Zahnmedizin in der Corona-Krise - Zahnärzte-Zeitung Österreichische - Österreichische ...
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Ausgabe Juni 2020 Nr. 5-6/2020 Österreichische Post AG MZ 02Z032843 M Österreichische Zahnärztekammer, Kohlmarkt 11/6, 1010 Wien Österreichische Zahnärzte-Zeitung Zahnmedizin in der Corona-Krise © istockphoto.com – miljko www.zahnaerztekammer.at
Niederösterreichisches herbst2020symposium neueWegebeschreiten City Hotel D&C St. Pölten 23.+24. Oktober 2020 Kongresspräsident Dr. Wolfgang Gruber Anmeldung: Frau Sarah Eder, ÖGZMK NÖ Telefon: +43 (0)664/424 84 26, Fax: 050511-3109 E-Mail: oegzmk@noe.zahnaerztekammer.at, Homepage: http://noe.zahnaerztekammer.at/
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege! Über mehrere Wochen hat uns das Die EU und das Corona-Virus hat die Regierung doch reichlich Angst neue Virus SARS-CoV2 in Atem gehal- gesät. Der regionale Handel ist oft nur ten. Die Republik wurde zugesperrt. Die Krise hat Großartiges hervorge- Theorie. Eingekauft wurde vornehm- Bald würde jeder jemanden kennen, bracht, aber auch Schwächen auf- lich auf Plattformen internationaler der an der neuen Krankheit verstorben gezeigt. In der sensiblen Phase ha- Konzerne, die keine Wertschöpfung im wäre, hieß es. Eine Drohkulisse von ben große Staaten wie Deutschland Inland erzeugen. Sie nutzen die öster- 100.000 COVID-19-Toten wurde für die Grenzen für den Warenverkehr reichische Infrastruktur und zahlen hier Österreich aufgebaut. Erfreulicher- mit Schutzausrüstung geschlossen. keine Steuern. Als Steuerzuckerl an weise sind alle diese apokalyptischen Schutzausrüstung, die nicht einmal die arg gebeutelte Gastronomie kün- 9RUKHUVDJHQ QLFKW HLQJHWURϑHQ 'LH in Deutschland hergestellt wurde, digte der Finanzminister eine Senkung Infektionszahlen sind im Gegenteil sondern für die Deutschland lediglich der Mehrwertsteuer auf alkoholfreie drastisch zurückgegangen. Sodann als Zwischenlager dient, durfte nicht Getränke an. Allerdings beklagen Gas- wurde die Republik langsam wieder mehr ausgeführt werden. Österreich tronomen, das helfe nur den großen aufgesperrt. ZDU GDYRQ VWDUN EHWURϑHQ ,Q HLQHP amerikanischen Burgerketten, weil sie Telefonat gelang es meiner Wenigkeit größtenteils stark zuckerhältige Ge- Es wird also hochgefahren. Vielerorts Gesundheitsminister Anschober auf tränke anbieten, die wiederum beim stottert dennoch der Motor. Caféhäuser diese Problematik hinzuweisen. Durch Wirt ums Eck nur einen Minimalumsatz und Wirtshäuser sperrten nach weni- Intervention der österreichischen ausmachen. Und die großen Burgerket- JHQgϑQXQJVWDJHQZHJHQPDQJHOQGHU Bundesregierung wurde die Grenze ten zahlen in Österreich kaum Steuern. Kundschaft wieder zu. Dafür treten Lo- zwar nach langem hin und her, aber ckerungen in Kraft. Locker hat es unser schließlich doch wieder für die Schutz- Hilfspakete und Förderungen von Herr Bundespräsident gesehen als er in DXVUVWXQJJH|ϑQHW8UVDFKHIUGLHVH heute sind die Steuern von morgen einem Wiener Schanigarten die Sperr- Unzulänglichkeit ist, dass zahlreiche stunde übersehen hat, weil er sich |VWHUUHLFKLVFKH 'HQWDOKDQGHOV¿UPHQ Die österreichische Bundesregierung verplaudert hatte. Locker war auch der ihre Zentrallager in Deutschland und hat zahlreiche Hilfspakete und Förde- Umgang des Herrn Finanzministers mit nicht mehr in Österreich haben. rungen zum Wiederaufbau der ange- den Milliarden im Staatshaushalt. Weil schlagenen Wirtschaft angekündigt. sechs Nullen locker übersehen wurden, Krisengewinner :LHYLHO*HOGZRKLQÀLHWZLUGPDQHUVW sollte es Staatsausgaben von 102.000 sehen. Klar ist aber, dass die Republik Euro anstelle von 102 Milliarden Euro Absurderweise wurden in der Corona- keinen Cent besitzt. Das heißt, die geben. Was soll´s. Und locker nimmt Krise große Konzerne gestärkt. Eigent- Hilfspakete von heute sind die Steuern es auch ein ehemaliger Vizekanzler, lich hat uns doch die Krise die Verletz- von morgen. Und Steuern zahlt immer GHUEHUHLQHEVRϑHQH*HVFKLFKWHDXI lichkeit der grenzenlosen Globalisierung der Mittelstand, weil die Armen nicht einer spanischen Ferieninsel gestolpert drastisch vor Augen geführt. Doch in zahlen können und die Reichen nicht ist. Er möchte wieder in die Politik Wirklichkeit kamen Klein- und Mittel- wollen. Auch auf europäischer Ebene ist einsteigen und für Sauberkeit in sel- betriebe unter Druck. Mode wurde auf die Diskussion um Eurobonds neuerlich biger sorgen. Über Expertise verfügt einmal online gekauft und nicht mehr losgebrochen. Die EU soll auf Vorschlag er unzweifelhaft, nachdem er als ein analog im Geschäft. Ein Drama für den Merkels und Macrons 500 Milliarden ausgewiesener Experte bei der Sau- österreichischen Handel. Händler kla- Euro aus einem Wiederaufbaufonds an berkeit russischer Oligarchennichten- gen, dass sich die Kunden noch nicht die notleidenden Länder ausschütten, Zehennägel gilt. in die Geschäfte wagen. Was Wunder den Großteil als Geschenk. Letztlich ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 1
ÖZZ Aktuelles läuft es auf eine Umverteilung vom rechtlichen Empfehlungen, die auch al- Norden zum Süden hinaus. Der itali- lesamt immer wieder abgeändert wer- enische Außenminister kündigte dafür den, ist letztlich ein auch für erfahrene rigorose Steuersenkungen in Italien an. Juristen unüberschaubares Regelwerk In Zukunft sollen also Deutsche, Öster- entstanden. Zunächst dekretierte die reicher und Niederländer mehr Steuern Bundesregierung, dass private Feiern und Italiener weniger Steuern zahlen? nicht erlaubt wären. Kurz vor Ende der Beschränkungen erklärte eine Spreche- © Regina Schmeken Rückgang der Kriminalität rin des Sozialministeriums, dass private Feiern immer erlaubt waren. Nachdem Erfreulich war der drastische Rückgang das Landesverwaltungsgericht Nieder- der Kriminalität in der zugesperrten österreich eine Geldstrafe gegen einen Republik. Wohnungseinbrüche, Laden-, Mann, der Freunde in einer privaten Auto- und Taschendiebstähle gingen um Wohnung besuchte, aufhob, teilte das Versorgung der österreichischen Bevöl- die Hälfte zurück. Die geschlossenen Ministerium wieder mit, dass private kerung war immer gewährleistet. Nach Grenzen und das Darniederliegen des Feiern doch stets verboten gewesen der ersten Phase mit zahnmedizinischer gesellschaftlichen Lebens haben es den seien. Wenn das Ministerium selbst Notversorgung konnten wir bald zur Kriminellen schwer gemacht. Es kam nicht weiß, was nun gilt, wie soll das der Behandlung notwendiger Leistungen zu einer Verlagerung ins Internet. Der Bürger wissen? Eines Rechtsstaates ist übergehen. Nunmehr können unsere Online-Betrug verzeichnete enorme dies unwürdig und passt wohl eher zu Ordinationen wieder im Normalbetrieb Zuwächse. Fake-Shops schossen wie einer Bananenrepublik, was wir sicher fahren. Somit sind auch Kontrolltermi- Schwammerl aus dem Netz und ver- nicht sind, weil schon ein Papst meinte, ne und Mundhygienesitzungen wieder kauften angeblich Medikamente und Österreich wäre eine Insel der Seligen. möglich. Der Hygieneleitfaden der Schutzmasken, die niemals ankamen. g=b. XQG GLH VSH]L¿VFKHQ (PSIHK- 'LH.ULPLQHOOHQVLQGRϑHQVLFKWOLFKDXFK Charakter und Zusammenhalt OXQJHQ GHU g=b. EHWUHϑHQG &RURQD LQV+RPHRϒFHXPJHVWLHJHQ liefern eine klare Grundlage dafür. Auch Der ehemalige deutsche Bundeskanzler die Patienten haben wieder Vertrauen Was ist denn nun erlaubt? Helmut Schmidt meinte, in der Krise gefasst und kommen in die Zahnarztor- zeigt sich der Charakter. Das gilt auch dinationen. Hier bewährt sich das Bild Auf Bundesebene gibt es bereits 21 für die zahnärztliche Familie. Sie hat in der klinischen Sauberkeit, das sich die COVID-19-Gesetze. Mit den zahlreichen einer äußerst schwierigen Zeit Zusam- österreichischen Ordinationen in den Verordnungen, Erlässen und europa- menhalt gezeigt. Die zahnmedizinische letzten Jahren aufgebaut haben. MR Dr. T. Horejs Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer Impressum • Medieninhaber (Verleger), Herausgeber und Redaktion: gVWHUUHLFKLVFKH=DKQlU]WHNDPPHU.|USHUVFKDIW|ϑHQWOLFKHQ5HFKWV:LHQ.RKOPDUNW7HO )D[(0DLORϒFH#]DKQDHU]WHNDPPHUDW,QWHUQHWZZZ]DKQDHU]WHNDPPHUDWRedakteur: Präsident MR Dr. T. Horejs Pressereferent: MR DDr. C. Ratschew Anzeigenleitung:8.|QLJ(0DLORH]]#]DKQDHU]WHNDPPHUDWHerstellung, Druck und Vertrieb: Ferdinand Berger & Söhne GesmbH, 3580 Horn Anmerkung der Re- daktion: Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen die persönliche Meinung des Autors dar. Der Nachdruck, auch auszugsweise, von Beiträgen jedweder Art ist nur mit ausdrücklicher Bewilligung des Herausgebers gestattet. Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben in dieser Zeitschrift erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren oder der Herausgeber ist ausgeschlossen. 2 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
ÖZZ Inhalt 44 Zahnmedizin in der Corona-Krise Prophylaxe: zeitgemäß, 20 effektiv und individuell Richtig versichern © Natalya Lys / AdobeStock_evelinphoto in Krisenzeiten 28 © stock.adobe.com Aktuelles 09 Zahnärzteausweis - Ausschreibung und Vergabe von Kassenplanstellen. 04 Fakten und Erfahrungen Versicherung 50 Wien 10 Standespolitik Marianne Tosolini geht in den 28 Richtig versichern Ruhestand. 15 Aus der Presse in Krisenzeiten 16 Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19) Diverses Handlungsempfehlung des Landesinfos Bundesministers für 27 Rudolf-Slavicek-Preis Gesundheit. 40 Burgenland - Ausschreibung und Vergabe 31 Leserbrief 20 $XVODQGVUHIHUDW von Kassenplanstellen. Zahnmedizin in der - PAss-Ausbildung Burgenland. 32 Standesveränderungen Corona-Krise - 41. Burgenländische und Standesmeldungen Herbsttagung. 24 $XVODQGVUHIHUDW 36 Kunst - Ausstellungen FDI-Stellungnahme zu 42 Niederösterreich Kariesläsionen und ihre Wissenswertes zur erste restaurative zahnärztlichen Behandlung 'RNXPHQWDWLRQVSÀLFKW Fortbildung 44 Salzburg 52 Fortbildungskalender 3URSK\OD[H]HLWJHPl Inland. Gesetz & Recht HϑHNWLYXQGLQGLYLGXHOO 30 Verfahren gegen 46 Steiermark deutschen Zahnschienen- - Spendenaktion für Caroline Hersteller und Maximilian. Rubriken: ++ 04 Aktuelles ++ 30 Gesetz & Recht ++ 28 Versicherung ++ 27 Diverses ++ 36 Kunst & Ausstellungen ++ 40 Landesinfos ++ 52 Fortbildung ++ 56 Diverses ++ ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 3
Aktuelles Standespolitik Fakten und Erfahrungen © stock.adobe.com Glauben Sie mir, liebe Kolleginnen und nun dennoch die Gelegenheit dazu ergreifen Kollegen, ich würde bei weitem lieber möchte, sowohl aus staatsbürgerlicher, als endlich wieder über etwas anderes als auch aus zahnärztlicher Sicht eine erste dieses leidige Corona-Virus sprechen und Zwischenbilanz zu diesem Thema zu ziehen. schreiben, können doch wohl wir alle dieses Es geht mir dabei wohlgemerkt keinesfalls Wort mittlerweile wirklich nicht mehr darum, im Nachhinein alles besser wissen hören. In den letzten drei Monaten hat sich zu wollen, sondern den nun vorliegenden in diesem Zusammenhang aber nicht nur in Fakten und Erfahrungen der letzten Wochen Österreich, sondern weltweit derart vieles die eine oder andere Empfehlung für unser verändert, ereignet oder ergeben, dass ich Handeln in der Zukunft zu entnehmen. 4 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Standespolitik B eginnen wir gleich mit einem Rückblick auf die bisherige Entwicklung der Corona-Pandemie, bezogen auf Europa. Diesbezüglich kann man wohl zusammenfassend festhal- te lang gewachsene Struktur des heimischen Gesundheits- ZHVHQVRϑHQVLFKWOLFKGLHVROLGH%DVLVGDIUGDUVWHOOWGDVV die österreichische Bevölkerung medizinisch generell besser ten, dass praktisch alle geäußerten Expertenmeinungen versorgt wird und daher gesünder altert, als das in anderen zur Prognose und Einschätzung der Covid19 letztlich mit Ländern der Fall sein dürfte und dass auch die Infrastruktur einiger Vorsicht zu genießen waren, auch wenn die Politik EHWUHϑHQG GLH (LQULFKWXQJHQ GHV *HVXQGKHLWVZHVHQV LP manche davon mit der gleichen unbegründbaren Sicherheit Staatenvergleich hierzulande deutlich leistungsfähiger und akzeptiert, wie sie andere kategorisch abgelehnt hat. Die- DXFKHϒ]LHQWHU]XVHLQVFKHLQW6FKOHFKWH=HLWHQEDKQHQVLFK ses Faktum begründet sich schon einmal darin, dass es in jetzt also nur noch für jene Politiker und selbst ernannten Wahrheit keinen wirklich kompetenten Spezialisten dafür Gesundheitsökonomen an, die aus dem Bauch heraus immer gab, denn das Wort Experte leitet sich ja von Expertise, also schon der Meinung waren, dass es in Österreich viel zu viele Erfahrung, ab, und die hat zu Beginn der Pandemie de facto Ärzte und ebenso zu viele Spitalsbetten gäbe. niemand auf der Welt mit Covid19 vorweisen können, zumal Was die Infektiosität und Dignität des Erregers selbst anlangt, liegen ja nun mittlerweile auch schon erste Zahlen vor. Wäh- rend in Österreich an der alljährlich wiederkehrenden Grip- pewelle bis zu mehrere hunderttausend Personen erkranken und oft mehrere tausend Todesfälle pro Jahr damit in Zusam- menhang gebracht werden, hatten sich bis zum Redaktions- VFKOXVVGLHVHU$XVJDEHGHUg==HWZD3HUVRQHQPLW GHP6$56&R9LQ¿]LHUWXQGHVJDEELVGDKLQLQHWZD Todesfälle zu beklagen. Diese Zahlen sind Fakten, es mag sie jedermann für sich selbst interpretieren und seine Schlüsse deren Existenz ja erst seit dem Spätherbst 2019 bekannt daraus ziehen. In diesem Zusammenhang verwundern aber ist. In Wahrheit vermochten also einzelne Virologen ver- zumindest die felsenfest behaupteten Vorhersagen der Politik, schiedenster Provenienz lediglich, ihre bekanntlich zum Teil wonach seit Wochen täglich sinkende Infektionszahlen angeb- diametral divergierenden Einschätzungen und Vermutungen lich nur die Ruhe vor dem Sturm seien und in Österreich mit zur Dignität dieses Erregers, zur künftigen Entwicklung der hunderttausenden Covid19-Toten zu rechnen wäre. von ihm verursachten Erkrankung und zur Progredienz der Durchseuchung zum Ausdruck zu bringen, mehr aber auch Angesichts dieser einerseits sehr pessimistischen und VFKRQZLHGHUQLFKW0DQFKHGDYRQNRQQWHQGDVDOVRRϑHQ- anhand der vorliegenden Fakten andererseits doch wie- sichtlich für den Politiker, also Laien, überzeugender, man- che scheinbar weniger, und das war es dann auch schon. Tatsache ist, dass es in Öster- reich erfreulicher Weise, wo- durch auch immer, gelungen ist, die Infektionszahlen von Anfang an auf sehr niedrigem Niveau zu halten und damit die intensivmedizinische In- frastruktur unseres Landes niemals auch nur in die Nähe ihrer Kapazitätsgrenze zu bringen. Das ist bekanntlich nicht in allen Staaten Europas so gewesen, obwohl dort sehr ähnliche behördliche Restrik- tionen zur Infektionsvorbeu- gung galten, wie in Öster- reich. Dieses Faktum deutet darauf hin, dass die Jahrzehn- ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 5
Aktuelles Standespolitik der sehr schwer nachvollziehbaren Ankündigungen der Unser aller Gesundheit besteht aber bekanntlich nicht nur Politik gegenüber der Bevölkerung verwundert es letztlich aus einer physischen, sondern auch aus einer psychischen nicht, dass aus der Zeit der von der Regierung verhängten und einer sozialen Komponente. Entgegen den wörtlichen Ausgangsbeschränkungen und der daraus resultierenden Prophezeiungen der Politik kennen wir alle, den oben genann- Angst der Patienten vor Infektionen nicht vernachlässig- WHQ=DKOHQHQWVSUHFKHQG*RWWVHL'DQNQLFKW]ZDQJVOlX¿J bare medizinische Kollateralschäden zu erwarten sind. jemanden, der am Corona-Virus verstorben ist. Dafür kennen Statistisch fällt zum Beispiel auf, dass während dieser wir aber umso mehr Menschen, die unverschuldet und völlig Zeit in Wien etwa 40% weniger Herzinfarkte behandelt unvorbereitet ihren Arbeitsplatz, ihren Betrieb, ihr Geschäft, wurden, als unter Normalbedingungen. In Wahrheit wird ihr Lokal, kurz gesagt, ihre materielle Existenzgrundlage es aber wohl nicht so gewesen sein, dass es tatsächlich verloren haben. Abgesehen von diesem wirtschaftlichen und ZHQLJHUEHWURϑHQH3DWLHQWHQJHJHEHQKDWVRQGHUQGDVV sozialen Drama, das unser Land und unsere Gesellschaft sich diese angesichts der allgemeinen Panikmache eben wohl noch sehr lange und sehr substantiell belasten und nicht in die Arztordinationen oder in die Spitäler getraut beschäftigen wird, ist das auch ein gewaltiges medizinisches haben. Ähnliche, alarmierende Berichte hörte man auch 3UREOHP GHQQ ([LVWHQ]lQJVWH 9HU]ZHLÀXQJ (LQVDPNHLW aus anderen Bereichen der Medizin, wie etwa der Chirur- und sozialer Abstieg belasten die Gesundheit eines Men- gie, der Endokrinologie oder der Geburtshilfe, wo nicht schen mindestens genauso sehr wie eine Virusinfektion und beliebig aufschiebbare Untersuchungen und Behandlun- können im Extremfall auch genauso tödlich sein. Wir haben gen aus Angst vor Infektionen mit dem Corona-Virus von HUIDKUHQGUIHQGDVVGLHgϑQXQJGHU*HVFKlIWHELVPð GHQ %HWURϑHQHQ RIWPDOV QLFKW ZDKUJHQRPPHQ ZXUGHQ )OlFKHQDFK2VWHUQGLHgϑQXQJDOOHU*HVFKlIWHQDFKGHP Auch die Patientenfrequenz in den Spitalsambulanzen 1. Mai und die Wiederaufnahme des Schulbetriebes zwei VHL JOHLFK]HLWLJ XP ]XUFNJHJDQJHQ ZLH EHULFKWHW :RFKHQGDQDFKDEVROXWQLFKWVDQGHQHUIUHXOLFKUFNOlX¿JHQ wurde. Wir Zahnärzte können das ebenfalls aus eigener Infektionszahlen geändert haben, woraus ja verschiedenste Erfahrung nur bestätigen, hat doch wohl jeder von uns in 6FKOVVHJH]RJHQZHUGHQN|QQHQDXVGHQHQQXQKRϑHQWOLFK den letzten Wochen Tage erlebt, wo sich fast kein Patient in zeitnah alle Verantwortlichen lernen mögen. Im Übrigen gibt eine Zahnarztordination getraut hat, auch es in Österreich bis zum heutigen Tag auch keinen einzigen nachgewiesenen Fall einer Covid19-Infektion in einer Zahn- arztordination. Apropos, auch wir Zahnärzte haben während der Corona-Pandemie durchaus einige sehr interessante Erfahrungen ge- macht. Hier darf ich gleich den früheren deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt zitieren, der einmal gesagt hat, dass man in der Krise den wahren Charakter der Leute erkennt, und so war es auch in diesem Fall. wenn eine akute Behandlung notwendig gewesen wäre. Retrospektiv betrachtet sollte sich die Po- Beginnen wir gleich mit der zahnärztlichen Versorgung OLWLNIUGHQKRϑHQWOLFKQLHZLHGHUHLQWUHWHQGHQ)DOOHLQHU der Bevölkerung. Über Jahre hindurch haben wir von Ge- ähnlichen Situation in der Zukunft also schon die Frage werkschaftsfunktionären gehört, wie wichtig die Einrich- stellen, ob ein Klima der Angst und der Verunsicherung tung der Kassenambulatorien für die Behandlung sozial tatsächlich ein geeignetes Instrument zur allgemeinen In- schwacher Patienten doch sei. Das gilt aber scheinbar nur fektionsprophylaxe ist, wenn dafür sehenden Auges andere dann, wenn die Sonne scheint, denn im Regen, also wäh- medizinische Gefahren oftmals nicht minderer Tragweite rend der Corona-Krise, haben viele Ambulatorien entweder eingegangen werden. sofort auf Behandlungsvermeidungsmodus umgestellt oder 6 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Standespolitik wurden sogar gleich komplett geschlossen. Die Bundes- Bleiben wir gleich bei der Hygiene. Gerade auch im Hinblick innung der Zahntechniker wiederum, bei Sonnenschein auf die problematische Verfügbarkeit von FFP-Sicherheits- sonst stets darum bemüht, Patienten am besten gleich masken – die ÖZZ berichtete – gab es in jüngster Vergan- am Zahnarzt vorbei direkt ins Labor umzuleiten, hat im genheit interessante neue Erkenntnisse durch Publikationen Corona-Gewitter plötzlich ihren Übermut verloren und ihre namhafter Wissenschaftler aus Österreich und Deutschland. Mitglieder prompt dazu aufgefordert, deren Betriebe wegen Zusammenfassend kommen die Autoren anhand der bis- der enormen Infektionsgefahr – durch Gebißabdrücke? – herigen Erfahrungen mit Covid19 nämlich allesamt zu der vorübergehend zu schließen. Es waren in der Krise also Erkenntnis, dass schon allein die Verwendung hochwertiger in erster Linie die niedergelassenen Zahnärzte und jene medizinischer MNS-Masken, die wir bei unserer Arbeit ja IUHLEHUXÀLFK GHQNHQGHQ =DKQWHFKQLNHU DXI GLH PDQ VLFK schon immer angelegt haben und die wir in der Regel über den Dentalhandel beziehen, für die Routinearbeit des Zahnarztes am symptomfreien Patienten bereits einen ausreichenden Schutz vor einer Corona-Infektion bietet. FFP- 2-Masken werden dementspre- chend nur noch für die Behandlung QDFKZHLVOLFK LQ¿]LHUWHU 3HUVRQHQ als unentbehrlich betrachtet, wobei diese aber ohnedies nicht in einer Zahnarztpraxis, sondern an einer halt auch sonst verlassen kann, jene starken Felsen in entsprechend ausgestatteten Infektionsabteilung erfolgen der Brandung, die für die zahnärztliche und für die zahn- soll, die in Österreich im Übrigen unter der Notrufnummer technische Versorgung der Bevölkerung gesorgt haben. 1450 von der zuständigen Landessanitätsbehörde namhaft zu Wohlgemerkt auch, wenn das in dieser Zeit wirtschaftlich machen ist. Dennoch sei an dieser Stelle aber ausdrücklich meistens völlig unrentabel war. Dieses Faktum sei an dieser festgehalten, dass die Entscheidung über die erforderliche Stelle in aller Klarheit und sehr deutlich festgehalten. Die Schutzkleidung selbstverständlich immer und ausschließlich Patienten werden sich nämlich daran erinnern, wer ihnen im Ermessen des behandelnden Zahnarztes liegt. geholfen hat, als sie in der Krise Hilfe brauchten, und wer nicht. Und wir Zahnärzte werden uns ebenso daran erin- Ja, wir alle hatten uns in den letzten Wochen fraglos vielen nern, auf wen wir uns in dieser Zeit verlassen konnten, Herausforderungen zu stellen, liebe Kolleginnen und Kolle- und wer nur ein großes Mundwerk hatte. gen. Wir waren etwa durch Lieferengpässe des Handels, stark Auch die anfangs so gefürchtete Infektions- gefahr in der Zahnarztordination hat sich in den letzten Wochen, ich möchte sagen erwartungsgemäß, sehr relativiert. Erwar- tungsgemäß deshalb, weil ja spätestens seit der Entdeckung der Erkrankung AIDS und des HI-Virus vor bald vierzig Jahren gerade im zahnmedizinischen Bereich schon längst besonderes Augenmerk auf die Infektions- prophylaxe gegen Keime jeder Art gelegt wird. Schließlich arbeiten wir Zahnärzte mit wassergekühlten Instrumenten sehr nahe am Patienten, wobei wir ja bei jedem Einzelnen damit zu rechnen haben, dass er möglicherweise eine Infektion in sich trägt, von der er selbst unter Umständen noch gar nichts weiß, und das ist eben auch beim Corona-Virus nicht UFNOlX¿JH 3DWLHQWHQIUHTXHQ] (LQVFKUlQNXQJHQ XQVHUHU anders. Würde sich also ein Zahnarzt bei seiner Arbeit vor Freiheit im Alltag und durch manch andere Erlebnisse mit Bakterien, Viren oder anderen Krankheitserregern fürchten, vielen völlig neuen und in dieser Form bisher nicht bekannten dann könnte er seinen Beruf im Grunde genommen gar Problemen und Situationen konfrontiert, keine Frage. Im nicht ausüben. Gegensatz zu unzähligen anderen Berufsgruppen haben wir ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 7
Aktuelles Standespolitik GLHVHVFKZLHULJH=HLWDEHUGXUFKIUHLEHUXÀLFKHV'HQNHQXQG Handeln, durch eine wohlüberlegte standespolitische Stra- Achtung! tegie und durch unsere legendäre standesinterne Solidarität mit ein paar überschaubaren Blessuren gut überstanden und das möge auch in Zukunft so bleiben. Wir haben darauf geachtet und sichergestellt, dass wir als Antrag zur Ausstellung )UHLEHUXÀHU YRQ $QIDQJ DQ VHOEVWEHVWLPPW QDFK IUHLHP eines Zahnärzteausweises Ermessen, eigenverantwortlich und weisungsfrei unserer Arbeit nachgehen konnten. Wir haben dafür gesorgt, dass die Kassenordinationen trotz vorübergehender Umsatzeinbrüche Gültigkeit der während der Pandemie durchgehend liquid bleiben und wir Ärzteausweise abgelaufen! werden um weitere Begünstigungen und Hilfestellungen für die gesamte Kollegenschaft kämpfen. Wir alle gemeinsam Wie bereits mehrmals in der Österreichischen haben unsere Verantwortung für die zahnmedizinische Zahnärzte-Zeitung veröffentlicht, weisen wir Versorgung der Bevölkerung ohne Unterbrechung und in neuerlich darauf hin, dass Ärzteausweise für vollem Umfang wahrgenommen und damit ohne irgendeine FachärztInnen für ZMK und ZahnärztInnen, Unterstützung seitens der Politik durchgehend sichergestellt, GLHYRUGHP-lQQHUYRQGHQMHZHLOLJHQ dass in Österreich jeder Patient auch während der Zeit der Ärztekammern ausgestellt wurden, laut Zahn- Ausgangsbeschränkungen immer zahnärztlich versorgt ärztegesetz mit 31. Dezember 2009 bereits ihre werden konnte. Gültigkeit verloren haben! Mit all diesen Fakten haben wir die Rolle ganz besonders Um wieder einen gültigen Ausweis zu erhalten, der freiberuflich tätigen Zahnärzteschaft im Gesund- können Sie die Ausstellung eines Zahnärzteaus- heitswesen, in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und im weises bei der Österreichischen Zahnärztekam- Staat weiter gestärkt und davon werden wir in Zukunft zu mer beantragen. SUR¿WLHUHQ ZLVVHQ 9|OOLJ XQYHUVWlQGOLFK HUVFKHLQHQ PLU daher die in den letzten Wochen entweder direkt an die Füllen Sie dazu bitte das auf der nächsten Seite Zahnärztekammer herangetragenen oder in Internet-Foren abgedruckte Antragsformular aus und senden die- oder sogar Massenmedien geäußerten Forderungen einzel- ses samt Passfoto mit möglichst nicht zu hellem ner weniger Standesmitglieder, die nach eigenen Angaben Hintergrund und Unterschrift an die XQGDQJHEOLFK]XGHUHQ6LFKHUKHLW9RUJDEHQÄYRQREHQʦ zu ihrer – wohlgemerkt – freien Berufsausübung vermisst hätten. Dazu kann ich eigentlich nur den früheren US- Österreichische Zahnärztekammer 3UlVLGHQWHQ%HQMDPLQ)UDQNOLQ]LWLHUHQÄ:HUGLH)UHLKHLW Kohlmarkt 11/6 aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende 1010 Wien EHLGHVYHUOLHUHQʦ Für die Ausstellung fällt eine Bundesabgabe in Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Höhe von € 14,30 an, die unter Angabe Ihres Namens und des Zahlungszweckes mittels Erlag- schein bzw. Überweisung an folgende Bankver- ELQGXQJ,%$1$7%,& BWFBATW1 bei der APOBank (lautend auf Öster- reichische Zahnärztekammer) einzuzahlen ist. Bitte beachten Sie, dass Zahnärzteausweise erst nach Einlangen der Bundesabgabe ausgestellt werden können und die Ausstellung des Zahnärz- teausweises im Regelfall ca. vier Wochen dauert. MR DDr. Claudius Ratschew Der Ausweis wird Ihnen direkt bzw. über die für Sie Pressereferent der Österreichischen Zahnärztekammer zuständige Landeszahnärztekammer zugestellt. 8 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Kohlmarkt 11/6 1010 Wien Antrag auf (Neu-) Ausstellung eines Zahnärzte-/Dentistenausweises Ich beantrage die (Neu-) Ausstellung eines Zahnärzte-'HQWLVWHQDXVZHLVHVZHJHQ Ŀ Neuanmeldung (Ersteintragung in die Zahnärzteliste) Ŀ Verlust Ŀ Diebstahl Ŀ Beschädigung Ŀ Neuausstellung (bisher Ärzte-'HQWLVWHQDXVZHLV, Namens- bzw. Titeländerung, usw.) Für die Ausstellung des Ausweises fallen € 14,30 Bundesabgabe an. Wir ersuchen, diese Bundesabgabe auf das Konto der Ärzte- und Apothekerbank, lautend auf Österreichische Zahnärztekammer mit IBAN $7 und BIC BWFBATW1, zu überweisen. Nach Zahlungseingang erfolgt die Ausstellung des Ausweises. %LWWHYHUYROOVWlQGLJHQ6LHQDFKVWHKHQGH$QJDEHQ Akademischer Grad bzw. *UDGH 9RUQDPH Q ZuQDPH Q *HEXUWVGDWXP *HEXUWVRUW 6WDDWVDQJHK|ULJNHLW Mit meiner Unterschrift bestätige ich die Richtigkeit meiner Angaben. …………………………….……., am ………….……………… Unterschrift (dient als Scanvorlage für den ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 9 Ausweis, bitte innerhalb der Linien schreiben)
Aktuelles Standespolitik 10 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Standespolitik Körperschaft öffentlichen Rechts Mitglied der Fédération Dentaire Internationale Kohlmarkt 11/6 1010 Wien Tel. + 43 - (0) 5 05 11 - 0 Fax + 43 - (0) 5 05 11 - 1167 office@zahnaerztekammer.at www.zahnaerztekammer.at Einschätzung der Corona Gefährdungslage und aktualisierte Empfehlungen Der Österreichischen Zahnärztekammer liegt die Gesundheit unserer Patienten genauso am Herzen wie das Wohlergehen und die Infektionsprophylaxe des zahnärztlichen Teams. Rezente Untersuchungen aus China, Südkorea und Italien ergeben keine Rückschlüsse auf erhöhte Infektionsrisiken in zahnärztlichen Ordinationen und für das zahnärztliche Team. Erhöhte Infektionszahlen fanden sich im allgemeinmedizini- VFKHQ%HUHLFKVRZLHLQGHQ)DFKJHELHWHQ+12XQG$XJHQKHLONXQGH2ϑHQVLFKWOLFKVLQGGLHEHVWHKHQGHQ hohen Hygienestandards im zahnmedizinischen Bereich Ursache für die äußerst niedrige Infektionsrate. COVID-19-Zusatzempfehlungen für zahnärztliche Ordinationen Die nachfolgenden Empfehlungen orientieren sich u. a. an Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) und denjenigen verschiedener vergleichbarer europäischer Staaten (Dänemark, Deutschland, Nieder- lande, Schweiz) und sollen Ihnen dabei helfen, Österreichs zahnärztliche Ordinationen vom Notbetrieb in einen Normalbetrieb zu überführen. Tatsächlich sind aber die räumlichen Gegebenheiten in den einzelnen Ordinationen entscheidend, in welchem Umfang dies geschehen kann. Die Letztentscheidung über das Ausmaß der Umsetzung dieser Empfehlungen liegt nach wie YRULP6LQQHGHUIUHLEHUXÀLFKHQ7lWLJNHLWEHLGHU=DKQlU]WLQE]ZEHLP=DKQDU]W Unabhängig von der derzeitigen Situation unterliegt das zahnärztliche Team in Österreich strengen Hygiene- vorschriften, die für ZahnärztInnen und MitarbeiterInnen gleichermaßen gelten und dem Schutz von Pati- HQW,QQHQXQG0LWDUEHLWHU,QQHQGLHQHQ'LHhEHUWUDJXQJYRQ9LUHQGXUFKDQDPQHVWLVFKXQDXϑlOOLJHV\PS- tomlos erkrankte PatientInnen kann durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen verhindert werden. Die diesbezüglichen Vorgaben für zahnärztliche Ordinationen sind im Hygieneleitfaden der ÖZÄK nachzulesen. Darüber hinaus sollte zum Gesundheitsschutz von PatientInnen und MitarbeiterInnen in den Ordinationen IROJHQGHVEHDFKWHWZHUGHQXPHLQH$QVWHFNXQJhEHUWUDJXQJPLW&29,']XYHUPHLGHQ 7HUPLQ5H]HSWLRQVXQG:DUWH]LPPHUPDQDJHPHQW • Jeder Patient sollte im Vorfeld des Zahnarztbesuches telefonisch oder per E-Mail sowie erneut beim Betreten der Ordination auf COVID-19-Symptome der vergangenen zwei Wochen abgefragt werden. 'LHVHVLQG)LHEHUXQGRGHU+XVWHQXQGRGHU.XU]DWPLJNHLW*HVFKPDFNVXQGRGHU*HUXFKVVW|UXQJ Falls dies der Fall ist, informieren Sie den Patienten, die Ordination nicht aufzusuchen und auch nicht selbstständig ein Krankenhaus aufzusuchen, sondern die Telefonnummer 1450 anzurufen, um ärztliche Hilfe zu erlangen. ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 11
Aktuelles Standespolitik • Falls der Patient dennoch ihre Ordination aufsucht, ersuchen Sie ihn, die Ordination umgehend zu verlassen und veranlassen Sie, dass er über 1450 Hilfe erlangt. • Terminvergaben nur telefonisch oder per E-Mail und nach striktem Zeitmanagement. ,QIRUPDWLRQEHU0DVNHQSÀLFKWLP2UGLQDWLRQVEHUHLFK 9HUWUDJV]DKQlU]WHN|QQHQ3DWLHQWLQQHQGLH RKQH016LQGHU2UGLQDWLRQHUVFKHLQHQHLQH0DVNHRKQH&(=HUWL¿]LHUXQJDXVGHP.RQWLQJHQWGHU ÖGK – sofern verfügbar – übergeben). • Behandlungsplanungen sollten so ausgerichtet sein, dass die Abstandsregeln im Rezeptions- und Wartebereich eingehalten werden können. Eventuell Anbringen von Abstandsmarkierungen oder Abgrenzungsständer. • Bitte achten Sie auch darauf, dass es nicht zu einem Aufstau im Stiegenhaus oder Gangbereich kommt, um Probleme mit VermieterInnen und HausbewohnerInnen zu vermeiden. PatientInnen sind DQJHKDOWHQVSD]LHUHQ]XJHKHQRGHUPLWDXVUHLFKHQG$EVWDQGDQ|ϑHQWOLFKHQ2UWHQ]XZDUWHQ3DWL- entInnen können beispielsweise telefonisch verständigt werden als Ersatz zum persönlichen Aufrufen im Wartezimmer. • Die Anzahl der wartenden Personen sollte möglichst soweit beschränkt werden, dass diese einen angemessenen Abstand halten können. • Begleitpersonen erwachsener Patienten sollten außerhalb der Ordination warten. • 3DWLHQWHQVROOWHQGD]XDQJHKDOWHQZHUGHQP|JOLFKVWZHQLJH2EHUÀlFKHQ]XEHUKUHQ'LHVJLOW]% auch für Türklinken. • Auf jede körperliche Begrüßung ist zu verzichten. • Patienten sollten dazu angehalten werden, sich die Hände 1. nach dem Betreten und 2. vor dem 9HUODVVHQGHU2UGLQDWLRQ]XGHVLQ¿]LHUHQ • 5H]HSWLRQVEHUHLFKHN|QQHQGXUFKHLQHÀVVLJNHLWVGLFKWH$EWUHQQXQJJHVFKW]WZHUGHQ • Zeitschriften und Spielzeug sollten aus dem Wartebereich entfernt werden. • Regelmäßiges Lüften der Ordinationsräume. • 5HJHOPlLJH'HVLQIHNWLRQDOOHU7UJULϑHXQG.OLQJHONQRSI • %LV]XPLVWHQWVSUHFKHQGGHU9HUHLQEDUXQJ]ZLVFKHQg=b.XQGg*.VWDWWGHU6WHFNXQJ der e-card ersatzweise auch die Steckung der o-card zulässig. • (LQKDOWHQGHU+XVWHQXQG1LHVHWLNHWWH1LFKWLQGLH+DQGÀlFKHKXVWHQRGHUQLHVHQ6WDWWGHVVHQHLQ (LQPDOWDVFKHQWXFKRGHUGLH(OOHQEHXJHYHUZHQGHQ%HLP+XVWHQ1LHVHQDEZHQGHQ Patientenbehandlung Patienten ohne Symptome %HLXQDXϑlOOLJHQV\PSWRPORVHQ3DWLHQWHQNDQQQDFK5.,GLHhEHUWUDJXQJYRQ9LUHQGXUFKGLH(LQKDOWXQJ der üblichen Hygienemaßnahmen verhindert werden. In der zahnärztlichen Ordination sind die üblichen Standard-Hygienemaßnahmen mit konsequentem Tragen des Mund-Nase-Schutzes und Handschuhen sowie adäquate Händehygiene mit korrekter Anwendung der hygienischen und ggf. der chirurgischen 12 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Standespolitik Händedesinfektion unter Beachtung der Einwirkzeit als ausreichend anzusehen. Das Tragen von Mund- Nasen-Schutz und Schutzbrille verringert das Infektionsrisiko durch Aerosole sowie von Blut- und Spei- chelspritzern. Die Standard-Hygienevorschriften in zahnärztlichen Ordinationen sind im Praxisalltag bei Patienten ohne Symptome ausreichend. Schutzschilde, Schutzkittel, OP-Hauben, Atemschutzmasken sind bei symptomlosen Patienten nicht zwingend erforderlich. Aufgrund der veränderten Informationen des RKI zum Thema „Aerosoleʦ empfehlen wir, die Entstehung von Aerosolen zu vermeiden. • .RUUHNWHVXϒ]LHQWH$EVDXJWHFKQLNVWUHQJVWHQVEHDFKWHQXPHLQH$HURVROHQWVWHKXQJP|JOLFKVW]X vermeiden. • Dementsprechend ist die Indikation zur Verwendung von Ultraschallhandstücken, Pulverstrahlgeräten (z. B. "Air-Flow") und luftgetriebenen Turbinen als eingeschränkt zu betrachten. • Antiseptische Mundspülungen können dazu beitragen, eine Infektionsübertragung zu minimieren. Laut aktueller Empfehlungen ist gegen das aktuelle Virus 1%ige H2O2-Lösung wirksamer als der ansonsten geltende Goldstandard Chlorhexidin. Patienten mit Symptomen wie Husten oder Fieber oder Patienten mit dringendem Verdacht oder diagnostiziertem Coronavirus Bei Patienten mit Symptomen kann die Behandlung auf die Zeit nach Ende der Erkrankung verschoben werden, sofern es sich nicht um zahnmedizinische Notfälle handelt. Diese Patienten sind zur Sicherung der Diagnose und ggf. Einleitung einer Therapie über die Telefonnummer 1450 einer weiteren medizi- nischen Behandlung zuzuführen. Jede Form der Behandlung von Risikogruppen (betagte Senioren, multimorbide Patienten, immunsup- primierte oder immunreduzierte Patienten oder anders gesundheitlich vorgeschädigte Patienten) sollte weiterhin auf ein absolut notwendiges Maß reduziert werden, besonders um Kontakte im Wartezimmer oder in der Ordination zu vermeiden. MitarbeiterInnenmanagement Führen Sie eine Unterweisung zur persönlichen Schutzausrüstung durch und bringen Sie Ihrem Personal HUQHXWGLH:LFKWLJNHLWGHVUHJHOPlLJHQ+lQGHZDVFKHQV'HVLQ¿]LHUHQVXQGGHU)OlFKHQGHVLQIHNWLRQQlKHU Nehmen Sie die Sorgen und Anregungen der MitarbeiterInnen ernst und versuchen sie gemeinsam einen passenden Plan für Ihre Ordination, auch nach Maßgabe angemessener Schutzausrüstung, zu entwickeln. • ,QGHQ%HKDQGOXQJVSDXVHQVROOWHQGLHHPSIRKOHQHQ0LQGHVWDEVWlQGH]ZLVFKHQGHQ0LWDUEHLWHULQQHQ eingehalten werden. • -HGHU0LWDUEHLWHULQVROOWHLQGHU]DKQlU]WOLFKHQ2UGLQDWLRQHLQH0160DVNHDXFKLP*HVSUlFKPLW- einander tragen. • 7HDP%HVSUHFKXQJHQVROOWHQUHJHOPlLJVWDWW¿QGHQVRGDVVQ|WLJH0DQDKPHQXQG5RXWLQHQHU- örtert, Fragen geklärt und ggf. Anpassungen vorgenommen werden können. Wien, 30. April 2020 05'U**277)5,(' 05'U7HOREJS Referent für Qualitätssicherung Präsident ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 13
Aktuelles Standespolitik Körperschaft öffentlichen Rechts Mitglied der Fédération Dentaire Internationale Kohlmarkt 11/6 1010 Wien Tel. + 43 - (0) 5 05 11 - 0 Fax + 43 - (0) 5 05 11 - 1167 office@zahnaerztekammer.at www.zahnaerztekammer.at Sehr geehrte Patientinnen und Patienten! Der Hygienestandard in österreichischen zahnärztlichen Ordinationen ist seit jeher extrem hoch. Infektionsschutz ist bei uns täglich gelebte Praxis, weshalb Sie beim Zahnarztbesuch auch jetzt bestens geschützt sind. Das gesamte Behandlungsteam ist es gewohnt, Mund-Nasen-Schutz und Schutzbrillen zu tragen und Behandlungen mit Einmalhandschuhen durchzuführen. Der Mund-Nasen-Schutz, der mittlerweile auch LP|ϑHQWOLFKHQ/HEHQDQJHNRPPHQLVWVWHOOWHLQHQZLUNVDPHQ6FKXW]YRUGHU:HLWHUJDEHYRQ.UDQN- heitserregern dar. Die verwendeten Instrumente werden vor der Verwendung am Patienten einem aufwändigen Hygiene- prozess unterzogen. Die Behandlungsbereiche werden nach jeder Behandlung mit Desinfektionsmitteln gereinigt, die natürlich auch eventuell vorhandene Coronaviren abtöten. Neu und sicher gewöhnungsbedürftig sind das Terminmanagement und die Regelungen beim Betreten der zahnärztlichen Ordination, welche notwendig sind, um die geforderten Abstandsregelungen einzuhalten. • Terminvereinbarungen sollten ausschließlich telefonisch oder per E-Mail erfolgen, um die Patienten- frequenz an den Rezeptionen zu verringern. )DOOV6LHDQ6\PSWRPHQZLH)LHEHUXQGRGHU+XVWHQXQGRGHU.XU]DWPLJNHLW*HVFKPDFNVXQG oder Geruchsstörung leiden, suchen Sie zum Schutz der Allgemeinheit auf keinen Fall eine Arzt- oder zahnärztliche Ordination auf und gehen Sie auch nicht ins Krankenhaus, sondern rufen Sie die Telefonnummer 1450 an, um ärztliche Hilfe zu bekommen. • Es kann vorkommen, dass Sie aufgefordert werden, die Wartezeit bis zur Behandlung nicht im Warte- zimmer, sondern im Freien oder im Auto zu verbringen. Der Aufruf zur Behandlung erfolgt dann über Ihr Mobiltelefon. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, die Abstandregeln in Gängen und Stiegenhäusern vor den Ordinationen einzuhalten. • Bringen Sie bitte einen eigenen Mund-Nasen-Schutz mit. • Führen Sie beim Betreten und Verlassen der Ordination eine Händedesinfektion durch. • Begleitpersonen erwachsener Patienten sollten außerhalb der Ordination warten. • Verzichten Sie bitte auf jede körperliche Begrüßung wie Händeschütteln und vermeiden Sie den .RQWDNWPLW7UNOLQNHQXQGJULϑHQVRJXWHVJHKW +DOWHQ6LHELWWHGLH+XVWHQXQG1LHVHWLNHWWHHLQ1LFKWLQGLH+DQGÀlFKHKXVWHQRGHUQLHVHQ6WDWW- GHVVHQHLQ(LQPDOWDVFKHQWXFKRGHUGLH(OOHQEHXJHYHUZHQGHQ%HLP+XVWHQ1LHVHQDEZHQGHQ Unter Beachtung all dieser Empfehlungen können Sie auch in diesen Zeiten alle notwendigen zahnärzt- lichen Behandlungen durchführen lassen! 14 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Aus der Presse Zahnarztbesuch für die Patienten sicher! Zahnärztliche Behandlungen sind auch während der COVID-19-Krise besonders wichtig Wien (OTS) – „Gerade in Zeiten der Corona-Krise ist es wichtig, notwendi- ge Zahnbehandlungen und vor allem Vorsorgebehandlungen konsequent durchführen zu lassen“, empfiehlt der Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer, MR Dr. Thomas Horejs. Eine gesunde Mundhöhle stellt einen wirksamen Schutz gegen zahlreiche Erkrankungen dar. Karies und Parodontitis sind Erkrankungen, die einer regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolle und zeitgerechter Behandlung bedürfen. Aus diesem Grund kann der Zahnarztbesuch nicht beliebig hinausgeschoben werden. Vor allem die fortgeschrittene Schädigung des Zahnhalteapparates muss konsequent behandelt werden. Falls die notwendigen Prophylaxebehandlungen wie etwa Mundhygienesitzungen unterbleiben, drohen auch allgemeinmedizinische Probleme wie Herz-Kreislauferkrankungen, Nieren- und Lungener- krankungen, sowie negative Auswirkungen auf bestehende Diabetesleiden. „Der Zahnarztbesuch ist für die Patienten sicher. Die Hygienestandards der österreichischen Zahnarztordinationen sind seit jeher extrem hoch und wurden nochmals verstärkt“, berichtet der Referent für Qualitätssicherung der Österreichischen Zahnärztekammer, MR Dr. Günter Gottfried. Vor MHGHU%HKDQGOXQJZHUGHQVlPWOLFKH2EHUÀlFKHQJHUHLQLJWXQGGHVLQ¿]LHUW und alle verwendeten Instrumente durchlaufen einen Desinfektions- bzw. Sterilisationsprozess, bevor sie beim Patienten verwendet werden. Die zusätzlich eingeführten Maßnahmen zur Wahrung der Abstandsregeln und zur Reduktion der Anzahl gleichzeitig anwesender Patienten in den Zahnarztordinationen gewährleisten den sicheren Ablauf des Zahnarztbesuches. vom 5. Juni 2020 ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 15
Aktuelles Amtliche Mitteilungen Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19) Handlungsempfehlung des Bundesministers für Gesundheit für niedergelassene nichtärztliche Gesundheitsberufe D ie vorliegenden Hand- lungsempfehlungen sollen eine Übersicht bie- *HQHUHOOJLOWIU6LH,KU3HUVRQDOVRZLHIU3DWLHQWLQQHQ Patienten zu jedem Zeitpunkt: ten, welche begleitenden • Achten Sie auf Händehygiene (kein Händeschütteln, re- Maßnahmen zu beachten JHOPlLJHV:DVFKHQXQGRGHU'HVLQ¿]LHUHQGHU+lQGH sind, um eine sichere Be- handlung von Patientin- • +XVW6FKQlX]1LHV(WLNHWWH1LFKWLQGLH+DQGÀlFKHKXVWHQ QHQ3DWLHQWHQLQ=HLWHQGHU oder niesen! Stattdessen ein Einmaltaschentuch oder die SARS-CoV-2 (COVID-19)- (OOHQEHXJHYHUZHQGHQ%HLP+XVWHQ1LHVHQDEZHQGHQ Pandemie gewährleisten • Halten Sie außerhalb von Behandlungen immer den not- zu können. wendigen Abstand von mindestens 1 Meter ein. © BKA / Andy Wenzel Grundsätzlich ist es mög- • Tragen Sie und Ihr Personal medizinischen Mund-Nasen- OLFK 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQ- Schutz bzw. eine den Mund- und Nasenbereich abdecken- ten im für Sie üblichen de mechanische Schutzvorrichtung (dies gilt für den Fall, Setting zu behandeln (Or- GDVV VRZRKO 6LH DOV DXFK GLHGHU EHKDQGHOWH 3DWLHQWLQ dination, Praxis, sonstige gesund sind. Für das Vorgehen im Verdachts- bzw. Erkran- *HVXQGKHLWVHLQULFKWXQJ EHL GHU 3DWLHQWLQGHP 3DWLHQWHQ NXQJVIDOOVLHKH.DSLWHOÄ3HUV|QOLFKH6FKXW]DXVUVWXQJʦ zu Hause). Hierbei ist es allerdings notwendig, bestimmte Schutzmaßnahmen strikt einzuhalten. • Unterweisen Sie Ihr Personal und Ihre Patientinnen und Patienten regelmäßig über alle Maßnahmen (Hygiene, 6RZRKO EHL 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ DOV DXFK EHL QLHGHU- $EVWDQGVUHJHOXQJHQ3ÀLFKW]XP7UDJHQHLQHUGHQ0XQG gelassenen Gesundheitsberufen soll eine kontinuierliche und Nasenbereich abdeckenden mechanischen Schutz- Selbstüberwachung (Körpertemperatur, Symptome, Allge- YRUULFKWXQJ GXUFK 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ 8PJDQJ PLW PHLQ]XVWDQG JHSÀHJWXQGHUPXWLJWZHUGHQ 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQVRQVWLJH$EOlXIHHWF 16 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Amtliche Mitteilungen In Ihren Behandlungsräumlichkeiten • Stellen Sie entsprechendes Informationsmaterial in Ihren %HKDQGOXQJVUlXPOLFKNHLWHQEHUHLW 7UDJHSÀLFKWYRQHLQHU =X EHYRU]XJHQ LVW QDFK ZLH YRU GDVV %HKDQGOXQJHQ7KH- den Mund- und Nasenbereich abdeckenden mechanischen UDSLHQ ± VRZHLW P|JOLFK ± PLW GLJLWDOHQ +LOIVPLWWHOQSHU 6FKXW]YRUULFKWXQJGXUFK3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ+lQGH- Telefon erfolgen. hygiene, …). Ist ein persönlicher Kontakt notwendig, ein Hausbesuch ,QIRUPLHUHQ 6LH 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ EHUHLWV YRUDE MHGRFK QLFKW P|JOLFK VR VROO EHL HWZDLJHQ 3UD[LV2UGL- dass bei Aufsuchen Ihrer Behandlungsräumlichkeiten QDWLRQVEHVXFKHQ GHU 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ VLFKHUJHVWHOOW einden Mund- und Nasenbereich abdeckende mecha- werden, dass es zu keinen Kontakten mit anderen, potentiell nische Schutzvorrichtung selbst mitzubringen ist (z.B. 6$56&R9LQ¿]LHUWHQ3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQNRPPW selbstgenähte Maske, OP-Maske, Schal, Tuch). Dies könnte beispielsweise in Form von getrennten „Infek- • Lüften Sie Ihre Räumlichkeiten regelmäßig. WLRQVgϑQXQJV]HLWHQʦ PLW (LQ]HOWHUPLQYHUJDEHQ HUIROJHQ (nur nach tel. Vereinbarung, keine Wartezeiten, ausreichen- Reinigung und Desinfektion in der zeitlicher Abstand zwischen den einzelnen Terminen, den Behandlungsräumlichkeiten 'HVLQIHNWLRQ QDFK MHGHU 3DWLHQWLQMHGHP 3DWLHQWHQ (LQ $XIHLQDQGHUWUHϑHQYRQ3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQLQGHU3UD[LV Zusätzlich zu den üblichen Vorkehrungen der Basishygiene Ordination soll dabei weitgehend vermieden werden. Auf (übliche und notwendige hygienische Maßnahmen entspre- entsprechenden Eigenschutz ist zu achten. FKHQGGHUDOOJHPHLQHQ+\JLHQH 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ VLQG DXVQDKPVORV DXIJHIRUGHUW 9HUPHKUWHUHJHOPlLJH:LVFKGHVLQIHNWLRQLQGHU3UD[LV sich telefonisch oder via E-Mail voranzumelden. Ordination. 7UHϑHQ6LH9RUNHKUXQJHQXPGHQEHQ|WLJWHQ$EVWDQG 'HVLQIHNWLRQXQGRGHUZHQQP|JOLFK6WHULOLVDWLRQYRQ von mindestens 1 Meter im Wartebereich zwischen PHGL]LQLVFKHQWKHUDSHXWLVFKHQ*HUlWHQXQPLWWHOEDUQDFK GHQ 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ XQG HQWVSUHFKHQGH 6L- deren Gebrauch. cherheitsmaßnahmen zu gewährleisten (z.B. Plexiglas, Entfernen von Sesseln, Anbringen von Abstandsmar- 8PJDQJPLWSRWHQWLHOOLQIHNWL|VHP0DWHULDOZHQQP|J- kierungen, …). lich Verwendung von Einmalprodukten. © istockphoto.com – dardespot ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 17
Aktuelles Amtliche Mitteilungen • Entsorgung von potentiell infektiösem Material ohne %UHFKHQ6LHGLH%HKDQGOXQJGHQ.RQWDNW]XU3DWLHQWLQ Zwischenlagerung in einem geschlossenen Behältnis. zum Patienten sofort ab. (QWVRUJXQJYRQ$EIlOOHQYRQ3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQPLW • Verwenden Sie Ihre persönliche Schutzausrüstung. gefährlichem Erreger laut Ö-Norm S 2104. ,VROLHUHQ6LHGLHEHWURϑHQH3HUVRQVRIRUWDEKlQJLJGD- • Unterweisen Sie Ihr Personal regelmäßig über die Wichtig- YRQZR6LHVLFKJHUDGHQEH¿QGHQ keit dieser Maßnahmen (gilt auch für Reinigungspersonal). ± ,Q ,KUHQ %HKDQGOXQJVUlXPOLFKNHLWHQ HUVXFKHQ 6LH Wenn sich eine symptomatische die Person sofort Ihre Behandlungsräumlichkeiten zu Person telefonisch meldet verlassen und weisen Sie sie auf die weitere notwen- digen Schritte hin. Die Person soll aufgefordert werden, zu Hause zu bleiben und sich von anderen Personen fernzuhalten. Das unange- ± %HLGHU3HUVRQ]X+DXVHXQWHUZHLVHQ6LHGLH3HUVRQ kündigte Aufsuchen einer Gesundheitseinrichtung sowie die über die notwendigen Schritte und verlassen Sie dann 1XW]XQJ|ϑHQWOLFKHU9HUNHKUVPLWWHOQXQG7D[LVVROOMHGHQIDOOV GLH:RKQXQJGDV+DXV vermieden werden. :lKOHQ 6LH RGHU ,KUH 3DWLHQWLQ,KU 3DWLHQW XQG In Ausnahmefällen können auch nicht aufschiebbare Behand- befolgen Sie die Anweisungen genau. OXQJHQ EHL &29,'3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ YRUJHQRPPHQ werden. In diesen Fällen ist bereits vor Kontakt mit der Patien- • Hat die behandelte Person sehr starke Symptome (z.B. WLQGHP3DWLHQWHQGLHSHUV|QOLFKH6FKXW]DXVUVWXQJDQ]XOHJHQ Atemnot), wählen Sie bitte den Ärztefunkdienst 141 oder den Notruf 144. Gruppenbehandlungen Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Mitarbeiterin/ In bestimmten Fällen ist eine Behandlung im Gruppensetting ein Mitarbeiter erkrankt sein könnte: erforderlich. Zusätzlich zu den sonst üblichen Schutzvorkeh- rungen ist die Gruppengröße so zu wählen, dass vor während :HLVHQ6LHGLH0LWDUEHLWHULQGHQ0LWDUEHLWHUDQGLH%H- und nach der Behandlung ein Mindestabstand von 1 Meter KDQGOXQJGHQ.RQWDNW]XU3DWLHQWLQ]XP3DWLHQWHQVRIRUW ]ZLVFKHQGHQ7HLOQHKPHULQQHQ7HLOQHKPHUQHLQJHKDOWHQZLUG zu beenden. Hausbesuche :HLVHQ6LHGLH0LWDUEHLWHULQGHQ0LWDUEHLWHUDQVLFKDXI direktem Weg nach Haus zu begeben, Kontakt zu anderen Es gelten dieselben Schutzmaßnahmen, wie bei der Behand- Menschen zu vermeiden und 1450 zu wählen. lung in Ihren Behandlungsräumlichkeiten, sofern möglich. 'DUEHUKLQDXVVLQGIROJHQGH3XQNWH]XEHUFNVLFKWLJHQ Wenn Sie selbst den Verdacht haben, erkrankt zu sein: • Mitführen von persönlicher Schutzausrüstung. %UHFKHQ6LHGLH%HKDQGOXQJGHQ.RQWDNW]XU3DWLHQWLQ zum Patienten sofort ab. • Wischdesinfektion der unmittelbaren Behandlungsumge- bung. • Verlassen Sie den Ort der Behandlung, begeben Sie sich nach Hause, vermeiden Sie dabei den Kontakt zu anderen • Kein Kontakt zu anderen Personen im selben Haushalt. Menschen und wählen Sie 1450. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie, Ihr Personal Ausnahmen RGHUHLQH3DWLHQWLQHLQ3DWLHQWPLW6$56&R9LQ¿- ziert sein könnte Bestimmte Gesundheitsberufe bzw. Behandlungssettings (z.B. Logopädie, Psychotherapie) erlauben nur eine Behand- Bitte beachten Sie die folgenden Informationen, wenn lung ohne Mund-Nasen-Schutz. Ist dies der Fall oder ist der 3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQ WURW] YRUKHULJHU $ENOlUXQJ PLW 3DWLHQWLQGHP 3DWLHQWHQ GDV 7UDJHQ HLQHU GHQ 0XQG XQG COVID-19-Symptomen Ihre Behandlungsräumlichkeiten Nasenbereich abdeckenden mechanischen Schutzvorrichtung aufsuchen sollten oder sich erst in den Behandlungsräum- aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, kann vom Tra- lichkeiten herausstellt, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 gen eines Mund-Nasen-Schutzes abgesehen werden, wenn YRUOLHJHQN|QQWH andere Vorkehrungen zur Vermeidung der Übertragung von 18 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 5-6/2020
Aktuelles Amtliche Mitteilungen 7U|SIFKHQLQIHNWLRQHQ JHWURϑHQ ZHUGHQ ]% JURÀlFKLJH 1. Die/Der Patientin/Patient ist mit einem medizinischen Plexiglas- oder Glasbarriere oder entsprechend vergrößerter Mund-Nasen-Schutz zu versehen. Abstand, mindestens 2 Meter). 2. Angehörige/r des Gesundheitsberufs, Mitarbeite- Eine Ausnahme für das Tragen von den Mund- und Nasen- rinnen und Mitarbeiter sind je nach Verfügbarkeit mit bereich abdeckenden mechanischen Schutzvorrichtungen HLQHUDQGHUHQ6FKXW]PDVNH]XVFKW]HQ EHVWHKWDXFKIU.LQGHUELV]XPYROOHQGHWHQ/HEHQVMDKU a) FFP 1, b) falls keine FFP 1-Masken verfügbar sind, ist ein Persönliche Schutzausrüstung medizinischer Mund-Nasen-Schutz zu tragen. ,P8PJDQJPLW3DWLHQWLQQHQ3DWLHQWHQLVWGLH1RWZHQGLJ- Im Falle eines Mangels an persönlicher Schutzausrüstung keit der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung im kann es zur Aufrechterhaltung der Versorgung notwendig Einzelfall zu beurteilen. Jedenfalls ist diese bei Kontakt sein, Strategien für einen ressourcenschonenden Einsatz mit einem Verdachtsfall oder einem bestätigten Fall persönlicher Schutzausrüstung zu entwickeln. Die Öster- HLQ]XVHW]HQ reichische Gesellschaft für Sterilgutversorgung beschreibt z.B. Notfallsverfahren zur Aufbereitung von FFP2- und FFP3- *UXQGVlW]OLFKJLOWKLHUEHL'LHSHUV|QOLFKH6FKXW]DXVUVWXQJ Schutzmasken mit oder ohne Ventil durch Dampfsterilisation muss richtig, gezielt und ressourcenschonend eingesetzt (Details dazu unter https://oegsv.com). werden. Bei angestellten Gesundheitsberufen und beim Einsatz +LHUEHLLVWQDFKIROJHQGHP*UXQGVDW]YRU]XJHKHQ von Dienstnehmerinnen/Dienstnehmern sind immer auch die arbeitnehmerschutzrechtlichen Vorschriften $QJHK|ULJHU GHV *HVXQGKHLWVEHUXIV gesund ± 3DWLHQWLQ zu beachten! Patient gesund Um der angespannten Marktsituation mit versorgungsre- $QJHK|ULJHU GHV *HVXQGKHLWVEHUXIV PHGL]LQLVFKHU levanten Produkten, insbesondere Schutzausrüstung und Mund-Nasen-Schutz bzw. Mund- und Nasenbereich ab- Desinfektionsmittel, bestmöglich entgegenzuwirken, wurde deckende mechanische Schutzvorrichtung. HLQHNRRUGLQLHUWH%HVFKDϑXQJGLHVHU3URGXNWHPLW(QJSlVVHQ (Bundeskontingent) eingerichtet. 3DWLHQWLQ3DWLHQW PHGL]LQLVFKHU 0XQG1DVHQ6FKXW] bzw. Mund- und Nasenbereich abdeckende mechanische Hierfür werden die konkreten Bestands- und Bedarfsinfor- Schutzvorrichtung. mationen für den intramuralen Bereich in den Bundesländern und für den extramuralen Bereich durch die Sozial- $QJHK|ULJHU GHV *HVXQGKHLWVEHUXIV gesund ± 3DWLHQWLQ versicherung (ÖGK)ODXIHQGHUKREHQXQGGDVEHVFKDϑWH Patient Verdachtsfall oder erkrankt Bundeskontingent in weiterer Folge dem Bedarf entsprechend verteilt. $QJHK|ULJHU GHV *HVXQGKHLWVEHUXIV ))3 PLW 9HQWLO Handschuhe, Schutzbrille – Abstand mind. 2 Meter. Die Verteilung der Produkte an die niedergelassenen Gesund- heitsberufe erfolgt sodann durch die jeweiligen Berufs- 3DWLHQWLQ3DWLHQWPHGL]LQLVFKHU0XQG1DVHQ6FKXW] oder Interessenvertretungen in Zusammenarbeit mit der ÖGK, und zwar unabhängig davon, ob zwischen dem Vorgehen: Anziehen der Schutzkleidung vor dem Betreten einzelnen Gesundheitsberuf und der Sozialversicherung eine GHU %HKDQGOXQJVUlXPOLFKNHLWHQ E]Z GHU :RKQXQJGHV Vertragsbeziehung besteht. Der individuelle Bedarf der Hauses und Ausziehen der Schutzkleidung nach dem Ver- Gesundheitsdiensteanbieter ist der jeweils zuständi- ODVVHQGHU%HKDQGOXQJVUlXPOLFKNHLWHQE]ZGHU:RKQXQJ JHQ,QWHUHVVHQYHUWUHWXQJEHNDQQW]XJHEHQ Aufgrund des Hauses. Während des Hausbesuchs dürfen Maske der äußerst herausfordernden Situation sind weiterhin par- und Schutzbrille nicht abgenommen werden. Schutzklei- tielle Lieferengpässe nicht auszuschließen. GXQJ LQ 0OOEHXWHO DXHUKDOE GHU :RKQXQJGHV +DXVHV HQWVRUJHQ 9RU XQG QDFK GHP $XV]LHKHQ K\JLHQLVFKH Hilfreiche Links Händedesinfektion. Beachten Sie auch die Maßnahmen und Empfehlungen für Vorgehen bei mangelnder Verfügbarkeit: Sind FFP Ordinationen in der COVID-19 Pandemie der Österreichischen 2-Masken nicht verfügbar, so kann von diesem Grundsatz Ärztekammer sowie die Empfehlungen Ihrer jeweiligen Be- DEJHZLFKHQZHUGHQZREHLIROJHQGHV]XEHDFKWHQLVW rufs- und Interessensvertretungen. ÖZZ 5-6/2020 I www.zahnaerztekammer.at 19
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