WHITEPAPER ALL IP Der Umstieg von ISDN auf ALL IP - Deutsch

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WHITEPAPER ALL IP Der Umstieg von ISDN auf ALL IP - Deutsch
WHITEPAPER ALL IP
Der Umstieg von ISDN auf ALL IP

Deutsch

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WAS BEDEUTET „All IP“?

„IP“ ist die Kurzform für „Internet Protokoll“ und die Bezeich-
nung für ein Netzwerkprotokoll in Datennetzen. Seit mehr als
einem Jahrzehnt laufen die verschiedenen Dienste wie Mobil-
funk, Internet und TV, aber auch gänzlich neue Technologien –
Stichwort „Smart Home“ - auf einem Netzwerk zusammen, des-
sen gemeinsame Sprache das Internet Protokoll ist. Lediglich
die Telefonie ist noch nicht vollständig auf das neue, paket-
orientierte Netzwerk – das sog. „Next Generation Network“ –
umgestellt. Folglich wurden lange Zeit zwei parallele Netzwerk-
strukturen betrieben, mit dem entsprechenden Kosten- und
Wartungsaufwand. „Voice-over-IP“ meint folgerichtig auch die
Umstellung der Sprache, mithin der Telefonie, auf das einheit-
liche IP-Protokoll, neben allen anderen bereits IP-basierten
Diensten. Im Zusammenhang mit der vollständigen Migration
aller Kanäle auf eine paketvermittelnde Netzwerkinfrastruktur,
also der hundertprozentigen Konvergenz der Netze, spricht
man von „All IP“. Die einheitliche Netzinfrastruktur bringt nicht
nur erhebliche Kostenvorteile mit sich, sondern auch völlig neue
technische Möglichkeiten, die noch erläutert werden sollen.

Für Unternehmen ist der Umstieg auf All IP zwar mit Investitio-
nen und einem beträchtlichen technischen Aufwand verbunden,
aber letzten Endes alternativlos, da es langfristig keine ISDN-
Anschlüsse mehr geben wird. Allerdings kann die Umstellung
der Infrastruktur auf verschiedene Weise realisiert werden. Des-
halb ist eine gute Beratung und Planung notwendig, um für je-
des Unternehmen den optimalen Migrationsplan zu entwickeln.

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Frühzünder und Spätstarter:
      Die All IP-Umstellung in Europa

Ähnlich wie bei der flächendeckenden Umstellung            schen Metropolen die Umstellung von ISDN auf IP
von analogen Anschlüssen auf ISDN-Anschlüsse              erfolgt sein. Spanien geht insofern einen anderen
in Deutschland in den 90er-Jahren des letzten             Weg als viele andere europäische Länder, als vor-
Jahrhunderts endet nun erneut eine Ära: in ganz           erst noch keine Tendenzen zu erkennen sind, ISDN
Europa wird auf das Internet–Protokoll (IP) um-           ganz abzuschalten. Allerdings ist Spanien Vorreiter
gestellt. Nach und nach kündigen die Provider             beim Ausbau der Glasfaserverkabelung, so dass
die bestehenden ISDN-Anschlüsse ab und star-              auf jeden Fall eine gute technologische Basis für
ten All-IP-Kampagnen: ob „Adieu RTC“, „Bye-bye            die Umstellung auf All IP gegeben ist.
PSTN“ oder „Het einde van ISDN“ – das Ziel ist in
allen Fällen, unter dem Stichwort „All IP“ auch die       In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist
letzte Bastion der Kommunikation, die Telefonie,          die Migration auf IP im Moment in vollem Gan-
auf das einheitliche Internet-Protokoll umzustel-         ge. Die Deutsche Telekom hat sich ebenfalls zum
len, nachdem andere Medienkanäle wie Internet,            Ziel gesetzt, bis Ende 2018 sämtliche Anschlüsse in
Mobilfunk sowie TV bereits häufig IP-basiert sind.         Deutschland auf IP umgestellt zu haben.
Die Geschwindigkeit, mit der der Umstieg auf IP in        (https://geschaeftskunden.telekom.de/startseite/
den verschiedenen europäischen Ländern vollzo-            festnetz-internet/tarife/290054/ip-basierter-tele-
gen wird, ist dabei höchst unterschiedlich. Wäh-          kom-anschluss.html)
rend manche kleineren Länder wie Mazedonien,
die Slowakei oder Kroatien die Umstellung bereits         Anders Vodafone: der Provider will vor allem sei-
hinter sich haben, geht die Britische Telekom (BT)        nen Unternehmenskunden mehr Zeit verschaffen
davon aus, dass der Wechsel auf das neue Über-            und ISDN-Anschlüsse weiterhin bis 2022, bei Be-
tragungsprotokoll spätestens bis zum Jahr 2025            darf auch darüber hinaus betreiben. Auch kleine-
erfolgen soll.                                            re Anbieter wie z.B. Vereinigte Stadtwerke bieten
(http://www.lightreading.com/ethernet-ip/does-            weiterhin ISDN über den Tarif „media tel ISDN“
bt-lag-european-peers-on-all-ip/a/d-id/716849) .          regional an. Die Swisscom, einer der größten
                                                          Provider in der Schweiz, kündigte den komplet-
Einer der großen Anbieter in Belgien, Proximus,           ten Rückbau der alten Infrastruktur und die voll-
hat angekündigt, dass bis zum Ende des Jahres             ständige Migration auf IP für 2018 an. Österreich
2018 alle Daten über das IP-Netzwerk laufen sol-          war eines der ersten Länder, die den Umbau der
len. Das niederländische Telekommunikationsun-            Netze in Angriff genommen haben – bereits 2014
ternehmen KPN, einer der größte Provider des              mit dem Betreiber A1. Wie in Deutschland ist die
Landes, will nach dem 1.9.2019 keine ISDN-An-             Umstellung aber auch hier dennoch momentan
schlüsse mehr anbieten. Was Frankreich betrifft,           keineswegs abgeschlossen.
so soll im vierten Quartal 2018 in allen französi-

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Welche neuen Möglichkeiten
       eröffnet mir eine All IP-Lösung?

Den Überlegungen zu den Vorteilen – und ggf.               parallel maximal möglichen Gespräche vor. Hinzu
auch Nachteilen – einer Umstellung von ISDN                kommt, dass SIP-Trunks sowohl über Glasfaserver-
auf All IP ist voranzustellen, dass der Wechsel oh-        bindungen als auch über DSL oder WLL (Wireless
nehin alternativlos ist. Es geht also nicht um ein         Local Loop) bereitgestellt werden können, so dass
„entweder / oder“, sondern darum, den Techno-              die Art der Internetanbindung keine Rolle spielt.
logiewechsel so zu vollziehen, dass dessen Vortei-
le maximiert und eventuelle Nachteile minimiert            3. Die Umstellung als Chance - neue Leistungs-
werden. Grundsätzlich bringt ein All IP-Anschluss          merkmale wie Conferencing, Presence & Co: Mit
für Unternehmen die nachfolgenden Vorteile:                einem All IP-Anschluss stehen Unternehmen neue
                                                           Anwendungen zur Verfügung, die mit ISDN nicht
1. Höhere Mobilität durch ortsunabhängige Nut-             umsetzbar wären. Da beispielsweise Mitarbeiter
zung: Ob sich ein Mitarbeiter im Büro, beim Kun-           auch unterwegs unter ihrer Festnetznummer er-
den oder auf dem Flughafen aufhält – sofern ein            reichbar sind, ergeben sich völlig neue Möglichkei-
Breitbandzugang gegeben ist, ist er auf allen ver-         ten der Kommunikation: Telefon- oder Videokon-
fügbaren Geräten unter derselben Festnetznum-              ferenzen können ganz einfach aufgesetzt werden,
mer erreichbar, auf dem Festnetztelefon ebenso             Collaboration und Application Sharing sind prob-
wie auf dem Smartphone. Diese „nomadische Nut-             lemlos möglich. Auf diese Weise wird länder- und
zung“ individueller Telefonnummern bei All IP-             teamübergreifendes Arbeiten vereinfacht und die
Lösungen optimiert die Erreichbarkeit von Mitar-           Effizienz in größeren Teams wesentlich optimiert.
beitern und damit die Arbeitseffizienz.
                                                           4. Der Kostenfaktor: Ganz gleich, ob ein BRI- oder
2. Flexibilität durch beliebige Erweiterbarkeit der        PRI-Anschluss bestand – bisher fielen feste Kosten
Sprachkanäle: Bei ISDN-Anschlüssen ist die An-             für die jeweilige Anzahl an Leitungen an. Anders
zahl der verfügbaren Sprachkanäle von vornherein           bei All IP: Die meisten SIP-Trunk-Anbieter haben
festgelegt. Ein BRI-Anschluss (Basisanschluss oder         pauschal gestaffelte Pakete mit einer geringen
Basic Rate Interface) stellt zwei Sprachkanäle zur         monatlichen Grundgebühr im Angebot.
Verfügung, ein PRI-Anschluss (Primärmultiplex-
anschluss oder Primary Rate Interface) ermöglicht          5. Komplette Virtualisierung möglich – All IP in
das parallele Telefonieren auf 30 Sprachkanälen.           der Cloud: Ein grundlegender Vorteil der Umstel-
Die Entscheidung, wie viele Sprachkanäle für einen         lung auf All IP ist die Möglichkeit, sich für eine
Standort oder eine Niederlassung verfügbar sein            Cloud-Lösung zu entscheiden. Ob man die Hoheit
sollten, musste von der IT-Abteilung im Voraus ge-         über die IT lieber im Hause behalten möchte oder
troffen werden. Anders bei einem All IP-Anschluss,          auslagert, ist letzten Endes eine „Geschmacksent-
der rein theoretisch nach oben wie nach unten fle-          scheidung“. Beide Vorgehensweisen bergen Chan-
xibel angepasst werden kann. Weitere SIP-Sprach-           cen und Risiken. Auf der sicheren Seite ist man,
kanäle können problemlos dazugebucht werden.               wenn man einen Hersteller wählt, dessen Lösung
Die einzige technische Abhängigkeit, die hier ge-          technisch beide Varianten zuläßt, so dass man
geben ist, ist die Bandbreite des Anschlusses. Diese       auch nachträglich von On-Premise auf eine Cloud-
sowie die Anzahl der vom Provider zur Verfügung            Lösung und vice versa umsteigen oder beides
gestellten Telefonnummern gibt die Anzahl der              kombinieren kann.

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Die Schritte einer erfolgreichen
         IP-Umstellung in der Praxis

Während Privatanwender meist nichts von der Ab-           dafür getragen werden, dass alle Anforderungen
schaltung ihres ISDN-Anschlusses und dem Um-              diesbezüglich eingehalten werden. Generell ist der
stieg auf IP-Technologie mitbekommen, erfordert           Nutzen und die Güte einer Cloud-Lösung sehr von
der Technologiewechsel in Unternehmen eine be-            den individuellen Anbietern und deren Lösungs-
wusste Auseinandersetzung mit dem Thema und               paketen abhängig.
eine klare Strategie, um die Umstellung ohne grö-
ßere Probleme bewältigen zu können.

Zunächst einmal muss eine grundlegende Ent-                 Expertentipp: Cloud
scheidung getroffen werden: Bleibt man weiterhin
bei einer On-Premise-Lösung oder gibt es Über-
legungen, die Telefonie in die Cloud auszulagern?           Bei der Entscheidung, die Kommunikationsinfra-
Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nach-             struktur in die Cloud zu verlagern, sind Unterneh-
teile. Der gravierendste Vorteil einer Cloud-Lösung         men auf der sicheren Seite, wenn sie einen Hersteller
                                                            wählen, der sowohl On-Premise-Lösungen als auch
sind die Einsparungen bei der hauseigenen IT-Ab-
                                                            Cloud-Lösungen anbietet.
teilung – sowohl was den Aufwand als auch was
die Kosten anbelangt. Auf der anderen Seite gibt            Das hat zwei Vorteile: zum einen müssen sich die
man damit natürlich die Hoheit über die IT-Infra-           Mitarbeiter in Bezug auf das Look and Feel der End-
struktur zu einem gewissen Teil aus der Hand. Ge-           geräte und der Software nicht umgewöhnen. Zum
rade auch im Rahmen der DSGVO (Datenschutz-                 anderen bleibt man bei der Entscheidung langfristig
                                                            flexibel und kann jederzeit vom einen Modell auf das
grundverordnung) muß bei der Auslagerung der
                                                            andere wechseln.
Kommunikationsinfrastruktur in die Cloud Sorge

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Hat man die Grundsatzentscheidung für eine Mo-             der SIP-Provider Verschlüsselung in Richtung
dernisierung der Kommunikationsinfrastruktur im            Amt? Ist ein SBC (Session Border Controller) im
Unternehmen getroffen, sind beim Umstieg auf IP             Angebot inkludiert? (In diesem Zusammenhang
die folgenden Schritte zu beachten:                        ist zu bedenken, dass bei einigen Herstellern
                                                           ein SBC nicht notwendig oder bereits im Pro-
Auswahl des SIP-Providers, Dimensionierung                 dukt enthalten ist). Verfügt der SIP-Provider über
des Anschlusses:                                           Redundanz-Szenarien wie mehrfache Anbin-
Hatte man bis jetzt einen Analog- oder ISDN-An-            dung oder Fallback? Welche Codecs unterstützt
schluss, so stellt sich die Frage, welchen SIP-An-         der Provider (z.B. G.711A, G.711U, G.729, G.722,
schluss man zukünftig benötigt. Bei der Auswahl            Opus, T.38 etc.)?
des SIP-Providers empfiehlt es sich sorgfältig zu
prüfen, welche unterschiedlichen Amtsanschlüsse           Bei der Dimensionierung der SIP-Anschlüsse ist
und Merkmale via SIP bereitgestellt werden. Der           man grundsätzlich flexibler als bei der alten Tech-
nächstbeste Provider ist häufig nicht die beste            nologie: Für ISDN-Anbindungen standen Primär-
Lösung und die Angebote unterscheiden sich be-            multiplexanschlüsse mit 30 Kanälen oder ISDN-Ba-
trächtlich in punkto Anschlussart, Tarif und Tarif-       sisanschlüsse mit 2 Kanälen zur Verfügung. Diese
details. Hat man sich für eine unabhängige Lösung         wurden mit speziellen Gateways oder ISDN-Karten
entschieden, die eine freie Auswahl des SIP-Trunks        an das TK-System angeschlossen. Für SIP hat man
erlaubt, begibt man sich nicht in eine unnötige           einen (oder mehrere) SIP-Trunks, die über eine
dauerhafte Abhängigkeit zu einem bestimmten               bestehende Datenleitung oder eine vom Provider
SIP-Provider.                                             dedizierte Datenleitung angebunden werden. Hie-
                                                          rüber werden dann alle Sprachkanäle geführt. Die-
Folgende Entscheidungskriterien sollten bei der           se sind prinzipiell unbegrenzt skalierbar.
Wahl des Providers eine Rolle spielen:
• Kann mir der SIP-Provider an meinem(n)                  Eine weitere Überlegung ist die, ob die notwen-
  Standort(en) Leistungen anbieten?                       dige Bandbreite für einen All IP-Anschluss gege-
                                                          ben ist. Letzten Endes ist diese auch abhängig vom
• Sind dedizierte Internetleitungen des SIP-Provi-        Codec, mit dem komprimiert wird. Meist wird der
  ders erforderlich und technisch realisierbar?           Codec G.711 von den SIP-Providern unterstützt
                                                          und für die Anbindung der TK-Anlage an das öf-
• Welche Sicherheitsmechanismen werden vom                fentliche Amt genutzt. Eine grobe Orientierung für
  Provider bereitgestellt? Hat der SIP-Anbieter ei-       die notwendige Bandbreite bei G.711 ist der Wert:
  gene dedizierte Verbindungen für die Anbindung          „100 - 120 kbit/s für ein Gespräch, das mit G.711
  seines Trunks oder wird er über herkömmliche            kodiert ist.“
  Internetverbindungen angebunden? Unterstützt

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Sanfte Migration oder neue TK-Anlage?                      sein: indem einerseits die Möglichkeit der sanften
Der Einstieg in die All IP-Welt kann entweder sofort       Migration gegeben ist, ebenso wie die Möglichkeit
und vollständig oder schrittweise erfolgen. Wäh-           einer nachträglichen Aufrüstung des bereits vor-
rend man im ersten Fall die vorhandene TK-Anlage           handenen VoIP-Gateways zur vollständigen Tele-
komplett durch ein neues IP-fähiges System er-             fonanlage und Unified Communications Lösung.
setzt, schaltet man im zweiten Fall ein VoIP-Gate-         Dann - und nur dann - ist voller Investitionsschutz
way zwischen die klassische TK-Anlage und die              gegeben.
vorhandene ISDN-Leitung, mit dem einerseits der
Anschluss an den SIP-Provider realisiert wird, an-
dererseits aber die vorhandenen, analogen Geräte
wie beispielsweise Türöffner oder Fax durch Ein-              Expertentipp: Sanfte Migration
bindung eines Analogadapters weiterhin benutzt
werden können. Dieser schrittweise Einstieg in
mehreren Innovationsstufen und in einer individu-            Der Vorteil einer sanften Migration liegt auf der
ell gewählten Geschwindigkeit hat den Vorteil, dass          Hand: Umstellung in selbst gewählten Projektpha-
sich das Anfangsinvestment lediglich auf ein VoIP-           sen, keine Ausfälle der Kommunikationsinfrastruktur,
                                                             voller Investitionsschutz.
Gateway beschränkt und damit äußerst überschau-
bar ist. Außerdem sind bei dieser Vorgehensweise             Bei der Auswahl des Herstellers ist darauf zu achten,
keinerlei Eingriffe in den bestehenden Telefonan-             dass die VoIP-Gateways, die zur Kopplung der alten
schluss notwendig. Gerade kleinere und mittlere              Telefonanlage mit dem IP-Netz verwendet werden,
Unternehmen, die erste Erfahrungen in der IP-Welt            gleichzeitig die technische Plattform für eine neue
sammeln wollen, bevor ein radikaler Umbruch ihrer            Kommunikationszentrale mit Unified Communica-
                                                             tion-, oder, in einem weiteren Schritt, App-Funktio-
Kommunikationsinfrastruktur erfolgt, entscheiden
                                                             nalitäten bilden.
sich häufig für diese „sanfte Migration“.
                                                             Auf diese Weise bleiben Unternehmen komplett fle-
Idealerweise ermöglicht die Produktpalette des               xibel in der weitergehenden Modernisierung ihrer
VoIP-Gateway-Herstellers, komplett flexibel im                Unternehmenskommunikation.
Umbau der Telekommunikationsinfrastruktur zu

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Wann empfiehlt sich eine neue TK-Anlage und                 zögerte Datenübertragung zur unvollständigen
worauf muss ich bei der Auswahl achten?                    Übermittlung oder zum Totalausfall führen. Eine
Man sollte dann über eine neue Telefonie-Lösung            Möglichkeit, dies zu verhindern, ist der Einsatz
nachdenken, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist.           des T.38-Protokolls für den Faxversand. Bei der
Das kann durch das Leasingende des bestehenden             Auswahl des Herstellers ist darum darauf zu ach-
Systems gegeben sein, aber auch durch den Ab-              ten, dass T.38 unterstützt wird.
lauf des Wartungsvertrags oder durch das Fehlen
eines Servicepartners für die bestehende Anlage.          • Security: Bei der Umstellung auf All IP spielt der
Ein weiteres Argument für eine neue TK-Anlage               Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle: Durch All
ist der Wunsch, mehr moderne Anwendungen zur                IP muss jede PBX zwangsläufig auch für das In-
Verfügung zu haben, die über das vorhandene                 ternet geöffnet werden. Deshalb ist bei der Aus-
System nicht abgedeckt werden können.                       wahl des Herstellers darauf zu achten, dass alle
                                                            relevanten Sicherheitsprotokolle wie ICE, STUN,
Bei einer Ersetzung der herkömmlichen TK-Anlage             TURN oder DTLS etc. in die Lösungen implemen-
durch ein VoIP-System müssen die Erwartungen                tiert sind.
genau definiert werden. Folgende Punkte sind zu
bedenken:

                                                            Expertentipp: Anbindung analoger Geräte
• Welchen Leistungsumfang hat die bestehende
  Anlage? Welchen Leistungsumfang soll das neue
  System haben?
                                                            Vor allem die Anbindung sicherheitskritischer ana-
                                                            loger Geräte wie Alarmserver, Brandmeldeanlagen,
• Welche weiteren Geräte hängen an der TK-An-               Aufzüge oder EC-Cash-Geräte an die IP-Infrastruk-
  lage (wie beispielsweise Alarmserver, Brandmel-           tur stellt eine besondere technische Herausforde-
  deanlagen, Aufzüge, Frankiermaschinen, EC-                rung dar. Diese müssen auch im Falle eines Strom-
  Cash-Geräte etc.) und welche Möglichkeiten der            ausfalls verlässlich signalisiert werden können.
  Anbindung lässt das neue System zu?                       Dabei muss Sorge dafür getragen werden, dass die
                                                            erforderliche Infrastruktur (Switche, Firewall, Router,
                                                            etc.) entsprechend abgesichert ist.
• Soll jedes einzelne der analogen Geräte durch ein
  IP-fähiges Gerät ersetzt werden oder entscheidet          Alternativ ist es eine Überlegung wert, diese per-
  man sich auch hier für den Weg der „sanften Mig-          sonenbezogenen Alarmierungen auch über den
  ration“ – nämlich die Anbindung durch Analo-              GSM-Weg zu signalisieren. Das sollte man mit den
  gadapter?                                                 relevanten Anbietern der Alarmierungslösung vor-
                                                            ab besprechen. Bei Frankiermaschinen oder EC-
                                                            Cash-Geräten sollte man in Erwägung ziehen, diese
• Sonderfall Fax-Anbindung: Bei der Sprach-Echt-            gleich auf IP umzurüsten. Der gewählte Hersteller
  zeit-Kommunikation über das Internet werden               sollte Analogadapter zur Einbindung analoger Ge-
  Paketverluste hingenommen, da diese teilweise             räte im Portfolio führen. Für Fax-Anbindungen sollte
  überhaupt nicht hörbar sind. Außerdem können              darüber hinaus der Standard T.38 unterstützt wer-
  geringere Verluste durch das menschliche Gehirn           den, der stabile Faxverbindungen über IP-Strecken
                                                            garantiert.
  kompensiert werden. Anders bei Fax-über-Inter-
  net: Hier können Paketverluste oder eine ver-

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WHITEPAPER ALL IP Der Umstieg von ISDN auf ALL IP - Deutsch
Die neue TK-Anlage – Was soll sie leisten:
Pure IP Telefonie? App Plattform? Unified
Communications System?
In den vergangenen 20 Jahren war die Unterneh-
menskommunikation grundlegenden Verände-                  Exptertentipp: Telefoniefunktionen
rungen unterworfen – und die Ansprüche an eine
Telefonanlage wurden neu definiert. Allerdings un-
terscheidet sich das Anforderungsprofil an ein TK-         Telefonie ist nicht gleich Telefonie: In manchen
                                                          Unternehmen und an manchem Arbeitsplatz steht
System von Unternehmen zu Unternehmen und
                                                          weiterhin die traditionelle Telefonie mit den her-
von Branche zu Branche.                                   kömmlichen Anwendungen im Fokus, in anderen
                                                          Unternehmen kommt der Einbindung mobiler Ge-
Es gibt weiterhin Unternehmen, bei denen die tra-         räte ein besonderer Stellenwert zu, wieder ande-
ditionelle Telefonie eine Schlüsselrolle spielt und       re Unternehmen benötigen Spezialtelefone, bei-
bei deren TK-Anlage es folgerichtig darauf an-            spielsweise im Produktionsbereich.
kommt, dass sie alle über die Jahre liebgewonne-
                                                          Bei der Auswahl des Herstellers ist deshalb dar-
nen Funktionen wie Sek-Funktion, Anrufbeantwor-           auf zu achten, dass er ein entsprechendes, breit
ter, Voicemail, Rufumleitung, Rückruf bei Besetzt         aufgestelltes Produktportfolio vorweisen kann, das
etc. bereitstellt – eben nicht mehr über ISDN, son-       über Jahrzehnte liebgewonnene Telefoniefunktio-
dern jetzt über IP. Für solche Unternehmen ist es         nen und gleichzeitig die neuen Anwendungen ab-
wichtig, bei der Auswahl des Herstellers darauf zu        deckt. Außerdem wichtig: Hoher Telefoniekomfort
achten, dass sich hinter der neuen Telefonanlage          und intuitive Bedienbarkeit.
keine Mogelpackung verbirgt – nicht alle neuen
IP-TK-Anlagen halten in diesem Bereich, was sie
auf den ersten Blick versprechen: Einige Hersteller
haben die traditionellen Telefoniefeatures nur par-
tiell in die neuen TK-Anlagen implementiert. Erfah-
rungsgemäß werden weder die Mitarbeiter noch
die verantwortliche IT-Abteilung glücklich, wenn
man vertraute Telefoniefunktionen nicht mehr zur
Verfügung stellen kann.

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WHITEPAPER ALL IP Der Umstieg von ISDN auf ALL IP - Deutsch
Bei anderen Unternehmen unterscheiden sich die              Eine dritte, im Moment noch kleinere Gruppe, die
Anforderungen von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz.             jedoch sicherlich in Zukunft schnell wachsen wird,
Hier gibt es Mitarbeiter, die in der Fertigung ar-          sind die Unternehmen, die eine moderne App Platt-
beiten und robuste Endgeräte mit den norma-                 form wünschen, die auf den ersten Blick wenig mit
len Telefoniefunktionen benötigen, andere, die in           einer herkömmlichen, vertrauten TK-Anlage ge-
der Organisation des Unternehmens arbeiten und              meinsam haben. Funktionen wie Application Sha-
Funktionalitäten wie Videokonferenz oder Chat               ring, Federation, Mobility spielen hier die Hauptrol-
nutzen und wieder andere Abteilungen, die auf die           le. Solche Unternehmen sind oft international mit
komplette Bandbreite moderner Unified Communi-               verteilten Standorten tätig, so dass der enge Wis-
cations-Anwendungen zugreifen möchten. In die-              sensaustausch von geographisch weit verstreuten
sem Fall ist bei der Auswahl der neuen IP-TK-Anlage         Teams im Vordergrund steht. Hier steht die Telefo-
darauf zu achten, dass UC-Funktionen individuell,           nie als Funktion neben vielen anderen Funktionali-
von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz, aufschaltbar sind,        täten, die erst durch die Umstellung von ISDN auf IP
um die Kosten für UC-Lizenzen so gering wie mög-            technisch realisiert werden können.
lich zu halten.

  Expertentipp: UC-Lizenzen

  Flexibilität im Lizenzmodell ist der entscheidende
  Faktor bei der Auswahl des Herstellers:

  Sowohl Hardware- als auch Software- bzw. Unified
  Communications-Lizenzen – wie beispielsweise Vi-
  deo, Application Sharing oder Voicemail - sollten
  bedarfsgerecht und individuell freigeschaltet wer-
  den können. Außerdem ist auf eine übersichtliche
  Lizenzverwaltung und transpartente Abrechnung
  zu achten.

                       Conferencing

                                                                              Video

                                                       10
DAS WICHTIGSTE RUND UM DIE
NEUE IP-LÖSUNG:

- Die gewählte Lösung sollte sowohl in der Cloud als auch als
  On Premise-Lösung betrieben werden können, um jederzeit
  volle Flexibilität zu gewährleisten

- Neben der Vielzahl an modernen UC-Anwendungen sollten
  auch die traditionellen Telefoniefeatures weiterhin durch das
  neue System abgedeckt werden können

- Alle relevanten Sicherheitsprotokolle sollten implementiert sein

- Sanfte Migration sollte möglich sein, um eine Umstellung in
  Projektphasen und ohne Ausfälle zu garantieren

- Unified Communications-Anwendungen sollten von Arbeits-
  platz zu Arbeitsplatz dazu gebucht werden können, ohne dass
  größere Eingriffe in die Infrastruktur notwendig sind

- Einheitliche Software für alle Unternehmensstandorte sollte
  gegeben sein, unabhängig von ihrer Größe

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INNOVAPHONE
Das ist „Pure IP Communications made in                                          Das ist noch „echter inhabergeführter
Germany“ – und das seit jeher.                                                   Mittelstand“.

Schon seit ihrer Gründung im Jahr 1997 hat sich                                  Das Technologieunternehmen ist zu 100 % eigen-
die innovaphone AG auf die Entwicklung und Her-                                  finanziert und die Gesellschafter bilden gleichzeitig
stellung von reinen IP-Kommunikationssystemen                                    das Management-Team. Durch diese Gesellschaf-
spezialisiert. Diese langjährige Erfahrung und in-                               terstruktur wurde und wird das international aus-
tensive Ingenieursarbeit macht die innovaphone                                   gerichtete, unabhängige Unternehmen nachhaltig
PBX zu einer so einzigartigen und durchdachten IP-                               geprägt und hat sich als verlässlicher Partner im
Telefonie- und Unified Communications-Lösung –                                    europäischen Markt etabliert.
auch aus der Cloud.

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