Mit der Volksbank Richtung Zukunft - Volksbank im ...
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Mit der Volksbank
Richtung Zukunft
GESCHÄFTSBERICHT 2018
DAS JAHR IM ÜBERBLICK
Das Jahr
im Überblick
Bilanzzahlen in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Bilanzsumme 2.359.139 2.242.622
Kreditvolumen 1.454.189 1.381.648
Forderungen an Kreditinstitute 70.449 89.616
Forderungen an Kunden 1.411.584 1.330.005
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 357.023 304.959
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 331.414 296.937
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.689.747 1.609.151
Bilanzielles Eigenkapital 143.018 137.196
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 382 406
Geschäftsstellen (inklusive SB-Stellen) 27 27
Erfolgszahlen in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Zinsüberschuss 1) 44.115 44.472
Provisionsüberschuss 15.423 14.463
Verwaltungsaufwand 2) 40.103 41.070
Risikovorsorge (Aufwand; Vorjahr Ertrag) 7.085 1.350
Jahresüberschuss 4.779 7.015
Zuführung zu den Rücklagen 3.500 5.885
Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 6.500 7.500
1)
einschließlich der laufenden Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
2)
einschließlich der Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
2
GESCHÄFTSBERICHT 2018
Inhalt
Auf ein Wort
Grußwort des Vorstandes 4– 5
Bericht des Aufsichtsrates 6– 7
Mit der Volksbank Richtung Zukunft
Einleitung 8– 9
Drei Fragen an den Vorstand 10 – 11
Unsere Zahlungswege 12 – 13
Unsere Filialen 14 – 15
Unsere digitalen Leistungen 16
Unsere Beratung 17
Jubiläum 18 – 19
Engagement und Veranstaltungen 20 – 21
Firmenkunden 22 – 23
Private Banking 24 – 25
Unsere Ausbildung 26 – 27
Die Volksbank und die Region in Zahlen
Wirtschaftliche Entwicklung in der heimischen Region 28 – 29
Bilanz, GuV und Erläuterungen 30 – 35
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung 36 – 39
Organe und Direktoren, Impressum 40
Geschäftsstellen 41
3
4
GRUSSWORT DES VORSTANDES GESCHÄFTSBERICHT 2018
Sehr geehrte Damen und Herren,
unser Geschäftsbericht steht in diesem Jahr unter der Über- uns schon vor einigen Jahren entschlossen, in Kindertages-
schrift „Zukunft gestalten“. stätten zu investieren. Mittlerweile sind wir Eigentümer
und Vermieter von zwei Kindergärten in Remscheid und
Um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein, Solingen, denen wir auch über eine Patenschaft eng
ist aus unserer Sicht zunächst ein gesundes wirtschaftliches verbunden sind. Ein dritter Kindergarten wird im Sommer
Fundament notwendig, denn nur so können wir die Auf- 2019 in Remscheid-Lüttringhausen seiner Bestimmung über-
gaben, die in den nächsten Jahren vor uns stehen, bewälti- geben. Wir glauben, hier nicht nur eine sinnvolle Investition
gen. Das Geschäftsjahr 2018 war hierfür wiederum ein für unsere Bank, sondern insbesondere eine wichtige
Garant. Wir konnten 2018 erneut mit einem starken opera- Investition in die Zukunft der Kinder und damit unserer
tiven Ergebnis abschließen, welches sogar leicht über dem Gesellschaft zu tätigen.
Vorjahr lag. Hierfür bedanken wir uns bei allen unseren
Kunden, die uns erneut einen großen Vertrauensbeweis Eine wichtige Zukunftsaufgabe liegt darüber hinaus in der
entgegengebracht haben. Aufgrund der Turbulenzen an Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter. Sie auf die an-
den Kapitalmärkten, insbesondere zum Ende des Jahres, stehenden Veränderungen vorzubereiten und sie als Ihre
konnten wir das erfreuliche Bewertungsergebnis des Jahres persönlichen und kompetenten Ansprechpartner weiter-
2017 leider nicht halten. Trotzdem sind wir mit dem zuentwickeln, wird weiterhin ein Schwerpunkt bleiben.
Geschäftsjahr sehr zufrieden und sehen uns für die Zukunft
wirtschaftlich weiterhin gut aufgestellt. Für das Geschäftsjahr 2019 erwarten wir, bei entsprechen-
den Wachstumsraten im Kreditgeschäft und auf der An-
Zukunft bedeutet für uns zum einen, Gutes zu bewahren lagenseite, erneut eine stabile Ertragslage auf dem Niveau
und auszubauen, zum anderen aber auch notwendige von 2018. Die Migration auf ein neues IT-Banksystem im
Veränderungen aktiv anzugehen und Neues zu entwickeln. August 2019 ist hierbei eine Herausforderung. Aufgrund
Bewahren werden wir unseren konsequenten persönlichen einer frühzeitigen und akribischen Vorbereitung sehen wir
Beratungsansatz, der insbesondere in der Beibehaltung und der Umstellung aber sehr positiv entgegen. Das neue Bank-
Fortentwicklung unserer Filialstruktur zum Ausdruck kommt. system wird es uns ermöglichen, die digitalen Angebote
Die Erneuerung und der Ausbau der Beratungsmöglich- deutlich zu verbessern und unseren Kunden zeitgemäße
keiten der Filialen Alleestraße, Mettmann und Schwelm Verfahren zur Verfügung zu stellen.
im Jahr 2018 sind hierfür ein starkes Zeichen. Hier haben
wir moderne und großzügige Räumlichkeiten mit einer Unser Dank gilt besonders unseren Mitarbeiterinnen und
entsprechenden Beratungsatmosphäre für unsere Kunden Mitarbeitern, die auch im Jahr 2018 eine hervorragende
und Mitarbeiter geschaffen. Arbeit in einem nicht immer einfachen Umfeld geleistet
haben.
Gleichzeitig arbeiten wir aber auch intensiv an dem Ausbau
digitaler Service- und Vertriebswege, um unseren Kunden Den Vertretern, Mitgliedern und Kunden danken wir für
einen umfassenden und modernen Zugang zu unserer Bank das langjährige Vertrauen, das sie ihrer Volksbank im
zu ermöglichen. Letztendlich ist es unser Kunde, der sich Bergischen Land entgegengebracht haben.
seinen optimalen Zugangsweg selbst auswählt. Ein weiterer
entscheidender Baustein bleibt unser VolksbankBeratungs- Insbesondere bedanken wir uns bei unserem Aufsichtsrat
Team, welches unseren Kunden kompetent und schnell mit für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
Hilfestellungen nicht nur telefonisch zur Verfügung steht.
Ihr Vorstand
Zukunft gestalten bedeutet für uns aber auch, gesellschaft-
liche Verantwortung in unserer Region, dem Bergischen
Land, zu übernehmen. Neben finanziellen Zuwendungen an
eine Vielzahl von Vereinen und Organisationen haben wir Andreas Otto Lutz Uwe Magney
5
BERICHT DES AUFSICHTSRATES
Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2018
der Volksbank im Bergischen Land eG
Auch im Jahr 2018 wurde die Weltwirtschaft durch einige elektronischem Weg. Schwerpunkte der Berichterstattung
überraschende, im Wesentlichen politisch geprägte Entwick- waren
lungen beeinflusst. Diese haben sich auch auf unser Land
und unsere Region ausgewirkt. Unter diesen Umständen • die Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der
sind wir mit der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Re- Unternehmensführung,
gion und unseres Landes zufrieden. Von einem nur leichten • die finanzielle Entwicklung und die Ertragslage der Bank,
Anstieg des Bruttoinlandsproduktes haben unsere heimi- • die Eigenanlagen der Bank,
schen Unternehmen allerdings erneut profitieren können. • das Risikomanagement sowie
Deshalb kann unsere Bank aufgrund der engen Verflechtung • Geschäfte und Ereignisse, die für die Bank von erheblicher
mit der heimischen Region wieder ein erfreuliches Ergebnis Bedeutung waren.
vorlegen.
Auch zwischen den Sitzungen wurden wir vom Vorstand
Der Aufsichtsrat hat von der Möglichkeit der Bildung eines über wichtige Vorgänge unaufgefordert informiert.
separaten Prüfungsausschusses Gebrauch gemacht. Ihm
obliegt unter anderem die Überwachung der Abschluss- Die regelmäßige Berichterstattung des Vorstandes erfolgte
prüfung; insbesondere hinsichtlich der Unabhängigkeit des quartalsweise schriftlich unter Beifügung ausführlicher
Abschlussprüfers und der vom Abschlussprüfer erbrachten Dokumentationen, Analysen und Bewertungen aus dem
Dienstleistungen. Unter Vorsitz von Herrn Prof. Dr. Mark internen Rechnungswesen der Bank über die Entwicklung
Christof Ebbinghaus tagte der Ausschuss im letzten Jahr der Ertrags- und Vermögenslage im Vergleich mit dem
zweimal. Vorjahr sowie den Planwerten.
Der Aufsichtsrat verfügt aufgrund seiner Kenntnisse und Ebenfalls im vierteljährlichen Rhythmus wurde die Risikolage
Erfahrung in seiner Gesamtheit über ausreichende Branchen- der Bank ausführlich und umfassend dargestellt. Die Risiko-
und Sachkenntnisse sowie über Sachverstand auf den berichte wurden jeweils besprochen. Wir haben uns insbe-
Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung. Im sondere informiert über
Rahmen der Selbstbewertung gemäß § 25d Abs. 11 S. 2
Nr. 3 und 4 KWG hat der Aufsichtsrat diese Anforderungen • die Entwicklung des Kreditportfolios nach
überprüft. Der Aufsichtsrat ist zudem frei von Interessens- Strukturmerkmalen,
konflikten. Die gesetzlichen Anforderungen gemäß § 36 • die Analyse der Wertberichtigungen und Abschreibungen,
Abs. 4 GenG werden somit erfüllt. • die Ursachen eingetretener Kreditausfälle,
• Maßnahmen zur Risikooptimierung des Kreditportfolios,
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres haben wir die • die Migrationsbewegungen zwischen den einzelnen
uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung von Auf- Ratingklassen im Kreditportfolio,
sichtsrat und Vorstand obliegenden Aufgaben wahrgenom- • die Aufstellung aller Großkredite,
men. Wir haben den Vorstand umfassend beraten und seine • sämtliche Kreditentscheidungen, die über die
Geschäftsführung konsequent überwacht. Insbesondere Regelgrenzen der Kreditrisikostrategie hinausgingen.
haben wir uns ausführlich mit der wirtschaftlichen und
finanziellen Entwicklung sowie der Strategie und Planung Wir haben uns über die Maßnahmen berichten lassen,
der Bank befasst. Bei Entscheidungen von grundlegender die der Vorstand zum Umgang mit den durch die neuer-
Bedeutung waren wir immer eingebunden. lichen und fortgesetzten Verwerfungen an den Finanz-
märkten entstandenen ökonomischen Folgewirkungen
Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig, zeitnah und initiiert und umgesetzt hat. Dabei richtete sich der Blick
umfassend über alle wesentlichen Entwicklungen der Bank. insbesondere auf die Risiken im Kreditgeschäft und bei
Die Unterrichtung erfolgte unmittelbar auf gesichertem den Eigenanlagen der Bank.
6
GESCHÄFTSBERICHT 2018
In insgesamt 14 Aufsichtsratssitzungen hat sich der Auf- in den Aufsichtsrat vorgeschlagen und erneut in den Auf-
sichtsrat schwerpunktmäßig mit den oben genannten sichtsrat gewählt. Mit Ablauf der diesjährigen Vertreterver-
Themen beschäftigt. Den Mitgliedern des Aufsichtsrates sammlung endet die Amtszeit der Herren Thomas Schäfer,
wurden mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf jeweils Professor Dr. Mark Christof Ebbinghaus, Klaus Fischer und
vorbereitende Unterlagen für alle Zusammenkünfte in Holger Hahn. Ihre Wiederwahl ist zulässig und wird der Ver-
elektronischer Form zur Verfügung gestellt. treterversammlung vorgeschlagen. Herr Thomas Dietrich
hat sein Mandat im Aufsichtsrat zum 24.10.2018 nieder-
Wir haben uns als Aufsichtsorgan selbst davon überzeugt, gelegt. Der Vertreterversammlung wird vorgeschlagen,
dass der Jahresabschluss zutreffend aus der Buchführung dass dieses Mandat nicht neu besetzt werden soll.
und den Inventaren unserer Bank entwickelt worden ist.
Zum 31.03.2019 wird Herr Hardy Burdach den Vorstand
Wir haben an der Inventur zum Jahresabschluss teilgenom- unserer Volksbank im Bergischen Land auf eigenen Wunsch
men, den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vor- verlassen. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Burdach für sein
schlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanz- Engagement und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.
gewinns im Rahmen der gesetzlichen und satzungsmäßigen
Bestimmungen geprüft und keine Einwendungen erhoben. 2018 war ein herausforderndes und erfolgreiches Jahr für
Dem Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverwendung unsere Region und nicht zuletzt auch für unsere Volksbank
schließen wir uns an. Die Buchführung und der Jahres- im Bergischen Land. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
abschluss mit Lagebericht für das Jahr 2018 werden vom tern danken wir sehr herzlich für ihr Engagement und ihren
Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e. V., Düs- großen persönlichen Beitrag zu unserem Erfolg. Wir werden
seldorf, geprüft. Der Genossenschaftsverband – Verband der auch weiterhin unsere traditionellen Werte pflegen und die
Regionen e. V. hat uns gegenüber die Unabhängigkeit der regionalen Geschäftsfelder der Bank stärken und ausbauen,
an der Abschlussprüfung beteiligten Mitarbeiter bestätigt. hierzu werden wir u. a. im August 2019 auf ein neues Bank-
verfahren innerhalb der genossenschaftlichen Organisation
Den Bericht über die gesetzliche Jahresabschlussprüfung umstellen. Den wirtschaftlichen Veränderungen und
werden wir entgegennehmen und kritisch prüfen. Ein politischen Entwicklungen werden wir Rechnung tragen
Prüfungsschwerpunkt wurde durch den Aufsichtsratsvor- und selbstverständlich die sich weiter verschärfenden auf-
sitzenden nicht gesetzt. Im Anschluss wird sich der Aufsichts- sichtsrechtlichen Vorschriften strikt einhalten. Auch 2019
rat im Rahmen einer gemeinsamen Prüfungsschlusssitzung werden wir als Ihre Volksbank im Bergischen Land schnell
(§ 57 Abs. 4 GenG) mit den Prüfungsfeststellungen bezüglich und flexibel im Interesse und im Sinne unserer Mitglieder
der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie und Kunden handeln.
der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des
Risikomanagementsystems intensiv befassen. Remscheid, im März 2019
Der Aufsichtsrat
Im Ergebnis hat sich der Aufsichtsrat hinreichend von der
ordnungsgemäßen Erstellung und Prüfung des Jahresab-
schlusses überzeugt und damit dazu beigetragen, dass die
Rechnungslegung ordnungsgemäß ist. Über das Ergebnis
der Prüfung wird in der Vertreterversammlung berichtet. Thomas Schäfer
Vorsitzender
Für die Herren Bernd Koch, Peter Kochenrath, Paul Westeppe
und Roger Wildemann endete mit Ablauf der Vertreter-
versammlung am 12.06.2018 turnusmäßig die Amtszeit im
Aufsichtsrat; sie wurden von der Verwaltung zur Wiederwahl
7
8
EINLEITUNG GESCHÄFTSBERICHT 2018
Unsere Zukunft – die Verbindung
des Realen mit dem Virtuellen
Dass unsere Welt sich permanent verändert, war schon in Zukunft folgen. Den Fragen, die sich daraus ergeben,
den antiken Philosophen klar. „Alles fließt“, sagte Heraklit widmet sich dieser Geschäftsbericht.
im fünften Jahrhundert v. Chr. Dennoch kommt uns der
Wandel heutzutage besonders rasant vor. Das liegt zum Unsere Bank hat darüber hinaus aktuell viele Anlässe, auf
einen an den immer und überall verfügbaren Informationen den Wandel der Zeit zu blicken. Wir haben den 100. Geburts-
über das Geschehen in allen Winkeln dieser Welt, zum tag unseres Hauses gefeiert – und noch ein bisschen mehr.
anderen aber auch daran, dass technische Entwicklungen Der 4. Februar 1918 steht als offizielles Gründungsdatum im
und Fortschritte in immer kürzeren Zyklen und immer Handelsregister, das entspricht der Gründung der damaligen
häufiger disruptiv geschehen. Volksbank Solingen. Doch die genossenschaftliche Geschichte
im Bergischen Städtedreieck ist älter; die Credit- und Volks-
Auch wenn die Grenzen des Geschäftsgebiets für eine bank hätte 2019 ihr 150-jähriges Bestehen begangen. Um
Regionalbank wie die Volksbank im Bergischen Land über- der Tradition beider Vorgängerinstitute gerecht zu werden,
schaubar scheinen, haben all diese Veränderungen auch weist das Jubiläumslogo der Volksbank im Bergischen Land
direkten oder indirekten Einfluss auf unser Geschäft – und auf beide runden Geburtstage hin, gefeiert wird seit Juni
damit die finanziellen Angelegenheiten unserer Kundinnen 2018 bis Ende Mai 2019. Unser Jubiläumsmotto „Zeit ist
und Kunden. Kriege und politische Auseinandersetzungen mehr als Geld“ setzen wir in vielen Aktionen in die Tat um.
bringen die Börsen in Unordnung und verändern Finanz-
anlagen langfristig. Handelsstreitigkeiten über Kontinente Fast genauso lang bereiten unsere Mitarbeiterinnen und
hinweg beeinflussen die Geschäfte der heimischen Wirt- Mitarbeiter hinter den Kulissen bereits eine weitere große
schaft. Im Alltag sind besonders die digitalen Veränderungen Veränderung vor. Im August bekommen wir ein neues
spürbar. Sie erleichtern unseren Kunden vieles, weil sie ihre Banksystem, das ist die IT, auf die sich unser tägliches
Bank in Form ihres Smartphones gewissermaßen in der Geschäft stützt. Der Hintergrund: Die Volks- und Raiffeisen-
Hosentasche mit sich herumtragen können. Sie stellen banken in Deutschland wollen zukünftig alle mit demselben,
uns als Bank aber auch vor die Herausforderung, mit dem einheitlichen System arbeiten. Das ist zum einen praktisch,
permanenten Wandel Schritt zu halten. zum anderen in Hinsicht auf die bereits beschriebenen
digitalen Herausforderungen sinnvoll und notwendig.
In dieser Situation ist und bleibt es der Anspruch der Volks- Gemeinsam können sich die 873 Genossenschaftsbanken
bank im Bergischen Land, für ihre Kundinnen und Kunden viel stärker dem Wettbewerb stellen und neue Entwicklun-
und ihre finanziellen Angelegenheiten die bestmöglichen gen umsetzen. Erste digitale Leistungen, die bald nach der
Lösungen zu finden. Als Regionalbank stehen wir vor der technischen Umstellung dann auch bei der Volksbank im
Herausforderung, das Reale mit dem Virtuellen zu verbinden Bergischen Land möglich sein werden, sind beispielsweise
– unsere Präsenz hier in unserer Region mit den Möglich- Instant Payment, also sogenannte Echtzeitüberweisungen
keiten der mobilen Welt. Wir sind keine Direktbank, die es in Sekundenschnelle, oder das Bezahlen ohne Karte und
nur im Internet gibt, und wollen es auch nie werden. Deshalb Bargeld mit Hilfe eines Smartphones.
modernisieren wir unsere Filialen, statt sie zu schließen. Des-
wegen engagieren wir uns für die Menschen in der Region, „Wir bieten dir viele Perspektiven für dich und deine Zu-
unterstützen und fördern Vereine, soziales Engagement und kunft“, sagt Volksbank-Azubi Marvin in einem unserer neuen
sportlichen Einsatz mit Spenden und Sponsoring. Zugleich Videos zur Ausbildung in unserem Haus. Was für junge Men-
möchten wir unseren Kunden die digitalen Services bieten, schen am Anfang ihres Berufslebens gilt, ist zugleich Bot-
die sie erwarten. Gutes und Erfolgreiches erhalten und schaft an unsere Kunden: In Zeiten des Wandels schaffen wir
zugleich offen sein für Neues, dieser Linie wollen wir auch gemeinsam Perspektiven – für Sie, für uns, für unsere Region.
9
DREI FRAGEN AN DEN VORSTAND GESCHÄFTSBERICHT 2018
Wir sind Kompass und
Anker für unsere Kunden
Was können wir besonders gut?
Andreas Otto: Wir können besonders gut Nähe zu unseren Kunden aufbauen;
überzeugen mit unserer Persönlichkeit. In Zeiten, in denen Veränderungen immer
schneller geschehen, sind wir unseren Kunden gleichermaßen Kompass und
Anker in ihrer persönlichen Finanzsituation und in der Finanzwelt. Diese Nähe und
Vertrauensposition muss auch in Zukunft unser Alleinstellungsmerkmal bleiben.
Lutz Uwe Magney: Wir können ganz besonders gut auf Menschen zugehen
und uns mit den Herausforderungen und Problemen unserer Region auseinander-
setzen. Wir verstehen, was die Menschen im Bergischen Land bewegt, und
können ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir sehen uns als Berater-
bank. Und weil wir vor Ort für die Menschen da sein wollen, da wo sie leben,
investieren wir in unsere Filialen. Dazu gehört natürlich auch modernste Technik.
Das Wichtigste aber sind die handelnden Personen.
Was sollten wir noch lernen?
Lutz Uwe Magney: Einander noch besser zu verstehen. Wir sollten lernen, dass
die großen Fragen der heutigen Zeit auch kleine Handlungsoptionen in unserem
Umfeld bedeuten. Wir müssen zuhören, um zu erfahren, was die Menschen be-
wegt. Und wir müssen neugierig bleiben und über den Tellerrand hinausschauen:
Was sind die großen Trends unserer Zeit? Welche Bausteine davon sind für
uns und unsere Kunden relevant?
Andreas Otto: Wir sollten uns und unser Leistungsangebot permanent hinter-
fragen und den Wandel noch aktiver begleiten. Bei aller Digitalisierung dürfen
wir unsere DNA nie vergessen – die Nähe zu den Menschen und persönliche
Beratung. Insbesondere möchten wir auch unsere Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter im andauernden Veränderungsprozess mitnehmen.
Wo müssen wir uns weiter wandeln, damit es uns und
unseren Kunden weiter gut geht?
Andreas Otto: Wir müssen noch stärker aus der Perspektive
der Kunden und nicht nur in Bankprozessen denken. Natür-
lich müssen wir uns den digitalen Themen widmen, aber wir
werden überrollt und sind austauschbar, wenn wir ihnen nur
hinterherlaufen.
Lutz Uwe Magney: Selbstverständlich wollen wir die Digi-
talisierung vorantreiben, aber nicht um jeden Preis. Auch hier
leiten uns die genossenschaftlichen Werte.
Andreas Otto: Wir müssen uns die Frage „Was können wir
besonders gut?“ immer wieder stellen und noch stärker in
Lutz Uwe Magney (l.) und Andreas Otto: die Beratung investieren. Bei wichtigen Lebensentscheidungen ist das persönliche
Zukunftsfragen sind ihre Gegenwart. Gespräch durch keine Computeranalyse zu ersetzen.
Lutz Uwe Magney: Wir werden ganz klar Bewährtes fortführen und weiterent-
wickeln und wollen zugleich Veränderungen positiv umsetzen. Das betrifft vor
allem technische Standards und mobiles Banking. Die gelungene Mischung aus
real Vorhandenem und virtuellen Möglichkeiten ist das Ziel.
10Welche Fragen
über die Zukunft
stellt sich die
Volksbank?
11Kann ich in
der Zukunft
ohne Bargeld
und Karte
bezahlen?
12UNSERE ZAHLUNGSWEGE GESCHÄFTSBERICHT 2018
Ja, natürlich, aber
ich muss es nicht.
„Kwitt“ heißt die praktische Funktion in der
VR-BankingApp, mit der sich kleine Geldbeträge
wie eine Nachricht versenden lassen.
Die Zukunft ist längst da in der Überweisungsvorlage. Jetzt nur noch prüfen und
Bargeldlos zu zahlen, ist in Deutschland seit Ende des freigeben. Fertig.
19. Jahrhunderts immer populärer geworden: Zunächst
mit Schecks, dann mit Überweisungen und Lastschriften. Ein Viertel aller Onlinebanking-Kunden in Deutschland nutzt
1950 wurde die erste Kreditkarte eingeführt, 1995 das bereits den Weg über sein Smartphone, Tendenz steigend.
Onlinebanking. Inzwischen ist es selbstverständlich, „mit
Karte“ zu zahlen oder die persönlichen Finanzgeschäfte am Die Zukunft ist nah
Computer zu erledigen. Jeder zweite Deutsche nutzt Online- Nach Bargeld und Karte kommt das Smartphone – es ist in-
banking. Doch die Entwicklung ist längst nicht zu Ende. zwischen selbst zum Zahlungsmittel geworden. Die Funk-
tion „Digitale Karten“ für Android-Smartphones wird für
Kartenzahlung im Geschäft wird immer komfortabler und Kunden der Volksbank im Bergischen Land bald über die
geht inzwischen auch kontaktlos via Funk. Das heißt, die VR-BankingApp zugänglich sein. Voraussetzung ist die tech-
girocard oder Kreditkarte muss nicht mehr in das Terminal nische Umstellung auf das neue Banksystem im August.
hineingeschoben werden. Bei kleinen Beträgen ist fürs Be-
zahlen nicht einmal eine PIN oder Unterschrift notwendig. Eine gute Nachricht für alle, die auf Bargeld nicht verzichten
möchten: In Deutschland ist Bargeld weiterhin das belieb-
Die Zukunft ist jetzt teste Zahlungsmittel. Kurz- und mittelfristig wird die immer
Aus Onlinebanking wird Mobile-Banking. Kontostand wieder diskutierte vollständige Abschaffung des Bargelds
abfragen, Überweisungen tätigen, Wertpapierdepots ver- bei uns kein Thema sein.
walten – all das ist heute auch per Smartphone möglich.
Und noch mehr: Die Funktionen der VR-BankingApp der
Volksbanken erleichtern den Weg des Geldtransfers. Mit
„Kwitt“ beispielsweise können die Kunden einfach und
schnell Geld an Freunde und Bekannte senden, ohne die
IBAN einzugeben. Bei Beträgen bis zu 30 Euro ist dazu nicht
einmal eine Transaktionsnummer nötig. Der Empfänger
wird sofort per Push-Nachricht benachrichtigt. „Kwitt“
funktioniert auch mit Kunden einer Sparkasse.
Die Funktion „Scan2bank“ erspart viel Zeit beim Begleichen
von Rechnungen. Der Nutzer fotografiert die Rechnung
oder den Überweisungsträger – und schon sind die Daten
13In Velbert bereiteten sich Filialteam und
Firmenkundenbetreuer im Frühjahr 2019 auf
den Umzug in die neue StadtGalerie vor.
Ist meine Bank in
der Zukunft ein
Ort im Internet?
14UNSERE FILIALEN GESCHÄFTSBERICHT 2018
Unsere Filialen
Unsere digitalen Leistungen
Unsere Beratung
Ja, Ihre Bank ist in Zukunft auch ein Ort im Internet.
Und nein, Ihre Bank wird immer ein Ort in Ihrer
Nähe bleiben, an dem Sie Ansprechpartner finden,
die sich persönlich und direkt um Sie und Ihr
Anliegen kümmern.
Bergischen Land den Kurs der kontinuierlichen Modernisie-
rung ihrer Filialen fort. In vielen Fällen geht das auch mit
einer Standortverlagerung einher – zum Beispiel weil die
alten Räume den neuen Beratungsansprüchen nicht genü-
gen oder weil sich das Umfeld der Innenstädte oder Stadt-
teile verändert hat und wir weiter da sein möchten, wo die
Menschen sind. Im Frühsommer 2018 zogen die Filialteams
Mettmann und Remscheid-Alleestraße in neue Räume um,
im Dezember die Filiale Schwelm. Eine besondere Stellung
nimmt dabei die Filiale Alleestraße als Beratungszentrum
ein: Dort ist seit dem Umzug ins Nachbargebäude nun
An der Remscheider Alleestraße arbeiten Filialteam, Private Banker auch ein Team von Private-Banking-Beratern und das
und Baufinanzierungs-Spezialisten unter einem Dach. BaufinanzierungsCenter Remscheid für die Kunden da.
Wir alle schätzen und nutzen die angenehmen Seiten der Das erste Modernisierungsprojekt 2019 wird in Velbert
digitalen Welt: Wir kaufen im Internet ein, tauschen uns über verwirklicht. Dort sind Filiale und Firmenkunden-Beratungs-
WhatsApp aus, vereinbaren Termine mit Hilfe von Doodle. team künftig gemeinsam im neuen Einkaufszentrum
Auch die online und mobil nutzbaren Services der Volksbank StadtGalerie zu finden.
im Bergischen Land wachsen stetig und werden immer stär-
ker nachgefragt. Doch wir sind davon überzeugt, dass wir
unserem Selbstverständnis als Bank der Region nur gerecht
werden können, wenn wir für unsere Kunden auch persön-
lich erreichbar sind. Gerade bei komplexeren Themen – sei
es die Finanzierung des eigenen Zuhauses oder die Alters-
vorsorge – suchen die Menschen das persönliche Gespräch.
Und das finden sie heute und in Zukunft in unseren Filialen.
Die Filialen verändern sich schon heute. Stand früher der
Schalter zur Geldein- und -auszahlung auch im räumlichen
Mittelpunkt, so schaffen wir heute Orte der Beratung mit
viel Raum für das vertrauliche Gespräch zwischen Kunde Eröffnungsfeier in Mettmann: Am neuen Standort präsentiert sich
und Volksbankmitarbeiter. Dafür setzt die Volksbank im die Filiale modern und einladend.
15UNSERE DIGITALEN LEISTUNGEN
Digitale Leistungen
für die täglichen
Herausforderungen
Die Mischung macht’s: Die Möglichkeit ganzheitlicher per-
sönlicher Beratung bei der Volksbank im Bergischen Land
wird begleitet von Angeboten und Services, die online ge-
nutzt werden können. In der Entwicklung und Umsetzung
neuer Angebote können wir auf die Kraft und die Rücken-
deckung der Genossenschaftlichen Finanzgruppe setzen.
Darauf zahlt auch die technische Umstellung unseres
Banksystems im August ein. In Zukunft werden alle Volks-
banken in Deutschland ein einheitliches IT-System haben.
Technische Weiterentwicklungen und Neuerungen können
so mit konzentrierter Kraft gemeinsam schneller vorange-
trieben werden.
Bankgeschäfte bequem vom Laptop aus
erledigen – die Volksbanken bieten dafür
Schon jetzt bieten die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland rund
viele digitale Services.
80 digitale Leistungen und Services für ihre Privat- und Firmenkunden. Zu den
wichtigsten gehören die VR-BankingApp für mobiles, flexibles Banking (siehe
Seite 13) oder das elektronische Postfach im geschützten Bereich des Online-
bankings für die Kontoauszüge und die sichere Kommunikation mit den Bank-
beratern. Nach der technischen Umstellung werden wir unseren Kunden im
Onlinebanking beispielsweise auch den „Finanzmanager“ zur Verfügung stellen
können. Dieses digitale Haushaltsbuch unterstützt den Kunden dabei, die eigene
finanzielle Situation leichter im Blick zu behalten, filtert Einnahmen und Aus-
gaben, zeigt Entwicklungen an oder sortiert Umsätze.
Andere Services sind auf die Bedürfnisse besonderer Interessengruppen zuge-
schnitten. Die App VR-AltersvorsorgeCockpit zum Beispiel hilft spielerisch, die
eigenen finanziellen Bedürfnisse im Alter zu benennen und mögliche Versorgungs-
lücken zu erkennen. Mit dem Online-Tool VR-ProfiBrokerage werden Volksbank-
kunden bei ihrer Wertpapieranlage unterstützt – mit umfangreichen Informa-
tionen, Analysen und natürlich vielfältigen Ordermöglichkeiten. Wer erst behut-
sam in das Thema Geldanlage einsteigen möchte, wird dabei von dem digitalen
Anlageassistenten MeinInvest begleitet.
Informationen zu all diesen Angeboten erhalten die Kunden der Volks-
bank im Bergischen Land bei ihren Beratern oder über die Homepage
bergische-volksbank.de. „Wir wollen und müssen uns immer wieder fragen:
Was wünschen sich unsere Kunden von uns?“, sagt Volkbank-Vorstand Lutz Uwe
Magney. „Dafür schaffen wir immer wieder neue und gute Lösungen.“
16UNSERE BERATUNG GESCHÄFTSBERICHT 2018
Genossenschaftliche
Beratung: Wir hören
erst zu, beraten dann
„Der größte Vertrauensbeweis der Menschen liegt darin,
dass sie sich voneinander beraten lassen.“ Dieser Ausspruch
des englischen Staatsmannes und Philosophen Sir Francis
In der Genossenschaftlichen Beratung nehmen wir uns viel Zeit für
Bacon (1561–1626) weist darauf hin, wie sensibel das Thema
die Wünsche und Anliegen unserer Kunden.
Beratung ist. Ein kluger Rat ist unbezahlbar; auf sogenannte
gut gemeinte Ratschläge (meist ungefragt erteilt), können
wir in der Regel gut verzichten. Und so manche „Beratung“ schaftsgedankens zu erinnern. Dieser begann als Hilfe zur
beim Einkauf zielt nicht darauf, dem Kunden das für ihn Selbsthilfe für Handwerker, Bauern, kleine und mittelständi-
beste, sondern schlicht das teuerste Produkt zu verkaufen. sche Unternehmen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
des 19. Jahrhunderts von den etablierten Geldgebern und
Unser Anspruch ist anders. Unsere Kundenberaterinnen und Banken ignoriert wurden. Lokal verankert, überregional
-berater öffnen nicht einfach eine Schublade, um daraus vernetzt, den Mitgliedern verpflichtet und demokratisch
vorgefertigte Standardlösungen für die Kunden hervor- organisiert: das sind heute die Merkmale des Erfolgsmodells
zuholen. Unser Beratungsanspruch heißt: Wir hören erst zu, Genossenschaft. Unsere Mitglieder, also unsere Kunden,
fragen nach ihren Wünschen und Zielen – und beraten sie stehen im Mittelpunkt – auch bei der Beratung. Und weil
dann zu passenden Finanzprodukten. man manche Wünsche und Ziele erst einmal gemeinsam
herausarbeiten muss, folgt das Beratungsgespräch einem
Das Beratungskonzept der Volksbank im Bergischen Land festen Ablauf. Die Kunden erzählen, die Berater fragen,
heißt „Genossenschaftliche Beratung“, um auf diesen Unter- analysieren, machen Lösungsvorschläge – transparent
schied hinzuweisen und an die Wurzeln des Genossen- und ohne Fachchinesisch. Dafür nehmen wir uns Zeit.
Finanzsprechstunde bank-Berater helfen bei der Einschätzung, ob der Wunsch
von einem Eigenheim realistisch ist, bieten Hilfe bei der
in heimischen Durchsicht von Versicherungen an, geben Tipps zum Ver-
mögensaufbau oder auch einen Rat, wenn es am Monats-
Unternehmen
ende regelmäßig finanziell eng wird.
Einen besonderen Weg der Beratung gehen wir mit einigen
heimischen Unternehmen als besonderem Service für unsere
Firmenkunden. Dort bietet ein Team von Filialmitarbeitern
regelmäßig Finanzsprechstunden an – für die Mitarbeiter,
während der Arbeitszeit, völlig neutral.
Anke Müller und Jérôme Scheibel werden den Besuchern
ihrer Sprechstunde weder ein Produkt verkaufen noch deren
Hausbank ins Geschäft reden. Die Sprechstunde bietet den
Mitarbeitern eine Möglichkeit, die ihnen im Alltag mitunter
aufgrund ihrer Arbeitszeiten fehlt: in Ruhe und ohne Hemm- Unser Team für die Finanzsprechstunde in Unternehmen: Markt-
schwelle Rat zu finanziellen Themen einzuholen. Die Volks- bereichsleiter Oliver Wenzel, Jérôme Scheibel und Anke Müller (v. l.).
17JUBILÄUM GESCHÄFTSBERICHT 2018
Darauf können Sie
sich verlassen.
Eine Volksbank ohne die echte und
engagierte Verbundenheit mit einer
Region ist wie ein Garten ohne Pflan-
zen. Es gehört zu unseren Aufgaben
und unserem Selbstverständnis, unsere
Region und die Menschen, die in ihr
leben, nicht nur in ihren finanziellen
Fragen zu begleiten. Soziales Engage-
tag. Von der Kreditsachbearbeiterin bis zum Vorstandsvor-
ment, tatkräftiger Einsatz und Verant-
sitzenden waren viele Volksbanker aktiv – und sie hatten
wortung sind uns ein Herzensanliegen. genauso viel Freude an der Lesestunde wie die Kinder. Im
Daran wird sich auch in Zukunft nichts Februar haben wir für unsere Crowdfunding-Plattform einen
ändern. Startbonus für teilnehmende Vereine eingeführt – und seit-
dem zehn neuen Projekten den Weg zur Verwirklichung
2018/19 ist ein besonderes Jahr in der Geschichte unserer geebnet. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres im Mai steht
Bank: wir feiern Jubiläum. 100 und 150 Jahre in einem Jahr – die tatkräftige Hilfe im Mittelpunkt. Unsere Teams wollen
so will es die Geschichte unserer Vorgängerinstitute. Und dort helfen, wo zupacken gefragt ist – in der Suppenküche
wie feiert man am schönsten Geburtstag? Mit den Men- der Heilsarmee genauso wie beim Mitsingnachmittag im
schen, die einem wichtig sind – also mit unseren Mitgliedern, Altenheim.
Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern. Und weil wir
möglichst vielen von ihnen begegnen wollen, haben wir Mit dem Monat Mai geht unser Jubiläumsjahr zu Ende –
uns in unserem Jubiläumsjahr gegen eine große zentrale und es hat doch manchen Anfang geschaffen. Denn das
Geburtstagsparty und für viele kleine Aktionen im gesamten Schönste waren für uns die Gespräche und kleinen Aus-
Geschäftsgebiet entschieden. Seit Juni 2018 steht jeder Mo- zeiten mit unseren Kunden, manch unverhoffte Begegnung
nat unter einem besonderen Motto. Unsere Filialmitarbeiter und die besonderen kleinen Geschichten, die dabei zu Tage
haben an den heißen Sommertagen mit unseren Kunden kamen. Das verbindet!
Eis und alkoholfreie Cocktails geschlürft, sie im Dezember
mit Lebkuchen, zum Jahresbeginn mit Glückskeksen und
zu Ostern mit bunten Eiern überrascht. Im Weltsparmonat
Oktober standen die kleinen Kunden im Mittelpunkt, im
März folgten rund 300 Kinder und Erwachsene unserer Ein-
ladung zum Familientag im Indoor-Action-Park „Hugodrom“.
Genauso war es uns aber auch wichtig, unser soziales Enga-
gement für die Region weiter zu vertiefen. Im September
starteten wir den Volksbank-Spendenmarathon, bei dem
jede Filiale eine Spende von 500 Euro an einen Verein oder
eine gemeinnützige Initiative übergab – 12.000 Euro wur-
den insgesamt ausgeschüttet. Im November beteiligten wir Volksbanker als Geschichtenerzähler – der Einsatz beim bundes-
uns in Schulen und Kindergärten am bundesweiten Vorlese- weiten Vorlesetag machte vielen unserer Mitarbeiter Spaß.
18Ist meine Bank auch
in Zukunft mehr als
ein Kreditinstitut?
19ENGAGEMENT UND VERANSTALTUNGEN
Welt im Wandel –
spannende Referenten bei
Volksbank-Veranstaltungen
Rüdiger Grube, früherer Chef der Deutschen Bahn, sprach über die In der Villa Media empfingen wir unsere Gäste zum 158. Wupper-
Mobilität der Zukunft. taler Business Breakfast.
Neben unseren Jubiläumsaktionen waren auch unsere Auch der ARD-Börsenexperte Markus Gürne verstand es,
regelmäßigen Volksbank-Veranstaltungen ein schöner die Volksbank-Kunden in seinen Bann zu ziehen. Er nahm
Anlass, unseren Kunden einmal Danke zu sagen. Ein beson- sie auf Schloss Burg an der Wupper mit auf eine spannende
derer Höhepunkt war das Mittelstandssymposium mit Reise durch die Welt der globalen Märkte und der Politik –
Rüdiger Grube in der wunderbaren Kulisse der Historischen und wie sie zusammenhängen.
Stadthalle Wuppertal. Der ehemalige Chef der Deutschen
Bahn AG sprach über ein Thema, das sich wie ein roter Mit Melinda Crane war im Frühjahr eine weitere Journalistin
Faden durch sein Berufsleben zieht: die Mobilität. Seine zu Gast bei der Volksbank. Sie eröffnete den Zuhörerinnen
Ausführungen zu einer Entwicklung, die wie Science Fiction beim Damensymposium in der Lenneper Klosterkirche einen
klingt, aber vermutlich gar nicht so fern ist, sorgten für viel kenntnisreichen Insider-Blick auf das Handeln von
Gesprächsstoff bei den Gästen. US-Präsident Donald Trump.
Als Gastgeber des 158. Wuppertaler Business Breakfast
fungierte die Volksbank im Mai. Die Villa Media diente als
Ersatz-Filiale für einen anregenden Termin, bei dem über
150 Gäste aus Wuppertal und Umgebung die noch junge
Volksbank im Bergischen Land etwas näher kennenlernten.
Eine ganz neue Tradition hob das Team unserer Filiale in
Blecher aus der Taufe: Das erste Volks(bank)fest in dem
kleinen Ortsteil von Odenthal am Rande unseres Geschäfts-
gebiets brachte Nachbarn, Kunden und Freunde zusammen.
Das Adventskonzert in St. Antonius in Barmen schloss
das Volksbank-Jahr besinnlich ab.
20GESCHÄFTSBERICHT 2018
Neue Wege – Vielfältiger Einsatz –
Volksbank-Kitas als Glücksbringer
und Stipendiaten und im Sport
Mit den künftigen Bewohnern und vielen Freunden feierten wir Starkes Team beim Wuppertaler Schwebebahnlauf: Unseren Mit-
Richtfest in der Kita „Pinocchio“ in Solingen. arbeitern machte auch die Hitze nichts aus.
Für unsere Kunden und unsere Region engagieren wir uns Möglichst vielen Vereinen und Initiativen bei ihrem eigenen
auch in Bereichen, die für ein Kreditinstitut nicht selbstver- Engagement zu helfen, das ist der Kern unseres Spenden-
ständlich sind. In nahezu allen Städten unseres Geschäfts- konzepts. Mehr als 220.000 Euro flossen 2018 als Spenden
gebietes fehlen Betreuungsplätze für Klein- und Kinder- an gemeinnützige Projekte, soziales und bürgerschaftliches
gartenkinder. Mit dem Bau von Kindertagesstätten, die wir Engagement. Über 180 Vereine und Institutionen freuten
an verschiedene Träger vermieten, möchten wir zur Lösung sich über eine Spende der Volksbank im Bergischen Land,
dieser Situation beitragen. Die städtische Kindertagesstätte darunter die Junior Uni, das Bergische Kinderhospiz Burgholz
Am Holscheidsberg in Remscheid ist bereits mitten im zwei- oder die Kindernotaufnahme der Kinder- und Jugendwohn-
ten Kindergartenjahr. Die integrative Kita „Pinocchio“, die gruppen der Stadt Wuppertal. Aber auch viele Sportvereine,
in Solingen-Ohligs von der gleichnamigen Elterninitiative Schulen oder Kitas wurden bedacht. Letztere standen im
betrieben wird, wird im Sommer ihren Betrieb aufnehmen. Mittelpunkt der „Glücksbringer“-Aktion, die wir gemeinsam
In Remscheid-Lüttringhausen war das Richtfest für die Kita mit Radio Wuppertal zum wiederholten Mal auf die Beine
„Sterntaler“, getragen vom Verein „Initiative Jugendhilfe“, im stellten. Hier konnten sich Kitas mit Herzenswünschen
April. Weitere Projekte sind in Planung. bewerben, per Spendenvoting wurden zehn Gewinner
gekürt und Spenden von insgesamt 7.750 Euro vergeben.
Die Förderung von jungen Menschen, die unsere Zukunft
sind, umfasst viele Altersgruppen. Zum ersten Mal stifteten Engagement für die Region hat auch bei der Volksbank viele
wir in diesem Studienjahr 2018/2019 fünf Deutschland- Gesichter. Sportliche Mitarbeiter starteten wieder beim
stipendien an der Bergischen Universität Wuppertal. Hier Schwebebahnlauf und beim Röntgenlauf, auch beim ersten
engagieren sich private Geldgeber und der Bund gemeinsam Schwebi-Frauenlauf ging ein Volksbank-Team an den Start.
– und fördern Studierende unabhängig von Elternhaus und
Herkunft. Die ersten Begegnungen mit unseren Stipendia- Und auch der Wuppertaler Fotopreis – initiiert mit der Wup-
ten sind ein großer Gewinn. Der Kontakt mit der Universität pertaler Rundschau und dem Druckhaus Ley & Wiegandt –
eröffnet neue Perspektiven. ist ein Bekenntnis zu unserem Heimatort. Wir freuen uns,
dabei mit den Wuppertalern unsere Stadt neu zu entdecken.
21FIRMENKUNDEN GESCHÄFTSBERICHT 2018
Nein, der persönliche Kontakt
ist durch nichts zu ersetzen.
Wir müssen die besonderen Bedürf- Mit dem Kreditwachstum im Jahr 2018 ist die Volksbank im
Bergischen Land überaus zufrieden – um knapp sechs Pro-
nisse der Mittelständler im Bergischen
zent hat unsere Bank in diesem Bereich zugelegt. Den größ-
Land verstehen, um sie und ihren ten Beitrag zu dieser guten Entwicklung leistete unser
geschäftlichen Erfolg zu begleiten. Firmenkundengeschäft. Leiter Oliver Kaul ist stolz auf die
Das kann kein Computer. Arbeit seines Teams. „Wir haben Prestigeobjekte wie den Bau
des Remscheider Kinos begleitet und zahlreiche Neubauprojekte im Bergischen
Land finanziert. Es ist uns dank unseres guten Rufs auch gelungen, neue Kunden
mit maßgeschneiderten Konzepten von unserer Qualität zu überzeugen“, sagt er.
Seit der Fusion wird unsere Bank mit ihrer neuen Größe im gesamten Bergischen
Land zunehmend anders wahrgenommen. „Es freut mich besonders, dass wir nun
auch in Wuppertal den Mittelstand bei größeren Projekten begleiten können und
bereits einige interessante Neukunden kennenlernen durften“, sagt Oliver Kaul.
Ein 40-köpfiges Team kümmert sich um die Bedürfnisse der heimischen Unter-
nehmer – intern unterstützt von den Fachleuten der Kreditabteilung. Die Größe
der Firmenkundenabteilung macht auch weitere Spezialisierungen möglich. Die
Volksbank ist nicht nur für den klassischen Mittelständler da. Im Team gibt es
neben Experten für die freien Berufe (beispielsweise Ärzte, Anwälte, Steuer-
berater) und Kundenbetreuern für Finanzierungen im Speditionsgewerbe auch
ein Team für Bauträger- und Projektfinanzierungen. Besonders stolz ist Oliver Kaul
darauf, dass wir das Auslandsgeschäft für den Mittelstand vor Ort abwickeln und
unsere Kunden die kurzen Wege als klaren Wettbewerbsvorteil würdigen.
Die Nähe zu unseren Kunden ist in allen Bereichen essenziell. Es reicht unseren
Beratern nicht, nur die Zahlen ihrer Kunden zu kennen. Es ist das Produkt, das
eine Bilanz mit Leben füllt und sie erklärt. Nur wer den Kunden kennt, kann auch
seine Umsätze deuten. „Wir leben davon, dass die Chemie zwischen Kunde und
Berater stimmt“, sagt Volksbankchef Andreas Otto, „und davon, die besonderen
Bedürfnisse der Mittelständler im Bergischen Land zu verstehen.“
Oliver Kaul formuliert es so: „Die Herausforderungen unserer Kunden sind auch
unsere Herausforderungen.“ Da sind die unsicheren politischen Rahmenbedingun-
gen auf der einen Seite, die wirtschaftlichen in Deutschland und der Region auf
der anderen. Zu letzteren gehört der Fachkräftemangel, der jetzt schon manches
Unternehmen vor Herausforderungen stellt; manche Aufträge müssen aufgrund
mangelnder Kapazitäten abgelehnt werden. Andere Firmenkunden stoßen an
räumliche Grenzen: Sie finden im Umfeld ihrer Stammsitze keine Erweiterungs-
flächen mehr, auch alternative Industrieflächen sind in der Region rar.
Welchen Weg unsere Firmenkunden auch gehen: Wir möchten für sie noch stärker
die Rolle des „Unternehmensberaters“ einnehmen, der mit ihnen über den Teller-
rand schaut – und Zukunft gestaltet.
22Entscheiden in der
Zukunft Algorithmen,
ob ich einen Kredit
bekomme?
Der persönliche Kontakt zu unseren Kunden ist das Wichtigste –
da sind sich Vorstand Andreas Otto und Firmenkundenleiter
Oliver Kaul (r.) mit Unternehmer Jens Tigges einig.
23Gibt es in
der Zukunft
noch sichere
Geldanlagen?
Erlebnisausstellung in der Alleestraße: Torsten
Breuckmann (Private Banking) und Kunden-
beraterin Carina Eckhardt zeigen, wie sich
Finanzthemen spielerisch begreifen lassen.
24PRIVATE BANKING GESCHÄFTSBERICHT 2018
Ja. Wir helfen unseren Kunden,
die für sie richtige Form zu finden.
Auch für unser Private Banking gilt:
Vertrauen ist die Grundlage von allem
– bei der Geldanlage und vielen ande-
ren wichtigen Finanzentscheidungen
in verschiedenen Lebenssituationen.
Fonds, Derivate, Aktien, Zinsprodukte, Vermögensverwal-
tung – früher war die Geldanlagewelt einfacher. Es gab
Sparbücher, Tagesgeld- und Festgeldkonten, die einen regel-
mäßigen Zinsertrag abwarfen. Zinserträge auf Kontoanlagen
gibt es in der derzeitigen Niedrigzinsphase und auf abseh-
bare Zeit nicht mehr. Eine Anlage in der Welt der Wert-
papiere ist oft mit einem höheren Risiko verbunden und deutlich komplizierter Uwe Schmidt, Leiter des Private Bankings,
als eine Kontoanlage. Zu viele Menschen wissen zu wenig darüber und nehmen und sein Team begleiten unsere Kunden in
allen Lebenssituationen.
sich nicht die Zeit, sich damit zu befassen – oder sich ihrem Bankberater anzuver-
trauen. Für uns war das ein Anstoß, unseren Kunden Ende 2018 in den Räumen
der Filiale Alleestraße ein besonderes Projekt anzubieten: die Erlebnisausstellung
unseres Finanzpartners Union Investment. Mit ihr ließen sich Finanzthemen
spielerisch begreifen – und das im wörtlichen Sinne. Einige hundert Kunden wie
Nicht-Kunden erfuhren durch Anfassen oder mit Hilfe der eigenen Muskelkraft,
wie sich ihr Vermögen im Laufe der Zeit verändert, wenn man damit arbeitet
oder wenn man eben nichts dafür tut. Das war für sie eine gute Erfahrung, um
eine fundierte Beratung rund um die eigenen Finanzen in Anspruch zu nehmen.
17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank im Bergischen Land kümmern
sich an fünf Standorten – einer ist die Alleestraße – um die Belange der vermö-
genden Kunden. Sie betreuen etwa 2.000 Kunden mit einem Wertpapiervolumen
von über 500 Millionen Euro und einem Anlagevolumen von etwa 200 Millionen
Euro. Als eigene Abteilung gibt es das Private Banking der Volksbank im Bergi-
schen Land seit 15 Jahren, unsere Bank ist jedoch bereits seit 1967 in diesem
Bereich tätig.
Dabei umfasst die Arbeit unseres Private Bankings viel mehr als die Wertpapier-
beratung, auch wenn diese einen wichtigen Teil einnimmt. Leiter Uwe Schmidt
und seine Kollegen verstehen sich als Begleiter ihrer Kundinnen und Kunden
durch viele verschiedene Lebenssituationen und oft über lange Jahre. Bei all-
täglichen Finanzfragen beraten sie genauso wie bei wichtigen Entscheidungen: in
Erbschaftsfragen, Vorsorgeangelegenheiten für die ganze Familie, aber auch bei
Themen der Unternehmensnachfolge oder Stiftungsgründungen. Die Grundlage:
gegenseitiges Vertrauen. Und die gute Erfahrung, dass die Private-Banking-
Betreuer der Volksbank im Bergischen Land sich allen Aufgaben mit großer
Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein für das Geld ihrer Kunden widmen.
25UNSERE AUSBILDUNG GESCHÄFTSBERICHT 2018
Ja, unbedingt –
mit Zukunft und vielen
Perspektiven.
Unser Ausbildungsjahrgang 2017 stand im 32 der 382 Mitarbeiter der Volksbank im Bergischen Land waren zum Jahres-
vorigen Jahr für unsere neuen Azubi-Videos ende 2018 unsere Auszubildenden. Das entspricht einer Ausbildungsquote
vor der Kamera – am Arbeitsplatz genauso
von 8,3 Prozent. Damit liegt unser Haus zwar über dem Durchschnitt, aber
wie im privaten Umfeld.
unter den eigenen Ansprüchen: Wir würden gerne noch mehr junge Leute
ausbilden, doch der Wettbewerb um gutes Personal wird schwieriger – und
beginnt schon bei den Auszubildenden.
Die Ausbildung bei der Volksbank im Bergischen Land umfasst mehr als die
übliche Kombination aus Berufsschule und innerbetrieblicher Ausbildung. Wir
organisieren zusätzlich internen Unterricht, Team-Building-Events und besondere
Projekte für die jungen Mitarbeiter. Sie lernen bei uns nicht nur eine Filiale kennen,
sondern haben die Möglichkeit, an verschiedenen Standorten den Arbeitsalltag
zu erleben und lernen die Arbeit in internen Abteilungen wie der Firmenkunden-
betreuung, dem Private Banking oder der Kreditabteilung kennen. Wer mit Freude
und Engagement ans Werk geht und die Ausbildung erfolgreich beendet, hat
gute Chancen auf einen festen Arbeitsplatz. „Wir setzen auf den Nachwuchs
aus den eigenen Reihen“, sagt Personalleiter Thomas Willczek. Es werden immer
wieder interessante Stellen frei. „Bei uns können die Mitarbeiter selbst Verant-
wortung übernehmen und Dinge bewegen.“
Gesucht werden keine Finanzgenies oder Zahlenjongleure, sondern aufgeschlos-
sene junge Leute, die sich für andere Menschen und deren Ziele und Bedürfnisse
interessieren. Das zeigen die kurzen Filme, die wir 2018 mit unseren Azubis ge-
dreht haben, um andere junge Menschen für die Ausbildung in unserem Haus
zu interessieren. Auf die anfangs kritische Frage „Ich und Volksbanker?“ gibt es
danach nur eine passende Antwort: „Ja, ich bin Volksbanker!“
26Ich und Volksbanker?
Ist meine Bank ein
Arbeitgeber mit
Zukunft?
27HEIMISCHE WIRTSCHAFT
Wie entwickelt
sich die Wirtschaft
in unserer Region?
28GESCHÄFTSBERICHT 2018
Wirtschaftliche Entwicklung
im heimischen Raum
„Die bergische Wirtschaft läuft noch auf vollen Touren.“ So globalen Unsicherheiten die konjunkturelle Entwicklung und
fasste die Bergische IHK die Ergebnisse ihrer Herbstumfrage folglich das Kreditgeschäft beeinträchtigen. Die Banken und
2018 zusammen. Im Herbst 2018 sah die heimische Wirt- Sparkassen erwarten für die absehbare Zukunft keinen
schaft ihre konjunkturelle Lage weiter positiv. Der Geschäfts- signifikanten Anstieg des Zinsniveaus.
lageindex hielt sich auf einem sehr guten Wert von plus 34.
Nur jeder zehnte Betrieb zeigte sich unzufrieden. Bislang Die wirtschaftliche Lage im bergischen Verkehrsgewerbe
trotzte die bergische Wirtschaft den globalen Unsicher- war im Vergleich zum Frühjahr 2018 leicht rückläufig, befand
heiten. Tendenziell gewann das Inlandsgeschäft an Bedeu- sich aber mit einem Indexwert von plus 20 weiterhin auf
tung. Das hängt mit der guten deutschen Konjunktur und einem hohen Niveau. So bezeichneten 83 Prozent der Unter-
der steigenden Kaufkraft der Konsumenten zusammen. nehmen ihre Geschäftslage als befriedigend oder gut. Die
So wie die sehr gut ausgelastete Industrie hatten die Bau- Ertragsdynamik hatte im Vergleich zum Frühjahr 2018 etwas
wirtschaft, die Großhändler und die unternehmensnahen nachgelassen. Allerdings blieben die Betriebsergebnisse der
Dienstleister, zu denen die Anbieter von IT‑Dienstleistungen Unternehmen mit einem Indexwert von plus 14 im positiven
oder Wirtschafts‑ und Steuerberatungsgesellschaften ge- Bereich. Die gesamte Branche steht weiter unter hohem
hören, immer mehr Aufträge und Projekte abzuwickeln. Wettbewerbsdruck. Darüber konnte auch die stabile wirt-
schaftliche Entwicklung nicht hinwegtäuschen. 65 Prozent
Erfreulich gut entwickelte sich die Geschäftslage der ber- der Unternehmen sahen wegen des Fachkräftemangels – im
gischen Industrie. Jeweils die Hälfte der Betriebe bezeichnete Wesentlichen der Fahrermangel – Risiken für ihr unterneh-
ihre wirtschaftliche Situation als gut oder befriedigend. Der merisches Handeln. Der Ölpreisanstieg schlug auf der
Lageindex stieg von plus 39 auf plus 45. Aufgrund der guten Kostenseite zunehmend negativ zu Buche, was 59 Prozent
Nachfragesituation erhöhte sich die Auslastung der Produkti- der Betriebe mit Sorge registrieren. Die regionale Mautaus-
onskapazität bei vielen Betrieben deutlich. Jeweils ein Viertel weitung auf Bundesstraßen um zusätzliche 37.000 Kilometer
war jetzt voll oder höher als normal ausgelastet, 40 Prozent trifft das Gütertransportgewerbe seit Mitte 2018. Deshalb
produzierten unter Normalauslastung. Die bereits bestehen- ist der Blick in die Zukunft nicht mehr so optimistisch wie bei
den und angekündigten Handelshemmnisse haben die der letzten Umfrage. (Quelle: Bergische IHK)
bisherige Umsatzentwicklung im IHK‑Bezirk nicht eintrüben
können. Aktuell bemängelten 46 Prozent der Unternehmen
und damit mehr als zuvor die wirtschaftspolitischen Rahmen-
bedingungen als gravierendes Entwicklungshemmnis.
Knapp drei Viertel der Banken und Sparkassen im Bergischen
Städtedreieck bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als
befriedigend, ein Viertel als gut. Im Vergleich zur vorherigen
Umfrage im Frühjahr 2018 bewerteten sie das Privatkunden-
geschäft positiver und das Firmenkundengeschäft negativer.
Das Kreditgewerbe erwartet für die kommenden zwölf
Monate keine gravierenden Änderungen seiner Geschäfts-
lage. Die steigenden Anforderungen der Bankenregulierung
bleiben ein wichtiger Risikofaktor für die wirtschaftliche
Entwicklung der Branche. Auch könnten die zunehmenden
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