Wildnis gesucht 14 2019 - forum - Pfarrblatt
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29. JUNI BIS 12. JULI 14 2019 Wildnis gesucht Schwerpunkt Auf Stadtsafari durch Zürichs Strassen Die Verstädterung nimmt zu. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach Ursprünglichkeit in unseren durchorganisierten Lebensräumen.
EDITORIAL Es ist spätabends nach einem vollen Tag, als meine Vespa nicht anspringt. Grummelig gehe ich zu Fuss los. 15 Minuten später beginnt Stadt und Natur gehören zusammen – seit jeher. unter dem Sternenhimmel meine Sternstunde. Sie wird Allerdings offenbart sich in der Urbanität dazu führen, dass ich den das ursprünglich Wilde oft erst auf den zweiten Roller auch nach der Repa- Blick. Doch genau hinschauen lohnt sich. ratur zunächst noch in der Garage lasse: Kurz vor dem Ich erinnere mich noch genau an den Fuchs, der eines nachts schönen alten Haus an der mit seinen zwei Jungen auf unserem Sitzplatz sass. Und an die Ecke steigt mir ein betörender Glühwürmchen, die an Sommerabenden die Magie auf unsere Duft in die Nase. Er geht von Terrasse brachten. Das war nicht etwa auf dem Land, sondern dem grossen Strauch mit den an Zürichs Stadtgrenze. Und obwohl die Begegnungen in- unzähligen violetten Blüten zwischen einige Jahre her sind, bin ich noch so bezaubert, als aus. Ich sauge die aromatisch- sei’s gestern gewesen. süsse Luft in mich hinein, halte an. Einfach wunderbar! Inzwischen sind die Füchse in Zürich zahlreicher und die So wunderbar, dass ich nach Glühwürmchen wohl weniger geworden. Die Anziehungskraft zehn Metern umkehre, weil der Natur auf uns Menschen ist geblieben. Sie bringt etwas ich unbedingt nochmal Archaisches, Ungezähmtes in unsere durchstrukturierte schnuppern muss. Ich fühle und digitalisierte Welt. Sie ist unser Paradiesgarten im beto- mich wie im Märchen. nierten Alltag. Am nächsten Morgen – etwas verschlafen – aus der ande- Die Natur vor unserer Haustüre fasziniert zumindest so lange, ren Richtung kommend, das- wie sie uns nicht stört. Wie sie genauso wild ist, wie wir es ihr selbe Erlebnis. In den folgen- erlauben. Der Fuchs, der nachts beim Bellevue in die Fotofalle den Tagen nutze ich dankbar läuft? Spannend! Willkommen. Solange er unsere Abfallsäcke jede Chance zum Schnup- nicht aufreisst oder gar den Bandwurm in die Stuben bringt. pern, bis das letzte Blüten- Und die hochgewachsene Blumenwiese? Wie prächtig farben- blatt heruntergefallen ist. froh, und wie wertvoll für die Insekten. Aber bitte mit einem Entschleunigung im Tages- gemähten Rand, damit’s dann doch ordentlich aussieht – und plan gibt’s gratis dazu. bei Regen unsere Schuhe nicht nässt. In Zeiten schwindender Biodiversität tun wir gut daran, uns auf ein gegenseitig förderliches Zusammenleben mit unseren tierischen und pflanzlichen Nachbarn einzustellen. Auch wenn es illusorisch wäre, zu glauben, wir könnten die Stadt zur Arche Noah machen für Arten, die ausserhalb der Stadtgrenzen an den Rand ihrer Existenz oder darüber hinaus gedrängt werden, sollten wir die Stadtnatur nicht unterschätzen. Und ihr den Raum geben, der ihr gebührt. Als Stadtplaner, als Architektin – und als Stadtbewohner. Hella Sodies, Seelsorgerin und Gemeindeleiterin Pfarrei Johannes XXIII Greifensee – Nänikon – Werrikon redaktion@forum-pfarrblatt.ch forum 14 2019 2
INHALT 4 Foto: stadtwildtiere / Anne Deiglmayr / zvg Zwei Rotfüchse beobachtet am 12.06.2016 in Zürich Oerlikon. SCHWERPUNKT Wildes Zürich Urbane Gegenden haben unsere Agrarlandschaft punkto Artenviel- falt längst überflügelt. Gespräch mit dem Stadtökologen Stefan Ineichen. GLAUBEN HEUTE 25 SCHWERPUNKT Auf Stadtsafari 6 IM ZÜRIPIET DIHEI 8 « Eine uralte Sehn- sucht nach Gebor- IM ZÜRIPIET DIHEI 26 Katholisch Stadt Zürich Mitgliederrückgang provoziert Umdenken genheit ist mit Düf- Feuer und Flamme Leserbriefe ten verbunden. für die Kirche AUS DEN PFARREIEN 9–24 Nicht nur bei Kin- Jana Lorenz wird am Züri Fäscht an der «Unfassbar» bedienen. dern mit ihren 25 Plüschtieren ...» GLAUBEN HEUTE Foto: Christoph Wider Kirchenjahr Apostel Thomas Michaele Madu Pastoralassistentin Katholische Pfarrei IM ZÜRIPIET DIHEI 29 Volketswil in ihrer Kolumne «Plüschtiere Katholische Synode waschen». Einladung zur Konstituierenden Sitzung AGENDA 31 SCHLUSSTAKT 32 10x10 Frauenbund Angelika Hecht und Carmela Meier ONLINE + Wie Darwin alles erschütterte Die Evolutionstheorie hat unser Weltbild verändert. Titel: Dachs beobachtet am 27.04.2019, 01.30 Uhr, Zürich Enge www.forum-pfarrblatt.ch Foto: stadtwildtiere / Sarah Meyer / zvg forum 14 2019 3
SCHWERPUNKT Wildes Zürich Lange galten Städte aufgrund der starken Prägung durch den Menschen als naturfremd. Dabei haben urbane Gegenden unsere Agrarlandschaft punkto Artenvielfalt längst überflügelt. Auch Zürich hat da einiges zu bieten. Stefan Ineichen, wie wild ist Zürich? Lebensraumtypen ersetzt Lebensräume, die in Ziemlich wild. Wilder als viele andere europä- der Natur- und Kulturlandschaft selten gewor- ische Städte. Die bewachsenen Baumscheiben, den oder ganz verschwunden sind. Hohe struktu- die sich bei uns durchgesetzt haben, wären relle Vielfalt bedeutet immer hohe Biodiversität. etwa in vielen deutschen und österreichischen Städten nicht vorstellbar. Dann gibt es überall Bespiele? üppiges Grün als Strassenteiler, magere, kiesi- Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Igel: Was wol- ge Flächen und artenreiche Blumenwiesen – len Sie auf einem Maisfeld? Das ist doch lang- selbstverständlich mit Insekten, Wildbienen weilig, und Sie können sich erst noch nirgends und Reptilien. Abenteuerlicher wird’s nach Ein- verstecken. In der Stadt jedoch finden Sie in bruch der Dämmerung, wenn Fledermäuse aus- Haus- oder besser noch Schrebergärten überall fliegen und Füchse, Marder und Co. auf Futter- Verstecke, sie haben Komposthaufen – und Ra- suche gehen. sen für die leichte Beute. Unser Glück ist, dass sich die Stadt Zürich Oder angenommen, Sie wären ein Fuchs oder als grösster Grundstückbesitzer sehr für Natur- ein Dachs, eine Krähe oder eine Elster: Das Nah- schutz engagiert: 3773 Hektar umfassen die Grün- rungsanbot, das die Stadt durch unsere Abfälle flächen, die von Grün Stadt Zürich meist natur- bietet, ist ein Schlaraffenland. Zudem besteht in nah gestaltet, gepflegt und bewirtschaftet wer- der Stadt Zürich ein Jagdverbot, was das Leben den: Strassen- und Alleebäume, den Stadtwald, doch einiges einfacher macht. Parkanlagen und Villengärten, Sport- und Spiel- Da die Temperaturen in der Stadt höher sind plätze, Bauernhöfe, Biotope und Bachufer, Fried- als auf dem Land, wird sie auch zum idealen höfe und Familiengärten. Überwinterungsort für Wasseramseln oder Berg- Andererseits ist Zürich aber auch finanziell stelzen, und auch die Eidechsen sonnen sich eine sehr reiche Stadt: Da bleiben kaum Brachen, längst an Zürcher Mauern. Felsenbrüter wie alles wird sofort überbaut. Die Verdichtung ist Mauer- und Alpensegler schliesslich finden an massiv, viel Grünraum geht verloren. den Hausfassaden ideale Nistbedingungen. Städte gelten generell eher als naturfremd … Da sollte man umdenken: Gerade im Siedlungs- Welche sind denn Zürichs wilde Hotspots? gebiet ist die Artenvielfalt erstaunlich gross. Die Ganz klar die gut durchgrünten älteren Quar- urbane Flora und Fauna setzt sich dabei keines- tiere mit ihrem alten Baumbestand, dem alten, wegs nur aus trivialen, allgemein verbreiteten artenreichen Rasen, vielen Mauern. Daneben das Stefan Ineichen, Arten zusammen, sondern umfasst auch zahl- Bahnareal, ein steiniger Lebensraum, den es so Max Ruckstuhl: «Stadt- reiche seltene, gefährdete Arten. Bei vielen Ver- zuvor nicht gab und in dem heute zahlreiche fauna – 600 Tierarten wandtschaftsgruppen können im städtischen Arten zu finden sind, die einst mit dem Zug aus der Stadt Zürich» Raum deutlich höhere Artenzahlen festgestellt dem Süden oder dem Jura eingefahren wurden Haupt Verlag 2010. werden als etwa in landwirtschaftlich genutz- und sich wie die Mauereidechsen massenhaft ISBN 978-3-358-07561-7 ten Gebieten mit ihren oft grossflächigen Mono- verbreiteten. Wild sind auch Feuchtgebiete und kulturen. teilweise auch Gewässer. Stefan Ineichen: «Die wilden Tiere in Was macht die Stadt so attraktiv? Dass Tiere den Stadtraum erobern, ist zurzeit der Stadt» Sie bietet ein Mosaik von kleinräumiger Lebens- vielerorts ein Thema. Doch sind Tiere in der Stadt Verlag im Waldgut 1997. raumvielfalt, die unterschiedlichsten Tieren und wirklich ein neues Phänomen? ISBN 3-7294-0250-1. Nur Pflanzen gedeihliche Nischen bietet: von exakt Keineswegs. Konrad Gessner beschreibt bereits antiquarisch erhältlich. geschnittenen Rasenflächen bis zu wild wuchern- im 16. Jahrhundert die reiche Pflanzen- und Bernhard Kegel: dem Grün auf ungenutzten Bahnarealen, von Tierwelt in Zürich. Er schildert zum Beispiel die «Tiere in der Stadt» Einzelbäumen am Strassenrand bis zu gross- Mauerläufer, die jeden Winter aus den Alpen DuMont Buchverlag 2013. flächigen Parks, von neu gestalteten Parkanlagen anflogen, um zu überwintern. Mit ihren langen ISBN 978-3-8321-6270-2 bis zu alten Villengärten. Eine Vielzahl dieser Schnäbeln pickten sie in Zürich ihre Insekten forum 14 2019 4
und Spinnen nicht aus den hochalpinen Felsen, sondern aus den Mauern und Schanzen, die die Stadt umgaben. Ein perfekter Lebensraum. Es gab auch schon gelegentlich Füchse im Stadt- gebiet, Wiedehopfe in den Misthaufen, Schweine in den Gassen und eine unvorstellbare Zahl an Fliegen und anderen Insekten. Natur und Kultur gehören seit jeher zusam- men. Die Trennung zwischen Stadt und Natur besteht nur in unseren Köpfen – und dann stau- nen wir, wenn sich die Tiere und Pflanzen nicht daran halten.Tiere sind pragmatisch: Dem Bahn- hofspatz gefällts, solange seine Umgebung genug Ressourcen zur Befriedigung seiner Bedürfnisse bereitstellt: Nistmöglichkeiten findet er in der Eisenkonstruktion, zum Fressen gibt es auf dem Boden Brösmeli, und Insekten für die Aufzucht seiner Jungen jagt er an der nahen Sihl. Sein Ge- fieder putzt er im Sandbad zwischen den Gelei- sen und Wasser gibt’s in den Pfützen. Das alles künstlich ist, interessiert den Spatz nicht. Was müssen die Tiere mitbringen und wie müssen sie sich eventuell verändern, damit sie in unserer Nachbarschaft leben können? Es sind sicher immer die neugierigen, anpas- sungsfähigen Individuen einer Population, die Foto: Christoph Wider sich in eine neue Welt vorwagen und sich darin auch zurechtzufinden. Diese Pioniere vermehren sich, geben so ihre Gene weiter und gründen eine neue Population. Stadtfüchse unterscheiden sich längst auch genetisch von Landfüchsen. Bei den Vögeln ist zu beobachten, dass sie in Stadt finden, wenn es draussen langsam unge- der Stadt höher singen als auf dem Land, um mütlich wird. den Verkehrslärm zu übertönen. Nur wer varia- bel singen kann, wird vom Weibchen gehört und Wie kann das Zusammenleben mit unseren tieri- kann sich fortpflanzen. Stadtvögel singen früher schen und pflanzlichen Verwandten gelingen? als ihre ländlichen Verwandten: Dann nämlich, Indem wir Grünflächen erhalten, sie möglichst wenn die Stadt noch ruhig ist. naturnah und giftfrei bewirtschaften und so viel- Stadttiere bauen zudem ihre Fluchtdistanz fältig wie möglich gestalten. ab und sind weniger stressanfällig. Bei Renovationen und Neubauten sollte auf bestehende Strukturen wie alte Bäume und Stefan Ineichen ist Biologe, Stadtökologe Damit findet in der Stadt Evolution statt? Mauern Rücksicht genommen werden. Sie bieten und Autor. Er lehrt Genau. Und zwar in erstaunlich kurzer Zeit. Tieren und Pflanzen vielfältigen Lebensraum. Siedlungs- und Agrar- Schon wenige Jahrzehnte können deutliche Ver- Wo durch Fassadenerneuerungen Nistplätze ver- ökologie an der Zürcher Hochschule für Ange- änderungen im Erbgut hervorbringen. loren gehen, sollte für Ersatz in Form von Nist- wandte Wissenschaf- kästen gesorgt werden. ten in Wädenswil und Wird die Stadt zur neuen Arche Noah? Und da das Stadtklima generell zu warm und leitet seit 20 Jahren die Zum Teil ja. Auf dem Letten gibt es zum Beispiel zu trocken ist, dürfen Flächen nicht versiegelt «NahReisen», die Ausflüge in die Natur ehemalige Ackerkräuter, die in ihrem ursprüng- werden, damit Wasser versickern und verduns- der Stadt anbieten. lichen Lebensraum auf dem Land als Unkräu- ten kann. Ineichen lebt in Zürich. ter ausgerottet wurden und sich nun im Geleise- Vor allem müssen wir uns vermehrt bewusst Seit über 30 Jahren gilt seine ganz grosse schotter prächtig vermehren. Igel, Füchse, Mar- werden, dass die Stadt ein vielfältiger Lebens- Leidenschaft einem der und Amseln haben in der Stadt längst eine raum und verletzliches Ökosystem ist, und nicht geheimnisvoll leuch- grössere Dichte als auf dem Land. Inzwischen einfach eine menschliche Maschine. tenden Insekt: dem Glühwürmchen. werden die Dachse häufiger und die ersten Waschbären sind auch schon zu sehen. Es Pia Stadler www.nahreisen.ch ist erstaunlich, wie viele Arten den Weg in die forum 14 2019 5
Quadern sonnen, versichert uns die Biologin. Die Trockensteinmauern und Hecken bieten auch Blindschleichen und Käfern Unterschlupf. Und bunte Graffitis zeugen von der wilden Energie von Zürichs Jugend. Wir folgen dem Lettenweg übers Viadukt – auch für Tiere ein wichtiger Verbin- dungsweg durch die Stadt, erklärt die Wildtierbiologin. Am Hochkamin der Kehrrichtverbrennungsanlage herrscht Foto: Simone Juon gerade Hochbetrieb: Ein Turmfalken- paar bringt seinen drei Jungen, die im Nistkasten die hungrigen Mäuler recken, nährende Beute. Bald werden die Jung- falken ausfliegen und in unseren Stras- Auf Stadtsafari senschluchten ihren Felsersatz finden. Unser Spaziergang endet an der Josef- wiese, einer ausladender grünen Oase, in Wo zeigt Zürich seine wilden Seiten? der auf kurzgeschnittenem Rasen Kin- Eine Spurensuche mit Wildtierbiologin Sandra der spielen und in hochgewachsener Gloor zwischen Central und Josefwiese. Wiese Grillen zirpen. Fast schon idyl- lisch mutet dieser Platz an, auf dem Mensch und Natur ein erquickliches Die Wildnis beginnt vor der Redaktions- Beobachtet von Stockenten und Schwänen Miteinander gefunden haben. türe – mitten in Zürich. Im Hirschen- tauchen wir ein in den Blätterwald am graben, wo einst im mittelalterlichen Platzspitz.Wo in den 1980er- und 1990er- «Alles, was die Biodiversität einer Regi- Befestigungsring Huftiere grasten, ge- Jahren die Drogenszene für Schlagzeilen on fördert, verbessert auch die Lebens- hen wir auf Pirsch mit Sandra Gloor. sorgte, flanieren heute naturliebende qualität ihrer Bewohner», betont Sandra «Obwohl das Siedlungsgebiet expan- Städter zwischen den fast 250 Jahre alten Gloor. Und fügt zum Abschied an: «Die diert und die Verdichtung zunimmt, ist Platanen – Zürichs ältester Baumbe- Stadt steht hier in der Verantwortung.» in Zürich eine vielfältige Stadtnatur zu stand –, den Linden und Eiben. Es riecht Auch wenn sich Zürichs Wildnis entdecken», erklärt die Wildtierbiolo- nach Bärlauch. Über unseren Köpfen nicht gar so wild anfühlt, und man sich gin und bleibt vor einer neu angesäten fliegen Alpen- und Mauersegler, das Ge- auf einer Safari vielleicht mehr Begeg- Blumenwiese stehen, die in eine Wild- zwitscher von Buchfinken, Meisen und nungen mit grossen Tieren wünscht: Wir stauden-Pflanzung übergeht. «Mehr Spatzen übertönt den Lärm des Stadt- haben gelernt, Zürich mit dem Blick für als Grün» heisst das Projekt, mit dem verkehrs. Während uns Sandra Gloor die Natur zu sehen – und wir ahnen, dass Grün Stadt Zürich Lebensräume für hier auf ein Kraut hinweist und dort es auf weiteren Streifzügen mit Musse Tiere und Pflanzen schaffen will. «Die- einen Schmetterling zeigt, lassen wir noch so viel mehr zu entdecken gibt. se Wildnisecken bieten gute Lebensbe- die Hektik hinter uns. dingungen für Insekten und setzen far- Pia Stadler bige Akzente, welche auch uns Men- Schon sind wir beim Letten. Zürichs schen erfreuen», sagt Gloor. Während Partymeile döst noch vor sich hin. Auf Wildtiere in der Stadt sich am Central der Morgenverkehr dem Brachland gedeiht eine Vielzahl Gemeinsam mit der Bevölkerung sammelt staut, beobachten wir, wie die ersten einheimischer Pflanzen, umgeben von der Verein StadtNatur Zürich Beobach- Wildbienen aus ihren Nestern im Lehm- alten Obstbäumen und Sträuchern. «Ge- tungen von Wildtieren in der Stadt. Diese boden fliegen und bis hoch an die nahe staltete Wildnis», sagt Sandra Gloor, denn Beobachtungen werden auf einer Internet- Efeu-Wand schwirren. auch was hier so ursprünglich und un- plattform zusammengeführt und auf Karten Zwischen den Autos hindurch bah- gezähmt aussieht, wird von Grün Stadt dargestellt. Alle Interessierten können nen wir uns unseren Weg Richtung Zürich gepflegt. sich beteiligen. Zusätzlich kann man sich Hauptbahnhof. Nachts sollen sich doch Eine ausladende Steinmauer bietet als StadtNaturbeobachterin und -beob- tatsächlich auch Füchse oder gar Dach- Lebensraum für die grösste Mauer- achter engagieren und erhält dabei viele se hierherwagen. Dies zeigen Fotofal- eidechsenpopulation nördlich der Alpen. praktische Beobachtungstipps, Informa- len-Bilder. Und auch für Fledermäuse Noch ist es etwas kühl für die wechsel- tionen zur Förderung von Wildtieren und anderes mehr. scheint die Innenstadt ein gutes Jagd- warmen Tiere, bald jedoch werden sie www.stadtwildtiere.ch revier zu sein. sich zu Hunderten auf den warmen forum 14 2019 6
Grosses Glühwürmchen Igel Das Licht wird in speziellen Leucht- Verzehrt gerne Insekten, organen durch eine chemische besucht Komposthaufen, vertilgt Reaktion vom Glühwürmchen Schnecken, geht aber auch selbst produziert. an herumstehendes Katzen- und Hundefutter. 00 über 10 0 ARTEN 30 ARTEN IN SEKTEN IERE SÄUGET 97 - ARTEN «huuh-hu VÖGEL huuuuh» Zwergfledermaus Bevorzugt enge Quartiere, sodass Rücken und Bauch Kontakt zur Unterlage haben. N DER 10 N I ARTEN RTE TIERA Z Ü R ICH FLEDER MÄUSE STADT Waldkauz Döst tagsüber meist vor seiner 12 Baumhöhle. Nicht selten wird er dann von Kleinvögeln, die auf seiner Beuteliste stehen, mit heftigem ARTEN Gezeter «beschimpft». EN raues lautes AMPHIBI 6 ARTEN «oäh-ä-ä-ä» IEN REPTIL Mauereidechse Teichfrosch In den Rangierbahnhof Zürich Fressen fast alles Lebendige, das vom Süden oder entlang der sie überwältigen können und das Eisenbahnstrecke Baden–Zürich höchstens die Hälfte der eigenen aus dem Jura eingewandert. Körpergrösse erreicht. forum 14 2019 7
IM ZÜRIPIET DIHEI Katholisch Stadt Zürich Kirchgemeindeversammlung Winterthur Mitgliederrückgang provoziert Erfreuliche Umdenken Rechnung Katholisch Stadt Zürich (Verband der wird die Begleitung und Beratung der Die rund neunzig Teilnehmerinnen und römisch-katholischen Kirchgemeinden) Kirchgemeinden in allen Belangen der Teilnehmer der Kirchgemeindever- schliesst die Jahresrechnung mit einem Digitalisierung sein. sammlung Winterthur vom 28. Mai Ertragsüberschuss von über 7 Millionen Finanzielle Beiträge wurden für die haben der Jahresrechnung 2018, die Franken ab – aufgrund unerwartet hoher Sanierung des Pfarreizentrum St. Gal- einen Ertragsüberschuss in der Höhe Steuererträge. lus, ein Bauprojekt der Benediktiner in von gut 494 385 Franken aufweist, Das Ergebnis wurde an der Delegier- Rom, an die Opferhilfe für Flüchtlinge klar zugestimmt. Auch der Jahres- tenversammlung vom 7. Mai mit Freude und an die Schweizergarde (für AHV / bericht sowie die Jahresrechnung aufgenommen. Nachdenklich stimmten IV-Beiträge) gesprochen. der Kirchlichen Entwicklungshilfe die insgesamt 3000 Kirchen-Austritte in wurden eindeutig abgenommen. den 23 Kirchgemeinden im Jahr 2018. Nach der zweijährigen Lancierungsphase Rund 410 857 Franken wurden 2018 In diesem Zusammenhang wurde die unter Thomas Münch wird das Projekt für die Kirchliche Entwicklungshilfe Ausrichtung von vier Arbeitsgruppen «Kirche urban» neu von Simon Brech- aufgewendet; zwei Drittel für Pro- (Verwaltung, Behörden, Pastoral, Ge- bühler geleitet. Dieses soll der Motor jekte im Ausland, ein Drittel für bäude) präsentiert, deren Analysen des für neue Formen kirchlicher Spiritua- Projekte im Inland, davon wieder- Ist-Zustandes die Grundlage für kon- lität im städtischen Raum sein und als um die Mehrheit in Winterthur und krete Massnahmen liefern sollen. Partner für die Kirchgemeinden im ver- Umgebung. Gewählt wurden Hans Die Delegierten verabschiedeten änderten kirchlichen Umfeld dienen. Hollenstein als neuer Kirchenpfle- ausserdem das Reglement der Kommis- ge-Präsident, Klaus Meyer und Oli- sion für Informations- und Kommuni- bl/pd ver Quilab zu Pfarrern im Seelsorge- kationstechnologie. Ihr Aufgabenbereich raum Herz Jesu – St. Urban. pd forum 12/2019 Zentrum mit «für mich», «wäre ich», den Frauen auch Eingebungen des «wenn er mich» und einem ab- Heiligen Geistes zugestanden hätten, «Editorial» schliessenden «hoffe ich». wäre die Kirche heute nicht so mit Mich wundert nur, was für ein CV der Skandalen gebeutelt und das ara- Thomas Binotto «überwältigenden Mehrheit» gemäss mäische Vaterunser wäre vielleicht • Setzt sich an die erste Stelle mit Binotto denn passen würde? Vermut- so übersetzt: Gott, Vater und Mutter seinen grossen Hoffnungen. lich ein stiller Beter, der allen eine in einem, geheiligt sei deine Schöp- • Erteilt gleich im ersten Abschnitt lange Leine lässt und alljährlich einen fung. Du bist an jedem Ort, im Him- einen impliziten Auftrag an den schönen Dankesbrief schreibt für das mel und auf Erden. Du umgibst mich, Apostolischen Administrator. Geld, das Chur aus der Zürcher Op- du bist mein Atem. Ich kann dir nicht • Ortet im Ordinariat eine kleine ferbüchse erhält. entrinnen. So beuge ich mich deinem Führungsclique (abwertend: Perso- Willen. Täglich gibst du uns das Brot, nengruppe, die vornehmlich ihre Guido V. Benz, Wettswil a. A. genug für alle, wenn wir es teilen. Ob eigenen Gruppeninteressen ver- schuldig geworden oder nicht, allen folgt). schenkst du Sonne und Licht. Ich • Klassiert zwei Generalvikare (fal- überlasse mich deiner Führung. Denn scher Titel: zurzeit sind sie «Dele- forum 12/2019 dein ist das Universum und alles, was gierte des Apostolischen Adminis- da lebt und ist, in Ewigkeit, Amen! trators für die Bistumsregionen») «Tröstende An- als Volksvertreter und • Impliziert, dass der dritte Dele- wesenheit Gottes» Caroline Walker, Hombrechtikon (90-jährig) gierte (Msgr. Fuchs) der «Clique» Pfingsten, das Fest des Heiligen Geis- zugehört, dies im Gegensatz zu den tes. Man könnte auch sagen: Fest des anderen zwei Delegierten (Martin Geistes Gottes. Denn der Heilige Geist Kopp und Josef Annen). ist nichts anderes als der Geist, der • Setzt sich im letzten Abschnitt von das ganze Universum erschaffen hat seinem Ich-Editorial nochmals ins und beherrscht. Wenn die Patriarchen forum 14 2019 8
GLAUBEN HEUTE Spiritualität ganz alltäglich Kirchenjahr Thomas, der Apostel Zwilling, Zweifler, Indienmissionar – Thomas hat unter den Aposteln ein eigenständiges Profil. Sein Gedenk- tag wird in neun christlichen Kirchen gefeiert, in unserer am 3. Juli. Jesus könnte Thomas vielleicht Ta’am gerufen haben. Das ist die Wurzel des Namens Thomas, aus der aramäi- schen Sprache, die auch Jesus ge- sprochen hat. Ta’am heisst Zwilling. Rund 300 Jahre nachdem Jesus und Thomas miteinander unterwegs wa- ren, wissen die sogenannten Tho- Plüschtiere waschen masakten zu erzählen, die beiden könnten tatsächlich Zwillinge gewe- «Peanuts», die Comicserie mit Charlie binde ich mit Gerüchen viele Erinne- sen sein. Zumindest im übertragenen Brown und seinem Hund Snoopy, ist seit rungen. Sie können positiv oder nega- Sinn: Als ein «Zwilling» Christi soll Jahrzehnten beliebt. Dort kommt auch tiv sein. Sie reichen vom Parfüm des Thomas Wunder vollbracht und Men- der Junge Linus vor. Er ist bekannt da- ersten Freundes bis zum abschrecken- schen bekehrt haben. Und das in für, dass er seine blaue Schmusedecke den Geruch im Spital. Indien. überallhin mitnimmt. Sie gibt ihm Trost, wärmt ihn und lässt ihn abends gut ein- Der Theologe Leonardo Boff hat ein Foto: Ökumenisches Heiligenlexikon / zvg schlafen. Der verstorbene Zeichner der Buch über Sakramente geschrieben. Comics erklärte einmal, dass sein Sohn Interessanterweise schreibt er darin zu- als kleines Kind ebenfalls solch eine nächst vom letzten Zigarrenstummel Decke mit sich herumtrug. seines Vaters. Immer wenn er daran riecht, sind sofort alle Erinnerungen an Es gehört bei vielen Kleinkindern dazu, den Vater wieder da – bis heute. Unser dass sie ein Schmusetuch oder Plüsch- Geruchssinn ist am stärksten mit dem tier haben, von dem sie sich nicht tren- Langzeitgedächtnis verbunden. nen können. Es gibt ihnen Halt und Heimat – auch noch Schulkindern, wenn Wir dürfen nicht streng mit unseren Tatsache ist, dass sich heute sieben sie einmal woanders übernachten. Da- Kindern sein, was die Plüschtiere angeht. Kirchen im Osten Indiens «Thomas- bei geht es nicht nur darum, wie sich Eine uralte Sehnsucht nach Geborgen- christen» nennen. Sie sehen im Apo- das Tuch oder das Tier anfühlt und wie heit ist eben mit Düften verbunden. stel Thomas ihren Gründervater, der es aussieht. Meistens ist der vertraute Erwachsene beruhigen sich ja auch mit für seinen Glauben dort auch das Geruch noch wichtiger. Plüschtiere oder Räucherstäbchen oder Duftölen, und Martyrium erlitten haben soll. Be- Nuschis zu waschen, ist daher sehr man darf diese Hilfsmittel haben. Sie rühmt geworden ist Thomas für eine heikel und wird am besten heimlich wecken Geborgenheit. Diese Erfahrung Geschichte, die in der Bibel überlie- gemacht, wenn das Kind es nicht sieht. kann ähnlich wie ein Sakrament sein. fert ist. «Wenn ich meine Hand nicht So ist es kein Wunder, dass kirchliche in seine Seite lege, glaube ich nicht» Doch der Geruchssinn lässt sich nicht Heilszeichen auch mit Gerüchen von ist jener Satz, der Thomas in Verruf täuschen. Der Verlust ist gross, wenn der Weihrauch oder Öl verbunden sind und gebracht hat, an der Auferstehung «heilige Gegenstand» nach der Wäsche uns so mit dem Ewigen in Berührung Jesu zu zweifeln. Jesus dagegen lässt nicht mehr nach Heimat riecht. Doch bringen. sich herausfordern. Ein Privileg, das Gott sei Dank, bald kommt der Geruch einem «Zwilling» offenbar zusteht. wieder wie von selbst. Als Mutter habe Michaele Madu ich die schwere Entscheidung, ab wann Pastoralassistentin Katholische Pfarrei Volketswil Veronika Jehle das Waschen eines Plüschtieres unver- meidbar ist. Auch als Erwachsene ver- forum 14 2019 25
Foto: Christoph Wider «Ich bin Feuer und kommen, und zwar in einer ungezwun- genen Atmosphäre. Gerade auch mit Flamme» jungen Leuten, die vielleicht überhaupt noch keinen Kontakt mit der Kirche ge- habt haben. Es muss auch nicht unbe- dingt über den Glauben sein. Ich finde Jana Lorenz wird am Züri Fäscht für die Kirche es lässig, dass wir eine andere Seite der im Einsatz sein – an der «Unfassbar». Das Gefährt katholischen Kirche zeigen können. für Gespräch und Getränk hat «Kirche Urban» extra für den Anlass nach Zürich geholt. Eine andere Seite – was meinen Sie damit? Als junge, aktive Katholikin bin ich eher Was haben Sie gedacht, als Sie den Warum passend? eine Seltenheit. Ich hab es nach der Namen «Unfassbar» gehört haben? Weil es etwas anderes ist, als man er- Firmung recht schwierig gefunden, in Ich war irritiert. Es hat einen Moment warten würde: Wenn man an die katho- der Kirche etwas für mich zu finden. gebraucht, ehe ich verstanden hab, was lische Kirche denkt, kommt man nicht Dabei habe ich absolut Interesse gehabt überhaupt gemeint ist: eine mobile Bar auf die Idee, dass eine Bar herumfährt, und weiss auch, dass es manche an- auf Rädern, so eine Art Velo. Ich finde, um mit den Menschen ins Gespräch zu dere in meinem Alter gegeben hätte – es ist ein recht cooler Name dafür, und kommen. Dieses Unerwartete, das fin- aber es war kein Gefäss da. Ich finde auch passend. de ich recht lässig. es superwichtig, dass die katholische Kirche nicht vergisst, dass die Zeit nicht Was haben Ihre Freunde dazu gesagt, stehen bleibt. Es gibt uns Junge und wir dass Sie an einer Bar der katholischen haben vielleicht nicht mehr die gleichen Kirche stehen? Wünsche wie die ältere Generation. Ich Jana Lorenz (20) stammt aus Hinwil und Niemand ist gross erstaunt gewesen, weil möchte nicht, dass wir Traditionen über ist im Zürcher Oberland aufgewachsen. auch in meinem Freundeskreis viele in den Haufen werfen, aber doch, dass wir Über Jahre war sie Ober-Ministrantin und Firmbegleiterin in der Pfarrei Liebfrauen der Kirche aktiv sind. Und zwei, drei Leu- einiges überdenken. in Hinwil, wo sie bis heute als Lektorin im te meinten, sie würden vorbeikommen. Einsatz ist. Seit sie näher an Zürich wohnt, Was zum Beispiel? engagiert sie sich bei «Kirche Urban» und bei der Jugendseelsorge. Aktuell zum Sie machen das erste Mal mit. Wie gesagt, gibt es kein grosses Ange- Beispiel für das soziale Jugendprojekt Was erwarten Sie sich? bot für junge Leute. Und mir ist wichtig, 72 Stunden, das im Januar 2020 zum vier- Ich denke, es wird eine Riesenchance aktiv mitzuwirken, etwas aufzubauen. ten Mal in Zürich stattfinden wird. sein, mit vielen Leuten ins Gespräch zu Bei der Jugendseelsorge oder bei «Kirche forum 14 2019 26
IM ZÜRIPIET DIHEI Urban», da versucht man, die junge Ge- Kann es sein, dass in Zürich gerade Nämlich? neration anzusprechen, und da engagie- etwas Junges und Neues in der Kirche Auf «Adam's Wedding», eine Band, die re ich mich gern. Ich möchte nicht ein- entsteht? am Freitagabend spielt. Sie stammen fach gehen, also austreten, sondern das Unsere Vision wäre das, ja. Ich bin jetzt aus dem Zürcher Oberland, einige auch Angebot vergrössern. Für Leute über zwanzig und habe effektiv das Gefühl, aus Hinwil. Auf die freue ich mich mega! fünfzig ist es sicher nicht einfach zu dass ich etwas verändern kann. Mir ist verstehen, was die Jungen interessiert. klar, dass das viel Arbeit bedeutet. Wir Würden Sie ohne «Unfassbar» auch ans Wenn man schaut, wer die Kirche leitet – wollen ja keine neue Kirche gründen. Züri Fäscht gehen? da sehe ich keine jungen Leute. Deswegen gibt es viel zu überdenken: Nein. Ich bin nicht so die Partygänge- Wie können wir das Wertvolle und rin. Ich mache es für die Kirche. Schöne zelebrieren, und trotzdem die Kirche ist auch einfach Türen für Neues öffnen? Das ist nicht Das Gespräch führte Veronika Jehle. ein lässiges Miteinander, einfach, aber wir sind dran. Das Gefühl ist schön – und es könnte noch viel das sind Begegnungen und mehr der Fall sein. Junge sollten mehr Austausch über Gott und mitreden können und auch mehr for- die Welt, nicht abwertend men. Das Züri Fäscht ist eine gute Ge- legenheit, dafür Leute zu erreichen. oder ausgrenzend! Halleluja Trauen Sie sich zu, so einfach mit den Leuten zu reden? Die Kirche am Als Sie dann von der Unfassbar und vom Züri Fäscht gehört haben – war das eine Ich rede sehr gern. Ja! Ich finde es im- mer spannend, gar nicht nur, wenn es Züri Fäscht Erleichterung für Sie? Endlich etwas, das um den Glauben geht. Und wenn Leu- Vom 5. bis 7. Juli feiert die katholische jung und zeitgemäss ist? te nicht reden wollen, ist das auch in Kirche mit am «Züri Fäscht». Eine Ja, auf jeden Fall. Ich dachte einfach nur: Ordnung. temporäre Kirche samt Turm, Para- Das ist die Chance, das Bild, das viele dies-Lounge, Höllen-Bar, Gastro- von der Kirche haben, zu verändern. Was ist, wenn jemand kommt und fragt: betrieb, Bühne und ein Showpro- Kirche, das sind nicht nur stiere Gottes- Wer ist denn Gott? Was sagen Sie dann? gramm von Gruppen aus Pfarreien dienste am Sonntagmorgen, Kirche ist Dass ich darauf keine schnelle Antwort und Missionen wie auch Profi- nicht nur «von oben runter», oder lehr- habe. Ich denke aber, dass diese Person Musikern sorgen für Feststimmung reich. Kirche ist nicht nur: «So und so jemand wäre, die ein Interesse hat, und und vielfältige Begegnungen. Die musst du leben». Nein. Kirche ist auch so kann sich dann vielleicht ein Ge- mit Engeln und anderen barocken einfach ein lässiges Miteinander, das spräch ergeben. Motiven geschmückte Festzelt-Kir- sind Begegnungen und Austausch über che steht direkt am See, am General- Gott und die Welt, nicht abwertend Und was ist, wenn Sie auf das Thema Guisan-Quai vis-à-vis vom Kon- oder ausgrenzend. Ich möchte, dass man Missbrauch angesprochen werden? gresshaus, wie schon vor drei Jahren. sieht: Die katholische Kirche ist etwas Das ist eine gute Frage. Für mich ist das Lässiges. Denn das finde ich! Ich bin so: Dass ich Teil von einer Institution Als Höhepunkt wird am Samstag Feuer und Flamme für die katholische bin, bedeutet nicht direkt, dass ich im- um 17 Uhr Fabienne Louves zusam- Kirche! mer alles gut finde, was innerhalb der men mit einem Chor aus Kirchenmit- Institution passiert. Ich denke, ich darf gliedern verschiedenster Pfarreien Was gefällt Ihnen daran? und muss mich da klar abgrenzen und unter dem Motto «Sister Act am Züri Katholisch heisst ja allumfassend, und klar sagen, dass ich da absolut nicht da- Fäscht» Songs aus «Sister Act» und das ist etwas Wunderbares. Jeden Sonn- hinterstehe. andere «göttliche Ohrwürmer» zum tag werden in allen Kirchen auf der Besten geben. Am Sonntag um ganzen Welt die gleichen Texte gelesen. Wie viele andere junge Leute werden mit 10 Uhr wird zu einer offenen reli- Das gibt eine extreme Verbundenheit, Ihnen an der «Unfassbar» im Einsatz sein? giösen Feier eingeladen. das ist ein riesiges Netz. Für mich ist die Das weiss ich jetzt noch gar nicht. Ich pd Kirche wie eine zweite Familie. Viel- wurde einfach gefragt, ob ich mitmache, leicht hab ich einfach das Glück gehabt, und dachte: «Yey, das tönt cool, da ma- Öffnungszeiten Gastrobetrieb und in einer Pfarrei aufzuwachsen, die uns chen wir mit!» Ich werde einfach dort Shows: Fr, 5. 7., 17.00 – 03.00; Jungen viele Schritte entgegengekom- sein, mit Leuten reden und auf sie zu- Sa, 6. 7., 11.00 – 03.00; men ist. Diese zweite Familie, auf die gehen. Das mache ich gern und das kann So, 7. 7., 11.00 – 22.00 kann ich immer zurückgreifen, die unter- ich, glaub ich, gut. Auf den Rest bin ich stützt mich. Diese Verbundenheit ist gespannt. Und auf etwas freue ich mich www.halleluja-zuerifaescht.ch doch etwas Wunderschönes. besonders. forum 14 2019 27
INSERATE Für Ihre Steuern und Erbschaftssachen Dr. Strebel, Dudli + Fröhlich Steuerberatung und Treuhand AG (ehem. Steuerkommissäre) Tel. 044 308 25 50 8052 Zürich www.sdf-treuhand.ch Steuern Erbsachen Altersvorsorge Liegenschaften Wie ihr bisheriger Job. Aber spannend anders. Sorgentelefon Sekretariats-Leiter(in) / für Kinder Stellvertretung des Geschäftsführers (80 %) auf Oktober 2019 Schon mal daran gedacht, für die katholische Kirche zu arbeiten? Wenn nicht, dann ist es nun höchste Zeit. Wir is Grat sagen Ihnen warum: Bei uns erwarten Sie interessante Aufgaben und Herausforderungen mit eigenen Gestal- tungsmöglichkeiten. Die katholische Kirche in der Stadt 0800 55 42 0 weiss Rat und hilft Zürich ist im Aufbruch. Wir möchten diesen Weg mit Ihnen sorgenhilfe@sorgentelefon.ch gehen. Darum wird Ihr Einsatz nicht nur bezahlt, sondern SMS-Beratung 079 257 60 89 auch sehr geschätzt. www.sorgentelefon.ch PC 34- 4900-5 IHR VERANTWORTUNGSBEREICH: • Führung des Sekretariates mit einer Assistentin Nächste Inserateschlüsse: • Stellvertretung des Geschäftsführers ➜ 02. Juli (Nr. 15) • Unterstützung bei der Planung, Vorbereitung und Protokollierung der Sitzungen des Vorstandes ➜ 16. Juli (Nr. 16) und der Delegiertenversammlungen ➜ 29. Juli (Nr. 17) • Vorbereitung und Realisation von Versänden • Aktuell Unterstützung bei der Revision der Statuten, forum@c-media.ch Forum Pfarrblatt, Sujet 1 Kirchenordnung und Geschäftsordnung sowie bei 42 x 131mm Bedarf bei den Reglementen • Gewährleisten der Einhaltung von gesetzlichen, statutarischen und reglementarischen Vorgaben • Ausbildung von Lernenden Emotionale erste Hilfe IHR PROFIL: • Abgeschlossenes Jura-Studium oder Telefon - Mail - Chat vergleichbare Ausbildung mit Berufserfahrung im juristischen Bereich • Stilsichere Ausdrucksweise in der deutschen Sprache • Schriftliche und mündliche Sprachkenntnisse in Französisch oder Italienisch von Vorteil • Erfahrung bei der Leitung eines Sekretariates • Organisatorische und koordinative Fähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität Bleiben Sie Die Dargebotene Hand • Gefestigte, integre und loyale Persönlichkeit selbständig! Zürich 24 Stunden betreut anonym – kostenlos– WIR BIETEN: von Caritas Care rund um die Uhr • Zentraler Arbeitsplatz am Stauffacher Herzlich, sicher, fair: • Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege • Wertschätzende Geschäftskultur und starker gut ausgebildete Betreuerinnen wohnen Besorgt? Teamgeist • Herausforderndes Umfeld mit grosser bei Ihnen zu Hause und Verzweifelt? sorgen für: Gestaltungsmöglichkeit • Haushalt • Soziale und moderne Anstellungsbedingungen • Gesellschaft Ein Gespräch gemäss Anstellungsordnung der römisch-katholischen Kirche des Kantons Zürich • Einfache Pflege • Sicherheit hilft weiter! Für Auskünfte wenden Sie sich an: Andreas Meile, Gerne beraten wir Sie persönlich: Wählen Sie Telefon 044 297 70 06, Mobile 079 502 77 80 041 419 22 27 Tel 143 Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bis 20. Juli 2019 an: caritascare.ch oder Katholisch Stadt Zürich, Werdgässchen 26, Postfach 8217 Zürich oder per Mail an: andreas.meile@zh.kath.ch www.143.ch
IM ZÜRIPIET DIHEI Katholische Synode EINLADUNG ZUR SYNODE Ethik, Rechnung, Bauen Konstituierende Sitzung, 10. Amtsperiode, Römisch-katholische und Abschied Synode des Kantons Zürich Do, 4. 7. 2019 08.30 Uhr, Kirche Liebfrauen Zürich: Gottesdienst mit Bischof Peter Bürcher, Apostolischer Administrator des Bistums Chur, und Josef Annen. 10.00 Uhr, Rathaus Zürich: Sitzung Traktanden 1. Eröffnung durch das älteste und das jüngste Mitglied der Synode Foto: Simon Spengler, zhkath.ch / zvg 2. Erwahrung der Wahl der Synodalen 3. Bezeichnung der provisorischen Geschäftsleitung 4. Entschuldigungen 5. Wahl der Präsidentin oder des Präsidenten der Synode 6. Wahl der Vizepräsidentin oder des Vizepräsidenten der Synode An ihrer letzten Sitzung der Amtsperiode Beitrag von einer Million Franken war an 7. Wahl der weiteren fünf Mitglieder 2015–2019 zeichnete die Synode drei Ab- sich unbestritten, doch der Zeitpunkt der Geschäftsleitung schlussarbeiten mit ihrem Ethik-Preis dazu schien einigen Synodalen zu früh: 8. Amtsgelübde der Synodalen aus und verabschiedete drei Synodalräte. Sie wollten einen genaueren Kostenvor- 9. Wahl der Mitglieder des Synodalrats anschlag, eine fixe Baukommission und 10. Wahl der Präsidentin oder des Die drei Abschlussarbeiten, die mit dem Sicherheit über das Vorhaben der Stadt Präsidenten des Synodalrats Ethikpreis ausgezeichnet wurden, be- Zürich bezüglich der Polytreppe, welche 11. Amtsgelübde der Mitglieder des schäftigten sich mit ethischem Handeln auf dem Grundstück des aki vorbei- Synodalrats in der Bekleidungsbranche, mit der Fra- führt. Die Finanzkommission der Sy- 12. Wahl der Mitglieder und der ge nach dem Impfzwang und dem ethi- node wie auch der Synodalrat wollten Präsidentin oder des Präsidenten schen Umgang mit Geld in einer Pfar- den Beitrag jetzt sprechen, damit das der Geschäftsprüfungskommission rei. Den mit je 2000 Franken dotierten Bauvorhaben starten und weitere Geld- 13. Wahl der Mitglieder und der Preis überreichte Ruth Thalmann an geber angefragt werden können. Der Präsidentin oder des Präsidenten der Finanzkommission Neva Nann (Foto), Aline Regez und Beitrag werde erst ausgezahlt, wenn 14. Wahl der Mitglieder und der Claudia Nuber. die noch offenen Punkte geklärt seien, Präsidentin oder des Präsidenten wurde argumentiert. Die Synode folgte der Sachkommission Bildung, Das katholische Parlament nahm am schlussendlich diesem Antrag. Medien, Soziales 13. Juni ausserdem die Jahresberichte der Das Kirchenparlament genehmigte 15. Wahl der Mitglieder und der Ombudsstelle, der Rekurskommission zudem den Zusammenschluss der Teile Präsidentin oder des Präsidenten und der Katholischen Kirche im Kanton Hirzel und Schönenberg-Hütten mit der Sachkommission Seelsorge Zürich ab und genehmigte die Jahres- den Kirchgemeinden Horgen respektive 16. Vorschlag an den Synodalrat zur Vertretung der Synode in der rechnung 2018 der Körperschaft ohne Wädenswil. Begleitkommission Caritas Gegenstimme. Diese schliesst bei einem 17. Vorschlag an den Synodalrat zur Ertrag von 61,8 Millionen Franken und An dieser letzten Sitzung verabschiede- Vertretung der Synode in der einem Aufwand von 58,6 Millionen Fran- te der selber auch zurücktretende Sy- Fachkommission Spital- und ken mit einem Ertragsüberschuss von nodenpräsident Alexander Jäger die drei Klinikseelsorge 3,2 Millionen Franken. Dies dank höhe- abtretenden Synodalräte André Füglis- 18. Vorschlag für die Vertretung der Synode im Seelsorgerat rer Beiträge der Kirchgemeinden (auf- ter, Zeno Cavigelli und Ruth Thalmann 19. Wahl der Ombudspersonen für die grund höherer Steuereinnahmen), tie- sowie die Kommissionspräsidenten Pe- Amtsdauer 2019 –2023 ferer Baubeiträge und des in allen Res- ter Brunner, Primus Kaiser und Bruno 20. Mitteilungen sorts eingehaltenen Budgets, wie Finanz- Rüttimann. Viele Synodalen trugen im vorstand Daniel Otth lobend erwähnte. Hinblick auf den Frauenstreik-Tag den Die Sitzung ist öffentlich violetten Aufkleber «Gleichberechtigung. (Rathaus-Tribüne). Zu diskutieren gab der Beitrag der Synode Punkt. Amen.» www.zh.kath.ch/synode an die Bausanierung des Hauses der Ka- bl tholischen Hochschulgemeinde aki. Der forum 14 2019 29
Halleluja! Die Kirche am Züri Fäscht vom 5. bis 7. Juli 2019. Gegenüber Kongresshaus direkt am See. Infos: halleluja-zuerifaescht.ch forum 14 2019 30
29. JUNI BIS 12. JULI Spiritualität werke von Liszt und Tunder. Werkein- Gottesdienste führung um 18.45 Uhr. Im slawisch-byzantinischen Ritus Bild: Maja Thommen / zvg So, 30. 6., 19.30, Predigerkirche, Zürich. Fr. 45.–/ 30.–. Vorverkauf und Abendkasse. Mo, 1.7., 19.00: Dreikönigskirche Zürich www.kantorei.ch Politischer Abendgottesdienst Fr, 12.7., 18.30, Wasserkirche, Zürich: «Aus den Augen, aus dem Sinn» Literatur www. politischegottesdienste.ch Literaten als Propheten Open-Hearts in Bruder Klaus Nachdenkliche Texte der Nachkriegs- Fr, 12.7., 19.30, Anschl. Eucharistische autoren Borchert und Böll sowie heite- Anbetung, Gespräch, Beichte. re, tiefsinnige Kabarett-Stücke. open-hearts@bluewin.ch Sakrale Symbole in der Kunst Mi, 3. 7., 18.00, Pfarrei Hl. Kreuz, Saumacker- Das Uneindeutige sehen: Kunsthistori- str. 83, Zürich. Anschl. Apero Hochschulgottesdienst kerin Veronika Kuhn erklärt sakrale www.heiligkreuz-zuerich.ch Je So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich Symbole in der zeitgenössischen Kunst. Mi, 10. 7., 19.00–21.00, Werdstr. 23, Zürich. Bücher entdecken Seelsorge-Gespräche Fr. 15.– In offener Runde einander Bücher vor- www.zentrum-spiritualitaet.ch stellen und miteinander über deren In- Bahnhofkirche halt diskutieren. Mo – Fr, 7.00 –19.00, Sa/So, 10.00 –16.00 Meditation Mo, 1. 7., 17.30–19.00, Anhaltspunkt Predigerkirche Stilles Da-Sein – angeleitete kontemp- Neuhegi, Ida-Sträulistr. 91, Winterthur. Mo – Fr, 14.00 –18.00 lative Meditation. www.anhaltspunkt-neuhegi.ch Do, 4. 7., 19.00–20.00, Zentrum Christliche Raum+Stille Glattzentrum Spiritualität, Werdstr. 53, Zürich Mo – Sa 12.15–16.00, Mi – Fr 12.15–18.00 Mo, 8. 7., 10.00–11.30, Kath. Pfarreizentrum, Ausstellung Dietikon www.zentrum-spiritualitaet.ch Silja-Walter-Raum Gebete Mit Texten, Film-, Ton- und Fotodoku- Feierabend für Leib und Seele menten, Aquarellen, Skizzen sowie per- Religionen Do, 11.7., 19.00, Pfarreisaal St. Peter u. sönlichen Objekten wird das umfang- Paul, Zürich reiche schriftstellerische und kreative Frauen im Dialog www.zentrum-spiritualitaet.ch Werk der 2011 verstorbenen Benedikti- Muslimische und christliche Frauen im nerin gewürdigt. In der Bibliothek fin- Meditatives Kreistanzen Gespräch: Impuls zum Leitfaden «Un- den sich viele ihrer Bücher. Fr, 5.7., 9.30–11.00, Pfarrei Langnau a.A. sere Erde – Gottes Welt» des Interreligi- 044 713 27 56, b.biberstein@bluewin.ch Am letzten Sonntag im Monat, nach dem ösen Think Thank, anschliessend Aus- Gottesdienst, ca. 10.45 bis 14.00.: tausch. 28.7./25.8./29.9./27.10./24.11. usw. Bahnhofkirche www.kloster-fahr.ch Mo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30: Wegworte Sa, 6. 7., 14.00–17.00, Hirschengraben 7, Zürich. Infos: 044 322 57 84, Mo–Fr, 18.45. Sa/So, 15.45: Abendgebet hanna.kandal@zh.ref.ch Haltestille Bahnhofstrasse Do, 12.15 –12.35, Augustinerkirche Musik Taizé-Lieder im Grossmünster Musik und Wort Fr, 19.15, Krypta, Eingang Limmatseite Appenzell & Barock – tänzerisch und be- sinnlich, mit Klarinette, Hackbrett und Vernetzt Orgel. Appenzeller Volksmusik verbin- det sich mit Werken von Rameau und Kabel/Lehrlingsseelsorge Bach. Lesungen von Pfr. Volker Bleil. 044 251 49 60, www.lehrlinge.ch So, 30. 6., 17.15, Klosterkirche, Kappel am Al- Spitalseelsorge bis. Eintritt frei, Kollekte. Papis only! www.zh.kath.ch/spitalseelsorge www.klosterkappel.ch Gemeinsame Zeit für Väter und ihre Behindertenseelsorge Kinder: austauschen, spielen, Zvieri. Chorkonzert «Frieden auf Erden» www.behindertenseelsorge.ch Anmelden bis Fr, 28.6. Die Zürcher Kantorei zu Predigern Sa, 29. 6., 14.00–16.00, Anhaltspunkt Anderssprachige Gottesdienste singt geistliche und weltliche Komposi- Neuhegi, Ida-Sträulistr. 91, Winterthur. www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge tionen von Schönberg, Bach, Bruckner, www.anhaltspunkt-neuhegi.ch Mendelssohn und Binchois sowie Orgel- http://zh.kath.ch/service/bildungsangebote forum 14 2017 31 22 2019
U E NB U RA S CHE R F 100 ND FRAUEN AUS 10 JAHRZEHNTEN Z ÜR I C PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE JA HR E Foto: Christoph Wider IM KANTON ZÜRICH LI H Gültig für die Sonntage vom 30. Juni und 7. Juli KATHO Herausgeberin Stiftung forum – Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich Redaktionsadresse Hirschengraben 72, 8001 Zürich 044 266 12 72, redaktion@forum-pfarrblatt.ch, www.forum-pfarrblatt.ch Sekretariat: Mo/Di/Do 8.30 –11.30 Uhr, Di/Do 13.30–16.30 Uhr Stiftungsratspräsident: Pfr. Andreas Rellstab Geschäftsführung: Anita Koch Redaktionssekretariat: Rita Grob Chefredaktion: Thomas Binotto (bit) Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl), Veronika Jehle (vej) Fotografie: Christoph Wider, Grafik: Simone Juon Abo-Service und Adressmutationen Stadt Zürich: 043 322 18 18, info@i-kg.ch Angelika Hecht (60) und Carmela Meier (55) Zürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich) Stadt Winterthur: 052 224 03 80, mitgliederverwaltung@kath-winterthur.ch Auf seiner Website stellt sich der Katholi- des zu machen», sagt Hecht, und Meier Bezahlte Abos: 044 266 12 72, redaktion@forum-pfarrblatt.ch sche Frauenbund Zürich vor: Der KFB ist stimmt zu. Abopreise: Jahresabo Inland Fr. 38.–, Ausland Fr. 77.– «eine Organisation, in welcher Frauen – Anzeigenverkauf creative media gmbh, Zürcherstrasse 135 unabhängig von Alter, Stand und Her- Carmela Meier und Angelika Hecht fin- 8910 Affoltern a. A., 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31 kunft – auf ein gemeinsames Ziel aus- den sich oftmals in ihren Aussagen, er- forum@c-media.ch, www.c-media.ch gerichtet sind», offen und engagiert für gänzen sich gegenseitig. Frauen für Druck «unseren christlichen Auftrag». Hinter Frauen, das sei es, was den Frauenbund AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch Pfarreiseiten: Text&Gestaltung jeweiliges Pfarramt diesem Auftrag stehen Angelika Hecht stark mache. «Die einzige Möglichkeit, und Carmela Meier nun in einer neuen in die Zukunft zu gehen, ist, mit den 63. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212 Rolle. Sie sind gewählt als Vorstands- Frauen zu arbeiten und mit den Frauen frauen, und mit ihrer Wahl ist der Vor- zu reden.» Der Blick der beiden geht da- stand vier Frauen stark. Der KFB ist bei in zwei Richtungen. «Wenn Frauen- ein Kantonalverband. Vorstandsarbeit vereine Angebote machen, bei denen bedeutet hier: Vernetzung zu 38 Frau- die Kinder einbezogen werden, dann envereinen vor Ort, Vernetzung zum kommen auch junge Frauen», ist Hecht Schweizerischen Katholischen Frauen- überzeugt. Meier sagt: «Ich möchte auch bund und zu anderen Organisationen, die Älteren nicht aus den Augen ver- die sich in verwandten Themen enga- lieren. Damit sie eine Heimat finden gieren. können, damit wir zusammen etwas un- ternehmen, uns gegenseitig weiterbrin- Verschiedene Frauen, ausgerichtet auf gen.» In einer Zeit, in der die kirchliche ein Ziel – wer die beiden neuen Vor- Situation «ganz schwierig» sei, in der standsfrauen trifft, findet das bestätigt. viele «wirklich verletzt» seien durch das Carmela Meier ist Floristin, Angelika Wissen um Missbrauch, hätten gerade Hecht ist Informatikerin. Beide sind auch die Frauenvereine eine wichtige sie Mütter, ihre Kinder sind erwachsen. Aufgabe. «Wir Frauen leben einfach Meier ist Hausfrau, Hecht führt mit ih- Kirche», sagt Carmela Meier, und An- rem Mann ein Beratungsunternehmen. gelika Hecht ergänzt: «Was hier prakti- Seit Jahren sind beide ehrenamtlich ziert wird, ist gelebtes Christsein.» tätig: Carmela Meier im Katholischen Frauenverein Herz Jesu Wiedikon, bis Mit ihrem Engagement im Vorstand zur Auflösung. Angelika Hecht zunächst machen sie dem KFB wohl das grösste im Pfarreirat von St. Laurentius Win- Geschenk zum 100. Geburtstag. «Frauen terthur und nun im Seelsorgerat. Ken- sichtbar machen» – Angelika Hecht nen gelernt haben sie sich erst un- und Carmela Meier leben es. längst, im Zuge ihres Interesses an der Arbeit im KFB. «Eine Motivation von Veronika Jehle uns ist auch, interessante Frauen zu treffen und zusammen etwas Spannen- forum 14 2019 32
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