Wie Tablets, Apps & Co den Schulalltag verändern - VBE Hessen
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Ausgabe 03/19 Digitale Medien: Wie Tablets, Apps & Co den Schulalltag verändern KL A S SEN- B ESUCH ule an einer Pilotsches für „vernetzt Lernen“ Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung Hessen e. V. (VBE) / Lehrergewerkschaft im Deutschen Beamtenbund
Vorwort 3 Mein Liebe Kollegin, lieber Kollege, Online-Portal INHALT 2 für Unterricht und Impressum Schulalltag 25% 4 – 15 Titelthema Rabatt* DIGITALISIERUNG AN DER SCHULE Über 150.000 Materialien der renommierten Verlage 5 Persen, Auer und AOL-Verlag. Stand der Dinge und Erwartungen exklusiv für VBE-Mitglieder auf Lehrerbüro- an die Politik: Unbegrenzte Downloads Einzelmitgliedschaften! Interview mit dem VBE-Landesvorsitzenden und Cloud Bereich zum Speichern von Dokumenten. RABATTCODE 9 Liebe Kollegin, lieber Kollege, Bildung25L für Lehrer Gewinn oder Gefahr? Praktische Tools zum Lehrkräfte über ihre Erfahrungen die „Digitalisierung“ der Schulen ist mittlerweile zu einem Selbstmanagement, auch Bildung25R für Referendare mit digitalen Medien Reizwort geworden. Manche Schulen haben eine super Aus- stattung, aber ein so schlechtes Internet, dass sie diese kaum mit Schüleranbindung. *Gültig bis 28.02.2020 nutzen können. Bei anderen ist es umgekehrt – oder sie ha- 10 ben weder noch. Ein IT-Beauftragter berichtet von täglichen Herausforderungen an seiner Schule Stimmt die Ausstattung, eröffnen sich ganz neue Möglichkei- lehrerbuero.de ten für den Unterricht. Doch hier ist auch Vorsicht geboten: 12 Es geht nämlich nicht darum, den ohnehin hohen Medienkon- KLASSENBESUCH: sum von Kindern und Jugendlichen in den Schulalltag auszu- dehnen. Es geht um den zielgerichteten Einsatz digitaler An der Wiesbachschule wird Technik in der Schule! die Digitalisierung mit Geld und Impressum Engagement vorangetrieben Unsere Titelstrecke beleuchtet Herausforderungen, Chancen und Risiken. So berichten auf den nächsten Seiten Lehrkräfte „Lehrer und Schule“ von ihren Erfahrungen, der IT-Beauftragte der Wiesbachschu- Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), 15 Anzeige le beschreibt seine Aufgaben und der „Klassenbesuch“ er- Landesverband Hessen e. V. Wie die Medienzentren die Schulen laubt einen Einblick in den Alltag an der Wiedbachschule, ei- Herausgeber bei der Digitalisierung unterstützen ner Pilotschule für vernetztes Lernen. Verband Bildung und Erziehung (VBE), Landesverband Hessen e. V. 16 Fest steht aber auch: Die Rahmenbedingungen müssen stim- Schriftleitung Anke Schneider | E-Mail schriftleitung-lus@vbe-hessen.de RECHTSFRAGEN men! Der Digitalpakt ist nur ein Anfang – finanzielle Mittel für Reisen für Lehrer, Schulangehörige Wartung, Software, Nachrüstung und Qualifizierung müssen & Kulturbegeisterte Redaktion 18 dauerhaft gesichert sein. Welche Erwartungen der VBE Hes- Rund-, Städte-, Wander-, Erholungs- und Fernreisen Eva Keller | E-Mail eva.keller@vbe-hessen.de sen hier an die Politik hat, erfahren Sie im Interview mit unse- FORTBILDUNGEN rem Landesvorsitzenden. Zudem erklärt der Leiter des Medi- Reisen Sie über Silvester ab/bis Frankfurt: Lektorat Angela Tüncher | E-Mail angela.tuencher@vbe-hessen.de „Meine eigenen Klasse“, Runder Tisch enzentrums Darmstadt-Dieburg, wie die Medienzentren * Vietnam & Kambodscha für UBUS-Kräfte und andere bereits jetzt Schulen und Lehrkräfte bei der Umsetzung digi- 25.12.19-06.01.2020 ab € 2.738,- p.P. Landesgeschäftsstelle taler Konzepte unterstützen. inkl. Flug, Programm, HP Niedergärtenstraße 9, 63533 Mainhausen-Zellhausen Angebote des VBE Hessen * Birma (Myanmar) T 0 61 82 – 89 75 10, F 0 61 82 – 89 75 11 Dass der Dienstherr die Lehrkräfte mit der Digitalisierung 25.12.19-06.01.2020 ab € 2.964,- p.P. E-Mail info@vbe-hessen.de, Internet www.vbe-hessen.de 20 nicht alleine lässt – dafür setzt sich der VBE Hessen jetzt und inkl. Flug, Programm, HP Art Direktion und Gestaltung AKTUELLES in Zukunft ein. Das verspricht: Fordern Sie jetzt unser aktuelles Programm 2019/2020 Sonnenstaub, Berlin | www.sonnenstaub.com an oder informieren Sie sich unter: www.srd-reisen.de Verlag, Anzeigen und Herstellung 22 Ihre Stefanie Hoffmann SRD Reisen – Ludwigsburg – Wiehl Wilke Mediengruppe GmbH, Oberallener Weg 1, 59069 Hamm VBE-Thema Gewalt gegen Lehrkräfte: Landeskassenwartin des VBE Hessen Telefon: 07141 - 971000 oder 02262 - 717100 info@srd-reisen.de | www.srd-reisen.de Die offizielle Meinung des VBE geben nur gekennzeichnete Verlautbarungen der sat- Eine Umfrage des dbb hessen zungsgemäßen Organe des VBE wieder. Für unverlangte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Ein PS in eigener Sache: Zum 1.12.2019 wird der VBE Hessen Für namentlich gekennzeichnete Beiträge ist der/die Unterzeichnende verantwort- 23 seine Mitgliedsbeiträge anpassen. Zahlen und Erläuterungen lich. Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffentlicht und erheben keinen DAS LETZTE dazu finden Sie auf der Rückseite dieses Heftes. Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtsansprüche können aus der Information nicht hergeleitet werden. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. ISSN: 1860-739X www.vbe-hessen.de
4 Titelthema Digitalisierung „ DAS KULTUSMINISTERIUM MUSS FÜR DIE DIGITALISIERUNG AN SCHULEN VERBINDLICHE STANDARDS DEFINIEREN“ Der Stand der Dinge: ernüchternd. Die Aussicht auf einen zweiten Digitalpakt: ermutigend. Der VBE-Landesvorsitzende Stefan Wesselmann über notwendiges Geld für Ausstattung, Wartung und Qualifizierung von Lehrkräften, soziale Gerechtigkeit und den Streit um WLAN. Interview EVA KELLER dieses Lob ist selbstentlarvend. Dass Schü- ein paar Kilometer weiter aber Schulen mit ler/innen eigene Geräte nutzen, ist für die veralteter Software arbeiten. Zur Verdeutli- Lehrkräfte ja nur eine Behelfslösung. Ein chung: Als ich kürzlich bei einer Fortbildung Dauerzustand darf das auf keinen Fall wer- an einer Schule in Nordhessen meine Power- den, denn das würde die soziale Ungerech- Point-Präsentation starten wollte, war der PC tigkeit verschärfen, sowohl innerhalb einer überfordert. Ich musste dann kurzerhand Schule als auch zwischen Schulen. Die ganze meinen mitgebrachten Laptop einsetzen. Misere mit der Digitalisierung an Schulen Illustrationen: Varijanta; Missbobbit ; Sonja Marterner wird in der forsa-Studie (siehe Artikel Seite 7) Haben Sie Hoffnung, dass sich mit dem Di- mehr als deutlich, nicht mal schnelles Inter- gitalpakt alles zum Guten wendet? Immer- net oder WLAN sind selbstverständlich. Das hin werden fünf Milliarden Euro fließen... ist eines reichen Landes unwürdig! Meine Begeisterung hält sich in Gren- An zahlreichen Schulen benutzen Schüler/ zen. Man könnte sagen: Das Beste am Digi- innen im Unterricht ihre eigenen Smart- Gilt Ihre Diagnose auch durchgängig für talpakt ist, dass Bund und Länder sich nach phones und Tablets, das hat eine vom VBE Hessen? drei Jahren endlich auf die Modalitäten geei- beauftragte forsa-Studie kürzlich gezeigt. In Hessen haben wir in Sachen Digitali- nigt haben! Aber das Geld wird ja gestreckt Und das Hessische Kultusministerium be- sierung einen Flickenteppich von „mittelal- auf fünf Jahre ausgezahlt und fließt fast tont die Vorteile des „bring your own terlich“ bis „zeitgemäß“, da die mehr als 30 komplett in die Ausstattung. Der Digitalpakt device“-Ansatzes. Ist das Ganze so cool Schulträger finanziell unterschiedlich stark ist also nicht mehr als eine Finanzspritze, wie es klingt? sind. Dazu kommt, dass hier und da große denn wir brauchen Geld für den Dreiklang: Stefan Wesselmann: Nein, im Gegenteil, Summen in „Leuchtturm-Schulen“ fließen, Ausstattung, Wartung, Qualifizierung der www.vbe-hessen.de
6 Titelthema Digitalisierung Titelthema Digitalisierung 7 „ INVESTIEREN, Lehrkräfte. Und wir dürfen nicht vergessen: was mit Blick auf den Datenschutz aber hoch „BRING YOUR Es werden hohe Folgekosten für Software- Lizenzen und die Nachrüstung mit neuen problematisch ist. Der Dienstherr überlässt es hier den Lehrkräften, für notwendige Si- OWN DEVICE“ Geräten anfallen. IT-Hardware ist leider cherungsmaßnahmen zu sorgen – und lässt VERTRÄGT INVESTIEREN nicht so langlebig wie früher ein Grundig- sie damit allein. Dazu passt, dass das Land Fernseher... nicht in der Lage oder willens ist, seinen Lehr- SICH NICHT Zuversichtlich stimmt mich allerdings, dass Kultusminister Lorz als KMK-Präsident kräften dienstliche Mail-Adressen zur Verfü- gung zu stellen. So hängt die Situation einer MIT BILDUNGS- INVESTIEREN!“ einen zweiten Digitalpakt angekündigt hat. Schule wieder einmal vom Schulträger ab. Das geht in die richtige Richtung, hoffen wir Immerhin: Mit LANiS gibt es hier einen guten GERECHTIGKEIT das Beste! Ansatz, der weiter ausgebaut und allen Schu- len bekannt gemacht werden sollte. Um Geld aus dem Digitalpakt abzurufen, müssen die Schulen sich mit Mediennut- Wie stehen denn Ihrer Erfahrung nach die zungskonzepten beim Schulträger bewer- Eltern zum Thema Digitalisierung an der Der VBE begrüßt den Digitalpakt II und belegt mit einer ben. Finden Sie das den richtigen Ansatz? Schule? neuen FORSA-Studie die „Digitalisierung im Schneckentempo” Für uns ist zunächst grundlegend, dass Die Erwartungen der Eltern sind häufig das Kultusministerium verbindliche Min- widersprüchlich. Einerseits wünschen sie deststandards formuliert, z.B. dass an allen sich die beste Ausstattung und Medienbil- Schulen schnelles Internet eingerichtet wer- dung für ihr Kind, andererseits wird man- den muss oder dass PC-Arbeitsplätze nicht in cherorts erbittert um das Thema WLAN ge- irgendwelchen Dachkammern unterge- stritten. Die Sorgen der Eltern müssen wir bracht werden, sondern für Räume gesorgt ernst nehmen, denn in der Wissenschaft gibt wird, in denen sich auch arbeiten lässt. Auch es ganz konträre Meinungen über die Auswir- bei der Software sollten nicht die Schulträger kungen des „Elektrosmogs“ auf unsere Ge- entscheiden können, ob sie auf „Open Sour- sundheit. Gesicherte Erkenntnisse werden ce“ setzen oder den Reichtum von Bill Gates wir wohl erst in einigen Jahren haben. mehren. Im Übrigen würde Einheitlichkeit in Deshalb haben wir die Erwartung an die dieser Frage die flächendeckende Fortbil- Politik, dass sie vorsorglich für die bestmög- dung der Lehrkräfte enorm erleichtern. liche Technik an Schulen sorgt – also bei- Ob eine Schule am Ende mit PCs, Note- spielsweise strahlungsarme Geräte und die Der Präsident der Kultusministerkonferenz books oder Tablets arbeitet, ist aus unserer Möglichkeit, das WLAN abzuschalten, wenn (KMK), Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Sicht zweitrangig, allerdings sollten die Schu- es gerade nicht gebraucht wird. Die Landes- Alexander Lorz, hat mit Blick auf den bis 2024 len bei solchen Entscheidungen unbedingt regierung steht außerdem gegenüber den laufenden „Digitalpakt Schule“ klarge- mitreden dürfen. Wie aufwändig das Konzept Lehrkräften und Schüler/innen in der Verant- macht, dass auf diesen ein „Digitalpakt II sein muss, das die Schulen einreichen, darü- wortung, die wissenschaftliche Forschung im oder Ähnliches folgen müsse“. Der Bundes- ber kann man streiten. Wir müssen an den Blick zu behalten und rechtzeitig auf gesi- vorsitzende des VBE, Udo Beckmann, be- Schulen so viele Konzepte schreiben, die viel cherte Erkenntnisse zur Gesundheitsgefähr- grüßt dies, „nicht zuletzt, weil wir diese For- Zeit rauben und dann doch oft nur „schran- dung zu reagieren. derung seit Beginn der Debatte stellen. Nur kiert“ werden. Auf der anderen Seite müssen so können die Gelder verstetigt und die In- die Schulen sich natürlich darüber klar sein, vestitionen damit nachhaltiger gestaltet für welche Zwecke sie welche Ausstattung ha- werden. Die freigegebenen 5,5 Milliarden ben möchten. Es darf nicht passieren, dass Euro, die innerhalb von 5 Jahren investiert teure Technik am Ende verstaubt. werden sollen, sind zwar ein guter Anfang, sie reichen aber nicht aus, um für die Schulen Gehen wir mal raus aus dem Klassenzim- eine quantitativ und qualitativ hochwertige mer und blicken auf den Stand der Digitali- Ausstattung, die regelmäßig von dafür aus- sierung in Lehrerzimmer und Verwaltung: gebildeten Fachkräften gewartet wird, zu si- Was muss sich hier denn noch ändern? chern. Wer heute den richtigen Impuls für die Auch hier ist schnelles Internet zentral. Schule von morgen setzen will, muss Digita- An Schulen, die darüber nicht verfügen, sind lisierung als gemeinsame Herkules-Aufgabe Denn: Nur jede dritte Schulleitung sagt, Verwaltungsrechner bei Software-Updates von Bund, Ländern und Kommunen verste- dass es in allen Klassen- und Fachräumen mitunter über Stunden lahmgelegt. Es geht hen und investieren, investieren, investieren Zugang zum schnellen Internet und WLAN weiter mit fehlenden PC-Arbeitsplätzen für – über 5 Jahre hinaus und auch über die mo- gibt. Und ebenfalls nur jede dritte Schullei- Lehrkräfte an den Schulen. Da gilt leider mentan veranschlagten 5,5 Milliarden Euro tung gibt an, dass es mindestens einen auch der Ansatz „Bring your own device“, hinaus“. In einer im Mai 2019 veröffentlich- Klassensatz an digitalen Endgeräten für die ten, vom Verband Bildung und Erziehung Schülerinnen und Schüler gibt. Die Zahlen (VBE) in Auftrag gegebenen forsa-Umfrage sind im Vergleich zu 2014 deutlich besser zur Digitalisierung an Schulen zeigt, dass In- geworden, zeigen aber auch: Wenn sich die * siehe auch den Infokasten zu LANiS auf Seite 15 vestitionen dringend nötig sind. Digitalisierung an Schulen in der gleichen www.vbe-hessen.de www.vbe-hessen.de
8 Titelthema Digitalisierung Titelthema Digitalisierung 9 GEWINN Geschwindigkeit vollzieht wie in den letzten werden, braucht es endlich mehr als Sonn- 5 Jahren, werden wir erst 2034 erreicht ha- tagsreden und einzelne Leuchtturmprojekte. ben, dass es an allen Schulen einzelne Klas- Was in der Breite funktionieren soll, muss sensätze an digitalen Endgeräten gibt. Dazu auch in der Bandbreite der Möglichkeiten der ODER kommentierte Udo Beckmann, Bundesvor- Schulen gefördert werden. Neben den Gel- sitzender des VBE, bei der telefonischen dern des Bundes für den Digitalpakt braucht Pressekonferenz am 06. Mai 2019: „Um den es dafür kräftige Investitionen der Länder an Schule gestellten Ansprüchen gerecht zu und Kommunen.“ GEFAHR? Wir erstellen zurzeit ein Medienkon- Weitere Kernergebnisse der am 06. Mai 2019 vorgestellten Studie: zept und werden von unserem Medien- zentrum mit Tablets ausgestattet. Alle Apps, die unser Kollegium für sinnvoll • Bring your own device: • Wartung der IT-Infrastruktur: • Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte: erachtet, werden darauf installiert. Ich erhoffe mir davon in erster Linie eine An kaum einer Grundschule, jedem zwei- Zwei von drei Schulleitungen geben an, 72 Prozent der Lehrkräfte bilden sich privat Ergänzung für Freiarbeitsphasen, aber ten Gymnasium und jeder dritten anderen dass sich einzelne Lehrkräfte um die Si- fort, 65 Prozent konnten an Fort- und Weiter- ich möchte die Tablets auch für Recher- Sekundarschulform werden die Geräte der cherheit, Stabilität und Aktualisierung der bildungen teilnehmen und 58 Prozent haben che-Aufgaben nutzen. Auf Tafel und Schülerinnen und Schüler für den Unter- richt genutzt. Allerdings sagen 70 Prozent der Schulleitungen, dass einzelne Kinder IT-Ausstattung kümmern. Das ist im Ver- gleich zu 2014 ein Rückgang um 10 Pro- zentpunkte. Gleichzeitig steigt die Wahr- sich mithilfe von anderen Lehrkräften die notwendigen Kenntnisse angeeignet. MEINUNGEN Kreide möchte ich nicht verzichten. Di- gitale Medien sollen meiner Meinung nach eine sinnvolle, zeitgemäße Ergän- kein Gerät besitzen, 63 Prozent weisen auf die zu hohe Anforderung für Lehrkräfte hin, auf unterschiedlichen Geräten unter- nehmung dieser Aufgaben IT-Fachpersonal allmählich. Gab es das durch 2014 nicht einmal an der Hälfte der Schu- • Ausstattung der Lehrkräfte: An einem Drittel der Schulen gibt es für keine ZUR DIGITALISIERUNG zung im Unterricht bleiben. Elke Heimberger schiedliche Systeme zu erklären. Und die len, geben dies jetzt 59 Prozent der Schul- Lehrkräfte, an knapp der Hälfte für nicht alle Silberbachschule in Taunusstein-Wehen Hälfte der Schulleitungen sagt, dass die leitungen an. und nur an einem Fünftel der Schulen für alle Gefahr des Mobbings steige. Lehrkräfte dienstliche Computer. Und nur an der Hälfte der Schulen haben alle Lehrkräfte eine dienstliche E-Mail-Adresse. Wir haben in jeder Klasse ein Smart- täglich. Wenn Schüler Worte nicht verste- board. Außerdem ermöglicht es uns der hen, finde ich im Internet sofort ein Foto Schulserver, an alle Personen, die zur oder eine Übersetzung in die verschiede- Schule gehören, Mails zu schreiben, von nen Muttersprachen. Manche Materialien, Forderung des Verbandes Bildung und Erzie- Außerdem muss es Anspruch der Kultusmi- Informationen zur forsa-Umfrage finden zu Hause aus Fachräume zu buchen und gerade zum Deutschlernen, sind auch di- hung ist deshalb, ausreichend – und damit nisterien sein, dass alle Lehrkräfte innerhalb Sie auf der Seite des VBE unter: den Klausurplan zu verwalten. Wir kön- gital erhältlich und können online geöff- weit über die Bundesinvestitionen hinaus – ihrer Dienstzeit an von staatlicher Seite an- www.vbe.de/service/meinungsumfragen/ nen Klassen oder Gruppen Dateien zur net werden. Kranke Schüler können sich zu investieren. So kann die dringend benö- gebotenen und bezahlten, qualitativ hoch- digitalisierung-2019/ Verfügung stellen und haben persönliche die Materialien zu Hause ansehen. tigte Infrastruktur bereitgestellt und kön- wertigen und stetig evaluierten sowie ent- Speicherbereiche. nen die Lehrkräfte angemessen ausgestattet sprechend optimierten Fortbildungen teil- Es gibt nur eine Sache, bei der ich sofort und durch IT-Fachpersonal entlastet werden. nehmen können. Ich bereite meinen Unterricht zu Hause zur Kreidetafel zurückkehren möchte: vor, indem ich eine Art Tafelbild oder ein Geometrie! Der digitale Stift hat beim Als Förderschullehrer im inklusiven Arbeitsblatt erstelle und abspeichere. In Zeichnen so viel Versatz, dass man nur Unterricht würde ich es sehr begrü- der Schule öffne ich dieses Dokument und verzweifeln kann. Und wenn wir mit den ßen, wenn man an allen Schulen eine gebe es den Schülern entweder als Hand- Schülern nicht mehr üben, von Hand Krei- Grundausstattung an Tablets hätte. So out oder lasse sie etwas ins Heft abschrei- se, Winkel usw. zu zeichnen, wird keine könnten alle Schüler die digitale Un- ben. Mit einem Schreibprogramm ergän- Handfertigkeit mehr gelernt. terstützung bekommen, die für sie pä- zen wir im Unterricht das Vorbereitete. So dagogisch sinnvoll ist. bereite ich beispielsweise für Mathematik eine Sachaufgabe vor und in der Schule er- Für Schüler mit Förderbedarf müssen arbeiten wir die Rechnung und schreiben im Moment Computer, Laptops etc. ein- sie mit dem digitalen Stift dazu. Oder wir zeln beantragt werden. Und die Soft- füllen zusammen das Arbeitsblatt aus, un- ware, die diese Kinder brauchen, um terstreichen Textpassagen, notieren Er- das Gerät entsprechend ihren besonde- klärungen oder aktivieren einen Link zu ren Bedürfnissen nutzen zu können, einem erklärenden Video. Ich möchte die- muss auch extra beantragt werden. se Möglichkeiten nicht mehr missen! Joachim Trautmann Vor allem als Klassenlehrerin in der Inten- Martina Damm Christoph-Graupner-Schule in Darmstadt sivklasse hilft mir der Internet-Anschluss Alsted-Schule in Mittenaar www.vbe-hessen.de
10 Titelthema Digitalisierung Titelthema Digitalisierung 11 An unserer Schule warten wir schon seit Wenn wir über Digitalisierung reden, dür- „ICH SICHTE DAS ANGEBOT AN längerem auf neue Computer. Diese fen wir mögliche Gesundheitsgefahren wurden bisher nicht ausgeliefert und an- durch WLAN und Funkstrahlung nicht LERNPROGRAMMEN – ÜBER DIE geschlossen, weil es dafür angeblich an tabuisieren. Nicht umsonst raten das Personal mangelt. Vermutlich sind die Bundesamt für Strahlenschutz und das ANSCHAFFUNG ENTSCHEIDEN WIR Geräte schon veraltet, wenn sie endlich Umweltbundesamt dazu, WLAN-Router bei uns ankommen! Über den Personal- vorsorglich nicht in solchen Räumen auf- IM KOLLEGIUM GEMEINSAM“ rat haben wir uns sogar schon an die zu- zustellen, in denen man sich häufig auf- ständige Dezernentin gewandt. Die hält. In der Übersichtsstudie „Biologische Diskrepanz zwischen Worten und Taten und pathologische Wirkungen der Strah- ist so groß: Es wird viel über die neue lung von 2,45 GHz auf Zellen, Fruchtbar- Mit Tablets kann man einfach tolle Dinge Weiterbildung zum IT-Beauftragten der Technik und die damit verbundenen keit, Gehirn und Verhalten“ dokumentiert machen: Im Sachunterricht haben wir mal Lehrkräfteakademie besucht und bin Möglichkeiten für den Unterricht gere- die Diplom-Biologin Isabel Wilke über 100 einen Wetterbericht erstellt – mit einer seitdem offiziell Ansprechpartner für alle det – aber für uns wäre es schon eine Ver- Studien, die Gesundheitsrisiken der Trä- an Alternativen geforscht wird: Die opti- Wetterkarte, über die Wolken hinweg ge- technischen und pädagogischen Fragen besserung, wenn wir wenigstens ange- gerfrequenz und der gepulsten Variante sche VLC/LiFi-Technik (Visible Light Com- zogen sind und einem Film, in dem zwei meiner Kolleginnen und Kollegen. Den messene Lehrer-Arbeitsplätze hätten! WLAN nachweisen. munication) arbeitet mit LED-Lichtwel- Schüler die Vorhersage gesprochen ha- Zeitaufwand bekomme ich vergütet, aber len, die keine zellschädigende Wirkung ben. Internet-Recherchen im Unterricht natürlich mache ich zwischendurch viel Deshalb halte ich auch nichts von dem haben, an einem Stuttgarter Gymnasium sind mit Tablets spontan möglich, weil Kleinkram, den ich nicht aufschreibe. KMK-Beschluss, alle Schulen mit WLAN zu wird diese Technik derzeit in einem For- diese einfach und intuitiv zu bedienen versorgen. Politik und Schulverwaltung schungsprojekt eingesetzt. sind – anders als PCs, die womöglich im Zu meinen Aufgaben gehört auch, das haben eine Verantwortung gegenüber Nebenraum stehen und die man erst große Angebot an Lernprogrammen zu Lehrkräften sowie Schülerinnen und Solange wir die Gesundheitsgefahren hochfahren muss. Und in meiner Kreativ- sichten. Ich mache in Absprache mit Schülern. Natürlich muss Internet an durch WLAN nicht ausschließen können, AG bearbeiten die Schüler Fotos und dre- zwei, drei Kollegen Vorschläge, welche Schulen verfügbar sein. Die Verlegung sollten wir zumindest vorsichtig damit hen kleine Filme, mit den Tablets geht das Lizenzen die Anschaffung lohnen, dann von Glasfaserkabel wäre aber die bessere umgehen und bestimmte Verhaltensre- sogar auf dem Pausenhof. entscheiden wir im Kollegium gemein- Maßnahme: sicherer - schneller - gesün- geln beachten: Leistungsgeregeltes sam. Auf diese Weise können wir alle Kol- der! Hier wird WLAN abgeschaltet und WLAN verwenden. WLAN ausschalten, Welche Möglichkeiten die digitalen Gerä- leginnen und Kollegen mit guten Pro- abgeschirmte Leitungen werden in die wenn wir es gerade nicht nutzen. Endge- te bieten und welchen Anreiz sie für Kin- grammen oder Apps vertraut machen. Räume verlegt. Die Laptops bleiben auf räte nicht permanent eingeschaltet eng der darstellen, die nicht so gerne lernen, Denn mein Eindruck ist, dass Erwachse- ihrem festen Platz. Schüler bewegen sich am Körper tragen. spricht sich im Kollegium zusehends her- ne mehr Scheu vor den Geräten haben Stefanie Frey hin zum Gerät. um. Die Offenheit und das Interesse als die Kinder. VBE Gießen wachsen, vor allem an Apps, die unsere Eine gute Nachricht ist, dass am Fraunho- Karl-Heinz Auel Lehrbücher ergänzen. Ich persönlich sehe den Einsatz pragma- fer Institut für Nachrichtentechnik (HHI) VBE Eder-Schwalm tisch. Für mich sind Tablets und interakti- Das war nicht immer so. Als ich vor gut ve Whiteboards in erster Linie Arbeitsmit- zwei Jahren an die Schule kam, hatte der tel, die unserem heutigen Arbeits- und Ich erwarte, dass außer in moderne Schulträger gerade zwei Whiteboards, Freizeitverhalten entsprechen. Als Lehr- Technik auch in Jobs für IT-Fachleute zwei PCs pro Klasse und einen Klassen- kräfte haben wir aber außerdem den Auf- investiert wird, die direkt an die Schu- satz Tablets angeschafft. Aber nach ei- trag, Kinder und Jugendliche über die len angebunden sind. Die Fachleute nem Pädagogischen Tag zum Kennenler- Möglichkeiten und Gefahren der Digitali- sollten dann bei technischen Proble- nen der Geräte wurden diese nicht weiter sierung aufzuklären. So sollen sie zum men schnell und unbürokratisch hel- beachtet. Kein Wunder, denn die Bedin- Beispiel lernen, dass das Internet weit fen. Zudem sollten qualifizierende gungen für die Nutzung sind nicht gera- mehr ist als YouTube und dass man dort Fortbildungen finanziert werden, die de ideal: Die Whiteboards sind so sper- eine Menge entdecken und lernen kann! verständlich und praxisnah sind. rig, die schiebt man nicht schnell mal für eine Stunde in einen anderen Raum. Und Kai Sonnenhol wer Internet-Zugang braucht, muss mit Hermann-Schafft-Schule in Homberg den Tablets in jenen Teil der Schule wan- dern, wo der Router installiert ist – denn Ich würde gern mit Tablets arbeiten, in den anderen Gebäuden auf unserem da man sie sehr flexibel einsetzen Schulgelände gibt es keinen Empfang. kann. Trotzdem brauchen wir in der WLAN an der ganzen Schule steht des- Grundschule noch Tafel, Arbeitsblät- halb weit oben auf der Wunschliste zur ter und andere Materialien. Wir wer- Digitalisierung! den nach den Sommerferien eine Ro- boter-AG anbieten, denn ein Einblick IT-Beauftragter war ich praktisch von ins Programmieren ist sehr wichtig. dem Moment an, als ich mich nach den Geräten erkundigt habe – die Schullei- Sascha Ziemek, Claudia Meisterfeld tung war froh, einen technikaffinen Kolle- Lehrer und IT-Beauftragter Wolfgang-Fleischert-Schule gen im Haus zu haben. Ich habe dann die an der Wiedbachschule Bad Schwalbach in Melsungen www.vbe-hessen.de www.vbe-hessen.de
12 Klassenbesuch Klassenbesuch 13 Unsere Serie: Schulleiter/innen und dem Leiter des Medien- auf 20 Minuten, für alle Kinder sichtbar. Die zentrums, die daraufhin mit der Entwicklung Kinder schauen Filme über Plastikmüll im KL A S SEN- eines Konzepts beauftragt wurde, saß auch Meer und den CO2-Ausstoß von Autos und Jan Drumla. „Mit dieser Arbeitsgruppe haben Flugzeugen, tauschen sich aus und machen B ESUCH wir den Spieß umgedreht“, blickt er zurück. „Bis dahin hatten die Schulen immer vom Notizen. „Die Kinder nehmen die Inhalte so leichter auf, als wenn sie Texte lesen müssten“, Landkreis die Technik hingestellt bekommen sagt Drumla und verweist auf Probleme mit Wartungsfrei, update-fähig, intuitiv zu und mussten dann zusehen, was sie damit an- der Sprache und der Konzentrationsfähigkeit, bedienen: Das waren die Anforderungen fangen. Aber nun haben wir definiert, was wir die einige Kinder in dieser Gruppe haben. „Ich an die digitale Technik in der Schule. brauchen.“ Dafür recherchierte die AG aus- müsste viel erklären – und am Ende würde uns giebig, besuchte Bildungsmessen, hospitier- die Zeit für das Gespräch fehlen.“ te an Schulen, die schon einen Schritt weiter waren. Nach zwei Jahren stand fest: Die Tech- 20 Minuten sind vorüber, die Gruppenarbeit ist nik sollte wartungsfrei für die Lehrkräfte sein. beendet, und der Lehrer fragt nicht nur: „Habt Sie sollte robust und update-fähig sein. Sie ihr die Aufgaben verstanden?“ Sondern auch: sollte – mit Blick auf Inklusion und Integrati- „Seid ihr mit der Technik zurechtgekommen?“ on – einfach und intuitiv zu bedienen sein, Dann fotografiert er per Tablet eines der hand- damit alle Kinder damit umgehen können. schriftlich ausgefüllten Blätter und lädt das Und: Sie sollte Vernetzung zwischen Schüler/ Dokument auf dem ActivBoard hoch, so dass innen und Lehrkräften ermöglichen. die Kleingruppe ihre Arbeit vorstellen kann. Als sich die Frage stellte, welche Schule mit Digitales Lernen bedeutet an der Wiesbach- diesem Ausstattungskonzept in ein Pilotpro- schule vor allem interaktives Lernen. Dazu ge- jekt gehen würde, zögerte Drumla nicht lan- hört, dass Schüler/innen Dokumente erstellen ge. Von der Entscheidung bis zur Umsetzung – beispielsweise mit Rechenaufgaben oder TABLETS, ACTIVBOARDS UND dauerte es nur wenige Monate – und das, ob- Texten – und teilen, so dass andere daran wei- wohl die Schule kein Medienkonzept in der terarbeiten können, sich daran orientieren Schublade hatte. „Was die ganze Technik oder die Dokumente der anderen kritisch be- JAN DRUMLAS VISION VOM kann und wie wir sie am besten einsetzen, werten können. So sollen die Kinder dazu an- war damals noch gar nicht absehbar. Erst geregt werden, sich aufeinander zu beziehen jetzt könnten wir ein Medienkonzept schrei- und die eigene Arbeit zu reflektieren. KOOPERATIVEN ARBEITEN ben, das auch Gehalt hat“, findet Drumla. Kinder an die digitalen Medien heranführen – das liegt nahe. Die stärkere Motivation der Kin- der, an Tablets zu arbeiten und zu lernen – vor- stellbar. Das differenzierte Unterrichten von An der Wiesbachschule treibt der Rektor die Digitalisierung aus Überzeugung voran. Kindern mit Behinderungen, geringen Das verändert dort einiges, aber längst nicht alles. Denn das Pilotprojekt im Hochtaunuskreis Deutsch-Kenntnissen oder unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten – ebenfalls ein wichti- zeigt auch: Der Weg zur digitalen Schule ist selbst bei guter finanzieller Ausstattung lang – ges Argument. Doch die Erkenntnis, wie die und das ganze Kollegium muss ihn mitgehen. Vernetzung von Tablets, ActivBoards und PCs im Lehrerzimmer den Unterricht und die Orga- Text EVA KELLER nisation des Schulalltags verändern kann, kam erst, als die digitalen Geräte im Haus waren. Jene Schule, die vor zwei Jahren in das „digi- gepinnt, auf dem Regal stehen ein Rechen- Drumla kennt all die Vorbehalte und Sorgen, Ethik-Stunde in der 4. Jahrgangsstufe, Klima- tale Schulzeitalter gestartet“ ist, die in der schieber und Stehordner mit Übungsheften. die viele Lehrkräfte, Eltern und Wissenschaft- schutz steht heute auf dem Plan. Drumla Pressemitteilung des Hessischen Kultusmi- Erst auf den zweiten Blick fällt auf, was die ler/innen gegenüber dem Einsatz digitaler führt vorne am ActivBoard vor, wie die Schü- nisteriums als „Pilotschule für vernetztes Wiesbachschule auf dem Weg ins „digitale Geräte im Unterricht haben. Aber er ist zu ler/innen auf den Tablets durch das Verzeich- Lernen“ gelobt wird und eine „Vorreiterrolle Zeitalter“ zurückgelassen hat: Kreidetafeln. An überzeugt von der Notwendigkeit und dem nis navigieren müssen, um relevante Dateien für andere Schulen in Hessen“ übernehmen deren Stelle hängen in allen Klassenräumen Gewinn für Schüler/innen und Lehrer/innen, zu finden. Fächer – Unterricht – Natur und Jan Drumla ist die Begeisterung anzumerken, Miteinander: Auf den Tablets recherchieren die Kinder, in die soll – jene Schule also begrüßt die Besucher/ interaktive Whiteboards mit Touchscreen, da- als dass er sich davon beirren lassen würde. Umwelt – Info-Plakat. Die Kinder, in Klein- über die vielfältigen Möglichkeiten, Unter- Arbeitsblätter tragen sie innen mit einem großformatigen Mosaikbild neben kleine Tresore mit Tablets darin. Sechs Die Digitalisierung der Wiesbachschule: „Das gruppen an den Tablets, öffnen ein PDF mit richt vorzubereiten und zu gestalten – nicht Ergebnisse ein. im Foyer, auf dem Kinder unter freiem Him- Tablets pro Klasse, um genau zu sein. „Das ist mein Baby“, sagt Drumla und lacht. Links zu Film-Ausschnitten aus Wissenssen- nur mit Buch und Tafelbild, sondern auch mit mel Ball spielen, Handstand machen und zeigt schon, worum es uns geht“, erklärt Jan dungen wie „Wissen macht Ah!“ und „Pur +“. Videos und Apps. Mit der Lern-App Anton zum Schmetterlinge jagen. Auf den Fluren der Drumla, Rektor der Wiesbachschule: „Wir nut- Es war 2013, als Schulleiter/innen aus dem Beispiel, über die jedes Kind die wichtigsten Schulen hängen Mal- und Bastelarbeiten, zen die Tablets zur Gruppenarbeit und zur Dif- Hochtaunuskreis dem Landrat ihre Meinung „Die Videos startet ihr durch einen Doppel- Lernbereiche verschiedener Fächer individu- Fotos: Eva Keller vergessene Jacken und Turnschuhe stapeln ferenzierung, also um einzelnen Kindern die sagten: Unsere Schulen sind toll, aber die klick auf den Link“, erläutert Drumla und teilt ell üben kann, oder mit der Grundschrift-App, sich auf einem Tisch neben dem Werkraum, Möglichkeit zu geben, etwas zu wiederholen technische Ausstattung ist eine Katastrophe Arbeitsblätter aus, auf denen die Schüler/in- bei der die Schüler/innen Buchstaben nach- im Klassenzimmer der 2a sind ein Alphabet- oder zu vertiefen. Die Tablets werden nie Stift, – so der Tenor. In der Arbeitsgruppe aus IT- nen Fragen zu den Videos beantworten sollen. spuren, um sich Bewegungsabläufe und Poster und die Klassenregeln an die Wand Schere und Knete verdrängen!“ Fachleuten, Verwaltungsmitarbeiter/innen, Dann stellt er die Stoppuhr auf dem ActivBoard Buchstabenverbindungen einzuprägen. www.vbe-hessen.de www.vbe-hessen.de
14 Klassenbesuch Titelthema: Digitalisierung 15 Aber: Seine Begeisterung teilen nicht alle an der Schule. Das zeigt sich schon daran, dass und die Skeptiker zu überzeugen (Der Ein- satz der digitalen Geräte erleichtert die Ar- Browser auf die Angebote des Medienzent- rums zu, um Online-Videos zu Grund- „PROGRAMME WIE LANIS ERLEICHTERN DIE KOMMUNIKATION nur rund die Hälfte des Kollegiums Tablets beit und spart Zeit!). schulthemen zu streamen oder interaktive Inhalte aufzurufen. IN DER SCHULE“ Wegen der hohen Kosten für Lizenzen sind an der Wiesbachschule vor allem kostenlose Apps (z. B. vom Grundschulverband) in Ge- Interview EVA KELLER brauch – mit dem Nebeneffekt, dass durch- aus mal ein Werbe-Button aufpoppt. Aber der stets positiv denkende Jan Drumla ge- Die Medienzentren unterstützen Schulen bei der Umsetzung digitaler Konzepte. winnt auch dieser Tatsache noch etwas ab: ˘ berichtet, welche Fortbildungsangebote besonders gefragt sind und Murat Alpoguz „Wenn die Kinder johlen, weil ein beliebtes Computerspiel beworben wird, ist das ein welche digitalen Medien er Lehrkräften ans Herz legt. Gesprächsanlass. Ich mache den Kindern dann klar, dass sie sich von solchen Bannern nicht ablenken lassen sollen und vor allem den Links nicht folgen und am Ende irgend- gramm zum Erstellen digitaler Arbeitsblätter produzieren. Das klingt banal, aber es ist eine welche Käufe tätigen sollen.“ oder haben eher die Medienerziehung im Blick. Bereicherung für den Unterricht, wenn wir in Bei pädagogischen Tagen starten wir Englisch einen Dialog filmen und den gemein- Und trotzdem: Werbefreie Apps wären na- meistens mit einem Impuls-Vortrag und bieten sam besprechen. Oder wenn Schüler zu einer türlich auch Drumla lieber. Weil die oft von in anschließenden Workshops die Möglich- Mathe-Aufgabe eine Erklärvideo erstellen und Schulbuchverlagen und sehr teuer sind, ist keit, Geräte und Programme auszuprobieren. der ganzen Klasse zur Verfügung stellen. Das der Rektor aktuell wieder im Gespräch mit Nur so können die Lehrkräfte feststellen, was sind Kleinigkeiten, nichts Verrücktes – ein- dem Landkreis: über ein Budget für Soft- ihnen liegt und was sich für ihren Unterricht fach Schulalltag im Jahr 2019. Stets positiv: Rektor Drumla kennt die Vorbehalte gegenüber digitalen Geräten und beruhigt: „Tablets werden nie Stift, Schere und Knete verdrängen.“ ware bzw. Lizenzen. Langfristig wünscht er Murat Alpoguz ˘ und ihr Fach eignet. Uns ist es aber auch ein sich zudem Tablets für alle Lehrkräfte und ist Lehrer für Englisch und Ge- großes Anliegen deutlich zu machen, wohin Sozialpädagog/innen an der Wiesbachschu- schichte und leitet (per Abord- eine ganze Schule sich entwickeln kann, wie einsetzt. Und auch mit den ActivBoards Das digitale Tafelbild ist dafür das ein- le, damit diese nicht nur von den vier PCs im nung) das Medienzentrum des also Digitalisierung bei der Organisation des LANiS und fremdeln einige Lehrkräfte noch immer. Was leuchtendste Beispiel – es lässt sich zu Lehrerzimmer, sondern auch von zu Hause Landkreises Darmstadt-Dieburg. Schulalltags hilft. das Schulportal Hessen auch darin liegen könnte, dass alles so Hause vorbereiten, in der Schule aufrufen, ins Netzwerk gehen können. Er stellt klar, Nebenbei bietet er als Referent schnell ging: Als die Lehrkräfte nach den bearbeiten, speichern usw. Wenn es nach dass IT-Beauftragte an den Schulen ein De- Schulungen zu allen möglichen Woran führt da aus Ihrer Sicht für keine LANiS steht für „Leichte Administration Sommerferien 2017 wieder an die Schule ka- Drumla ginge, würden sich Kolleg/innen, putat von mindestens zwei Stunden pro Wo- Aspekten der Digitalisierung an Schule mehr ein Weg vorbei? von Netzwerken in Schulen“. Es ist die men, waren alle Kreidetafeln weg – und sie die gemeinsame Fächer haben, die Arbeit che bräuchten – weil die Honorierung dieser Schulen an. An LANiS der Hessischen Lehrkräfteaka- erste Komponente des neuen „Schulpor- hatten gerade mal zwei Crash-Kurse zum aufteilen: Der eine stellt Aufgaben und In- Arbeit nicht das Zeit-Problem löst. Und er ist demie oder Office 365 von Microsoft, das ei- tal Hessen“ und bezieht sich auf die päd- Umgang mit der neuen Technik hinter sich. fos zusammen, die andere entwirft ein Ta- sich bewusst, dass er selbst und sein Kolle- nige Schulträger schon vorher eingeführt ha- agogische Organisation. So lassen sich felbild, das beide Lehrkräfte dann in De- gium noch Fortbildungen besuchen müssen, ben. Beide Programme sind Lösungen, die per LaNiS Vertretungspläne bereitstellen, Drumla weiß, dass einige Kolleg/innen sich tails auf ihre Lerngruppe anpassen und im wie sie die digitalen Geräte noch besser und die Organisation klassischer Aufgaben er- Daten teilen und Räume in der Schule bu- damals überfahren fühlten. Die alten Tafeln Unterricht aufrufen können. „Effizientes fächerspezifischer einsetzen können. „Ich Herr Alpoguz, ˘ das Fortbildungsangebot leichtern: Es gibt eine Cloud zum Teilen von chen. Außerdem können Lehrkräfte mit neben den ActivBoards in den Klassenzim- und kooperatives Arbeiten in Schulen“, sehe uns noch am Anfang“, bilanziert Jan der Medienzentren Rhein-Main ist beein- Daten, ein Raumbuchungssystem, einen diesem Programm – anstelle von Klas- mern zu belassen, war für ihn trotzdem kei- nennt der Rektor seine Vision. Drumla nach zwei Jahren Arbeit mit dieser druckend. Ist der Wissensdurst unter den Messenger-Dienst für die Kommunikation in- senbüchern – online Kurshefte führen, ne Option: „Vermutlich hätten einige Kolle- digitalen Ausstattung. Lehrkräften so groß? nerhalb einer Schule, einen gemeinsamen z.B. um Anwesenheit, Noten und Unter- gen dann auf das Vertraute zurückgegriffen, Die Gegenwart sieht so aus: Die Lehrkräfte Die Anmeldezahlen zu den Fortbildun- Kalender und vieles mehr. richtsthemen zu verzeichnen. was ja nur menschlich ist. Aber im Sinne der wissen es zu schätzen, dass Tafelbilder auf Die Wiesbachschule, sie ist also tatsächlich gen, die wir in den Medienzentren anbieten, Über beide Plattformen können Lehrkräf- Chancengerechtigkeit müssen wir für Stan- den ActivBoards speicherbar sind. Sie rufen ins „digitale Schulzeitalter“ gestartet. Aber sind eher durchwachsen. Aber bei Fortbil- te wichtige Infos wie Protokolle, Beschlüsse Alle Funktionen von LANiS wurden mit dards sorgen.“ Und so versucht Drumla, den auf den digitalen Tafeln gerne Seiten aus bis die Schule und alle Beteiligten richtig an- dungen an Schulen oder Pädagogischen Ta- oder Konzepte auch von zu Hause abrufen. dem Hessischen Datenschutz abge- Zaghaften die Angst zu nehmen (Das Tablet Lehrbüchern auf, um sie mit der Klasse durch- gekommen sind, wird es noch etwas dauern. gen können wir uns vor Anfragen kaum ret- Das kann allen Beteiligten eine Menge Mails stimmt und geprüft. Als Angebot der funktioniert nicht anders als ein Handy!) zugehen oder greifen über den Internet- ten. Das zeigt uns, dass das Interesse da ist und langwierige Konferenzen ersparen. Lehrkräfteakademie läuft LANiS auf Ser- – nur müssen eben der Termin und der Ort vern der Akademie, so dass Datenschutz passen, damit die Kollegen angesichts ihres Welche Programme oder Apps legen Sie und sichere Datenspeicherung gewähr- Arbeitspensums auch noch einen Nachmit- Lehrkräften und Schulleitungen außerdem leistet sind. Alle hessischen Schulen kön- IM PROFIL tag für eine Fortbildung opfern. ans Herz? nen LANiS kostenfrei benutzen, was bis- Ich werbe immer wieder für digitale Un- lang 450 in Anspruch nehmen. Die Wiesbachschule ist eine Grundschule mit hessischer Schulleiter (IHS) und dem Medien- Konzept zur Ausstattung von Klassenräu- Zu welchen Themen fragen die Schulen terrichtsvorbereitung, die übrigens auch Zeit 200 Schülerinnen und Schülern in Gräven- zentrum des Hochtaunuskreises zurückgeht. men in Grundschulen entwickelte. Der solche internen Fortbildungen oder Päda- spart! Da gibt es verschiedene gute Program- Welche Schritte Schulen dafür unterneh- wiesbach (Hochtaunuskreis). Seit dem Kreis hat schließlich 170 000 € investiert, gogischen Tage denn an? me; gemeinsam ist ihnen, dass man darüber men müssen, wird auf www.lanis-system. Schuljahr 2017/18 ist sie Pilotschule für das Diese hatten eine gemeinsame Arbeits- um in der Wiesbachschule Kreidetafeln Das hängt davon ab, wo die Schule gerade leicht mit den Kollegen kooperieren und sich de beschrieben, außerdem findet man dort Modellprojekt „Vernetztes Lernen“, das auf gruppe mit IT-Fachleuten, Verwaltungsmit- gegen 12 ActivBoards auszutauschen, 66 steht. Das eine Kollegium wünscht sich eine Aufgaben teilen kann. Ich persönlich schätze das Schulungsangebot, das von einstün eine Kooperation von Hochtaunuskreis, arbeiter/innen, Schulleiter/innen und dem Tablets anzuschaffen und für ein leistungs Einführung in den Umgang mit digitalen diese Kultur des Teilens sehr. digen Online-Fortbildungen bis zu ganz dem Kreisverband des Interessenverbands Leiter des Medienzentrums gebildet, die ein fähiges Netzwerk zu sorgen. Tafeln, andere interessieren sich für ein Pro- Außerdem lasse ich Schüler gerne Erklärfilme tägigen Veranstaltungen reicht. www.vbe-hessen.de www.vbe-hessen.de
16 Rechtsfragen Rechtsfragen 17 RECHT PRAKTISCH Handy-Verbot, YouTube-Filme im Unterricht und die Tücken digitaler Schließsysteme: Angela Tüncher (stv. VBE-Landesvorsitzende) und Stefan Wesselmann (VBE-Landesvorsitzender) beantworten Rechts- Presse-Spiegel fragen und geben Tipps rund ums Schulrecht, Dienstrecht und Mai 2019 Personalvertretungsrecht. Der VBE bietet ex klusiv Frankfurter Rundschau für seine Mitglie der auch Thema: Neuland Schule (forsa-Umfrage eine anwaltliche zur Digitalisierung an Schulen) Telefon- Sprechstunde – Erschienen am: 06.05.2019 immer donnerstags von 16 bis 18 RTL / RTL Hessen Uhr unter der N ummer Thema: VBE Hessen warnt vor Fasten 06 9 49 4 00 61 . B itte Mit- im Ramadan Schulrecht gliedsnummer be reit gesendet am: 06.05.2019 halten. An unserer Grundschule häufen sich Unterrichtsstörungen durch Primavera24 Kinder, die Smartphones dabei haben. Im Kollegium gehen die Mei- Thema: Fastenmonat Ramadan nungen auseinander: Einige wollen, dass die Geräte in der Schule Erschienen am: 06.05.2019 ganz verboten sind, einige lehnen ein Verbot aber auch ab. Wenn es ein Handyverbot geben sollte, müssen bzw. dürfen wir dann Kindern Dienstrecht hr-Hörfunk ihr Smartphone abnehmen? Thema: Die Studie des Rats für kulturelle YouTube ist ja eine wahre Fundgrube für den Unterricht: Erklär- und Bildung zur YouTube-Nutzung Dokumentarfilme für alle möglichen Themen. Wie kann ich aber Gesendet am: 25.05.2019 In der „Handreichung zum Jugendmedienschutz“ (Stand: August sicher sein, dass ich diese auch im Unterricht zeigen darf? 2017) fordert das Hessische Kultusministerium für die Nutzung von Mobiltelefonen die Vereinbarung klarer (Verhaltens-)Regeln und die Juni 2019 Auseinandersetzung mit Risiken, um Störungen des Unterrichts und Diese Frage kann hier leider nicht umfassend beantwortet werden. Es des Schulalltags sowie strafbare Handlungen (zum Beispiel Cyber Personalvertretungsrecht gibt zu wenige eindeutige rechtliche Regelungen, zu viele unter- dpa, Gießener Allgemeine, mobbing, Missbrauch persönlicher Daten, Austausch jugendge schiedliche juristische Auslegungen und keine „höchstrichterliche“ news4teachers.de, rtl.de, fährdender oder anderer strafbarer Inhalte) so weit wie möglich zu Unsere Schule erhält einen Neubau. Dieser wird vom Schulträger mit Rechtsprechung. Grundsätzlich gilt, dass legale Inhalte aus dem In- Offenbach Post vermeiden. Eine entsprechende Regelung erfolgt in der Schulord- einem digitalen Schließsystem ausgestattet. Das ist zwar praktisch, ternet im Unterricht „gestreamt“ werden dürfen. „Streamen“ heißt, Thema: Datenschützer kritisiert nung. Zuständig ist dafür nach dem Hessischem Schulgesetz (HSchG) wenn bei einem „Schlüsselverlust“ nicht mehr alle Schlösser ausge- "online" zeigen, ohne Zwischenspeicherung. Zudem stellt sich aber WhatsApp an Schulen die Schulkonferenz. Schulelternbeirat und Schülerrat sind vor der tauscht werden müssen, aber so kann auch kontrolliert werden, wer immer die Frage, ob denn der Inhalt wirklich legal im Netz steht. Erschienen am: 24.06.2019 Entscheidung anzuhören. Eine mögliche Regelung könnte sein, dass sich wie lange wo aufhält. Wie können wir das verhindern? Wenn beispielsweise eine lehrreiche Dokumentarsendung bei YouTu- sich Mobiltelefone nur ausgeschaltet im Ranzen befinden dürfen be zu finden ist, bei der z. B. das Senderlogo der ARD zu sehen ist, Gießener Allgemeine (Nutzungsverbot). Ein generelles Handyverbot (also schon die bloße handelt es sich ganz klar um einen illegalen Beitrag, denn Mitschnitte Thema: Zeugnisse: Vorwürfe sind Mitnahme in die Schule) wird von Seiten des HKM als rechtlich be- Das Hessische Personalvertretungsgesetz (HPVG) regelt, dass die aus Fernsehen und Radio dürfen nur für private Zwecke angefertigt unangebracht denklich gesehen. „Einführung, Anwendung, wesentliche Änderung oder Erweiterung werden. Schaut man diese Filme aber direkt auf den Seiten der öffent- Erschienen am: 25.06.2019 von technischen Einrichtungen, die dazu geeignet sind, das Verhal- lich-rechtlichen Sender, z.B. KiKa oder WDR, ist das rechtlich kein Wird gegen die beschlossene Schulordnung verstoßen, kann das ten oder die Leistung der Beschäftigten zu überwachen“ mitbestim- Problem. In jedem Fall ist bei einer unterrichtlichen Nutzung von Werra-Rundschau: Mobiltelefon von der Lehrkraft bis zum Ende des Schultages aufbe- mungspflichtig ist. Um zu verhindern, dass „Bewegungsprotokolle“ Werken das Urheberrechtsgesetz (UrhG) zu beachten. Thema: Ferien: Experte rät, wahrt werden. Hier ist zu beachten, dass das Gerät vom Kind selbst erstellt werden, ist also zu fragen, wer Zugriff auf die Daten hat und • Kindern Erholungszeit zu gewähren abgeschaltet und dann an die Lehrkraft übergeben wird (Achtung der wie diese geschützt werden. Die Anlage an sich wird vermutlich kaum TIPP: Erschienen am: 28.06.2019 Persönlichkeits- und Datenschutzrechte). zu verhindern sein, wenn der Schutz vor Datenmissbrauch gesichert Begeben Sie sich rechtlich nicht unnötig auf „dünnes Eis“ und greifen ist (bzw. erscheint). Sie lieber auf das große Angebot der hessischen Medienzentren zurück. Offenbach Post u.a. TIPP: Hier können Sie sicher sein, dass alle rechtlichen Ansprüche geklärt sind. Zeitungen der Ippen-Gruppe Falls die „Handreichung zum Jugendmedienschutz“ nicht in der Schu- Thema: Rückblick aufs Schuljahr 2018/19 Illustrationen: Sonja Marterner le verfügbar sein sollte, kann sie hier heruntergeladen werden: RECHTSQUELLEN: Weitere Informationen zum Einsatz von Filmen im Unterricht finden Erschienen am 29.06.2019 https://kultusministerium.hessen.de/publikationen-a-z § 74 Abs. 1, Punkt 17 HPVG Sie auch hier: www.filme-im-unterricht.pdf RECHTSQUELLEN: RECHTSQUELLE: § 129 Nr. 12 HSchG § 60a UrhG § 110 Abs. 3 HSchG § 122 Abs. 5 Satz 2 www.vbe-hessen.de www.vbe-hessen.de
18 VBE-Fortbildungen VBE-Fortbildungen 19 FORTBILDUNGSREIHE VBE HESSEN STEHT UBUS- „MEINE EIGENE KLASSE“ DES KRÄFTEN BEIM RUNDEN TISCH JUNGEN VBE IST GESTARTET REDE UND ANTWORT Die Tücke liegt… in der Praxis. Diese Erfah- – und Dams riet dazu, diese Aufgabe unbe- Im Nu ausgebucht und eine lange Warte- Was bleibt: der Wunsch der UBUS-Kräfte rungen machen viele Lehrkräfte, die nach dingt zu übertragen, um Vorwürfen der In- liste: Die VBE-Veranstaltung für UBUS- nach Vernetzung und Austausch. Der VBE Studium und Referendariat erstmals eine transparenz oder gar Geldverschwendung Kräfte in Rödermark war von Anfang an auf Hessen will und wird seinen Teil dazu beitra- Klassenführung übernehmen und da weit vorzubeugen. Tipps gab es ferner für kon enormes Interesse (über den Landkreis Of- gen: Die nächsten Runden Tische für UBUS- mehr als didaktische und pädagogische Fä- fliktreiche Elterngespräche (nie alleine füh- fenbach hinaus) gestoßen, und auch beim Kräfte sind in Planung. higkeiten unter Beweis stellen müssen. ren!), Klassenfahrten (Einverständnis bzgl. Treffen am „Runden Tisch“ am 20. Mai eke Was sollte ich bei der Organisation eines El- der Kosten schriftlich geben lassen!), zur 2019 an der Trinkbornschule zeigte sich: ternabends beachten? Soll ich der Whats- Beteiligung an Elternabenden (Vorträge z. B. Der Bedarf an verbindlichen Auskünften App-Elterngruppe beitreten? Wie verhalte zu Suchtprävention als „Lockmittel“ vor die ist ebenso groß wie das Bedürfnis, sich ich mich, wenn Elterngespräche ausufern Tagesordnung schalten) und Hospitanzen über die eigenen Arbeitsbedingungen aus- und doch zu keinem Ergebnis führen? Um von Eltern (sind erlaubt, und manchmal sehr zutauschen. Fragen wie diese kreiste die Fortbildung „El- sinnvoll!). ternarbeit“, die der Junge VBE im Rahmen Referent Christian Keller (VBE Offenbach) Eine Auswahl der der Reihe „Meine eigene Klasse“ am 27. Mai erklärte zunächst den rechtlichen Rahmen, VBE-Fortbildungen im 2019 in Zwingenberg ausrichtete. Referentin- den der UBUS-Erlass von 2018 vorgibt. Eine neuen Schuljahr nen waren Lisa Dams und Lisa Marschall vom trockene Lektüre, die aber grundlegende In- VBE Bergstraße-Odenwald, denen als Jung- formationen zu Arbeitszeiten, Aufgaben u. Legasthenie und LRS lehrerinnen die Fragen und Unsicherheiten ä. enthält. Was nicht darin steht, erläuterte 18.09.2019, Astrid-Lindgren-Schule, von Berufseinsteiger/innen noch sehr prä- Christian Keller: dass UBUS-Kräfte Reise- Erbach sent sind. Als erfahrene Kollegin war Hanne kosten abrechnen können und unbedingt Eine Anregung war, den Förderverein „an- 30.10.2019 Lahn-Ulm-Schule, Thron-Dams mit im Fortbildungsteam. ihre Arbeitszeiten genau dokumentieren zuzapfen“. Eine andere, darauf zu drängen, Biskirchen sollten. Denn, so lästig Papierkram sein mag, dass bei den jährlichen Budget-Verhand- 07.11.2019 Schule am Sommerhoff- Wichtig für den Elternabend: Selbstbe- sollte sich keine UBUS-Kraft schlechter stel- lungen in der Schule die UBUS-Arbeit be- park, Frankfurt wusstsein und gute Vorbereitung len als nötig, zumal die Bezahlung ohnehin rücksichtigt wird. Und in jedem Fall gilt: Die Tische in einem Klassenzimmer der Meli- schon mäßig ist. nicht abwarten, sondern selbst die Initiati- Flipchart-Gestaltung in der Schule bokusschule waren voll besetzt mit jungen ve ergreifen – wie die UBUS-Kraft, die an 25.09.2019, Don-Bosco-Schule, Frauen, die gerade das Referendariat hinter Apropos Geld: Ein Aufreger für einige Teilneh- ihrer Schule einen freien Raum für Bera- Seligenstadt sich oder ihre erste Stelle an einer Schule an- mer/innen war, dass „ihre“ Schulen mündlich tungsgespräche ausfindig gemacht hat, getreten haben. Der Gedanke an den ersten eine Bezahlung in Aussicht gestellt hatten, obwohl laut Auskunft der Schulleitung alle Einstiege in die Theater-Arbeit Elternabend sorgt bei einigen durchaus für die nach dem Eingruppierungsverfahren Räume belegt waren. 15.10.2019 Mittelpunktschule Unbehagen – allein der Gedanke, skeptisch nicht erfüllt wurde. Frustrierend, aber recht- St. Blasius, Domburg beäugt zu werden von Müttern und Vätern, lich nicht angreifbar, stellte Referent Keller Unklarheit herrschte unter den anwesenden die einige Jahre älter sind als man selbst. Lisa klar. Zugleich wies er darauf hin, dass der Per- UBUS-Kräften auch beim Thema Aufgaben Elterngespräche Dams ermutigte die Teilnehmerinnen, sonalrat gegen die in einem zweiten Schritt und Arbeitszeiten: Zählt die Pausenaufsicht 22.10.2019, Nibelungenschule, selbstbewusst zu signalisieren: „Ich bin gut Tabu WhatsApp-Gruppe Erfahrungsaustausch: Referentin Lisa Dams erfolgende Einstufung sehr wohl Einspruch zur Arbeitszeit? Darf ich 1/3 meiner Arbeits- Heppenheim im Gespräch mit einer Teilnehmerin ausgebildet und weiß, was ich tue. Vertrauen Für viele Situationen im Schulalltag, das erheben kann, zum Beispiel, wenn bestimmte zeit im Home-Office arbeiten? Was genau ist 21.11.2019, Mittelpunktgrundschule, Sie mir!“ Gleichzeitig sei gute Vorbereitung machten Lisa Dams, Lisa Marshall und Han- berufliche Erfahrungen aus nicht nachvoll- mit „fiktiver Ferienarbeit“ gemeint? Wer de- Rhörda für den Elternabend äußerst wichtig, um den ne Thron-Dams deutlich, gibt es aber kein ziehbaren Gründen nicht anerkannt wurden. finiert meine Stelle – ich oder die Schullei- Eltern die Lehrwerke vorstellen zu können Patentrezept. Ob man beispielsweise eine tung? Angesichts der zahlreichen Fragen und Personalratswahlen an Schulen sowie notwendige Arbeitsmaterialien und Telefonnummer oder E-Mail-Adresse an die Ein großes Thema unter den UBUS-Kräften des regen Austauschs verging die auf 2,5 02.12.2019, Trinkbornschule, Röder- den Beitrag zur Klassenkasse benennen zu Eltern herausgibt oder Nachrichten nur über waren die Arbeitsbedingungen: Viele beklag- Stunden angesetzte Veranstaltung wie im mark können. „Das kann langwierige Diskussio- das Hausaufgabenheft austauscht, hängt ten, dass sie keinen eigenen Raum, keine Flug. Um möglichst viele drängende Fragen 12.12.2019, Staatliches Schulamt, nen am Abend selbst ersparen“, wie Lisa letztlich davon ab, wie viel Nähe oder Dis- Arbeitsmaterialien oder gar ein eigenes Bud- zu klären, standen Christian Keller sowie der Weilburg Marschall in Erinnerung an ihren ersten El- tanz eine Lehrkraft wünscht. Nur ein Tabu get hätten. Hier erwies es sich als fruchtbar, VBE-Landesvorsitzende Stefan Wesselmann ternabend sagte. gibt es aus Sicht der Referentinnen in der dass auch Schulleiter/innen mit in der Runde und Benjamin Schlett, UBUS-Kraft an der Weitere Termine – vor allem mit Fotos: Eva Keller Kommunikation mit Eltern: sich der Nachrich- saßen. Sie schilderten die eigenen Geld- und Trinkbornschule, den Teilnehmer/innen Blick auf die Personalratswahlen – Die Klassenkasse ist Elternsache tenflut und ständigen Pling! einer WhatsApp- Raumnöte und betonten: „Es ist nur die Fra- auch nach dem offiziellen Teil noch Rede finden Sie auf: ww.vbe-hessen.de/ Apropos Klassenkasse: Diese zu führen, ist Elterngruppe auszusetzen… ge, wie wir den Mangel verteilen.“ und Antwort. aktuelles/veranstaltungen/ laut Erlass des HKM Aufgabe des Elternbeirats eke www.vbe-hessen.de www.vbe-hessen.de
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