Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr

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Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Elke Kahr

         Vorschläge
für eine soziale und
  ökologische Stadt
Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Inhalt
    Wir alle sind Graz                            3
    Für ein gutes Zusammenleben                   4
    Graz gehört uns allen!                        7
    Wohnen ohne Sorgen                            9
    Zusammenleben ohne Ausgrenzung               12
    Für eine mobile Stadt!                       13
    In Würde älter werden                        19
    Gesundheit und Pflege, für alle leistbar!    20
    Besondere Bedürfnisse                        24
    Graz l(i)ebenswert erhalten                  25
    Internet, IT, Privatsphäre                   26
    Für eine gesunde Umwelt                      27
    Ein gerechtes Leben und Gleichberechtigung
    für alle Frauen*!                            35
    Freizeit und Sport                           36
    Vielfältige Kultur statt Eventpolitik        37
    Friedensstadt Graz                           38
    Für ein demokratisches Graz!                 39
    Wer soll das bezahlen?                       40
    Helfen statt reden!                          42

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Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Wir alle sind Graz
    Liebe Grazerin! Lieber Grazer!
    Es ist an der Zeit.

    Es ist an der Zeit, dass es in unserer Stadt zu einem Umdenken kommt. Deshalb stellen wir unsere Vorschläge für
    eine soziale und ökologische Stadtentwicklung zur Diskussion.

    Sehr vieles darf einfach nicht länger in die falsche Richtung gehen. Graz muss eine gute Heimat für alle werden.

    Wir alle sind Graz. Die KPÖ ist für die Menschen da, die keine Lobby haben. Banken, Konzerne, Immobilien-
    spekulanten und anonyme Geldgeber dürfen nicht länger bestimmen, was in unserer Stadt geschieht.

    Deshalb sagen wir: Soziales darf nicht untergehen. Dieser Grundgedanke steht hinter den Vorschlägen, die wir
    zur Diskussion stellen. Für uns ist dieses Programm eine Anleitung zum Handeln. Wir stehen an der Seite der
    Bevölkerung und machen nach einer Wahl nichts anderes, als wir vor den Wahlen versprechen. Das haben wir
    im Gemeinderat und in der Stadtregierung bewiesen.

      Mit Ihrer Unterstützung werden wir diese Arbeit fortsetzen.

          Zum Schluss ein herzlicher Dank an alle, die in den vergangenen Wochen und Monaten mit ihren Anregungen
            am vorliegenden Kommunalprogramm mitgeschrieben haben.

                   						Ihre

                                                                                                                       3
Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Für ein gutes
Zusammenleben
    Arbeit, von der man leben kann                           des 12-Stunden-Arbeitstages und der 60-Stunden-
                                                             Arbeitswoche zeigen, dass Politik nur noch für die obe-
    Trotz Arbeit haben immer weniger Menschen genug          ren Zehntausend gemacht wird.
    Geld zum Leben. Unsichere Arbeitsverhältnisse, Werk-
    verträge, Scheinselbstständigkeit und unfreiwillige      Ein Ziel der Bundesregierung ist das Arbeitslosengeld.
    Teilzeitarbeit nehmen massiv zu. Vor unseren Augen       Arbeitslose sollen nach dem Willen von Bundesminister
    entsteht eine parallele Arbeitswelt. Eine wachsende      Kocher (ÖVP) noch schneller bestraft werden. Dabei
    Anzahl von Beschäftigten wird in Arbeitsverhältnisse     gibt es längst nicht genug Arbeitsplätze für alle. Auch
    gedrängt, die keine Krankenversicherung, keinen          die Pensionsvorsorge soll immer weiter privatisiert
    Urlaub, keine Arbeitslosen- und Pensionsversicherung     und vollständig dem Kapitalmarkt ausgeliefert wer-
    kennen. Beschäftige aus verschiedenen Ländern wer-       den. Das würde das Ende des bewährten, kosten-
    den gegeneinander ausgespielt. Das öffnet Sozial-        günstigen und sicheren solidarischen Pensions-
    dumping Tür und Tor.                                     systems bedeuten.

    Gleichzeitig haben zuletzt sehr viele Menschen ihre      Soziale Verbesserungen kön-
    Arbeit verloren. Wenn plötzlich nur noch das Arbeits-    nen nur gegen die Macht
    losengeld zur Verfügung steht, bei den Wohn- und         der Banken und Konzerne
    Lebenskosten aber nicht mehr viel einzusparen ist, ist   durchgesetzt werden. Sie
    Feuer am Dach.                                           werden immer reicher, wäh-
                                                             rend für jene, die tagtäglich
    Das alles höhlt den sozialen Zusammenhalt aus.           hart arbeiten, immer weni-
    Geregelte Arbeitszeiten, Arbeitslosenversicherung,       ger bleibt. Dabei sind es die
    bezahlter Urlaub, garantierte Pensionen und öffentli-    arbeitenden Menschen, die
    che Krankenversicherungen sind den Mächtigen ein         den Reichtum erst schaffen.
    Dorn im Auge. Deshalb sollen sie nach und nach
    zurückgedrängt werden.                                   Unsere Stadt hat eine
                                                             große Tradition als Stand-
    Die herrschende Politik ist zum Handlanger der profit-   ort wichtiger Industrie-
    orientierten Konzernbosse geworden. Die Einführung       betriebe. Bedeutende Fir-

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Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Das will die KPÖ:
                                                      n Löhne, Gehälter und Pensionen, von denen man
                                                          leben kann
                                                      n Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde (wert-
                                                          gesichert)
                                                      n   Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und
men (Puch, Simmering-Graz-Pauker, Waagner-Biro,           Personalausgleich statt 12-Stunden-Arbeitstag
Andritz) haben sich jahrzehntelang im öffentlichen    n   Zurückdrängung von Leiharbeit und prekären
Eigentum befunden, dadurch Arbeitsplätze gesichert        Beschäftigungsverhältnissen
und Wohlstand gebracht. Die Tendenz, dass immer       n   Erhaltung des bewährten solidarischen Pensions-
mehr Betriebe an ausländische Investoren verkauft         systems statt privater Pensionsmodelle
und immer mehr Arbeitsplätze in der Industrie weg-    n   Keine indirekten Pensionskürzungen, keine
rationalisiert werden, muss gestoppt werden.              Erhöhung des Antrittsalters
                                                      n   Gewinne von Konzernen besteuern, Lohnsteuer
Graz braucht eine gut funktionierende Verwaltung          senken
   sowie ein umfassendes Angebot an Einrichtungen     n   Hände weg vom freien Sonntag – keine Aus-
       der Daseinsvorsorge. Der Trend, Beschäftigte       weitung der Öffnungszeiten!
           im öffentlichen Dienst abzubauen,          n   Keine Schikanen (wie AMS-Sperren) gegen
              gefährdet nicht nur eine gesicherte         Arbeitslose und dauerhafte Erhöhung des Arbeits-
                  Versorgung für die Bevölkerung,         losengeldes auf 70 % des Letztbezugs, Erhöhung
                       sondern auch Arbeitsplätze.        der Notstandshilfe
                                                      n   Öffentliche Aufträge und Förderungen müssen
                                                          an die Einhaltung sozialrechtlicher Bestimmungen
                                                          geknüpft werden (z. B. gleicher Lohn für gleich-
                                                          wertige Arbeit)
                                                      n   Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen
                                                          durch Investitionen in die Infrastruktur (z. B. Bau
                                                          von Gemeindewohnungen, Errichtung von Kinder-
                                                          betreuungseinrichtungen und Schulen, Ausbau
                                                          des öffentlichen Verkehrs).
                                                      n   Teilzeitarbeit soll die Ausnahme sein, nicht die
                                                          Regel
                                                      n   Geschützte Arbeitsplätze sichern und ausbauen
                                                      n   Bedarfsgerechte, kostenlose Berufsberatung und
                                                          Weiterbildungsangebote für alle Altersgruppen

                                                                                                                5
Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Privatisierung ist Diebstahl an
    Allgemeingut!
    Krankenhäuser, Pflegeheime, Industriebetriebe, Uni-
    versitäten, die Landesbank, Gemeindewohnungen,
    Straßen, Wasser: Vor den Privatisierern ist nichts
    sicher. Privatisierung ist Diebstahl am Eigentum der
    Bevölkerung! Wenn alles verkauft ist, hat die Politik
    kaum noch Handlungsmöglichkeiten und begibt sich
    in die vollständige Abhängigkeit von Konzernen.         gen und Betriebe, die mit den Geldern der Grazerin-            Betrieben und Dienstleistungen (Gemeinde-
                                                            nen und Grazer aufgebaut wurden, im Eigentum der               wohnungen, GGZ, GPS)
    Doch eine der wichtigsten Aufgaben der öffentli-        Bevölkerung bleiben. Sonst wird alles, was der Mensch        n Kein Verkauf von städtischen Gebäuden und
    chen Hand ist es, eine leistbare Grundversorgung        zum Leben braucht, nach und nach privaten Profit-              Grundstücken, um notwendige Infrastruktur wie
    zu gewährleisten. Deshalb ist es nach unserer Auf-      interessen geopfert: Gesundheit, Kinderbetreuung,              Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Sport-
    fassung notwendig, dass städtische Betriebe und         Bildung, Pflege, Wasser, Strom, Müllabfuhr, Kanal etc.         plätze, Parkanlagen sicherzustellen
    Dienstleistungen in der Verantwortung der Stadt                                                                      n Wiedereingliederung aller ausgelagerten Betriebe
    sind. Die KPÖ ist die einzige Partei im Grazer Rat-     Die Folgen sind steigende Kosten, Verschlechterungen           in das Eigentum der Stadt und Rückführung der
    haus, die immer dafür eingetreten ist, dass Leistun-    für die Beschäftigten, weniger Investitionen in die Infra-     Graz Linien in einen städtischen Eigenbetrieb
                                                            struktur und das Fehlen der demokratischen Kontrolle
                                                            durch den Gemeinderat. Ist einmal alles verkauft, kann
    Das „Haus Graz“ ist                                     die Stadt nirgends mehr mitreden.

    auf Sand gebaut!                                        Die „Stadtväter“ zeigen sich gegenüber den Wünschen,         Privilegien abschaffen!
                                                            das Eigentum der Stadt zu verkaufen, oft willfährig,
    Elke Kahr und die KPÖ haben von Anfang an gewarnt:      um die leeren Kassen aufzufüllen. Zuerst wird aus-           Die Manager in den Tochtergesellschaften der Stadt
    Die Ausgliederung der städtischen Betriebe (AEVG,       gegliedert, dann ein „strategischer Partner“ herein-         gehören zu den Topverdienern in Graz. Dem nicht
    Stadtwerke, GVB, Wirtschaftsbetriebe usw.) bringen      geholt und schließlich alles an internationale Konzerne      genug, erhalten sie noch satte zusätzliche Prämien. Ein
    keine Einsparungen: Die Managergehälter und Prä-        verscherbelt. Die Gewinne werden auf diese Art pri-          Beispiel: Laut Kleine Zeitung erhält der Messe-Boss
    mien sind höher denn je, während bei den Löhnen         vatisiert, die Verluste trägt die Bevölkerung. Höhere        zu seinen 12.600 Euro im Monat noch eine Erfolgs-
    und Gehältern der Beschäftigten gespart wird. Leis-     Gebühren, schlechtere Leistungen, niedrigere Löhne           prämie von 50.000 Euro, 40 Urlaubstage pro Jahr
    tungen werden eingeschränkt, der Bevölkerung werden     für die Beschäftigten sind die Folge. Die KPÖ wird sich      und weitere 42.000 Euro für Weiterbildungen. Nimmt
    immer höhere Tarife – etwa beim Strom, bei der Fern-    weiterhin konsequent gegen diese Entwicklung stellen!        er an keiner Weiterbildung teil, bekommt er das Geld
    wärme, beim Kanal oder bei Bus und Bim – zugemutet.                                                                  ausbezahlt. Bei der Holding Graz geht man seit letz-
    Hinzu kommt, dass der von der Bevölkerung gewählte                                                                   tem Jahr sogar noch einen Schritt weiter. Dort wird die
    Gemeinderat keine Entscheidungsbefugnis über            Die Vorschläge der KPÖ:                                      Erfolgsprämie gleich im Voraus bezahlt!
    Leistungen, Tarife und Personalpolitik in den aus-
    gegliederten Einrichtungen und Betrieben mehr hat.      n Sicherstellung der kommunalen Grundversorgung              Die KPÖ hat als einzige Partei gegen alle Managerver-
    Dadurch geht die demokratische Kontrolle verloren!          in öffentlicher Hand und keine Privatisierung von        träge gestimmt, in welchen solche Prämien zu finden

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Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Graz gehört uns allen!
n Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien müssen          n Gebührenstopp statt Teuerungsautomatik!
  in städtischen Gesellschaften vertreten sein. Der-       n Keine Leiharbeit bei der Holding Graz! – Ja zu
  zeit sind nur ÖVP und FPÖ in den Aufsichtsräten.            sicheren Arbeitsplätzen, nein zum Lohndumping
n Immer mehr Menschen wohnen und leben in                  n Ausweitung der Ausbildung von Lehrlingen in städ-
  Graz. Deshalb braucht es mehr Personal in der               tischen Einrichtungen
  Straßenreinigung, Müllabfuhr, Grünraumpflege,            n Keine PPP-Modelle (Public-private Partnership),
  bei den Grazer Verkehrsbetrieben, in der Pflege,           die privaten Investoren Gewinne verschaffen und
  in Kinderbetreuungseinrichtungen und in städti-            der öffentlichen Hand Verluste bescheren
  schen Abteilungen                                        n Die Stadt soll neue Dienstleistungen für die        Geschichte eines Ausverkaufs
                                                             Bevölkerung anbieten (städtische Apotheken,
                                                             Reparaturdienste)                                   Seit vielen Jahren geht die Stadt Graz den Weg,
                                                                                                                 Kinderbetreuung in private Hände zu legen. Nur mehr
                                                                                                                 rund ein Fünftel der Kinderbetreuungsplätze wird von
                                                                                                                 der öffentlichen Hand selbst geführt.

sind. Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass auf der                                                          Marktführer in der Steiermark in diesem Bereich ist die
einen Seite schamlos hohe Gagen aus Steuergeldern                                                                „WIKI Kinderbetreuungs GesmbH“. Zahlreiche ÖVP‑
ausbezahlt werden und auf der anderen Seite viele flei-                                                           PolitikerInnen sind im Vorstand und Aufsichtsrat aktiv.
ßige Grazerinnen und Grazer schon glücklich wären,
wenn sie nur ein Zehntel davon verdienen würden.                                                                 Fast 50 Millionen Euro beträgt der Jahresumsatz,
                                                                                                                 der Großteil stammt aus öffentlichen Fördermitteln.
Hinzu kommt noch, dass Bestellungen von Managern                                                                 Schlagzeilen machte der Verein nunmehr damit, dass
nicht immer öffentlich ausgeschrieben werden und                                                                 Fördermittel, möglicherweise aber auch Elternbeiträge,
deswegen völlig intransparent sind. Nicht das Partei-                                                            zweckentfremdet verwendet wurden. Sowohl der Gra-
buch sollte ausschlaggebend sein, sondern der oder                                                               zer Stadtrechnungshof als auch die Staatsanwaltschaft
die Beste sollte den Job erhalten. Darauf haben die                                                              ermitteln bereits.
Steuerzahlenden ein Recht.
                                                                                                                 Es zeigt sich, wie richtig die Haltung der KPÖ ist:
                                                                                                                 Kinderbetreuung gehört in öffentliche Hand!

                                                                                                                                                                            7
Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Wohnen darf nicht arm machen
    In Österreich explodieren die Wohnkosten. Unser Land
    ist bei der Teuerung trauriger Spitzenreiter in der EU.
    Gerade in Graz gibt es kaum noch erschwingliche
    Wohnungen. Die Einkommen der Mehrheit steigen
    nicht oder sinken sogar, die Wohnkosten fressen immer
    mehr davon auf.

    In den Ballungszentren wird viel gebaut. Doch die
    Wohnungen sind zu einem großen Teil auf die Inte-          halb haben sie alles darangesetzt, dass die KPÖ beim     muss man fünf Jahre in Graz gemeldet sein, bevor
    ressen von Spekulanten und Immobilienfirmen aus-           Thema Wohnen nicht mehr mitreden soll. Mit unserem       man eine Gemeindewohnung bekommen kann
    gerichtet, nicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung.      kostenlosen Mieternotruf 717108 und den täglichen      n Die Gemeindemieten wurden um 40 Prozent
    Dass es auch anders geht, hat die KPÖ in Graz gezeigt.     Beratungen kümmern wir uns weiterhin um die Wohn-        gesenkt und auf regelmäßige Indexierung (Miet-
    Auf Initiative von Ernest Kaltenegger und Elke Kahr wer-   sorgen der Grazerinnen und Grazer.                       erhöhung) wurde verzichtet
    den erstmals seit Jahrzehnten in der Landeshauptstadt                                                             n Seit 2012 erstmals Aufbau von Stadtteil- und
    wieder über 1000 leistbare Gemeindewohnungen               Die KPÖ setzt sich seit jeher gegen überteuerte Mie-     Nachbarschaftszentren, um Menschen, die es
    errichtet. Das war vielen Immobilienkonzernen und          ten, für bezahlbaren Wohnraum sowie die Rechte der       nicht so leicht haben, vor Ort umfassend Ange-
    ihren politischen Netzwerken ein Dorn im Auge. Des-        Mieterinnen und Mieter in unserer Stadt ein. Ernest      bote und Hilfe bieten zu können
                                                               Kaltenegger und Elke Kahr haben im Wohnungsressort
                                                               fast 20 Jahre lang verantwortungsvoll gearbeitet und

              Erfolgsgeschichte
                                                               konnten dadurch viel bewegen und durchsetzen:

                                                               n Eine Zuzahlung zu den Mieten in Gemeinde-
    Mietzuzahlung
                                                                                                                                Erfolgsgeschichte
                                                                   wohnungen
                                                               n Umfassende Sanierungen und Renovierungen der
    Die Mietzinszuzahlung für Mieterinnen und Mieter von         städtischen Wohnungen: Der Substandard wurde
    Gemeindewohnungen wurde vor über 20 Jahren auf               abgeschafft                                          Kautionsfonds
    Druck der KPÖ eingeführt. Damit sollte keine Familie       n Einführung eines Kautionsfonds, um Wohnungs-
    mehr als ein Drittel des Netto-Einkommens für das            suchende bei den hohen Einstiegskosten am pri-       Der Kautionsfonds wurde in Graz 2010 von der KPÖ
    Wohnen ausgeben.                                             vaten Wohnungsmarkt zu unterstützen                  eingeführt. Damit sollte allen geholfen werden, die sich
                                                               n Mit einer von der KPÖ initiierten Volksbefragung     die hohen Einstiegs- oder Umzugskosten nicht leisten
    Unter Schwarz-Blau wurde die Berechnung aber                 konnte die Privatisierung der Grazer Gemeinde-       können. Vor allem die Kaution, derzeit meistens zwei
    verändert, sodass immer mehr Menschen keinen                 wohnungen verhindert werden – die Bevölkerung        Netto-Monatsmieten, ist für viele einfach zu teuer.
    Anspruch auf diese Unterstützung mehr haben – selbst         sagte deutlich Nein zu diesem Plan
    bei einer Mindestpension.                                  n Transparente und sozial gerechte Vergabe von         Auf Drängen der KPÖ wurde schließlich steiermarkweit
                                                                 Gemeindewohnungen für alle. Wer in Graz seinen       ein Kautionsfonds eingeführt, der allerdings zurück-
    Diese Verschlechterung muss rückgängig gemacht               Wohnsitz oder Arbeitsplatz hatte, konnte sofort      gezahlt werden muss. Das Modell hat sich bewährt,
    werden!                                                      um eine Wohnung ansuchen. Unter Schwarz- Blau        auch wenn es noch viel zu verbessern gibt.

8
Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
Wohnen ohne Sorgen
n Für 1000 neue Gemeindewohnungen wurden auf            n Erstmals seit Jahrzehnten baut die Stadt Graz
  Initiative der KPÖ erstmals Flächen reserviert und       auf Initiative der KPÖ wieder selbst Gemeinde-

                                                                                                            Weg mit der Makler­
  somit vor dem Zugriff privater Investoren geschützt      wohnungen
n Errichtung einer Delogierungspräventionsstelle,

                                                                                                            provision für Mieter­
  um Wohnungsverlust zu verhindern
n Einrichtung einer sozialen Wohnplattform, um          Gemeindewohnungen
                                                                                                            innen und Mieter!
  mit NGOs und Genossenschaften Wohnraum
  für sozial Benachteiligte abzusichern                 nötiger denn je
                                                        Es gibt in Graz nach wie vor zu wenig bezahlbaren   Die KPÖ sammelte tausende Unterschriften für die
                                                        Wohnraum. Das Geschäft mit der Wohnungs-            Abschaffung der Maklerprovision für Mieter. Die
                                                        spekulation blüht. Am privaten Wohnungsmarkt        Unterschriften wurden dem Nationalrat übergeben.

                  Durchgesetzt!
                                                        schnellen die Preise in die Höhe.                   Die schwarz-grüne Bundesregierung hat Änderungen
                                                                                                            versprochen, geschehen ist bisher allerdings nichts.
                                                        Nur ein umfassendes kommunales Wohnbau-
1000 neue                                               programm kann diesem Trend wirksam begegnen.        Die Maklerprovision muss für Wohnungssuchende
                                                        Ein ausreichendes Angebot an günstigen Wohnun-      endlich abgeschafft werden! Die Provisionen sind
Gemeindewohnungen in Graz                               gen würde helfen, auch die Mietpreise am privaten   Preistreiber am Wohnungsmarkt: Je höher die Miete,
                                                        Wohnungsmarkt in Schach zu halten.                  desto höher die Provision für den Makler. Deshalb
Durch den konsequenten Einsatz der KPÖ für den                                                              muss die Höhe der Provision begrenzt werden. Und
kommunalen Wohnbau in Graz wurde in den ver-                                                                die Leistung muss jener bezahlen, der sie in Auftrag
gangenen Jahren der Bau von 1000 neuen Gemeinde-        Die Vorschläge der KPÖ:                             gegeben hat: der Vermieter.
wohnungen auf Schiene gebracht. Auch dem Ziel der
KPÖ, Gemeindewohnungen verstärkt in Bezirken zu         n Kein Verkauf städtischer Gemeindewohnungen,
errichten, in denen es bisher noch keine oder kaum        stattdessen:
Gemeindewohnungen gegeben hat, ist man näher-           n Bevorratung und Ankauf von weiteren Grund-
gekommen: So konnten in den Bezirken Geidorf, Wal-        stücken durch die Stadt
tendorf und St. Peter erstmals Gemeindewohnungen        n Bau von weiteren Gemeindewohnungen durch
verwirklicht werden.                                      die Stadt Graz

                                                                                                                                                                   9
Vorschläge für eine soziale und ökologische Stadt - Elke Kahr
n Automatische Indexerhöhungen der Mieten bei              n Ein modernes und soziales Mietrecht statt undurch-
     Gemeindewohnungen abschaffen                               schaubarer Richtwertmieten
 n Wenn bei privat errichteten Wohnhäusern Steuer-          n Gesetzliche Obergrenzen bei Mieten für alle Woh-
     geld zum Einsatz kommt, muss ein Teil davon                nungen
     durch die Stadt vergeben werden können                 n Meldepflicht für leer stehende Wohnungen und
 n   Alle Beschäftigten zahlen einen Wohnbauförder-           eine Leerstandsabgabe, wenn Wohnungen lange
     beitrag. Dieser muss für den sozialen Wohnbau            Zeit nicht genutzt werden
     verwendet werden statt wie bisher zum Stopfen          n Erhöhung der Förderung für Liftanlagen
     von Budgetlöchern
 n   Abschaffung der automatischen jährlichen
     Erhöhung von Tarifen und Gebühren (Wasser,             Für ein solidarisches
     Kanal, Müll) in Graz
 n   Beschränkung der Höhe von Kautionen (derzeit           Miteinander
     können bis zu fünf Monatsmieten verlangt werden)
 n   Die Wohnunterstützung (Wohnbeihilfe) des Lan-          Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Woh-
     des muss unbürokratischer und sozial gerechter         nen ist soziales Umfeld, bedeutet Gemeinschaft und
     werden                                                 Zusammenhalt.

                                                            Die Vorschläge der KPÖ:
                                                                                                                                       Durchgesetzt
 Mieternotruf 71 71 08
                                                            n Erhalt und Ausbau der Infrastruktur: Spiel- und
                                                              Sportplätze, Jugendräume, Parkanlagen, Ärzte,
                                                              Radabstellflächen, Sammel- und Anrainergaragen,       Wohnen auf Kasernengrund
 Seit 1992 gibt es den Mieternotruf der KPÖ. Wir über-        ÖV-Anschluss, Gemeinschaftsräume und Werk-
 prüfen Mietverträge und Betriebskostenabrechnungen           stätten, Kultur- und Bildungseinrichtungen für alle   Seit 2006 setzte sich die KPÖ dafür ein, Gemeinde-
 sowie die Rechtmäßigkeit und Höhe von Provisionen,           Altersgruppen…                                        wohnungen auf Kasernengrund zu verwirklichen.
 wir beraten bei Schikanen durch Vermieter, Kündigun-       n Mehr Übergangswohnungen, betreute Wohn-               Damals startete Elke Kahr eine entsprechende Unter-
 gen und Räumungsklagen. Wir helfen, wenn es Prob-            formen und Notschlafstellen für Menschen in           schriftenaktion, die von 10.000 Grazerinnen und Gra-
 leme bei der Kautionsrückzahlung gibt, aber auch bei         Krisensituationen (Trennung, Krankheit, Arbeits-      zern unterzeichnet wurde.
 anderen Fragen rund ums Thema Wohnen.                        platzverlust, Wohnungslosigkeit…)
                                                            n Mehr und günstigere Wohnformen für Senior*in-         2010 schließlich beschloss der Grazer Gemeinderat
 In all den Jahren haben wir schon viel erreicht. Nicht       nen, um auch im höheren Alter ein selbst-             den Ankauf von 38.000m² des Areals der ehemaligen
 immer können wir helfen, doch in den meisten Fällen          bestimmtes Leben zu ermöglichen                       Hummelkaserne. 2015 gab es den Spatenstich, im
 gelingt es, die Not zu lindern, Probleme zu verkleinern,   n Absicherung und Ausbau von Stadtteil- und Nach-       Sommer 2016 konnten 92 neue Gemeindewohnungen
 brauchbare Ratschläge zu geben.                              barschaftszentren                                     an die Mieterinnen und Mieter übergeben werden.
                                                                                                                    Dieses erste mehrgeschoßige in Holzbauweise
 Die Rufnummer (0316) 71 71 08 steht allen Grazer­                                                                  errichtete Passivwohnhaus in Österreich erhielt meh-
 innen und Grazern zur Verfügung.                                                                                   rere Auszeichnungen.

10
Tarif- und
Gebührenstopp
Automatische Erhöhungen der Tarife und Gebühren
für Kanal, und Wasser und Müllabfuhr verteuern das
Leben, da sie die ohnehin meist hohen Wohnungs-
kosten weiter erhöhen.

Viele machen sich immer öfter Sorgen, ob sie die lau-
fenden Fixkosten bewältigen können. Einerseits sind
Heiz- und Stromkosten ein großer Posten, anderer-
seits steigen die Betriebskosten durch die jährlichen
Erhöhungen der Stadt Graz ständig an. So bleibt
immer weniger zum Leben.

Dabei hätte es die Stadt selbst in der Hand, der Preis-
treiberei ein Ende zu setzen.

Die KPÖ hat 2015 und 2016 durchgesetzt, dass die
automatische Erhöhung ausgesetzt wurde. Unter
Schwarz-Blau wurde sie aber wieder eingeführt. Für
eine solche Politik sind wir nicht zu haben!

                                                          11
Zusammenleben
ohne Ausgrenzung

 In der Stadt Graz leben Menschen aus 163 Natio-           stets auf der Seite der einfachen Menschen in unserer    n Leistbare Schul-, Bildungs- und Weiterbildungs-
 nen, aller Altersgruppen, unterschiedlichster Weltan-     Stadt, die keine Lobby haben, ohne nach Herkunft,            möglichkeiten für Migrant*innen, die über die ver-
 schauungen, sexueller Orientierungen und Religionen       Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Weltanschauung zu          pflichtenden Deutschkurse hinausgehen
 mit vielseitigen Neigungen, Begabungen und Interes-       unterscheiden. Für uns ist es wichtig, dass auf keinen   n   Erleichterungen und Senkung der Kosten bei Ein-
 sen. Von den 294.236 Menschen in Graz sind 74.498         Menschen vergessen wird – auch und gerade in der             bürgerung und Visa-Verlängerung
 (25,3 %) aus anderen Nationen zugezogen (2021).           Menschenrechtsstadt Graz!                                n   Gleiche soziale Rechte und Pflichten für alle, auch
                                                                                                                        wenn sie keinen österreichischen Pass haben –
 Graz gehört uns allen. Es eint uns das Ziel eines guten                                                                das würde auch Schwarzarbeit und Lohndumping
 Lebens für alle Menschen in sozialer Sicherheit und       Standpunkte der KPÖ:                                         einen Riegel vorschieben
 einem Zusammenleben in Frieden, gegenseitigem Res-                                                                 n   Wer in Graz seinen Hauptwohnsitz hat, soll auch
 pekt und Solidarität.                                     n Nein zu jeder Form der Diskriminierung nach                Zugang zu einer Gemeindewohnung haben
                                                             sozialer Herkunft, Nationalität, Hautfarbe,            n   Anhörungsrecht des Migrant*innenbeirats im
 Die großen Herausforderungen unserer Zeit werden            Geschlecht, Alter, Behinderung, Weltanschauung             Gemeinderat
 wir nicht durch Ausgrenzung, sondern nur durch best-        oder sexueller Orientierung                            n   Keine rechtliche Benachteiligung von gleich-
 mögliche Einbindung und gesellschaftliche Teilhabe        n Kommunales Wahlrecht für alle Menschen über                geschlechtlichen Paaren (z. B. im Mietrecht, beim
 aller lösen können. Wer die Menschen unserer Stadt          16 mit Hauptwohnsitz in Graz                               Namens- und Adoptionsrecht oder im Falle eines
 gegeneinander ausspielen und spalten will, macht es       n Ausbau kostenloser Deutschkurse für Menschen               Kinderwunsches)
 jenen leicht, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht     mit anderer Muttersprache für Kinder, Jugendliche
 sind und es sich richten können. Die KPÖ Graz steht         und Erwachsene

12
Für eine mobile Stadt!
Sozial gerecht und für alle                                Eckpunkte einer guten
                                                           Verkehrspolitik
                                                                                                                    Erfolgsmodelle tim
Hunderttausende sind jeden Tag in Graz unterwegs.
Um vom Wohnort schnell und sicher zum Arbeitsplatz,

                                                                                                                    und Graz LOG
zur Schule, zur Ausbildungsstätte oder zu Verwandten       n Eine gerechte Verteilung der Straßenverkehrs-
oder Freizeiteinrichtungen zu kommen, braucht es eine          flächen, Schaffung von mehr Aufenthaltsquali-
Verkehrspolitik, die all die unterschiedlichen Bedürf-         tät am und im Straßenraum durch verkehrsbe-
nisse berücksichtigt. Verkehr ist auch ein soziales            ruhigende Maßnahmen                                  Die Erfolgsmodelle tim, GUSTmobil und die Reduzie-
Thema, denn Mobilität ist ein Grundbedürfnis aller         n   Bevorrangung der Verkehrsmittel des „Umwelt-         rung des städtischen Lieferverkehrs (Graz LOG) ver-
Menschen und muss allen offen stehen.                          verbundes“ (Fuß, Rad, ÖV)                            ringern das Verkehrsaufkommen in Graz und reduzie-
                                                           n   Förderung alternativer KFZ-Nutzungsformen wie        ren dadurch Lärm, Umweltbelastung und Feinstaub.
In einer dicht besiedelten Region wie dem Großraum             Sammeltaxi, Carsharing (tim) und Car-Pooling
Graz wird der Öffentliche Verkehr immer das Rückgrat       n   Neben ökologischen sind soziale Kriterien wichtig,   GUSTMobil ist ein Sammeltaxi für jene Gebiete in
bilden. Gleichzeitig braucht es gute Bedingungen für           vor allem was die Kosten des ÖV betrifft. Lang-      Graz, die sonst nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln
alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Es           fristiges Ziel ist es, dass Bus und Bim zum Null-    erreicht werden können, z. B. das Schloss St. Martin
gibt auch eine Reihe von Gründen, warum nicht alle             tarif fahren!                                        und die Platte. Das System ist seit Oktober 2019 in
auf das Auto verzichten können.                            n   Rücksichtnahme und Sicherheit vor allem für die      Betrieb und ein wichtiger Beitrag, die Abhängigkeit
                                                               ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen ist obers-    vom Auto zu verringern.
Der Verkehr spielt schließlich auch eine große Rolle bei       tes Gebot
der Lebensqualität zuhause und der Aufenthaltsqualität                                                              Auch tim (täglich. intelligent. mobil) soll dazu beitragen,
im öffentlichen Raum. Gegenseitige Rücksichtnahme,                                                                  Mobilität einfacher zu machen: Ob (e-)Carsharing,
Umsicht und Respekt vor anderen sorgen für Sicher-                                                                  oder e-Taxis, tim ist eine Alternative zum eigenen Auto.
heit und ein gutes Miteinander auf Straßen sowie in
Begegnungs- und Fußgängerzonen.                                                                                     GrazLOG ist ein Modell für klimafreundlichen und
                                                                                                                    emissionsfreien Zustellverkehr in Graz. Mit modernen
                                                                                                                    Lastenrädern werden bis zu 200 kg pro Fahrt (e-Trans-
                                                                                                                    porter: 1000 kg) zu ihrem Ziel in der Grazer Innen-
                                                                                                                    stadt gebracht. Das ist gut für die Luft und trägt auch
                                                                                                                    dazu bei, den Verkehr zu reduzieren.

                                                                                                                                                                          13
Straßen zum Leben                                         Mythos E-Mobilität                                        Stadt auch in Abstimmung mit Land und Gemeinden
                                                                                                                     aktiv einsetzen.
 Verkehrsberuhigung und Straßenraumbelebung tra-           Die Förderung des Umstiegs auf Null-Emissions-
 gen wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität in     Antriebe (E, Wasserstoff) hat, um die Klimaziele zu
 der Stadt bei. In dieser Gemeinderatsperiode konnten      erreichen und die Luftsituation zu verbessern, gewisse    Forderungen zum Parken:
 durch die Mitwirkung des Ressorts von Elke Kahr eini-     Berechtigung. Die zentrale Frage des Platzverbrauchs
 ge Verbesserungen erreicht werden:                        bleibt aber ungelöst. Auch Aspekte der sozialen           n Umsetzung von Anwohner- und Sammelgaragen
                                                           Zugänglichkeit und der Nachhaltigkeit (Schwer-                vor allem in dicht besiedelten Gebieten
 n Fußgängerzonen (Schmiedgasse/Landhausgasse,             metalle, Batterien) bleiben offen und sind jedenfalls     n Ausbau von P&R-Anlagen am Stadtrand und vor
     Stockergasse)                                         einer Verpflichtung zum Umstieg entgegenzuhalten.             allem an ÖV-Knoten in der Region
 n Wohnstraßen (Petrifelderstraße, Stiftingbachweg,        Überwiegend positiv ist der Umstieg auf E-Antrieb         n Transparente und anwohner*innenfreundliche
     Nepomukgasse, Am Fröbelpark, Kozennweg,               bei Fahrzeugen mit großen innerstädtischen Fahr-              Organisation der Blauen und Grünen Zonen
     zahlreiche weitere in Vorbereitung)                   leistungen (Busse/Lieferverkehr/Taxis etc.) oder bei      n Bevorzugung von Anwohner*innen in der Innen-
 n   Begegnungszonen (Platz Dominikanergasse,              Zweirädern (Pedelecs), um neue Nutzer*innengruppen            stadt durch Verordnung von reservierten Bereichen
     obere Mariahilferstraße)                              zu erreichen.                                                 („Anwohnerparken“)
 n   Platz- und Straßenraumgestaltungen (Lendplatz
     Süd, Ortweinplatz, Münzgrabenstraße)
 n   Radwege/Radverkehrsanlagen (Georgigasse,              Parken braucht Platz                                      Öffentlicher Verkehr – Die
     Köflachergasse, Alte Poststraße, Keplerstraße,
     Gradnerstraße, Marburger Kai, murbegleitende          In Sachen Flächenverbrauch spielt nicht nur der flie-     Mobilitäts-Grundversorgung
     Radwege)                                              ßende, sondern auch der ruhende KFZ-Verkehr (im
 n   Unterstützung von mehr Nutzungsvielfalt im            Schnitt steht jedes KFZ 23 Stunden am Tag) eine           Rückgrat des städtischen ÖV in Graz ist das Straßen-
     Straßenraum (Info-Folder Straßenfeste, Sub-           große Rolle. Um die Nutzung des begrenzten Straßen-       bahnnetz (33 km, Nov. 2021: 36,5 km), das von einem
     ventionen für Veranstaltungen)                        raums effizienter und gegenüber dem „Umweltver-           Busliniennetz ergänzt wird, im täglichen Betrieb ermög-
                                                           bund“ gerechter zu gestalten, ist die Zurücknahme
 Auf das Auto wird auch längerfristig nicht zur Gänze      des Parkplatzangebots an den Straßen vor allem im

                                                                                                                     Bim und S-Bahn
 verzichtet werden können. In manchen Bereichen des        Hauptstraßennetz erforderlich. Als Ersatz sind Sammel-
 täglichen Lebens und der Freizeit wird es weiterhin       garagen anzustreben. Beim Abstellen von KFZ in

                                                                                                                     statt Mini-Metro
 seine Existenzberechtigung haben.                         bewirtschafteten Zonen in zentralen Lagen mit knap-
                                                           pem Stellplatzangebot sollte die Anwohnerschaft in
 Ziel muss es aber sein, die Nutzung des motorisierten     Form des „Anwohnerparkens“ bevorzugt werden.
 Vehikels aus Gründen wie Emissionen und Platzbedarf                                                                 Eine U-Bahn (Mini-Metro) stellt keine Lösung für den
 effizienter zu gestalten, sprich auf das notwendige Maß   Park & Ride am Stadtrand ist ein Angebot vor allem        Regional- bzw. Pendlerverkehr dar. Der Ausbau des
 zu reduzieren. Um das zu erreichen, werden gemein-        für Besucher*innen der Innenstadt, das schon jetzt        Straßenbahnnetzes würde zum Stillstand kommen und
 schaftliche Nutzungsformen eingerichtet und gefördert.    in Kombination mit einer ÖV-Tageskarte attraktiv ist      bestehenden Linien droht gar der Rückbau. Die Kosten
 Die so durch weniger (fließenden wie ruhenden) KFZ-       (Tagesticket € 9.-) und moderat ausgebaut werden          für Errichtung, Wartung und Betrieb sind zehnmal so
 Verkehr zurückgewonnenen Flächen können für mehr          sollte. Idealerweise sind P&R-Anlagen insbesondere        hoch wie bei der Straßenbahn.
 Grün verwendet werden und jenen zugutekommen, die         für Pendler*innen an Knotenpunkten bzw. Haltestellen
 zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.               des ÖV in der Region anzusiedeln. Dafür sollte sich die

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licht durch rund 800 Mitarbeiter*innen der Holding               90.000 Ein- und 35.000 Auspendler*innen eine           Forderungen zum ÖV:
Graz Linien. Befördert werden jährlich ca. 50 Mio.               Alternative zum Auto zu bieten
Fahrgäste mit der Straßenbahn, ca. 41 Mio. Fahr-             n   Bestellung von 15 neuen Straßenbahnzügen mit           n Abschaffung der jährlichen automatischen Preis-
gäste mit Bussen.                                                einer vertraglichen Option auf 34 weitere                  erhöhung! Jetzt steigen die Preise jährlich um das
                                                             n   Zweigleisiger Ausbau Linie 1 Mariatrost (selektiv),        1,5-fache des Verbraucherpreisindex. Dadurch
Beim Ausbau von Bus und Straßenbahn gilt es keine                Linie 5 Puntigam (in Vorbereitung)                         wurde die vergünstigte Jahreskarte Graz binnen
Zeit zu verlieren! Das System Bus-Tram hat noch viel         n   Einführung neuer Buslinien (66, 75), Verbesserung          6 Jahren um 38 % teurer (von € 228 auf aktuell
Entwicklungspotenzial: es kann im Zusammenspiel                  bestehender Buslinien (62, Buspaket Andritz: 41,           € 315)
mit verstärktem S-Bahn- und Regio-Bus-Angebot                    52, 53), Vorbereitung Fahrplan-Verdichtung an          n   Preissenkung bei der vergünstigten Jahreskarte
auch bessere Angebote von den und in die Umland-                 Tagesrandzeiten, am Wochenende und in den                  Graz durch höhere Zuzahlung der Stadt
gemeinden anbieten.                                              Ferien (schrittweise Umsetzung ab Herbst 2021)         n   Verbilligte Jahreskarten auch für Grazer*innen,
                                                             n   Pünktlichkeitsoffensive durch neue Busspuren,              die auspendeln
                                                                 Ampelbevorrangungen                                    n   Beseitigung bestehender Tarif-Ungerechtigkeiten
Günstiger Zugang für alle                                    n   Installierung elektronischer Haltestellen-                 (Nichtanrechnung der Socialcard Mobilität auf das
                                                                 informationen (ca. 200)                                    Topticket für Kinder, Entkoppelung der Senioren-
Der öffentliche Verkehr muss gut und unkompliziert für       n   Errichtung zahlreicher Wartehäuschen an Halte-             ermäßigung von der ÖBB-Vorteilscard Senior)
alle Menschen zugänglich sein. Dies heißt auch, dass             stellen (derzeit rund 800)                             n   Mitfinanzierung der Tram-Ausbauvorhaben durch
die öffentliche Hand dafür Sorge tragen muss, dass           n   Haltestellenbegrünung (Baumpflanzungen bei                 Land und Bund mit je einem Drittel sowie der
das Angebot zu günstigen Bedingungen bereitgestellt              Um- und Neubau)
wird, idealerweise – wie schon in vielen Städten und

                                                             Günstige Jahreskarte
Regionen realisiert – zum Nulltarif. Denn Tarifpolitik ist
immer auch Sozialpolitik, und hohe Preise schließen
Menschen von der Benützung des ÖV aus.
                                                             Die jahrelangen Bemühungen der KPÖ um günstige
                                                             Öffi-Tarife haben 2015 erstmals Früchte getragen – in
 „Auf Schiene“ gebracht:                                     Form der vergünstigten Grazer Jahreskarte um 228
                                                             Euro. Nach Einführung dieses Tarifs gingen die Ver-
n Ausbau der Straßenbahnlinien nach Reininghaus              kaufszahlen steil nach oben: Rund 32.500 Jahres-
  (Linie 4) und Smart City (Linie 6), Innenstadt-Ent-        karten wurden im 1. Jahr verkauft. 2014 waren es
  flechtung (geplante Fertigstellung mit neuem               nur rund 12.000 Jahreskarten. Zugleich gab es einen
  Betriebskonzept 2025)                                      Fahrgastzuwachs von 6,4 Prozent gegenüber 2014.
n Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zum                   Aus ökologischer und sozialer Sicht hat sich dieses
  Straßenbahnnetz-Ausbau 2023+ (Tram-Paket                   (Zuzahlungs-)Modell bewährt.
  II) mit Südwest- und Nord-West-Linie sowie der                                                                        * Der Tarif für die Jahreskarte soll wieder auf 228 Euro
  neuen Linie 2 Hauptbahnhof – Uni, erste Vor-               Doch in der Folgezeit wurde unter Schwarz- Blau wie-        gesenkt werden. Das ist eine gute Investition, um den
  planungen Südwest-Linie                                    der an der Preisspirale gedreht. In den letzten sechs       Umstieg auf den ÖV zu erleichtern und der beste
n Verbesserung von S-Bahn und Regionalbussen in              Jahren stieg der Tarif auf 315 Euro – das ist eine Teue-    Schutz von Umwelt und Klima.
  Abstimmung mit dem Land, um den täglich rund               rung von 38,1 %!

                                                                                                                                                                            15
S-Bahn wie in anderen Landeshauptstädten im              kommen und den Anteil des Fahrrades als ideales         Wieder mehr zu Fuß unterwegs
   Umfang von 50 %                                          Stadtverkehrsmittel und Teil des „Umweltverbundes“
 n Einführung einer Nahverkehrsabgabe für Unter-            weiter zu erhöhen, wurde von Stadt und Land die „Rad-   Laut Mobilitätserhebung konnte die zuletzt über Jahre
   nehmen nach Vorbild der Wiener U-Bahn-Steuer             offensive 2030“ gestartet. Damit werden Impulse vor     abnehmende Anzahl der Wege, die zu Fuß zurück-
 n Ermöglichung der Fahrradmitnahme in Bussen der           allem im Bereich der höherrangigen Radinfrastruktur     gelegt werden, bei 19 % stabilisiert werden. Den-
   Graz Linien (z. B. Linie 60 Schillerplatz – Lustbühel)   gesetzt.                                                noch herrscht gerade bei der Infrastruktur für Fuß-
 n Kartenautomaten an Haltestellen und in Bussen                                                                    gänger*innen großer Aufholbedarf, der auch in
   und Trams müssen erhalten bleiben, um Men-               Zusätzlich werden von der städtischen Verkehrs-         der Bauordnung und Siedlungsentwicklung der ver-
   schen ohne Smartphone nicht auszugrenzen!                planung Radverkehrsmaßnahmen laufend voran-             gangenen Jahrzehnte begründet ist. Grundsätzlich gibt
                                                            getrieben. Diese umfassen nicht nur die Anlage und      es breite Übereinstimmung darin, die aktive Mobili-
                                                            Verbesserung von Radwegen (wenn möglich getrennt        tät (Zufußgehen, Radfahren) unter dem Aspekt der
 Das Fahrrad, das ideale                                    von Gehsteigen), sondern auch die Erneuerung und        Gesundheit zu fördern. Die Erhöhung der Sicherheit
                                                            Verdichtung von Abstellanlagen in der Innenstadt und    gerade für ungeschützte Verkehrsteilnehmer*innen
 Stadtverkehrsmittel                                        in den Bezirken sowie zahlreiche das Radfahren und      hat in der täglichen Arbeit des Verkehrsressorts (Ver-
                                                            das Fahrradklima fördernde Aktionen.                    kehrsplanung, Straßenamt) in der Planung und bei
 Graz ist eine radfahrfreundliche Stadt, in der jeder                                                               Baumaßnahmen Priorität.
 fünfte Weg mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Die
 bestehende Radinfrastruktur bildet mit dem unter-          Seit 2017 umgesetzt:                                    Bei Planungen von Verkehrsinfrastruktur wird
 geordneten Tempo-30-Straßennetz (mit rund 800                                                                      besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass es im Zuge
 km 2/3 des gesamten Straßennetzes) eine solide             n Errichtung neuer Radwege in Köflachergas-             von Maßnahmen für ÖV oder Radverkehr nicht zu Ver-
 Basis, die weiterentwickelt und den gestiegenen und          se, Spange Straßerhofweg – Stattegger Straße,         schlechterungen für Fußgänger*innen kommt und –
 vielfältigeren Anforderungen (Lastenräder, E-Bikes,          Abschnitte Alte Poststraße, Gradnerstraße, Geor-      im Gegenteil –, wo immer möglich, Verbesserungen
 E-Scooter …) angepasst gehört. Um dem nachzu-                gigasse (in Bau)                                      erreicht werden. Mit zu betrachten ist die Gestaltung
                                                            n Verbesserung der Ausbauqualität an bestehenden
                                                              Radwegen (Marburger Kai, Keplerstraße, Conrad-
                                                              von-Hötzendorf-Straße), Mur begleitende Geh-

 Auf der Route 66                                                                                                   Öffentlicher Verkehr
                                                              Radwege im Zuge Ufergestaltung
                                                            n Einrichtung der ersten Fahrradstraße Am Wagrain

                                                                                                                    ist finanzierbar!
                                                            n Radfahrfreundliche Fördermaßnahmen: jähr-
 Mit der 2019 erfolgten Einführung der Linie 66 gibt          liche Neuauflage der Radkarte, Betrieb und Aus-
 es eine Busverbindung quer durch die Stadt von Wet-          bau Radstation am Hauptbahnhof mit Werkstatt,
 zelsdorf nach St. Peter, mit der Anbindung von wichti-       (Lasten-)Radverleih, kostenlose Radfahrtrainings      Von einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehr pro-
 gen Punkten wie Don Bosco, City Park, Ballsporthalle,        für Kinder (vor freiwilliger Radfahrprüfung) und      fitieren alle, insbesondere die Unternehmen, weil sie
 Messe, Schulen und TU-Einrichtungen. Der 66er ist            Senior*innen, Radveranstaltungen (City-Radeln,        von Beschäftigten, aber auch Kundinnen und Kun-
 auch bedeutsam für die Erschließung des Reininghaus-         Mobilitätsfest, Sicherheits-Checks), Radwrack-Ent-    den, gut erreicht werden können. Deshalb fordert die
 Areals, das auch von der neuen Tram-Linie 4 und der          fernung und Wiederverwertung                          KPÖ schon seit Jahren einen Nahverkehrsbeitrag der
 neu geführten Buslinie 65 (Puntigam – Gösting) ver-                                                                Unternehmen. Dass diese Finanzierung gut funktio-
 sorgt wird, und ist Teil der Neustrukturierung der ÖV-                                                             niert, zeigt das Beispiel Wien. Dort beträgt die Abgabe
 Linien im Grazer Westen.                                                                                           2 Euro pro Dienstnehmer und Woche.

16
von Grünraum, die eng mit Qualität und Akzeptanz
von Fußwegen zusammenhängt.

Maßnahmen für Fußgänger:
n Ausbau von Gehsteigen und Haltestellen (seit
    2017 ca. 200)
n Verbesserungen von Schutzwegen (Gehsteig-
    vorziehungen, Beleuchtung) oder alternative
    Querungshilfen (Mittelinseln)
n   Bauliche Maßnahmen erfolgen barrierefrei, tak-
    tile bzw. akustische Leiteinrichtungen an (ampel-
    geregelten) Kreuzungen sind fast durchgängig
    vorhanden
n   Die KPÖ sorgt seit Jahren für das Aufstellen von
    Sitzbänken entlang von Gehwegen (Aktion „Geld
    für Bankerl statt für Banken, bezahlt aus Mitteln
    der KPÖ)
n   Förderung des Schulwegs zu Fuß (Schülerlots*in-
    nen, Schulwegpläne, Einrichtung von Elternhalte-
    stellen)
n   2017 Modell „Schulstraße light“ VS Andritz, „Test-
    Schulstraße“ Schulgasse VS Waltendorf (2021).
    Für die Einrichtung von „echten“ Schulstraßen mit
    temporären Fahrverboten vor Schulbeginn fehlt
    eine StVO-Novelle.

                                                         Tempo runter, Sicherheit rauf!
                                                         Zu hohe Geschwindigkeiten und Unaufmerksamkeit            der Polizei mobile Tempokontrollen in den Tempo-
                                                         sind die größte Unfallgefahr. In Graz hat man 1992        30-Bereichen (2/3 des Straßennetzes) durchführt. Seit
                                                         das System „Tempo 30 ausgenommen Vorrangstraßen“          2019 gibt es auch fixe Radargeräte. Um auf die Sinn-
                                                         eingeführt; mit Erfolg und zum Vorteil von Fuß-           haftigkeit der Tempolimits aufmerksam zu machen,
                                                         gänger*innen, Radfahrer*innen und Anwohnerschaft.         verbunden mit dem Appell um mehr Rücksicht an alle
                                                         Dass das auch eingehalten wird, dafür sorgt eine stadt-   Verkehrsteilnehmer*innen, startet das Verkehrsressort
                                                         eigene Radarüberwachung, die in Kooperation mit           im Herbst eine Bewusstseinskampagne.

                                                                                                                                                                    17
Soziales darf nicht untergehen.
Zusammenhalt fördern.
 Viele Leute sind in ihrer materiellen Existenz bedroht.   Wir brauchen in unserer Stadt bessere Angebote für      n Keine Kürzung der Wohnbeihilfe, stattdessen
 Das geht mit Verarmung, Verschuldung und sozialer         Menschen, die Hilfe brauchen. Die Stadtverwaltung           Anpassung an die Teuerung
 Ausgrenzung einher. Gleichzeitig wächst die Angst vor     darf sich nicht als Wirtschaftsunternehmen sehen, das   n Absicherung und Ausbau von Sozial- und
 dem Verlust des noch vorhandenen Arbeitsplatzes, vor      die Kosten der sozialen Betreuung senkt, sie muss           Wohnungsloseneinrichtungen, Schaffung von
 dem Abrutschen an den gesellschaftlichen Rand und         durch aktive Maßnahmen zum sozialen Zusammen-               niederschwelligen städtischen Übergangs-
 vor Altersarmut.                                          halt beitragen.                                             wohnungen ohne eine Verweildauer von Anbeginn
                                                                                                                       vorzugeben
 Dem steht eine kleine Bevölkerungsschicht gegenüber,                                                              n   Angebot sozialtherapeutischer Wohnungen aus-
 die immer reicher wird.                                   Armut verhindern!                                           weiten
                                                                                                                   n   Lebensmittel-Wegwerfverbot für Großhandel
                                                           Weil immer mehr Menschen akut in Schwierig-                 und Supermärkte, stattdessen sollen Lebensmittel
                                                           keiten geraten, braucht es Maßnahmen, die Krisen-           gemeinnützigen Organisationen gespendet wer-
 Die neue Sozialunterstützung:                             situationen verhindern und rasch und unbürokratisch         den
                                                           Hilfe anbieten können.                                  n   Einrichtung einer städtischen Kantine, um ein-
 Hartz IV auf Österreichisch                                                                                           kommensschwachen Grazer*innen eine warme
                                                                                                                       Mahlzeit kostengünstig zur Verfügung zu stellen
 Die hohen Wohnkosten sind die häufigste Ursache,          Die Vorschläge der KPÖ:                                 n   Ausweitung der psychosozialen Zentren sowie
 wenn Menschen von ihrem Einkommen nicht mehr                                                                          Psychotherapie auf Krankenschein
 leben können. Mit der neuen Sozialunterstützung           n Auszahlung der Mindestsicherung 14 Mal pro Jahr       n   Zuschüsse für Ferienaufenthalte für Kinder und
 wird genau dort gekürzt. Das ist ein sozialpolitisches    n Absicherung der Heizkostenzuschüsse                       Jugendliche erhöhen
 Armutszeugnis für die Steiermark. Schon jetzt können      n Amtliche Preisregelung bei Grundnahrungsmitteln       n   Erreicht: Wenn Lehrlinge nicht mehr bei den Eltern,
 sich im Winter viele nicht leisten, ihre Wohnung aus-         und Energie                                             sondern in einer eigenen Wohnung leben, können
 reichend zu heizen. Durch die hohe Arbeitslosigkeit       n Grundgebührenbefreiung bei Radio, Fernsehen               sie nun Mindestsicherung beziehen. Das wurde
 wird sich die Lage weiter verschärfen. Gerade jetzt           und Telefon auf Arbeitseinkommen ausweiten              aufgrund einer Initiative von Elke Kahr möglich
 brauchen die Menschen Unterstützung. Stattdessen          n Keine Strom- und Heizungsabschaltungen, Ver-
 haben Bund und Land in der schlimmsten Wirtschafts-           zicht auf Gebühren bei Ratenzahlungen. Beim
 krise ein Sparpaket auf dem Rücken der Schwächsten            Abschluss eines Stromvertrages darf keine Kau-
 verordnet.                                                    tion verlangt werden

18
In Würde
Das Älterwerden betrifft uns alle. Die erfreuliche Tat-   Sicherheit und
                                                                                älter werden                         Geld für Bankerl
sache, dass die Menschen in unserem Land immer
älter werden, wird vielfach unter negativen Vorzeichen    Vertrauen stärken!                                         statt für Banken
diskutiert, um damit Sozial- und Pensionskürzungen
zu rechtfertigen. Das ist entwürdigend. Obwohl viele      Nur eine soziale Stadt ist eine sichere Stadt. Menschen    Um Spekulationsverluste von Banken auszugleichen
Menschen ihr Leben lang gearbeitet haben, reicht          brauchen Perspektiven und ein solidarisches Umfeld.        und deren Gläubiger schadlos zu halten, werden rie-
ihre eigene Pension oft nicht zum Leben aus. Daher        Dadurch kann die Sicherheit in unserer Stadt am bes-       sige Beträge an öffentlichen Geldern locker gemacht
braucht es in unserer Stadt auch Angebote für ältere      ten gewahrt bleiben.                                       (Stichwort Hypo-Skandal). Geht es aber darum, Leis-
Menschen ohne finanzielle Hürden.                                                                                    tungen für die Allgemeinheit zu erbringen, wird immer
                                                          Soziale Probleme sind oft der Nährboden, auf dem           öfter gekürzt und gestrichen.
                                                          Gewalt- und Eigentumsdelikte gedeihen.
Die Vorschläge der KPÖ:                                                                                              Die Grazer KPÖ will ein Zeichen gegen diese ver-
                                                          Wir haben das Leitbild einer Polizei und von Justiz-       fehlte Politik setzen. 2012 hat Elke Kahr daher die
n Jährliche Pensionsanpassung (zumindest in Höhe          wacheorganen, die den Menschen hilfsbereit zur Seite       Aktion „Geld für Bankerl statt für Banken“ ins Leben
    der Inflationsrate), keine Anhebung des Pensions-     stehen. Ein gestärktes Vertrauen zwischen Bevölkerung      gerufen. Aus Mitteln der Parteienförderung werden
    antrittsalters und Erhöhung der Mindestpensionen      und Exekutive hilft, Straftaten schon im Vorfeld zu ver-   seither alljährlich Gelder für Bankerl im öffentlichen
n   Die Altersvorsorge darf nicht privaten Finanz-        hindern.                                                   Raum reserviert.
    märkten überlassen werden
n   Um ein selbstständiges Leben gut führen zu kön-                                                                  Bisher wurden zahlreiche Anregungen aus der
    nen, braucht es die Berücksichtigung der Bedürf-      Die Vorschläge der KPÖ:                                    Bevölkerung aufgegriffen und im gesamten Stadt-
    nisse des Alters bei Neu- und Umbauten beim                                                                      gebiet Bankerl bzw. Tisch- und Bank-Kombinationen
    Wohnen sowie im öffentlichen Raum                     n Es braucht gut ausgebildete und motivierte Poli-         aufgestellt. Zahlreiche kaputte Bänke wurden aus-
n   Entkoppelung der ÖBB­-Seniorencard von der              zist*innen für den Dienst am Menschen statt pri-         getauscht. Bankerl im öffentlichen Raum erhöhen die
    ermäßigten Jahreskarte für Pensionist*innen             vate Security und „Hilfssheriffs“. Zusätzliches Per-     Lebensqualität. Ältere Menschen und Menschen mit
n   Schaffung von mehr Sport- und Freizeitangeboten         sonal ist notwendig                                      Bewegungseinschränkungen finden in den Bankerln
    (z. B. günstige Bädereintrittspreise)                 n Prävention statt „Law-and-Order“-Politik                 Möglichkeiten zum Ausrasten auf ihren Spazier- und
                                                          n Mehr Augenmerk auf Siedlungsbetreuung und                Einkaufswegen, und man kann den öffentlichen Raum
                                                            Nachbarschaftshilfe, um Konflikte im Wohnumfeld          nutzen und genießen, ohne gleich etwas konsumieren
                                                            hintanzuhalten                                           zu müssen.

                                                                                                                                                                      19
Gesundheit und Pflege,
für alle leistbar!                                       n Angebote zur niederschwelligen Covid-Impfung        n Online-Plattform zur Übersicht für freie Pflege-
 Seit 2017 trägt die KPÖ in Graz mit Stadtrat Robert         in Grazer Stadtteilen                                  heim-Plätze eingerichtet
 Krotzer die Verantwortung für die Bereiche Gesundheit   n   Erhöhung der Förderungen für Grazer Gesund-       n Mobiler Reinigungsdienst für pflegebedürftige
 und Pflege. Er konnte Wichtiges umsetzen und zugleich       heitseinrichtungen                                     Menschen zur Erhaltung des Wohnraums
 zur Lösung von Problemen beitragen. Nicht zuletzt       n   Sicherstellung der medizinischen Versorgung von
 die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig ein starkes          Patient*innen in Substitutionstherapie            Bestehende Angebote wurden erweitert, unkompliziert
 öffentliches Gesundheitswesen ist – und wie dringend    n   Suchtprävention für Jugendliche                   zugänglich gemacht oder in Zusammenarbeit mit den
 es umfassende Verbesserungen in der Pflege braucht!     n   Kostenlose Ernährungsberatung                     Ämtern gestärkt. Dazu gehört insbesondere die Pflege-
                                                         n   Kostengünstiges Angebot „Raus mit der Laus“       drehscheibe, die jährlich tausenden Menschen bei
                                                                                                               Fragen zu Pflege und Betreuung weiterhelfen kann.
 Im Gesundheitsamt seit                                                                                        Das Pflege-Referat führt auch die Kontrollen in den
                                                         Bei der Pflege seit                                   privaten Pflegeheimen in Graz durch und stellt so die
 2017 umgesetzt:
                                                         2017 umgesetzt:
                                                                                                               Das Grazer Pflegemodell,
 n Erhalt und Neugestaltung der Impfstelle: Fast
     30.000 Menschen nutzen das erweiterte Impf-         n Leistbare Hauskrankenpflege für alle Grazer*in-

                                                                                                               Vorbild für das ganze Land
     Angebot im Amtshaus pro Jahr                            nen (siehe Kasten)
 n   Schwerpunkt Seelische Gesundheit, um die            n Kostenlose Pflegegeld-Beratung
     psychosoziale Versorgung zu stärken                 n Pflegedrehscheibe vor Ort auf Grazer Bauern-
 n   Gesundheitsamt vor Ort: Impfangebote in Grazer          märkten                                           „Niemand soll gezwungen sein, aus finanziellen Grün-
     Stadtteilzentren                                    n Konzerte für Bewohner*innen von Pflegeheimen         den in ein Heim zu gehen, weil er sich das tägliche
 n   Schulgesundheitspreis                               n Pflege-Kino als Zeichen der Wertschätzung für        Leben nicht mehr leisten kann, wenn er mobile Pflege
 n   Lokale Eingrenzung der Corona-Pandemie durch            Pflege-Beschäftigte                                voll bezahlen muss“ – unter diesem Motto führte KPÖ-
     das Gesundheitsamt                                  n Aufbau des Netzwerks Demenzfreundliche Stadt         Stadtrat Robert Krotzer das „Grazer Pflegemodell“ ein.
 n   Grazer Telefon-Kette gegen Covid-19                   Graz unterstützt
 n   Schnupfen-Box am Lendplatz                          n Demenz-Wegweiser mit wichtigen Anlaufstellen        So funktioniert es: Egal, in welchem Umfang jemand
 n   Kostenlose Covid-Tests und Masken für Pflege-       n Besuchskabinen, um Pflegeheim-Besuche auch in       mobile Pflegedienste (Hauskrankenpflege, Pflege-
     heime und Sozialeinrichtungen                         der Corona-Pandemie zu ermöglichen                  assistenz oder Heimhilfe) in Anspruch nimmt, es bleibt

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d!
     jedenfalls die Höhe der Mindestpension für Miete und
     Lebensalltag.

     Wenn Menschen länger zuhause bleiben können, ist
     das nicht nur für sie selber gut, sondern auch für die
     Stadtfinanzen. Ist jemand im Pflegeheim, kostet das
     die Stadt im Schnitt acht Mal mehr als die mobilen
     Dienste. Die Entlastung durch das Grazer Modell ist
     also eine doppelte: für die Menschen – und für das
     Budget der Stadt.

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Einhaltung von Pflegestandards, arbeitsrechtlichen       n Ausbau der Unterstützung für pflegende
                                                             Bestimmungen und Personalschlüssel sicher.                   Angehörige
                                                                                                                      n Mobile fachärztliche und therapeutische Ange-

 Spielsucht: ein
                                                             Wichtige lokale Schritte für die Gesundheitsversorgung       bote ausweiten
                                                             konnten gesetzt werden, die in den nächsten Jahren

 ernstes Problem
                                                             erweitert werden sollen. Aber: Die gesamtgesellschaft-   Der Zugang zu umfassender Gesundheitsversorgung
                                                             lichen Herausforderungen sind gewaltig! Der Pflege-      ist für uns ein Grundrecht aller Menschen und darf
                                                             notstand, die Lücken in der psychosozialen Versorgung    nicht vom Einkommen oder Vermögen abhängen.
 Noch vor wenigen Jahren war sie ein Randthema.              oder die Überwindung der neoliberalen „Gesund-
 Heute leugnet niemand mehr, dass sie großen Scha-           heitspolitik“, die auf Kosten von Patient*innen und
 den anrichtet: die Spielsucht. In fast allen Fällen steht   Beschäftigten kürzen und privatisieren will.             Die Vorschläge der KPÖ:
 die Spielsucht in Zusammenhang mit Spielautomaten.
 Die Spielsucht treibt Jahr für Jahr viele Grazerinnen       Dabei steht die KPÖ immer auf der Seite der              n Erhöhung der Mittel für Einrichtungen, die
 und Grazer in den Ruin. Die meisten Spielsüchtigen          Beschäftigten. Für deren Interessen macht sich auch          Gesundheit fördern und präventiv arbeiten:
 sind hoch verschuldet, auch ihre Angehörigen sind           der KPÖ-Arbeitskreis Gesundheit & Pflege mit der Zei-        Subvention auf mindestens einen Euro pro Ein-
 betroffen und können kaum auf Unterstützung hoffen.         tung „Pflege in Bewegung“ stark. Denn mehr Personal          wohner*in anheben
 Oft gleiten Betroffene in die Kriminalität ab, um ver-      und bessere Arbeitsbedingungen sind besser für alle      n   Mehr Kassenstellen in Graz und Ausbau der
 lorenes Geld wiederzubeschaffen oder um das Spie-           Menschen in unserer Stadt!                                   Primärversorgung
 len zu finanzieren. Der volkswirtschaftliche Schaden                                                                 n   Errichtung einer Gesundheitsdrehscheibe als
 ist enorm.                                                                                                               niederschwellige Anlaufstelle zur Stärkung der
                                                             Die Vorschläge der                                           sozialmedizinischen Versorgung
 SPÖ, ÖVP und FPÖ haben 2014 im Landtag ein                                                                           n   Keine Schließung von Krankenhäusern und
 Gesetz beschlossen, das noch höhere Einsätze zulässt.       KPÖ für die Pflege:                                          Abteilungen
 Das ist verantwortungslos. Auch bei Sportwetten sind                                                                 n   Keine Privatisierung von Einrichtungen der
 viel zu hohe Einsätze möglich.                              n Mehr Personal und Anhebung der Pflege-Schlüs-              Krankenversorgung und Pflege
                                                                 sel                                                  n   Einfacher Zugang zu Psychotherapie auf Kranken-
                                                             n   Bessere Bezahlung und mehr Freizeit für das              schein
 Das will die KPÖ:                                               Pflegepersonal                                       n   Ausbau des Versorgungsangebots für psychisch
                                                             n   Deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze              erkrankte Kinder und Jugendliche
 n Verbot des kleinen Glücksspiels, daher keine Neu-             gegen den Personalnotstand                           n   Ausweitung von (interdisziplinären) Schmerz-
   vergabe von Lizenzen an Automatenkonzerne                 n   Kostenlose und anonyme Supervisionsangebote              ambulanzen
 n Aufklärungskampagne für Jugendliche an steiri-                für Beschäftigte in Gesundheitsberufen               n   Abschaffung der Rezeptgebühren und der Umsatz-
   schen Schulen – viele Spielsüchtige waren jünger          n   Höhere finanzielle Unterstützung für Menschen in         steuer auf Medikamente und Heilbehelfe
   als 18, als sie mit dem Spielen angefangen haben              Pflege-Ausbildungen                                  n   Erhöhung der Zuzahlung bei medizinischen Heil-
 n Verbot von Werbung für Glücksspiel und Sport-             n   Die Bonuszahlungen, die seit der Pandemie in             behelfen und Hilfsmitteln (Hörgeräte, Prothesen,
   wetten                                                        Aussicht gestellt wurden, müssen umgehend an             Brillen, Zähne usw.)
 n Verbot der Annahme von Sponsorengeldern                       alle Beschäftigten im Gesundheits- und Pflege-       n   Verbot einer Bevorzugung von Klassen-Patient*in-
   oder Sponsorenleistungen durch Parteien und                   bereich ausbezahlt werden                                nen bei OP-Terminen und Einführung einer
   die öffentliche Hand                                                                                                   Terminplattform in Spitälern

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