WIRTSCHAFTSAUSBLICK ARMENIEN - German Economic ...

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WIRTSCHAFTSAUSBLICK ARMENIEN
Ausgabe 06 | November 2021

Überblick
•    Gestiegene Zuversicht der Wirtschaftsakteure nach eindeutigem Wahlergebnis
•    BIP-Wachstum von 5,5% in 2021; signifikante Erholung im Vergleich zu 2020
•    Treiber: höhere Rücküberweisungen und stärkere politische Stabilität regen Konsum an
•    Haushaltsdefizit von 3,7% des BIP und Staatsverschuldung von 63% des BIP stabil in 2021;
     ab 2022 Haushaltskonsolidierung wahrscheinlich
•    Niedriges Leistungsbilanzdefizit in 2020 und 2021
•    Erholung der Warenexporte aufgrund hoher Metallpreise in 2021, aber nur langsame
     Rückkehr des Tourismus in 2021
•    Langsame Erholung von FDI nach einem Rückgang um mehr als die Hälfte in 2020
•    Ausgabe eines Eurobonds i.H.v. 750 Mio. USD sorgt vorerst für eine tragfähige externe
     Finanzlage
•    Nach Abwertung des Dram wegen hoher Unsicherheit in Q4-2020 und Q1-2021, nun
     Aufwertung mit Rückkehr zum Vorkrisenniveau
•    Anhebungen des Leitzinses wegen gestiegener Inflation und Inflationserwartung

© Berlin Economics
Basisindikatoren
                                        Armenien Aserbaidschan Georgien Belarus Ukraine Russland
 BIP, Mrd. USD                            12,6                     42,6*                15,9               60,3    155,2           1.437,1
 BIP/Kopf, USD                           4.269                     4.218*              4.278               6.447   3.709          10.037*
 Bevölkerung, Mio.                        3,0                      10,1*                 3,7                9,3        41,6        146,8*
Quelle: Nationale Statistikbehörden, IWF; 2020; *IWF-Schätzungen

                                                                   Handelsstruktur
                                   Exporte                                                                   Importe
   Russland 27% | Schweiz 18% | EU 17% | Sonstige 38%                             Russland 32% | EU 18% | China 15% | Sonstige 34%
                             Sonstige
   Bekleidung                                                                                                                    Maschinen
                               17%                           Kupfererze                         Sonstige
       5%                                                                                                                          20%
                                                                24%                               27%
Stein & Glas
     5%
                                                                                                                                  Mineralische
 Pflanzliche                                                                                                                       Produkte
                                                                               Stein & Glas                                          16%
  Produkte                                                                          5%
     5%                                                              Tabak
                                                                      10%                                                               Metalle
Mineralische                                                                 Lebensmittel
 Produkte                                                                         5%                                                     11%
    6%                                                             Gold        Pflanzliche Produkte                Chemische Produkte
               Spirituosen                 Metalle
                    9%                                             10%                  7%                                10%
                                              9%
Quelle: Armstat; 2020; Anmerkung: Warenhandel

© Berlin Economics                                                                                                                                2
Wirtschaftswachstum
      z. Vj.
10                    Reales BIP Wachstum                                BIP-Prognose für 2021 und 2022
 5
                                                                         • 2021: 5,5%; eigene Schätzung basierend auf
                                                                           GET-Makromodell
 0
                                                                         • Erholung des BIP-Wachstums dank höheren
 -5
                                                                           Konsums
                                                                         • 2022: Abschwächung des BIP-Wachstums
-10
          2018         2019          2020           2021*        2022*
                                                                           aufgrund sinkender Staatsausgaben, da
 Quelle: Armstat; *GET-Schätzung/Prognose
                                                                           Haushaltskonsolidierung
                                                                         • Abwärtsrisiken: Schwierigkeiten beim
Regionaler Vergleich des realen BIP-Wachstums (% z. Vj.)
                                                                           Corona-Pandemiemanagement mit
                              2020          2021*               2022*      negativen Einfluss auf die Zuversicht der
 Armenien                     -7,4            5,5                4,2       Wirtschaftsakteure
 Aserbaidschan                -4,3            2,3                1,7
 Georgien                     -6,2            7,7                5,8
 Iran                          1,5            2,5                2,1     Regionale Perspektive
 Russland                     -3,1            4,4                3,1
                                                                         • Wachstumsrate für Armenien ähnelt der
 Türkei                        1,8            6,0                3,2
                                                                           anderer Länder der Region
 Deutschland                  -4,8            3,6                4,6
 EU-27                        -6,0            4,8                4,5
Quelle: GET, IWF, Europäische Kommission; *Schätzung/Prognose
                                                                         ➢ Deutliche BIP-Erholung in 2021
 © Berlin Economics                                                                                                    3
BIP-Dynamik: Nachfrage- und Angebotsseite
                    Beitrag zum realen BIP-Wachstum                              BIP: Nachfrageseite
15
        %-Pkt. des BIP,
        z. Vj.
                                                                                 • 2020: BIP schrumpft um 7,4%; starker
                                                                                    Rückgang des privaten Konsums und der
10
                                                                                    Investitionen
 5                                                                               • Q1-2021: BIP schrumpft um 3,3% z. Vj.; Q2-
 0                                                                                  2021: sehr starkes Wachstum um 13,1% z. Vj.
 -5
                                                                                 • Schätzung 2021: BIP-Wachstum von 5,5%;
                                                                                    Konsum wird wieder anziehen dank höherer
-10
              2019               2020            2021*           2022*              Rücküberweisungen und höherer politischer
            Konsum        Investitionen   Nettoexporte   BIP-Wachstum               Stabilität
Quelle: Armstat, *GET-Schätzung/Prognose
                                                                                 BIP: Angebotsseite
                Sektoraler Beitrag zum BIP-Wachstum
      %-Pkt. des BIP,
                                                                                 • 2020: Starke Entwicklung im Bergbau (8,4%
8     z. Vj.                                                                        reales Wachstum z. Vj.), jedoch negative
6
4                                                                                   Corona-Auswirkungen auf Dienstleistungen
2                                                                                   und strukturelle Probleme in der
0
                                                                                    Landwirtschaft
-2
-4                                                                               • 1H-2021: starker Dienstleistungssektor und
-6                                                                                  Bergbau, moderates Wachstum in der
             2018                2019             2020           1H-2021
                                                                                    Landwirtschaft, verarbeitendes Gewerbe
      Landwirtschaft      Bergbau    Verarbeitendes Gewerbe   Dienstleistungen
                                                                                    bleibt stabil
 Quelle: Armstat; Anmerkung: Betrachtung des nominalen BIP-Wachstum

 © Berlin Economics                                                                                                          4
Leistungsbilanz und FDI
                         Leistungsbilanzsaldo                                    2020
     % des BIP
0                                                                                • Verringerung des Leistungsbilanzdefizits
                                                                                    auf 3,8% des BIP
-2
                                                                                 • Grund: starker Importrückgang; Importe
-4                                                                                  sanken stärker als Exporte
                                                                                 • Rückgang der FDI-Zuflüsse um mehr als
-6
                                                                                    die Hälfte; nur 1,1% des BIP im Jahr 2020
-8                                                                               2021
           2018             2019            2020             2021*
Quelle: Finanzministerium; * Schätzung                                           • Finanzministerium erwartet, dass das
                                                                                    Leistungsbilanzdefizit auf 2,1% des BIP
                          FDI-Nettozuflüsse                                         sinkt
500
         Mio. USD                                                        %   5   • Gründe
                                     FDI-Nettozuflüsse in Mio. USD (l.S.)
400                                  FDI-Nettozuflüsse in % des BIP (r.S.)   4       –   Geringes Leistungsbilanzdefizit in 1H-2021
300                                                                          3       –   Starke Warenexporte und gestiegene
200                                                                          2           Rücküberweisungen
100                                                                          1   • Mäßige Steigerung von FDI erwartet
     0                                                                       0   ➢ Niedriges Leistungsbilanzdefizit, aber FDI
            2018        2019         2020          2021*         2022*
Quelle: Armenische Zentralbank; *IWF-Schätzung/Prognose
                                                                                   weiterhin schwach
© Berlin Economics                                                                                                             5
Wechselkurs und Devisenreserven
                             Wechselkurs                  Abwertung des Dram nach dem Konflikt
550    AMD/USD
                            Kriegsende      Vorgezogene
540                                         Wahlen        • Q4-2020: Abwertung des Dram aufgrund
530
                                                             des militärischen Konflikts und der
520
510
                                                             politischen Unsicherheit
500                                                       • Höhepunkt der Abwertung im März 2021
490                                                          nach Rücktritt des Premier Pashinyan
480
470                                                       • Aufwertung des Dram zum Vor-Krisen-
                                                             Niveau nach den Wahlen im Juni
      Dez 20
      Feb 20

       Jul 20

      Sep 20

      Feb 21

       Jul 21

      Sep 21
      Okt 20
      Apr 20

      Aug 20

      Apr 21

      Aug 21
      Mrz 20

      Mrz 21
      Mai 20
      Jun 20

      Mai 21
      Jun 21
      Jan 20

      Nov 20

      Jan 21

Quelle: Armenische Zentralbank
                                                          Währungsreserven
3,5   Mrd. USD           Währungsreserven
3,0                                                       • Abnahme der Währungsreserven aufgrund
2,5                                                         der Corona-Pandemie und der
2,0                                                         militärischen Auseinandersetzungen
1,5
                                                          • Feb-21: Zunahme der Währungsreserven
1,0
0,5
                                                            dank der Ausgabe eines Eurobond i.H.v.
0,0                                                         750 Mio. USD
       Jul 18

       Jul 19

       Jul 20

       Jul 21
      Sep 18

      Sep 19

      Sep 20
      Mai 18

      Mai 19

      Mai 20

      Mai 21
      Jan 18
      Mrz 18

      Jan 19
      Mrz 19

      Jan 20
      Mrz 20

      Jan 21
      Mrz 21
      Nov 18

      Nov 19

      Nov 20

                                                          ➢ Stabiler Wechselkurs
Quelle: Armenische Zentralbank

© Berlin Economics                                                                                  6
Warenhandel
                                    Exporte nach Warengruppen                                                                                                       2020
   Bekleidung
       5%
                                             Sonstige
                                               17%                                                                                   Kupfererze                     •     Mäßiger Rückgang der Warenexporte um
                                                                                                                                        24%
Stein & Glas                                                                                                                                                              4,2% z. Vj. aufgrund von Corona*
     5%
                                                                                                                                                                    •     Ähnlich starke Auswirkung auf Importe:
Pflanzliche
 Produkte                                                                                                                                                                 -18% z. Vj.
    5%                                                                                                                                            Tabak
                                                                                                                                                   10%
Mineralische                                                                                                                                                        2021
 Produkte
    6%       Spirituosen                                                                      Metalle
                                                                                                                                            Gold                    • 1H-2021: Exporte (18% z. Vj.) wachsen
                              9%                                                                                                            10%
                                                                                               9%                                                                      stärker als Importe (8% z. Vj.)
Quelle: Armstat, 2020
                                                                                                                                                                    • Gestiegener Kupferpreis unterstützt
                  Weltmarktpreise für Kupfer und Gold                                                                                                                  Erholung der Exporte
11.000       USD/t                                             Kupferpreis pro Tonne (l.S.)                                    USD/oz. tr.                 2.500
                                                                                                                                                                    • Jedoch niedrigerer Goldpreis als in 2020
10.000                                                         Goldpreis pro Feinunze (r.S.)

 9.000                                                                                                                                                     2.000
 8.000                                                                                                                                                              ➢ Corona hat mäßigen Effekt auf
 7.000                                                                                                                                                     1.500
                                                                                                                                                                      Warenexporte in 2020; Steigende Exporte
 6.000
                                                                                                                                                                      in 2021 aufgrund höherer Kupferpreise
 5.000                                                                                                                                                     1.000
                  Mrz-19

                                                                         Mrz-20

                                                                                                                                Mrz-21
         Jan-19

                           Mai-19

                                                      Nov-19
                                                                Jan-20

                                                                                  Mai-20

                                                                                                             Nov-20
                                                                                                                      Jan-21

                                                                                                                                         Mai-21
                                    Jul-19
                                             Sep-19

                                                                                           Jul-20
                                                                                                    Sep-20

                                                                                                                                                  Jul-21

                                                                                                                                                                   *Anm.: Die Zahlungsbilanz zeigt einen weitaus stärkeren Rückgang von 19,2% z. Vj.,
                                                                                                                                                                   was auf aktualisierte Daten über Autoexporte zurückzuführen ist, die in den
Quelle: IWF
                                                                                                                                                                   Armstat-Daten nicht enthalten sind.
© Berlin Economics                                                                                                                                                                                                                             7
Handel mit Dienstleistungen
3,0
                      Dienstleistungsexporte                                       Außenhandel mit Dienstleistungen
      Mrd. USD

2,5                                                                                •   Dienstleistungsexporte traditionell sehr stark
2,0                                                          -55%
                                                                                       in ARM; 43% der Gesamtexporte in 2019
1,5
                                                                                   •   2020: starker Rückgang um 55% z. Vj., v.a.
                                                                                       aufgrund gesunkener Tourismuseinnahmen
1,0
                                                                                   •   Niedrige Exporte in 1H-2021, auch verglichen
0,5
                                                                                       zu 1H-2020 (-14% z. Vj.)
 0
          2016         2017         2018          2019            2020             Tourismus
Quelle: Armenische Zentralbank
                                                                                   •   2020: deutlicher Rückgang um 81% z. Vj.
3,0
                  Dienstleistungsexporte nach Branche
      Mrd. USD
                                                Sonstige    IKT     Tourismus
                                                                                       aufgrund der Reisebeschränkungen
2,5
                                                                                   •   1H-2021: kaum Tourismus auch verglichen zu
2,0                                                                                    1H-2020 (-61% z. Vj.)
1,5                                                                                IKT-Sektor
1,0                                                                                •   2020: positive Entwicklung während Pandemie
0,5                                                                                •   Wachstum setzt sich in 1H-2021 fort
 0
          2018          2019          2020        1H-2020      1H-2021             ➢ Corona hat starken Effekt auf
Quelle: Armenische Zentralbank; Tourismus: tourismusbezogene Dienstleistungen im     Dienstleistungsexporte in 2020; keine
Reise- und Personenverkehr; IKT: Telekommunikations-, Computer- und
Informationsdienstleistungen                                                         Erholung in 1H-2021
© Berlin Economics                                                                                                                 8
Tourismus
                                   Tourismuseinnahmen als % des BIP                                                                                                        Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
1,8
      Mrd. USD
                                       Tourismuseinnahmen (l. S.)                                            % des BIP (r. S.)                           % 12              •   Tourismus ist Schlüsselfaktor sowohl
1,6
                                                                                                                                                                   10
                                                                                                                                                                               für Exporte als auch für BIP
1,4
1,2                                                                                                                                                                8       •   2019: 11% des BIP können auf
1,0
                                                                                                                                                                   6
                                                                                                                                                                               Tourismuseinnahmen zurückgeführt
0,8
0,6                                                                                                                                                                4
                                                                                                                                                                               werden
0,4
                                                                                                                                                                   2
0,2
                                                                                                                                                                           2020
  0                                                                                                                                                                0
                    2016                             2017                         2018                           2019                           2020                       • Tourismus macht nur 2% des BIP aus
Quelle: Armenische Zentralbank                                                                                                                                             ➢ Corona-Schock maßgeblich mit Tourismus
                                                                                                                                                                              verbunden
                                                     Internationale Besucher
800
700
          Tsd.
                                                                                                                                                                           2021
600                                                                                                                                                                        • Q1-2021: 72% Rückgang vgl. zu Q1-2020,
500                                                                                                                                                                           da Corona-Effekt erst im März 2021
400
                                                                                                                                                                              bemerkbar
300
200                                                                                                                                                                        • Q2-2021: kaum Tourismus
100
  0
                                                                                                                                                                           ➢ In 2021 weiterhin negativer Corona-Effekt
                                                                                                                              2020Q2
        2017Q1
                 2017Q2
                          2017Q3
                                   2017Q4
                                            2018Q1
                                                      2018Q2
                                                               2018Q3
                                                                        2018Q4
                                                                                 2019Q1
                                                                                          2019Q2
                                                                                                   2019Q3
                                                                                                            2019Q4
                                                                                                                     2020Q1

                                                                                                                                       2020Q3
                                                                                                                                                2020Q4
                                                                                                                                                         2021Q1
                                                                                                                                                                  2021Q2

                                                                                                                                                                             auf Tourismus
Quelle: Armstat
© Berlin Economics                                                                                                                                                                                                    9
Inflation und Geldpolitik
           % z. Vj.                                                    Inflationsrate                                                                            Inflation
    9
    8                                                                                                                                                            • 2020: Inflation steigt auf 3,7% (Jahresendwert)
    7                                                                                                                                                            • Hauptgründe: Anstieg der internationalen
    6
                                                                                                                                                                     Lebensmittelpreise; Pass-Through-Effekt der Dram-
    5                                                             Toleranzbereich der
                                                                  Zentralbank                                                                                        Abwertung
    4
    3                                                                                                                                                            • Sep-21: Inflation steigt auf 8,9% z. Vj.
    2                                                                                                                                                            • Gründe: Anstieg der Rohstoff- und
    1                                                                                                                                                                Lebensmittelpreise, Dram Abwertung,
    0                                                                                                                                                                Preissteigerung für personenbezogene
          2018         2019          2020         2021*         2022*
Quelle: CBA; *IWF-Schätzung/Prognose; Anmerkung: Jahresendwerte                                                                                                      Dienstleistungen, Angebotsbeschränkungen
(Verbraucherpreise)                                                                                                                                              ➢ Inflationsdruck
                                                Leitzins der Zentralbank
8         % p.a.
                                                                                                                                                                 Geldpolitik
7                                                                                                                                                                • Fünfmalige Erhöhung des Leitzins in 2021 auf
                                                                                                                                                                     7,25% in Sep-21
6                                                                                                                                                                • Grund: Inflation und Inflationserwartungen sowie
                                                                                                                                                                     höheres Wachstum der Nachfrage im Vergleich zu
5
                                                                                                                                                                     den Produktionskapazitäten
4
                                                                                                                                                                 ➢ Erhöhung des Leitzins um die Inflation gemäß
                                                                                                                                                                     Inflationsziel zu reduzieren
                 Mrz 19

                                   Jul 19
                                            Sep 19

                                                                       Mrz 20

                                                                                         Jul 20
                                                                                                  Sep 20

                                                                                                                             Mrz 21

                                                                                                                                               Jul 21
                                                                                                                                                        Sep 21
                          Mai 19

                                                                                Mai 20

                                                                                                                                      Mai 21
        Jan 19

                                                     Nov 19
                                                              Jan 20

                                                                                                           Nov 20
                                                                                                                    Jan 21

                                                                                                                                                                 ➢   Deutlich höhere Zinsen als vor Corona
Quelle: Armenische Zentralbank (CBA)

© Berlin Economics                                                                                                                                                                                                10
Öffentliche Finanzen
                     Haushaltsdefizit der Zentralregierung                   Haushalt 2021
     % des BIP
0                                                                            •   Regierung unterstützt die Wirtschaft nach dem
                                                                                 Doppelschock in 2020 weiterhin; insbesondere
-2
                                                                                 durch Sozialausgaben und Pensionen
-4                                                                           •   Aufgrund höherem BIP-Wachstums, wird das
                                                                                 Haushaltsdefizit kleiner sein als ursprünglich
-6                                                                               prognostiziert: 3,7% des BIP anstatt der
                                                                                 ursprünglichen 5,3% des BIP
-8          2019               2020              2021*               2022*
Quelle: Finanzministerium, *gemäß des aktuellen Haushalts und zukünftiger
Planungen                                                                    Staatsverschuldung (Zentralregierung)
                                                                             • Großer Anstieg von 49,9% in 2019 zu 63% des
75                Staatsverschuldung (Zentralregierung)                          BIP in 2020
       % des BIP
70
                                                     69,9
                                                               62.8 68,8     •   Aktuell über dem Wert der Fiskalregel, Krieg
                                                                                 ermöglicht Ausnahme
65                                    62,8
                                                                             •   Weiterer Anstieg prozentual zum BIP in 2021
60
                                                                                 wurde erwartet; aktuelle Daten zum BIP-
55
           51,2                                      Fiscal rule                 Wachstum prognostizieren jedoch stabile
                        49,9
                                                  Fiskalregel
50                                                                               Staatsverschuldung
45
          2018          2019          2020          2021*          2022*     ➢ Haushaltkonsolidierung in 2022 wahrscheinlich
Quelle: IWF, *Prognose/Schätzung
© Berlin Economics                                                                                                            11
Bilateraler Handel zwischen Deutschland und Armenien
200
       Mio. EUR     Deutscher Handel mit Armenien
                                                                                2020
                                                                                •   Umsatz: 255 Mio. EUR, Rückgang um 13%
100
                                                                                •   Deutsche Exporte nach Armenien: mäßiger
                                                                                    Anstieg um 4% aufgrund der Lieferung einer
  0                                                                                 Siemens Gasturbine im April
                                                                                •   Deutsche Importe aus Armenien: Rückgang um
-100                                                                                41%, hauptsächlich durch Rückgang von
                                                                                    Metallimporten (mit Ausnahme einer positiven
-200                                                                                Dynamik bei Metallerzen und Metallabfällen)
             2018                2019               2020               7M2021
                    Deutsche Exporte    Deutsche Importe   Saldo                ➢   Deutlicher, aber nicht gravierender Rückgang
Quelle: Statistisches Bundesamt; Anmerkung: Warenhandel                             des bilateralen Handels
                  Deutsche Exporte nach Armenien

              Sonstige                                     Maschinen            Ausblick für 2021
                30%                                          38%
                                                                                •   1H-2021: Deutsche Exporte geringer als in 1H-
   Elektogeräte                                                                     2020 (-20%), trotz starker Maschinenexporte in
        2%                                                                          Q1-2021
     Mess- und                                                 Textilien        •   Starker Anstieg deutscher Importe (+50%) aus
   Kontrollgeräte                                                11%                Armenien
        5%
                         Kfz und Teile              Chemische Erzeugnisse
                              7%                            7%
                                                                                ➢   Gemischte Entwicklungen im bilateralen Handel
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2020; Anmerkung: Warenhandel
 © Berlin Economics                                                                                                                12
BIP-Prognose: GET-Makromodell
                                         Prognose des realen BIP: Nachfrageseite
                                                   2020                      2021 (Schätzung)            2022 (Prognose)

BIP-Wachstum, % z. Vj.                               -7,4                                  5,5                      4,2
Wachstum und Beitrag
                                       % z. Vj.          %-Punkt             % z. Vj.          %-Punkt   % z. Vj.     %-Punkt
zum BIP

      Konsum*                             -10,1                -6,6               5,3            5,0       6,1            5,6

      Investitionen**                      -8,6                -3,3               9,1            1,5       4,3            1,5

      Exporte                             -31,4               -12,9               4,2            1,8       6,2            2,2

      Importe                             -32,1               15,2                5,8            -2,9      7,1            -5,0

  Quelle: GET-Berechnungen, * privater and öffentlicher Konsum, ** Bruttoanlageinvestitionen

  •     2021: BIP Erholung dank gestiegenem Konsum
  •     2022: vermindertes Wachstum, geringere Staatsausgaben und steigende
        Exporte

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Über das German Economic Team
Finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), berät das German
Economic Team (GET) die Regierungen von Moldau, Georgien, Ukraine, Belarus, Armenien,
Kosovo und Usbekistan zu wirtschaftspolitischen Fragen. Mit der Umsetzung der Beratung
wurde Berlin Economics betraut.

  KONTAKT
  Emily Häntschel, Länderkoordinatorin Armenien
  haentschel@berlin-economics.com

  German Economic Team         Tel: +49 30 / 20 61 34 64 0
  c/o BE Berlin Economics GmbH info@german-economic-team.com
  Schillerstraße 59            www.german-economic-team.com
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