WHITEPAPER ALL IP Der Umstieg von ISDN auf ALL IP - Deutsch
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WHITEPAPER ALL IP Der Umstieg von ISDN auf ALL IP Deutsch GET IN TOUCH innovaphone AG Böblinger Str. 76 Tel. +49 7031 73009-0 info@innovaphone.com 71065 Sindelfingen Fax +49 7031 73009-9 www.innovaphone.com 1
WAS BEDEUTET „All IP“? „IP“ ist die Kurzform für „Internet Protokoll“ und die Bezeich- nung für ein Netzwerkprotokoll in Datennetzen. Seit mehr als einem Jahrzehnt laufen die verschiedenen Dienste wie Mobil- funk, Internet und TV, aber auch gänzlich neue Technologien – Stichwort „Smart Home“ - auf einem Netzwerk zusammen, des- sen gemeinsame Sprache das Internet Protokoll ist. Lediglich die Telefonie ist noch nicht vollständig auf das neue, paket- orientierte Netzwerk – das sog. „Next Generation Network“ – umgestellt. Folglich wurden lange Zeit zwei parallele Netzwerk- strukturen betrieben, mit dem entsprechenden Kosten- und Wartungsaufwand. „Voice-over-IP“ meint folgerichtig auch die Umstellung der Sprache, mithin der Telefonie, auf das einheit- liche IP-Protokoll, neben allen anderen bereits IP-basierten Diensten. Im Zusammenhang mit der vollständigen Migration aller Kanäle auf eine paketvermittelnde Netzwerkinfrastruktur, also der hundertprozentigen Konvergenz der Netze, spricht man von „All IP“. Die einheitliche Netzinfrastruktur bringt nicht nur erhebliche Kostenvorteile mit sich, sondern auch völlig neue technische Möglichkeiten, die noch erläutert werden sollen. Für Unternehmen ist der Umstieg auf All IP zwar mit Investitio- nen und einem beträchtlichen technischen Aufwand verbunden, aber letzten Endes alternativlos, da es langfristig keine ISDN- Anschlüsse mehr geben wird. Allerdings kann die Umstellung der Infrastruktur auf verschiedene Weise realisiert werden. Des- halb ist eine gute Beratung und Planung notwendig, um für je- des Unternehmen den optimalen Migrationsplan zu entwickeln. 2
Frühzünder und Spätstarter: Die All IP-Umstellung in Europa Ähnlich wie bei der flächendeckenden Umstellung schen Metropolen die Umstellung von ISDN auf IP von analogen Anschlüssen auf ISDN-Anschlüsse erfolgt sein. Spanien geht insofern einen anderen in Deutschland in den 90er-Jahren des letzten Weg als viele andere europäische Länder, als vor- Jahrhunderts endet nun erneut eine Ära: in ganz erst noch keine Tendenzen zu erkennen sind, ISDN Europa wird auf das Internet–Protokoll (IP) um- ganz abzuschalten. Allerdings ist Spanien Vorreiter gestellt. Nach und nach kündigen die Provider beim Ausbau der Glasfaserverkabelung, so dass die bestehenden ISDN-Anschlüsse ab und star- auf jeden Fall eine gute technologische Basis für ten All-IP-Kampagnen: ob „Adieu RTC“, „Bye-bye die Umstellung auf All IP gegeben ist. PSTN“ oder „Het einde van ISDN“ – das Ziel ist in allen Fällen, unter dem Stichwort „All IP“ auch die In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist letzte Bastion der Kommunikation, die Telefonie, die Migration auf IP im Moment in vollem Gan- auf das einheitliche Internet-Protokoll umzustel- ge. Die Deutsche Telekom hat sich ebenfalls zum len, nachdem andere Medienkanäle wie Internet, Ziel gesetzt, bis Ende 2018 sämtliche Anschlüsse in Mobilfunk sowie TV bereits häufig IP-basiert sind. Deutschland auf IP umgestellt zu haben. Die Geschwindigkeit, mit der der Umstieg auf IP in (https://geschaeftskunden.telekom.de/startseite/ den verschiedenen europäischen Ländern vollzo- festnetz-internet/tarife/290054/ip-basierter-tele- gen wird, ist dabei höchst unterschiedlich. Wäh- kom-anschluss.html) rend manche kleineren Länder wie Mazedonien, die Slowakei oder Kroatien die Umstellung bereits Anders Vodafone: der Provider will vor allem sei- hinter sich haben, geht die Britische Telekom (BT) nen Unternehmenskunden mehr Zeit verschaffen davon aus, dass der Wechsel auf das neue Über- und ISDN-Anschlüsse weiterhin bis 2022, bei Be- tragungsprotokoll spätestens bis zum Jahr 2025 darf auch darüber hinaus betreiben. Auch kleine- erfolgen soll. re Anbieter wie z.B. Vereinigte Stadtwerke bieten (http://www.lightreading.com/ethernet-ip/does- weiterhin ISDN über den Tarif „media tel ISDN“ bt-lag-european-peers-on-all-ip/a/d-id/716849) . regional an. Die Swisscom, einer der größten Provider in der Schweiz, kündigte den komplet- Einer der großen Anbieter in Belgien, Proximus, ten Rückbau der alten Infrastruktur und die voll- hat angekündigt, dass bis zum Ende des Jahres ständige Migration auf IP für 2018 an. Österreich 2018 alle Daten über das IP-Netzwerk laufen sol- war eines der ersten Länder, die den Umbau der len. Das niederländische Telekommunikationsun- Netze in Angriff genommen haben – bereits 2014 ternehmen KPN, einer der größte Provider des mit dem Betreiber A1. Wie in Deutschland ist die Landes, will nach dem 1.9.2019 keine ISDN-An- Umstellung aber auch hier dennoch momentan schlüsse mehr anbieten. Was Frankreich betrifft, keineswegs abgeschlossen. so soll im vierten Quartal 2018 in allen französi- 3
Welche neuen Möglichkeiten eröffnet mir eine All IP-Lösung? Den Überlegungen zu den Vorteilen – und ggf. parallel maximal möglichen Gespräche vor. Hinzu auch Nachteilen – einer Umstellung von ISDN kommt, dass SIP-Trunks sowohl über Glasfaserver- auf All IP ist voranzustellen, dass der Wechsel oh- bindungen als auch über DSL oder WLL (Wireless nehin alternativlos ist. Es geht also nicht um ein Local Loop) bereitgestellt werden können, so dass „entweder / oder“, sondern darum, den Techno- die Art der Internetanbindung keine Rolle spielt. logiewechsel so zu vollziehen, dass dessen Vortei- le maximiert und eventuelle Nachteile minimiert 3. Die Umstellung als Chance - neue Leistungs- werden. Grundsätzlich bringt ein All IP-Anschluss merkmale wie Conferencing, Presence & Co: Mit für Unternehmen die nachfolgenden Vorteile: einem All IP-Anschluss stehen Unternehmen neue Anwendungen zur Verfügung, die mit ISDN nicht 1. Höhere Mobilität durch ortsunabhängige Nut- umsetzbar wären. Da beispielsweise Mitarbeiter zung: Ob sich ein Mitarbeiter im Büro, beim Kun- auch unterwegs unter ihrer Festnetznummer er- den oder auf dem Flughafen aufhält – sofern ein reichbar sind, ergeben sich völlig neue Möglichkei- Breitbandzugang gegeben ist, ist er auf allen ver- ten der Kommunikation: Telefon- oder Videokon- fügbaren Geräten unter derselben Festnetznum- ferenzen können ganz einfach aufgesetzt werden, mer erreichbar, auf dem Festnetztelefon ebenso Collaboration und Application Sharing sind prob- wie auf dem Smartphone. Diese „nomadische Nut- lemlos möglich. Auf diese Weise wird länder- und zung“ individueller Telefonnummern bei All IP- teamübergreifendes Arbeiten vereinfacht und die Lösungen optimiert die Erreichbarkeit von Mitar- Effizienz in größeren Teams wesentlich optimiert. beitern und damit die Arbeitseffizienz. 4. Der Kostenfaktor: Ganz gleich, ob ein BRI- oder 2. Flexibilität durch beliebige Erweiterbarkeit der PRI-Anschluss bestand – bisher fielen feste Kosten Sprachkanäle: Bei ISDN-Anschlüssen ist die An- für die jeweilige Anzahl an Leitungen an. Anders zahl der verfügbaren Sprachkanäle von vornherein bei All IP: Die meisten SIP-Trunk-Anbieter haben festgelegt. Ein BRI-Anschluss (Basisanschluss oder pauschal gestaffelte Pakete mit einer geringen Basic Rate Interface) stellt zwei Sprachkanäle zur monatlichen Grundgebühr im Angebot. Verfügung, ein PRI-Anschluss (Primärmultiplex- anschluss oder Primary Rate Interface) ermöglicht 5. Komplette Virtualisierung möglich – All IP in das parallele Telefonieren auf 30 Sprachkanälen. der Cloud: Ein grundlegender Vorteil der Umstel- Die Entscheidung, wie viele Sprachkanäle für einen lung auf All IP ist die Möglichkeit, sich für eine Standort oder eine Niederlassung verfügbar sein Cloud-Lösung zu entscheiden. Ob man die Hoheit sollten, musste von der IT-Abteilung im Voraus ge- über die IT lieber im Hause behalten möchte oder troffen werden. Anders bei einem All IP-Anschluss, auslagert, ist letzten Endes eine „Geschmacksent- der rein theoretisch nach oben wie nach unten fle- scheidung“. Beide Vorgehensweisen bergen Chan- xibel angepasst werden kann. Weitere SIP-Sprach- cen und Risiken. Auf der sicheren Seite ist man, kanäle können problemlos dazugebucht werden. wenn man einen Hersteller wählt, dessen Lösung Die einzige technische Abhängigkeit, die hier ge- technisch beide Varianten zuläßt, so dass man geben ist, ist die Bandbreite des Anschlusses. Diese auch nachträglich von On-Premise auf eine Cloud- sowie die Anzahl der vom Provider zur Verfügung Lösung und vice versa umsteigen oder beides gestellten Telefonnummern gibt die Anzahl der kombinieren kann. 4
Die Schritte einer erfolgreichen IP-Umstellung in der Praxis Während Privatanwender meist nichts von der Ab- dafür getragen werden, dass alle Anforderungen schaltung ihres ISDN-Anschlusses und dem Um- diesbezüglich eingehalten werden. Generell ist der stieg auf IP-Technologie mitbekommen, erfordert Nutzen und die Güte einer Cloud-Lösung sehr von der Technologiewechsel in Unternehmen eine be- den individuellen Anbietern und deren Lösungs- wusste Auseinandersetzung mit dem Thema und paketen abhängig. eine klare Strategie, um die Umstellung ohne grö- ßere Probleme bewältigen zu können. Zunächst einmal muss eine grundlegende Ent- Expertentipp: Cloud scheidung getroffen werden: Bleibt man weiterhin bei einer On-Premise-Lösung oder gibt es Über- legungen, die Telefonie in die Cloud auszulagern? Bei der Entscheidung, die Kommunikationsinfra- Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nach- struktur in die Cloud zu verlagern, sind Unterneh- teile. Der gravierendste Vorteil einer Cloud-Lösung men auf der sicheren Seite, wenn sie einen Hersteller wählen, der sowohl On-Premise-Lösungen als auch sind die Einsparungen bei der hauseigenen IT-Ab- Cloud-Lösungen anbietet. teilung – sowohl was den Aufwand als auch was die Kosten anbelangt. Auf der anderen Seite gibt Das hat zwei Vorteile: zum einen müssen sich die man damit natürlich die Hoheit über die IT-Infra- Mitarbeiter in Bezug auf das Look and Feel der End- struktur zu einem gewissen Teil aus der Hand. Ge- geräte und der Software nicht umgewöhnen. Zum rade auch im Rahmen der DSGVO (Datenschutz- anderen bleibt man bei der Entscheidung langfristig flexibel und kann jederzeit vom einen Modell auf das grundverordnung) muß bei der Auslagerung der andere wechseln. Kommunikationsinfrastruktur in die Cloud Sorge 5
Hat man die Grundsatzentscheidung für eine Mo- der SIP-Provider Verschlüsselung in Richtung dernisierung der Kommunikationsinfrastruktur im Amt? Ist ein SBC (Session Border Controller) im Unternehmen getroffen, sind beim Umstieg auf IP Angebot inkludiert? (In diesem Zusammenhang die folgenden Schritte zu beachten: ist zu bedenken, dass bei einigen Herstellern ein SBC nicht notwendig oder bereits im Pro- Auswahl des SIP-Providers, Dimensionierung dukt enthalten ist). Verfügt der SIP-Provider über des Anschlusses: Redundanz-Szenarien wie mehrfache Anbin- Hatte man bis jetzt einen Analog- oder ISDN-An- dung oder Fallback? Welche Codecs unterstützt schluss, so stellt sich die Frage, welchen SIP-An- der Provider (z.B. G.711A, G.711U, G.729, G.722, schluss man zukünftig benötigt. Bei der Auswahl Opus, T.38 etc.)? des SIP-Providers empfiehlt es sich sorgfältig zu prüfen, welche unterschiedlichen Amtsanschlüsse Bei der Dimensionierung der SIP-Anschlüsse ist und Merkmale via SIP bereitgestellt werden. Der man grundsätzlich flexibler als bei der alten Tech- nächstbeste Provider ist häufig nicht die beste nologie: Für ISDN-Anbindungen standen Primär- Lösung und die Angebote unterscheiden sich be- multiplexanschlüsse mit 30 Kanälen oder ISDN-Ba- trächtlich in punkto Anschlussart, Tarif und Tarif- sisanschlüsse mit 2 Kanälen zur Verfügung. Diese details. Hat man sich für eine unabhängige Lösung wurden mit speziellen Gateways oder ISDN-Karten entschieden, die eine freie Auswahl des SIP-Trunks an das TK-System angeschlossen. Für SIP hat man erlaubt, begibt man sich nicht in eine unnötige einen (oder mehrere) SIP-Trunks, die über eine dauerhafte Abhängigkeit zu einem bestimmten bestehende Datenleitung oder eine vom Provider SIP-Provider. dedizierte Datenleitung angebunden werden. Hie- rüber werden dann alle Sprachkanäle geführt. Die- Folgende Entscheidungskriterien sollten bei der se sind prinzipiell unbegrenzt skalierbar. Wahl des Providers eine Rolle spielen: • Kann mir der SIP-Provider an meinem(n) Eine weitere Überlegung ist die, ob die notwen- Standort(en) Leistungen anbieten? dige Bandbreite für einen All IP-Anschluss gege- ben ist. Letzten Endes ist diese auch abhängig vom • Sind dedizierte Internetleitungen des SIP-Provi- Codec, mit dem komprimiert wird. Meist wird der ders erforderlich und technisch realisierbar? Codec G.711 von den SIP-Providern unterstützt und für die Anbindung der TK-Anlage an das öf- • Welche Sicherheitsmechanismen werden vom fentliche Amt genutzt. Eine grobe Orientierung für Provider bereitgestellt? Hat der SIP-Anbieter ei- die notwendige Bandbreite bei G.711 ist der Wert: gene dedizierte Verbindungen für die Anbindung „100 - 120 kbit/s für ein Gespräch, das mit G.711 seines Trunks oder wird er über herkömmliche kodiert ist.“ Internetverbindungen angebunden? Unterstützt 6
Sanfte Migration oder neue TK-Anlage? sein: indem einerseits die Möglichkeit der sanften Der Einstieg in die All IP-Welt kann entweder sofort Migration gegeben ist, ebenso wie die Möglichkeit und vollständig oder schrittweise erfolgen. Wäh- einer nachträglichen Aufrüstung des bereits vor- rend man im ersten Fall die vorhandene TK-Anlage handenen VoIP-Gateways zur vollständigen Tele- komplett durch ein neues IP-fähiges System er- fonanlage und Unified Communications Lösung. setzt, schaltet man im zweiten Fall ein VoIP-Gate- Dann - und nur dann - ist voller Investitionsschutz way zwischen die klassische TK-Anlage und die gegeben. vorhandene ISDN-Leitung, mit dem einerseits der Anschluss an den SIP-Provider realisiert wird, an- dererseits aber die vorhandenen, analogen Geräte wie beispielsweise Türöffner oder Fax durch Ein- Expertentipp: Sanfte Migration bindung eines Analogadapters weiterhin benutzt werden können. Dieser schrittweise Einstieg in mehreren Innovationsstufen und in einer individu- Der Vorteil einer sanften Migration liegt auf der ell gewählten Geschwindigkeit hat den Vorteil, dass Hand: Umstellung in selbst gewählten Projektpha- sich das Anfangsinvestment lediglich auf ein VoIP- sen, keine Ausfälle der Kommunikationsinfrastruktur, voller Investitionsschutz. Gateway beschränkt und damit äußerst überschau- bar ist. Außerdem sind bei dieser Vorgehensweise Bei der Auswahl des Herstellers ist darauf zu achten, keinerlei Eingriffe in den bestehenden Telefonan- dass die VoIP-Gateways, die zur Kopplung der alten schluss notwendig. Gerade kleinere und mittlere Telefonanlage mit dem IP-Netz verwendet werden, Unternehmen, die erste Erfahrungen in der IP-Welt gleichzeitig die technische Plattform für eine neue sammeln wollen, bevor ein radikaler Umbruch ihrer Kommunikationszentrale mit Unified Communica- tion-, oder, in einem weiteren Schritt, App-Funktio- Kommunikationsinfrastruktur erfolgt, entscheiden nalitäten bilden. sich häufig für diese „sanfte Migration“. Auf diese Weise bleiben Unternehmen komplett fle- Idealerweise ermöglicht die Produktpalette des xibel in der weitergehenden Modernisierung ihrer VoIP-Gateway-Herstellers, komplett flexibel im Unternehmenskommunikation. Umbau der Telekommunikationsinfrastruktur zu 7
Wann empfiehlt sich eine neue TK-Anlage und zögerte Datenübertragung zur unvollständigen worauf muss ich bei der Auswahl achten? Übermittlung oder zum Totalausfall führen. Eine Man sollte dann über eine neue Telefonie-Lösung Möglichkeit, dies zu verhindern, ist der Einsatz nachdenken, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist. des T.38-Protokolls für den Faxversand. Bei der Das kann durch das Leasingende des bestehenden Auswahl des Herstellers ist darum darauf zu ach- Systems gegeben sein, aber auch durch den Ab- ten, dass T.38 unterstützt wird. lauf des Wartungsvertrags oder durch das Fehlen eines Servicepartners für die bestehende Anlage. • Security: Bei der Umstellung auf All IP spielt der Ein weiteres Argument für eine neue TK-Anlage Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle: Durch All ist der Wunsch, mehr moderne Anwendungen zur IP muss jede PBX zwangsläufig auch für das In- Verfügung zu haben, die über das vorhandene ternet geöffnet werden. Deshalb ist bei der Aus- System nicht abgedeckt werden können. wahl des Herstellers darauf zu achten, dass alle relevanten Sicherheitsprotokolle wie ICE, STUN, Bei einer Ersetzung der herkömmlichen TK-Anlage TURN oder DTLS etc. in die Lösungen implemen- durch ein VoIP-System müssen die Erwartungen tiert sind. genau definiert werden. Folgende Punkte sind zu bedenken: Expertentipp: Anbindung analoger Geräte • Welchen Leistungsumfang hat die bestehende Anlage? Welchen Leistungsumfang soll das neue System haben? Vor allem die Anbindung sicherheitskritischer ana- loger Geräte wie Alarmserver, Brandmeldeanlagen, • Welche weiteren Geräte hängen an der TK-An- Aufzüge oder EC-Cash-Geräte an die IP-Infrastruk- lage (wie beispielsweise Alarmserver, Brandmel- tur stellt eine besondere technische Herausforde- deanlagen, Aufzüge, Frankiermaschinen, EC- rung dar. Diese müssen auch im Falle eines Strom- Cash-Geräte etc.) und welche Möglichkeiten der ausfalls verlässlich signalisiert werden können. Anbindung lässt das neue System zu? Dabei muss Sorge dafür getragen werden, dass die erforderliche Infrastruktur (Switche, Firewall, Router, etc.) entsprechend abgesichert ist. • Soll jedes einzelne der analogen Geräte durch ein IP-fähiges Gerät ersetzt werden oder entscheidet Alternativ ist es eine Überlegung wert, diese per- man sich auch hier für den Weg der „sanften Mig- sonenbezogenen Alarmierungen auch über den ration“ – nämlich die Anbindung durch Analo- GSM-Weg zu signalisieren. Das sollte man mit den gadapter? relevanten Anbietern der Alarmierungslösung vor- ab besprechen. Bei Frankiermaschinen oder EC- Cash-Geräten sollte man in Erwägung ziehen, diese • Sonderfall Fax-Anbindung: Bei der Sprach-Echt- gleich auf IP umzurüsten. Der gewählte Hersteller zeit-Kommunikation über das Internet werden sollte Analogadapter zur Einbindung analoger Ge- Paketverluste hingenommen, da diese teilweise räte im Portfolio führen. Für Fax-Anbindungen sollte überhaupt nicht hörbar sind. Außerdem können darüber hinaus der Standard T.38 unterstützt wer- geringere Verluste durch das menschliche Gehirn den, der stabile Faxverbindungen über IP-Strecken garantiert. kompensiert werden. Anders bei Fax-über-Inter- net: Hier können Paketverluste oder eine ver- 8
Die neue TK-Anlage – Was soll sie leisten: Pure IP Telefonie? App Plattform? Unified Communications System? In den vergangenen 20 Jahren war die Unterneh- menskommunikation grundlegenden Verände- Exptertentipp: Telefoniefunktionen rungen unterworfen – und die Ansprüche an eine Telefonanlage wurden neu definiert. Allerdings un- terscheidet sich das Anforderungsprofil an ein TK- Telefonie ist nicht gleich Telefonie: In manchen Unternehmen und an manchem Arbeitsplatz steht System von Unternehmen zu Unternehmen und weiterhin die traditionelle Telefonie mit den her- von Branche zu Branche. kömmlichen Anwendungen im Fokus, in anderen Unternehmen kommt der Einbindung mobiler Ge- Es gibt weiterhin Unternehmen, bei denen die tra- räte ein besonderer Stellenwert zu, wieder ande- ditionelle Telefonie eine Schlüsselrolle spielt und re Unternehmen benötigen Spezialtelefone, bei- bei deren TK-Anlage es folgerichtig darauf an- spielsweise im Produktionsbereich. kommt, dass sie alle über die Jahre liebgewonne- Bei der Auswahl des Herstellers ist deshalb dar- nen Funktionen wie Sek-Funktion, Anrufbeantwor- auf zu achten, dass er ein entsprechendes, breit ter, Voicemail, Rufumleitung, Rückruf bei Besetzt aufgestelltes Produktportfolio vorweisen kann, das etc. bereitstellt – eben nicht mehr über ISDN, son- über Jahrzehnte liebgewonnene Telefoniefunktio- dern jetzt über IP. Für solche Unternehmen ist es nen und gleichzeitig die neuen Anwendungen ab- wichtig, bei der Auswahl des Herstellers darauf zu deckt. Außerdem wichtig: Hoher Telefoniekomfort achten, dass sich hinter der neuen Telefonanlage und intuitive Bedienbarkeit. keine Mogelpackung verbirgt – nicht alle neuen IP-TK-Anlagen halten in diesem Bereich, was sie auf den ersten Blick versprechen: Einige Hersteller haben die traditionellen Telefoniefeatures nur par- tiell in die neuen TK-Anlagen implementiert. Erfah- rungsgemäß werden weder die Mitarbeiter noch die verantwortliche IT-Abteilung glücklich, wenn man vertraute Telefoniefunktionen nicht mehr zur Verfügung stellen kann. 9
Bei anderen Unternehmen unterscheiden sich die Eine dritte, im Moment noch kleinere Gruppe, die Anforderungen von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz. jedoch sicherlich in Zukunft schnell wachsen wird, Hier gibt es Mitarbeiter, die in der Fertigung ar- sind die Unternehmen, die eine moderne App Platt- beiten und robuste Endgeräte mit den norma- form wünschen, die auf den ersten Blick wenig mit len Telefoniefunktionen benötigen, andere, die in einer herkömmlichen, vertrauten TK-Anlage ge- der Organisation des Unternehmens arbeiten und meinsam haben. Funktionen wie Application Sha- Funktionalitäten wie Videokonferenz oder Chat ring, Federation, Mobility spielen hier die Hauptrol- nutzen und wieder andere Abteilungen, die auf die le. Solche Unternehmen sind oft international mit komplette Bandbreite moderner Unified Communi- verteilten Standorten tätig, so dass der enge Wis- cations-Anwendungen zugreifen möchten. In die- sensaustausch von geographisch weit verstreuten sem Fall ist bei der Auswahl der neuen IP-TK-Anlage Teams im Vordergrund steht. Hier steht die Telefo- darauf zu achten, dass UC-Funktionen individuell, nie als Funktion neben vielen anderen Funktionali- von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz, aufschaltbar sind, täten, die erst durch die Umstellung von ISDN auf IP um die Kosten für UC-Lizenzen so gering wie mög- technisch realisiert werden können. lich zu halten. Expertentipp: UC-Lizenzen Flexibilität im Lizenzmodell ist der entscheidende Faktor bei der Auswahl des Herstellers: Sowohl Hardware- als auch Software- bzw. Unified Communications-Lizenzen – wie beispielsweise Vi- deo, Application Sharing oder Voicemail - sollten bedarfsgerecht und individuell freigeschaltet wer- den können. Außerdem ist auf eine übersichtliche Lizenzverwaltung und transpartente Abrechnung zu achten. Conferencing Video 10
DAS WICHTIGSTE RUND UM DIE NEUE IP-LÖSUNG: - Die gewählte Lösung sollte sowohl in der Cloud als auch als On Premise-Lösung betrieben werden können, um jederzeit volle Flexibilität zu gewährleisten - Neben der Vielzahl an modernen UC-Anwendungen sollten auch die traditionellen Telefoniefeatures weiterhin durch das neue System abgedeckt werden können - Alle relevanten Sicherheitsprotokolle sollten implementiert sein - Sanfte Migration sollte möglich sein, um eine Umstellung in Projektphasen und ohne Ausfälle zu garantieren - Unified Communications-Anwendungen sollten von Arbeits- platz zu Arbeitsplatz dazu gebucht werden können, ohne dass größere Eingriffe in die Infrastruktur notwendig sind - Einheitliche Software für alle Unternehmensstandorte sollte gegeben sein, unabhängig von ihrer Größe 11
INNOVAPHONE Das ist „Pure IP Communications made in Das ist noch „echter inhabergeführter Germany“ – und das seit jeher. Mittelstand“. Schon seit ihrer Gründung im Jahr 1997 hat sich Das Technologieunternehmen ist zu 100 % eigen- die innovaphone AG auf die Entwicklung und Her- finanziert und die Gesellschafter bilden gleichzeitig stellung von reinen IP-Kommunikationssystemen das Management-Team. Durch diese Gesellschaf- spezialisiert. Diese langjährige Erfahrung und in- terstruktur wurde und wird das international aus- tensive Ingenieursarbeit macht die innovaphone gerichtete, unabhängige Unternehmen nachhaltig PBX zu einer so einzigartigen und durchdachten IP- geprägt und hat sich als verlässlicher Partner im Telefonie- und Unified Communications-Lösung – europäischen Markt etabliert. auch aus der Cloud. Copyright © 2018 innovaphone® AG. (E 06/2018) Irrtümer, Liefermöglichkeiten und technische Änderungen vorbehalten. GET IN TOUCH innovaphone AG Böblinger Str. 76 Tel. +49 7031 73009-0 info@innovaphone.com 71065 Sindelfingen Fax +49 7031 73009-9 www.innovaphone.com 12
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