2018 Weltgebetstag des Kolpingwerkes 2018 "Je nachdem der Glaube, je nachdem der Mensch und sein Werk." - Kolping International

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2018 Weltgebetstag des Kolpingwerkes 2018 "Je nachdem der Glaube, je nachdem der Mensch und sein Werk." - Kolping International
Weltgebetstag
“Je nachdem der Glaube,
je nachdem der Mensch         des
und sein Werk.”
Adolph Kolping            Kolpingwerkes
                              2018

                             2018
2018 Weltgebetstag des Kolpingwerkes 2018 "Je nachdem der Glaube, je nachdem der Mensch und sein Werk." - Kolping International
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

                                                                                  KOLPING INTERNATIONAL
                                                                                           Association e.V.
                                                                                               Kolpingplatz 5-11
                                                                                           50667 Köln / Germany
                                                                                               www.kolping.net

                                                                        Msgr. Ottmar Dillenburg, Generalpräses
                                                                                          Tel. +49-221-77880-11
                                                                                          Fax +49-221-77880-10
                                                                                     generalpraeses@kolping.net

    Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder,

    seit der Seligsprechung Adolph Kolpings am 27. Oktober 1991 auf dem Petersplatz in Rom
    begehen wir diesen Tag als besonderen Feiertag in allen Nationalverbänden von KOLPING
    INTERNATIONAL.

    Wir erinnern uns dabei sowohl an die weltweite Perspektive unserer Arbeit als Katholischer
    Sozialverband als auch all unseren Anspruch das Evangelium Jesu Christi in Wort und Tat zu
    leben.

    Für das Jahr 2018 haben unsere Kolpingschwestern und Kolpingbrüder von KOLPING HONDURAS
    die inhaltliche Vorbereitung übernommen. Das Besondere ist in diesem Jahr, dass der
    Weltsgebetstag wieder als TRIDUUM vorbereitet wurde und somit viele Möglichkeiten der
    Gestaltung sowohl als Messfeier als auch als Wortgottesdienst und in der Aktion zulässt.

    Als Aktion schlägt die Vorbereitungsgruppe von KOLPING HONDURAS eine Baumpflanzinitiative
    vor, um damit auf die problematische ökologische Situation überall auf unserer Welt
    hinzuweisen und auf unsere Verantwortung für Gottes Schöpfung.

    Wie immer gibt es Informationen über das Land, geografische Hinweise, Beschreibung des
    sozial‐ökonomischen Hintergrunds sowie Predigt‐ und Texthilfen.

    Ich wünsche Euch allen bei der Gestaltung des Weltgebetstages 2018 viel Freude und Erfolg und
    grüße Euch auch im Namen von Generalsekretär Dr. Markus Demele und Karin Wollgarten aus
    dem Generalsekretariat in Köln sehr herzlich.
    TREU KOLPING
    Euer

    Msgr. Ottmar Dillenburg
    Generalpräses

2   Kolpingwerk Honduras
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Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    KOLPING IN DER WELT

    Das Kolpingwerk ist ein katholischer Sozialverband, der von Adolph Kolping gegründet
    wurde und heute in über 60 Ländern der Erde mit rund 400.000 Mitgliedern vertreten
    ist.

    Das Kolpingwerk fördert durch Bildung und Aktionen die Entwicklung der Mitglieder in
    vielen Bereichen des täglichen Lebens. KOLPING INTERNATIONAL versteht sich als welt‐
    weite Solidargemeinschaft, in der sich die Mitglieder und Kolpingsfamilien gegenseitig
    unterstützen und fördern. Die Entwicklungszusammenarbeit im Verband kommt ganz
    wesentlich den Kolpingsfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie Mittel‐ und
    Osteuropa zu Gute. Die Kolpingsfamilien in diesen Regionen verstehen sich als Selbsthil‐
    fegruppen, die durch ihre Aktivitäten mithelfen wollen, den Menschen bei der Bewälti‐
    gung der Alltagsprobleme zu helfen.

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Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    KOLPING IN AMERIKA

    Das Kolpingwerk Amerika hat einen Vertreter im Generalvorstand von KOLPING INTER‐
    NATIONAL, Herrn Rufino Rodríguez, der dem Kolpingwerk Honduras angehört.

    Die Kolpingstruktur verfügt über drei regionale Arbeitsgemeinschaften: die regionale Ar‐
    beitsgemeinschaft CECAMEX bestehend aus Mittelamerika, der Karibik und Mexiko mit
    Skype‐Konferenzen alle zwei Monate, in denen die Problematik eines jeden Landes dar‐
    gestellt wird und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeitet werden. In Südamerika gibt
    es die regionale Arbeitsgemeinschaft KOLCOSUR und die Region Andina (Andenregion).

4   Kolpingwerk Honduras
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                HONDURAS

    KONTEXT
    Der offizielle Name ist Republik Honduras und die Hauptstadt ist der Distrito Central, der
    von den Zwillingsstädten Tegucigalpa und Comayagüela gebildet wird. Beide Städte bil‐
    den das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes und sind Sitz der Regierung.

    Honduras ist ein gebirgiges Land, mehr noch als die anderen Staaten Mittelamerikas,
    mit einer durchschnittlichen Höhe von 1.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die zent‐
    ralamerikanische Gebirgskette teilt das Gebiet in drei Regionen: die Ost‐, Zentral‐ und
    Westregion. Geomorphologisch ist Honduras in drei Zonen unterteilt: das Küstenplateau
    im Norden, das Küstenplateau im Süden und die Gebirgsregion (bestehend aus den Ge‐
    birgszügen des Nordens, des Zentrums und des Südens). Das Land hat 9.112.867 Ein‐
    wohner und nimmt auf der Bevölkerungstabelle, die 195 Länder umfasst, Platz 94 ein,
    mit einer moderaten Bevölkerungsdichte von 81 Einwohnern pro km2. Territorial ist es
    in 18 Bezirke mit 298 Gemeinden organisiert. Die Verfassung schreibt vor, dass „die Re‐
    gierungsform eine demokratische, repräsentative Republik ist, mit einer Gewaltentei‐
    lung in Legislative, Exekutive und Judikative, die sich ergänzen und unabhängig sind.“

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    UNSERE VIELFALT
    Honduras ist ein multiethnisches Land. Die Mestizen sind in der großen Mehrheit, aber
    es gibt darüber hinaus sechs indigene Völker (Lencas, Miskitos, Tolupanes, Chorti, Pech,
    Tawahkas), die Garifunas und die Englisch sprechenden Kreolen. Englisch wird beson‐
    ders in Copan Ruinas und in Islas de la Bahía gesprochen. Die Landeswährung heißt Lem‐
    pira. Der Katholizismus ist die vorherrschende Religion (PNUD 2018).

    Das Gebiet von Honduras ist sehr uneben, es wird durch hohe Gebirgsreihen, Hochebe‐
    nen und tiefe Täler geformt, in denen sich ausgedehnte fruchtbare Ebenen finden, die
    von mehr oder weniger wasserreichen Flüssen durchzogen werden, von denen einige
    schiffbar sind. All dies trägt zu seiner reichen Biodiversität bei. Es wird geschätzt, dass
    es in Honduras etwa 8.000 Pflanzenarten gibt, ungefähr 250 Reptilien‐ und Amphibien‐
    arten, über 700 Vogelarten und 110 Säugetierarten, verteilt in den verschiedenen Regi‐
    onen.

    BRAUCHTUM UND TRADITIONEN IN HONDURAS
    Die Kultur eines Landes ist die Gesamtheit der Ausdrucksweisen und Bräuche, Praktiken,
    Verhaltensweisen und –normen, der Art sich zu kleiden, Religion, Rituale, Verhaltens‐
    normen und Glaubenssysteme. Honduras ist ein multikulturelles Land. Die ethnische Zu‐
    sammensetzung von Honduras ist folgende: Die Mehrheit der Bevölkerung sind Mesti‐
    zen. Der Rest setzt sich zusammen aus 6% Indigenen, 2% schwarzen Garifunas und 1%
    Weißen.

    Diese Mischung der Rassen oder ethnischen Gruppen ist letztlich das, was zum Reichtum
    der honduranischen Kultur beiträgt. Mehr als 300 Jahre spanische Kolonialgeschichte in
    Honduras haben ihre Spuren in zahlreichen religiösen, zivilen und militärischen Bauten
    hinterlassen. Über 100 Kirchen mit aufwendigen Verzierungen und vielen Bildern,
    Schmuck und Gemälden im Inneren zeugen davon, welche Bedeutung der Bergbau in
    der alten Provinz von Honduras hatte (Comayagua, Yuscarán, Tegucigalpa, Omoa und
    Trujillo).

    DIE HONDURANISCHE KÜCHE
    Die typische Küche Honduras’ basiert auf Fleisch, Geflügel und Fisch, Tortillas, Bohnen,
    Reis, Milchprodukten wie Käse und Sour Creme der Region, Gemüse oder Hülsenfrüch‐
    ten oder Obst. Kaffee als aromatisches Getränk zum Frühstück, Abendessen und zu jeg‐
    licher Tageszeit als Willkommensgruß bei einem Besuch fehlt nirgends im ganzen Land.

6   Kolpingwerk Honduras
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    Nordregion von Honduras

    An der Nordküste von Honduras gibt es die Garifuna‐Küche, sowie auch Miskito‐ und
    kreolische Küche. Statt Tortillas isst man dort Kochbananen (grüne oder reife) und auch
    Machuca (grüne zerquetschte Bananen mit Kokos und vielen anderen Zutaten) oder
    Tabiokafladen (dünnes Brot auf der Basis von Yuca).
    Ein anderes exquisites Gericht, das nach landläufiger Meinung „Tote auferstehen lässt”,
    ist die „Consommé vom Schwarzleguan“ (der Schwarzleguan ist ein etwa 50 cm langes
    Reptil).

    Zentralregion von Honduras

    In der Zentralregion kann man eine Kombination der Küche der Nordregion wie gebra‐
    tener Fisch oder gebratenes Hühnchen, Rind‐ oder Schweinefleisch mit Reis, Salat oder
    Gemüse essen und Kuttelsuppe, Bohnen, Hähnchen oder Meeresfrüchte vorfinden
    (statt Bananen oder Bohnenmus werden eher Tortillas gegessen). Auch Pupusas, eine
    spezielle Tortilla mit eingebackener Füllung, werden gern gegessen. Das Essen der Süd‐
    region ist geprägt von Meeresfrüchte‐ oder Hühnersuppe, Donuts, Tustacas (hond. Ge‐
    bäck) und Mais‐Quesadillas. Darüber hinaus ist auch die Zubereitung von Nacatamales
    (mit Fleisch) bzw. Tamales (vegetarisch gefüllter Maisteig in Kochbananenblättern) und
    gefüllte Maisblätter üblich.

    Südregion von Honduras

    In Honduras‘ Südregion gibt es zahlreiche Orte, an denen Garnelen gezüchtet werden.
    Auch Früchte wie Melonen, Ananas und Mango werden angebaut sowie Zuckerrohr für
    die Produktion von Zucker, handwerkliche Fischerei befindet sich im Aufbau. Es ist aber
    auch eine viehwirtschaftlich geprägte Region mit Produktion von Milcherzeugnissen so‐
    wie von Rind‐ und Schweinefleisch. Die Gastronomie der Region ist sehr vielseitig, mit
    viel Gegrilltem und Tortillas.
    Ein typisches Gericht aus dem Süden Honduras’ ist die Meeresfrüchtesuppe aus Fisch,
    Flusskrebsen und Garnelen. Vor einigen Jahren wurde die „Suppe, die Tote zum Leben
    erweckt“ kreiert, die zusätzlich zu den Ingredienzen der Meeresfrüchtesuppe Schildkrö‐
    teneier und Jumbogarnelen enthält. Ein weiteres typisches Gericht ist Hühnersuppe und
    unter anderem auch gegrillte Rindfleischspieße.

    TOURISTISCHE ZIELE
    Die Mission des honduranischen Tourismusinstituts (IHT) ist es, „die nationale touristi‐
    sche Entwicklung durch Planung, Impulse zur Entwicklung und Diversifizierung des An‐
    gebots voranzutreiben sowie durch Unterstützung und Förderung des Betriebs touristi‐
    scher Dienstleistungen unter Verknüpfung der verschiedenen Instanzen und Regie‐
    rungsebenen.“

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    Nach Ansicht des IHT wird dies dazu führen, dass Honduras bis 2021 „das führende Land
    im Tourismus auf regionaler Ebene sein wird, da es seine Märkte, Produkte und Reise‐
    ziele ausgebaut und diversifiziert hat". Die Unternehmen werden national und auch in‐
    ternational wettbewerbsfähiger sein." Dem IHT zufolge „wird der Tourismus eine Schlüs‐
    selstellung in der wirtschaftlichen Entwicklung einnehmen. Das Wachstum des Touris‐
    tiksektors wird auf dem Respekt vor dem natürlichen, kulturellen und sozialen Umfeld
    basieren und die nationale Identität stärken.“

    Die meisten Touristen kommen aus Mittelamerika (46%), gefolgt von Nordamerika
    (39%), vornehmlich aus den USA. 10,1% kommen aus Europa und 4,2% aus anderen Län‐
    dern der Welt.

    Honduras hat viele Orte, die Abenteuerreisende anziehen: von Exkursionen durch den
    Dschungel und Tauchsport bis hin zum Besuch von alten Mayafundstätten und indige‐
    nen Dörfern. Im Land gibt es 40 geschützte Zonen, 20 Nationalparks und zwei Orte, die
    von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden: Copán und das Biosphärenreser‐
    vat des Río Plátano.

    Honduras verfügt über zwei Küsten, über karibische Strände im Norden, umspült vom
    Atlantischen Ozean, und über einen kleineren Küstenstreifen im Süden am Golf von
    Fonseca am Pazifik. Zu den Stränden zählen u.a. der West‐Bay‐Strand auf der Insel
    Roatán, der Bando‐Strand auf der Insel Utila, die Strände der Insel Guanaja und der In‐
    selgruppe Cayos Cochinos, die Strände von La Ceiba, von Bahía de Tela und von Trujillo,
    der Coca‐Cola‐Strand von Puerto Cortés, die Strände von Omoa und von Amapala.

    Auf den Islas de la Bahía, die mehr als 50 % der Honduras‐Touristen empfangen, finden
    sich Hotels und Küche von Weltklasse, und in geringerem Maße in den größten touristi‐
    schen Städten wie Copán, Tela, San Pedro Sula, Tegucigalpa, La Ceiba und am Yojoa‐See.
    Sobald man als Tourist diese touristische Route verlässt, muss man darauf vorbereitet
    sein, sich mit Unterkünften mit Grundausstattung und weniger touristischer Infrastruk‐
    tur zufriedenzugeben. Von den USA und Mittelamerika gibt es viele Direktflüge nach San
    Pedro Sula, Tegucigalpa und Roatán.

8   Kolpingwerk Honduras
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    UNSERE WIRTSCHAFT
    Das Wirtschaftswachstum, das Honduras in den letzten Jahren erfahren hat, könnte sich
    in 2018 fortsetzen.

    Manuel Bautista, der Vorsitzende der Zentralbank von Honduras, erklärt: „Wir hoffen,
    dass sich die Auswirkungen der Probleme (nach den Wahlen) auf die wirtschaftliche Ak‐
    tivität nicht wiederholen werden und dass sich die Aktivität in 2018 bessert.“

    „Für 2018 wird ein Wachstum zwischen 3,7 % und 4,1 % erwartet.” Die Umfrage der Ex‐
    perten für Konjunkturentwicklung der Zentralbank im November 2017 ergab, dass mit
    einem Wirtschaftswachstum von 4% in diesem Jahr zu rechnen ist.

    Bautista bestätigt, dass die vorläufigen Zahlen darauf hindeuten, dass die Wirtschaft zwi‐
    schen 4,3 % und 4,5 % wachsen wird.

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
    von Honduras im letzten Jahr (2017) ein Wachstum von 4 % aufwies. Im Zeitraum zwi‐
    schen 2010 und 2016 wurde das beste Ergebnis im Jahr 2012 erreicht, als ein Wachstum
    von 4,1 % registriert wurde; das geringste Wachstum wies das BIP mit 2,8 % im Jahr 2013
    auf. Dennoch hat das BIP in den letzten vier Jahren eine anhaltende Steigerung von 3,1 %
    im Jahr 2014 auf 4,1 % im Jahr 2017 verzeichnet.

    Offizielle Hochrechnungen lassen erwarten, dass die Entwicklung der nationalen Wirt‐
    schaft weiterhin von Finanzmittlerdiensten angeführt werden wird. Diese Entwicklung
    rührt her von den Einnahmen aus einem größeren Darlehensvolumen des Privatsektors
    und von Bankdienstleistungen.

    Dem folgt der Landwirtschafssektor, das heißt die Produktion von Kaffee, Ölpalmen und
    Bananen.

    Im Folgenden werden die Sektoren mit dem größten Wachstum und dem größten Bei‐
    trag zum Bruttoinlandsprodukt von Honduras einzeln angeführt:

    Sektoren mit dem höchsten prozentualen Wachstum:

    1 – Bergbau und Betrieb von Steinbrüchen: 10,9 %
    2 – Landwirtschaft: 10,7 %
    3 – Baugewerbe: 7,8 %
    4 – Finanzintermediation: 7,6 %
    5 – Fertigung und Kommunikation: 4,0 %

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     Sektoren mit dem höchsten Beitrag zum BIP (aktuelle Preise)

     1 – Industrie: L. 92.060 Millionen (ca. € 3.252 Millionen) (17,05 %).
     2 – Handel: L. 73.902 Millionen (ca. € 2.610 Millionen) (13,69 %)
     3 – Landwirtschaft: L. 69.433 Millionen (ca. € 2.452 Millionen) (12,86 %)
     4 – Finanzintermediation: L. 35.417 Millionen (ca. € 1.251 Millionen) (6,56 %)
     5 – Dienstleistungen im Bereich Lehre, Soziales und Gesundheit: L. 34.820 Millionen (ca.
     € 1.230 Millionen) (6,45 %)

     HERAUSFORDERUNGEN AN HONDURAS AUF SEINEM WEG ZUR
     ENTWICKLUNG
     Armutssituation in Honduras

     Die Armut konzentrierte sich in Honduras im Jahr 2006 mit insgesamt 70 % der Gesamt‐
     bevölkerung sehr stark auf die ländlichen Regionen, wo 75 % der Bevölkerung in armen
     Haushalten lebte. Auf einzelne Regionen bezogen trat Armut sehr viel häufiger im Wes‐
     ten und im zentralen Westen des Landes auf, wo mehr als 85 % der ländlichen Bevölke‐
     rung arm war, während es im Norden und an der Atlantikküste weniger als 70 % waren
     (Paes de Barros, De Carvalho, & Franco 2006, S. 7).

     Laut einem Bericht zum Index der menschlichen Entwicklung gehören zu den Ländern
     aus dieser Region mit den niedrigsten Werten neben Haiti auf Platz 163 Honduras (130),
     Guyana (127), Guatemala (125) und Nicaragua (124). In diesem Zusammenhang doku‐
     mentierte der Bericht auch, dass in Lateinamerika mehr Frauen als Männer in Armut
     leben: 2012 war das Verhältnis Frau zu Mann 117 zu 100, was einen Anstieg von 8 % seit
     1997 darstellte. Die Kluft kann sich zukünftig weiterhin vergrößern, viele sind Jugendli‐
     che und Frauen mit einem unsicheren Zugang zum Arbeitsmarkt in den Dienstleistungs‐
     sektoren der Region. Sie sind Teil einer großen Gruppe von 220 Millionen Personen in
     Lateinamerika (38 %, fast zwei von fünf Lateinamerikanern), die gefährdet sind: Offiziell
     sind sie nicht arm, aber sie haben auch nicht den Aufstieg in die Mittelschicht geschafft.

     In Honduras zeigen die Zählungen seit dem Jahr 2000, als man mit der „Estrategia para
     la Reducción de la Pobreza (ERP)” (Strategie zur Armutsreduzierung) begann, dass es
     zwischen 2000 und 2016 461.214 neue arme Haushalte gab, das heißt 5.699.000 Perso‐
     nen, die in Armut leben (FOSDEH 2017, S. 17).

     Im Jahr 2016 verzeichnete die honduranische Wirtschaft ein Wirtschaftswachstum von
     3,5 %. Es ragte die gute Leistung der Sektoren Elektrizität (13,2 %), Finanzintermediation
     (9,8 %), Landwirtschaft (5,7 %) und Baugewerbe (4,4 %) hervor. Die Exporte und Importe
     von Gütern zeigten im ersten und zweiten Halbjahr des Jahres 2016 wertmäßig einen
     Rückgang von 5,5 % bzw. 9,4 % gegenüber dem Vorjahr. Bei den Exporten sticht die
     Wertminderung von Kaffee um 22,6 % hervor, einem Produkt betroffen von einem aus‐
     geprägten Rückgang des Weltmarktpreises (BCIE 2017, S. 9).

     Schätzungen der FAO besagen, dass insgesamt 64,5 % der honduranischen Haushalte
     arm sind und noch gravierender ist, dass 42,6 % von ihnen in extremer Armut und 21,9 %

10   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    in relativer Armut leben. In Bezug auf Hunger enthüllen Statistiken des WFP (Welternäh‐
    rungsprogramm der Vereinten Nationen), dass 27 % der honduranischen Kinder von Un‐
    terernährung betroffen sind. Diese Situation ist kritisch und betrifft größtenteils ländli‐
    che Regionen und hauptsächlich die Gemeinden innerhalb der sogenannten Region des
    „corredor seco” (trockenen Korridors) des Landes.

    In diesem Zusammenhang und in Bezug auf den Einflussbereich des Kolpingwerkes wer‐
    den Interventionen in den Departamentos Comayagua, Francisco Morazán, El Paraíso,
    Choluteca und Olancho durchgeführt. Alle sind Teil des „corredor seco“ von Honduras.
    Studien zu den Merkmalen des zentralamerikanischen „corredor seco“ zeigen, dass auf
    3,9 % der Landesfläche Dürre potentiell die folgenden 34 Gemeinden in schwerwiegen‐
    der Weise betrifft (geordnet von am stärksten zu weniger stark betroffenen Gebieten):
    La Venta, Alauca, Liure, San Antonio de Flores, Oropolí, Orocuina, San Matías, Morolica,
    Yauyupe, Vado Ancho, Apacilagua, Amapala, Duyure, Pespire, Moroceli, Texiguat, Villa
    de San Antonio, Sabanagrande und kleine Areale von: San Isidro, Alianza, El Paraíso,
    Yuscarán, Sulaco, Aguanqueterique, Goascorán, Mercedes de Oriente, Potrerillos, Sol‐
    edad, Comayagua, San Antonio del Norte, Jacaleapa, San José, Marale, Reitoca (FAO
    2012, S. 44).

    Talavera, der 2017 sein Studium der Sozialwissenschaften mit dem Doktortitel ab‐
    schloss, erklärt in seiner Dissertation mit dem Titel „Ernährungssicherheit in den Ge‐
    meinden des Corredor Seco von Honduras: eine Bedingung für die Erreichung der nach‐
    haltigen menschlichen Entwicklung“, dass im Zusammenhang zwischen Armut und Er‐
    nährungsunsicherheit 58 % der Haushalte ein monatliches Einkommen zwischen 500
    und 1.500 Lempiras (ca. zwischen 17,50 Euro und 53 Euro) haben, während der Stan‐
    dard‐Warenkorb für eine sechsköpfige Familie einen geschätzten Wert von 7.800 Lem‐
    piras (ca. 276 Euro) hat (12.500 Lempiras bzw. 442 Euro laut neueren Studien). Das be‐
    deutet, dass fast die Hälfte der Familien zwischen 20 % und 22 % der Kosten für den
    Standard‐Warenkorb für Nahrungsmittel decken. Sie investieren praktisch alles in ihre
    Ernährung und können dadurch für andere Grundbedürfnisse der Familie wie Bildung,
    Gesundheit, Behausung, Freizeitgestaltung etc. nicht mehr aufkommen. Dadurch wird
    das Wachstum einer Bevölkerung begünstigt, die physische und kognitive Einschränkun‐
    gen aufweist, krank ist und schwerlich über die Kapazitäten verfügt, mit denen man Ent‐
    wicklungsprozesse einleitet.

    Die Bewohner der Gebiete im „corredor seco” sind stark von der landwirtschaftlichen
    Produktion abhängig, gleichzeitig haben sie ernste Probleme bei der Schädlingsbekämp‐
    fung und Bewässerung. Außerdem fehlt es ihnen an Schulungen, technischer Assistenz
    und Finanzierung. Hinzu kommen extreme, ungünstige Wetterereignisse.
    In Bezug auf Ernährungs‐ und Lebensmittelsicherheit wurde in Haushalten und bei Kin‐
    dern unter fünf Jahren festgestellt, dass 63 % der Haushalte nicht von Projekten für sau‐
    beres Trinkwasser profitieren oder keine Möglichkeiten haben, diese Dienstleistung zu
    bezahlen. Auf der anderen Seite ist ihre Ernährungsweise nicht abwechslungsreich und
    basiert auf dem Verzehr von Mais und Bohnen, einigen Früchten der Saison und Wur‐
    zeln. 83 % sagten, dass sie niemals eine Schulung zur Nahrungszubereitung erhalten ha‐
    ben. Alarmierend war die Tatsache, dass 77 % der Haushalte angaben, sich laufend dar‐
    über Sorgen zu machen, ohne Essen für die Familie dazustehen und 68 % führten an,

                                                             Kolpingwerk Honduras                 11
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     dass sie nicht die Kapazitäten hätten, ihren Kindern gesunde und angemessene Nahrung
     zu geben.

     Man erkennt ein strukturelles Problem mit ausgeprägten institutionellen Schwächen (es
     gibt keine Koordination, es werden keine Synergien genutzt). Im Allgemeinen schränken
     die Folgen der fehlenden Umsetzung staatlicher Politik beim Thema Ernährungs‐ und
     Lebensmittelsicherheit, der Mangel institutioneller Vertrauenswürdigkeit und die Un‐
     kenntnis über die besonderen Merkmale des Produktionspotenzials der Region die Mög‐
     lichkeiten der Förderung von Prozessen für eine nachhaltige menschliche Entwicklung
     ein.

     Angesichts der ernsten Lage ist es dringlich, die Programme der sozialen Sicherung mit
     denen der Kapazitäten‐Entwicklung zu verbinden, Gesundheits‐ und Bildungspro‐
     gramme zu stärken und kleine landwirtschaftliche Familienbetriebe zu unterstützen, um
     die lokale Wirtschaft zu beleben, Arbeitsplätze zu schaffen und die örtliche Verfügbar‐
     keit und den Zugang zu Lebensmitteln zu verbessern. Dies würde eine Verbesserung der
     Ernährungs‐ und Lebensmittelsicherheit der Familien fördern.

12   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    VERBAND „KOLPINGWERK HONDURAS”
    EIN LICHT DER HOFFNUNG

    Kolping Honduras gründete sich im Jahr 2004 nach einer Versammlung in Nicaragua, bei
    der Rufino Rodríguez zum Gründer der Kolpinggruppen in Honduras ernannt wurde.
    Der Hauptsitz befindet sich im Departamento El Paraíso, in der Stadt Danlí und dort im
    Viertel La Esperanza, neben dem Gymnasium „Instituto Departamental de Oriente”.

    Das Kolpingwerk Honduras hat 1.744 Mitglieder, die 189 Gruppen oder Kolpingsfamilien
    angehören. Diese leben in fünf verschiedenen Departamentos und teilen sich wie folgt
    auf sie auf:
              Nr. Departamento                  Anzahl der Kolpinggruppen
              1    El Paraíso                   168
              2    Francisco Morazán            9
              3    Choluteca                    6
              4    Comayagua                    5
              5    Olancho                      1

    Die Zielgruppen bestehen aus Jugendlichen zwischen 18 und 29 Jahren, Männern,
    Frauen, Gruppenleitern und Gruppenleiterinnen, die das Amt des Vorsitzenden oder
    Kassenwarts bekleiden.

    Die Struktur des Kolpingwerks Honduras entspringt dem Geist des Gründers, des Seligen
    Adolph Kolping, aber sie wird gestärkt von den Gesandten des Wortes Gottes (Laien),
    von denen sich jeder Einzelne in seiner Gemeinde engagiert und dabei Führungsaufga‐
    ben und die Rolle von Erziehern und Pastoren übernimmt. Sie arbeiten ehrenamtlich,
    der katholischen Kirche in Honduras treu bleibend, und feiern den Wortgottesdienst des
    Wortes Gottes mit viel Freude, Enthusiasmus und Engagement in den entlegensten Win‐
    keln des Landes, in die kein Priester kommt.

                                                          Kolpingwerk Honduras               13
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     Die Maßnahmen des Projekts gründen sich auf die Stärkung der Fähigkeiten der Mitglie‐
     der in den Bereichen Partizipation von Jugendlichen, Gender und Finanzierung für die
     Entwicklung von Kleinstunternehmen.

     Der Erfolg der honduranischen Kolpinggruppen liegt in der aktiven Beteiligung der Ge‐
     sandten des Wortes Gottes, denn durch diese stehen sie den Grundpfeilern und der Phi‐
     losophie des Kolpingwerkes näher, die auf den Gedanken des Gründers, des Seligen
     Adolph Kolpings, basieren.

                             ORGANISATIONSSTRUKTUR

14   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    KOLPING‐PRÄSENZ UND ANFORDERUNG

    MISSION
    Wir sind eine katholische Organisation, Teil einer globalen, gemeinnützigen Bewegung,
    inspiriert durch die Ideen des Gründers, des Seligen Adolph Kolpings. Wir fördern die
    ganzheitliche Entwicklung von benachteiligten Gemeinden in Honduras, indem wir Soli‐
    daritätsgruppen durch Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen und zwar durch soziale und pro‐
    duktive Projekte, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Dies geschieht unter Achtung
    der menschlichen Würde, Solidarität und Nächstenliebe.

    VISION
    Wir möchten eine Organisation sein, die Wirkung auf die am meisten benachteiligten
    Gemeinschaften von Honduras hat, mithilfe von solidarischen Projekten und der ganz‐
    heitlichen Bildung der Selbsthilfegruppen, die sich sozial verantwortlich zeigen, durch
    die Stärkung der Prinzipien und Werte, die sich auf die Philosophie Kolpings stützen.

                                                           Kolpingwerk Honduras                15
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     STRATEGISCHE ALLIANZEN
     Für das Kolpingwerk Honduras ist die optimale Mittelverwendung wesentlich, weshalb
     es sich um den Aufbau verschiedener strategischer Allianzen bemüht. Mit diesen wer‐
     den dann Abkommen unterzeichnet, die die Stärkung der Fähigkeiten innerhalb der
     Gruppen durch Bildung, Spenden von Materialien und Rohstoffen für ihre Projekte un‐
     terstützen.

     NEUMANN STIFTUNG

     In der Kolpinggruppe „Unidos al Desarrollo por Jesús” wurden vier Parzellen zum Thema
     Klimawandel (MAC) eingerichtet, auf denen die Mitglieder in neuen landwirtschaftli‐
     chen Methoden geschult wurden, wie zum Beispiel: Säuberung des Bodens, Vorberei‐
     tung des Anbaulandes, Einrichtung des Saatbeetes, Umpflanzen und die Aussaat von
     Kaffeesamen, die gegen den Klimawandel resistent sind.

      Einrichtung der Saatbeete – NEUMANN STIFTUNG

16   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    HONDURANISCHES BERUFSAUSBILDUNGSINSTITUT
    (INSTITUTO HONDUREÑO DE FORMACIÓN PROFESIONAL / INFOP)

    Dieses bietet den Produzenten Schulungen in der Verarbeitung von organischen Dünge‐
    mitteln an (Bokashi und Mikroorganismen), ebenso im Bereich Geflügel, Eierproduktion,
    Masthähnchenzucht, der Errichtung von Schuppen und in der Tiergesundheit, damit die
    Gruppen über die notwendigen Kompetenzen für die erfolgreiche Projektdurchführung
    verfügen. Außerdem wurde den Kolpingsfamilien bei der Herstellung von Brot und Kon‐
    ditoreiwaren geholfen, indem sie eine große Bandbreite der aus Mehl hergestellten Pro‐
    dukte kennenlernten.

    Schulung in der Herstellung von organischem Dünger und Herstellung von Brot – INFOP

    SEKRETARIAT DER LANDWIRTSCHAFTS‐ UND VIEHZUCHT
    (SECRETARIA DE AGRICULTURA Y GANADERÍA / SAG)

    Dieses hat mehr als 150 Kolping‐Produzenten mit ‚Boni der produktiven Solidarität‘ ge‐
    holfen und Samen für den Bohnen‐ oder Maisanabau sowie Düngemittel verteilt.

                                                          Kolpingwerk Honduras               17
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     NATIONALES LANDWIRTSCHAFTSINSTITUT (INSTITUTO NACIONAL AGRARIO / INA)

     Durch Unterzeichnung des Abkommens mit dem Nationalen Landwirtschaftsinstitut
     wurde Kolping ein Traktor geliefert, um eine Mechanisierung der Bodenbewirtschaftung
     für Kolpingmitglieder und weitere Personen zu realisieren und sich mit ihnen zu solida‐
     risieren. So bietet das Institut außerdem eine bessere Dienstleistung zu erschwingliche‐
     ren Preisen als denen des lokalen Marktes. Die Produzenten sparen dadurch 500 Lem‐
     piras pro manzana (= ca. 0,7 ha) ihres Landes, was 17,50 Euro entspricht; bis zum Jah‐
     resende wurden fast 50 Hektar Land in verschiedenen Regionen des Departamento El
     Paraíso mechanisch bearbeitet.

     WORLD VISION

     World Vision leistete eine Materialspende für den Bau eines Wassertanks mit einer Ka‐
     pazität von 17 Kubikmetern für die Bewässerung von ca. 1,4 ha Land, auf dem die Kol‐
     pingsfamilie „Unión Familiar # 1” Grundgetreide wie Mais und Bohnen anbaut. Dieses
     Projekt begünstigt 50 Personen in der Region von Los Hoyos, San Matías.

       Tank zum Auffangen von Wasser für den Anbau von Mais und Bohnen.

18   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    WORLD VISION – INSTITUTO DEPARTAMENTAL DE ORIENTE (IDO)

    In Bezug auf die Arbeit mit Jugendlichen besteht weiterhin ein Abkommen zwischen der
    Sekundarschule „Instituto Departamental de Oriente IDO”, dem Kolpingwerk und World
    Vision Honduras, denn das Kolpingwerk möchte sich für die Stärkung der Fähigkeiten
    von gefährdeten Jugendlichen einsetzen. Im Rahmen eines Projekts für die Jugendlichen
    namens „Construyendo Mi Futuro” (Gestaltung meiner Zukunft), geleitet von World
    Vision Honduras und in Kooperation mit dem „Instituto Departamental de Oriente”
    wurde eine Übung entwickelt, bei der Interviews simuliert wurden, um Jugendliche bes‐
    ser auf Bewerbungsgespräche vorzubereiten.

    LANDWIRTSCHAFTSSCHULE PANAMERICANA EL ZAMORANO

    Die biologische Landwirtschaft hat sich bewährt und wird vom Kolpingwerk Honduras
    weiter praktiziert. Für diesen Zweck besteht eine Partnerschaft mit der Panamerikani‐
    schen Landwirtschaftsschule El Zamorano, die Produzenten in biologischer Landwirt‐
    schaft schult. Durch das verwendete Prinzip des „Learning by doing” sind sie sehr moti‐
    viert, die bewährten Verfahren in diesem Bereich weiterhin umzusetzen, vor allem auf‐
    grund des Nutzens, der aus dem Konsum von biologischen Produkten entsteht, denn sie
    tragen zur Nahrungssicherheit und zum Schutz der Umwelt bei.

                                                           Kolpingwerk Honduras               19
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     LEHREINHEIT ZUR LOKALEN WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG (UDEL)

     Die Themen der wirtschaftlichen Entwicklung wurden verstärkt behandelt. Außerdem
     wurde die Fernsehsendung „Haciendo Empresas” (Unternehmen betreiben) genutzt,
     um vom Kolpingwerk geförderte Themen wie das unternehmerische Engagement von
     Jugendlichen und den Schwerpunkt von Gender in der Entwicklung zu verbreiten.

     DAS KOLPINGWERK HONDURAS UND SEIN BEITRAG ZUR REDU‐
     ZIERUNG DER ARMUT
     Das Kolpingwerk Honduras, das sich der sozioökonomischen und politischen Realität von
     Honduras bewusst ist, konzentriert sich bei seinen Interventionen auf Schwerpunkte,
     die wichtig für den Anstoß von Entwicklungsprozessen von Gemeinden und Unterneh‐
     men sind, wie beispielsweise:

     Ganzheitliche Bildung, Stärkung der unternehmerischen Fähigkeiten, Mikrofinanz und
     strategische Vernetzung für die Optimierung örtlicher Ressourcen und von Ressourcen
     der internationalen Zusammenarbeit zugunsten der vom Kolpingwerk betreuten Fami‐
     lien.

     Auf dieser Grundlage und im Anschluss an unterschiedliche Bildungsprozesse und tech‐
     nische Unterstützung wurde eine Aufnahme von Jugendlichen und Frauen in die Vor‐
     stände ihrer Selbsthilfegruppen erreicht, in denen sie wichtige Führungsrollen erfüllen
     und sich aktiv einbringen.

     Die Einheit der Familie steht für Kolping Honduras im Mittelpunkt, um die oben beschrie‐
     benen Prozesse anstoßen zu können. Deshalb stärkt die Arbeit mit den Eltern der Ju‐
     gendlichen die assertive (durchsetzungsfähige) Kommunikation, die es ihnen ermög‐
     licht, Einblick in die Aktivitäten ihrer Kinder zu erhalten und sie bei der Bildung und dem
     Erwachsenwerden zu begleiten.

     Das Thema Gender wird sowohl in den Erwachsenen‐ als auch Jugendgruppen angespro‐
     chen. Es trägt zur nachhaltigen menschlichen Entwicklung bei mit Fokus auf Rechte, Ge‐
     rechtigkeit und die Möglichkeit, das Thema sichtbar zu machen und so zur Verbesserung

20   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    der Lebensbedingungen alle menschlichen Ressourcen der Gemeinden zu optimieren
    und zu steigern.

    Zusätzlich zur Stärkung der Fähigkeiten der Kolpingmitglieder wird auch ihre Kompetenz
    zur Einkommensschaffung verbessert, als Beitrag zur Überwindung des hohen Armuts‐
    niveaus, unter dem die meisten Mitglieder leiden, die in der sogenannten Region des
    „corredor seco” von Honduras leben.
    Daher hat Kolping Honduras mit seinen Arbeitsstrategien, der punktuellen technischen
    Assistenz und durch Mikrofinanz dazu beigetragen, dass die ProduzentInnen durch die
    Anwendung der Best Practices ihre Produktion erhöhen konnten, sowohl im Bereich der
    Fertigung als auch der Landwirtschaft und in Bezug auf all diejenigen Techniken, die sie
    während der verschiedenen Schulungsprozesse erlernt haben. Hierdurch konnten sie
    ihre Kompetenzen entwickeln und ihre Waren oder Dienstleistungen anbieten. Auf diese
    Weise verbessern sich Lebensstandard und die gesellschaftliche Einbindung derjenigen
    Gruppen, die normalerweise ausgeschlossen werden, wie Jugendliche, Frauen, Klein‐
    bauern und informelle Händler.

    Mittels Bildungsseminaren werden Jugendliche in folgenden Themen geschult: Grund‐
    lagen der Buchhaltung, Erstellung von Projektprofilen, Führungsqualitäten, Selbstwert‐
    gefühl, Gewaltprävention, Gender, partizipative Analyse, Kolping‐Mystik, Camps und
    Sportveranstaltungen. Hierbei ist das Ziel, bei den Jugendlichen ein größeres Bewusst‐
    sein über ihre Rolle als Akteure der Veränderung und über ihre Funktion zu wecken, die
    sie für eine bessere Entwicklung innerhalb ihrer Kolpingsfamilien sowie ihrer Gemeinde
    erfüllen sollten.

    Außerdem sollen LeiterInnen und weitere Mitglieder der Kolpingsfamilien in folgenden
    Themen geschult werden: Gender, Führungsqualitäten, Bildung im Finanzbereich, asser‐
    tive Kommunikation zwischen Eltern und Kindern, Kolping‐Mystik, Männlichkeit, Res‐
    sourcennutzung, Erstellung von Projektprofilen, sexuelle und reproduktive Gesundheit.
    Dies wird die Mitglieder der Kolpingsfamilien und die Begünstigten der Zielgruppen un‐
    terstützen, denn sie erlernen grundlegende Fähigkeiten, die sowohl für Männer als auch
    für Frauen entscheidend sind in Bezug auf die familiäre, unternehmerische und die Ent‐
    wicklung der Gemeinde.

                                                           Kolpingwerk Honduras                21
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     Das Kolpingwerk Honduras unterstützt die produktiven Projekte durch Bildungsmaßnah‐
     men (Best Practices in der Landwirtschaft und Fertigung, Bildung im Finanzbereich) und
     technische Assistenz für das Monitoring der Kolpingsfamilien bei der Anwendung der
     erlernten Techniken. Diese ermöglichen es ihnen, hochwertige Produkte für ihre Kunden
     herzustellen. Außerdem sollen sie zu Förderern des Umweltschutzes werden und den
     richtigen Umgang mit organischen Abfällen erlernen. Des Weiteren werden die Kol‐
     pingsfamilien im finanziellen Bereich durch die Vergabe von Mikrokrediten unterstützt,
     damit sie in ihre Produktionstätigkeiten investieren. Die Idee ist eine Stärkung der Kapa‐
     zitäten, die jedes Individuum in Form seiner Fertigkeiten, seinem Wissen und seinen Ein‐
     stellungen besitzt, sodass sie erfolgreiche UnternehmerInnen sein können.

     Einrichtung von Makro‐ und Mikro‐Tunnelgewächshäusern für die Produktion von Chili
     und Tomaten in der Ostregion: Kolpingsfamilien Sagrada Familia, Familia Cruz und Nu‐
     eva Visión.

     Kolping Honduras bietet stark benachteiligten Personen Möglichkeiten zur Unterneh‐
     mensgründung. Auf diese Weise ist die Kolpingsfamilie La Victoria de Cristo entstanden,
     zu denen zwei Mitglieder mit Behinderung gehören, die sich der Zucht von Ferkeln in
     der Gemeinde Teupasenti widmen.

22   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    Die Produktion von Süßkartoffeln in „Valle de Jamastrán” (einer landwirtschaftlich stark
    genutzten und produktiven Region) durch die Kolpingsfamilie Manos Unidas erzielt eine
    Produktion von ca. 9.000 Kilo, von denen 50 % an landesweit vertretene Supermarktket‐
    ten und der Rest auf dem informellen Markt verkauft werden. Es werden auch Bohnen
    produziert.

    Die Kolpingsfamilie San Pedro lebt im Gebiet des „corredor seco” im Süden; ihr Projekt
    begann als gemeinschaftlich genutzter Getreidespeicher mithilfe eines Beitrags von 4,55
    Kilo Bohnen pro Mitglied; derzeit konsolidieren sie sich mit einem kleinen Geschäft mit
    eigener Ausstattung und bieten eine Vielfalt von Produkten entsprechend den Bedürf‐
    nissen des Konsumenten an.

                                                           Kolpingwerk Honduras                23
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     Artesanías Montenegro ist eine Kolpingsfamilie, die in Corral Falso lebt. Sie stellt orga‐
     nisches Papier aus Naturfasern her wie beispielsweise dem Stamm von Kochbananen,
     Bougainvillea, Rosenblättern, etc. Schnitt‐Tabak entsteht bei der Herstellung von Zigar‐
     ren als ein Abfallprodukt und wird bei der Anfertigung von speziellem Papier, das dann
     als Ring mit der Markenbezeichnung getragen wird, wiederverwendet.

24   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    KAFFEEPRODUKTION VON KOLPING HONDURAS FÜR DEN EXPORT NACH DEUTSCH‐
    LAND

    Die Kaffeeproduzenten werden vom Kolpingwerk Honduras durch Bildungsmaßnahmen
    sowie Klimaschutzstrategien unterstützt, die auf nachhaltige Weise den Umweltschutz
    fördern. So wird eine verantwortungsvolle Nutzung sichergestellt ebenso wie ein guter
    Lebensstandard, ohne die Zukunft der kommenden Generationen zu gefährden.

    Dies wird dank der Vermarktung ihres Qualitätskaffees erreicht, der nach Deutschland
    an die Kaffeerösterei Langen von Herrn Klaus Langen exportiert wird. Dieser begünstigt
    die Produzenten nicht nur mittels erfreulicher Preise im Vergleich zu denen des lokalen
    Marktes, sondern hat als Kolpingmitglied auch den Solidaritätsgedanken gegenüber an‐
    deren Kolping‐Mitgliedern. Um exportieren zu können, durchlaufen die Produzenten
    eine Reihe von Bildungsmaßnahmen und technischer Assistenz, die es ihnen ermögli‐
    chen, dank der Solidarität eines Agraringenieurs, der von der Diözese Paderborn finan‐
    ziert wird, die beste Qualität ihres Produkts anzubieten.

    Umschlagplatz des Pergamentkaffees.        Verkostung des Kolping‐Kaffees.

                                                           Kolpingwerk Honduras               25
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     Containerladung des Pergamentkaffees.          Container gefüllt mit Pergamentkaffee.

     Abfahrt des Lastwagens, der den Kaffee der   Entsendung von Proben des Rohkaffees
     Kolping‐Produzenten transportiert.           zum Zwischenhändler der Rösterei Langen in
                                                  Honduras.

     KOLPINGWERK HONDURAS UND SEIN BEITRAG ZUR UMWELT

     Kolping Honduras führt einige Aktionen durch, mit denen der Schutz des gemeinsamen
     Hauses gefördert wird.

     SCHULUNG VON JUNGUNTERNEHMERN

     Wir würdigen die Fertigkeiten der Jugendlichen als die Gegenwart und Zukunft unserer
     Gesellschaft, die sich ausbilden, um Fähigkeiten zu entwickeln, die nachdrücklich zur
     Aufrechterhaltung und Verbesserung unseres gemeinsamen Hauses beitragen und Al‐
     ternativen von Lebensgrundlagen anbieten, ohne dem zu schaden, was wir bis jetzt be‐
     sitzen.

26   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    Die Jugendlichen nehmen an verschiedenen Aktivitäten teil, die das Gemeinwohl för‐
    dern, indem sie für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen sensibilisieren.

                                                        Kolpingwerk Honduras             27
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

                          LITURGIE DES WELTGEBETSTAGES
                                   vom Kolpingwerk Honduras
                                    ERSTER TAG, 25. Oktober

     An diesem Tag beginnt das Triduum des Weltgebetstages 2018. Die Kolpingmitglieder
     der verschiedenen Verbände nehmen an der Wort‐Gottes‐Feier teil. Sie werden von den
     Vertretern dieser Laienorganisation geleitet, die zugleich Mitglieder und Leiter der Kol‐
     pinggruppen sind.

     WORTGOTTESDIENST

     ANFANGSERLÄUTERUNG:
     Brüder und Schwester, guten Tag. Aus dem Glauben heraus und verwurzelt in der Liebe
     des Herrn versammeln wir uns heute als Kolpingsfamilie. Mit diesem Wortgottesdienst
     möchten wir uns in seine Gnade begeben und das Triduum des Kolping‐Weltgebetstages
     beginnen, indem wir Gott dafür danken, dass er den Priester Adolph Kolping als Seligen
     unserer heiligen Kirche betrachtet. Wir möchten den Herrn auch darum bitten, unsere
     Hoffnung zu erfüllen, ihn gemeinsam mit der ganzen Kirche als Heiligen verehren zu dür‐
     fen. Wir stehen auf und stimmen das erste Lied an.
     BEGRÜSSUNG
     BUSSAKT
     Vorbeter: Wir wenden uns an die unendliche Barmherzigkeit Gottes, indem wir unsere
                Sünden bekennen.
     Alle:      Schuldbekenntnis
     Vorbeter: Barmherziger Gott, sprich uns Mut zu in den schwierigen Momenten unserer
                Prüfungen, vergib uns unsere Sünden, verbinde uns in der Liebe und ge‐
                währe uns die Gnade des ewigen Lebens.
     Alle:      Amen

     ERLÄUTERUNG ZUR ERSTEN LESUNG:
     Der Apostel Paulus weist uns auf das Vertrauen in Gott hin, das uns dann erlaubt, die
     Probleme zu überwinden im Glauben, den er uns schenkt und der uns stark macht in der
     Liebe, die uns Einheit schenkt.

     Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
     11
        Nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat.
     12
        In ihm haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube an ihn
     schenkt. 13 Deshalb bitte ich euch, nicht wegen der Leiden zu verzagen, die ich für euch
     ertrage, denn sie sind euer Ruhm. 14 Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 nach
     dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird, 16 und bitte,
     er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr in eurem
     Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt. 17 Durch den Glauben wohne
     Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, 18 sollt ihr zu‐
     sammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu
     ermessen 19 und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet

28   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt. 20 Er aber, der durch die Macht,
    die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken kön‐
    nen, 21 er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Genera‐
    tionen, für ewige Zeiten. Amen.
    Wort des lebendigen Gottes.

    Psalm 33

    R. Der Herr hat seine Augen auf jene gerichtet, die ihn fürchten.
    Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; / für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.
    Preist den Herrn mit der Zither, / spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
    Singt ihm ein neues Lied, / greift voll in die Saiten und jubelt laut!

    R. Der Herr hat seine Augen auf jene gerichtet, die ihn fürchten.
    Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, /all sein Tun ist verlässlich.
    Er liebt Gerechtigkeit und Recht, / die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.

    R. Der Herr hat seine Augen auf jene gerichtet, die ihn fürchten.
    Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, / ihr ganzes Heer durch den
    Hauch seines Mundes.
    Wie in einem Schlauch fasst er das Wasser des Meeres, / verschließt die Urflut in Kam‐
    mern.

    R. Der Herr hat seine Augen auf jene gerichtet, die ihn fürchten.
    Doch das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren, /die nach seiner
    Güte ausschaun;
    Ja, an ihm freut sich unser Herz, /wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
    Lass deine Güte über uns walten, o Herr, /denn wir schauen aus nach dir.

    R. Der Herr hat seine Augen auf jene gerichtet, die ihn fürchten.

    ERLÄUTERUNG ZUM EVANGELIUM (Lk 12, 49‐53)
    Im Evangelium zeigt uns Jesus, dass er gekommen ist, um das Feuer zu bringen. Ohne
    Zweifel ist es das Bild des Feuers, das reinigt, denn es ist notwendig, durch das Feuer,
    das Leiden, die Zurückweisungen zu gehen, für Jesus Christus, um mit ihm das selige und
    ewige Leben zu erreichen.

    Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas
    49
       Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde
    schon brennen! 50Ich muss mit einer Taufe getauft werden und ich bin sehr bedrückt,
    solange sie noch nicht vollzogen ist. 51Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die
    Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. 52Denn von nun
    an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herr‐
    schen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, 53der Vater gegen den Sohn
    und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die
    Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter ge‐
    gen die Schwiegermutter.

                                                             Kolpingwerk Honduras              29
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     Vorbeter: Tragen wir unsere Bitten vor Gott:

     FÜRBITTEN

        R: Auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping erhöre unser Gebet
        1. Für die Heilige Kirche, geleitet von Papst Franziskus, Bischöfe, Priester und Dia‐
            kone: Dass sie sie im Licht des Evangeliums und gestärkt durch den Heiligen Geist
            auf die Wege der Auferstehung führen.
            Wir bitten dich, erhöre uns.

        R: Auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping erhöre unser Gebet
        2. Für die Regierenden, dass sie ihre Herzen für den Glauben öffnen und den Herrn
            als Herrscher von allem und jedem anerkennen und in der Lage sind, dies durch
            die Liebe zu den Völkern umzusetzen, besonders in Bezug auf die Geringsten.
            Wir bitten dich, erhöre uns.

        R: Auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping erhöre unser Gebet
        3. Für die Kolpingsfamilie in der Welt, dass wir vereint durch den Glauben und die
            Liebe in der Lage sind, das Reich Gottes gegenwärtig werden zu lassen anhand
            des Beispiels des Seligen Adolph Kolping, auch wenn wir durch das Feuer und die
            Schwierigkeiten gehen. So geben wir positive Antworten zum Wohl des Volk Got‐
            tes. Wir bitten dich, erhöre uns.

        R: Auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping erhöre unser Gebet
        4. Für uns, die wir hier versammelt sind und das Triduum des Kolping‐Weltgebets‐
            tags beginnen, dass wir in der Gnade des Heiligen Geistes eine Zeit des wahrhaf‐
            ten Gebets leben und es in konkrete Aktionen verwandeln können, zugunsten
            des Schutzes unseres gemeinsamen Hauses und der Bedürftigsten.
            Wir bitten dich, erhöre uns.

        R: Auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping erhöre unser Gebet

     Vorbeter: Heiliger Vater, erhöre die Gebete, die wir vorgetragen haben und diejenigen,
     die wir in unserem Herzen tragen, durch Christus, unseren Herrn.

     Alle: Amen.

     DANKSAGUNG

     Lektor: Brüder und Schwestern, lasst uns bekennen, dass es unsere Pflicht ist, Gott zu
     preisen und ihm zu danken, denn einmal mehr haben wir uns vor dem Hintergrund sei‐
     nes Wortes als Kolpingsfamilie versammelt.

     R. Danke Vater.

30   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    Vorbeter: Wir preisen Dich, Vater, und wir loben Dich, denn heute beginnen wir das
    Triduum des Kolping‐Weltgebetstages vor dem Hintergrund Deines Wortes und wir sind
    uns sicher, dass wir uns auf das Licht Deines Heiligen Geistes verlassen können, damit
    wir in diesen Tagen des Gebets geleitet werden und zu einem erfolgreichen Abschluss
    gelangen. Danke Vater.
    Alle: Danke Vater.

    Vorbeter: Wir danken Dir für alle Länder und Gemeinschaften, die wir im Lauf der Ge‐
    schichte gewesen sind und wir sind weiterhin Teilhaber des Werkes, das Du den Händen
    des Priesters Adolph Kolping anvertraut hast. Danke Vater.
    Alle: Danke Vater.

    Vorbeter: Du versammelst Dein Volk immerzu, Du ermöglichst Liebe, die Uneinigkeit
    überwindet und Brüderlichkeit schafft. Danke Vater.
    Alle: Danke Vater.

    Vorbeter: Du kämpfst für die Einheit unter uns, trotz unserer Widerstände und Unge‐
    duld: Dein Wunsch ist es, dass wir vereint sind in einer gerechten Gesellschaft, in der
    Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit herrscht. Danke Vater.
    Alle: Danke Vater.

    DANKLIED

    VATER UNSER

    FRIEDENSGRUSS

    Lektor: Das Bewusstsein, dass der Herr in uns gegenwärtig ist, verstärkt unseren inneren
    Frieden. Es hilft uns, eine Gemeinschaft von Geschwistern zu bilden.

    Vorbeter: Herr Jesus Christus, der Du Deinen Aposteln am Tag der Auferstehung gesagt
    hast: “Den Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch”, schau nicht auf
    unsere Sünden, sondern auf den Glauben Deiner Kirche und schenke uns nach deinem
    Willen Einheit und Frieden. Wir tauschen brüderlich den Friedensgruß aus.

    In Honduras ist es üblich, dass durch einen Delgado dela palabra auch die Hl. Kommunion
    ausgeteilt wird. Dies geschieht in folgender Weise:

    FEIERLICHE VERKÜNDUNG DES LAMMES GOTTES (GESUNGEN)
    Vorbeter: Wir knien uns nun hin.
    Vorbeter: Das ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Selig sind
    jene, die zum Mahl des Lammes berufen sind.
    Alle: Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein
    Wort, so wird meine Seele gesund.
    Kommunionspendung

                                                           Kolpingwerk Honduras                31
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

     SCHLUSSGEBET

     Vorbeter: Oh Herr, der Du uns das feierliche Sakrament als Erinnerung an Dein Leiden
     hinterlassen hast, wir bitten Dich uns zu erlauben, die heiligen Geheimnisse Deines Leibs
     und Deines Blutes zu verehren, und darum, dass wir fortwährend die Früchte Deiner
     Auferstehung erfahren. Wir bitten Dich darum, der Du lebst und herrschst in Ewigkeit.
     Alle: Amen

     GEBET UM DIE HEILIGSPRECHUNG DES SELIGEN ADOLPH KOLPING

     Guter Gott!

     Du hast uns den Seligen Adolph Kolping als Fürsprecher und Vorbild geschenkt. Sein Le‐
     ben war erfüllt von der Sorge für junge Menschen in religiöser und sozialer Not.
     Sein Anliegen war es Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu ver‐
     stehen. Gegenseitige Hilfe in Gemeinschaft verstand er als die Erfüllung christlicher
     Nächstenliebe.

     Wir bitten wir dich: Lass uns im Internationalen Kolpingwerk heute mitwirken an der
     Überwindung von Armut, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit. Hilf uns, mutig für
     das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten, um so Salz für
     die Erde und Licht für die Welt zu sein.

     Erfülle unsere Hoffnung, Adolph Kolping in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in
     allen Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen. Lass uns durch Glauben,
     Hoffnung und Liebe an der Vollendung deines Reiches in dieser Welt mitarbeiten.

     Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen!

     ENTLASSUNG
     Vorbeter: Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater,
     und der Sohn und der Heilige Geistes.
     Alle: Amen
     Vorbeter: Gehet hin in Frieden
     Alle: Dank sei Gott dem Herrn.

32   Kolpingwerk Honduras
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

    KOLPINGLIED

    2. Er machte Schuhe blank und fein,
       als er die Welt durchzog.
       /: Doch blieb sein Herz stets fromm und rein. :/
       /: Vater Kolping lebe hoch! :/

    3. Der Schuster ward ein Priester dann,
       Gott war es, der in wog.
       /: Hört, welch ein Werk er da ersann! :/
       /: Vater Kolping lebe hoch! :/

    4. Er wollt Gesellenvater sein,
       das Handwerk liebt er noch.
       /: Er gründet den Gesell’nverein. :/
       /: Vater Kolping lebe hoch! :/

    5. Vater Kolping ehre jedermann,
       der solch ein Werk ersann.
       Ihr Brüder reichet euch die Hand!
       Ihr Schwestern reichet euch die Hand!
       /: Vater Kolping lebe hoch! :/

                                                          Kolpingwerk Honduras   33
Weltgebetstag des Kolpingwerkes

                               ZWEITER TAG, 26. Oktober
                                    AKTIONSTAG
                      AUFFORSTUNGSPROGRAMM AM WELTGEBETSTAG

     “Gottes Schöpfung lieben bedeutet, unser gemeinsames Haus zu schützen”.
     Das Kolpingwerk Honduras führt am zweiten Tag des Triduums als Aktion eine symboli‐
     sche Aufforstung durch.

     Im Folgenden wird das Programm beschrieben, das am zweiten Tag des Weltgebetsta‐
     ges des Kolpingwerkes durchgeführt wird.

     1. BEGRÜSSUNG

     2. GEBET
     Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist und im kleinsten deiner
     Geschöpfe, der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt, gieße uns die
     Kraft deiner Liebe ein, damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
     Überflute uns mit Frieden, damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem
     schaden.
     Gott der Armen, hilf uns, die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde, die so wertvoll
     sind in deinen Augen, zu retten.
     Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber, damit wir
     Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.
     Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen auf Kosten der Armen und der Erde.
     Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken und voll Bewunderung zu betrach‐
     ten; zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unserem
     Weg zu deinem unendlichen Licht.
     Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
     Ermutige uns bitte in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
     PAPST FRANZISKUS, LAUDATO SI’ 246

     3. SCHULUNG
     “Gottes Schöpfung lieben bedeutet, unser gemeinsames Haus zu schützen.”
     Die Menschen, die von Gott nach seinem Ebenbild geschaffen sind und ausgestattet mit
     verschiedenen Fähigkeiten für unser tägliches Leben, sind die Verursacher der Zerstö‐
     rung unserer Natur auf der ganzen Welt gewesen. Und jetzt merken wir, dass wir direkt
     davon betroffen sind und suchen Ausreden, während wir versuchen, uns zu rechtferti‐
     gen, dass dies für die Bestreitung unseres Lebensunterhalts nötig sei.
     Die sozioökologische Zerstörung ist die Folge eines Modells, das auf Ehrgeiz und über‐
     triebenem Konsumverhalten beruht und sich ändern muss, um einen nachhaltigen Pla‐
     neten zu schaffen. Es wurde keine nachhaltige Entwicklung angestrebt, sondern das
     weltweite Wachstum des Kapitals, auf Grundlage von neuen Technologien und Formen
     von Macht, sodass eine immer ungleichere und materialistischere Gesellschaft entstan‐
     den ist.
     Die Beziehung zur Natur und zu unseren Mitmenschen zu verändern, erfordert die Ab‐
     schaffung von bestimmten Werten und Mentalitäten ebenso wie den Abbau von attrak‐
     tiven, aber nicht nachhaltigen Lebensweisen. (Nannetti, 2016, S. 4 f.).

34   Kolpingwerk Honduras
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