aufgabe handelt, ist eine der Annahmen, von denen unsere Tagung ausgeht. Der Skandal des Kolonia- lismus ist in vielerlei Hinsicht noch nicht gänzlich begriffen und schon gar nicht aufgearbeitet. Dabei wären die vollständige Anerkennung kolonialer Verbrechen und die gründliche Analyse der Geistes- haltungen, die diesen zu Grunde liegen, wichtige Voraussetzungen für die so oft beschworenen »neu- en Partnerschaften« zwischen den Ländern, die als Unterdrücker oder als Unterdrückte Teil kolonialer Systeme waren. Wie es möglich war, dass wir die Voraussetzungen und Verbrechen kolonialer Herrschaft über so lange Zeit weitgehend verdrängt haben, ist jedoch nur eine der Fragen, die uns im Rahmen der Tagung be- schäftigen werden. Denn koloniale Strukturen sind persistent und wirken fort in globalen Asymmetrien, 20
die vor allem die gegenwärtige Weltwirtschaftsord- nung und den Zugriff auf die natürlichen Ressour- cen prägen. Auch Europa, dessen historischer Aufstieg sich als eine »Unterwerfung der Welt« (Wolfgang Reinhard) beschreiben lässt, lernt nur mühsam, de-koloniale und post-imperiale Perspektiven einzunehmen und sich von den eingeübten eurozentrischen Pers- pektiven zu lösen. Das lässt sich am Beispiel der aktuellen Restitutionsdebatten zeigen, in denen europäische Museen gerade daran gehen, sich über den Anteil von Raub- und Beutekunst in ihren Beständen Rechenschaft abzulegen. Vor eine neue Herausforderung aber stellt uns der Ökozid, den un- sere imperiale Lebensweise verursacht und der vor allem und zuerst die Lebensgrundlagen des globalen Südens zu vernichten droht. Postimperiale Perspektiven einer globalisierten Welt wahrnehmbar zu machen und zur Geltung zu bringen, gelingt als Zukunftsaufgabe nur, wenn wir die Stimmen aus dem globalen Süden und Osten einbeziehen. Wir hoffen, dass uns dies auch im Rahmen unserer Tagung gelingt. In Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut, dem Institut für Soziologie der Universität Freiburg und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg Studienleiter: Josef Mackert F OKUS V ERLETZ L IC H 21
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr GESPRÄCH / PRÄSENZ UND ONLINE Die EU nach dem Krieg DO 10 Reihe »Europäische Perspektiven« November 19 Uhr Der Krieg gegen die Ukraine hat Europa verändert und bringt für die EU schon jetzt weitreichende Konsequenzen mit sich. Die scheinbar gesicher- te Friedensordnung in Europa hat ihre Fragilität gezeigt. Grundsätzliche Fragen einer gemeinsamen Sicherheits- und Außenpolitik stehen mit neuer Dringlichkeit auf der Tagesordnung. Wird die EU in ihrer bisherigen Verfassung in der Lage sein, diese Fragen zu beantworten? Wird es zu einer aber- maligen Erweiterung der EU kommen, und welche Folgen hätte ein solcher Schritt für die jetzt schon bestehende Reformbedürftigkeit ihrer Institutionen? Die »Konferenz zur Zukunft Europas« hat gerade erst die Empfehlungen europäischer Bürger zur Demokratisierung der EU entgegengenommen. Jetzt gilt es die Zeit bis zu den nächsten Wahlen in 2024 zu nutzen. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium politicum der Universität Freiburg, dem Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg und dem Centre Culturel Français Freiburg e. V. Studienleiter: Josef Mackert 22
Quelle: TaminTaban / Pixabay STUDIENTAG / PRÄSENZ UND ONLINE Das Ende des Geldes, wie wir es kannten? Über Kryptowährungen und ihre DO 17 wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen November 15 Uhr Der Autor des Buches »The Future of Money«, Eswar S. Prasad, stellt fest: »Die Finanzwelt steht an der Schwelle zu einer Ära disruptiver Veränderungen. Während das Auf- kommen von Kryptowährungen wie Bitcoin die Schlagzeilen beherrscht, wird eine breite Palette von Veränderungen, die sich aus dem technischen Fort- schritt ergibt, letztendlich einen tiefer greifenden und dauerhaften Einfluss auf die Finanzmärkte, die Zentralbanken und die Gesellschaft haben.« Der Studientag beginnt mit einer Einführung in das Phänomen der Kryptowährungen und diskutiert anschließend die gesellschaftlichen Folgen dieser neuen Finanzinstrumente. In Zusammenarbeit mit der Thales-Akademie für Wirtschaft und Philosophie Freiburg Studienleiter: Josef Mackert 23
Quelle: Kirche Oberbergen / Reinhold John VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ UND ONLINE Klimaneutralität bis 2030 in der Erzdiözese Freiburg Wo stehen wir heute? Eine Bestandsaufnahme MI 30 Reihe »Mensch und Schöpfung« November 19 Uhr Im August 2021 hat Erzbischof Stephan Burger das »Klimaschutzkonzept« von der Kommission für Schöpfung und Umwelt entgegengenommen. Dieses Konzept ist der Fahrplan und Leitfaden, damit diözesane Einrichtungen und Kirchengemeinden des Erzbistums Freiburg weiter und mit Nachdruck den Weg beschreiten, das Ziel Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Das vorgestellte Konzept umfasst 47 Maßnahmen, die sich über die Bereiche Gebäude, Mobilität, Beschaffung, Bildung und Kommunikati- on erstrecken. Nach etwas mehr als einem Jahr ziehen wir eine erste Zwischenbilanz und diskutieren kritisch, wel- che Maßnahmen bereits auf den Weg gebracht sind. Welche Herausforderungen zeichnen sich dabei ab? In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial- ökologische Zukunft Referenten: Dr. Reinhold John und Benedikt Schalk (Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt, Freiburg) Studienleitung: Dr. Rebecca Albert / Dr. Karsten Kreutzer F OKUS V ERLETZ L IC H 24
Quelle: Pixabay GESPRÄCH / ONLINE Digitale Kriegsführung DO 15 Reihe »Digitaler Diwan« Dezember 19.30 Uhr Unter dem Reihentitel »Digitaler Diwan« laden wir jeweils einen Kreis von Expert*innen aus unter- schiedlichsten Arbeits- und Forschungszusammen- hängen ein, die Auswirkungen der digitalen Revo- lution zu diskutieren. Spätestens mit dem Krieg gegen die Ukraine ist deutlich geworden, welche Bedeutung der digita- len Kriegsführung auf unterschiedlichen Ebenen zukommt. Mit dieser neuen Realität müssen wir uns dringend beschäftigen. Mitwirkende: Dipl.-Pol. Christopher Coenen (ITAS, Karlsruhe) Dr. Julia Galandi-Pascual (PEAC, Freiburg) Dr. Josephine Hofmann (Fraunhofer IAO, Stuttgart) Dr. Philipp Kellmeyer (Neurologie, Freiburg) Prof. Dr. Gerhard Lauer (Buchwissenschaft, Mainz) Dr. Fruzsina Molnár-Gábor (Akademie der Wissenschaften, Heidelberg) Studienleiter: Josef Mackert F OKUS V ERLETZ L IC H 25
Ethik und Gesellschaft 26
»Wir alle sind – besonders in Phasen von Verletzlichkeit – aufeinander angewiesen.« – Andreas Heller Die Corona-Pandemie und ihre Folgen, so heißt es oft, fördern wie unter einem Brennglas zutage, was oft nur unterschwellig bemerkbar war. Dazu gehört offensichtlich auch die Vulnerabilität des Men- schen: Wir sind alle verletzlich. Sie bringt aber auch ein zweites mit sich: Wie lange zuvor nicht mehr hat uns das Virus gezeigt, dass Menschen niemals allein existieren können, sondern immer schon aufeinander angewiesen sind. Im guten Sinne. Unsere Veranstaltungen werden auch in diesem Halbjahr im Bereich »Ethik und Gesellschaft« Themen nachgehen, die der Verletzlichkeit der Menschen und der Umwelt gewidmet sind. Wir fragen im Horizont eines christlichen Welt- und Menschenbildes etwa danach, inwiefern der Begriff Quelle: Maurice Korbel der Verletzlichkeit weiterhelfen kann, soziale Verhältnisse besser zu verstehen und politische Forderungen daraus abzuleiten. 27
Quelle: Jeremy Wong / Unsplash STUDIENTAG / PRÄSENZ Demenz und Trauer Vom Umgang mit Angst, Abschied und Trauer MI 21 Studientag anlässlich des Welt-Alzheimertages September 14-18 Uhr Trauer als Lebensgefühl hat im Alter einen hohen Stellenwert. Gerade Menschen mit Demenz erleben viele Abschiede und Verluste. Dabei spielt oft auch die Reaktion des Umfeldes auf ihr Verhalten eine Rolle. Und auch Angehörige trauern: bei der Begleitung von Menschen mit Demenz wie auch nach ihrem Tod. Trag- fähige Beziehungen und gelingende Kommunikation sind Voraussetzungen, um mit der Trauer umzugehen. Woran erkennen wir, dass Menschen mit Demenz trau- ern? Wie können wir sie und ihre An- und Zugehörigen begleiten? Welche Rolle kommt dabei den Betreuen- den zu? In Zusammenarbeit mit der Initiative Stadt – Land – Demenz. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Mitwirkende: Waltraud Kannen (Geschäftsführerin, Sozial- station Südlicher Breisgau, Bad Krozingen) Dr. Margrit Ott (Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, Universitätsklinikum Freiburg) Waltraud Riek (Sozialstation Südlicher Breisgau, Bad Krozingen) Manuela Schätzle (FTD Selbsthilfegruppe, Freiburg) Anja Schilling (Vorstand Marienhaus, Freiburg) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS V ERLETZ L IC H 28
Gemeinsam Sorge tragen Die Veränderungen, die Covid-19 in unserer Gesellschaft mit sich bringt, führen uns deutlich die Verletzlichkeit des Lebens vor Augen. Die Themen Sterben, Tod und Trauer rücken ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit – und auch unsere Verwundbarkeit. Im Palliative Care Forum, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, kristallisiert sich die gemeinsame Sorge um Menschen in der letzten Lebensphase. Denn die Sorge um kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen stellt seit jeher einen Kernbestand der christlichen Botschaft dar. Gegenwärtig rückt diese Sorge in den Mittelpunkt unseres Handelns. Das Palliative Care Forum arbeitet aktiv daran mit, den notwendigen Diskurs über die Themen Sterben, Tod und Trauer zu führen: in der Katholischen Akademie. Und darüber hinaus. Sie suchen Informationen zum Thema Palliative Care? Sie interessieren sich für konkrete Projekte? Es geht Ihnen um Vernetzung auf unserer Plattform? Sie sind herzlich eingeladen, auf unserer Homepage www.palliative-care- forum.de Weiteres zu erfahren. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen. Das Palliative Care Forum ist eine Initiative der Erzdiözese Freiburg 29
Quelle: Erika8213 / 123RF FR/SA TAGUNG / PRÄSENZ 7 Globale Gesundheit 8 Lehren – nicht nur – aus COVID-19 Oktober Gesundheitsexpert*innen rechnen damit, dass Pan- Beginn demien in Zukunft wahrscheinlicher werden. So FR 16 Uhr stellt sich die Frage, welche Lehren aus COVID-19 Ende gezogen werden müssen, um künftigen Pandemien SA 13 Uhr effektiver begegnen zu können. Unter dem Stich- wort »Pandemic Preparedness« ist ein internationa- ler Pandemievertrag als Finanzierungsinstrument in Planung. Vielversprechender scheint dagegen der Ansatz von globaler Gesundheit zu sein, der früher ansetzt und nicht erst auf eine konkrete gesundheitliche Bedrohung reagiert. Was beinhaltet das Konzept der »Globalen Gesundheit« als umfassende und inter- disziplinäre Strategie, die neben der Medizin auch soziale, politische und wirtschaftliche Faktoren einbezieht? Welche Rahmenbedingungen sind nötig und welche Player und Allianzen braucht es, diese zu schaffen? Die »Sorge um das gemeinsame Haus« (Papst Fran- ziskus) verpflichtet auch Christinnen und Christen zu einem neuen solidarischen Denken, das auch die Frage nach globaler Gerechtigkeit einschließt; in der 30
Arbeit der kirchlichen Hilfswerke und Partnerschaf- ten nimmt dieses schon lange konkrete Formen an. Eingeladen sind alle, die sich für ein sozialökolo- gisch gerechtes und geschwisterliches Zusammen- leben in diesem »gemeinsamen Haus« interessieren und engagieren. In Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor Mitwirkende: Prof. Dr. Michelle Becka (Christliche Sozialethik, Würzburg) Prof. Dr. Walter Bruchhausen (Global Health, Bonn) Friederike Ladenburger (Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen COMECE, Brüssel) Tilmann Rüppel (Politikwissenschaft, medmissio, Würzburg) Dr. Christine Schmotzer (Ärztin, Lepra- und Tuberkolose-Expertin, Pakistan) Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor, Aachen) Studienleitung: Alexander Foitzik Norbert Schwab Dr. Verena Wetzstein F OKUS V ERLETZ L IC H 31
Quelle: mabeline72 / Shutterstock VORTRAG UND SEMINAR / PRÄSENZ Todesanzeigen FR 14 Kultur und Faszination Oktober 16.30- Todesanzeigen sind ein Spiegel ihrer Zeit und damit 21 Uhr zahlreichen Veränderungen unterworfen. Wie haben sich Jenseitsvorstellungen gewandelt? Wie zeigen sich die veränderten Lebens- und Glaubensvorstel- lungen in den Texten und wie wirkten sich die Indi- vidualisierung und die Entwicklung in der Medizin auf Todesanzeigen aus? Im ersten Teil des Abends informieren die Referen- tinnen über den vielfältigen Wandel der Todesanzei- gen-Kultur. Eine Schreibwerkstatt für Interessierte schließt sich an. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referentinnen: Dr. Susanne Hirsmüller (Dozentin, Bremen) Margit Schröer (Psychologin, Düsseldorf) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS V ERLETZ L IC H 32
Quelle: marchmeena / 123RF STUDIENTAG / PRÄSENZ Postwachstums- gesellschaft? Wie wir gemeinsam leben wollen Reihe »Gipfeltreffen« DI 18 Junge Akademie Oktober 10-17 Uhr An diesem Tag kommen Schüler*innen des Nei- gungsfachs Religion (Abitur 2023) und interessierte zweistündige Religionskurse der Stiftungsschulen zusammen mit ihren Lehrkräften nach Freiburg, um sich mit theologischen, abiturrelevanten Fragen zu beschäftigen. Sie begegnen dort Studierenden der Theologie, um mit ihnen in den fachlichen Aus- tausch zu gehen. In diesem Jahr wurde das Thema »Postwachstumsgesellschaft« gewählt. Dabei wird die wichtige Frage diskutiert, wie wir gemeinsam leben wollen. Auf Nachfrage ist die Teilnahme von Religionskursen staatlicher Schulen möglich. In Zusammenarbeit mit der Schulstiftung der Erzdiözese Frei- burg, dem Geistlichen Zentrum St. Peter und der Studienbe- gleitung für Theologiestudierende an der Universität Freiburg Mitwirkende: Benedikt Kern (Institut für Theologie und Politik, Münster) Christoph Klüppel (Schulstiftung, Freiburg) Joachim Nebel (Schulstiftung, Freiburg) Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer (Christliche Gesellschaftslehre, Freiburg) Dr. Lukas Schmitt (Christliche Gesellschaftslehre, Freiburg) Dr. Georg Schwind (Schuldekan, Freiburg) Studierende der Theologischen Fakultät Studienleiterin: Dr. Rebecca Albert 33
Quelle: Jeremy Poland / iStock GESPRÄCH / ONLINE Sorgekultur am Lebensende Palliative Care in Pflegeheimen DI 18 Teil 1 Oktober 14-15.30 Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind Orte Uhr des Lebens und des Sterbens. Sie vereinen das Be- mühen um gute Pflege und Begleitung von Bewoh- nerinnen und Bewohnern ebenso wie die Sorge um die Ermöglichung eines würdigen Sterbens. Wie lässt sich aber das Lebensende gestalten, wenn immer mehr Menschen mit Demenz in Pflegeheimen leben? Wie sollen die Einrichtungen gestaltet sein? Welche Rolle spielen Hospizidee und Palliative Care in der Betreuung hochbetagter sterbender Men- schen? Welche Hilfekultur ist zu entwickeln, um den Menschen ein Sterben in Würde im Pflegeheim, ihrem letzten Zuhause, zu ermöglichen? In insgesamt sechs Online-Veranstaltungen zwi- schen Herbst 2022 und Frühsommer 2023 bietet die Veranstaltungsreihe mit jeweils wechselnden Schwerpunktthemen diesen und weiteren Fragen ein Forum. In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt und dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS V ERLETZ L IC H 34
Quelle: Leopold Rombach SEMINAR / PRÄSENZ Spiritual Care in der DO/FR Begleitung sterbender 27 Menschen Seminar für Ehrenamtliche in Pflege, 28 Hospiz und Begleitung Oktober Spiritualität bildet die vierte Säule des Total-Pain- Beginn Konzeptes, das Hospizarbeit und Palliative Care DO 10.30 ihrem Handeln zugrunde legen. Mit Spiritual Care Uhr ist die Weise gemeint, Menschen mit ihrer je Ende eigenen Art hinsichtlich Spiritualität zu begleiten: FR 19 Uhr Welche Bedürfnisse und Nöte, Hoffnungen und Ressourcen hat dieser eine Mensch? Und wie kann vor diesem Hintergrund Begleitung gelingen? Fragen und Grundannahmen wie diesen geht das Seminar nach und lässt dabei eigene Ansichten und Erfahrungen nicht außer Acht. Es möchte auf den Umgang und die Praxis mit der eigenen Spiritualität und Spiritual Care in der Begleitung vorbereiten und Ehrenamtliche damit in ihrem Tun unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum St. Peter. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referentin: Dr. Margrit Gratz (Leitung des Hospiz St. Martin, Stuttgart) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein Ort: Geistliches Zentrum St. Peter, Klosterhof 2, 79271 St. Peter F OKUS V ERLETZ L IC H 35
Quelle: Bündnis Aktionstage Gefängnis VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ »Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich« (GG Art. 3) Kann die Strafjustiz dieses Versprechen DI 8 einlösen? November 19 Uhr Das Grundgesetz verspricht allen Menschen die Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Auf den ersten Blick scheint es, als würde dieses Versprechen auch in der Justiz eingelöst: Immerhin richtet sich die Höhe des Tagessatzes nach den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen des Täters bzw. der Täterin. Das klingt zunächst gerecht. Allerdings fällt auf, dass einkommens- und vermögenslose Men- schen in Haft überrepräsentiert sind. Wie kommt es dazu? Stehen allen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Mitteln dieselben Möglichkeiten zur Verfügung, sich vor dem Gesetz zu rechtfertigen, sich zu verteidigen und im Zweifelsfall auch Strafen zu vermeiden? Wenn dem nicht so ist: Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Und welche Folgen hat das für weniger begüterte Menschen? In seinem Buch »Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich« deckt Ronen Steinke systematische Unge- rechtigkeiten im deutschen Strafsystem auf und fordert Konsequenzen. Auch die Sicht von Betroffe- nen soll an diesem Abend Raum haben. In Zusammenarbeit mit der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe und dem Deutschen Caritasverband Referent: Ronen Steinke (Jurist/Journalist/Autor, München) Studienleiter: Norbert Schwab 36
Quelle: Aaron Sahr / © privat VORTRAG / PRÄSENZ UND ONLINE Die Zukunft des Geldes DO 17 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« November 19.30 Uhr In seinem neuen Buch »Die monetäre Maschine« unternimmt der Hamburger Wirtschaftssoziologe Aaron Sahr eine Kritik unserer finanziellen Vernunft. Er zeigt, dass Geld keine unschuldige Technolo- gie für den Betrieb von Märkten ist, sondern eine politische Institution. Wie verändert sich diese Insti- tution durch die Digitalisierung des Geldes, durch Kryptowährungen, Blockchain-Technologie und die Entwicklung moderner Finanzierungsformen? Und welche Rückwirkungen auf die Gesellschaft haben wir zu erwarten? Aaron Sahr leitet am Hamburger Institut für Sozial- forschung die Forschungsgruppe »Monetäre Sou- veränität«. Als Gastprofessor an der Leuphana-Uni- versität Lüneburg forscht er u. a. zu Geldgeschichte und politischer Ökonomie. Sein Vortrag beschließt den Studientag »Das Ende des Geldes, wie wir es kannten?« In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg, dem Theater Freiburg und der Thales-Akademie für Wirtschaft und Philosophie Freiburg Referent: Prof. Dr. Aaron Sahr (Wirtschaftssoziologie, Hamburg) Studienleiter: Josef Mackert 37
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash FORUM / PRÄSENZ Sterben geht uns alle an DI 22 Gespräche über Sterben, Tod und Trauer November 19 Uhr Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffent- lichkeit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiter befördern. Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus- einandersetzungen ermöglichen möchte. Das Thema und die Mitwirkenden werden aktuell über unsere Homepage und das Einzelprogramm bekannt gegeben. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 38
Quelle: Claudiad / iStock VORTRAG / PRÄSENZ Verwundete Seelen MI 23 Gewalt gegen Frauen weltweit November 19 Uhr Gewalt gegenüber Frauen ist keine Ausnahme, sondern ein alltägliches Phänomen, unter dem Frauen auf der ganzen Welt extrem zu leiden haben. Laut UNO erfährt jede dritte Frau Gewalt und wird geschlagen oder sexuell missbraucht, was schwer- wiegende physische und psychische Folgen für ihre Gesundheit und Sexualität nach sich zieht. Die v. a. strukturellen Gründe hierfür sind vielfältig, und ge- rade deshalb ist es so notwendig, über sie aufzuklä- ren, sie sichtbar zu machen, um ein Umdenken und Handeln zu provozieren. Die Sozialethikerin Elke Mack setzt sich seit vielen Jahren für diese Aufklärung ein und geht in ihren Untersuchungen und Forschungen aus soziologi- scher, kultureller sowie ethischer Perspektive der Frage nach Gewalt gegen Frauen nach. Mit ihrem Referat und der anschließenden Diskussion möchte sie dazu beitragen, dass Verwundungen gegen- über Frauen als leidvolles Problem, als Verletzung von Menschenrechten erkannt werden, die nicht hinzunehmen sind, sondern die wir gemeinsam verhindern können. Die Veranstaltung findet statt anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Referentin: Prof. Dr. Elke Mack (Christliche Sozialwissen- schaft und Sozialethik, Erfurt) Studienleiterin: Dr. Mareike Hartmann F OKUS V ERLETZ L IC H 39
Quelle: Sorgenetz.at LEHRGANG / PRÄSENZ DO/FR Internationaler Lehrgang Caring 24 Communities 25 Ein gutes Leben für alle November Wie soll die Gesellschaft von morgen aussehen? Beginn Wie wollen wir das Miteinanderleben gestalten? DO 9 Uhr Menschen engagieren sich in vielen Ländern der Ende Welt für eine neue gesellschaftliche Sorgekultur – FR 20 Uhr für eine Gesellschaft, die ein gutes Leben für alle ermöglicht. Viele haben sich bereits auf den Weg gemacht. In Quartieren, in Stadtteilen, in Gemein- den und Dörfern wachsen und gedeihen Ideen, Initiativen und Projekte. Sie widmen sich dem sozia- len Miteinander und experimentieren mit neuen Zugängen zum Thema Care (Sorge), das Zukunfts- aufgabe und -chance zugleich ist. Der Internationale Lehrgang Caring Communi- ties möchte diese Entwicklung unterstützen und öffnet einen Raum für diese Initiativen und deren Entwicklung. Der Lehrgang findet in Blöcken statt zwischen Januar 2022 und Juni 2023. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 40
Quelle: Jeremy Poland / iStock GESPRÄCH / ONLINE Sorgekultur am Lebensende Palliative Care in Pflegeheimen DI 29 Teil 2 November 14-15.30 Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind Orte Uhr des Lebens und des Sterbens. Sie vereinen das Bemühen um gute Pflege und Begleitung von Be- wohner*innen ebenso wie die Sorge um die Ermögli- chung eines würdigen Sterbens. Wie lässt sich aber das Lebensende gestalten, wenn immer mehr Menschen mit Demenz in Pflegeheimen leben? Wie sollen die Einrichtungen gestaltet sein? Welche Rolle spielen Hospizidee und Palliative Care in der Betreuung hochbetagter sterbender Menschen? Welche Hilfekultur ist zu entwickeln, um den Men- schen ein Sterben in Würde im Pflegeheim, ihrem letzten Zuhause, zu ermöglichen? In insgesamt sechs Online-Veranstaltungen zwi- schen Herbst 2022 und Frühsommer 2023 bietet die Veranstaltungsreihe mit jeweils wechselnden Schwerpunktthemen diesen und weiteren Fragen ein Forum. In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt und dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS V ERLETZ L IC H 41
Quelle: Urs Stäheli / © privat VORTRAG / PRÄSENZ UND ONLINE Entnetzung DO 8 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« Dezember 19.30 Uhr Lange Zeit galt: je vernetzter, desto besser! Netzwerke durchdringen heute nahezu jeden gesellschaftlichen Bereich. Doch inzwischen stehen der Vernetzungseuphorie auch Krisenphänomene gegenüber. In vielen Bereichen kann man eine Er- schöpfung des Netzwerkdenkens und Netzwerkhan- delns beobachten. Das Versprechen der Netzwerke hat sich in die Furcht verwandelt, sich nicht mehr aus ihren Fängen entwinden zu können. Der in Hamburg lehrende Soziologe Urs Stäheli denkt in seinem neuen Buch mit dem Titel »Soziolo- gie der Entnetzung« über die Grenzen der Vernet- zung nach als Kritik an relationalen Sozialtheorien, als kultursoziologische Analyse von Figuren der Entnetzung und als genealogisch angelegte Unter- suchung von Praktiken der Entnetzung in verschie- denen Feldern. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referent: Prof. Dr. Urs Stäheli (Soziologie, Hamburg) Studienleiter: Josef Mackert 42
Social Media der Akademie Quelle: Gerd Altmann / Pixabay Blog Münsterblick Unser Blog Münsterblick eröffnet einen virtuellen Raum, um mit Ihnen über aktuelle Themen zu sprechen. Wir laden Sie ein, mit uns zu diskutieren! www.katholische-akademie-freiburg.de/blog Facebook Über www.facebook.com/katholischeakademiefreiburg erhalten Sie nicht nur Veranstaltungstipps, sondern können aktuelle Entwicklungen aus erster Hand verfolgen und mit Ihren Freunden teilen. Instagram Über www.instagram.com/katholischeakademiefreiburg er- halten Sie visuelle Eindrücke und besondere Einblicke hinter die Kulissen der Akademiearbeit. Newsletter Erfahren Sie von unseren aktuellen Diskussionen und neuen Veranstaltungen über unseren monatlichen Newsletter. Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter! www.katholische-akademie-freiburg.de/newsletter Youtube Vorträge und Gespräche zu aktuellen Themen finden Sie auf unserem Youtube-Kanal. An einigen unserer Veranstaltungen können Sie hier im Livestream teilnehmen. Besuchen Sie uns auch auf unserer Website: www.katholische-akademie-freiburg.de 43
Junge Akademie Quelle: Lynn Sigel Die Junge Akademie mit dem Schwerpunkt sozial-öko- logische Transformation ist an den Start gegangen. Die Auswirkungen der Klimakrise werden immer spürbarer und die Herausforderungen, die mit der Transformation hin zu einer möglichst emissionsfreien Wirtschaft und Gesellschaft einhergehen, müssen ausführlich diskutiert werden. Eine breite Diskussion mit jungen Menschen zu ermögli- chen, das hat sich die Junge Akademie zum Ziel gesetzt. Im Bereich der sozial-ökologischen Transformation sollen junge Menschen angesprochen und beteiligt sowie eine Plattform geboten werden, um sie zu befähigen, ihre Ideen und Anlie- gen in politisches Handeln umzusetzen. Dabei sollen jugendgemäße Beteiligungsformate für die Nachhaltigkeits-Themen entwickelt werden, in Präsenz und Online und in Kooperation mit verschiedenen Netzwerk- Partner*innen sowie mit anderen Einrichtungen der Arbeits- gemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB). 44
Die Junge Akademie setzt sich weiter zum Ziel, »Milieu- Überschreitungen« zu provozieren und all jenen Raum zu geben, die sich bisher wenig oder gar nicht mit der Klima- katastrophe und den daraus resultierenden notwendigen Entwicklungen auseinandergesetzt haben. Dabei werden neue Veranstaltungsformate entwickelt, die auf ihre Bedürfnisse eingehen. Als erste konkrete Projekte stehen der Start einer Podcast- Reihe an, die Begleitung von jungen Menschen beim Klima-Bürger*innenrat der Region Freiburg sowie verschie- dene Veranstaltungen und Workshops für junge Menschen. Dabei soll es immer darum gehen, die Perspektive junger Menschen einzubringen, sie selbst zu Wort kommen zu lassen und gemeinsam darüber nachzudenken, wie unsere Welt klimagerechter werden kann. Wir freuen uns, wenn Sie Kooperationsideen haben, sich an den verschiedenen Projekten beteiligen wollen oder sich auf der Homepage der Katholischen Akademie über das Projekt weiterführend informieren. Kontakt: Mail: junge@katholische-akademie-freiburg.de Telefon: 0761 31918-131 45
46 Kultur Kunst und Foto: Vorname Nachname
»Die Stärke von Kunst und Kultur sind die Schönheit und die Verletzlichkeit.« – Claudia Roth Als die Kulturstaatsministerin im Februar 2022 dazu aufforderte, angesichts des Kriegs in der Ukraine ganz bewusst verstärkt ukrainische Kunst zu zeigen, verband sie dies auch mit der Bitte, die russische Kultur nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn es sei gerade das Vermögen von Kunst, verletzlich im Sin- ne von offen und anrührbar zu sein – und so könne eine Kultur, die sich für Demokratie und Frieden einsetze, auch über Grenzen und Gefechtslinien hin- weg wirken. »Wenn wir die Erzählungen und Bilder, die Töne und die Träume der anderen Nation fühlen und sehen, dann werden wir besser begreifen, dass wir alle dasselbe Ziel haben.« Unsere Veranstaltungen werden auch in diesem Halbjahr wieder das Thema Verletzlichkeit in den Blick nehmen. Wir möchten Sie herzlich dazu Quelle: Katholische Akademie einladen, über Kunst und Kultur der Verwundbar- keit, aber auch der Sensibilität des (eigenen) Lebens nachzugehen und sich von künstlerischen Werken in all ihrer Unterschiedlichkeit berühren zu lassen. 47
Quelle: maudanros / Shutterstock VERNISSAGE / PRÄSENZ Italien – Licht und Schatten Fotografien eines Schüler*innen- SO 11 Wettbewerbs in Südbaden und Padova September 16 Uhr Italien als sonnenreiches Land hat viel Licht zu bieten, und wo viel Licht ist, kann es auch viel Schatten geben. Das ist nicht nur in der physischen Natur so, sondern auch im gesellschaftlich-kul- turellen Umfeld. In einem Foto-Wettbewerb sind Schüler*innen aus Südbaden sowie der Freiburger Partnerstadt Padova eingeladen, beide Aspekte künstlerisch zu beleuchten und in Fotografien oder digital bearbeiteten Bildern wiederzugeben. Die eingesandten Arbeiten werden im Juli von einer Jury nach Technik, Gestaltung und Aussage bewertet. Die Ausstellung in der Katholischen Akademie zeigt ab dem 11. September sowohl die prämierten Werke als auch weitere ausgewählte Arbeiten, die Italien in »Licht und Schatten« reflektieren. Im Rahmen der Vernissage findet schließlich die Verleihung der Preise für die Sieger*innenarbeiten statt. Die ausgestellten Fotografien werden danach bis zum 7. Oktober in der Akademie zu sehen sein. In Zusammenarbeit mit der Dante Alighieri Gesellschaft Freiburg e. V. Einführung: Myrtil Haefs (Kunstpädagogin, Freiburg) Musik: Friederike Wild (Pianistin, Freiburg) Studienleiterin: Dr. Mareike Hartmann 48
Quelle: Manuel Wagner / Stadt.Wand.Kunst EXKURSION »Ist alles so schön bunt hier!« Street-Art-Gallery Mannheim und Pop-Art-Church Goldscheuer SA 24 Reihe »Kunst trifft Kirche« September 7-19 Uhr Seit 2013 lädt der Verein Stadt.Wand.Kunst natio- nale und internationale Street-Art-Künstler*innen nach Mannheim ein, um vor Ort ursprünglich graue Hausfassaden mit ihren farbintensiven »Murals« – großformatigen Wandgemälden – in Kunstwerke zu verwandeln. So entsteht dort das erste frei zugängliche Museum für Fassadenkunst in Baden- Württemberg. In diesem Sommer soll nun auch die Fassade der Geschäftsstelle der Katholischen Gesamtkirchengemeinde mit Graffiti neu gestaltet werden. Dies nehmen wir zum Anlass, uns dieser Kunstform zu widmen: In einem geführten Rund- gang werden wir einen Teil der Murals aufsuchen und vor Ort erleben, wie diese Gemälde der Stadt ein anderes, buntes Gepräge verleihen. Auf der Rückfahrt machen wir zudem Halt in Goldscheuer, wo der Graffiti-Künstler Stefan Strumbel die Kirche »Maria, Hilfe der Christen« gestaltet hat. Die Führung in der Kirche möchte erläutern, wel- ches Potential in der Kombination von traditioneller Ikonographie und Pop-Art steckt und wie eine zeit- gemäße Kunstsprache unsere (auch die kirchliche) Welt verändern kann. In Zusammenarbeit mit dem Referat Kunst Kultur, Kirche im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg Studienleiterin: Dr. Mareike Hartmann Orte: Mannheim und Goldscheuer 49
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