Stadtgespräch - Digitalisierung Unser Titelthema in diesem Heft - Wohnbau GmbH Prenzlau
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Nr. 3 /// 2019 Stadtgespräch Magazin für die Region Prenzlau Unser Titelthema in diesem Heft Digitalisierung Digitale Arbeitsprozesse bei der Wohnbau
/// Editorial Digitalisierung, Igelfest und Sperrmüll Liebe Leserinnen, liebe Leser, Smartphones und Apps sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Statt zu telefonieren, schicken wir eine WhatsApp-Nachricht; statt eine Landkarte auszubreiten, nutzen wir das Navi. Unser Leben digitalisiert sich in unglaublicher Geschwindigkeit. Mit den digitalen Haustafeln, der mobilen Wohnungsabnahme und Homeoffice haben wir zum Jahresbeginn einige Pilotprojekte angeschoben, die nun umgesetzt werden. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 8. In den letzten Jahren haben wir viele Müllplätze eingezäunt oder eingehaust, um die Sauberkeit in den Wohngebieten zu verbessern. Dennoch gibt es hier und da »Problemzonen«. Vor allem Sperrmüll wird immer wieder illegal abgestellt. Wie einfach die kostenfreie Anmeldung von Sperrmüll ist, zeigen wir ab Seite 14. Ausgelassene Kinder und stolze Eltern und Großeltern, die mit den jungen Künstlern auf der Bühne mitfieberten – unser Igelfest war wieder einmal ein rundum gelungener Tag. Die schönsten Bilder und Emotionen haben wir ab Seite 20 zusammengestellt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein unterhaltsames Stadtgespräch. Ihr René Stüpmann Geschäftsführer Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 3
/// Inhalt 8 16 8 6 Topthema Dies & Das Digitale Haustafel, mobile Wohnungsabnahmen und Homeoffice – Die Endlich Sommerferien, endlich Wohnbau geht mit der Zeit und nutzt die Möglichkeiten der neuen Medien, Agenda-Diplom. Bei zahlreichen Ver- um ihren Kundenservice zu verbessern und ihre Arbeitsprozesse effizienter anstaltungen kann man auch ohne zu gestalten. Vor allem die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Anmeldung mitmachen. Zudem Vermieter und Mieter sollen zukünftig ausgebaut werden. Dabei möchte nimmt die Wohnbau erstmals am das kommunale Unternehmen jedoch nicht auf den persönlichen Kontakt AgendaPlus für Schülerinnen und verzichten, sondern lediglich weitere Kanäle anbieten. Damit hat die Schüler der Sek. I teil. Wohnbau im Unternehmen bereits gute Erfahrungen gesammelt. 14 Unser Tipp ”hausvilla In der Garten- in der Für mehr Sauberkeit im Wohn- gebiet – Sperrmüll anmelden geht Brüssower Allee ganz leicht! 44/46 wurde 16 bereits ein Baugeschehen Smarthome- Begleiten Sie uns auf einen Rund- System verbaut. gang durch die aktuellen Baustellen der Wohnbau. 4 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
”hatPrenzlau 26 eine neue Schwanenkönigin. 35 23 ”Sommersüße Vielleicht fürs nächste Picknick? Erdbeerlimonade – wir verraten, wie es geht ... 20 24 30 Unterwegs Porträt Kinder Schiff ahoi! – Das war das 9. Igelfest. Stephan Wende – Täglich auf den Eddy informiert sich über die Mit voller Kraft steuert das beliebte Wohnbau-Baustellen anzutreffen Müllinseln auf unseren Ozeanen, und Familienfest auf das 10. Jubiläum im Nachwuchsreporter Adrien-Joel kommenden Jahr zu. 26 macht sich Gedanken, wie die Geschichte Digitalisierung in den nächsten 23 Die Schwedter Straße im Wandel Jahren in die Wohnung einziehen 3 Fragen an der Zeit – Teil 1 könnte. Prenzlaus neue Schwanenkönigin Karo I. 28 34 The Royal Diary Unterhaltung Schwanenkönigin Elisa I. übergibt Digitale Wörtersuche – Können Sie das Zepter an Schwanenkönigin alle gesuchten Begriffe entdecken? Karo I. Sommerlich-süße Erdbeerlimonade, die auch als Bowle für Erfrischung sorgt. Impressum Herausgeber Wohnbau GmbH Prenzlau /// Friedrichstraße 41 /// 17291 Prenzlau Tel. 03984 8557-0 /// Fax 03984 8557-52 /// www.wohnbauprenzlau.de V.i.S.d.P. Jenny Busse Layout/Satz Christine Henning-Schiewe /// www.worldmove.de Druck Nauendorf /// Druckschluss 14.06.2019 /// Auflage 22.400 Stück Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 5
/// Dies & Das Startschuss für das Agenda-Diplom Am Dienstag, dem 11. Juni 2019, be- Künstler wird keine Grenze gesetzt. gann die Anmeldephase fürs dies- Jedes Jahr entstehen so ganz einzig- jährige Agenda-Diplom. Mittlerwei- artige Kunstwerke. le sind viele Veranstaltungen, die ab- Wer keinen Platz für den Graffi- wechslungsreiche und spaßige Som- ti-Workshop abbekommen hat, muss merferien für Prenzlaus Grundschü- nicht traurig sein. »Es gibt viele wei- ler verheißen, restlos ausgebucht. tere tolle Veranstaltungen mit an- Wie beispielsweise die beliebten deren Partnern, an denen man auch Graffiti-Workshops der Wohnbau am ohne Anmeldung teilnehmen darf«, 1 Agenda-Diplom der Wohnbau 2018. An den 16. und 23. Juli 2019. »Unser Agen- wirbt Jenny Busse. Zum Beispiel die mit Spezialfolie umhüllten Bauzäunen war da-Diplom ist äußerst beliebt. Bereits Veranstaltungen der Bürgerstiftung der Kreativität keine Grenze gesetzt. 2 Agenda-Diplom der Wohnbau 2018. An den am ersten Anmeldetag waren alle 50 Barnim/Uckermark am Igelpfuhl, die mit Spezialfolie umhüllten Bauzäunen war Plätze weg«, bestätigt Ansprechpart- Sie unten finden. der Kreativität keine Grenze gesetzt. nerin Jenny Busse. Wie in den ver- gangenen Jahren hat die Wohnbau Fassadenkünstler Tobias Silber ein- geladen, um den Kindern die Grund- lagen eines Graffitis zu lehren. Obers- te und einzige Regel dabei: Es wird nur an der entsprechenden Wand gesprayt. Der Kreativität der kleinen 1 2 Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine 01.07.2019, 11.00 – 16.00 Uhr 31.07.2019, 11.00 – 17.00 Uhr Hockeyzauber auf dem Bolzplatz Sounds of Mülleimerauf dem Spielplatz an der KITA Kinderland bauen Olympiasiegerin Natascha Keller zeigt Euch wir aus Eurem Müll Instrumente und lassen diese erklingen. Also packt das ABC des Hockeys und verrät Euch ihre Euren ausgewaschenen Müll (Becher, Dosen, Deckel, …) ein und seid Tricks. dabei, wenn wir den Kiez zum Klingen bringen. Wichtig: Anmeldung Wichtig: Sportsachen nicht vergessen! erforderlich unter mussehl@abw-ang.de 6 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Termine +++ Termine +++ Termine Agenda-Sommer- AgendaPlus geht in Galerie kann ab die erste Runde dem 24.06.2019 In diesem Jahr wird das Agenda-Di- bestaunt werden plom erstmals um das AgendaPlus erweitert. Die Idee dahinter ist, auch Die bei der Kunstwerkstatt den Schülerinnen und Schülern entstandene Agenda-Som- der Sekundarstufe I verschiedene mer-Galerie kann in den Veranstaltungen in den Sommer- bis 14.00 Uhr lädt das kommunale nächsten Wochen auf dem ferien anzubieten. Steht bei den Unternehmen alle interessierten Spielplatz an der KITA Kinder- Grundschülern noch der Spaß im Schülerinnen und Schüler der Sek. I land bestaunt werden. Von Mittelpunkt, soll das AgendaPlus ein, die Wohnbau kennenzulernen. Tape-Art, Malerei bis hin zum einen ersten Einblick in das Berufsle- Dabei wird es zusammen mit den Stricken probierten sich die ben bieten. Dabei geht es nicht um Azubis und dualen Studenten einen Grundschüler hier aus. Das zusätzliche Praktika, sondern Ken- spannenden Rundgang durch die Ergebnis kann sich sehen las- nenlerntage, bei denen den Schüle- Immobilienwirtschaft geben. Bei- sen. rinnen und Schülern Wissen über spielsweise werden die Baustellen Berufsfelder, Arbeitsschwerpunkte der Neubauprojekte der Wohnbau und Ausbildungsangebote nahege- besucht, die Leerwohnungssanie- bracht wird. Sie sollen sich selbst rung begutachtet und gezeigt, wor- ausprobieren, den Profis assistie- auf es im Bereich Vermietung und ren und bei ihnen hospitieren. Zwei- Kundenbetreuung ankommt. ter Schwerpunkt sind Angebote Anmelden kann man sich bei der der Betätigung in Vereinen und ein Ansprechpartnerin Jenny Busse per dritter Schwerpunkt die Möglich- E-Mail an jenny.busse@wohnbaup- keit des Kennenlernens verschie- renzlau.de oder per Telefon unter dener Aspekte und Möglichkeiten 03984 8557-37. des ehrenamtlichen Engagements. Beim AgendaPlus der Wohnbau haben Auch die Wohnbau beteiligt sich Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I die Chance, das Unternehmen und die am AgendaPlus. Am Freitag, den Ausbildungs- sowie Studienmöglichkeiten 19. Juli 2019 in der Zeit von 10.00 praxisnah kennenzulernen. Rückblende Diese Veranstaltung fand bereits statt Abenteuer auf dem Igelpfuhl Beim Agenda Diplom der Bürgerstiftung Barnim/Ucker- mark bauten die Kinder ein Floß und eroberten den Igel- pfuhl. Sogar einen Schatz galt es zu finden und zu heben. Das war ein Spaß! Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 7
/// Topthema »Digitalisierung« Digitale Haustafeln, mobile Wohnungsabnahmen und Homeoffice Die Wohnbau geht mit der Zeit und nutzt die Möglichkeiten neuer Medien Smartphones, Tablets, Whiteboards, fang Juni die ersten Tafeln installiert. Apps – wir leben in einer zuneh- »Getestet wird diese neue Form der mend digitalisierten Welt. Das kann Mieterinformation, die auch eine An- man persönlich gut oder weniger gebotserweiterung der Kommuni- gut finden. Fakt ist, dass die digitale kation zwischen den Mieterinnen/ Vernetzung vieles einfacher machen Mietern und der Wohnbau darstellt, kann – wenn man die Möglichkeiten zunächst am Georg-Dreke-Ring 47, zu nutzen weiß. Bei der Wohnbau am Robert-Schulz-Ring 14, in der Prenzlau sieht man die Chancen, die Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 19a und in mit der modernen Technik verbun- der Kietzstraße 40. Weiterhin ausge- den sind. stattet werden die Friedhofstraße Schon heute muss nicht mehr an 7 und die Steinstraße 26.« Bewusst, jeder Wohnungstür einzeln geklin- so Lippski, habe man für das Pilot- gelt werden, um Warmwasser- und projekt sehr unterschiedliche Mie- Heizungszähler abzulesen. Die Daten tergruppen ausgesucht. »Wir wol- werden per Funk übermittelt. »Ganz len Erfahrungen sammeln, wo die neu sind unsere digitalen Hausta- Teilnahme am größten ist, was wie feln«, informiert Wencke Lippski, genutzt wird.« Sie spricht von einer Leiterin Zentrale Aufgaben. Im Rah- Serviceerweiterung, die die digitale men eines Pilotprojektes wurden An- Haustafel darstellt. »»» 8 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
/// Topthema »Digitalisierung« Oliver Wiedemann, gekartel AG, erklärt Wencke Lippski, Leiterin der Abteilung Zentrale Aufgaben, die neue digitale Haustafel. »Bei unserer Bewohnerbefragung stellen kann. Warum also sollte man und den Mietern dar. »Wer jedoch 2016 wurde uns mitgeteilt, dass rund perspektivisch nicht auch den aktu- seine Reparaturmeldung auch künf- die Hälfte der Mieterinnen und Mie- ellen Fahrplan sehen und vor der tig telefonisch oder persönlich ab- ter keinen eigenen Internetzugang Haustafel stehend erfahren, wann geben möchte, kann dies gern ma- hat. Da die digitale Haustafel mit der nächste Bus fährt? »Hinweise zur chen«, so René Stüpmann. Die Mög- dem Internet verbunden ist, können Mülltrennung, die Hausordnung, die lichkeit, persönlich mit den Kunden- nun auch diese Mieter unser digita- Kontaktdaten der Kundenbetreue- betreuern Kontakt zu halten, sie les Serviceangebot nutzen.« Aller- rin – das alles sind Informationen, anzusprechen oder im Kundenzen- dings gehe es nicht darum, vor der mit denen wir starten. Es geht aber trum in der Friedrichstraße anzu- Tafel stehend durchs Netz zu surfen. noch weiter.« Aus Stüpmanns Sicht treffen, werde es weiterhin geben. »Verfügbar sind genau definierte stellt die digitale Haustafel eine wei- »Der persönliche Kontakt ist und Inhalte wie die Internetseite der tere Vereinfachung der Kommuni- bleibt uns wichtig.« Dennoch wolle Wohnbau. Über die Tafel können so kation zwischen dem Unternehmen man mit der Zeit Schritt halten und beispielsweise Reparaturmeldungen eingegeben werden.« Eingebunden werde auch die aktuelle Ausgabe des Stadtgespräch TV, es wird einen Dienstleistungsbereich mit Service- nummern geben, das Wetter werde angezeigt ebenso wie aktuelle Ver- anstaltungen. »Die Inhalte werden sukzessive auf jeden Fall ausgebaut«, sagt Wohnbau-Geschäftsführer René Eine von sechs Haustafeln wurde im Kietz Karree montiert. Neben den aktuellen Informationen Stüpmann, der sich durchaus Koope- der Wohnbau werden hier auch die Angebote der Begegnungsstätte im Erdgeschoss zukünftig rationen mit anderen Partnern vor- zu finden sein. 10 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
So in etwa sieht die digitale Haustafel der Wohnbau aus. Neben den Ansprechpartnern und den Veranstaltungen zeigen die Geräte aktuelle Informationen der Wohnbau. Mit dem Button »Reparatur melden« können Reparaturaufträge direkt an die Wohnbau gerichtet werden. Der Button »Sperrmüll anmelden« unterstützt beim Aufräumen. Im Hauskalender sind zukünftig die Müllabfuhrpläne hinterlegt. Zudem kann man hier einsehen, wann die Grünflächen gepflegt oder beispielsweise der Hausflur gereinigt wurde. Die Hausordnung und die wichtigsten Notfallkontakte inklusive der Havarienummer stehen jederzeit unter den entsprechenden Buttons zur Verfügung. Das Stadtgespräch kann man künftig, wenn man mag, an der Haustafel lesen. Und auch wenn man das Stadtgespräch TV einmal verpasst hat, kann man es im Hausflur ansehen. Kommunikation dort, wo es möglich schaft ist Vergangenheit. »Alle Unter- von überall her möglich ist. Das gibt und gewünscht ist, vereinfachen. lagen sind bei uns digitalisiert. Auch der Wohnbau als Arbeitgeber die »Im Unternehmen selbst haben wir das gesamte Archiv.« Die Vereinfa- Möglichkeit, »den Mitarbeiterinnen damit sehr gute Erfahrungen gesam- chung von Arbeitsprozessen ist eine und Mitarbeitern Homeoffice anzu- melt«, so der Geschäftsführer. Von Folge dieser Digitalisierung. Eine an- bieten. Das gilt natürlich nur für Kol- seiner Idee des (fast) papierlosen dere ist, dass dank der modernen legen, die nicht im Kundenverkehr Büros habe er das Team der Wohn- Technik der Zugriff auf Unterlagen, unterwegs sind«, erläutert Wencke bau längst überzeugt. Die Zettelwirt- Dokumente, Vorgänge sozusagen Lippski. »»» Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 11
/// Topthema »Digitalisierung« Das Angebot werde gern genutzt. Ei- nungsabnahme, an der derzeit gear- Vieles davon ist für die Mieterinnen nen Tag in der Woche, abgestimmt beitet wird. »Unsere Kundenbetreue- und Mieter nicht sichtbar, läuft in- natürlich im Unternehmen, kann von rinnen werden künftig bei Auszug tern. »Dort aber, wo wir die Chance zu Hause aus gearbeitet werden. Or- zu Wohnungsabnahmen nicht mehr haben, Vereinfachungen an unsere dentlich mit An- und Abmeldung im mit Zettel und Stift erscheinen, son- Kundinnen und Kunden weiterzurei- Zeitsystem und einer garantierten dern ein Tablet dabei haben. In ein chen, ihnen dieses Angebot unter- Erreichbarkeit. So werden Fahrzeiten entsprechendes Formular können breiten können, machen wir das gespart, können sich die Mitarbeiter dann Mängel ebenso wie notwen- gern. In ihrem und unserem Inter- die Arbeit eigenverantwortlich orga- dige Reparaturen und Renovierungs- esse.« nisieren. Das sorgt für eine große maßnahmen eingetragen und sofort Die Digitalisierung, so Stüpmann, Arbeitszufriedenheit und es spricht die entsprechenden Aufträge ausge- werde in den kommenden Jahren von Vertrauen den Mitarbeiterinnen löst werden.« Auch das spart wieder weiter voranschreiten. »Unser derzei- und Mitarbeitern gegenüber. »Es ist Zeit, macht die Arbeit effizienter. »In tiger Zielhorizont ist das Jahr 2025.« uns wichtig, auch als Arbeitgeber un- gewissen Bereichen haben wir mitt- Und dennoch, so versichert er, werde sere Attraktivität zu erhöhen«, erläu- lerweile einen sehr hohen Automati- der persönliche Kontakt mit den tert Stüpmann. sierungsgrad erreicht. Lohnstreifen Mieterinnen und Mietern auch künf- Das bezieht sich jedoch nicht nur auf beispielsweise gibt es bei uns nur tig einen hohen Stellenwert haben. den Bereich Homeoffice. Bei allen in- noch digital. In den letzten Jahren Denn Wohnen ist immer auch eine nerbetrieblichen Arbeitsgängen ist ist die für all diese Prozesse notwen- ganz persönliche Sache. es das Ziel, Prozesse zu optimieren. dige Technik preiswerter geworden, Dazu gehört auch die mobile Woh- für uns bezahlbar«, so Stüpmann. 12 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
1 Raik Ohmann ist bei der Wohnbau für die Verkehrssicherung und die Spielplatzkon- trollen zuständig. Statt mit diversen Papier-Checklisten geht das bei der Wohnbau mittlerweile komplett digital über das Smartphone oder das Tablet. 2 Die Spielplätze der Wohnbau werden wöchentlich geprüft. Mängel werden digital über das Smartphone oder das Tablet gemeldet und können so schnellstmöglich behoben werden. 3 Die Checklisten für die Verkehrssicherung und die Spielplatzkontrollen können über das Smartphone oder Tablet aufgerufen und abgearbeitet werden. Das spart Zeit, Kosten und Ressourcen. Auch die Wohnungsabnahmen werden bei der Wohnbau bald digital erfolgen. 4 Die Kontrolle ist nun abgeschlossen und die Daten werden übermittelt. 1 2 3 4 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 13
/// Unser Tipp Für mehr Sauberkeit im Wohngebiet Viel getan hat sich in den vergan- genen sieben Jahren an den insge- samt 78 Müllplätzen der Wohnbau in der Stadt. Allein 30 wurden einge- zäunt bzw. sogar eingehaust. Dort, wo ein Häuschen um die Tonnen gebaut wurde, könnte so mancher eher einen Fahrradschuppen als ei- nen Raum für Abfallbehälter vermu- ten. Begonnen hatten diese Maß- nahmen bereits 2012 mit gemeinsa- men Beratungen der Entsorger UDG und Alba sowie der Stadt und den Prenzlauer Wohnungsunternehmen. Bei Zusammenkünften – die vormals zweimal im Jahr stattfanden, jetzt nach Verbesserung der Situation nur noch einmal – wollten alle Akteu- re gemeinsam den problematischen Dreckecken zu Leibe rücken. Das ers- te Müllhaus entstand 2013 an einem 1 Schwerpunkt in der Friedrichstra- ter-Scholl-Straße eingezäunt, zu er- dort einfach abgestellt, vor dem ße 23/25. Flog hier vor einigen Jah- reichen für die Mieter mehrerer Auf- Zaun oder auch bei den Tonnen ren am Platz hinter dem Kino noch gänge von zwei Seiten. »Nicht über- selbst. Ein Schwerpunkt hier ist der jede Menge Unrat durch die Ge- all ist eine Umzäunung oder Einhau- Georg-Dreke-Ring.« Dabei ist es kos- gend, so steht hier heute ein kleiner sung notwendig«, sagt Anja Schir- tenlos, den Sperrmüll von der UDG Schuppen mit Wänden in dem ty- mer, die Leiterin der Kundenbetreu- abholen zu lassen und bedarf le- pischen Wohnbau-Orange. Drinnen ung der Wohnbau, die sich um die diglich einer Mail oder eines Anrufs. sieht es aus wie geleckt, nichts liegt Müllplätze und die ordnungsgemä- Dort, wo die Wohnbau bereits digi- auf dem Boden, alles landet dort, wo ße Müllentsorgung in den Wohnge- tale Haustafeln in den Treppenhäu- es auch hinsoll. Und so finden sich bieten kümmert. »Dort, wo die Ton- sern montiert hat, reicht sogar ein weitere vorbildlich saubere und ver- nen auf Hinterhöfen stehen zum Fingertipp auf den Bildschirm und schließbare Standorte der Abfall- Beispiel, kommt ja gewöhnlich kein schon ist der örtliche Entsorger in- und Wertstofftonnen im gesamten Fremder ran.« Denn so vieles sich formiert. Vor zwei Jahren gab es die Stadtgebiet. Positive Beispiele gibt auch zum Positiven verändert hat – letzte große Sperrmüllaktion der es in der Bergstraße und auch an der hier und da gibt es noch Probleme. Wohnbau gemeinsam mit der UDG, modernen Stadtvilla in der Brüsso- »An manchen Müllplätzen finden bei der alles am Straßenrand abge- wer Allee. Zuletzt wurde in diesem wir immer wieder Sperrmüll. Ganze stellt werden konnte. Leider lande- Jahr der Müllplatz in der Geschwis- Wohnungseinrichtungen werden ten dort auch immer wieder Schad- 14 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
2 stoffe wie etwa Farb- oder Lackres- täter ermittelt werden, dem dann te. »Diese können ganzjährig di- eine Geldstrafe droht.« Das muss rekt zur UDG gebracht oder über nicht sein, findet Anja Schirmer von das Schadstoffmobil, das jährlich im der Wohnbau, zumal es so einfach Frühjahr durch die Uckermark tourt, ist, den Sperrmüll zur kostenlosen entsorgt werden.« Anja Schirmer Abholung bei der Uckermärkisch- klärt die Mieter gern und oft auf, wie en Dienstleistungsgesellschaft anzu- Müll zu vermeiden, richtig zu tren- melden. nen und zu entsorgen ist. Erst An- fang April gab es wieder ein Rund- schreiben an einige Wohnhäuser, in 3 dem stand, was in welche Tonne ge- hört. Da lässt sich noch einiges hin- Sperrmüll anmelden ist zulernen. Zum Beispiel: Elektrogerä- ganz leicht! te gehören zum Sperrmüll und müs- Entweder unter der Telefon- sen zur Abholung bei der UDG an- nummer 03984 835100 gemeldet werden. Außerdem gibt oder unter es bei Einzug einen Mieterordner in www.udg-uckermark.de/ die Hand mit eben solchen Tipps. beantragung-sperrmuell Denn: Illegale Müllablagerung ist abholung-in-prenzlau kein Kavaliersdelikt. Wenn der Ver- 4 ursacher gefunden wird, bringt das 1 Anja Schirmer präsentiert stolz das erste Müllhaus, das 2013 gebaut wurde. Es befindet sich Wohnungsunternehmen dies zur hinter dem Kino in der Innenstadt in der Friedrichstraße 23/25, ehemals eine Problemecke, was herumliegenden Müll betraf. Davon ist jetzt keine Spur mehr zu sehen. Anzeige. Darauf weist Anja Schir- 2 Ein weiteres vorbildliches Beispiel für einen picobello aufgeräumten Müllplatz – das mit einem mer noch einmal konsequent hin: Fahrradschuppen kombinierte Müllhaus an der modernen Stadtvilla Brüssower Allee. »Das Ordnungsamt der Stadt und 3 Der Müllplatz für mehrere Aufgänge in der Geschwister-Scholl-Straße wurde erst kürzlich in auch unsere Außendienstmitarbei- diesem Jahr gebaut und ist von zwei Seiten erreichbar. ter halten diesbezüglich ihre Augen 4 Problemecken: Immer wieder wird an Müllplätzen im Georg-Dreke-Ring Sperrmüll abgestellt. Das ist unnötig, denn ein Anruf des Mieters genügt und die UDG holt den Sperrmüll kostenlos offen und befragen auch Anwohner. und zügig ab. Die Wohnbau erinnert noch einmal dringend daran, dass illegales Müllablagern So konnte schon so mancher Übel- zur Anzeige gebracht und geahndet wird. Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 15
/// Baugeschehen Bald Einzug in die ›Schwanen Villa‹ Wohnhäuser wie die ›Schwanen hobenen Segment sehr groß ist.« Villa‹ könnte die Wohnbau, gemes- Bereits Ende März waren alle zehn sen an der Nachfrage, mindestens Wohnungen vergeben. Mitte Mai noch drei ähnliche bauen. »Alle finden aktuell die Arbeiten am Au- Wohnungen sind vergeben. Das In- ßenputz statt. Lange habe man auf teresse daran war sehr groß«, sagt die entsprechende Witterung ge- Stephan Wende vom Baumanage- wartet. Dennoch liege die Baustelle ment. Jenny Wende, Leiterin der Ver- im Plan. Ist die Fassade fertig, gehe mietungsabteilung, ergänzt: »Wir es an die Außenanlagen. Parkplät- hatten über 150 Interessenten. Das ze, Freiflächen und Rasen seien hier bestätigt uns, dass die Nachfrage noch bis zum Einzug der Mieter ab an barrierearmen Wohnraum im ge- 1. August fertigzustellen. 1 2 16 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
3 1 Mitte Mai begannen die Arbeiten am Außenputz der ›Schwanen Villa‹. 2 Die Arbeiten im Treppenhaus sind fast abgeschlossen. Mit viel Liebe zum Detail lädt es bereits zum Wohnen ein. 3 Der Außenputz der Hofseite der ›Schwanen Villa‹ kann sich schon sehen lassen. 4 Aktuell werden die Außenanlagen hergerichtet und die Pkw-Stellflächen angelegt. 5 Die Arbeiten auf dem Innenhof in der Steinstraße haben begonnen. Hier 4 entstehen 14 Pkw-Stellflächen. Neue Parkplätze entstehen Vor einigen Wochen haben die Ar- beiten auf dem Innenhof der Stein- straße begonnen. Hier entstehen 14 zusätzliche Pkw-Stellplätze. Sie werden dem bereits bestehenden Parkplatz ähneln. Weiterhin erneu- ert wird ein Fußweg Richtung Bau- straße. Außerdem wird im Zuge der Baumaßnahmen die Anordnung der Wäschestangen entsprechend den Wünschen der Mieter verändert. Künftig werden sie verschiedene Hö- hen aufweisen. 5 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 17
/// Baugeschehen »Die Steinstraße liegt im Plan« Platte für Platte konnten die Spa- ziergänger in der Steinstraße mit- erleben, wie der Neubau wuchs. Ende Mai waren die Rohbauarbei- ten pünktlich abgeschlossen, so- dass jetzt die Dachdecker ihre Ar- beit verrichten können. Die Erfah- rungen des Baumanagements der Wohnbau mit dem ersten Platten- bau nach 1990 sind durchweg po- sitiv. Die Baufirma habe, so die Ein- schätzung, einen ausgezeichneten Job gemacht. Alle Arbeiten seien bisher innerhalb der geplanten zeit- lichen Vorgaben ausgeführt wor- den. Die Ausführungsqualität ist sehr gut, alles war exakt durchge- taktet. Auch mit der Straßensper- rung habe es gut funktioniert, trotz des engen Radius, in dem die Bau- fahrzeuge bei der Anlieferung der einzelnen Teile agieren mussten. Die Rohbauarbeiten in der Ab Lieferung der ersten Elemente Steinstraße konnten Ende Mai abgeschlossen werden. Es sind die Arbeiten sukzessive und rei- folgten die Dachdecker. bungslos fortgesetzt worden. Die fertigen Wandoberflächen haben ei- ne ausgezeichnete Qualität. Wie mit dem Lineal gezogen, sehr hochwer- tig gefertigt, werden sie den Maler- firmen später die Arbeit sehr einfach machen. Im Unterschied zu einsti- gen Plattenbauten weist der heutige auch einen hohen Schallschutz auf, sind doch auch die Innenwände mit Blähbeton gebaut und nicht wie frü- her teilweise nur mit leichten Trenn- wänden. Durch die massive Stahlbe- tonbauweise gibt es zudem einen guten sommerlichen Wärmeschutz für die Außenwände. Die Fertigstel- lung dieser Lückenbebauung ist für die erste Jahreshälfte 2020 geplant. 18 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Klage zum Wegerecht abgelehnt Gericht entschied zugunsten der Wohnbau Die gegen die Wohnbau Prenzlau nächste Eskalationsstufe. Obwohl mehrere Anzeigen beim Zoll, beim gerichtete Klage eines Nachbarn zur der Nachbar keine rechtliche Grund- Landesdatenschutz, der Berufsge- Einräumung eines Wegerechts in der lage für die Nutzung der Hofzufahrt nossenschaft, dem Arbeitsschutz. Friedhofstraße wurde vom Landge- hatte, weil sie nun ausschließlich auf Immer mit dem Ziel, dass der Bau richt Neuruppin mit Urteil vom 9. Mai dem Wohnbau-Grundstück lag, war nicht fortgesetzt werden sollte. 2019 abgelehnt. er der Meinung, diese auch ohne Vertreter des politischen Raumes Zustimmung der Wohnbau nutzen wurden angesprochen und sollten Mediale Aufmerksamkeit bekam zu können. Eine temporäre Sper- instrumentalisiert werden. der so in der Tageszeitung beschrie- rung der Hofzufahrt während der bene ›Nachbarschaftsstreit‹ in Bauphase wollte der Nachbar trotz In einem 2. Klageverfahren sollte der Friedhofstraße bereits Mitte rechtskräftiger Baugenehmigung zugunsten des Nachbarn ein Wege- November 2017. Vorausgegangen und des ausschließlichen Eigen- recht auf dem Grundstück der waren diesem mehrere Versuche tums an dem Grundstück seitens Wohnbau festgestellt werden. Das von Seiten der Wohnbau, eine ein- der Wohnbau nicht akzeptieren. Die Urteil des Landgerichts Neuruppin vernehmliche Lösung zu finden. Wohnbau hat wiederholt versucht, vom 9. Mai 2019 lehnte das gefor- Bereits 2013 hatte die Wohnbau eine vernünftige und für alle Seiten derte Wegerecht ab. Der Nachbar ein marodes Haus in der Friedhof- tragbare Lösung zu finden. Dass die hat somit ohne Zustimmung der straße abgerissen, um hier ein neues Situation in mehreren Rechtsstreiten Wohnbau kein Recht, die Hofdurch- Wohnhaus zu errichten. Der Bau- mündete, hat die Wohnbau – jedoch fahrt zu nutzen. Ein Vergleichsan- körper wurde an den Giebel des vergeblich – zu verhindern ver- gebot der Wohnbau, dass dem rechten Nachbarhauses gesetzt, mit sucht. Alle angebotenen Lösungs- Nachbarn die Mitnutzung des dem Ziel, auf der anderen, der linken vorschläge wurden vom Nachbarn Wegegrundstücks gegen Kostentei- Seite, eine breitere Hofzufahrt zu ausgeschlagen. Es war das erste Mal, lung der Hofzufahrt für den Bau und schaffen. Diese sollte gemeinschaft- dass sich bei einem Bauprojekt so die Bewirtschaftung sowie Erstat- lich mit dem Nachbarhaus zur linken gravierende Nachbarschaftsunstim- tung der für die Wohnbau entstan- Seite genutzt werden. Die ursprüng- migkeiten auftaten. denen Rechtsanwaltskosten bein- lich geplante Hofzufahrt befand sich haltete, wurde vom Nachbarn vor jedoch zu einem geringen Teil auf Nachdem die Bautätigkeit begann, Gericht abgelehnt. dem Nachbargrundstück. Da keine stellte der Nachbar einen Antrag auf einvernehmliche Lösung hierüber einstweilige Verfügung eines Bau- Alle vom Nachbarn gegen das Bau- mit dem Nachbarn gefunden wurde, stopps. Dieser wurde im Juli 2018 vorhaben gerichteten Angriffe sind musste die Wohnbau ein gutes Jahr mit Baubeginn eingereicht. Durch mithin fehlgeschlagen. Geblieben Bauverzug in Kauf nehmen. Not- ein gerichtliches Urteil erfolgte eine sind diesem nur die äußerst erheb- gedrungen plante das kommunale Ablehnung dieses Antrags und lichen Rechtsanwalts- und Gerichts- Unternehmen das Wohnhaus um, damit des möglichen Baustopps. kosten, wobei der Nachbar auch um der Abhängigkeit vom Nachbar- Begründet wurde der Antrag damit, die diesbezüglichen Kosten der grundstück zu entgehen. Die neu- dass die Gründung des Gebäudes Wohnbau zu erstatten hat. Die Nach- geplante Hofzufahrt befindet sich der Wohnbau falsch sei und Schäden barschaftssituation ist damit zwar nun ausschließlich auf dem Grund- am Nachbarhaus zu befürchten rechtlich geklärt, aber vermutlich stück der Wohnbau. seien. Dies wurde durch ein Gut- nicht befriedigt. Mit der Aufstellung des Baustellen- achten widerlegt. Damit war der schildes erreichte der Konflikt die Streit aber nicht beigelegt. Es gab Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 19
/// Unterwegs »Igelfest im Rückblick« Umzug mit den Schalmei-Musikanten Mühlhof e. V., Wohnbau-Maskottchen Eddy, als Pirat verkleidet, sowie der Schwanenkönigin Elisa I., Bürgermeister Hendrik Sommer, Wohnbau-Geschäftsführer René Stüpmann, Stelzenläuferin Sonja Thesing sowie vielen Prenzlauerinnen und Prenzlauern im Schlepptau. Schiff ahoi! – Das war das 9. Igelfest Mit voller Kraft steuert das beliebte Familienfest auf das 10. Jubiläum im kommenden Jahr zu. »Über sieben Meere woll´n wir jedes Mal den Anfang an, dann gehe zogen. »Es ist schön, dass wieder fahr´n, … keiner ist zu Haus ge- ich nach Hause Mittagessen«, meint was gemacht wird«, sagen die älte- blieben, jeder ist dabei und hat ein der freundliche Senior. Andere Rent- ren Damen einstimmig mit Blick auf Abenteuer frei.« L-Musicman Jürgen ner harren etwas länger vor der Büh- das seit 2011 stattfindende Igelfest. Hesse singt sich vor Beginn auf der ne aus und haben Spaß in dem bun- Verschwitzte Kinder mit roten Wan- Bühne vorm Bürgerhaus mit eigenen ten Treiben. gen sausen vorbei. »Ach, wie nied- Songs warm. Das Meeres-Lied, pas- Es ist ein Fest für alle Altersgruppen. lich«, sagt Ingelore Schindel gerührt. send zum diesjährigen Motto, hat er Kurz nach elf läuft das große »Schiff« Lilli Bergner aus der Damengruppe, eigens für das Familienfest im Igel- ein. Angeführt von den Schal- die gern hier wohnt, wo sie alles vor pfuhl geschrieben. Die Feuerwehr mei-Musikanten Mühlhof e. V. haben der Haustür hat, nickt beipflichtend. wendet bei über 20 Grad und strah- Eddy, Schwanenkönigin Elisa I. und Auch Anwohnerin Katrin Bredernitz lendem Sonnenschein schon tüchtig ihre Ehrendame Karo, Bürgermeister hat den Umzug miterlebt. »Das ist die Bratwürste. Gut gekühlt wartet Hendrik Sommer und Wohnbau-Ge- das, was mir immer am besten ge- das Eis, gesponsert von Roseneis, in schäftsführer René Stüpmann jede fällt.« Mit ihren beiden Kindern Tim der Truhe. Die Hüpfburgen, eine Rie- Menge Anwohner im Schlepptau. (6) und Annalena (12) ist sie gekom- senrutsche und viele andere Spielge- Viele andere stehen Spalier und in men. Annalena hat den Hauptge- räte auf der Wiese sind längst dicht den Hauseingängen. So wie Ingelo- winn beim Glücksrad gewonnen belagert. Während sich Maskottchen re Schindel, die vor Rührung ein paar und rätselt nun, ob sie den Besuch Eddy mit feschem Piratenhut und Sä- Tränen vergießt. »Die Schalmeien, im Rumtollhaus in ihrem Alter noch bel auf den Weg zum Umzug zur Ar- das war bis jetzt das schönste«, wird antreten kann. Später möchte sie tur-Becker-Schule aufmacht, sitzt ein sie später erklären, als sie mit vier den Auftritt ihrer Freundin auf der älterer Anwohner im Schatten unter weiteren Bewohnerinnen jene Bank Bühne verfolgen. Dort sind vor allem einem Baum auf der Bank, beobach- unterm Baum besetzt. »Ich war aller- regionale Akteure zu erleben: die tet die emsigen Vorbereitungen und dings die Einzige, die von unserem Kinder der Artur-Becker-Schule, der wartet freudig auf den Böllerschuss, Aufgang vor der Tür stand.« 50 Jah- SV Topfit und der Prenzlauer Carne- der den Beginn des 9. Igelfestes an- re lebt sie nun schon in dem Wohn- val Club. Tim hat sich inzwischen ein kündigen wird: »Ach, ich schaue mir gebiet. Zwei Kinder hat sie großge- buntes Wassereis gegönnt. »»» 20 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
»Kaktus-Eis geht am besten!« Wohn- ter, der auf den Bühnenauftritt sei- bau-Mitarbeiterin Kerstin Kopplin ner Tochter wartet, liest aufmerksam schiebt unermüdlich den Deckel der die von der Wohnbau aufgestellten Kühltruhe auf und zu, ihre Kollegin- Infotafeln über die sieben Weltmee- nen verteilen Popcorn oder Glücks- re. »Hier kann man echt noch etwas radpreise und schießen erstmals mit lernen und seine Geografiekenntnis- der Foto-Box bunte Erinnerungsfo- se auffrischen«, schmunzelt er. Und tos zum Mitnehmen von jedem, der wer immer noch Backbord und Steu- es wünscht. Alles kostenlos. »Das erbord verwechselt, der war bei Ka- war unsere Absicht von Anfang an«, pitän Chris de Flambö gut aufge- bekräftigt Wohnbau-Geschäftsfüh- hoben. Mit Akkordeon, Liederra- 1 rer René Stüpmann. »Die Nutzung ten, Piraten-Diplom-Kurs und Feu- der Attraktionen darf nicht vom erschlucken unterhielt er die Gäste Geldbeutel abhängen.« Seine gan- am Nachmittag. Richard aus Prenz- ze Belegschaft ist im Einsatz. Abzieh- lau (6) rätselt noch, wie der See- bare Tattoos klebt Jenny Wende oh- mann es schafft, das ganze Schwert ne Pause auf unzählige Kinderarme zu schlucken. Derweil sind die älte- und Handrücken. Maskottchen Ed- ren Damen von ihrer Bank im Schat- dy wird dabei am häufigsten als Mo- ten aufgestanden, machen sich auf tiv gewünscht. Nebenan am Stand den Heimweg, das Lied vom Klabau- haben sich vier Mitarbeiterinnen der termann textsicher auf den Lippen. Kita Freundschaft bereit erklärt, die Wir dürfen jetzt alle gespannt sein, 2 Kindergesichter bunt glitzernd zu wohin das große Igelfest-Schiff nun schminken. Damit will die Kita etwas steuert. Denn im kommenden Jahr zurückgeben, weil sie selbst »schon wird es zum 10. Mal gefeiert. Und viel von der Wohnbau bekommen das Motto ist jedes Mal ein anderes. hat«, so die Frauen. Auch andere Partner aus dem Wohngebiet wie das Bürgerhaus, das Mehrgeneratio- nenhaus und die Kinderservicestel- le sowie die Prenzlauer Petrijünger 5 und der Prenzlauer Schützenverein 1 Seeungeheuer Schnappi hatte immer ein volles Maul. sind mit von der Partie und betreuen 2 Kleine Seemänner und Seefrauen konnten Stände. Stelzenläuferin Sonja The- sich an der Strickleiter üben, was sich als nicht einfach erwies. (Foto 1 und 2: sing in meeresgrünem langen Kleid Christiane Penke, Fotoclub) mit umgehängtem Fischernetz ras- 3 Maskottchen Eddy war wie immer umringt 3 tet ebenfalls kaum, schaut sich alles von seinen jüngsten Fans. Richard und Tim (beide 6 Jahre) wollten Eddy unbedingt lächelnd an und hat dabei den bes- überreden, mit ihnen gemeinsam zu ten Überblick. »Na, wie ist die Luft da rutschen. Doch Eddy hatte viel zu viel auf dem Fest zu tun, um dem Wunsch der oben?«, scherzen die Damen um In- beiden nachzukommen. gelore Schindel. In einem Theater- 4 Gruppenfoto zur Erinnerung: Maskottchen kurs an der Prenzlauer Musikschu- Eddy, der Igel, Bürgermeister Hendrik Sommer, Ehrendame Karoline Teichner, le hat sie einst als Schülerin hier die- Schwanenkönigin Elisa I. und Wohnbau-Ge- se Kunst erlernt und gibt bei Festen schäftsführer René Stüpmann, von links. 5 Das maritime Tattoo von Eddy als Pirat in der früheren Heimat den Prenz- musste bei Emma und Maja jeweils auf 4 lauern gern etwas zurück. Ein Va- jeden Handrücken kommen. Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 21
/// Unterwegs »Igelfest im Rückblick« 6 1 7 8 1 Stelzenläuferin Sonja Thesing hatte kaum eine Verschnaufpause. Mit ihren zusätzlichen Beinen darf sie selten stillstehen, es sei denn, sie ruht sich auf erhöhten Geländern oder Stromkästen kurz aus. Die Solo-Künstlerin liebt es, den Kindern mit ihrem langen Gewand Freude zu bringen. 2 3 2 Der Schminkstand der Kita Freundschaft war den ganzen Tag lang dicht umlagert. 3 Kutschfahrten durchs Wohngebiet waren wieder äußerst beliebt bei den Prenzlauerinnen und Prenzlauern. 4 Auftritt des SV Topfit, geleitet von Marianne Gerling und animiert sowie begleitet von Moderator Silvio Grensing. 5 Kapitän Chris de Flambö lud die Kinder ein, ihr Piratendiplom zu absolvieren, und begeisterte mit Liedern, auf seinem Akkordeon gespielt, sowie viel Spiel und Spaß rund um die Seefahrerei. 6 Zu einem richtigen Piratenfest gehört natürlich auch eine Schatzsuche. 7 Der Prenzlauer Carneval Club nahm die Gäste tänzerisch mit auf eine Unterwasserreise. 8 Zum krönenden Abschluss verzauberte die kleine Meerjungfrau das Igelfest-Publikum mit ihrem märchenhaften Gesang. (Foto: Christiane Penke, 4 5 Fotoclub) 22 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
3 /// Drei Fragen an Fragen an: Prenzlaus neue Schwanenkönigin Karo I. Karoline Teichner, kurz Karo, ist Prenzlaus neue Schwanenkö- nigin. Als Ehrendame von Elisa I. schnupperte sie bereits »royale Luft« – jetzt ist sie selbst in die Rolle der charmanten Hoheit geschlüpft. Wie es dazu kam und wer sie ist, hat sie der Stadtgespräch-Redaktion Anfang Juni verraten. Karo, wie wird man Schwanen- Karo I: Ich bin 30 Jahre alt und habe Worauf freust Du Dich besonders? königin? zusammen mit meinem Partner Dan- Karo I: Eigentlich auf alles. Ich bin Karo I: Susi Schütte vom Schwanen- ny einen dreieinhalbjährigen Sohn, schon als Ehrendame an der Seite königinnen-Team fragte, ob ich Lust Karl, und eine anderthalb Jahre alte von Elisa, die für mich zu einer richtig dazu hätte. Zunächst als Ehrendame. Tochter, Rosalie. Von Beruf bin ich guten Freundin geworden ist, viel Zuerst aber habe ich mit meiner Ergotherapeutin. Ich habe eine Stel- rumgekommen. Jetzt stehen erst Familie gesprochen. Als zweifache le in Eberswalde, arbeite nebenbe- einmal die 750-Jahr-Feier in Blindow, berufstätige Mutti ist es wichtig, ruflich als Kanga-Trainerin und unter- das Park- und Blütenfest Kromlau dass ich Unterstützung bekomme. stütze meine Eltern in ihrem Betrieb. und die LaGa in Wittstock auf dem Schließlich ist dieses Amt mit vielen Das hört sich nach viel an, aber mit Plan. Und dann wird man mich na- Terminen verbunden. Alle in meiner einem guten Organisationsgeschick türlich auf allen Festen und Meilen in Familie waren stolz und haben mir klappt das und ich werde die Aufga- der Stadt treffen. Die Ehrendame an zugeredet und gesagt: »Mach das! ben als Schwanenkönigin mit allem meiner Seite ist übrigens eine junge Du bist nur einmal jung.« Also habe anderen unter einen Hut bringen. Mutti aus einem meiner Kanga-Kur- ich zugesagt. Dank meiner Familie. Schließlich se: Philomena Uecker. haben wir doppelt Oma und Opa Du hast Deine Familie schon ange- und auch noch Urgroßeltern. Sie alle Vielen Dank für das Gespräch! sprochen – kannst Du Dich den Lese- stehen mir zur Seite und entlasten rinnen und Lesern kurz vorstellen? mich, wo sie können. Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 23
/// Mitarbeiter-Porträt Täglich auf den Baustellen unterwegs Stephan Wende kontrolliert die Bauabläufe Fotos macht, doch mittlerweile hat sich das gut eingespielt. »Im Grun- de genommen kontrolliere ich heu- te die Arbeit, die ich früher selbst gemacht habe«, sagt er und erzählt von seinem Werdegang. Aufgewach- sen ist Stephan Wende in Harden- beck in der Nähe von Templin, wo er auch heute noch wohnt. Nach dem Gymnasium absolvierte er seinen Wehrdienst, es folgte das Studium im Bauingenieurwesen in Berlin, das er 2013 erfolgreich abschloss. »Mein ursprünglicher Wunsch war es, Ar- chitekt zu werden. Ich habe schon immer gern gezeichnet. Doch dann stellte ich fest, dass mir der künstleri- sche Part nicht so liegt und ich eher der technisch-praktische Typ bin.« Rückblickend weiß er, dass er alles richtig gemacht hat. Nach dem Stu- dium begann er in einem Neubran- denburger Architektur- und Ingeni- eurbüro zu arbeiten. »Ich war ver- antwortlich für das komplette Hoch- bauspektrum, insbesondere bei Bau- ten für öffentliche Auftraggeber, also Feuerwehrgebäude, Schulen und Kitas, aber auch diverse Woh- nungsbauten.« 1 Stephan Wende bewarb sich initia- Seit Sommer letzten Jahres trifft man Arbeiten zu überprüfen. Damit sorge tiv bei der Wohnbau. Bei einem ers- Stephan Wende täglich auf den Bau- ich dafür, dass sich so wenig Fehler ten Gespräch mit Geschäftsführer stellen der Wohnbau an. »Ich bin so- wie möglich in Planung und Bauab- René Stüpmann und dem Leiter zusagen der Bauherrenvertreter vor lauf einschleichen. Das hat sich be- Baumanagement, Christoph Göths, Ort«, sagt der 32-Jährige. »Die beauf- währt und die Zusammenarbeit mit stellten alle fest: Das passt. »Dieses tragten Bauingenieure und Architek- den Bauleitern klappt gut.« Anfangs erste Treffen war informativ, unter- ten haben meist nicht die Möglich- seien die Handwerker zwar verwun- haltsam und die Aufgaben klangen keit, jeden Tag auf der Baustelle zu dert gewesen, dass da täglich einer spannend.« Zu denen gehören ne- sein. Deshalb bin ich der Ansprech- um die Ecke kommt und fragt, wie ben den täglichen Besuchen auf partner. Meine Aufgabe ist es, die es läuft und sich selbst vom Baufort- den Baustellen auch die Teilnahme Bauabläufe zu kontrollieren und die schritt überzeugt, dokumentiert und an den wöchentlichen Bauberatun- 24 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
gen und die innerbetrieblichen Auf- gaben im Baumanagement. »Auf den Baustellen ersetze ich jedoch nicht den Bauleiter. Ich bin eher der Mittler. In den seltensten Fällen ent- scheide ich etwas unmittelbar vor Ort. Schließlich ist es wichtig, dass der Bauleiter immer informiert ist. Idealerweise treffen wir notwendi- ge Absprachen zusammen.« Die Ar- beit, sagt Wende, mache ihm Spaß. »Sie ist abwechslungsreich, ich lerne immer Neues dazu, habe im Unter- nehmen die Möglichkeit mich wei- 2 terzubilden und kann mein Fach- wissen einbringen.« Neben dem Job gehört viel der freien Zeit der klei- nen Tochter und seinem ehrenamt- lichen Engagement als Ortsvorste- her. Er hat für sich erkannt, dass es sinnvoll ist, sich für seinen Heimat- ort einzusetzen. Gemeinsam mit Kindergartenfreunden fasste er den Entschluss, zu kandidieren. In den 3 4 letzten drei Jahren wurde auch dank 1 Stephan Wende ist täglich auf den seines Tuns viel in dem kleinen Ort Wohnbau-Baustellen unterwegs. Er prüft und dokumentiert den angeschoben und realisiert. »Es ist Baufortschritt und sorgt dafür, dass uns unter anderem gelungen, den sich so wenig Fehler wie möglich in Planung und Bauablauf einschleichen. Sprungturm an der Badestelle zu 2 Er engagiert sich für seinen Heimatort. erhalten, einen Gehweg zu erneu- Unter anderem mit Michael Eberwein, ern und den Kindergarten zu erwei- Philipp Brandt, Christian Hurtienne (von links nach rechts) gelang es, den tern.« Wenn neben alldem noch Zeit Sprungturm an der Badestelle in übrig ist, frönt Stephan Wende sei- Hardenbeck zu erhalten. 3 Stephan Wende ist ein begabter nem Hobby: der Tischlerei. »Gewer- Hobby-Tischler. Vor allem für seine kelt und gebaut habe ich schon im- kleine Tochter werkelt er gerne in der mer gern und seit unsere Tochter da Garage. Dabei entstand auch dieses niedliche Regal. ist, macht es doppelt Spaß«, sagt er 4 Ein Lernturm für Töchterchen Frieda. zufrieden. Stephan Wende widmet sich in seiner Freizeit gern der Tischlerei. 5 Eine Garderobe der Marke Eigenbau. 5 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 25
/// Geschichte Die Schwedter Straße im Wandel der Zeit Ein Beitrag von Jürgen Theil (Teil 1) 1 Die heute etwa einen Kilometer gruben, die noch bis in das 20. Jahr- rung und die Anlage eines Bürger- lange Schwedter Straße führt von hundert hinein genutzt wurden (in steiges der aufgrund ihrer Beschaf- der Ecke Grabowstraße/Baustraße einer steht das ehemalige Lehrerse- fenheit in die öffentliche Kritik gera- in südöstlicher Richtung bis zum minar). 1465 waren hier ebenfalls ei- tenen Straße. So druckte der Ucker- Abzweig Grünower Chaussee, wo ne Ziegelscheune der Stadt und ver- märkische Kurier am 28. März 1889 dann die Angermünder Straße be- mutlich auch ein Ziegelbrennofen einen eingesandten Leserbrief ab, ginnt, die am Ortsausgang endet. vorhanden. Etwa 750 Meter östlich der den folgenden Wortlaut trug: Ursprünglich stellte die Schwedter des Steintores lagen der Galgen und »Willst du im Dunkeln wandern, geh Straße eine Verlängerung der um das St.-Georgen-Hospital. vor das Schwedter Thor, auch wenn 1240 angelegten Steinstraße dar Bis in die erste Hälfte des 19. Jahr- dort unter anderm kommt Über- und schloss direkt an das Steintor hunderts hinein war die heutige schwemmung vor, (…) Giebts wohl an. Der stadtnahe Bereich der heuti- Schwedter Straße eine sich schlän- ’ne schönre Gegend, wie vor dem gen Schwedter Straße wurde auch gelnde unbefestigte Landstraße, an Schwedter Thor? Du findest, wenn’s als Schwedengrund bezeichnet, was der sich überwiegend Scheunen be- geregnet, dort Böden auch von vermutlich auf die Anwesenheit der fanden. Bei einem größeren Brand Moor! Und hast Du Badehosen zu- Schweden im Dreißigjährigen Krieg wurden 1835 insgesamt 13 von ih- fällig bei der Hand, mach nicht erst (1618–1648) zurückgeht. nen zerstört. Erst 1837, als das Stein- lange Schosen, ein Bad ist hier char- 1722 verlief die Straße noch in ei- tor weitgehend abgetragen und mant! (…) Dort brennt kein Lämp-, nem Bogen bis zu 40 Meter weiter die Straße nördlich des Zwingers, kein Lichtlein, wenn’s noch so dust- nördlich der heutigen, wie man auf der aus einer Art Schleuse mit ei- er ist, dort spart man ruhig weiter, dem ältesten überlieferten Stadt- nem Vortor bestand, neu angelegt bis man den Hals erst bricht (Der Be- plan von Euchler erkennen kann. An wurde, regulierte man diesen Ab- leuchtungskommission in Liebe ge- der Straße befanden sich drei Lehm- schnitt. 1894 erfolgten die Pflaste- widmet).« 26 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
Bevor die Straße um 1917 an die Ka- nalisation angeschlossen wurde, verliefen im Bereich der heutigen Schwedter Straße vor den Vorgärten der Häuser tiefe Straßengräben, die Abwässer in den Schäfergraben lei- teten. Ursprünglich trug diese Straße die Bezeichnung »Schwedter Vor- stadt« und »Vor dem Schwedter Tor«. Erst am 7. Juli 1881 führte man die Bezeichnung »Schwed- ter Straße« ein. In der Zeit des Dritten Reiches führte sie den Na- 2 men »Hermann-Göring-Straße«. re Insassen diese Anstalt auch als 1945 wurde sie wieder in »Schwedter »Graupenpalais«, da zur Versorgung Straße« zurückbenannt und trug eine kaum genießbare Graupensup- ab 1947 den Namen »Puschkin- pe serviert wurde. 1861 gab es hier straße«, bevor sie 1992 erneut zur 336 Insassen, darunter 44 Frauen. »Schwedter Straße« wurde. 1955 Zum Gebäudekomplex dieser An- pflasterte man die Schwedter Straße, lage gehörten laut Lageplan von die heute eine Bitumendecke trägt, 1906 ein »Weiberhaus« (jetziger Sitz ein letztes Mal neu. der Stadtverwaltung), ein »Männer- Im Prenzlauer Adressbuch von 2006 haus« (jetzt Diesterweg-Grundschu- sind etwa 800 Personen verzeichnet, le) und ein Lazarett (auch als Uhren- die damals in der »Schwedter Stra- haus bekannt, jetzt Sitz des Bauam- ße« wohnten. Die für diese Straße tes). Ein Wachhaus und ein weiteres erst um 1880 eingeführte Hausnum- Lazarett, welches erst im Jahre 1906 merierung beginnt mit der Nummer errichtet wurde, lagen auf dem Hof 10 und endet mit der Nummer 114. des »Weiberhauses«. Ferner gehörte Im ersten gedruckten Wohnungsan- zu dieser Anstalt, die jährlich bis zu zeiger von 1866 sind für diesen da- 400 Personen aufnahm, ein als Ar- mals noch weitgehend unbebauten beitshaus errichtetes Gebäude am Straßenbereich gerade einmal 19 Seeweg, das heute als Schulteil 2 Personen verzeichnet. Einer von ih- des Scherpf-Gymnasiums dient. Der nen war der Torkontrolleur Krause, gesamte Komplex steht heute unter der gegenüber vom Steintorturm Denkmalschutz. 3 wohnte, wo wir nun unsere Wande- rung entlang der alten Schwedter Straße beginnen wollen. Wir stehen vor einem gelben Klin- kerbau, der Mitte des 19. Jahrhun- 1 Stadtansicht von Prenzlau von Keding (nach Merian) um 1930. Hier sehen wir im Vordergrund derts als Landarmen- und Korrigen- das St.-Georgen-Hospital und den Galgen (Hochgericht). Im Hintergrund befindet sich die denanstalt errichtet wurde und heu- Prenzlauer Altstadt mit ihrer Stadtmauer und ihren Türmen sowie die Zwingeranlage des Stein- bzw. Schwedter-Tores. (Archiv Uckermärkischer Geschichtsverein) te als Rathaus dient. Im 19. Jahrhun- 2 Landarmen- und Korrigendenanstalt um 1910. (Archiv Jürgen Theil) dert bezeichneten Bettler und ande- 3 Steintorturm um 1906 (Archiv Jürgen Theil) Stadtgespräch Magazin 3 | 2019 27
/// The Royal Diary Liebes Tagebuch, die schönen Zeite n gehen immer am Jahr als 11. Prenzla schnellsten vorbei. uer Schwanenköni Diese These kann gin ist nun vorübe ich bezeugen. Mein Aus meinen Erzähl r. ungen kann man Orte, die ich wahr sehen, wie viel ich scheinlich ohne m herumgekommen mein Amt nie kenn ein Amt nie besuch bin. Ich gelangte t und an liebe Men an engelernt hätte. Di schen, die ich ohne lenden Kinderauge e schönsten Erinne n. Der Abschied be rungen bringen m füllt mit Wehmut im 25. Stadtfest fie ir die vielen strah . Die Eröffnung als l mir äußerst schw - fühle, nun wo das »noch« Schwanen er. Der Tag war ge- Jahr im Amt für m kö ni gi n und die Fragen, wi der neuen Schwan ich vorbei sei, sowi e man sich enkönigin fielen m e meine Abschied ir etwas schwer. Ein srede vor der Krön all meine Worte. Ich dicker Kloß in mein ung freute mich aber fü em Hals begleitet Umhang und die r meine Ehrendam e Kette übergeben e Karoline Teichne gin nennen. Das Ja zu dürfen. Sie darf r, ihr die Krone, de hr mit ihr war supe sic h nu n 12. Prenzlauer Sc n r schön und sie wi hwanenköni- Auch hier möchte rd ihr Amt ganz wu ich nun mein Tage nderbar ausüben. Ich bedanke mich buch schließen un bei allen Unterstüt d es an meine Na zern und Lesern, di chfolgerin überge Prenzlau ist eine wu e mich in diesem ben. nderschöne grüne Jahr begleitet habe werden. Gerne ha Stadt am Unteruck n. be ich dieses Amt ersee, die es verdien Schwanenkönigin übernommen und t, repräsentiert zu gewesen zu sein. bin stolz und glück Es war mir eine Eh lich, die 11. Prenzla In Liebe, Deine re! uer 28 Stadtgespräch Magazin 3 | 2019
The Royal Diary Liebes Tagebuch, ein Jahr durfte ich nun an der Seite unserer wunderschönen 11. Prenzlau er Schwanenkönigin, Elisa I., als Ehrendame amtieren. Ich durfte sie im Namen der Stadt Prenzlau zu vielen Festen be- gleiten, durfte lernen, Erfahrungen sammeln und mit ihr ein Jahr voller Freude, Spaß und vieler unvergesslicher Erinnerungen sammeln. Nun freue ich mich, nach langer Zeit der Geheimhal- tung, auf dem 25. Prenzlauer Stadtfest zur 12. Prenzlauer Schwanenkönig in gekrönt worden zu sein und in ihre Fußstapfen treten zu dürfen. Es ist mir eine sehr große Ehre und ich freue mich auf die ersten Veranstaltungen gemeinsam mit meiner Ehrendame Philome na, auch kurz »Philli« genannt. Bereits im Vorfeld hatten wir viel Freude bei der Kleidersuche. Wir hatten die Idee, dass es etwas ganz Besonderes werden sollte. Partnerlook – die gleichen Kleider, nur in verschiedenen Farben. Nach einigen Überlegungen setzten wir uns ins Auto und fuhren zu untersch iedlichsten Geschäf- ten, überwiegend Brautausstattern ... Es sollte natürlich super aussehe n, aber auch in unser Bud- get passen. Gar nicht so einfach, aber wir sind fündig geworden. Die Auswahl der Krone gestal- tete sich ebenfalls nicht so einfach. Sie sollte hübsch sein, natürlich genauso individuell wie die meiner Vorgängerinnen, und dann kam mir zudem die fixe Idee, auch noch Schwäne in der Krone haben zu wollen. Ich habe sie tatsächlich gefunden – meinen absolute n Traum! Zum 25. Stadtfest stand ich dann also da – erst in Blau als Ehrendame, dann schnell rein in das weiße Kleid und dann kam für mich auch schon der erste emotionale Höhepunkt: Mein Sohn durfte mir die Krone bringen! Allein bei der Vorstellung wurde es mir ganz flau um den Magen herum. Dann ging alles so schnell: Elisa hielt ihre Abschiedsrede und anders, als es mir prophe- zeit wurde, habe ich tatsächlich jedes Wort klar und deutlich hören können . Ich war bereits hin- ter der Bühne zu Tränen gerührt! Sie bat mich dann auf die Bühne, und als ich die vielen Men- schen sah, die alle von Elisas Rede ergriffen waren und gleichzeitig applaud ierten, war ich auf- geregt, glücklich und wie benommen zugleich. Ich sah so viele bekann te Gesichter, Familie, Freunde, Bekannte und Fans, die ich bereits aus der Zeit als Ehrenda me kannte. Die Krönung, meine Amtsantrittsrede, die Vorstellung meiner Ehrendame Philli, Fotos, Interviews, das erste Flanieren gemeinsam mit unseren Gasthoheiten auf dem so gelunge nen Prenzlauer Stadtfest – es war alles wie in einem Traum, ein Zauber, den ich so schnell nicht vergessen werde! Also, mein liebes Tagebuch, wir haben in diesem Jahr noch viel vor – 39 Auftritte – eine aufregende Zeit! Ich werde berichten, Deine
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