Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg

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Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Programm ·
          September bis Dezember 2022 ·

                 verletzlich

Entschieden im Dialog
Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
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Änderungen vorbehalten.
Beachten Sie bitte die Veranstaltungsankündigungen in der Presse oder unter:

www.katholische-akademie-freiburg.de
Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Inhalt

 2       Fokus verletzlich
 4       Theologie und Religion
16       Politik und Nachhaltigkeit
26       Ethik und Gesellschaft
46       Kunst und Kultur

29       Palliative Care Forum
43       Social Media
53       Konradsblatt

56       Veranstaltungsübersicht
60       Mit Ihnen im Kontakt
62       Ihr Tagungshaus
65       Informationen
66       Kontakt
68       Anreise

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Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Fokus
    verletzlich

     Seit vielen Jahren schon prägen Schwerpunktthe-
     men unser Programm: Wir nehmen uns vor, jedes
     Jahr einen neuen »Fokus« zu setzen, einem Thema
     besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen.
     Dies geschieht quer durch unsere Arbeitsbereiche
     hindurch und ist eine, wie wir meinen, lohnende
     Herausforderung, um innerhalb unseres Programms
     Verbindungslinien aufzuzeigen und zugleich die
     Vielfalt unserer Themen zum Leuchten zu bringen –
     so die Absicht. Die größte Herausforderung liegt
     jedoch weit im Vorfeld der konkreten Veranstal-
     tungsplanung. Es gilt, ein Schwerpunktthema aus-

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Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
zumachen, das weit genug ist, um breit bearbeitet
                            werden zu können – vor allem aber muss es auch
                            aktuell sein in dem Jahr, für das wir es planen. Nicht
                            ganz einfach, gerade in der Schnelllebigkeit unserer
                            Tage.

                            Wenn es uns gelingt, weil Sie dies so wahrnehmen,
                            freuen wir uns natürlich. Dass wir mit der Wahl
                            des Fokus »verletzlich« – nicht zuletzt vor dem
                            Hintergrund der Corona-Pandemie – richtig liegen
                            könnten, schien uns absehbar. Die zusätzliche Aktu-
                            alität, die unser Fokusthema nun gleich zu Beginn
                            des Jahres mit dem Einmarsch russischer Truppen in
                            die Ukraine erlangt hat, macht uns hingegen sehr
                            betroffen. Gleichwohl sehen wir uns in der Themen-
                            wahl bestätigt: Alles Leben, alle Beziehungen, alle
                            zivilisatorischen Errungenschaften und Entwick-
                            lungen bleiben stets verletzlich und damit ebenso
                            bedroht wie schützenswert. Und doch ist Verletz-
                            lichkeit nicht nur eine »Schwäche«. Sich der eigenen
                            Verletzlichkeit bewusst zu werden, hilft auch, nicht
Quelle: sarayutsy / 123RF

                            abzustumpfen, sensibel und offen zu bleiben und
                            sich zu engagieren.

                            Wir laden Sie ein, sich auf den Fokus und auf die
                            Impulse, die wir mit diesem Programm setzen,
                            einzulassen, die Fragen, die wir stellen, durch Ihre
                            eigenen zu bereichern und sich im Gespräch mit
                            den Mitwirkenden an unseren Veranstaltungen zu
                            beteiligen. In Präsenz, online oder hybrid? Es wird
                            sich zeigen!

                                       Im Namen aller Mitarbeitenden
                                       grüße ich Sie herzlich

                                       Ihr
                                       Norbert Schwab
                                       Kommissarischer Direktor

                                                                                     3
Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Theologie und
    Religion

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Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
»Jede und jeder von uns ist ein-
                          malig, verletzlich, sterblich, von
                          einer bestimmten Mutter geboren
                          […] in eine bestimmte Tradition.«
                          – Ina Praetorius

                                      Am 11. Oktober jährt sich die feierliche Eröffnung
                                      des Zweiten Vatikanischen Konzils zum sechzigsten
                                      Mal. Drei Jahre später verabschiedete das Konzil die
                                      Pastoralkonstitution »Gaudium et spes«, jenen Text
                                      also, mit dem es aufzuzeigen versucht, »dass die
                                      Kirche auf dem Boden der Wahrheiten ihres spezifi-
                                      schen Glaubensgutes einen Beitrag leisten kann, um
                                      die Probleme zu lösen, vor denen alle Menschen ihrer
                                      Zeit stehen« (Hans-Joachim Sander).

                                      Mit diesem Anspruch geht so auch die Selbstver-
                                      pflichtung einher, allzeit zur Erfüllung ihres Auftrages
                                      nach den »Zeichen der Zeit« zu forschen und sie im
                                      Licht des Evangeliums zu deuten. Unter dem diesjäh-
                                      rigen Fokus »verletzlich« erinnern wir im Themenbe-
                                      reich Theologie und Religion an den so hoffnungsvol-
Quelle: Annette Krimmer

                                      len Aufbruch vor sechzig Jahren und besonders auch
                                      an diese Selbstverpflichtung.

                                                                                                 5
Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Quelle: Navid Kermani / © Heike Bogenberger
                  LESUNG / PRÄSENZ

                  »Jeder soll von da, wo
                  er ist, einen Schritt näher
                  kommen«
     SA   1       Lesung mit Navid Kermani

    Oktober
     19 Uhr   »Als er im Krankenhaus lag, sollte ich Opa ver-
              sprechen, dich den Islam zu lehren, wenn er nicht
              mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich
              aufgewachsen bin.« So beginnt ein Vater Abend
              für Abend seiner Tochter zu erzählen – nicht nur
              von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was
              alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der
              Liebe und der Unendlichkeit um uns herum.

              Der Friedenspreisträger Navid Kermani stellt in
              einer Lesung sein jüngstes Buch vor, in dem er über
              Religion und den Sinn des Lebens nachdenkt. Dieses
              sehr persönliche Buch ist nicht nur Verzauberung
              und literarisches Meisterstück, sondern ein wahrer
              Erkenntnisgewinn, weil Navid Kermani auch ins
              Dunkle zu schreiben wagt und damit seiner, unserer
              Ratlosigkeit Ausdruck gibt. Und weil seine Sprache,
              seine Offenheit, sein Wissen aus zwei Kulturen
              einzigartig sind.

              In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Freiburg

              Referent:        Navid Kermani (Schriftsteller, Köln)
              Studienleiter:   Alexander Foitzik / Josef Mackert
              Ort:             St. Ursula Gymnasium, Freiburg

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Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Quelle: M Karimi / © Daniel Biskup
                  VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ UND ONLINE

               Himmelwärts
               Der mystische Weg des Islams

               Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen
  DI   4       Naturwissenschaften und Theologie«

Oktober
 19 Uhr    Die Sehnsucht nach mystischer Erfahrung, nach
           Gottesliebe und Einssein mit Gott ist ein Phäno-
           men, das sich in vielen Religionen finden lässt. So
           schreibt Ahmad Milad Karimi: »Gott ist Sehnsucht
           oder: Gott bleibt eine Frage, vielleicht die Frage
           des Menschen.« Seine Ausführungen werden uns
           eine Vorstellung von der Mystik im Islam vermitteln
           und deren Besonderheiten beleuchten. Gemeinsam
           werden wir der Frage nachgehen, welche Berüh-
           rungspunkte sich dabei mit der christlichen Mystik
           identifizieren lassen. Der Weg der Spiritualität ist
           einer, der verbindet.

           In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Roncalli-Forum
           Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg)

           Referent:        Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi (Kalãm,
                            Islamische Philosophie und Mystik, Münster)
           Studienleiterin: Dr. Rebecca Albert

                                                                                                        7
Verletzlich Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Quelle: Alex Pix / Shutterstock
                  VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ

                  Christsein in der Megacity
                  Vom Leben in »Kleinen Christlichen
    DI   11       Gemeinschaften«

    Oktober
     19 Uhr   Immer mehr Menschen leben künftig in Städten. Im
              Jahr 2050 werden es vermutlich etwa 68 Prozent
              der Weltbevölkerung sein, so schätzen die Verein-
              ten Nationen. Am stärksten von diesem Trend zur
              Urbanisierung, zur Entstehung von Großstädten und
              so genannter Megacitys betroffen sind dabei Afrika
              und Asien. Was bedeutet dieser Trend für Christin-
              nen und Christen, für das kirchliche Leben?

              Das katholische Hilfswerk »missio« nimmt anlässlich
              des Weltmissionssonntags am 23. Oktober exemp-
              larisch die ostafrikanische Metropole Nairobi in den
              Blick, mit etwa 7,5 Millionen an der Schwelle zur
              Megacity. Expert*innen, Gäste aus der Weltkirche
              diskutieren, welche Chancen und Möglichkeiten
              in der Bildung so genannter »Kleiner Christlicher
              Gemeinschaften« liegt, in Formen der gemeinschaft-
              lichen Selbstorganisation, mit der die Gläubigen das
              Leben ihrer Gemeinschaft und ihres Umfeldes zu
              gestalten versuchen.

              In Zusammenarbeit mit der Missio-Diözesanstelle im
              Erzbistum Freiburg

              Studienleiter:   Alexander Foitzik

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Quelle: Peggychoucair / Pixabay
                   TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE

 FR/SA/SO
                Herausforderung Mystik
    11          Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen
                Naturwissenschaften und Theologie«
    12
    13      »Der Fromme von morgen wird ein ‘Mystiker’ sein,
            einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht
            mehr sein.« Karl Rahners berühmter Satz macht
November
            Sorge und Hoffnung zugleich. Versteht man Mystik
   Beginn   als intuitive, nichtdiskursive Wahrnehmung, so stellt
FR 18 Uhr   sich die Frage nach ihrem Verhältnis zu theologi-
            scher Erkenntnis und dem materialistisch-natura-
            listischen Weltbild der Naturwissenschaften.
            Gleichzeitig wird der Begriff der Mystik oft sehr
            diffus gebraucht. Was ist christliche Mystik heute,
            und welche Rolle spielt sie in der zeitgenössischen
            Spiritualität? Ist die spirituelle Erfahrung alterna-
            tiv oder komplementär zu rationaler Erkenntnis?
            Welche Auswirkungen hat diese Form des Erlebens
            auf die christliche Gottesrede und die möglichen
            Wege, Gott heute zu begegnen? In der Spur dieser
            und weiterer Fragen wollen wir den Dialog zwischen
            Naturwissenschaften und Theologie weiterführen
            und vertiefen und dabei auch Raum für den persön-
            lichen Austausch bieten.

            In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Roncalli-Forum
            Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg)

            Mitwirkende:    Prof. Dr. Sebastian Gäb (Religionsphilosophie,
                            München)
                            Prof. Dr. Saskia Wendel (Fundamentaltheologie,
                            Tübingen)
                            Prof. Dr. Meinrad Walter (Kirchenmusik/
                            Theologie, Freiburg)
            Studienleitung: Dr. Rebecca Albert / Dr. Karsten Kreutzer
                                                                                                     9
Quelle: Grisha Karpov / Shutterstock
                VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ

                Geht noch was?
                Da geht noch was!
 MO   14        Vom Zweiten Vatikanum zum »Synodalen Weg«

 November
   19 Uhr   Um nichts weniger als ein »Aggiornamento«, um
            eine »Verheutigung« der katholischen Kirche und
            des christlichen Glaubens sollte es gehen, als
            am 11. Oktober 1962 knapp 2500 Konzilsväter
            zur Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils
            feierlich in den Petersdom einzogen. Wunsch und
            Wille zum Aufbruch, mit dem Papst Johannes XXIII.
            dieses Konzil einberufen hatte, teilten Tausende von
            Gläubigen in der ganzen Welt.
            Haben sich die mit der Konzilseröffnung verbunde-
            nen Hoffnungen erfüllt? Wo ist die für »Verheuti-
            gung« erforderliche Dynamik ins Stocken geraten?
            Kann der »Synodale Weg« der deutschen Ortskirche
            das Feuer des Aufbruchs neu entfachen?

            Im Gespräch zwischen Generationen sucht der
            Abend nach Perspektiven für die Zukunft.

            Mitwirkende:     Dr. Dietmar Bader (Direktor der Katholischen
                             Akademie 1979–1990, Freiburg)
                             Dr. Barbara Henze (Kirchengeschichte, Freiburg)
                             Sandra Perino (Theologin/Delegierte des »Syno-
                             dalen Wegs«, Karlsruhe)
                             Dr. Elisabeth Schieffer (Theologin/Pastoral-
                             referentin i. R., Freiburg)
            Studienleiter:   Alexander Foitzik / Norbert Schwab
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Quelle: Yossi Ron / Shutterstock
               THEOLOGISCHE SOIRÉE / PRÄSENZ

               Wer wartet noch auf den
               Messias?
               Denkanstöße für das jüdisch-christliche
 MI   16       Gespräch

November
  19 Uhr   In den jüdischen Traditionen hat es viele verschie-
           dene Vorstellungen gegeben von dem, was ein
           Messias ist; sehr unterschiedliche Erwartungen und
           Hoffnungen wurden mit seinem Auftreten und Wir-
           ken verbunden. Für die jüdische Messias-Hoffnung
           unserer Zeit ist eine personale Messias-Hoffnung
           nicht mehr allgemein vorauszusetzen. Bedeutet
           dies, dass die Vorstellung eines Messias auch keine
           Brücke mehr darstellen kann zwischen Judentum
           und Christentum?

           In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-
           Jüdische Zusammenarbeit Freiburg

           Referenten:      Prof. Dr. Walter Homolka (Jüdische Religions-
                            philosophie und Interreligiöser Dialog, Potsdam)
                            Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie
                            und Philosophische Anthropologie, Freiburg)
           Studienleiter:   Alexander Foitzik

           F OKUS V ERLETZ L IC H

                                                                                                  11
Quelle: Ulrich Lilie / © Thomas Meyer
                VORTRAG, LESUNG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ

                dies|seits:
                Was willst du, dass ich
 MO   21        dir tun soll?
 November
   19 Uhr   Ulrich Lilie ist Präsident der Diakonie Deutschland –
            sie steht mit rund 600.000 Mitarbeitenden für die
            soziale Arbeit der evangelischen Kirche. Lilie hat
            als Theologe und Pfarrer in der Klinikseelsorge, im
            Hospiz und in verschiedenen diakonischen Einrich-
            tungen gearbeitet. In all diesen Aufgaben sei es
            ihm wichtig gewesen, so sagt er von sich selbst,
            mit und für Menschen zu arbeiten, deren Interessen
            in unserer Gesellschaft oft untergehen: Arme und
            Fremde, Menschen mit Behinderungen, Kranke,
            Alte, Sterbende, Einsame. Den Verletzlichen unserer
            Gesellschaft Schutz und Unterstützung zu geben –
            und ihre Selbstbestimmtheit zu lassen. Ein Satz Jesu
            ist für ihn als Helfer dabei ein Leitmotiv: »Was willst
            du, dass ich dir tun soll?«

            In Zusammenarbeit mit dem c-punkt MÜNSTERFORUM und
            der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

            Referent:        Ulrich Lilie (Präsident der Diakonie
                             Deutschland, Berlin)
            Studienleiter:   Alexander Foitzik / Norbert Schwab

            F OKUS V ERLETZ L IC H

12
Quelle: Joshua Fuller / Unsplash

                WORKSHOP / PRÄSENZ

                Streitbar loyal
 DI   29        Arbeiten im pastoralen Dienst

November
18-21 Uhr   Die Kirche verlangt von ihren Mitarbeitenden
            besondere Loyalität, um ihren Sendungsauftrag
            erfüllen zu können. Mit diesem Anspruch begründet
            sie unter anderem auch ein eigenes Arbeitsrecht.
            Nicht zuletzt deshalb gerät die Kirche als Arbeitge-
            berin zunehmend unter Druck. Wie loyal muss ich
            in einem pastoralen Beruf sein, und was ist unter
            Loyalität überhaupt zu verstehen? Wie gelingt es,
            in solchen Berufen sich selbst gegenüber loyal zu
            bleiben? Und wie steht es um die Loyalität der
            Kirche gegenüber ihren Mitarbeitenden? Was ist
            besonders an diesen Loyalitätserwartungen der Kir-
            che; erwarten doch auch beispielsweise so genannte
            sinngetriebene, »purpose driven« Unternehmen
            ein Engagement ihrer Mitarbeitenden, aus innerer
            Überzeugung heraus? Der Workshop richtet sich an
            alle, die sich für einen Beruf in der Kirche interes-
            sieren oder schon darauf vorbereiten.

            In Zusammenarbeit mit den Studienbegleitungen für Studie-
            rende an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg
            und an der Katholischen Hochschule Freiburg

            Studienleiter:   Alexander Foitzik

                                                                                    13
Quelle: Patrice Kunte
                  LESUNG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ

                  dies|seits: Demut –
     MO   5       Mut zu Größerem
 Dezember
   20 Uhr     Demut – das ist nicht Unterwürfigkeit, sondern die
              Fähigkeit, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen
              und sich in den Dienst einer größeren Sache zu stel-
              len. Aus Annette Behnkens Plädoyer für die Demut
              im »Wort zum Sonntag« ist ein Buch entstanden.
              Darin erinnert sie an die revolutionäre Kraft dieser
              Haltung, die oben und unten nicht kennt – weil sie
              das Gemeinsame im Blick hat. Demut sei Mut zu
              Größerem, die Bereitschaft, gemeinsame Werte über
              das eigene Vorankommen und persönliche Interes-
              sen zu stellen. Demut weiß um die eigenen Grenzen,
              kennt Verletzbarkeit – und ist darum gerade nicht
              schwächer, sondern stärker als ihr Gegenteil, der
              Hochmut.

              Annette Behnken ist Theologin und Pastorin, Studi-
              enleiterin an der Evangelischen Akademie Loccum
              sowie Fernsehmoderatorin der kirchlichen Sen-
              dereihe »Das Wort zum Sonntag«. Annette Behnken
              schildert, wie wichtig Demut für Menschen ist, die
              in der ersten Reihe stehen wollen, und erzählt von
              eigenen Erfahrungen.

              In Zusammenarbeit mit dem c-punkt MÜNSTERFORUM und
              der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

              Referentin:      Annette Behnken (Theologin/Moderatorin,
                               Loccum)
              Studienleiter:   Alexander Foitzik / Norbert Schwab

              F OKUS V ERLETZ L IC H

14
Quelle: Franz-Josef Vollmer
               THEOLOGISCHE SOIRÉE / PRÄSENZ

               Vom Wunder der
               Verkündigung
               Die Botschaft des Engels an Maria in
MO   12        islamischer und christlicher Kunst

Dezember
  19 Uhr   Ein Engel, der Maria die Geburt Jesu ankündigt –
           dieses Motiv der Begegnung zwischen Himmel und
           Erde, Gott und Mensch hat durch die Jahrhunderte
           Kunstschaffende auf der ganzen Welt inspiriert, im
           Christentum wie auch im Islam. In Sure 19 enthält
           auch der Koran einen Bericht von der Ankündigung
           der Geburt Jesu, vom wunderbaren, allmächtigen
           Handeln Gottes an Maryam.
           Luigi Bressan, emeritierter Erzbischof von Trient,
           war lange Jahre im Diplomatischen Dienst des Hei-
           ligen Stuhles auch in islamisch geprägten Ländern
           eingesetzt. Die Faszination für die künstlerische
           Darstellung der »Verkündigung« begleitet ihn bis
           heute. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer
           Darstellung durch christliche und islamische Künst-
           ler*innen zeigt er an diesem Abend mit Blick auf
           einige Bilder aus der Sammlung von Dr. Franz-Josef
           Vollmer, der selbst viele Jahre, unter anderem im
           Auftrag von Caritas international, in der Entwick-
           lungszusammenarbeit tätig war. Die Auseinander-
           setzung mit der künstlerischen Beschreibung des
           Wunders der Verkündigung dient auch dem Dialog
           zwischen Christentum und Islam.

           Referent:        Erzbischof em. Luigi Bressan (Trient)
           Studienleiter:   Alexander Foitzik

                                                                                 15
Politik und
     Nachhaltigkeit

16
»Die Umwelt zu zerstören
                      heißt, den Geschöpfen die
                      Grundlage für den Geschmack
                      Gottes zu entziehen.«
                      – Ahmad Milad Karimi

                                 Der Mensch greift an vielen Stellen zerstörend in
                                 die Natur ein und bedroht dadurch seine eigene Le-
                                 bensgrundlage. Durch unser verletzendes Verhalten
                                 machen wir uns selbst verletzlich. Die Verletzlichkeit
                                 von Mensch und Natur werden wir u. a. in unserer
                                 Reihe »Mensch und Schöpfung« diskutieren und
                                 dabei Aspekte wie Lärmverschmutzung der Meere
                                 und die Klimaschutzprojekte der Diözese näher be-
                                 leuchten. Wie viel Verzicht werden wir üben (müs-
                                 sen), und was bedeutet dies für unsere Gesellschaft
                                 und politischen Entscheidungen? Haben wir derzeit
                                 ein Demokratie-Defizit in der EU, und welche Rolle
                                 spielt der Kolonialismus heute und künftig? Wir
                                 diskutieren ebenfalls, wie die Arbeit, das Lernen und
                                 das Geld unserer Zukunft aussehen könnten. Karimi
Quelle: Fionn Große

                                 schlussfolgert treffend: »Bloßes Wachstum ist Ar-
                                 mut. Nachhaltigkeit hingegen verlangt verbindliche
                                 Werte.«

                                                                                          17
Quelle: Sehenswerk / Shutterstock
                   STUDIENTAG / PRÄSENZ

                   Nachhaltigkeit
                   (er)leben
                   Aktionstag im Rahmen der Europäischen
     SA   24       Nachhaltigkeitswoche (20.–26. September)

September
   10 Uhr      Gemeinsam mit dem »Freiburger Netzwerk
               Nachhaltigkeit Lernen« laden wir im Rahmen der
               Nachhaltigkeitswoche 2022 zu einem Aktionstag
               ein. Dabei stellt Gerhard de Haan die zentralen
               Ergebnisse des 5. Freiburger Bildungsberichtes mit
               dem Themenschwerpunkt »Bildung für nachhaltige
               Entwicklung« vor. Im Anschluss daran findet über
               den ganzen Tag hinweg ein Barcamp »Nachhaltig-
               keit lernen« statt. In drei Session-Slots bietet sich
               die Möglichkeit, das Thema »Bildung für nachhaltige
               Entwicklung« (BNE) in Workshops, Diskussionsforen
               und mit Vorträgen zu vertiefen. Parallel finden am
               Nachmittag Mitmachangebote rund um die Akade-
               mie im Stadtgarten statt.

               Die Katholische Akademie beteiligt sich zum ersten
               Mal an diesen Nachhaltigkeitstagen. Die Idee einer
               europaweiten Nachhaltigkeitswoche wurde gemein-
               sam von den Umweltminister*innen verschiedener
               Länder initiiert. Erstmalig fand eine Europäische
               Nachhaltigkeitswoche 2015 statt.

               In Zusammenarbeit mit dem »Freiburger Netzwerk
               Nachhaltigkeit Lernen«

               Referent:        Prof. Dr. Gerhard de Haan (Institut Futur
                                der Freien Universität Berlin) u. a.
               Studienleiter:   Josef Mackert

18
Quelle: Gudella / 123RF
                   VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ UND ONLINE

                Klang und Lärm in den
                Ozeanen
 MI   28        Reihe »Mensch und Schöpfung«

September
   19 Uhr   Wie hat sich der Klang der Unterwasserwelt in
            den letzten Jahrzehnten weltweit durch den
            Menschen verändert? Welche Auswirkungen hat
            dieser menschengemachte Lärm auf das Verhalten
            der Meeresbewohner? Diese Fragen werden wir
            gemeinsam diskutieren und dabei auch den Blick
            auf mögliche Lösungsansätze richten. Die Referen-
            tin Elke Burkhardt, die am Alfred-Wegener-Institut
            arbeitet (www.awi.de), nimmt uns mit auf eine
            Reise unter die Wasseroberfläche. Dabei werden wir
            den Klängen von Walen, Robben und knirschen-
            den Eisbergen lauschen können und anhand von
            Originalaufnahmen aus der Antarktis erfahren, was
            uns Geräusche unter Wasser über das dortige Leben
            verraten können.

            In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-
            ökologische Zukunft

            Referentin:      Elke Burkhardt (Alfred-Wegener-Institut,
                             Bremerhaven)
            Studienleiterin: Dr. Rebecca Albert

            F OKUS V ERLETZ L IC H

                                                                                                    19
Quelle: Anzeige aus Deutsche Kolonial-
                                                               Zeitung April 1937 / freiburg-postkolonial.de
                      TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE

     FR/SA/SO
                   Dekolonisierung
       21          Postimperiale Perspektiven
                   einer globalisierten Welt
       22
       23       Mit dem Begriff »Dekolonisierung« wird die Ge-
                samtheit der Ablösungsprozesse von kolonialer
                Herrschaft angesprochen. In diese Prozesse sind
     Oktober
                die früheren (und gegenwärtigen) Kolonialmächte
    Beginn      ebenso involviert wie die Länder und Gebiete, die
 FR 17 Uhr      kolonialer Herrschaft unterworfen waren und sind.
                Dass es sich hierbei um eine unabgeschlossene
                Aufgabe handelt, ist eine der Annahmen, von denen
                unsere Tagung ausgeht. Der Skandal des Kolonia-
                lismus ist in vielerlei Hinsicht noch nicht gänzlich
                begriffen und schon gar nicht aufgearbeitet. Dabei
                wären die vollständige Anerkennung kolonialer
                Verbrechen und die gründliche Analyse der Geistes-
                haltungen, die diesen zu Grunde liegen, wichtige
                Voraussetzungen für die so oft beschworenen »neu-
                en Partnerschaften« zwischen den Ländern, die als
                Unterdrücker oder als Unterdrückte Teil kolonialer
                Systeme waren.

                Wie es möglich war, dass wir die Voraussetzungen
                und Verbrechen kolonialer Herrschaft über so lange
                Zeit weitgehend verdrängt haben, ist jedoch nur
                eine der Fragen, die uns im Rahmen der Tagung be-
                schäftigen werden. Denn koloniale Strukturen sind
                persistent und wirken fort in globalen Asymmetrien,

20
die vor allem die gegenwärtige Weltwirtschaftsord-
nung und den Zugriff auf die natürlichen Ressour-
cen prägen.

Auch Europa, dessen historischer Aufstieg sich als
eine »Unterwerfung der Welt« (Wolfgang Reinhard)
beschreiben lässt, lernt nur mühsam, de-koloniale
und post-imperiale Perspektiven einzunehmen und
sich von den eingeübten eurozentrischen Pers-
pektiven zu lösen. Das lässt sich am Beispiel der
aktuellen Restitutionsdebatten zeigen, in denen
europäische Museen gerade daran gehen, sich
über den Anteil von Raub- und Beutekunst in ihren
Beständen Rechenschaft abzulegen. Vor eine neue
Herausforderung aber stellt uns der Ökozid, den un-
sere imperiale Lebensweise verursacht und der vor
allem und zuerst die Lebensgrundlagen des globalen
Südens zu vernichten droht.

Postimperiale Perspektiven einer globalisierten
Welt wahrnehmbar zu machen und zur Geltung zu
bringen, gelingt als Zukunftsaufgabe nur, wenn wir
die Stimmen aus dem globalen Süden und Osten
einbeziehen. Wir hoffen, dass uns dies auch im
Rahmen unserer Tagung gelingt.

In Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut,
dem Institut für Soziologie der Universität Freiburg und der
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg

Studienleiter:   Josef Mackert

F OKUS V ERLETZ L IC H

                                                               21
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr
                       GESPRÄCH / PRÄSENZ UND ONLINE

                   Die EU nach dem Krieg
     DO   10       Reihe »Europäische Perspektiven«

 November
   19 Uhr      Der Krieg gegen die Ukraine hat Europa verändert
               und bringt für die EU schon jetzt weitreichende
               Konsequenzen mit sich. Die scheinbar gesicher-
               te Friedensordnung in Europa hat ihre Fragilität
               gezeigt. Grundsätzliche Fragen einer gemeinsamen
               Sicherheits- und Außenpolitik stehen mit neuer
               Dringlichkeit auf der Tagesordnung. Wird die EU in
               ihrer bisherigen Verfassung in der Lage sein, diese
               Fragen zu beantworten? Wird es zu einer aber-
               maligen Erweiterung der EU kommen, und welche
               Folgen hätte ein solcher Schritt für die jetzt schon
               bestehende Reformbedürftigkeit ihrer Institutionen?

               Die »Konferenz zur Zukunft Europas« hat gerade
               erst die Empfehlungen europäischer Bürger zur
               Demokratisierung der EU entgegengenommen. Jetzt
               gilt es die Zeit bis zu den nächsten Wahlen in 2024
               zu nutzen.

               In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische
               Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium politicum der
               Universität Freiburg, dem Frankreich-Zentrum der Universität
               Freiburg und dem Centre Culturel Français Freiburg e. V.

               Studienleiter:    Josef Mackert

22
Quelle: TaminTaban / Pixabay

                                            STUDIENTAG / PRÄSENZ UND ONLINE

                                        Das Ende des Geldes,
                                        wie wir es kannten?
                                        Über Kryptowährungen und ihre
                  DO           17       wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen

November
  15 Uhr                            Der Autor des Buches »The Future of Money«,
                                    Eswar S. Prasad, stellt fest:
                                    »Die Finanzwelt steht an der Schwelle zu einer Ära
                                    disruptiver Veränderungen. Während das Auf-
                                    kommen von Kryptowährungen wie Bitcoin die
                                    Schlagzeilen beherrscht, wird eine breite Palette von
                                    Veränderungen, die sich aus dem technischen Fort-
                                    schritt ergibt, letztendlich einen tiefer greifenden
                                    und dauerhaften Einfluss auf die Finanzmärkte, die
                                    Zentralbanken und die Gesellschaft haben.«

                                    Der Studientag beginnt mit einer Einführung in das
                                    Phänomen der Kryptowährungen und diskutiert
                                    anschließend die gesellschaftlichen Folgen dieser
                                    neuen Finanzinstrumente.

                                    In Zusammenarbeit mit der Thales-Akademie für Wirtschaft
                                    und Philosophie Freiburg

                                    Studienleiter:   Josef Mackert

                                                                                               23
Quelle: Kirche Oberbergen / Reinhold John
                      VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ UND ONLINE

                   Klimaneutralität bis 2030
                   in der Erzdiözese Freiburg
                   Wo stehen wir heute? Eine Bestandsaufnahme

     MI   30       Reihe »Mensch und Schöpfung«

 November
   19 Uhr      Im August 2021 hat Erzbischof Stephan Burger
               das »Klimaschutzkonzept« von der Kommission für
               Schöpfung und Umwelt entgegengenommen. Dieses
               Konzept ist der Fahrplan und Leitfaden, damit
               diözesane Einrichtungen und Kirchengemeinden des
               Erzbistums Freiburg weiter und mit Nachdruck den
               Weg beschreiten, das Ziel Klimaneutralität bis 2030
               zu erreichen. Das vorgestellte Konzept umfasst 47
               Maßnahmen, die sich über die Bereiche Gebäude,
               Mobilität, Beschaffung, Bildung und Kommunikati-
               on erstrecken.

               Nach etwas mehr als einem Jahr ziehen wir eine
               erste Zwischenbilanz und diskutieren kritisch, wel-
               che Maßnahmen bereits auf den Weg gebracht sind.
               Welche Herausforderungen zeichnen sich dabei ab?

               In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-
               ökologische Zukunft

               Referenten:       Dr. Reinhold John und Benedikt Schalk
                                 (Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt,
                                 Freiburg)
               Studienleitung:   Dr. Rebecca Albert / Dr. Karsten Kreutzer

               F OKUS V ERLETZ L IC H

24
Quelle: Pixabay
                    GESPRÄCH / ONLINE

                Digitale Kriegsführung
 DO   15        Reihe »Digitaler Diwan«

Dezember
19.30 Uhr   Unter dem Reihentitel »Digitaler Diwan« laden wir
            jeweils einen Kreis von Expert*innen aus unter-
            schiedlichsten Arbeits- und Forschungszusammen-
            hängen ein, die Auswirkungen der digitalen Revo-
            lution zu diskutieren.

            Spätestens mit dem Krieg gegen die Ukraine ist
            deutlich geworden, welche Bedeutung der digita-
            len Kriegsführung auf unterschiedlichen Ebenen
            zukommt. Mit dieser neuen Realität müssen wir
            uns dringend beschäftigen.

            Mitwirkende:     Dipl.-Pol. Christopher Coenen (ITAS, Karlsruhe)
                             Dr. Julia Galandi-Pascual (PEAC, Freiburg)
                             Dr. Josephine Hofmann (Fraunhofer IAO,
                             Stuttgart)
                             Dr. Philipp Kellmeyer (Neurologie, Freiburg)
                             Prof. Dr. Gerhard Lauer (Buchwissenschaft,
                             Mainz)
                             Dr. Fruzsina Molnár-Gábor (Akademie der
                             Wissenschaften, Heidelberg)
            Studienleiter:   Josef Mackert

            F OKUS V ERLETZ L IC H

                                                                                                 25
Ethik und
     Gesellschaft

26
»Wir alle sind – besonders in
                         Phasen von Verletzlichkeit –
                         aufeinander angewiesen.«
                         – Andreas Heller

                                     Die Corona-Pandemie und ihre Folgen, so heißt es
                                     oft, fördern wie unter einem Brennglas zutage, was
                                     oft nur unterschwellig bemerkbar war. Dazu gehört
                                     offensichtlich auch die Vulnerabilität des Men-
                                     schen: Wir sind alle verletzlich. Sie bringt aber auch
                                     ein zweites mit sich: Wie lange zuvor nicht mehr
                                     hat uns das Virus gezeigt, dass Menschen niemals
                                     allein existieren können, sondern immer schon
                                     aufeinander angewiesen sind. Im guten Sinne.

                                     Unsere Veranstaltungen werden auch in diesem
                                     Halbjahr im Bereich »Ethik und Gesellschaft«
                                     Themen nachgehen, die der Verletzlichkeit der
                                     Menschen und der Umwelt gewidmet sind. Wir
                                     fragen im Horizont eines christlichen Welt- und
                                     Menschenbildes etwa danach, inwiefern der Begriff
Quelle: Maurice Korbel

                                     der Verletzlichkeit weiterhelfen kann, soziale
                                     Verhältnisse besser zu verstehen und politische
                                     Forderungen daraus abzuleiten.

                                                                                              27
Quelle: Jeremy Wong / Unsplash
                    STUDIENTAG / PRÄSENZ

                   Demenz und Trauer
                    Vom Umgang mit Angst, Abschied und Trauer

     MI   21       Studientag anlässlich des Welt-Alzheimertages

September
14-18 Uhr      Trauer als Lebensgefühl hat im Alter einen hohen
               Stellenwert. Gerade Menschen mit Demenz erleben
               viele Abschiede und Verluste. Dabei spielt oft auch die
               Reaktion des Umfeldes auf ihr Verhalten eine Rolle.
               Und auch Angehörige trauern: bei der Begleitung von
               Menschen mit Demenz wie auch nach ihrem Tod. Trag-
               fähige Beziehungen und gelingende Kommunikation
               sind Voraussetzungen, um mit der Trauer umzugehen.

               Woran erkennen wir, dass Menschen mit Demenz trau-
               ern? Wie können wir sie und ihre An- und Zugehörigen
               begleiten? Welche Rolle kommt dabei den Betreuen-
               den zu?

               In Zusammenarbeit mit der Initiative Stadt – Land – Demenz.
               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Mitwirkende:     Waltraud Kannen (Geschäftsführerin, Sozial-
                                station Südlicher Breisgau, Bad Krozingen)
                                Dr. Margrit Ott (Zentrum für Geriatrie und
                                Gerontologie, Universitätsklinikum Freiburg)
                                Waltraud Riek (Sozialstation Südlicher Breisgau,
                                Bad Krozingen)
                                Manuela Schätzle (FTD Selbsthilfegruppe,
                                Freiburg)
                                Anja Schilling (Vorstand Marienhaus, Freiburg)
               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

               F OKUS V ERLETZ L IC H

28
Gemeinsam Sorge tragen

Die Veränderungen, die Covid-19 in unserer Gesellschaft
mit sich bringt, führen uns deutlich die Verletzlichkeit des
Lebens vor Augen. Die Themen Sterben, Tod und Trauer
rücken ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit – und auch
unsere Verwundbarkeit.

Im Palliative Care Forum, einer Initiative der Erzdiözese
Freiburg, kristallisiert sich die gemeinsame Sorge um
Menschen in der letzten Lebensphase. Denn die Sorge um
kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen
stellt seit jeher einen Kernbestand der christlichen
Botschaft dar. Gegenwärtig rückt diese Sorge in den
Mittelpunkt unseres Handelns.

Das Palliative Care Forum arbeitet aktiv daran mit, den
notwendigen Diskurs über die Themen Sterben, Tod und
Trauer zu führen: in der Katholischen Akademie. Und
darüber hinaus.

Sie suchen Informationen zum Thema Palliative Care?
Sie interessieren sich für konkrete Projekte? Es geht Ihnen
um Vernetzung auf unserer Plattform? Sie sind herzlich
eingeladen, auf unserer Homepage www.palliative-care-
forum.de Weiteres zu erfahren. Wir freuen uns auf den
Austausch mit Ihnen.

                         Das Palliative Care Forum ist eine
                         Initiative der Erzdiözese Freiburg
                                                               29
Quelle: Erika8213 / 123RF
       FR/SA       TAGUNG / PRÄSENZ

         7        Globale Gesundheit
         8         Lehren – nicht nur – aus COVID-19

     Oktober
               Gesundheitsexpert*innen rechnen damit, dass Pan-
    Beginn     demien in Zukunft wahrscheinlicher werden. So
 FR 16 Uhr     stellt sich die Frage, welche Lehren aus COVID-19
      Ende     gezogen werden müssen, um künftigen Pandemien
 SA 13 Uhr     effektiver begegnen zu können. Unter dem Stich-
               wort »Pandemic Preparedness« ist ein internationa-
               ler Pandemievertrag als Finanzierungsinstrument in
               Planung.

               Vielversprechender scheint dagegen der Ansatz
               von globaler Gesundheit zu sein, der früher ansetzt
               und nicht erst auf eine konkrete gesundheitliche
               Bedrohung reagiert. Was beinhaltet das Konzept der
               »Globalen Gesundheit« als umfassende und inter-
               disziplinäre Strategie, die neben der Medizin auch
               soziale, politische und wirtschaftliche Faktoren
               einbezieht? Welche Rahmenbedingungen sind nötig
               und welche Player und Allianzen braucht es, diese
               zu schaffen?

               Die »Sorge um das gemeinsame Haus« (Papst Fran-
               ziskus) verpflichtet auch Christinnen und Christen
               zu einem neuen solidarischen Denken, das auch die
               Frage nach globaler Gerechtigkeit einschließt; in der

30
Arbeit der kirchlichen Hilfswerke und Partnerschaf-
ten nimmt dieses schon lange konkrete Formen an.

Eingeladen sind alle, die sich für ein sozialökolo-
gisch gerechtes und geschwisterliches Zusammen-
leben in diesem »gemeinsamen Haus« interessieren
und engagieren.

In Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Hilfswerk
Misereor

Mitwirkende:    Prof. Dr. Michelle Becka (Christliche
                Sozialethik, Würzburg)
                Prof. Dr. Walter Bruchhausen (Global Health,
                Bonn)
                Friederike Ladenburger (Kommission der
                Europäischen Bischofskonferenzen COMECE,
                Brüssel)
                Tilmann Rüppel (Politikwissenschaft,
                medmissio, Würzburg)
                Dr. Christine Schmotzer (Ärztin, Lepra- und
                Tuberkolose-Expertin, Pakistan)
                Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer und
                Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen
                Hilfswerkes Misereor, Aachen)
Studienleitung: Alexander Foitzik
                Norbert Schwab
                Dr. Verena Wetzstein

F OKUS V ERLETZ L IC H

                                                       31
Quelle: mabeline72 / Shutterstock
                    VORTRAG UND SEMINAR / PRÄSENZ

                   Todesanzeigen
     FR   14       Kultur und Faszination

     Oktober
      16.30-   Todesanzeigen sind ein Spiegel ihrer Zeit und damit
      21 Uhr   zahlreichen Veränderungen unterworfen. Wie haben
               sich Jenseitsvorstellungen gewandelt? Wie zeigen
               sich die veränderten Lebens- und Glaubensvorstel-
               lungen in den Texten und wie wirkten sich die Indi-
               vidualisierung und die Entwicklung in der Medizin
               auf Todesanzeigen aus?

               Im ersten Teil des Abends informieren die Referen-
               tinnen über den vielfältigen Wandel der Todesanzei-
               gen-Kultur. Eine Schreibwerkstatt für Interessierte
               schließt sich an.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Referentinnen: Dr. Susanne Hirsmüller (Dozentin, Bremen)
                                Margit Schröer (Psychologin, Düsseldorf)
               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

               F OKUS V ERLETZ L IC H

32
Quelle: marchmeena / 123RF
                STUDIENTAG / PRÄSENZ

                Postwachstums-
                gesellschaft? Wie wir
                gemeinsam leben wollen
                Reihe »Gipfeltreffen«
  DI   18       Junge Akademie

  Oktober
10-17 Uhr   An diesem Tag kommen Schüler*innen des Nei-
            gungsfachs Religion (Abitur 2023) und interessierte
            zweistündige Religionskurse der Stiftungsschulen
            zusammen mit ihren Lehrkräften nach Freiburg, um
            sich mit theologischen, abiturrelevanten Fragen zu
            beschäftigen. Sie begegnen dort Studierenden der
            Theologie, um mit ihnen in den fachlichen Aus-
            tausch zu gehen. In diesem Jahr wurde das Thema
            »Postwachstumsgesellschaft« gewählt. Dabei wird
            die wichtige Frage diskutiert, wie wir gemeinsam
            leben wollen. Auf Nachfrage ist die Teilnahme von
            Religionskursen staatlicher Schulen möglich.

            In Zusammenarbeit mit der Schulstiftung der Erzdiözese Frei-
            burg, dem Geistlichen Zentrum St. Peter und der Studienbe-
            gleitung für Theologiestudierende an der Universität Freiburg

            Mitwirkende:     Benedikt Kern (Institut für Theologie und Politik,
                             Münster)
                             Christoph Klüppel (Schulstiftung, Freiburg)
                             Joachim Nebel (Schulstiftung, Freiburg)
                             Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer (Christliche
                             Gesellschaftslehre, Freiburg)
                             Dr. Lukas Schmitt (Christliche Gesellschaftslehre,
                             Freiburg)
                             Dr. Georg Schwind (Schuldekan, Freiburg)
                             Studierende der Theologischen Fakultät
            Studienleiterin: Dr. Rebecca Albert

                                                                                                       33
Quelle: Jeremy Poland / iStock
                       GESPRÄCH / ONLINE

                   Sorgekultur am
                   Lebensende
                   Palliative Care in Pflegeheimen

     DI   18       Teil 1

  Oktober
 14-15.30      Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind Orte
      Uhr      des Lebens und des Sterbens. Sie vereinen das Be-
               mühen um gute Pflege und Begleitung von Bewoh-
               nerinnen und Bewohnern ebenso wie die Sorge um
               die Ermöglichung eines würdigen Sterbens. Wie
               lässt sich aber das Lebensende gestalten, wenn
               immer mehr Menschen mit Demenz in Pflegeheimen
               leben? Wie sollen die Einrichtungen gestaltet sein?
               Welche Rolle spielen Hospizidee und Palliative Care
               in der Betreuung hochbetagter sterbender Men-
               schen? Welche Hilfekultur ist zu entwickeln, um
               den Menschen ein Sterben in Würde im Pflegeheim,
               ihrem letzten Zuhause, zu ermöglichen?

               In insgesamt sechs Online-Veranstaltungen zwi-
               schen Herbst 2022 und Frühsommer 2023 bietet
               die Veranstaltungsreihe mit jeweils wechselnden
               Schwerpunktthemen diesen und weiteren Fragen
               ein Forum.

               In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt
               und dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.
               Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

               F OKUS V ERLETZ L IC H
34
Quelle: Leopold Rombach
                SEMINAR / PRÄSENZ

                Spiritual Care in der
   DO/FR        Begleitung sterbender
   27           Menschen
                 Seminar für Ehrenamtliche in Pflege,
   28            Hospiz und Begleitung

 Oktober
            Spiritualität bildet die vierte Säule des Total-Pain-
  Beginn    Konzeptes, das Hospizarbeit und Palliative Care
 DO 10.30   ihrem Handeln zugrunde legen. Mit Spiritual Care
      Uhr
            ist die Weise gemeint, Menschen mit ihrer je
     Ende   eigenen Art hinsichtlich Spiritualität zu begleiten:
FR 19 Uhr   Welche Bedürfnisse und Nöte, Hoffnungen und
            Ressourcen hat dieser eine Mensch? Und wie kann
            vor diesem Hintergrund Begleitung gelingen?

            Fragen und Grundannahmen wie diesen geht das
            Seminar nach und lässt dabei eigene Ansichten und
            Erfahrungen nicht außer Acht. Es möchte auf den
            Umgang und die Praxis mit der eigenen Spiritualität
            und Spiritual Care in der Begleitung vorbereiten und
            Ehrenamtliche damit in ihrem Tun unterstützen.

            In Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum St. Peter.
            Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
            Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

            Referentin:      Dr. Margrit Gratz (Leitung des Hospiz
                             St. Martin, Stuttgart)
            Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein
            Ort:             Geistliches Zentrum St. Peter, Klosterhof 2,
                             79271 St. Peter

            F OKUS V ERLETZ L IC H

                                                                                            35
Quelle: Bündnis Aktionstage
                                                                                         Gefängnis
                   VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ

                  »Alle Menschen sind
                  vor dem Gesetz gleich«
                  (GG Art. 3)
                  Kann die Strafjustiz dieses Versprechen
     DI   8       einlösen?

 November
   19 Uhr     Das Grundgesetz verspricht allen Menschen die
              Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Auf den ersten
              Blick scheint es, als würde dieses Versprechen auch
              in der Justiz eingelöst: Immerhin richtet sich die
              Höhe des Tagessatzes nach den persönlichen und
              wirtschaftlichen Verhältnissen des Täters bzw. der
              Täterin. Das klingt zunächst gerecht. Allerdings fällt
              auf, dass einkommens- und vermögenslose Men-
              schen in Haft überrepräsentiert sind. Wie kommt
              es dazu? Stehen allen Menschen unabhängig von
              ihren finanziellen Mitteln dieselben Möglichkeiten
              zur Verfügung, sich vor dem Gesetz zu rechtfertigen,
              sich zu verteidigen und im Zweifelsfall auch Strafen
              zu vermeiden? Wenn dem nicht so ist: Was sagt das
              über unsere Gesellschaft aus? Und welche Folgen
              hat das für weniger begüterte Menschen?

              In seinem Buch »Vor dem Gesetz sind nicht alle
              gleich« deckt Ronen Steinke systematische Unge-
              rechtigkeiten im deutschen Strafsystem auf und
              fordert Konsequenzen. Auch die Sicht von Betroffe-
              nen soll an diesem Abend Raum haben.

              In Zusammenarbeit mit der Katholischen Arbeitsgemeinschaft
              Straffälligenhilfe und dem Deutschen Caritasverband

              Referent:        Ronen Steinke (Jurist/Journalist/Autor,
                               München)
              Studienleiter:   Norbert Schwab

36
Quelle: Aaron Sahr / © privat
                    VORTRAG / PRÄSENZ UND ONLINE

                Die Zukunft des Geldes
 DO   17        Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

November
19.30 Uhr   In seinem neuen Buch »Die monetäre Maschine«
            unternimmt der Hamburger Wirtschaftssoziologe
            Aaron Sahr eine Kritik unserer finanziellen Vernunft.
            Er zeigt, dass Geld keine unschuldige Technolo-
            gie für den Betrieb von Märkten ist, sondern eine
            politische Institution. Wie verändert sich diese Insti-
            tution durch die Digitalisierung des Geldes, durch
            Kryptowährungen, Blockchain-Technologie und die
            Entwicklung moderner Finanzierungsformen? Und
            welche Rückwirkungen auf die Gesellschaft haben
            wir zu erwarten?

            Aaron Sahr leitet am Hamburger Institut für Sozial-
            forschung die Forschungsgruppe »Monetäre Sou-
            veränität«. Als Gastprofessor an der Leuphana-Uni-
            versität Lüneburg forscht er u. a. zu Geldgeschichte
            und politischer Ökonomie. Sein Vortrag beschließt
            den Studientag »Das Ende des Geldes, wie wir es
            kannten?«

            In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
            Freiburg, dem Theater Freiburg und der Thales-Akademie für
            Wirtschaft und Philosophie Freiburg

            Referent:        Prof. Dr. Aaron Sahr (Wirtschaftssoziologie,
                             Hamburg)
            Studienleiter:   Josef Mackert

                                                                                                     37
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
                    FORUM / PRÄSENZ

                   Sterben geht uns alle an
     DI   22       Gespräche über Sterben, Tod und Trauer

 November
   19 Uhr      Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
               meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffent-
               lichkeit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen
               müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder
               später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen.
               Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur
               von Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft
               weiter befördern.

               Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich
               und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden
               »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das
               Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus-
               einandersetzungen ermöglichen möchte.

               Das Thema und die Mitwirkenden werden aktuell
               über unsere Homepage und das Einzelprogramm
               bekannt gegeben.

               Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

38
Quelle: Claudiad / iStock
                VORTRAG / PRÄSENZ

               Verwundete Seelen
 MI   23       Gewalt gegen Frauen weltweit

November
  19 Uhr   Gewalt gegenüber Frauen ist keine Ausnahme,
           sondern ein alltägliches Phänomen, unter dem
           Frauen auf der ganzen Welt extrem zu leiden haben.
           Laut UNO erfährt jede dritte Frau Gewalt und wird
           geschlagen oder sexuell missbraucht, was schwer-
           wiegende physische und psychische Folgen für ihre
           Gesundheit und Sexualität nach sich zieht. Die v. a.
           strukturellen Gründe hierfür sind vielfältig, und ge-
           rade deshalb ist es so notwendig, über sie aufzuklä-
           ren, sie sichtbar zu machen, um ein Umdenken und
           Handeln zu provozieren.
           Die Sozialethikerin Elke Mack setzt sich seit vielen
           Jahren für diese Aufklärung ein und geht in ihren
           Untersuchungen und Forschungen aus soziologi-
           scher, kultureller sowie ethischer Perspektive der
           Frage nach Gewalt gegen Frauen nach. Mit ihrem
           Referat und der anschließenden Diskussion möchte
           sie dazu beitragen, dass Verwundungen gegen-
           über Frauen als leidvolles Problem, als Verletzung
           von Menschenrechten erkannt werden, die nicht
           hinzunehmen sind, sondern die wir gemeinsam
           verhindern können.

           Die Veranstaltung findet statt anlässlich des Internationalen
           Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

           Referentin:      Prof. Dr. Elke Mack (Christliche Sozialwissen-
                            schaft und Sozialethik, Erfurt)
           Studienleiterin: Dr. Mareike Hartmann

           F OKUS V ERLETZ L IC H
                                                                               39
Quelle: Sorgenetz.at
                  LEHRGANG / PRÄSENZ

     DO/FR
                 Internationaler
                 Lehrgang Caring
     24          Communities
     25          Ein gutes Leben für alle

 November
             Wie soll die Gesellschaft von morgen aussehen?
   Beginn    Wie wollen wir das Miteinanderleben gestalten?
 DO 9 Uhr    Menschen engagieren sich in vielen Ländern der
      Ende   Welt für eine neue gesellschaftliche Sorgekultur –
 FR 20 Uhr   für eine Gesellschaft, die ein gutes Leben für alle
             ermöglicht. Viele haben sich bereits auf den Weg
             gemacht. In Quartieren, in Stadtteilen, in Gemein-
             den und Dörfern wachsen und gedeihen Ideen,
             Initiativen und Projekte. Sie widmen sich dem sozia-
             len Miteinander und experimentieren mit neuen
             Zugängen zum Thema Care (Sorge), das Zukunfts-
             aufgabe und -chance zugleich ist.

             Der Internationale Lehrgang Caring Communi-
             ties möchte diese Entwicklung unterstützen und
             öffnet einen Raum für diese Initiativen und deren
             Entwicklung.

             Der Lehrgang findet in Blöcken statt zwischen
             Januar 2022 und Juni 2023.

             Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
             Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

             Studienleiterin:   Dr. Verena Wetzstein

40
Quelle: Jeremy Poland / iStock
                    GESPRÄCH / ONLINE

                Sorgekultur am
                Lebensende
                Palliative Care in Pflegeheimen

 DI   29        Teil 2

November
 14-15.30   Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind Orte
      Uhr   des Lebens und des Sterbens. Sie vereinen das
            Bemühen um gute Pflege und Begleitung von Be-
            wohner*innen ebenso wie die Sorge um die Ermögli-
            chung eines würdigen Sterbens. Wie lässt sich
            aber das Lebensende gestalten, wenn immer mehr
            Menschen mit Demenz in Pflegeheimen leben? Wie
            sollen die Einrichtungen gestaltet sein? Welche
            Rolle spielen Hospizidee und Palliative Care in der
            Betreuung hochbetagter sterbender Menschen?
            Welche Hilfekultur ist zu entwickeln, um den Men-
            schen ein Sterben in Würde im Pflegeheim, ihrem
            letzten Zuhause, zu ermöglichen?

            In insgesamt sechs Online-Veranstaltungen zwi-
            schen Herbst 2022 und Frühsommer 2023 bietet
            die Veranstaltungsreihe mit jeweils wechselnden
            Schwerpunktthemen diesen und weiteren Fragen
            ein Forum.

            In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt
            und dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.
            Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
            Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

            Studienleiterin:   Dr. Verena Wetzstein

            F OKUS V ERLETZ L IC H
                                                                                             41
Quelle: Urs Stäheli / © privat

                      VORTRAG / PRÄSENZ UND ONLINE

                 Entnetzung
     DO   8       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

 Dezember
 19.30 Uhr    Lange Zeit galt: je vernetzter, desto besser!
              Netzwerke durchdringen heute nahezu jeden
              gesellschaftlichen Bereich. Doch inzwischen stehen
              der Vernetzungseuphorie auch Krisenphänomene
              gegenüber. In vielen Bereichen kann man eine Er-
              schöpfung des Netzwerkdenkens und Netzwerkhan-
              delns beobachten. Das Versprechen der Netzwerke
              hat sich in die Furcht verwandelt, sich nicht mehr
              aus ihren Fängen entwinden zu können.

              Der in Hamburg lehrende Soziologe Urs Stäheli
              denkt in seinem neuen Buch mit dem Titel »Soziolo-
              gie der Entnetzung« über die Grenzen der Vernet-
              zung nach als Kritik an relationalen Sozialtheorien,
              als kultursoziologische Analyse von Figuren der
              Entnetzung und als genealogisch angelegte Unter-
              suchung von Praktiken der Entnetzung in verschie-
              denen Feldern.

              In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
              Freiburg und dem Theater Freiburg

              Referent:        Prof. Dr. Urs Stäheli (Soziologie, Hamburg)
              Studienleiter:   Josef Mackert

42
Social Media
                                  der Akademie
Quelle: Gerd Altmann / Pixabay

                                 Blog Münsterblick
                                 Unser Blog Münsterblick eröffnet einen virtuellen Raum, um
                                 mit Ihnen über aktuelle Themen zu sprechen. Wir laden Sie
                                 ein, mit uns zu diskutieren!
                                 www.katholische-akademie-freiburg.de/blog

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                                 aktuelle Entwicklungen aus erster Hand verfolgen und mit
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                                 die Kulissen der Akademiearbeit.

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                                 unserem Youtube-Kanal. An einigen unserer Veranstaltungen
                                 können Sie hier im Livestream teilnehmen.

                                 Besuchen Sie uns auch auf unserer Website:
                                 www.katholische-akademie-freiburg.de
                                                                                                43
Junge Akademie

                                                                   Quelle: Lynn Sigel
     Die Junge Akademie mit dem Schwerpunkt sozial-öko-
     logische Transformation ist an den Start gegangen. Die
     Auswirkungen der Klimakrise werden immer spürbarer und
     die Herausforderungen, die mit der Transformation hin zu
     einer möglichst emissionsfreien Wirtschaft und Gesellschaft
     einhergehen, müssen ausführlich diskutiert werden.

     Eine breite Diskussion mit jungen Menschen zu ermögli-
     chen, das hat sich die Junge Akademie zum Ziel gesetzt. Im
     Bereich der sozial-ökologischen Transformation sollen junge
     Menschen angesprochen und beteiligt sowie eine Plattform
     geboten werden, um sie zu befähigen, ihre Ideen und Anlie-
     gen in politisches Handeln umzusetzen.

     Dabei sollen jugendgemäße Beteiligungsformate für die
     Nachhaltigkeits-Themen entwickelt werden, in Präsenz und
     Online und in Kooperation mit verschiedenen Netzwerk-
     Partner*innen sowie mit anderen Einrichtungen der Arbeits-
     gemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB).

44
Die Junge Akademie setzt sich weiter zum Ziel, »Milieu-
Überschreitungen« zu provozieren und all jenen Raum zu
geben, die sich bisher wenig oder gar nicht mit der Klima-
katastrophe und den daraus resultierenden notwendigen
Entwicklungen auseinandergesetzt haben. Dabei werden
neue Veranstaltungsformate entwickelt, die auf ihre
Bedürfnisse eingehen.

Als erste konkrete Projekte stehen der Start einer Podcast-
Reihe an, die Begleitung von jungen Menschen beim
Klima-Bürger*innenrat der Region Freiburg sowie verschie-
dene Veranstaltungen und Workshops für junge Menschen.
Dabei soll es immer darum gehen, die Perspektive junger
Menschen einzubringen, sie selbst zu Wort kommen zu
lassen und gemeinsam darüber nachzudenken, wie unsere
Welt klimagerechter werden kann.

Wir freuen uns, wenn Sie Kooperationsideen haben, sich an
den verschiedenen Projekten beteiligen wollen oder sich auf
der Homepage der Katholischen Akademie über das Projekt
weiterführend informieren.

Kontakt:

Mail: junge@katholische-akademie-freiburg.de
Telefon: 0761 31918-131

                                                              45
46
                        Kultur
                        Kunst und
     Foto: Vorname Nachname
»Die Stärke von Kunst und
                               Kultur sind die Schönheit und
                               die Verletzlichkeit.«
                               – Claudia Roth

                                           Als die Kulturstaatsministerin im Februar 2022 dazu
                                           aufforderte, angesichts des Kriegs in der Ukraine
                                           ganz bewusst verstärkt ukrainische Kunst zu zeigen,
                                           verband sie dies auch mit der Bitte, die russische
                                           Kultur nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn es sei
                                           gerade das Vermögen von Kunst, verletzlich im Sin-
                                           ne von offen und anrührbar zu sein – und so könne
                                           eine Kultur, die sich für Demokratie und Frieden
                                           einsetze, auch über Grenzen und Gefechtslinien hin-
                                           weg wirken. »Wenn wir die Erzählungen und Bilder,
                                           die Töne und die Träume der anderen Nation fühlen
                                           und sehen, dann werden wir besser begreifen, dass
                                           wir alle dasselbe Ziel haben.«

                                           Unsere Veranstaltungen werden auch in diesem
                                           Halbjahr wieder das Thema Verletzlichkeit in den
                                           Blick nehmen. Wir möchten Sie herzlich dazu
Quelle: Katholische Akademie

                                           einladen, über Kunst und Kultur der Verwundbar-
                                           keit, aber auch der Sensibilität des (eigenen) Lebens
                                           nachzugehen und sich von künstlerischen Werken in
                                           all ihrer Unterschiedlichkeit berühren zu lassen.

                                                                                                   47
Quelle: maudanros / Shutterstock
                    VERNISSAGE / PRÄSENZ

                   Italien – Licht und
                   Schatten
                   Fotografien eines Schüler*innen-
     SO   11       Wettbewerbs in Südbaden und Padova

September
   16 Uhr      Italien als sonnenreiches Land hat viel Licht zu
               bieten, und wo viel Licht ist, kann es auch viel
               Schatten geben. Das ist nicht nur in der physischen
               Natur so, sondern auch im gesellschaftlich-kul-
               turellen Umfeld. In einem Foto-Wettbewerb sind
               Schüler*innen aus Südbaden sowie der Freiburger
               Partnerstadt Padova eingeladen, beide Aspekte
               künstlerisch zu beleuchten und in Fotografien oder
               digital bearbeiteten Bildern wiederzugeben. Die
               eingesandten Arbeiten werden im Juli von einer Jury
               nach Technik, Gestaltung und Aussage bewertet.
               Die Ausstellung in der Katholischen Akademie zeigt
               ab dem 11. September sowohl die prämierten Werke
               als auch weitere ausgewählte Arbeiten, die Italien
               in »Licht und Schatten« reflektieren. Im Rahmen
               der Vernissage findet schließlich die Verleihung der
               Preise für die Sieger*innenarbeiten statt.
               Die ausgestellten Fotografien werden danach bis
               zum 7. Oktober in der Akademie zu sehen sein.

               In Zusammenarbeit mit der Dante Alighieri Gesellschaft
               Freiburg e. V.

               Einführung:      Myrtil Haefs (Kunstpädagogin, Freiburg)
               Musik:           Friederike Wild (Pianistin, Freiburg)
               Studienleiterin: Dr. Mareike Hartmann

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Quelle: Manuel Wagner /
                                                                          Stadt.Wand.Kunst
                 EXKURSION

                »Ist alles so schön
                bunt hier!«
                Street-Art-Gallery Mannheim und
                Pop-Art-Church Goldscheuer

 SA   24        Reihe »Kunst trifft Kirche«

September
 7-19 Uhr   Seit 2013 lädt der Verein Stadt.Wand.Kunst natio-
            nale und internationale Street-Art-Künstler*innen
            nach Mannheim ein, um vor Ort ursprünglich graue
            Hausfassaden mit ihren farbintensiven »Murals« –
            großformatigen Wandgemälden – in Kunstwerke
            zu verwandeln. So entsteht dort das erste frei
            zugängliche Museum für Fassadenkunst in Baden-
            Württemberg. In diesem Sommer soll nun auch
            die Fassade der Geschäftsstelle der Katholischen
            Gesamtkirchengemeinde mit Graffiti neu gestaltet
            werden. Dies nehmen wir zum Anlass, uns dieser
            Kunstform zu widmen: In einem geführten Rund-
            gang werden wir einen Teil der Murals aufsuchen
            und vor Ort erleben, wie diese Gemälde der Stadt
            ein anderes, buntes Gepräge verleihen. Auf der
            Rückfahrt machen wir zudem Halt in Goldscheuer,
            wo der Graffiti-Künstler Stefan Strumbel die Kirche
            »Maria, Hilfe der Christen« gestaltet hat.
            Die Führung in der Kirche möchte erläutern, wel-
            ches Potential in der Kombination von traditioneller
            Ikonographie und Pop-Art steckt und wie eine zeit-
            gemäße Kunstsprache unsere (auch die kirchliche)
            Welt verändern kann.

            In Zusammenarbeit mit dem Referat Kunst Kultur, Kirche im
            Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg

            Studienleiterin:   Dr. Mareike Hartmann
            Orte:              Mannheim und Goldscheuer
                                                                                             49
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