Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG

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Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
Strategie Österreich & CEE
                                                 1. Quartal 2015

                                             Zwischen Geopolitik, EZB und Fed
                                                 Solides Wachstum in CE und Rumänien

                                                 Spielraum für Geldpolitik in CE und Rumänien

                                                 Russland und Ukraine in Rezession

                                                 CE Aktien und Indizes als Empfehlungen

www.raiffeisenresearch.at

       Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments       1
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
Inhalt

         Strategie Österreich & CEE

         Thema: Starkes Zentraleuropa, Rezession in Russland                                                                                                         3
         Prognosen CEE inkl. Österreich                                                                                                                              4
         Anlagestrategie CEE inkl. Österreich                                                                                                                        6
         Spezial: Russland und der Westen: Entfremdung geht weiter                                                                                                  10
         Ausblick Lokalwährungsanleihen                                                                                                                             12
         Wechselkursausblick                                                                                                                                        13
         Österreich                                                                                                                                                 14
         CE:    Polen                                                                                                                                               16
                Ungarn                                                                                                                                              18
                Tschechische Republik                                                                                                                               20
                Slowakei                                                                                                                                            22
                Slowenien                                                                                                                                           23
         SEE: Kroatien                                                                                                                                              24
                Rumänien                                                                                                                                            26
                Bulgarien                                                                                                                                           28
                Serbien                                                                                                                                             29
                Bosnien und Herzegowina                                                                                                                             30
                Albanien                                                                                                                                            31
                Kosovo                                                                                                                                              32
         CIS: Belarus                                                                                                                                               33
                Russland                                                                                                                                            34
                Ukraine                                                                                                                                             36
         Türkei                                                                                                                                                     38
         Sovereign Eurobonds                                                                                                                                        40
         Corporate Eurobonds                                                                                                                                        42
         Aktienmärkte                                                                                                                                               44
         Technische Analyse                                                                                                                                         50
         Indexgewichtung im Vergleich                                                                                                                               52
         Sektoren                                                                                                                                                   53
         Aktien – Top-Empfehlungen                                                                                                                                  55
         Quantitative Analyse                                                                                                                                       60
         Disclaimer/Impressum                                                                                                                                       66

         Erklärung:                                 Volkswirtschaftliche Abkürzungen                    Aktienkennzahlen
         e ... Schätzung                            %-Änd.           Prozentveränderung                 DR             Dividendenrendite
         f ... Prognose                                              (nicht in Prozentpunkten)          EBIT           Earnings before interest and taxes
         p ... vorläufige Ergebnisse                BIP              Bruttoinlandsprodukt               EBITDA         earnings before interest, taxes, depreciation, and
                                                                                                                       amortization
         n.v. ... nicht verfügbar                   BP               Basispunkte
                                                                                                        EBT            earnings before taxes
                                                    durchschn.       durchschnittlich
                                                                                                        GW             Gewinnwachstum
         Abkürzungsverzeichnis                      H/B              Handelsbilanz
                                                                                                        KGV            Kurs-Gewinn Verhältnis
         Länder und Währungen                       FDI              Ausländische Direktinvestitionen
                                                                                                        LGW            langfr. Gewinnwachstum
         ALL           Albanischer Lek              FX               Fremdwährung
                                                                                                        ROCE           Return on capital employed
         BAM           Bosnische Mark               L/B              Leistungsbilanz
         BGN           Bulgarischer Lev             LW               Lokale Währung
                                                                                                        EA              Empfehlung ausgesetzt
         BYR           Belarussischer Rubel         LStK             Lohn-Stückkosten
                                                                                                        IR              in Revision
         CZK           Tschechische Krone           NPL              notleidende Kredite
         EKK           Estnische Krone              p.a.             im Jahresvergleich
                                                                                                        Länder
         HUF           Ungarischer Forint           p.m.             im Monatsvergleich
                                                                                                        Eurozone (EWU) Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frank-
         HRK           Kroatische Kuna              p.q.             im Quartalsvergleich
                                                                                                                       reich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg,
         LTL           Litauischer Litas            PP               Prozentpunkte
                                                                                                                       Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowa-
         LVL           Lettischer Lat               PPI              Produzentenpreisindex
                                                                                                                       kei, Slowenien, Spanien, Zypern
         PLN           Polnischer Zloty             VPI              Verbraucherpreisindex
                                                                                                        CE             Mitteleuropäische Länder - Polen, Ungarn, Tsche-
         RON           Rumänischer Leu
                                                                                                                       chien, Slowakei, Slowenien
         RSD           Serbischer Dinar             Aktienindizes
                                                                                                        SEE            Südosteuropäische Länder - Albanien, Bosnien
         RUB           Russischer Rubel             BELEX15         Serbischer Aktienindex
                                                                                                                       und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo,
         TRY           Türkische Lira               BET             Rumänischer Aktienindex
                                                                                                                       Rumänien, Serbien
         UAH           Ukrainische Hryvnia          BUX             Ungarischer Aktienindex
                                                                                                        CIS            Europäische GUS (Gemeinschaft unabhängiger
                                                    CROBEX10        Kroatischer Aktienindex
                                                                                                                       Staaten) Länder - Russland, Ukraine, Belarus
                                                    PX              Tschechischer Aktienindex
                                                                                                        CEE            Mittel- und Osteuropa (CE + SEE + CIS)
                                                    RTSI            Russischer Aktienindex
                                                    SASX-10         Bosnischer Aktienindex
                                                    WIG 20          Polnischer Aktienindex

  2                          Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
Thema

Starkes Zentraleuropa, Rezession in Russland

   Konflikt Russland-Ukraine auch zu Beginn 2015 ohne absehbare Lösung
   Sanktionen verstärken Abwärtstrend in Russland
   Zentraleuropa mit erstaunlicher Resistenz gegenüber Russland- und Eurozone-Wachstumsschwäche

Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben sich bis Jahresende                 Marktstrategie*
nicht wesentlich verändert. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die                      Eurobonds           LW-Anleihen      FX
Sanktionen der EU und der USA gegenüber Russland über die Jahresmitte 2015                           EUR          USD      2J     10J      --
hinaus verlängert werden. Insbesondere die Aussperrung von Staatsunternehmen               BG        H (H)          --      --      --      --
vom USD- und Euro-Finanzmarkt hinterlässt bereits Spuren, offensichtlich auch im           HR        V (V)        V (V)     --      --    H (H)

RUB-Wechselkurs. Die russische Regierung versucht der Abwärtsspirale von fal-              CZ        H (H)        H (H)   H (H)   K (H)   H (H)
                                                                                           HU        K (K)        H (K)   H (H)   H (H)   V (H)
lenden privaten Investitionen, fehlenden Auslandsinvestitionen, fallenden Realein-
                                                                                           PL        K (K)        K (K)   K (K)   K (K)   H (H)
kommen mit Infrastrukturprojekten und staatlichen Investitionen zu entkommen. Wir
                                                                                           RO        H (K)        H (H)   K (K)   H (K)   H (H)
sehen darin maximal einen Bremseffekt, der die Rezession nicht verhindern kann.            RU        V (H)        V (H)   V (K)   V (H)   V (H)
Die Ukraine erlebt derzeit einen besonders starken Einbruch, der sich erst im              RS          --         H (H)     --      --    V (V)
Jahresverlauf 2015 etwas mildern könnte. Denn die Regionen- und Wirtschafts-               SK          --           --      --      --      --
struktur muss elementar umgebaut werden um künftig auch für Exporte in die EU              SI          --           --      --      --      --
konkurrenzfähig zu sein.                                                                   TR        H (K)        H (K)   K (K)   K (H)   H (H)
                                                                                           UA        V (V)        V (V)     --      --    V (V)
Erfreulicherweise präsentiert sich der Konjunkturzyklus in Zentraleuropa sehr ro-
                                                                                           BY          --         H (H)     --      --    V (V)
bust. Die starke Binnennachfrage in Polen, Tschechien oder Ungarn lässt auch die
                                                                                           *basiert auf absoluter erwarteter Performance:
schwächere Eurozone-Konjunktur nur unwesentlich auf das Wachstum durchschla-               - LW-Anleihen = Lokalwährungsanleihen, Performance
                                                                                           in lokaler Währung
gen. Daher sehen wir 2015 eine Fortsetzung der BIP-Wachstumsraten von 2 bis                - Eurobonds: basiert auf erwarteter Spreadänderung
                                                                                           RU, TR, UA FX-Empfehlungen gegen USD, andere ge-
3,5 %. Dies gilt auch für Rumänien, während die meisten SEE-Länder, wie Serbien            gen EUR
                                                                                           Letzte Empfehlung (Juni 2014) in Klammern
und Kroatien nach wie vor stagnieren. Weiter zurückgenommen haben wir auch                 Horizont: Ende 1. Quartal 2015
die BIP-Schätzungen für Österreich. Aufgrund einer langsamen Belebung der pri-             H ... Halten, V ... Verkauf, K ... Kauf
                                                                                           Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
vaten Investitionen und Exporte ist für 2015 nur +0,7 % Wachstum unterstellt. Die
Inflation dürfte mit rund 1,2 % deutlich über Euro-Schnitt bleiben. Damit werden           Empfehlungen1 - Aktienmärkte
die Verbraucherpreise in Teilen Osteuropas niedriger ausfallen als in Österreich.          Indizes
                                                                                                              ATX, BET, WIG 30, BUX, PX,
Im Jahresverlauf ist ein leichter Anstieg unterstellt.                                     Kauf
                                                                                                              BIST Nat. 100
Auswirkung auf Geldpolitik und Währungen                                                   Halten             MICEX, CROBEX 10
Die extrem niedrige Inflation und die ultralockere Geldpolitik der EZB ermöglichen         Verkauf            -
eine Fortsetzung der niedrigen Leit- und Geldmarktzinsen. In Polen, Ungarn und             Aktien
Rumänien vermuten wir sogar noch Zinsspielraum nach unten. Dagegen wird                    Andritz
                                                                                           Aktuell: EUR 45,26
in Russland der ins Trudeln geratene Rubel zu weiteren Zinsanhebungen führen.              Kursziel: EUR 52,00
Für die erste Jahreshälfte 2015 erwarten wir noch eine Fortsetzung der Abwer-              UNIQA
                                                                                           Aktuell: EUR 8,272
tungsphase. Die ukrainische Hrywnja (UAH) dürfte ihre Abschwächung wie schon               Kursziel: EUR 10,00
2014 in Stufen vollziehen. Dagegen sollten die großen CE-Währungen relativ                 MOL
                                                                                           Aktuell: HUF 12.1802
konstant zum Euro und damit schwächer zum USD notieren.                                    Kursziel: HUF 13.800
                                                                                           PKP Cargo
Auswirkung auf Renten- und Aktienmärkte                                                    Aktuell: PLN 81,992
Im Zuge der eindrucksvollen Renditetalfahrt in der Eurozone haben auch die                 Kursziel: PLN 90,00
                                                                                           OTP
Staatsanleihemärkte Osteuropas profitiert. Die 10-jährigen Laufzeiten sind in              Aktuell: HUF 4.0802
Polen, Ungarn und Rumänien auf neue historische Renditetiefs gefallen. Begünstigt          Kursziel: HUF 4.550

durch die EZB-Politik könnten die Anleiherenditen nahe ihrer Tiefstände verharren.
                                                                                           Empfehlungen1 – Anleihenmärkte
In Russland sind dagegen die deutlich zweistelligen Anleiherenditen eine Kom-
                                                                                           Corporate bonds
pensation für die anhaltende Währungsschwäche.
                                                                                           Kauf             Halyk 7,25% fällig 2017
Die Aktienmärkte Osteuropas haben gegenüber den etablierten Börsen einiges                 1
                                                                                             Horizont: Ende 1. Quartal 2015; 2 Der angegebene
an Aufholpotenzial. In Verbindung mit guten Konjunkturaussichten sehen wir die             Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30
                                                                                           (MEZ) am 15. September 2014
meisten Aktienmärkte im ersten Quartal positiv. Türkei, Rumänien und Polen sehen           Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
wir an der Spitze der Kurserwartungen, Kroatien am Ende.
                                                        Finanzanalyst: Peter Brezinschek

           Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                           3
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
Prognosen

      Reales BIP (% p.a.)                                                                                               Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.)
      Länder                  2013       2014e       Konsensus      2015f      Konsensus      2016f      Konsensus      Länder            2013 2014e 2015f             2016f
      Polen                   1,7          3,3          3,1          3,5          3,2         3,0          3,6          Polen               0,9   0,0  0,6                1,8
      Ungarn                  1,5          3,2          3,2          2,3          2,4         2,3          2,3          Ungarn              1,7  -0,2  1,0                3,0
      Tschechien             -0,7          2,6          2,4          2,4          2,5         3,0          2,8          Tschechien          1,4   0,4  1,0                2,2
      Slowakei                1,4          2,5          2,3          2,5          2,6         3,0          3,0          Slowakei            1,4  -0,1  0,5                2,0
      Slowenien              -1,1          2,5          1,8          2,0          1,5         2,0          1,7          Slowenien           1,8   0,3  0,8                1,5
      CE                      1,0           3,0         2,8           2,9         2,8         2,9          3,1          CE                  1,2   0,1  0,7                2,0
      Kroatien               -0,9         -0,8         -0,7          0,0          0,3         1,0          1,3          Kroatien            2,2   0,0  1,2                1,5
      Bulgarien               0,9          1,4          1,5          1,2          1,9         2,1          2,3          Bulgarien           0,9  -1,2  1,9                3,2
      Rumänien                3,5          2,5          2,1          2,7          2,8         3,0          3,1          Rumänien            4,0   1,1  1,4                2,4
      Serbien                 2,5         -2,0         -0,9          0,0          1,3         2,5          2,9          Serbien             7,8   2,1  3,3                4,3
      Bosnien u. H.           2,5          0,5          0,4          2,5          2,2         3,0          3,0          Bosnien u. H.      -0,1  -0,9  1,5                2,5
      Albanien                0,4          2,0          1,4          3,0          2,3         4,5          3,0          Albanien            1,9   1,8  2,5                2,8
      Kosovo                  3,0          3,0          n.v.         3,5          n.v.        3,5          n.v.         Kosovo              1,8   0,6  2,5                3,0
      SEE                     2,2           1,2         1,1           1,8         2,1         2,6          2,7          SEE                 3,4   0,6  1,7                2,6
      Russland                1,3          0,5          0,3         -1,5         -0,2         2,0          1,3          Russland            6,8   7,6  9,4                7,0
      Ukraine                 0,0         -7,0         -7,4         -4,5         -1,8         0,5          2,4          Ukraine            -0,2 12,1 24,7               12,0
      Belarus                 0,9          0,5          1,1          0,0          1,8         1,0          2,5          Belarus           18,3 19,0 18,0                15,0
      CIS                     1,2          -0,1        -0,3          -1,7        -0,3          1,9         1,4          CIS                 6,6   8,3 10,8                7,6
      Türkei                  4,1          3,5          3,0          3,5          3,4         3,5          3,8          Türkei              7,5   9,0  7,0                6,9
      Österreich              0,2           0,3         0,8           0,7         1,2          1,8         1,8          Österreich          2,1   1,5  1,2                1,5
      Deutschland             0,2          1,5          1,4          1,6          1,4         2,2          1,8          Deutschland         1,6   1,0  1,5                2,2
      Eurozone               -0,4           0,8         0,8           1,2         1,1          1,9         1,5          Eurozone            1,4   0,5  0,6                1,2
      USA                     2,2           2,2         2,2           3,2         3,0         3,2          3,0          USA                 1,5   1,7  1,4                2,5
      Quelle: Thomson Reuters, Consensus Economics, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH                                      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

      Leistungsbilanz (% des BIP)                                Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)                        Öffentliche Verschuldung (% des BIP)
      Länder           2013 2014e 2015f           2016f        Länder            2013 2014e 2015f             2016f     Länder            2013 2014e 2015f             2016f
      Polen              -0,3  -0,3  -0,3           -0,4       Polen               -4,3   -3,2  -2,7            -2,0    Polen              57,0 49,4 50,0               48,4
      Ungarn              4,1   3,9   3,9            3,8       Ungarn              -2,3   -2,9  -2,8            -2,8    Ungarn             77,2 77,8 77,7               76,8
      Tschechien         -1,4   0,0  -0,1            0,0       Tschechien          -1,3   -1,5  -2,1            -1,8    Tschechien         45,7 44,7 43,9               43,4
      Slowakei            2,1   2,1   2,0            1,9       Slowakei            -2,6   -2,9  -2,3            -1,4    Slowakei           54,6 54,9 54,7               53,4
      Slowenien           6,5   6,3   4,9            4,7       Slowenien         -14,7    -5,0  -4,0            -3,0    Slowenien          73,0 80,0 82,0               81,0
      CE                   0,6  0,9   0,7            0,6       CE                  -3,7   -2,9  -2,6             -2,1   CE                 57,9 54,1   54,3              53,1
      Kroatien            0,9   0,5   0,4            0,7       Kroatien            -5,2   -6,0  -5,1            -4,4    Kroatien           75,7 82,0 86,9               90,0
      Bulgarien           1,9   0,3  -0,5           -0,8       Bulgarien           -1,9   -3,6  -2,0            -1,9    Bulgarien          19,0 28,8 24,0               22,0
      Rumänien           -0,8  -0,9  -1,5           -2,0       Rumänien            -2,2   -2,0  -2,3            -2,3    Rumänien           37,9 38,2 38,8               39,0
      Serbien            -6,5  -6,3  -6,9           -7,9       Serbien             -4,8   -8,0  -6,0            -5,5    Serbien            63,0 70,8 76,4               78,5
      Bosnien u. H.      -6,0  -9,6  -8,5           -7,4       Bosnien u. H.       -2,2   -3,8  -2,5            -2,0    Bosnien u. H.      41,5 45,0 44,6               42,5
      Albanien         -10,4 -10,2 -10,5            -9,9       Albanien            -6,0   -6,6  -4,5            -3,5    Albanien           68,0 72,0 70,0               69,0
      Kosovo             -7,0  -7,6  -7,5           -6,5       Kosovo              -2,7   -2,0  -2,0            -2,0    Kosovo             20,0 22,0 22,0               22,0
      SEE                 -1,5 -2,0  -2,4           -2,7       SEE                  -3,1  -3,7  -3,2            -2,9    SEE                44,7 48,3 49,2               49,6
      Russland            1,6   3,4   3,7            2,5       Russland            -1,0   -0,8  -0,6            -0,2    Russland           11,3 11,5 12,0               13,5
      Ukraine            -9,0  -3,3  -3,7           -4,3       Ukraine             -6,5 -11,0   -7,0            -5,5    Ukraine            40,3 70,0 82,0               87,0
      Belarus          -10,2   -5,4  -5,9           -7,5       Belarus              0,2    0,0   0,0             0,0    Belarus            32,5 33,0 34,0               35,0
      CIS                  0,4  2,7   2,7            1,7       CIS                  -1,4   -1,6  -1,1           -0,6    CIS                14,2 16,6 18,0               19,8
      Türkei             -7,9  -5,2  -4,2           -4,9       Türkei              -1,2   -2,0  -2,0            -2,0    Türkei             39,8 35,8 35,0               34,0
      Österreich           1,0  0,1  -0,5           -0,5       Österreich           -1,5  -2,6  -2,2             -1,5   Österreich         81,2 87,2 87,1               85,2
      Deutschland         6,7   7,0   6,5            6,0       Deutschland          0,1    0,2   0,0             0,2    Deutschland        76,9 74,5 72,4               69,6
      Eurozone             2,0  2,3   2,4            2,2       Eurozone            -2,9   -2,6  -2,4             -2,1   Eurozone           90,9 92,1   92,5              91,6
      USA                -2,3  -2,6  -2,9           -2,9       USA                  -4,1  -2,9  -2,6            -2,9    USA               100,5 103,5 102,5             101,3
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH           Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

      Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP)                     Wechselkurs EUR/LW (Durchschn.)                        Bonitätseinstufungen*
      Länder        2013 2014e 2015f 2016f                     Länder            2013 2014e 2015f 2016f                 Länder             S&P        Moody's         Fitch
      Polen          69,9  68,6  68,6  66,4                    Polen              4,20  4,17 4,13  3,97                 Polen               A-           A2             A-
      Ungarn        118,5 109,4  95,7  87,2                    Ungarn              297   309  313   322                 Ungarn             BB            Ba1           BB+
      Tschechien     51,5  51,6  51,0  50,1                    Tschechien         26,0  27,5 27,4  26,9                 Tschechien         AA-           A1            A+
      Slowakei       81,1  97,4 101,9  99,0                                                                             Slowakei            A            A2            A+
                                                               Slowakei           Euro  Euro  Euro  Euro
      Slowenien     113,3 112,3 112,5 112,2                                                                             Slowenien           A-           Ba1          BBB+
      CE             75,6  75,3  73,8  70,9                    Slowenien          Euro  Euro  Euro  Euro
                                                                                                                        Kroatien            BB            Ba1           BB
      Kroatien      104,8 106,8 106,9 105,3                    Kroatien           7,58      7,64      7,65      7,66
                                                                                                                        Bulgarien          BBB-          Baa2          BBB-
      Bulgarien      93,5 100,2  96,2  93,8                    Bulgarien          1,96      1,96      1,96      1,96    Rumänien           BBB-          Baa3          BBB-
      Rumänien       67,8  63,5  62,8  61,8
                                                               Rumänien           4,42      4,44      4,43      4,40    Serbien             BB-            B1           B+
      Serbien        80,8  83,9  86,8  85,8
                                                               Serbien             113       117       123       126    Bosnien u. H.        B             B3       kein Rating
      Bosnien u. H.  62,5  66,4  63,6  58,3
                                                               Bosnien u. H.      1,96      1,96      1,96      1,96    Albanien             B             B1       kein Rating
      Albanien       28,2  28,5  29,3  30,8
                                                                                                                        Kosovo          kein Rating   kein Rating   kein Rating
      Kosovo         14,4  13,7  12,9  12,1                    Albanien            140       140       140       140
      SEE            75,9  75,0  74,0  72,3                    Kosovo             Euro      Euro      Euro      Euro    Russland           BBB-         Baa2            BBB
      Russland       33,6  34,7  47,0  37,2                                                                             Ukraine            CCC          Caa3           CCC
                                                               Russland           42,3   50,5   66,6   62,9
      Ukraine        77,0 109,1 147,2 146,1                                                                             Belarus             B-           B3         kein Rating
      Belarus        52,7  52,9  53,0  56,3                    Ukraine            10,8   15,9   19,6   20,8
      CIS            37,5  39,9  53,8  44,4                    Belarus          11.828 13.591 13.842 17.136             Türkei             BB+          Baa3           BBB-
      Türkei         45,3  55,8  53,5  48,2                    Türkei             2,53      2,91      2,67      2,74
                                                                                                                        Österreich         AA+          Aaa            AAA
      Österreich      n.v.  n.v.  n.v.  n.v.                                                                            Deutschland        AAA          Aaa            AAA
                                                               Österreich         Euro      Euro      Euro      Euro
      Deutschland     n.v.  n.v.  n.v.  n.v.
      Eurozone        n.v.  n.v.  n.v.  n.v.                   Deutschland        Euro      Euro      Euro      Euro    USA                AA+           Aaa           AAA
      USA             n.v.  n.v.  n.v.  n.v.                   USA                1,33      1,33       1,17      1,19   * für langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten
                                                                 Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH       k.R. = kein Rating
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                        Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

  4                 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
Prognosen

    Wechselkursprognosen                                                                    Leitzinssatzprognosen                                                              3M Geldmarktzinssatz-Prognosen
                              1                                                                                    1
 Länder             8.Dez           Mär.15 Jun.15 Dez.15                                    Länder     8.Dez  Mär.15 Jun.15 Dez.15                                             Länder          8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15
 vs EUR                                                                                     Polen        2,00  1,75    1,75  1,75                                              Polen             1,86  1,95    1,95  1,97
Polen                 4,16                4,15                  4,15            4,05        Ungarn       2,10  1,80    1,80  1,80                                              Ungarn            2,10  1,84    1,84  1,88
Ungarn              306,02               310,0                 315,0           320,0        Tschechien   0,05  0,05    0,05  0,05                                              Tschechien        0,04  0,10    0,10  0,10
Tschechien           27,59                27,5                  27,4            27,2        Rumänien     2,75  2,25    2,25  2,25                                              Kroatien          1,09  0,90    0,95  1,20
Kroatien              7,67                7,66                  7,59            7,70        Russland     9,50 11,00 11,00    9,00                                              Rumänien          1,17  1,10    1,30  1,70
Rumänien              4,44                4,40                  4,45            4,40        Türkei       8,25  7,75    7,75  7,75                                              Russland         13,49 12,20 12,40 10,60
Serbien             121,73               123,0                 122,0           126,0                                                                                           Türkei            9,25  8,40    8,55  9,05
Albanien            140,45               141,0                 139,5           140,0        Eurozone          0,05                0,05               0,05           0,05
                                                                                            USA               0,25                0,50               1,00           2,00       Eurozone              0,08     0,05           0,05                0,05
vs USD
                                                                                            1
                                                                                             17:00 (MEZ)                                                                       USA                   0,24     0,60           1,10                2,10
Russland              53,8  58,3  58,5  54,1
                                                                                            Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH                                         * 17:00 (MEZ)
Ukraine              15,58 16,00 17,00 17,50                                                                                                                                   Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH
Belarus             10845 11400 11800 12800
Türkei                2,27  2,28  2,25  2,30

EUR/USD               1,23                   1,20               1,17            1,12
1
 17:00 (MEZ)
Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

    2-j. Anleihenrendite-Prognosen                                                          5-j. Anleihenrendite-Prognosen                                                     10-j. Anleihenrendite-Prognosen
    Länder           8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15                                            Länder                     1
                                                                                                             8.Dez Mär.15 Jun.15 Dez.15                                        Länder            8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15
    Polen              1,89   1,9     2,0   2,5                                             Polen              2,19  2,1     2,3   2,7                                         Polen               2,59   2,4     2,5   2,9
    Ungarn*            2,57   2,3     2,3   2,5                                             Ungarn             3,00  2,7     2,8   3,1                                         Ungarn              3,55   3,4     3,5   3,9
    Tschechien         0,16   0,1     0,1   0,2                                             Tschechien         0,22  0,2     0,2   0,6                                         Tschechien          0,90   0,6     0,7   1,1
    Kroatien           2,60   2,5     2,6   2,8                                             Kroatien           3,34  3,4     3,5   3,6                                         Kroatien            3,40   3,4     3,6   3,7
    Rumänien           1,75   1,7     1,9   2,2                                             Rumänien           2,54  2,6     2,7   3,1                                         Rumänien            3,59   3,6     3,7   4,1
    Russland         11,63 11,5      11,5   9,7                                             Russland         12,41 11,7     11,8  10,0                                         Russland          12,49 12,5      12,1  10,8
    Türkei             7,74   7,3     7,8   8,0                                             Türkei             7,96  7,6     8,3   8,7                                         Türkei              8,01   7,7     8,5   9,1

    Österreich        -0,02                      -0,1           -0,1            -0,1        Österreich         0,12                     0,2           0,2            0,4       Österreich            0,83        0,7           0,8                    1,1
    Deutschland       -0,04                      -0,1           -0,1            -0,1        Deutschland        0,10                     0,1           0,2            0,3       Deutschland           0,71        0,6           0,7                    1,0
    USA                0,63                       0,8            1,2             1,4        USA                1,66                     2,3           2,7            2,9       USA                   2,26        2,7           3,2                    3,4
1
 17:00 (MEZ); * 3J Staatsanleihen in lokaler Währung                                    1
                                                                                         17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung                                    1
                                                                                                                                                                            17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung
Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH                                              Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH                                         Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

Erwartete Renditeänderung                                                               Renditestruktur                                                                    Wechselkursveränderung*
    60
                                                                                            250
    45                                                                                                                                                                                                                              USD
    30                                                                                      200
                                                                                                                                                                                                                                         TRY
    15                                                                                      150
                                                                                                                                                                                                                             RON
      0
                                                                                            100
    -15                                                                                                                                                                                                                  CZK
                                                                                                50
    -30
                                                                                                                                                                                                                         PLN
    -45                                                                                          0
                                                                                                                                                                                                     HUF
                                                                                                     Polen

                                                                                                                           Tschechien

                                                                                                                                                                    USA
                                                                                                              Ungarn

                                                                                                                                          Rumänien

                                                                                                                                                      Deutschland
            Polen

                                    Tschechien

                                                                                USA
                     Ungarn

                                                    Rumänien

                                                                 Deutschland

                                                                                                                                                                               RUB

                                                                                                                                                                               -6 -5 -4 -3 -2 -1                 0       1      2         3           4
BP-Änderung der Rendite der Staatsanleihe in 3 Monaten                                  Spread zwischen 3M und 10-j. Laufzeit in BP                                        * Prognosen für 31.03.2015 verglichen zu 08.12.2014
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH                                        Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH                                         LW vs. EUR (%); Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

    Aktienmarktkennzahlen                                                                   Aktienindexprognosen                                                           Erwartete Aktienindexperformance
                    Gewinnwachs- Kurs/Gewinn-                                                                                                                              8%
                                                                                                                                 Indexschätzungen
                        tum       Verhältnis                                                                                                                               6%
                              14e                  15f            14e             15f                        8.Dez1          Mär.15 Jun.15 Dez.15
    ATX              -15,0%                 57,3%               18,9            12,0    ATX                   2.286 2.370 2.320 2.450                                      4%
    WIG 20              1,1%                 5,2%               14,7            14,0    WIG 20                2.615 2.760 2.740 2.870                                      2%
    BUX              -32,8%                 26,6%               13,3            10,5    BUX                  17.748 18.600 18.100 19.500
                                                                                                                                                                           0%
    PX1               30,6%                  2,3%               13,8            13,5    PX                    1.008 1.050 1.040 1.100
    MICEX              -5,8%                 0,8%                4,5             4,4    MICEX                 1.481 1.520 1.500 1.630                                      -2%
                                                                                        BET                   7.008 7.450 7.400 7.900
                                                                                                                                                                                                                                    CROBEX10

    BET                -4,8%                17,4%               19,3            16,4
                                                                                                                                                                                                     BUX

                                                                                                                                                                                                                                               BIST Nat. 100
                                                                                                                                                                                     ATX

                                                                                                                                                                                            WIG 30

                                                                                                                                                                                                                 MICEX

                                                                                                                                                                                                                          BET
                                                                                                                                                                                                            PX

    CROBEX10         -24,4%                  0,4%               31,0            30,6    CROBEX10              1.010 1.030 1.000 1.080
    BIST Nat.           2,9%                15,7%               12,2            10,5    BIST Nat.            85.240 91.000 90.000 96.000
    100                                                                                 100
                                                                                            1
                                                                                                                                                                                                     Mär.15       Jun.15
    * Tschechien (PX): exkl. New World Resources und Erste                                    23:59 (MEZ)
                                                                                                                                                                           Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
    Group                                                                                   in Lokalwährung
    ** Rumänien (BET) exkl. Fondul Proprietatea                                             Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH
    Quelle:    Thomson       Reuters, IBES,    Bloomberg,
    RBI/Raiffeisen RESEARCH

                     Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                                                                                              5
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
Anlagestrategie – Rückblick

      Enttäuschende Wertentwicklung im Jahr 2014

       Hohe Volatilität im CEE Raum
       Rubel unter starkem Abwertungsdruck
       Erfolgreiche Gewichtungen im Aktien- und Anleihesegment

       Summe voriges Quartal1                             Trotz der weiterhin angespannten geopolitischen Lage konnte in diesem Quartal
      RBI-Portfolio (in EUR)                     -3,96%
                                                          eine Outperformance von 18 Basispunkten (BP) gegenüber der Benchmark er-
      Benchmark (in EUR)                         -4,15%   zielt werden. Begründet durch die neuerlichen geldpolitischen Lockerungen in der
      RBI-Outperformance (in EUR)                 0,18%   Eurozone wurden in der ersten Periode in Q4 Anleihen zugunsten von Aktien un-
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen      -0,16%
                                                          tergewichtet. Diese Gewichtung führte jedoch aufgrund erhöhter Unsicherheit an
              Regionale Aktiengewichtung          0,16%
              Gew. EB vs. LW-Anleihen             0,00%
                                                          den Aktienmärkten zu einer Underperformance von 24 Basispunkten (BP). Nach
              Ländergew. bei LW-Anleihen          0,19%   Neutralstellung in Periode 2, wurde in Periode 3 eine Übergewichtung der Anlei-
              Ländergew. bei EB EUR               0,00%   hen vorgenommen (7 BP zusätzliche Wertentwicklung). Das Gesamtportfolio weist
              Ländergew. bei EB USD               0,00%
                                                          somit von Jahresanfang bis 8. Dezember eine Underperformance von 26 BP auf.
              Gemeinsame Effekte /                0,00%
              Duration                                    Im Aktiensegment konnte im Verlauf von Q4 eine Outperformance von 16 BP er-
        15. Sep. 2014 - 8. Dez. 2014                      zielt werden. In den Perioden 1 und 2 konnte durch die von Kroatien finanzierten
      1

      EB...Eurobonds
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH    Übergewichtungen von Tschechien, Polen und Rumänien ein positives Ergebnis
       Periode 1: 15. Sep. 24 - 28. Okt. 14               erzielt werden. In Periode 3 wurde Russland zugunsten von Tschechien unter-
      RBI-Portfolio (in EUR)               -2,43%         gewichtet. Durch den hohen Abwertungsdruck des Rubels verursacht durch die
      Benchmark (in EUR)                   -2,19%
                                                          Ukraine-Krise und den starken Ölpreisrückgang, konnte vor allem diese Gewich-
      RBI-Outperformance (in EUR)          -0,24%
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen-0,23%         tung über den Wechselkurs eine hohe Outperformance generieren.
               Regionale Aktiengewichtung   0,00%         Auch im Bereich der Lokalwährungsanleihen war die Rubel-Abwertung treibende
               Gew. EB vs. LW-Anleihen      0,00%         Kraft für eine kumulierte Quartals-Outperformance von 19 BP. Eine Übergewich-
               Ländergew. bei LW-Anleihen   0,00%
                                                          tung von Rumänien und Polen zulasten von Tschechien hatte einen neutralen Effekt.
               Ländergew. bei EB EUR        0,00%
               Ländergew. bei EB USD        0,00%
               Gemeinsame Effekte/Duration 0,00%                                                                                  Finanzanalystin: Veronika Lammer
       EB...Eurobonds
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH   Performance 2014
      Periode 2: 28. Okt. 14 - 28. Nov. 14
                                                            104                                                                                        0,30
      RBI-Portfolio (in EUR)               0,23%
      Benchmark (in EUR)                   0,10%            102                                                                                        0,15
      RBI-Outperformance (in EUR)          0,13%
                                                            100                                                                                        0,00
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen0,00%
                                                                                                                                                               in Prozentpunkten

               Regionale Aktiengewichtung  0,01%             98                                                                                        -0,15
               Gew. EB vs. LW-Anleihen     0,00%
               Ländergew. bei LW-Anleihen  0,11%             96                                                                                        -0,30
               Ländergew. bei EB EUR       0,00%
                                                             94                                                                                        -0,45
               Ländergew. bei EB USD       0,00%
               Gemeinsame Effekte/Duration 0,00%             92                                                                                        -0,60
      EB...Eurobonds
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH       90                                                                                        -0,75
      Periode 3: 28. Nov. 14 - 08. Dez. 14                   88                                                                                        -0,90
      RBI-Portfolio (in EUR)               -1,76%             Dec-13          Feb-14          Apr-14          Jun-14       Aug-14        Oct-14
      Benchmark (in EUR)                   -2,06%                                      RBI-Portfolio            Relative Performance (r. Skala)
      RBI-Outperformance (in EUR)           0,29%
                                                          Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen 0,07%
               Regionale Aktiengewichtung   0,15%
               Gew. EB vs. LW-Anleihen      0,00%          Historische Performance CEE-Portfolio
               Ländergew. bei LW-Anleihen   0,08%
                                                                                                2012                      2013                Seit Jahresbeginn
               Ländergew. bei EB EUR        0,00%
                                                           Benchmark                           21,90%                    -2,54%                    -2,36%
               Ländergew. bei EB USD        0,00%
                                                           Portfolio                           21,07%                    -2,41%                    -2,62%
               Gemeinsame Effekte/Duration 0,00%
      EB...Eurobonds
                                                           Relative Performance                -0,83%                    0,12%                     -0,26%
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH     Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

  6                  Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Anlagestrategie – Gesamtportfolio

Neutrale Positionierung zwischen Aktien und Anleihen

 Russland mit großem Anteil an der Aktienbenchmark bestimmend
 CE und Rumänien sowohl aktien- als auch anleiheseitig interessant
 Lockere Geldpolitik sollte Kapitalzufluss langsam ansteigen lassen

Wir empfehlen für das kommende erste Quartal eine neutrale Gewichtung zwi-                                                   Risiko-Ertrags-Vergleich
schen Aktien und Anleihen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Russland im                                                                                  8

                                                                                                                              Erwartete Perf. 3 Monate in %
Aktienportfolio mit Abstand die höchste Marktkapitalisierung aufweist, daher                                                                                          BET
eine weitere Abwertung des Rubel entsprechend negativ auf die erwartete Perfor-                                                                                6        WIG 20
                                                                                                                                                                             BUX
mance des Aktienteiles wirken würde. Dieser Effekt wiegt trotz Untergewichtung                                                                                    Euro    PX
des russischen Marktes den ansonsten positiven Ausblick für die Aktienmärkte                                                                                   4 STOXX
                                                                                                                                                                             CEE                    MICEX
                                                                                                                                                                   50
Tschechiens, Polens, Ungarn und Rumäniens auf.
                                                                                                                                                                       CROBEX
                                                                                                                                                               2
                                                                                                                                                                    Dow 10
Ein weiteres Argument für eine ausgewogene Gewichtung ist, dass internatio-                                                                                            Jones
                                                                                                                                                               0
nale Kapitalzuflüsse die CEE Anleihemärkte vorerst bevorzugen könnten und ver-
                                                                                                                                                                   9                 19         29          39
stärkte Zuflüsse in die Aktienmärkte zeitlich nachgelagert sein könnten. Im Umfeld                                                                                     Historische Volatilität 1 Jahr in %
                                                                                                                             In Lokalwährung
einer im ersten Quartal extrem lockeren Geldpolitik in der Eurozone und bereits                                              Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
niedriger Spreads sowohl bei Unternehmensanleihen als auch Eurobonds wird
sich die Suche nach Renditen nochmals intensivieren. Andererseits könnten die
Spannungen des Westens mit Russland hier einen Riegel vorschieben und sogar
zu Kapitalabflüssen führen. Wir halten daher auch das Verhältnis von Lokalwäh-                                               Gewichtung Portfolio CEE Q1 2015
rungsanleihen zu Eurobonds neutral.
                                                                                                                                                                                          EB EUR: 5%
                                                                                                                                                                     EB USD: 5%              [0 pp]
Betrachtet man die Volatilitätsmaße für Aktien- und Anleiheinvestments in der CEE                                                                                       [0 pp]

Region, zeigte sich zuletzt eine divergente Entwicklung im Vergleich zum letzten
Quartal. Während sich die Volatilität bei Aktien auf 15,5 % erhöhte, ging sie bei
Anleihen auf 4,3 % zurück.
                                                                                                                             LW-Anleihen:
                                                                                                                                40%
                                                                                  Finanzanalystin: Veronika Lammer             [0 pp]
                                                                                                                                                                                                    Aktien: 50%
                                                                                                                                                                                                       [0 pp]

                                                                                                                             LW…Lokalwährung, EB ... Eurobonds
                                                                                                                             [-] , [+]= Über-/Untergewichtung relativ zur Benchmark
                                                                                                                             [0] = keine Veränderung
                                                                                                                             Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

    Historische Volatilität & Performance (%)
                                                          Aktien1                                                                                                      Renten
                           Volatilität2                 Performance                  Performance          Volatilität2                                           Performance                   Performance
                                                     seit Jahresanfang               5 Jahre p.a.3                                                            seit Jahresanfang                5 Jahre p.a.3
Länder                 EUR             LW             EUR             LW            EUR        LW       EUR          LW                                        EUR              LW           EUR         LW
Tschechien             18,0           17,8           11,1           12,0            -4,9       -3,6     2,7          1,3                                       8,2              9,1          5,2         6,6
Ungarn                 19,9           18,0           -11,3           -8,5           -9,4       -7,4     6,5          3,0                                       8,8             12,2          7,7        10,1
Polen                  12,7           11,5            2,3            2,4            1,1        1,2      4,3          3,1                                       9,8              9,8          7,8         7,9
Rumänien               11,2           10,7            5,6            5,0            6,6        7,6      2,0          0,4                                       2,2              1,7          3,1         4,1
Russland               30,6           19,3           -32,2          -10,7           -5,3       0,0      28,6         8,5                                      -39,5            -11,9         -3,4        4,2
Türkei                 21,9           18,4           33,5           25,8            5,8       10,7      10,9         6,2                                      23,9             16,7          4,8         9,7
Kroatien               11,5           11,4            -4,6           -3,9           -5,3       -4,3     2,9          2,9                                      10,3             10,3          7,0         7,0
CEE                    15,5               -           -2,4             -                                4,3              -                                     6,6               -
1
 MSCI Indizes; 2 Volatilität über 3 Monate, annualisiert; 3 5-Jahres-Return, annualisiert
LW…lokale Währung
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

                 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                                                     7
Anlagestrategie – Anleihen

      Hohe Renditen locken bei türkischen Staatsanleihen

              Russischer Rubel gefährdet für weitere Abwertung
              Inflationsrückgang unterstützt CE und rumänische Lokalwährungsanleihen
              Währungen der CE stabil

      Portfolio-Gewichtungen: Anleihen                                                                                 Innerhalb des Anleiheportfolios empfehlen wir ein Über-
                                   Portfolio                 Benchmark                       Abweichung
                                                                                                                       gewicht in türkischen Lira Anleihen von 2 Prozentpunkten.
       EB USD                      10,0%                           10,0%                          0,0%                 Abgesehen von russischen Staatsanleihen bieten diese die
       EB EUR                      10,0%                           10,0%                          0,0%                 höchsten Renditen. Außerdem spricht die von uns erwar-
       LW                          80,0%                           80,0%                          0,0%                 tete Zinssenkung für mögliche zusätzliche Kursgewinne
       Tschechien                  20,0%                           20,0%                          0,0%                 und auch von Seiten der Währung sollte ein Performan-
       Ungarn                      20,0%                           20,0%                          0,0%
                                                                                                                       cebeitrag kommen. Solange keine negativen Überra-
       Polen                       45,0%                           45,0%                          0,0%
                                                                                                                       schungen im Sinne von über den Erwartungen liegenden
       Rumänien                     5,0%                               5,0%                       0,0%
       Russland                     3,0%                               5,0%                       -2,0%
                                                                                                                       Zinsanhebungen durch die Fed drohen, sollte die Suche
       Türkei                       7,0%                               5,0%                       2,0%                 nach Rendite aus dem Euroraum türkische Staatsanleihen
       Kroatien                     0,0%                               0,0%                       0,0%                 in Lokalwährung unterstützen.
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

                                                                                                                       Zur Finanzierung ziehen wir Rubel Staatsanleihen heran,
                                                                                                                       die wir mit 2 Prozentpunkten untergewichten. Die erwar-
                                                                                                                       tete weitere Abwertung des Rubel einerseits und Kursver-
      Historische relative Performance*                                                                                luste am Anleihemarkt aufgrund von Zinsanhebungen an-
                                                                                                                       dererseits sprechen trotz des bereits hohen Renditeniveaus
       10%
                                                                                                                       für eine deutliche Underperformance gegenüber den an-
          5%
                                                                                                                       deren Anleihemärkten des Portfolios.
          0%
        -5%
                                                                                                                       Die anderen Anleihemärkte halten wir zueinander neutral.
      -10%
                                                                                                                       Zu gering sind die erwarteten Performanceunterschiede
      -15%
                                                                                                                       um hier Wetten einzugehen. Wir erwarten für die klas-
      -20%
                                                                                                                       sische Finanzierungswährung – die tschechische Krone
      -25%
                                                                                                                       – eine langsame Aufwertung. Außerdem ist der Rendite-
      -30%
                                                                                                                       vorsprung Polens, Ungarns und Rumäniens schon deutlich
      -35%
                                                                                                                       geschrumpft. Wir gehen für alle diese Märkte von einer
                                                                                         Türkei
                   Tschechien

                                                   Polen
                                   Ungarn

                                                                              Russland

                                                                                                     Kroatien
                                                            Rumänien

                                                                                                                       positiven Performance für das erste Quartal aus. Einzige
                                                                                                                       Ausnahme ist Kroatien, das aber nicht in unserer Bench-
                                              EUR            Lokale Währung                                            mark vertreten ist.
      * seit 3 Monaten, Lokalwährungsanleihen gegenüber Portfolio-Anleihebenchmark
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                                                     Finanzanalystin: Veronika Lammer

      Erwartete Rentenperformance (%)
                                                       3M                                            6M                                9M                          12M
       Länder                               EUR                  LW                      EUR                    LW            EUR            LW           EUR              LW
      Tschechien                             3,8                       3,4                    3,7                2,9            2,7           1,5           1,7              0,2
      Ungarn                                 1,0                       2,4                   -0,3                2,8            -0,7          2,4           -2,7             2,0
      Polen                                  2,9                       2,7                    2,4                2,2            2,9           1,5           3,3              0,7
      Rumänien                               3,0                       2,0                    2,1                2,3            1,6           1,9           2,7              1,8
      Russland                               0,7                       4,7                    7,5                9,3           17,9          13,4          33,4            21,2
      Türkei                                 6,8                       4,4                    7,5                1,4            7,4           1,0          10,0              1,9
      Kroatien                               1,9                       1,8                    3,5                2,3            4,2           3,8           4,9              4,9
      Nicht annualisiert; 10-j. US-Staatsanleihen; LW…lokale Währung
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

  8                             Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Anlagestrategie – Aktien

Tschechien, Polen und Rumänien als Kaufkandidaten

    Positive Grundtendenz im Umfeld lockerer Geldpolitik für CE und Rumänien
    Robuste Wachstumsraten unterstützen Aktienmärkte in CE und Rumänien
    Russland bleibt in Euro Underperformer

Innerhalb des Aktienportfolios gewichten wir Tschechien,                    Portfolio-Gewichtungen: Aktien
Polen und Rumänien jeweils mit einem Prozentpunkt über                                                 Portfolio                    Benchmark                  Abweichung
und finanzieren dies mit einer zweiprozentigen Unterge-                      Tschechien                    16,0%                      15,0%                        1,0%
wichtung Russlands und einer einprozentigen Unterge-                         Ungarn                        12,0%                      12,0%                        0,0%
wichtung Kroatiens. Dies reflektiert einerseits die erwar-                   Polen                         26,0%                      25,0%                        1,0%
teten Performancezahlen in Euro andererseits aber auch                       Rumänien                       6,0%                       5,0%                        1,0%
                                                                             Russland                      38,0%                      40,0%                        -2,0%
das zusätzlich in den Märkten vorhandene Risiko. Ungarn
                                                                             Kroatien                       2,0%                       3,0%                        -1,0%
halten wir neutral, da einerseits die wirtschaftliche Ver-
                                                                            Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
knüpfung einiger großer Aktientitel nach Russland zur Vor-
sicht mahnt, andererseits aber das Wirtschaftswachstum
mit den anderen CE Ländern mithalten kann.

Die Aktienmärkte Tschechiens, Polens und Rumäniens soll-
ten unserer Einschätzung nach von unterstützender Geld-
politik im eigenen Land und aus der Eurozone profitieren
können. Der Rückgang des Ölpreises bedeutet für alle                         Historische relative Performance*
drei Länder eine Entlastung der Kosten und Steigerung
                                                                                24%
der Kaufkraft. Alle drei Länder weisen robuste Wachs-
                                                                                20%
tumszahlen aus und wir erwarten stabile bis teilweise et-
                                                                                16%
was festere Wechselkurse zum Euro. Als Schattenseiten
                                                                                12%
können die teilweise schon hohe Bewertung bei nur mäßi-
                                                                                8%
gen Gewinnerwartungen genannt werden.
                                                                                4%
                                                                                0%
Russische Aktien profiteren zwar von ihrer Eigenschaft als                      -4%
Sachanlage in einer Zeit der massiven Rubelabwertung,                           -8%
für den Euroinvestor stellt dies aber keinen Anreiz dar.                     -12%
Die Aussicht auf eine Rezession und Wechselkursverluste
                                                                                                                                         Polen

                                                                                                                                                                      Tschechien
                                                                                                                           Ungarn

                                                                                                                                                        Russland
                                                                                          Kroatien

                                                                                                            Rumänien

spricht für eine Untergewichtung. Kroatien kämpft mit
einer Vielzahl von Problemen wie die anhaltende Rezes-
sion, die steigende Verschuldung und die außergewöhn-                                                      EUR         Lokale Währung
                                                                             * zu MSCI CEE, seit 3 Monaten
lich hohe Bewertung des Aktienmarkts.                                        Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                        Finanzanalystin: Veronika Lammer

Erwartete Aktienperformance (%)
                                  3M                               6M                                       9M                                          12M
Länder                   EUR              LW              EUR              LW                   EUR                      LW                      EUR                LW
Tschechien                 4,6              4,2             4,0             3,2                      6,4                   5,2                   10,8                  9,1
Ungarn                     3,5              4,8             -0,9            2,0                      2,4                   5,4                    5,1                  9,9
Polen                      5,8              5,5             5,1             4,8                      7,5                   5,9                   12,8                  9,8
Rumänien                   7,3              6,3             5,4             5,6                      8,2                   8,4                   13,8                12,7
Russland                   -2,9             2,6             -2,2            1,3                      7,1                   4,7                   20,2                10,1
Kroatien                   2,1              2,0             0,1             -1,0                     2,3                   2,0                    6,5                  6,9
Nicht annualisiert, LW…lokale Währung
Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

               Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                        9
Spezial

       Russland und der Westen: Entfremdung geht weiter

            Angesichts fehlender Signale für Deeskalation zwischen Russland und Westen dauern Sanktionen wohl länger
            In Russland droht Rezession, Druck auf Finanzmarkt und Länderrating steigt; Ukraine weit entfernt von Stabilisierung
            Isolationistische Neigungen und Importsubstitution können langfristiges Wachstum in Russland nach unten drücken
            Wirtschaftliche Stagnation kann langfristig Russlands Bereitschaft zum politischen Einlenken erhöhen

       Reales BIP (% p.a.)                                        Die EU verhängte umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland, da Russ-
                                                                  land alle EU-Warnungen ignorierte und kein Abgehen von seinem harten poli-
        6
                                                                  tischen Kurs zu erkennen war. In den letzten Monaten war die russische Politik
        5
                                                                  eindeutig mehr von geopolitischen Interessen als von wirtschaftlicher Vernunft be-
        4
                                                                  stimmt. Aus wirtschaftlicher Sicht erscheinen politische Hardliner über mehr Einfluss
        3
                                                                  zu verfügen als marktwirtschaftlich orientierten Politiker. Dieser Schluss drängt sich
        2                                                         auf, da Russland sich mit dem derzeitigen politischen Kurs den Zugang zu westli-
        1                                                         chen Investitionen und Kapitalflüssen nachhaltig abschneidet.
        0
                2000-2009               2010-2015f
                                                                  Wirtschaftlich betrachtet machen die sektoralen Sanktionen der EU (und USA) ge-
                         Russland     Eurozone                    gen Russland Sinn. Schließlich werden diese Sanktionen von wirtschaftlichen und
       Quelle: Quelle:    Nationale   Quellen,   RBI/Raiffeisen   finanziellen Riesen gegen einen „Satelliten“ der Weltwirtschaft verhängt. Daher
       RESEARCH
                                                                  überrascht es auch nicht, dass die Sanktionen merklich spürbar sind. Angesichts
                                                                  der gleichzeitig in Q4 verfallenden Ölpreise und des Einbruchs des Rubelkurses
                                                                  könnten die kurzfristigen Auswirkungen sogar noch stärker ausfallen. Vor dem Hin-
                                                                  tergrund der herrschenden geopolitischen Lage glauben wir aber nicht, dass eine
       Reales BIP (% p.a.)
                                                                  politische Isolierung und der Druck der Sanktionen kurzfristig zu Erfolgen führen
       15                                                         werden; ganz im Gegenteil, eine länger andauernde Konfrontation zwischen
       10                                                         dem Westen/der EU und Russland erscheint – zumindest auf dem derzeitigen
        5                                                         Niveau – das wahrscheinlichere Szenario. Wir glauben, dass aus dem Ukraine-
                                                                  Konflikt ein schwelender Konflikt werden könnte, der uns länger begleiten wird.
        0
                                                                  Teile der Regionen Donetsk und Lugansk werden sich weiter der Kontrolle durch
        -5
                                                                  die Regierung in Kiew entziehen. In der Ukraine wird der Konflikt am Boden weiter
       -10                                                        andauern und damit auch eine Verbesserung der Beziehung zwischen Russland und
       -15                                                        dem Westen verhindern. Dieses Szenario bedeutet für viele wirtschaftliche Akteure,
             00 02 04 06 08 10 12 14e
                                                                  sowohl in Russland als auch im Ausland, eine Herausforderung. Viele Geschäfts-
               Russland             Ukraine           Belarus
                                                                  pläne setzen noch auf eine Entspannung in den nächsten 6-9 Monaten. Die wich-
       Quelle: Quelle:    Nationale   Quellen,   RBI/Raiffeisen
       RESEARCH                                                   tigste Frage ist: Werden die Europäer die Sanktionen nach ihrer einjährigen Frist
                                                                  einfach auslaufen lassen oder werden die EU-Politiker sich darauf einigen können,
                                                                  die Sanktionen teilweise und/oder für eine begrenzte Dauer bis zum Sommer 2015
       Öl und RUB gemeinsam im Fall                               zu verlängern? Wir halten es für möglich, dass die Europäer sich auf eine (teil-
                                                                  weise) Verlängerung der bestehenden Sanktionen einigen (wiederum für eine
        60                                                50
        55                                                        vorgegebene Dauer und mit Prüfung je Quartal), sollte sich bis Frühling 2015 die
        50                                                70      geopolitischen Lage nicht merklich entspannen.
        45
        40                                                90
                                                                  Wichtige wirtschaftliche Folgen
        35
        30                                                110
                                                                  Eine schnelle Deeskalation der Situation wird unwahrscheinlicher und damit steigen
        25                                                        die wirtschaftlichen Probleme in der Ukraine, in Russland und möglicherweise auch
         Jän.13      Aug.13         Mär.14       Okt.14           in einigen Nachbarländern weiter. Die Stabilisierung der ukrainischen Wirtschaft
                 USD/RUB                                          wird noch schwieriger. Erstens bedeutet dieses Szenario, dass die Regierung in
                 Öl, WTI USD/Fass (r. Skala, invertiert)          Kiew (militärische und administrative) Ressourcen für den Konflikt bereitstellen
       USD/RUB: 5J-Hoch 54,5, 5J-Tief 27,3                        muss. Zweitens bedeutet die weiter andauernde Konfrontation zwischen Russland
       Oil, WTI USD/Fass: 5J-Hoch 112,1, 5J-Tief 65,5
       Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH                 und dem Westen, der die Ukraine unterstützt, dass wirtschaftlichen Vergeltungs-

  10                  Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Spezial

maßnahmen Russlands gegen die Ukraine in Kraft bleiben. Drittens erlaubt ein                 VPI (p.a., Periodenende)
derartiges Szenario es nicht, dass die EU und Russland bei der Stabilisierung der            30
ukrainischen Wirtschaft an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten.                         25
                                                                                             20
Auch für die russische Wirtschaft verdüstert sich der Ausblick erheblich, wenn               15
die westlichen Wirtschaftssanktionen noch weit in das Jahr 2015 (und möglicher-              10
weise darüber hinaus) andauern werden. Wir erwarten für 2015 eine Rezession                    5
und die wirtschaftlichen und finanziellen Risiken werden zunehmen. Erstens stehen              0
wir einer kurzfristigen Diversifizierung weg von den Beziehungen mit dem Westen               -5
                                                                                                   2006     2008     2010   2012 2014e
und der EU sehr skeptisch gegenüber. Zweitens sind wir auch beim Ausblick für
                                                                                                              Russland           Ukraine
die Kapitalflüsse im Privatsektor sehr vorsichtig. Die derzeitige Lage der russischen
                                                                                             Quelle: Nationale Quellen, RBI/Raiffeisen RESEARCH
Wirtschaft ist kein Argument für die Repatriierung ausländischen (offshore) Kapitals
und für umfangreiche Investitionen. Die internationale Refinanzierung wird eben-
falls problematisch bleiben. Sollte die derzeitige Situation länger andauern, könnte
das zu einem signifikanten Abfluss von Reserven (Devisenreserven und Haushaltsre-
serven) führen, wodurch sich der Druck auf die Finanzmärkte erhöhen würde (d.h.
Herabstufung des Länderratings in 2015). Drittens, je länger die aktuelle Situation
andauert, desto stärker wirkt sich dies mittelfristig auf die russische Wirtschaft aus.
Wachsender Protektionismus, der durch die jüngste Eskalation Auftrieb erhielt, aber          Reales BIP (% p.a.)
bereits in den letzten Jahren zugenommen hat (z.B. Importbeschränkungen mittels              12
Steuern oder technischen Normen), dürfte sich langfristig als nachteilig erweisen.            9
Erfahrungen mit Import-Substitutionsstrategien in Lateinamerika und Asien (in den             6
1960-ern und 1970-ern) zeigen, dass solch eine Abschottung von internationalen                3
Märkten und Wettbewerb zu langfristiger Stagnation führen kann.                               0
                                                                                              -3
Aus politischer Perspektive ist zu berücksichtigen, dass die wirtschaftliche Situation        -6
in Russland in den nächsten Jahren schwierig bleiben wird. Aktuelle Prognosen                 -9
(die in der Regel davon ausgehen, dass die Wirtschaftssanktionen nicht sehr lange                  00 02 04 06 08 10 12 14e
dauern werden) sehen das BIP-Wachstum in Russland nach der Krise (2009-2016)                           CE             SEE            Russland
nur bei 10-20 % von dem Niveau vor der Krise (2000-2008). Diese Rahmenbedin-                 Quelle: Nationale Quellen, RBI/Raiffeisen RESEARCH

gungen sind mit der enttäuschend schwachen Wachstumsleistung des Euroraums
zu vergleichen, die ebenfalls große (wirtschafts-)politische Herausforderungen be-
deutete (z.B. Einkommen stagnierten oder sanken, höhere Arbeitslosigkeit, zuneh-
mende Forderungen nach öffentlichen Investitionen, starker Vertrauensverlust in die
Politik). Stärker werdende (wirtschafts-)politische Probleme in Russland sind für vor
Ort tätige Firmen von großer Relevanz, können aber auch zum Einlenken auf rus-
sischer Seite beitragen.
                                                                                             CIS Währungen im Vergleich*
Der schwierige regionale Ausblick kann auch für einige Nachbarländer Russlands,              110
und zwar insbesondere für Belarus und Kasachstan, Probleme bringen. Die Re-
zession in Russland wird sich auf die Exporte der weißrussischen und kasachischen             90
Wirtschaft auswirken. Daher sehen wir 2015 auch für Belarus die Gefahr einer
Rezession. Angesichts der größer werdenden Probleme der russischen Wirtschaft                 70
dürfte auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur Stützung Belarus abnehmen. Außer-
dem werden die Überweisungen durch Arbeiter in Russland geringer ausfallen.
                                                                                              50
Das gleiche gilt auch für die zentralasiatischen Länder. Ganz besonders wichtig                Jän.14       Apr.14      Jul.14     Okt.14
ist dabei, dass die signifikante Schwächung des russischen Rubel (RUB) und der                            USD/RUB                  USD/UAH
ukrainischen Hrywnja (UAH) auch den Abwertungsdruck auf andere Währungen                                  USD/BYR
                                                                                             * Index: Januar 2014 = 100
wie BYR oder KZT erhöht.                                                                     Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

                                      Finanzanalysten: Gunter Deuber, Andreas Schwabe, CFA

            Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                          11
Ausblick Lokalwährungsanleihen

       Ultralockere Geldpolitik wirkt weiterhin stützend

             Türkei mit bester Performance in der Region in Q4 2014, wobei noch Luft für weitere Zugewinne in der kurzen Frist
             Weitere geldpolitische Lockerung in Eurozone, aber auch vor Ort, hält uns zuversichtlich gegenüber CEE-Anleihenmärkten
             Größte Frage bleibt dabei, in welchem Ausmaß das QE der EZB die Zinsstraffungen aus den USA abfedern kann
             OFZ-Markt – unser einziger Verkauf derzeit – nur im Falle einer RUB-Stabilisierung wieder attraktiv

       Erwartete Perf. 2J-Anleihe bis Mär.15                       Seit unserem letzten Strategie-Update („CEE Debt Market Strategy“ vom 10. Nov.
        8%                                                         2014) performte die Türkei am besten, aber auch der ungarische und polnische
        6%                                                         Anleihenmarkt konnte seine diesjährigen Gewinne ausbauen. Angesicht der bes-
        4%                                                         seren Performance längerer gegenüber kürzeren Laufzeiten, verflachten sich die
        2%                                                         Zinskurven vom langen Ende her. Der wiederaufkeimende Optimismus gegen-
        0%
                                                                   über der türkischen Wirtschaft bewirkte dabei einen Stimmungsumschwung. Die
       -2%
                                                                   Türkei gehört zu den größten Nutznießern des tiefen Ölpreises, der Druck von ih-
       -4%
                                                                   rer Außenbilanz und der Inflation nimmt. Dies wiederum verschafft der türkischen
       -6%
                                                                   Zentralbank mehr Spielraum. Wir erwarten uns deshalb eine moderate Senkung
               CZ HU        PL    RO RU       TR    DE US          der Leitzinsen in Q1 2015 unter der Annahme, dass die langerwartete Defla-
                  FX             PP           AP (PP+FX)           tionsdynamik sich letztlich in harten Zahlen niederschlägt. In Polen haben sich
       FX: Währungsperfromance (Veränderung Lokalwährung/          unterdessen die Zinssenkungsspekulationen etwas gelegt, nachdem die Noten-
       EUR)
       PP: Anleihenpreis-Performance (Kursveränderung + Carry)     bank im November keine weitere Zinssenkung vornahm. Die Märkte, aber auch
       AP: Absolute Performance (PP + FX)
       DE, US: Nur Anleihenpreis-Performance (PP)                  wir glauben jedoch nach wie vor an eine letzte 25-BP-Zinssenkung in Q1 2015.
       Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                   Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die ungarische Notenbank
                                                                   für eine Abwärtsanpassung der Leitzinsen in Q1 2015 à la Polen entscheidet (in
       Erwartete Perf. 10J-Anleihe bis Mär.15                      Polen Wiederaufnahme des Zinssenkungszyklus nach über einem Jahr Pause mit
                                                                   50-BP-Senkung im Oktober). Insgesamt unterstützt die unerwartet schwache Infla-
        8%
                                                                   tionsdynamik in Verbindung mit Anzeichen wirtschaftlicher Schwächen (sowohl
        6%
                                                                   in Eurozone (EA) als auch vor Ort) den Spielraum der lokalen Zentralbanken für
        4%
                                                                   eine geldpolitische Lockerung.
        2%
                                                                   Abgesehen von lokalen Faktoren stützt das umfassende QE in EA, das wohl in
        0%
                                                                   H1 2015 kommen wird, den positiven Ausblick für die meisten Anleihenmärkte
       -2%
                                                                   in CE und SEE: zunächst wird wohl der erwartete Rückgang der EA-Renditen die
       -4%
                                                                   tieferen Renditeniveaus auf lokaler Ebene (z. B. Polen oder Tschechische Republik)
       -6%
               CZ HU        PL    RO RU        TR   DE US          unterstützen. Zum zweiten werden aus Relative-Value-Perspektive abwärts tendie-
                  FX             PP           AP (PP+FX)
                                                                   rende EA-Renditen wahrscheinlich zu einer Erhöhung von Portfolio-Flüssen auch
       FX: Währungsperfromance (Veränderung Lokalwährung/          in Märkte wie Ungarn, Rumänien, Kroatien und möglicherweise Serbien und die
       EUR)
       PP: Anleihenpreis-Performance (Kursveränderung + Carry)     Türkei führen. In welchem Ausmaß ein umfassendes QE in der Eurozone ausreicht,
       AP: Absolute Performance (PP + FX)
       DE, US: Nur Anleihenpreis-Performance (PP)
                                                                   die erwarteten negativen Wirkungen von US-Leitzinsanhebungen abzufedern,
       Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH                  bleibt die große Frage. Grundsätzlich würden wir aber die günstigen Einflüsse
                                                                   nicht überschätzen, da das QE der EZB bereits großteils in den CEE-LW-Märk-
                                                                   ten eingepreist ist. Allfällige negative Überraschungen an der QE-Front würden
       Marktstrategie (Horizont: Mär.15)*                          höchstwahrscheinlich zu einem Ausverkauf führen, einschließlich der Kernmärkte
                                         LW-Anleihen
                                                                   in CE/SEE. Wie bereits früher in Zeiten erhöhten Marktdrucks sind Länder wie
                                       2J            10J
                                                                   Ungarn oder die Türkei auf externe Schocks am anfälligsten.
        CZ                            H (H)          K (H)
        HU                            H (H)         H (H)
                                                                   Falls sich schließlich die Rubelabwertung in H2 2015 mäßigt, wie in unseren
        PL                            K (K)          K (K)         aktuellen Prognosen angenommen, dürfte der OFZ-Markt mittelfristig am attrak-
        RO                            K (K)          H (K)         tivsten werden. Angesichts der derzeit unaufhaltsam steigenden OFZ-Renditen
        RU                            V (K)          V (H)         und des hartnäckigen RUB-Abwertungstrends bleibt der Wendepunkt indessen
        TR                            K (K)          K (H)         ungewiss, da die Geopolitik unvorhersehbar bleibt. Auf kurze Sicht empfehlen
       * basiert auf erwarteter, absoluter Performance in Lokal-
       währung zwischen 9. Dez. 2014 und 31. Mär. 2015             wir deshalb den Verkauf von OFZs, würden aber mögliche Gelegenheiten zum
       Vorherige Empfehlungen (September 2014) in Klammern
       K = Kauf, H = Halten, V = Verkauf
                                                                   Wiedereinstieg im Auge behalten.
       Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH                                                                                        Finanzanalyst: Stephan Imre

  12                   Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Wechselkursausblick

Rubel unter Druck – weitere Abwertung in Q1 2015 erwartet

   Russischer Rubel von taumelndem Ölpreis hart getroffen
   Volatilität in Region CE noch immer historisch tief, dürfte aber bei divergierender Geldpolitik zunehmen
   CIS-Währungen sollten in Q1 2015 weiter unter Druck bleiben
   Größtes Potential 2015 für TRY und PLN gegenüber EUR

Die signifikante, anhaltende Abwertung des Rubels praktisch während des ge-               Prognosen LW vs. EUR
samten vierten Quartals 2014 hat uns überrascht. Nicht nur hat das Waffenstill-
                                                                                           EUR/USD
standsabkommen in der Ostukraine die erwünschten positiven Effekte vermissen                EUR/TRY
lassen, sondern auch der Ölpreis hat eine unerwartet starke Talfahrt begonnen             EUR/RON

                                                                                                                                       Aufwertung zum EUR
und damit alle Hoffnungen auf eine wenigstens kurze technische Erholung des                EUR/CZK
                                                                                           EUR/PLN
Rubels zunichte gemacht.
                                                                                           EUR/HRK
Unserem Dafürhalten nach hält das aktuelle Marktumfeld ein nur sehr limitiertes            EUR/RSD
Potenzial für die mitteleuropäischen (CE) und südosteuropäischen (SEE) Wech-               EUR/HUF
selkurse in Q1 2015 bereit. Die Volatilität in den CE-Wechselkursen bleibt auf             EUR/RUB

historischen Tiefständen und dürfte nur langsam steigen, sobald die Geldpolitik                       -6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8%
zwischen den USA und der Eurozone zu divergieren beginnt. Unsere Prognosen                              Mär.15              Jun.15

für PLN, HUF und CZK bleiben für Q1 2015 folglich in Erwartung einer Seit-                Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

wärtsbewegung bei tiefer Volatilität eher zurückhaltend. Was die Region SEE
betrifft, hat der Rumänische Leu unserer Ansicht nach das beste Aufwertungspo-
tenzial gegenüber dem Euro, was jedoch keine Kaufempfehlung rechtfertigt. Der
Serbische Dinar sollte seinen Abschwächungstrend gegenüber dem Euro, wie                  Prognosen LW vs. USD
seit Mitte 2014 beobachtet, weiter fortsetzen.
                                                                                           USD/TRY
Im Unterschied zur Region CE ist die Volatilität in der CIS-Region hoch und dürfte        USD/RON

                                                                                                                                       Aufwertung zum USD
auch auf hohem Niveau bleiben. Wir glauben an einen anhaltenden Abwer-                    USD/CZK
tungsdruck in der Ukrainischen Hrywnja, höchstwahrscheinlich mit kurzen Ab-                USD/PLN
wertungsepisoden in 2015 so wie schon im Jahr 2014. Der Russische Rubel                   USD/HRK
sollte in dem ungünstigen Umfeld (tiefer Ölpreis, Sanktionen, Rezession) gegen-           USD/UAH
über EUR und USD weiter nachgeben. Den stärksten Druck auf den Rubel sehen                USD/HUF

wir in Q1 2015. Erst in H2 2015 erwarten wir Potenzial für eine Erholung von               USD/RUB

überverkauften Ständen. Gleichzeitig ist es schwierig, wenn nicht unmöglich,                          -10% -8% -6% -4% -2% 0% 2%
vorherzusagen, an welchem Punkt die Rubel-Abwertung zum Stillstand kommen                              Mär.15               Jun.15
wird, da sich diese Bewegung von einer fundamentalen Basis abgekoppelt hat.               Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

Unterstützung könnte von einer Interventionsentscheidung der CBR kommen,
doch die Unsicherheit der RUB-Entwicklung bleibt hoch.
Für Q1 2015 prognostizieren wir nur für die Türkische Lira eine Kaufgelegenheit.
Stabiles BIP-Wachstum, ein moderates und sich stabilisierendes Leistungsbilanz-           Ende des Währungskorbes*
defizit, eine fallende Inflation und vor allem die EUR/USD-Prognosen indizie-
                                                                                          60
ren ein Aufwertungspotenzial der Lira gegenüber dem Euro von rund 2 % auf
Quartalsbasis.                                                                            50
Wir geben angesichts unserer signifikanten EUR/USD-Prognosen zum einen eine
Verkaufsempfehlung für sämtliche CEE-Währungen gegenüber USD im ersten                    40
Quartal ab und sprechen uns bezüglich RUB, UAH und des Serbischen Dinars ge-
genüber EUR ebenfalls für das erste Quartal 2015 für eine Untergewichtung aus.            30
                                                                                           Jän.14      Apr.14      Jul.14      Okt.14
Auf Jahressicht (bis Ende 2015) sehen wir das größte Potenzial für TRY und PLN
                                                                                                            RUB zu Währungskorb
gegenüber EUR. Trotz unserer Erwartungen eines sich beruhigenden Umfeldes
                                                                                                            Unteres Bandbreitenziel
für RUB in H2 2015 und einer anschließenden Aufwertung von einem überver-
                                                                                                            Oberes Bandbreitenziel
kauften Niveau aus bleiben wir hinsichtlich des Rubels für 2015 vorsichtig, zumal         * Der Währungskorb bestand aus 55 % USD und 45 %
                                                                                          EUR
derzeit zu viele Unsicherheitsfaktoren an dieser Währung haften.                          5J-Hoch: 59,17, 5J-Tief: 32,89
                                                    Finanzanalyst: Wolfgang Ernst, CEFA   Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

           Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                     13
Österreich

       Konjunktur fehlen Impulse

              Kontinuierliche Abschwächung der Konjunkturdynamik im Verlauf des Jahres 2014
              Auch der kurzfristige Ausblick fällt gedämpft aus
              Verhaltene, von Binnennachfrage getragene Belebung 2015 erwartet
              Ölpreisbedingter Inflationsrückgang unterstützt Reallohnentwicklung

       Vorlaufindikatoren schwach                                   Die konjunkturelle Entwicklung in Österreich hat im Verlauf des Jahres 2014
       65                                                   130     zunehmend an Dynamik verloren. Der vorläufige Tiefpunkt wurde im dritten
       60                                                   120     Quartal markiert. So verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli
       55                                                   110     und September ein Minus von 0,3 % gegenüber dem Vorquartal. Die negative
       50                                                   100     Entwicklung in Q3 ist dabei besonders den Bruttoanlageinvestitionen – und hier
       45                                                   90      sowohl den Ausrüstungs- als auch den Bauinvestitionen – geschuldet. Doch auch
       40                                                   80
                                                                    der Außenhandel lastete wie auch im zweiten Quartal auf der BIP-Entwicklung.
       35                                                   70
                                                                    Denn rückläufigen Importen stand ein noch größeres Minus bei den Ausfuhren
       30                                                   60
                                                                    gegenüber. Positive Impulse steuerten hingegen sowohl der private als auch der
               00 02 04 06 08 10 12 14
                         PMI Verarbeitendes Gewerbe                 öffentliche Konsum bei.
                         Wirtschaftsvertrauen* (r. Skala)           Trotz der enttäuschenden Entwicklung fällt auch der kurzfristige Ausblick ver-
       * Europäische Kommission                                     halten aus. Zwar konnte sich der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                    Gewerbe im November stabilisieren. Gleichwohl notiert der Index mit 47,4 nicht
                                                                    nur klar unter der 50 Punkte Marke, sondern auch niedriger als in den übrigen
       Exporte hinken hinterher                                     Ländern der Kern-Eurozone. Ein nur wenig besseres Bild zeichnet derzeit das von
                                                                    der EU-Kommission ermittelte Wirtschaftsvertrauen. Mit zuletzt (November) 96,1
       30                                                   130
                                                                    liegt dieser Indikator nach wie vor deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt
       20                                                   120
                                                                    (100 Punkte). Zwar ist für das vierte Quartal von keinem weiteren Rückgang, son-
       10                                                   110
           0                                                100
                                                                    dern von einer Stagnation des BIP (p.q.) auszugehen, der eine allmähliche, von
       -10                                                  90      der Binnennachfrage getragene Zunahme der Konjunkturdynamik im Verlauf
       -20                                                  80      des Jahres 2015 folgen sollte. Allerdings sollte das Ausmaß dieser unterstellten
       -30                                                  70      Bewegung insgesamt verhaltener ausfallen als in früheren Phasen konjunktureller
               01   03     05   07   09    11   13                  Belebung. Dieses Szenario impliziert Wachstumsraten des realen BIP von 0,3 %
                    Güterexporte (% p.a., gleitender 3M-            (2014), 0,7 % (2015) und 1,8 % (2016).
                    Durchschnitt)
                    Raiffeisen Export Index* (r. Skala)
                                                                    Die positive Entwicklung des privaten Konsums im dritten Quartal dürfte sich in
       *Handelsgewichtete Vorlaufindikatoren von Österreichs        etwas abgeschwächter Form auch im Winterhalbjahr (Q4 14, Q1 15) fortset-
       wichtigsten Exportmärkten
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                    zen. Denn obgleich sich der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote (int. Definition)
                                                                    aufgrund eines weiter zunehmenden Arbeitskräfteangebots auch im kommenden

        Wirtschaftsindikatoren und Prognosen
                                                                                    2013              2014e               2015f              2016f
        Reales BIP (% p.a.)                                                          0,2                0,3                 0,7                1,8
        Privater Konsum (% p.a.)                                                     -0,1               0,4                 1,0                1,9
        Bruttoanlageinvestitionen (% p.a.)                                           -1,5               0,9                -0,5                3,7
        Nominelle Exporte (% p.a.)                                                   3,5                1,4                 2,0                5,3
        Nominelle Importe (% p.a.)                                                   1,8                2,7                 2,5                5,0
        Handelsbilanz (Güter u. Dienstl., EUR Mrd.)                                 11,5                9,6                 8,9                9,7
        Leistungsbilanz (EUR Mrd.)                                                   3,3                0,3                -1,7                -1,7
        Konsol. Budgetsaldo (EUR Mrd.)*                                              -4,8               -8,5               -7,4                -5,2
        Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)*                                             -1,5               -2,6               -2,2                -1,5
        Arbeitslosenquote (EU Def.)                                                  4,9                5,0                 5,3                5,2
        Verbraucherpreise (% p.a.)                                                   2,1                1,5                 1,2                1,5
        Reallöhne (% p.a.)                                                           0,4                0,8                 0,9                1,0
        Lohnstückkosten (% p.a.)                                                     2,6                2,6                 1,6                1,4
       * Gesamtstaat: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger
       Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

  14                      Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Österreich

Jahr fortsetzen dürfte, sollte die stabile Beschäftigungssitu-         BIP: Nach Wirtschaftsbereichen
ation den privaten Konsum unterstützen. Schließlich dürfte            Veränderung (% p.a., real)                          2013            2014e            2015f            2016f
sich die unterstellte Zunahme der Konjunkturdynamik ab                Land- und Forstwirtschaft                           -3,5              8,0              0,0              0,0
der zweiten Jahreshälfte 2015 in einem neuerlichen Be-                Bergbau, Warenherstellung                            0,6             -0,3              0,6              3,0
schäftigungsaufbau widerspiegeln. Ebenfalls Unterstüt-                Energie-/Wasserversorgung                            6,8              0,5              0,9              1,5
zung ist von der Reallohnentwicklung zu erwarten. Es                  Bauwesen                                             0,4              1,5              1,5              1,9
                                                                      Handel                                              -1,6             -0,7              0,6              2,0
ist anzunehmen, dass trotz etwas geringerer Nominal-
                                                                      Verkehr                                             -0,7             -0,5              0,7              1,5
lohnsteigerungen im Jahr 2015 die Reallöhne um knapp
                                                                      Beherbergungs- u. Gastst.                            0,7              0,2              0,8              1,6
1 % und damit etwas mehr als 2014 steigen werden.                     Information u. Kommunikation                        -1,6             -4,0              1,0              2,5
Denn der niedrige Ölpreis hat einen dämpfenden Effekt                 Kreditwesen u. Versicherung                         -0,4              0,2              0,5              1,1
auf die Teuerung und wirkt damit wie eine „vorgezogene                Realitätenwesen                                      3,0              0,5              1,0              2,0
Steuerreform“. Doch auch die eigentliche Steuerreform                 Sonstige wirt. Dienstl.                              0,7              0,6              1,0              3,3
sollte Rückenwind verleihen, obwohl der Konjunktureffekt              Öffentlicher Dienst                                  0,0             -0,2              0,2              0,5

maßgeblich vom tatsächlichen Ausmaß sowie von den                     Gesundheit, Sozialwesen                              0,5              2,0              1,0              1,5
                                                                      Sonstige Dienstleistungen                           -0,2              1,3              1,4              2,0
konkreten Maßnahmen abhängt. Alles in allem lassen die
                                                                      Bruttoinlandsprodukt                                 0,2              0,3              0,7              1,8
genannten Faktoren dem privaten Konsum die Hauptrolle                 Quelle: Statistik Austria, RBI/Raiffeisen RESEARCH
bei der unterstellten Konjunkturerholung zukommen.
Nachdem die Bruttoanlageinvestitionen aufgrund eines
Sondereffektes zu Jahresbeginn deutlich angestiegen sind,
war im zweiten und dritten Quartal eine Abkühlung der                  BIP: Verwendung
Investitionstätigkeit zu beobachten, die auch von den                  Veränderung (% p.a., real)                        2013         2014e                2015f            2016f
Bauinvestitionen getragen war. Zwar notiert das Industrie-             Privater Konsum                                   -0,1              0,4               1,0              1,9
vertrauen nur knapp unter dem langfristigen Durchschnitt.              Öffentlicher Konsum                               0,7               0,9               1,1              1,2
                                                                       Bruttoanlageinvestitionen                         -1,5              0,9              -0,5              3,7
Eine unmittelbar bevorstehende Zunahme der Ausrüstungs-
                                                                         Ausrüstungen                                    -1,5              1,1              -1,0              5,0
investitionen lässt sich daraus jedoch nicht ableiten, zumal
                                                                         Bauten                                          -2,2              0,7               0,0              2,6
dem eine weiter rückläufige Kapazitätsauslastung sowie
eine negative Entwicklung des Auftragseingangs gegen-                  Exporte                                           1,4              -0,1               0,8              3,7
über stehen. Folglich sollten auch im Winterhalbjahr                   Importe                                           -0,3              1,1               1,3              3,5
rückläufige Investitionen nicht überraschen. Erst danach
ist von einer mäßigen Belegung der Bruttoanlageinvestitio-             Bruttoinlandsprodukt                              0,2               0,3               0,7              1,8
                                                                      Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
nen auszugehen, die sich dann jedoch zu einer tragenden
Säule der Konjunkturbelebung aufschwingen sollten.
Vom Außenhandel ist dagegen über den gesamten
Prognosehorizont kein nennenswerter Beitrag zum BIP-
Wachstum zu erwarten. Zwar ist vor dem Hintergrund
eines sich bessernden außenwirtschaftlichen Umfeldes ein
                                                                      Beiträge* zum Wachstum des realen BIP (p.q.)
Anziehen der österreichischen Exporte wahrscheinlich.
Allerdings steht dem aufgrund der unterstellten Zunahme                 2,0
                                                                                                                                                             Prognose
der Inlandsnachfrage ein in etwa ebenso dynamisches Im-                 1,5
portwachstum gegenüber. Überdies ist schon seit einiger                 1,0
Zeit zu beobachten, dass sich die Exporte gegeben der                   0,5
Konjunkturentwicklung Österreichs wichtigster Handels-                  0,0
partner unterdurchschnittlich entwickeln.                              -0,5
Mit einer Teuerungsrate (HVPI) von zuletzt (Oktober)                   -1,0
1,4 % p.a. liegt Österreich weiterhin im Spitzenfeld der               -1,5
EU. Zwar ist aufgrund der Ölpreisentwicklung im kom-                   -2,0
menden Jahr von einem leichten Rückgang auf 1,2 %
                                                                                 Q1 13

                                                                                         Q2 13

                                                                                                 Q3 13

                                                                                                         Q4 13

                                                                                                                 Q1 14

                                                                                                                          Q2 14

                                                                                                                                  Q3 14

                                                                                                                                           Q4 14

                                                                                                                                                   Q1 15

                                                                                                                                                            Q2 15

                                                                                                                                                                    Q3 15

                                                                                                                                                                            Q4 15

nach erwarteten 1,5 % für 2014 auszugehen. Allerdings
                                                                                 Konsum (Privat)                                          Konsum (Staat)
läge die Inflation in Österreich auch dann noch deutlich
                                                                                 Bruttoanlageinvestitionen                                Lager
über der Teuerung in der gesamten Eurozone.                                      Außenbeitrag                                             Reales BIP
                                Finanzanalyst: Matthias Reith, CIIA   * in Prozentpunkten
                                                                      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

            Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                            15
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