Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
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Was in Nazaret im Verborgenen geschehen war, musste im Tempel öffentlich bestätigt werden. Jesus opferte sich dem Vater, aber es geschah FOTO: ARCHIV in den Armen und durch die Hände seiner Mutter. Denn dieses kleine Kind gehörte seiner Mutter; ohne sie konnte es keine Darstellung im Tempel geben. Handbuch 39/1
Leitartikel REGINA P. Michael Fritz OSB LEGIONIS FOTO: FÜHRER 4 Die Kirche ist Mission 1 – 2020 Spirituelles P. Florian Calice CO 8 Edel Mary Quinn’s Berufung Geschätzte Geistliche Leiter! zum Missionar Liebe aktive und betende Mitglieder! Andreas Seidl / Frank Duff Liebe Freunde der Legion Mariens! 12 Die Wurzeln der Legion entdecken – Teil 12 Auf dem Bild der gegenüberliegenden Seite Peter Trenker sehen wir Maria bei der Darstellung ihres Sohnes, dem menschgewordenen Gott, und 14 Freundschaften, Eitelkeiten und Eifersucht den greisen Simeon. Dieser weiß, dass er Br. Florian Heel Sam. FLUHM nun das Heil, welches Gott bereitet hat, sieht, „ein Licht, das die Heiden erleuchtet, 16 Liebe Hilfslegionäre und Herrlichkeit für dein Volk Israel“. Jugend Mit Sicherheit dürfen wir davon ausgehen, Regina Wagensonner dass die Gottesmutter auch heute den 18 Neue Jugendpräsidien Menschen guten Willens ihren Sohn zeigt, landauf landab damit diese erkennen, wie sehr Gott jeden einzelnen liebt. Legionsleben In dem Maß, wie wir Kinder Marias sind, Hans Schmauz dürfen wir ihr bei dieser Aufgabe helfen 21 Alle sind eingeladen! und mit ihr den Vielen Christus bringen, Angela Obenauf die in ihrem Herzen ahnen, dass Gott auch 22 Legionäre sind immer bereit heute zu ihnen kommen will. Lassen wir zu lernen! uns doch von ihr in die Pflicht nehmen und Maria Regina Herchl und Maria Saller werden wir zu „Christusträgern“, zu Boten 24 Tag der Freude in Linz und Cover: Pfarrkirche Maria Ellend, NÖ FOTO: SCHMAUZ des kommenden Heils. Schulungstag in Salzburg Regina Wagensonner In diesem Sinne grüßt Sie herzlich 26 Geheimauftrag Werbung und Ausbreitung Ihre Elisabeth Ruepp Präsidentin des Senatus von Österreich Splitter 28 Gebetserhörungen 29 Gebetsmeinungen Eindrücke 30 Schulungstage im ganzen Land Veranstaltungstipps 32 Jänner bis März 2020
4 Leitartikel P. Michael Fritz OSB Die Kirche ist Mission Wie mich der Vater gesandt hat, Der aktive Legionär Mariens empfängt so sende ich euch. Woche für Woche den Auftrag Jesu neu: Im Arbeitsauftrag des Präsidiums nimmt „Geht hinaus in die ganze Welt, und der Legionär seine Sendung an aus der verkündet das Evangelium allen Ge- Hand Mariens, die im Namen ihres schöpfen!“ (Mk 16,15) Wie vertraut sind Sohnes ihre Legionäre aussendet. Wie uns diese Worte des Herrn, die gerne das Jesus selbst die Jünger zu zweit aussandte Testament des Herrn genannt werden! in die Dörfer und Städte, „wie Schafe Im Evangelium nach Matthäus lautet der unter Wölfe“ gesendet, um Kranke zu Auftrag Jesu an die Kirche so: „Darum heilen und den Leuten zu sagen: „Das geht zu allen Völkern und macht alle Reich Gottes ist nahe!“ (vgl. Lk 10,1-16), so Menschen zu meinen Jüngern; tauft werden die Legionäre Mariens ausge- sie auf den Namen des Vaters und des sandt, um das Reich Christi auszubreiten, Sohnes und des Heiligen Geistes, und indem sie der Welt Maria bringen. lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch Jesus schließt die Aussendung der geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei zweiundsiebzig Jünger mit dem Wort: euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ „Wer euch hört, der hört mich, und wer (Mt 28,19-20) euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber Das ist Programm! Nein, das ist Leben, mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich das Leben der Kirche Jesu Christi! Jeder gesandt hat.“ (Lk 10,16) Mit diesem Wort Getaufte hat Anteil an diesem Sendungs- aus dem Munde der Wahrheit (vgl. Joh auftrag Christi! Jedem Einzelnen von 14,6), erklärt uns Jesus, wo der Ursprung uns hat Jesus dieses Wort ins Herz gelegt, der Mission liegt: Im Herzen des Vaters! damit es in ihm heranwachse und Frucht Die Mission der Kirche kommt aus dem bringe. Das Wort Jesu hat die Kraft und Herzen des Vaters! „Niemand hat Gott je das Leben, den Jünger des Herrn hin- gesehen.“ Aber Er, „der Einzige, der Gott auszutreiben, um das Wort des Heiles zu ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat verkünden, das Jesus uns gebracht hat. Kunde gebracht.“ (Joh 1,18) Die Erfüllung dieses Auftrages, dieses Die Zweite Göttliche Person, der Sohn Gebotes Jesu beginnt damit, dass jemand Gottes, ist das ewige Wort des Vaters. einem Kindlein lehrt die Hände zu falten Das Wort ist Fleisch geworden aus Maria, und geht bis dahin, dass jemand sein gan- der Jungfrau. Das ist Jesus Christus! zes Leben der Verkündigung des Evange- Er selbst ist das Evangelium! Er selbst liums in den Weiten der Welt hingibt. als Person! Jesus Christus, die Zweite
Leitartikel 5 Die Sendung der Kirche ist Auftrag Christi FOTO: ARCHIV Göttliche Person, die Fleisch geworden weniger wahrscheinliche Satzeinteilung: ist, um uns das Evangelium vom Reich „… und ohne das Wort wurde nichts. Gottes zu verkünden! Jesus selbst ist das Was geworden ist, das war in ihm Leben. Wort des Evangeliums, denn wie sonst In ihm war das Leben und das Leben könnte der Hebräerbrief sagen: „Leben- war das Licht der Menschen. … Und das dig ist das Wort Gottes“? „Im Anfang Wort ist Fleisch geworden und hat unter war das Wort, und das Wort war bei uns gewohnt.“ (Joh 1,1-4.14) Das ist Jesus Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang Christus! Das ist Mission! war es bei Gott. Alles ist durch das Wort Der Vater sendet Seinen Sohn. Der geworden und ohne das Wort wurde Sohn sendet Seine Jünger, die Apos- nichts, was geworden ist.“ Eine andere, tel, im Heiligen Geist. Wobei der
6 Leitartikel die dringende Notwendigkeit zu Eigen machen, am Aufbau des Reiches Gottes zu arbeiten. Alles in der Kirche steht im Dienst der Evangelisierung: all ihre Tätigkeits- bereiche und auch jede Person, in den verschiedenen Aufgaben, die ihr übertragen sind. Alle müssen in die Wir Legionäre leben die Sendung der Kirche im Apostolat, hier bei der Herbst- ‚missio ad gentes‘ schule in Rumänien FOTO: ZECHA eingebunden sein: Bischöfe, Priester, Mensch gewordene Sohn des Vaters, Ordensmänner und Ordensfrauen, Laien. Jesus, das Haupt des Leibes bildet, die ‚Kein Christgläubiger darf sich von dieser Getauften stellen die Glieder des Leibes Verantwortung entbunden fühlen, die dar und der Heilige Geist ist das Leben der sakramentalen Zughörigkeit zum und der Geist des mystischen Leibes – Leib Christi entspringt‘ (ebd., 94). Es das ist die Kirche! muss daher besonders darauf geachtet Hören wir eine kompetente Stimme werden, dass alle Bereiche der Seelsorge, der Kirche, nämlich Papst Benedikt XVI.: der Katechese, der Nächstenliebe von der „‘Die Sendung, das Wort Gottes zu ver- missionarischen Dimension geprägt sind: künden, ist Aufgabe aller Jünger Christi, Die Kirche ist Mission.“ (Ansprache von infolge ihrer Taufe‘ (Nachsynodales Papst Benedikt XVI., 2011) Apostolisches Schreiben Verbum Domini Die Kirche ist Mission. Papst Franzis- 94). Für einen entschlossenen Einsatz in kus formulierte dies in einer Ansprache der Evangelisierung müssen die einzel- vor Missionaren Ende September 2019 nen Christen ebenso wie die Gemein- so: „Die intrinsische Natur der Kirche ist schaften jedoch wirklich glauben, ‚dass Mission.“ Intrinsisch heißt nach Duden: das Wort Gottes die Heilswahrheit ist, die von innen her, aus eigenem Antrieb; jeder Mensch zu jeder Zeit braucht‘ (ebd., durch in der Sache liegende Anreize 95). Wenn diese Glaubensüberzeugung bedingt. Die Mission der Kirche ist also nicht tief in unserem Leben verwurzelt nicht etwas selbst Gewähltes, oder ein ist, können wir nicht die Leidenschaft Job, den es zu erledigen gilt, oder ähnli- und die Schönheit, sie zu verkündigen, ches, sondern Kirche ist Mission heißt: spüren. Jeder Christ sollte sich wirklich Alles in der Kirche dient der Mission,
Leitartikel 7 der Verkündigung des Evangeliums, der habe auch ich sie in die Welt gesandt. … Verkündigung des Wortes Gottes, das Aber ich bitte nicht nur für diese hier, heißt: „Wir verkündigen Christus als den sondern auch für alle, die durch ihr Wort Gekreuzigten“ (1 Kor 1,23). Ja es gilt es an mich glauben. Alle sollen eins sein: deutlich zu sagen, was Paulus bereits den Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir Korinthern schrieb: „Wir verkündigen bin, sollen auch sie in uns sein, damit die nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ Christus als den Herrn, uns aber als eure (Joh 17, 14.17-18.20-21) In welch mächtigen Knechte um Jesu willen.“ (2 Kor 4,5) Worten zeichnet Jesus hier die Mission Das Wort Gottes, Jesus Christus als der Kirche: Der Vater sendet Jesus und Person, ist die Heilswahrheit, die jeder Jesus sendet die Jünger, damit alle in Mensch zu jeder Zeit braucht (vgl. Ver- Christus sind und damit die Welt glaubt, bum Domini, 94). Ihn verkündigen wir, dass der Vater Jesus gesandt hat – dass sei es gelegen oder ungelegen, denn Er ist alle an der Gemeinschaft des Dreifaltigen das Heil der Welt, die Sühne für unsere Gottes teilhaben. Sünden. Er ist der Weg zum Vater. Er ist „Hauptakteur der Evangelisierung ist die Wahrheit, die Auferstehung und das der Heilige Geist“, sagt Papst Franziskus. Leben. Er ist Gott! So hat Jesus selbst es auch verheißen: Wie schön ist, dass wir einen Katechis- „Wenn aber jener kommt, der Geist der mus besitzen! Darin lesen wir: „Ursprung Wahrheit, wird er euch in die ganze und Ziel der Mission. Der Missionsauf- Wahrheit führen. Denn er wird nicht trag des Herrn hat seinen Ursprung in aus sich selbst heraus reden, sondern der ewigen Liebe der heiligsten Dreifal- er wird sagen, was er hört, und euch tigkeit: ‚Die pilgernde Kirche ist ihrem verkünden, was kommen wird. Er wird Wesen nach missionarisch [das heißt als mich verherrlichen; denn er wird von Gesandte unterwegs], da sie selbst ihren dem, was mein ist, nehmen und es euch Ursprung aus der Sendung des Sohnes verkünden. Alles, was der Vater hat, ist und der Sendung des Heiligen Geistes mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt herleitet gemäß dem Plan Gottes des von dem, was mein ist, und wird es euch Vaters‘ (AG 2). Das letzte Ziel der Mission verkünden.“ (Joh 16,13-15) Jesus hat alles ist es, die Menschen an der Gemeinschaft vom Vater. Und Jesus sendet den Heili- teilhaben zu lassen, die zwischen dem gen Geist, der alles von Jesus hat – alles, Vater und dem Sohn im Geist der Liebe was Jesus vom Vater hat – und wird es besteht [Vgl. RM 23].“ uns verkünden. Der Heilige Geist tut das Im hohepriesterlichen Gebet (Joh 17) durch die Kirche, durch den Papst und betet Jesus unter anderem zum Vater mit die Bischöfe, durch die Priester und die den Worten: „Ich habe ihnen dein Wort Laien, durch Dich und durch mich. gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil Wir wissen jedoch: Als der Heilige sie nicht von der Welt sind, wie auch ich Geist gekommen ist, die Welt in Jesus nicht von der Welt bin. … Heilige sie in Christus zu erneuern, wollte Er es einzig der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. durch Maria tun! Wie du mich in die Welt gesandt hast, so
8 Spirituelles P. Florian Calice CO Edel Mary Quinn’s Berufung zum Missionar P apst Franziskus hat den Monat Ok- tober zum außerordentlichen Monat der Weltmission erklärt. Sein Anliegen ist es, dass jeder Katholik, ja jeder Christ, sich als Missionar begreift: durch die Taufe und die Firmung haben wir Anteil an der Sendung Jesu erhalten: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“. Natürlich hat diese Sendung bei jedem von uns seine eigene, persönliche Ausprägung, aber die Sendung gilt: „ich bin gesendet, ich bin Missionar“. Das er- fordert aber die Auseinandersetzung mit der Frage, worin diese Sendung besteht. Wenn wir auf Jesus schauen, dann wird klar, dass seine Sendung darin bestand, Edel 1927 mit einer Freundin FOTO: ARCHIV den geliebten aber gefallenen Menschen zurück in die Gemeinschaft mit dem sowie ihr achtjähriger heldenhafter Vater zu führen. Der Mensch musste Einsatz als Legionsgesandte in Ostafrika erlöst werden durch das Opfer des Herrn, hervor. Ihre Freunde hätten je vermutet, er sollte von der Sklavenschaft der Sünde dass der Herzenswunsch dieser hübschen, befreit und in Jesus neues Leben – Gnade vor Fröhlichkeit übersprudelnden, jungen und Licht – empfangen. Jeder von uns ist Dame, die Tennisspiel und Tanz liebte, dazu geschaffen worden, sich in dieses der Eintritt in ein streng klausuriertes Erlösungswerk einzubringen. Aber tun Kloster war, in der Absicht dort ein Leben wir das bereits in der von Gott gewünsch- der Buße zu führen. ten Weise? Der Blick auf Edel Quinn, der Während zuerst die materielle Not ih- wir in den kommenden Monaten unsere rer Familie, die sie veranlasste durch eine besondere Aufmerksamkeit schenken Arbeitsstelle das Familieneinkommen zu wollen, hilft uns da entscheidend weiter. unterstützen, Grund für den Aufschub Wenn wir über das Leben von Edel ihres Eintrittes war, so war es dann das Mary Quinn nachdenken, dann stechen Auftreten einer sehr ernsten Krankheit, vor allem ihr für ihre Umgebung überra- Tuberkulose, die diesen gänzlich zunich- schender Wunsch, Klarissin zu werden, temachen sollte.
Spirituelles 9 Die damals fehlende medizinische The- vorziehen würde. Weit gefehlt: sie wusste rapie auf der einen Seite, und die strengen eben nicht, dass vor ihr eine geheime Aufnahmebedingungen der Klarissinnen Klarissin stand, die sich anschickte, sich auf der anderen Seite, verschlossen Edel noch einer viel strengeren Regel zu un- Quinn die Tür ins Kloster für immer. terwerfen und auf alles zu verzichten, um Stattdessen wurde sie in ein Sanatorium in einem sehr eintönigen, hinter Kloster- gesteckt, indem sich ihre Gesundheit mauern eingeschlossenen Leben alleine doch nicht besserte, und das sie deshalb Gott zu dienen. Binnen kurzer Zeit wur- nach einem Jahr verließ, um sich wieder de Edel Quinn, obwohl noch ganz jung, eine Arbeit zu suchen. All das hat ihr in der Legion mit verantwortungsvollen Wesen jedoch keineswegs verändert: Aufgaben betraut: Frank Duff erkannte ob mit Aussicht auf ihren Traumberuf wohl als einziger in ihr eine große Seele, „Klarissin“ oder ohne, ob gesund oder von ein weites Herz, das voller Eifer für das einer schweren Krankheit gezeichnet, ob Heil des Nächsten war. Und alles, was er im Sanatorium oder auf dem Arbeits- über Edel Quinn’s Dienst in der Legi- platz – Edel Quinn war immer dieselbe: on hörte, war Bestätigung dafür. Edel fröhlich, strahlend, aktiv – und dennoch Quinn offenbarte in der Legion die ganze in ihrem Inneren zutiefst gesammelt, auf Qualität ihres Inneren: jetzt nahm ihre den Herrn und die Gottesmutter ausge- Umgebung war, wie tief ihr inneres Leben richtet, und stets völlig selbstlos, bereit und wie opferbereit diese junge Frau war. ihrem Nächsten zu dienen. Dass sie den Eintritt ins Kloster wegen Noch ein anderer roter Faden findet der Arbeit vorerst aufschieben musste, sich bei ihr: schon von früher Jugend bedeutete für Edel keineswegs, dass sie an hatte sie eine tiefe, innerliche Vereh- auch das Leben der Buße für die Zukunft rung der Gottesmutter, stand sie in einer aufhob. Im Gegenteil: umso mehr wollte innigen Beziehung zu ihr. Wir wissen sie verborgene Bußübungen auf sich nicht, wie diese zustande gekommen nehmen wie Einschränkung des Schlafes, oder gewachsen war, denn Edel Quinn um mehr Zeit für Gebet und geistliche verbarg sie hinter einem Schleier großer Lesung zu haben; ausgiebiges Fasten; die Diskretion und Bescheidenheit. Nie Übernahme besonders unangenehmer wäre es ihr in den Sinn gekommen, über Dienste und Verzicht auf ihre Vorlieben. sich selbst zu sprechen! So verborgen Selbst als feststand, dass ihr das Leben war diese, dass sogar eine ihrer besten als Klarissin endgültig verwehrt bleiben Freundinnen nicht vermutet hätte, dass würde, gab sie diese Haltung nicht auf, sich Edel Quinn für die Legion Mariens sondern setzte sie ungemindert im Sana- interessieren würde, dass sie sich leicht torium fort und behielt sie auch bei, als der Legionsregel fügen und die wenig sie sich wieder in der Welt der Arbeit und unterhaltsamen Legionsdienste, wie des Legionsdienstes einrichten musste. Besuche bei Alten und Kranken, ihren mit Leidenschaft ausgeübten Hobbies
10 Spirituelles Obwohl sie unheilbar krank war, ver- Gottesmutter doch andere Pläne mit ihr, ausgabte sie sich von neuem in der Legion hatten ihr Lebensopfer anders gedacht. Mariens. Auch als Legionsgesandtin in Afrika Frank Duff nahm all das war, und würde sie alles aufgeben können, was ihr als die Bitte aus Afrika in Dublin eintraf, lieb war: tatsächlich sollte der für Edel man möchte doch jemand schicken, der Quinn äußerst schmerzhafte Abschied die Legion in Afrika einführen könn- von ihrer Familie und ihren Freunden te, da war Frank Duff sofort klar, dass endgültig sein – sie kehrte niemals mehr diese Einladung wie gemacht für Edel in ihre geliebte Heimat zurück, sondern Quinn war. Wie das? Eine solche Aufgabe starb in Afrika. Und das Leben der Buße war doch zur damaligen Zeit in Afrika einer Klarissin wurde gewandelt in das mit ungeheuren Strapazen verbunden! Opferleben einer Missionarin im Busch. Ausbreitung würde bedeuten, unzählige Nur dass Edel Quinn sich nicht hinter Klostermauern einschließen sollte, son- dern zigtausende Kilometer durch halb Afrika reisen musste, und nicht in die „Wer Jesus alles durch Maria Einsamkeit und ins Schweigen eingehen sollte, sondern eben dazu bestimmt war, geschenkt hat, darf keine bei tausenden Begegnungen unermüdlich Zeit versäumen.“ für Geist und Regel der Legion zu werben, darin einzuschulen und ihre Umsetzung Edel Mary Quinn zu überwachen. Vom Wesen her war die Berufung zur Klarissin und die Berufung zur Legi- onsgesandtin in Afrika also identisch, und unablässige, endlose Fahrten auf und Frank Duff war es, der dies erfasst elend schlechten Straßen, in glühender hatte. So können wir alle bei Edel Quinn Hitze, das Entbehren jeglichen Komforts lernen, worin das Wesen einer Missiona- auf den Missionsstationen im Busch, ein rin besteht. enormes Quantum an Arbeit … Frank Wir sehen bei Edel Quinn, die ganz der Duff wusste doch, das Edel Quinn schwer Gottesmutter hingegeben war, dass die Be- krank war? Frank Duff wusste aber auch, rufung zur Mission nicht eine Facette un- dass für Edel Quinn das Opfer, die Buße seres Leben ist, sondern sein tiefster Sinn. ein inneres Verlangen war. Das Opfer, die War diese Ausrichtung bei Edel Quinn Hingabe waren ihre eigentlichste Beru- auch für ihre Umgebung zuerst nicht fung. Edel Quinn hatte wohl gemeint, ihr sichtbar, so war Edel Quinn doch davon Leben nicht besser opfern zu können, als erfüllt und hat diese Berufung innerlich zu wenn sie auf alles verzichten würde, was leben begonnen: sie hat verstanden, dass ihr lieb wäre, und das Leben der Buße sie ihr Leben ganz hingeben sollte, und einer Klarissin zu führen. Aber so sehr das hat sie auch wirklich versucht. das auch wirklich ein riesiges Opfer für Zweitens lernen wir bei ihr, dass sie gewesen wäre, so hatten der Herr und Missionar sein nicht zuerst „Aktivität“
Spirituelles 11 Bei einer Pause im Busch FOTO: ARCHIV bedeutet, sondern Hingabe, Opferbereit- praktische Erweise der Nächstenliebe, der schaft. Sie wäre auch als Klarissin ganz sie die eigenen Bedürfnisse opferte. Missionarin gewesen, denn ihr Anliegen Drittens hat sie wie Maria stets ver- war es ja, aus ihrem Leben ganz ein Opfer sucht, alle Möglichkeiten zu lieben, die für Gott und für die Kirche – also für sich ihr anboten, auch zu nutzen. Ihr Tun, die Seelen zu machen. So war auch das ja ihr Leben war eine echte Fortsetzung Opfer ihrer selbst die Grundlage für ihre des Besuchs der Gottesmutter bei Elisa- Mitgliedschaft in der Legion Mariens in beth, zu der Maria geeilt war, um ihr zu Irland und später als Gesandte in Afrika. dienen. So wie die Gottesmutter von ihrer Dabei ging es aber nicht um das Opfer Sendung erfüllt war und immer noch an sich, sondern um ein „Lieben bis erfüllt ist, so sehen wir es auch bei Edel es wehtut“. Im aktiven Leben von Edel Quinn in ihrem heroischen Einsatz in Af- Quinn waren die Opfer im Dienst an ih- rika, bei dem sie sich so sehr verausgabte, rer Familie, ihrem Arbeitgeber, an ihren dass er ihr das Leben kostete, Edel Mary Mitlegionären, an ihren Betreuten und Quinn’s Berufung zum Missionar. später an der Kirche Afrikas immer ganz
12 Spirituelles Andreas Seidl/Frank Duff Die Wurzeln der Legion entdecken – Teil 12 Hat die Legion Gottes Plan sie zusammengekommen waren. Spä- ganz verwirklicht? ter würden sie auch Hand an andere Aufgaben legen. Derzeit würden sie sich Ich möchte meinen, dass die Legion nicht um männliche Mitglieder bemühen, Gottes Pläne mit ihr ganz verwirklicht – dafür gab es einige Gründe – aber sie hat, dass sie so in die Welt getreten ist, wollten keine Gemeinschaft nur für Frau- wie er es geplant hatte. Ich begründe en werden. Später sollten auch Männer das damit, dass die beteiligten Personen dazu gebracht werden. Sie wollten keine so wenig eingegriffen haben in das, was materielle Hilfe leisten, weder jetzt noch ihnen angeboten wurde. Man kann fast später. Und so ging es fort mit dieser ein- nicht sagen, dass sie irgend etwas dazu zigartigen Sicherheit, die nicht von ihnen getan haben. Der einzige neue Bestand- selbst kommen konnte. teil war das volle Verständnis Marias. Man kann auch nicht sagen, dass dieses Der Zusammenhang mit der aufgezwungen war; es kam so unauf- „Wahren Marienverehrung“ dringlich dazu, dass es gar nicht der Rede Der allerseltsamste Umstand war aber, wert war. Wenn sich die Dinge wirklich dass sie nicht die Atmosphäre des so zugetragen haben, können wir dann monatlichen Treffens übernahmen, aus nicht mit Recht behaupten, dass Gottes der sie eben hervorgegangen waren. Es Pläne von der Legion zur Gänze verwirk- schien, als wären sie zurückgeworfen zu licht worden sind? Und können wir für der Zusammenkunft über die „Wahre die Legion etwas Größeres beanspruchen Marienverehrung“ vor 17 Tagen. Sie als das? In gewisser Weise taten diese bezogen sich jedoch nicht ausdrücklich Leute nichts Neues. Sie wandten nur ihre auf dieses Treffen. Sie nahmen es als alten Methoden auf ein neues Werk an. selbstverständlich hin. Es war fast so, Sie beteten ihre gewohnten Gebete. Und als wäre das, was damals besprochen doch war alles anders. Es war, als ob ein worden war, in förmliche Resolutionen neuer Charakter in die Gruppe einge- gegossen worden – wie ich schon betont drungen wäre und sich auf verschiedene habe, war das nicht der Fall – und würde Weise bemerkbar machte. Das Seltsame nun feierlich zur geistlichen Grundlage war die Zuversicht, mit der sie sich an die der Legion Mariens erklärt – was auch Planung machten, so als ob sie sich ihrer nicht zutraf. Über diese Angelegenheit Zukunft sicher wären. Jetzt würden sie wurde überhaupt nicht gesprochen. Jeder die Spitalsbesuche machen, deretwegen schien von dem Treffen über die „Wahre
Spirituelles 13 Marienverehrung“ so vollkommen über- Zweige hervor, der Rat hatte dagegen in zeugt, dass keine Notwendigkeit bestand, vier Jahren nicht einen hervorgebracht. zu dieser Sache noch etwas hinzuzufügen. Nach und nach übernahm die neue Sie spannen den Gedanken unwillkür- Vereinigung die Aufgaben der ursprüng- lich weiter und fragten sich: Wie konnte lichen Gruppe, die sich zum Pionierrat man diese fürbittende Allmacht Marias zurückbildete, was ursprünglich nur eine in einer apostolischen Bewegung zur ihrer Aufgaben gewesen war. Geltung bringen? Wie konnte sich diese Man kann unmöglich glauben, dass ganze Macht einer Gruppe von Men- der Zusammenhang zwischen dem Tref- schen mitteilen, die etwas für die Seelen fen über die „Wahre Marienverehrung“ tun wollten? und dem unmittelbar auf das nächste Es wurden die Grundlagen ihrer Bezie- Monatstreffen folgende Entstehen der hung zu Maria kurz erläutert: Sie wollten Legion ein Zufall war. Es gab da zu viel in eine Gemeinschaft mit ihr eintreten, höhere Absicht und zu wenig menschlich davon hing alles ab. Sie war ihre Mutter. Planung. Fast vier Jahre waren vergangen Sie wollten nicht nur von ihr umsorgt ohne besonderen Vorfall, bis dieses Tref- werden, sondern wollten auch versuchen, fen über die „Wahre Marienverehrung“ ihr in der Sorge um ihre anderen Kinder gehalten wurde. In dem Augenblick, als zu helfen. Niemand kam auf die Idee, die wahre Stellung Marias im Christen- Unsere Liebe Frau zur Schutzpatronin tum begriffen worden war, war die Zeit der neuen Vereinigung zu erklären. Das reif für die Legion. wurde nicht einmal vorgeschlagen, denn Man hat gesagt, dass die Legion voll sie sahen nun, dass sie dafür zu groß war; ausgewachsen auf die Welt gekommen das konnte man mit den großen Heiligen ist. Das ist nicht ganz richtig. Sie hatte machen. Marias Beziehung zu ihnen ging zum Beispiel am Anfang noch nicht weit darüber hinaus. Maria war Herrin ihren Namen. Das Vexillum, die Tessera, über die Rettung der Welt, die Mutter das Versprechen, ihre Schutzpatrone, Gottes und der Menschen, Braut des die Catena, das Legionsgebet, all das Heiligen Geistes, Mittlerin. Sie hatten lag noch verborgen in der Zukunft. Ihre schon vorher eine Form von Organisati- eigenen wichtigsten Lehren wie die vom on geführt. Nun sahen sie es nur noch als mystischen Leib und vom Heiligen Geist notwendig an, sich an die herrliche Frau wurden in den frühen Stadien nur un- zu wenden, über die sie so viel Wichtiges vollkommen verstanden, aber sie waren erfahren hatten, und ihr zu sagen: „Führe vorhanden – gerade so wie ein Baby Or- uns!“ Das hat sie getan, und so begann gane hat, die es noch nicht versteht. Aber der Feldzug, der die Legion in jedes Land das Bild vom Baby trifft in einer Hinsicht der Welt bringen sollte. Mit einem Schlag vollständig zu: Das Baby konzentriert war die Spiritualität des Monatstreffens sich auf die Mutter, und das Kind „Legi- überholt und übertroffen. on“ tat dasselbe mit seiner Mutter. Die neue Gemeinschaft wurde für sie das Wichtigste und begann sofort zu wachsen. Sie brachte in einem Jahr vier
14 Spirituelles Peter Trenker Freundschaften, Eitelkeiten und Eifersucht Die Beziehung zwischen den Legionären (HB 33.7) T homas Hobbes (1588-1679), gewiss nicht ganz unumstritten, vertrat die Ansicht, dass wir Menschen im We- dann keinen Konkurrenten, niemanden der uns mit Argwohn begegnet und – in uns verschlossen, wie wir dann wären – sentlichen drei Ziele anstreben: Gewinn, läge uns jede Form von Ruhmsucht ferne. Sicherheit und Anerkennung. Während Das aber ist die Hölle. Denn als Abbilder man diese These gut im Raum stehen des dreifaltigen Gottes, der die Liebe ist lassen und darüber philosophieren kann, (1 Joh 4,8.16b), verwirklichen wir unser welchen Interpretationsspielraum diese ebenbildliches Geschöpf-Sein, als In- Begriffe offen lassen, sollte spätestens sein Beziehung-Seiende, als Liebende. zweiter Schritt nachdenklich stimmen, Wir Legionäre streben nach Heiligkeit, wenn er nämlich behauptet, dass diese also nach der vollen Wiederherstellung Ziele regelmäßig umschlagen: Aus dem unserer Gottebenbildlichkeit, in der Streben nach Gewinn würden dann Vollendung unserer Beziehungen. Die Konkurrenz und offene feindliche Ausei- Beziehung zwischen den Legionären ist nandersetzung, aus dem Wunsch nach Si- somit die Liebe, deren Maß die Liebe cherheit entwickelten sich leicht Argwohn Gottes zu uns Menschen ist, eine Liebe, und Misstrauen und aus dem durchaus die bereit ist, für sündige Menschen am berechtigten Wunsch nach Anerkennung Kreuz zu sterben. würde schnell Ruhmsucht. Als erste und Heiligkeit bedeutet somit in unserer Be- förmlich einzige Lösung dieser Probleme, ziehung zum Mitlegionär, dass wir in ihm die alle im Bereich der zwischenmensch- den Herrn selbst erkennen, bereit sind lichen Beziehung liegen, drängt sich für ihn zu sterben und ihn mit Gottes un- unmittelbar die Versuchung auf, sich von endlich liebenden Augen sehen, denn erst allem und jedem zurückzuziehen, allein, dann sehen wir ihn so, wie er wirklich ist. unabhängig von allen anderen, sich selbst Wenn da bloß nicht Br. Eitelkeit und Sr. genügend. Dann wären nämlich mit ei- Eifersucht wären. Da ist jener junge Legi- nem Schlag alle Probleme gelöst: Es gäbe onärsbruder, der in seiner unerträglichen
Spirituelles 15 Unerfahrenheit nicht auf mich (!) hört, jene Schwester, deren übertriebener Ehr- geiz ständig Schatten auf mein Licht wirft, jener innere Freundeskreis, der mich zum Außenseiter macht … Wir dürfen uns keiner Illusion hingeben: Das Streben nach Heiligkeit ruft immer den Widersa- cher auf den Plan. Je mehr das eine, desto stärker der andere. Stellen Sie sich eine im Kampf befind- liche Truppe vor in der Soldaten Selfies posten, der Mitsoldat als Konkurrent empfunden und daher bewusst klein ge- halten wird, Cliquen die anderen beiseite- schieben. Das ist bestenfalls eine Kari- katur – aber mit Sicherheit kein Heer in Schlachtbereitschaft. Genau die Karikatur aber erleben wir viel zu oft in den eigenen Reihen. Das ist ärgerlich. Und es über- rascht nicht wirklich, dass fast drei Viertel des kurzen Abschnitts im Handbuch „Die Beziehung zwischen den Legionären“ von Auf dem Legionsbild zeigt sich das Ideal des der Eifersucht handeln. Halte ich es wirk- Zusammenhalts unter den Legionären FOTO: ARCHIV lich aus, wenn der andere erfolgreicher ist als ich? Geht es darum allen zu zeigen wie Auftrag zu erfüllen – auch dann, wenn gut ich bin? Für die Winterschule hatten dadurch das Wachstum des Mitlegionärs wir einen realen Arbeitsbericht vorzube- Schatten auf mein Licht wirft? reiten. Eine Mitlegionärin hat geschätzte Dass auch schon Frank Duff von dem zehn Punkte aufgelistet, was sie alles in Übel wusste, ist aber auch ein Trost. Wir der vergangenen Woche getan hat. Das sind nicht allein in unserem Kampf gegen sei bei ihnen so üblich – aber das ist kein Eitelkeit und Eifersucht. Und es wäre Heer in Schlachtbereitschaft, wo es gilt nicht das Handbuch, gäbe es uns nicht den einen Auftrag unserer Heeresführerin auch Hilfestellungen in diesem Kampfe. bestmöglich zu erfüllen und darüber Re- Der Legionär kann den Stachel der Eifer- chenschaft zu geben. Es geht nicht darum sucht bekämpfen, indem er weiß: „Dieser der Bessere zu sein. Neid, Eitelkeit und Mensch, dessen Erfolg meinen Schmerz Eifersucht sind immer auch ein wenig Un- verursacht, ist niemand anderer als der glauben: Wenn ich der Beste und Größte Herr. Deshalb muss mein Empfinden wie bin – was ist dann mit Gott? Ertrage ich das von Johannes dem Täufer sein. Ich es, dass Gott größer ist als ich? Oder hat bin voll der Freude, dass Jesus auf meine Gott eher dafür dankbar zu sein, dass er Kosten erhöht wurde. Er muss wachsen, mich hat? Bin ich wirklich bereit Seinen ich aber muss kleiner werden.”
16 Spirituelles Marienkrönungstafel (ca. 1390) von Konrad im Tiergarten (?) aus dem Zisterzienserkloster Stift Stams (Tirol). FOTO: ZECHA
Spirituelles 17 Br. Florian Heel Sam. FLUHM Liebe Hilfslegionäre! In den Legionsgebeten hat das Salve Regi- Wir beten darin auch: … und nach na seinen Platz, ein altes Gebet, das sich diesem Elend zeige uns Jesus, …! Das ebenso in einigen Marienliedern wider- Wort Elend, glaube ich, heißt auch Kampf, spiegelt. Die Lieder Glorwürdige Königin im Sinne von Umkehr, die oft so schwer oder Gegrüßet seist du Königin etwa und zu sein scheint, weil es Selbstverleugnung sicher noch andere Marienlieder sowie dazu braucht. In einem Brief an seine Gebete sind vom Salve Regina mitge- Frau schreibt der sel. Franz Jägerstätter, formt worden. Wir wenden uns in diesem – er war bereits wegen Wehrdienstverwei- Gebet an Maria und sprechen sie an als gerung in Haft, – folgendes: „Bin auch Königin und als unsere himmlische Kö- noch immer in der Zelle allein. Wir haben nigin grüßen wir sie! Erneut bitten wir sie fast täglich eine halbe Stunde Bewegung im zweiten Teil dieses Gebetes, … wende im Freien, …“ Diese Ablenkung oder deine Augen uns zu. Dieser Zusammen- anders gesagt, diese Zeit der Muße, wird hang scheint mir sehr wichtig zu sein, wohl nicht so sehr dazu da gewesen sein denn bei David und dem ägyptischen um die Haftzeit angenehmer zu machen, Josef finden wir die ernst gemeinte Aus- wahrscheinlicher eher deshalb, seine sage: „…, sonst dürft ihr mir nicht mehr Kampfkraft zu erhalten. Wohl darum, unter die Augen treten!“ Sicher dürfen um nicht aus gesundheitlichen Gründen und sollen wir überzeugt sein, dass Maria kampfunfähig zu werden und dann im überaus gütig ist, uns immer gerne hat, Falle einer Umbesinnung, – was diese die mildeste Königin ist, wie sie auch auf Haftzeit ja bewirken sollte, – als Soldat Erden die demütige Magd des Herrn war, an der Front wieder einsetzbar zu sein. doch gilt es die ernstliche Versuchung Zurück zum Salve Regina: hilft uns das im Auge zu behalten, die sehr gefährlich nicht auch zu verstehen, dass das Gebet ist, da sie ganz unauffällig schleichend wirklich etwas bewirkt, da wir selbst im naht. Sie heißt: Überdruss, Bedeutungs- Gebet bestätigen, dass wir nicht kampf- losigkeit, und dieser Zustand schadet uns unfähig sind, und darum gerufen sind selbst sehr, jedoch auch den Brüdern und immer mehr zu solchen Legionären zu Schwestern kann dies Schaden bringen, werden, die den Wunsch haben, … mit da dieser Nebel der Gleichgültigkeit auch Maria Großes zu vollbringen! sie einhüllen kann, wenn sie nicht sehr wachsam und stark sind. Der hl. Thomas Dass dies uns allen gelingen möge wünscht von Aquin erklärt es folgendermaßen: Ihr Br. Florian Heel Sam. FLUHM „Es hat mit Dummheit zu tun, wenn der Mensch an Gott und seinen Gaben Über- druss empfindet.“
18 Jugend Regina Wagensonner Neue Jugendpräsidien landauf landab begonnen werden. Die Junglegionäre kamen zum Teil über die Nazaretgrup- pe. Neben der Betreuung der Hilfslegi- onäre und der Beter beim lebendigen Rosenkranz besuchen die Junglegionäre einmal im Monat die Menschen im Landespflegeheim und eine Wander- muttergottes wird in der Pfarre von Tür zu Tür getragen. Immer wieder zählt auch das Verschenken von Wunderbaren Medaillen und Bildern vom heiligsten Herzen Jesu und Mariens zu den Arbei- ten. 2018 wurden die Hilfslegionäre und Rosenkranzbeter zur Vorbereitung auf die Weihe an Jesus durch Maria eingela- den. Die Weihe fand gemeinsam mit dem JP Großengersdorf in der Pfarrkirche Großengersdorf statt. Auch ein Zirkus- besuch wurde genutzt um den Akteuren Gemeinsames Lernen auf der Sommerschule Wunderbare Medaillen zu schenken. FOTO: RUEPP „Maria, Königin der Familien“ Würflach D er Senatus hat ja das große Ziel ausgegeben 100 neue Präsidien bis 2021. Nicht nur Erwachsenenpräsidien Vor langer, langer Zeit wurde in Würflach ein Erwachsenenpräsidium gegründet, höchste Zeit also diesen Gnadenweg der zählen dazu, auch gab es in der jüngeren nächsten Generation zu eröffnen. So Geschichte in Österreich einige Grün- kamen im April 2017 die ersten Jungle- dungen von Jugendpräsidien. Fünf davon gionäre zusammen. Die erste Zeit war holen wir heute vor den Vorhang. vor allem durch das Kennenlernen des Legionssystems geprägt. Das Präsidium „Maria, du unbefleckte Mutter“ festigte sich und die Treue, Verlässlich- Wolkersdorf keit und Gewissenhaftigkeit, mit der die Bereits im Jänner 2017 konnte in Wol- Junglegionäre an den Treffen teilnehmen kersdorf (NÖ) ein Jugendpräsidium und die aufgetragene Arbeit erfüllen ist
Jugend 19 beeindruckend. Das Meister-Lehrling- den Rosenkranz vorbeten, Wunderbare Prinzip wird durch die gemeinsamen Medaillen und Herz Jesu und Herz Mari- Arbeiten mit Legionären des Erwachse- enbilder verschenken, …, zum Muttertag nenpräsidiums besonders geübt. Stär- und Vatertag verschenkten die Legionäre kung und Inspirationen kommen unter Schlüsselanhänger mit Bildern der Mut- anderem von der Sommerschule für ter Gottes und des Heiligen Josef. Junglegionäre. Auch das Pflegen der Gemeinschaft Gemeinsam mit den Erwachsenen- kommt nicht zu kurz, so wurden präsidien Mollram und Würflach wird Acies, Einkehrtag, Gemeinschaftsfest eine Nazaretgruppe mit bis zu 17 Kindern und Curienausflug besucht, es gab ein betreut, diese trifft sich seit Mai 2018 wö- Sommerlager in Randegg und es gab chentlich, also ist auch berechtigte Hoff- zum 1. Geburtstag des Präsidiums eine nung für neue Junglegionäre gegeben. Übernachtungsparty. Neben vielen weiteren Diensten begleiten die Junglegionäre den Pfarrer mit der „Maria, Pforte des Himmels“ Bleiburg Krankenkommunion und es werden die Es ist schon ein paar Jahre her da ver- Familien der Kinder, die im Vorjahr zur sprach ein junges Mädchen ihrer Mutter, Erstkommunion gingen zu den Familien- diese war Legionärin im Erwachsenen- messen eingeladen. präsidium, dass sie selbst einmal Legionär werden würde. Weil sie wissen wolle auf „Maria Immaculata“ Großnondorf was sie sich da einließ, besuchte sie 2017 Das Jugendpräsidium Großnondorf ent- die Sommerschule für Junglegionäre. stand aus Ministranten, die beschlossen Jeder war verwundert, wie es denn eine mehr für Jesus und Maria tun. Mit dem Kärntnerin dorthin verschlagen hätte, Ziel vor Augen, dass irgendwann alle wenn es doch kein bekanntes Jugendprä- Bewohner des Ortes die Heilige Messe sidium in diesem Bundesland gäbe. Nach besuchen. So startete man im August kurzer Erklärung wurde aus diesem 2018 mit sieben Junglegionären. Das Prä- Mädchen ein Junglegionär, der während sidium wird vom Erwachsenenpräsidium der Sommerschule die Einführung in die Guntersdorf betreut und wächst. Ein Legion und die Aufgaben des Legionärs Laien-Adjutor wurde im Erwachsenen- erhielt. Daraus erwuchs der Wunsch präsidium aktiver Legionär, die Zahl der nach einem Jugendpräsidium in Bleiburg. Junglegionäre ist mittlerweile auf neun Und so fand im November 2017 das erste gestiegen und auch Hilfslegionäre und Treffen statt. Beter für den lebendigen Rosenkranz Zu den Arbeiten dieses Präsidi- werden immer wieder geworben. ums gehören nun unter anderem die Zu den Arbeiten zählen: Hilfslegionäre Mitarbeit beim Firmunterricht und und Rosenkranzbeter betreuen, Kran- Krankenbesuche. kenbesuche, eine Wandermuttergottes weitertragen, Kinderanbetung gestalten, vor der Heiligen Messe am Mittwoch
20 Jugend „Maria, Flamme der Liebe“ Pöllau Und so begannen die Legionäre im Mai 2017 mit den Infotreffen für ein Im Mai 2013 haben die Legionäre in Pöl- Jugendpräsidium. Fünf der größeren lau mit einer Nazaretgruppe begonnen. Kinder waren dabei. Man besprach die Diese Art der Kindergruppe kam sehr Tessera, das Handbuchstudium, die gut an, und in Spitzenzeiten waren es Entschuldigungsgründe, Anwesenheits- zehn Nazaretkinder, die sich an der Hand pflicht, Werbung und Ausbreitung, und Mariens auf den Weg zu Jesus machten. vieles mehr, arbeitete mit dem Handbuch Im Laufe der Jahre pendelte sich die und die Kinder bekamen auch schon klei- Zahl bei sieben Kindern ein, und als die nere Aufträge, die sie zu machen hatten. größeren Kinder in die 4. Klasse Volks- Und am 1. Dezember 2017 war es dann so schule kamen bemerkten wir das schwin- weit: das Jugendpräsidium wurde offiziell dende Interesse. Immer öfter hatten die gegründet und trägt den Namen: Maria, Legionäre den Eindruck, die großen Flamme der Liebe! Kinder langweilen sich. Das Programm Im Dezember 2017 wurde ein Einkehr- war ja so aufgebaut, dass eben auch klei- tag für Jugendliche in der Pfarre organi- nere Kinder dabei sein können. siert, im Mai wurde zusammen mit der Da stellte sich die Frage: „Sollen wir Ministrantengruppe von Pöllauberg eine wirklich mit einem Jugendpräsidium Kindermaiandacht gestaltet, die Wander- beginnen?“ An und für sich war das ja muttergottes besucht die Erstkommunion- immer das Ziel gewesen, die Kinder in kinder, wunderbare Medaillen werden ver- ein Jugendpräsidium zu führen. schenkt und Glaubensgespräche geführt. Stärkung der Gemeischaft ist für Junglegionäre wesentlich FOTO: FRITZ
Legionsleben 21 Hans Schmauz Alle sind eingeladen! A n jedem letzten Donnerstag im Monat laden wir schriftlich die Angehörigen der Verstorbenen des vergangen Monates zur Seelenmesse mit anschließender Tro- standacht in unsere Kirche Salvator am Wienerfeld in Wien 10., ein. Es kommen dazu auch viele Menschen, die selten oder gar nicht in die Kirche kommen. Bei der Heiligen Messe werden die Kerzen und Texte liegen für die Besucher bereit Kerzen mit den Namen der Verstorbenen FOTO: SCHMAUZ mit dem Licht der Osterkerze angezündet und vom Priester gesegnet. Bei der Tro- tiefgehender Schwerpunkt für unser Pfarr- standacht beten wir gemeinsam für die leben entwickelt. Der Aufwand ist gering, Verstorbenen und ihre Angehörigen mit nach der Meldung des Bestattungsinstitu- liebevoll gestalteten Texten und Liedern. tes an die Pfarre werden die Angehörigen Zu der an den geistlichen Teil folgen- zur nächsten Seelenmesse schriftlich ein- den Agape kommen viele Angehörige. geladen. Ungefähr eine Stunde vor Beginn Dabei ergeben sich immer wieder sehr der heiligen Messe wird von einem kleinen gute Gespräche mit den Hinterbliebe- Team mit der Vorbereitung begonnen. nen. In dieser Zeit der Trauer sind viele In den Kirchenbänken werden Kerzen Menschen sehr dankbar dafür, dass die aufgestellt und religiöse Schriften, Ge- Kirche mit offenen Armen und Türen betstexte und das Gotteslob aufgelegt. zeigt, dass sie für alle Menschen da ist. Für die Agape werden Baguetten aufge- Als Geschenk überreichen wir den Ange- schnitten und z.B. mit Käsewürfeln oder hörigen die Kerze mit dem Namen ihres Lachs und kleinen Tomaten belegt, dazu Verstorbenen und Wunderbare Medaillen gibt es Mineralwasser und auch Wein. mit Erklärungen. Bei diesen Gesprächen Es ist dies eine wertvolle Legions- ist auch immer unser Pfarrvikar anwe- arbeit, bei der mehrere Pfarrgruppen send und es ist wirklich sehr schön zu zusammenarbeiten. erfahren, wie Menschen, die der Kirche Dieser Artikel soll vielleicht eine Anre- fern stehen, positiv auf diese Möglichkeit gung sein, auch in ihrer Kirche mit dieser der Aussprache reagieren. wichtigen Arbeit zu beginnen, es kommt Im Laufe der vielen Jahre hat sich sehr viel an Dankbarkeit und Wertschät- die Seelenmesse als wichtiger und zung der Kirche gegenüber zurück.
22 Legionsleben Angela Obenauf Legionäre sind immer bereit zu lernen! S chon 2018 beschloss unser Comitium, dass wir im heurigen Jahr wieder einen Legionskongress veranstalten wür- Legionsapostolat“: 1) Wie wird der Arbeitsauftrag richtig gegeben? 2) Wie gehen wir beim Apostolat vor? 3) Arbeits- den. Viele Themen brannten uns unter bericht vorbereiten, geben und bespre- den Nägeln, vieles konnte bei den Comiti- chen 4) Die heroische Arbeit begeistert umstreffen nicht ausführlich besprochen die Legionäre. Jeder Punkt wurde von werden, deshalb war es wichtig, uns in einem Legionär mit ein paar kurzen Sät- einer eigenen Veranstaltung dafür Zeit zen eingeleitet, anschließend hatten alle zu nehmen. Wir freuten uns sehr, dass Sr. Legionäre die Möglichkeit, ihre Gedan- Andrea Cervenka vom Senatus zusagte, ken dazu vorzubringen. Alle hatten sich bei unserem Kongress als Moderatorin schon vorher Gedanken dazu gemacht, so zu fungieren, denn wir hatten sie schon wurde es ein sehr fruchtbares Gespräch, bei der Winterschule in Aktion erlebt! in dem sicher jeder etwas Neues für sich Wir hielten zwei Vorbereitungstreffen ab, mitnehmen konnte. außerdem wurde auch in jeder Amtsträ- Nach einem einfachen Mittagessen, gerbesprechung noch darüber beraten. bestehend aus Würsteln, Kuchen und Am 12. Oktober durften wir uns über Kaffee (die Espressomaschine war der die Teilnahme unseres Geistlichen Leiters Renner …), bei dem es die Möglichkeit und von 33 Legionären freuen! Wir begannen mit einer Heiligen Messe und den Eröffnungsgebeten. Von unserem Geistlichen Leiter hörten wir eine auf- munternde Ansprache über die Notwen- digkeit des Laienapostolats, zu dem wir alle aufgrund unserer Taufe und Firmung berufen sind. Es sollte ein Miteinander zwischen Priestern und (ehrenamtlichen) Laien geben. Die Legion Mariens prakti- ziert dies schon seit fast 100 Jahren! Einen sehr guten Abschnitt über das Laienapo- stolat finden wir übrigens im Kapitel 10 des Handbuches! In der ersten Sitzung unseres Auch in der Pause geht der Austausch weiter Kongresses war unser Thema „Das FOTO: AUNER
Legionsleben 23 1. Pünktlichkeit – Entschuldigungsgründe 2. Das Verhalten der Legionäre während des Treffens 3. Das Studium des Handbuches 4. Kassaführung 5. Am Legionssystem darf nichts geän- dert werden – wo sind wir versucht, es doch zu tun? Wieder wurden die Punkte jeweils von einem Legionär eingeleitet und dann darüber gesprochen, wieder gab es viele gute Erkenntnisse, die so gemeinsam erarbeitet wurden. Zum Abschluss erhielt jeder Legio- när eine Karte, um zu notieren, was er sich vornehmen wollte. Dann endete unser Kongress mit den Schlussgebeten. Wir alle waren beschenkt worden, von Gott und unserer liebsten Lehrerin, der Apostolat wird geübt FOTO: AUNER Gottesmutter Maria, aber auch voneinan- der, denn jeder hatte viel zum Gelingen gab, sich auch freundschaftlich unterein- des Kongresses beigetragen, vor allem ander auszutauschen, setzen wir fort mit durch die Freude und Begeisterung, mit der Catena und der 2. Sitzung: prakti- der mitgeredet wurde, durch die Offen- sche Übungen zu den Themen Hausbe- heit, alte Gewohnheiten zu überdenken such, Straßenapostolat, Priesterbesuch und etwas Neues zu lernen. Wir möch- und Arbeitsbericht. Zu den ersten drei ten auch andere Räte ermutigen, einen Punkten hatten wir Szenen erarbeitet, die solchen Tag durchzuführen! Es ist ein nun vorgespielt wurden, wobei wir uns großer Segen und eine wirkliche Stär- teilweise besonders ungeschickt anstell- kung für die Legionäre! ten, was sehr zur allgemeinen Erheite- Wenn jemand die Inhalte unserer Be- rung beitrug! Danach wurde das Plenum sprechungen genauer nachlesen möchte, befragt, ob alles richtig gewesen sei. Da sende ich ihm gerne die Mitschrift zu! kamen viele Verbesserungsvorschläge, und dann wurde die Szene noch ein- Angela Obenauf erreichen sie unter: mal, aber richtig, gespielt. Zum Schluss obenauf@gmx.at hörten und besprachen wir noch einen Arbeitsbericht. In der 3. Sitzung „Das Präsidium in Hochform“ besprachen wir die Themen
24 Legionsleben Maria Regina Herchl und Maria Saller Tag der Freude in Linz und Schulungstag in Salzburg Frank Duff und der Dank für das Geschenk der Taufe In diesem Jahr stellte unser Comitium Linz zur Vorbereitung auf das große Jubiläum 2021 besonders Frank Duff in den Mittelpunkt. Als gemeinsame Veran- staltung für alle Räte lud das Comitium wieder zu einem Legionstag ein. 30 Teil- nehmer fanden sich dazu am 19. Oktober 2019 im Exerzitiensaal der Kreuzschwes- tern in Linz ein. Begonnen wurde der Tag mit den Sr. Anneliese spricht über Frank Duff FOTO: HERCHL Eröffnungsgebeten und dem Rosenkranz. Kaplan Norbert Purrer, Geistlicher Leiter Am Nachmittag lag der Fokus auf der Curia Grieskirchen, feierte dann mit Frank Duff. Sr. Anneliese Bauernberger uns die Heilige Messe und führte uns hielt einen Impuls über Frank Duff – mit Überlegungen über die Dankbarkeit Charisma und Auftrag der Legion Ma- und dem Vortrag über das Sakrament riens: Wir sollen uns dort einsetzen, wo der Taufe in das Thema ein – nur einige sich Gott und Maria unser als Werkzeug Gedanken davon: Die Dankbarkeit ist bedienen wollen. Im Apostolat brauchen die Quelle der Freude. Die Taufe ist das wir die Herzenseinheit mit Maria. Jedes glücklichste Ereignis in unserem Leben Legionstreffen ist ein kleines Pfingsten, und wir sollen dankbar dafür sein. Durch dort bekommen wir die Sendung. Der sie sind wir zu neuem Leben geboren – es Hl. Geist hilft uns, den Willen Gottes zu wurde uns ewiges Leben geschenkt. Kind erforschen und zu tun. Das Charisma der Gottes zu werden ist die größte Karri- Legion Mariens: Christus in den Men- ere! Unser Tauftag soll ein mit Freude schen erkennen und ihm dienen, Marias verbundener Tag sein, den wir auch Tugenden betrachten, Gebet und Apo- feiern dürfen. Wenn ein Mensch seine stolat, täglicher Lobpreis Gottes in der Taufe ganz bejaht, können in ihm Glaube, Catena, die Liebe zum Rosenkranz, Aus Hoffnung und Liebe wachsen. Wir sind dem Wort Gottes leben und im Apostolat dazu berufen, das zu entfalten, was in der weitergeben, eine Minute täglich vor der Taufe in uns grundgelegt wurde. Weltkarte beten, …
Legionsleben 25 In 3 Kleingruppen beschäftigten wir uns Elisabeth Ruepp. Nach diesem und kur- mit folgenden Themen und präsentierten zen Impulsen von Legionären vertieften die Ergebnisse im Plenum: wir uns zum Thema: „Heiligung des Legi- • Arbeiten im Geiste Mariens onärs durch Legionsreffen und Apostolat“. • Mit Weitblick planend – (HB Kapitel 12) ganz verfügbar Vor dem Mittagessen feierten wir eine • Bekehret heilige Messe in der Basilika von Maria Plain. Nach dem Essen, das gemeinsam Wir wurden eingeladen von der Wand eingenommen wurde, beteten wir die Ca- Zitate von Frank Duff für zuhause zu pflü- tena und im Anschluss vertieften wir uns, cken. Beschenkt und gestärkt durch die nach dem Legionäre Kurzimpulse gehal- Impulse und Gemeinschaft durften wir ten hatten zum Thema: „Vollkommen- am Abend wieder den Heimweg antreten. heit der Mitgliedschaft“ (HB Kapitel 11) anhand der regelmäßigen Unterweisung. „Ich bin Legionär Mariens“ Alle Legionäre empfanden diesen Ein Schulungstag für alle Legionäre der Tage als sehr bereichernd. Gestärkt und Curia Salzburg fand am 14. September ermutigt traten die Legionäre nach den 2019 im Pilgersaal in Maria Plain statt. Schlussgebeten die Heimreise an. Das Thema war: „ Ich bin Legionär Fazit: Je getreuer im Legionsgeist gear- Mariens“. beitet wird, umso segensreicher entfaltet Nach den Eröffnungsgebeten und sich das Apostolat. Rosenkranz hörten wir ein Referat von Sr. Angeregtes Gespräch in der Kleingruppe FOTO: HERCHL
26 Legionsleben Regina Wagensonner Geheimauftrag Werbung und Ausbreitung M anchmal hat man den Eindruck Werbung wäre eine Geheimmissi- on, wenn es an die Werbeberichte beim wenn wir der Meinung sind er oder sie sei nicht geeignet. Er wird uns zustimmen und sich nicht mehr mit dem Thema Präsidiumstreffen geht. Damit das nicht beschäftigen. so bleibt veranstaltete der Senatus für Ein anderer Grund ist unsere Men- die Wiener Legionäre am 9.11. einen schenfurcht oder Schüchternheit. Diese Schulungstag zum Thema Werbung und kann überwunden werden indem man Ausbreitung. den Anzusprechenden wirklich wahr Nach den Eröffnungsgebeten und nimmt. Wenn wir jemandem ins Gesicht dem Rosenkranz führte uns P. Alkuin blicken fühlt er sich wahrgenommen. Schachenmayr OCist in das Thema Nehmen wir uns ein Beispiel an den ein. Dabei wurden wir auf eigene Dinge Kindern dieser Welt. Schauen wir uns an aufmerksam gemacht, die Werbung und wie Marketing funktioniert. Wir müssen Ausbreitung im Wege stehen. Sympathie und Vertrauen wecken, nur so wird sich der Andere für uns interes- sieren. Es ist auch wichtig die Sehnsüchte und Träume der Menschen zu wecken. „Versuchen wir im Rahmen Vielleicht brennt eine Not unter den Nägeln, sei es dass die eigenen Enkel unserer bescheidenen keine religiöse Bildung erfahren, seien es Möglichkeiten Seelen für Ihn die Obdachlosen, die zwei Straßen weiter lagern oder etwas anderes. Bieten wir hier zu gewinnen.“ doch die Legion als Werkzeug an. Viel- leicht möchte der Angesprochene tiefer Edel Mary Quinn in den Glauben eintauchen, bieten wir die Legion als Schule an. Viele Menschen sind alleine und sehen keinen Sinn, bie- ten wir die Legion als Antidepressivum Oft steht uns unsere eigene Eitelkeit im gegen die Nöte der Zeit an. Weg. Es steht uns nicht zu, zu beurteilen wer geeignet ist Legionär zu sein. Maria Es gibt fünf wesentliche Fehler, die bei der sucht die Legionäre aus, sie bittet uns Werbung nicht gemacht werden sollen: aber jeden anzusprechen. Abschätzigkeit 1. Personen, die meinen schon aktiv wird bemerkt, unser Gegenüber spürt, in der Kirche zu sein, zu schnell
Legionsleben 27 P. Akluin beim Vortrag FOTO: FÜHRER Aktives Zuhören der Legionäre FOTO: FÜHRER vom Hacken lassen. – Wie wäre es 5. Auf die Probezeit vergessen – Es ist anzubieten es zu versuchen und den wichtig gleich von Anfang an die Benefit für das eigene Glaubensleben Probezeit in den Blick zu nehmen. zu entdecken. Öffentliches Bekennt- Dies nimmt die Angst, den Erwar- nis zum Glauben ist herausfordernd. tungsdruck. Der Angesprochene 2. Oft reden wir die Verpflichtungen weiß aber auch dass er sich nach klein. – Es ist wichtig von Anfang einiger Zeit entscheiden muss, ob er an alle Pflichten zu nennen. Es ist geht oder bleibt – und das in voller einfach so, dass man als Legionär Freiheit. Die Entscheidung Legionär mindestens vier Stunden in der zu werden hat Zeit. Woche der Muttergottes zur Verfü- gung steht für Präsidiumstreffen und Generell gilt: Nicht betteln, nach dem Arbeitsauftrag. Motto: wir sind so wenige und die Arbeit 3. Zu schnell auf den Dienst als Hilfsle- ist so viel, sondern ein Geschenk anbieten. gionär ausweichen. – Hilfslegionäre Was haben wir selber nicht alles durch sind keine Legionäre zweiter Klasse, die Legion geschenkt bekommen? Bieten es ist eine eigene Berufung. Es ist wie wir das, doch an. in einer weltlichen Armee, es gibt un- Im zweiten Teil gingen wir in die Pra- terschiedliche Truppenteile, die sich xis. Es gab ein Rollenspiel zu einem Be- in ihrem Dienst ergänzen und die sich such bei einem Priester, um zu fragen, ob gegenseitig brauchen. mit einem Präsidium begonnen werden 4. Unwissenheit bezüglich der Eckdaten kann. Im zweiten Rollenspiel wurde ein über die Legion. – Wir müssen wissen, Werbebesuch bei einem Laien dargestellt. was wir „verkaufen“. Die wichtigsten Es wurde manche Anregung vom Vor- Eckdaten müssen sitzen: wann wurde trag gleich umgesetzt und anschließend die Legion gegründet, wo überall auf wurde gemeinsam ausgetauscht. der Welt gibt es Präsidien, wie viele Den krönenden Abschluss bildete die Mitglieder hat die Legion weltweit, Frank-Duff-Gedenkmesse, an der nicht seit wann gibt es die Legion in unserer nur die Teilnehmer des Schulungstages Pfarre, … sondern auch viele Gläubige teilnahmen.
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