Vorbild Dänemark? Digitaler Wandel der öffentlichen Verwaltung - für beamtinnen und beamte - Beamten-Informationen
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für beamtinnen und beamte Digitaler Wandel der öffentlichen Verwaltung Vorbild Dänemark? www.dgb.de/beamtenmagazin Anpassungspläne komplett 23.05.2019 Besoldungsrunden der Länder 2019/2020/2021 Wahlaufruf des DGB Ausgabe 05 Wähle ein soziales Europa!
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EDITORIAL INHALT Titel 4 Digitaler Wandel der öffentlichen Verwaltung: Vorbild Dänemark? Aus dem Bund 7 Interview 9 Dänische Botschaftsrätin Lone Skak-Nørskov Foto: DGB/Simone M. Neumann „Die Herausforderungen steigen“ Aus den Ländern 10 Elke Hannack Aus den Gewerkschaften 15 Stellvertretende Vorsitzende des Wahlaufruf des DGB Deutschen Gewerkschaftsbundes Wähle ein soziales Europa! Service 17 Anpassungspläne komplett Liebe Leserinnen, liebe Leser, Besoldungsrunden der Länder 2019/2020/2021 oh wie digital ist Dänemark! Unser Nachbar gehört zu den internationalen Vorrei- tern der Digitalisierung, ist in puncto digitale Verwaltung sogar amtierender Welt- Vermischtes 18 meister. Warteschlangen auf den Ämtern? Langwierige Terminvergaben? Kompli- zierte Antragsformulare? Fehlanzeige. Über das digitale Bürgeramt borger.dk re- geln die DänInnen alle Anliegen mit den Behörden bequem von zu Hause aus. Ob Kindergartenplatz organisieren oder Rente beantragen, ob Steuererklärung oder sogar die Scheidung einreichen, alles lässt sich per Mausklick erledigen. Das An- gebot ist groß, die digitale Nutzung Pflicht. Trotz Zwang ist die Akzeptanz hoch: 88 Prozent aller Anträge werden mittlerweile durch BürgerInnen digital einge- reicht. Alle anderen nutzen die öffentlichen Service-Zentren, wo Ansprechpartne- rInnen beim digitalen Behördengang helfen. Was in Dänemark Alltag ist, klingt für uns in Deutschland noch nach Zukunftsmusik. Doch die Politik macht Druck und hat sich mit dem Onlinezugangsgesetz ambitionierte Ziele gesetzt. Erklärtes Vor- IMPRESSUM bild ist dabei – wen wundert es – auch Dänemark. Ist das sinnvoll? Lässt sich das Herausgeber: DGB-Bundesvorstand dänische Modell auf Deutschland übertragen? Und wenn ja, was bedeutet das für Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin BürgerInnen und Beschäftigte konkret? Wir haben uns ein eigenes Bild gemacht Verantwortlich für den Inhalt: Elke Hannack und in Kopenhagen drei Tage lang die digitalisierte Verwaltung in Dänemark er- Redaktion: Alexander Böttcher, Lisa Kranz, Silvia Pahlke, kundet. Dabei haben wir mit Behörden, BürgerInnen, Gewerkschaften und Be- Henriette Schwarz, Niels Spilker Verlag, Vertrieb und Anzeigenmarketing: schäftigten gesprochen. Unsere Erkenntnisse und Einschätzungen finden Sie im INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte aktuellen Titel. Schulstr. 30 c, 67125 Dannstadt-Schauernheim Telefon: 0211 72134572, Telefax: 0211 7300275 infoservice@beamten-informationen.de Viel Spaß bei der Lektüre www.dgb.de/beamtenmagazin www.dgb.de/beamtenmagazinabo Gestaltung: SCHIRMWERK, Essen Ihre Elke Hannack Titelbild: Ursula Bach Druck: Druckstudio GmbH, Düsseldorf Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 26. Jahrgang Jahresbezugspreis: 10,00 Euro inkl. Zustellgebühr Jahresbezugspreis inkl. Ratgeber „Wissenswertes für Beamtinnen und Beamte“: 19,50 Euro inkl. Zustellgebühr magazin für beamtinnen und beamte 3
Digitaler Wandel der öffentlichen Verwaltung Vorbild Dänemark? Die Digitalisierung verändert alles – diese Binse gilt auch für die Verwaltung in Deutschland. Doch hierzulande ist die Digitalisierung der öffentlichen Dienste bislang keine Erfolgstory. Das Mammut projekt stockt an allen Ecken und Enden. Drei Tage Intensivprogramm beim Klassenprimus in puncto Digitalisierung, Dänemark, zeigen, dass die Gründe dafür vielschichtig sind: Denn Veränderung ist kein Automatismus. Veränderung benötigt Offenheit und Pragmatismus, einen langfristigen Plan Foto: istockphoto.de/william87 sowie Zusammenarbeit und Investitionen. Vor allem aber Vertrauen. Und zwar bei Beschäftigten und BürgerInnen. Unser Fazit: Das dänische Erfolgsmodell passt als Vorbild für Deutschland nur bedingt. Allerdings können wir von den DänInnen dennoch einiges lernen. Die Politik in Deutschland will mehr „Drive“ in die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Der Einsatz von PCs machte die Verwaltung Verwaltungen bekommen. Erklärtes Vorbild dabei ist auch Dänemark. papierärmer, effizienter und kostengünstiger. Heute ist der dänische Wie einfach es der Staat seinen BürgerInnen machen kann, zeigt unser Staat durchdigitalisiert, die Kommunikation mit der Wirtschaft und den Nachbar im Norden. „Die Steuererklärung dauert bei uns für die meis- BürgerInnen läuft fast nur noch über Portale wie etwa dem Bürgerpor- ten maximal fünf Minuten“, sagt Lone Skak-Nørskov, Botschaftsrätin tal borger.dk. Damit wird vor allem eines deutlich: Die Digitalisierung für Digitalisierung in der dänischen Botschaft in Berlin. Denn die wich- der öffentlichen Dienste kommt weder von alleine, noch über Nacht. tigsten Daten der BürgerInnen liegen den Behörden vor. Schulanmel- Immerhin sprechen wir in Dänemark von über 36 Jahren zielgerichte- dungen und andere Behördengänge erledigen fast alle DänInnen so in ter Veränderung. Einer Veränderung, die von allen politischen Blöcken kurzer Zeit im Netz, selbst die Rente beantragen 95 Prozent digital. Ba- mitgetragen wurde. Auch die Gewerkschaften haben sich selbstbe- sis dafür ist die sogenannte CPR-Nummer, eine persönliche Identifika- wusst eingebracht: „Es gibt in Dänemark keine Reform, die ohne die tionsnummer, die einen schnellen Datenaustausch ermöglicht. Unter Beteiligung der Gewerkschaften gemacht wurde,“ betont Majbrit Ber- anderem deshalb liegt Dänemark beim europäischen Digitalisierungs- lau, stellvertretende Vorsitzende des dänischen Gewerkschaftsbundes index (DESI) auf Platz eins, Deutschland dagegen auf Platz 14. (FH). Doch wie hat Dänemark das geschafft? Und wichtiger, taugt Dänemark überhaupt als Vorbild für Deutschland? Zeit für den DGB, sich vor Ort ein Am Anfang war der Plan eigenes Bild vom „digitalen Dänemark“ zu machen. Vom 14. bis 16. Mai Hinzu kommt: Bereits 2001 begannen der dänische Staat zusammen 2019 sprachen Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB, und mit dem kommunalen wie regionalen Landesverband mit der Entwick- eine Gewerkschaftsdelegation in Kopenhagen mit Wissenschaftlern, Be- lung der digitalen Infrastruktur, die heute das dänische Modell kenn- hördenvertreterInnen, BürgerInnen und GewerkschafterInnen. zeichnet. Seit dem wurden laut Lucia Velasco Mena von der dänischen Digitalisierungsbehörde mehr als über 100 Dienstleistungsgebiete in- Aus der Not geboren nerhalb des öffentlichen Sektors digitalisiert, viele davon sind mittler- Historisch gesehen hat die Digitalisierung der dänischen Verwaltung weile obligatorisch – hierunter Post und Steuerangabe. „Alle fünf Jah- bereits in den 1970er Jahren begonnen. Das Land befand sich durch re definieren wir die Agenda für die nächsten Jahre. Die Kosten für die die Ölkrisen in den 1970er Jahren in einer wirtschaftlich schwierigen Umsetzung dieser Digitalisierungsstrategie werden zu jeweils 40 Pro- Lage. Die Politik reagierte 1983 unter anderem mit einer Reform der zent auf Staat und Gemeinden aufgeteilt“, so Velasco Mena weiter. Die 4 magazin für beamtinnen und beamte
TITEL Das Programm im Überblick Tag 1: 14:00 Uhr Empfang in der deutschen Botschaft 18:00 Uhr Austausch mit KollegInnen des dänischen Hauptverbands der Gewerkschaftsbewegung Tag 2: 09:30 Uhr Besuch des dänischen Bürgeramts in Frederiksberg 12:30 Uhr Besuch der dänischen Digitalisierungsbehörde 15:30 Uhr Treffen mit dänischen GewerkschafterInnen Tag 3: 09:30 Uhr Besuch des eGovernmentLab 13:30 Uhr Wissenschaftlicher Austausch zu Digitalisierung und Beschäftigten 16:30 Uhr Hintergrundgespräch mit einer deutschen Ärztin in Kopenhagen Regionen beteiligen sich mit 20 Prozent an der Finanzierung. Diese ist es eine Sache des Vertrauens“, erklärt Botschaftsrat in der Deut- Form der Kooperation ist Teil des dänischen Pragmatismus. Die Ko- schen Botschaft Hans von Schroeder. In Dänemark vertrauten die Bür- operation geht aber noch weiter. Viele, fast alle, öffentliche Aufga- gerInnen ihren Behörden. Sie stellen daher auch bereitwillig ihre Da- ben werden an Private ausgegliedert, öffentliche mit privaten Ange- ten bereit, während in Deutschland das Vertrauen in staatliche und boten verzahnt: Mit der sogenannten NemID werden seit 2010 alle gesellschaftliche Institutionen eher sinkt. Dass das Vertrauen bleibt, DännInnen ab 15 Jahren zu digitalen BürgerInnen. Mit diesem Zu- ist erklärtes Ziel der dänischen Regierung, erklärt Merete Elisabeth gang können sie beispielweise Kindergeld oder die Rente beantra- Røder, Leiterin des Sekretariats im Bürgeramt von Frederiksberg. gen, aber eben auch Geld überweisen, Arzttermine buchen und in Transparenz ist hierfür wesentlich und bedeutet praktisch, dass die den Bibliotheken Bücher ausleihen. Der Preis für diesen Service? Die BürgerInnen einen Einblick in Verwaltungsverfahren, Beschlussgrund- BürgerInnen sind praktisch gläsern, nehmen daran aber wenig An- lagen und natürlich ihre Daten erhalten. Sie können ganz konkret stoß. Und das hat Gründe. nachverfolgen, wer wann und warum auf ihre Daten zugegriffen hat. Fotos: Jan Piegsa Elke Hannack (l.) im Gespräch mit Majbrit Berlau, stellv. Vorsitzende des dänischen Gewerkschaftsbundes (r.) NemID Code card, der Schlüssel für diverse Onlineangebote Dänischer Pragmatismus und hohes Vertrauen in den Staat Die Arbeitsrealität hat sich gewandelt Die Unterschiede zwischen Dänemark und Deutschland liegen auf der Hinzu kommt: BürgerInnen und Beschäftigte sind während des ste- Hand. Deutschland ist groß, Dänemark ist klein. Deutschland ist eine ten Digitalisierungsprozesses immer beteiligt und eingebunden wor- parlamentarische Bundesrepublik mit 16 Bundesländern und über den. Ob verpflichtende Schulungen, Kurse und Weiterbildung, das Er- 10.000 Gemeinden. Dänemark ist eine parlamentarische Monarchie lernen der digitalen Selbstbedienung als Erfolgsfaktor wurde berück- mit fünf Regionen und 98 Kommunen. Deutschland hat 83 Millionen sichtig. Aber die Digitalisierung der öffentlichen Dienste hat natürlich Einwohner, Dänemark 5,6 Millionen. Und dennoch – das Dänemark trotzdem die Beschäftigtenstruktur und viele Tätigkeiten verändert. ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung ist, hat nicht nur etwas mit Früher arbeiteten knapp 90 MitarbeiterInnen im Bürgeramt von Fre- schlankeren Strukturen und weniger Einwohnern zu tun. „Am Ende deriksberg. Heute sind es 20 bis 25 Prozent weniger. Viele Tätigkei- magazin für beamtinnen und beamte 5
TITEL ten sind automatisiert worden, beziehungsweise werden von BürgerIn- nen zu Hause oder im Amt an Computern mit Touchscreens (gegebe- nenfalls mit Unterstützung) eigenständig getätigt. Mehr Beschäftigte arbeiten daher heute im sogenannten Backoffice und beantworten Fragen per Mail oder Telefon. Ihr Berufsalltag hat sich massiv verändert. Sie sollen gegenüber den BürgerInnen heute mehr als Coach mit All- Foto: Jan Piegsa roundwissen auftreten, als Spezialist für ein bestimmtes Verwaltungs- verfahren. Elke Hannack und Lone Skak-Nørskov, Botschaftsrätin für Digitalisierung (v. r. n. l.) Trotz Automatisierung und Digitalisierung ist der Anteil der Beschäftig- ten im öffentlichen Sektor seit 2008 von knapp 712.000 leicht auf cir- weisende Entscheidungen müssen gemeinsam getroffen und dann ca 713.600 Beschäftigte gestiegen. Allerdings hat auch der Anteil an auch getragen werden. Nicht zuletzt müssen die Beschäftigten ent- höher qualifizierten Beschäftigten zugenommen. Auch hat sich die Al- sprechend qualifiziert werden. Die Digitalisierung erfordert neue, teils tersstruktur gewandelt. Die Arbeit in der Verwaltung scheint nun für anders gelagerte Kompetenzen. Um auch die nötige Offenheit bei Be- Ältere weitaus weniger attraktiv als für Jüngere. Entwicklungen, die vor schäftigten zu erhalten, sind – das haben wir in Dänemark deutlich ge- dem Hintergrund der Digitalisierung der Verwaltung auch in Deutsch- sehen – entsprechende Weiterbildungen unerlässlich und können zu- land bedacht werden müssen. dem die Angst nehmen, durch die Veränderungen auf der Strecke zu bleiben.“ Fazit: Der digitale Wandel kommt nicht von alleine Der Blick über den Tellerrand hilft. Dänemark ist in vielen Bereichen bei der Digitalisierung der öffentlichen Dienste Vorbild. Aber nicht alles da- E-Government in Dänemark von ist auch in Deutschland erstrebenswert. Der hohe Grad an Privati- 1983 Beginn der Verwaltungsmodernisierung sierung, vor allem der Daten von BürgerInnen, gehört aus Sicht des 2001 Entwicklung der nationalen Digitalstrategie zusammen vom DGB sicherlich nicht dazu. Gleichzeitig können wir in anderen Berei- Staat und dem kommunalen sowie regionalen Landesverband chen lernen. Für Elke Hannack ist eines deutlich geworden: „Um die 2004 Einführung der E-Rechnung Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben, brauchen wir wie in Dä- 2006 Digitale und Handschriftliche Signatur sind gleichberechtigt nemark endlich eine koordinierende Stelle mit ausreichend Personal 2007 Einführung der NemID und der digitalen Post und Kompetenzen, die Vorhaben und Aktivitäten von Bund, Ländern Seit 2014 Digitale Kommunikation mit Behörden ist obligatorisch und Kommunen stärker und strategischer als bisher zusammenführt. für alle BürgerInnen, auch Sozialleistungen werden digital abge- Zudem kann die Digitalisierung nur funktionieren, wenn die Beschäf- wickelt. tigten und ihre Interessenvertreter beteiligt werden. Gerade richtungs- INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte Absender – Anzeige – Name, Vorname Firma SEMINAR-SERVICE „Beamtenversorgungsrecht“ Straße Von Praktikern für die Praxis PLZ, Ort Die Teilnehmer erhalten während des Seminars themenbezogene Unterlagen, bei- spielsweise einen Ratgeber zur „Beamtenversorgung in Bund und Ländern“, den E-Mail aktuellen Text des Beamtenversorgungsgesetzes (BeamtVG) und einen Folienvortrag zum Beamtenversorgungsrecht“. Datum Hotel Die Seminare finden in ausgesuchten Hotels mit günstiger Verkehrsanbin- Unterschrift dung (Nähe Hauptbahnhof) statt. Tagungsverpflegung ist im Preis enthalten (Kaffee am Vormittag, Lunch und Nachmittagskaffee mit Kuchen/Gebäck). Kontaktdaten Teilnehmergebühr 295,00 Euro zzgl. MwSt. INFO-SERVICE Anmeldungen möglich über: Öffentlicher Dienst/Beamte Telefax: 0211 7300275 Ja, ich melde mich verbindlich für das Seminar an. Schulstr. 30 c infoservice@beamten-informationen.de l Donnerstag, 26.09.2019, Frankfurt a.M. 67125 Dannstadt-Schauernheim www.die-oeffentliche-verwaltung.de
AUS DEM BUND SoldatInnen Invictus Games sollen nach Deutschland 2018 hat die Bundesregierung angekündigt, sich für die Austra- gung der Invictus Games in Deutschland im Jahr 2022 oder später einzusetzen. Die Spiele wurden 2014 von Prinz Harry, Duke of Sus- sex, ins Leben gerufen, um die Lebenssituation versehrter Solda- tInnen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und ihnen damit eine größere Anerkennung zuteilwerden zu lassen. Kriegsversehr- te SoldatInnen können bei der Sportveranstaltung in insgesamt 12 Sportarten antreten. Dabei steht weniger der sportliche Erfolg sondern insbesondere die Rehabilitation der Betroffenen im Mit- telpunkt. Die für die Teilnahme erforderliche regelmäßige, struktu- Fotos: ACHPF / Shutterstock.com rierte Trainingsvorbereitung könne laut Initiatoren den Weg zurück in den Alltag erleichtern. Die Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben nun einen Antrag in den Bundestag eingebracht, indem sie die Initiative der Bundesregierung als Zeichen der Aner- kennung und Wertschätzung für versehrte SoldatInnen begrüßen (Drucksache 19/8262). Derzeit würden knapp 3.500 SoldatInnen in mehr als 15 Einsätzen helfen, internationale Konflikte einzu- dämmen. Nicht wenige von ihnen kämen mit physischen und/oder Digitalisierung der Verwaltung psychischen Verletzungen zurück. In dem Antrag wird die Bundes- regierung unter anderem aufgefordert, sich für eine gezielte Vor- Bundestag berät IT-Änderungsstaatsvertrag bereitung und Qualifikation von SoldatInnen einzusetzen, die an Am 9. Mai stand im Bundestag der Gesetzentwurf zum Ersten IT- den Wettkämpfen teilnehmen wollen. Dabei sollen sie sich bei der Änderungsstaatsvertrag auf der Tagesordnung (Drucksache Vorbereitung auch auf die fachliche Expertise der Sportschule der 19/9737). Das Plenum überwies den Entwurf eines „Ersten Bundeswehr stützen können. Die nächsten Invictus Games finden Staatsvertrags zur Änderung des Vertrags über die Einrichtung 2020 in Den Haag statt. des IT-Planungsrats und über die Grundlagen der Zusammenar- beit beim Einsatz der Informationstechnologie in den Verwaltun- 115 gen von Bund und Ländern – Vertrag zur Ausführung von Artikel 91c GG“ zur federführenden Beratung an den Ausschuss für In- Behördenrufnummer neres und Heimat. Die Bundeskanzlerin sowie die Regierungs- chefInnen der Länder hatten sich zuvor im Dezember 2018 auf 115 immer bekannter die Änderung des Staatsvertrags geeinigt. Ziel sei, die IT-Zusam- Seit 2011 gibt es mit der einheitlichen Behördenrufnummer 115 menarbeit der öffentlichen Verwaltungen weiterzuentwickeln. für die BürgerInnen das Angebot einer besseren Kommunikation Dazu soll zum 1. Januar 2020 eine von Bund und Ländern ge- mit der öffentlichen Verwaltung. In den Gebieten, in denen die meinsam getragene rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts Nummer geschaltet ist, erhalten sie telefonisch Auskunft zu allen geschaffen werden, die den IT-Planungsrat unterstützt. Die Föde- Behördenangelegenheiten. Sowohl zu Fragen, die die lokale Ver- rale IT-Kooperation, kurz FITKO, soll als gemeinsame Anstalt in waltung betreffen, als auch zu Fragen an die Behörden der Länder Frankfurt am Main angesiedelt werden und die Vernetzung zwi- oder des Bundes. Eine repräsentative Umfrage des Instituts für schen Bund und Ländern verbessern. Zudem verpflichten sich Demoskopie Allensbach zeigt jetzt, dass die 115 immer be- diese, dem IT-Planungsrat für die Jahre 2020 bis 2022 ein Digita- kannter wird. Im Vergleich zu 2017 ist der Grad der Bekannt- lisierungsbudget in Höhe von bis zu 180 Millionen Euro bereit zu heit der Behördenrufnummer um 8 Prozentpunkte auf 36 Pro- stellen. Mit dem Budget sollen Projekte und Vorhaben für die Di- zent gestiegen. Dabei ist in den Kommunen, die den Service an- gitalisierung von Verwaltungsleistungen unterstützt werden, die bieten, der Anteil mit knapp 50 Prozent höher, als in den Städten auf allen föderalen Ebenen zum Einsatz kommen. Hintergrund ist und Kreisen ohne 115. Insgesamt wurden im letzten Jahr 2,4 Mil- das erklärte Ziel von Bund, Ländern und Kommunen, im Rahmen lionen Gespräche über die Nummer geführt. Über 550 Kommu- des Onlinezugangsgesetzes (OZG), bis 2022 alle Verwaltungs- nen, 12 Länder und die Bundesverwaltung haben leistungen in Deutschland über Verwaltungsportale auch digital sich dem Verbund angeschlossen. anzubieten und diese Portale zu einem Verbund zu verknüpfen. magazin für beamtinnen und beamte 7
AUS DEM BUND Populismus GdP-Fachtagung mit klarer Botschaft Am 9. und 10. Mai beschäftigte sich die GdP intensiv mit den Auswirkungen von Populismus auf Staat und Gesellschaft. Der stellvertretende GdP-Bundesvorsit- zende Dietmar Schilff wies vor rund 200 TeilnehmerIn- nen darauf hin, dass der aktuelle Populismus in Deutschland und Europa die GewerkschafterInnen, die Polizeibeschäftigten und unsere ganze Gesellschaft vor große Herausforderungen stelle. „Es ist daher fol- gerichtig, dass wir uns auch innerhalb unserer Ge- werkschaft intensiv mit den Ursachen, Erscheinungs- formen und Folgen des Populismus auseinandersetzen und unsere ablehnende Haltung gegenüber jeglichen antidemokratischen und menschenverachtenden Ten- denzen unmissverständlich zum Ausdruck bringen“, sagte er. Ein klares und unumstößliches Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung sei die unumstößliche Grundlage unseres gewerkschaftlichen und dienstlichen Handelns. Leicht eingängige Parolen seien unvermindert an Stammtischen zu hören. Diese hätten längst auch Einzug in die sozialen Netzwerke gefunden. In sogenannten Filterblasen und Echokam- mern des Internets würden gezielt sowohl Ängste ge- schürt und Ansichten verstärkt, als auch Parolen und Behauptungen unwidersprochen zur scheinbaren Wirk- lichkeit, betonte Schilff. Zahlreiche ExpertInnen erör- terten an beiden Veranstaltungstagen mögliche Wege, dem zunehmenden Populismus entgegen zu treten. Populismus sei zwar kein Verbrechen, in den falschen Händen und unter geeigneten Rahmenbedingungen jedoch ein höchst gefährliches Mittel der politischen Wo Sie im Leben Beeinflussung, so Schilffs Fazit. Es sei unumgänglich, sein eigenes Informationsverhalten auf die Empfäng- lichkeit für manipulierende Informationen zu überprü- auch hinwollen, fen. Das gelte nicht nur für politische Themen, sondern prinzipiell für den gesamten Alltag. Zudem sei Demo- wir haben den kratie kein Naturgesetz, sondern müsse gelebt und auch verteidigt werden. passenden Schutz. www.nuernberger.de/ beamte-oeffentlicher-dienst Foto: istockphoto.de/ismagilov
INTERVIEW „Die Herausforderungen steigen“ Interview mit der dänischen Botschaftsrätin Lone Skak-Nørskov, Digitalisierung bei der Königlichen Dänischen Botschaft, Berlin Deutschland liegt bei der Digitalisierung des öffentlichen Dienstes in internationalen Vergleichen allenfalls im Mittelfeld. Doch die Politik will aufholen und hat mit dem Portalverbund, dem Bürgerkonto und dem Onlinezugangsgesetz entsprechende Grundlagen gelegt. Damit steht insbesondere die Verwaltung vor einer der größten Veränderungen in ihrer Foto: istockphoto.de/Andrey Suslov Geschichte. In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder nach Norden Mehr Informationen zu geschaut. Eines der erklärten Vorbilder ist Dänemark. Wir haben die däni- den digitalen Aktivitäten sche Botschaftsrätin in Berlin, Lone Skak-Nørskov, zu den Gründen befragt. in Dänemark finden Sie unter: www.digitales- daenemark.de Dänemark ist zum Weltmeister der Digitalisierung gekürt worden. Die Es haben sich daher alle staatlichen und kommunalen Behörden ange- Dänen belegen nach dem „DESI“, dem Digital Economy and Society schlossen und wir konnten im öffentlichen Sektor eine breite Digitali- Index, aktuell den ersten Platz. Wie hat Dänemark das erreicht? sierung durchführen. Viele Faktoren haben da eine Rolle gespielt, aber ich denke es war we- sentlich, dass wir uns gemeinsam Ziele gesetzt haben. Wie zum Bei- Was sind aus Ihrer Sicht Erfolgsfaktoren in Dänemark und lassen sich spiel, dass 80 Prozent der schriftlichen Kommunikation mit dem Öf- diese auch auf andere politische Systeme übertragen? fentlichen Sektor digital sein muss. Wir haben sowohl einzeln als auch Ich denke, es ist wichtig, keine Angst vor Fehlern zu haben, aus unse- gemeinsam daran gearbeitet, die gesetzten Ziele zu erreichen. Daher ren Fehlern zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen. Dar- ist heute der digitale Bürger eher die Regel und nicht die Ausnahme. über hinaus ist es wichtig zu akzeptieren, dass nicht jeder digital wird Ein weiterer entscheidender Faktor ist meiner Meinung nach, dass wir oder sich online zurecht findet. Ich denke auch, dass es entscheidend schrittweise eine starke nationale digitale Infrastruktur aufgebaut ha- war, dass alle drei dänischen Regierungsebenen zusammengearbeitet ben. Ein wichtiges Element dabei ist unsere digitale ID, die sowohl für haben: Staat, Region und Gemeinde. Wenn wir nicht einig über den die Kommunikation mit der öffentlichen Verwaltung als auch für Online- gleichen Weg und die Finanzierung geworden wären, glaube ich nicht, Banking, Versicherungen und sogar für Terminvereinbarungen beim dass wir es so weit geschafft hätten. Ich sehe keinen Grund dafür, dass Friseur verwendet wird. Die digitale ID war eine Voraussetzung dafür, andere politische Systeme nicht ein ähnliches Maß an Digitalisierung dass die Prozesse von Anträgen, wie zum Beispiel für Wohngeld, digi- erreichen können, aber ich denke, dass die Wege zum Ziel nicht immer tal durchgeführt werden können, von der Antragstellung bis hin zur gleich sind. Zahlung. Lone Skak-Nørskov ist Dänin und seit August Dänemark hat schon vor Jahren begonnen, seine Verwaltung zu digita- 2016 Botschaftsrätin für Digitalisierung bei der lisieren. Bürgerinnen und Bürger aber auch Unternehmen regeln sämt- Königlichen Dänischen Botschaft in Berlin. In ih- rer Position arbeitet sie an einer engeren Zusam- liche Behördengänge komplett digital, egal ob Unternehmensgründung, menarbeit zwischen dänischen und deutschen Scheidung oder Kindergeld. Warum hat Dänemark so früh den Schwer- Behörden im Bereich der Digitalisierung. punkt auf die Digitalisierung gelegt? Beruflich hat sich Lone Skak-Nørskov in den letz- Unsere Auffassung ist, dass wir aufgrund der demografischen Entwick- ten zehn Jahren mit der Digitalisierung der öf- fentlichen Verwaltung in Dänemark beschäftigt. lung keine andere Möglichkeit hatten unseren Wohlfahrtsstaat auf- Insbesondere war sie bis Juli 2016 Projektleiterin recht zu erhalten. Mit Hilfe der Digitalisierung ist es möglich, den glei- für das umfassende Infrastrukturprojekt Digitale Post der dänischen Digitalisierungsbehörde, wel- chen oder sogar einen besseren Service für geringere Kosten anzubie- che dem dänischen Finanzministerium angegliedert ist. Die Digitale Post, welche ten. Darüber hinaus erwartet die Bevölkerung und nicht zuletzt auch mit der DE-Mail vergleichbar ist, ist seit 2014 für alle dänischen Bürger und Unter- nehmen obligatorisch und hat dazu beigetragen, dass 80 Prozent der Kommunika- die Unternehmen, dass die Kommunikation und Interaktion mit dem tion mit der öffentlichen Verwaltung digital von statten geht. öffentlichen Sektor so einfach ist wie zum Beispiel online einzukaufen. magazin für beamtinnen und beamte 9
AUS DEN LÄNDERN Baden-Württemberg Bayern GEW das Land auf, die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Angestellten zu ver- Lehrkräfte: Zeitmangel München-Zulage soll bessern. größtes Problem verdoppelt werden Die GEW hat die Ergebnisse einer Umfrage un- Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter Brandenburg ter Lehrkräften an allen Schularten in Baden- (SPD) nutzte sein traditionelles Grußwort Württemberg präsentiert. Von 5.700 LehrerIn- auf der 1. Mai-Kundgebung für eine Überra- Landtag beschließt pauschale Beihilfe nen, die sich beteiligt haben, sehen mehr als schung. Er verkündete, dass die SPD-Fraktion Hamburg, Bremen und jetzt auch Branden- 80 Prozent den Zeitmangel als größtes Prob- im Münchner Stadtrat die Verdoppelung der burg: Am 16. Mai hat der Landtag das Gesetz lem im Schulalltag. Sie wollen mehr Zeit für München-Zulage für die städtischen Beschäf- zur Einführung einer pauschalen Beihilfe be- gute Bildung. Als ein wesentlicher Grund wird tigten anstrebe. Die Verwaltung solle beauf- schlossen. Mit einer Änderung des § 62 Be- genannt, dass die Aufgaben außerhalb des tragt werden, dies mit ver.di tarifvertraglich amtengesetz für das Land Brandenburg wird umzusetzen. Die derzeitige Zulage, die die Be- eine zusätzliche Form der Beihilfegewährung lastungen durch die teuren Lebenshaltungs- in der Gestalt einer Pauschale zur hälftigen kosten im Ballungsraum München lindern soll, Deckung der Kosten einer Krankenvollversi- beträgt rund 134 Euro monatlich. Sie ist in ei- cherung geschaffen. Die pauschale Beihilfe er- nem Tarifvertrag zwischen der Landeshaupt- gänzt das bisherige System der Gewährung stadt und ver.di vereinbart. Die Zulage erhal- individueller Beihilfen zu einzelnen Aufwen- ten Beschäftigte bis zur Entgeltgruppe 9c bzw. dungen. Auf Antrag wird an Stelle der indivi- P 12 sowie im Sozial- und Erziehungsdienst bis duellen Beihilfen eine pauschale Beihilfe ge- S 14. Münchens ver.di-Geschäftsführer Hein- währt, wenn die beihilfefähige Person freiwil- rich Birner lobt den Vorstoß: „Ein Euro Netto- lig in der gesetzlichen Krankenversicherung lohn ist wegen der teuren Lebenshaltungskos- oder in entsprechendem Umfang in einer pri- ten in München weniger wert als in Mecklen- vaten Krankenversicherung versichert ist, dies burg-Vorpommern. Deshalb sind regionale nachweist und ihren Verzicht auf ergänzende Hochpreiszulagen sinnvoll.“ Beihilfen erklärt. Die Entscheidung ist unwi- derruflich. Die Regelung tritt am 1. Januar Berlin 2020 in Kraft. istockphoto.de/code6d „Rückkehr zur Lehrkräfte Bremen verbeamtung nicht sinnvoll“ Die GEW Berlin hält eine Rückkehr zur Verbe- Bürgerschaft beschließt amtung von Lehrkräften unter den Bedingun- pauschale Beihilfe Unterrichts zugenommen haben. Als größte gen des im Land Berlin geltenden Beamten- Mit Bremen führt nach Hamburg ein weiteres Herausforderung im Unterricht wird die Leis- rechts nicht für sinnvoll. Das hat die Landes- Land die sogenannte pauschale Beihilfe ein. tungsbandbreite der SchülerInnen gesehen. delegiertenversammlung der GEW im Mai mit Die Bremische Bürgerschaft hat das 19. Gesetz Die offenen Antworten der Umfrage-Teilneh- großer Mehrheit beschlossen. „Die Rückkehr zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften am merInnen dokumentieren laut GEW-Landes- zur Verbeamtung von Lehrkräften löst keine 9. Mai beschlossen. Mit Artikel 2 des Gesetzes vorsitzender Doro Moritz die große Unzufrie- Probleme, sondern schafft neue“, heißt es in wird in § 80 Bremisches Beamtengesetz eine denheit der pädagogischen Profis mit der Bil- dem Beschluss. Die vorhandene Spaltung der ergänzende Regelung zur Beihilfe eingeführt. dungspolitik von Grünen und CDU: „Mehrere Beschäftigten an den Schulen würde ver- Damit wird BeamtInnen ab dem 1. Januar 2020 tausend Lehrkräfte haben uns zum Teil seiten- schärft. „Sollte die Verbeamtung für Lehrkräf- auf Antrag anstelle der individuellen Beihilfen lange Rückmeldungen geschickt. Alle zeigen, te wiedereingeführt werden, bliebe nach un- eine monatliche Pauschale gewährt, wenn dass in den Schulen nach drei Jahren grün- seren Informationen mehr als ein Drittel der Beihilfeberechtigte freiwillig in der gesetzli- schwarzer Regierungszeit Frust herrscht. Es Lehrkräfte außen vor. Ältere und gesundheit- chen Krankenversicherung oder in entspre- wurde viel versprochen und angekündigt, aber lich beeinträchtigte Lehrkräfte würden nach chendem Umfang in einer privaten Kranken- am Arbeitsplatz Schule sind keine Verbesse- geltendem Berliner Recht nicht verbeamtet versicherung versichert sind und ihren Verzicht rungen zu spüren. An erster Stelle nennen die werden“, erklärte Udo Mertens, Leiter des auf ergänzende Beihilfen erklären. Bei neuen Lehrerinnen und Lehrer den Wunsch nach ei- GEW-Vorstandsbereichs Beamten-, Angestell- Verbeamtungen kann die Pauschale bereits ner Senkung ihrer Arbeitszeit.“ ten- und Tarifpolitik. Stattdessen fordert die ab Verkündung des Gesetzes beantragt wer- 10 magazin für beamtinnen und beamte
den. Die Entscheidung für die Pauschale ist Einsätze nicht disponieren. Die Leitstellen wie- tage pro PolizeivollzugsbeamtIn binnen eines unwiderruflich. Die Gesetzesinitiative des Se- derum fühlen sich laut ver.di nicht verantwort- Jahres von 48,9 auf 55,9 Tage (Drucksache nats ging auf eine langjährige Forderung des lich. Aus ohnehin überlangen Schichten wür- 7/3310). Für Christian Schumacher, Landes- DGB und seiner Gewerkschaften zurück. Der den Arbeitstage mit 13 oder 14 Stunden. Das vorsitzender der GdP, ist diese Fehlentwick- DGB hatte die Entstehung des Gesetzes kons- mache es für die Beschäftigten unmöglich, lung eine Folge des jahrelangen Personalab- truktiv und unterstützend begleitet. ihre Arbeitskraft bis zur Folgeschicht zu rege- baus. „Wir fordern daher die Landesregierung nerieren, berichtet Stefan Röhrhoff, zuständi- auf, die Überlastung der Beschäftigten ernst Hamburg ger ver.di-Gewerkschaftssekretär in Hessen. zu nehmen und aktiv gegenzusteuern“, so Die Landespolitik könne das Problem lösen, Schumacher. Die Reduzierung der Wochenar- Erschwerniszulagen werden erhöht zum Beispiel indem die Leitstellen angewie- beitszeit sei dafür ein sinnvoller Weg. Nach den Verbesserungen bei den Erschwer- sen würden, beim Disponieren der Einsatz- niszulagen in Schleswig-Holstein und Mecklen- fahrzeuge das Arbeitszeitgesetz einzuhalten. Niedersachsen burg-Vorpommern zieht nun auch Hamburg „Wir werden die Dokumentation einige Zeit nach. Mit der Zweiten Verordnung zur Ände- fortführen und sie dann praktisch als Daten- GEW: Digitalisierung darf nicht rung der Hamburgischen Erschwerniszulagen- basis der Politik übergeben“, so Röhrhoff. zum Selbstzweck werden verordnung erfolgen erkennbare Verbesserun- Über den Digitalpakt Schule erhält Nieder- gen für BeamtInnen im Feuerwehreinsatzdienst Mecklenburg-Vorpommern sachsen 470 Millionen Euro vom Bund, wel- und für BeamtInnen, die besondere polizeili- che durch das Land um weitere 50 Millionen che Einsätze – zum Beispiel im Mobilen Ein- Polizei braucht Entlastung Euro aufgestockt werden. Das Geld steht bis satzkommando – wahrnehmen. Für den Be- Die Zahl krankheitsbedingter Fehltage im Poli- 2024 für eine bessere IT-Infrastruktur an Schu- reich des Feuerwehreinsatzdienstes werden mit zeivollzugsdienst in Mecklenburg-Vorpommern len zur Verfügung. Mit Blick auf die inhaltli- der Verordnung eigene Sätze für den Dienst zu ist deutlich gestiegen: 2018 wurden insge- chen Ziele des Digitalpaktes verdeutlichte Kul- ungünstigen Zeiten festgelegt, die aber unter- samt 187.448 Krankentage registriert. Das ist tusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), dass halb der entsprechenden Zulagen für den Po- im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 9,6 es nicht um eine umfassende Digitalisierung lizeibereich bleiben. Im Bereich der besonde- Prozent bzw. eine Zunahme um 16.414 Tage. von Schule ginge. Vielmehr würden bewährte ren polizeilichen Einsätze werden einige Zula- Wie aus der Antwort der Landesregierung auf Lernformen ergänzt: „Wir verfolgen in Nieder- gen deutlich erhöht bzw. teilweise neue eine Kleine Anfrage hervorgeht, macht sich sachsen das Ziel, Lernen mit und über Medien Zulagen eingeführt. Der DGB begrüßt die Ver- die Belastung vor allem bei älteren Beschäf- dort einzubinden, wo es pädagogisch sinnvoll besserungen, kritisiert aber die ungleiche Be- tigten bemerkbar. Bei den über 51-Jährigen oder notwendig ist.“ Diese Sichtweise wird handlung verschiedener Beamtengruppen mit stieg die durchschnittliche Zahl der Kranken- von der GEW unterstützt, denn ein Digital-Hy- vergleichbaren Belastungen und unterbreitet eigene Vorschläge zur Ausgestaltung der Er- schwerniszulagen. Hessen Pausenlos in die Überstunden ver.di fordert Beschäftigte im Rettungsdienst an verschiedenen Standorten in Hessen auf, immer wiederkehrende Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz systematisch zu dokumentie- ren. Das Land hat den Kommunen und Land- kreisen die Befugnisse zur Disponierung der Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes über- istockphoto.de/digitalgenetics tragen. Die Verantwortung für die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes liegt dagegen bei den freien Trägern, den Arbeitgebern der Rettungs- dienstmitarbeiterInnen. Sie können die Einhal- tung von Pausen und einen pünktlichen Fei erabend aber nicht sicherstellen, weil sie die magazin für beamtinnen und beamte 11
AUS DEN LÄNDERN pe sei wenig hilfreich. Die Lehrkräfte müssten genden Ausmaß zugenommen haben. Diese dem gingen Störungen des Unterrichts deut- die Methodenfreiheit behalten und über den Angriffe können wir nicht tolerieren“, erklärte lich zurück. Die Realität seien allerdings in Medieneinsatz entscheiden können. „Die GEW Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Aus vielen Schulen 29 und mehr SchülerInnen pro will umfassende Konzepte zur Lehrkräfteschu- diesem Grund haben das rheinland-pfälzische Klasse. Individualisiertes und kooperatives lung in diesem Bereich, bevor das Geld für Kabinett und StaatssekretärInnen Dienststel- Lernen lasse sich deshalb nicht verwirklichen, blinkende Endgeräte ausgegeben wird“, er- len besucht, um mit Betroffenen zu sprechen insofern sieht die Gewerkschaft Handlungs- klärt die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. und sich direkt zu informieren. Dietmar Mu- bedarf: „Wir erwarten eine klare Aussage des Zudem müssten Wartung und Reparatur der scheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/ Bildungsministers zur Senkung des Klassen- Technik und die Folgekosten für Schulen und Saarland, bekräftigte: „Es ist gut, dass die teilers an den Schulen“, so Birgit Jenni, Vorsit- Schulträger bedacht werden. Landesregierung mit den Gewerkschaften ein zende der GEW-Saarland. deutliches Zeichen setzt.“ Der DGB und seine Nordrhein-Westfalen Mitgliedsgewerkschaften zogen in der Nach- Sachsen bereitung ein positives Fazit der Aktionswo- Nein zur Sonntagsöffnung che und fordern, dass das Format regelmäßig „MACH WAS WICHTIGES“ städtischer Bibliotheken wiederholt wird. Mit „MACH WAS WICHTIGES – ARBEITEN IM Die Landesregierung möchte, dass städtische ÖFFENTLICHEN DIENST“ hat der Freistaat eine Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen künftig Saarland Kampagne gestartet, die sich vor allem an auch sonntags öffnen. Die Regierungsfraktio- Nachwuchs- und Fachkräfte richtet. Diesen nen aus CDU und FDP haben deshalb ein Bi „Kleinere Klassen für potentiellen Beschäftigten soll das Land als bliotheksstärkungsgesetz vorgelegt. Kulturmi- bessere Bildung!“ Arbeitgeber bzw. Dienstherr nähergebracht nisterin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) Der Klassenteiler ist die Schülerzahl, bei deren werden. Zugleich sieht der Vorsitzende der Ar- verwies darauf, dass die Sonntagsöffnung im Überschreiten eine Schulklasse geteilt wird. Er beitsgruppe der Hauptpersonalräte, Andreas Interesse der KundInnen sei. Die Gewerkschaf- gibt die maximale Klassengröße an. Im Saar- Spieker, darin aber auch eine klare Botschaft ten kritisieren diese Sichtweise. Ohne Not wür- land fordert die GEW, die bisher geltenden an seine mehr als 100.000 KollegInnen: „All de den Beschäftigten der Bibliotheken ihr An- Werte abzusenken. Im Sinne guter Bildung sol- das, was Tag für Tag in unseren Einrichtungen spruch auf einen arbeitsfreien Sonntag streitig le er in Grundschulen bei 20 und für alle allge- geleistet wird, ist wichtig. Es ist somit auch gemacht „Sonntagsöffnungen von Bibliothe- meinbildenden und weiterführenden Schulen eine Form der Wertschätzung gegenüber allen ken sind für die Bürger kaum ein Mehrwert bei 23 SchülerInnen liegen. Zahlreiche Studien Beschäftigten beim Freistaat Sachsen – ganz und für die Beschäftigten von großem Nach- belegen laut GEW die positiven Effekte kleiner gleich in welchem Ressort, in wel- teil. Eine städtische Bibliothek ist eben nicht Klassen. Lehrkräfte könnten sich stärker ein- cher Dienststelle oder in wel- gleichzusetzen mit einem Museum oder Thea- zelnen SchülerInnen zuwenden, wovon be- chem Betrieb.“ Spieker hob www.mach-was- ter. Im Gegensatz zu einem Gemälde kann sonders benachteiligte Kinder profitieren. Zu- zudem hervor, VertreterInnen wichtiges.de man ein Buch zwischen Montag und Samstag ausleihen und es sonntags gemütlich zuhause lesen“, erklärte Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW. Rheinland-Pfalz Aktionswoche „Respekt. Bitte!“ Die Landesregierung setzte Ende März im Rah- men der Aktionstage „Respekt. Bitte!“ ein Zei- chen gegen die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. „Die Mit- arbeiter und Mitarbeiterinnen des öffentlichen Dienstes tragen mit ihrer Arbeit entscheidend zum Gelingen unseres Gemeinwesens bei. Wir müssen aber feststellen, dass die Meldungen über verbale oder körperliche Angriffe in den vergangenen Jahren in einem besorgniserre- 12 magazin für beamtinnen und beamte
der Beschäftigten seien von Beginn an aktiv Vor Ort sei für die Prävention aber auch eine Beihilfe als Alternative zur bisherigen indivi- eingebunden worden und gäben der Kampa- bessere Personalausstattung nötig. Eva Gerth, duellen Beihilfe. Der von der SPD-Fraktion vor- gne als die besten BotschafterInnen ein Ge- Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, erklär- gelegte Gesetzentwurf entspricht in wesentli- sicht. Hintergrund der Initiative: In den nächs- te: „Durch Prävention kann die Eskalations- chen Punkten dem „Hamburger Modell“, wel- ten Jahren wird das Land aufgrund der Alters- schraube am besten durchbrochen werden. ches dort 2018 eingeführt wurde. Im Rahmen abgänge einen immensen Personalverlust Dafür braucht es natürlich die personelle Kom- der Anhörung in Kiel betonte Olaf Schwede kompensieren müssen. Hinzu kommt der be- petenz und Präsenz direkt vor Ort.“ Es brau- für den DGB Nord, dass die Gewerkschaften reits jetzt spürbare Mangel an Fachkräften. che Personal, welches die Lehrkräfte im Schul- die Initiativen der beiden Parteien ausdrück- alltag unterstützen kann: Schulsozialarbeit, lich unterstützen. Die Einführung einer pau- Sachsen-Anhalt SchulpsychologInnen und pädagogische Mit- schalen Beihilfe würde die momentan beste- arbeiterInnen. „Leider tut sich Sachsen-Anhalt hende Benachteiligung von BeamtInnen, die Mobbing-Prävention hier mit einer ausreichenden Versorgung für sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenver- erfordert Personal die Schulen sehr schwer“, betonte Gerth. sicherung versichert haben, endlich beenden. Die Mobbing-Prävention an Sachsen-Anhalts Bisher müssen diese den Arbeitgeber- und den Schulen soll verstärkt werden. Am 2. Mai ha- Schleswig-Holstein Arbeitnehmerbeitrag selber zahlen. Der DGB ben das Bildungsministerium und die Techni- fordert, dass der Dienstherr durch eine pau- ker Krankenkasse das Projekt „Gemeinsam Anhörung zur pauschalen Beihilfe schale Beihilfe einen Beitrag zu den Kosten Klasse sein“ vorgestellt. Es vermittelt Mög- Am 9. Mai diskutierte der Finanzausschuss des der Krankenversicherung auch für in der GKV lichkeiten zur Lösung von Konfliktsituationen Schleswig-Holsteinischen Landtags im Rahmen versicherte BeamtInnen leistet. Auch weitere und unterstützt SchülerInnen dabei, Regeln einer Anhörung die Initiativen der Fraktionen Sachverständige wie der Bund der Steuerzah- für ein respektvolles Miteinander zu erarbei- des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW) ler befürworten die pauschale Beihilfe. ten. Aus Sicht der GEW ist das ein guter Weg. und der SPD zur Einführung einer pauschalen und viele mehr! Neuwagen bis zu 40% günstiger! ␣ Alle gängigen Marken und Modelle ␣ Auswahl an Top-Angeboten ␣ Wunschmodell bequem online zusammenstellen ␣ Top-Preise bei Kurzzulassungen ␣ Sofortige Auskunft zu Ihrer Ersparnis ␣ Attraktive Angebote zu Leasing und Finanzierung Nutzen auch Sie die Vorteile einer Mitgliedschaft im Beamtenselbsthilfewerk. Rufen Sie uns an: 0800 / 279 25 82 (gebührenfrei, Mo-Fr: 08:00-19:00 Uhr) BSUU. Der Vorteil für den Öffentlichen Dienst www.bsw.de/auto 13
E AUS DEN LÄNDERN J Thüringen Mitbestimmung wird gestärkt Der Thüringer Landtag hat am 9. Mai mit den Stimmen von Linken, SPD und Grünen die Novellierung des Thüringer Personalvertretungsgesetzes beschlossen. Durch die Einführung der Allzuständigkeit können Personalräte künftig über alle sozialen, personellen, organisatorischen und innerdienstlichen Angelegen- heiten mitbestimmen. Die Freistellungsregelungen werden an das Betriebsverfassungsgesetz angegli- chen. Hier war der öffentliche Dienst bislang schlech- ter gestellt. Studentische Hilfskräfte erhalten durch eine Assistenzvertretung erstmals die Möglichkeit istockphoto.de/monkeybusinessimages der Mitbestimmung. Michael Rudolph, DGB-Bezirks- vorsitzender für Hessen und Thüringen, begrüßte die Novellierung: „Ich freue mich sehr, dass mit dem heutigen Beschluss eine jahrelange Debatte ein gu- tes Ende gefunden hat. Die Mitbestimmung der Per- sonalräte wird gestärkt und somit mehr Demokratie im öffentlichen Dienst zugelassen.“ Profitieren Sie von unserer Leistungsstärke Debeka – Der Versicherer für Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst Krankenversicherungsverein a. G. Information unter: (08 00) 8 88 00 82 00 www.debeka.de/socialmedia
E U R O P A . AUS DEN GEWERKSCHAFTEN JET Z T A B E R R I C H T I G ! Am 26. Mai ist Europawahl. Wähle ein soziales Europa! Sehenswert: Am 26. Mai 2019 finden in Deutschland die Wahlen zum Europäischen „Willst du, dass sie Parlament statt. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften machen sich über deine Zukunft entscheiden?“ stark für ein soziales, solidarisches und gerechtes Europa. Warum diese www.dgb.de/-/11O Wahl eine Richtungsentscheidung ist, haben wir hier zusammengestellt. Die EU ist auch die Antwort auf viele Herausforderungen der heu- Europa braucht Frieden und Freiheit tigen Zeit: Globalisierung, Klimawandel und Digitalisierung ma- Wenn es die Europäische Union nicht gäbe, müsste man sie erfin- chen an keiner Staatsgrenze halt. Kein EU-Mitgliedsstaat kann die- den. Seit mehr als siebzig Jahren herrscht Frieden in großen Teilen se Bereiche alleine regeln. Dafür muss die EU gestärkt und weiter- Europas, länger als je zuvor. Wir EU-BürgerInnen können uns in Eu- entwickelt werden. ropa frei bewegen, in anderen EU-Ländern leben, arbeiten, studie- ren und reisen. Wirtschaftlich profitiert Deutschland enorm von der EU: Jährlich Europa braucht sozialen Zusammenhalt gehen knapp 60 Prozent unserer Exporte in EU-Länder; fast 30 Die EU ist heute in keiner guten Verfassung. Die europäische Wirt- Prozent der deutschen Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt schaft ist durch eine rigide Sparpolitik und neoliberale Konzepte vom Export ab. Außerdem werden auch in Deutschland viele EU- wie den Abbau sozialstaatlicher Leistungen und Entgeltkürzungen Gelder eingesetzt – zum Beispiel als Hilfen für ländliche Regionen, geprägt. In der Realität werden die sozialen Grundrechte verletzt. für Beschäftigungsprogramme und konkrete Unterstützung wie Statt dass sich die Löhne und Gehälter langsam angleichen, steigt etwa im DGB-Projekt „Faire Mobilität“. die Einkommensungleichheit in Europa an. Mehr als 21 Millionen Arbeitslose in der EU und zu Hoch-Zeiten der Finanzkrise über 50 Europa braucht Gerechtigkeit Prozent Jugendarbeitslosigkeit in den südlichen Mitgliedsländern Lange Zeit standen nicht die Rechte der Beschäftigten im Vorder- prägen das Europa von heute. Ein Viertel der EU-BürgerInnen ist grund der EU, sondern wirtschaftliche Ziele. Aber allmählich wächst von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Trotz des Export- das Bewusstsein, dass auch soziale Fragen eine zentrale Rolle spie- weltmeister-Titels hat der deutsche Arbeitsmarkt einen der größten len, um Europa zusammenzuhalten. Das Protokoll zur Sozialpolitik Niedriglohnsektoren in Europa. hat inzwischen gemeinsam mit der „Charta der Grundrechte der Dies gefährdet den Zusammenhalt und das Vertrauen in Europa. EU“ Verfassungsrang. Beispielsweise hat jeder Beschäftigte das Rechtspopulistisch-nationalistische Kräfte erhalten in nahezu allen Recht auf gesunde, sichere und würdige Arbeitsbedingungen. EU-Mitgliedsstaaten politischen Auftrieb. Nicht zuletzt der Austritt Auch das Recht auf Kollektiv-Verhandlungen zwischen Gewerk- Großbritanniens zeigt, dass Europa keine Selbstverständlichkeit ist schaften und Arbeitgebern ist von den EU-Verträgen garantiert. und immer wieder neu gestaltet werden muss. magazin für beamtinnen und beamte 15
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SERVICE Anpassungspläne komplett Die Besoldungsrunden der Länder und Kommunen 2019 Seit dem 2. März 2019 steht die Tarifeinigung für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) und auch Hessen folgte mit dem TV-H kurze Zeit später. Jetzt liegen die Pläne aller Landesregierungen 2020 2021 für die Anpassung der Besoldung, Versorgung und Anwärtergrundbeträge vor. In zahlreichen Ländern soll das Gesamtvolumen der Tarifsteigerungen von 3,2%, 3,2% und 1,4% als lineare Erhöhung der Bezüge zeitgleich übertragen werden. Wo dies der Fall ist und welche Länder wie davon abweichen, veranschaulicht die Grafik. Bremen Hamburg Schleswig-Holstein · 1. Januar 2019 +3,2%, 1. Januar 2020 · 1 . Januar 2019 + 3,0 %, · 1. Januar 2019 + 3,01 %, 1. Januar 2020 + 3,12 %, 1. Januar 2021 +1,29% +3,2%, 1. Januar 2021 +1,4 % 1. Januar 2020 + 3,2 %, · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar 2020 jeweils + 50 Euro · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar 2021 + 1,4 % · Einmalzahlung von 100 Euro für BesoldungsempfängerInnen und 50 Euro 1. Januar 2020 jeweils +50 Euro ·A nwärterbezüge: für AnwärterInnen im Oktober 2019 als Ausgleich für die nicht zeitgleiche 1. Januar 2019 und Übertragung des Restvolumens der Tarifeinigung 1. Januar 2020 jeweils · Restvolumen soll in ein Besoldungsstrukturengesetz einfließen Niedersachsen + 50 Euro Mecklenburg-Vorpommern · 1. März 2019 +3,16% (mind. 100 Euro), 1. März 2020 +3,2%, 1. März 2021 + 1,4 % · 1. Januar 2019 + 3,0 %, 1. Januar 2020 + 3,0 %, 1. Januar 2021 +1,2% · Anwärterbezüge: 1. März 2019 und 1. März · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar 2020 jeweils +50 Euro 2020 jeweils +50 Euro Berlin Nordrhein-Westfalen · 1. April 2019 + 4,3 %, 1. Februar 2020 + 4,3 %, weitere Erhöhung zum 1. Januar 2021 · 1. Januar 2019 +3,2%, 1. Januar 2020 · Anwärterbezüge: 1. April 2019 und 1. Februar +3,2%, 1. Januar 2021 +1,4 % 2020 jeweils +50 Euro · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar 2020 jeweils +50 Euro Brandenburg · 1. Januar 2019 + 3,7 %, 1. Januar 2020 Hessen + 3,7 %, 1. Januar 2021 +1,4% · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 · 1. März 2019 +3,2%, 1. Februar und 1. Januar 2020 jeweils +50 Euro sowie 2020 +3,2%, 1. Januar 2021 jeweils zusätzlich + 0,5 Prozentpunkte +1,4 % · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 Sachsen-Anhalt und 1. Januar 2020 jeweils + 3,2 %, 1. Januar 2021 +1,4 % · 1. Januar 2019 + 3,2 %, 1. Januar 2020 + 3,2 %, 1. Januar 2021 +1,4% Rheinland-Pfalz · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar 2020 jeweils +50 Euro · 1 . Januar 2019 +3,2%, 1. Januar 2020 +3,2%, 1. Januar 2021 + 1,4 % Sachsen · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und · 1. Januar 2019 + 3,2 %, 1. Januar 2020 1. Januar 2020 jeweils +50 Euro + 3,2 %, 1. Januar 2021 + 1,4% · zusätzliche außerordentliche Anpas- · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und sung um jeweils 2,0% zum 1. Juli 1. Januar 2020 jeweils + 50 Euro 2019 und zum 1. Juli 2020 Thüringen Saarland · 1. Januar 2019 + 3,2 %, 1. Januar 2020 +3,2%, · 1. August 2019 +3,2%, 1. Juni 2020 1. Januar 2021 + 1,4 % +3,2%, 1. April 2021 +1,7% · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar · Anwärterbezüge: in 2019 und 2020 jeweils + 50 Euro 2020 jeweils + 50 Euro Bayern Baden-Württemberg · 1. Januar 2019 + 3,2 %,1. Januar 2020 + 3,2 %, 1. Januar 2021 +1,4% Grafik: istockphoto.de/Bet_Noire · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 + 50 Euro, 1. Januar 2020 +100 Euro · 1. Januar 2019 +3,2%, 1. Januar 2020 + 3,2 %, 1. Januar 2021 + 1,4 % · Erhöhung der Eingangsbesoldung durch Abschaffung der Eingangsstufe in · Anwärterbezüge: 1. Januar 2019 und 1. Januar 2020 jeweils + 50 Euro allen Besoldungsgruppen zum 1. Januar 2020 Stand: 21.05.2019 magazin für beamtinnen und beamte 17
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