WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH

Die Seite wird erstellt Lina Block
 
WEITER LESEN
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
1

                         JULI 2021

Wo liegt der Unterschied?
 WG & PFLEGEHEIM
 IM CHECK
Medikamentengabe   Kommunikation in der   Ganz schön was erlebt,
  in der aIP — 4     Altenpflege — 18          Alter! — 26
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
2                                                                                       Editorial                                                                                                              3

                           INHALT

                                                                                                                                                     in unsere Häuser – von der DDR-Woche in
                                                                                                                   Liebe                             Zscho­pau, über den Ausflug ins Grüne bis zu
                                                                                                               Kolleg*innen,                         der Griechischen Nacht in Köthen – zeigen
                                                                                                                                                     ein­mal mehr, mit wie viel Herzblut und Freude
                                                                                              der Sommer ist mittlerweile in Deutschland             Sie unseren Klient*innen das Leben etwas schö­-
                           3   Editorial Dean Colmsee                                         angekommen und mit den steigenden Tem­                 ner machen. Gerade nach den schwierigen
                                                                                              peraturen verlagert sich auch das allgemeine           Monaten, die hinter uns liegen, schätzen wir
                           4   Medikamentengabe in der außerklinischen Intensivpflege
                                                                                              Le­ben immer mehr nach draußen. Durch die              das ganz besonders.
                               Michael Rasche
                                                                                              zunehmende Zahl der Genesenen und Geimpf­
                           7   Wissen KOMPAKT: Der Medikamentenplan                           ten sind die Covid-19-Inzidenzen im gesam­ten          Auch in den von uns betreuten Wohngemein­
                               Marie-Luise Mangelsdorf                                        Land rückläufig. Diese erfreuliche Entwick­-           schaften verfolgen wir das Ziel, unseren Kli­­-
                           9   Neue E-Learning-Angebote Mandy Heyse                           lung spiegelt sich auch bei uns in den Nieder­         ent*innen ein schönes und selbstbestimmtes
                           10 Leipzig goes DigiDok Marcus Bösewetter                          lassungen wider.                                       Leben zu ermöglichen. Die Wohngemeinschaft
                           11 WG und Pflegeheim im Check Alina Broddack                                                                              wird oft als Alternative zum Heim genannt.
                                                                                              Der Wunsch nach unserem gewohnten Alltag,              Warum das so ist und welche konzeptionellen
                           18 Kommunikation in der Altenpflege Gabriela Prömmel
IMPRESSUM                                                                                     einer gewissen Normalität und der so lange             Unterschiede es zwischen einem stationären
                           24 Verspannungen lösen Svenja Teitge
Herausgeber
                                                                                              vermissten Geselligkeit war in den letzten Mo­-        Pflegeheim und einer ambulant betreuten Wohn­-
advita Pflegedienst GmbH   25 Wir wollen Sie kennenlernen! Alina Broddack                     naten allerorts spürbar – natürlich auch bei           gemeinschaft für Menschen mit Demenz gibt,
Kantstraße 151
                           26 Ganz schön was erlebt, Alter!                                   unseren Mitarbeiter *innen und Bewohner*in­            lesen Sie ab Seite 11. Besonderes Augenmerk
10623 Berlin
Tel 030 437273126             Alina Broddack im Gespräch mit Dr. Malte Kerber                 nen. Auch wenn wir diese Sehnsucht teilen              wird hierbei auf die familiäre Atmosphäre, die
pr@advita.de                                                                                  und nachvollziehen können, sei an dieser Stelle        Selbstbestimmtheit, die Gestaltungsfreiheit
                           30 Basteln in Gotha Friedrich Roth
Redaktion                  31 Ausflug ins Grüne Juliane Walther                               weiterhin an das Einhalten der geltenden Hy­gie­ne­-   und die Individualität in den Wohngemein­
Peter Fischer                                                                                 bestimmungen und der persönlichen Acht­                schaften gelegt.
Uli Schuppach              32 DDR-Woche in der Tagespflege
Alina Broddack
                                                                                              samkeit erinnert. Denn wie besagt schon ein
                              Juliane Walther
                                                                                              altes Sprichwort: »Vorsicht ist besser denn            Weitere spannende Berichte aus den unter­
Fotos                      34 Ein bisschen Griechenland in Köthen Ann-Kristin Lange           Nachsicht.«                                            schiedlichen Fachbereichen runden das Journal
advita Pflegedienst GmbH
Adobe Stock                36 Kreativwerkstatt Catharina Schewe                                                                                      ab. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen
                           38 Rätsel Svenja Teitge                                            Dennoch freuen wir uns über die vielen Erfah­-         und Stöbern in dieser bunten Journalausgabe.
Gestaltung
Catharina Schewe           40 Presse                                                          rungsberichte aus unseren Niederlassungen in
Svenja Teitge                                                                                 diesem Journal, die endlich wieder vermehrt            Herzliche Grüße
                           42 Stellenanzeigen
V. i. S. d. P.
                                                                                              Ausflüge machen und gemeinsam schöne Stun­-            Ihr Dean Colmsee
Peter Fischer                                                                                 den erleben können. Diese kleinen Einblicke            Geschäfstführer

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                     advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
4                                                                                  Außerklinische Intensivpflege     Außerklinische Intensivpflege                                                                     5

                                                                                                                                                          und dadurch unerwünschte Neben­
                                                                                                                      6-R-REGEL UND IHRE                  wirkungen zu vermeiden oder eine

                           Medikamentengabe
                                                                                                                      ERWEITERUNGEN                       möglichst gleichbleibende Wirkung
                                                                                                                                                          zu erzielen. Als wichtigste Stoff­
                                                                                                                                                          gruppen seien hier Antihypertensi­

                         in der außerklinischen                                                                       1. Richtiger Klient
                                                                                                                      2. Richtiges Medikament
                                                                                                                                                          va, Analgetika, Antidepressiva und
                                                                                                                                                          Antikonvulsiva genannt, welche bei

                           Intensivpflege (aIP)
                                                                                                                      3. Richtige Dosierung               falscher Applikation für unsere
                                                                                                                      4. Richtige Applikationsart         Klient*innen sehr unangenehme bis
                                                                                                                      5. Richtiger Zeitpunkt              lebensbedrohliche Auswirkungen
                                                                                                                      6. Richtige Dokumentation           haben können (siehe Beispiel
                                                   Michael Rasche                                                                                          im Kasten).
                                                   Case Manager                                                       7. Richtige Anwendungsdauer
                                                                                                                      8. Richtige Aufbewahrung
                                                                                                                      9. Richtiges Risikomanagement
                                                                                                                      10. Richtige Entsorgung                 BEISPIEL FÜR MÖGLICHE
                                                                                                                                                              FOLGEN BEI DER GABE VON
                                                                                                                                                              RETARDIERTEN
                                                                                                                                                              MEDIKAMENTEN ÜBER PEG

                                                                                                                                                              Medikament:
                                                                                                                                                              > Vaproinsäure

                                                                                                                                                                (z. B. Ergenyl Chrono)
                                                                                                                                                              > Antikonvulsivum
                                                                                                                                                              > Spiegelmedikament

Auch wenn das Thema Medikamen­                                                                                                                                > Kapseln mit Retardpellets

tengabe nicht nur in der außerkli­
nischen Intensivpflege fortwährend             Medikamentengabe                                                                                               Mögliche Folgen und Gefahren:
präsent ist, so gibt es doch Beson­              über Sonden                                                                                                  > Starke Spiegelschwankungen

derheiten, welche vorwiegend in                                                                                                                                 – Erhöhung oder Reduktion der
der aIP bestehen und deshalb be­son­-   Die sogenannte 6-R-Regel ist eine                                          In der außerklinischen Intensivpfle­         Dosierung bei Spiegelkontrolle
derer Beachtung bedürfen. Die           Merkhilfe zur Kontrolle der Medika­-                                       ge werden fast ausschließlich              > Akuter Abfall des Valproinsäure­

enterale Applikation von Medika­        mentengabe und wird in jeder Aus­-                                         Kli­­ent*innen mit Trachealkanüle            spiegels – Epileptische Anfälle
menten erfolgt in der aIP zum Bei­­-    bildung für Pflegeberufe vermit­telt.                                      versorgt. Das bedeutet natürlich
spiel vorwiegend über Sonden.           Teilweise wird diese Regel auf die                                         auch, dass ein Großteil unserer            Alternativpräparat:
Zusätzlich zeichnet sich ein Trend      10-R-Regel erweitert (siehe Kasten).                                       Klient*innen Medikamente nicht             > Ergenyllösung

ab, wonach parenterale Medika­          Maßgebend für die Umsetzung der                                            oral, sondern über ein Sonde
mente, deren Applikation sonst ei­­­-   Regel ist natürlich immer die ärzt­-                                       (Naso-Gastralsonde, PEG, PEJ) ver­-
ner Klinikaufnahme bedurfte (z. B.      ­­li­che Anordnung, ohne die eine ­­Me­-                                   abreicht bekommt. Nicht jedes
Immunglobuline), mehr und mehr          di­kamentengabe nicht erfolgen                                             Medikament zur oralen Einnahme
in den außerklinischen Sektor           darf. Eine wichtige und hilfreiche                                         ist auch für die Sondengabe geeig­
verschoben werden. Dieser Artikel       Maß­nahme, um Fehler zu vermei­                                            net, allen voran Retard-Medika­        In erster Linie ist natürlich der*die
soll als Auffrischung, aber auch        den, ist das 4-Augen-Prinzip. Das                                          mente. Das bedeutet, der Wirkstoff     verordnende Arzt*Ärztin in der
als Ausblick für die Gabe von Medi­-    heißt, be­sonders die Vorbereitung                                         des jeweiligen Medikamentes wird       Verantwortung, das entsprechend
kamenten in der aIP verstanden          der Medi­kation (Medikamente set­-                                         verzögert frei gesetzt, um eine        der Applikationsart richtige Medi­
werden, um auf zukünftige Verän­        zen) wird von zwei Pflegepersonen                                          kurzfristig hohe Konzentration des     kament zu verordnen. Der*die
derungen vorbereitet zu sein.           übernommen.                                                                Wirkstoffes im Blut zu verhindern      Applizierende ist aber ebenso in

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                             advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
6                                                                                               Außerklinische Intensivpflege                                                                                                         7

                                                                                                                                                                                      Wissen KOMPAKT

                                                                                                                                                            Der Medikamentenplan
                                                                                                                                                                                     Marie-Luise Mangelsdorf
der Verantwortung zu prüfen,
                                                                                                                                                                                  Leitung Qualitätsmanagement
ob das jeweilige Medikament für die
Applikation geeignet ist. Gegebe­
nenfalls sollte der*die Arzt*­Ärztin            Medikamentenpumpe zur subkutanen oder
informiert werden und ein Alter­                intravenösen Injektion mit Fertigspritze, wie
                                                sie z. B. von der Firma GHD zur Verfügung
nativpräparat verordnen. Bei Un­si­-            gestellt werden.
cherheit, ob ein Medi­kament über
die Sonde verabreicht werden darf
                                                                                                                                      Viele Pflegebedürftige sind nicht in der Lage, ihre Medikamente vollkom­
oder nicht, kann die Apotheke auch
                                                                                                                                      men eigenständig einzunehmen. Oftmals erfordern die Vorbereitung und
jederzeit Auskunft geben.
                                                                                                                                      die Verabreichung der Medikamente zudem medizinisches Fachwissen.
                                           Wo geht die Reise in der
                                                                                                                                      Ein Medikamentenplan hilft in der Pflege, die Arzneimittel übersichtlich zu
Hier folgen noch einige Grundre­           Medikamentengabe hin?
                                                                                                                                      dokumentieren. Doch vorweg: Muss ein Medikamentenplan immer von
geln der Medikamentengabe über                                                             in den letzten Jahren kamen
                                                                                                                                      einem*r Arzt*Ärztin unterschrieben und/oder abgestempelt werden? Hier
Sonden:                                 Auf Grund von Veränderungen in                     weitere Medikamente hinzu. So
                                                                                                                                      ein klares Nein! Der Medikamentenplan gilt – egal, ob als Ausdruck aus der
                                        den Strukturen unseres Gesund­                     wird z. B. die Immunglobulingabe
                                                                                                                                      Arztpraxis oder MediFox oder von advita selbst geschrieben – auch ohne
> Das  Medikament sollte erst kurz      heitssystems werden immer häufi­                   für die außerklinische Therapie von
                                                                                                                                      Stempel oder Handzeichen des*r Arztes*Ärztin. Aber grundsätzlich muss
  vor der Applikation gemörsert         ger medizinische Leistungen aus                    intravenöser auf subkutane App­li­-
                                                                                                                                      für jedes Medikament (ausgenommen diese, die der Pflegebedürftige sich
  werden.                               dem klinischen in den außerklini­                  kation umgestellt. Diese kann dann
                                                                                                                                      zum Bsp. aus der Apotheke selbst beschafft) nachweisbar sein, dass dieses
> Es gilt die Reihenfolge: erst         schen Sektor verlagert. Ärzteman­                  sogar in der Häuslichkeit durchge­
                                                                                                                                      angeordnet wurde. Dies kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen:
  flüssig, dann fest.                   gel, Schließung von Kliniken, Spar­-               führt werden. Die Provider haben
> Medikamente sollten möglichst in      zwänge bei den Krankenkassen                       sich bereits darauf eingestellt und
  der Spritze aufgelöst werden, das     und die Vereinfachung von Diag­                    bieten entsprechende Systeme in
  mindert den Wirkverlust.              nostiken durch technischen Fort­                   Form von Fertigspritzen und -pum­-
> Filmtabletten und Dragees dürfen      schritt erscheinen hier als die                    pen an, so dass »nur« die Punktion
  nicht gemörsert werden.               wichtigsten Gründe. Wurde zum                      erfolgen muss. Auch sollen Antibio­
                                                                                                                                                                                                > Eintrag durch den*die Arzt*Ärztin
                                        Beispiel vor 15 Jahren die Neuein­                 tikagaben intravenös zunehmend
                                                                                                                                                                                                  in der Pflegedokumentation,
Probleme bereitet auch oft die          stellung eines Diabetes immer                      außerklinisch erfolgen. Für die au­ßer­-
                                                                                                                                                                                                  zum Bsp. Kommunikationsblatt
Men­ge an Medikamenten, welche          in der Klinik durchgeführt, kann                   klinische Intensivpflege bedeutet
                                                                                                                                                                                                  mit Datum und Unterschrift
über eine Magensonde verabreicht        dies heute von einem*r Diabetolo­                  das eine spannende Erweiterung des
                                                                                                                                                                                                  des*r Arztes*Ärztin
wer­den muss. Medikamente dür­-         gen*in oder sogar dem*der Haus­                    Tätigkeitsfeldes, aber auch mehr
                                                                                                                                                                                                > Anordnung per Fax
­fen grundsätzlich nicht gemeinsam      arzt*ärztin übernommen werden.                     Verantwortung. Die venöse Punkti­
                                                                                                                                                                                                > Medikamentenplan aus der Praxis
 gemörsert werden, da dies der ­Her­-                                                      on sowie produktbezogen durch
                                                                                                                                                                                                > Kopie des Rezeptes
stellung eines neuen Medikamen­tes      Ein Trend in Bezug auf die Medika­                 die entsprechenden Versorger muss
                                                                                                                                                                                                > telefonische Anordnung mit dem
gleich kommt. Jedes Medikament          mentengabe zeichnet sich ebenfalls                 hier natürlich geschult werden.
                                                                                                                                                                                                  Vermerk »vorgelesen und
sollte einzeln verabreicht und mit      ab. Die Applikation von Immun­glo­                 Eine enge und vertrauensvolle Zu­-
                                                                                                                                                                                                  bestätigt« (vag) bzw. »vorgelesen
100 ml Flüssigkeit gespült werden.      bulinen oder von i. v. Antibiotika                 sammenarbeit mit den Hausärzt*in­
                                                                                                                                                                                                  und genehmigt« (vug).
Bei z. B. einer maximalen Flüssig­      sind an vorderster Stelle zu nennen.               nen ist ebenfalls eine wichtige Vor­-
keitszufuhr von 1000 ml pro Tag und     Die Indikationsstellung und Anbe­                  aussetzung, da diese in der Um­
10–15 Medikamenten kommt man            handlung erfolgt zwar weiterhin in                 setzungsverantwortung stehen und
schnell an seine Grenzen. Auch hier     den Kliniken, die weiterführende                   die Umsetzung maßgeblich von de­-
sollte mit dem*der verordnenden         Behandlung erfolgt aber zunehmend                  ren Akzeptanz abhängt. Inwieweit
Arzt*Ärztin genau besprochen wer­-      im außerklinischen Sektor. Die                     sich dieser Trend durch- oder fort­-
den, ob Medi­kamente entsprechend       Schmerz­therapie über Portsysteme                  setzt, um Arztpraxen und Kliniken
umgestellt werden können.               ist hier schon länger etabliert und                zu entlasten, bleibt abzuwarten.

advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
8                                                                                                                    Qualitätsmanagement                                                                                          9

Ziel muss es sein, dass alle Medikamente übersichtlich auf einem Medika­
mentenplan erfasst sind. Da der Medikamentenplan Informationen aus
verschiedenen Quellen enthält, ist es ratsam, diesen regelhaft zu prüfen.                                                                    Neue
                                                                                                                                      E-Learning-Angebote
Beachten Sie zudem, dass alle angeordneten Medikamente vorhanden
sein müssen. Auch hier lohnt es sich zu prüfen, ob ein Bedarfsmedikament
schon seit Monaten nicht mehr genutzt wurde und somit abgesetzt
werden kann. Grundsätzlich ist die Verordnung von Arzneimitteln ärztli­
che Aufgabe. Bei jeder Verordnung eines Arzneimittels muss der*die                                                                                                Mandy Heyse
Patient*in eindeutig angegeben werden, in der Regel durch Vor- und                                                                                  Regionale Qualitätsmanagementbeauftragte
Nachnamen und weitere qualifizierende Daten wie z. B. Geburtsdatum.
Zudem müssen die nachfolgenden Punkte für jedes Medikament nach­
vollziehbar dokumentiert sein:

    Benennung des             Handelsname und ggf. Indikation
    Medikamentes              (Grund für Einnahme)

    Angabe des Wirkstoffes    Stichwort: Generika, um im Falle eines Austausches des
                              Medikamentes durch die Apotheke die Richtgleit prüfen zu können

    Darreichungsform          Form des Medikaments (Tablette, Salbe, Lösung usw.)

    Einzeldosisstärke         Dosierung und Hinweise wie beispielsweise vor oder nach dem Essen

    Zeitpunkt der             Tageszeiten bzw. Zeitpunkt der Einnahme (morgens, mittags, abends)
    Einnahme

    Ggf. Therapiedauer        Ratsam bei zeitlich begrenzter Therapie wie zum Beispiel bei
                              Schmerzmitteln nach einer Operation

                                                                              Für einen besseren Überblick über
                                                                              die Medikamente und die Dosie­
                                                                              rung können sich gesetzlich Ver­si­-
                                                                              cherte seit dem Jahr 2016 von
                                      Bei Bedarfsmedikamenten gilt zu­-       ihrem*r Arzt*Ärztin einen Medika­
                                      dem: Es wird ein präzise beschriebe­-   tionsplan erstellen lassen. Das geht
                                      ner Bedarfsgrund für den Einsatz        jedoch nur, wenn der*die Versi­                                                             Expertenstandards an. Ab sofort
                                      benötigt, z. B. ein Symptom. Außer­-    cherte mindestens drei systemisch                     Wir erweitern ständig das Angebot     können Sie neben dem Thema
                                      dem sind die initiale Einzeldosis       wirkende, verschriebene Arzneimit­                    an E-Learning-Angeboten der           Schmerz auch die Themen Dekubi­
                                      sowie die maximale Einzeldosis in       tel dauerhaft – das heißt (voraus­                    advita akademie. Nachdem bereits      tus und Sturz bearbeiten – und
                                      24 Stunden und ge­gebenenfalls          sichtlich) für einen Zeitraum von                     alle Pflichtunterweisungen über       ein paar Fragen sind auch wieder
                                      die Schritte der mög­lichen Einzel­     mindestens 28 Tagen – einnehmen                       diesen Weg möglich sind, bieten wir   dabei. Wir wünschen viel Spaß und
                                      dosissteigerung wichtig.                muss (§ 31a des SGB V).                               Ihnen nun auch die Nationa­len        gutes Gelingen.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                                        advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
10                                                                                            Qualitätsmanagement
                                                                                                          Kolumne            Wohngemeinschaften                                                                             11

                         Leipzig goes DigiDok                                                                                                     WG und Pflegeheim
                                                   Marcus Bösewetter
                                       Regionaler Qualitätsmanagementbeauftragter
                                                                                                                                                      im Check
                                                                                                                                                                              Alina Broddack
                                                                                                                                                                         Stellv. Marketingleitung

                                                                                                                                                                                                    WG

... na endlich, wird sich der*die eine
                                                                                                                                                                                   Heim
oder andere denken. Nachdem etli­-                                                trieb starten kann. An dieser Stelle
che Bestandsniederlassungen in den         Versorgungsbereiche sukzessive         ein herzliches Dankeschön an die         Wenn ältere Menschen pflegebe­
letzten Monaten auf die papierlose         ans »DigiDok-Netz« angeschlossen.      Lei­tungskräfte für die Offenheit und    dürftig werden, stellt sich oft die
Pflegedokumentation umgestellt und         Vom 10.–15. Juni erhielten die Kol­-   die professionelle Vorbereitung          Frage, wie es jetzt weitergehen soll.
alle neuen Standorte direkt mit der        leg*innen aus dem Haus Gohlis ihr      vor Ort!                                 Der erste Gedanke ist häufig das
neuen Technik ausgestattet wurden,         personenbezogenes iPad. In Klein­-                                              Pflegeheim. Dass es auch Wohnge­
war es im Juni nun soweit: Auch            gruppen wurden alle intensiv ge­-      Ein kurzer Ausblick: Sowohl in den       meinschaften gibt, wie in den
in der größten advita-Niederlassung        schult und in die Geräte eingewie­     übrigen Versorgungsbereichen in          meisten unserer Häuser, ist vielen      zwischen dem klassischen Pfle­
fand der »große« Startschuss für           sen. Nun gilt es, sich in den nächs­   Leipzig als auch im restlichen advita-   Menschen nicht bewusst: Das             geheim und einer Pflege-Wohn­­-
den Eintritt ins digitale Doku-Zeital­     ten Wochen mit der Doku-App            Universum wird in den nächsten           Konzept ist (noch) nicht so verbrei­    ge­meinschaft? Weil diese Frage
ter statt. In der ambulanten au­ßer­-      vertraut zu machen und die vielfäl­    Monaten der Übergang zur digitalen       tet und daher teils einfach nicht       so­­wohl bei Kund*innen als auch
klinischen Intensivpflege in Leipzig       tigen Möglichkeiten von DigiDok        Dokumentation vollzogen werden.          bekannt. Dabei bietet die WG            bei Mitarbeiter*innen öfter mal
dokumentieren die Mitarbeiter*­in­         zu entdecken, damit ab etwa Mitte      Ziel ist es, dass bis etwa Mitte 2022    optimale Voraussetzungen und ist        auf­­kommt, wollen wir einmal die
nen schon seit geraumer Zeit di­gi­­tal.   Juli in allen Versorgungsbereichen     im ganzen Unternehmen papierlos          eine sehr gute Alternative. Doch        wichtigsten Unterschiede zu­
Nunmehr werden auch die anderen            im Haus Gohlis der sog. Echtbe­        dokumentiert wird.                       wo genau liegen die Unterschiede        sammenfassen.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                                   advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
12                                          Wohngemeinschaften     Wohngemeinschaften                                                                 13

Wie gestaltet                                                               Pflegeheim

sich das                                                         Im Pflegeheim hingegen gibt es
                                                                 nicht nur Einzelzimmer, manche

Wohnen und                                                       Bewohner*innen müssen sich
                                                                 ihr Zimmer mit einer anderen

Leben?                                                           Person teilen. Die Einrichtung ist
                                                                 eher zweckmäßig, alles ist prak­-
                                                                 tisch und der Pflege untergeord­-
                                                                 net. Eigene Möbel sind hier eher
                                                                 sel­­ten zu finden. Es gibt eine
                                                                 Kan­­ti­ne, in der gemeinsam ge­-
                                                                 ges­sen wird – die Atmosphäre
                                                                 ist aber weniger gesellig.

                                                                                                                         Heim

                                       WG

        Wohngemeinschaft

In einer Wohngemeinschaft fin­det                                                                                   Fazit
viel im Gemeinschaftsraum statt,
der allen Bewohner*innen zur Ver­-                                                                    Zusammengefasst ist das Leben
fügung steht. Das ähnelt dem Le­-                                                                     in der WG familiärer, alles dreht
ben in einer Studenten-WG – man                                                                       sich um das Wohnen und das
verbringt Zeit zusammen, plaudert                                                                     Miteinander. Im Heim geht es vor
und spielt, kocht und isst gemein­                                                                    allem um effiziente Abläufe, sodass
sam. Natürlich hat jede*r aber auch                                                                   das Miteinander den Pflegeauf­
ein eigenes Zimmer, in das er*sie                                                                     gaben eher untergeordnet ist.
sich zurückziehen kann. Die Zim­-
mer sind mit eigenen Möbeln und
damit sehr individuell eingerichtet.

advita Journal 07 | 21                                                                                                              advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
14                                       Wohngemeinschaften     Wohngemeinschaften                                                                  15

Wie                                                                      Pflegeheim

funktioniert                                                  Im Pflegeheim funktioniert die
                                                              Pflege eher wie die Reinigung im

die Pflege?                                                   Hotel. Wenn das Zimmer dran
                                                              ist, muss die Arbeit gemacht wer­-
                                                              den. In der Frühschicht kann es
                                                              auch mal vorkommen, dass sich
                                                              zwei Pflegekräfte um 30 Bewoh­-
                                             WG               ner*innen kümmern müssen.
                                                              Da bleibt dann wirklich nur noch
                                                              Zeit fürs Nötigste.

                                                                                                   Heim

        Wohngemeinschaft

In der Wohngemeinschaft ist der                                                                                    Fazit
Pflegedienst nur Gast, die Pflege er­-
folgt klassisch ambulant. Die Be­-                                                                  Das bedeutet: Im Heim geht es
wohner*innen können in der Regel                                                                    vor allem um Effizienz. Die Pflege­-
mitbestimmen, wann jemand vor­-                                                                     aufgaben müssen erledigt werden.
beikommt und was konkret ge­                                                                        In der WG kann man auch mal
macht werden soll. Ein Grund dafür                                                                  etwas verschieben, das Leben und
ist die Personalsituation: In einer                                                                 die Bedürfnisse der Bewohner*innen
WG bleibt, wenn alle Stellen besetzt                                                                stehen im Vordergrund.
sind, viel mehr Zeit für die Kli­-
ent*innen und deren Bedürfnisse.
Und davon haben alle etwas.

advita Journal 07 | 21                                                                                                            advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
16                                                                                     Wohngemeinschaften      Wohngemeinschaften                                                           17

Wieviel                                                                                                                             Damit haben wir die wichtigsten
                                                                                                                                    Unterschiede herausgearbeitet. Die

Mit­bestimmung                                                                                                                      Betreuung in einer Wohngemein­
                                                                                                                                    schaft steht in Sachen Kompetenz

haben die                                                                                       WG
                                                                                                                                    und Professionalität dem Pflege­
                                                                                                                                    heim in nichts nach, weist aber

Bewohner*innen?                                                                                                                     einige Vorteile auf. Deswegen sind
                                                                                                                                    wir auch so große Fans von diesem
                                                                                                                                    Konzept. Vielleicht sind Sie es ja
                                                                                                                                    jetzt auch?

        Wohngemeinschaft
                                                                                                                            WG
In der Wohngemeinschaft macht
der Angehörigenrat die Regeln.
Gemeinsam mit den Bewohner*in­-
nen wird entschieden, wie das
Wohnen in der WG funktionieren
soll. Jede*r kann sich einbringen
und Ideen vorstellen. Der Pflege­
dienst muss sich an die verein­
barten Regeln halten.

                                               Pflegeheim

                                    Im Pflegeheim liegt die Verantwor­                                                                                          Heim
                                    tung bei der Heimleitung. Sie muss
                                    dafür sorgen, dass alle pünktlich
                                    und effizient versorgt werden. Sie
                                    stellt Heimregeln auf, damit Versor­
                                    gung und Pflege im Heim sicherge­
             Heim                   stellt werden. Es gibt hier weniger
                                    Raum für Vorschläge und Ideen.

                                                                                        Fazit

                                                                           Gestaltungsfreiheit ist in der WG
                                                                           ein hohes Gut. Hier wird Mit­
                                                                           bestimmung groß geschrieben und
                                                                           alle können sich beteiligen.
                                                                           Im Heim sind die Bewohner*innen
                                                                           eher passiv, Entscheidungen
                                                                           werden vor allem auf Leitungs­
                                                                           ebene gefällt.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                   advita Journal 07 | 21
WG & PFLEGEHEIM IM CHECK - Wo liegt der Unterschied? - JULI 2021 - advita Pflegedienst GmbH
18                                                                             Demenz   Demenz                     19

                         Kommunikation in der
                             Altenpflege
                           TEIL 2: DIE WICHTIGSTEN GRUNDLAGEN
                                    DER KOMMUNIKATION

                                                Gabriela Prömmel
                                                Demenzbeauftragte

Im letzten Journal habe ich bereits
über die Notwendigkeit von guter
Kommunikation in unserer Branche
geschrieben. Sowohl die verbale
als auch die nonverbale Kommuni­
kation sollte stets dem*der Ge­
sprächs­partner*in und der Situation
                                       ausmacht, seine Lage, seine Stim­
angemessen sein.
                                       mung und sein Verhalten, zu ha­-
                                       ben. Ein Mensch, der alt, krank
In dieser Ausgabe möchte ich Ihnen
                                       und auf Hilfe angewiesen ist, ver­-
anhand von elf Punkten die wich­
                                       hält sich aus unserer Sicht oft
tigsten Grundlagen guter Kommu­
                                       komisch. Der Grund für sein ande­­-
nikation erläutern.
                                       res Ver­halten ist seine Angst.

                                       Diese Angst zeigt sich bei jedem
                                       Menschen anders: Manche zittern,
                                       andere sind kritisch, traurig, hilf­-
                                       los, wütend, klagend, arrogant, laut,
                                       abweisend, verzweifelt, zynisch,
                                       verachtend, lästernd, verurteilend,
                                       bittend, kämpfend, schimpfend,
                                       misstrauisch, verspottend usw.
                1.
       Positive Stimmung               Situationen, die die Stimmung ver­-
                                       s­chlechtern, sollten vermieden
Eine Grundvoraussetzung ist die        werden, ebenso eine negative Ein­­-
in­nere Haltung. Es gilt, ein Ver­-    stellung der Arbeit oder der Person
ständ­nis für den alternden Men­       gegenüber. Vorurteile sollte man
schen und alles, was diesen            gar nicht erst aufkommen lassen.

advita Journal 07 | 21                                                                           advita Journal 07 | 21
20                                                                                                                 Demenz           Demenz                                                                                                                  21

                                                                                                                                                                           macht« können bei Pflegebedürfti­          Nein beantwortet. Mit dieser Fra­-
»Bei Frau Müller musst du vorsich­­tig
                                                                                                                                                                           gen Angst auslösen, Sie erinnern sie       gestellung lassen sich Informatio­
sein, die schimpft und meckert im­­mer
                                                                                                                                                                           an eine Zeit, die wir nicht kennen­        nen schnell abfragen: »Möchten Sie
viel, der macht man nie was recht!«
All das blockiert eine ge­lingende
                                                                                                                                                 ?!                        gelernt haben.                             Tee trinken?«, »Ist Ihnen kalt?«

Ko­m­munikation. Nie­mand geht zu­-
                                                                                                                                                                           Verwenden Sie außerdem keine               Auf Suggestivfragen sollte unbe­
frieden aus diesem Gespräch he­r­-
                                                                                                                                                                           Babysprache. Sie haben einen alten         dingt verzichtet werden. Sie wer­den
aus. Im Gegenteil: Die Vorurteile ver­­-
                                                                                                                                                                           Menschen vor sich, der ein ereig­          oft eingesetzt, um die Person da­­­-
stärken sich, und zwar auf beiden
                                                                                                                                                                           nisreiches Leben hinter sich hat. Da       hin­zuführen, wo man sie ha­­ben möch­-
Seiten. Auch unsere privaten, emo­-
                                                                                                         3.                                                                ist ein Satz wie »Hallo mein kleines       te. Die Person fühlt sich dabei oft
tio­nalen Situationen sollten wir
                                                                                                   Zeit nehmen                                                             Ernalein, willst du jetzt Heija machen?«   überrumpelt und in die Enge ge­-
nach Mög­lichkeit nicht mit in den
                                                                                                                                                                           nicht angemessen. Diese Sprache            rückt. »Sie wollen doch auch, dass die
Pflege­alltag einfließen lassen.
                                                                                        Der Alltag der Pflege ist oft geprägt                                              signalisiert Respekt- und Distanzlo­       Arbeit schnell vorbei ist?«, »Sie sind
Sie gehö­ren da nicht hin!
                                                                                        von wenig Zeit und dem damit ver­­-                                                sigkeit, auch bei Menschen mit ei­-        doch auch sicher der Meinung, dass
                                                                                                                                  weg, bald, später, manchmal, nicht
                                                                                        bundenen Stress. Pflege ist in Zeit­-                                              ner Demenz! Jeder Mensch hat das           das so nicht geht?« Die Selbstbe­
                                                                                                                                  viel etc. Haben Sie sich einmal ge­-
                                                                                        fenstern vorgegeben, alle Hand­lun­-                                               Recht, wie ein er­wachsener Mensch         stimmtheit geht mit dieser Frage­
                                                                                                                                  fragt, welche Informationen in
               2.                                                                       g­en und Maßnahmen wer­­den re­gel­-                                               behandelt zu werden!                       stellung ver­loren, Wünsche und
                                                                                                                                  diesen Wörtern steckt? Was wollen
      Kontaktaufnahme und                                                               mäßig dokumentiert. Oft bleibt                                                                                                Be­­dürfnisse der Person werden
                                           Ebenso verhält es sich, wenn als An­-                                                  Sie mit diesen Wörtern ausdrü­
           Ansprache                                                                    wenig Zeit für den ech­ten Kontakt                                                                                            nicht berücksichtigt.
                                           sprache der Vorname benutzt wird.                                                      cken? Geben Sie stattdessen kon­­­­-
                                                                                        mit dem Menschen. Das spiegelt
                                           Das Duzen in der Altenpflege soll­-                                                    kre­t­e Angaben und spechen Sie                         5.
Um Schreckmomente zu vermei­                                                            sich auch in der Sprache wider.
                                           te nur mit dem größten Respekt an­-                                                    ganz bewusst:                                 Gezielte Fragen stellen
den, sprechen Sie eine Person                                                           »Ich muss noch Frau Müller zur Toil­e­-
                                           gewandt werden, also nicht auf                                                                                                                                                           6.
immer von vorn an. Bevor Sie das                                                        tte begleiten.«, »Ich muss schnell
                                           freundschaftlicher Ebene. Das ist                                                      Statt »Ich bin gleich bei Ihnen.«        Die sogenannten W-Fragen (wer,                     Ausgeglichenes
Zimmer der zu pflegenden Person                                                         Blutdruck messen.«, »Ich muss Frau
                                           allerdings ein sehr großer Spagat,                                                     sagen Sie »Ich bin jetzt bei Frau        was, wie, wo) sind offene Fragen.           Verhältnis zwischen Zuhören
betreten, klopfen Sie IMMER an                                                          Müller Essen reichen.«, »Jetzt muss
                                           den man hinbekommen muss. Die                                                          Müller, dann bin ich bei Ihnen.«         Sie sind nützlich, um viel von dem                 und Sprechen
der Tür! Halten Sie Blickkontakt                                                        ich noch dies und jenes erledigen und
                                           meisten Pflegekräfte tragen ein                                                                                                 Gegenüber zu erfahren. Der*die Ge­-
und sprechen Sie die Person mit                                                         wenn es geht, recht schnell!«
                                           Namensschild an ihrer Kleidung,                                                        Statt »Es dauert nicht lange, dann       sprächspartner*in hat die Mög­-            Deutlich und in einer angemesse­
Namen an.
                                           auf dem der Vorname vermerkt ist.                                                      bin ich bei Ihnen.« sagen Sie »Ich       lichkeit, die eigene Sicht der Din­­-      nen Lautstärke sprechen, einander
                                                                                        Diese Wortwahl unterstreicht und
                                           Oft fühlen sich dann die Pflege­                                                       begleite Frau Maier noch zu Bett,        ge zu erzählen. Man sollte diese           ausreden lassen und sich nicht ins
Ob Sie ein »Du« oder »Sie« verwen­                                                      verstärkt den Zeitmangel. Sie neh­-
                                           bedürftigen in einer Zwickmühle,                                                       dann setze ich mich zu Ihnen.«           W-Fra­gen aber noch in zwei                Wort fallen und dabei den Blick­
den, hängt immer von der jeweili­                                                       men uns die Möglichkeit, uns für
                                           wenn sie gefragt werden, wie sie                                                                                                Gruppen unterteilen:                       kontakt halten – all das spricht für
gen Person ab. Für ein »Du«                                                             einen Moment auf den Menschen
                                           angesprochen werden möchten.                                                           Statt »Ich bin nur kurz weg.«                                                       eine gelingende Kommunikation.
brauchen Sie das Einverständnis der                                                     einzulassen. Lassen Sie doch in
                                           Sie tendieren dann meistens dazu,                                                      sagen Sie »Ich schau in der Akte         > Wieso-,  Weshalb-, Warum-
Person! Es ist ein unmittelbares                                                        Ihrem Sprachgebrauch einfach mal
                                           ebenfalls mit dem Vornamen an­-                                                        nach, dann bin ich bei Ihnen.«             Fragen führen die gefragte
Angebot einer Freundschaft und                                                          das Wort »müssen« und »sollten«
                                           gesprochen zu werden und manch­                                                                                                   Person in Bedrängnis, er*sie muss
schafft Vertrautheit. Es vermittelt                                                     weg. Vielleicht stellen Sie fest, dass
                                           mal auch zu einem »Du«. Eine gute                                                      Statt »Das machen wir nachher.«            sich erklären: »Wieso haben Sie
eine unmittelbare Nähe, mit der                                                         sich etwas im Kontakt zu den
                                           Lösung in diesem Fall wäre das                                                         sagen Sie »Frau Müller, gegen              jetzt Hunger?«, »Weshalb haben Sie
man gut umgehen können sollte.                                                          Menschen verändert.
                                           Angebot, den Vornamen mit ei­-                                                         14 Uhr bin ich hier fertig, dann           das gemacht?«
                                           nem »Sie« anzuwenden. Mit dem                                                          können wir …«                            > Wer-, Was-, Wie-, Wo-, Welche-

                                           Vornamen ist man der Person nah                                                                                                   Fragen lassen hingegen Spielraum
                                           und mit dem »Sie« ist man wie­-                             4.                         Bewusstes Sprechen heißt auch,             zum freien Formulieren, hier
                                           der auf Distanz, einem guten Ab­-                Einfache, klare Sprache               da­rauf zu achten, Worte des Krie­ges      geht es um Fakten. »Was möchten
                                           stand und Respekt. Das Gleiche                          benutzen                       und der Gewalt zu vermeiden.               Sie anziehen?«, »Was ist passiert?«
                                           gilt für Sie als Pflegeper­­son, Sie dür-­                                             Flos­keln oder Sätze wie »Heute ist
                                           fen/sollten auch von den zu Pfle­            Vermeiden Sie medizinische Fach­-         ein Bombenwetter«, »auf die Folter       Geschlossenen Fragen hingegen
                                           genden gesiezt werden. Das schafft           begriffe und mehrdeutige Begriffe         spannen«, »Ich habe ein Attentat auf     geben eine kurze, knappe und
                                           auch Ihnen gegenüber A   ­ b­stand           sowie irritierende und verunsi­           Sie vor«, »Ich bringe Sie um die Ecke«   eingeschränkte Antwortmöglich­
                                           und Respekt.                                 chernde Aussagen wie gleich, kurz         oder »Ich habe Frau Maier fertigge-      keit. Sie werden nur mit Ja oder

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                                                                    advita Journal 07 | 21
22                                                                                                        Demenz           Demenz                                                                                                           23

Nicht richtig zuhören oder sich zu                                                                                       dern aufladen, sind sie noch besser
stark auf sich selbst zu konzen­                                                                                         verständlich und führen schneller
trieren, beeinträchtigen dagegen                                                                                         zum Ziel:
die Qualität der Kommunikation
erheblich.

                                                                                                                              PROBLEM­O RIENTIERT              LÖSUNGSORIENTIERT                 LÖSUNGSORIENTIERT
                                                                                                                                                                                                 UND EMOTIONAL
                7.
       Verständniskontrolle
                                                                                                                              »Ziehen Sie die Jacke an,        »Ziehen Sie Ihre warme Jacke      »Ziehen Sie Ihre weiche,
                                                                                                                              damit Sie nicht frieren.«        an, dann ist Ihnen schön warm.«   kuschelige Jacke an, dann ist Ihnen
Wiederholen Sie getroffene Aus­
                                                                                                                                                                                                 schön warm.«
sagen der anderen Person mit ei­ge­-
nen Worten, um zu prüfen, ob
                                                                                passt. Ein Beispiel: Eine Pflegeper­          »Nehmen Sie den Rollator,        »Nehmen Sie Ihren Rollator,       »Nehmen Sie Ihren Freund auf vier
Sie die Person richtig verstanden
                                                                                son stolpert in den Raum und sagt:            damit Sie nicht stürzen.«        dann fühlen Sie sich sicher.«     Rädern, dann fühlen Sie sich
ha­­ben. Das ist wichtig, um Miss­
                                                                                »Ich konnte es nicht abwarten, zu                                                                                sicher.«
verständnisse zu vermeiden. Die
                                                                                Ihnen zu kommen.«
Person fühlt sich wahrgenommen,
                                                        9.                                                                    »Bewegen Sie Ihre Finger,        »Wir machen kleine Übungen        »Wir machen kleine Übungen mit
verstanden und sie spürt, dass
                                                   Gegenseitige                 Nicht gemeint hingegen ist ein                damit sie nicht versteifen.«     mit den Fingern, dann können      den Fingern, damit Sie das Besteck
man ihr aufmerksam zuhört, sie
                                                  Wertschätzung                 Auslachen, ein Sich-lustig-machen,                                             Sie besser zugreifen.«            besser halten können.«
ernst nimmt. »Sie möchten jetzt
                                                                                ein sarkastischer, sexistischer oder
nichts mehr essen?«, »Sie möch­­ten
                                         Egal, ob im Team oder im Kontakt       gar aggressiver Humor. Ein nega­              »Setzen Sie Ihre Brille auf,     »Hier ist Ihre geputzte Brille,   »Hier ist Ihre geputzte Brille, jetzt
sich hinlegen?«
                                         mit dem*der Pflegebedürftigen: Es      tives Beispiel: Eine Person hat sich          Sie sehen sonst nichts.«         jetzt können Sie alles besser     sieht die Welt viel bunter aus, sehen
                                         ist immer von Vorteil, sich gegen­     aus Versehen beim Essen den                                                    erkennen.«                        Sie dort die ersten Blümchen?«
                                         seitig wertzuschätzen, eine positive   Pullover bekleckert: »Schau, wie
                8.                       Rückmeldung zu geben. Du bist          Herr Kaufmann wieder aussieht. Er             »Essen Sie Ihren Teller leer,    »Essen Sie noch ein wenig,        »Essen Sie noch ein wenig, damit
          Empathisch sein                okay, ich bin okay.                    hat seinen Mund nicht gefunden.«              wir wollen doch nichts           damit Sie zu Kräften kommen.«     Sie zu Kräften kommen und wir
                                                                                                                              wegwerfen.«                                                        spazieren gehen können.«
Das Gegenüber in seiner Person           Sagen Sie zum Beispiel »Sie haben
akzeptieren, sich in ihn*sie hinein­     mir beim Wäschelegen sehr geholfen
                                                                                               11.                            »Wo sind denn Ihre               »Hier sind Ihre Hörgeräte,        »Hier sind Ihre Hörgeräte, jetzt
zudenken, zu erspüren und überle­        und wir konnten uns gut austau-
                                                                                            Problem-                          Hörgeräte, sie verstehen         jetzt können Sie mich besser      können Sie Ihre Lieblingsmusik
gen, weshalb diese Person sich           schen.«, um der anderen Person
                                                                                     und ­lösungsorientierte                  mich ja gar nicht.«              hören.«                           besser hören.«
so verhält oder so denkt, ist besser     Ihre Wertschätzung zu zeigen.
                                                                                             Sprache
und hilfreicher, als dieser Person
zu widersprechen und auf der eige­-
                                                                                Es gibt einen kleinen, aber feinen
nen Meinung zu beharren. Stel­-
                                                      10.                       Unterschied zwischen problemori­
len Sie sich vor, die Person weigert
                                               Humor in der Pflege              entierter und lösungsorientierter
sich, sich zu waschen. Statt »Sie
                                                                                Sprache. Die problemorientierte
sollten sich jetzt waschen!« sagen Sie
                                         Lachen ist die beste Medizin!          Sprachen thematisiert die Probleme
besser » Brauchen Sie noch einen
                                         Humor und Heiterkeit steigern im       (z. B. frieren, stürzen, nichts sehen)
Moment, soll ich Sie 10 Minuten allein
                                         Alter die Lebensqualität. Gezielt      und ist eher demotivierend und
lassen?«                                                                                                                                                                                          Wie Sie sehen, gibt es eine ganze
                                         eingesetzter Humor kann manche         wenig zielführend. Die lösungsori­
                                                                                                                                                                                                  Menge Dinge zu beachten. Aber
                                         Situationen entschärfen. Gemeint       entierte Sprache hingegen formu­
                                                                                                                                                                                                  keine Angst: Versuchen Sie es ein­­-
                                         ist hierbei ein aufwertender Humor,    liert das Ziel. Die angesprochene
                                                                                                                                                                                                  fach mal – Sie werden sehen, dass
                                         der dazu einlädt, mit Schwierig­       Person weiß sofort, worum es geht
                                                                                                                                                                                                  sich diese Tipps positiv auf Ihre
                                         keiten besser umgehen zu können.       und was erreicht werden soll. Wenn
                                                                                                                                                                                                  Gesprächssituationen auswirken
                                         Die Voraussetzung ist natürlich,       Sie diese Sätze dann auch noch
                                                                                                                                                                                                  werden!
                                         dass der Humor zu allen Beteiligten    emotional mit Beispielen oder Bil­-

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                                                    advita Journal 07 | 21
24                                                                                               Gesundheit       Portrait                                                                                                 25

                         Verspannungen lösen
                                                                                                                                       Wir wollen
                                                                                                                                   Sie kennenlernen!
                                                 Svenja Teitge
                                                  Marketing

                                                                                                                                         IHRE GESCHICHTE IM PORTRAIT
In der neuen Gesundheits-Rubrik
möchten wir Tipps und Übungen
                                                                                                                                                            Alina Broddack
zur Entspannung im Berufsalltag
                                                                                                                                                       Stellv. Marketingleitung
vorstellen. Besonders der Pflege­                                          Übung 1: Greifen Sie mit Ihren
beruf ist mit körperlicher Anstren­                                        Fingerspitzen Ihre Schultern und
gung verbunden. Aber auch das                                              heben die Arme so hoch, dass sie
lange Sitzen am Schreibtisch kann                                          ungefähr im rechten Winkel zum
zu Beschwerden führen. Die vor­                                            Körper verlaufen.
gestellten Übungen richten sich
bewusst an alle Altersgruppen,
sind ohne besondere Hilfsmittel
möglich und perfekt für Zwischen­
durch geeignet.
In dieser Ausgabe soll es um den
Nacken-Schulterbereich gehen –
eine Körperzone, die wahrschein­
lich viele von uns mit Verspannun­
gen verbinden. Hier stellen wir
zwei einfache Übungen vor, die bei                       Bewegen Sie nun Ihre Arme vor den Körper, sodass
                                                                                                                             Erzählen Sie von sich:
Beschwerden helfen können.                               sich Ihre Ellenbogen berühren. Versuchen Sie danach
                                                                                                                             journal@advita.de
                                                         Ihre Arme in der Rückwärtsbewegung so weit wie
                                                                                                                             Tel 030 437273 162
                                                         möglich nach hinten zu strecken. Die Übung darf gern
                                                         ein Spannungsgefühl des Muskels erzeugen, soll aber
                                                         nicht schmerzen. Wiederholen Sie die Übung zehn
                                                         Mal in einem moderaten Tempo.

                                                                                                                                                                    ri­ose Ankedoten oder einfach Ihre
                                                                                                                             Sind Sie neu bei advita und ganz       ganz persönliche Entwicklung
                                                                                                                             begeistert von Ihrem neuen Arbeit­     bei advita.
                                                                                                                             geber? Oder sind Sie schon viele
                                                                                                                             Jahre dabei und immer noch zu­frie­-   Melden Sie sich unter
                                                                                                                             den? Vielleicht haben Sie auch ein     journal@advita.de oder rufen Sie
                                                                           und senken Sie die Ellenbogen aller­
                                                                                                                             besonders nettes Team oder etwas       uns unter Tel 030 437273 162 an!
                                                                           dings parallel zum Körper auf und
                                                                                                                             Außergewöhnliches bei advita er­-      Wir würden uns freuen, zukünftig
                                      Übung 2: Nehmen Sie wieder die       ab. Auch hier nur so weit, dass die
                                                                                                                             lebt? Dann melden Sie sich bei uns!    noch viele weitere Menschen
                                      Grundhaltung mit den Fingerspitzen   Übung gut tut und nicht schmerzt.
                                                                                                                             Wir freuen uns auf spannende Ein­­-    kennenlernen und im Journal por­-
                                      auf Ihren Schultern ein. Nun heben
                                                                                                                             blicke in Ihren Arbeitsalltag, ku-     traitieren zu dürfen. Bis bald!

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                                   advita Journal 07 | 21
26                                                                                               Lebensgeschichten            Lebensgeschichten                                                                                                    27

                               Ganz schön was
                                erlebt, Alter!
                         EIN BESUCH BEIM AUTOR DR. MALTE KERBER

                                                    Alina Broddack
                                               Stellv. Marketingleitung

                                         Kurzerhand stand ich an einem der
                                         zurückliegenden heißen Sommer­
                                         tage in der dritten Etage des advita
                                         Hauses Matthiasgärten vor seiner
                                         Wohnungstür. Als diese sich öffne­-
                                         te, stand vor mir der Autor: gut                                                                                                                                    gen waren abwechslungsreich und
                                         achtzig Jahre alt, kurze Haare, das                                                                                                                                 sehr farbig, so dass ich gespannt
                                         schmale Gesicht mit deutlichen                                                                                                                                      lauschte. Doch dann wollte ich mehr
                                         Lach- und Kummerfalten gezeich­                                                                                                                                     über den Autoren Malte Kerber
                                         net, mittelgroße leicht gebeugte                                                                                           meines Gegenübers. Wir hatten            er­fahren. »Ich schreibe aktiv, seit ich
                                         Figur. Kaum hatte ich die Wohnung      ist gemütlich, hat eine eigene, fast                                                schnell Vertrauen zueinander ge­won­-    schreiben kann«, erläuterte er mir.
Kürzlich flatterte ein Flyer auf         betreten, waren wir schon in ein       poetische Atmosphäre. Dazu tra­­-                                                   ­nen. Vor mir blätterte sich ein zu      »Schrift, Sprache und Literatur ha­ben
meinen Schreibtisch – feiner Kar­ton,    angeregtes Gespräch verwickelt.        gen auch die Gitarre und der Noten­-                                                 jeder Zeit aktives und interessantes    für mich immer eine große Rolle
kräftige Farben, auf der Vorder­-        »Schauen Sie sich um, fragen Sie!«,    ständer bei, die noch immer – so                                                     Leben auf. Allein sein beruflicher      gespielt. Sie waren auch immer Ge­-
seite das Porträt einer älteren Frau     forderte er mich auf. »Das ist die     verriet er mir – regelmäßig genutzt                                                  Werdegang ist beeindruckend: Ma­-       genstand meiner unterschiedlichen
mit nachdenklichem Lächeln. Es           Wohnung, in die ich im August          werden. Alles erzählt von einem                                                      tro­se bei den Seestreit­kräften/der    beruflichen Tätigkeiten. Bis zu den
schien Werbung für ein gerade er­-       2018 mit meiner Frau eingezogen        gemeinsamen erfüllten und interes­          platz, den er sich eingerichtet hat,     Volksmarine DDR, Ar­beiter, Schrift­    Corona-Jahren war ich aktives schrei­-
schienenes Buch zu sein:                 bin.«                                  santen Leben. Doch dieses Leben             liegt ihm am Herzen. »Langeweile,        setzer und Druckereikorrektor,          bendes und vortragendes Mitglied
Anne. LebensLiebe. Ein Buch von Malte                                           fand im vergangenen Jahr ein Ende.          Langeweile, die kenne ich nicht!«,       Studium der Pädagogik, Deutschen        von Literaturzirkeln oder Literatur­
Kerber. Geschrieben vom 09. April 2020   Ich entdeckte überall kleine und       Seine Frau, Anne Kerber, musste             betonte er, »vieles andere schon,        Sprache und Literatur, Lehrer, Jour­-   studios.« Ich erfuhr, dass er zu­­­neh­
– 23. Februar 2021 in den Matthias­-     große Fotos, Wanderutensilien,         sich nach längerer Krankheit vom            was auch mit den unangenehmen            nalist, Promotion ... Fakten, die       mend nach dem Eintritt ins Renten­
gärten. »Matthiasgärten«, denke ich,     bun­te Aktenordner, Originalbilder,    Leben und ihrem Liebsten                    Seiten des Älterwerdens zu tun hat.«     eine wechselvolle Lebensgeschich­       alter zum literarischen Schrei­ben
»das ist doch unser advita Haus in       Typografiken – letztere eigene Ar­-    verabschieden.                                                                       te erahnen lassen.                      gefunden hatte. »Das hängt auch mit
Berlin-Friedrichshain. Ist ja interes­   ­beiten von Malte Kerber, teils ganz                                               Ich brauchte während unseres Ge­-                                                zum Teil dramatischen Lebensein­
sant! Da hat einer unserer Kunden         aktuell entstandene. Die beiden       »Nun ja, nun wohne ich allein hier «,       ­sprächs immer nur Stichworte zu        »Unterbrechen Sie mich, wenn ich         schnitten zusammen. Landläu­fig
ein Buch geschrieben! Darüber will        kleinen Zimmer verraten viel von      sagte er lächelnd. Vor allem der             nennen, und schon geriet ich wie­der   Sie langweile«, sagte er ab und an       spricht man da häu­fig vom Ver­arbei­-
ich mehr erfahren ...«                    ihrem Bewohner. Die Wohnung           kleine, aber sehr funktionelle Arbeits­­-   in einen interessanten Redestrom        schmunzelnd. Aber seine Erzählun­        t­en. Ich schrieb und schreibe

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                                                           advita Journal 07 | 21
28                                                                                               Lebensgeschichten        Lebensgeschichten                                                                  29

Gedichte, Reiseprosa, kleine Prosa,
short storys, Erzäh­lungen, Tage­
bücher, Liedtexte, Arti­kel. Seit 2000
veröffentlichte ich im Eigenverlag
siebzehn literarische Arbeiten. Der
Engelsdorfer Verlag Leipzig brachte
sieben Bücher von mir heraus. Da­-
run­ter drei Gedichtbände zu den
Themen Deutsch­land, Wandern und
Altersgedichte. Vor kurzem erschien
das schon er­wähnte Buch Anne.
LebensLiebe.«

Auch heute noch schreibt Malte
Kerber Gedichte. Sie helfen ihm, Le­-
bensfragen zu beantworten. Dich­-
ten habe nach seiner Ansicht vor
allem etwas mit verdichten zu tun.
Etwas auf den Punkt bringen. »Ich
                                                                                  ten gemeinsamen Weg, über das
versuche, mit meinen Gedichten
                                                                                  schmerzhafte Abschiednehmen und
die Frage zu beantworten, was mit
                                                                                  darüber, was von einer Lebensliebe
mir geschehen ist und was ich ha­-
                                                                                  bleibt. Das Buch wurde von der
be mit mir geschehen lassen. Alle
                                                                                  ersten bis zur letzten Zeile hier in
meine Gedichte beruhen auf einem                                                                                                          Interesse am Buch?
                                                                                  diesem Zimmer geschrieben. Hier
konkreten Erlebnis. Ich verarbeite                                                                                                        Sie erhalten es im
                                                                                  entwarf ich den Umschlag, gestalte­
so Erfahrungen, die ich machen dur­f­-                                                                                                    gesamten Buchhandel, unter
                                                                                  te den Text grafisch-typografisch,
te und musste – gute wie schlech­                                                                                                         info@engelsdorfer-verlag.de
                                                                                  und auch der Flyer entstand auf mei­-
te.« Kurz hielt er inne, dann fuhr er                                                                                                     oder beim Autor selbst:
                                                                                  nem Bildschirm. Die Geschichte
fort: »Wenn ich auf mein Leben                                                                                                            Dr. Malte Kerber
                                         Ich deutete auf den Flyer mit dem        handelt über weite Strecken auch in
zurückblicke, dann denke ich: Ganz                                                                                                        Tel 030 5334742
                                         Porträt seiner Frau Anne. Er lächelte.   diesem Haus. Das Buch ist auch als
schön was erlebt, Alter! Immer warst                                                                                                      malte.ker@gmx.de.
                                         »Anne und ich, wir haben uns erst        ein würdigender Dank an die Pfle­ge­-
du in Bewegung, hast gesucht und
                                         in unserer zweiten Lebenshälfte ken­-    rinnen und Pfleger gedacht, die
gelernt. Warst politisch Denkender
                                         nengelernt. Ich wollte ihr vieles        während der Abschiedswochen in
und Handelnder, nicht ohne Irr­tü­-
                                         zeigen, was sie in ihrem vorherigen      berührender Weise meiner Frau
mer und Fehler. Hast gelacht und ge­-
                                         Leben nicht erleben konnte. Wir          und mir geholfen hatten.«                                                             Nachdenklich mache ich mich auf
liebt, gesungen und gelesen. Hast
                                         haben unser Leben ausgefüllt. 38-mal                                                                                           den Heimweg. Ich hätte vorher
Leid erfahren und Freude erlebt. Und
                                         waren wir zum Beispiel auf Groß-         Als ich mich von Malte Kerber ver­-                                                   nicht gedacht, dass mir an diesem
das Schönste: Eine Lebensliebe
                                         fahrt, wie die Pfadfinder sagen. Wir     abschiedete, bedankte er sich für                                                     Nachmittag Gedichte vorgelesen
erlebt und gelebt!«
                                         radwanderten rund um Deutsch­            die einfühlsamen Fragen und meine                                                     und Volkslieder angesungen wer­den.
                                         land, bis an das Mittelmeer und zu­-     Geduld beim Zuhören. Lächelnd                                                         Doch einmal mehr ist mir klarge­
                                         rück, von Berlin bis hinter den Po­-     schenkte er mir ein Exem­plar seines                                                  worden, was für ein anspruchsvolles
                                         larkreis in Finnland, rund um die        Buches. Dann lud er mich ein, ihn                                                     Leben die meisten unserer Kund*­­in­-
                                         baltischen Länder, rund um Irland.       wieder zu besuchen, lachte und                                                        nen doch gelebt haben, wie viel
                                         Und waren auch zu Fuß auf langen         sagte: »Und bringen Sie beim näch­-                                                   Lebensreichtum sie im Alter noch
                                         Strecken unterwegs. Vieles davon         sten Besuch das Buch mit, ich                                                         immer in sich tragen und wie viel
                                         erzähle ich in meinem Anne-Buch.         schreibe Ihnen dann noch eine                                                         Wertschätzung und Fürsroge
                                         Und ich erzähle von unserem letz­-       Wid­mung ‘rein!«                                                                      sie verdienen.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                     advita Journal 07 | 21
30                                                 Neues aus den Niederlassungen       Neues aus den Niederlassungen                                                                                     31

                         Basteln in Gotha                                                                     Ausflug ins Grüne
                               Friedrich Roth                                                                                         Juliane Walther
                                Tagespflege                                                                            Pflegedienstleitung Tagespflege in Zschopau

                                                                                                                                                                     Endlich ist das Wetter schön! Wir
                                                Das Team der Tagespflege in der                                                                                      von der Tagespflege in Zschopau
                                                Niederlassung Gotha suchte nach                                                                                      nutzten an einem schönen Mitt­
                                                Ideen, die Tagespflege noch                                                                                          woch im Juni die herrliche Früh­
                                                schöner zu gestalten. Unsere Kol­-                                                                                   lingssonne und fuhren mit einem
                                                leg*in­nen und Klient*in­nen bas­                                                                                    Teil der Klient*innen Richtung
                                                telten gemeinsam wunderschöne                                                                                        Gebirge und entspannten einige
                                                und kreative Darstellungen aus                                                                                       Stunden in der Natur. Herrlich!
                                                Na­turmaterialien wie Holzschei­ben,
                                                Moos und Ästen. Unsere Figuren                                                                                       Am Ausflugsziel angekommen
                                                formten wir gemeinsam aus Salz­-                                                                                     gab es zur Freude aller auch noch
                                                teig. Wir sind sehr stolz auf                                                                                        eine prickelnde Überraschung.
                                                das tolle Ergebnis!                                                                                                  Prost!

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                                                 advita Journal 07 | 21
32                                                                                     Neues aus den Niederlassungen           Neues aus den Niederlassungen                         33

                             DDR-Woche
                          in der Tagespflege
                                                     Juliane Walther
                                      Pflegedienstleitung Tagespflege in Zschopau

Nach unserer Frühlingswoche                                                                                                  Rollstuhl angewiesen sind, organi­
im März starteten wir in der zwei­-                                                                                          sierten wir die Kulturveranstaltung
ten Juniwoche mit dem Thema                                                         Zeitreise mit: Es gab Gesprächsrun­      einfach bei uns vor Ort. Allerlei
»Zeitreise in die DDR« in eine neue                                                 den, wir schauten Bilder an und          Alltagsgegenstände wurden wieder­
spannende Tagespflege-Woche.                                                        schwelgten in Erinnerungen, viele        erkannt und entlockten auch sol­-
                                                                                    teilten persönliche Geschichten,         chen Bewoh­ner*innen ein Schmun­-
Wir boten unseren Gästen jeden          Gestaltung und erinnerten sich an           andere hörten zu. Wir sprachen           zeln, welche sonst eher zurück­
Tag ein abwechslungsreiches             alte Zeiten zurück. Dabei nahmen            über gute und schlechte Zeiten. Das      haltend sind.
Pro­gramm zum Thema an und              wir stets Rücksicht auf Klient*in­-         Highlight war die Fahrzeugschau
schmückten unsere Räume zeitge­         nen, welche mit einem weniger               mit Trabant und Zweitaktern aus pri­-    Die Bilder sprechen für sich. Danke
recht. Auch Bewohner*innen              erfreulichen Blick auf diese beson­         vater Sammlung einer Mitarbeiterin       an alle, die an der Organisation
unserer Niederlassung, welche die       dere Episode der deutschen Ge­              sowie ein DDR-Museums­besuch             und Gestaltung beteiligt waren. Ihr
Tagespflege nicht besuchen, freu­-      schichte zurückblicken. Sensibel            in unserer Tages­pflege. Ganz richtig:   habt unseren Gästen wieder ein be­-
ten sich über die mal etwas andere      nahmen wir unsere Gäste auf die             Da viele der Klient*innen auf den        sonderes Highlight ermöglicht.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                             advita Journal 07 | 21
34                                                                        Neues aus den Niederlassungen   Neues aus den Niederlassungen                                           35

                                                                                                                                                 Rezept Metaxasauce

                          Ein bisschen
                                                                                                                                          Zutaten (für 2 Personen)

                                                                                                                                          >1  Zwiebel

                     Griechenland in Köthen                                                                                               > 1 Knoblauchzehe
                                                                                                                                          > 400 g Pizzatomaten

                                                                                                                                            (Tomatenstücke) aus der Dose
                                                                                                                                          > 150 g Champignons
                                              Ann-Kristin Lange
                                                                                                                                          > 2 EL Tomatenmark
                                             Niederlassungsleitung
                                                                                                                                          > 50 ml Metaxa
                                                                                                                                          > 200 g Schmand oder

                                                                                                                                            Crème fraîche
                                                                                                                                          > Olivenöl zum Andünsten
                                                                                                                                          > Salz, Pfeffer, Gyrosgewürz

                                                                                                                                          Schritt für Schritt

                                                                                                                                          1. Klein geschnittene Zwiebeln
                                                                                                                                             und Champignons in etwas
                                                                                                                                             Olivenöl andünsten. Danach
                                                                                                                                             den Knoblauch zugeben und
                                                                                                                                             kurz mitdünsten.
                                                                                                                                          2. In der Mitte der Pfanne etwas
                                                                                                                                             Platz machen und direkt auf
                                                                                                                                             dem Boden das Tomatenmark
                                                                                                                                             kurz anbraten.
                                                                                                                                          3. Mischung umrühren und
                                                                                                                                             mit Pfeffer, Salz und Gyros­
                                                                                                                                             gewürz würzen.
                                                                                                                                          4. Tomaten zugeben, gut durch­
                                                                                                                                             rühren und etwas einkochen
                                                                                                                                             lassen.
                                                                                                                                          5. Metaxa hinzugeben, etwas
Ausflüge waren aufgrund der Pande­-                                                                                                          ausdünsten lassen und dann
mie in den letzten Mo­­na­­ten für                                                                                                           umrühren.
uns alle Mangelware. Auch unsere                                                                                                          6. Sauce 15–20 Minuten auf
Klient*innen kamen schon lange                                                                                                               mittlerer Hitze einkochen
nicht mehr in den Genuss eines                                                                                                               lassen.
schönen Restaurantbesuchs. Daher                                                                                                          7. Sauce mit dem Pürierstab
organisierten wir in Köthen kurzer­                                                                                                          pürieren.
hand eine kleine kulinarische                                                                                                             8. Schmand/Crème fraîche
Rei­­se nach Griechenland mit allen   Vor allem die Metaxasauce kam bei                                                                      unterrühren und die Sauce
dazugehörigen Köstlichkeiten:         allen sehr gut an. Unsere Kli­                                                                         weiter­köcheln lassen,
Von Bifteki über Gyrossuppe und       ent*innen hatten viel Spaß – und                                                                       bis sie die g­ ewünschte
Tza­tziki bis hin zu Ouzo war alles   auch das Team denkt noch immer                                                                         Konsistenz hat.
dabei, was das Herz begehrt.          gerne daran zurück.                                                                                 9. Noch einmal abschmecken.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                          advita Journal 07 | 21
36                                                                                    Kreativwerkstatt   Kreativwerkstatt                                                            37

                                                                                                                                               Material

                         Das sieht dir ähnlich!
                                                                                                                                               > Karton/Pappe
                                                                                                                                               > Kleber,  Schere
                                                                                                                                               > deckende    Farbe
                                                                                                                                                 (z. B. Acrylfarbe)
                              GELENKFIGUREN, DIE UNS                                                                                           > Pinsel
                                                                                                                                               > ggf. Stifte
                           IRGENDWIE BEKANNT VORKOMMEN                                                                                         > Musterklammern
                                                                                                                                               > spitzer Gegenstand/
                                    Catharina Schewe                                                                                             Skalpell zum einste­
                                       Marketing                                                                                                 chen von Löchern

                                                                                                                            Anleitung

                                                                                                                            1. Zeichnen Sie mt groben Formen die notwendi­-
                                                                                                                               gen Körperteile. Überlegen Sie sich beispielsweise,
                                                                                                                               wieviele Gelenke Ihre Figur benötigt. Reichen
                                                                                                                               Ihnen 2 Beine oder möchten Sie lieber auch Ober-
                                                                                                                               und Unterschenkel trennen?

                                                                                                                              Richtlinie: 1 Kopf, 1 Torso, 2 oder 4 Beinelemente,
                                                                                                                              2 oder 4 Armelemente, ggf. noch 2 Hände und 2 Füße.
                                                       Flexi-Freunde
                                                                                                                              Die Haare können Sie entweder direkt mit dem
                                             Fotos waren gestern! Wie wäre                                                    Kopf zusammen zeichnen oder die Frisur ein­zeln
                                             es denn mal mit beweglichen                                                      anlegen. Durch das Übereinanderkleben lässt
                                             Figürchen von Freunden und der                                                   sich ein leicht dreidimensionaler Effekt er­zie­len.
                                             Familie? Egal, ob für sich selbst                                                Das Hauptelement der Frisur kann da­bei hinter
                                             als Erinnerung, als Geschenk oder                                                den Kopf und Vorderkopfelemente, wie ein Pony,
                                             als kleine Aufgabe in einer Bastel­                                              können auf die Stirn geklebt werden.
                                             runde mit den Lieb­sten – sicher lässt
                                             sich das eine oder andere Schmun­                                              2. Zeichnen oder malen Sie nun die einzelnen ­Körper­-
                                             zeln auf die Gesichter zaubern.                                                   teile an und verzieren Sie Kleidung und Gesicht mit
                                                                                                                               Ihren Zeichenkünsten. Alternativ können Sie
                                             Um Ähnlichkeiten zu erzeugen,                                                     natürlich auch ein Foto für das Gesicht verwenden.
                                             braucht man glücklicherweise kein
                                             Zeichengenie zu sein. Es reicht                                                3. Bohren Sie anschließend kleine Löcher in die ent­-
                                             voll­kommen aus, wenn typische                                                    sprechenden Gelenkstellen. Achten Sie dabei
                                             Klei­dungsstücke der auserwählten                                                 darauf einen Punkt zu wählen, bei dem die ­Klam­-
                                             Person, Frisur, Haarfarbe und                                                     mern beim Aufklappen nicht über den Körper
                                             sonsti­ge körperliche Besonder­hei­                                               hinwegragen.
                                             ten, wie Brillen, Körperschmuck
                                             o. ä. grob wiederzuerkennen sind.                                              4. Setzen Sie nun die Musterklammern in die Löcher
                                             Und – ist Ihnen schon jemand                                                      und ver­binden Sie die einzelnen Körperteile
                                             eingefallen?                                                                      miteinander. Schon ist die Papierpuppe fertig.

advita Journal 07 | 21                                                                                                                                             advita Journal 07 | 21
38                                                                                                        Rätsel   Rätsel                              39

                             Auf Zahlensuche                                                                                    30
                                                   Svenja Teitge
                                                    Marketing

       – ( –4 ) + y                                                                                                             20
     0             Im Rätsel dieser Ausgabe gilt es, die unbekannten Zahlen zu finden,
                                 die sich hinter den advita Buchstaben befinden.

                                     Die obere Aufgabe ist die Aufwärmrunde,
                                                                                                                                13
                         in der zweiten wird es schon kniffliger, hier können auch die Null
                                  und sogar negative Zahlen eingetragen werden.

                           Achtung: Natürlich gilt auch hier Punkt- vor Strichrechnung.
                                                                                                                                ?

                                      Wir wünschen viel Spaß beim Rätseln!                                                                   a+b=?

                                                                                                                            2          83
                                                                   U   ×    × × U             U   ×   U   U   ×
                                                                   U   ×    × U ×             U   U     × ×   U
                                                                   ×    U   U U ×             ×   U   × × U                            36
                                                                   U   ×    × × U             × U     U U ×
                                                                   ×    U   U U ×             × ×     × U U
                                                                   ×    U   × × U             U   U   U × ×                              4
                                                                   U   ×    U U ×             × ×     × U U
                                                                   U    U   U × ×             U ×     × U ×
                                                                   × ×      × U U             U   U   U × ×                            18
                                                                   U ×      U × U             × ×     U × U

                                                                                          Auflösung Mai-Ausgabe:

advita Journal 07 | 21                                                                                                               advita Journal 07 | 21
Sie können auch lesen