Wirkungsbericht - Caritas Österreich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Caritas Editorial 3 Rückblick 2018 4 Pflege und Betreuung Foto: F. Gleiß Selbstbestimmt alt werden 5 Café Zeitreise 6 Besuchsmodell der Pfarrcaritas 7 8 Hilfe für Menschen in Not Foto: F. Gleiß Gemeinsam helfen 9 Lebensretter Kältetelefon 10 Mehr als eine Fahrradwerkstatt 11 12 Menschen mit Behinderung Barrierefrei 13 Pädagoge auf vier Pfoten 14 Foto: Wildbild Persönliche Assistenz 15 Arbeit ohne Barrieren 15 Kinder und Jugendliche 16 Foto: Wildbild Zukunftsperspektiven 17 Frühe Sprachförderung 18 72 Stunden ohne Kompromiss 18 Lerncafés und Integration 19 Katastrophen und Krisen 20 Foto: P. Wiggers Weltweite Überlebenshilfe 21 Hochwasser in Indien 22 Tsunami in Indonesien 23 Zukunft ohne Hunger 24 Foto: J. Weismann Sofort- und Langfristige Hilfe 25 Der Caritas Wirkungsbericht Die folgenden Seiten zeigen Ihnen ausgewählte Hilfe für Kinder in Not 26 Projekte aus dem viel fältigen Aufgabenbereich Perspektiven 27 der Caritas in Österreich Interview – Kinderrechte 28 und weltweit. Diese Kinderzentren sind Zufluchtsorte 29 Projekte, Programme oder Initiativen stehen stell vertretend für all die wirksamen Hilfsleistungen Foto: J. Weismann der diözesanen Caritas- Öffentliche Hand 30 Organisationen. Für eine Kooperationspartner 32 umfassende Auflistung der Kampagnen 33 Angebote besuchen Sie Hilfe in Zahlen 34 unsere Webseite: Wir über uns 39 www.caritas.at Adressen und Impressum 40 2
Caritas Präsident Michael Landau beim Besuch eines Kinderzentrums. Foto: Caritas Wir Ich Klimakatastrophe, Dauerkonflikte, wachsende Kluft zwischen Arm und Reich – es besteht kein Zweifel, die an Nächstenliebe, Menschenwürde und Mitgefühl und an alle, die sich dafür einsetzen. Wir glauben, dass jeder Mut Angst globalen Herausforderungen sind groß. Oft wird behauptet, Spannungen Mensch wertvoll ist – ungeachtet von Alter, Geschlecht, Religion, p olitischer Liebe Hass würden überhandnehmen, Krisen seien ausweglos. An diese These glaube ich Überzeugung und Herkunft. Als C sind wir da. Und zwar für alle. aritas nicht. Sie wurde in den vergangenen Jahrzehnten oft genug widerlegt. In Wir übernehmen Verantwortung für Österreich, in Europa und weltweit. In unsere Mitmenschen. Wenn wir Not Österreich erlebten wir Jahrzehnte des sehen, handeln wir. Insgesamt sind Wohlstands und des wirtschaftlichen es mehr als 1.600 Orte in ganz Öster Aufschwungs, in Europa Jahrzehnte reich, an denen Menschen in Not ganz des friedvollen Miteinanders, und welt konkret geholfen wird. In den Bereichen weit gelang es uns bereits erfolgreich, Pflege, Menschen mit Behinderungen, den Hunger maßgeblich zu reduzieren, Hospiz, in den Sozialberatungsstellen, Menschen Zugang zu Trinkwasser zu im Einsatz für Familien in Not oder für ermöglichen und die d urchschnittliche ältere Menschen, die sich das Heizen Lebenserwartung zu erhöhen. nicht leisten können. Die Caritas – das sind ihre hauptamtlichen Mitar Trotzdem: wir erleben Zeiten h eftigen beiterInnen, vor allem aber die rund Umbruchs. Doch wie wir diesen 50.000 Freiwilligen, die sich tagtäglich Umbruch gestalten, liegt auch ganz beherzt und professionell einsetzen. maßgeblich in unseren Händen. Es liegt am Engagement der Vielen und Helfen Sie uns helfen – in diesem an der Solidarität, die Institutionen, Sinn ein herzliches Danke Staaten und die vor allem Menschen für Ihre Unterstützung! einander zuteilwerden lassen. Jede und jeder von uns kann einen B eitrag leisten. Man muss dafür nicht an Wunder glauben. Es reicht der Glaube daran, dass das G emeinsame letztlich stärker ist als das Trennende, dass das „Wir“ mehr bewirken kann als jede und jeder von uns alleine. Als C aritas Michael Landau glauben wir an das Gute, wir glauben Caritas Präsident 3
Geborgenheit Selbstbestimmt alt werden Wir sind überzeugt: Wer Pflege braucht, muss wählen können, welche Art der Unterstützung am besten passt. Und pflegende Angehörige, die in Österreich das Rückgrat der Pflege und Betreuung sind, brauchen Beratung, U nterstützung und Entlastung. So verschieden wie die Menschen sind, so verschieden sind die Lebensrhythmen, die Gewohnheiten und Vorlieben. Wir wollen ein gutes Leben für unsere B ewohnerinnen und Bewohner, möglich machen. U nabhängig davon, ob jemand zuhause oder in einem Pflegewohnhaus wohnt. Unab hängig davon, ob jemand noch für sich selbst sprechen kann oder seine Angehörigen gebeten hat, für ihn oder sie zu sprechen. Es geht darum, das eigene Leben selbstbestimmt weiter führen zu können, auch wenn Hilfe und Pflege benötigt wird. Dazu gehört, dass persönliche Wünsche und Bedürfnisse gehört und ernst genommen werden. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer der Mensch mit seiner Würde, seinem Recht auf Selbstbestimmung und Lebensqualität. Wir betreuen, pflegen, besuchen und beraten Menschen unab hängig von Alter, Herkunft, Einkommen oder Religion. Österreichweit bieten qualifizierte Fachkräfte professionelle und individuelle Pflege und B etreuung für pflegebedürftige, kranke oder alte Menschen. In der Pflege zuhause sehen wir uns als Ergänzung zur Fürsorge der Angehörigen. Wir helfen auch kurz fristig, etwa bei plötzlichen Krankheiten, wenn Pflege notwendig wird oder Ange hörige auf Urlaub fahren. Ergänzend bieten wir ein Notruftelefon für rasche Hilfe in Notfällen. Wenn das Leben alleine nicht mehr möglich ist, ver mitteln wir auch 24-Stunden-Betreuung. Wenn Menschen schwer oder unheilbar erkrankt sind, können wir bei Bedarf das Mobile Hospiz hinzuziehen. Foto: F. Gleiß 5
Pflege und Betreuung 2018 Kaffeehäuser für Menschen mit Demenz Café Zeitreise. In Caritas Cafés in Wien, Kärnten und der Steiermark treffen sich Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Sie tauschen sich aus, werden beraten und haben einfach eine gute Zeit miteinander. Zuerst gibt es immer Kaffee und Tipps für pflegende Angehörige bleiben dabei oft auf der Strecke, Kuchen. Und wenn in einem der Zeit Betreuende Angehörige von Menschen viele Fragen bleiben unbeantwortet und reise Cafés jemand die Milchkanne mit und ohne Demenz sind tagtäglich Ängste machen sich breit. Hier helfen mit einem Schluck austrinkt, ist das und oft rund um die Uhr im Einsatz und die Zeitreise Cafés: P flegende Angehö nicht weiter schlimm. Denn alle wissen in ihrer Situation häufig allein g elassen. rige können in vertrauter Atmosphäre Bescheid. In die Zeitreise Cafés kom Die Betreuung eines geliebten, an ihr Herz ausschütten, sie bekommen men Menschen mit Demenz und deren Demenz erkrankten, Menschen bedeutet Beratung und Unterstützung. Viele Angehörige. Sie kommen hierher weil nicht nur eine hohe zeitliche, sondern wichtige Tipps kommen dabei auch sie wissen, dass sie hier einen Ort der vor allem eine enorme psychische Belas von den anderen Angehörigen. Gleich Ruhe und immer ein offenes Ohr finden. tung. Die Bedürfnisse der Angehörigen zeitig werden die an Demenz erkrankten Menschen gut umsorgt. Es wird geturnt, gekegelt und gemalt – und dabei vor allem auch viel g eplaudert und gelacht. Auf dem Programm stehen außer dem bewährte Gedächtnisübungen. Cafés von Ost bis West Rund 130.000 Menschen leiden in Österreich an Demenz, der Krankheit des Vergessens. Die Zahl soll sich bis 2050 verdoppeln. Männer und Frauen mit Demenz leben oft in der Vergangen heit. Zeitreise Cafés gibt es bereits in Wien, Kärnten und der Steiermark. Foto: S. Steindl Bei Kaffee und Kuchen wird gescherzt und gelacht. 6
Freiwillige Mitarbeite rInnen helfen allein stehenden älteren Menschen im Alltag. Foto: P. Benedikt 48 Senioren- und Pflegewohnhäuser in ganz Österreich 4.877 Menschen leben in Senioren- und Nachbarschaftshilfe Pflegewohnhäusern LE.NA kommt zu Besuch! 2,2 Mio. Einsatzstunden „Lebendige Nachbarschaft“ – kurz „LE.NA“ nennt sich ein in der mobilen neues Besuchsmodell der Pfarrcaritas im Großraum Bludenz, Betreuung und Pflege das aus mehreren BesucherInnen-Pools besteht. Ziel ist es, älteren Menschen Zeit und Freude zu schenken. 5.984 MitarbeiterInnen Nicht jeder Mensch hat das Glück, eine bei Spaziergängen oder kleinen im Bereich Betreuung und Pflege große Familie und ein gut funktionieren Ausflügen, lesen ihnen vor und h elfen des soziales Netz um sich zu haben. bei finanziellen Fragen oder Behörden 9.244 Plätze für Menschen Viele Menschen können nicht mehr am gängen. „Wir alle brauchen soziale mit Bedarf an psychologischer gesellschaftlichen Leben teilnehmen und Kontakte zu anderen Menschen. Das Betreuung vereinsamen. Das kann viele Gründe ist ein fundamentales Bedürfnis und haben: der Tod des Partners, der Part entscheidend für das Wohlbefinden. 18 Caritas-Schulstandorte nerin, Scheidung, familiäre Konflike, bei Soziale Isolation hingegen macht nicht für Sozialberufe in ganz Österreich ZuwandererInnen das mangelnde soziale nur einsam, sondern auch krank“, 5.300 SchülerInnen Netz. Außerdem ist Einsamkeit eine Folge unterstreicht Ingrid Böhler, Leiterin der im Schuljahr 2018/19 bzw. eine Begleiterscheinung des gesell Pfarrcaritas, die zentrale B edeutung schaftlichen Wandels Richtung Indivi einer lebendigen Nachbarschaft in dualisierung. Die Caritas versucht, der Pfarren und Gemeinden vor Ort. Rund 6.000 Menschen Vereinsamung von Menschen entgegen mit Suchterkrankungen erhalten Rat und Unterstützung in zuwirken und einsame Menschen wieder Jemand zum Reden, jemand, der hilft in die Mitte der Gesellschaft zu holen – Die LE.NA BesucherInnen sind speziell 14 Suchtberatungsstellen so auch mit dem neuen Projekt LE.NA. geschulte ehrenamtliche M itarbeiterInnen der Pfarre. Sie haben Freude an der Besuchsdienst für einsame Menschen Begegnung mit Menschen. Sie sind Freiwillige MitarbeiterInnen von LE.NA bereit, sich mit Herzenswärme und besuchen ältere, alleinstehende und Sensibilität auf die Welt des Gegenübers oftmals auch isoliert lebende M enschen einzulassen. Durch ihre Besuche b ringen in ihren Wohnungen oder in einer sie Freude, Gespräche, Spiel und Spaß Senioreneinrichtung. Sie unterstützen sowie Abwechslung in das Leben von damit deren Teilhabe am gesellschaftli Menschen, die alleine oder einsam sind chen Leben und e ntlasten oftmals auch und sich über die Besuche freuen. deren Angehörige. Dabei s chenken die MitarbeiterInnen den SeniorInnen etwas ganz Wichtiges: Zeit. Sie hören zu, begleiten die älteren Menschen 7
Gemeinsam helfen Kleiner Beitrag, großer Unterschied Haben Sie gewusst, dass 208.000 Menschen in Österreich ihre W ohnung nicht angemessen warmhalten k önnen und Kinder dann oft in feuchten, schimmeligen Zimmern schlafen und spielen? Dass 434.000 Menschen als manifest arm gelten? Oder 15.000 Menschen – die Dunkelziffer ist wohl noch höher – in unserem Land als wohnungslos registriert sind? Diese Zahlen machen betroffen. Doch Armut bedeutet keinesfalls, dass diese Menschen ihren Lebensmut oder ihre Würde verloren hätten. Unter schwierigsten Umständen unternehmen zum Beispiel alleinerziehende Mütter alles, um ihre Kinder möglichst gut zu versorgen. Als Caritas sind wir für armutsbetroffene Menschen oft die letzte Anlaufstelle, wenn es a lleine nicht mehr geht. Sie wissen, dass sie bei der Caritas Unterstützung in ihrem täglichen Kampf um ein besseres Leben finden. Meist braucht es nicht viel: Mit ein wenig Hilfe können wir Menschen in Not beistehen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und wieder auf die Beine zu kommen. Insgesamt sind es mehr als 1.600 Orte in ganz Österreich, an denen M enschen in Not ganz konkret geholfen wird. In den Bereichen Pflege, Menschen mit Behinderungen, Hospiz, in den Sozialberatungsstellen, im Einsatz für Familien in Not oder für ältere Menschen, die sich das H eizen nicht leisten können. Die Caritas – das sind mehr als 15.000 hauptamtliche MitarbeiterInnen und die rund 50.000 Freiwilligen, die sich tagtäglich beherzt und professionell einsetzen. Foto: F. Gleiß 9
Foto: K. Pichler StreetworkerInnen kennen die Schlafplätze obdachloser Menschen Caritas Kältetelefon, und bringen bei Bedarf Schlafsäcke. guten Abend! LebensretterInnen am Telefon. Wenn Sie bei klirrender Winterkälte die Nummer des Caritas Kältetelefons wählen, können Sie einen obdachlosen Menschen vor dem Erfrieren retten. Freiwillige HelferInnen wie Frau Zinner helfen Ihnen dabei. Wenn die Telefonanlage blinkt, dann bringen die Menschen in Notquartiere.“ Obdachlosen Menschen effektiv helfen weiß Brigitte Zinner, dass da draußen Eine Schicht am Kältetelefon dauert Ganz oft seien es Hundebesitzer oder jemand ihre Hilfe braucht. „Und im ver vier- bzw. viereinhalb Stunden. Ein- bis Jogger, die beim Kältetelefon anrufen. gangenen Winter hat sie oft geblinkt. zweimal pro Woche nimmt Frau Z inner „Für uns ist es hilfreich, entweder die Da ist es richtig rund gegangen“, sagt Anrufe am Kältetelefon entgegen. genaue Adresse oder eine möglichst die 64-Jährige, die zwischen November präzise Beschreibung der Örtlichkeit und April als eine von 60 Freiwilligen zu bekommen“, erklärt Zinner. „Umso beim Caritas Kältetelefon in Wien mit genauer die Beschreibung des obdach arbeitet. „Zum Höhepunkt der Kälte losen Menschen, desto besser können welle waren wir teilweise zu dritt: drei wir die Notlage einschätzen. Atmet Freiwillige und eine Sozialarbeiterin“, der Mensch und was hat die Person sagt Frau Zinner. Mehr als 7.200 A nrufe an? Liegt er oder sie auf einer Schlaf haben sie und ihre KollegInnen im unterlage – ein Hinweis, dass es sich vorigen Winter entgegengenommen. hier um einen Schlafplatz handelt?“ Manchmal würden AnruferInnen dann Schichtdienst am Telefon extra nochmals zurückgehen, um sich Foto: Ch. Steiner „Wir notieren die Schlafplätze von zu vergewissern, erzählt Zinner, die im obdachlosen Menschen und die kommenden Winter wieder am Hörer Streetwork-Teams erstellen danach die des Kältetelefons helfen wird. „Wenn ich Routen“, erklärt die pensionierte Sozial weiß, dass obdachlose Menschen jetzt arbeiterin. „Die StreetworkerInnen suchen Brigitte Zinner ist eine von vielen wieder ein warmes Bett für die Nacht diese Plätze dann auf, bieten individuelle Freiwilligen, die an den Kältetelefonen haben, dann habe ich schon das Gefühl, Hilfe, verteilen warme Schlafsäcke oder in ganz Österreich sitzen. wirklich etwas bewirkt zu haben.“ 10
Hilfe für Menschen in Not 2018 Carlavelorep Die Fahrradwerkstatt macht fit für den Arbeitsmarkt Das neue Beschäftigungsprojekt in Salzburg bringt frischen Schwung für Menschen und Räder. Carlavelorep ist mehr als eine Fahrrad Upcycle your Bicycle werkstatt: In der Elisabethstraße 17 in Caralvelorep ist es der beste Beweis Salzburg finden junge M enschen, die dafür, dass alte Fahrräder noch lange am Arbeitsmarkt Fuß fassen m öchten, nicht zum alten Eisen gehören: Fast neue Perspektiven. Für die Dauer jedes Zweirad lässt sich mit H ingabe von einem Jahr werden hier bis zu und Fachkenntnis wieder zum L aufen zwölf TeilnehmerInnen beschäftigt. bringen. Im angeschlossenen Shop Sie lernen nicht nur fahrradrelevante finden KundInnen leistbare, voll technische Fertigkeiten und K enntnisse, intakte Second-Hand-Räder sowie sondern auch einen strukturierten Ersatzteile und schicke Accessoires. Arbeitsalltag kennen. „Wir befinden uns Carlavelorep freut sich über die hier in keinem geschützten R ahmen, Spende von nicht mehr b enötigten unsere Mitarbeiter müssen unter Rädern, die überholt werden, um ‚Echt-Bedingungen‘ arbeiten“, erklärt wieder jemandem Mobilität zu bieten. Projekt-Verantwortlicher Martin Huber. Schritte in den Arbeitsmarkt Foto: Caritas/Andreas Schütz Angeleitet und unterstützt von Fach anleitern lernen die 15- bis 30-Jährigen nicht nur das, was sie in der Fahr radwerkstatt und dem angeschlosse Foto: Caritas/Andreas Schütz nen Shop können müssen, s ondern werden danach auch bei ihren Schritten in den regulären Arbeits markt begleitet. Vom AMS erhalten die Beschäftigten den Lebensunter Carlavelorep ist für junge Menschen ein Sprungbrett in halt, die Sozialabteilung des Landes den regulären Arbeitsmarkt. Salzburg zahlt heuer 137.000 Euro für Personal- und S achkosten. 36 Sozialberatungsstellen 12 Mutter-Kind-Häuser 8.544 Personen e rhielten in ganz Österreich haben bieten 447 Wohnplätze Rückkehrberatung 65.029 Menschen beraten und unterstützt 450 Startwohnungen 169 Integrationsprojekte für Wohnungslose für ein besseres Miteinander 42 Wohnungslosen einrichtungen 106 Beschäftigungsprojekte 1.283 MitarbeiterInnen mit 2.137 Schlafplätzen bieten insgesamt 1.492 Arbeitsplätze in der Flüchtlings- und für langzeitarbeitslose Menschen MigrantInnenhilfe 26 Einrichtungen für ambulante Beratung, 50.000 Freiwillige Ausspeisung und medizinische 4.661 Quartiersplätze in ganz Österreich, davon 20.000 in Betreuung Einrichtungen bzw. Projekten und für AsylwerberInnen 30.000 Pfarrcaritas-MitarbeiterInnen 11
Menschen mit Behinderung
Barrierefrei Mittendrin statt nur dabei Inklusion ist für die Caritas A usdruck der Menschenwürde. Jeder Mensch ist anders – und doch in seiner Würde gleich. Eine inklusive Gesellschaft basiert auf einer g emeinsamen Vision. Sie erkennt an, dass die Gesellschaft aus vielen Menschen besteht, die alle unterschiedlich sind. Behinderung ist nur eine Dimension von vielen. Beim Thema Inklusion steht nicht Gleichheit sondern Gleichwertigkeit im Mittelpunkt und Barrierefreiheit ist Voraussetzung für Inklusion. Sie ermöglicht es Men schen mit Behinderung, das „Spiel feld“ der Gesellschaft zu betreten. Die Caritas will KlientInnen mög lichst vielfältige Bildungswege eröff nen. Beratung, Bildungsangeboten oder Schulassistenz sollen dabei unterstützen. Für die erfolgreiche Begleitung von Menschen mit Behin derung ist es wichtig, ihre Stärken in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen deren Umsetzung z uzutrauen. Die Caritas bietet Menschen mit Behinderung bereits heute viele Angebote, um die Inklusion am regu lären Arbeitsmarkt zu unterstützen. Beispiele sind Transitarbeitsplätze, das Jugend- oder Jobcoaching, Arbeitsassistenz oder die Möglich keit, eine „verlängerte“ Lehre zu machen oder eine Teilqualifizierung zu erwerben. Zu wählen, wie, wo und mit wem man wohnen möchte, ist Ausdruck persönlicher Selbst bestimmung. Inklusion beim Wohnen bedeutet für Menschen mit Behinde rung, dieselben Auswahlmöglichkeiten und -einschränkungen zu haben, wie der Durchschnitt der Bevölkerung ohne Behinderung. In Einrichtungen der Caritas können v erschiedene Wohnformen gewählt werden. Foto: Wildbild 13
Menschen mit Behinderung 2018 Pädagoge auf vier Pfoten Kindergarten St. Isidor. Labrador-Retriever Joey ist der Star im Heilpädagogischen Kindergarten der Caritas in St. Isidor in Leonding – und viel mehr als ein großes Kuscheltier. Vormittags in der Gruppe von Kinder Joey hat Efe zum Reden gebracht Therapiehund stärkt gartenpädagogin Sandra Kainzinger in „Vor etwa einem halben Jahr ist das Selbstbewusstsein St. Isidor: Sieben Buben und Mädchen Efe von einem städtischen Kinder Sandra Kainzinger aus Linz-Urfahr zwischen vier und sieben Jahren wuseln garten zu uns gekommen, weil er arbeitet seit 2011 erfolgreich mit geschäftig in ihrem lichtdurchfluteten nicht reden wollte“, erzählt Kainzinger. Therapiehunden im Heilpädagogischen Gruppenraum umher. Mittendrin: The Jetzt spräche der Vierjährige von Kindergarten. Mit Ende September hat rapiebegleithund Joey, der es sich auf Woche zu Woche mehr. Einen großen Joey seinen Dienst im Kindergarten dem Teppich in der Mitte des Raumes Anteil an diesem Erfolg habe Joey, angetreten. Joey begleitet sie vier Mal gemütlich gemacht hat. Jedes Kind will ist die Kindergartenpädagogin über pro Woche in den Kindergarten. „Auch dem schokobraunen Labrador Gutes zeugt. Der Hund habe dem Buben wenn ihn die Kinder gerne jeden Tag tun. Ein Mädchen fällt dem Hund freudig seine Hemmungen genommen, da hätten – am Mittwoch hat er seinen um den Hals und herzt ihn innig, ein daher habe Efe das B edürfnis ent freien Tag. Denn Pausen sind in seinem Bub eilt mit einer Bürste herbei, um wickelt, sich anderen m itzuteilen. Job sehr wichtig“, erklärt Kainzinger. das Tier zu striegeln. Der vierjährige Alle Kinder in Kainzingers Gruppe Einsatzort für Joey ist eine Gruppe von Efe läuft zur Spielzeugküche, er will für profitieren von Joeys A nwesenheit. sieben Kindern mit Beeinträchtigung. Joey kochen. „Füttern!“, sagt er und Kinder, Eltern und Pädagoginnen Kontakt mit dem Hund gibt es natür hält der Pädagogin die Töpfe hin. sind von Joeys Wirkung begeistert. lich immer nur unter Aufsicht und das Kind wählt selbst, wie nahe es dem Vierbeiner kommen möchte. Selbst wenn sie ihn nicht a nfassen wollen, die alleinige Anwesenheit von Joey wirkt. Der Hund motiviert die Kinder zu kom munizieren. „Kinder mit sprachlicher Beeinträchtigung treten oft eher mit dem Hund in Interaktion als mit uns Pädagoginnen oder anderen K indern“, sagt Kainzinger. Ein Fixpunkt im Hunde- Kindergartenalltag ist auch das gemein same Füttern von Joey. Dabei werde die Feinmotorik und die Konzentration trainiert, so Kainzinger. Und am Wichtigs ten: Der Umgang mit dem T herapiehund stärke auch das Selbstbewusstsein der Kinder. „Ein Kind, das immer eine Hand braucht, um im Raum herumzugehen, geht plötzlich alleine, nur weil es die Leine von Joey in der Hand hat.“ Foto: Caritas Caritas Mitarbeiterin Sandra Kainzinger und Therapiehund Joey bei der Arbeit. 14
Persönliche Assistenz Volles Vertrauen, helfende Hände Die Caritas Salzburg hilft Menschen Assistenz bedeutet für mich, dass ich mit Behinderungen persönliche ein unabhängiger Mensch sein kann AssistenInnen zu finden. Teresa Eisl und mein Leben so gestalte, wie ich hat so eine Freundin gefunden. möchte. Im Jahr 2018 begleiteten ins gesamt 32 AssistentInnen zwölf Auftrag „Kathinka und ich sind ein eingespieltes geberInnen mit unterschiedlichen Team. Wir vertrauen uns gegenseitig Behinderungen. Die Unterstützung und sind Freunde geworden“, sagt reicht von der Körperpflege und Hilfe Teresa Eisl. Kathinka van Zuilen ist beim An- und Auskleiden über hauswirt eine ihrer drei persönlichen Assisten schaftliche Tätigkeiten und B egleitung tInnen, die ihr im Alltag unterstützend bei Arztbesuchen und B ehördenwegen zur Seite stehen. Teresa Eisl, 25, nutzt bis zur Freizeitgestaltung. seit mehr als 10 Jahren einen Rollstuhl – und die helfenden Hände einer persönlichen Assistenz: „Persönliche 1.653 Menschen mit Behinderung Foto: A. Schuetz in betreutem Wohnen Theresa Eisl und Kathinka van Zuilen als perfekt 1.614 Werkstättenplätze eingespieltes Team für Menschen mit Behinderung 15.423 Betreuungsplätze für Menschen mit Behinderung Arbeit ohne Barrieren 3.894 MitarbeiterInnen für behinderte und p sychisch Mit Kompass zum Traumjob kranke Menschen Lukas Muther ist 18 Jahre alt und arbeitet seit einem Jahr in der Reha-Klinik Montafon – damit geht ein Traum in Erfüllung. Jeden Wochentag schlüpft Lukas in seine Reha-Klinik. Daraus wurde ein ein wir mit ihm ein zweiwöchiges Mobilitäts Arbeitskleidung, steckt sich sein Namen monatiges Praktikum und s chließlich training und seither fährt er selbst schild an und greift sich sein Werkzeug. eine feste Anstellung“, berichtet so ständig mit Bus und Bahn zum Arbeits Rund 20 Stunden arbeitet Lukas an Marina Zugg, Leiterin von Kompass. platz und wieder nach Hause.“ seinem integrativen Arbeitsplatz und „Da Lukas in Nüziders lebt, absolvierten Für Menschen mit Lernschwierig er macht das mit großer Begeisterung: keiten kann sich die Integration auf Lukas räumt die Außenanlagen auf, dem Arbeitsmarkt mitunter schwierig betreut die Teestation und die Bibliothek, gestalten. Mit dem Projekt Kompass putzt Tische und wird bald die Patienten soll den Jugendlichen eine Perspekti mappen zusammenstellen dürfen. ve geboten werden. Ziel des Projekts: die Vermittlung eines integrativen Unterstützt wird der junge Mann Arbeitsplatzes mit gleichwertigem neben der „Kompass“ Arbeits Gehalt. Neben der zweijährigen Quali assistentin S abrina Berchtel auch von fizierung, die sich vorrangig an Schul einem internen Mentor. Im Rahmen abgänger richtet, bietet die Initiative des Caritas-Qualifizierungsprojektes auch die direkte Unterstützung bei der Kompass für Schulabgänger mit Beein Arbeitssuche und am Arbeitsplatz. trächtigung wurde Lukas optimal auf seine künftige Arbeit vorbereitet: „Da für Lukas immer klar war, dass er im Foto: Caritas Gesundheitsbereich arbeiten m öchte, waren wir sehr dankbar über die Mög Lukas fand einen Arbeits lichkeit eines Schnuppertages in der platz in einer Klinik. 15
Kinder und Jugendliche
Zukunftsperspektiven Hilfe finden, Stärken entfalten Hilfe in Erziehungsfragen, Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungs platz, einem Kindergarten oder einem Zufluchtsort oder einfach jemanden zum Reden: Das Angebot der Caritas für Kinder und Jugendliche reicht von Bildung und Betreuung bis zu B egleitung und Therapie und bietet Raum zum Durchatmen und Wachsen. Wir unter stützen Kinder und Jugendliche in der Ausbildung, helfen ihnen bei der Job suche und bieten ihnen Beschäftigung. In den Caritas Kindereinrichtungen wird jedes Kind in seiner Einzigartigkeit ange nommen. Ziel ist es, individuell auf die Kinder einzugehen und die Arbeit an ihren Bedürfnissen zu orientieren. Sie sollen ihre Stärken entfalten können und in einem harmonischen Miteinander die Welt kennenlernen können. Jugendliche, die ihr Zuhause verlieren oder dieses aus verschiedensten Gründen v erlassen müssen, finden in Häusern der Caritas Unterschlupf und ein offenes Ohr. Nicht allen Eltern ist es möglich, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. Wenn Mama und Papa b erufstätig sind, wenn zu viel Wirbel daheim ein konzentriertes Arbeiten unmög lich macht, wenn das sprachliche Verständnis fehlt, um Lerninhalte zu begreifen, dann finden die Kinder Hilfe im Caritas Lerncafé. Hier bekommen sie kostenlosen Nachhilfeunterricht und Hilfe bei den Hausaufgaben. Nicht zuletzt gibt es in ganz Österreich umfangreiche Angebote für junge Men schen, sich für andere einzusetzen und sich sozial zu engagieren. Sei es in der Jugendorganisation youngCaritas oder in österreichweiten Aktionen wie die 72h ohne Kompromiss – gemeinsam bewirken die jungen UnterstützerInnen Wunder. Foto: Wildbild 17
Sprachenvielfalt im Kindergarten Frühförderung. 15 von 22 Kindern sprachen kein Deutsch, als sie in die Gruppe von Romana Lettner kamen. Geredet wird mit Händen und Füßen – und es klappt. Auf dem Tisch liegen Stempelformen fällt das Wort nicht ein, doch sie lässt und Plastilin in allen erdenklichen sich davon nicht abhalten. Sie steht auf, Farben. Rundherum sitzen fünf Kinder breitet die Arme weit aus, die Augen und eine junge Frau mit Kurzhaarschnitt. nach oben gerichtet und lacht. Für einen Sie ist ganz dem Mädchen neben sich kurzen Moment ist sie ein Schmetterling. zugewandt und hält immer wieder eine der Stempelformen hoch. „Was ist Kinder aus 16 Nationen das?“, fragt sie. „Ein Hund!“, ruft das Den Kindergarten in der Linzer die für die Sprachförderung angestellt Mädchen. Lathumika, die aus Sri Lanka Pillweinstraße besuchen Kinder aus wurde, unterstützte die Kinder zusätz kommt, strahlt übers ganze Gesicht. 16 Nationen. Sie kommen aus Litauen, lich. Und nach zwei Wochen verstanden Romana Lettner hält weitere Formen Ungarn, Kroatien – und auch aus Öster die Kinder alles, was Romana Lettner hoch. „Fisch! Stern! Dicke Katze!“ Die reich. Als Romana Lettner die Gruppe sagte. Nach wiederum einigen Wochen Kindergartenpädagogin lacht. Die Katze übernahm, sprachen die meisten K inder kamen von ihnen die ersten Worte auf auf dem Stempel ist tatsächlich ziemlich kein Wort Deutsch – eine große Heraus Deutsch. „Das ist dann wirklich schön, rundlich. Sie greift nach der nächsten forderung. Die Kommunikation lief wenn sie zu reden beginnen“, meint Form. „Butterfly!“, ruft Lathumika. „Und daher – wie beim Schmetterling – mit sie. „Und du weißt, alles, was sie an auf Deutsch?“, fragt Romana. Lathumika Händen und Füßen. Eine Pädagogin, Deutsch gelernt haben, ist wegen dir.“ Jugend hilft 72 Stunden ohne Kompromiss 4.000 Jugendliche setzten bei Über den Tellerrand schauen, Ärmel für einen sozialen Zweck ein. So entwarfen Österreichs größter Jugend hochkrempeln, sich für andere ein Jugendliche in Wien Aktivierungsboxen für sozialaktion starkes Zeichen für setzen: Über 4.000 Jugendliche waren Menschen mit Demenz oder verwandelten Solidarität und Zusammenhalt. von 17. bis 20. Oktober 72 Stunden in Pfaffing gemeinsam mit beeinträchtigten lang BotschafterInnen für Solidarität Menschen einen Raum in eine g emütliche und Nächstenliebe. Mit dem neunten Wohlfühloase mit Arbeitsbereich und Durchgang von Österreichs größter erlebten dabei Inklusion und Gemein Jugendsozialaktion, organisiert von schaft. In Klagenfurt sammelten Jugend der Katholischen Jugend Österreich in liche haltbare Lebensmittel und Hygiene Zusammenarbeit mit youngCaritas und artikel für eine Tagesstätte für obdachlose Hitradio Ö3, bewiesen junge Menschen Menschen. Bei einem Projekt in Innsbruck einmal mehr, dass soziales E ngagement unterstützten die Jugendlichen eine Spaß macht, sie gemeinsam Großartiges Winternotschlafstelle und in Rosenau revi bewegen, kompromisslos anpacken talisierten Jugendliche einen ungenutzten Foto: Kath. Jugend Salzburg und Realität gestalten können. Unter Park. „Junge Menschen in ganz Österreich dem Motto „Challenge your Limits“ haben gezeigt, dass soziales E ngagement setzten sich die TeilnehmerInnen in auch Spaß machen kann. Mein h erzliches rund 300 Projekten in ganz Österreich Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und an all jene, die Ende Oktober waren den Jugendlichen diesen Einsatz und Jugendliche in ganz Österreich Dienst am Nächsten ermöglicht haben“, 72 Stunden im Einsatz. so Caritas Präsident Michael Landau. 18
Kinder und Jugendliche 2018 Integration „Danke, dass Sie mit mir gelernt haben!“ In den Lerncafés der Caritas werden Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 15 Jahren beim Lernen, bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung für Schularbeiten unterstützt. Erkan ist eines dieser Kinder. Es war Anfang Dezember als Erkan SchülerInnen – die meisten davon mit mit einem breiten Grinsen ins Lerncafé Migrationshintergrund – konnten die kommt, um stolz zu berichten: ein „Sehr Schulstufe erfolgreich abschließen. gut“ auf die Englisch-Schularbeit und Neben der Lernhilfe bei den Haus ein „Gut“ auf die Deutsch-Schularbeit. aufgaben sowie der Vorbereitung auf „Danke, dass Sie immer mit mir gelernt Schularbeiten und Tests stehen die Stär Foto: Caritas haben“, sagt Erkan zu den Mitarbeite kung der Deutschkenntnisse sowie der rInnen, die mit ihm für diese Prüfungen Lesekompetenz und das Vermitteln von gelernt hatten. „Ich will jetzt oft kommen Freude am Lernen im Fokus der Caritas und brav sein.“ Erkan ist 11 Jahre alt, Lerncafés. Darüber hinaus erfahren Kin In Romana Lettners hat türkische Wurzeln und kommt seit der und Jugendliche Hilfestellung in ihrer Gruppe kommt der Anfang 2016 zwei Tage pro Woche Persönlichkeitsentwicklung und lernen Spaß nie zu kurz. ins Lerncafé. Der aufgeweckte Junge den wertschätzenden Umgang mit unter besucht die erste Klasse einer NMS. schiedlichen Kulturen und Religionen. Er hat einen großen Bewegungsdrang und sehr viel Energie. Oft kämpft Erkan mit starken Konzentrations- und Freiwillige helfen bei den Hausaufgaben. Motivationsschwierigkeiten. Im Lern café braucht er meistens Einzelbetreu ung, da er sonst sehr schnell frustriert ist und aufgibt. Dank der Geduld und des Einfühlungsvermögens der Mitar beiterInnen und der Freiwilligen hatte Erkan schließlich Erfolg in der Schule. Lernhilfe in 54 Lerncafés Erkan ist eines von 2.100 Kindern und Foto: Ch. Dusek Jugendlichen, die im Jahr 2018 öster reichweit in 54 Lerncafés auf dem Weg zu einem positiven Schulabschluss unterstützt werden. 98 Prozent der 100.024 Kinder 3.021 Einheiten 54 Familienberatungsstellen und Jugendliche Bildungsmaßnahmen in ganz Österreich erreicht die youngCaritas und Workshops der YoungCaritas zu Hunger, Armut, Fremdsein, 440 Kinderbetreuungs 756 Aktionen, interkulturelle Vielfalt einrichtungen Projekte und Events bieten österreichweit Platz für der youngCaritas 390 FamilienhelferInnen 22.900 Kinder leisten insgesamt 2.397 Jugendliche 225.270 Einsatzstunden engagieren sich im actionPool, dem Freiwilligen-Pool der youngCaritas 2.862 Familien werden in Krisen von der Familienhilfe unterstützt 19
Katastrophen und Krisen
Auslandseinsätze Weltweite Überlebenshilfe Katastrophenhilfe ist oft ein Wettlauf mit der Zeit. Rasche und bedarfsorien tierte Versorgung von Menschen, die durch Wirbelstürme oder Erdbeben alles verloren haben oder zwischen den Fronten versuchen, ihre Familie Tag für Tag über die Runden zu b ringen, ermöglicht Überleben. Es geht darum, Lebensmittel, Trinkwasser oder Zelte möglichst rasch in die Krisenregion zu bringen. Aktuelle humanitäre Kata strophen im Kontext von K onflikten und Flucht zeigen uns aber auch deutlich, dass akute Not- und Über lebenshilfe über einen langen Zeitraum und vor allem unter s chwierigsten Umständen geleistet werden muss. Durch ihr internationales Netz kann die Caritas im Notfall sofort helfen. Rund um den Globus leisten lokale Caritas HelferInnen kompetente Soforthilfe. Möglich ist dies unter anderem auch durch die bestehenden pfarrlichen Strukturen, über die Hilfe im d irekten Austausch mit den Betroffenen g eleistet werden kann. Diese ermöglichen, auch vor, während und nach Katastrophen oder Konflikten für die M enschen da zu sein. Darüber hinaus kann die Caritas auch dann noch h elfen, wenn andere Hilfsorganisationen ihre Arbeit bereits einstellen mussten. Auf den folgenden Seiten berichten Caritas HelferInnen über die vielfältigen Herausforderungen. Die Problemlagen, vor denen die Humanitäre Hilfe und damit auch die Caritas stehen, sind so groß wie nie zuvor, doch mit Ihrer großartigen Unterstützung konnten wir im Jahr 2018 vielen Menschen beistehen. Foto: P. Wiggers 21
Foto: Caritas India Beistand für Hochwasser- Opfer in Indien Indien. Der südindische Bundesstaat Kerala wurde im August 2018 von der schlimmsten Flut seit 100 Jahren heimgesucht. Die Caritas leistete vor Ort Katastrophenhilfe. Die Menschen in Südindien sind an Rund 23 Millionen Menschen waren sodass in den Monaten nach der schweren Monsun-Regen und d essen unmittelbar vom Hochwasser betroffen. Katastrophe nichts angebaut w erden schlimme Folgen gewöhnt. Doch die konnte. Um die Lebensgrundlagen Flut im August des Vorjahres war Lebensmittel und Hygieneartikel der Menschen wiederherzustellen, besonders verheerend: Hunderte Durch beschädigte Toiletten und unterstützt die Caritas die Arbeit der Menschen ertranken oder kamen das stehende Wasser war die Gefahr lokalen Organisation mit 30.000 Euro. bei E rdrutschen ums Leben. Eine von Krankheiten besonders hoch. Million Menschen musste in Notunter Dem Ausbruch von Krankheiten und Präventive Maßnahmen künften untergebracht und insgesamt Epidemien vorzubeugen, war eine Während der Monsunzeit zwischen bis zu 3,7 Millionen Menschen in besondere Herausforderung in der Not Juni und September kommt es in der Camps versorgt w erden. Die am hilfe. In 24 Diözesen im Bundesstaat Region regelmäßig zu Überschwem stärksten betroffenen Regionen sind Kerala half die Caritas mit Wasser, mungen. Daher ist die Caritas seit Idukki, Wayanad, Pathanamthitta, Lebensmitteln und Hygieneartikeln, Jahren mit Hilfsprojekten vor Ort. Und Alleppey, Palakkad, Thrissur, sowie mit Kleidung. Besonders für die die umgesetzten Katastrophenvorsorge Ernakulam und Malappuram. ärmsten Bevölkerungsschichten waren programme zeigen positive Wirkung: diese Lebensmittel überlebenswichtig, Die Zahl der Menschen, die bei den Kerala ist mit einer Fläche von rund da viele in den Fluten auch ihre Vor Katastrophen ihr Leben verlieren, hat 39.000 km2 nicht ganz halb so groß räte verloren hatten. D arüber hinaus sich im vergangenen Jahrzehnt erheb wie Österreich, hat aber m indestens wurden durch die Wassermassen land lich reduziert. Die materiellen S chäden 37 Millionen EinwohnerInnen. wirtschaftliche Nutzflächen vernichtet, bleiben jedoch weiterhin hoch. 22
Katastrophen und Krisen 2018 Helfer verteilten Lebensmittel, Trinkwasser und Hygieneartikel. Indonesien Nothilfe nach dem Tsunami Bei dem Tsunami am 28. September 2018 sind 2.100 Menschen ums Leben gekommen, 200.000 Menschen waren auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 46.000 Kinder und 14.000 alte Menschen. Die Hilfe läuft bis heute. „Unser Zuhause ist nun Sperrzone, es angeboten, um besser mit dem Stress wird nie mehr bewohnbar sein“, erzählt durch die Katastrophe umgehen zu die 40-jährige Ida aus der Umgebung können. Insgesamt hat die Caritas Öster von Palu. „Nun starten wir wieder von reich bisher 170.000 Euro zur Verfügung Null.“ Wie Ida leben 124.000 Menschen, gestellt und dadurch 4.400 Menschen die ihr Obdach verloren haben, nach wie mit dem Nötigsten versorgen können. vor in einem von etwa 900 inoffiziellen Flüchtlingscamps in Zelten. Monate nach dem Tsunami brauchen die Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Kinder und alte Menschen waren Unterstützung beim Wiederaufbau der nach dem Tsunami besonders auf Infrastruktur sowie der lokalen Märkte. Hilfe angewiesen. Akuthilfe und Vorbeugung Unmittelbar nach der Katastrophe leistete die Caritas Nothilfe: Rasch wurden Hilfsgüter verteilt und V erletzte medizinisch versorgt. Gemeinsam mit Foto: Caritas Internationalis den Partnerorganisationen wurden Nahrungsmittel, Wassertanks mit inte grierten Filtern, Hygieneartikel, Planen und Decken verteilt. Außerdem konnten sichere Räume für Kinder zur Verfügung gestellt werden. Dort konnten sich die Kinder von den Schrecken erholen und Familien entlastet werden. Um den Aus bruch von Krankheiten zu unterbinden, führten HelferInnen Hygienetrainings durch. Die indonesische Caritas hat nach den ersten Verteilungen ein 6-monatiges Programm für 10.000 betroffene Men schen in den Regionen Palu, Sigi und Donggala gestartet. Besonders für Mütter und Betreuungspersonen von K indern werden psychosoziale Aktivitäten Foto: Caritas Internationalis Lokale Partnerorganisationen verteilen Hilfspakete. 23
Zukunft ohne Hunger
Ernährung Leben retten, Hoffnung geben Armut in den ärmsten Ländern der Welt bedeutet, dass der Ertrag des eigenen Feldes nicht ausreicht, um die Familie zu ernähren. Mit Ihrer monatlichen Unter stützung leistet die Caritas überlebens notwendige Hilfe gegen den Hunger. Oft kann mit geringen Mitteln wirksam geholfen werden kann. In der Nothilfe werden Menschen so rasch wie möglich mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln versorgt. Unterernährte Kinder und alte Menschen bekommen Zusatznahrung, damit ihre geschwächten Körper besser gegen Krankheiten gewappnet sind. Gleichzeitig arbeitet die Caritas mit Ihrer Unterstützung in derzeit 50 Projekten an der langfristigen Bekämpfung des Hungers. Kleinbäuerinnen und -bauern erhalten Saatgut, Geräte und N utztiere und werden in Anbaumethoden, zu Lagerung und Vermarktung geschult. Gute Ernte, bessere Bildung „Mein Obst und Gemüse wächst sehr gut!“, sagt Stephanie Ndekatubane stolz und blickt über ihre Plantage. Die 51-jährige Kleinbäuerin konnte nicht zur Schule gehen und hatte nur ein kleines Stück Land. Vor zwei Jahren hat sie an einer Schulung der Caritas teilgenommen und gelernt, wie sie ihren Ernteertrag steigern kann. Sie wurde Mitglied in einem Sparverein und kann durch den Verkauf der Produkte ihre Kinder zur Schule s chicken, erzählt Stephanie. „Bildung ist am w ichtigsten. Und dass ich weiß, wie ich mit den vorhandenen Mitteln meine F amilie ernähren kann.” Seit einigen Monaten gibt Stephanie ihr Wissen an andere Kleinbäuerinnen weiter. „Wir F rauen müssen zusammenhalten und unser Schicksal selbst in die Hand nehmen.” www.caritas.at/hunger Foto: J. Weismann 25
Hilfe für Kinder in Not
Perspektiven Kindern Halt und Hoffnung schenken Mit knurrendem Magen zur S chule zu gehen, im Winter mit dicken Pullovern in der ungeheizten Wohnung zu spielen oder bei Kerzenlicht die Hausaufgaben machen zu müssen – so fühlt sich Armut für Kinder an. Kinder, die oft in einfachen Hütten, ohne Wasser, Stromanschluss oder Sanitäreinrichtungen leben. Armut macht nicht glücklich. Nirgendwo. Und trotzdem: Kinder haben die unglaubliche Kraft, auch unter schwie rigsten Bedingungen ihren Mut und ihre Zuversicht zu bewahren. Ihre Widerstandskraft ist unglaublich, sie geben nicht auf. Selbst wenn sie jeden Tag vor Kälte zittern, der Magen vor Hunger schmerzt oder sie wegen Schüssen zusammenzucken. Selbst unter widrigsten äußeren Umständen können sie spielen, lernen und nach vorne schauen. Zwischen Armut, Hunger und Gewalt können Kinder ihre Lebensfreude, ihre Leichtigkeit und ihr Lachen bewahren. Überall. Mit Ihrer Unterstützung geben wir Kindern in den ärmsten R egionen der Welt das, was sie am dringendsten brauchen: ein sicheres Zuhause, liebevolle Betreuung, Bildung und genügend zu essen. Mit Ihrer Hilfe können wir Kindern in Not Halt und Hoffnung schenken. www.caritas.at/kinder Foto: J. Weismann 27
Hilfe für Kinder in Not 2018 Die ganze Zukunft in jedem einzelnen Kind Interview. Wenn es um die Hilfe für Kinder in Not und deren Rechte geht, weiß niemand besser Bescheid, als Birgit Ertl. Die 49-Jährige spricht darüber, warum sie sich für Kinder weltweit einsetzt, deren erstaunliche Widerstandskraft und darüber, wie eine einfache Fahrkarte ein Leben verändern kann. Trotz Kinderrechten gehen weltweit kleine Dinge, die einzelnen Kindern, Was motiviert dich persönlich, mehr als 260 Millionen Kinder nicht Hoffnung geben und Zukunft ermögli dich für Kinder in Not einzusetzen? zur Schule. Wie kann das sein? chen. In Gegenden wie der Ukraine geht Jedes Kind, dem wir in die Augen Das ist ein Skandal! Da reden wir haupt es darum, geflüchteten Kindern, für die schauen, hat so großes Potenzial in sächlich von Ländern, die infrastrukturell es überhaupt keine Angebote gibt, ein sich. Wenn man Kinder ernst nimmt, schwach sind, massives Bevölkerungs kindgerechtes Aufwachsen zu ermögli sie frägt, was möchtest du einmal wachstum haben, also von Megastädten chen. Diese Kinder brauchen jemanden, werden, da findet sich die ganze und Slums, wo es keine Schulen gibt. mit dem sie über ihre Ä ngste reden Zukunft in jedem einzelnen Kind. Zum Aber auch in Schwellenländern steigt können. Jemanden, der in die F amilie Glück habe ich die Möglichkeit, die die Zahl der Kinder, die nicht zur Schule kommt, und darüber redet, ob man Entwicklung von einzelnen Kindern gehen. In Ländern, wo Krieg herrscht, jemals wieder nachhause zurückkehren, mitzuverfolgen. Für diese K inder hat wo Mädchen diskriminiert werden, gehen wieder im eigenen Bett schlafen kann. sich durch unsere Arbeit die Zukunfts SchülerInnen oft erst mit zehn, dreizehn Diese Unterstützung nimmt Angst und perspektive verändert. Dieses Potenzial, Jahren zur Schule. In unserer Arbeit zeigt den Kindern, dass es jemanden das in jedem Kind steckt, ein b isschen schauen wir ganz besonders auf Kinder gibt, der mich mag, wie ich bin, auch aufmachen zu können – diese Mög aus Minderheiten, auf Mädchen und wenn ich jetzt gerade ganz schwach bin. lichkeit zu haben, ist genial! Füchtlingskinder. Diese Kinder sollen irgendwann dazu beitragen, eine solida rische Gesellschaft zu formen. Wenn sie gelernt haben, kritisch zu denken, dann haben sie auch die Möglichkeit, ihren Beitrag zu leisten. Wenn sie von Bildung ausgeschlossen werden, können sie auch nicht ihre Stimme erheben und ihre demokratischen Rechte wahrnehmen. Um Demokratien zu stärken, müssen Kinder in die Schule gehen können. Wie wird Kindern Halt und Hoffnung gegeben? Manchmal braucht es nur ein Essen in der Schule, damit die Kinder in die Schule gehen können. Oder um ein Paar Birgit Ertl arbeitet seit Foto: Caritas 25 Jahren bei der Caritas Winterschuhe, die es dem z weiten von Österreich und leitet drei Geschwistern ermöglicht, im Winter heute das Kinder- und in die Schule zu gehen. Das sind viele Jugendprogramm. 28
Kinder sollen lernen und altersgemäß aufwachsen können. Foto: Caritas Zufluchtsorte Geborgenheit im Kinderzentrum In Kinderzentren weltweit erhalten sicher fühlen können. PädagogInnen, Kinder Hilfe beim Lernen, warme Mahl- SozialarbeiterInnen und PsychologInnen zeiten und liebevolle Betreuung. Hier geben den Kindern Geborgenheit. In können sie traumatische E rlebnisse weltweit mehr als 70 Kinderzentren finden verarbeiten und einfach Kind sein – über 10.000 Kinder Hilfe beim L ernen so auch Ilya aus der Ukraine. und bekommen warme Mahlzeiten. Beim gemeinsamen Spielen können die Ganz in Gedanken versunken drückt Kinder wieder unbeschwert Kind sein. der 12-jährige Ilya den Tonklumpen in Form. Angenehm kühl und feucht spürt 139 Projekte für er die Masse zwischen seinen Fingern. Kinder in Not Das Arbeiten mit Ton hilft, es löst innere in 30 Ländern Blockaden und aktiviert Selbstheilungs kräfte. Denn zwischen Explosionen, Beim Arbeiten mit Ton verarbeiten Schüssen und Minen aufzuwachsen, Kinder ihre Traumata. hat seelische Spuren hinterlassen: Ilya hat kaum noch gesprochen, Stress und Angst ließen ihn auf einem Auge fast erblinden. Hier im Kinderzentrum in der Ostukraine, wo er verpflegt wird und lernen kann, bekommt er Zeit, seine Erlebnisse zu erzählen und gemeinsam mit den BetreuerInnen zu verarbeiten. Die Geschichten zu Ilyas Skulpturen werden immer fröhlicher, seine B ilder immer bunter und er selbst immer mutiger. Jetzt kann er langsam wieder von einer guten Zukunft träumen – Foto: J. Weismann vom Eishockeyspielen und davon, später einmal Detektiv zu werden. Caritas Kinderzentren sind während und nach Kriegen oder Katastrophen oft die einzigen Plätze, an denen sich Kinder 29
Öffentliche Hand 2018 Elf Länder, eine Vision: Create Common Home Caritas Netzwerk. Das Projekt MIND schafft Aufmerksamkeit für Migration und Entwicklungszusammenarbeit. Jugendliche leisten dabei ihren Beitrag. Migration ist seit jeher Teil der österreichi gemeinsam mit ihren Partnern Aufmerk In Buddy groups, Workshops und schen Geschichte. Etwa 15 Prozent der samkeit auf Entwicklungszusammen in sogenannten actionPools bekom Wohnbevölkerung in Österreich haben arbeit und das Wissen um nachhaltige men Jugendliche Einblick in die eine ausländische Staatsangehörigkeit. Entwicklung lenken. Dafür werden Orte Lebensrealität von Menschen mit Gleichzeitig leben heute Millionen Öster der Begegnung geschaffen, in denen Fluchthintergrund, erleben, was sozi reicherInnen im Ausland. Hier wie da Menschen die Möglichkeit haben, ale Aktivitäten bewirken können und leisten Migrantinnen und Migranten die komplexen Zusammenhänge von werden dann als BrückenbauerInnen wichtige Beiträge für die gesellschaftli Migration und nachhaltiger Entwicklung in unserer Gesellschaft wirksam. che Entwicklung in ihrer alten und ihrer greifbar zu erleben und zu verstehen. neuen Heimat – genau darauf will das Der actionPool „Create Common europaweite Projekt MIND hinweisen. Jugendliche als BrückenbauerInnen Home“ der youngCaritas der Diözese Besonders Jugendliche wirken im MIND Eisenstadt richtet sich an Jugendliche MIND (Migration. INterconnectedness. Projekt als wichtige MultiplikatorInnen: zwischen 16 und 24 Jahren mit und Development.) ist ein Projekt, das Die youngCaritas in Kärnten, Wien und ohne Fluchthintergrund, die Interesse von zwölf Caritas Organisationen in NÖ Ost, dem Burgenland und Vorarl daran haben, sich im Bereich Migration, elf EUMitgliedsstaaten umgesetzt berg sowie das Welthaus der Diözese Integration und Flüchtlingshilfe zu enga wird. Finanziert durch die Europäische Innsbruck bilden die österreichische gieren. Bei KickoffVeranstaltungen, Kommission will die Caritas Österreich Jugendkomponente des MIND Projekts. Workshops und Tagen der offenen Tür in Flüchtlingsunterkünften können sich die Jugendlichen austauschen, erste Erfahrungen sammeln, sich für freiwillige Tätigkeiten anmelden und neue, eigene Aktionen planen. Informationen zu MIND: www.caritas.at/mind Gefördert durch die Europäische Union Foto: Caritas Jugendliche im actionPool wollen sich freiwillig engagieren. 30
Menschenrechte Derartu kämpft für ihr Recht Im Kampf gegen Genitalverstümmelung erhält die 13-jährige Derartu Hilfe in einem Sensibilisierungsprojekt der Caritas – und von ihrer Mutter. Derartu ist stolz auf ihre Mutter. Dank seelische Folgen und bringt Mädchen ihrer Mutter kann die 13-Jährige nach in Lebensgefahr. Weltweit sind mehr als wie vor zur Schule gehen – genauso wie 200 Millionen Mädchen und Frauen von ihre vier Geschwister. In ihrem Dorf Tute Genitalverstümmelung betroffen – die Koremete, im Süden Äthiopiens, ist das meisten von ihnen leben in Afrika und nicht selbstverständlich. Auch weil viele im Mittleren Osten. Mit einer Beschnei Mädchen in Derartus Alter bereits ver dungsrate von 65 Prozent gehört heiratet werden. Die junge Frau ist aber Äthiopien zu den Ländern, in denen die noch aus einem anderen Grund stolz weibliche Genitalverstümmelung weltweit Foto: Caritas auf ihre Mutter: Gegen alle Traditionen am weitesten verbreitet ist. Zusammen und gesellschaftliche Konventionen hat mit lokalen Projektpartnern und der öster sie verhindert, dass ihre Töchter so früh reichischen Entwicklungszusammenarbeit heiraten müssen und sie vor der grau hat die Caritas in den Diözesen Meki und samen Genitalverstümmelung bewahrt. Awassa das Projekt „Sekayen Atabizut – Frauen werden im Kampf Doch Derartu kann sich nicht nur auf Lassen Sie mich nicht leiden“ ins Leben gegen Genitalverstümmelung eine starke Mutter verlassen. Im Gender gerufen, um Familien und Gemeinden unterstützt. Club an ihrer Schule hat sie gelernt, über die negativen Folgen der weiblichen dass jede Frau unabhängig von Alter, Genitalverstümmelung zu informieren Kultur, religiösem oder sozioökonomi und diese zu befähigen, eine aktive Rolle schem Status Rechte hat. Das Recht, im Kampf gegen Genitalverstümmelung in der Opfer beraten und behandelt die eigene Meinung vertreten und ihr einzunehmen. Die Caritas fördert den werden wie auch medizinisches Leben selbst bestimmen zu dürfen. Dialog in den Dörfern, damit unterschied Personal ausgebildet wird. Im Dorf Tute liche Gesellschaftsgruppen sensibilisiert Koremtu schließen sich immer mehr Gemeinsam gegen weibliche werden. Dabei werden auch jene F rauen Mädchen zusammen und erheben ihre Genitalverstümmelung eingebunden, die Beschneidungen Stimmen. MitarbeiterInnen des Projekts Weibliche Genitalverstümmelung hat durchführen. Zusätzlich unterstützt die „Sekayen Atabizut“ stehen Derartu, den lebenslange gesundheitliche und Caritas auch eine Mutter-Kind-Klinik, Mädchen und ihren Familien zur Seite. 1.472.000 Euro 1.543.700 Euro Die Landesregierungen Förderungen der Austrian an EU Förderungen fließen 2018 von Kärnten, Oberösterreich, Development Agency (ADA) gehen in Projekte in Indien, Armenien, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und 2018 nach Albanien, Armenien, Bangladesch, Burkina Faso, Wien zählen zu den Förderern der Äthiopien, Bosnien, Burkina Faso, Indonesien, DR Kongo, Libanon, Caritas Auslandshilfe. DR Kongo, Kenia, Österreich, Mongolei, Myanmar, Nepal, Pakistan und Ukraine. Pakistan, Philippinen. Länderüber greifende EU-finanzierte Projekte werden mit Partnern aus europäischen Ländern und asiatischen Ländern durchgeführt. 31
Sie können auch lesen