Wundbehandlung ohne kurative Zielsetzung: Ein Positionspapier der Initiative Chronische Wunden (ICW) e. V.

 
WEITER LESEN
Der Hautarzt
Übersichten
Hautarzt
https://doi.org/10.1007/s00105-022-04973-y
Angenommen: 14. Februar 2022
                                             Wundbehandlung ohne kurative
© Der/die Autor(en) 2022                     Zielsetzung: Ein Positionspapier
                                             der Initiative Chronische Wunden
                                             (ICW) e. V.
                                             Joachim Dissemond1 · Kerstin Protz2 · Cornelia Erfurt-Berge3 · Knut Kröger4 ·
                                             Jan Kottner5
                                              1
                                                Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Essen, Essen,
                                                Deutschland
                                              2
                                                CompetenzzentrumVersorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm), Institut für
                                                Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum
                                                Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, Deutschland
                                              3
                                                Hautklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
                                              4
                                                Klinik für Angiologie, Helios Klinikum, Krefeld, Deutschland
                                              5
                                                Centrum für Human- und Gesundheitswissenschaften – Einheit Klinische Pflegewissenschaft, Charité –
                                                Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

                                                  Zusammenfassung

                                                  Patienten mit chronischen Wunden werden heute in vielen unterschiedlichen Bereichen
                                                  der Medizin behandelt. Trotz dieser großen interdisziplinären und interprofessionellen
                                                  Bedeutung, fehlt es weiterhin an einheitlich akzeptierten Definitionen und
                                                  Einteilungen. Eine Expertengruppe der Fachgesellschaft Initiative Chronische Wunden
                                                  (ICW) e. V. hat daher auf der Basis international publizierter Literatur eine Einteilung
                                                  chronischer Wunden in heilende, schwer heilende und nicht heilbare Wunden
                                                  vorgenommen. Hieraus ergeben sich für den klinischen Alltag sehr wichtigen
                                                  übergeordneten Ziele einer kurativen, bedingt bzw. nicht kurativen oder palliativen
                                                  Wundversorgung. Es wird somit deutlich, dass der vollständige Wundverschluss
                                                  nicht immer das zentral wichtige Ziel der Wundbehandlung ist. Bei vielen Patienten
                                                  mit chronischen Wunden stehen daher andere Aspekte wie beispielsweise die
                                                  bestmögliche Lebensqualität und die Förderung des gesundheitsbezogenen
                                                  Selbstmanagements sowie die Vermeidung von Komplikationen im Vordergrund der
                                                  Behandlungskonzepte. Diese Therapieziele sollten möglichst frühzeitig gemeinsam
                                                  mit den Patienten differenziert und individuell festgelegt werden.

                                                  Schlüsselwörter
                                                  Chronische Wunden · Schwer heilende Wunden · Nicht heilbare Wunden · Kurative
                                                  Wundversorgung · Palliative Wundversorgung

                                             Patienten mit chronischen Wunden wer-                   der Barriereverlust zwischen dem Körper
                                             den heute in vielen unterschiedlichen Be-               und der Umgebung durch Zerstörung von
                                             reichen der Medizin behandelt. Trotz dieser             Gewebe an äußeren oder inneren Körper-
                                             großen interdisziplinären und interprofes-              oberflächen als Wunde bezeichnet [11]. Es
                                             sionellen Bedeutung, fehlt es weiterhin an              handelt sich hierbei um die Beschreibung
                                             einheitlich akzeptierten Definitionen und                eines Symptoms, dem sehr viele verschie-
                                             Einteilungen. Daher hat die Fachgesell-                 dene Ursachen zugrunde liegen können.
                                             schaft Initiative Chronische Wunden (ICW)               Im klinischen Alltag werden diese Wun-
                                             e. V. in den letzten Jahren wiederholt Stan-            den heute meist in akute und chronische
                                             dards für diese Themenbereiche entwi-                   Wunden eingeteilt. Als chronisch wird ei-
                                             ckelt [10]. So wird beispielsweise entspre-             ne Wunde bezeichnet, die nach 8 Wochen
QR-Code scannen & Beitrag online lesen       chend den aktuellen Definitionen der ICW                 nicht abgeheilt ist. Unabhängig von dieser

                                                                                                                                       Der Hautarzt    1
Übersichten
    Tab. 1 Einteilung von Wunden                Beispiele für Wunden ohne                        spielsweise geschlossene Gipsverbände
    Akute Wunden                                kurative Zielstellung                            („total contact cast“) oder Filzdistanzpols-
    Chronische Wunden                                                                            terungen, sind effektive Maßnahmen, um
    – heilend                                   Es gibt zahlreiche Patienten mit verschie-       die Wundheilung bei Patienten mit DFU zu
    – schwer heilend                            denen Arten von Wunden, bei denen der            ermöglichen [25]. Werden diese Therapi-
    – nicht heilbar
                                                vollständige Wundverschluss nicht das pri-       en nicht konsequent durchgeführt, kann
                                                märe Ziel des Behandlungskonzepts ist            durch eine Wundbehandlung lediglich
zeitlichorientiertenDefinitiongibtes Wun-        (. Tab. 3).                                      versucht werden weitere Komplikationen
den, die von Beginn an als chronisch anzu-          Wenn beispielsweise eine fortgeschrit-       und insbesondere Superinfektionen zu
sehen sind, da die Behandlung eine The-         tene chronische venöse Insuffizienz (CVI)          verhindern. In solchen Situationen ist es
rapie der weiterhin bestehenden Ursache         über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte un-       wichtig, durch gemeinsame Gespräche
erfordert. Hierzu gehören beispielsweise        zureichend therapiert wird, kommt es zu-         herauszufinden, was die Ursachen da-
das diabetische Fußulkus (DFU), Wunden          nehmend zu einer Dermatolipofaszioskle-          für sind, dass Therapien nicht akzeptiert
bei peripherer arterieller Verschlusskrank-     rose. Dieses bradytrophe Gewebe ist mit          oder durchgeführt werden können. Durch
heit (pAVK), Ulcus cruris venosum oder          konservativer Therapie nicht ausreichend         Veränderungen der Behandlungsprozesse
Dekubitus [11].                                 zu behandeln, sodass dann beispielsweise         und Edukation kann dann oft doch eine
    Oft wird angenommen, dass die über-         eine radikale großflächige operative Abtra-       bessere Adhärenz und in der Folge eine
geordnete Zielstellung jeder Wundbe-            gung („Shave-Therapie“), ggf. mit Fasziek-       Wundheilung erzielt werden [28].
handlung, also auch bei chronischen Wun-        tomie und anschließender Spalthaut- oder             Vergleichbar mit dem DFU führen feh-
den, der vollständige Wundverschluss ist.       plastisch-chirurgischer Deckung empfoh-          lende Druckentlastungen sowie systemi-
Eine akzeptierte Ausnahme ist in diesem         len wird [21]. Hierbei kann die interdiszipli-   sche Faktoren und dauerhafte funktionelle
Kontext die palliative Wundversorgung           näre Planung der Therapieoptionen sinn-          Einschränkungen wie beispielsweise aus-
von Patienten mit Malignom-assoziierten         voll sein. Diese größeren operativen Ein-        geprägte Pflegebedürftigkeit oder die Zeit
Wunden bei nicht heilbaren Erkrankun-           griffe werden meist in Vollnarkose durch-         am Ende des Lebens auch bei einem De-
gen, deren Hauptziele die Verbesserung          geführt und von vielen älteren oder auch         kubitus zu nicht heilbaren Wunden [22].
der Symptomkontrolle und -linderung             multimorbiden Patienten abgelehnt, so-           International hat sich dafür der Begriff „skin
sind [1]. International werden jedoch           dass die Patienten oft über viele Jahre oder     failure“ etabliert [32]. Auch wenn die kom-
weitere Begriffe wie beispielsweise „non-        sogar Jahrzehnte symptomatisch betreut           plexe Pathophysiologie noch nicht voll-
healable“ oder „maintenance wounds“             werden, ohne dass ein dauerhafter Wund-          ständig geklärt wurde, handelt sich im-
unterschieden, bei denen die Betroffenen         verschluss erzielt werden kann.                  mer um druckbedingte Haut- und Gewe-
ebenfalls einer dauerhaften Wundversor-             Wenn es zu Wunden bei einer fort-            beschäden [2, 23]. Insofern wird auch hier
gung bedürfen [3, 32]. Auch hier steht          geschrittenen pAVK kommt, ist die wich-          ohne adäquate Therapie der Ursachen kei-
ein kurativer Therapieansatz somit nicht        tigste therapeutische Maßnahme die Re-           ne dauerhafte Abheilung der chronischen
im Vordergrund der Behandlung. Bis-             vaskularisation. Diese Interventionen sind       Wunden zu erzielen sein.
lang gibt es für diese Bezeichnungen            aber nicht bei allen Patienten mit kriti-            Wenn es mehrere Jahre nach einer
im deutschsprachigen Raum keine eta-            scher Ischämie möglich oder von den Pa-          Strahlentherapie in dem bradytrophen
blierten Übersetzungen. Es war daher die        tienten erwünscht, sodass hier ggf. auch         Gewebe des Radioderms zu dem Auftre-
Intention des Vorstandes der ICW, dass          Amputationen empfohlen werden müs-               ten von Wunden kommt, gestaltet sich
eine Expertengruppe auf der Basis interna-      sen. Die Amputation führt aber nicht zu          die konservative Wundtherapie oft sehr
tional publizierter Literatur eine Einteilung   einer Wundheilung, sondern trennt ledig-         schwierig. Hier ist es zudem sehr wichtig,
chronischer Wunden vornimmt, um hei-            lich physikalisch die nicht heilenden Wun-       durch Biopsien eine maligne Transformati-
lende, schwer heilende und nicht heilbare       den vom Patienten. Hier besteht immer die        on auszuschließen [19]. Insbesondere bei
Wunden zukünftig besser zu differen-             Gefahr, dass es auch zu neuen chronischen        kleineren Arealen wäre die vollständige
zieren (. Tab. 1). Durch diese heute im         Wunden an den Amputationsgrenzberei-             Exzision mit plastischer Deckung ggf. eine
deutschsprachigen Raum noch nicht gän-          chen kommt. Wird auch dieser operative           Alternative. Diese Wunden werden meist
gige Einteilung chronischer Wunden wird         Eingriff abgelehnt, ist es ein wesentliches       mit dem Fokus auf eine Schmerztherapie
deutlich, dass es sehr unterschiedliche         Ziel der Wundversorgung, das Risiko von          und Infektionsvermeidung behandelt.
realistische Zielsetzungen bei der Wund-        Komplikationen zu verringern [5].                    Neben den zugrunde liegenden pri-
behandlung geben kann, die möglichst                Wenn Patienten mit DFU keine Druck-          mären Ursachen für die Wundheilungs-
frühzeitig erkannt und mit den Patien-          entlastung bzw. -reduzierung umsetzen,           störungen, gibt es auch zahlreiche Kofak-
ten bzw. den Angehörigen besprochen             werden solche Wunden nicht abheilen. Ein         toren oder Komorbiditäten, die die Wund-
werden sollten (. Tab. 2).                      wichtiger pathophysiologischer Aspekt ist        heilung teils erheblich beeinflussen kön-
                                                hierbei neben der arteriellen Makroangio-        nen (. Tab. 4). Einige dieser Aspekte kön-
                                                pathie und der Polyneuropathie der re-           nen im Rahmen des Behandlungsprozes-
                                                sultierende sog. Leibesinselschwund [27].        ses beispielsweise durch interdisziplinäre
                                                Nichtabnehmbare Versorgungen, bei-               und interprofessionelle Interventionen zu-

2     Der Hautarzt
Tab. 2   Klassifikation chronischer Wunden anhand der therapeutischen Möglichkeiten und Zielstellungen
                                      Heilende Wunden         Schwer heilende Wunden                      Nicht heilbare Wunden
 Englische Bezeichnung                Healable wounds         Maintenance wounds                          Nonhealable wounds
 Ursache der Wunde                    Wird behandelt          Kann potenziell behandelt werden            Kann nicht behandelt werden
 Übergeordnete Zielstellung           Kurativ                 Bedingt bzw. nicht kurativ                  Palliativ

Tab. 3 Beispiele für chronische Wunden,          lung der Wunden aufgrund verschiede-
die nicht kurativ behandelt werden können                                                          Wundtherapie bei nicht kurativem
                                                 ner Gründe dauerhaft nicht erzielt werden         Behandlungsansatz
Ulcus cruris venosum mit Dermatolipofas-
ziosklerose ohne Möglichkeiten zur operati-
                                                 können. Es kann somit wiederholt zu Rezi-
ven Intervention                                 diven kommen. Beispielsweise können es            Grundsätzlich sollte die Entscheidung, was
Wunden bei kritischer Ischämie ohne Mög-         persönliche Aspekte oder Umgebungsfak-            das übergeordnete Ziel der Wundversor-
lichkeit einer Revaskularisation                 toren sowie fortschreitende und nicht be-         gung ist, so frühzeitig wie möglich gemein-
Diabetische Fußulzera ohne Möglichkeit           handelbare Grunderkrankungen sein, die            sam mit den Patienten und ggf. Angehö-
bzw. Fähigkeit zur Druckentlastung               hierfür verantwortlich sind. Somit stehen         rigen getroffenen werden [3]. Die Grund-
Wunden am Ende des Lebens, z. B. Dekubi-         bei diesen Patienten andere Behandlungs-          prinzipien der modernen feuchten Wund-
tus im Sterbeprozess                             ansätze im Vordergrund und zielen meist           versorgung kommen auch bei vielen Pati-
Chronische ulzerierte Radioderme                 auf die bestmögliche Lebensqualität sowie         enten mit nicht kurativem Behandlungsan-
Malignom-assoziierte Wunden                      die Förderung des gesundheitsbezogenen            satz zur Anwendung [14]. Allerdings kön-
                                                 Selbstmanagements der Betroffenen ab               nen gerade bei der palliativen Wundver-
                                                 [15].                                             sorgungauchindividuelleEntscheidungen
mindest verbessert werden. Ein Beispiel                                                            wie beispielsweise der Verzicht auf die Ab-
hierfür istder Protein- und Spurenelement-       Palliative Wundversorgung                         tragung von trockenen Nekrosen getrof-
mangel infolge langzeitiger Wundexsuda-                                                            fen werden. Bei Patienten mit nicht kurati-
tion und ggf. Malnutrition [16]. Daher ist       Die Situation von Patienten mit nicht heil-       vem Behandlungsansatz ist der vollständi-
es unbedingt notwendig, zuerst alle Mög-         baren chronischen Wunden entspricht in            ge Wundverschluss nicht das übergeord-
lichkeiten, durch die eine Verbesserung          vielen Teilaspekten der WHO (World Health         nete Ziel der Bemühungen. Stattdessen
erzielt werden kann, auszuschöpfen, be-          Organization) Definition Palliative Care von       sind hier verschiedene andere Aspekte zu
vor Patienten als nicht heilbar eingestuft       2002. Hier werden progrediente, weit fort-        beachten, die im Folgenden kurz darge-
werden.                                          geschrittene Erkrankungen beschrieben,            stellt werden.
                                                 die nicht mehr auf eine kurative Behand-
Übergeordnete Behandlungsziele                   lung ansprechen. Die höchste Priorität be-        Schmerzfreiheit
                                                 sitzt dabei die Beherrschung von Schmer-
Bei der Behandlung der Patienten mit             zen und anderen Krankheitsbeschwerden             Schmerz ist die häufigste und meist auch
chronischen Wunden können grundsätz-             sowie sozialen und spirituellen Problemen.        unangenehmste Einschränkung von Pa-
lich drei übergeordnete Behandlungsziele         Die Wünsche und Ziele der Patienten ste-          tienten mit chronischen Wunden. Neben
unterschieden werden:                            hen dabei im Fokus aller weiteren thera-          der negativen Sinneserfahrung führen
– kurativ,                                       peutischen Maßnahmen. Ein Unterschied             Schmerzen oft zu gravierenden Folgen
– bedingt bzw. nicht kurativ,                    ist allerdings, dass sich nicht alle Patienten    für die Betroffenen wie Schonhaltun-
– palliativ.                                     mit nicht heilbaren Wunden in der Phase           gen bis hin zu Schlafstörungen und
                                                 am Ende des Lebens befinden.                       Kontrakturen. Zudem haben Menschen
Kurative Wundversorgung                              Zentrale Aspekte der palliativen Wund-        grundsätzlich ein Schmerzgedächtnis,
                                                 versorgung sind Kontrolle und Linderung           das zu Schmerzerwartungen führt und
Das Ziel der kurativen Wundversorgung            von Symptomen, beispielsweise Schmer-             bewirkt, dass sie gegenüber therapeu-
ist die vollständige Abheilung der Wunde.        zen, Gerüchen, Exsudation und Körperbild-         tischen Maßnahmen Ängste aufbauen.
Hierfür werden kausale Behandlungsan-            störungen. Hinzu kommen die Förderung             Nicht vermeidbarer Schmerz bei Pati-
sätze auf Basis einer adäquaten Diagnos-         der psychosozialen Kompetenz sowie die            enten mit chronischen Wunden sollte
tik mit der entsprechenden begleitenden          Begleitung der Patienten und ihrer An-            durch eine systemische Schmerztherapie
lokalen Wundtherapie kombiniert geplant          gehörigen [7, 29]. Auch hier ist eine gute        entsprechend dem WHO-Stufenschema
und durchgeführt.                                Wundversorgung oder die Vermeidung der            behandelt werden [26]. Darüber hinaus
                                                 Neuentstehung bzw. eines Rezidivs von             gibt es auch zahlreiche weitere schmerz-
Bedingt bzw. nicht kurative                      Wunden und entsprechender Komplikati-             lindernde oder -vorbeugende Aspekte, die
Wundversorgung                                   onen sehr wichtig [8, 20].                        bei der Wundversorgung dieser Patienten
                                                                                                   beachtet werden sollten [4]. Verband-
Bei der bedingt bzw. nicht kurativen Wund-                                                         wechsel stellen für die Patienten eine
versorgung wird die vollständige Abhei-                                                            Stresssituation dar, die oft mit Schmerzen

                                                                                                                               Der Hautarzt   3
Übersichten
 Tab. 4 Beispiele für patientenspezifische       Tab. 5 Beispiele vonAspekten,die beiderDurchführungvonWundverbändenbeachtetwerden
 Aspekte, warum Wunden schwer oder sogar       sollten, um Schmerzen zu vermeiden bzw. zu reduzieren
 nicht abheilen                                 Bequeme Positionierung, Pausen und Ablenkung für Patienten einplanen
 Artifizielle Wunden                             Lokalanästhetika z. B. vor Débridement anwenden und hierbei den Wirkeintritt von mindestens
 Depression                                     30–60 min beachten
 Intelligenzminderung, Demenz                   Regelmäßig Hautschutz in der Wundumgebung anwenden
 Interventionelle Maßnahmen, z. B. Operatio-    Reizarme Umgebung schaffen, Fenster schließen, Unruhe-/Lärmquellen beseitigen
 nen, werden abgelehnt                          Schonendes Ablösen der Verbandmittel, z. B. durch Anfeuchten mit Ringer-Lösung ggf. mit Pflas-
 Körperliche Behinderung, Immobilität           terlöser; Folienverbände durch Überdehnen der Folie parallel zur Haut ablösen
 Malnutrition                                   Systemische Analgetika rechtzeitig verabreichen und den Wirkeintritt abwarten
 Mangelnde Edukation                            Unnötige Reize wie Berührung von Wunde und Wundrand oder Druck vermeiden
 Sekundärer Krankheitsgewinn                    Verbände ohne Kleberand bevorzugen; ggf. Einsatz speziell beschichteter Verbandmittel, z. B.
 Soziale Isolation, unzureichende Versor-       mit Silikon, die ein schmerzarmes, atraumatisches Ablösen unterstützen
 gungssituation, mangelnde Hygiene              Wunde nach Verbandwechsel zügig neu verbinden
 Suchterkrankung                                Wundpräparationen für die topische analgetische Therapie, z. B. Morphin-Wundgel Magistralre-
 Unzureichende Adhärenz/Compliance              zeptur oder Wundauflagen mit Ibuprofen, nutzen
 Wirtschaftliche Belastung, Armut, fehlende     Wundspüllösung anwärmen und mit wenig Druck einsetzen
 Kostenübernahme

                                               Score eingesetzt werden [9]. Für die Objek-      wird mehr pflegerische Unterstützung not-
 Tab. 6 Beispiele von Versorgungsoptio-
 nen chronischer Wunden zur Geruchsver-        tivierung, ob bereits eine lokale Wundin-        wendig, und es erhöhen sich die Kosten
 meidung bzw. -minderung                       fektion vorliegt, kann der TILI-Score (The-      der Wundversorgung. Auch sehr exsuda-
 Antimikrobielle Therapie bei Geruch durch     rapeutischer Index für Lokale Infektionen)       tive Wunden sollte vorrangig kausal the-
 Bakterien, z. B. Fäkalkeime                   als Hilfe genutzt werden [13].                   rapiert werden, wie beispielsweise mittels
 Kleidung regelmäßig wechseln und wa-                                                           Infektsanierung oder sachgerechter Kom-
 schen                                                                                          pressionstherapie bei Ödemen [12]. Die
                                               Vermeidung von unangenehmen
 Regelmäßige Verbandwechsel                    Gerüchen                                         Auswahl der Verbandmittel und Wechsel-
 Wunden regelmäßig debridieren bzw. säu-                                                        intervalle orientieren sich dabei an dem
 bern                                          Eine weitere wund- und therapiebedingte          Aufkommen von Exsudat und individuel-
 Wundprodukte mit Aktivkohle in Kombina-       Einschränkung, die von Patienten oft als         len Faktoren der Patienten (. Tab. 7).
 tion mit Silber und/oder Superabsorbern
                                               gravierende Minderung ihrer Lebensquali-
                                               tät empfunden wird, ist der Geruch, der von      Mobilität
                                               Wunden ausgehen kann. Insbesondere in-
verbunden ist. Neben den physischen            fizierte und Malignom-assoziierte Wunden          Die Erhaltung oder Wiederherstellung der
Auswirkungen kommt es auch zu einer            gehen häufig mit einer erheblichen unan-          Mobilität ist für viele Patienten mit chroni-
ausgeprägten psychischen Belastung und         genehmen Geruchsbelästigung einher. In           schen Wunden nicht nur sehr wichtig für
somit zu der erheblichen Einschränkung         der Folge kommt es zu Körperbildstörun-          deren Lebensqualität, sondern oft auch
der Lebensqualität. Verschiedene Stra-         gen, es mindern sich die sozialen Kontakte,      für die Effektivität der Behandlung wie
tegien können dem Betroffenen Ängste            und es resultiert eine ausgeprägte psychi-       beispielsweise bei der Kompressionsthe-
nehmen und Schmerzen bei der Wund-             sche Belastung bis hin zum Ekel vor sich         rapie [12]. Bei der Auswahl der Verband-
versorgung vermeiden oder zumindest            selbst. Die adäquate Bekämpfung, Däm-            und Hilfsmittel sollte immer berücksichtigt
lindern (. Tab. 5).                            mung und Beseitigung des Wundgeruchs             werden, dass die Patienten möglichst ih-
                                               ist somit grundlegend für das Wohlbefin-          re gewünschte Kleidung und insbesonde-
Vermeidung von Infektions-                     den der Patienten. Im Vordergrund der Ge-        re ein entsprechendes Schuhwerk tragen
krankheiten                                    ruchsbekämpfung steht, falls möglich, die        können (. Tab. 8).
                                               kausale Behandlung beispielsweise durch
Im Rahmen moderner Wundbehandlungs-            Infektsanierung (. Tab. 6).                      Kontrolle von Blutungen
strategien ist der gezielte frühzeitige Ein-
satz von antimikrobiell wirksamen Ver-         Exsudatmanagement                                Beispielsweise nach chirurgischem Débri-
bandmitteln beispielsweise mit Polihexa-                                                        dement oder spontan bei progredienten
nid (PHMB) oder Silber sehr wichtig, insbe-    Wunden mit erheblicher Exsudation be-            Malignom-assoziierten Wunden kommt es
sondere um die Entwicklung systemischer        deuten für Patienten ebenfalls eine gravie-      oft zu Blutungen. Hier können bei kleine-
Infektionskrankheiten bis hin zur Sepsis zu    rende Minderung der Lebensqualität. Die          ren Blutungen hämostyptische Verband-
vermeiden [24]. Um das individuelle In-        Kleidungswahl wird eingeschränkt, sozia-         mittel wie beispielsweise Alginate oder
fektionsrisiko besser einzuschätzen, kann      le Kontakte werden erschwert und psy-            Kollagen eingesetzt werden [14]. In der
beispielsweise der W.A.R.(Wounds at Risk)-     chische Belastung wird verstärkt. Zudem          palliativen Wundversorgung kommen in

4   Der Hautarzt
Tab. 7 Beispiele von Versorgungsoptionen chronischer Wunden bei hohen Exsudatmengen                Einhaltung ethischer Richtlinien
 Antimikrobielle Lokaltherapie bei infizierten Wunden
                                                                                                    Interessenkonflikt. J. Dissemond, K. Protz, C. Erfurt-
 Einsatz von Vakuumtherapiesystemen erwägen                                                         Berge, K. Kröger und J. Kottner geben an, dass kein
 Hautschutz und -pflege der umgebenden Haut                                                          Interessenkonflikt besteht.
 Regelmäßige Verbandwechsel – so häufig wie nötig, so selten wie möglich
                                                                                                    Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine
 Sachgerechte Kompressionstherapie bei Ödemen                                                       Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt.
 Wundauflagen mit Superabsorbern, die größere Mengen von Exsudat aufnehmen und halten                Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort
                                                                                                    angegebenen ethischen Richtlinien.
 können
                                                                                                    Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative
                                                                                                    Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
 Tab. 8 Beispiele, um die Mobilität der Patienten mit chronischen Wunden zu verbessern              veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung,
 Geschlossenes Schuhwerk nutzen, da sonst Sturzpotenzial besteht                                    Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jegli-
 Hilfsmittel nutzen, wie z. B. Rollstuhl, Rollator, Griffe anbringen                                 chem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die
                                                                                                    ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsge-
 Ödemreduktion durch sachgerechte Kompressionstherapie                                              mäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz
 Physiotherapie, Gefäßsport, Motivation ggf. durch Fitnesstracker steigern                          beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenom-
                                                                                                    men wurden.
 Stolperfallen beseitigen, wie z. B. lose Teppiche
                                                                                                    Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges
                                                                                                    Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten
                                                                                                    Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbil-
der Off-label-Anwendung auch Produkte             lung unterstützt und oft sogar verbessert          dungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das be-
wie beispielsweise Xylometazolin-Nasen-          werden [30].                                       treffende Material nicht unter der genannten Creative
                                                                                                    Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung
tropfen zum Einsatz.                                                                                nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für
                                                     Fazit für die Praxis                           die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Ma-
Weitere Aspekte                                                                                     terials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers
                                                 4    Chronische Wunden können in heilende,         einzuholen.
                                                      schwer heilende und nicht heilbare Wun-
Ein wichtiger, derzeit oft noch wenig                 den unterteilt werden.                        Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der
beachteter Aspekt in den Behandlungs-            4    Eine Wundversorgung kann kurativ, be-         Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/
                                                      dingt bzw. nicht kurativ oder palliativ       licenses/by/4.0/deed.de.
konzepten von Patienten mit chronischen
                                                      ausgerichtet sein.
Wunden ist die partizipative Entschei-           4    Die nicht kurative Wundversorgung be-
dungsfindung („shared decision making“),               schreibt die Versorgung von Patienten         Literatur
bei der Ärzte mit den Betroffenen und den              ohne das primäre Ziel des vollständigen
Angehörigen gemeinsam Entscheidungen                  Wundverschlusses.                              1. AWMF S3 Leitlinie (2019) Erweiterte S3 Leitlinie
                                                 4    Zentral wichtige Ziele der Wundversor-            Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heil-
treffen [6]. Hier sollte jeder Behandlungs-                                                              baren Krebserkrankung. AWMF-Registernummer:
                                                      gung sind die bestmögliche Lebensquali-
plan mit den Werten, Überzeugungen,                   tät und Förderung des gesundheitsbezo-
                                                                                                        128/001
Möglichkeiten und Zielen der Patienten                                                               2. Beers EH (2019) Palliative wound care: less is more.
                                                      genen Selbstmanagements der Patienten             Surg Clin North Am 99:899–919
übereinstimmen [18]. Die Unterstützung                sowie Vermeidung von Komplikationen.           3. Boersema GC, Smart H, Giaquinto-Cilliers MGC,
des gesundheitsbezogenen Selbstma-               4    Bei der Planung der Behandlungskonzep-            Mulder M, Weir GR, Bruwer FA, Idensohn PJ,
nagements der Betroffenen ist dabei                    te von Patienten mit chronischen Wunden           Sander JE, Stavast A, Swart M, Thiart S, van der
                                                      müssen die Therapieziele differenziert             Merwe Z (2021) Management of nonhealable and
ebenfalls essenziell [23]. Dies kann durch            und individuell mit den Patienten und             maintenance wounds: a systematic integrative
die Auswahl spezieller Wundbehandlungs-               ggf. Angehörigen festgelegt werden.               review and referral pathway. Adv Skin Wound Care
produkte oder Hilfsmittel wie sog. „do-it-                                                              34:11–22
                                                                                                     4. Briggs M, Nelson EA, Martyn-St James M (2012)
yourself devices“ unterstützt werden [17].                                                              Topical agents or dressings for pain in venous leg
Beispiele sind An- und Ausziehhilfen für             Korrespondenzadresse                               ulcers. Cochrane Database Syst Rev 11:CD1177
medizinische Kompressionsstrümpfe oder                                                               5. Broderick C, Pagnamenta F, Forster R (2020)
                                                 Prof. Dr. med. Joachim Dissemond                       Dressings and topical agents for arterial leg ulcers.
medizinische adaptive Kompressionsban-           Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venero-        Cochrane Database Syst Rev 1:CD1836
dagen, die über Klettverschlüsse durch           logie und Allergologie, Universitätsklinikum        6. Brown A (2013) Implications of patient shared
Patienten oder Angehörige oft selber an-         Essen                                                  decision-making on wound care. Br J Community
                                                 Hufelandstr. 55, 45122 Essen, Deutschland              Nurs 2013(Suppl):26–32
gelegt werden können [12]. Es sollte dann                                                            7. Chatland LE, Harvey C, Kelly K, Paradine S,
                                                 joachim.dissemond@uk-essen.de
aber immer darauf geachtet werden, dass                                                                 BhagatM,HudsonBF(2021)Researchparticipation
auch eine adäquate Edukation erfolgt ist                                                                in palliative medicine-benefits and barriers for
                                                                                                        patients and families: rapid review and thematic
[28]. Diese ermöglicht es den Betroffenen,                                                               synthesis. BMJ Support Palliat. https://doi.org/10.
ein Verständnis für die Notwendigkeit von        Funding. Open Access funding enabled and organi-       1136/bmjspcare-2021-003093
                                                 zed by Projekt DEAL.                                8. Cornish L (2021) Preventing and managing
therapeutischen Maßnahmen zu entwi-
                                                                                                        pressure ulcers in patients receiving palliative care.
ckeln und die Adhärenz zu verbessern [31].                                                              Nurs Older People. https://doi.org/10.7748/nop.
Auch durch den zusätzlichen Einsatz der                                                                 2021.e1299
Telemedizin kann, eingebunden in eine                                                                9. Dissemond J, Assadian O, Gerber V, Kingsley A,
                                                                                                        Kramer A, Leaper DJ, Mosti G, Piatkowski de Grzy-
gute Versorgungsstruktur, die Wundhei-

                                                                                                                                          Der Hautarzt     5
Abstract

    mala A, Riepe G, Risse A, Romanelli M, Strohal R,
    Traber J, Vasel-Biergans A, Wild T, Eberlein T (2011)     Wound treatment without curative intention: position paper of the
    Classification of Wounds at Risk (W.A.R. Score)            Initiative Chronische Wunden (ICW) e. V.
    and their antimicrobial treatment with polihexani-
    de—A practice-oriented expert recommendation.             Today, patients with chronic wounds are treated in many different fields of medicine.
    Skin Pharmacol Physiol 24:245–255                         Despite this great interdisciplinary and interprofessional importance, there is still a lack
10. Dissemond J, Bültemann A, Gerber V, Jäger B,
    Kröger K, Münter C (2017) Diagnosis and treatment         of uniformly accepted definitions and classifications. Therefore, a group of experts
    of chronic wounds: current standards of Germany’s         from the professional society Initiative Chronische Wunden (ICW) e. V. translated
    Initiative for Chronic Wounds e. V. J Wound Care          and adapted the classification of chronic wounds into healable, maintenance and
    26:727–732
                                                              nonhealable wounds on the basis of the internationally published literature into
11. Dissemond J, Bültemann A, Gerber V, Jäger B,
    Münter C, Kröger K (2016) Definitionen für die             German. This classification results in the aim of curative, limited respectively non-
    Wundbehandlung. Hautarzt 67:265–266                       curative or palliative wound care, which are very important for everyday clinical
12. Dissemond J, Kröger K, Stücker M (2020) Evidenz           practice. It thus becomes clear that complete wound closure is not always the central
    der Kompressionstherapie unter besonderer
    Berücksichtigung der medizinischen adaptiven
                                                              intention of wound treatment. For many patients with chronic wounds, other aspects
    Kompressionssysteme. Hautarzt 71:301–308                  such as the best possible quality of life and the promotion of health-related self-
13. Dissemond J, Strohal R, Mastronicola D, Senne-            management as well as the avoidance of complications are important for treatment
    ville E, Moisan C, Edwards-Jones V, Mahoney K,            concepts. These therapy intentions should be differentiated and individually discussed
    Junka A, Bartoszewicz M, Verdú-Soriano J (2020)
    Validation of the TILI (Therapeutic Index for Local
                                                              with patients in order to facilitate shared decision making.
    Infections) score for the diagnosis of local wound
    infections: results of a retrospective European           Keywords
    analysis. J Wound Care 29:726–734                         Chronic wounds · Maintenance wounds · Nonhealable wounds · Curative wound care · Palliative
14. Dissemond J (2021) Modernes Wundmanagement                wound care
    chronischer Wunden. Hautarzt 72:733–744
15. Erfurt-Berge C, Renner R (2020) Lebensqualität
    bei Patienten mit chronischen Wunden. Hautarzt
    71:863–869                                              25. Lewis J, Lipp A (2013) Pressure-relieving interven-
16. Graue N, Körber A, Cesko E, Piel S, Jansen T,               tions for treating diabetic foot ulcers. Cochrane
    Dissemond J (2008) Malnutrition bei Patienten               Database Syst Rev 1:CD2302
    mit Ulcus cruris. Resultate einer klinischen            26. Paschou SA, Stamou M, Vuagnat H, Tentolouris N,
    Untersuchung. Hautarzt 59:212–219                           Jude E (2018) Pain management of chronic
17. Greene JA (2016) Do-it-yourself medical devi-               wounds: diabetic ulcers and beyond. Maturitas
    ces—technology and empowerment in american                  117:17–21
    health care. N Engl J Med 374:305–308                   27. Risse A (2014) Das diabetische Fußsyndrom.
18. Haesler E, Pittman J, Cuddigan J, Law S, Chang YY,          Vasomed 26:191–196
    Balzer K, Berlowitz D, Carville K, Kottner J,           28. Shanley E, Moore Z, Patton D, O’Connor T, Nugent L,
    LitchfordM, MooreZ, MitchellP, Sigaudo-RousselD             Budri AM, Avsar P (2020) Patient education for
    (2022) An exploration of the perspectives of                preventing recurrence of venous leg ulcers: a
    individuals and their caregivers on pressure ulcer/         systematic review. J Wound Care 29:79–91
    injury prevention and management to inform              29. Swami M, Case AA (2018) Effective palliative care:
    the development of a clinical guideline. J Tissue           what is involved? Oncology 32:180–184
    Viability 31(1):1–10.                                   30. Téot L, Geri C, Lano J, Cabrol M, Linet C, Mercier G
19. Kapalschinski N, Goertz O, Harati K, Kueckelhaus M,         (2020) Complex wound healing outcomes for
    Kolbenschlag J, Lehnhardt M, Hirsch T (2015)                outpatients receiving care via telemedicine, home
    Plastic surgery in the multimodal treatment                 health, or wound clinic: a randomized controlled
    concept of soft tissue sarcoma: influence of                 trial. Int J Low Extrem Wounds 19:197–204
    radiation, chemotherapy, and isolated limb              31. Weller CD, Buchbinder R, Johnston RV (2016)
    perfusion on plastic surgery techniques. Front              Interventions for helping people adhere to
    Oncol 5:268                                                 compression treatments for venous leg ulceration.
20. Kirchberger MC, Erfurt-Berge C (2020) Manage-               Cochrane Database Syst Rev 3:CD8378
    ment maligner Wunden. Z Gerontol Geriatr                32. Woo KY, Krasner DL, Kennedy B, Wardle D,
    53:572–576                                                  Moir O (2015) Palliative wound care management
21. Kleinhans M, Stoffels I, Dissemond J (2021)                  strategies for palliative patients and their circles of
    Langfristige Abheilung eines therapierefraktären            care. Adv Skin Wound Care 28:130–140
    Ulcus cruris venosum nach kruraler Fasziektomie.
    Hautarzt 72:157–162
22. Kottner J, Beeckman D (2015) Incontinence-
    associated dermatitis and pressure ulcers in
    geriatric patients. G Ital Dermatol Venereol
    150:717–279
23. Kottner J, Sigaudo-Roussel D, Cuddigan J (2019)
    From bed sores to skin failure: linguistic and
    conceptual confusion in the field of skin and tissue
    integrity. Int J Nurs Stud 92:58–59
24. KramerA,DissemondJ, WillyC,KimS, MayerD,Pap-
    ke R, Tuchmann F, Daeschlein G, Assadian O (2019)
    Auswahl von Wundantiseptika: Aktualisierung
    des Expertenkonsensus 2018. Wundmanagement
    13(Suppl):3–23

6     Der Hautarzt
Sie können auch lesen