Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen

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Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Schwerpunkt

         Techno-
         logie-
         Transfer

 Wirtschafts-
 standort
 Aachen Nr. 37, 10/2012
 Der Fachbereich Wirtschaftsförderung/
 Europäische Angelegenheiten
 informiert

GenderMed AC
SWITCH „reloaded“
Newcomerservice
www.aachen.de
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Inhalt

                                                MiniMax
                                                Aachener Unternehmen im Portrait – von XS bis XXL. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Seite 4

                                                Kurz notiert
                                                Tipps, Termine, Neuigkeiten – kurz und bündig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Seite 8

                                                Schwerpunkt
                                                Technologietransfer –
S. 04                                           Wissenschaft trifft Wirtschaft trifft Wissenschaft trifft Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10

                                                3 T – HighTEXtiles aus Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12

                                                TTC: Technologietransfer mal anders – grenzüberschreitende Innovation. . . . . . . . . Seite 13

                                                Innovationen Wettbewerbsfaktor Nr. 1 in der Region Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16

                                                Rückblick: Technologietransfer-Veranstaltung in der FH Aachen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17

S. 10                                           Von Aachen in die Welt – Technologietransfer International . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18

                                                Campus RoadShow. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 21

                                                Mixed Zone
                                                EUniverCities – Kooperationsstrukturen zwischen Städten und Hochschulen . . . . Seite 22

                                                Preisgekrönt – NRW INVEST AWARD für Aachener Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23

S. 13                                           GenderMed AC – Innovative Unternehmen
                                                in der Gesundheitsregion Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24

                                                SWITCH ‚reloaded‘ – ein erfolgreiches Projekt wird fortgesetzt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25

                                                Albert Heijn to go in Aachen eröffnet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25

                                                2. Deutsch-Türkischer Wirtschaftstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26

                                                Rubrik Gewerbeimmobilien-Angebote. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27
S. 22
                                                Newcomer-Service erfolgreich gestartet/Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28

                                                „Die Träume von gestern sind die Hoffnungen
                                                von heute und die Realität von morgen.“
                                                 (Robert Hutchins Goddard, amerik. Physiker und Raketeningenieur)

2 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,

                                      „Vorsprung durch Technik“ – so lautet ein bekannter Wer-
                                      bespruch einer ebenso bekannten deutschen Automarke.
                                      Inwieweit ein Vorteil durch Technologie auch für eine Stadt
                                      wie Aachen entscheidend sein kann, werden wir in dieser
                                      Ausgabe beleuchten, denn wir haben diese Ausgabe unserer
                                      Broschüre dem Thema Technologietransfer, dem Austausch
                                      zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, gewidmet.

                                      Im Leitartikel (S. 10) betrachten wir bereits Möglichkeiten
                                      und Ziele des Technologietransfers im Allgemeinen. In unse-
                                      rer Rubrik „MiniMax – Unternehmen aus Aachen von XS bis
                                      XXL“ stellen wir Ihnen diesmal die Experten für Thermo-
prozesstechnik von wsp und den Reifenspezialisten und jüngsten DAX-Aufsteiger Continental vor.
Beiden Firmen ist trotz der unterschiedlichen Größe eines gemeinsam: beide haben Technologien
entwickelt, die sich weltweit durchgesetzt haben (S. 4 – 7).

Eine Informationsveranstaltung in der Fachhochschule Aachen machte anhand von Beispielen
deutlich, wie Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Praxis und in der
Region Aachen funktionieren kann (S. 17). Wie die intensive Zusammenarbeit mit dem Institut für
Textiltechnik Aachen ITA dem Unternehmen ‚3 T‘ ermöglicht, ein umfangreiches Serviceangebot
anzubieten, schildern wir auf S. 12. Im Artikel über das Projekt TTC „Top Technologie Cluster“
berichten wir, wie Unternehmen aus der Euregio Maas-Rhein grenzüberschreitende Innovation
leben (S. 13).

Wir informieren Sie, wie Technologietransfer im Technologiezentrum Aachen funktioniert und die
AGIT als Drehscheibe für Innovatoren aktiv ist (S. 16). Auch die internationalen Aktivitäten des
städtischen Fachbereichs Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten in der Türkei und
China sind stark von einem großen Interesse am Technologietransfer geprägt (S. 18). Und um der
den RWTH-Campus national und international noch bekannter zu machen, wird demnächst eine
RoadShow durch 10 Städte erfolgen (S. 20).

Weitere Berichte befassen sich mit dem kürzlich bewilligten EU-Projekt ‚EUniverCities‘ (S. 22), dem
Fortgang des erfolgreichen Projektes SWITCH (S. 25), der Förderung der Zukunftsfähigkeit von
Unternehmen in der Pflege- und Gesundheitswirtschaft im Projekt ‚GenderMed‘ (S. 24) sowie dem
2. Deutsch-Türkischen Wirtschaftstag (S. 26) und weiteren interessanten Themen.

Wer Zukunftsfragen rechtzeitig beantwortet, wer den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirt-
schaft vorantreibt, der forciert auch seine eigene Weiterentwicklung. Mit dieser neuen Ausgabe
des Wirtschaftsstandort Aachen möchten wir hierzu einen Beitrag leisten.

Ihr Dieter M. Begaß
Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung/
Europäische Angelegenheiten

                                                                                        Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 3
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Bei „Minimax“ stellen wir Ihnen kleinere und größere Aachener Unterneh-
Mini                          men vor, die durch innovative Ideen, besondere Konzepte, pragmatische
Max                           Strukturen oder auch durch große Tradition in der Kaiserstadt von beson-
                              derer Bedeutung sind oder aber auf dem Weg dorthin.

                              WSP GmbH
                              Heiße Ware am laufenden Band
                              WSP – dieses Kürzel steht für Wärme-, Strömungs- und          einer Entfettungs-, Glüh- und Beizlinie für die Behandlung
                              Prozesstechnik und bildet den Unternehmensnamen für           von Bändern aus Kupfer mit einem Auftragsvolumen von 7,5
                              einen „Hidden Champion“ aus Aachen im Bereich des             Millionen Euro erteilt hatte, konnte im März d. J. mit dem
                              Anlagenbaus. Mit Firmensitz „An der Glashütte“ produziert     ebenfalls chinesischen Unternehmen Henan QuanShun Cop-
                              WSP Bandanlagen für die Thermoprozesstechnik der Kupfer-,     per ein weitere Kunde im Reich der Mitte gewonnen werden.
                              Stahl- und Aluminiumverarbeitung sowie innovative und
                              technisch ausgereifte Anlagen zur Glasveredelung.             Nach einem erfolgreichen Generationenwechsel hat der Sohn
                                                                                            des Firmengründers, Dr.-Ing. Thomas Kramer, die erfolgrei-
                              Gegründet im Jahr 1989 von Prof. Dr.-Ing. Carl Kramer, hat    che Firmengeschichte fortgesetzt. Hierzu zählt insbesondere
                              sich das Unternehmen zu einem Marktführer der Thermopro-      der konsequente Ausbau des eigenen Fertigungsbetriebes
                              zesstechnik mit rd. 60 Mitarbeitern im Bereich Engineering    am Standort Aachen sowie Gründung eines eigenen An-Ins-
                              und Anlagenbau am Standort Aachen gemausert.                  titus an der FH Aachens, dem ITP Institut für Thermoprozess-
                              Grund für den Erfolg bildet die Firmenphilosophie, welche     technik im Jahr 2009 unter der Leitung von Dr.-Ing. Thomas
                              die die exakte Umsetzung der individuellen Kundenwünsche      Berrenberg. Diese enge Verzahnung zur Wissenschaft stellt
                              direkt aus dem Engineering in die Fertigung der Anlagen       einen ständigen Austausch zwischen Theorie und Praxis
                              vorsieht. Kurze Wege sind hier nicht nur sprichwörtlich zu    sicher und eröffnet die Möglichkeit, die „besten Köpfe“
                              verstehen, sondern Realität. Von der ingenieurstechnischen    frühzeitig durch Praktika, Studien- & Abschlussarbeiten an
                              Planungsabteilung in die zwei 2500 qm großen, rund 12 m       das Unternehmen zu binden. Schwerpunkte des ITP sind die
                              hohen Fertigungshallen sind es nur ein paar Schritte.         Entwicklung energieeffizienter Wärmebehandlungsanlagen
                                                                                            und modernster Software zur Prozesssteuerung.
                              Bereits in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
                              forschte der Firmengründer an der RWTH Aachen im Bereich
                              der Strömungslehre. Mehr als 200 wissenschaftliche Publika-
                              tionen sowie zahlreiche Erfindungen und Patente zeugen von
                                                                                            Steckbrief
                              der Innovationskraft. Nach der Gründung des zunächst rein
                              auf Ingenieursdienstleistungen konzentrierten Unterneh-       n Geschäftsführung: Dr.-Ing. Thomas Kramer (Vorsitz),
                              mens, führte der Erfolg der Engineeringkonzepte bald zur       Dipl.-Ing. Martin Hansen
                              praktischen Umsetzung. Ausgehend vom Bau von Prototypen       nZahl der Mitarbeiter: ca. 60
                              und Sonderanlagen entwickelte sich WSP zum weltweiten         nGründungsdatum: 1989
                              Anbieter maßgeschneiderter Komplettanlagen. Insbesondere      nKerngeschäft: Anlagen zur Thermoprozesstechnik
                              die von WSP entwickelte Hochkonvektionsofentechnologie        nJahresumsatz: 15 Mio. Euro
                              sowie die Erwärmungsanlagen mit schwebendem Gut-              nMeilensteine der Unternehmensgeschichte:
                              transport haben sich, ausgehend vom Standort Aachen, als       1989 Gründung der WSP GmbH
                              Standardtechnologie weltweit durchgesetzt.                     1994 Bezug des Büro- und Werkstattgebäudes
                                                                                            			 „An der Glashütte 10“
                              Dass diese Schlüsseltechnologie „Made in Germany“              1999 Lieferung der ersten horizontalen Band-
                              weltweit gefragt ist, belegen die letzten Auftragseingänge:   			 schwebeofenanlage an die Fa. S&T Copper
                              Nachdem bereits im Oktober 2011 die Firma Tonling Non-         2008 Neubau einer weiteren Fertigungshalle
                              ferrous Metals Group aus China den Auftrag zur Lieferung       2009 Gründung des An-Instituts ITP an der FH Aachen

4 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
8 Fragen an:
                           Dr.-Ing. Thomas Kramer
                           Geschäftsführer WSP

1. Was sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg Ihres Unternehmens?                  immer wieder, junge Absolventen zu finden, die bei uns ihren
Zum einen die sehr gute Versorgung mit an den Aachener Hochschulen hervorragend          Einstieg in das Berufsleben finden und dann viele Jahre für
ausgebildetem Personal – alle unsere wissenschaftlich-technischen Mitarbeiter sind       uns tätig sind. Für Ausbildungsstellen hatten wir immer eine
Absolventen der Aachener Hochschulen – und das daraus resultierende überdurch-           Vielzahl qualifizierter Bewerber.
schnittliche Engagement in Forschung und Entwicklung, zum anderen der konse-
quente Ausbau unserer lokalen Fertigung in Aachen. Alle Schlüsselkomponenten der         5. Warum ist Aachen für Sie ein optimaler Standort?
von uns erstellten Anlagen werden in der eigenen Werkstatt gefertigt. Durch diese        Wegen der Nähe zu den Aachener Hochschulen, der geogra-
Kombination können wir sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen und zugleich             phisch günstigen und zudem sehr attraktiven Lage im Herzen
einen technologisch ausgereiften und fertigungstechnisch hohen Qualitätsstandard         Europas sowie der Vielzahl von hervorragenden Zulieferbe-
garantieren.                                                                             trieben in der Euregio.

2. Wie gut sind Ihre Hochschulkontakte (FH/RWTH)?                                        6. Was war Ihre bisher größte Herausforderung?
Wir verfügen über sehr gute Kontakte zu den Aachener Hochschulen. Einige derzeitig       Aus beruflicher Sicht die Bewältigung der Auswirkungen
an der FH-Aachen unterrichtende Professoren waren ehemalige Mitarbeiter von WSP.         der Weltwirtschaftskrise 2009. Wir hatten in 2008 mit dem
Über unsere Forschungseinrichtung, das Institut für Thermoprozesstechnik, das als        Bau einer neuen Fertigungshalle am Standort Aachen die
An-Institut an der FH Aachen anerkannt ist, haben wir einen direkten Draht zu Stu-       größte Investition unserer Firmengeschichte getätigt. Mit
denten, die bei uns auch ihre Bachelor- oder Masterarbeiten anfertigen können. Mein      der Fertigstellung der Halle wurde ein Großauftrag storniert,
Kollege Dr. Berrenberg, der Geschäftsführer des ITP, hat zudem einen Lehrauftrag an      was uns hart getroffen hat. Durch die Loyalität unserer Mit-
der FH Aachen.                                                                           arbeiter und Kunden sind wir glücklicherweise gestärkt aus
                                                                                         der Krise herausgekommen.
3. Was bedeutet die Campus-Entwicklung für Sie?
Durch den Campus und die damit verbundene Ansiedlung von hochschulnahen                  7. Was ist Ihr Lieblingsort in Aachen?
Technologieunternehmen wird der bereits auch international sehr gute Ruf Aachens         Der Aachener Stadtwald rund um Sieben Wege und der
als High-Tech-Standort ausgebaut. Dies kann für uns im weltweiten Wettbewerb nur         Tivoli.
von Vorteil sein. Außerdem ist es nützlich, insbesondere bei technisch anspruchsvollen
Fragestellungen, kompetente Unternehmen in der unmittelbaren Nachbarschaft zu            8. Was ist Ihr persönliches Lebensmotto?
haben.                                                                                   Als gebürtiger Rheinländer halte ich es mit dem „Rheini-
                                                                                         schen Grundgesetz“ insbesondere mit den Artikeln 1 „Et
4. Gab es in der letzten Zeit Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen/Aus-         es, wie et es“ (Sieh den Tatsachen ins Auge), 2 „Et kütt, wie
bildungsstellen?                                                                         et kütt“ (Habe keine Angst vor der Zukunft) und 3 „Et hätt
Eigentlich nicht. Durch unsere guten Kontakte zu den Hochschulen gelingt es uns          noch immer jot jejange“ (Lerne aus der Vergangenheit).

                                                                                                                 Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 5
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Mini
Max

                              CONTINENTAL – immer auf allen
                              Vieren nach Hause
                              In Aachen werden Reifen mit SSR-
                              Pannenlauftechnologie produziert

                              Das Aachener Reifenwerk des deutschen Automobilzu-              Um weiterhin erfolgreich in einem sich verändernden
                              lieferers Continental fertigt aktuell etwa 9,50 Millionen       Marktumfeld agieren zu können, schloss sich die Englebert-
                              Pkw-Reifen pro Jahr, davon etwa ein Drittel in SSR-Pannen-      Gruppe im Jahre 1958 mit dem amerikanischen Reifengigan-
                              lauftechnologie (Self Supporting Runflat). Die maximale         ten US-Rubber zusammen; 1967 entstand der Markenname
                              Tageskapazität liegt bei 30.000 Reifen, etwa 30 % der gefer-    Uniroyal. Gegen den Trend wurde Anfang der sechziger
                              tigten Reifen werden direkt an die Bänder der Automobilher-     Jahre die Aachener Produktion vom bisherigen Textil- auf
                              steller geliefert, die beiden wichtigsten Kunden sind BMW       den technologisch überlegenen Stahlgürtelreifen umgestellt.
                              und Mercedes.                                                   Damit sicherte sich die deutsche Uniroyal-Englebert den
                              Begonnen hat die Reifenfertigung in Aachen im Jahre 1931.       Sprung von einem relativ kleinen zu einem der wichtigsten
                              Der aus Liège/Belgien stammende Baron Georges Englebert         Reifenhersteller im europäischen Markt.
                              wollte mit einer Fertigungsstätte in Deutschland, seinem sei-
                              nerzeit wichtigsten Markt, die hohen Einfuhrzölle umgehen.      Die nächste große Veränderung kam 1979 mit dem Verkauf
                              Er erwarb für einen symbolischen Betrag von der Stadt einen     der europäischen Uniroyal-Aktivitäten an die deutsche Con-
                              Teil des brachliegenden ehemaligen Hüttengeländes in Rothe      tinental Gummiwerke Hannover. Zwar behielt das Aachener
                              Erde unter der Maßgabe, für mindestens 10 Jahre mindes-         Reifenwerk in den folgenden Jahren noch eine gewisse
                              tens 500 Arbeitskräfte zu beschäftigen.                         Eigenständigkeit, letztendlich fiel aber Anfang der Neunziger
                              Während des zweiten Weltkrieges verlor Georges Englebert        Jahre die strategische Entscheidung, alle Geschäftsaktivitä-
                              die Hausmacht in seinem deutschen Werk, nach dem Krieg          ten der Uniroyal-Englebert zur Continental Konzernzentrale
                              lag es dann in Schutt und Asche. Gegen den Willen der           nach Hannover zu transferieren. Die in Aachen verbliebene
                              britischen Besatzer begann aber der junge Albert Englebert      reine Produktionsstätte wurde in der Folge 1995 zur Con-
                              gemeinsam mit den zurückkehrenden Mitarbeitern den              tinental AG und 2009 zur Continental Reifen Deutschland
                              Wiederaufbau.                                                   GmbH umfirmiert.

6 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Aachener
Reifenwerk technologisch enorm weiterentwickelt, das
Produktionsvolumen wurde fast verdoppelt, die Fertigungs-
kosten drastisch gesenkt. Nur so konnte das Überleben des
Standortes im harten globalen Wettbewerb gesichert und
die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt werden.
Eine Spezialität der Aachener Reifenbauer sind die schon
erwähnten Self Supporting Runflat Reifen. Diese werden seit
2004 in ständig wachsender Stückzahl in Aachen exklusiv
für Continental gefertigt. Es handelt sich um Reifen mit
verstärkten Seitenwänden, die im Falle eines Druckverlustes
das auf dem Rad lastende Fahrzeuggewicht aufnehmen und
so eine Restmobilität gewährleisten. Der Autofahrer kann bei
einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h noch 80 Kilometer
zurücklegen und die nächste Werkstatt erreichen.

                                                               8 Fragen an:
Steckbrief                                                     Dirk Weber, Werksleiter
n Werksleitung: Dirk Weber
n Zahl der Mitarbeiter in Aachen: 1.600                        1. Was sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg Ihres Unternehmens?
n Gründungsdatum: 1931                                         Engagierte, zuverlässige und erfahrene Mitarbeiter begründen den Erfolg des
n Kerngeschäft: Fertigung von Pkw-Reifen                       Aachener Reifenwerkes.
n Jahresumsatz: keine Angaben
n Meilensteine der Unternehmensgeschichte:                     2. Wie gut sind Ihre Hochschulkontakte?
  1931   Start der Reifenfertigung unter dem                   Gut und regelmäßig unter Nutzung diverser Möglichkeiten (direkte Kontakte zu
  		     Markennamen Englebert                                 Lehrstühlen, Bonding, Formula Student, …), aber durchaus noch ausbaufähig.
  1958   Zusammenschluss mit dem amerikani-
  		     schen Reifenhersteller US-Rubber                      3. Was bedeutet die Campus-Entwicklung für Sie?
  1959   Fertigung des ersten Stahlgürtel-                     Für einen reinen Fertigungsstandort ist ein eher forschungsorientierter Campus von
  		     Reifens                                               nicht so hoher Bedeutung.
  1967   Entstehung des neuen Markennamens
  		     Uniroyal                                              4. Gab es in der letzten Zeit Schwierigkeiten bei der Besetzung von
  1979   Verkauf der europäischen Uniroyal-                    Stellen/Ausbildungsstellen?
  		     Aktivitäten an die Continental Gummi                  Ja, sowohl Fachkräfte mit akademischer Ausbildung als auch mit guter technischer
  		     werke Hannover                                        oder handwerklicher Ausbildung sind zurzeit schwer zu finden.
  1995   Zentralisierung und Umfirmierung in
  		     Continental AG                                        5. Warum ist Aachen für Sie ein optimaler Standort?
  2004   Einführung der SSR-Pannenlauftech-                    Es gibt aus meiner Sicht mehrere gute Standortfaktoren:
  		     nologie (Self Supporting Runflat)                     • die zentrale Lage im Herzen Europas mit hervorragender logistischer Anbindung
  2009   Umfirmierung in Continental Reifen                    • die multikulturelle Vergangenheit und Gegenwart der Stadt und der Region
  		     Deutschland GmbH                                      • die zupackende Art und die Improvisationsgabe der hier lebenden Menschen.
  2011   Rekordinvestition 25 Mio EUR zur Stei-
  		     gerung der Fertigungskapazität von                    6. Was war bisher Ihre größte Herausforderung?
  		     8,50 auf 9,50 Mio Reifen                              Die halbwegs schadlose Bewältigung der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und
  2012   Umstellung eines Großteils unserer                    2009.
  		     Produktpalette auf die neuen Anforde-
  		     rungen des EU-Labels                                  7. Was ist Ihr Lieblingsort in Aachen?
                                                               Der Aachener Dom und die umliegenden Altstadtgassen und Plätze.

                                                               8. Was ist Ihr persönliches Lebensmotto?
                                                               Irgendwie geht’s immer …

                                                                                                               Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 7
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Attraktive Neuansiedlungen
kurz
notiert
                                                Dass Aachen nach wie vor ein reizvoller Stand-
                                                ort für den Einzelhandel ist, zeigen die zahlrei-
                                                chen Neuansiedlungen der letzten Monate. Die        In der Trendmeile Holz- und Dahmengraben
                                                Zahl der Leerstände in der Innenstadt bleibt        spiegelt sich schon seit ihrer aufwändigen Neu-
                                                glücklicherweise gering, denn oftmals können        gestaltung der modemäßige „Zeitgeist“ wider.
                                                – auch unter Mitwirkung der städtischen Wirt-       Gleichnamige Boutique hat dort nun im Juni
                                                schaftsförderung – sehr zügig Anschlussvermie-      dieses Jahres – von der Würselener Kaiserstraße
                                                tungen vermittelt werden…                           kommend – eröffnet.

                                                Am Entree zur Elisengalerie am Friedrich-Wil-       Für den süßen Gaumen präsentiert seit Anfang
                                                helm-Platz hat sich das nicht zuletzt durch seine   August das CUPERELLA-Café in der Pontstr. 42
                                                Werbefigur Dieter Bohlen bekannt geworde-           handgearbeitete Köstlichkeiten: Frisch gebacke-
                                                ne Modelabel CAMP DAVID angesiedelt. Die
                                                Hemden, Polos und Blusen mit den markanten
                                                Stickereien liegen voll im Trend.

                                                Im früheren Ladenlokal eines Mobilfunkanbie-
                                                ters in der Rethelstr. 1 ist nun die Fa. RITUALS
                                                zu finden. Unter dem Motto „Your body, Your
                                                soul, You!“ findet man hier nicht nur hochwerti-
                                                ge Produkte für die Körper- und Gesichtspflege,

                                                                                                                                                        (Bild: H. Gatzweiler)
                                                sondern auch Duftkerzen, Parfüms, Make-up
                                                und edle Teesorten.

                                                Auch das ehemalige Café Lambertz am Markt           ne Cupcakes, kleine Kuchen mit einer individu-
                                                hat eine attraktive Neunutzung: hier haben sich     ellen Cremeverzierung in vielerlei Variationen,
                                                Geschäftsinhaber Sonja und Michael Halbreiter       sind eine tolle Alternative zum klassischen Stück
                                                                                                    Torte. Der Barista braut dazu Heißgetränke aus
                                                                                                    Fair-Trade-Produkten der feinsten Art. Und weil
                                                                                                    sich die Cupcakes-Gestaltung auf Firmenfarben,
                                                                                                    -Logos und -Produkte abstimmen lassen, bietet
                                                                                                    das Cuperella-Team auch Candy-Buffets und
                                                                                                    viele andere Leckereien für Unternehmen sowie
                                                                                                    alle anderen Arten von Feiern an.

                                                                                                    1a-Fachhändler

                                                                                                Bereits zum fünften Mal in Folge wurde Ralph’s
                                                                                                Hobby-Laden, Adalbertsteinweg 130, mit
                                                                                                dem Titel „1a-Fachhändler“ des Branchen-
                                                                                                dienstes „markt intern“ ausgezeichnet.. Mit
                                                                                                dem Qualitätssiegel bekommen inhaberge-
                                                                                                führte Unternehmen, die sich zu spezifischen
                                                                                                Fachhandelskriterien wie einem umfassenden
                                                                                                Dienstleistungsspektrum, exklusivem Service,
                                                                                                einer gehobenen Außendarstellung sowie
                                                einen lang gehegten Wunsch verwirklicht und     qualifizierter Beratung bekennen und über ein
                                                präsentieren in ihrem AIRFIELD-Store hochwerti- aussagefähiges Produktangebot der Markenher-
                                                ge und stylishe Damenmode. Die Eröffnungsmo- steller verfügen, die 1a-Urkunde und –Aufkleber
                                                denschau Anfang August 2012 sorgte für echte    verliehen und können sich als 1a-Fachhändler
                                                „Hingucker“                                     ausweisen. Voraussetzung ist das erfolgreiche
                                                                                                Bestehen des 5-stufigen Bewerbungsverfahrens.

8 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Neue Regelung für verkaufs­offene
Sonntage

Offenbar einig ist sich die Regierungskoaliti-
on in Düsseldorf, wie man die Auswüchse im
Sonntagsverkauf eindämmen will. Künftig sollen
die Städte pro Jahr höchsten 13 verkaufsoffene
Sonntage (vkoSo) genehmigen dürfen. Bislang
sind vier vkoSo pro Stadtteil erlaubt, so dass
in einigen großen Städten mit vielen Bezirken
der Sonntagsverkauf fast zur Regel wurde. In
                                                   „Wir neigen dazu, Dinge
Aachen wird es hierdurch jedoch vermutlich
zu keinen großen Veränderungen kommen
                                                   für unmöglich zu hal-
müssen. Ebenfalls will die Landesregierung auch
die umstrittene Feiertagsregel wieder ändern:
                                                   ten, nur weil wir sie noch
an Ostern, Pfingsten und Weihnachten sollen
Bäcker und Blumenhändler bald wieder am
                                                   nicht entdeckt haben“
ersten Feiertag öffnen dürfen, da dies eher den    (Mister Spock, Raumschiff Enterprise)
Lebensgewohnheiten der Bürger entspricht.

Passantenfrequenz in Aachen                        Konsumklima weiter konstant
in den TOP 5
                                                   Wenn auch die Krise im Euroraum mehr und
Jones Lang Lasalle, Finanz-, Dienstleistungs-      mehr zur Belastung für die deutsche Wirtschaft
und Beratungsunternehmen im Immobilienbe-          wird, das Konjunkturbarometer des Deutschen
reich, misst jedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt     Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
in 170 deutschen Städten die Passantenfre-         für das laufende dritte Vierteljahr mit einem
quenz der jeweiligen Haupteinkaufstraßen. Im       Plus von 0,2 Prozent ein etwas schwächeres
Wettbewerb der mittleren Großstädten (250 bis      Wachstum an als noch im Juli anzeigt – das
500 Tsd. Einwohner) in Deutschland belegte die     Konsumklima in Deutschland kann laut Mit-
Aachener Adalbertstraße in diesem Jahr einen       teilung der Gesellschaft für Konsumforschung
sehr guten fünften Platz!                          (GfK) am 28.08.2012 seine stabile Entwicklung
                                                   fortsetzen. Es bleibt dank der deutlich rückläufi-
                                                   gen Sparneigung auf hohem Niveau. Der private
                                                   Konsum ist demnach auch weiterhin eine wich-
DEHOGA-Seminare „Existenzgrün-                     tige Stütze der Konjunktur in Deutschland. Dies
dung im Gastgewerbe“                               belegt auch die Entwicklung des Bruttoinlands-
                                                   produktes (BIP) im zweiten Quartal.
                         Der DEHOGA Nord-          Nach Angaben des Statistischen Bun-
                         rhein e.V. bietet auch    desamtes stieg der private Konsum
                         im zweiten Halbjahr       gegenüber dem Vorquartal um 0,4
2012 für jedermann zugängliche und kostenlose      Prozent und leistete damit einen
Existenzgründungsseminare an, in denen die         überproportionalen Beitrag zum
Möglichkeit geboten wird, ein individuelles und    Anstieg des BIP in Höhe von
professionelles Unternehmenskonzept unter          0,3 Prozent.
fachlicher Anleitung zu erstellen und die Her-
ausforderung ‚Existenzgründung‘ zu meistern.
Die nächsten Termine: 24.09., 29.10., 26.11. und
17.12.2012. Anmeldung unter 02131-75180.

                                                                                                        Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 9
Wirtschafts-standort - Aachen Nr. 37, 10/2012 - Technologie-Transfer - Stadt Aachen
Schwer-
punkt

                              Technologietransfer
                              Wissenschaft trifft Wirtschaft trifft
                              „Kontakte schaden nur dem, der keine hat“ sagt ein Sprich-     regional, national, weltweit. So fördert z.B. „car e.V.“, das
                              wort. Und Kontakte sind es, die auch in unserem aktuel-        competence center automotive region aachen/euregio maas-
                              len Leitthema ‚Technologietransfer‘ von entscheidender         rhein als unabhängiges Kompetenznetzwerk im Bereich der
                              Bedeutung sein können. Transfer, das heißt Übertragung,        Automobilbranche Kooperationen und Netzwerkaktivitäten;
                              Umwandlung, Weitergabe: Und eben dieser Transfer wissen-       das Aachener Kompetenzzentrum Medizintechnik (AKM) bin-
                              schaftlicher Ergebnisse fördert die Umwandlung der Ideen       det Partner aus Forschung, Klinik und Industrie und fördert
                              aus Forschung und Entwicklung in Produkte der Praxis.          intelligente Kooperationen. Und auch REGINA e.V. (REGio-
                                                                                             naler INdustrieclub Informatik Aachen) als unabhängiges
                              Die Wissenschaft sucht hierfür Kooperationspartner in der      Netzwerk für den Bereich ICT bietet eine regionale Plattform
                              Industrie – aber auch umgekehrt sind findige innovative        für den gelebten Dialog. Durch die enge Verzahnung mit den
                              Unternehmen immer auf der Suche nach neuen Ideen, die          Aachener Hochschulen und Bildungseinrichtungen gelingt
                              an Hochschulen ersonnen werden. Die RWTH Aachen z. B.          es, die immer mehr zur Mangelware werdenden Fachkräfte
                              unterstützt mit ihrem Dezernat 4.0 – „Technologietransfer,     zu vermitteln.
                              Forschungsförderung und Karriereentwicklung“ – den inten-
                              siven Austausch. Das Team stellt für interessierte Unterneh-   Vom ‚start-up‘ über die mittelständischen Betriebe bis zum
                              men Kontakte zu den jeweils thematisch passenden Insti-        Großkonzern profitieren Unternehmen davon, neugierig auf
                              tuten und Forschungsgruppen her. Hier werden bei Bedarf        neue Entwicklungen, moderne Technologien und innovative
                              Kooperationsveranstaltungen organisiert und durchgeführt,      Produktionsmöglichkeiten zu sein. Und gerade Aachen mit
                              Erstgespräche, Workshops oder Tagesveranstaltungen zur         seinem qualitativ und quantitativ hochwertigen Hochschul-
                              Anbahnung neuer Kooperationen initiiert; bereits existie-      angebot bietet vielfältige Möglichkeiten, Technologietransfer
                              rende Forschungs- & Entwicklungs-Kooperationen können          als maßgeblichen Standortvorteil zu nutzen.
                              intensiviert werden.
                                                                                             Seitens der städtischen Wirtschaftsförderung wird dieser
                              Wissenstransfer im besten Sinne – er wird auf Technologie-     Standortvorteil dahingehend genutzt, dass immer wieder
                              messen ebenso beworben wie in einschlägigen Netzwerken,        Initiativen und Projektideen initiiert und entwickelt werden,

10 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Wissenschaft trifft Wirtschaft …
 die genau diese Möglichkeiten des Austausches von Wissen-      chen regionalen Institutionen, unterstützt als transparentes     Weitere Informationen
 schaft und Wirtschaft sowie die Kommunikation der gegen-       Netzwerk bei der Existenzgründung.                               Stadt Aachen
                                                                                                                                 Fachbereich Wirtschafts-
 seitigen Interessenlagen fördern; bei Netzwerkveranstaltun-    Bei technologieorientierten Gründungen spielt oftmals auch
                                                                                                                                 förderung/Europäische
 gen mit Akteursgruppen aus Wissenschaft und Wirtschaft         der Schutz des geistigen Eigentums eine große Rolle. In          Angelegenheiten
 entsteht so Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. Dies soll   diesem Fall stehen z.B. PatentScouts der RWTH Aachen für         www.aachen.de/wirtschaft
 insbesondere den eher noch unterrepräsentierten kleinen        Fragen zum geistigen Eigentum den Forschenden zur Seite.
 und mittleren Unternehmen („KMUs“) Chancen bieten, in          Forschung und Entwicklung „Made in Aachen“ – ein Gü-
 einen regen Austausch einzusteigen.                            tesiegel, das mehr und mehr auch weltweit auf Interesse
                                                                stößt und in Wachstumsländern wie China und der Türkei
 Die Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologie-      überzeugt. Diesen Trend unterstütz die städtische Wirt-
 transfer (AGITmbH) unterstützt seit nahezu 30 Jahren den       schaftsförderung mit entsprechender Ansiedlungswerbung.
 Transfer von technischem Wissen zwischen den Aachener          Die Möglichkeiten zum Technologie- und Innovationstransfer
 Hochschulen und der Wirtschaft und Industrie- und Han-         sind ein Alleinstellungsmerkmal Aachens und ein überzeu-
 delskammer (IHK) sowie Handwerkskammer (HWK) sind              gendes Argument für ausländische Unternehmen, um in
 ebenfalls aktiv in der Vermittlung zwischen Unternehmen        Aachen zu investieren.
 und Bildungsträgern.

 In den letzten 25 Jahren wurden über 1.000 technologieori-
                                                                Fazit: Wie passen Unternehmen und Wissen-
 entierte Firmen in der Region Aachen gegründet. Mehr als
 die Hälfte sind Spin-Offs der RWTH Aachen, die Technologi-     schaft, Handwerk und Hochschule, Forschung
 en und Forschungsergebnisse aus der RWTH erfolgreich in
                                                                und Praxis zusammen? Ausgesprochen gut!
 Produkten und Dienstleistungen umsetzen. Umfangreiche
 Unterstützung bei der Realisierung der Gründungsidee ist
 hierbei eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ent-
 wicklung. Die GründerRegion Aachen, getragen von zahlrei-

                                                                                                                Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 11
Schwer-
punkt

                              (K)Eine Spinnerei –
                              High TEXtiles aus Aachen
                              Neue Wege im Technologietransfer
                              geht die 3T GmbH aus Aachen!

                              Mehr Marktnähe, mehr Internationalität, mehr Blick auf
                              globale Trends, mehr Fokus auf Wirtschaftlichkeit, mehr
                              Kundennutzen, neue Innovationsfelder – das sind Ziele und
                              Aufgaben zugleich.

                              Globale Trends wie z. B. Textiles Bauen (Erdbebenschutz,     Industrieunternehmen die Chance neue Wege zu gehen.
Weitere Informationen         Gewichtseinsparung, Funktionalisierungsmöglichkeiten) 3D-    Professionell moderierte Innovationsworkshops sind der
3T TextilTechologieTransfer   Strukturen, Kohlenstofffasern für den Leichtbau oder aber    Einstieg zu neuen Lösungen oder sogar Geschäftsmodellen.
GmbH                          Funktionalisierung von textilen Strukturen gehören ebenso
Dipl.-Ing. Uwe Merklein
                              zu den Technologietransfer-relevanten Forschungsfeldern,    Erfolgreiche Aktivitäten über vier Kontinente mit erfreuli-
Otto-Blumenthal-Str. 1
52074 Aachen
                              wie Biopolymere für medizinische Anwendungen (Tissue En-    chen Kontakten zu Universitäten, Verbänden und Industrie
                              gineering), Carbonentwicklung für Leichtbauentwicklungen    unterstützen das Bestreben eine umfassende Kenntnis von
Tel.: 0241-8 0 23 430         für Automobil, Schiene und Flugzeug oder mehr Energieeffi-  Markt- und Forschungstrends für Innovationsprozesse zum
Mail: info@3t-gmbh.de         zienz in Industrieunternehmen.                              Wohle unserer Kunden zu nutzen.
                                                                                          Zusammen mit den Länderbeauftragten des ITA wurden the-
                              In Zusammenarbeit mit dem Institut für Textiltechnik Aachen menbezogene Reisen in die Türkei, Japan, Korea, Russland,
                              ITA bietet die 3T GmbH – speziell in den Feldern Mobilität, Canada, USA und Mitteleuropa unternommen.
                              Energie, Health Care Und Bauen+Wohnen ein umfangreiches 3T als Bindeglied zwischen Forschung und Industrie erhöht
                              Serviceangebot.                                             den Fokus auf die Belange der Industrie Schnelligkeit, Wirt-
                              Der Innovationsprozess ‚Von der Idee bis zum Markt‘ gibt    schaftlichkeit, Marktrelevanz.

12 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Moderatorin Simone van Trier mit den Gewinnern des TTC-Innovation-Gutscheins Dr. Stefan Bergfeld
                                                             (4jet Technologies, 2. v.l.) und Dr. Lokurlu (Solitem, re.) sowie Projektleiter Ralf P. Meyer (2. v. re.)

Technologietransfer mal anders
Unternehmen aus der Euregio Maas-Rhein
leben grenzüberschreitende Innovation

Niedrigschwelliges Angebot zur Finanzierung                  Unternehmen, sich durch „offene“ Innovationsstrategien
grenzüberschreitender Aktivitäten von KMU                    besser für die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs
im Bereich industrieller Forschung und expe-                 aufzustellen.
rimenteller Entwicklung in den Bereichen Life
Sciences, Energie, Informations- und Kommu-                  Während der Veranstaltung, die im Rahmen des grenzüber-
                                                             schreitenden Projektes „Top Technologie-Cluster“ (TTC)
nikationstechnik, Automotive, Maschinenbau
                                                             stattfand, kamen auch bereits grenzüberschreitend aktive
sowie Neue Werkstoffe/Chemie
                                                             Unternehmen, darunter Pulseform BV und Kriya Materials BV
                                                             aus Limburg, Niederlande, AnSem NV aus Flämisch-Brabant,
Region Aachen/Euregio                                        Belgien, sowie WSE Ltd./Pyrotop AG und Irmato Industrial
                                                             Solutions GmbH aus der Region Aachen zu Wort, die über
Mehr als 150 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und      ihre konkreten Erfahrungen und praktischen Möglichkeiten
öffentlicher Hand der gesamten Grenzregion trafen sich am    mit diesem Innovationsansatz in der Euregio Maas-Rhein
Donnerstag, dem 28. Juni 2012 im Forum M in Aachen zur       berichteten.
Veranstaltung „Open Innovation – Ein Weg zu erfolgrei-       Im Rahmen des nunmehr 18 Monate andauernden Projektes
cher grenzüberschreitender Kooperation von kleinen und       TTC, das darauf ausgerichtet ist, die grenzüberschreiten-
mittelständischen Hightech-Unternehmen“. Hochkarätige        de Zusammenarbeit von kleinen und mittelständischen
Experten aus der Innovationsforschung, darunter Professor    Unternehmen (KMU) in der erweiterten Euregio Maas-Rhein
Joel West vom Keck Graduate Institute of Applied Sciences,   auszubauen, konnten erste Erfolge ver- bzw. Unternehmen
Claremont, USA, und Professor Dr. Frank Piller, Direktor     ausgezeichnet werden. Dr. Ahmet Lokurlu, Geschäftsfüh-
für Technologie- und Innovationsmanagement an der            rer der Solitem GmbH in Aachen, und Dr. Stefan Bergfeld,
RWTH Aachen, beleuchteten die besonderen Chancen für         Prokurist der 4Jet Technologies GmbH aus Alsdorf, wurde

                                                                                                                          Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 13
Schwer-
punkt

                              Großes Interesse an der Veranstaltung „Open Innovation“

                              jeweils ein Innovationsgutschein in Höhe von 5.000 Euro für      Zwischenzeitlich wurden weitere grenzüberschreitende
                              die Durchführung von grenzüberschreitenden Machbarkeits-         Konsortien mit einem Innovationsgutschein in Höhe von
                              studien überreicht.                                              5.000 Euro ausgezeichnet: Nibotechnics NV aus Harmont-
                              Nach erfolgreichem Abschluss der Machbarkeitsstudien             Achel, Belgien wird in enger Kooperation mit Inno-tec BV aus
                              wollen beide Konsortien größere Projekte realisieren. Solitem    Nordbrabant, Niederlande, einem Innovator auf dem Gebiet
                              strebt gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen            der Metallfertigung, ein modulares Batteriepaket für den
                              Thermoflor die Integration solarthermischer Anlagen in Glas-     flexiblen Einsatz in medizinischen Apparaturen entwerfen.
                              und Gewächshäuser für unterschiedliche Anwendungen               Nibotechnics gibt mit der erworbenen Anschubfinanzierung
                              an. 4Jet Technologies will gemeinsam mit dem belgischen          eine vorbereitende Studie beim belgischen Unternehmen
                              Zelthersteller Veldeman eine Innovation in der Photovol-         Hegge ID in Auftrag.
                              taikanwendung voranbringen, bei der die Flexibilität von         Die MeteoViva GmbH aus Jülich – Gewinner des Wettbe-
                              Textilien mit hocheffizienten silizium-basierten Solarmodulen    werbs um die beste Projektidee auf der Midterm-Veranstal-
                              verbunden wird. Beide Unternehmer betonten den enormen           tung – wurde ebenfalls mit einen Gutschein in Höhe von
                              Nutzen, den sie aus ihren neu aufgebauten euregionalen           5.000 Euro ausgezeichnet. MeteoViva hat eine Wetter-
                              Beziehungen für ihr Business ziehen werden und begrüßten         vorhersage-Steuerung (WVS) entwickelt und patentieren
                              diese Möglichkeiten, die mit dem Projekt TTC geschaffen          lassen, um die Energieeffizienz in Gebäuden zu steigern
                              worden sind. Beide Unternehmen hätten deshalb guten              und gleichzeitig die Raumklimaqualität zu erhöhen., „Nach
                              Grund, hohe Erwartungen an die euregionalen Initiativen          erfolgreicher Einführung der WVS in Büro- und Verwaltungs-
                              TTC und GCS zu stellen.                                          gebäuden möchten das Unternehmen mit seinem Produkt
                                                                                               „MeteoViva Home Edition“ jetzt auf dem Wohnungsmarkt
                              Auch Dieter Begaß, Leiter des Fachbereichs „Wirtschafts-         bei Ein- und Zweifamilienhäusern Fuß fassen“, verriet
                              förderung und Europäische Angelegenheiten“ der Stadt             Geschäftsführer Markus Werner. Dazu muss die bereits
                              Aachen, zeigte sich optimistisch angesichts der ersten           existierende Technologie an die spezifischen Gegebenheiten
                              konkreten Erfolge des Projektes: „Kooperation über die           von kleineren Gebäuden angepasst werden. Hierbei setzt
                              Grenzen hinweg sehen wir als große Chance zur Stärkung           die Geschäftsführung auf die Unterstützung des belgischen
                              der Wirtschaft in der Region. Die TTC-Initiative bestätigt uns   Unternehmens AnSem aus Heverlee in der Nähe von Leuven
                              darin, dass Unternehmen die Herausforderungen der grenz-         sowie der Aachener Devolo AG.
                              überschreitenden Zusammenarbeit überwinden und einen
                              Nutzen für ihre tägliche Praxis hieraus ziehen können.“          Alle Gewinner der Innovationsgutscheine betonten gleicher-
                                                                                               maßen die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich durch den
                                                                                               grenzüberschreitenden Technologietransfer für ihr Business
                                                                                               innerhalb der Euregio Maas-Rhein ergeben.

14 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Die Angebote von TTC und GCS                                   giefeldern stattfinden, auf denen Unternehmen Akteure aus
                                                               den benachbarten Regionen kennen lernen und Kontakte
Firmenkonsortien, an denen mindestens zwei KMU aus zwei zu potentiellen künftigen Partnern aufbauen können. Hinzu
verschiedenen Ländern der Euregio Maas-Rhein einschließ-       kommt eine individuelle Betreuung und Unterstützung der
lich der Regionen Leuven (B) und Eindhoven (NL) beteiligt      Firmen, der so genannte Business Development Support
sind, können eine Förderung ihrer grenzüberschreitenden        (BDS). Interessierten Unternehmen stehen hierbei in allen
Innovationsprojekte im Rahmen des „Grenzüberschreitenden Regionen erfahrene BDS-Manager zur Seite, die maßge-
ClusterStimulus“ (GCS) (Gesamtvolumen: 4,7 Millionen Euro) schneiderte Hilfe bei der Partnersuche bzw. dem Aufbau von
erhalten. Großunternehmen, Hochschulen oder Forschungs-        Kooperationsverbünden anbieten.
einrichtungen, dürfen sich dem Innovationsprojekt anschlie- Darüber hinaus bietet TTC Innovationsgutscheine im Rah-
ßen. Die möglichen Fördersummen je Projekt liegen zwischen men eines Wettbewerbs an. Ziel ist es, den entstehenden
100.000 und 250.000 Euro und die Mittel werden auf der         grenzüberschreitenden Kooperationsverbünden gerade in
Grundlage eines Wettbewerbs in Form von nicht-rückzahlba- der Frühphase auf einfachem und schnellem Wege eine auf
ren Zuschüssen den Unternehmen mit den besten Projekt-         KMU-Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung an die Hand
ideen bereitgestellt. Bedingung ist, dass von den beteiligten zu geben. Mit dem Innovationsgutschein erhalten diese bis
Partnern mindestens ein gleich hoher Betrag als Eigenmittel zu einer Höhe von 5.000 Euro (nicht-rückzahlbarer Zuschuss)
aufgebracht wird. Besonders innovative Vorhaben, deren         beispielsweise die Möglichkeit, kleinere Machbarkeitsstudien
Produkte oder Dienstleistungen in den kommenden Jahren         oder Patentrecherchen zu finanzieren.
Marktreife erlangen können, haben gute Chancen, gefördert
zu werden.                                                     KMU mit innovativen Ideen für Projekte können sich gerne
                                                               mit uns in Verbindung setzen, wenn sie grenzüberschreitend
Die Förderungen werden im Rahmen von zwei offenen Wett- aktiv werden möchten. Die Kontaktaufnahme lohnt sich
bewerbsverfahren vergeben: Das erste Wettbewerbsverfah- auch für Unternehmen, die lediglich eine erste Idee für ein
ren startete bereits am 15. Mai. Die Frist für die Einreichung innovatives Vorhaben haben: Wir helfen bei der Spezifizie-
der Projektanträge endet am 15. September. Ein weiteres        rung Ihrer Projektideen, der Vermittlung geeigneter Partner
Verfahren ist für Anfang des Jahres 2013 geplant. Aktuali-     für grenzüberschreitende Innovationsvorhaben sowie der
sierte Informationen bezüglich des Startschusses zur zweiten Antragsstellung.
Bewerbungsrunde entnehmen sie bitte der unten genannten
Webseite.                                                      Der euregionale Kontext
Die notwendigen Rahmenbedingungen für den neuen Inno-         Im Mai 2004 vereinbarten die Bürgermeister der drei
vationsfonds wurden mit dem Projekt „TOP TECHNOLOGY           Wissensstandorte Aachen, Leuven (B) und Eindhoven (NL),
CLUSTER“ (TTC) geschaffen, welches Unternehmen eine auf       gemeinsam in den Wettbewerb der Regionen zu gehen und
ihre Bedürfnisse zugeschnittene Kontakt- und Kooperations-    die Nachteile ihrer jeweiligen Grenzlagen im nationalen
anbahnung über Grenzen hinweg ermöglicht.                     Kontext zu überwinden. Dies war die Geburtsstunde des            Weitere Informationen
Ausgehend von den individuellen Firmenbedürfnissen            INTERREG III B geförderten Städtenetzwerks Eindhoven –           Nora Robertz
offeriert TTC eine ganze Bandbreite von Unterstützungsleis-   Leuven – Aachen Technology Triangle (ELAt). Das Städte-          Tel.: 0241-432-7647
tungen, um grenzüberschreitende Kooperationsverbünde          netzwerk setzte im Rahmen der gemeinsam entwickelten             Mail: nora.robertz@
                                                                                                                               mail.aachen.de
bzw. Innovationsprojekte von KMU zu initiieren. Dazu zählen   Innovationsstrategie zahlreiche Wissenschaftsprojekte zur
über 50 Netzwerkveranstaltungen, die bis Ende 2013 in allen   Stärkung der Wirtschaft zwischen den Universitäten RWTH          www.ttc-innovation.eu
sieben Regionen in verschiedenen Business- und Technolo-      Aachen, KU Leuven und Eindhoven erfolgreich um, beriet           www.gcs-innovation.eu
                                                              junge Unternehmen und sorgte für die Verbesserung des
                                                              Zuganges zu Investoren.

                                                              2008 erhielt das Netzwerk neue Impulse aus der Politik:
                                                              Vertreter der beteiligten Regionen legten durch eine ge-
                                                              meinsame Erklärung den Grundstein für den Aufbau einer
                                                              grenzüberschreitenden technologischen Spitzenregion und
                                                              erweiterten das Bündnis um die Universitätsstädte Maas-
                                                              tricht, Lüttich und Hasselt. Der neue strategische Ansatz
                                                              besteht einerseits darin, grenzübergreifende Projekte voran-
                                                              zutreiben, um die derzeit noch unzureichend verbundenen
                                                              wirtschaftlich-technologischen Potenziale dieses Raumes
                                                              zu entwickeln. Andererseits geht es seitdem darum, die insti-
                                                              tutionellen Rahmenbedingungen der grenzüberschreitenden
                                                              Zusammenarbeit zu verbessern und die neu entstehende
                                                              Technologieregion auf der europäischen Landkarte zu
                                                              positionieren. TTC und GCS sind die ersten INTERREG IV A
                                                              Projekte, die die gemeinsame Initiative mit Leben füllen.

                                                                                                              Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 15
Schwer-
punkt

                                                                                                                                                                © alphaspirit - Fotolia.com
                              Innovationen
                              Wettbewerbsfaktor Nr. 1
                              in der Region Aachen
                              Innovationen sind bekanntlich ein sehr wichtiger, wenn            lung „Beratung technologieorientierter Unternehmen“ seit
                              nicht sogar der wichtigste, Wettbewerbsvorteil, nicht nur         1995 Innovatoren bei der Patentierung und wirtschaftli-
                              von Unternehmen, sondern auch der Regionen. In einem roh-         chen Umsetzung von Schutzrechten. Seit dieser Zeit sind
                              stoffarmen Land wie der Bundesrepublik Deutschland ist die        jährlich sind dies im Durchschnitt rund 60 Unternehmen
                              Bedeutung von Innovationen umso größer.                           zu Patentförderung betreut worden. Die sog. SIGNO-KMU-
                                                                                                Patentaktion kann bei der AGIT beantragt werden und
                              In der Region Aachen gibt es genügend Innovationspo-              unterstützt Patentanmeldungen der KMU mit bis zu 8.000
                              tentiale. Denn neben einer sehr starken Hochschul- und            Euro Zuschussförderung. Daneben berät die AGIT seit 2006
                              Forschungslandschaft sind es die innovativen Unternehmen,         im Rahmen eines neuen Förderbausteins die Erfinder mit der
                              die sehr stark wissensbasiert sind und von der ausgeprägten       sog. Erfinderfachauskunft. Die Anzahl der durchschnittlichen
                              Hochschullandschaft profitieren können.                           jährlichen Beratungs- und Förderfälle liegt mittlerweile bei
                                                                                                160 Personen/Unternehmen. Im Rahmen der Patentsprechta-
Weitere Informationen         Die AGIT mbH, in deren Namen das Wort „Innovation“ ver-           ge oder der speziellen Fachveranstaltungen rund um das
Havva Coskun                  ankert ist, bietet in erster Linie kleinen und mittleren Unter-   Thema „Intellectual Property Rights“ (Geistige Schutzrechte)
Tel.: 0241-963 1028
                              nehmen (KMU) in unserer Region viele Dienstleistungen im          werden Unternehmen und Erfinder sensibilisiert und qualifi-
Mail: h.coskun@agit.de
                              Themenfeld Innovation. Auch Privaterfinder, Wissenschaftler       ziert. Auch alle anderen Förder- und Finanzierungsprogram-
www.agit.de
                              und andere Institutionen können die Dienstleistungen der          me für Innovationen sind ein wichtiger Schwerpunkt der
                              AGIT in Anspruch nehmen. Die Beratung und Betreuung               Gründungs- und Wachstumsberatungen. Bei einem Ranking
                              erfolgt hauptsächlich in der betriebswirtschaftlichen Umset-      unter den bundesweit 35 SIGNO-Partnern steht die AGIT
                              zung und natürlich nicht ohne Partner. Gerade die RWTH, die       an 3. Stelle. An den sog. SIGNO-Veranstaltungen nehmen
                              FH, das FZJ, die Fraunhofer Institute, das Helmholtzinstitut,     pro Jahr rund 500 Personen/Unternehmen teil. Der jährliche
                              das Deutsche Wollforschungszentrum und viele andere regi-         Innovationstag ist zu einer gefragten Fachplattform für
                              onale Einrichtungen helfen diese Dienstleistung zu ermög-         Innovatoren geworden. Dieses Jahr wird der „Unternehmer-
                              lichen. Durch den klassischen Technologietransfer, in dem         tag“ mit dem Schwerpunkt Innovationsforum am 27.09.2012
                              Hochschulen und Forschungseinrichtungen ihre Forschungs-          im Technologiezentrum am Europaplatz stattfinden. Der
                              und Entwicklungsergebnisse an Unternehmen heranbrin-              „Innovationspreis der Region Aachen“, der seit 2006 von
                              gen möchten, kann die AGIT bei der Suche und Ansprache            der AGIT organisiert und durchgeführt wird, wurde in der
                              regionaler Unternehmen unterstützen. Umgekehrt beteiligt          Wettbewerbsphase 2011/2012 mit den AC²-Maßnahmen
                              sich die AGIT aktiv an der Ansprache der wissenschaftlichen       „Gründungswettbewerb“ und „Wachstumsinitiative“ der
                              Partner für die Unternehmen.                                      GründerRegion zusammengelegt. So können die Dienstleis-
                                                                                                tungen beider Initiativen nun noch effektiver und effizienter
                              Als Gründungsmitglied und Partner der SIGNO-Initiative            gestaltet werden.
                              (ehemals INSTI) berät und betreut die AGIT in ihrer Abtei-

16 | Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012
Wirtschaft trifft Wissenschaft
Informationsveranstaltung in der
Fachhochschule Aachen
Wie passen Unternehmen und Wissenschaft,    der gut besuchten Veranstaltung in den FH-Räumlichkeiten
Handwerk und Hochschule, Forschung und Pra- an der Eupener Straße. Ein weiteres Beispiel für eine gut
xis zusammen?                               funktionierende Zusammenarbeit zwischen Hochschule
                                                                 und Wirtschaft ist die Kooperation der 3win Maschinenbau
                                                                 GmbH mit der Fachhochschule Aachen. Gemeinsam haben
Im Frühjahr dieses Jahres konnten sich Unternehmen der           beide Partner ein sogenanntes An-Institut, das „Institut für
Region auf Einladung der städtischen Wirtschaftsförderung,       innovativen Maschinenbau“ (IfiM), gegründet, das sich im
der Sparkasse Aachen, der Städteregion, der agit und der FH      nächsten Jahr im Hochschulerweiterungsgebiet Campus Me-
Aachen davon überzeugen, welche Vorteile die Zusammen-           laten im Cluster ‚Integrative Produktionstechnik‘ ansiedeln
arbeit mit den ansässigen Hochschulen bringen kann. Neben        wird. Hier geht es um Forschung zu anwendungsorientierten
der frühzeitigen Sicherung von Fachkräften sind es nämlich       Technologien – entwickelt wurde beispielsweise ein Plasma-
auch ganz praktische inhaltliche Lösungen, die solche            Kanülenstrahler.
Kooperationen bieten, wie Martin Dohmen, Geschäfts-
führer des Traditionsunternehmens Waagenbau Dohmen               „Die Fachhochschule Aachen bemüht sich, viel in der Region       Weitere Informationen
                                                                                                                                  Yvonne Debald
GmbH aus Würselen, in deutlichen Worten berichtete. Sein         bei den Unternehmen unterwegs zu sein. Denn auch für
                                                                                                                                  Tel.: 0241-432 7653
Unternehmen hatte in den 1990er Jahren mit der beginnen-         Studierende ist es wichtig, Kontakt zu den Betrieben zu          Mail: yvonne.debald@
den Digitalisierung der Technik zu kämpfen und geriet so in      erhalten. Wir geben ihnen das fachliche Rüstzeug, das sie        mail.aachen.de
ernste Schwierigkeiten. „Es war ein Desaster“, so Dohmen.        dafür brauchen“, erläuterte Prof. Dr. Christiane Vaeßen,
In seiner Not wandte sich der Unternehmer an die Fachhoch-       Prorektorin der FH. Dieter Begaß, Leiter des Fachbereichs
schule Aachen. Dort konnte ihm bei seiner Suche nach einer       Wirtschaftsförderung /Europäische Angelegenheiten der
geeigneten Software geholfen werden. „Wir haben jetzt ein        Stadt Aachen, machte deutlich, dass die Überlebensfähigkeit
kompetentes Entwicklerteam und stehen wieder fest auf            von Unternehmen durch den Technologietransfer gesichert
eigenen Füßen“, berichtete Dohmen.                               werde. „Auch zur Beseitigung des Fachkräftemangels kann
Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie der Technologie-   es beitragen“, so Begaß – zum Beispiel, wenn Studierende
transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Praxis      nach Abschluss ihres Studiums bei einem Aachener Unter-
und in der Region Aachen funktionieren kann. Der Fachbe-         nehmen eine Beschäftigung finden können.
reich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten           Beim anschließenden „get-together“ gab es für die zahlreich
der Stadt Aachen wollte mit der Veranstaltung, die durch         erschienen Besucher noch die Möglichkeit, direkt mit den
Oberbürgermeister Marcel Philipp eröffnet wurde, Unterneh-       jeweiligen Professoren in Kontakt zu treten und eventuell
men dazu motivieren, eine ähnliche Richtung einzuschlagen.       mögliche Zusammenarbeiten abzustimmen.
„Aachen ist eine Wirtschafts- und Wissenschaftsstadt.            Bei Interesse an einer Kooperation mit einer Hochschule
Wir bringen diese beiden Bereich zusammen, denn in ihrer         hilft die städtische Wirtschaftsförderung gerne, Kontakte zu
Verknüpfung liegt ein großes Potenzial“, sagte Philipp bei       knüpfen.

                                                                                                                 Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 17
Schwer-
punkt

                                                                                                                                                             © N-Media-Images - Fotolia.com
Aachen ganz vorne
bei internationalen Aktivitäten
und Technologietransfer
                              Die Region Aachen – mit einer Forschungs- und Entwick-         können zielgerichtet im Unternehmen einsetzt werden – z.B. in
                              lungslandschaft, wie sie in dieser Form maximal zehn           einer chinesischen Dependance.
                              Regionen weltweit aufweisen können – ist nicht nur der
                              ideale Standort für technologieorientierte Unternehmen und     Der städtische Fachbereich Wirtschaftsförderung/ Europäische
                              FuE-Zentren großer Global Player, sondern auch Top im Rah-     Angelegenheiten konzentriert sich in seinen internationalen
                              men seiner internationalen Aktivitäten und Kooperationen.      Aktivitäten dabei insbesondere auf die Volksrepublik China
                              Die Themen Innovation und Technologietransfer gehören hier     und die Türkei.
                              genauso zur Tradition wie Karl der Große.
                                                                                             China
                              Dabei spielen die Hochschulen und Forschungseinrichtungen
                              mit ihrer interdisziplinäreren und internationalen Ausrich-    Die stetig wachsende chinesische Volkswirtschaft hat sich
                              tung eine zentrale Rolle. Von einfachen Gutachtertätigkeiten   längst maßgeblich in die Weltwirtschaft eingefügt. Chinesische
                              bis hin zur mehrjährigen gemeinsamen Grundlagenfor-            Unternehmen sind inzwischen global tätig und investieren auf
                              schung, von der Aus- und Weiterbildung bis hin zum Recrui-     dem internationalen Parkett – verstärkt auch in Deutschland.
                              ting. Die hiesige Infrastruktur und das vorhandene KnowHow     Damit Unternehmen der Volksrepublik China in Zukunft inter-
                              schaffen Mehrwerte für ansässige Unternehmen und sind          national konkurrenzfähig bleiben, benötigen sie innovative
                              echte Exportschlager der Region. Denn auch Ingenieure          Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen, kurzum
                              besetzen immer häufiger Schnittstellen, die neben fachlichen   Innovationsfähigkeit. Um diese betriebliche Innovationsfä-
                              Fertigkeiten auch interkulturelle Kompetenz und Fremdspra-     higkeit in Leit- und Zukunftsmärkten effizient einzusetzen zu
                              chenkenntnisse erfordern. Die Aachener Hochschulen bilden      können, zieht es chinesische Unternehmen zwangsläufig auf
                              diese Ingenieure für den internationalen Markt aus. Davon      den westlichen Markt.
                              profitiert die Wirtschaft schon heute, denn Mitarbeiter        Dies war auch Leitgedanke des Projekts „Aachen China Of-

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fice“. Mit der Durchführung setzen die Projektpartner –      riyer und Bursa, um die langjährig bestehenden wirtschaft-
bestehend aus Stadt Aachen, IHK Aachen und AGIT – wich-      lichen und wissenschaftlichen Kooperationen auszubauen
tige Impulse zur Stärkung des Standortes als Zukunftsmarkt.  bzw. zu verstärken.
Ziel ist es, den Aufstieg Chinas zur wirtschaftlichen Groß-  Die meisten Unternehmen mit deutscher Beteiligung be-
macht auf der Basis der seit mehr als 25 Jahren bestehenden  finden sich in Istanbul und rund um das Marmara-Meer. In
Städtepartnerschaft Aachen-Ningbo regional nutzbar zu        Sariyer befinden sich sechs große Universitäten, die Stadt
machen und nachhaltige und tragfähige Geschäftsideen         fungiert als Brückenkopf in die dynamische Wirtschaftsmet-
bereits vor Ort professionell zu begleiten. Dabei sind die   ropole Istanbul. Bursa ist ein bedeutender Industriestandort
Projektpartner mit ihren Aktivitäten im Reich der Mitte nichtin der Türkei mit Schwerpunkt im Automobilbereich, der
alleine, RWTH Aachen und FH Aachen verfügen ebenfalls        Maschinenbau- und Metallverarbeitenden Industrie, im Bau-
über Verbindungsbüros in China.                              gewerbe sowie in der Textil- und Lebensmittelindustrie.
                                                             Die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen vermittelt bei
Apropos Hochschulen: Die Zahl der chinesischen Studieren-    Bedarf direkte Kontakte zu den dortigen Vertretern aus
den liegt in Aachen – alle vier Hochschulen zusammen ge-     Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.
nommen – bei rund 2.000! Sie bilden mit Abstand die größte Im November 2011 wurde in Zusammenarbeit mit dem Busi-
Gruppe ausländischer Studierenden in Aachen. Nach ihrem      ness Network Aachen, der IHK Aachen und der AGIT mbH
Aufenthalt in der Kaiserstadt werden diese jungen Nach-      der erste Deutsch-Türkische Wirtschaftstag in Aachen veran-
wuchskräfte irgendwann in China und in der ganzen Welt       staltet. Der mehrtätigen Veranstaltung folgten Wirtschafts-
Karriere machen. Auch aus diesem Grund sollen sie sich in    vertreter aus der Türkei sowie 140 Teilnehmer aus der Region
ihrer „Heimat auf Zeit“ wohl fühlen. Über die Jahre erwächst Aachen zum gegenseitigen Austausch und zum Ausbau der
daraus eine ungeheuere Chance für ein globales Netzwerk      wirtschaftlichen Beziehungen. Im September 2012 findet
mit guten Beziehungen zu Aachen. Einmal wegen Aachens        nun die zweite Veranstaltung im türkischen Wirtschaftsraum
Ruf als hervorragende Ingenieursschmiede, aber letztlich     statt.
auch im Sinne einer Wissenschaftsplattform, die über die     (siehe auch http://aachen.de/DE/wirtschaft_technologie/
vielen Alumni in der ganzen Welt ein Gesicht bekommt und     aktuelles/2_dt_turk_wirtschaftstag.html).
personell besetzt ist.                                       Firmen aus der Region Aachen erhalten hier die Möglichkeit,
                                                             sich in der Türkei ein Bild von der wirtschaftlichen Entwick-
                                                             lung zu machen, sich intensiv über den Wirtschaftsstandort
Türkei                                                       Türkei zu informieren und mit ansässigen Unternehmen aus
                                                             ausgewählten Branchen in Kontakt zu treten. In Workshops
Die Türkei hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes     werden Sie Gelegenheit erhalten, sich mit Vertretern aus der
Wirtschaftswachstum realisiert und eine zunehmend starke     Türkei primär mit den Themenschwerpunkten Automotive,
Position in internationalen Märkten eingenommen. Dieses      Textil und Bauwirtschaft/neue Materialien auszutauschen.
kräftige Wirtschaftswachstum hat vor allem den Außenhan-
del der Türkei stark zunehmen und zu einem erstklassigen     International (Business Network Aachen)                           Weitere Informationen
internationalen Produktions- und Technologiestandort                                                                           Sven Pennings
werden lassen.                                               Mit der Gründung des Business Network Aachen im April             Tel.: 0241-432-76 13
Dieses schnelle Wachstum der türkischen Wirtschaft bietet    2011 ist erstmals ein starker Verbund hier ansässiger             Mail: sven.pennings@
zahlreiche Expansionschancen gerade für deutsche Unter-      ausländischer Unternehmen geschaffen worden, der den              mail.aachen.de
nehmen, denn deutsche Firmen genießen in der Türkei den      Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort stärken und den
besten Ruf. Schon in 2011 wiesen rund 4.700 der insgesamt    Außenhandel der Unternehmen fördern soll. Das Netzwerk
28.500 angemeldeten Firmen mit ausländischer Kapitalbetei- besteht bereits jetzt aus über 70 Mitgliedern aus Wirtschaft,
ligung eine deutsche Beteiligung auf.                        Wissenschaft und Politik. In Zusammenarbeit mit der Stadt
                                                             Aachen sowie namhaften Firmen, Instituten
Stabile Expansionsraten von jährlich 6 bis 8 Prozent, hohes  und Behörden aus der Region dient das Business Network
Absatzpotenzial durch eine wachsende Mittelschicht mit       Aachen als dynamische Plattform zur Intensivierung der per-
hoher Kaufkraft, boomende Branchen im Bereich Maschi-        sönlichen Kontakte, für den internationalen Erfahrungsaus-
nenbau, Metall, Automotive und Bau sowie die fachlich        tausch und nicht zuletzt zur Bildung von Synergien unter den
qualifizierte, vorwiegend junge Bevölkerung sind nur einige  Beteiligten in ihren Außenwirtschaftsaktivitäten. Innerhalb
überzeugende Anreize für technologieorientierte Aachener     dieses lebendigen Pools von technologischen Kompetenzen
Unternehmen, über Investitionen in der Türkei nachzuden-     bündeln sich die branchenübergreifenden Ressourcen, wirt-
ken.                                                         schaftlichen Stärken und internationalen Beziehungen der
                                                             Mitglieder. Somit lassen sich die Potenziale der Mitglieder-
Service der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen für        vielfalt zur gemeinsamen Stärkung des Wirtschaftsstandorts
interessierte Unternehmen                                    Aachen auf dem nationalen und internationalen Wirtschafts-
 Nach einer Delegationsreise im Juli 2011 unter Führung von  markt optimal nutzen. Kerntätigkeit des Netzwerks sind re-
Oberbürgermeister Marcel Philipp (siehe Wirtschaftsstandort gelmäßige Veranstaltungen zu praktisch relevanten Themen
Aachen – Ausgabe 35) beschloss der Rat der Stadt Aachen      rund um die Internationalisierung sowie zur Vorstellung der
die Zusammenarbeit mit den türkischen Städten Istanbul-Sa- Potenziale und Möglichkeiten in ausgewählten Zielländern.

                                                                                                              Wirtschaftsstandort Aachen | Oktober 2012 | 19
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