Strategie Österreich & CEE - Quartal 2015 - Zwischen Geopolitik, EZB und Fed - Raiffeisen Centrobank AG
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Strategie Österreich & CEE 1. Quartal 2015 Zwischen Geopolitik, EZB und Fed Solides Wachstum in CE und Rumänien Spielraum für Geldpolitik in CE und Rumänien Russland und Ukraine in Rezession CE Aktien und Indizes als Empfehlungen www.raiffeisenresearch.at Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 1
Inhalt Strategie Österreich & CEE Thema: Starkes Zentraleuropa, Rezession in Russland 3 Prognosen CEE inkl. Österreich 4 Anlagestrategie CEE inkl. Österreich 6 Spezial: Russland und der Westen: Entfremdung geht weiter 10 Ausblick Lokalwährungsanleihen 12 Wechselkursausblick 13 Österreich 14 CE: Polen 16 Ungarn 18 Tschechische Republik 20 Slowakei 22 Slowenien 23 SEE: Kroatien 24 Rumänien 26 Bulgarien 28 Serbien 29 Bosnien und Herzegowina 30 Albanien 31 Kosovo 32 CIS: Belarus 33 Russland 34 Ukraine 36 Türkei 38 Sovereign Eurobonds 40 Corporate Eurobonds 42 Aktienmärkte 44 Technische Analyse 50 Indexgewichtung im Vergleich 52 Sektoren 53 Aktien – Top-Empfehlungen 55 Quantitative Analyse 60 Disclaimer/Impressum 66 Erklärung: Volkswirtschaftliche Abkürzungen Aktienkennzahlen e ... Schätzung %-Änd. Prozentveränderung DR Dividendenrendite f ... Prognose (nicht in Prozentpunkten) EBIT Earnings before interest and taxes p ... vorläufige Ergebnisse BIP Bruttoinlandsprodukt EBITDA earnings before interest, taxes, depreciation, and amortization n.v. ... nicht verfügbar BP Basispunkte EBT earnings before taxes durchschn. durchschnittlich GW Gewinnwachstum Abkürzungsverzeichnis H/B Handelsbilanz KGV Kurs-Gewinn Verhältnis Länder und Währungen FDI Ausländische Direktinvestitionen LGW langfr. Gewinnwachstum ALL Albanischer Lek FX Fremdwährung ROCE Return on capital employed BAM Bosnische Mark L/B Leistungsbilanz BGN Bulgarischer Lev LW Lokale Währung EA Empfehlung ausgesetzt BYR Belarussischer Rubel LStK Lohn-Stückkosten IR in Revision CZK Tschechische Krone NPL notleidende Kredite EKK Estnische Krone p.a. im Jahresvergleich Länder HUF Ungarischer Forint p.m. im Monatsvergleich Eurozone (EWU) Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frank- HRK Kroatische Kuna p.q. im Quartalsvergleich reich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, LTL Litauischer Litas PP Prozentpunkte Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowa- LVL Lettischer Lat PPI Produzentenpreisindex kei, Slowenien, Spanien, Zypern PLN Polnischer Zloty VPI Verbraucherpreisindex CE Mitteleuropäische Länder - Polen, Ungarn, Tsche- RON Rumänischer Leu chien, Slowakei, Slowenien RSD Serbischer Dinar Aktienindizes SEE Südosteuropäische Länder - Albanien, Bosnien RUB Russischer Rubel BELEX15 Serbischer Aktienindex und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, TRY Türkische Lira BET Rumänischer Aktienindex Rumänien, Serbien UAH Ukrainische Hryvnia BUX Ungarischer Aktienindex CIS Europäische GUS (Gemeinschaft unabhängiger CROBEX10 Kroatischer Aktienindex Staaten) Länder - Russland, Ukraine, Belarus PX Tschechischer Aktienindex CEE Mittel- und Osteuropa (CE + SEE + CIS) RTSI Russischer Aktienindex SASX-10 Bosnischer Aktienindex WIG 20 Polnischer Aktienindex 2 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Thema Starkes Zentraleuropa, Rezession in Russland Konflikt Russland-Ukraine auch zu Beginn 2015 ohne absehbare Lösung Sanktionen verstärken Abwärtstrend in Russland Zentraleuropa mit erstaunlicher Resistenz gegenüber Russland- und Eurozone-Wachstumsschwäche Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben sich bis Jahresende Marktstrategie* nicht wesentlich verändert. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Eurobonds LW-Anleihen FX Sanktionen der EU und der USA gegenüber Russland über die Jahresmitte 2015 EUR USD 2J 10J -- hinaus verlängert werden. Insbesondere die Aussperrung von Staatsunternehmen BG H (H) -- -- -- -- vom USD- und Euro-Finanzmarkt hinterlässt bereits Spuren, offensichtlich auch im HR V (V) V (V) -- -- H (H) RUB-Wechselkurs. Die russische Regierung versucht der Abwärtsspirale von fal- CZ H (H) H (H) H (H) K (H) H (H) HU K (K) H (K) H (H) H (H) V (H) lenden privaten Investitionen, fehlenden Auslandsinvestitionen, fallenden Realein- PL K (K) K (K) K (K) K (K) H (H) kommen mit Infrastrukturprojekten und staatlichen Investitionen zu entkommen. Wir RO H (K) H (H) K (K) H (K) H (H) sehen darin maximal einen Bremseffekt, der die Rezession nicht verhindern kann. RU V (H) V (H) V (K) V (H) V (H) Die Ukraine erlebt derzeit einen besonders starken Einbruch, der sich erst im RS -- H (H) -- -- V (V) Jahresverlauf 2015 etwas mildern könnte. Denn die Regionen- und Wirtschafts- SK -- -- -- -- -- struktur muss elementar umgebaut werden um künftig auch für Exporte in die EU SI -- -- -- -- -- konkurrenzfähig zu sein. TR H (K) H (K) K (K) K (H) H (H) UA V (V) V (V) -- -- V (V) Erfreulicherweise präsentiert sich der Konjunkturzyklus in Zentraleuropa sehr ro- BY -- H (H) -- -- V (V) bust. Die starke Binnennachfrage in Polen, Tschechien oder Ungarn lässt auch die *basiert auf absoluter erwarteter Performance: schwächere Eurozone-Konjunktur nur unwesentlich auf das Wachstum durchschla- - LW-Anleihen = Lokalwährungsanleihen, Performance in lokaler Währung gen. Daher sehen wir 2015 eine Fortsetzung der BIP-Wachstumsraten von 2 bis - Eurobonds: basiert auf erwarteter Spreadänderung RU, TR, UA FX-Empfehlungen gegen USD, andere ge- 3,5 %. Dies gilt auch für Rumänien, während die meisten SEE-Länder, wie Serbien gen EUR Letzte Empfehlung (Juni 2014) in Klammern und Kroatien nach wie vor stagnieren. Weiter zurückgenommen haben wir auch Horizont: Ende 1. Quartal 2015 die BIP-Schätzungen für Österreich. Aufgrund einer langsamen Belebung der pri- H ... Halten, V ... Verkauf, K ... Kauf Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH vaten Investitionen und Exporte ist für 2015 nur +0,7 % Wachstum unterstellt. Die Inflation dürfte mit rund 1,2 % deutlich über Euro-Schnitt bleiben. Damit werden Empfehlungen1 - Aktienmärkte die Verbraucherpreise in Teilen Osteuropas niedriger ausfallen als in Österreich. Indizes ATX, BET, WIG 30, BUX, PX, Im Jahresverlauf ist ein leichter Anstieg unterstellt. Kauf BIST Nat. 100 Auswirkung auf Geldpolitik und Währungen Halten MICEX, CROBEX 10 Die extrem niedrige Inflation und die ultralockere Geldpolitik der EZB ermöglichen Verkauf - eine Fortsetzung der niedrigen Leit- und Geldmarktzinsen. In Polen, Ungarn und Aktien Rumänien vermuten wir sogar noch Zinsspielraum nach unten. Dagegen wird Andritz Aktuell: EUR 45,26 in Russland der ins Trudeln geratene Rubel zu weiteren Zinsanhebungen führen. Kursziel: EUR 52,00 Für die erste Jahreshälfte 2015 erwarten wir noch eine Fortsetzung der Abwer- UNIQA Aktuell: EUR 8,272 tungsphase. Die ukrainische Hrywnja (UAH) dürfte ihre Abschwächung wie schon Kursziel: EUR 10,00 2014 in Stufen vollziehen. Dagegen sollten die großen CE-Währungen relativ MOL Aktuell: HUF 12.1802 konstant zum Euro und damit schwächer zum USD notieren. Kursziel: HUF 13.800 PKP Cargo Auswirkung auf Renten- und Aktienmärkte Aktuell: PLN 81,992 Im Zuge der eindrucksvollen Renditetalfahrt in der Eurozone haben auch die Kursziel: PLN 90,00 OTP Staatsanleihemärkte Osteuropas profitiert. Die 10-jährigen Laufzeiten sind in Aktuell: HUF 4.0802 Polen, Ungarn und Rumänien auf neue historische Renditetiefs gefallen. Begünstigt Kursziel: HUF 4.550 durch die EZB-Politik könnten die Anleiherenditen nahe ihrer Tiefstände verharren. Empfehlungen1 – Anleihenmärkte In Russland sind dagegen die deutlich zweistelligen Anleiherenditen eine Kom- Corporate bonds pensation für die anhaltende Währungsschwäche. Kauf Halyk 7,25% fällig 2017 Die Aktienmärkte Osteuropas haben gegenüber den etablierten Börsen einiges 1 Horizont: Ende 1. Quartal 2015; 2 Der angegebene an Aufholpotenzial. In Verbindung mit guten Konjunkturaussichten sehen wir die Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 15. September 2014 meisten Aktienmärkte im ersten Quartal positiv. Türkei, Rumänien und Polen sehen Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH wir an der Spitze der Kurserwartungen, Kroatien am Ende. Finanzanalyst: Peter Brezinschek Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 3
Prognosen Reales BIP (% p.a.) Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) Länder 2013 2014e Konsensus 2015f Konsensus 2016f Konsensus Länder 2013 2014e 2015f 2016f Polen 1,7 3,3 3,1 3,5 3,2 3,0 3,6 Polen 0,9 0,0 0,6 1,8 Ungarn 1,5 3,2 3,2 2,3 2,4 2,3 2,3 Ungarn 1,7 -0,2 1,0 3,0 Tschechien -0,7 2,6 2,4 2,4 2,5 3,0 2,8 Tschechien 1,4 0,4 1,0 2,2 Slowakei 1,4 2,5 2,3 2,5 2,6 3,0 3,0 Slowakei 1,4 -0,1 0,5 2,0 Slowenien -1,1 2,5 1,8 2,0 1,5 2,0 1,7 Slowenien 1,8 0,3 0,8 1,5 CE 1,0 3,0 2,8 2,9 2,8 2,9 3,1 CE 1,2 0,1 0,7 2,0 Kroatien -0,9 -0,8 -0,7 0,0 0,3 1,0 1,3 Kroatien 2,2 0,0 1,2 1,5 Bulgarien 0,9 1,4 1,5 1,2 1,9 2,1 2,3 Bulgarien 0,9 -1,2 1,9 3,2 Rumänien 3,5 2,5 2,1 2,7 2,8 3,0 3,1 Rumänien 4,0 1,1 1,4 2,4 Serbien 2,5 -2,0 -0,9 0,0 1,3 2,5 2,9 Serbien 7,8 2,1 3,3 4,3 Bosnien u. H. 2,5 0,5 0,4 2,5 2,2 3,0 3,0 Bosnien u. H. -0,1 -0,9 1,5 2,5 Albanien 0,4 2,0 1,4 3,0 2,3 4,5 3,0 Albanien 1,9 1,8 2,5 2,8 Kosovo 3,0 3,0 n.v. 3,5 n.v. 3,5 n.v. Kosovo 1,8 0,6 2,5 3,0 SEE 2,2 1,2 1,1 1,8 2,1 2,6 2,7 SEE 3,4 0,6 1,7 2,6 Russland 1,3 0,5 0,3 -1,5 -0,2 2,0 1,3 Russland 6,8 7,6 9,4 7,0 Ukraine 0,0 -7,0 -7,4 -4,5 -1,8 0,5 2,4 Ukraine -0,2 12,1 24,7 12,0 Belarus 0,9 0,5 1,1 0,0 1,8 1,0 2,5 Belarus 18,3 19,0 18,0 15,0 CIS 1,2 -0,1 -0,3 -1,7 -0,3 1,9 1,4 CIS 6,6 8,3 10,8 7,6 Türkei 4,1 3,5 3,0 3,5 3,4 3,5 3,8 Türkei 7,5 9,0 7,0 6,9 Österreich 0,2 0,3 0,8 0,7 1,2 1,8 1,8 Österreich 2,1 1,5 1,2 1,5 Deutschland 0,2 1,5 1,4 1,6 1,4 2,2 1,8 Deutschland 1,6 1,0 1,5 2,2 Eurozone -0,4 0,8 0,8 1,2 1,1 1,9 1,5 Eurozone 1,4 0,5 0,6 1,2 USA 2,2 2,2 2,2 3,2 3,0 3,2 3,0 USA 1,5 1,7 1,4 2,5 Quelle: Thomson Reuters, Consensus Economics, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Leistungsbilanz (% des BIP) Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Länder 2013 2014e 2015f 2016f Länder 2013 2014e 2015f 2016f Länder 2013 2014e 2015f 2016f Polen -0,3 -0,3 -0,3 -0,4 Polen -4,3 -3,2 -2,7 -2,0 Polen 57,0 49,4 50,0 48,4 Ungarn 4,1 3,9 3,9 3,8 Ungarn -2,3 -2,9 -2,8 -2,8 Ungarn 77,2 77,8 77,7 76,8 Tschechien -1,4 0,0 -0,1 0,0 Tschechien -1,3 -1,5 -2,1 -1,8 Tschechien 45,7 44,7 43,9 43,4 Slowakei 2,1 2,1 2,0 1,9 Slowakei -2,6 -2,9 -2,3 -1,4 Slowakei 54,6 54,9 54,7 53,4 Slowenien 6,5 6,3 4,9 4,7 Slowenien -14,7 -5,0 -4,0 -3,0 Slowenien 73,0 80,0 82,0 81,0 CE 0,6 0,9 0,7 0,6 CE -3,7 -2,9 -2,6 -2,1 CE 57,9 54,1 54,3 53,1 Kroatien 0,9 0,5 0,4 0,7 Kroatien -5,2 -6,0 -5,1 -4,4 Kroatien 75,7 82,0 86,9 90,0 Bulgarien 1,9 0,3 -0,5 -0,8 Bulgarien -1,9 -3,6 -2,0 -1,9 Bulgarien 19,0 28,8 24,0 22,0 Rumänien -0,8 -0,9 -1,5 -2,0 Rumänien -2,2 -2,0 -2,3 -2,3 Rumänien 37,9 38,2 38,8 39,0 Serbien -6,5 -6,3 -6,9 -7,9 Serbien -4,8 -8,0 -6,0 -5,5 Serbien 63,0 70,8 76,4 78,5 Bosnien u. H. -6,0 -9,6 -8,5 -7,4 Bosnien u. H. -2,2 -3,8 -2,5 -2,0 Bosnien u. H. 41,5 45,0 44,6 42,5 Albanien -10,4 -10,2 -10,5 -9,9 Albanien -6,0 -6,6 -4,5 -3,5 Albanien 68,0 72,0 70,0 69,0 Kosovo -7,0 -7,6 -7,5 -6,5 Kosovo -2,7 -2,0 -2,0 -2,0 Kosovo 20,0 22,0 22,0 22,0 SEE -1,5 -2,0 -2,4 -2,7 SEE -3,1 -3,7 -3,2 -2,9 SEE 44,7 48,3 49,2 49,6 Russland 1,6 3,4 3,7 2,5 Russland -1,0 -0,8 -0,6 -0,2 Russland 11,3 11,5 12,0 13,5 Ukraine -9,0 -3,3 -3,7 -4,3 Ukraine -6,5 -11,0 -7,0 -5,5 Ukraine 40,3 70,0 82,0 87,0 Belarus -10,2 -5,4 -5,9 -7,5 Belarus 0,2 0,0 0,0 0,0 Belarus 32,5 33,0 34,0 35,0 CIS 0,4 2,7 2,7 1,7 CIS -1,4 -1,6 -1,1 -0,6 CIS 14,2 16,6 18,0 19,8 Türkei -7,9 -5,2 -4,2 -4,9 Türkei -1,2 -2,0 -2,0 -2,0 Türkei 39,8 35,8 35,0 34,0 Österreich 1,0 0,1 -0,5 -0,5 Österreich -1,5 -2,6 -2,2 -1,5 Österreich 81,2 87,2 87,1 85,2 Deutschland 6,7 7,0 6,5 6,0 Deutschland 0,1 0,2 0,0 0,2 Deutschland 76,9 74,5 72,4 69,6 Eurozone 2,0 2,3 2,4 2,2 Eurozone -2,9 -2,6 -2,4 -2,1 Eurozone 90,9 92,1 92,5 91,6 USA -2,3 -2,6 -2,9 -2,9 USA -4,1 -2,9 -2,6 -2,9 USA 100,5 103,5 102,5 101,3 Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Wechselkurs EUR/LW (Durchschn.) Bonitätseinstufungen* Länder 2013 2014e 2015f 2016f Länder 2013 2014e 2015f 2016f Länder S&P Moody's Fitch Polen 69,9 68,6 68,6 66,4 Polen 4,20 4,17 4,13 3,97 Polen A- A2 A- Ungarn 118,5 109,4 95,7 87,2 Ungarn 297 309 313 322 Ungarn BB Ba1 BB+ Tschechien 51,5 51,6 51,0 50,1 Tschechien 26,0 27,5 27,4 26,9 Tschechien AA- A1 A+ Slowakei 81,1 97,4 101,9 99,0 Slowakei A A2 A+ Slowakei Euro Euro Euro Euro Slowenien 113,3 112,3 112,5 112,2 Slowenien A- Ba1 BBB+ CE 75,6 75,3 73,8 70,9 Slowenien Euro Euro Euro Euro Kroatien BB Ba1 BB Kroatien 104,8 106,8 106,9 105,3 Kroatien 7,58 7,64 7,65 7,66 Bulgarien BBB- Baa2 BBB- Bulgarien 93,5 100,2 96,2 93,8 Bulgarien 1,96 1,96 1,96 1,96 Rumänien BBB- Baa3 BBB- Rumänien 67,8 63,5 62,8 61,8 Rumänien 4,42 4,44 4,43 4,40 Serbien BB- B1 B+ Serbien 80,8 83,9 86,8 85,8 Serbien 113 117 123 126 Bosnien u. H. B B3 kein Rating Bosnien u. H. 62,5 66,4 63,6 58,3 Bosnien u. H. 1,96 1,96 1,96 1,96 Albanien B B1 kein Rating Albanien 28,2 28,5 29,3 30,8 Kosovo kein Rating kein Rating kein Rating Kosovo 14,4 13,7 12,9 12,1 Albanien 140 140 140 140 SEE 75,9 75,0 74,0 72,3 Kosovo Euro Euro Euro Euro Russland BBB- Baa2 BBB Russland 33,6 34,7 47,0 37,2 Ukraine CCC Caa3 CCC Russland 42,3 50,5 66,6 62,9 Ukraine 77,0 109,1 147,2 146,1 Belarus B- B3 kein Rating Belarus 52,7 52,9 53,0 56,3 Ukraine 10,8 15,9 19,6 20,8 CIS 37,5 39,9 53,8 44,4 Belarus 11.828 13.591 13.842 17.136 Türkei BB+ Baa3 BBB- Türkei 45,3 55,8 53,5 48,2 Türkei 2,53 2,91 2,67 2,74 Österreich AA+ Aaa AAA Österreich n.v. n.v. n.v. n.v. Deutschland AAA Aaa AAA Österreich Euro Euro Euro Euro Deutschland n.v. n.v. n.v. n.v. Eurozone n.v. n.v. n.v. n.v. Deutschland Euro Euro Euro Euro USA AA+ Aaa AAA USA n.v. n.v. n.v. n.v. USA 1,33 1,33 1,17 1,19 * für langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH k.R. = kein Rating Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH 4 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Prognosen Wechselkursprognosen Leitzinssatzprognosen 3M Geldmarktzinssatz-Prognosen 1 1 Länder 8.Dez Mär.15 Jun.15 Dez.15 Länder 8.Dez Mär.15 Jun.15 Dez.15 Länder 8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15 vs EUR Polen 2,00 1,75 1,75 1,75 Polen 1,86 1,95 1,95 1,97 Polen 4,16 4,15 4,15 4,05 Ungarn 2,10 1,80 1,80 1,80 Ungarn 2,10 1,84 1,84 1,88 Ungarn 306,02 310,0 315,0 320,0 Tschechien 0,05 0,05 0,05 0,05 Tschechien 0,04 0,10 0,10 0,10 Tschechien 27,59 27,5 27,4 27,2 Rumänien 2,75 2,25 2,25 2,25 Kroatien 1,09 0,90 0,95 1,20 Kroatien 7,67 7,66 7,59 7,70 Russland 9,50 11,00 11,00 9,00 Rumänien 1,17 1,10 1,30 1,70 Rumänien 4,44 4,40 4,45 4,40 Türkei 8,25 7,75 7,75 7,75 Russland 13,49 12,20 12,40 10,60 Serbien 121,73 123,0 122,0 126,0 Türkei 9,25 8,40 8,55 9,05 Albanien 140,45 141,0 139,5 140,0 Eurozone 0,05 0,05 0,05 0,05 USA 0,25 0,50 1,00 2,00 Eurozone 0,08 0,05 0,05 0,05 vs USD 1 17:00 (MEZ) USA 0,24 0,60 1,10 2,10 Russland 53,8 58,3 58,5 54,1 Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH * 17:00 (MEZ) Ukraine 15,58 16,00 17,00 17,50 Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Belarus 10845 11400 11800 12800 Türkei 2,27 2,28 2,25 2,30 EUR/USD 1,23 1,20 1,17 1,12 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH 2-j. Anleihenrendite-Prognosen 5-j. Anleihenrendite-Prognosen 10-j. Anleihenrendite-Prognosen Länder 8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15 Länder 1 8.Dez Mär.15 Jun.15 Dez.15 Länder 8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15 Polen 1,89 1,9 2,0 2,5 Polen 2,19 2,1 2,3 2,7 Polen 2,59 2,4 2,5 2,9 Ungarn* 2,57 2,3 2,3 2,5 Ungarn 3,00 2,7 2,8 3,1 Ungarn 3,55 3,4 3,5 3,9 Tschechien 0,16 0,1 0,1 0,2 Tschechien 0,22 0,2 0,2 0,6 Tschechien 0,90 0,6 0,7 1,1 Kroatien 2,60 2,5 2,6 2,8 Kroatien 3,34 3,4 3,5 3,6 Kroatien 3,40 3,4 3,6 3,7 Rumänien 1,75 1,7 1,9 2,2 Rumänien 2,54 2,6 2,7 3,1 Rumänien 3,59 3,6 3,7 4,1 Russland 11,63 11,5 11,5 9,7 Russland 12,41 11,7 11,8 10,0 Russland 12,49 12,5 12,1 10,8 Türkei 7,74 7,3 7,8 8,0 Türkei 7,96 7,6 8,3 8,7 Türkei 8,01 7,7 8,5 9,1 Österreich -0,02 -0,1 -0,1 -0,1 Österreich 0,12 0,2 0,2 0,4 Österreich 0,83 0,7 0,8 1,1 Deutschland -0,04 -0,1 -0,1 -0,1 Deutschland 0,10 0,1 0,2 0,3 Deutschland 0,71 0,6 0,7 1,0 USA 0,63 0,8 1,2 1,4 USA 1,66 2,3 2,7 2,9 USA 2,26 2,7 3,2 3,4 1 17:00 (MEZ); * 3J Staatsanleihen in lokaler Währung 1 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung 1 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Erwartete Renditeänderung Renditestruktur Wechselkursveränderung* 60 250 45 USD 30 200 TRY 15 150 RON 0 100 -15 CZK 50 -30 PLN -45 0 HUF Polen Tschechien USA Ungarn Rumänien Deutschland Polen Tschechien USA Ungarn Rumänien Deutschland RUB -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 BP-Änderung der Rendite der Staatsanleihe in 3 Monaten Spread zwischen 3M und 10-j. Laufzeit in BP * Prognosen für 31.03.2015 verglichen zu 08.12.2014 Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH LW vs. EUR (%); Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Aktienmarktkennzahlen Aktienindexprognosen Erwartete Aktienindexperformance Gewinnwachs- Kurs/Gewinn- 8% Indexschätzungen tum Verhältnis 6% 14e 15f 14e 15f 8.Dez1 Mär.15 Jun.15 Dez.15 ATX -15,0% 57,3% 18,9 12,0 ATX 2.286 2.370 2.320 2.450 4% WIG 20 1,1% 5,2% 14,7 14,0 WIG 20 2.615 2.760 2.740 2.870 2% BUX -32,8% 26,6% 13,3 10,5 BUX 17.748 18.600 18.100 19.500 0% PX1 30,6% 2,3% 13,8 13,5 PX 1.008 1.050 1.040 1.100 MICEX -5,8% 0,8% 4,5 4,4 MICEX 1.481 1.520 1.500 1.630 -2% BET 7.008 7.450 7.400 7.900 CROBEX10 BET -4,8% 17,4% 19,3 16,4 BUX BIST Nat. 100 ATX WIG 30 MICEX BET PX CROBEX10 -24,4% 0,4% 31,0 30,6 CROBEX10 1.010 1.030 1.000 1.080 BIST Nat. 2,9% 15,7% 12,2 10,5 BIST Nat. 85.240 91.000 90.000 96.000 100 100 1 Mär.15 Jun.15 * Tschechien (PX): exkl. New World Resources und Erste 23:59 (MEZ) Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH Group in Lokalwährung ** Rumänien (BET) exkl. Fondul Proprietatea Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 5
Anlagestrategie – Rückblick Enttäuschende Wertentwicklung im Jahr 2014 Hohe Volatilität im CEE Raum Rubel unter starkem Abwertungsdruck Erfolgreiche Gewichtungen im Aktien- und Anleihesegment Summe voriges Quartal1 Trotz der weiterhin angespannten geopolitischen Lage konnte in diesem Quartal RBI-Portfolio (in EUR) -3,96% eine Outperformance von 18 Basispunkten (BP) gegenüber der Benchmark er- Benchmark (in EUR) -4,15% zielt werden. Begründet durch die neuerlichen geldpolitischen Lockerungen in der RBI-Outperformance (in EUR) 0,18% Eurozone wurden in der ersten Periode in Q4 Anleihen zugunsten von Aktien un- davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen -0,16% tergewichtet. Diese Gewichtung führte jedoch aufgrund erhöhter Unsicherheit an Regionale Aktiengewichtung 0,16% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% den Aktienmärkten zu einer Underperformance von 24 Basispunkten (BP). Nach Ländergew. bei LW-Anleihen 0,19% Neutralstellung in Periode 2, wurde in Periode 3 eine Übergewichtung der Anlei- Ländergew. bei EB EUR 0,00% hen vorgenommen (7 BP zusätzliche Wertentwicklung). Das Gesamtportfolio weist Ländergew. bei EB USD 0,00% somit von Jahresanfang bis 8. Dezember eine Underperformance von 26 BP auf. Gemeinsame Effekte / 0,00% Duration Im Aktiensegment konnte im Verlauf von Q4 eine Outperformance von 16 BP er- 15. Sep. 2014 - 8. Dez. 2014 zielt werden. In den Perioden 1 und 2 konnte durch die von Kroatien finanzierten 1 EB...Eurobonds Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Übergewichtungen von Tschechien, Polen und Rumänien ein positives Ergebnis Periode 1: 15. Sep. 24 - 28. Okt. 14 erzielt werden. In Periode 3 wurde Russland zugunsten von Tschechien unter- RBI-Portfolio (in EUR) -2,43% gewichtet. Durch den hohen Abwertungsdruck des Rubels verursacht durch die Benchmark (in EUR) -2,19% Ukraine-Krise und den starken Ölpreisrückgang, konnte vor allem diese Gewich- RBI-Outperformance (in EUR) -0,24% davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen-0,23% tung über den Wechselkurs eine hohe Outperformance generieren. Regionale Aktiengewichtung 0,00% Auch im Bereich der Lokalwährungsanleihen war die Rubel-Abwertung treibende Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Kraft für eine kumulierte Quartals-Outperformance von 19 BP. Eine Übergewich- Ländergew. bei LW-Anleihen 0,00% tung von Rumänien und Polen zulasten von Tschechien hatte einen neutralen Effekt. Ländergew. bei EB EUR 0,00% Ländergew. bei EB USD 0,00% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% Finanzanalystin: Veronika Lammer EB...Eurobonds Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Performance 2014 Periode 2: 28. Okt. 14 - 28. Nov. 14 104 0,30 RBI-Portfolio (in EUR) 0,23% Benchmark (in EUR) 0,10% 102 0,15 RBI-Outperformance (in EUR) 0,13% 100 0,00 davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen0,00% in Prozentpunkten Regionale Aktiengewichtung 0,01% 98 -0,15 Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Ländergew. bei LW-Anleihen 0,11% 96 -0,30 Ländergew. bei EB EUR 0,00% 94 -0,45 Ländergew. bei EB USD 0,00% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% 92 -0,60 EB...Eurobonds Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH 90 -0,75 Periode 3: 28. Nov. 14 - 08. Dez. 14 88 -0,90 RBI-Portfolio (in EUR) -1,76% Dec-13 Feb-14 Apr-14 Jun-14 Aug-14 Oct-14 Benchmark (in EUR) -2,06% RBI-Portfolio Relative Performance (r. Skala) RBI-Outperformance (in EUR) 0,29% Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen 0,07% Regionale Aktiengewichtung 0,15% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Historische Performance CEE-Portfolio Ländergew. bei LW-Anleihen 0,08% 2012 2013 Seit Jahresbeginn Ländergew. bei EB EUR 0,00% Benchmark 21,90% -2,54% -2,36% Ländergew. bei EB USD 0,00% Portfolio 21,07% -2,41% -2,62% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% EB...Eurobonds Relative Performance -0,83% 0,12% -0,26% Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH 6 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Anlagestrategie – Gesamtportfolio Neutrale Positionierung zwischen Aktien und Anleihen Russland mit großem Anteil an der Aktienbenchmark bestimmend CE und Rumänien sowohl aktien- als auch anleiheseitig interessant Lockere Geldpolitik sollte Kapitalzufluss langsam ansteigen lassen Wir empfehlen für das kommende erste Quartal eine neutrale Gewichtung zwi- Risiko-Ertrags-Vergleich schen Aktien und Anleihen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Russland im 8 Erwartete Perf. 3 Monate in % Aktienportfolio mit Abstand die höchste Marktkapitalisierung aufweist, daher BET eine weitere Abwertung des Rubel entsprechend negativ auf die erwartete Perfor- 6 WIG 20 BUX mance des Aktienteiles wirken würde. Dieser Effekt wiegt trotz Untergewichtung Euro PX des russischen Marktes den ansonsten positiven Ausblick für die Aktienmärkte 4 STOXX CEE MICEX 50 Tschechiens, Polens, Ungarn und Rumäniens auf. CROBEX 2 Dow 10 Ein weiteres Argument für eine ausgewogene Gewichtung ist, dass internatio- Jones 0 nale Kapitalzuflüsse die CEE Anleihemärkte vorerst bevorzugen könnten und ver- 9 19 29 39 stärkte Zuflüsse in die Aktienmärkte zeitlich nachgelagert sein könnten. Im Umfeld Historische Volatilität 1 Jahr in % In Lokalwährung einer im ersten Quartal extrem lockeren Geldpolitik in der Eurozone und bereits Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH niedriger Spreads sowohl bei Unternehmensanleihen als auch Eurobonds wird sich die Suche nach Renditen nochmals intensivieren. Andererseits könnten die Spannungen des Westens mit Russland hier einen Riegel vorschieben und sogar zu Kapitalabflüssen führen. Wir halten daher auch das Verhältnis von Lokalwäh- Gewichtung Portfolio CEE Q1 2015 rungsanleihen zu Eurobonds neutral. EB EUR: 5% EB USD: 5% [0 pp] Betrachtet man die Volatilitätsmaße für Aktien- und Anleiheinvestments in der CEE [0 pp] Region, zeigte sich zuletzt eine divergente Entwicklung im Vergleich zum letzten Quartal. Während sich die Volatilität bei Aktien auf 15,5 % erhöhte, ging sie bei Anleihen auf 4,3 % zurück. LW-Anleihen: 40% Finanzanalystin: Veronika Lammer [0 pp] Aktien: 50% [0 pp] LW…Lokalwährung, EB ... Eurobonds [-] , [+]= Über-/Untergewichtung relativ zur Benchmark [0] = keine Veränderung Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH Historische Volatilität & Performance (%) Aktien1 Renten Volatilität2 Performance Performance Volatilität2 Performance Performance seit Jahresanfang 5 Jahre p.a.3 seit Jahresanfang 5 Jahre p.a.3 Länder EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW Tschechien 18,0 17,8 11,1 12,0 -4,9 -3,6 2,7 1,3 8,2 9,1 5,2 6,6 Ungarn 19,9 18,0 -11,3 -8,5 -9,4 -7,4 6,5 3,0 8,8 12,2 7,7 10,1 Polen 12,7 11,5 2,3 2,4 1,1 1,2 4,3 3,1 9,8 9,8 7,8 7,9 Rumänien 11,2 10,7 5,6 5,0 6,6 7,6 2,0 0,4 2,2 1,7 3,1 4,1 Russland 30,6 19,3 -32,2 -10,7 -5,3 0,0 28,6 8,5 -39,5 -11,9 -3,4 4,2 Türkei 21,9 18,4 33,5 25,8 5,8 10,7 10,9 6,2 23,9 16,7 4,8 9,7 Kroatien 11,5 11,4 -4,6 -3,9 -5,3 -4,3 2,9 2,9 10,3 10,3 7,0 7,0 CEE 15,5 - -2,4 - 4,3 - 6,6 - 1 MSCI Indizes; 2 Volatilität über 3 Monate, annualisiert; 3 5-Jahres-Return, annualisiert LW…lokale Währung Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 7
Anlagestrategie – Anleihen Hohe Renditen locken bei türkischen Staatsanleihen Russischer Rubel gefährdet für weitere Abwertung Inflationsrückgang unterstützt CE und rumänische Lokalwährungsanleihen Währungen der CE stabil Portfolio-Gewichtungen: Anleihen Innerhalb des Anleiheportfolios empfehlen wir ein Über- Portfolio Benchmark Abweichung gewicht in türkischen Lira Anleihen von 2 Prozentpunkten. EB USD 10,0% 10,0% 0,0% Abgesehen von russischen Staatsanleihen bieten diese die EB EUR 10,0% 10,0% 0,0% höchsten Renditen. Außerdem spricht die von uns erwar- LW 80,0% 80,0% 0,0% tete Zinssenkung für mögliche zusätzliche Kursgewinne Tschechien 20,0% 20,0% 0,0% und auch von Seiten der Währung sollte ein Performan- Ungarn 20,0% 20,0% 0,0% cebeitrag kommen. Solange keine negativen Überra- Polen 45,0% 45,0% 0,0% schungen im Sinne von über den Erwartungen liegenden Rumänien 5,0% 5,0% 0,0% Russland 3,0% 5,0% -2,0% Zinsanhebungen durch die Fed drohen, sollte die Suche Türkei 7,0% 5,0% 2,0% nach Rendite aus dem Euroraum türkische Staatsanleihen Kroatien 0,0% 0,0% 0,0% in Lokalwährung unterstützen. Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH Zur Finanzierung ziehen wir Rubel Staatsanleihen heran, die wir mit 2 Prozentpunkten untergewichten. Die erwar- tete weitere Abwertung des Rubel einerseits und Kursver- Historische relative Performance* luste am Anleihemarkt aufgrund von Zinsanhebungen an- dererseits sprechen trotz des bereits hohen Renditeniveaus 10% für eine deutliche Underperformance gegenüber den an- 5% deren Anleihemärkten des Portfolios. 0% -5% Die anderen Anleihemärkte halten wir zueinander neutral. -10% Zu gering sind die erwarteten Performanceunterschiede -15% um hier Wetten einzugehen. Wir erwarten für die klas- -20% sische Finanzierungswährung – die tschechische Krone -25% – eine langsame Aufwertung. Außerdem ist der Rendite- -30% vorsprung Polens, Ungarns und Rumäniens schon deutlich -35% geschrumpft. Wir gehen für alle diese Märkte von einer Türkei Tschechien Polen Ungarn Russland Kroatien Rumänien positiven Performance für das erste Quartal aus. Einzige Ausnahme ist Kroatien, das aber nicht in unserer Bench- EUR Lokale Währung mark vertreten ist. * seit 3 Monaten, Lokalwährungsanleihen gegenüber Portfolio-Anleihebenchmark Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Finanzanalystin: Veronika Lammer Erwartete Rentenperformance (%) 3M 6M 9M 12M Länder EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW Tschechien 3,8 3,4 3,7 2,9 2,7 1,5 1,7 0,2 Ungarn 1,0 2,4 -0,3 2,8 -0,7 2,4 -2,7 2,0 Polen 2,9 2,7 2,4 2,2 2,9 1,5 3,3 0,7 Rumänien 3,0 2,0 2,1 2,3 1,6 1,9 2,7 1,8 Russland 0,7 4,7 7,5 9,3 17,9 13,4 33,4 21,2 Türkei 6,8 4,4 7,5 1,4 7,4 1,0 10,0 1,9 Kroatien 1,9 1,8 3,5 2,3 4,2 3,8 4,9 4,9 Nicht annualisiert; 10-j. US-Staatsanleihen; LW…lokale Währung Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH 8 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Anlagestrategie – Aktien Tschechien, Polen und Rumänien als Kaufkandidaten Positive Grundtendenz im Umfeld lockerer Geldpolitik für CE und Rumänien Robuste Wachstumsraten unterstützen Aktienmärkte in CE und Rumänien Russland bleibt in Euro Underperformer Innerhalb des Aktienportfolios gewichten wir Tschechien, Portfolio-Gewichtungen: Aktien Polen und Rumänien jeweils mit einem Prozentpunkt über Portfolio Benchmark Abweichung und finanzieren dies mit einer zweiprozentigen Unterge- Tschechien 16,0% 15,0% 1,0% wichtung Russlands und einer einprozentigen Unterge- Ungarn 12,0% 12,0% 0,0% wichtung Kroatiens. Dies reflektiert einerseits die erwar- Polen 26,0% 25,0% 1,0% teten Performancezahlen in Euro andererseits aber auch Rumänien 6,0% 5,0% 1,0% Russland 38,0% 40,0% -2,0% das zusätzlich in den Märkten vorhandene Risiko. Ungarn Kroatien 2,0% 3,0% -1,0% halten wir neutral, da einerseits die wirtschaftliche Ver- Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH knüpfung einiger großer Aktientitel nach Russland zur Vor- sicht mahnt, andererseits aber das Wirtschaftswachstum mit den anderen CE Ländern mithalten kann. Die Aktienmärkte Tschechiens, Polens und Rumäniens soll- ten unserer Einschätzung nach von unterstützender Geld- politik im eigenen Land und aus der Eurozone profitieren können. Der Rückgang des Ölpreises bedeutet für alle Historische relative Performance* drei Länder eine Entlastung der Kosten und Steigerung 24% der Kaufkraft. Alle drei Länder weisen robuste Wachs- 20% tumszahlen aus und wir erwarten stabile bis teilweise et- 16% was festere Wechselkurse zum Euro. Als Schattenseiten 12% können die teilweise schon hohe Bewertung bei nur mäßi- 8% gen Gewinnerwartungen genannt werden. 4% 0% Russische Aktien profiteren zwar von ihrer Eigenschaft als -4% Sachanlage in einer Zeit der massiven Rubelabwertung, -8% für den Euroinvestor stellt dies aber keinen Anreiz dar. -12% Die Aussicht auf eine Rezession und Wechselkursverluste Polen Tschechien Ungarn Russland Kroatien Rumänien spricht für eine Untergewichtung. Kroatien kämpft mit einer Vielzahl von Problemen wie die anhaltende Rezes- sion, die steigende Verschuldung und die außergewöhn- EUR Lokale Währung * zu MSCI CEE, seit 3 Monaten lich hohe Bewertung des Aktienmarkts. Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Finanzanalystin: Veronika Lammer Erwartete Aktienperformance (%) 3M 6M 9M 12M Länder EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW Tschechien 4,6 4,2 4,0 3,2 6,4 5,2 10,8 9,1 Ungarn 3,5 4,8 -0,9 2,0 2,4 5,4 5,1 9,9 Polen 5,8 5,5 5,1 4,8 7,5 5,9 12,8 9,8 Rumänien 7,3 6,3 5,4 5,6 8,2 8,4 13,8 12,7 Russland -2,9 2,6 -2,2 1,3 7,1 4,7 20,2 10,1 Kroatien 2,1 2,0 0,1 -1,0 2,3 2,0 6,5 6,9 Nicht annualisiert, LW…lokale Währung Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 9
Spezial Russland und der Westen: Entfremdung geht weiter Angesichts fehlender Signale für Deeskalation zwischen Russland und Westen dauern Sanktionen wohl länger In Russland droht Rezession, Druck auf Finanzmarkt und Länderrating steigt; Ukraine weit entfernt von Stabilisierung Isolationistische Neigungen und Importsubstitution können langfristiges Wachstum in Russland nach unten drücken Wirtschaftliche Stagnation kann langfristig Russlands Bereitschaft zum politischen Einlenken erhöhen Reales BIP (% p.a.) Die EU verhängte umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland, da Russ- land alle EU-Warnungen ignorierte und kein Abgehen von seinem harten poli- 6 tischen Kurs zu erkennen war. In den letzten Monaten war die russische Politik 5 eindeutig mehr von geopolitischen Interessen als von wirtschaftlicher Vernunft be- 4 stimmt. Aus wirtschaftlicher Sicht erscheinen politische Hardliner über mehr Einfluss 3 zu verfügen als marktwirtschaftlich orientierten Politiker. Dieser Schluss drängt sich 2 auf, da Russland sich mit dem derzeitigen politischen Kurs den Zugang zu westli- 1 chen Investitionen und Kapitalflüssen nachhaltig abschneidet. 0 2000-2009 2010-2015f Wirtschaftlich betrachtet machen die sektoralen Sanktionen der EU (und USA) ge- Russland Eurozone gen Russland Sinn. Schließlich werden diese Sanktionen von wirtschaftlichen und Quelle: Quelle: Nationale Quellen, RBI/Raiffeisen finanziellen Riesen gegen einen „Satelliten“ der Weltwirtschaft verhängt. Daher RESEARCH überrascht es auch nicht, dass die Sanktionen merklich spürbar sind. Angesichts der gleichzeitig in Q4 verfallenden Ölpreise und des Einbruchs des Rubelkurses könnten die kurzfristigen Auswirkungen sogar noch stärker ausfallen. Vor dem Hin- tergrund der herrschenden geopolitischen Lage glauben wir aber nicht, dass eine Reales BIP (% p.a.) politische Isolierung und der Druck der Sanktionen kurzfristig zu Erfolgen führen 15 werden; ganz im Gegenteil, eine länger andauernde Konfrontation zwischen 10 dem Westen/der EU und Russland erscheint – zumindest auf dem derzeitigen 5 Niveau – das wahrscheinlichere Szenario. Wir glauben, dass aus dem Ukraine- Konflikt ein schwelender Konflikt werden könnte, der uns länger begleiten wird. 0 Teile der Regionen Donetsk und Lugansk werden sich weiter der Kontrolle durch -5 die Regierung in Kiew entziehen. In der Ukraine wird der Konflikt am Boden weiter -10 andauern und damit auch eine Verbesserung der Beziehung zwischen Russland und -15 dem Westen verhindern. Dieses Szenario bedeutet für viele wirtschaftliche Akteure, 00 02 04 06 08 10 12 14e sowohl in Russland als auch im Ausland, eine Herausforderung. Viele Geschäfts- Russland Ukraine Belarus pläne setzen noch auf eine Entspannung in den nächsten 6-9 Monaten. Die wich- Quelle: Quelle: Nationale Quellen, RBI/Raiffeisen RESEARCH tigste Frage ist: Werden die Europäer die Sanktionen nach ihrer einjährigen Frist einfach auslaufen lassen oder werden die EU-Politiker sich darauf einigen können, die Sanktionen teilweise und/oder für eine begrenzte Dauer bis zum Sommer 2015 Öl und RUB gemeinsam im Fall zu verlängern? Wir halten es für möglich, dass die Europäer sich auf eine (teil- weise) Verlängerung der bestehenden Sanktionen einigen (wiederum für eine 60 50 55 vorgegebene Dauer und mit Prüfung je Quartal), sollte sich bis Frühling 2015 die 50 70 geopolitischen Lage nicht merklich entspannen. 45 40 90 Wichtige wirtschaftliche Folgen 35 30 110 Eine schnelle Deeskalation der Situation wird unwahrscheinlicher und damit steigen 25 die wirtschaftlichen Probleme in der Ukraine, in Russland und möglicherweise auch Jän.13 Aug.13 Mär.14 Okt.14 in einigen Nachbarländern weiter. Die Stabilisierung der ukrainischen Wirtschaft USD/RUB wird noch schwieriger. Erstens bedeutet dieses Szenario, dass die Regierung in Öl, WTI USD/Fass (r. Skala, invertiert) Kiew (militärische und administrative) Ressourcen für den Konflikt bereitstellen USD/RUB: 5J-Hoch 54,5, 5J-Tief 27,3 muss. Zweitens bedeutet die weiter andauernde Konfrontation zwischen Russland Oil, WTI USD/Fass: 5J-Hoch 112,1, 5J-Tief 65,5 Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH und dem Westen, der die Ukraine unterstützt, dass wirtschaftlichen Vergeltungs- 10 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Spezial maßnahmen Russlands gegen die Ukraine in Kraft bleiben. Drittens erlaubt ein VPI (p.a., Periodenende) derartiges Szenario es nicht, dass die EU und Russland bei der Stabilisierung der 30 ukrainischen Wirtschaft an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten. 25 20 Auch für die russische Wirtschaft verdüstert sich der Ausblick erheblich, wenn 15 die westlichen Wirtschaftssanktionen noch weit in das Jahr 2015 (und möglicher- 10 weise darüber hinaus) andauern werden. Wir erwarten für 2015 eine Rezession 5 und die wirtschaftlichen und finanziellen Risiken werden zunehmen. Erstens stehen 0 wir einer kurzfristigen Diversifizierung weg von den Beziehungen mit dem Westen -5 2006 2008 2010 2012 2014e und der EU sehr skeptisch gegenüber. Zweitens sind wir auch beim Ausblick für Russland Ukraine die Kapitalflüsse im Privatsektor sehr vorsichtig. Die derzeitige Lage der russischen Quelle: Nationale Quellen, RBI/Raiffeisen RESEARCH Wirtschaft ist kein Argument für die Repatriierung ausländischen (offshore) Kapitals und für umfangreiche Investitionen. Die internationale Refinanzierung wird eben- falls problematisch bleiben. Sollte die derzeitige Situation länger andauern, könnte das zu einem signifikanten Abfluss von Reserven (Devisenreserven und Haushaltsre- serven) führen, wodurch sich der Druck auf die Finanzmärkte erhöhen würde (d.h. Herabstufung des Länderratings in 2015). Drittens, je länger die aktuelle Situation andauert, desto stärker wirkt sich dies mittelfristig auf die russische Wirtschaft aus. Wachsender Protektionismus, der durch die jüngste Eskalation Auftrieb erhielt, aber Reales BIP (% p.a.) bereits in den letzten Jahren zugenommen hat (z.B. Importbeschränkungen mittels 12 Steuern oder technischen Normen), dürfte sich langfristig als nachteilig erweisen. 9 Erfahrungen mit Import-Substitutionsstrategien in Lateinamerika und Asien (in den 6 1960-ern und 1970-ern) zeigen, dass solch eine Abschottung von internationalen 3 Märkten und Wettbewerb zu langfristiger Stagnation führen kann. 0 -3 Aus politischer Perspektive ist zu berücksichtigen, dass die wirtschaftliche Situation -6 in Russland in den nächsten Jahren schwierig bleiben wird. Aktuelle Prognosen -9 (die in der Regel davon ausgehen, dass die Wirtschaftssanktionen nicht sehr lange 00 02 04 06 08 10 12 14e dauern werden) sehen das BIP-Wachstum in Russland nach der Krise (2009-2016) CE SEE Russland nur bei 10-20 % von dem Niveau vor der Krise (2000-2008). Diese Rahmenbedin- Quelle: Nationale Quellen, RBI/Raiffeisen RESEARCH gungen sind mit der enttäuschend schwachen Wachstumsleistung des Euroraums zu vergleichen, die ebenfalls große (wirtschafts-)politische Herausforderungen be- deutete (z.B. Einkommen stagnierten oder sanken, höhere Arbeitslosigkeit, zuneh- mende Forderungen nach öffentlichen Investitionen, starker Vertrauensverlust in die Politik). Stärker werdende (wirtschafts-)politische Probleme in Russland sind für vor Ort tätige Firmen von großer Relevanz, können aber auch zum Einlenken auf rus- sischer Seite beitragen. CIS Währungen im Vergleich* Der schwierige regionale Ausblick kann auch für einige Nachbarländer Russlands, 110 und zwar insbesondere für Belarus und Kasachstan, Probleme bringen. Die Re- zession in Russland wird sich auf die Exporte der weißrussischen und kasachischen 90 Wirtschaft auswirken. Daher sehen wir 2015 auch für Belarus die Gefahr einer Rezession. Angesichts der größer werdenden Probleme der russischen Wirtschaft 70 dürfte auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur Stützung Belarus abnehmen. Außer- dem werden die Überweisungen durch Arbeiter in Russland geringer ausfallen. 50 Das gleiche gilt auch für die zentralasiatischen Länder. Ganz besonders wichtig Jän.14 Apr.14 Jul.14 Okt.14 ist dabei, dass die signifikante Schwächung des russischen Rubel (RUB) und der USD/RUB USD/UAH ukrainischen Hrywnja (UAH) auch den Abwertungsdruck auf andere Währungen USD/BYR * Index: Januar 2014 = 100 wie BYR oder KZT erhöht. Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Finanzanalysten: Gunter Deuber, Andreas Schwabe, CFA Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 11
Ausblick Lokalwährungsanleihen Ultralockere Geldpolitik wirkt weiterhin stützend Türkei mit bester Performance in der Region in Q4 2014, wobei noch Luft für weitere Zugewinne in der kurzen Frist Weitere geldpolitische Lockerung in Eurozone, aber auch vor Ort, hält uns zuversichtlich gegenüber CEE-Anleihenmärkten Größte Frage bleibt dabei, in welchem Ausmaß das QE der EZB die Zinsstraffungen aus den USA abfedern kann OFZ-Markt – unser einziger Verkauf derzeit – nur im Falle einer RUB-Stabilisierung wieder attraktiv Erwartete Perf. 2J-Anleihe bis Mär.15 Seit unserem letzten Strategie-Update („CEE Debt Market Strategy“ vom 10. Nov. 8% 2014) performte die Türkei am besten, aber auch der ungarische und polnische 6% Anleihenmarkt konnte seine diesjährigen Gewinne ausbauen. Angesicht der bes- 4% seren Performance längerer gegenüber kürzeren Laufzeiten, verflachten sich die 2% Zinskurven vom langen Ende her. Der wiederaufkeimende Optimismus gegen- 0% über der türkischen Wirtschaft bewirkte dabei einen Stimmungsumschwung. Die -2% Türkei gehört zu den größten Nutznießern des tiefen Ölpreises, der Druck von ih- -4% rer Außenbilanz und der Inflation nimmt. Dies wiederum verschafft der türkischen -6% Zentralbank mehr Spielraum. Wir erwarten uns deshalb eine moderate Senkung CZ HU PL RO RU TR DE US der Leitzinsen in Q1 2015 unter der Annahme, dass die langerwartete Defla- FX PP AP (PP+FX) tionsdynamik sich letztlich in harten Zahlen niederschlägt. In Polen haben sich FX: Währungsperfromance (Veränderung Lokalwährung/ unterdessen die Zinssenkungsspekulationen etwas gelegt, nachdem die Noten- EUR) PP: Anleihenpreis-Performance (Kursveränderung + Carry) bank im November keine weitere Zinssenkung vornahm. Die Märkte, aber auch AP: Absolute Performance (PP + FX) DE, US: Nur Anleihenpreis-Performance (PP) wir glauben jedoch nach wie vor an eine letzte 25-BP-Zinssenkung in Q1 2015. Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die ungarische Notenbank für eine Abwärtsanpassung der Leitzinsen in Q1 2015 à la Polen entscheidet (in Erwartete Perf. 10J-Anleihe bis Mär.15 Polen Wiederaufnahme des Zinssenkungszyklus nach über einem Jahr Pause mit 50-BP-Senkung im Oktober). Insgesamt unterstützt die unerwartet schwache Infla- 8% tionsdynamik in Verbindung mit Anzeichen wirtschaftlicher Schwächen (sowohl 6% in Eurozone (EA) als auch vor Ort) den Spielraum der lokalen Zentralbanken für 4% eine geldpolitische Lockerung. 2% Abgesehen von lokalen Faktoren stützt das umfassende QE in EA, das wohl in 0% H1 2015 kommen wird, den positiven Ausblick für die meisten Anleihenmärkte -2% in CE und SEE: zunächst wird wohl der erwartete Rückgang der EA-Renditen die -4% tieferen Renditeniveaus auf lokaler Ebene (z. B. Polen oder Tschechische Republik) -6% CZ HU PL RO RU TR DE US unterstützen. Zum zweiten werden aus Relative-Value-Perspektive abwärts tendie- FX PP AP (PP+FX) rende EA-Renditen wahrscheinlich zu einer Erhöhung von Portfolio-Flüssen auch FX: Währungsperfromance (Veränderung Lokalwährung/ in Märkte wie Ungarn, Rumänien, Kroatien und möglicherweise Serbien und die EUR) PP: Anleihenpreis-Performance (Kursveränderung + Carry) Türkei führen. In welchem Ausmaß ein umfassendes QE in der Eurozone ausreicht, AP: Absolute Performance (PP + FX) DE, US: Nur Anleihenpreis-Performance (PP) die erwarteten negativen Wirkungen von US-Leitzinsanhebungen abzufedern, Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH bleibt die große Frage. Grundsätzlich würden wir aber die günstigen Einflüsse nicht überschätzen, da das QE der EZB bereits großteils in den CEE-LW-Märk- ten eingepreist ist. Allfällige negative Überraschungen an der QE-Front würden Marktstrategie (Horizont: Mär.15)* höchstwahrscheinlich zu einem Ausverkauf führen, einschließlich der Kernmärkte LW-Anleihen in CE/SEE. Wie bereits früher in Zeiten erhöhten Marktdrucks sind Länder wie 2J 10J Ungarn oder die Türkei auf externe Schocks am anfälligsten. CZ H (H) K (H) HU H (H) H (H) Falls sich schließlich die Rubelabwertung in H2 2015 mäßigt, wie in unseren PL K (K) K (K) aktuellen Prognosen angenommen, dürfte der OFZ-Markt mittelfristig am attrak- RO K (K) H (K) tivsten werden. Angesichts der derzeit unaufhaltsam steigenden OFZ-Renditen RU V (K) V (H) und des hartnäckigen RUB-Abwertungstrends bleibt der Wendepunkt indessen TR K (K) K (H) ungewiss, da die Geopolitik unvorhersehbar bleibt. Auf kurze Sicht empfehlen * basiert auf erwarteter, absoluter Performance in Lokal- währung zwischen 9. Dez. 2014 und 31. Mär. 2015 wir deshalb den Verkauf von OFZs, würden aber mögliche Gelegenheiten zum Vorherige Empfehlungen (September 2014) in Klammern K = Kauf, H = Halten, V = Verkauf Wiedereinstieg im Auge behalten. Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH Finanzanalyst: Stephan Imre 12 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Wechselkursausblick Rubel unter Druck – weitere Abwertung in Q1 2015 erwartet Russischer Rubel von taumelndem Ölpreis hart getroffen Volatilität in Region CE noch immer historisch tief, dürfte aber bei divergierender Geldpolitik zunehmen CIS-Währungen sollten in Q1 2015 weiter unter Druck bleiben Größtes Potential 2015 für TRY und PLN gegenüber EUR Die signifikante, anhaltende Abwertung des Rubels praktisch während des ge- Prognosen LW vs. EUR samten vierten Quartals 2014 hat uns überrascht. Nicht nur hat das Waffenstill- EUR/USD standsabkommen in der Ostukraine die erwünschten positiven Effekte vermissen EUR/TRY lassen, sondern auch der Ölpreis hat eine unerwartet starke Talfahrt begonnen EUR/RON Aufwertung zum EUR und damit alle Hoffnungen auf eine wenigstens kurze technische Erholung des EUR/CZK EUR/PLN Rubels zunichte gemacht. EUR/HRK Unserem Dafürhalten nach hält das aktuelle Marktumfeld ein nur sehr limitiertes EUR/RSD Potenzial für die mitteleuropäischen (CE) und südosteuropäischen (SEE) Wech- EUR/HUF selkurse in Q1 2015 bereit. Die Volatilität in den CE-Wechselkursen bleibt auf EUR/RUB historischen Tiefständen und dürfte nur langsam steigen, sobald die Geldpolitik -6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8% zwischen den USA und der Eurozone zu divergieren beginnt. Unsere Prognosen Mär.15 Jun.15 für PLN, HUF und CZK bleiben für Q1 2015 folglich in Erwartung einer Seit- Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH wärtsbewegung bei tiefer Volatilität eher zurückhaltend. Was die Region SEE betrifft, hat der Rumänische Leu unserer Ansicht nach das beste Aufwertungspo- tenzial gegenüber dem Euro, was jedoch keine Kaufempfehlung rechtfertigt. Der Serbische Dinar sollte seinen Abschwächungstrend gegenüber dem Euro, wie Prognosen LW vs. USD seit Mitte 2014 beobachtet, weiter fortsetzen. USD/TRY Im Unterschied zur Region CE ist die Volatilität in der CIS-Region hoch und dürfte USD/RON Aufwertung zum USD auch auf hohem Niveau bleiben. Wir glauben an einen anhaltenden Abwer- USD/CZK tungsdruck in der Ukrainischen Hrywnja, höchstwahrscheinlich mit kurzen Ab- USD/PLN wertungsepisoden in 2015 so wie schon im Jahr 2014. Der Russische Rubel USD/HRK sollte in dem ungünstigen Umfeld (tiefer Ölpreis, Sanktionen, Rezession) gegen- USD/UAH über EUR und USD weiter nachgeben. Den stärksten Druck auf den Rubel sehen USD/HUF wir in Q1 2015. Erst in H2 2015 erwarten wir Potenzial für eine Erholung von USD/RUB überverkauften Ständen. Gleichzeitig ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, -10% -8% -6% -4% -2% 0% 2% vorherzusagen, an welchem Punkt die Rubel-Abwertung zum Stillstand kommen Mär.15 Jun.15 wird, da sich diese Bewegung von einer fundamentalen Basis abgekoppelt hat. Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Unterstützung könnte von einer Interventionsentscheidung der CBR kommen, doch die Unsicherheit der RUB-Entwicklung bleibt hoch. Für Q1 2015 prognostizieren wir nur für die Türkische Lira eine Kaufgelegenheit. Stabiles BIP-Wachstum, ein moderates und sich stabilisierendes Leistungsbilanz- Ende des Währungskorbes* defizit, eine fallende Inflation und vor allem die EUR/USD-Prognosen indizie- 60 ren ein Aufwertungspotenzial der Lira gegenüber dem Euro von rund 2 % auf Quartalsbasis. 50 Wir geben angesichts unserer signifikanten EUR/USD-Prognosen zum einen eine Verkaufsempfehlung für sämtliche CEE-Währungen gegenüber USD im ersten 40 Quartal ab und sprechen uns bezüglich RUB, UAH und des Serbischen Dinars ge- genüber EUR ebenfalls für das erste Quartal 2015 für eine Untergewichtung aus. 30 Jän.14 Apr.14 Jul.14 Okt.14 Auf Jahressicht (bis Ende 2015) sehen wir das größte Potenzial für TRY und PLN RUB zu Währungskorb gegenüber EUR. Trotz unserer Erwartungen eines sich beruhigenden Umfeldes Unteres Bandbreitenziel für RUB in H2 2015 und einer anschließenden Aufwertung von einem überver- Oberes Bandbreitenziel kauften Niveau aus bleiben wir hinsichtlich des Rubels für 2015 vorsichtig, zumal * Der Währungskorb bestand aus 55 % USD und 45 % EUR derzeit zu viele Unsicherheitsfaktoren an dieser Währung haften. 5J-Hoch: 59,17, 5J-Tief: 32,89 Finanzanalyst: Wolfgang Ernst, CEFA Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 13
Österreich Konjunktur fehlen Impulse Kontinuierliche Abschwächung der Konjunkturdynamik im Verlauf des Jahres 2014 Auch der kurzfristige Ausblick fällt gedämpft aus Verhaltene, von Binnennachfrage getragene Belebung 2015 erwartet Ölpreisbedingter Inflationsrückgang unterstützt Reallohnentwicklung Vorlaufindikatoren schwach Die konjunkturelle Entwicklung in Österreich hat im Verlauf des Jahres 2014 65 130 zunehmend an Dynamik verloren. Der vorläufige Tiefpunkt wurde im dritten 60 120 Quartal markiert. So verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli 55 110 und September ein Minus von 0,3 % gegenüber dem Vorquartal. Die negative 50 100 Entwicklung in Q3 ist dabei besonders den Bruttoanlageinvestitionen – und hier 45 90 sowohl den Ausrüstungs- als auch den Bauinvestitionen – geschuldet. Doch auch 40 80 der Außenhandel lastete wie auch im zweiten Quartal auf der BIP-Entwicklung. 35 70 Denn rückläufigen Importen stand ein noch größeres Minus bei den Ausfuhren 30 60 gegenüber. Positive Impulse steuerten hingegen sowohl der private als auch der 00 02 04 06 08 10 12 14 PMI Verarbeitendes Gewerbe öffentliche Konsum bei. Wirtschaftsvertrauen* (r. Skala) Trotz der enttäuschenden Entwicklung fällt auch der kurzfristige Ausblick ver- * Europäische Kommission halten aus. Zwar konnte sich der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Gewerbe im November stabilisieren. Gleichwohl notiert der Index mit 47,4 nicht nur klar unter der 50 Punkte Marke, sondern auch niedriger als in den übrigen Exporte hinken hinterher Ländern der Kern-Eurozone. Ein nur wenig besseres Bild zeichnet derzeit das von der EU-Kommission ermittelte Wirtschaftsvertrauen. Mit zuletzt (November) 96,1 30 130 liegt dieser Indikator nach wie vor deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt 20 120 (100 Punkte). Zwar ist für das vierte Quartal von keinem weiteren Rückgang, son- 10 110 0 100 dern von einer Stagnation des BIP (p.q.) auszugehen, der eine allmähliche, von -10 90 der Binnennachfrage getragene Zunahme der Konjunkturdynamik im Verlauf -20 80 des Jahres 2015 folgen sollte. Allerdings sollte das Ausmaß dieser unterstellten -30 70 Bewegung insgesamt verhaltener ausfallen als in früheren Phasen konjunktureller 01 03 05 07 09 11 13 Belebung. Dieses Szenario impliziert Wachstumsraten des realen BIP von 0,3 % Güterexporte (% p.a., gleitender 3M- (2014), 0,7 % (2015) und 1,8 % (2016). Durchschnitt) Raiffeisen Export Index* (r. Skala) Die positive Entwicklung des privaten Konsums im dritten Quartal dürfte sich in *Handelsgewichtete Vorlaufindikatoren von Österreichs etwas abgeschwächter Form auch im Winterhalbjahr (Q4 14, Q1 15) fortset- wichtigsten Exportmärkten Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH zen. Denn obgleich sich der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote (int. Definition) aufgrund eines weiter zunehmenden Arbeitskräfteangebots auch im kommenden Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2013 2014e 2015f 2016f Reales BIP (% p.a.) 0,2 0,3 0,7 1,8 Privater Konsum (% p.a.) -0,1 0,4 1,0 1,9 Bruttoanlageinvestitionen (% p.a.) -1,5 0,9 -0,5 3,7 Nominelle Exporte (% p.a.) 3,5 1,4 2,0 5,3 Nominelle Importe (% p.a.) 1,8 2,7 2,5 5,0 Handelsbilanz (Güter u. Dienstl., EUR Mrd.) 11,5 9,6 8,9 9,7 Leistungsbilanz (EUR Mrd.) 3,3 0,3 -1,7 -1,7 Konsol. Budgetsaldo (EUR Mrd.)* -4,8 -8,5 -7,4 -5,2 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)* -1,5 -2,6 -2,2 -1,5 Arbeitslosenquote (EU Def.) 4,9 5,0 5,3 5,2 Verbraucherpreise (% p.a.) 2,1 1,5 1,2 1,5 Reallöhne (% p.a.) 0,4 0,8 0,9 1,0 Lohnstückkosten (% p.a.) 2,6 2,6 1,6 1,4 * Gesamtstaat: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH 14 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Österreich Jahr fortsetzen dürfte, sollte die stabile Beschäftigungssitu- BIP: Nach Wirtschaftsbereichen ation den privaten Konsum unterstützen. Schließlich dürfte Veränderung (% p.a., real) 2013 2014e 2015f 2016f sich die unterstellte Zunahme der Konjunkturdynamik ab Land- und Forstwirtschaft -3,5 8,0 0,0 0,0 der zweiten Jahreshälfte 2015 in einem neuerlichen Be- Bergbau, Warenherstellung 0,6 -0,3 0,6 3,0 schäftigungsaufbau widerspiegeln. Ebenfalls Unterstüt- Energie-/Wasserversorgung 6,8 0,5 0,9 1,5 zung ist von der Reallohnentwicklung zu erwarten. Es Bauwesen 0,4 1,5 1,5 1,9 Handel -1,6 -0,7 0,6 2,0 ist anzunehmen, dass trotz etwas geringerer Nominal- Verkehr -0,7 -0,5 0,7 1,5 lohnsteigerungen im Jahr 2015 die Reallöhne um knapp Beherbergungs- u. Gastst. 0,7 0,2 0,8 1,6 1 % und damit etwas mehr als 2014 steigen werden. Information u. Kommunikation -1,6 -4,0 1,0 2,5 Denn der niedrige Ölpreis hat einen dämpfenden Effekt Kreditwesen u. Versicherung -0,4 0,2 0,5 1,1 auf die Teuerung und wirkt damit wie eine „vorgezogene Realitätenwesen 3,0 0,5 1,0 2,0 Steuerreform“. Doch auch die eigentliche Steuerreform Sonstige wirt. Dienstl. 0,7 0,6 1,0 3,3 sollte Rückenwind verleihen, obwohl der Konjunktureffekt Öffentlicher Dienst 0,0 -0,2 0,2 0,5 maßgeblich vom tatsächlichen Ausmaß sowie von den Gesundheit, Sozialwesen 0,5 2,0 1,0 1,5 Sonstige Dienstleistungen -0,2 1,3 1,4 2,0 konkreten Maßnahmen abhängt. Alles in allem lassen die Bruttoinlandsprodukt 0,2 0,3 0,7 1,8 genannten Faktoren dem privaten Konsum die Hauptrolle Quelle: Statistik Austria, RBI/Raiffeisen RESEARCH bei der unterstellten Konjunkturerholung zukommen. Nachdem die Bruttoanlageinvestitionen aufgrund eines Sondereffektes zu Jahresbeginn deutlich angestiegen sind, war im zweiten und dritten Quartal eine Abkühlung der BIP: Verwendung Investitionstätigkeit zu beobachten, die auch von den Veränderung (% p.a., real) 2013 2014e 2015f 2016f Bauinvestitionen getragen war. Zwar notiert das Industrie- Privater Konsum -0,1 0,4 1,0 1,9 vertrauen nur knapp unter dem langfristigen Durchschnitt. Öffentlicher Konsum 0,7 0,9 1,1 1,2 Bruttoanlageinvestitionen -1,5 0,9 -0,5 3,7 Eine unmittelbar bevorstehende Zunahme der Ausrüstungs- Ausrüstungen -1,5 1,1 -1,0 5,0 investitionen lässt sich daraus jedoch nicht ableiten, zumal Bauten -2,2 0,7 0,0 2,6 dem eine weiter rückläufige Kapazitätsauslastung sowie eine negative Entwicklung des Auftragseingangs gegen- Exporte 1,4 -0,1 0,8 3,7 über stehen. Folglich sollten auch im Winterhalbjahr Importe -0,3 1,1 1,3 3,5 rückläufige Investitionen nicht überraschen. Erst danach ist von einer mäßigen Belegung der Bruttoanlageinvestitio- Bruttoinlandsprodukt 0,2 0,3 0,7 1,8 Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH nen auszugehen, die sich dann jedoch zu einer tragenden Säule der Konjunkturbelebung aufschwingen sollten. Vom Außenhandel ist dagegen über den gesamten Prognosehorizont kein nennenswerter Beitrag zum BIP- Wachstum zu erwarten. Zwar ist vor dem Hintergrund eines sich bessernden außenwirtschaftlichen Umfeldes ein Beiträge* zum Wachstum des realen BIP (p.q.) Anziehen der österreichischen Exporte wahrscheinlich. Allerdings steht dem aufgrund der unterstellten Zunahme 2,0 Prognose der Inlandsnachfrage ein in etwa ebenso dynamisches Im- 1,5 portwachstum gegenüber. Überdies ist schon seit einiger 1,0 Zeit zu beobachten, dass sich die Exporte gegeben der 0,5 Konjunkturentwicklung Österreichs wichtigster Handels- 0,0 partner unterdurchschnittlich entwickeln. -0,5 Mit einer Teuerungsrate (HVPI) von zuletzt (Oktober) -1,0 1,4 % p.a. liegt Österreich weiterhin im Spitzenfeld der -1,5 EU. Zwar ist aufgrund der Ölpreisentwicklung im kom- -2,0 menden Jahr von einem leichten Rückgang auf 1,2 % Q1 13 Q2 13 Q3 13 Q4 13 Q1 14 Q2 14 Q3 14 Q4 14 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 nach erwarteten 1,5 % für 2014 auszugehen. Allerdings Konsum (Privat) Konsum (Staat) läge die Inflation in Österreich auch dann noch deutlich Bruttoanlageinvestitionen Lager über der Teuerung in der gesamten Eurozone. Außenbeitrag Reales BIP Finanzanalyst: Matthias Reith, CIIA * in Prozentpunkten Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments 15
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