Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - BAUEN MIT MODULEN - Frankfurt baut
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Ausgabe 8 Herbst/Winter 2017 Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben BAUEN MODU MIT LEN Neue T e ch sparen nologien Z eit INTERVIEW LEBEN EUROPAVIERTEL Peter Feldmann & Frankfurt gärtnert Neue U 5 im Bau Mike Josef
2 Frankfurtbaut V.l.n.r.: MoellerFeuerstein, MoellerFeuerstein, cma Cyrus Moser Architekten 5 11 12 INNENSTADT FECHENHEIM RIEDBERG WINX-Tower wird Sechs neue Er wächst 2018 fertig Skulpturen und wächst V.l.n.r.: MoellerFeuerstein, MoellerFeuerstein, ESB Professional/shutterstock 16 20 25 HÖCHST OSTEND LEBEN IN FRANKFURT Bahnhofs- Erneuerung von Ideenwettbewerb modernisierung Straßen „Campusmeile“ V.l.n.r.: Thomas Ott/www.o2t.de, Stadtvermessungsamt, Alliance /fotolia 26 28 31 LEBEN IN FRANKFURT STADTVERWALTUNG UMWELT UND ENERGIE Modulbausystem Neue Orthophotos Altersgerecht im Trend sanieren IMPRESSUM AUSGABE 8 (HERBST/WINTER 2017) Herausgeber Redaktionelle Leitung Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main Mark Gellert, Carla Jacobson-Gah Dezernat Planen und Wohnen, Mike Josef Telefon: 069/212-30858 Kurt-Schumacher-Straße 10, 60311 Frankfurt am Main oeffentlichkeitsarbeit.amt61@stadt-frankfurt.de
Ausgabe Herbst/Winter 2017 3 ALTSTADT // EDITORIAL Gastronomie der neuen Altstadt 18 Der neue Stadtteil – eine Chance für Frankfurt und die Region 4 SCHWANHEIM Neubau einer katholischen Kirche in Frankfurt 19 // STADTTEILE INNENSTADT OSTEND Hochhaus WINX-Tower vor Vollendung 5 Verkehrstechnische Erschließung des Frankfurter Ostens 20 GALLUS Megaprojekt U-Bahn-Ausbau 6 // LEBEN IN FRANKFURT Wildwiesen in der Stadt 21 NORDEND Schöneres Frankfurt 22 Innovationsquartier-Wettbewerb entschieden 7 „Frankfurt gärtnert“ 23 Stadt Frankfurt funkt auf allen Kanälen 24 // INTERVIEW Ideenwettbewerb zur „Campusmeile“ 25 Frankfurt macht Druck beim Wohnungsbau 8 Modulbausysteme sparen Zeit 26 NIEDERRAD Vom Büroviertel zum lebendigen Wohnquartier 10 // STADTVERWALTUNG Neue Gelegenheit für Wohninitiativen 27 FECHENHEIM Sehenswerte Luftbilder 28 Windspiele zieren Leinpfad 11 Neuer Preis für günstiges und gutes Wohnen 29 Titelseite: Thomas Ott/www.o2t.de, MoellerFeuerstein, supertramp8/fotolia, MoellerFeuerstein Koordinierungsgruppe Wohnbaulandentwicklung 30 RIEDBERG Noch mehr neue Wohnungen 12 Förderung von Mietwohnungen 30 HEDDERNHEIM // UMWELT UND ENERGIE Lackprofile konservieren die Vergangenheit 14 Wohnungen altersgerecht und energetisch sanieren 31 HÖCHST Modernisierung und barrierefreier Ausbau des Bahnhofs 16 Neue Bänke in Königsteiner Straße 17 Verlag, Redaktion, Anzeigen Druck MoellerFeuerstein GmbH apm alpha print medien AG Niedenau 36, 60325 Frankfurt am Main Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt Telefon: 069/299 209-16, zeitung@frankfurt-baut.de Frankfurtbaut ist kostenlos und erscheint zweimal im Jahr www.frankfurt-baut.de Auflage: 218 000
4 Frankfurtbaut EDITORIAL Der neue Stadtteil – eine Chance für Frankfurt und die Region Kaum ist mit dem Riedberg die letzte große Stadterwei- In der Summe werden in der Region bis zum Jahr 2030 vo- terung beinahe zu Ende gebracht, schon planen wir wieder raussichtlich rund 180 000 Wohneinheiten gebraucht. Hier- einen neuen Stadtteil im Frankfurter Nordwesten. Wer selbst von kann die Stadt Frankfurt nur einen Teil beitragen. Wir keine Wohnung sucht, mag sich vielleicht fragen, ob es über- sind eine offene Stadt und Region, es herrscht Freizügigkeit haupt nötig ist, weiter zu bauen. Wer aber eine bezahlbare in Deutschland und der Europäischen Union und wir sind Wohnung sucht oder sich die Bevölkerungsentwicklung an- dankbar für diese Freizügigkeit und die wirtschaftliche Pro- schaut, der weiß, dass daran kein Weg vorbeiführt. sperität von Frankfurt/RheinMain, die die Menschen zu uns führt. Nichtstun ist da keine Alternative. Trotz Umnutzungen, Nachver- Im neuen Stadtteil könnten dichtungen und Arrondierungen etwa 8 000 bis 10 000 Woh- – Frankfurt braucht dennoch nungen für 20 000 bis 25 000 einen neuen Stadtteil auf Einwohner entstehen. Wichtig freier Fläche. Nur so wird es ist auch eine Vielfalt des Woh- in den nächsten Jahren gelin- nungsbaus und eine Vielfalt gen, ausreichend bezahlbaren der Nutzungen: Wir möchten Wohnraum zu schaffen. 30 Prozent der Flächen für Die Überlegungen für den den geförderten Wohnungsbau. neuen Stadtteil befinden sich Und wir hoffen, dass wir auch am Anfang; sozusagen in der ein umfangreiches Angebot „Planungsphase Null“. Der für gemeinschaftliche Wohnfor- Untersuchungsraum umfasst men und Baugenossenschaften rund 550 Hektar, die wir ge- bieten können. Dazu natür- nauer unter die Lupe nehmen lich U-Bahn-Anschluss, Parks, werden um herauszufinden, Schulen, Kitas, Läden und alle ob und wo wir innerhalb die- weiteren Einrichtungen, die ses Areals Wohnbauflächen zu einem lebendigen Stadtteil entwickeln können. Die Fläche gehören. Auch die Bauformen ist also nicht identisch mit sollen abwechslungsreich sein, der potenziellen Baufläche, jeder soll sich dort wohl fühlen die wohl rund ein Drittel da- können, ein lebendiges Quar- von betragen wird, also etwa tier soll entstehen. 190 Hektar. Das wiederum ist eine Bruttobaufläche, das Ein zentrales Thema ist natür- bedeutet, dass diese Fläche lich die A5: Wie kann sich der auch nicht komplett bebaut Stadtteil vor dem Lärm und werden wird, sondern darin den Abgasen der Autobahn auch Parks, Spielplätze, Ver- schützen? Und wie kann die kehrsflächen und alles, was Barrierewirkung der Autobahn dazu gehört, zu finden sind. überwunden werden? Das wird sehr schwierig, ist aber auch Jede Entwicklung neuer Bau- eine große Chance für die MoellerFeuerstein gebiete muss zahlreiche Rah- Region, solche unnatürlichen menbedingungen beachten Grenzen und Barrieren zu und löst vielfältige Konflikte überwinden. mit anderen Zielen und In- teressen aus. Und jede Planung, die die innere Stadt vor zu viel Nachverdichtung schützt und den Grüngürtel frei hält, nähert sich den Nachbarkommunen. Wir machen aber keine Planung gegen Oberursel, Eschborn oder Steinbach. Im Gegenteil: Unser Projekt ist durchaus auch als ein An- gebot an die umliegenden Gemeinden und die Region zu verstehen. Denn nicht nur Frankfurt wächst; in vielen Kom- munen im Ballungsraum ist von einem anhaltenden Ein- Mike Josef wohnerwachstum und dem damit verbundenen Siedlungs- druck auszugehen, gerade in den Mittelstädten mit gutem Dezernent für Planen und Wohnen S-Bahn-Anschluss. der Stadt Frankfurt am Main
Ausgabe Herbst/Winter 2017 5 INNENSTADT Hochhaus WINX-Tower vor Vollendung Im August 2011 starteten die Ab- vielmehr die Tageslichtnutzung, brucharbeiten der Gebäude auf was die Bedingungen für eine „Der WINX-Tower hat aufgrund seiner dem ehemaligen Degussa-Areal. angenehme Arbeitsatmosphäre schmetterlingsförmigen Grundriss- Nach knapp sieben Jahren soll optimiert. Im Erdgeschoss wird kontur eine eigene Identität und ein das MainTor-Quartier genann- es auf zirka 400 Quadratmetern eigenständiges Image. Das Hochhaus te Projekt mit dem Bezug des Gastronomieflächen geben. WINX-Towers abgeschlossen Das sich direkt anschließende sticht aus dem Pulk der Hochhäuser sein. Dann werden hier bis zu siebengeschossige Portalgebäu- heraus und prägt durch seine Präsenz 2 000 Menschen arbeiten und de bildet den südlichen Auftakt das Erscheinungsbild des MainTor- über 300 wohnen. Das Projekt- zum Bankenviertel und ist das Quartiers. Eingebettet in das Quar- Investitionsvolumen des in repräsentative Entree des Hoch- Frankfurt ansässigen Bauherrn hauses. tier-Ensemble erhält der Turm eine GEG German Estate Group AG ganz besondere Adresse.” beträgt zirka 800 Millionen Euro, Jürgen Engel, Architekt die geschaffenen Mietflächen etwa 100 000 Quadratmeter. Dabei wird der einst geschlos- sene Stammsitz der Degussa nicht nur neu bebaut, sondern auch wieder zu einem öffentli- chen Raum, der die historischen Wegeverbindungen von der Innenstadt zum Mainufer wie- derbelebt und sich mit Wegen und Straßen in die umliegenden Stadtviertel fest integriert. Die Neubebauung des Quartiers erfolgte in sechs unabhängigen Bauprojekten, von denen fünf bereits fertiggestellt, verkauft und zum größten Teil vermietet sind. Die gewerblich genutzten Gebäude heißen Primus, Pan- orama und Porta, die Wohn- gebäudekomplexe Palazzi und Patio. Das markanteste Gebäude des Quartiers, der WINX-Tower, steht ebenfalls, jetzt wird noch am Innenausbau gearbeitet. Im Laufe des Jahres 2018 soll das gesamte MainTor-Quartier in Betrieb genommen sein. 110 Meter hoher Schmetterling Der WINX-Tower ist mit 110 Metern das höchste Gebäude des MainTor-Quartiers. Der Unterti- tel „The Riverside Tower“ sagt schon, wo sich die Immobilie befindet, nämlich am Main. Die gläserne Lobby ist elf Meter hoch, die Dachterrasse bietet Ausblicke auf die Skyline, den Main und das gegenüberliegende Sachsen- hausen. X-förmig angewinkelte Fassaden mit Einschnitten im Süden und Westen des Gebäu- des lassen den Grundriss nicht nur wie einen Schmetterling aussehen, sondern optimieren Der WINX-Tower nach Fertigstellung im Jahr 2018. GEG
6 Frankfurtbaut Bautätigkeit von etwa fünf Jah- MoellerFeuerstein Die Bauarbeiten für die neue U5 sind nicht mehr zu übersehen. ren zu. Die Strecke der U 5, die bisher zwischen Preungesheim und Hauptbahnhof verkehrt, wird um 2,7 Kilometer in das Europaviertel verlängert. Der Streckenverlauf wird teilweise oberirdisch, teilweise unter der Erde sein. Auf der neuen Stre- cke wird es vier Haltestellen ge- ben: Güterplatz, Emser Brücke, Europagarten und Wohnpark. Ab Mai nächsten Jahres kommt eine riesige Tunnelbohrma- schine zum Einsatz. Sie wird zwei jeweils 840 Meter lange Tunnelröhren durch das Viertel bohren und etwa ein Jahr lang täglich 24 Stunden im Einsatz GALLUS sein. Für das Großprojekt sind Megaprojekt U-Bahn-Ausbau insgesamt 281,4 Millionen Euro veranschlagt. Der Bund und das Land Hessen beteiligen sich Im September haben die Tun- Baustelle ist nicht zu überse- Allee – unterirdisch mussten mit 157 Millionen Euro an dem nel-Bauarbeiten für die Ver- hen. Fahrbahnen sind verengt, Strom-, Wasser- und Gasleitun- Projekt, den Rest tragen die längerung der Linie U 5 in das Radwege werden umgeleitet, gen verlegt werden. Auf die Be- Verkehrsgesellschaft Frankfurt Europaviertel begonnen. Die Baugerät steht auf der Europa- wohner kommt eine Dauer der (VGF) und die Stadt Frankfurt. Glaubwürdige Beiträge für Ihren Social Media-Auftritt Sie möchten Ihr Unternehmen, Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt wirkungs- voll auf sozialen Plattformen präsentieren, aber Ihnen fehlen Know-how und Ressourcen. sam betreut Ihren Social Media-Auftritt professionell und voraus- schauend. Unsere Reporter sind für Sie unterwegs. Vertrauen Sie auf sam – für eine effiziente Kommunikation in Facebook, Twitter & Co. www.sam-reporter.de
Ausgabe Herbst/Winter 2017 7 NORDEND Konzept „Günthersburghöfe“ gewinnt Der städtebauliche Wettbe- ausgewählt und zur Bearbei- Büros der Öffentlichkeit sowie den. Der Entwurf sieht darüber werb zu den Flächen östlich tung eingeladen. Als öffentli- dem Preisgericht präsentiert hinaus eine Grundschule so- der Friedberger Landstraße cher Auftakt und Einstieg in und gemeinsam erörtert. wie ein Generationenzentrum und südlich des Wasserparks den Wettbewerb fand dann im und ein Baugruppenhaus am („Innovationsquartier“) ist Juni ein zweitägiges Kolloqui- Neuer Wohnraum für bis zu Quartiersplatz westlich des entschieden. Der Entwurf des um mit Zwischenpräsentati- 3 000 Menschen Abenteuerspielplatzes vor. Für Frankfurter Büros TobeStadt, onen und Bürgerdialog statt. Das Gewinner-Konzept „Gün- die Weiterentwicklung der Be- an dem auch Stefan Bernard Alle Interessierten hatten Gele- thersburghöfe“ greift spezifi- standsbebauung Hungener Stra- Landschaftarchitekten und das genheit, sich in diesem Rahmen sche Qualitäten des Nordends ße wird eine vorsichtige Nach- Büro Kölling und Voigt betei- über die allgemeinen Ziele und in zeitgemäßer Form durch verdichtung und Ergänzung der ligt waren, wurde durch die Zwecke der Planung zu infor- eine kompakte Blockrandbe- Blockränder auf der Nordseite Jury am 30. September 2017 mieren und sich am anschlie- bauung auf, die an ihrem Nord- der Straße vorgeschlagen. Die prämiert. ßenden Diskussionsprozess zu rand mit einer Promenade Flächen südlich könnten eben- Die Architekten und Stadtpla- beteiligen. Der Öffentlichkeit einen Abschluss zu den Grün- falls in Blockrandstrukturen ner haben ihrer Entwurfsidee wurde die Möglichkeit gege- flächen bildet. Dabei sollen die umgebaut werden. Nach den den Namen „Günthersburghö- ben, sehr frühzeitig Ideen und wesentlichen Grünelemente Plänen der Wettbewerbssieger fe“ gegeben. Beim Wettbewerb Kritikpunkte in den Planungs- des Abenteuerspielplatzes, der können etwa 1 200 Wohnein- ist die Stadt neue Wege gegan- prozess einzubringen. Die teil- Kleingärten im Süden sowie der heiten und bis zu 19 000 Qua- gen. Nachdem der Wettbewerb nehmenden Büros haben auf wertvollen Gehölz- und Baum- dratmeter Gewerbeflächen neu Ende April als nichtoffener, ein- dieser Basis mit der Weiterent- bestände im Norden dauerhaft entstehen. Bei einer Einbezie- phasiger Ideenwettbewerb im wicklung ihrer Konzeptideen erhalten werden. Am Ostrand hung und Weiterentwicklung kooperativen Verfahren öffent- begonnen und ihre Beiträge wird der Günthersburgpark von dem Bereich nördlich und lich bekannt gemacht worden Anfang September abgegeben. durch ein Band aus Klein- südlich der Hungener Straße war, wurden sechs teilnehmen- Vor der abschließenden Jury- gärten, die in ein öffentliches wird von insgesamt zirka 1400 de Bürogemeinschaften aus sitzung wurden die ausgearbei- Wegenetz eingebunden sind, Wohneinheiten für etwa 3 000 Stadt- und Landschaftsplanern teten Konzepte durch die sechs mit dem Wasserpark verbun- Einwohner ausgegangen. Stadtplanungsamt; Luftbild von Stadtvermessungsamt Hier entstehen die Günthersburghöfe.
8 Frankfurtbaut INTERVIEW | OB PETER FELDMANN UND PLANUNGSDEZERNENT MIKE JOSEF Frankfurt macht Druck beim Wohnungsbau Die nicht enden wollende Nachfrage nach Wohnungen nahm diese ximale Mieterhöhung von einem Prozent pro Jahr vereinbart wurde. Zeitung zum Anlass, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Pla- Vielleicht noch ein generelles Wort zu kommunalen Unternehmen nungsdezernent Mike Josef in einem Interview zu den drängendsten und kommunaler Wirtschaft: Ich denke, deren Stellenwert wächst. Themen zu befragen. Nur mit kommunalen Unternehmen gelingt es uns, kommunalen Reichtum gerecht zu verteilen, Menschen Zugänge zu einem guten Herr Feldmann, Herr Josef, durch die steigende Nachfrage nach Woh- Leben zu ermöglichen. Ich denke da vor allem an Wohnen, den öf- nungen geraten Mieten und Preise für Eigentumswohnungen weiter- fentlichen Nahverkehr und den Zugang zu Bildungseinrichtungen. hin zunehmend unter Druck. Die Lage könnte sich zudem durch den Brexit und die dauerhaft niedrige Zinspolitik der EZB verschärfen. Herr Josef, der Wohnraum in Frankfurt ist und bleibt deutlich zu Wie wird die Stadt Frankfurt den immensen Herausforderungen in knapp. Die Stadt rechnet mit bis zu 800 000 Einwohnern im Jahr der Gegenwart und in Zukunft entgegenwirken? 2030. Die Menschen werden in der Konsequenz verstärkt ins Um- PF: Wir nehmen Investoren stärker als bisher in die Pflicht. Das geht land ziehen müssen, das wird die angespannte Lage im morgen- und bei neuen oder überarbeiteten Bebauungsplänen ohne Ausnahme. abendlichen Pendlerverkehr weiter verschärfen. Wie wollen Sie dem Hier bestehen wir auf 30 Prozent geförderten Wohnraum, je zur entgegenwirken? Hälfte im 1. und im 2. Förderweg. Indem wir Belegrechte erwerben MJ: Wir arbeiten ja daran, weitere Wohnbauflächen auszuweisen, und Belegungsbindungen im sozialen Wohnungsbau verlängern so- damit eben nicht alle ins Umland ziehen müssen. Dort ist im Üb- wie den Neubau von gefördertem Wohnraum finanziell kräftig mit rigen die Flächenversiegelung weitaus höher als in der Stadt, da kommunalen Mitteln unterstützen. dort weniger dicht gebaut wird als bei uns. Und wie Sie sagen: mehr Stau entsteht. Wir müssen daher noch stärker als bislang auf Fahr- MJ: Richtig ist: Es sind in der jüngeren Vergangenheit in Frankfurt rad- und den öffentlichen Personennahverkehr setzen, wir brauchen überproportional viele Wohnungen im hochpreisigen Sektor ent- Radschnellwege und den Ausbau des schienengebundenen Nah- standen – und zu wenige im preisgünstigen. Deshalb steuern wir verkehrs. Außerdem stellen wir durch diese Entwicklung fest, dass kräftig entgegen: Indem wir verstärkt Wohnbauland ausweisen und nicht nur die Preise in Frankfurt ansteigen, sondern im gesamten jetzt sogar einen komplett neuen Stadtteil in Angriff nehmen. Wir Rhein-Main-Gebiet. müssen es vor allem schaffen, die mittleren Einkommensbezieher mit Wohnraum zu versorgen. Herr Josef, Herr Feldmann, wird der öffentliche Personennahverkehr in Zukunft gestärkt und ausgebaut? Herr Feldmann, Kritiker sagen, es handelt sich bei den Maßnahmen MJ: Hier sind wir uns sehr einig, dass über die bereits in Planung be- der Stadt, wie der Förderung von sozialem Wohnraum, lediglich um findlichen Verkehrsprojekte hinaus wie der Regionaltangente West, einen Tropfen auf dem heißen Stein. Tut die Stadt Ihrer Meinung den Ausbau der S-Bahnstrecke S 6 nach Friedberg oder der nord- nach genug? mainischen S-Bahn weitere folgen müssen. Bei den Überlegungen PF: Was den geförderten Wohnraum angeht stellen wir jährlich 45 zum neuen Stadtteil im Frankfurter Nordwesten berücksichtigen Millionen Euro alleine an städtischen Geldern zur Verfügung, hin- wir das und untersuchen unter anderem eine mögliche Verlänge- zukommen fünf Millionen Euro für den Erwerb von Belegungsrech- rung der Stadtbahnlinie U 6. ten. Unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding errichtet in den kommenden Jahren 40 Prozent des Woh- PF: Wir werden sicher auch die nungsneubaus im geförderten Segment. Wie gesagt fordern wir von Verlängerung der U 5 an den Investoren generell 30 Prozent geförderten Wohnraum. Dabei ha- Römerhof prüfen. Der Bau von ben wir im regionalen und auch im bundesweiten Vergleich äußerst Infrastruktur ist eine Facette. günstige Sozialmieten, die bei fünf Euro pro Quadratmeter begin- Eine weitere Facette ist die Ta- nen. Und den 2. Förderweg haben wir novelliert, um mehr Erzie- rifgestaltung. Hier haben wir her, Krankenschwestern, Lehrer oder Polizisten mit preisgünstigem mit Schülertickets für ein Euro Wohnraum versorgen zu können. Das alles zeigt: Wir tragen einen pro Tag und Seniorentickets erheblichen Anteil dazu bei, die Situation zu verbessern. Aber wir für 1,50 sowie der Fahrpreissen- benötigen auch einen entsprechenden Beitrag von den Kommunen kung für Einzel- und Tageskarten in der Region: Das erwartete Bevölkerungswachstum kann beim im Frankfurter Stadtgebiet neue Wohnungsbau nicht von der Stadt Frankfurt alleine geschultert Wege eingeschlagen. Erstmals werden. senken wir Fahrpreise, da- mit haben wir einen Trend Herr Feldmann, Sie sprechen die ABG Frankfurt Holding an. Welche umgekehrt und werden dies Rolle spielt die kommunale Wohnungsbaugesellschaft in der Strategie fortsetzen. Dazu kommen der Stadt? zukünftig Nachtfahrten zur PF: Die ABG besitzt mehr als 51 000 Wohnungen. Das macht die Attraktivitätssteigerung des ABG zu einer zentralen Säule des Frankfurter Wohnungsmarkts. Die öffentlichen Verkehrs. ABG investiert in den kommenden fünf Jahren 2,8 Milliarden Euro in Neubau und den Wohnungsbestand, davon 40 Prozent geförder- Herr Josef, das Stadtplanungs- ter Wohnraum. Das macht die ABG zu dem strategischen Akteur amt muss sehr verschiedene, oft schlechthin. Wir haben uns auch darauf verständigt, die Mieten bei gegensätzliche Ansprüche verein- der ABG zu deckeln, indem für die kommenden fünf Jahre eine ma- baren. Einerseits wird dringend
Ausgabe Herbst/Winter 2017 9 neuer Wohnraum benötigt, andererseits wehren sich Anwohner und gemeinsam planen, gemeinsam Projekte definieren. Man muss aber Interessengruppen gegen die Erschließung neuer Stadtteile. Jüngstes auch den Mut haben zu sagen, nein, hier ist Schluss! Dann sind wir Beispiel ist das Quartier an der A5 zwischen Niederursel und Praun- an dem Punkt, an dem wir über konkurrierende Flächennutzungen heim. Wo stehen die Verhandlungen hierzu derzeit? sprechen. Und da bin ich klar positioniert. Wir haben derzeit 30 000 MJ: Wir sind hier noch in einem sehr frühen Stadium: Im Juni Wohnungssuchende in der Stadt und diesen Menschen müssen wir haben wir den Gedanken in einer Pressekonferenz gemeinsam öf- Wohnraum zur Verfügung stellen. Das ist Priorität eins. fentlich gemacht, im September hat der Magistrat der Stadt Frank- furt am Main den ersten förmlichen Beschluss hierzu gefasst. Die Herr Josef, Herr Feldmann, mit dem neuen Stadtteil werden bislang Stadtverordnetenversammlung wird diesem Magistratsvortrag vor- unbebaute Flächen versiegelt. Muss das denn wirklich sein? aussichtlich noch in diesem Jahr zustimmen und damit die vorbe- MJ: Wir nutzen schon wie dargelegt alle Möglichkeiten der Innen- reitenden Untersuchungen für eine mögliche städtebauliche Ent- entwicklung. Wir unterstützen Urbanisierung dort, wo es für die wicklungsmaßnahme auf den Weg bringen. Parallel dazu haben wir Umwelt und das Umfeld verträglich ist. Das können Dachausbauten eine erste Informationsveranstaltung in Frankfurt abgehalten und oder Aufstockungen sein, die Bebauung von Baulücken, die Um- ich war sowohl in Oberursel als auch in Steinbach vor Ort und habe wandlung ehemals gewerblich genutzter Areale oder die Konversi- etliche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit verant- on von Büro- in Wohnraum sowie die Arrondierung vorhandener wortlichen Politikern geführt. Trotzdem haben wir den größten Teil Siedlungsränder. Doch das alles reicht einfach nicht aus. Daher ist des Weges noch vor uns. es gut und richtig, in die Fläche zu gehen. Wir befinden uns da im Übrigen in bester Gesellschaft. Egal ob Hamburg, Freiburg, Mün- Herr Josef, Herr Feldmann, wieso setzen Sie nicht stärker auf die chen oder Wien: Zahlreiche Städte sind gerade dabei, neue Stadtteile Innenentwicklung? zu planen. MJ: Innenentwicklung ist für uns ein Großteil des täglichen Ge- schäfts. Schauen Sie sich doch mal an, welche größeren Projekte PF: Es ist ja auch nicht mehr die Epoche der Großsiedlungen der wir verfolgen: Bei der Umwandlung der früheren Bürostadt in das sechziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Wir gemischt genutzte Lyoner Quartier werden wir 4 000 bis 5 000 Woh- planen heute anders. Es gibt zahlreiche ökologische Schutzkatego- nungen auf bislang schon weitgehend versiegelten Flächen errichten rien bei solchen Planungen. Wir arbeiten Klimagutachten und Kalt- können. In der Platensiedlung ist Urbanisierung durch Aufstockun- luftschneisen in unsere Planungen ein und vieles mehr. Hier darf ich gen und zusätzliche Gebäude vorgesehen. Am Römerhof wird ein mich bei unserer Umweltdezernentin Frau Heilig für die konstrukti- bisheriger Omnibusbetriebshof für Wohnungsbau umgenutzt. Mit ve Zusammenarbeit bedanken. Ich bin mir sicher, dass wir den neu- dem Ernst-May-Viertel verfolgen wir eine Reihe von Arrondierun- en Stadtteil auch in ökologischer Hinsicht modellhaft bauen werden. gen bestehender Siedlungsstrukturen, ähnlich wie beim Hilgenfeld oder nordöstlich der Anne-Frank-Siedlung. Und und und. Aber Herr Josef, wäre es in Ihrem Sinne, wenn die Entwicklungen für neuen auch die Innenentwicklung ist kein Selbstläufer, weil wir neben Wohnraum an der A5 schneller vorangingen? Anwohner äußern zwar Wohnraum auch Schulen, Kitas und Handelsflächen entwickeln ihre Ängste, haben beispielsweise Sorge, dass eine Frischluftschneise müssen und auch die Belastung des innerstädtischen Nahverkehrs verschwindet. Auch einige Nachbarkommunen sind gegen eine Er- Grenzen hat. Diese Flächen sind auch in der Innenentwicklung schließung des neuen Stadtteils. Bremsen diese Umstände Ihre Bemü- nicht einfach so auffindbar. hungen um mehr Wohnraum aus? MJ: Freilich würde ich mir wünschen, dass wir nicht über einen PF: Es gibt natürlich auch eine Grenze Zeitraum von zehn Jahren plus reden würden, sondern schneller dessen, was man Menschen, die in bauen könnten. Aber die rechtlichen Rahmenbedingungen sind Bestandsquartieren wohnen, zu- nun einmal wie sie sind. Wir werden diese Zeit aber nutzen, um muten kann. Wir können nicht gründlich zu untersuchen, ob und gegebenenfalls welche umwelt- einfach jeden Hinterhof zubeto- und naturschutzrechtlichen Belange zu berücksichtigen sind. Und nieren oder Stadtteile wie etwa wir werden uns natürlich nicht die Frischluftschneisen zubauen. Die die Nordweststadt durch Nach- Region binden wir ein: Wir lösen nicht unsere Probleme auf dem verdichtung belasten. Ich sage Rücken von Steinbach oder Oberursel. immer: ja, man muss genau prüfen, in welchen Quartieren Herr Josef, die Erschließung des Riedbergs hat etwa 15 Jahre gedauert. das Sinn macht. Und man muss Wir bräuchten aber eigentlich einen Riedberg pro Jahr, um den Anfor- die Menschen im Dialog derungen nach Wohnraum gerecht zu werden. Wie lässt sich dieses mitnehmen, erklären, Problem lösen und der Prozess womöglich schneller vorantreiben? MJ: Ich würde mir wünschen, dass Stadt und Region hier an einem Strang ziehen und den neuen Stadtteil konstruktiv gemeinsam auf den Weg bringen. Denn er bietet Chancen sowohl für die angren- zenden Frankfurter Stadtteile als auch für die Nachbarkommunen: Wir werden ja nicht nur den Wohnungsbau ermöglichen, sondern auch die dazugehörigen Infrastruktureinrichtungen. Und von zu- sätzlichen Verkehrsverbindungen, Bildungs- und Betreuungsein- richtungen oder ansprechenden Parks und Freizeiteinrichtungen können dann nicht nur die neuen Bewohnerinnen und Bewohner ein profitieren. st rFeuer Moelle Vielen Dank.
10 Frankfurtbaut NIEDERRAD Vom Büroviertel zum lebendigen Wohnquartier Das Lyoner Viertel in Nieder- der grünen Quartiersmitte an rad wurde Mitte dieses Jahres in der Saonestraße und des süd- Das Lyoner Quartier in Zahlen „Lyoner Quartier“ umbenannt. lich angrenzenden Stadtwaldes (Stand September 2017) Der einstige Bürostandort, der über Wegeverbindungen. An- zu Anfang des neuen Jahrtau- grenzend an den Stadtwald und sends einen Leerstand von rund an weitläufige Sportanlagen sind 300.000 m² Büroleerstand 300 000 Quadratmetern ver- zudem eine Grundschul- und zu Anfang des Jahrtausends zeichnete, entwickelt sich im- eine Kitanutzung vorgesehen. mer weiter zu einem gemischten Aktuell ist davon auszugehen, 86 Hektar Quartier mit hohem Wohnanteil. Büros werden zu Wohnungen, dass in dem rund 86 Hektar großen Quartier bis zu 5 000 ha Quartiersgröße gering genutzte Flächen werden Wohneinheiten für zirka 7 000 bis zu 5.000 Wohneinheiten bebaut und zwischen Main und Menschen zur Verfügung ste- für 7.000 Menschen Stadtwald wird eine Grünverbin- hen werden. Bis heute sind rund dung geschaffen. Die planungs- 1 000 davon im Bau oder fertig- 1.000 Wohneinheiten rechtlichen Voraussetzungen für gestellt, 168 Wohneinheiten da- im Bau oder fertig die Umnutzung sind seit Inkraft- von gefördert. Da sich die eins- treten zweier Bebauungspläne tige Bürostadt mit zahlreichen 168 Wohneinheiten von 2014 und 2016 geschaffen. Projekten zu einem attraktiven bisher gefördert Ein wichtiges Element der Pläne Wohnquartier entwickelt, anbei ist die attraktive Erreichbarkeit ein Kurzüberblick: Kurzübersicht Neubauten und Umnutzung zugunsten von Wohnungen Projektname Straße Wohneinheiten Planung Saonestraße Lyoner Carrée 134 Neubau, Wohnbebauung mit integrierter Kita 5 – 25 Umbau der ehemaligen COOP-Zentrale, Möblierte Mietwoh- Green Six Hahnstraße 72 196 nungen für Arbeitnehmer, Studenten und Auszubildende Wohnpark Lyoner Lyoner Straße Neubau von Mietwohnungen nach Abriss eines Bestands- 118 Straße 54 – 56 gebäudes Kein Projektname Lyoner Straße 72 713 Wohngebäude-Neubau nach Abriss der Bestandsbebauung Hahnstraße Kein Projektname 120 Wohngebäude-Neubau nach Abriss der Bestandsbebauung 54 – 60 Hahnstraße Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses mit Kein Projektname 165 37 – 41 Supermarkt, Discounter und Drogerie Hahnstraße Umbau eines Büro- in ein Wohngebäude mit Läden, Kein Projektname 321 30 – 32 Gastronomie, Fitnessstudio und Praxen Hahnstraße Neubau von Mietwohnungen nach Abriss eines Kein Projektname 336 24 – 28 Bestandsgebäudes Lyoner Straße Umnutzung einer denkmalgeschützten Büroimmobilie Kein Projektname bis zu 212 11/11a zu Wohngebäude mit gewerblicher Nutzung Kein Projektname Herriotstraße 5 227 Neubau von Mehrfamilienhäusern auf Brachgrundstück
Ausgabe Herbst/Winter 2017 11 FECHENHEIM Windspiele zieren Leinpfad Am Fechenheimer Leinpfad den bereits im Rahmen des För- beweglichen Skulpturen von liche Aufwertung für Spazier- wurden sechs Skulpturen der derprogramms „Aktive Kern- Wagner wurden im Rahmen gänger ein Anreiz geschaffen Künstlerin Silke Wagner plat- bereiche“ umgestaltet. Bei der eines vom Kulturamt initiier- werden, vom Mainufer zur Ein- ziert und Anfang September Entstehung der bis zu vier Me- ten Wettbewerbs prämiert. kaufsstraße „Alt-Fechenheim“ während eines Stadtspazier- ter hohen Werke hat sich die „Silke Wagner hat eine orts- zu gehen und umgekehrt. gangs von Mike Josef feierlich Künstlerin von der Geschichte spezifische Arbeit ver- eingeweiht. Die Figuren, die Fechenheims und der einzel- wirklicht, die auf die sich mit dem Wind drehen, nen Gassen inspirieren lassen. Umgebung reagiert“, zieren nun den Pfad, jeweils in so Kulturdezernentin der Nähe der neu gestalteten Beitrag zur Identität des Ina Hartwig. „Ich bin Gassen, die von Alt-Fechen- Stadtteils überzeugt, dass sich heim zum Mainufer führen: Die Kunstwerke von Silke Wag- die Skulpturen zum Leinwebergasse, Lappengasse, ner sollen durch ihr Aussehen Markenzeichen für Kulturdezernentin Ina Plessengasse, Löhnunggasse, eine besondere, visuelle Auf- das Gebiet entwickeln Hartwig (links) neben Ankergasse und die Gasse Am merksamkeit erzielen und die werden“, fügte Josef der Künstlerin Silke Mainbörnchen. Diese wur- Attraktivität des öffentlichen hinzu. Die Künstlerin Wagner. Raums steigern. Zudem bin- selbst bemerkte, dass det Wagner mit den von ihr es ihr ein besonde- ausgewählten Motiven die res Anliegen war, eine Geschichte Fechenheims und ortsspezifische Arbeit der einzelnen Gassen ein. Die zu entwickeln, die die Leinwebergasse schmückt nun räumlichen Besonder- ein Kunstwerk mit Webmotiv. heiten Fechenheims In der Lappengasse, in der sich berücksichtigt. Durch früher ein Postamt befand, ist die Neugestaltung der ein abstrahiertes Postmotiv zu Gassen und der Wind- sehen. Die sechs schmiede- spiele soll die Bezie- eisernen Skulpturen, die bis hung zwischen dem zu zwei Meter breit sind, Erlebnisraum Main sollen auf diese Weise we- und dem Kernbereich MoellerFeuerstein sentlich zur Identifikation Fechenheim verbessert der Bewohner mit ihrem Stadt- werden. Zudem soll teil Fechenheim beitragen. Die durch die städtebau- KAN 17-0134_Haus & Wohnen AZ v4-192x100-Staab_RZ01.indd 1 24.04.17 17:38
12 Frankfurtbaut Familiengerechtes Wohnen auf dem Riedberg. RIEDBERG cma Cyrus Moser Architekten Er wächst immer weiter Der Bau von Mietwohnungen, zeit am Riedberg verwirklicht Mietwohnungen, Restaurant stätte mit Außenbereich entste- gemeinschaftliches Wohnen werden. Die Bauarbeiten im und ein Supermarkt hen. „Mit der Gaststätte sorgen für Jung und Alt, ein Einkaufs- jungen Stadtteil laufen nach Im Westflügel, dem siebten wir für eine urbane Infrastruk- zentrum, ein Restaurant und wie vor auf Hochtouren. Ein Quartier auf dem Riedberg, tur und einen Ort, an dem die die Gestaltung eines öffent- kurzer Überblick darüber, was baut die ABG Frankfurt Hol- Menschen zusammenkommen lichen Platzes: Dies sind nur sich im vergangenen Sommer ding auf 14 500 Quadratme- können“, so ABG-Geschäfts- einige der Projekte, die der- getan hat: tern zwölf Mehrfamilienhäuser führer Frank Junker. mit 115 Mietwohnungen. Von Ein gemeinschaftliches diesen werden 35 im Frank- Mehrfamilienhaus für furter Programm für famili- ABG-Projekt Jung und Alt. en- und seniorengerechten Westflügel Wohnungsbau gefördert. Mitte Juni erfolgte der Spatenstich. 14.500 m² Fläc he Peter Feldmann würdigte die 12 Mehrfamilien häuser Vielseitigkeit des Wohnbau- 115 Mietwohnu ngen projekts: „Menschen aller Ge- 35 davon geförd er t nerationen mit großem und kleinem Geldbeutel werden hier ein neues Zuhause finden“, so der Oberbürgermeister. Die Zudem errichtet die ABG im Architektur der Gebäude, die Zentrum des Riedbergs ent- leicht verdreht auf dem Areal lang der Riedbergallee, Alf- angeordnet sind, wird durch red-Wegener-Straße und Al- sanft geschwungene, moder- tenhöferallee ein Wohn- und ne Formen geprägt. Im Wett- Geschäftshaus mit 97 Miet- bewerb konnte sich das Büro wohnungen, von denen 29 ge- Cyrus Moser Architekten aus fördert werden. Der Standort Frankfurt mit diesem Konzept liegt sehr zentral, die U-Bahn- durchsetzen. Das Wohnquar- Station „Uni Campus Riedberg“ tier soll bis zum Sommer 2019 ist in wenigen Minuten zu fertig sein. Im Erdgeschoss des Fuß zu erreichen. Zudem liegt Hessenagentur Gebäudes an der südwestlichen direkt gegenüber das Ried- Ecke des Areals wird eine Gast- berg-Zentrum mit vielen Ein-
Ausgabe Herbst/Winter 2017 13 Nelly-Sachs- Platz 3.200 m² Fertigstellung Ende 2017 Hessenagentur So soll der Nelly-Sachs-Platz bald aussehen: Sitzgelegenheiten, Bäume und Spielplatz. Quartier passen zu einhundert schiedene Sitzmöglichkeiten begrenzt. Im näheren Umfeld ABG-Projekt Prozent zum genossenschaftli- und einen kleinen Spielplatz befinden sich der künftige Zentrum chen Gedanken.“ in dem Haus geben. Der Nelly-Sachs-Platz Schulstandort der integrierten 5. 00 0 m ² Fl äc he entstehen 14 Wohnungen, ein wird im Norden durch die Gesamtschule und die evange- 1 Ei nk au fs m ar kt Großteil ist bereits vermietet. Stadtbahnhaltestelle, im Osten lische Riedberggemeinde. Die 97 M ie tw oh nu ng en Zehn aktive Genossenschafts- durch ein langes Wohngebäu- Bauarbeiten werden voraus- 29 da vo n ge fö rd er t mitglieder im Alter zwischen de und im Westen durch das sichtlich gegen Ende des Jahres null und 76 Jahren werden katholische Gemeindezentrum fertig sein. einziehen, ergänzt werden soll die Gemeinschaft durch den kaufsmöglichkeiten und dem Einzug jüngerer Familien. Das Riedbergplatz. Dieser bietet Projekt ist Teil des Modellvor- Immobilien-Hits samstags einen Wochenmarkt. habens „Gemeinschaftliche FREESTYLE GROOVE Im Erdgeschoss des neuen Wohnformen im Quartier Alt- Wohn- und Geschäftshauses königblick“, in dem insgesamt soll auf rund 2 200 Quadratme- 75 Wohneinheiten auf dem tern ein Edeka und ein Fitness- Riedberg entstanden sind. studio Einzug halten. Zudem werden dort ein Café und meh- rere kleine Läden entstehen. Das Projekt wird voraussicht- Wohngruppe Gewagt Individuelle Grundrisse, ca. 130–180 m2 Junges Wohnen auf 116,5 m2 Wohnfläche auf zwei Ebenen lich im September 2018 fertig- Im Riedberg Westflügel bauen wir für Sie attraktive Ensembles gestellt. 1 Mehrfamilienhaus in außergewöhnlicher und vielfältiger Architektur. 14 Wohnungen Kleine Einheiten. Große Ansprüche. Individuelle Lösungen. Jung und Alt unter einem Dach 10 Euro Miete pro m² Hier wird Gemeinschaft groß- Faszinierende geschrieben: Der „Beamten- Facetten des Wohnungs-Vereins eG“ und Wohnens: die Wohngruppe „Gewagt Doppelhaus- e.V.“ bauen gemeinsam in der Nelly-Sachs-Platz Villen der rn Sie besonderen Forde Richard-Breitenfeld-Straße ein Anfang Juli begannen die Bau- noch h eute Art mit e Mehrfamilienhaus für Jung arbeiten zur Gestaltung des ca. 145 m2 weiter tionen a Inform und Alt. Das Wohnkonzept der Nelly-Sachs-Platzes, der sich Wohnfläche an! Gemeinschaft sieht vor, dass zwischen Riedbergallee, Zur 0172/697 0404 sich die Bewohner gegensei- Kalbacher Höhe und Gräfin- tig unterstützen und helfen. Dönhoff-Straße befindet. Die und 0163 / 2959614 Energieeffizienz – EnEV 2014 Martin Neckel, Vorstand des rund 3 200 Quadratmeter gro- Bj. 2017/18, Energieausweis in Vorbereitung. Besuchen Sie uns in Beamten-Wohnungs-Vereins ße Fläche soll mit Bäumen und LECHNER Group GmbH unserer Info-Lounge Altenhöferalle 133 | 60438 FFM Ecke Altenhöferallee / erklärte: „Das Miteinander, Sträuchern bepflanzt werden. 0 69 / 9 52 0 0 59 -0 Graf-von-Stauffenberg-Allee das gegenseitige Helfen und Zudem wird es einen abwechs- www.lechnergroup.com Mo – Fr 9 –17 Uhr, office@lechnergroup.com Sa/So 14 – 17 Uhr die soziale Rendite für das lungsreichen Pflasterbelag, ver-
14 Frankfurtbaut HEDDERNHEIM Schätze aus der Vergangenheit Wie schön wäre es doch, könnte groß, die aus dem Boden in römischen Stadt Nida freigelegt, man in die Vergangenheit rei- Heddernheim stammen. Ein die sich dort, in den heutigen sen und die Geschichte noch Lackprofil gibt einen naturge- Gemarkungen Heddernheim einmal hautnah erleben. Die treuen Ausschnitt der vielfälti- und Praunheim, befand. Erfindung einer Zeitmaschi- gen geologischen Ablagerungen ne kann an dieser Stelle leider im Boden wieder. Bereits seit Aufwendige Herstellung nicht verkündet werden, aber Mai vergangenen Jahres führte Die Herstellung und Bearbei- einen spannenden Einblick auf das Denkmalamt aus Anlass der tung von Lackprofilen bis hin zu Schätze aus einer längst verflos- Erweiterung der Römerstadt- ausstellungsfähigen Objekten senen Zeit gibt es allemal. Denn schule archäologische Ausgra- ist sehr aufwendig und dauert mehrere Wochen. Restau- ratoren und Grabungstech- niker waren zunächst vier Tage lang im Schutzanzug Renate von Mangoldt und mit Atemmaske tätig, um die bereits freigeleg- ten Bodenprofile zu bear- beiten. Diese wurden mit einem Kunstharzprodukt „So lässt sich unsere beschichtet und getrocknet, Geschichte anhand bevor die Vorderseite erst- mals sichtbar wurde. Nach von Originalen bild- der Bereinigung der Vor- haft vermitteln.“ derseite wurden lose Kiesel Ina Hartwig, und Ähnliches abgenom- Kulturdezernentin men und gebrochene Kno- Uwe Dettmar chen restauriert. Anschlie- serviert werden. Die römische ßend wurde das Ganze in Fundstelle in Heddernheim als Tierknochen, Gebisse und Metallobjekte: Die Geschichte der Stadt einen Rahmen gefasst und Verwaltungssitz der Civitas Tau- Frankfurt lässt sich anhand der Lackprofile besonders anschaulich gleichmäßig an den Seiten und nensium, eine römische Ver- erklären. am Boden beschnitten. waltungseinheit, ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Kulturdezernentin Ina Hartwig bungen durch und machte die Museale Präsentation Es handelt sich um eine bedeu- und Planungsdezernent Mike herausragenden Funde. Denn Bei den Grabungen stieß man tende Fundstelle im Stadtgebiet Josef haben eine neue Technik es wurde ein Tempelbezirk der neben mehreren ehemals reprä- und innerhalb der römischen vorgestellt, mit der archäolo- sentativen Steingebäuden auf Provinz Germania Superior. Die gische Ausgrabungsfunde im weitere Zeugnisse der religiösen Lackprofile sind das Ergebnis Stadtgebiet in ihrem Original- Verehrung zur Römerzeit. Dazu einer Kooperation zwischen zustand konserviert und für die gehören auch Kultgruben aus dem Archäologischen Museum Nachwelt erlebbar gemacht dem zweiten Jahrhundert nach Frankfurt und dem städtischen werden können: Die Er- Christus, die in einem bisher Denkmalamt. Sie sollen künftig stellung von so genannten nicht erforschten Zusammen- museal präsentiert werden. Es Lackprofilen. hang mit religiösen Handlun- ist angedacht, eines in der Rö- gen innerhalb der Tempelan- merstadtschule unterzubringen Relikte aus der lage stehen. Durch die nun und eines im Archäologischen Römerzeit erstellten Lackprofile kann Museum aufzustellen. Tierknochen, Zähne, Keramik- ihr Zustand, ihr Inhalt und scherben und eine Lanzenspitze. ihre Struktur unverändert Die Herstellung von Lackprofilen Die Funde, die durch die Gra- für die Zukunft kon- ist sehr aufwendig. bungen am Erweiterungs- bau der Römerstadt- schule zu Tage kamen, sind eindrucksvol- le, echte Beweise aus der Römerzeit. 1,50 mal 1,50 Meter beziehungsweise 2,50 mal 1,50 Meter sind r ma ett die Ausgrabungsstücke eD Uw
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16 Frankfurtbaut HÖCHST Modernisierung und barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Die Arbeiten zur Modernisie- Neue Bahnsteigdächer und rung des Bahnhofs Frankfurt- ausreichende Sitzgelegenhei- Höchst und die Herstellung ten verbessern die Aufent- der barrierefreien Bahnsteig- haltsqualität für die Warten- zugänge konnten nach einer den auf dem Bahnsteig. Die dreijährigen Bauzeit im Au- Vorgaben des Denkmalschut- gust 2017 unter finanzieller zes wurden erfolgreich umge- Beteiligung der Stadt Frank- setzt. Somit konnte der histo- furt am Main fertiggestellt rische Charakter des Bahnhofs werden. beibehalten werden. Dies Fahrgäste können jetzt neben ist an der Wandverkleidung Treppen auch Aufzüge als Zu- und den Wandfliesen deutlich gang nutzen und somit barriere- sichtbar. frei und – wichtig für Menschen Als Fazit lässt sich festhalten, mit Behinderungen – ohne dass durch die Maßnahmen fremde Hilfe die Bahnsteige be- der Bahnhof als Eingang zum treten oder befahren. Stadtteil Frankfurt-Höchst Die Vorschriften des barriere- deutlich aufgewertet wurde. freien Bauens wurden bei der Hiervon profitieren nicht nur Realisierung der Maßnahme Pendler, denen die Umbauten berücksichtigt. Die Bahnsteig- täglich den Zugang erleich- MoellerFeuerstein höhe musste beibehalten wer- tern, sondern auch der Stadt- den, da an den Bahnsteigen teil, dessen Gäste nun freund- unterschiedliche Züge halten. licher empfangen werden. Bahnsteig und Aufzug in Frankfurt-Höchst nach der Modernisierung. MoellerFeuerstein
Ausgabe Herbst/Winter 2017 17 HÖCHST „E Bänksche zum Entspanne“ Eigentlich könnte ja niemand etwas gegen das Aufstellen von Sitzbänken haben. Schließ- lich freuen sich die Menschen doch über jede Gelegenheit, ausruhen zu können. Beson- ders Senioren lassen sich dort nieder, um ein kurzes Päus- chen einzulegen. An der Kö- nigsteiner Straße in Höchst ist die Meinung über die Rast- möglichkeiten allerdings ge- teilt. Denn Bänke, die in der Vergangenheit dort gestanden hatten, wurden leider nicht nur von Senioren genutzt, son- dern zu späterer Stunde vor al- lem von lärmenden Menschen, die dort Alkohol konsumier- ten. Aus diesem Grund waren Jochen Smole viele Bürger keine Freunde der Bänke. Anwohner und Ge- schäftsleute hatten sich immer Bunt, originell und gut für eine Ruhepause: die neuen Bänke in der Königsteiner Straße in Höchst. wieder über Ruhestörungen beschwert, weshalb die Bänke ausgewählt. Die Bänke sind lichkeiten zum Verweilen. Es Menschen vor Ort zu erarbei- im Jahr 2015 vorerst demon- bunt gestaltet und mit einem ist aber wichtig, die Standorte ten und entsprechend umzu- tiert wurden. humorvollen Spruch versehen. und Konzepte auch mit den setzen“, so Mike Josef. „E Bänksche für: Seniore, en Päusje, Gestressde, zum Entspanne, Familje. Desdewesche hier ned: Friedrichsdorf bekommt Rumbrülle, Dreck mache, saufe, brunze, klobbe. Mir danke – die Anwohner.“ eine neue Nachbarschaft! Gemeinsamen Konsens finden Die Sitzbänke wurden eigens Für die Senioren war der Ab- vom in Höchst ansässigen bau der Bänke in der „Kö“, wie Büro für Typografie und Ge- sie sie nennen, keine zufrie- staltung ffj erarbeitet. Das denstellende Lösung. Gerade Stadtplanungsamt und das den älteren Menschen fehlt von ihm beauftragte Quar- eine Sitzmöglichkeit, die es tiersmanagement der NH Pro- ihnen erlaubt, zu rasten, ohne jektstadt sehen die Montage etwas konsumieren zu müssen. der zwei Bänke als einen Auf- Angenehm, Die Senioren-Initiative Höchst takt für die weitere Vorgehens- Gestatten, FRIEDA. kämpfte aus diesem Grund für weise. Denn für eine langfris- FRANK. neue Sitzmöglichkeiten. Pla- tige Lösung soll in Workshops nungsdezernent Mike Josef gemeinsam mit Anliegern und war im vergangenen Septem- Nutzern ein kreatives Konzept Freuen Sie sich auf ein ber bei einem Stadtspazier- entwickelt werden. Gesucht attraktives Quartier mit gang im Gespräch mit Bürgern wird ein Angebot, das in den vielfältigen Wohnformen auf das Thema aufmerksam Tagesstunden eine Bereiche- gemacht geworden. Im Juni rung der Königsteiner Straße und einem durchdachten wurde nun eine kurzfristi- darstellt und in den Nacht- energetischen Konzept. ge Lösung geschaffen – zwei stunden nicht zu Belästigun- Für ein fabelhaftes Leben Bänke wurden montiert. Die gen führt. „Die Stadt schafft im Grünen! Standorte wurden gemeinsam mit dem Programm ‚Sitzbän- mit Vertretern des Ortsbeirats ke – ausgeruht mobil’ an vie- www.frankundfrieda.de und der Senioren-Initiative len Orten der Stadt neue Mög- 171025_AZ_FuF_94x130mm_RZ.indd 1 25.10.17 11:20
18 Frankfurtbaut ALTSTADT Gastronomie in der neuen Altstadt Nach und nach verschwinden die Café- und Brauhausbesitzer für Moderne Kunst einfügen. Hier wird die Großgastronomie Kräne, Gerüste und Baumateri- bereits mit vollem Einsatz an ih- Weitere Details darüber, was einziehen. alien von der DomRömer-Bau- ren Konzepten arbeiten. die Gäste zur Eröffnung des 95 stelle und geben immer wieder Quadratmeter großen Cafés er- spannende Blicke auf die Fassa- Birgit Zarges setzt auf typi- wartet, geben die Brüder nicht den, den Hühnermarkt und den sche Frankfurter Backwaren preis. „Die Menschen, die uns Krönungsweg frei. Und wäh- In der Historischen Goldenen kennen, wissen aber, dass es rend sich das Areal rasant ent- Waage, die sich am Krönungs- Hand und Fuß haben und über- wickelt, laufen auch die Arbei- weg und neben Dom und Stadt- raschen wird“, so Taff Zeleke. ten hinter den Kulissen längst haus befindet, wird ein Kaffee- Man darf also gespannt sein auf auf Hochtouren. Denn wenn im haus von Birgit Zarges Einzug das, was kommt. September 2018 die Pforten der halten. Mit ihrem Konzept neuen Altstadt öffnen, möchten möchte sich die Geschäftsführe- Türkisch-portugiesische natürlich auch die Gastrono- rin der Confiserie Zarges in der Bäckerei von Familie Tulan men des Quartiers ihre ersten Fressgass am historischen Cha- Dass die portugiesische Küche Gäste empfangen. Aber bis da- rakter des Hauses orientieren. aber sehr viel mehr zu bieten hat als gegrillte Sardinen, be- weisen Bayram Tulan und seine Frau Sevilay mit ihren beiden türkisch-portugiesischen Bä- ckereien in der Mainzer Land- straße und der Schweizer Straße. Dort gibt es zum Beispiel das portugiesische Gebäck Pastéis de Nata, ein Blätterteigtörtchen mit einer Art Puddingfüllung. Im „Haus zu den drei Römern“ werden die Tulans ihren dritten Standort eröffnen. „In unserer kleinen Backstube geht es sehr handwerklich zu und das soll auch so bleiben“, so Bayram Tu- lan. EM Karuna/shutterstock Hans-Peter Zarges eröffnet Wirtshaus, Brotladen und Suppenküche Hans-Peter Zarges, der Frank- hin gibt es noch einiges zu tun. Zeleke-Brüder bieten in ihrem furter Gastronom und Besitzer Möbel, Tapeten, Bodenmateria- Café auch Musik des Restaurants Zarges in der lien und wichtige Dekorations- Die Brüder Taff, Mengi und Ye- Fressgass, wird im Quartier die elemente müssen beispielsweise shi Zeleke planen an der Brau- einzige Großgastronomie be- ausgewählt werden. Zudem gilt bachstraße 31, im Haus „Zum treiben. Denn nur die Häuser es, Küchen mit entsprechen- Glauburger Hof “ ein Café Markt 16 und 18, in denen er den Geräten und Maschinen mit musikalischer Unterma- ein Wirtshaus und einen Brot- einzurichten und die konkrete lung. Dieses soll sich optimal laden mit Suppenküche eröff- MoellerFeuerstein Zusammenstellung der Geträn- in die Umgebung der Straße nen wird, bieten die nötigen ke- und Speisekarten festzu- mit Kunstgalerien, Antiquari- Gegebenheiten für den Betrieb legen. Kein Wunder also, dass aten und dem MMK Museum einer Großküche.
Ausgabe Herbst/Winter 2017 19 SCHWANHEIM Neubau einer katholischen Kirche in Frankfurt Königs Architekten Nur sehr selten wird in Deutsch- Erlebnis Kirche in den Vorder- neue Formen des Erlebens von der 150 Menschen fassende Kir- land eine neue katholische grund rücken. Die Dimensi- Gottesdiensten und Glauben chenraum locker bestuhlt wer- Kirche gebaut. Die Gemeinde onen schrumpfen und tragen erproben. In der neuen Kirche den. Dank Fußbodenheizung ist St. Jakobus Frankfurt verwirk- damit der mit den Jahren klei- wird das einfallende Tageslicht in der Zukunft eine besonders licht in Kooperation mit dem ner gewordenen Gemeinde eine große Rolle spielen. Je nach vielfältige Nutzung möglich. Bistum Limburg in Frankfurt- Rechnung. Im Sinne der städ- Jahreszeit und Tageszeit sollen Die alte St. Johannes-Kirche Goldstein einen Kirchenneubau tebaulichen Kontinuität blei- die Räume anders wirken. Zu- ist mittlerweile abgerissen, die ben zudem Glockenturm und als Ersatz für die 55 Jahre alte St. gunsten einer maximalen Va- Bauvorbereitungen laufen. 2019 Johannes-Kirche. Baptisterium (Taufkapelle) des riabilität wird auf feste Bänke soll das neue Ensemble fertig Vorgängerbaus erhalten. Der verzichtet – je nach Bedarf kann gestellt sein. Glockenturm und Taufkapelle Kirchenneubau soll rund 3,5 bleiben erhalten Millionen Euro kosten. Zirka Perspektive des Kircheneingang-Foyers. In Folge der Kriegszerstörun- 550 Quadratmeter Fläche für gen durch den Zweiten Welt- Kirche und Gemeindesaal ver- krieg wurden in Deutschland teilen sich auf Gruppenraum, insbesondere zwischen 1950 Bücherei und Pfarrsaal. und 1970 zahlreiche neue Kir- chenhäuser gebaut. Nur selten Lockere Bestuhlung anstatt blieben Ruinen oder Fragmente fester Bänke der zerstörten Kirchen erhalten. Entwickelt hat das Neubau- Die Neubauten wurden meist in konzept für die Gemeinde St. moderner und teilweise experi- Jakobus das Büro Königs Archi- menteller Architektur verwirk- tekten aus Köln. Errichtet wird licht. Sichtbeton, Bruchstein, ein Zwillingsbau: Gottesdienst- Ziegel, Glas und Stahl waren die raum und Gemeindezentrum bevorzugten Materialien – die entstehen parallel zueinander Dächer häufig die markantes- und werden durch einen ge- ten Bestandteile der Architektur. meinsamen Eingang mit Licht- Auch die St. Johannes-Kirche in hof erschlossen. Das Ensemble Goldstein hatte eine ungewöhn- wird sich mit Rundungen und liche Architektur: In „Schei- großen Fenstern zur Umge- benbauweise“ errichtet, wurde bung öffnen. Dadurch erhält der Kirchenraum zwischen Bo- der angrenzende Goldsteinpark denplatte und Decke eingefasst. eine würdige Rolle, er kann zu- Aufgrund dieser komplizierten künftig als ergänzender Erho- architektonischen Lösung und lungsraum für Teilnehmer von der damit verbundenen Statik Veranstaltungen viel besser ge- war ein Umbau dieses Gebäu- nutzt werden. Architekt Ulrich des allerdings nicht mehr mög- Königs sieht darin eine Mög- lich. Mit dem Neubau möchte lichkeit des Experimentierens. Königs Architekten Pfarrer Werner Portugall von Nach seiner Ansicht kann die der Gemeinde St. Jakobus das Gemeinde zukünftig dadurch
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