Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau

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Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
Nr. 3 /// 2019

Stadtgespräch
Magazin für die Region Prenzlau

      Unser Titelthema in diesem Heft

      Digitalisierung
      Digitale Arbeitsprozesse bei der Wohnbau
                                                                         
                                                                         
                                                                      
                                                                   
                                                                  
                                                             
                                                            
                                                           
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
/// Editorial

Digitalisierung, Igelfest und
Sperrmüll
    Liebe Leserinnen, liebe Leser,
    Smartphones und Apps sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken.
    Statt zu telefonieren, schicken wir eine WhatsApp-Nachricht; statt eine
    Landkarte auszubreiten, nutzen wir das Navi. Unser Leben digitalisiert sich
    in unglaublicher Geschwindigkeit. Mit den digitalen Haustafeln, der mobilen
    Wohnungsabnahme und Homeoffice haben wir zum Jahresbeginn einige
    Pilotprojekte angeschoben, die nun umgesetzt werden. Lesen Sie mehr dazu
    ab Seite 8.
    In den letzten Jahren haben wir viele Müllplätze eingezäunt oder eingehaust,
    um die Sauberkeit in den Wohngebieten zu verbessern. Dennoch gibt es
    hier und da »Problemzonen«. Vor allem Sperrmüll wird immer wieder illegal
    abgestellt. Wie einfach die kostenfreie Anmeldung von Sperrmüll ist, zeigen
    wir ab Seite 14.
    Ausgelassene Kinder und stolze Eltern und Großeltern, die mit den jungen
    Künstlern auf der Bühne mitfieberten – unser Igelfest war wieder einmal ein
    rundum gelungener Tag. Die schönsten Bilder und Emotionen haben wir ab
    Seite 20 zusammengestellt.

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein unterhaltsames Stadtgespräch.

    Ihr René Stüpmann
    Geschäftsführer

                                                                  Stadtgespräch Magazin 3 | 2019   3
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
/// Inhalt

                                                8
                                                                                                    16

8                                                                           6
Topthema                                                                    Dies & Das
Digitale Haustafel, mobile Wohnungsabnahmen und Homeoffice – Die            Endlich Sommerferien, endlich
Wohnbau geht mit der Zeit und nutzt die Möglichkeiten der neuen Medien,     Agenda-Diplom. Bei zahlreichen Ver-
um ihren Kundenservice zu verbessern und ihre Arbeitsprozesse effizienter   anstaltungen kann man auch ohne
zu gestalten. Vor allem die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen            Anmeldung mitmachen. Zudem
Vermieter und Mieter sollen zukünftig ausgebaut werden. Dabei möchte        nimmt die Wohnbau erstmals am
das kommunale Unternehmen jedoch nicht auf den persönlichen Kontakt         AgendaPlus für Schülerinnen und
verzichten, sondern lediglich weitere Kanäle anbieten. Damit hat die        Schüler der Sek. I teil.
Wohnbau im Unternehmen bereits gute Erfahrungen gesammelt.
                                                                            14
                                                                            Unser Tipp
                                         ”hausvilla
                                             In der Garten-
                                                    in der
                                                                            Für mehr Sauberkeit im Wohn-
                                                                            gebiet – Sperrmüll anmelden geht
                                         Brüssower Allee                    ganz leicht!

                                         44/46 wurde
                                                                            16
                                         bereits ein                        Baugeschehen
                                         Smarthome-                         Begleiten Sie uns auf einen Rund-
                                         System verbaut.                    gang durch die aktuellen Baustellen
                                                                            der Wohnbau.

4       Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
”hatPrenzlau                                        26
    eine neue
Schwanenkönigin.                                                                    35

                          23                     ”Sommersüße
                                                    Vielleicht fürs nächste Picknick?
                                                               Erdbeerlimonade – wir verraten,
                                                 wie es geht ...

20                                        24                                     30
Unterwegs                                 Porträt                                Kinder
Schiff ahoi! – Das war das 9. Igelfest.   Stephan Wende – Täglich auf den        Eddy informiert sich über die
Mit voller Kraft steuert das beliebte     Wohnbau-Baustellen anzutreffen         Müllinseln auf unseren Ozeanen, und
Familienfest auf das 10. Jubiläum im                                             Nachwuchsreporter Adrien-Joel
kommenden Jahr zu.                        26                                     macht sich Gedanken, wie die
                                          Geschichte                             Digitalisierung in den nächsten
23                                        Die Schwedter Straße im Wandel         Jahren in die Wohnung einziehen
3 Fragen an                               der Zeit – Teil 1                      könnte.
Prenzlaus neue
Schwanenkönigin Karo I.                   28                                     34
                                          The Royal Diary                        Unterhaltung
                                          Schwanenkönigin Elisa I. übergibt      Digitale Wörtersuche – Können Sie
                                          das Zepter an Schwanenkönigin          alle gesuchten Begriffe entdecken?
                                          Karo I.                                Sommerlich-süße Erdbeerlimonade,
                                                                                 die auch als Bowle für Erfrischung
                                                                                 sorgt.

                                             Impressum
                                             Herausgeber Wohnbau GmbH Prenzlau /// Friedrichstraße 41 /// 17291 Prenzlau
                                             Tel. 03984 8557-0 /// Fax 03984 8557-52 /// www.wohnbauprenzlau.de
                                             V.i.S.d.P. Jenny Busse
                                             Layout/Satz Christine Henning-Schiewe /// www.worldmove.de
                                             Druck Nauendorf /// Druckschluss 14.06.2019 /// Auflage 22.400 Stück

                                                                                       Stadtgespräch Magazin 3 | 2019   5
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
/// Dies & Das

Startschuss für das Agenda-Diplom
Am Dienstag, dem 11. Juni 2019, be-       Künstler wird keine Grenze gesetzt.
gann die Anmeldephase fürs dies-          Jedes Jahr entstehen so ganz einzig-
jährige Agenda-Diplom. Mittlerwei-        artige Kunstwerke.
le sind viele Veranstaltungen, die ab-    Wer keinen Platz für den Graffi-
wechslungsreiche und spaßige Som-         ti-Workshop abbekommen hat, muss
merferien für Prenzlaus Grundschü-        nicht traurig sein. »Es gibt viele wei-
ler verheißen, restlos ausgebucht.        tere tolle Veranstaltungen mit an-
Wie beispielsweise die beliebten          deren Partnern, an denen man auch
Graffiti-Workshops der Wohnbau am         ohne Anmeldung teilnehmen darf«,
                                                                                    1 Agenda-Diplom der Wohnbau 2018. An den
16. und 23. Juli 2019. »Unser Agen-       wirbt Jenny Busse. Zum Beispiel die         mit Spezialfolie umhüllten Bauzäunen war
da-Diplom ist äußerst beliebt. Bereits    Veranstaltungen der Bürgerstiftung          der Kreativität keine Grenze gesetzt.
                                                                                    2 Agenda-Diplom der Wohnbau 2018. An den
am ersten Anmeldetag waren alle 50        Barnim/Uckermark am Igelpfuhl, die          mit Spezialfolie umhüllten Bauzäunen war
Plätze weg«, bestätigt Ansprechpart-      Sie unten finden.                           der Kreativität keine Grenze gesetzt.
nerin Jenny Busse. Wie in den ver-
gangenen Jahren hat die Wohnbau
Fassadenkünstler Tobias Silber ein-
geladen, um den Kindern die Grund-
lagen eines Graffitis zu lehren. Obers-
te und einzige Regel dabei: Es wird
nur an der entsprechenden Wand
gesprayt. Der Kreativität der kleinen

    1                                     2

Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine
01.07.2019, 11.00 – 16.00 Uhr                    31.07.2019, 11.00 – 17.00 Uhr
Hockeyzauber auf dem Bolzplatz                   Sounds of Mülleimerauf dem Spielplatz an der KITA Kinderland bauen
Olympiasiegerin Natascha Keller zeigt Euch       wir aus Eurem Müll Instrumente und lassen diese erklingen. Also packt
das ABC des Hockeys und verrät Euch ihre         Euren ausgewaschenen Müll (Becher, Dosen, Deckel, …) ein und seid
Tricks.                                          dabei, wenn wir den Kiez zum Klingen bringen. Wichtig: Anmeldung
Wichtig: Sportsachen nicht vergessen!            erforderlich unter mussehl@abw-ang.de

6        Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
Termine +++ Termine +++ Termine

                                                                                        Agenda-Sommer-
AgendaPlus geht in                                                                      Galerie kann ab
die erste Runde                                                                         dem 24.06.2019
In diesem Jahr wird das Agenda-Di-                                                      bestaunt werden
plom erstmals um das AgendaPlus
erweitert. Die Idee dahinter ist, auch                                                  Die bei der Kunstwerkstatt
den Schülerinnen und Schülern                                                           entstandene Agenda-Som-
der Sekundarstufe I verschiedene                                                        mer-Galerie kann in den
Veranstaltungen in den Sommer-           bis 14.00 Uhr lädt das kommunale               nächsten Wochen auf dem
ferien anzubieten. Steht bei den         Unternehmen alle interessierten                Spielplatz an der KITA Kinder-
Grundschülern noch der Spaß im           Schülerinnen und Schüler der Sek. I            land bestaunt werden. Von
Mittelpunkt, soll das AgendaPlus         ein, die Wohnbau kennenzulernen.               Tape-Art, Malerei bis hin zum
einen ersten Einblick in das Berufsle-   Dabei wird es zusammen mit den                 Stricken probierten sich die
ben bieten. Dabei geht es nicht um       Azubis und dualen Studenten einen              Grundschüler hier aus. Das
zusätzliche Praktika, sondern Ken-       spannenden Rundgang durch die                  Ergebnis kann sich sehen las-
nenlerntage, bei denen den Schüle-       Immobilienwirtschaft geben. Bei-               sen.
rinnen und Schülern Wissen über          spielsweise werden die Baustellen
Berufsfelder, Arbeitsschwerpunkte        der Neubauprojekte der Wohnbau
und Ausbildungsangebote nahege-          besucht, die Leerwohnungssanie-
bracht wird. Sie sollen sich selbst      rung begutachtet und gezeigt, wor-
ausprobieren, den Profis assistie-       auf es im Bereich Vermietung und
ren und bei ihnen hospitieren. Zwei-     Kundenbetreuung ankommt.
ter Schwerpunkt sind Angebote            Anmelden kann man sich bei der
der Betätigung in Vereinen und ein       Ansprechpartnerin Jenny Busse per
dritter Schwerpunkt die Möglich-         E-Mail an jenny.busse@wohnbaup-
keit des Kennenlernens verschie-         renzlau.de oder per Telefon unter
dener Aspekte und Möglichkeiten          03984 8557-37.
des ehrenamtlichen Engagements.          Beim AgendaPlus der Wohnbau haben
Auch die Wohnbau beteiligt sich          Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I
                                         die Chance, das Unternehmen und die
am AgendaPlus. Am Freitag, den           Ausbildungs- sowie Studienmöglichkeiten
19. Juli 2019 in der Zeit von 10.00      praxisnah kennenzulernen.

Rückblende
Diese Veranstaltung fand bereits statt
Abenteuer auf dem Igelpfuhl
Beim Agenda Diplom der Bürgerstiftung Barnim/Ucker-
mark bauten die Kinder ein Floß und eroberten den Igel-
pfuhl. Sogar einen Schatz galt es zu finden und zu heben.
Das war ein Spaß!

                                                                                          Stadtgespräch Magazin 3 | 2019   7
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
/// Topthema »Digitalisierung«

    Digitale Haustafeln, mobile
    Wohnungsabnahmen und
    Homeoffice
    Die Wohnbau geht mit der Zeit und nutzt die Möglichkeiten
    neuer Medien
    Smartphones, Tablets, Whiteboards,        fang Juni die ersten Tafeln installiert.
    Apps – wir leben in einer zuneh-          »Getestet wird diese neue Form der
    mend digitalisierten Welt. Das kann       Mieterinformation, die auch eine An-
    man persönlich gut oder weniger           gebotserweiterung der Kommuni-
    gut finden. Fakt ist, dass die digitale   kation zwischen den Mieterinnen/
    Vernetzung vieles einfacher machen        Mietern und der Wohnbau darstellt,
    kann – wenn man die Möglichkeiten         zunächst am Georg-Dreke-Ring 47,
    zu nutzen weiß. Bei der Wohnbau           am Robert-Schulz-Ring 14, in der
    Prenzlau sieht man die Chancen, die       Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 19a und in
    mit der modernen Technik verbun-          der Kietzstraße 40. Weiterhin ausge-
    den sind.                                 stattet werden die Friedhofstraße
    Schon heute muss nicht mehr an            7 und die Steinstraße 26.« Bewusst,
    jeder Wohnungstür einzeln geklin-         so Lippski, habe man für das Pilot-
    gelt werden, um Warmwasser- und           projekt sehr unterschiedliche Mie-
    Heizungszähler abzulesen. Die Daten       tergruppen ausgesucht. »Wir wol-
    werden per Funk übermittelt. »Ganz        len Erfahrungen sammeln, wo die
    neu sind unsere digitalen Hausta-         Teilnahme am größten ist, was wie
    feln«, informiert Wencke Lippski,         genutzt wird.« Sie spricht von einer
    Leiterin Zentrale Aufgaben. Im Rah-       Serviceerweiterung, die die digitale
    men eines Pilotprojektes wurden An-       Haustafel darstellt. »»»

8        Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
Stadtgespräch Magazin 3 | 2019   9
Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
/// Topthema »Digitalisierung«

Oliver Wiedemann, gekartel AG, erklärt Wencke Lippski, Leiterin der Abteilung Zentrale Aufgaben, die neue digitale Haustafel.

»Bei unserer Bewohnerbefragung                  stellen kann. Warum also sollte man              und den Mietern dar. »Wer jedoch
2016 wurde uns mitgeteilt, dass rund            perspektivisch nicht auch den aktu-              seine Reparaturmeldung auch künf-
die Hälfte der Mieterinnen und Mie-             ellen Fahrplan sehen und vor der                 tig telefonisch oder persönlich ab-
ter keinen eigenen Internetzugang               Haustafel stehend erfahren, wann                 geben möchte, kann dies gern ma-
hat. Da die digitale Haustafel mit              der nächste Bus fährt? »Hinweise zur             chen«, so René Stüpmann. Die Mög-
dem Internet verbunden ist, können              Mülltrennung, die Hausordnung, die               lichkeit, persönlich mit den Kunden-
nun auch diese Mieter unser digita-             Kontaktdaten der Kundenbetreue-                  betreuern Kontakt zu halten, sie
les Serviceangebot nutzen.« Aller-              rin – das alles sind Informationen,              anzusprechen oder im Kundenzen-
dings gehe es nicht darum, vor der              mit denen wir starten. Es geht aber              trum in der Friedrichstraße anzu-
Tafel stehend durchs Netz zu surfen.            noch weiter.« Aus Stüpmanns Sicht                treffen, werde es weiterhin geben.
»Verfügbar sind genau definierte                stellt die digitale Haustafel eine wei-          »Der persönliche Kontakt ist und
Inhalte wie die Internetseite der               tere Vereinfachung der Kommuni-                  bleibt uns wichtig.« Dennoch wolle
Wohnbau. Über die Tafel können so               kation zwischen dem Unternehmen                  man mit der Zeit Schritt halten und
beispielsweise Reparaturmeldungen
eingegeben werden.« Eingebunden
werde auch die aktuelle Ausgabe
des Stadtgespräch TV, es wird einen
Dienstleistungsbereich mit Service-
nummern geben, das Wetter werde
angezeigt ebenso wie aktuelle Ver-
anstaltungen. »Die Inhalte werden
sukzessive auf jeden Fall ausgebaut«,
sagt Wohnbau-Geschäftsführer René
                                                Eine von sechs Haustafeln wurde im Kietz Karree montiert. Neben den aktuellen Informationen
Stüpmann, der sich durchaus Koope-
                                                der Wohnbau werden hier auch die Angebote der Begegnungsstätte im Erdgeschoss zukünftig
rationen mit anderen Partnern vor-              zu finden sein.

10        Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
So in etwa sieht die digitale Haustafel der Wohnbau aus. Neben den Ansprechpartnern und den Veranstaltungen zeigen die Geräte aktuelle
Informationen der Wohnbau. Mit dem Button »Reparatur melden« können Reparaturaufträge direkt an die Wohnbau gerichtet werden. Der
Button »Sperrmüll anmelden« unterstützt beim Aufräumen. Im Hauskalender sind zukünftig die Müllabfuhrpläne hinterlegt. Zudem kann
man hier einsehen, wann die Grünflächen gepflegt oder beispielsweise der Hausflur gereinigt wurde. Die Hausordnung und die wichtigsten
Notfallkontakte inklusive der Havarienummer stehen jederzeit unter den entsprechenden Buttons zur Verfügung. Das Stadtgespräch kann
man künftig, wenn man mag, an der Haustafel lesen. Und auch wenn man das Stadtgespräch TV einmal verpasst hat, kann man es im Hausflur
ansehen.

Kommunikation dort, wo es möglich            schaft ist Vergangenheit. »Alle Unter-        von überall her möglich ist. Das gibt
und gewünscht ist, vereinfachen.             lagen sind bei uns digitalisiert. Auch        der Wohnbau als Arbeitgeber die
»Im Unternehmen selbst haben wir             das gesamte Archiv.« Die Vereinfa-            Möglichkeit, »den Mitarbeiterinnen
damit sehr gute Erfahrungen gesam-           chung von Arbeitsprozessen ist eine           und Mitarbeitern Homeoffice anzu-
melt«, so der Geschäftsführer. Von           Folge dieser Digitalisierung. Eine an-        bieten. Das gilt natürlich nur für Kol-
seiner Idee des (fast) papierlosen           dere ist, dass dank der modernen              legen, die nicht im Kundenverkehr
Büros habe er das Team der Wohn-             Technik der Zugriff auf Unterlagen,           unterwegs sind«, erläutert Wencke
bau längst überzeugt. Die Zettelwirt-        Dokumente, Vorgänge sozusagen                 Lippski. »»»

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/// Topthema »Digitalisierung«

Das Angebot werde gern genutzt. Ei-      nungsabnahme, an der derzeit gear-        Vieles davon ist für die Mieterinnen
nen Tag in der Woche, abgestimmt         beitet wird. »Unsere Kundenbetreue-       und Mieter nicht sichtbar, läuft in-
natürlich im Unternehmen, kann von       rinnen werden künftig bei Auszug          tern. »Dort aber, wo wir die Chance
zu Hause aus gearbeitet werden. Or-      zu Wohnungsabnahmen nicht mehr            haben, Vereinfachungen an unsere
dentlich mit An- und Abmeldung im        mit Zettel und Stift erscheinen, son-     Kundinnen und Kunden weiterzurei-
Zeitsystem und einer garantierten        dern ein Tablet dabei haben. In ein       chen, ihnen dieses Angebot unter-
Erreichbarkeit. So werden Fahrzeiten     entsprechendes Formular können            breiten können, machen wir das
gespart, können sich die Mitarbeiter     dann Mängel ebenso wie notwen-            gern. In ihrem und unserem Inter-
die Arbeit eigenverantwortlich orga-     dige Reparaturen und Renovierungs-        esse.«
nisieren. Das sorgt für eine große       maßnahmen eingetragen und sofort          Die Digitalisierung, so Stüpmann,
Arbeitszufriedenheit und es spricht      die entsprechenden Aufträge ausge-        werde in den kommenden Jahren
von Vertrauen den Mitarbeiterinnen       löst werden.« Auch das spart wieder       weiter voranschreiten. »Unser derzei-
und Mitarbeitern gegenüber. »Es ist      Zeit, macht die Arbeit effizienter. »In   tiger Zielhorizont ist das Jahr 2025.«
uns wichtig, auch als Arbeitgeber un-    gewissen Bereichen haben wir mitt-        Und dennoch, so versichert er, werde
sere Attraktivität zu erhöhen«, erläu-   lerweile einen sehr hohen Automati-       der persönliche Kontakt mit den
tert Stüpmann.                           sierungsgrad erreicht. Lohnstreifen       Mieterinnen und Mietern auch künf-
Das bezieht sich jedoch nicht nur auf    beispielsweise gibt es bei uns nur        tig einen hohen Stellenwert haben.
den Bereich Homeoffice. Bei allen in-    noch digital. In den letzten Jahren       Denn Wohnen ist immer auch eine
nerbetrieblichen Arbeitsgängen ist       ist die für all diese Prozesse notwen-    ganz persönliche Sache.
es das Ziel, Prozesse zu optimieren.     dige Technik preiswerter geworden,
Dazu gehört auch die mobile Woh-         für uns bezahlbar«, so Stüpmann.
12      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
1 Raik Ohmann ist bei der Wohnbau für die
      Verkehrssicherung und die Spielplatzkon-
      trollen zuständig. Statt mit diversen
      Papier-Checklisten geht das bei der
      Wohnbau mittlerweile komplett digital über
      das Smartphone oder das Tablet.
    2 Die Spielplätze der Wohnbau werden
      wöchentlich geprüft. Mängel werden digital
      über das Smartphone oder das Tablet
      gemeldet und können so schnellstmöglich
      behoben werden.
    3 Die Checklisten für die Verkehrssicherung
      und die Spielplatzkontrollen können über
      das Smartphone oder Tablet aufgerufen
      und abgearbeitet werden. Das spart Zeit,
      Kosten und Ressourcen. Auch die
      Wohnungsabnahmen werden bei der
      Wohnbau bald digital erfolgen.
    4 Die Kontrolle ist nun abgeschlossen und die
      Daten werden übermittelt.

1

2                                            3      4

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/// Unser Tipp

Für mehr Sauberkeit im
Wohngebiet
Viel getan hat sich in den vergan-
genen sieben Jahren an den insge-
samt 78 Müllplätzen der Wohnbau
in der Stadt. Allein 30 wurden einge-
zäunt bzw. sogar eingehaust. Dort,
wo ein Häuschen um die Tonnen
gebaut wurde, könnte so mancher
eher einen Fahrradschuppen als ei-
nen Raum für Abfallbehälter vermu-
ten. Begonnen hatten diese Maß-
nahmen bereits 2012 mit gemeinsa-
men Beratungen der Entsorger UDG
und Alba sowie der Stadt und den
Prenzlauer Wohnungsunternehmen.
Bei Zusammenkünften – die vormals
zweimal im Jahr stattfanden, jetzt
nach Verbesserung der Situation nur
noch einmal – wollten alle Akteu-
re gemeinsam den problematischen
Dreckecken zu Leibe rücken. Das ers-
te Müllhaus entstand 2013 an einem       1

Schwerpunkt in der Friedrichstra-        ter-Scholl-Straße eingezäunt, zu er-   dort einfach abgestellt, vor dem
ße 23/25. Flog hier vor einigen Jah-     reichen für die Mieter mehrerer Auf-   Zaun oder auch bei den Tonnen
ren am Platz hinter dem Kino noch        gänge von zwei Seiten. »Nicht über-    selbst. Ein Schwerpunkt hier ist der
jede Menge Unrat durch die Ge-           all ist eine Umzäunung oder Einhau-    Georg-Dreke-Ring.« Dabei ist es kos-
gend, so steht hier heute ein kleiner    sung notwendig«, sagt Anja Schir-      tenlos, den Sperrmüll von der UDG
Schuppen mit Wänden in dem ty-           mer, die Leiterin der Kundenbetreu-    abholen zu lassen und bedarf le-
pischen Wohnbau-Orange. Drinnen          ung der Wohnbau, die sich um die       diglich einer Mail oder eines Anrufs.
sieht es aus wie geleckt, nichts liegt   Müllplätze und die ordnungsgemä-       Dort, wo die Wohnbau bereits digi-
auf dem Boden, alles landet dort, wo     ße Müllentsorgung in den Wohnge-       tale Haustafeln in den Treppenhäu-
es auch hinsoll. Und so finden sich      bieten kümmert. »Dort, wo die Ton-     sern montiert hat, reicht sogar ein
weitere vorbildlich saubere und ver-     nen auf Hinterhöfen stehen zum         Fingertipp auf den Bildschirm und
schließbare Standorte der Abfall-        Beispiel, kommt ja gewöhnlich kein     schon ist der örtliche Entsorger in-
und Wertstofftonnen im gesamten          Fremder ran.« Denn so vieles sich      formiert. Vor zwei Jahren gab es die
Stadtgebiet. Positive Beispiele gibt     auch zum Positiven verändert hat –     letzte große Sperrmüllaktion der
es in der Bergstraße und auch an der     hier und da gibt es noch Probleme.     Wohnbau gemeinsam mit der UDG,
modernen Stadtvilla in der Brüsso-       »An manchen Müllplätzen finden         bei der alles am Straßenrand abge-
wer Allee. Zuletzt wurde in diesem       wir immer wieder Sperrmüll. Ganze      stellt werden konnte. Leider lande-
Jahr der Müllplatz in der Geschwis-      Wohnungseinrichtungen werden           ten dort auch immer wieder Schad-
14      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
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stoffe wie etwa Farb- oder Lackres-      täter ermittelt werden, dem dann
te. »Diese können ganzjährig di-         eine Geldstrafe droht.« Das muss
rekt zur UDG gebracht oder über          nicht sein, findet Anja Schirmer von
das Schadstoffmobil, das jährlich im     der Wohnbau, zumal es so einfach
Frühjahr durch die Uckermark tourt,      ist, den Sperrmüll zur kostenlosen
entsorgt werden.« Anja Schirmer          Abholung bei der Uckermärkisch-
klärt die Mieter gern und oft auf, wie   en Dienstleistungsgesellschaft anzu-
Müll zu vermeiden, richtig zu tren-      melden.
nen und zu entsorgen ist. Erst An-
fang April gab es wieder ein Rund-
schreiben an einige Wohnhäuser, in                                                         3
dem stand, was in welche Tonne ge-
hört. Da lässt sich noch einiges hin-
                                           Sperrmüll anmelden ist
zulernen. Zum Beispiel: Elektrogerä-       ganz leicht!
te gehören zum Sperrmüll und müs-          Entweder unter der Telefon-
sen zur Abholung bei der UDG an-           nummer 03984 835100
gemeldet werden. Außerdem gibt             oder unter
es bei Einzug einen Mieterordner in        www.udg-uckermark.de/
die Hand mit eben solchen Tipps.           beantragung-sperrmuell
Denn: Illegale Müllablagerung ist          abholung-in-prenzlau
kein Kavaliersdelikt. Wenn der Ver-                                                        4
ursacher gefunden wird, bringt das       1 Anja Schirmer präsentiert stolz das erste Müllhaus, das 2013 gebaut wurde. Es befindet sich
Wohnungsunternehmen dies zur               hinter dem Kino in der Innenstadt in der Friedrichstraße 23/25, ehemals eine Problemecke,
                                           was herumliegenden Müll betraf. Davon ist jetzt keine Spur mehr zu sehen.
Anzeige. Darauf weist Anja Schir-
                                         2 Ein weiteres vorbildliches Beispiel für einen picobello aufgeräumten Müllplatz – das mit einem
mer noch einmal konsequent hin:            Fahrradschuppen kombinierte Müllhaus an der modernen Stadtvilla Brüssower Allee.
»Das Ordnungsamt der Stadt und           3 Der Müllplatz für mehrere Aufgänge in der Geschwister-Scholl-Straße wurde erst kürzlich in
auch unsere Außendienstmitarbei-           diesem Jahr gebaut und ist von zwei Seiten erreichbar.
ter halten diesbezüglich ihre Augen      4 Problemecken: Immer wieder wird an Müllplätzen im Georg-Dreke-Ring Sperrmüll abgestellt.
                                           Das ist unnötig, denn ein Anruf des Mieters genügt und die UDG holt den Sperrmüll kostenlos
offen und befragen auch Anwohner.          und zügig ab. Die Wohnbau erinnert noch einmal dringend daran, dass illegales Müllablagern
So konnte schon so mancher Übel-           zur Anzeige gebracht und geahndet wird.

                                                                                                  Stadtgespräch Magazin 3 | 2019         15
/// Baugeschehen

     Bald Einzug in die
     ›Schwanen Villa‹

Wohnhäuser wie die ›Schwanen             hobenen Segment sehr groß ist.«
Villa‹ könnte die Wohnbau, gemes-        Bereits Ende März waren alle zehn
sen an der Nachfrage, mindestens         Wohnungen vergeben. Mitte Mai
noch drei ähnliche bauen. »Alle          finden aktuell die Arbeiten am Au-
Wohnungen sind vergeben. Das In-         ßenputz statt. Lange habe man auf
teresse daran war sehr groß«, sagt       die entsprechende Witterung ge-
Stephan Wende vom Baumanage-             wartet. Dennoch liege die Baustelle
ment. Jenny Wende, Leiterin der Ver-     im Plan. Ist die Fassade fertig, gehe
mietungsabteilung, ergänzt: »Wir         es an die Außenanlagen. Parkplät-
hatten über 150 Interessenten. Das       ze, Freiflächen und Rasen seien hier
bestätigt uns, dass die Nachfrage        noch bis zum Einzug der Mieter ab
an barrierearmen Wohnraum im ge-         1. August fertigzustellen.

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16      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
3
                                          1 Mitte Mai begannen die Arbeiten am
                                            Außenputz der ›Schwanen Villa‹.
                                          2 Die Arbeiten im Treppenhaus sind fast
                                            abgeschlossen. Mit viel Liebe zum Detail
                                            lädt es bereits zum Wohnen ein.
                                          3 Der Außenputz der Hofseite der ›Schwanen
                                            Villa‹ kann sich schon sehen lassen.
                                          4 Aktuell werden die Außenanlagen
                                            hergerichtet und die Pkw-Stellflächen
                                            angelegt.
                                          5 Die Arbeiten auf dem Innenhof in der
                                            Steinstraße haben begonnen. Hier
4
                                            entstehen 14 Pkw-Stellflächen.

Neue Parkplätze entstehen
Vor einigen Wochen haben die Ar-
beiten auf dem Innenhof der Stein-
straße begonnen. Hier entstehen
14 zusätzliche Pkw-Stellplätze. Sie
werden dem bereits bestehenden
Parkplatz ähneln. Weiterhin erneu-
ert wird ein Fußweg Richtung Bau-
straße. Außerdem wird im Zuge der
Baumaßnahmen die Anordnung der
Wäschestangen entsprechend den
Wünschen der Mieter verändert.
Künftig werden sie verschiedene Hö-
hen aufweisen.                        5

                                                Stadtgespräch Magazin 3 | 2019    17
/// Baugeschehen

»Die Steinstraße liegt im Plan«
Platte für Platte konnten die Spa-
ziergänger in der Steinstraße mit-
erleben, wie der Neubau wuchs.
Ende Mai waren die Rohbauarbei-
ten pünktlich abgeschlossen, so-
dass jetzt die Dachdecker ihre Ar-
beit verrichten können. Die Erfah-
rungen des Baumanagements der
Wohnbau mit dem ersten Platten-
bau nach 1990 sind durchweg po-
sitiv. Die Baufirma habe, so die Ein-
schätzung, einen ausgezeichneten
Job gemacht. Alle Arbeiten seien
bisher innerhalb der geplanten zeit-
lichen Vorgaben ausgeführt wor-
den. Die Ausführungsqualität ist
sehr gut, alles war exakt durchge-
taktet. Auch mit der Straßensper-
rung habe es gut funktioniert, trotz
des engen Radius, in dem die Bau-
fahrzeuge bei der Anlieferung der
einzelnen Teile agieren mussten.         Die Rohbauarbeiten in der
Ab Lieferung der ersten Elemente         Steinstraße konnten Ende Mai
                                         abgeschlossen werden. Es
sind die Arbeiten sukzessive und rei-
                                         folgten die Dachdecker.
bungslos fortgesetzt worden. Die
fertigen Wandoberflächen haben ei-
ne ausgezeichnete Qualität. Wie mit
dem Lineal gezogen, sehr hochwer-
tig gefertigt, werden sie den Maler-
firmen später die Arbeit sehr einfach
machen. Im Unterschied zu einsti-
gen Plattenbauten weist der heutige
auch einen hohen Schallschutz auf,
sind doch auch die Innenwände mit
Blähbeton gebaut und nicht wie frü-
her teilweise nur mit leichten Trenn-
wänden. Durch die massive Stahlbe-
tonbauweise gibt es zudem einen
guten sommerlichen Wärmeschutz
für die Außenwände. Die Fertigstel-
lung dieser Lückenbebauung ist für
die erste Jahreshälfte 2020 geplant.
18      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Klage zum Wegerecht abgelehnt
Gericht entschied zugunsten der Wohnbau

Die gegen die Wohnbau Prenzlau           nächste Eskalationsstufe. Obwohl         mehrere Anzeigen beim Zoll, beim
gerichtete Klage eines Nachbarn zur      der Nachbar keine rechtliche Grund-      Landesdatenschutz, der Berufsge-
Einräumung eines Wegerechts in der       lage für die Nutzung der Hofzufahrt      nossenschaft, dem Arbeitsschutz.
Friedhofstraße wurde vom Landge-         hatte, weil sie nun ausschließlich auf   Immer mit dem Ziel, dass der Bau
richt Neuruppin mit Urteil vom 9. Mai    dem Wohnbau-Grundstück lag, war          nicht fortgesetzt werden sollte.
2019 abgelehnt.                          er der Meinung, diese auch ohne          Vertreter des politischen Raumes
                                         Zustimmung der Wohnbau nutzen            wurden angesprochen und sollten
Mediale Aufmerksamkeit bekam             zu können. Eine temporäre Sper-          instrumentalisiert werden.
der so in der Tageszeitung beschrie-     rung der Hofzufahrt während der
bene      ›Nachbarschaftsstreit‹    in   Bauphase wollte der Nachbar trotz        In einem 2. Klageverfahren sollte
der Friedhofstraße bereits Mitte         rechtskräftiger Baugenehmigung           zugunsten des Nachbarn ein Wege-
November 2017. Vorausgegangen            und des ausschließlichen Eigen-          recht auf dem Grundstück der
waren diesem mehrere Versuche            tums an dem Grundstück seitens           Wohnbau festgestellt werden. Das
von Seiten der Wohnbau, eine ein-        der Wohnbau nicht akzeptieren. Die       Urteil des Landgerichts Neuruppin
vernehmliche Lösung zu finden.           Wohnbau hat wiederholt versucht,         vom 9. Mai 2019 lehnte das gefor-
Bereits 2013 hatte die Wohnbau           eine vernünftige und für alle Seiten     derte Wegerecht ab. Der Nachbar
ein marodes Haus in der Friedhof-        tragbare Lösung zu finden. Dass die      hat somit ohne Zustimmung der
straße abgerissen, um hier ein neues     Situation in mehreren Rechtsstreiten     Wohnbau kein Recht, die Hofdurch-
Wohnhaus zu errichten. Der Bau-          mündete, hat die Wohnbau – jedoch        fahrt zu nutzen. Ein Vergleichsan-
körper wurde an den Giebel des           vergeblich – zu verhindern ver-          gebot der Wohnbau, dass dem
rechten Nachbarhauses gesetzt, mit       sucht. Alle angebotenen Lösungs-         Nachbarn die Mitnutzung des
dem Ziel, auf der anderen, der linken    vorschläge wurden vom Nachbarn           Wegegrundstücks gegen Kostentei-
Seite, eine breitere Hofzufahrt zu       ausgeschlagen. Es war das erste Mal,     lung der Hofzufahrt für den Bau und
schaffen. Diese sollte gemeinschaft-     dass sich bei einem Bauprojekt so        die Bewirtschaftung sowie Erstat-
lich mit dem Nachbarhaus zur linken      gravierende Nachbarschaftsunstim-        tung der für die Wohnbau entstan-
Seite genutzt werden. Die ursprüng-      migkeiten auftaten.                      denen Rechtsanwaltskosten bein-
lich geplante Hofzufahrt befand sich                                              haltete, wurde vom Nachbarn vor
jedoch zu einem geringen Teil auf        Nachdem die Bautätigkeit begann,         Gericht abgelehnt.
dem Nachbargrundstück. Da keine          stellte der Nachbar einen Antrag auf
einvernehmliche Lösung hierüber          einstweilige Verfügung eines Bau-        Alle vom Nachbarn gegen das Bau-
mit dem Nachbarn gefunden wurde,         stopps. Dieser wurde im Juli 2018        vorhaben gerichteten Angriffe sind
musste die Wohnbau ein gutes Jahr        mit Baubeginn eingereicht. Durch         mithin fehlgeschlagen. Geblieben
Bauverzug in Kauf nehmen. Not-           ein gerichtliches Urteil erfolgte eine   sind diesem nur die äußerst erheb-
gedrungen plante das kommunale           Ablehnung dieses Antrags und             lichen Rechtsanwalts- und Gerichts-
Unternehmen das Wohnhaus um,             damit des möglichen Baustopps.           kosten, wobei der Nachbar auch
um der Abhängigkeit vom Nachbar-         Begründet wurde der Antrag damit,        die diesbezüglichen Kosten der
grundstück zu entgehen. Die neu-         dass die Gründung des Gebäudes           Wohnbau zu erstatten hat. Die Nach-
geplante Hofzufahrt befindet sich        der Wohnbau falsch sei und Schäden       barschaftssituation ist damit zwar
nun ausschließlich auf dem Grund-        am Nachbarhaus zu befürchten             rechtlich geklärt, aber vermutlich
stück der Wohnbau.                       seien. Dies wurde durch ein Gut-         nicht befriedigt.
Mit der Aufstellung des Baustellen-      achten widerlegt. Damit war der
schildes erreichte der Konflikt die      Streit aber nicht beigelegt. Es gab
                                                                                       Stadtgespräch Magazin 3 | 2019   19
/// Unterwegs »Igelfest im Rückblick«

                                                    Umzug mit den Schalmei-Musikanten Mühlhof e. V., Wohnbau-Maskottchen
                                                    Eddy, als Pirat verkleidet, sowie der Schwanenkönigin Elisa I., Bürgermeister
                                                    Hendrik Sommer, Wohnbau-Geschäftsführer René Stüpmann, Stelzenläuferin
                                                    Sonja Thesing sowie vielen Prenzlauerinnen und Prenzlauern im Schlepptau.

Schiff ahoi! – Das war das 9. Igelfest
Mit voller Kraft steuert das beliebte Familienfest auf das 10. Jubiläum im kommenden Jahr zu.
»Über sieben Meere woll´n wir            jedes Mal den Anfang an, dann gehe            zogen. »Es ist schön, dass wieder
fahr´n, … keiner ist zu Haus ge-         ich nach Hause Mittagessen«, meint            was gemacht wird«, sagen die älte-
blieben, jeder ist dabei und hat ein     der freundliche Senior. Andere Rent-          ren Damen einstimmig mit Blick auf
Abenteuer frei.« L-Musicman Jürgen       ner harren etwas länger vor der Büh-          das seit 2011 stattfindende Igelfest.
Hesse singt sich vor Beginn auf der      ne aus und haben Spaß in dem bun-             Verschwitzte Kinder mit roten Wan-
Bühne vorm Bürgerhaus mit eigenen        ten Treiben.                                  gen sausen vorbei. »Ach, wie nied-
Songs warm. Das Meeres-Lied, pas-        Es ist ein Fest für alle Altersgruppen.       lich«, sagt Ingelore Schindel gerührt.
send zum diesjährigen Motto, hat er      Kurz nach elf läuft das große »Schiff«        Lilli Bergner aus der Damengruppe,
eigens für das Familienfest im Igel-     ein. Angeführt von den Schal-                 die gern hier wohnt, wo sie alles vor
pfuhl geschrieben. Die Feuerwehr         mei-Musikanten Mühlhof e. V. haben            der Haustür hat, nickt beipflichtend.
wendet bei über 20 Grad und strah-       Eddy, Schwanenkönigin Elisa I. und            Auch Anwohnerin Katrin Bredernitz
lendem Sonnenschein schon tüchtig        ihre Ehrendame Karo, Bürgermeister            hat den Umzug miterlebt. »Das ist
die Bratwürste. Gut gekühlt wartet       Hendrik Sommer und Wohnbau-Ge-                das, was mir immer am besten ge-
das Eis, gesponsert von Roseneis, in     schäftsführer René Stüpmann jede              fällt.« Mit ihren beiden Kindern Tim
der Truhe. Die Hüpfburgen, eine Rie-     Menge Anwohner im Schlepptau.                 (6) und Annalena (12) ist sie gekom-
senrutsche und viele andere Spielge-     Viele andere stehen Spalier und in            men. Annalena hat den Hauptge-
räte auf der Wiese sind längst dicht     den Hauseingängen. So wie Ingelo-             winn beim Glücksrad gewonnen
belagert. Während sich Maskottchen       re Schindel, die vor Rührung ein paar         und rätselt nun, ob sie den Besuch
Eddy mit feschem Piratenhut und Sä-      Tränen vergießt. »Die Schalmeien,             im Rumtollhaus in ihrem Alter noch
bel auf den Weg zum Umzug zur Ar-        das war bis jetzt das schönste«, wird         antreten kann. Später möchte sie
tur-Becker-Schule aufmacht, sitzt ein    sie später erklären, als sie mit vier         den Auftritt ihrer Freundin auf der
älterer Anwohner im Schatten unter       weiteren Bewohnerinnen jene Bank              Bühne verfolgen. Dort sind vor allem
einem Baum auf der Bank, beobach-        unterm Baum besetzt. »Ich war aller-          regionale Akteure zu erleben: die
tet die emsigen Vorbereitungen und       dings die Einzige, die von unserem            Kinder der Artur-Becker-Schule, der
wartet freudig auf den Böllerschuss,     Aufgang vor der Tür stand.« 50 Jah-           SV Topfit und der Prenzlauer Carne-
der den Beginn des 9. Igelfestes an-     re lebt sie nun schon in dem Wohn-            val Club. Tim hat sich inzwischen ein
kündigen wird: »Ach, ich schaue mir      gebiet. Zwei Kinder hat sie großge-           buntes Wassereis gegönnt. »»»
20      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
»Kaktus-Eis geht am besten!« Wohn-         ter, der auf den Bühnenauftritt sei-
    bau-Mitarbeiterin Kerstin Kopplin          ner Tochter wartet, liest aufmerksam
    schiebt unermüdlich den Deckel der         die von der Wohnbau aufgestellten
    Kühltruhe auf und zu, ihre Kollegin-       Infotafeln über die sieben Weltmee-
    nen verteilen Popcorn oder Glücks-         re. »Hier kann man echt noch etwas
    radpreise und schießen erstmals mit        lernen und seine Geografiekenntnis-
    der Foto-Box bunte Erinnerungsfo-          se auffrischen«, schmunzelt er. Und
    tos zum Mitnehmen von jedem, der           wer immer noch Backbord und Steu-
    es wünscht. Alles kostenlos. »Das          erbord verwechselt, der war bei Ka-
    war unsere Absicht von Anfang an«,         pitän Chris de Flambö gut aufge-
    bekräftigt Wohnbau-Geschäftsfüh-           hoben. Mit Akkordeon, Liederra-
1
    rer René Stüpmann. »Die Nutzung            ten, Piraten-Diplom-Kurs und Feu-
    der Attraktionen darf nicht vom            erschlucken unterhielt er die Gäste
    Geldbeutel abhängen.« Seine gan-           am Nachmittag. Richard aus Prenz-
    ze Belegschaft ist im Einsatz. Abzieh-     lau (6) rätselt noch, wie der See-
    bare Tattoos klebt Jenny Wende oh-         mann es schafft, das ganze Schwert
    ne Pause auf unzählige Kinderarme          zu schlucken. Derweil sind die älte-
    und Handrücken. Maskottchen Ed-            ren Damen von ihrer Bank im Schat-
    dy wird dabei am häufigsten als Mo-        ten aufgestanden, machen sich auf
    tiv gewünscht. Nebenan am Stand            den Heimweg, das Lied vom Klabau-
    haben sich vier Mitarbeiterinnen der       termann textsicher auf den Lippen.
    Kita Freundschaft bereit erklärt, die      Wir dürfen jetzt alle gespannt sein,
2   Kindergesichter bunt glitzernd zu          wohin das große Igelfest-Schiff nun
    schminken. Damit will die Kita etwas       steuert. Denn im kommenden Jahr
    zurückgeben, weil sie selbst »schon        wird es zum 10. Mal gefeiert. Und
    viel von der Wohnbau bekommen              das Motto ist jedes Mal ein anderes.
    hat«, so die Frauen. Auch andere
    Partner aus dem Wohngebiet wie
    das Bürgerhaus, das Mehrgeneratio-
    nenhaus und die Kinderservicestel-
    le sowie die Prenzlauer Petrijünger         5

    und der Prenzlauer Schützenverein          1 Seeungeheuer Schnappi hatte immer ein
                                                 volles Maul.
    sind mit von der Partie und betreuen       2 Kleine Seemänner und Seefrauen konnten
    Stände. Stelzenläuferin Sonja The-           sich an der Strickleiter üben, was sich als
                                                 nicht einfach erwies. (Foto 1 und 2:
    sing in meeresgrünem langen Kleid            Christiane Penke, Fotoclub)
    mit umgehängtem Fischernetz ras-           3 Maskottchen Eddy war wie immer umringt
3
    tet ebenfalls kaum, schaut sich alles        von seinen jüngsten Fans. Richard und Tim
                                                 (beide 6 Jahre) wollten Eddy unbedingt
    lächelnd an und hat dabei den bes-           überreden, mit ihnen gemeinsam zu
    ten Überblick. »Na, wie ist die Luft da      rutschen. Doch Eddy hatte viel zu viel auf
                                                 dem Fest zu tun, um dem Wunsch der
    oben?«, scherzen die Damen um In-            beiden nachzukommen.
    gelore Schindel. In einem Theater-         4 Gruppenfoto zur Erinnerung: Maskottchen
    kurs an der Prenzlauer Musikschu-            Eddy, der Igel, Bürgermeister Hendrik
                                                 Sommer, Ehrendame Karoline Teichner,
    le hat sie einst als Schülerin hier die-     Schwanenkönigin Elisa I. und Wohnbau-Ge-
    se Kunst erlernt und gibt bei Festen         schäftsführer René Stüpmann, von links.
                                               5 Das maritime Tattoo von Eddy als Pirat
    in der früheren Heimat den Prenz-            musste bei Emma und Maja jeweils auf
4   lauern gern etwas zurück. Ein Va-            jeden Handrücken kommen.

                                                      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019      21
/// Unterwegs »Igelfest im Rückblick«

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                                            1 Stelzenläuferin Sonja Thesing hatte kaum eine
                                              Verschnaufpause. Mit ihren zusätzlichen Beinen
                                              darf sie selten stillstehen, es sei denn, sie ruht sich
                                              auf erhöhten Geländern oder Stromkästen kurz
                                              aus. Die Solo-Künstlerin liebt es, den Kindern mit
                                              ihrem langen Gewand Freude zu bringen.
 2                                      3   2 Der Schminkstand der Kita Freundschaft war den
                                              ganzen Tag lang dicht umlagert.
                                            3 Kutschfahrten durchs Wohngebiet waren wieder
                                              äußerst beliebt bei den Prenzlauerinnen und
                                              Prenzlauern.
                                            4 Auftritt des SV Topfit, geleitet von Marianne
                                              Gerling und animiert sowie begleitet von
                                              Moderator Silvio Grensing.
                                            5 Kapitän Chris de Flambö lud die Kinder ein, ihr
                                              Piratendiplom zu absolvieren, und begeisterte mit
                                              Liedern, auf seinem Akkordeon gespielt, sowie viel
                                              Spiel und Spaß rund um die Seefahrerei.
                                            6 Zu einem richtigen Piratenfest gehört natürlich
                                              auch eine Schatzsuche.
                                            7 Der Prenzlauer Carneval Club nahm die Gäste
                                              tänzerisch mit auf eine Unterwasserreise.
                                            8 Zum krönenden Abschluss verzauberte die kleine
                                              Meerjungfrau das Igelfest-Publikum mit ihrem
                                              märchenhaften Gesang. (Foto: Christiane Penke,
 4                                      5     Fotoclub)

22     Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
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/// Drei Fragen an

                         Fragen an:

Prenzlaus neue
Schwanenkönigin Karo I.
Karoline Teichner, kurz Karo, ist Prenzlaus neue Schwanenkö-
nigin. Als Ehrendame von Elisa I. schnupperte sie bereits
»royale Luft« – jetzt ist sie selbst in die Rolle der charmanten
Hoheit geschlüpft. Wie es dazu kam und wer sie ist, hat sie
der Stadtgespräch-Redaktion Anfang Juni verraten.

Karo, wie wird man Schwanen-            Karo I: Ich bin 30 Jahre alt und habe    Worauf freust Du Dich besonders?
königin?                                zusammen mit meinem Partner Dan-         Karo I: Eigentlich auf alles. Ich bin
Karo I: Susi Schütte vom Schwanen-      ny einen dreieinhalbjährigen Sohn,       schon als Ehrendame an der Seite
königinnen-Team fragte, ob ich Lust     Karl, und eine anderthalb Jahre alte     von Elisa, die für mich zu einer richtig
dazu hätte. Zunächst als Ehrendame.     Tochter, Rosalie. Von Beruf bin ich      guten Freundin geworden ist, viel
Zuerst aber habe ich mit meiner         Ergotherapeutin. Ich habe eine Stel-     rumgekommen. Jetzt stehen erst
Familie gesprochen. Als zweifache       le in Eberswalde, arbeite nebenbe-       einmal die 750-Jahr-Feier in Blindow,
berufstätige Mutti ist es wichtig,      ruflich als Kanga-Trainerin und unter-   das Park- und Blütenfest Kromlau
dass ich Unterstützung bekomme.         stütze meine Eltern in ihrem Betrieb.    und die LaGa in Wittstock auf dem
Schließlich ist dieses Amt mit vielen   Das hört sich nach viel an, aber mit     Plan. Und dann wird man mich na-
Terminen verbunden. Alle in meiner      einem guten Organisationsgeschick        türlich auf allen Festen und Meilen in
Familie waren stolz und haben mir       klappt das und ich werde die Aufga-      der Stadt treffen. Die Ehrendame an
zugeredet und gesagt: »Mach das!        ben als Schwanenkönigin mit allem        meiner Seite ist übrigens eine junge
Du bist nur einmal jung.« Also habe     anderen unter einen Hut bringen.         Mutti aus einem meiner Kanga-Kur-
ich zugesagt.                           Dank meiner Familie. Schließlich         se: Philomena Uecker.
                                        haben wir doppelt Oma und Opa
Du hast Deine Familie schon ange-       und auch noch Urgroßeltern. Sie alle     Vielen Dank für das Gespräch!
sprochen – kannst Du Dich den Lese-     stehen mir zur Seite und entlasten
rinnen und Lesern kurz vorstellen?      mich, wo sie können.
                                                                                       Stadtgespräch Magazin 3 | 2019   23
/// Mitarbeiter-Porträt

Täglich auf den Baustellen unterwegs
Stephan Wende kontrolliert die Bauabläufe
                                                                                 Fotos macht, doch mittlerweile hat
                                                                                 sich das gut eingespielt. »Im Grun-
                                                                                 de genommen kontrolliere ich heu-
                                                                                 te die Arbeit, die ich früher selbst
                                                                                 gemacht habe«, sagt er und erzählt
                                                                                 von seinem Werdegang. Aufgewach-
                                                                                 sen ist Stephan Wende in Harden-
                                                                                 beck in der Nähe von Templin, wo er
                                                                                 auch heute noch wohnt. Nach dem
                                                                                 Gymnasium absolvierte er seinen
                                                                                 Wehrdienst, es folgte das Studium
                                                                                 im Bauingenieurwesen in Berlin, das
                                                                                 er 2013 erfolgreich abschloss. »Mein
                                                                                 ursprünglicher Wunsch war es, Ar-
                                                                                 chitekt zu werden. Ich habe schon
                                                                                 immer gern gezeichnet. Doch dann
                                                                                 stellte ich fest, dass mir der künstleri-
                                                                                 sche Part nicht so liegt und ich eher
                                                                                 der technisch-praktische Typ bin.«
                                                                                 Rückblickend weiß er, dass er alles
                                                                                 richtig gemacht hat. Nach dem Stu-
                                                                                 dium begann er in einem Neubran-
                                                                                 denburger Architektur- und Ingeni-
                                                                                 eurbüro zu arbeiten. »Ich war ver-
                                                                                 antwortlich für das komplette Hoch-
                                                                                 bauspektrum, insbesondere bei Bau-
                                                                                 ten für öffentliche Auftraggeber,
                                                                                 also Feuerwehrgebäude, Schulen
                                                                                 und Kitas, aber auch diverse Woh-
                                                                                 nungsbauten.«
1                                                                                Stephan Wende bewarb sich initia-
Seit Sommer letzten Jahres trifft man    Arbeiten zu überprüfen. Damit sorge     tiv bei der Wohnbau. Bei einem ers-
Stephan Wende täglich auf den Bau-       ich dafür, dass sich so wenig Fehler    ten Gespräch mit Geschäftsführer
stellen der Wohnbau an. »Ich bin so-     wie möglich in Planung und Bauab-       René Stüpmann und dem Leiter
zusagen der Bauherrenvertreter vor       lauf einschleichen. Das hat sich be-    Baumanagement, Christoph Göths,
Ort«, sagt der 32-Jährige. »Die beauf-   währt und die Zusammenarbeit mit        stellten alle fest: Das passt. »Dieses
tragten Bauingenieure und Architek-      den Bauleitern klappt gut.« Anfangs     erste Treffen war informativ, unter-
ten haben meist nicht die Möglich-       seien die Handwerker zwar verwun-       haltsam und die Aufgaben klangen
keit, jeden Tag auf der Baustelle zu     dert gewesen, dass da täglich einer     spannend.« Zu denen gehören ne-
sein. Deshalb bin ich der Ansprech-      um die Ecke kommt und fragt, wie        ben den täglichen Besuchen auf
partner. Meine Aufgabe ist es, die       es läuft und sich selbst vom Baufort-   den Baustellen auch die Teilnahme
Bauabläufe zu kontrollieren und die      schritt überzeugt, dokumentiert und     an den wöchentlichen Bauberatun-
24      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
gen und die innerbetrieblichen Auf-
gaben im Baumanagement. »Auf
den Baustellen ersetze ich jedoch
nicht den Bauleiter. Ich bin eher der
Mittler. In den seltensten Fällen ent-
scheide ich etwas unmittelbar vor
Ort. Schließlich ist es wichtig, dass
der Bauleiter immer informiert ist.
Idealerweise treffen wir notwendi-
ge Absprachen zusammen.« Die Ar-
beit, sagt Wende, mache ihm Spaß.
»Sie ist abwechslungsreich, ich lerne
immer Neues dazu, habe im Unter-
nehmen die Möglichkeit mich wei-         2
terzubilden und kann mein Fach-
wissen einbringen.« Neben dem Job
gehört viel der freien Zeit der klei-
nen Tochter und seinem ehrenamt-
lichen Engagement als Ortsvorste-
her. Er hat für sich erkannt, dass es
sinnvoll ist, sich für seinen Heimat-
ort einzusetzen. Gemeinsam mit
Kindergartenfreunden fasste er den
Entschluss, zu kandidieren. In den       3   4
letzten drei Jahren wurde auch dank          1 Stephan Wende ist täglich auf den
seines Tuns viel in dem kleinen Ort            Wohnbau-Baustellen unterwegs. Er
                                               prüft und dokumentiert den
angeschoben und realisiert. »Es ist            Baufortschritt und sorgt dafür, dass
uns unter anderem gelungen, den                sich so wenig Fehler wie möglich in
                                               Planung und Bauablauf einschleichen.
Sprungturm an der Badestelle zu
                                             2 Er engagiert sich für seinen Heimatort.
erhalten, einen Gehweg zu erneu-               Unter anderem mit Michael Eberwein,
ern und den Kindergarten zu erwei-             Philipp Brandt, Christian Hurtienne
                                               (von links nach rechts) gelang es, den
tern.« Wenn neben alldem noch Zeit             Sprungturm an der Badestelle in
übrig ist, frönt Stephan Wende sei-            Hardenbeck zu erhalten.
                                             3 Stephan Wende ist ein begabter
nem Hobby: der Tischlerei. »Gewer-
                                               Hobby-Tischler. Vor allem für seine
kelt und gebaut habe ich schon im-             kleine Tochter werkelt er gerne in der
mer gern und seit unsere Tochter da            Garage. Dabei entstand auch dieses
                                               niedliche Regal.
ist, macht es doppelt Spaß«, sagt er         4 Ein Lernturm für Töchterchen Frieda.
zufrieden.                                     Stephan Wende widmet sich in seiner
                                               Freizeit gern der Tischlerei.
                                             5 Eine Garderobe der Marke Eigenbau.

                                         5

                                                 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019     25
/// Geschichte

Die Schwedter Straße
im Wandel der Zeit
Ein Beitrag von Jürgen Theil (Teil 1)

          1

         Die heute etwa einen Kilometer            gruben, die noch bis in das 20. Jahr-     rung und die Anlage eines Bürger-
         lange Schwedter Straße führt von          hundert hinein genutzt wurden (in         steiges der aufgrund ihrer Beschaf-
         der Ecke Grabowstraße/Baustraße           einer steht das ehemalige Lehrerse-       fenheit in die öffentliche Kritik gera-
         in südöstlicher Richtung bis zum          minar). 1465 waren hier ebenfalls ei-     tenen Straße. So druckte der Ucker-
         Abzweig Grünower Chaussee, wo             ne Ziegelscheune der Stadt und ver-       märkische Kurier am 28. März 1889
         dann die Angermünder Straße be-           mutlich auch ein Ziegelbrennofen          einen eingesandten Leserbrief ab,
         ginnt, die am Ortsausgang endet.          vorhanden. Etwa 750 Meter östlich         der den folgenden Wortlaut trug:
         Ursprünglich stellte die Schwedter        des Steintores lagen der Galgen und       »Willst du im Dunkeln wandern, geh
         Straße eine Verlängerung der um           das St.-Georgen-Hospital.                 vor das Schwedter Thor, auch wenn
         1240 angelegten Steinstraße dar           Bis in die erste Hälfte des 19. Jahr-     dort unter anderm kommt Über-
         und schloss direkt an das Steintor        hunderts hinein war die heutige           schwemmung vor, (…) Giebts wohl
         an. Der stadtnahe Bereich der heuti-      Schwedter Straße eine sich schlän-        ’ne schönre Gegend, wie vor dem
         gen Schwedter Straße wurde auch           gelnde unbefestigte Landstraße, an        Schwedter Thor? Du findest, wenn’s
         als Schwedengrund bezeichnet, was         der sich überwiegend Scheunen be-         geregnet, dort Böden auch von
         vermutlich auf die Anwesenheit der        fanden. Bei einem größeren Brand          Moor! Und hast Du Badehosen zu-
         Schweden im Dreißigjährigen Krieg         wurden 1835 insgesamt 13 von ih-          fällig bei der Hand, mach nicht erst
         (1618–1648) zurückgeht.                   nen zerstört. Erst 1837, als das Stein-   lange Schosen, ein Bad ist hier char-
         1722 verlief die Straße noch in ei-       tor weitgehend abgetragen und             mant! (…) Dort brennt kein Lämp-,
         nem Bogen bis zu 40 Meter weiter          die Straße nördlich des Zwingers,         kein Lichtlein, wenn’s noch so dust-
         nördlich der heutigen, wie man auf        der aus einer Art Schleuse mit ei-        er ist, dort spart man ruhig weiter,
         dem ältesten überlieferten Stadt-         nem Vortor bestand, neu angelegt          bis man den Hals erst bricht (Der Be-
         plan von Euchler erkennen kann. An        wurde, regulierte man diesen Ab-          leuchtungskommission in Liebe ge-
         der Straße befanden sich drei Lehm-       schnitt. 1894 erfolgten die Pflaste-      widmet).«
          26      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Bevor die Straße um 1917 an die Ka-
nalisation angeschlossen wurde,
verliefen im Bereich der heutigen
Schwedter Straße vor den Vorgärten
der Häuser tiefe Straßengräben, die
Abwässer in den Schäfergraben lei-
teten.
Ursprünglich trug diese Straße
die Bezeichnung »Schwedter Vor-
stadt« und »Vor dem Schwedter
Tor«. Erst am 7. Juli 1881 führte
man die Bezeichnung »Schwed-
ter Straße« ein. In der Zeit des
Dritten Reiches führte sie den Na-       2

men       »Hermann-Göring-Straße«.      re Insassen diese Anstalt auch als
1945 wurde sie wieder in »Schwedter     »Graupenpalais«, da zur Versorgung
Straße« zurückbenannt und trug          eine kaum genießbare Graupensup-
ab 1947 den Namen »Puschkin-            pe serviert wurde. 1861 gab es hier
straße«, bevor sie 1992 erneut zur      336 Insassen, darunter 44 Frauen.
»Schwedter Straße« wurde. 1955          Zum Gebäudekomplex dieser An-
pflasterte man die Schwedter Straße,    lage gehörten laut Lageplan von
die heute eine Bitumendecke trägt,      1906 ein »Weiberhaus« (jetziger Sitz
ein letztes Mal neu.                    der Stadtverwaltung), ein »Männer-
Im Prenzlauer Adressbuch von 2006       haus« (jetzt Diesterweg-Grundschu-
sind etwa 800 Personen verzeichnet,     le) und ein Lazarett (auch als Uhren-
die damals in der »Schwedter Stra-      haus bekannt, jetzt Sitz des Bauam-
ße« wohnten. Die für diese Straße       tes). Ein Wachhaus und ein weiteres
erst um 1880 eingeführte Hausnum-       Lazarett, welches erst im Jahre 1906
merierung beginnt mit der Nummer        errichtet wurde, lagen auf dem Hof
10 und endet mit der Nummer 114.        des »Weiberhauses«. Ferner gehörte
Im ersten gedruckten Wohnungsan-        zu dieser Anstalt, die jährlich bis zu
zeiger von 1866 sind für diesen da-     400 Personen aufnahm, ein als Ar-
mals noch weitgehend unbebauten         beitshaus errichtetes Gebäude am
Straßenbereich gerade einmal 19         Seeweg, das heute als Schulteil 2
Personen verzeichnet. Einer von ih-     des Scherpf-Gymnasiums dient. Der
nen war der Torkontrolleur Krause,      gesamte Komplex steht heute unter
der gegenüber vom Steintorturm          Denkmalschutz.                                  3

wohnte, wo wir nun unsere Wande-
rung entlang der alten Schwedter
Straße beginnen wollen.
Wir stehen vor einem gelben Klin-
kerbau, der Mitte des 19. Jahrhun-
                                        1 Stadtansicht von Prenzlau von Keding (nach Merian) um 1930. Hier sehen wir im Vordergrund
derts als Landarmen- und Korrigen-        das St.-Georgen-Hospital und den Galgen (Hochgericht). Im Hintergrund befindet sich die
denanstalt errichtet wurde und heu-       Prenzlauer Altstadt mit ihrer Stadtmauer und ihren Türmen sowie die Zwingeranlage des
                                          Stein- bzw. Schwedter-Tores. (Archiv Uckermärkischer Geschichtsverein)
te als Rathaus dient. Im 19. Jahrhun-   2 Landarmen- und Korrigendenanstalt um 1910. (Archiv Jürgen Theil)
dert bezeichneten Bettler und ande-     3 Steintorturm um 1906 (Archiv Jürgen Theil)

                                                                                              Stadtgespräch Magazin 3 | 2019     27
/// The Royal Diary

                                                                                          Liebes Tagebuch,
                                              die schönen Zeite
                                                                   n gehen immer am
                                              Jahr als 11. Prenzla                      schnellsten vorbei.
                                                                    uer Schwanenköni                            Diese These kann
                                                                                        gin ist nun vorübe                           ich bezeugen. Mein
                                              Aus meinen Erzähl                                              r.
                                                                    ungen kann man
                                              Orte, die ich wahr                      sehen, wie viel ich
                                                                  scheinlich ohne m                         herumgekommen
                                             mein Amt nie kenn                       ein Amt nie besuch                            bin. Ich gelangte
                                                                                                            t und an liebe Men                          an
                                                                    engelernt hätte. Di                                             schen, die ich ohne
                                             lenden Kinderauge                          e schönsten Erinne
                                                                   n. Der Abschied be                           rungen bringen m
                                            füllt mit Wehmut                            im 25. Stadtfest fie                          ir die vielen strah
                                                                . Die Eröffnung als                           l  mir äußerst schw                         -
                                            fühle, nun wo das                         »noch« Schwanen                               er.  Der Tag war ge-
                                                                 Jahr im Amt für m                         kö  ni gi n und die Fragen, wi
                                            der neuen Schwan                       ich vorbei sei, sowi                                       e man sich
                                                                 enkönigin fielen m                      e meine Abschied
                                                                                     ir etwas schwer. Ein                      srede vor der Krön
                                           all meine Worte. Ich                                             dicker Kloß in mein                      ung
                                                                   freute mich aber fü                                             em Hals begleitet
                                           Umhang und die                              r meine Ehrendam                                                 e
                                                               Kette übergeben                              e Karoline Teichne
                                           gin nennen. Das Ja                     zu dürfen. Sie darf                             r, ihr die Krone, de
                                                                 hr mit ihr war supe                    sic h   nu n  12. Prenzlauer Sc                 n
                                                                                     r schön und sie wi                                   hwanenköni-
                                          Auch hier möchte                                                rd ihr Amt ganz wu
                                                               ich nun mein Tage                                                 nderbar ausüben.
                                          Ich bedanke mich                         buch schließen un
                                                               bei allen Unterstüt                      d es an meine Na
                                                                                   zern und Lesern, di                        chfolgerin überge
                                          Prenzlau ist eine wu                                           e mich in diesem                          ben.
                                                                 nderschöne grüne                                              Jahr begleitet habe
                                          werden. Gerne ha                           Stadt am Unteruck                                                n.
                                                              be ich dieses Amt                            ersee, die es verdien
                                         Schwanenkönigin                         übernommen und                                    t, repräsentiert zu
                                                              gewesen zu sein.                        bin stolz und glück
                                                                                 Es war mir eine Eh                          lich, die 11. Prenzla
                                         In Liebe, Deine                                             re!                                            uer

28      Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
The Royal Diary
   Liebes Tagebuch,
   ein Jahr durfte ich nun an der Seite unserer wunderschönen 11. Prenzlau
                                                                                   er Schwanenkönigin,
   Elisa I., als Ehrendame amtieren. Ich durfte sie im Namen der Stadt Prenzlau
                                                                                      zu vielen Festen be-
   gleiten, durfte lernen, Erfahrungen sammeln und mit ihr ein Jahr voller
                                                                               Freude, Spaß und vieler
   unvergesslicher Erinnerungen sammeln. Nun freue ich mich, nach langer
                                                                                    Zeit der Geheimhal-
   tung, auf dem 25. Prenzlauer Stadtfest zur 12. Prenzlauer Schwanenkönig
                                                                                  in gekrönt worden zu
   sein und in ihre Fußstapfen treten zu dürfen. Es ist mir eine sehr große
                                                                              Ehre und ich freue mich
  auf die ersten Veranstaltungen gemeinsam mit meiner Ehrendame Philome
                                                                                    na, auch kurz »Philli«
  genannt.
  Bereits im Vorfeld hatten wir viel Freude bei der Kleidersuche. Wir hatten
                                                                                die Idee, dass es etwas
  ganz Besonderes werden sollte. Partnerlook – die gleichen Kleider, nur
                                                                             in verschiedenen Farben.
  Nach einigen Überlegungen setzten wir uns ins Auto und fuhren zu untersch
                                                                                     iedlichsten Geschäf-
  ten, überwiegend Brautausstattern ... Es sollte natürlich super aussehe
                                                                           n, aber auch in unser Bud-
  get passen. Gar nicht so einfach, aber wir sind fündig geworden. Die
                                                                           Auswahl der Krone gestal-
  tete sich ebenfalls nicht so einfach. Sie sollte hübsch sein, natürlich genauso
                                                                                       individuell wie die
 meiner Vorgängerinnen, und dann kam mir zudem die fixe Idee, auch noch
                                                                                 Schwäne in der Krone
 haben zu wollen. Ich habe sie tatsächlich gefunden – meinen absolute
                                                                           n Traum!
 Zum 25. Stadtfest stand ich dann also da – erst in Blau als Ehrendame,
                                                                              dann schnell rein in das
 weiße Kleid und dann kam für mich auch schon der erste emotionale
                                                                              Höhepunkt: Mein Sohn
 durfte mir die Krone bringen! Allein bei der Vorstellung wurde es mir
                                                                            ganz flau um den Magen
 herum. Dann ging alles so schnell: Elisa hielt ihre Abschiedsrede und
                                                                           anders, als es mir prophe-
 zeit wurde, habe ich tatsächlich jedes Wort klar und deutlich hören können
                                                                                   . Ich war bereits hin-
 ter der Bühne zu Tränen gerührt! Sie bat mich dann auf die Bühne, und
                                                                               als ich die vielen Men-
 schen sah, die alle von Elisas Rede ergriffen waren und gleichzeitig applaud
                                                                                      ierten, war ich auf-
 geregt, glücklich und wie benommen zugleich. Ich sah so viele bekann
                                                                                te Gesichter, Familie,
 Freunde, Bekannte und Fans, die ich bereits aus der Zeit als Ehrenda
                                                                           me kannte. Die Krönung,
meine Amtsantrittsrede, die Vorstellung meiner Ehrendame Philli, Fotos,
                                                                                 Interviews, das erste
Flanieren gemeinsam mit unseren Gasthoheiten auf dem so gelunge
                                                                           nen Prenzlauer Stadtfest
– es war alles wie in einem Traum, ein Zauber, den ich so schnell nicht
                                                                            vergessen werde!
Also, mein liebes Tagebuch, wir haben in diesem Jahr noch viel
                                                                          vor – 39 Auftritte – eine
aufregende Zeit!
Ich werde berichten,
Deine
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