Wir leben Substanz Wiener Zinshaus-Marktbericht 2018 - EHL-Immobilien

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Wir leben Substanz Wiener Zinshaus-Marktbericht 2018 - EHL-Immobilien
Wir leben

 Substanz
Wiener Zinshaus-Marktbericht 2018

                                 Wir leben
                               Immobilien.
Wir leben Substanz Wiener Zinshaus-Marktbericht 2018 - EHL-Immobilien
Vorwort

                                             Die exzellente Entwicklung des Wiener Zinshausmarktes ermöglichte es in der
                                             jüngsten Vergangenheit durch gezielte Investments interessante Wertsteigerungen
                                             zu erzielen. Diese positive Entwicklung ist vor allem für kurzfristig orientierte Pro-
                                             jektentwickler und Bauträger eine hervorragende Geschäftsgrundlage. Viel stärker
                                             ist bei Zinshausinvestments aber auch wieder der langfristige Veranlagungshorizont
                                             von Privatinvestoren in den Vordergrund gerückt.

                                             Der EHL-Zinshausmarktbericht enthält daher heuer neben den umfangreichen
                                             Detail­analysen zum Status Quo des Gesamtmarktes und der zahlreichen Teilmärk-
                                             te auch einige Beiträge, die genau jene langfristigen Potenziale evaluieren, die In-
    Mag. Michael Ehlmaier FRICS
                                             vestitionen in Zinshäuser gegenüber allen anderen Assetklassen auszeichnen. Die
     Geschäftsführender Gesellschafter
      Allgemein beeideter und gerichtlich
                                             Beiträge zu den gravierenden Einflüssen der sich anbahnenden Mobilitätswende
           zertifizierter Sachverständiger   und die Vorschau auf die potenziellen Folgen der von der Regierung geplanten Än-
                                             derungen im MRG und anderen immobilienrelevanten Gesetzen können Ihnen eine
                                             wichtige Orientierung für Ihre langfristigen Investitionsentscheidungen bieten.

                                             Gerade nach dem starken Preisanstieg der vergangenen Jahre ist eine sorgfältige
                                             Analyse des Gesamtmarktes, des Mikrostandortes und des einzelnen Objektes
                                             unverzichtbar, um nachhaltig erfolgreich in Zinshäuser investieren zu können.
                                             Ich lade Sie herzlich ein, die Analyse gemeinsam mit unseren erfahrenen Exper-
                                             ten vorzunehmen, die Sie bei Ihren Investitionsentscheidungen perfekt beraten
                                             werden.

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Auszeichnungen

          EHL–der Zinshausspezialist
          Wir stehen für hohe Werte
          Wir streben danach, die Qualität und Kompetenz in der Immobilienbranche
          positiv zu beeinflussen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Partnern
          und Kunden wurde bereits mehrfach innerhalb und außerhalb der Branche mit
          Auszeichnungen honoriert. Wir stehen für soziales Bewusstsein, das unsere
          ethische Handlungsweise leitet, und sehen es als unsere Aufgabe, diese
          Werte als Mitglied der bedeutendsten Immobilienvereinigungen zu etablieren.

EHL wurde als erstes            Mit dem Immobilien-              EHL Immobilien wurde als          EHL Immobilien wurde vom
Unternehmen Öster­              markenaward wurde EHL            erster Immobilienberater          unabhängigen Institut „Great
reichs nach den europaweit      2018 bereits zum sieben­        ­Öster­reichs von der              Place to Work“ als einziges
geltenden Standards für         ten Mal als wertvollste          Österreichischen                  Immobilienunternehmen aus-
Dienstleistungen der Im­        Marke Österreichs in der         Gesellschaft für Nachhaltige      gezeichnet und zählt damit
mobilienmakler EN 15733         Kategorie Immobilienmak-        ­Immobilien­wirtschaft ÖGNI        zu „Österreichs Besten
zertifiziert.                   ler sowie zum vierten Mal in     mit dem Zertifikat für ethische   Arbeitgebern 2017“.
                                Folge in der Kategorie Asset     Unternehmensführung ausge-
                                Management ausgezeichnet.        zeichnet.

EHL konnte bereits zum          Der Cäsar honoriert jährlich    EHL wurde 2017 vom re-             EHL wurde 2018 als österrei­
achten Mal in Folge den         herausragende Leistun­          nommierten Finanzmagazin           chischer Leitbetrieb zertifi-
IMMY und somit die höchste      gen in der Immobilien­          „EURO­MONEY“ bereits zum           ziert. Kriterien sind nachhalti-
Auszeichnung des Qualitäts­     wirtschaft von natürlichen      vierten Mal innerhalb von          ger Unternehmenserfolg,
preises der Wiener Immo­        Personen. EHL kann bereits      sechs Jahren als Öster­            Innovationskraft und gesell-
bilienmakler in der Kategorie   acht Cäsar-Auszeichnungen       reichs bester Immobilien­          schaftliche Verantwortung.
„Wohnungsvermittlung“           vorweisen – so viele wie kein   dienstleister mit dem Award
erringen und wurde auch in      anderes Unternehmen inner-      of Excellence ausgezeichnet.
der erstmals vergebenen Ka-     halb der Immobilienbranche.
tegorie „Immobilienverwalter“
mit Gold ausgezeichnet.

                                                                                                                                      3
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EHL-Zinshausspezialisten

    Die EHL-Zinshausspezialisten –
    Engagement und Kompetenz

       Mit dem EHL-Zinshausteam steht Ihnen das Know-how eines der führenden öster­reichischen
       Immobiliendienstleister zur Verfügung. Umfassende Kompetenz in den Bereichen Markt­forschung,
       Immobilienbewertung, Development Consulting und Wohnungsvermietung sichert Ihnen perfekte
       Unterstützung bei Ihrer Zinshaus­­investition bzw. beim Verkauf Ihres Objektes.

                     Mag. Franz Pöltl FRICS                              Herwig Michael Peham MRICS
                     Geschäftsführender Gesellschafter                   Leitung Investment
                     EHL Investment Consulting GmbH                      h.peham@ehl.at
                     f.poeltl@ehl.at                                     + 43/1/512 76 90-303
                     + 43/1/512 76 90-300

                     DI Sandra Bauernfeind FRICS                         Mag. (FH) David Breitwieser MRICS
                     Geschäftsführende Gesellschafterin                  Leitung Wohnimmobilien | Prokurist
                     EHL Wohnen GmbH                                     EHL Wohnen GmbH
                     Allg. beeidete und gerichtlich                      d.breitwieser@ehl.at
                     zertifizierte Sachverständige                       +43/1/512 76 90-410
                     s.bauernfeind@ehl.at
                     +43/1/512 76 90-400

                     Bruno Schwendinger, M.A.                            Mag. (FH) Veronika Ecker
                     Geschäftsführer                                     Geschäftsführerin
                     EHL Immobilien Management GmbH                      EHL Immobilien Management GmbH
                     b.schwendinger@ehl.at                               v.ecker@ehl.at
                     + 43/1/512 76 90-864                                +43/1/512 76 90-878

                     Mag. Astrid Grantner, MSc MRICS                     Wolfgang Wagner MRICS
                     Geschäftsführerin                                   Geschäftsführer
                     EHL Immobilien Bewertung GmbH                       EHL Immobilien Bewertung GmbH
                     Allg. beeidete und gerichtlich                      Allg. beeideter und gerichtlich
                     zertifizierte Sachverständige                       zertifizierter Sachverständiger
                     a.grantner@ehl.at                                   w.wagner@ehl.at
                     +43/1/512 76 90-750                                 + 43/1/512 76 90-753

                     Arch DI Stefan Ehrenberger                          Thomas Stix
                     Leitung Baumanagement                               Akademisch geprüfter
                     s.ehrenberger@ehl.at                                Immobilientreuhänder (TU Wien)
                     +43/1/512 76 90-850                                 t.stix@ehl.at
                                                                         + 43/1/512 76 90-304
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Inhalt

       Vorwort                                 28		5. Bezirk Margareten
   3   Auszeichnungen                          30		6. Bezirk Mariahilf
   4   EHL-Zinshausspezialisten                32		7. Bezirk Neubau
   5   Inhalt                                  34		8. Bezirk Josefstadt
   6   Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick    36		9. Bezirk Alsergrund
   7   Marktüberblick                          38 10. Bezirk Favoriten
   9   Zinshausbewertung                       		11. Bezirk Simmering
  10   Reformvorhaben im Regierungsprogramm    40 12. Bezirk Meidling
  12   Baumanagement: Technische Ausstattung   42 13. Bezirk Hietzing
  13   Analyse rechtlicher Rahmenbedingungen   		23. Bezirk Liesing
  14   Auswirkungen der Mobilitätswende        44 14. Bezirk Penzing
  17   Ausblick                                46 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus
  18   Referenzen                              48 16. Bezirk Ottakring
                                               		17. Bezirk Hernals
                                               50 18. Bezirk Währing
  Wiener Bezirke im Überblick                     19. Bezirk Döbling
                                               52 21. Bezirk Floridsdorf
  20		1. Bezirk Innere Stadt                   		22. Bezirk Donaustadt
  22		2. Bezirk Leopoldstadt
  		20. Bezirk Brigittenau                     54 EHL-Investitionslexikon
  24		3. Bezirk Landstraße
  26		4. Bezirk Wieden

                                                                                    5
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Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick
      Marktvolumen Zinshausmarkt

      Transaktionsvolumen                                    Anzahl Transaktionen                                      Anzahl Transaktionen
      in Mio. EUR*                                           Zinshäuser                                                Zinshausanteile
       1.500                                                   600                                                      600
       1.200                                                   500                                                      500
                                                               400                                                      400
         900
                                                               300                                                      300
         600
                                                               200                                                      200
         300                                                   100                                                      100
           0                                                    0                                                        0
                 11 012 013 014 015 016 017                            11 012 013 014 015 016 017
               20  2   2   2    2  2 2                               20  2   2    2  2   2    2                                 11 012 013 014 015 016 017
                                                                                                                              20  2    2   2  2   2   2

      *Zinshäuser + Zinshausanteile

      Die verarbeiteten Daten beziehen sich auf die 2017 grundbücherlich erfassten Transaktionen (Asset Deals).
      Abweichungen zu den Vorjahren können sich durch nachträgliche Eintragungen ergeben.

      Zinshausmarkt nach                                                                    Zinshausmarkt nach
      Käufern                                                                               Transaktionsvolumen pro Objekt

                    1%                          1%                                                                                            2%
                                                                                                                                              3%
                                                                                            15 %
                                                                                            16 %                                                      25 %
                                                                                                                                                      29 %
                         65 %         33 %                                                  23 %
                                                                                            22 %

                                                                                            11 %                                                      24 %
                                                                                            13 %                                                      16 %

                                                                                                    >10 M EUR           4–6 M EUR              1–2 M EUR
            Stiftungen & Private              Immo-AGs & Fonds                                      6–10 M EUR          2–4 M EUR
Wir leben Substanz Wiener Zinshaus-Marktbericht 2018 - EHL-Immobilien
Starke Nachfrage, steigende Preise,
aber nur wenige wollen verkaufen
  Das Transaktionsvolumen ist bei sinkender Transaktionszahl und stagnierendem
  Flächenumsatz stabil geblieben. Das Angebot ist weiterhin zu gering.

  Der Wiener Zinshausmarkt kannte in dem knappen Jahrzehnt seit Ausbruch der globalen Finanzkrise
  im Herbst 2008 nur eine Richtung: nach oben. Das Jahr 2017 und die ersten Monate des Jahres 2018
  schlossen an diese Entwicklung nahtlos an. Ausgehend vom hohen Preisniveau Ende 2016 stiegen die
  Preise für Zinshausflächen bei vergleichbarer Lage- und Objektqualität um bis zu 15 Prozent. Da der
  Anteil hochpreisiger Objekte am gesamten Transaktionsvolumen weiter gewachsen ist, sind die bei den
  2017 und Anfang 2018 abgeschlossenen Transaktionen erzielten Durchschnittspreise pro Quadratmeter
  noch stärker angestiegen.

  2017 wurde mit insgesamt 495 Verkäufen (Zinshäuser und Zinshausanteile) ein leichter Rückgang bei
  der Anzahl der Transaktionen verzeichnet. Das gesamte Transaktionsvolumen (Asset und Share Deals)
  erreichte 2017 ca. EUR 1,35 Mrd. und liegt damit annähernd gleich wie der Vergleichswert 2016 mit
  EUR 1,45 Mrd. Im letzten Jahrzehnt wurde beinahe eine Verdoppelung des jährlichen Transaktionsvolumens
  erreicht: Bis 2008 gab es kein Jahr mit mehr als EUR 750 Mio. Umsatz.

  Dabei spiegelt auch diese Entwicklung die enorme Nachfrage nach Zinshäusern in Wien nur abge-
  schwächt wider. Die Anzahl der Transaktionen ist deutlich gesunken, da vor allem von Privatinvestoren
  und Versicherungen bzw. Banken derzeit trotz sehr attraktiver möglicher Verkaufs­preise kaum Bereit-
  schaft besteht, tatsächlich zu verkaufen. Da das Angebot an Objekten wenig preiselastisch ist (ein we-
  sentlicher Teil des Bestands wird von Eigentümern gehalten, die ihre Objekte geradezu im Wortsinn „um
  keinen Preis“ verkaufen wollen), ist das geringe Angebot, vor allem im Preisbereich über EUR 10 Mio.
  weiterhin der limitierende Faktor und zahlreiche kaufwillige Investoren kommen trotz marktadäquater
  Preisvorstellungen oft lange Zeit nicht zum Zug.
  .

             Kaufpreise in EUR/m2

             n   4.000–9.250
             n   2.100–4.500
             n   1.700–3.900
             n   1.450–3.250
             n   1.050–2.450

                                                                           Quelle: EHL Market Research | Q2 2018

                                                                                                                   7
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Kostenfalle beim                       Auf Käuferseite dominierten mit einem Anteil von ca. 65 Prozent am Transak-
    Dachbodenausbau                        tionsvolumen weiterhin Privatinvestoren und Privatstiftungen, die wegen ihres
                                           außerordentlich langfristigen Investmenthorizonts auch die mittlerweile sehr
    Der Ausbau von Dachböden und in        niedrigen Mietrenditen in Kauf nehmen. Die andere wichtige Käufergruppe
    manchen Fällen Aufstockung sind        waren Entwickler (33 Prozent), die bei Objekten mit Ausbaupotenzial den Ton
    meist die wichtigsten Wertsteige-      angeben. Diese Zinshäuser werden fast durchwegs parifiziert und als Eigentums-
    rungspotenziale bei Zinshäusern.       wohnungen abverkauft. Dadurch ging der Zinshausbestand weiter auf ca. 14.500
    Die zuletzt deutlich anziehenden       zum Jahresende 2017 zurück. Die Transaktionen erfolgten zum weit überwie-
    Baukosten werden für Entwick-          genden Teil zwischen Österreichern, ausländische Investoren spielten in diesem
    ler und Investoren aber zu einer       Marktsegment, vor allem wegen der komplexen Mietrechtslage, praktisch keine
    zunehmenden Belastung. Dabei           Rolle.
    sind nicht nur die Baukosten im
    engeren Sinn kräftig gestiegen,        Die anhaltend gute Preisentwicklung bei Wohnungen in den klassischen Wiener
    die Preise für andere Gewerke wie      Zinshauslagen und im Stadtzentrum sorgte dafür, dass die Rechnung der Ent-
    Bodenleger, Installateur, Maler und    wickler bisher fast immer aufging. Eine steigende Zahl von Transaktionen (auch
    Anstreicher etc. haben sich teilwei-   in Form von Share Deals, bei denen Objektgesellschaften verkauft werden) geht
    se sogar noch stärker verteuert. Auf   auf das Konto von Zinshaushändlern, welche verstärkt wieder die dynamische
    diese Gewerke entfallen gerade bei     Preisentwicklung nutzen, um kurzfristige Wertsteigerungen zu realisieren.
    Ausbauten, Sanierungen und Mo-
    dernisierungen aufgrund individuell    In zentralen Lagen ist eine kontinuierliche Änderung der Nutzungsstruktur zu
    anzupassender Lösungen beson-          verzeichnen. In Zinshäusern untergebrachte Büros werden einerseits sehr oft
    ders hohe Anteile der gesamten         wieder zu Wohnungen umgenutzt, andererseits sind auch weitere neue Hotels in
    Errichtungskosten und dement-          bestehende Altbauten integriert worden.
    sprechend ist das Kostenproblem
    bei Zinshäusern tendenziell noch
    gravierender als im Neubau.

    Insbesondere bei geplanten Dach-
    bodenausbauten in durchschnitt-        Renditen in %*
    lichen Lagen mit geringerem
    Ertragspotenzial ist eine Rückstel-    n   1,3–2,7%
    lung des Ausbaus daher durchaus        n   2,2–3,8%
    eine überlegenswerte Option. Da        n   2,5–3,9%
                                           n   3,4–4,5%
    Finanzierungen weiterhin sehr
    kostengünstig sind, kann sich eine
    Verschiebung von großen Ausbau-
    arbeiten bis sich die Preissituation
    wieder etwas entspannt, tatsäch-
    lich lohnen.

                                                                                       *Bruttorenditen auf Basis Vollvermietung
                                                                                         Quelle: EHL Market Research | Q2 2018

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Kommentar

      Zinshaus-Bewertung im Spannungsfeld
      zwischen Theorie und Praxis
                                  Das Entwicklungspotenzial eines Zinshauses ist ein wichtiges
                                  Entscheidungskriterium, das bei der Bewertung berücksichtigt
                                  werden muss.

                                  Immobilienbewertungen sind in der Regel primär Rechenaufgaben: Aus den
                                  wesentlichen Kennzahlen wird mittels einer anerkannten Berechnungsmethode
                                  der Wert eines Objekts errechnet. Dieser basiert auf harten Fakten. Hoffnungen
                                  und Fantasien der Investoren finden keine Berücksichtigung.
         Mag. Astrid Grantner,
                   MSc MRICS
                                  Bei Zinshäusern stellt sich die Lage aus guten Gründen etwas anders dar. Das
              Geschäftsführerin
                                  stark gestiegene Preisniveau und die niedrigen Renditen führen dazu, dass
EHL Immobilien Bewertung GmbH
                                  Zinshäuser für Investoren oft nur mehr dann interessant sind, wenn sie zusätz-
                                  liche Wertsteigerungsmöglichkeiten, wie Dachbodenausbauten oder Aufsto-
                                  ckungen, aufweisen. Die Bewertung dieses Potenzials stellt Immobilienbewerter
                                  vor große Herausforderungen, denn entsprechend der reinen Lehre dürften
                                  Wert- und Ertragssteigerungen, die durch Aus- oder Umbau erzielbar sind, nur
                                  dann Berücksichtigung finden, wenn es dafür eine Baugenehmigung gibt. Die
                                  reale Marktsituation zeigt hingegen eindeutig, dass auch nicht baugenehmigte
                                  Ausbaumöglichkeiten als realer Wert betrachtet werden und es die Bereitschaft
                                  gibt, für diese auch zu bezahlen.

                                  Ähnlich komplex ist die Bewertung von Mietzinsvereinbarungen. Grundsätzlich
                                  sollten nur gesetzlich sicher gedeckte Mieten angesetzt werden. Schließlich
                                  können Mieter Richtwertmietzinse bei der Schlichtungsstelle oder bei Gericht
                                  überprüfen lassen und das kann zu einer erheblichen Minderung der Miete
                                  führen. Der Markt billigt aber durchaus auch Mietanteilen eine gewisse Nachhal-
                                  tigkeit zu, die über dem Wert liegen, der von einer Schlichtungsstelle festgesetzt
                                  würde.

                                  Aus diesen Gründen kann die Bewertung eines Zinshauses nicht streng schema-
                                  tisiert nach theoretischen Gesichtspunkten erfolgen, wie es für Objekte anderer
                                  Assetklassen möglich ist, sondern es müssen auch zukünftige Ertragspotenziale
                                  einfließen. Langjährige Erfahrung, Marktnähe und Sachverstand sind neben
                                  fundierten Kenntnissen der Bewertungsverfahren essenziell für die korrekte Be-
                                  wertung von Zinshäusern. Letztlich gilt es, einen realistischen Spagat zwischen
                                  den Entwicklungschancen und der richtigen Einschätzung zukünftiger Mieterträ-
                                  ge zu finden.

                                                                                                                       9
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Angesagte Revolutionen...

       Die angekündigten Änderungen im österreichischen Mietrecht können Zinshaus-
       eigentümern und -entwicklern interessante Wertsteigerungspotenziale bieten.

       Angesagte Revolutionen und österreichische Mietrechtsänderungen haben eines gemeinsam: Sie finden
       meist nicht statt und so sind zu den ambitionierten Reformvorhaben im aktuellen Regierungsprogramm
       bis zu ihrer tatsächlichen Umsetzung noch einige Fragezeichen angebracht. Falls die Ankündigungen
       aber tatsächlich umgesetzt werden, ist mit beachtlichen Folgen zu rechnen, die bei Investitionsentschei-
       dungen jedenfalls zu bedenken sind.

       Die für den Zinshausmarkt wichtigsten Änderungen und ihre Folgen im Überblick:

       Kurzfristige Änderungen: Innerhalb des bestehenden MRG sollen bis 2019 kleinere Änderungen umge-
       setzt werden.

       Befristungen: Staffelabschläge je nach Dauer der Befristung, Möglichkeit für Befristungen unter drei
       Jahren.
       Folge: Befristete Vermietung bei längeren Zeiträumen wird wegen geringerer Abschläge interessanter. Dies
       kann zu weniger Leerstandskosten vor Sanierungen führen.

       Eintrittsrechte: Die Eintrittsrechte von Ehegatten, Partnern und Kindern (künftig bis 25 statt bis 18 Jah-
       re) bleiben bestehen, aber deutlichere Anhebung der Miete. In Rede stehen angeblich rund 50 Prozent
       der Marktmiete, bei Eintritt älterer Kinder und Kindeskinder laut früheren Forderungen etwa 70 Prozent.
       Folge: Je nach Mieterstruktur und tatsächlichen Eintrittsrechten kann langfristig eine deutliche Verbesse-
       rung der Mietrendite erzielt werden.

       Lagezuschlag: Verbot des Lagezuschlags in Gründerzeitvierteln wird fallen.
       Folge: Die führt zu einer stärkeren Preisdifferenzierung innerhalb des durch Richtwertmieten geregelten
       Marktsegments. Inwieweit die Richtwertmieten im Durchschnitt steigen werden, ist speziell wegen des
       aktuellen OGH-Urteils zu Richtwerten noch nicht absehbar.

       Barrierefreiheit: Der Mieter darf sinnvolle bauliche Maßnahmen jedenfalls vornehmen, hat aber die
       Kosten selbst zu tragen.
       Folge: Daraus entsteht mehr Rechtssicherheit und das Kostenrisiko verschwindet, da der Vermieter An-
       spruch auf Rückbau bei Auszug des Mieters hat.

       Langfristige Änderungen:
       Bei einem „Mietrechtskonvent“ im Jahr 2019 sollen sehr weitreichende Änderungen erarbeitet und bis
       spätestens Ende der Legislaturperiode umgesetzt werden.
       Vollanwendungsbereich des MRG: Derzeit sind (stark vereinfacht) alle vor Mai 1945 errichteten Objek-
       te sehr strengen Mietbeschränkungen unterworfen, bei allen später (nicht gefördert) errichteten Bauten

10
ist weitgehend freie Mietzinsbildung möglich. Künftig soll es für
alle Neubauten sowie alle Gebäude, die sich auf zeitgemäßem
Standard befinden bzw. gebracht wurden (Generalsanierung),
freie Mietzinsbildung geben.
Folge: Sanierungen werden für deutlich mehr Objekte sinnvoll.
Vor allem in guten Lagen steigt das Ertragspotenzial dadurch
stark.

Betriebskosten: Der starre BK-Katalog soll deutlich ausgewei-                       DI Sandra Bauernfeind FRICS
tet werden. Ziel ist, dass möglichst alle wirtschaftlich sinnvollen             Geschäftsführende Gesellschafterin
Maßnahmen der ordentlichen Hausverwaltung als BK weiterver-                                    EHL Wohnen GmbH
rechenbar werden.
Folge: Dies führt zu mehr Flexibilität bei Maßnahmen der Haus-        Positive Aussichten für Investoren und
verwaltung. Bisher gelten beispielsweise zwar Kosten der Tau-         Entwickler
benkotentfernung als Betriebskosten, Kosten für Taubenabwehr
(Eisenspitzen am Sims) hat aber der Vermieter zu tragen.              Die für den Zinshausmarkt relevanten Überlegun-
                                                                      gen im aktuellen Regierungsprogramm folgen
Einstimmigkeitsprinzip: Dieses wird auch für Maßnahmen                der Generallinie „mehr Markt“ und das eröffnet
der a.o. Hausverwaltung gelockert, statt Einstimmigkeit sollen        in der Praxis beachtliches Mietsteigerungspo-
Mehrheitsentscheidungen (mit der Einschränkung durch ein              tenzial, allerdings nach wie vor im sozial nach-
richterliches Mäßigungsrecht) reichen. Wirtschaftlich sinnvolle       vollziehbaren Rahmen. Das wiederum würde
Maßnahmen in WEG-Objekten sollen so leichter durchsetzbar             generell wertsteigernd wirken und auch in vielen
werden.                                                               Fällen dazu führen, dass die Vermietung gegen-
Folge: Damit werden vor allem Dachbodenausbauten und Aufsto-          über dem Abverkauf von Eigentumswohnungen
ckungen erleichtert, um die explizit gewünschte Nachverdichtung       wieder gewinnt. Auch das rechtliche Damokles-
zu forcieren.                                                         schwert, die Forderung von Mietern auf Mietzins-
                                                                      herabsetzung wird dadurch entschärft.
Die im Regierungsprogramm ebenfalls enthaltene 1/10-Abset-
zung für Instandsetzungen und begünstigten Herstellungsauf-           Aus Sicht von Investoren und Entwicklern sind
wand wird voraussichtlich wegen des Ziels eines Nulldefizits          die angekündigten oder zumindest angedeute-
doch nicht kommen.                                                    ten Maßnahmen zweifellos positiv. Die Frage ist,
                                                                      ob sie tatsächlich umgesetzt werden. Vor allem
Weitere den Immobilienmarkt betreffende Maßnahmen sind im             beim wichtigsten Punkt, der Möglichkeit auch
Regierungsprogramm auf Seite 47 ff nachzulesen:                       mit Altobjekten aus der Zeit vor 1945 in die freie
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/regierungsdokumente                Mietzinsbildung zu wechseln, ist noch Skepsis
                                                                      angebracht. Diese Einschätzung muss derzeit
                                                                      wohl jeder Investor für sich vornehmen, erheb-
                                                                      lichen Einfluss auf den langfristigen Erfolg einer
                                                                      Veranlagung werden die künftigen rechtlichen
                                                                      Rahmenbedingungen jedenfalls haben.

                                                                                                                           11
Kommentar

      Die Tücken der Technik

                                                              Nicht alles, was in der technischen Gebäudeausstattung möglich
                                                              ist, ist auch wirtschaftlich langfristig sinnvoll. Entwickler sollten
                                                              genau überlegen, wieviel Technik letztlich verbaut werden soll.

                                                              Die technische Gebäudeausstattung wird immer komplexer und hat nach den
                                                              modernen Büroobjekten auch den Wohnbau voll erfasst. Die Flut an neuen
                                                              Möglichkeiten, die von der vernetzten, zentralen Steuerung sämtlicher Syste-
                                                              me wie Heizung, Licht, Jalousien und Zutrittskontrollen bis hin zur Steuerung
     Arch DI Stefan Ehrenberger
                                                              einzelner Elektrogeräte reicht, haben bei vielen Investoren und Entwicklern
        Leitung Baumanagement
                                                              geradezu einen Hype ausgelöst. Hochmoderne BUS-Systeme, die über ein
                                                              zentrales Steuerelement bzw. über Tablet und Smartphone bedient werden, sind
                                                              ein schlagkräftiges Argument bei Vermietung oder Verkauf von Wohnungen. Für
                                                              Bauträger gilt es, über die Vermarktungsstrategie hinaus auch die langfristigen
                                                              Herausforderungen durch derartige Systeme in der Verwaltung zu beachten.
                                                              Diese sind aufwändig in der Instandhaltung und erfordern regelmäßige Wartung
                                                              durch Spezialisten, was sich in höheren Betriebskosten niederschlägt. Etwaige
                                                              Einsparungen, die Nutzer durch die intelligenten Systeme bei den Energiekosten
                                                              erzielen, werden durch die höheren Wartungskosten oftmals zunichte gemacht.

                                                              Auf den Einsatz moderner Technik völlig zu verzichten, wäre aber ebenso wenig
                                                              zielführend, wie eine Überfrachtung mit allen technischen Möglichkeiten. So
                                                              kann es sinnvoll sein, die Heizung digital zu steuern – von der völligen Vernetzung
                                                              aller Geräte bis hin zum Radio und Weinkühler ist aber aufgrund des komplexen
                                                              und teuren Wartungsaufwands abzuraten. Von der EHL-Baumanagement-
                                                              abteilung werden neben den Anschaffungskosten auch die langfristigen Kosten
                                                              berücksichtigt. Dabei wird analysiert, welche technischen Neuerungen für die
                                                              künftigen Bewohner langfristig einen echten Mehrwert bieten.

      Mietniveau in Wien (in EUR/m2)

          6.000
                     14.900

                                                                              5.200
                                                                      5.050

                                                                                                                                                                      4.975

          4.500
                                                                                      4.900

                                                                                                                      4.725

                                                                                                                                                              4.575
                                              4.550
                                      4.375
                              4.350

                                                              4.375
                                                      3.975

                                                                                                                              3.550

          3.000
                                                                                                              3.400

                                                                                                                                                      3.400
                                                                                                                                              3.300

                                                                                                                                                                                                      3.250
                                                                                                                                      3.225

                                                                                                                                                                                              3.175
                                                                                              3.150

                                                                                                                                                                              3.150
                                                                                                                                                                                      3.125
                                                                                                      2.650

          1.500

             0
                     10 20 30 40 50 60 70 80 90 00 10 20 30 40 50 60 70 80 90 00 10 20 30
                   10 10 10 10 10 10 10 10 10 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 12 12 12 12

      * Durchschnittspreise aus Erst- und Zweitbezug                                                                                             Quelle: EHL Market Research | Q2 2018

12
Kommentar

        Auf der Suche nach Lichtblicken
        im Paragraphendschungel
                                    Eine genaue Beleuchtung der spezifisch geltenden recht-
                                    lichen Rahmenbedingungen für ein Objekt ermöglichen
                                    mitunter beträchtliche Wertsteigerungspotenziale.

                                    Die rechtliche Situation räumt Mietern alle Rechte ein, den Vermietern dafür gar
                                    keine – so lautet das gängige Pauschalurteil zur rechtlichen Situation in Zinshäu-
                                    sern, das durchaus seine Berechtigung hat. Glücklicherweise gibt es aber auch
                                    für Zinshausbesitzer Lichtblicke im Paragraphendschungel. Es benötigt jedoch
        Bruno Schwendinger, M.A.
                                    einiges an Fachwissen und vor allem akribische Arbeit der Hausverwaltung, um
                  Geschäftsführer
                                    sie auch zu finden.
EHL Immobilien Management GmbH

                                    Tatsächlich sollte man selbst vermeintliche Gewissheiten in Frage stellen, wenn
                                    man die rechtlichen Möglichkeiten zur Verbesserung der Ertragskraft eines Ob-
                                    jekts ausloten möchte. Etwa die Ansicht, dass man in vor 1945 errichteten Ob-
                                    jekten keine Mieterhöhungen durchführen kann. Das stimmt zwar meistens, aber
                                    eben nicht immer. So wurden z.B. viele Objekte, die durch Bombentreffer stark
                                    beschädigt oder weitgehend zerstört worden waren, nach dem zweiten Weltkrieg
                                    mit Fördermitteln wieder instandgesetzt. Wenn danach aber eine begünstigte
                                    Rückzahlung der Fördermittel entsprechend des Rückzahlungsbegünstigungsge-
                                    setzes (RBG) 1971 bzw. des RBG 1987 stattgefunden hat, ist eine Anhebung auf
                                    den freien bzw. angemessenen Mietzins möglich. Beide orientieren sich an den
                                    marktüblichen Mietpreisen in der Umgebung.

                                    Auch eine Überprüfung, ob bei der Liegenschaft ein nachträglicher Zu- bzw.
                                    Aufbau stattgefunden hat, ist von Relevanz. So ergibt sich je nach Datum der
                                    Baubewilligung die Möglichkeit, für die jeweiligen Mietgegenstände einen an-
                                    gemessenen bzw. freien Mietzins zu vereinbaren. Bei Gebäuden, die nach dem
                                    8.5.1945 und vor dem 1.7.1953 baubewilligt sind, ergibt sich eine interessante
                                    Konstellation für den Eigentümer durch eine nachträgliche Parifizierung (Begrün-
                                    dung von Wohnungseigentum), selbst wenn die Wohnungen nicht einzeln abver-
                                    kauft werden sollen. Neu abgeschlossene Mietverträge unterliegen anschließend
                                    nicht mehr dem Vollanwendungsbereich, sondern dem Teilanwendungsbereich
                                    des Mietrechtsgesetzes und somit kann zukünftig ein freier Mietzins verlangt
                                    werden.

                                    Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie lohnend es sein kann, im Rahmen
                                    der aktiven Bewirtschaftung die rechtlichen Gegebenheiten genau zu analysie-
                                    ren. In vielen Fällen kann dadurch das langfristige Ertragspotenzial des Zinshau-
                                    ses deutlich gesteigert werden.

                                                                                                                         13
Kommentar

     Die moderne Mobilität schafft
     einen neuen Immobilienmarkt
            Die innerstädtische Mobilität wird sich in den kommenden zehn bis 20 Jahren
            radikal verändern. Das wird auch wesentliche Auswirkungen auf den Immobili-
            enmarkt haben und sollte schon heute bei Investitionsentscheidungen Berück-
            sichtigung finden.

            Das Jahr 1978 wurde zu einer Zäsur für den Wiener Immobilienmarkt. Mit der Eröffnung der U1 begann
            ein neues Zeitalter, in dem die Beschreibung „U-Bahn-Nähe“ zu einem der wichtigsten Lagekriterien
            wurde. Jetzt bahnt sich eine neuerliche Wende an, deren Beginn zwar zeitlich nicht genau zu definieren
            ist, aber ähnlich weitreichende Folgen haben wird: Die Schlagworte dieser Wende sind Elektromobilität,
            autonomes Fahren und Sharing Economy.

            Nach vier Jahrzehnten, in denen die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs die entscheidenden Impulse
            für die Beurteilung von Lagequalitäten gab, werden in Zukunft vor allem die Veränderungen des Individu-
            alverkehrs tonangebend sein, prognostiziert Wolfgang Feilmayr, Prof. für Stadt- und Regionalforschung,
            an der TU Wien. Diese werde über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten erfolgen, erste spürbare
            Auswirkungen auf Flächennachfrage und Lagequalität werden bereits in weniger als zehn Jahren zu
            verzeichnen sein.

            Dabei seien direkte Folgen für die Wohnqualität (Lärm, Abgase, Freiflächen) ebenso zu erwarten wie
            Auswirkungen auf die Lagequalität durch veränderte, meist verbesserte Erreichbarkeit von Wohngebie-
            ten. Noch kaum abschätzbar, aber erwartbar sind auch Einflüsse auf die Wanderungsbewegungen von
            Städten Richtung Umland und umgekehrt.

     Preisniveau bei Eigentumswohnungen in Wien (in EUR/m2)

         6.000
                    14.900

                                                                             5.200
                                                                     5.050

                                                                                                                                                                     4.975

         4.500
                                                                                     4.900

                                                                                                                     4.725

                                                                                                                                                             4.575
                                             4.550
                                     4.375
                             4.350

                                                             4.375
                                                     3.975

                                                                                                                             3.550

         3.000
                                                                                                             3.400

                                                                                                                                                     3.400
                                                                                                                                             3.300

                                                                                                                                                                                                     3.250
                                                                                                                                     3.225

                                                                                                                                                                                             3.175
                                                                                             3.150

                                                                                                                                                                             3.150
                                                                                                                                                                                     3.125
                                                                                                     2.650

         1.500

            0
                    10 20 30 40 50 60 70 80 90 00 10 20 30 40 50 60 70 80 90 00 10 20 30
                  10 10 10 10 10 10 10 10 10 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 12 12 12 12

     * Durchschnittspreise aus Erst- und Zweitbezug                                                                                              Quelle: EHL Market Research | Q2 2018

14
Die wichtigsten Treiber der Mobilitätswende und ihre
möglichen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt im
Überblick:

Elektromobilität: Aus diesem Titel sind die ersten und am
besten einschätzbaren Folgewirkungen zu erwarten. In einem
Zeitraum von zehn bis 25 Jahren werden Lärm und Abgasbelas-
tung großteils reduziert werden. Davon können am stärksten
Wohnlagen entlang von Hauptverkehrsadern wie Gürtel oder                          Herwig Michael Peham MRICS
Westeinfahrt, aber auch vielbefahrene Straßen in zentraler                                   Leitung Investment
Lage wie z.B. die 2er-Linie oder die Maria-Theresien-Straße im
Alsergrund profitieren. Faustregel: Je größer die aktuelle Lärm-
und Abgasbelastung, desto höher das Wertsteigerungspotenzial         Jenseits des Tellerrands
in der Zukunft. Ronald Weberndorfer von der Firma Data-
Science Service hat eine Formel entwickelt, mit der der Einfluss     Zinshäuser sind besonders langfristige Inves-
des Umgebungslärms auf den Wert von Eigentumswohnungen               titionen und nicht selten wechseln sie über
berechnet werden kann. Für eine stark belastete Straße, wie          Generationen hinweg nicht die Besitzerfamilie.
etwa die Hadikgasse, mit aktuell bis zu 80 db Durchschnitts-         Daher sollten bei Investitionsentscheidungen
belastung ergibt diese bei Reduktion des Lärms auf rund 70 db        nicht nur aktuelle Lagekriterien berücksichtigt
ein Aufwertungspotenzial von ca. fünf Prozent, bei einer Reduk-      werden, sondern auch wie sich die Lagequalität
tion auf 60 db sind es ca. acht Prozent. Folgeeffekte wie die        voraussichtlich in den nächsten zehn, 20 oder
Verbesserung der Sozialstruktur bei steigender Wohnqualität          sogar 30 Jahren entwickeln könnte. Dafür ist
durch geringere Lärmbelastung können zusätzliche Wertsteige-         es notwendig über den Tellerrand, sprich über
rungen bewirken.                                                     klassische Immobilienkennzahlen, hinauszubli-
                                                                     cken und den Einfluss gesellschaftlicher, allge-
Sharing Economy: Die Entwicklung hat mit mittlerweile rund           meinwirtschaftlicher und technischer Entwick-
1.500 „Free float“-Leihautos (keine fixen Stellplätze) bereits be-   lungen auf die Qualität einer Lage und damit
gonnen und Anbieter sowie Verkehrsforscher erwarten weiter           den Wert einer Immobilie zu antizipieren.
steigendes Wachstum. Auswirkungen sind im Neubau in Form
geringerer Nachfrage nach Stellplätzen zu bemerken, mittelfris-      Dies wird in den seltensten Fällen mit wissen-
tig dürfte auch in zentraleren Lagen die Verfügbarkeit von Park-     schaftlicher Genauigkeit möglich sein, aber zu-
und Garagenplätzen an Bedeutung verlieren.                           mindest Tendenzen lassen sich absehen, wenn
                                                                     man für die Stadtentwicklung maßgebliche
Autonomes Fahren: Wissenschaftler des von der Daimler-Stif-          Einflussfaktoren wie Mobilität, Demographie,
tung finanzierten Forschungsprojekts „avenue21“ prognosti-           Sozialstrukturen, Arbeitsorganisation etc. sorg-
zieren erste nennenswerte Einflüsse auf die Alltagsmobilität         fältig beobachtet und entsprechend berück-
ab etwa 2030. Tendenziell ist davon auszugehen, dass dies            sichtigt – es lohnt sich, bereits heute an die
periphere Lagen stärkt, weil Fahrzeiten aktiv genutzt werden         Zukunft zu denken.
können. Außerdem wird dadurch der Trend weg vom eigenen
Auto mit den oben genannten Folgen verstärkt werden. In
weiterführenden Szenarien werden auch Verlagerungen von
Verkehrsströmen und Einflüsse auf Stoßzeiten gesehen.

                                                                                                                        15
Der Lärm von heute ist das Potenzial von morgen

            Der Blick auf Lärmkarten kann sich für langfristig orientierte Immobilieninvestoren durchaus lohnen. Viele
            der derzeit noch stark belasteten Straßenzüge sind durch ihre zentrale Lage und die zumeist auch sehr
            gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr grundsätzlich sehr attraktiv und werden derzeit von Woh-
            nungssuchenden in erster Linie nur wegen der Lärm- bzw. Abgasbelastung gemieden. Sinkt diese durch

     Lärmkarte
            die Zunahme der lärm- und emissionsarmen Elektromobilität, wird das dem Wohnungsmarkt in diesen
            Bereichen neuen Schwung verleihen.

     Straßenverkehr
            Die kontinuierliche Lärmreduktion wird auch durch konkrete und bereits kurzfristig wirksame Maßnahmen
            seitens der Stadtverwaltung vorangetrieben. Die auf Basis der EU-Umgebungslärmrichtlinie entwickel-
            ten Lärmkarten bilden die Grundlage für Aktionspläne der Stadt Wien, die sowohl bauliche Maßnahmen,
            wie die Errichtung neuer Lärmschutzwände oder die Verwendung spezieller lärmarmer Fahrbahnbelege
            als auch die Erweiterung der Tempo 30-Zonen oder die Förderung des Einbaus von Lärmschutzfenstern
            vorsehen. Somit werden auch seitens der Stadtverwaltung lärmreduzierende Maßnahmen gesetzt, welche
            die Wohnqualität in lärmbelasteten Straßenzügen weiter verbessern und diese Wohnlagen attraktivieren.

            Auf der Website www.laerminfo.at stellt das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus detail-
            lierte Karten zur Verfügung, welche die Lärmbelastung durch Autobahnen, Schnellstraßen und Bundes-
            straßen für ganz Österreich ausweisen. Die Werte stellen den über Tag, Abend und Nacht gemit­telten
            Lärmpegel von Haupt­verkehrs­straßen in der Zuständigkeit der Bundes­länder in 4 m Höhe über Boden dar.
            Die geringste Belastung von 55–60 Dezibel wird in Orange dargestellt, die stärkste Belastung von mehr als
            75 Dezibel in dunklem Lila.

       Lärmkarte Wien – Innere Stadt

                                                                                        Lärmbelastung

                                                                                        n		 > 75 dB
                                                                                        n		 70–75 dB
                                                                                        n		 65–70 dB
                                                                                        n		 60–65 dB
                                                                                        n		 55–60 dB

                                                                     © bmnt.gv.at

16
Kommentar

       Ausblick

                                    Solide Perspektiven auf sicherem Fundament

                                    In den vergangenen Jahren wurde dem Wiener Zinshausmarkt schon mehr-
                                    mals bescheinigt, dass nun aber wirklich der Plafond erreicht sei, und weitere
                                    Preissteigerungen allenfalls sehr gemäßigt ausfallen würden. Die tatsächliche
                                    Entwicklung hat die Erwartungen der Experten jedoch regelmäßig übertroffen.

                                    Dennoch raten wir mittlerweile dazu, zumindest das kurzfristige Potenzial nicht
          Mag. Franz Pöltl FRICS
                                    zu optimistisch zu bewerten. In den zentralen Lagen, also der Innenstadt und
Geschäftsführender Gesellschafter
                                    dem Großteil der Wohnlagen innerhalb des Gürtels, sind die Mietrenditen bereits
 EHL Investment Consulting GmbH
                                    so niedrig, dass damit in Einzelfällen gerade die nicht weiter verrechenbaren
                                    Kosten und werterhaltenden Investitionen gedeckt werden können, netto bleibt
                                    also kein nennenswerter Cash-Zustrom übrig. In durchschnittlichen Lagen
                                    wiederum ist das Ertragspotenzial durch Ausbau und Aufwertung wegen der
                                    deutlich gestiegenen Baupreise aktuell ebenfalls empfindlich geschmälert.

                                    Die guten Nachrichten sind hingegen, dass sich auch kurzfristig keinerlei Risiko
                                    erkennen lässt, dass die Preise sinken könnten, und dass die mittel- und langfris-
                                    tigen Perspektiven weiter höchst interessant sind. Das Fundament dafür ist die
                                    demographische Entwicklung, die in zentralen Lagen auch dann für zusätzliche
                                    Nachfrage und steigende Preise sorgen wird, wenn peripher künftig mehr gebaut
                                    werden sollte.

                                    Chancen eröffnen sich auch, wenn die im aktuellen Regierungsprogramm ange-
                                    kündigten Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie stärkere Miet-
                                    anhebungen beim Eintritt von Nachkommen, Aufweichung des Vollanwendungs-
                                    bereichs des MRG, flexiblere Befristungsmöglichkeiten etc. (Details Seiten 10
                                    und 11) tatsächlich kommen sollten. Das würde Zinshausinvestments vor allem
                                    wieder für jene Käufer interessanter machen, die das Gesamtobjekt langfristig
                                    halten und nicht parifizieren sowie abverkaufen wollen. Denn andererseits ist
                                    auch klar: je restriktiver das Mietrecht das Ertragspotenzial von Zinshäusern
                                    einschränkt, umso weniger Wohnungen in historischen Objekten wird es am
                                    Vermietungsmarkt geben, da Parifizierung und Abverkauf den Investoren
                                    wesentlich höhere Renditen bieten.

                                                                                                                         17
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser

     Marc-Aurel-Straße, 1010 Wien                             Schubertring, 1010 Wien
     Nutzfläche                              ca. 3.425 m  2
                                                              Nutzfläche                                 ca. 9.445 m2
     Samuel Berr erbaute 1886 dieses 6-geschossige späthis-   Der Christinenhof an der Ringstraße, erbaut 1863– 65
     torische Eck-Zinshaus in Formen der Neorenaissance.      von Ludwig Zettl, ist ein freistehender, frühhistorischer
     Die Straße geht bis in die römische Geschichte zurück.   Wohnhof mit architektonisch gestaltetem Innenhof.

     Dorotheergasse, 1010 Wien                                Elisabethstraße, 1010 Wien
     Nutzfläche                              ca. 5.180 m  2
                                                              Nutzfläche                                 ca. 1.820 m2
     Dieser spätsecessionistische Bau, erb. 1912/13,          Dieses Eck-Zinshaus, eines der ältesten der Ringstraße,
     beherbergte den Österreichischen Bühnenverein mit        wurde 1860 von Wilhelm Westmann errichtet, 1997 voll-
     Veranstaltungssaal und seit 1939 das Café Hawelka.       ständig saniert und um einen DG-Ausbau erweitert.

     Hoher Markt, 1010 Wien                                   Karlsplatz, 1010 Wien
     Nutzfläche                              ca. 4.580 m  2
                                                              Nutzfläche                                 ca. 3.810 m2
     Das 1949/50 wieder aufgebaute Zinshaus befindet          Erbaut 1862 am Übergang zum strengen Historismus in
     sich an einem der geschichtsträchtigsten Plätze Wiens.   Formen der Neu-Wiener Renaissance mit repräsentativem
     Hier befand sich einst die erste Münzprägestätte.        Entree und Blick Richtung Karlskirche und Naschmarkt.

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Referenzen | Vermittelte Zinshäuser

Wassergasse, 1030 Wien                                       Weyringergasse, 1040 Wien
Nutzfläche                                ca. 2.080 m    2
                                                             Nutzfläche                                 ca. 7.300 m2
Das 1887 erbaute Eckzinshaus mit gemischter Mieter-          Das ehemalige Bürgerspital wurde 1886 erbaut und befin-
struktur befindet sich an der Landstraßer Hauptstraße,       det sich beim Oberen Belvedere und dem dazugehörigen
einer der beliebtesten Einkaufsstraßen Wiens.                Garten sowie unweit des neuen Wiener Hauptbahnhofs.

Blechturmgasse, 1040 Wien                                    Lerchengasse, 1080 Wien
Nutzfläche                                ca. 3.060 m    2
                                                             Nutzfläche                                   ca. 830 m2
Das revitalisierte Eckzinshaus aus 1912 in aufstrebender     Das Eckzinshaus in attraktiver Geschäftslage direkt an der
Stadtlage verbindet die nahe Innenstadt mit dem Haupt-       Josefstädter Straße bietet nachhaltigen Mietertrag kombi-
bahnhof.                                                     niert mit Ausbaupotenzial.

Beingasse, 1150 Wien                                         Hockegasse, 1180 Wien
Nutzfläche                              ca. 2.145 m  2
                                                             Nutzfläche                                 ca. 4.560 m2
Dieses mehrgeschossige Jahrhundertwendehaus be-              Dieses Wohngebäude wurde 1930/31 im Nobelbe-
findet sich im Bezirksteil Fünfhaus, einem der aufstre-      zirksteil Pötzleinsdorf von den Architekten Ferdinand
bendsten Bezirke Wiens.                                      Glaser und Rudolf Eisler errichtet.

                                                                                                                          19
Innere Stadt

                                                                                        Zinshauspreise     4.000 bis 9.250 EUR/m2­­

                                                                                        Renditen           1,3 bis 2,7 %

                                                                                       Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                        Wohnungen                           Ø k.A.

                                                                                        Büros                        15,0 bis 25,5

                                                                                        Geschäftslokale A-Lagen            220–400
                                                                                                           B-Lagen           15–90

     1., Innere Stadt
       Der erste Bezirk ist nach wie vor der am stärksten gefragte Teilbereich des Wiener
       Zinshausmarktes trotz des hohen Preisniveaus. Die Investitionsaktivität hat sich auf-
       grund der geringen Anzahl verfügbarer Objekte zuletzt jedoch deutlich verringert.

       Preise auf hohem Niveau stabil                       Innenstadt. Zinshäuser in diesem Bereich verfügen
                                                            noch über deutliche Wertsteigerungspotenziale.
       Die Spitzenpreise für Zinshäuser im ersten Bezirk    Die größte Käufergruppe stellen nach wie vor
       konnten ihr hohes Niveau halten und betragen bis     österreichische Privatinvestoren und Versicherun-
       zu 9.250 EUR/m2. Die langjährige Aufwärts-           gen sowie Projektentwickler dar. Die Investment-
       entwicklung hat sich zuletzt eingependelt und        strategie der Käufer teilt sich in etwa zu gleichen
       das Preissteigerungspotenzial im Spitzenseg-         Teilen zwischen langfristiger Haltung der Immobi-
       ment scheint weitgehend ausgereizt. Die Durch-       lie im Bestand und Ausbau und Parifizierung. Der
       schnittspreise sind hingegen auch 2017 weiter        anhaltende Boom bei Luxuswohnungen, die für
       gestiegen und der Preisabstand zwischen den          bis zu 30.000 EUR/m2 verkauft werden, macht
       Spitzenlagen im Goldenen U zwischen Kärntner         die Parifizierung nach wie vor zu einer attraktiven
       Straße, Graben, Kohlmarkt und anderen Gebieten       Alternative und hat zur Folge, dass dem Markt
       hat sich merklich verringert.                        weiterhin Zinshäuser entzogen werden. Zu den
                                                            derzeit hochwertigsten Bauprojekten im Luxus-
       Zu den bislang noch weniger beachteten Lagen zählt   segment zählen z.B. das Palais Schottenring
       z.B. das ehemalige Textilviertel zwischen Gonzaga-   Vienna sowie Projekte in der Goethegasse, der
       gasse, Wipplingerstraße und Judengasse im Nord-      Schellinggasse und am Parkring.
       westen, das am dichtesten besiedelte Grätzl der

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Zinshäuser werden zu Hotels                                  Die Vermietung von Büros in Gründerzeithäusern
                                                                       ist deutlich schwieriger geworden. Zum einen be-
          Die hervorragende Tourismusentwicklung in Wien               steht starke Konkurrenz durch die Entwicklung von
          wirkt sich ebenfalls auf den Zinshausmarkt aus.              hochwertigen neuen Angeboten in den etablierten
          2017 konnte mit ca. 15,5 Mio. Nächtigungen,                  Büroclustern, zum anderen sind derzeit kaum
          einem Plus von ca. vier Prozent gegenüber dem                Großmieter wie z. B. Rechtsanwaltskanzleien, die
          Vorjahr, ein neuer Nächtigungsrekord erzielt                 sich traditionell in den prestigeträchtigen Lagen
          werden. Insbesondere bestandsfreie, größere                  der Inneren Stadt ansiedeln, auf der Suche nach
          Objekte ab 3.000 m2 werden daher oftmals in                  neuen Flächen.
          Hotels umgenutzt, aber auch in prestigeträchtigen
          ehemaligen Bankenzentralen, wie beispielsweise
          in der früheren Erste Bank-Zentrale am Graben,
          entstehen neue Luxushotels.

    Schottenring

                                  Schottenring U2 U4
                                                                                                                      1.
                                                                   Gonzagagasse

            Schottentor U2

  Marc-Aurel-Straße

                                               Schwedenplatz U1 U4
        Tuchlauben                                                          Urania
    Kohlmarkt                                                                          Graben
                                  U3                                                    Wollzeile
U2 U5 Rathaus
                                             U1 U3 Stephansplatz

                                                                       U3
                                                   1.   Landstraße - Wien Mitte U3 U4
                Kärntner Straße

  U2 U3 U5 Volkstheater                                                                                     überdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                            durchschnittliche Preislagen
                                                        Stadtpark U4
                U2 U5                                                                                       unterdurchschnittliche Preislagen

                             Karlsplatz U1 U2 U4 U5                                                         U-Bahn

                                                                                                            U5 in Planung

   Haushaltsentwicklung*                       Durchschnittliches                              Anteil nicht-österreichischer
                                               Einkommen                                       Staatsbürger
   2009         9.098 Haushalte
   2020     +5,5 %                             Ø Wien   EUR 22.173,–                           Ø Wien     28,6%
   2030      +8,9 %
   2040       +11,8 %                          1. Bez., EUR 34.478,–         +56,7 %           1. Bez.,   24,5 %                -4,1 %
   2050        +15,3 %

   *Quelle: ÖROK                                                                                                                                21
LEOPOLDSTADT
                                                                                                    Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                                     Wohnungen                          Ø 10,9

                                                                                                     Büros                        10,0 bis 18,5

                                                                                                     Geschäftslokale    A-Lagen         12–25
                                                                                                                        B-Lagen          6–10

                                                                                                    BRIGITTENAU
                                                                                                    Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                                     Wohnungen                          Ø 10,1
LEOPOLDSTADT                                  BRIGITTENAU                                            Büros                         8,5 bis 13,5
Zinshauspreise    1.450 bis 3.250 EUR/m 2­­
                                              Zinshauspreise     1.200 bis 2.400 EUR/m2­­
                                                                                                     Geschäftslokale    A-Lagen         10–20
Renditen          2,6 bis 3,7 %               Renditen           3,6 bis 4,1 %                                          B-Lagen          5–11

           2., Leopoldstadt | 20., Brigittenau
                 Der zweite Bezirk ist derzeit zweifellos einer der interessantesten Zinshaus-Teil-
                 märkte. Eine ganze Reihe von Faktoren trägt dazu bei, aus dem ewigen „Ge-
                 heimtipp“ nach dem ersten Schub durch die U2-Verlängerung einen echten
                 Hotspot mit starker Investorennachfrage und deutlicher Aufwärtstendenz bei
                 den Preisen zu machen.

                 Impulse durch Stadtentwicklung                          der Neunutzung des riesigen Areals des früheren
                                                                         Nordwestbahnhofs erwarten. Weitgehend unge-
                 Insbesondere die ausgezeichnete Entwicklung der         nutzte Flächen werden neu belebt und gemeinsam
                 großen Neubauprojekte am Rand des Praters mit           mit mehreren Tausenden freifinanzierten sowie
                 prominenten Firmenzentralen und hochwertigen            geförderten Wohnungen werden dort auch wichtige
                 Neubauwohnungen im Viertel Zwei hat wesent-             Infrastruktureinrichtungen entstehen, die das
                 lichen Anteil daran, dass sich das Image der            gesamte Umfeld positiv beeinflussen werden.
                 Leopoldstadt als beliebter Büro- und Wohnbezirk
                 kontinuierlich und spürbar verbessert hat. Zudem        Besonders gefragt sind in der Leopoldstadt die
                 sorgt die Wirtschaftsuniversität Wien für stark         Lagen in unmittelbarer Nähe der Innenstadt, also
                 steigende Nachfrage nach studentischem Wohnen           entlang oder nahe des Donaukanals, sowie Grätzl,
                 sowie kleineren Wohnungen für Studierende und           von denen der Grüne Prater rasch erreicht werden
                 Absolventen. Auch die Aufwertung der ehemaligen         kann. In der Regel setzen Entwickler auf Reno-
                 Problemzone Stuwerviertel hat diese Wohnlage            vierung und Ausbau von Bestandsobjekten. Die
                 attraktiver gemacht.                                    Zahl der Dachbodenausbauten ist zuletzt deutlich
                 Ähnlich positive Auswirkungen lassen sich für Ent-      gestiegen und die Ausbauten werden mit Blick auf
                 wickler und Investoren in naher Zukunft auch von        anspruchsvolle Zielgruppen auch aufwendiger.

  22
Ein attraktives Beispiel dafür ist „Julie & Ferdy“ in          noch stärker profitieren als der zweite Bezirk und
                   der Ferdinandstraße in unmittelbarer Nähe zum                  auch die etablierte Büroagglomeration Lasalle-
                   ersten Bezirk. Abriss und Neubau bilden hingegen               straße sorgt für konstante Nachfrage nach nahe-
                   weiterhin die Ausnahme.                                        gelegenen Wohnmöglichkeiten.

                   Brigittenau: Investoren setzen auf Neubau                      Wesentlicher Unterschied zur Leopoldstadt ist
                                                                                  aber der im Schnitt deutlich schlechtere bauli-
                   Die Entwicklung des Immobilienmarktes in der                   che Zustand des Zinshausbestands. Das macht
                   Brigittenau orientiert sich (auf etwas niedrigerem             die Brigittenau vor allem für Projektentwickler
                   Niveau) traditionell am angrenzenden 2. Bezirk.                interessant, die auf Abriss und Neubau setzen.
                   Derzeit deutet aber einiges darauf hin, dass der               Gute Nachfrage gibt es vor allem im Umfeld der
                   Abstand zum beliebteren Nachbarbezirk immer                    U-Bahnstationen der Linien U4 und U6 sowie der
                   geringer wird. Von der Neunutzung des 850.000 m²               Millennium City.
                   großen Nordwestbahnhofs wird der 20. Bezirk

                                                                                                                               20.
                                     U6 Handelskai
                                    U6                                                                                                2.
         Spittelau U4 U6       U6
                                          Handelskai
                                                                          Lassallestraße
Wallensteinplatz
                                                          U1 Donauinsel
                      U4      Augarten     20.
                       U4   Nordwestbahnhof U1
                                                                           Ausstellungsstraße
            Schottenring U2 U4            U1 U2 Praterstern
                                       U1               U2 Messe-Prater
                                                            U2
              Schwedenplatz U1 U4
                                            Donaukanal            U2 Stadion
               Landstraße - Wien Mitte U3 U4         WU Wien            U2
                                         U3                  Prater                                               überdurchschnittliche Preislagen

                                              U3                   Viertel Zwei                                   durchschnittliche Preislagen
                                                     U3
                                                                                                                  unterdurchschnittliche Preislagen
                                                            U3 Erdberg
                                                                                      2.                          U-Bahn

           Haushaltsentwicklung*
           2009 2. Bez.,         46.495 Haushalte
           2020         +13,5 %
           2030          +18,4 %
           2040            +22,7 %                          Durchschnittliches                         Anteil nicht-österreichischer
           2050             +27,4 %                         Einkommen                                  Staatsbürger
           2009 20. Bez., 41.030 Haushalte
                                                            Ø Wien     EUR 22.173,–                    Ø Wien     28,6%
           2020      +6,4 %
           2030       +9,8 %                                2. Bez.,   EUR 21.177,–        -4,5 %      2. Bez.,   33,5 %                         +4,9 %
           2040        +13,8 %
           2050          +17,8 %                            20. Bez., EUR 18.515,–         -16,5 %     20. Bez., 36,5 %                           +7,9 %

           *Quelle: ÖROK                                                                                                                                   23
LANDSTRASSE

                                                                                        Zinshauspreise     1.700 bis 3.750 EUR/m2­­

                                                                                        Renditen           2,4 bis 3,8 %

                                                                                      Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                        Wohnungen                          Ø 11,5

                                                                                        Büros                        10,5 bis 19,0

                                                                                        Geschäftslokale A-Lagen             25–50
                                                                                                           B-Lagen           5–15

     3., Landstraße
       Als traditionsreicher „gutbürgerlicher“ Bezirk ist Landstraße bis heute einer der
       wichtigsten Zinshausmärkte Wiens. Ein beachtlich großer und qualitativ hoch-
       wertiger Bestand an Gründerzeithäusern macht den „Dritten“ zu einem attrakti-
       ven Zielgebiet für Investoren und Entwickler, in dem das Angebot mit der Nach-
       frage allerdings nicht Schritt halten kann.

       Trophy Assets im Botschaftsviertel                  bei nicht so prominenten Liegenschaften. Doch
                                                           auch unabhängig von diesen emotionalen Faktoren
       Die innenstadtnahen Teile des 3. Bezirks zwischen   ist der Bezirksteil für Investoren weiterhin sehr
       Landstraße und Rennweg bis etwa zur Neuling-        attraktiv. Parifizierung und Abverkauf von Eigen-
       gasse / Ungargasse zählen zu den klassischen,       tumswohnungen bieten wegen des dort erreichten
       großbürgerlichen Wohnlagen Wiens mit einem          hohen Preisniveaus für Altbauwohnungen noch
       dementsprechend hochwertigen Bestand an Grün-       beachtliches Wertsteigerungspotenzial. Allerdings
       derzeitbauten. Trotz des mittlerweile recht hohen   sind in letzter Zeit nur sehr wenige Objekte auf den
       Preisniveaus gibt es dafür starke Investorennach-   Markt gekommen. Zwei Entwicklungsprojekte Am
       frage, insbesondere seitens österreichischer        Heumarkt werden dem Markt auch eine gewisse
       Privatinvestoren und -stiftungen. Für sie zählen    Orientierung für das auf längere Sicht realisti-
       zum einen langfristige Wertsteigerungsperspekti-    sche Preisniveau bieten. Der Baubeginn für den
       ven mehr als kurzfristige Renditeerwartungen, zum   Ausbau eines exklusiven Gründerzeithauses „Am
       anderen gelten Objekte mitten im traditionellen     Heumarkt 25“ erfolgt im Juli 2018 und das seit
       Botschaftsviertel als klassische „Trophy Assets“,   längerem geplante Hochhausprojekt Heumarkt soll
       bei denen auch weniger scharf kalkuliert wird als   im Herbst 2018 gestartet werden.

24
Spektakuläre Neubauprojekte                                   einige Entwicklungen (Rennweg 50, 52, 88) wieder
                                                                             stärker als attraktive Wohnlage ins Blickfeld ge-
               Mehr Bewegung als in den zentralsten Lagen gibt               rückt. Hier dominiert aufgrund der geringwertige-
               es in den Bezirksteilen bis zur Schlachthausgasse,            ren Bausubstanz sowie der nicht optimal genutz-
               wo einige bemerkenswerte Neubauprojekte auf                   ten Bauklassen klar der Abriss von Altobjekten, um
               ehemals gewerblich genutzten Liegenschaften ent-              Wohnungsneubauten zu errichten.
               stehen. Dazu zählen das Hochhausprojekt TrIIIple
               (drei Türme mit insgesamt ca. 500 Wohnungen),                 Jenseits der Schlachthausgasse ist das Preisniveau
               das Laendyard mit ebenfalls rund 500 Wohnungen                deutlich niedriger. In diesen Lagen kommen immer
               sowie „Das Ensemble“ an der Erdberger Lände                   wieder Objekte auf den Markt, bei denen noch at-
               36–38 mit ca. 800 Wohneinheiten. Im höherprei-                traktivere Vermietungsrenditen erzielt werden kön-
               sigen Segment wird aktuell u.a. das Projekt The               nen. Darüber hinaus wird sich die gute Entwicklung
               Ambassy im Diplomatenviertel in der Beatrixgasse              in den innenstadtnahen Bereichen längerfristig
               errichtet. Das Umfeld des Rennwegs ist durch                  auch auf diese Bezirksteile positiv auswirken.

      Landstraße - Wien Mitte U3 U4

              Stadtpark U4             U3 Rochusgasse
                                                               Wassergasse                                                3.
                                                               Landstraßer Hauptstraße
Neulinggasse
                                                                               Ungargasse
                                                    U3 Kardinal-Nagl-Platz

                       Belvedere                    3.
        Rennweg                                                 U3 Schlachthausgasse
 Prinz-Eugen-Straße
                                                                              U3 Erdberg
                       Schlachthausgasse
Landstraßer Gürtel

                         Schweizergarten

                                                                                                           überdurchschnittliche Preislagen
                                       Arsenal                                                             durchschnittliche Preislagen

                                                                                                           unterdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                           U-Bahn

       Haushaltsentwicklung*                      Durchschnittliches                          Anteil nicht-österreichischer
                                                  Einkommen                                   Staatsbürger
       2009           43.728 Haushalte
       2020      +4,6 %                           Ø Wien    EUR 22.173,–                      Ø Wien     28,6%
       2030       +7,7 %
       2040        +11,2 %                        3. Bez., EUR 24.267,–            +9,5 %     3. Bez.,   30,0 %                  +1,4 %
       2050         +14,9 %

       *Quelle: ÖROK                                                                                                                           25
WIEDEN

                                                                                      Zinshauspreise    1.900 bis 3.800 EUR/m2­­

                                                                                      Renditen          2,4 bis 3,6 %

                                                                                     Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                      Wohnungen                         Ø 12,0

                                                                                      Büros                       10,0 bis 17,5

                                                                                      Geschäftslokale A-Lagen            15–24
                                                                                                        B-Lagen           5–10

     4., Wieden
       Die Wieden ist flächenmäßig einer der kleinsten Wiener Bezirke, wegen des intak-
       ten und hochwertigen Zinshausbestands aber einer der attraktivsten Teilmärkte.
       Der große Erfolg des Stadtentwicklungsgebiets Hauptbahnhof hat dem lange Zeit
       eher beschaulichen Geschehen neuen Schwung verliehen und den Markt auf ein
       Preisniveau gebracht, das besonders hochwertige Projekte ermöglicht.

       Zinshauspreise nähern sich 4.000 EUR/m2             Der Hauptbahnhof ist derzeit der wichtigste Hot-
                                                           spot Wiens für Büroneubauten im Topsegment und
       Spätestens seit Fertigstellung des Hauptbahnhofs    in den kommenden Jahren werden dort mehrere
       im Jahr 2014 galt der zwischen der Innenstadt und   Tausend weitere hochwertige Arbeitsplätze entste-
       Wiens neuem Verkehrsknotenpunkt gelegene vier-      hen. Mittlerweile werden für Neubauwohnungen
       te Bezirk zusätzlich zum etablierten Botschafts-    durchschnittliche Quadratmeterpreise von ca.
       viertel als eines der großen Hoffnungsgebiete für   EUR 6.000 verlangt, was wiederum positive Aus-
       den Wiener Zinshausmarkt. Wie sich seither zeigte   wirkungen auf die Wohnungs- und Zinshauspreise
       auch völlig zurecht, denn die sehr hochgesteck-     in den angrenzenden Bezirksteilen haben wird.
       ten Erwartungen wurden erreicht und teilweise
       übertroffen. Mittlerweile werden Zinshäuser mit     Der erfolgreiche Abschluss ehrgeiziger Wohnpro-
       Preisen gehandelt, die sich bereits der Marke von   jekte unterstreicht die positive Entwicklung. So
       4.000 EUR/m² annähern. Dennoch bietet der           waren beim Luxusprojekt Palais Wessely (Ausbau
       Markt weiteres Potenzial.                           eines Bestandsobjekts um mehrere Dachgeschoße)

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in der Argentinierstraße im Herbst 2017 alle               Aufwärtspotenzial am Gürtel
           Wohnungen bereits bei Fertigstellung verkauft
           und es wurden dabei Quadratmeterpreise bis zu              Für renditeorientiertere Investoren bieten die
           EUR 14.000 erzielt. Das kann durchaus als starkes          weniger zentral gelegenen Standorte bessere
           Indiz dafür gewertet werden, dass in den Lagen             Möglichkeiten, weil hier das Preisniveau noch etwas
           nahe Karlsplatz und Naschmarkt Potenzial für das           niedriger liegt. Das längerfristige Potenzial zeigt
           absolute Hochpreissegment gegeben ist. Weitere             sich auch daran, dass die Beschreibung „Gürtelnä-
           Revitalisierungsprojekte wie in der Wohllebengas-          he“ zusehends durch „nahe am Hauptbahnhof“
           se 3–5 befinden sich bereits in Umsetzung. Wenn            ersetzt und der frühere Lagenachteil zu einem
           darüber hinaus das Palais Schwarzenberg neben              zugkräftigen Verkaufs- bzw. Vermietungsargument
           dem laufenden Garagenbau einer dauerhaften Nut-            wird. In diesem Bereich werden aktuell Projekte für
           zung zugeführt werden kann, wird auch das diesem           Parifizierung und Abverkauf ebenso realisiert wie
           Bezirksteil zusätzlichen Schub verleihen.                  Investitionen mit dem Ziel, das Gesamtobjekt zu
                                                                      behalten und langfristig zu vermieten.

                          Karlsplatz U1 U2 U4 U5

   Operngasse                         Technische Universität

                 Naschmarkt
                                                    Gußhausstraße                                                        4.
                                                                            Rennweg

                                       U1 Taubstummengasse
Paulanergasse                                                         Prinz-Eugen-Straße

                                                        Favoritenstraße
 Wiedner Hauptstraße

   Schönburgstraße

                                               Hauptbahnhof
                                                U1 Südtiroler Platz
                              4.                   Hauptbahnhof                                          überdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                         durchschnittliche Preislagen

                                                                                                         unterdurchschnittliche Preislagen

                Gürtel                                                                                   U-Bahn

                                                                                                         U5 in Planung

    Haushaltsentwicklung*                    Durchschnittliches                            Anteil nicht-österreichischer
                                             Einkommen                                     Staatsbürger
    2009          16.319 Haushalte
    2020        +7,5 %                       Ø Wien    EUR 22.173,–                        Ø Wien     28,6%
    2030         +12,0 %
    2040           +16,3 %                   4. Bez., EUR 24.719,–          +11,5 %        4. Bez.,   31,0 %                   +2,4 %
    2050            +20,5 %

    *Quelle: ÖROK                                                                                                                            27
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