Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich

 
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Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
1–2020
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Was in Nazaret im Verborgenen geschehen war, musste im Tempel
öffentlich bestätigt werden. Jesus opferte sich dem Vater, aber es geschah
                                                                             FOTO: ARCHIV

  in den Armen und durch die Hände seiner Mutter. Denn dieses kleine
   Kind gehörte seiner Mutter; ohne sie konnte es keine Darstellung im
                     Tempel geben. Handbuch 39/1
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel
  REGINA
                                                              P. Michael Fritz OSB
  LEGIONIS

                                           FOTO: FÜHRER
                                                          4   Die Kirche ist Mission
  1 – 2020                                                Spirituelles
                                                              P. Florian Calice CO
                                                          8   Edel Mary Quinn’s Berufung
Geschätzte Geistliche Leiter!                                 zum Missionar
Liebe aktive und betende Mitglieder!
                                                              Andreas Seidl / Frank Duff
Liebe Freunde der Legion Mariens!
                                                          12 Die Wurzeln der Legion
                                                              entdecken – Teil 12
Auf dem Bild der gegenüberliegenden Seite
                                                              Peter Trenker
sehen wir Maria bei der Darstellung ihres
Sohnes, dem menschgewordenen Gott, und
                                                          14 Freundschaften, Eitelkeiten
                                                              und Eifersucht
den greisen Simeon. Dieser weiß, dass er
                                                              Br. Florian Heel Sam. FLUHM
nun das Heil, welches Gott bereitet hat,
sieht, „ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
                                                          16 Liebe Hilfslegionäre
und Herrlichkeit für dein Volk Israel“.                   Jugend
Mit Sicherheit dürfen wir davon ausgehen,
                                                              Regina Wagensonner
dass die Gottesmutter auch heute den                      18 Neue Jugendpräsidien
Menschen guten Willens ihren Sohn zeigt,                      landauf landab
damit diese erkennen, wie sehr Gott jeden
einzelnen liebt.                                          Legionsleben
In dem Maß, wie wir Kinder Marias sind,                       Hans Schmauz
dürfen wir ihr bei dieser Aufgabe helfen                  21 Alle sind eingeladen!
und mit ihr den Vielen Christus bringen,                      Angela Obenauf
die in ihrem Herzen ahnen, dass Gott auch                 22 Legionäre sind immer bereit
heute zu ihnen kommen will. Lassen wir                        zu lernen!
uns doch von ihr in die Pflicht nehmen und                    Maria Regina Herchl und Maria Saller
werden wir zu „Christusträgern“, zu Boten                 24 Tag der Freude in Linz und              Cover: Pfarrkirche Maria Ellend, NÖ FOTO: SCHMAUZ
des kommenden Heils.                                          Schulungstag in Salzburg
                                                              Regina Wagensonner
In diesem Sinne grüßt Sie herzlich                        26 Geheimauftrag Werbung
                                                              und Ausbreitung
Ihre Elisabeth Ruepp
Präsidentin des Senatus von Österreich                    Splitter
                                                          28 Gebetserhörungen
                                                          29 Gebetsmeinungen
                                                           Eindrücke
                                                          30 Schulungstage im ganzen Land
                                                          Veranstaltungstipps
                                                          32 Jänner bis März 2020
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
4 Leitartikel

  P. Michael Fritz OSB

 Die Kirche ist Mission

  Wie mich der Vater gesandt hat,                Der aktive Legionär Mariens empfängt
  so sende ich euch.                          Woche für Woche den Auftrag Jesu neu:
                                              Im Arbeitsauftrag des Präsidiums nimmt
 „Geht hinaus in die ganze Welt, und          der Legionär seine Sendung an aus der
  verkündet das Evangelium allen Ge-          Hand Mariens, die im Namen ihres
  schöpfen!“ (Mk 16,15) Wie vertraut sind     Sohnes ihre Legionäre aussendet. Wie
  uns diese Worte des Herrn, die gerne das    Jesus selbst die Jünger zu zweit aussandte
  Testament des Herrn genannt werden!         in die Dörfer und Städte, „wie Schafe
  Im Evangelium nach Matthäus lautet der      unter Wölfe“ gesendet, um Kranke zu
  Auftrag Jesu an die Kirche so: „Darum       heilen und den Leuten zu sagen: „Das
  geht zu allen Völkern und macht alle        Reich Gottes ist nahe!“ (vgl. Lk 10,1-16), so
  Menschen zu meinen Jüngern; tauft           werden die Legionäre Mariens ausge-
  sie auf den Namen des Vaters und des        sandt, um das Reich Christi auszubreiten,
  Sohnes und des Heiligen Geistes, und        indem sie der Welt Maria bringen.
  lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch     Jesus schließt die Aussendung der
  geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei      zweiundsiebzig Jünger mit dem Wort:
  euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“     „Wer euch hört, der hört mich, und wer
  (Mt 28,19-20)                               euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber
     Das ist Programm! Nein, das ist Leben, mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich
  das Leben der Kirche Jesu Christi! Jeder    gesandt hat.“ (Lk 10,16) Mit diesem Wort
  Getaufte hat Anteil an diesem Sendungs-     aus dem Munde der Wahrheit (vgl. Joh
  auftrag Christi! Jedem Einzelnen von        14,6), erklärt uns Jesus, wo der Ursprung
  uns hat Jesus dieses Wort ins Herz gelegt, der Mission liegt: Im Herzen des Vaters!
  damit es in ihm heranwachse und Frucht      Die Mission der Kirche kommt aus dem
  bringe. Das Wort Jesu hat die Kraft und     Herzen des Vaters! „Niemand hat Gott je
  das Leben, den Jünger des Herrn hin-        gesehen.“ Aber Er, „der Einzige, der Gott
  auszutreiben, um das Wort des Heiles zu     ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat
  verkünden, das Jesus uns gebracht hat.      Kunde gebracht.“ (Joh 1,18)
  Die Erfüllung dieses Auftrages, dieses         Die Zweite Göttliche Person, der Sohn
  Gebotes Jesu beginnt damit, dass jemand     Gottes, ist das ewige Wort des Vaters.
  einem Kindlein lehrt die Hände zu falten    Das Wort ist Fleisch geworden aus Maria,
  und geht bis dahin, dass jemand sein gan- der Jungfrau. Das ist Jesus Christus!
  zes Leben der Verkündigung des Evange- Er selbst ist das Evangelium! Er selbst
  liums in den Weiten der Welt hingibt.       als Person! Jesus Christus, die Zweite
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel 5

Die Sendung der Kirche ist Auftrag Christi FOTO: ARCHIV

Göttliche Person, die Fleisch geworden                 weniger wahrscheinliche Satzeinteilung:
ist, um uns das Evangelium vom Reich                  „… und ohne das Wort wurde nichts.
Gottes zu verkünden! Jesus selbst ist das              Was geworden ist, das war in ihm Leben.
Wort des Evangeliums, denn wie sonst                   In ihm war das Leben und das Leben
könnte der Hebräerbrief sagen: „Leben-                 war das Licht der Menschen. … Und das
dig ist das Wort Gottes“? „Im Anfang                   Wort ist Fleisch geworden und hat unter
war das Wort, und das Wort war bei                     uns gewohnt.“ (Joh 1,1-4.14) Das ist Jesus
Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang                 Christus! Das ist Mission!
war es bei Gott. Alles ist durch das Wort                 Der Vater sendet Seinen Sohn. Der
geworden und ohne das Wort wurde                       Sohn sendet Seine Jünger, die Apos-
nichts, was geworden ist.“ Eine andere,                tel, im Heiligen Geist. Wobei der
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6 Leitartikel

                                                                                 die dringende
                                                                                 Notwendigkeit
                                                                                 zu Eigen machen,
                                                                                 am Aufbau des
                                                                                 Reiches Gottes zu
                                                                                 arbeiten. Alles in
                                                                                 der Kirche steht
                                                                                 im Dienst der
                                                                                 Evangelisierung:
                                                                                 all ihre Tätigkeits-
                                                                                 bereiche und auch
                                                                                 jede Person, in
                                                                                 den verschiedenen
                                                                                Aufgaben, die ihr
                                                                                 übertragen sind.
                                                                                Alle müssen in die
  Wir Legionäre leben die Sendung der Kirche im Apostolat, hier bei der Herbst- ‚missio ad gentes‘
  schule in Rumänien FOTO: ZECHA                                                eingebunden sein:
                                                                                Bischöfe, Priester,
  Mensch gewordene Sohn des Vaters,                    Ordensmänner und Ordensfrauen, Laien.
  Jesus, das Haupt des Leibes bildet, die             ‚Kein Christgläubiger darf sich von dieser
  Getauften stellen die Glieder des Leibes             Verantwortung entbunden fühlen, die
  dar und der Heilige Geist ist das Leben              der sakramentalen Zughörigkeit zum
  und der Geist des mystischen Leibes –                Leib Christi entspringt‘ (ebd., 94). Es
  das ist die Kirche!                                  muss daher besonders darauf geachtet
     Hören wir eine kompetente Stimme                  werden, dass alle Bereiche der Seelsorge,
  der Kirche, nämlich Papst Benedikt XVI.: der Katechese, der Nächstenliebe von der
 „‘Die Sendung, das Wort Gottes zu ver-                missionarischen Dimension geprägt sind:
  künden, ist Aufgabe aller Jünger Christi,            Die Kirche ist Mission.“ (Ansprache von
  infolge ihrer Taufe‘ (Nachsynodales                  Papst Benedikt XVI., 2011)
  Apostolisches Schreiben Verbum Domini                   Die Kirche ist Mission. Papst Franzis-
  94). Für einen entschlossenen Einsatz in             kus formulierte dies in einer Ansprache
  der Evangelisierung müssen die einzel-               vor Missionaren Ende September 2019
  nen Christen ebenso wie die Gemein-                  so: „Die intrinsische Natur der Kirche ist
  schaften jedoch wirklich glauben, ‚dass              Mission.“ Intrinsisch heißt nach Duden:
  das Wort Gottes die Heilswahrheit ist, die von innen her, aus eigenem Antrieb;
  jeder Mensch zu jeder Zeit braucht‘ (ebd.,           durch in der Sache liegende Anreize
  95). Wenn diese Glaubensüberzeugung                  bedingt. Die Mission der Kirche ist also
  nicht tief in unserem Leben verwurzelt               nicht etwas selbst Gewähltes, oder ein
  ist, können wir nicht die Leidenschaft               Job, den es zu erledigen gilt, oder ähnli-
  und die Schönheit, sie zu verkündigen,               ches, sondern Kirche ist Mission heißt:
  spüren. Jeder Christ sollte sich wirklich           Alles in der Kirche dient der Mission,
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel 7

der Verkündigung des Evangeliums, der          habe auch ich sie in die Welt gesandt. …
Verkündigung des Wortes Gottes, das            Aber ich bitte nicht nur für diese hier,
heißt: „Wir verkündigen Christus als den       sondern auch für alle, die durch ihr Wort
Gekreuzigten“ (1 Kor 1,23). Ja es gilt es      an mich glauben. Alle sollen eins sein:
deutlich zu sagen, was Paulus bereits den      Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir
Korinthern schrieb: „Wir verkündigen           bin, sollen auch sie in uns sein, damit die
nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus        Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“
Christus als den Herrn, uns aber als eure      (Joh 17, 14.17-18.20-21) In welch mächtigen
Knechte um Jesu willen.“ (2 Kor 4,5)           Worten zeichnet Jesus hier die Mission
   Das Wort Gottes, Jesus Christus als         der Kirche: Der Vater sendet Jesus und
Person, ist die Heilswahrheit, die jeder       Jesus sendet die Jünger, damit alle in
Mensch zu jeder Zeit braucht (vgl. Ver-        Christus sind und damit die Welt glaubt,
bum Domini, 94). Ihn verkündigen wir,          dass der Vater Jesus gesandt hat – dass
sei es gelegen oder ungelegen, denn Er ist     alle an der Gemeinschaft des Dreifaltigen
das Heil der Welt, die Sühne für unsere        Gottes teilhaben.
Sünden. Er ist der Weg zum Vater. Er ist         „Hauptakteur der Evangelisierung ist
die Wahrheit, die Auferstehung und das         der Heilige Geist“, sagt Papst Franziskus.
Leben. Er ist Gott!                            So hat Jesus selbst es auch verheißen:
   Wie schön ist, dass wir einen Katechis-    „Wenn aber jener kommt, der Geist der
mus besitzen! Darin lesen wir: „Ursprung       Wahrheit, wird er euch in die ganze
und Ziel der Mission. Der Missionsauf-         Wahrheit führen. Denn er wird nicht
trag des Herrn hat seinen Ursprung in          aus sich selbst heraus reden, sondern
der ewigen Liebe der heiligsten Dreifal-       er wird sagen, was er hört, und euch
tigkeit: ‚Die pilgernde Kirche ist ihrem       verkünden, was kommen wird. Er wird
Wesen nach missionarisch [das heißt als        mich verherrlichen; denn er wird von
Gesandte unterwegs], da sie selbst ihren       dem, was mein ist, nehmen und es euch
Ursprung aus der Sendung des Sohnes            verkünden. Alles, was der Vater hat, ist
und der Sendung des Heiligen Geistes           mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt
herleitet gemäß dem Plan Gottes des            von dem, was mein ist, und wird es euch
Vaters‘ (AG 2). Das letzte Ziel der Mission    verkünden.“ (Joh 16,13-15) Jesus hat alles
ist es, die Menschen an der Gemeinschaft       vom Vater. Und Jesus sendet den Heili-
teilhaben zu lassen, die zwischen dem          gen Geist, der alles von Jesus hat – alles,
Vater und dem Sohn im Geist der Liebe          was Jesus vom Vater hat – und wird es
besteht [Vgl. RM 23].“                         uns verkünden. Der Heilige Geist tut das
   Im hohepriesterlichen Gebet (Joh 17)        durch die Kirche, durch den Papst und
betet Jesus unter anderem zum Vater mit        die Bischöfe, durch die Priester und die
den Worten: „Ich habe ihnen dein Wort          Laien, durch Dich und durch mich.
gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil        Wir wissen jedoch: Als der Heilige
sie nicht von der Welt sind, wie auch ich      Geist gekommen ist, die Welt in Jesus
nicht von der Welt bin. … Heilige sie in       Christus zu erneuern, wollte Er es einzig
der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.          durch Maria tun!
Wie du mich in die Welt gesandt hast, so
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
8 Spirituelles

 P. Florian Calice CO

 Edel Mary Quinn’s
 Berufung zum Missionar
 P   apst Franziskus hat den Monat Ok-
     tober zum außerordentlichen Monat
 der Weltmission erklärt. Sein Anliegen
 ist es, dass jeder Katholik, ja jeder Christ,
 sich als Missionar begreift: durch die
 Taufe und die Firmung haben wir Anteil
 an der Sendung Jesu erhalten: „Wie
 mich der Vater gesandt hat, so sende ich
 euch“. Natürlich hat diese Sendung bei
 jedem von uns seine eigene, persönliche
 Ausprägung, aber die Sendung gilt: „ich
 bin gesendet, ich bin Missionar“. Das er-
 fordert aber die Auseinandersetzung mit
 der Frage, worin diese Sendung besteht.
 Wenn wir auf Jesus schauen, dann wird
 klar, dass seine Sendung darin bestand,         Edel 1927 mit einer Freundin FOTO: ARCHIV
 den geliebten aber gefallenen Menschen
 zurück in die Gemeinschaft mit dem              sowie ihr achtjähriger heldenhafter
 Vater zu führen. Der Mensch musste              Einsatz als Legionsgesandte in Ostafrika
 erlöst werden durch das Opfer des Herrn,        hervor. Ihre Freunde hätten je vermutet,
 er sollte von der Sklavenschaft der Sünde       dass der Herzenswunsch dieser hübschen,
 befreit und in Jesus neues Leben – Gnade        vor Fröhlichkeit übersprudelnden, jungen
 und Licht – empfangen. Jeder von uns ist        Dame, die Tennisspiel und Tanz liebte,
 dazu geschaffen worden, sich in dieses          der Eintritt in ein streng klausuriertes
 Erlösungswerk einzubringen. Aber tun            Kloster war, in der Absicht dort ein Leben
 wir das bereits in der von Gott gewünsch-       der Buße zu führen.
 ten Weise? Der Blick auf Edel Quinn, der          Während zuerst die materielle Not ih-
 wir in den kommenden Monaten unsere             rer Familie, die sie veranlasste durch eine
 besondere Aufmerksamkeit schenken               Arbeitsstelle das Familieneinkommen zu
 wollen, hilft uns da entscheidend weiter.       unterstützen, Grund für den Aufschub
    Wenn wir über das Leben von Edel             ihres Eintrittes war, so war es dann das
 Mary Quinn nachdenken, dann stechen             Auftreten einer sehr ernsten Krankheit,
 vor allem ihr für ihre Umgebung überra-         Tuberkulose, die diesen gänzlich zunich-
 schender Wunsch, Klarissin zu werden,           temachen sollte.
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Spirituelles 9

    Die damals fehlende medizinische The-      vorziehen würde. Weit gefehlt: sie wusste
 rapie auf der einen Seite, und die strengen   eben nicht, dass vor ihr eine geheime
 Aufnahmebedingungen der Klarissinnen          Klarissin stand, die sich anschickte, sich
 auf der anderen Seite, verschlossen Edel      noch einer viel strengeren Regel zu un-
 Quinn die Tür ins Kloster für immer.          terwerfen und auf alles zu verzichten, um
 Stattdessen wurde sie in ein Sanatorium       in einem sehr eintönigen, hinter Kloster-
 gesteckt, indem sich ihre Gesundheit          mauern eingeschlossenen Leben alleine
 doch nicht besserte, und das sie deshalb      Gott zu dienen. Binnen kurzer Zeit wur-
 nach einem Jahr verließ, um sich wieder       de Edel Quinn, obwohl noch ganz jung,
 eine Arbeit zu suchen. All das hat ihr        in der Legion mit verantwortungsvollen
 Wesen jedoch keineswegs verändert:            Aufgaben betraut: Frank Duff erkannte
 ob mit Aussicht auf ihren Traumberuf          wohl als einziger in ihr eine große Seele,
„Klarissin“ oder ohne, ob gesund oder von      ein weites Herz, das voller Eifer für das
 einer schweren Krankheit gezeichnet, ob       Heil des Nächsten war. Und alles, was er
 im Sanatorium oder auf dem Arbeits-           über Edel Quinn’s Dienst in der Legi-
 platz – Edel Quinn war immer dieselbe:        on hörte, war Bestätigung dafür. Edel
 fröhlich, strahlend, aktiv – und dennoch      Quinn offenbarte in der Legion die ganze
 in ihrem Inneren zutiefst gesammelt, auf      Qualität ihres Inneren: jetzt nahm ihre
 den Herrn und die Gottesmutter ausge-         Umgebung war, wie tief ihr inneres Leben
 richtet, und stets völlig selbstlos, bereit   und wie opferbereit diese junge Frau war.
 ihrem Nächsten zu dienen.                     Dass sie den Eintritt ins Kloster wegen
    Noch ein anderer roter Faden findet        der Arbeit vorerst aufschieben musste,
 sich bei ihr: schon von früher Jugend         bedeutete für Edel keineswegs, dass sie
 an hatte sie eine tiefe, innerliche Vereh-    auch das Leben der Buße für die Zukunft
 rung der Gottesmutter, stand sie in einer     aufhob. Im Gegenteil: umso mehr wollte
 innigen Beziehung zu ihr. Wir wissen          sie verborgene Bußübungen auf sich
 nicht, wie diese zustande gekommen            nehmen wie Einschränkung des Schlafes,
 oder gewachsen war, denn Edel Quinn           um mehr Zeit für Gebet und geistliche
 verbarg sie hinter einem Schleier großer      Lesung zu haben; ausgiebiges Fasten; die
 Diskretion und Bescheidenheit. Nie            Übernahme besonders unangenehmer
 wäre es ihr in den Sinn gekommen, über        Dienste und Verzicht auf ihre Vorlieben.
 sich selbst zu sprechen! So verborgen         Selbst als feststand, dass ihr das Leben
 war diese, dass sogar eine ihrer besten       als Klarissin endgültig verwehrt bleiben
 Freundinnen nicht vermutet hätte, dass        würde, gab sie diese Haltung nicht auf,
 sich Edel Quinn für die Legion Mariens        sondern setzte sie ungemindert im Sana-
 interessieren würde, dass sie sich leicht     torium fort und behielt sie auch bei, als
 der Legionsregel fügen und die wenig          sie sich wieder in der Welt der Arbeit und
 unterhaltsamen Legionsdienste, wie            des Legionsdienstes einrichten musste.
 Besuche bei Alten und Kranken, ihren
 mit Leidenschaft ausgeübten Hobbies
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
10 Spirituelles

     Obwohl sie unheilbar krank war, ver-       Gottesmutter doch andere Pläne mit ihr,
  ausgabte sie sich von neuem in der Legion     hatten ihr Lebensopfer anders gedacht.
  Mariens.                                      Auch als Legionsgesandtin in Afrika
      Frank Duff nahm all das war, und          würde sie alles aufgeben können, was ihr
  als die Bitte aus Afrika in Dublin eintraf,   lieb war: tatsächlich sollte der für Edel
  man möchte doch jemand schicken, der          Quinn äußerst schmerzhafte Abschied
  die Legion in Afrika einführen könn-          von ihrer Familie und ihren Freunden
  te, da war Frank Duff sofort klar, dass       endgültig sein – sie kehrte niemals mehr
  diese Einladung wie gemacht für Edel          in ihre geliebte Heimat zurück, sondern
  Quinn war. Wie das? Eine solche Aufgabe       starb in Afrika. Und das Leben der Buße
  war doch zur damaligen Zeit in Afrika         einer Klarissin wurde gewandelt in das
  mit ungeheuren Strapazen verbunden!           Opferleben einer Missionarin im Busch.
  Ausbreitung würde bedeuten, unzählige         Nur dass Edel Quinn sich nicht hinter
                                                Klostermauern einschließen sollte, son-
                                                dern zigtausende Kilometer durch halb
                                                Afrika reisen musste, und nicht in die
  „Wer Jesus alles durch Maria                  Einsamkeit und ins Schweigen eingehen
                                                sollte, sondern eben dazu bestimmt war,
   geschenkt hat, darf keine                    bei tausenden Begegnungen unermüdlich
   Zeit versäumen.“                             für Geist und Regel der Legion zu werben,
                                                darin einzuschulen und ihre Umsetzung
  Edel Mary Quinn                               zu überwachen.
                                                   Vom Wesen her war die Berufung zur
                                                Klarissin und die Berufung zur Legi-
                                                onsgesandtin in Afrika also identisch,
  und unablässige, endlose Fahrten auf          und Frank Duff war es, der dies erfasst
  elend schlechten Straßen, in glühender        hatte. So können wir alle bei Edel Quinn
  Hitze, das Entbehren jeglichen Komforts       lernen, worin das Wesen einer Missiona-
  auf den Missionsstationen im Busch, ein       rin besteht.
  enormes Quantum an Arbeit … Frank                Wir sehen bei Edel Quinn, die ganz der
  Duff wusste doch, das Edel Quinn schwer       Gottesmutter hingegeben war, dass die Be-
  krank war? Frank Duff wusste aber auch,       rufung zur Mission nicht eine Facette un-
  dass für Edel Quinn das Opfer, die Buße       seres Leben ist, sondern sein tiefster Sinn.
  ein inneres Verlangen war. Das Opfer, die     War diese Ausrichtung bei Edel Quinn
  Hingabe waren ihre eigentlichste Beru-        auch für ihre Umgebung zuerst nicht
  fung. Edel Quinn hatte wohl gemeint, ihr      sichtbar, so war Edel Quinn doch davon
  Leben nicht besser opfern zu können, als      erfüllt und hat diese Berufung innerlich zu
  wenn sie auf alles verzichten würde, was      leben begonnen: sie hat verstanden, dass
  ihr lieb wäre, und das Leben der Buße         sie ihr Leben ganz hingeben sollte, und
  einer Klarissin zu führen. Aber so sehr       das hat sie auch wirklich versucht.
  das auch wirklich ein riesiges Opfer für         Zweitens lernen wir bei ihr, dass
  sie gewesen wäre, so hatten der Herr und      Missionar sein nicht zuerst „Aktivität“
Spirituelles 11

Bei einer Pause im Busch FOTO: ARCHIV

bedeutet, sondern Hingabe, Opferbereit-     praktische Erweise der Nächstenliebe, der
schaft. Sie wäre auch als Klarissin ganz    sie die eigenen Bedürfnisse opferte.
Missionarin gewesen, denn ihr Anliegen         Drittens hat sie wie Maria stets ver-
war es ja, aus ihrem Leben ganz ein Opfer   sucht, alle Möglichkeiten zu lieben, die
für Gott und für die Kirche – also für      sich ihr anboten, auch zu nutzen. Ihr Tun,
die Seelen zu machen. So war auch das       ja ihr Leben war eine echte Fortsetzung
Opfer ihrer selbst die Grundlage für ihre   des Besuchs der Gottesmutter bei Elisa-
Mitgliedschaft in der Legion Mariens in     beth, zu der Maria geeilt war, um ihr zu
Irland und später als Gesandte in Afrika.   dienen. So wie die Gottesmutter von ihrer
Dabei ging es aber nicht um das Opfer       Sendung erfüllt war und immer noch
an sich, sondern um ein „Lieben bis         erfüllt ist, so sehen wir es auch bei Edel
es wehtut“. Im aktiven Leben von Edel       Quinn in ihrem heroischen Einsatz in Af-
Quinn waren die Opfer im Dienst an ih-      rika, bei dem sie sich so sehr verausgabte,
rer Familie, ihrem Arbeitgeber, an ihren    dass er ihr das Leben kostete, Edel Mary
Mitlegionären, an ihren Betreuten und       Quinn’s Berufung zum Missionar.
später an der Kirche Afrikas immer ganz
12 Spirituelles

  Andreas Seidl/Frank Duff

  Die Wurzeln der Legion
  entdecken – Teil 12
  Hat die Legion Gottes Plan                     sie zusammengekommen waren. Spä-
  ganz verwirklicht?                             ter würden sie auch Hand an andere
                                                Aufgaben legen. Derzeit würden sie sich
  Ich möchte meinen, dass die Legion             nicht um männliche Mitglieder bemühen,
  Gottes Pläne mit ihr ganz verwirklicht        – dafür gab es einige Gründe – aber sie
  hat, dass sie so in die Welt getreten ist,     wollten keine Gemeinschaft nur für Frau-
  wie er es geplant hatte. Ich begründe          en werden. Später sollten auch Männer
  das damit, dass die beteiligten Personen       dazu gebracht werden. Sie wollten keine
  so wenig eingegriffen haben in das, was        materielle Hilfe leisten, weder jetzt noch
  ihnen angeboten wurde. Man kann fast           später. Und so ging es fort mit dieser ein-
  nicht sagen, dass sie irgend etwas dazu        zigartigen Sicherheit, die nicht von ihnen
  getan haben. Der einzige neue Bestand-         selbst kommen konnte.
  teil war das volle Verständnis Marias.
  Man kann auch nicht sagen, dass dieses         Der Zusammenhang mit der
  aufgezwungen war; es kam so unauf-            „Wahren Marienverehrung“
  dringlich dazu, dass es gar nicht der Rede    Der allerseltsamste Umstand war aber,
  wert war. Wenn sich die Dinge wirklich        dass sie nicht die Atmosphäre des
  so zugetragen haben, können wir dann          monatlichen Treffens übernahmen, aus
  nicht mit Recht behaupten, dass Gottes        der sie eben hervorgegangen waren. Es
  Pläne von der Legion zur Gänze verwirk-       schien, als wären sie zurückgeworfen zu
  licht worden sind? Und können wir für         der Zusammenkunft über die „Wahre
  die Legion etwas Größeres beanspruchen        Marienverehrung“ vor 17 Tagen. Sie
  als das? In gewisser Weise taten diese        bezogen sich jedoch nicht ausdrücklich
  Leute nichts Neues. Sie wandten nur ihre      auf dieses Treffen. Sie nahmen es als
  alten Methoden auf ein neues Werk an.         selbstverständlich hin. Es war fast so,
  Sie beteten ihre gewohnten Gebete. Und        als wäre das, was damals besprochen
  doch war alles anders. Es war, als ob ein     worden war, in förmliche Resolutionen
  neuer Charakter in die Gruppe einge-          gegossen worden – wie ich schon betont
  drungen wäre und sich auf verschiedene        habe, war das nicht der Fall – und würde
  Weise bemerkbar machte. Das Seltsame          nun feierlich zur geistlichen Grundlage
  war die Zuversicht, mit der sie sich an die   der Legion Mariens erklärt – was auch
  Planung machten, so als ob sie sich ihrer     nicht zutraf. Über diese Angelegenheit
  Zukunft sicher wären. Jetzt würden sie        wurde überhaupt nicht gesprochen. Jeder
  die Spitalsbesuche machen, deretwegen         schien von dem Treffen über die „Wahre
Spirituelles 13

Marienverehrung“ so vollkommen über-         Zweige hervor, der Rat hatte dagegen in
zeugt, dass keine Notwendigkeit bestand,     vier Jahren nicht einen hervorgebracht.
zu dieser Sache noch etwas hinzuzufügen.     Nach und nach übernahm die neue
Sie spannen den Gedanken unwillkür-          Vereinigung die Aufgaben der ursprüng-
lich weiter und fragten sich: Wie konnte     lichen Gruppe, die sich zum Pionierrat
man diese fürbittende Allmacht Marias        zurückbildete, was ursprünglich nur eine
in einer apostolischen Bewegung zur          ihrer Aufgaben gewesen war.
Geltung bringen? Wie konnte sich diese          Man kann unmöglich glauben, dass
ganze Macht einer Gruppe von Men-            der Zusammenhang zwischen dem Tref-
schen mitteilen, die etwas für die Seelen    fen über die „Wahre Marienverehrung“
tun wollten?                                 und dem unmittelbar auf das nächste
   Es wurden die Grundlagen ihrer Bezie-     Monatstreffen folgende Entstehen der
hung zu Maria kurz erläutert: Sie wollten    Legion ein Zufall war. Es gab da zu viel
in eine Gemeinschaft mit ihr eintreten,      höhere Absicht und zu wenig menschlich
davon hing alles ab. Sie war ihre Mutter.    Planung. Fast vier Jahre waren vergangen
Sie wollten nicht nur von ihr umsorgt        ohne besonderen Vorfall, bis dieses Tref-
werden, sondern wollten auch versuchen,      fen über die „Wahre Marienverehrung“
ihr in der Sorge um ihre anderen Kinder      gehalten wurde. In dem Augenblick, als
zu helfen. Niemand kam auf die Idee,         die wahre Stellung Marias im Christen-
Unsere Liebe Frau zur Schutzpatronin         tum begriffen worden war, war die Zeit
der neuen Vereinigung zu erklären. Das       reif für die Legion.
wurde nicht einmal vorgeschlagen, denn          Man hat gesagt, dass die Legion voll
sie sahen nun, dass sie dafür zu groß war;   ausgewachsen auf die Welt gekommen
das konnte man mit den großen Heiligen       ist. Das ist nicht ganz richtig. Sie hatte
machen. Marias Beziehung zu ihnen ging       zum Beispiel am Anfang noch nicht
weit darüber hinaus. Maria war Herrin        ihren Namen. Das Vexillum, die Tessera,
über die Rettung der Welt, die Mutter        das Versprechen, ihre Schutzpatrone,
Gottes und der Menschen, Braut des           die Catena, das Legionsgebet, all das
Heiligen Geistes, Mittlerin. Sie hatten      lag noch verborgen in der Zukunft. Ihre
schon vorher eine Form von Organisati-       eigenen wichtigsten Lehren wie die vom
on geführt. Nun sahen sie es nur noch als    mystischen Leib und vom Heiligen Geist
notwendig an, sich an die herrliche Frau     wurden in den frühen Stadien nur un-
zu wenden, über die sie so viel Wichtiges    vollkommen verstanden, aber sie waren
erfahren hatten, und ihr zu sagen: „Führe    vorhanden – gerade so wie ein Baby Or-
uns!“ Das hat sie getan, und so begann       gane hat, die es noch nicht versteht. Aber
der Feldzug, der die Legion in jedes Land    das Bild vom Baby trifft in einer Hinsicht
der Welt bringen sollte. Mit einem Schlag    vollständig zu: Das Baby konzentriert
war die Spiritualität des Monatstreffens     sich auf die Mutter, und das Kind „Legi-
überholt und übertroffen.                    on“ tat dasselbe mit seiner Mutter.
   Die neue Gemeinschaft wurde für sie
das Wichtigste und begann sofort zu
wachsen. Sie brachte in einem Jahr vier
14 Spirituelles

   Peter Trenker

  Freundschaften,
  Eitelkeiten
  und Eifersucht
   Die Beziehung zwischen
   den Legionären (HB 33.7)

  T   homas Hobbes (1588-1679), gewiss
      nicht ganz unumstritten, vertrat die
  Ansicht, dass wir Menschen im We-
                                                  dann keinen Konkurrenten, niemanden
                                                  der uns mit Argwohn begegnet und – in
                                                  uns verschlossen, wie wir dann wären –
  sentlichen drei Ziele anstreben: Gewinn,        läge uns jede Form von Ruhmsucht ferne.
  Sicherheit und Anerkennung. Während             Das aber ist die Hölle. Denn als Abbilder
  man diese These gut im Raum stehen              des dreifaltigen Gottes, der die Liebe ist
  lassen und darüber philosophieren kann,         (1 Joh 4,8.16b), verwirklichen wir unser
  welchen Interpretationsspielraum diese          ebenbildliches Geschöpf-Sein, als In-
  Begriffe offen lassen, sollte spätestens sein   Beziehung-Seiende, als Liebende.
  zweiter Schritt nachdenklich stimmen,               Wir Legionäre streben nach Heiligkeit,
  wenn er nämlich behauptet, dass diese           also nach der vollen Wiederherstellung
  Ziele regelmäßig umschlagen: Aus dem            unserer Gottebenbildlichkeit, in der
  Streben nach Gewinn würden dann                 Vollendung unserer Beziehungen. Die
  Konkurrenz und offene feindliche Ausei-         Beziehung zwischen den Legionären ist
  nandersetzung, aus dem Wunsch nach Si-          somit die Liebe, deren Maß die Liebe
  cherheit entwickelten sich leicht Argwohn       Gottes zu uns Menschen ist, eine Liebe,
  und Misstrauen und aus dem durchaus             die bereit ist, für sündige Menschen am
  berechtigten Wunsch nach Anerkennung            Kreuz zu sterben.
  würde schnell Ruhmsucht. Als erste und              Heiligkeit bedeutet somit in unserer Be-
  förmlich einzige Lösung dieser Probleme,        ziehung zum Mitlegionär, dass wir in ihm
  die alle im Bereich der zwischenmensch-         den Herrn selbst erkennen, bereit sind
  lichen Beziehung liegen, drängt sich            für ihn zu sterben und ihn mit Gottes un-
  unmittelbar die Versuchung auf, sich von        endlich liebenden Augen sehen, denn erst
  allem und jedem zurückzuziehen, allein,         dann sehen wir ihn so, wie er wirklich ist.
  unabhängig von allen anderen, sich selbst           Wenn da bloß nicht Br. Eitelkeit und Sr.
  genügend. Dann wären nämlich mit ei-            Eifersucht wären. Da ist jener junge Legi-
  nem Schlag alle Probleme gelöst: Es gäbe        onärsbruder, der in seiner unerträglichen
Spirituelles 15

Unerfahrenheit nicht auf mich (!) hört,
jene Schwester, deren übertriebener Ehr-
geiz ständig Schatten auf mein Licht wirft,
jener innere Freundeskreis, der mich zum
Außenseiter macht … Wir dürfen uns
keiner Illusion hingeben: Das Streben
nach Heiligkeit ruft immer den Widersa-
cher auf den Plan. Je mehr das eine, desto
stärker der andere.
   Stellen Sie sich eine im Kampf befind-
liche Truppe vor in der Soldaten Selfies
posten, der Mitsoldat als Konkurrent
empfunden und daher bewusst klein ge-
halten wird, Cliquen die anderen beiseite-
schieben. Das ist bestenfalls eine Kari-
katur – aber mit Sicherheit kein Heer in
Schlachtbereitschaft. Genau die Karikatur
aber erleben wir viel zu oft in den eigenen
Reihen. Das ist ärgerlich. Und es über-
rascht nicht wirklich, dass fast drei Viertel
des kurzen Abschnitts im Handbuch „Die
Beziehung zwischen den Legionären“ von        Auf dem Legionsbild zeigt sich das Ideal des
der Eifersucht handeln. Halte ich es wirk-    Zusammenhalts unter den Legionären FOTO: ARCHIV
lich aus, wenn der andere erfolgreicher ist
als ich? Geht es darum allen zu zeigen wie Auftrag zu erfüllen – auch dann, wenn
gut ich bin? Für die Winterschule hatten      dadurch das Wachstum des Mitlegionärs
wir einen realen Arbeitsbericht vorzube-      Schatten auf mein Licht wirft?
reiten. Eine Mitlegionärin hat geschätzte        Dass auch schon Frank Duff von dem
zehn Punkte aufgelistet, was sie alles in     Übel wusste, ist aber auch ein Trost. Wir
der vergangenen Woche getan hat. Das          sind nicht allein in unserem Kampf gegen
sei bei ihnen so üblich – aber das ist kein   Eitelkeit und Eifersucht. Und es wäre
Heer in Schlachtbereitschaft, wo es gilt      nicht das Handbuch, gäbe es uns nicht
den einen Auftrag unserer Heeresführerin auch Hilfestellungen in diesem Kampfe.
bestmöglich zu erfüllen und darüber Re-       Der Legionär kann den Stachel der Eifer-
chenschaft zu geben. Es geht nicht darum      sucht bekämpfen, indem er weiß: „Dieser
der Bessere zu sein. Neid, Eitelkeit und      Mensch, dessen Erfolg meinen Schmerz
Eifersucht sind immer auch ein wenig Un- verursacht, ist niemand anderer als der
glauben: Wenn ich der Beste und Größte        Herr. Deshalb muss mein Empfinden wie
bin – was ist dann mit Gott? Ertrage ich      das von Johannes dem Täufer sein. Ich
es, dass Gott größer ist als ich? Oder hat    bin voll der Freude, dass Jesus auf meine
Gott eher dafür dankbar zu sein, dass er      Kosten erhöht wurde. Er muss wachsen,
mich hat? Bin ich wirklich bereit Seinen      ich aber muss kleiner werden.”
16 Spirituelles

Marienkrönungstafel (ca. 1390) von Konrad im Tiergarten (?) aus dem Zisterzienserkloster Stift Stams (Tirol). FOTO: ZECHA
Spirituelles 17

 Br. Florian Heel Sam. FLUHM

Liebe Hilfslegionäre!
 In den Legionsgebeten hat das Salve Regi-      Wir beten darin auch: … und nach
 na seinen Platz, ein altes Gebet, das sich  diesem Elend zeige uns Jesus, …! Das
 ebenso in einigen Marienliedern wider-      Wort Elend, glaube ich, heißt auch Kampf,
 spiegelt. Die Lieder Glorwürdige Königin    im Sinne von Umkehr, die oft so schwer
 oder Gegrüßet seist du Königin etwa und     zu sein scheint, weil es Selbstverleugnung
 sicher noch andere Marienlieder sowie       dazu braucht. In einem Brief an seine
 Gebete sind vom Salve Regina mitge-         Frau schreibt der sel. Franz Jägerstätter,
 formt worden. Wir wenden uns in diesem – er war bereits wegen Wehrdienstverwei-
 Gebet an Maria und sprechen sie an als      gerung in Haft, – folgendes: „Bin auch
 Königin und als unsere himmlische Kö-       noch immer in der Zelle allein. Wir haben
 nigin grüßen wir sie! Erneut bitten wir sie fast täglich eine halbe Stunde Bewegung
 im zweiten Teil dieses Gebetes, … wende     im Freien, …“ Diese Ablenkung oder
 deine Augen uns zu. Dieser Zusammen-        anders gesagt, diese Zeit der Muße, wird
 hang scheint mir sehr wichtig zu sein,      wohl nicht so sehr dazu da gewesen sein
 denn bei David und dem ägyptischen          um die Haftzeit angenehmer zu machen,
 Josef finden wir die ernst gemeinte Aus-    wahrscheinlicher eher deshalb, seine
 sage: „…, sonst dürft ihr mir nicht mehr    Kampfkraft zu erhalten. Wohl darum,
 unter die Augen treten!“ Sicher dürfen      um nicht aus gesundheitlichen Gründen
 und sollen wir überzeugt sein, dass Maria kampfunfähig zu werden und dann im
 überaus gütig ist, uns immer gerne hat,     Falle einer Umbesinnung, – was diese
 die mildeste Königin ist, wie sie auch auf  Haftzeit ja bewirken sollte, – als Soldat
 Erden die demütige Magd des Herrn war, an der Front wieder einsetzbar zu sein.
 doch gilt es die ernstliche Versuchung      Zurück zum Salve Regina: hilft uns das
 im Auge zu behalten, die sehr gefährlich    nicht auch zu verstehen, dass das Gebet
 ist, da sie ganz unauffällig schleichend    wirklich etwas bewirkt, da wir selbst im
 naht. Sie heißt: Überdruss, Bedeutungs-     Gebet bestätigen, dass wir nicht kampf-
 losigkeit, und dieser Zustand schadet uns unfähig sind, und darum gerufen sind
 selbst sehr, jedoch auch den Brüdern und    immer mehr zu solchen Legionären zu
 Schwestern kann dies Schaden bringen,       werden, die den Wunsch haben, … mit
 da dieser Nebel der Gleichgültigkeit auch Maria Großes zu vollbringen!
 sie einhüllen kann, wenn sie nicht sehr
 wachsam und stark sind. Der hl. Thomas      Dass dies uns allen gelingen möge wünscht
 von Aquin erklärt es folgendermaßen:                 Ihr Br. Florian Heel Sam. FLUHM
„Es hat mit Dummheit zu tun, wenn der
 Mensch an Gott und seinen Gaben Über-
 druss empfindet.“
18 Jugend

  Regina Wagensonner

  Neue Jugendpräsidien
  landauf landab
                                             begonnen werden. Die Junglegionäre
                                             kamen zum Teil über die Nazaretgrup-
                                             pe. Neben der Betreuung der Hilfslegi-
                                             onäre und der Beter beim lebendigen
                                             Rosenkranz besuchen die Junglegionäre
                                             einmal im Monat die Menschen im
                                             Landespflegeheim und eine Wander-
                                             muttergottes wird in der Pfarre von Tür
                                             zu Tür getragen. Immer wieder zählt
                                             auch das Verschenken von Wunderbaren
                                             Medaillen und Bildern vom heiligsten
                                             Herzen Jesu und Mariens zu den Arbei-
                                             ten. 2018 wurden die Hilfslegionäre und
                                             Rosenkranzbeter zur Vorbereitung auf
                                             die Weihe an Jesus durch Maria eingela-
                                             den. Die Weihe fand gemeinsam mit dem
                                             JP Großengersdorf in der Pfarrkirche
                                             Großengersdorf statt. Auch ein Zirkus-
                                             besuch wurde genutzt um den Akteuren
  Gemeinsames Lernen auf der Sommerschule    Wunderbare Medaillen zu schenken.
  FOTO: RUEPP
                                             „Maria, Königin der Familien“ Würflach

  D   er Senatus hat ja das große Ziel
      ausgegeben 100 neue Präsidien bis
  2021. Nicht nur Erwachsenenpräsidien
                                             Vor langer, langer Zeit wurde in Würflach
                                             ein Erwachsenenpräsidium gegründet,
                                             höchste Zeit also diesen Gnadenweg der
  zählen dazu, auch gab es in der jüngeren   nächsten Generation zu eröffnen. So
  Geschichte in Österreich einige Grün-      kamen im April 2017 die ersten Jungle-
  dungen von Jugendpräsidien. Fünf davon     gionäre zusammen. Die erste Zeit war
  holen wir heute vor den Vorhang.           vor allem durch das Kennenlernen des
                                             Legionssystems geprägt. Das Präsidium
 „Maria, du unbefleckte Mutter“              festigte sich und die Treue, Verlässlich-
  Wolkersdorf                                keit und Gewissenhaftigkeit, mit der die
  Bereits im Jänner 2017 konnte in Wol-      Junglegionäre an den Treffen teilnehmen
  kersdorf (NÖ) ein Jugendpräsidium          und die aufgetragene Arbeit erfüllen ist
Jugend 19

beeindruckend. Das Meister-Lehrling-           den Rosenkranz vorbeten, Wunderbare
Prinzip wird durch die gemeinsamen             Medaillen und Herz Jesu und Herz Mari-
Arbeiten mit Legionären des Erwachse-          enbilder verschenken, …, zum Muttertag
nenpräsidiums besonders geübt. Stär-           und Vatertag verschenkten die Legionäre
kung und Inspirationen kommen unter            Schlüsselanhänger mit Bildern der Mut-
anderem von der Sommerschule für               ter Gottes und des Heiligen Josef.
Junglegionäre.                                   Auch das Pflegen der Gemeinschaft
   Gemeinsam mit den Erwachsenen-              kommt nicht zu kurz, so wurden
präsidien Mollram und Würflach wird            Acies, Einkehrtag, Gemeinschaftsfest
eine Nazaretgruppe mit bis zu 17 Kindern       und Curienausflug besucht, es gab ein
betreut, diese trifft sich seit Mai 2018 wö-   Sommerlager in Randegg und es gab
chentlich, also ist auch berechtigte Hoff-     zum 1. Geburtstag des Präsidiums eine
nung für neue Junglegionäre gegeben.           Übernachtungsparty.
Neben vielen weiteren Diensten begleiten
die Junglegionäre den Pfarrer mit der          „Maria, Pforte des Himmels“ Bleiburg
Krankenkommunion und es werden die             Es ist schon ein paar Jahre her da ver-
Familien der Kinder, die im Vorjahr zur        sprach ein junges Mädchen ihrer Mutter,
Erstkommunion gingen zu den Familien-          diese war Legionärin im Erwachsenen-
messen eingeladen.                             präsidium, dass sie selbst einmal Legionär
                                               werden würde. Weil sie wissen wolle auf
„Maria Immaculata“ Großnondorf                 was sie sich da einließ, besuchte sie 2017
Das Jugendpräsidium Großnondorf ent-           die Sommerschule für Junglegionäre.
stand aus Ministranten, die beschlossen           Jeder war verwundert, wie es denn eine
mehr für Jesus und Maria tun. Mit dem          Kärntnerin dorthin verschlagen hätte,
Ziel vor Augen, dass irgendwann alle           wenn es doch kein bekanntes Jugendprä-
Bewohner des Ortes die Heilige Messe           sidium in diesem Bundesland gäbe. Nach
besuchen. So startete man im August            kurzer Erklärung wurde aus diesem
2018 mit sieben Junglegionären. Das Prä-       Mädchen ein Junglegionär, der während
sidium wird vom Erwachsenenpräsidium           der Sommerschule die Einführung in die
Guntersdorf betreut und wächst. Ein            Legion und die Aufgaben des Legionärs
Laien-Adjutor wurde im Erwachsenen-            erhielt. Daraus erwuchs der Wunsch
präsidium aktiver Legionär, die Zahl der       nach einem Jugendpräsidium in Bleiburg.
Junglegionäre ist mittlerweile auf neun        Und so fand im November 2017 das erste
gestiegen und auch Hilfslegionäre und          Treffen statt.
Beter für den lebendigen Rosenkranz               Zu den Arbeiten dieses Präsidi-
werden immer wieder geworben.                  ums gehören nun unter anderem die
   Zu den Arbeiten zählen: Hilfslegionäre      Mitarbeit beim Firmunterricht und
und Rosenkranzbeter betreuen, Kran-            Krankenbesuche.
kenbesuche, eine Wandermuttergottes
weitertragen, Kinderanbetung gestalten,
vor der Heiligen Messe am Mittwoch
20 Jugend

  „Maria, Flamme der Liebe“ Pöllau                        Und so begannen die Legionäre im
                                                       Mai 2017 mit den Infotreffen für ein
  Im Mai 2013 haben die Legionäre in Pöl-              Jugendpräsidium. Fünf der größeren
  lau mit einer Nazaretgruppe begonnen.                Kinder waren dabei. Man besprach die
  Diese Art der Kindergruppe kam sehr                  Tessera, das Handbuchstudium, die
  gut an, und in Spitzenzeiten waren es                Entschuldigungsgründe, Anwesenheits-
  zehn Nazaretkinder, die sich an der Hand             pflicht, Werbung und Ausbreitung, und
  Mariens auf den Weg zu Jesus machten.                vieles mehr, arbeitete mit dem Handbuch
     Im Laufe der Jahre pendelte sich die              und die Kinder bekamen auch schon klei-
  Zahl bei sieben Kindern ein, und als die             nere Aufträge, die sie zu machen hatten.
  größeren Kinder in die 4. Klasse Volks-              Und am 1. Dezember 2017 war es dann so
  schule kamen bemerkten wir das schwin-               weit: das Jugendpräsidium wurde offiziell
  dende Interesse. Immer öfter hatten die              gegründet und trägt den Namen: Maria,
  Legionäre den Eindruck, die großen                   Flamme der Liebe!
  Kinder langweilen sich. Das Programm                    Im Dezember 2017 wurde ein Einkehr-
  war ja so aufgebaut, dass eben auch klei-            tag für Jugendliche in der Pfarre organi-
  nere Kinder dabei sein können.                       siert, im Mai wurde zusammen mit der
     Da stellte sich die Frage: „Sollen wir            Ministrantengruppe von Pöllauberg eine
  wirklich mit einem Jugendpräsidium                   Kindermaiandacht gestaltet, die Wander-
  beginnen?“ An und für sich war das ja                muttergottes besucht die Erstkommunion-
  immer das Ziel gewesen, die Kinder in                kinder, wunderbare Medaillen werden ver-
  ein Jugendpräsidium zu führen.                       schenkt und Glaubensgespräche geführt.

  Stärkung der Gemeischaft ist für Junglegionäre wesentlich FOTO: FRITZ
Legionsleben 21

Hans Schmauz

Alle sind eingeladen!

A    n jedem letzten Donnerstag im Monat
     laden wir schriftlich die Angehörigen
der Verstorbenen des vergangen Monates
zur Seelenmesse mit anschließender Tro-
standacht in unsere Kirche Salvator am
Wienerfeld in Wien 10., ein. Es kommen
dazu auch viele Menschen, die selten oder
gar nicht in die Kirche kommen.
   Bei der Heiligen Messe werden die         Kerzen und Texte liegen für die Besucher bereit
Kerzen mit den Namen der Verstorbenen        FOTO: SCHMAUZ

mit dem Licht der Osterkerze angezündet
und vom Priester gesegnet. Bei der Tro-      tief­gehender Schwerpunkt für unser Pfarr-
standacht beten wir gemeinsam für die        leben entwickelt. Der Aufwand ist gering,
Verstorbenen und ihre Angehörigen mit        nach der Meldung des Bestattungsinstitu-
liebevoll gestalteten Texten und Liedern.    tes an die Pfarre werden die Angehörigen
   Zu der an den geistlichen Teil folgen-    zur nächsten Seelenmesse schriftlich ein-
den Agape kommen viele Angehörige.           geladen. Ungefähr eine Stunde vor Beginn
Dabei ergeben sich immer wieder sehr         der heiligen Messe wird von einem kleinen
gute Gespräche mit den Hinterbliebe-         Team mit der Vorbereitung begonnen.
nen. In dieser Zeit der Trauer sind viele       In den Kirchenbänken werden Kerzen
Menschen sehr dankbar dafür, dass die        aufgestellt und religiöse Schriften, Ge-
Kirche mit offenen Armen und Türen           betstexte und das Gotteslob aufgelegt.
zeigt, dass sie für alle Menschen da ist.       Für die Agape werden Baguetten aufge-
Als Geschenk überreichen wir den Ange-       schnitten und z.B. mit Käsewürfeln oder
hörigen die Kerze mit dem Namen ihres        Lachs und kleinen Tomaten belegt, dazu
Verstorbenen und Wunderbare Medaillen        gibt es Mineralwasser und auch Wein.
mit Erklärungen. Bei diesen Gesprächen          Es ist dies eine wertvolle Legions-
ist auch immer unser Pfarrvikar anwe-        arbeit, bei der mehrere Pfarrgruppen
send und es ist wirklich sehr schön zu       zusammenarbeiten.
erfahren, wie Menschen, die der Kirche          Dieser Artikel soll vielleicht eine Anre-
fern stehen, positiv auf diese Möglichkeit   gung sein, auch in ihrer Kirche mit dieser
der Aussprache reagieren.                    wichtigen Arbeit zu beginnen, es kommt
   Im Laufe der vielen Jahre hat sich        sehr viel an Dankbarkeit und Wertschät-
die Seelen­messe als wichtiger und           zung der Kirche gegenüber zurück.
22 Legionsleben

  Angela Obenauf

  Legionäre sind immer
  bereit zu lernen!
  S  chon 2018 beschloss unser Comitium,
     dass wir im heurigen Jahr wieder
  einen Legionskongress veranstalten wür-
                                                 Legionsapostolat“: 1) Wie wird der
                                                 Arbeitsauftrag richtig gegeben? 2) Wie
                                                 gehen wir beim Apostolat vor? 3) Arbeits-
  den. Viele Themen brannten uns unter           bericht vorbereiten, geben und bespre-
  den Nägeln, vieles konnte bei den Comiti-      chen 4) Die heroische Arbeit begeistert
  umstreffen nicht ausführlich besprochen        die Legionäre. Jeder Punkt wurde von
  werden, deshalb war es wichtig, uns in         einem Legionär mit ein paar kurzen Sät-
  einer eigenen Veranstaltung dafür Zeit         zen eingeleitet, anschließend hatten alle
  zu nehmen. Wir freuten uns sehr, dass Sr.      Legionäre die Möglichkeit, ihre Gedan-
  Andrea Cervenka vom Senatus zusagte,           ken dazu vorzubringen. Alle hatten sich
  bei unserem Kongress als Moderatorin           schon vorher Gedanken dazu gemacht, so
  zu fungieren, denn wir hatten sie schon        wurde es ein sehr fruchtbares Gespräch,
  bei der Winterschule in Aktion erlebt!         in dem sicher jeder etwas Neues für sich
  Wir hielten zwei Vorbereitungstreffen ab,      mitnehmen konnte.
  außerdem wurde auch in jeder Amtsträ-             Nach einem einfachen Mittagessen,
  gerbesprechung noch darüber beraten.           bestehend aus Würsteln, Kuchen und
     Am 12. Oktober durften wir uns über         Kaffee (die Espressomaschine war der
  die Teilnahme unseres Geistlichen Leiters      Renner …), bei dem es die Möglichkeit
  und von 33 Legionären freuen! Wir
  begannen mit einer Heiligen Messe und
  den Eröffnungsgebeten. Von unserem
  Geistlichen Leiter hörten wir eine auf-
  munternde Ansprache über die Notwen-
  digkeit des Laienapostolats, zu dem wir
  alle aufgrund unserer Taufe und Firmung
  berufen sind. Es sollte ein Miteinander
  zwischen Priestern und (ehrenamtlichen)
  Laien geben. Die Legion Mariens prakti-
  ziert dies schon seit fast 100 Jahren! Einen
  sehr guten Abschnitt über das Laienapo-
  stolat finden wir übrigens im Kapitel 10
  des Handbuches!
     In der ersten Sitzung unseres               Auch in der Pause geht der Austausch weiter
  Kongresses war unser Thema „Das                FOTO: AUNER
Legionsleben 23

                                            1. Pünktlichkeit
                                              – Entschuldigungsgründe
                                            2. Das Verhalten der Legionäre während
                                               des Treffens
                                            3. Das Studium des Handbuches
                                            4. Kassaführung
                                            5. Am Legionssystem darf nichts geän-
                                               dert werden – wo sind wir versucht, es
                                               doch zu tun?

                                            Wieder wurden die Punkte jeweils von
                                            einem Legionär eingeleitet und dann
                                            darüber gesprochen, wieder gab es viele
                                            gute Erkenntnisse, die so gemeinsam
                                            erarbeitet wurden.
                                               Zum Abschluss erhielt jeder Legio-
                                            när eine Karte, um zu notieren, was er
                                            sich vornehmen wollte. Dann endete
                                            unser Kongress mit den Schlussgebeten.
                                            Wir alle waren beschenkt worden, von
                                            Gott und unserer liebsten Lehrerin, der
Apostolat wird geübt FOTO: AUNER            Gottesmutter Maria, aber auch voneinan-
                                            der, denn jeder hatte viel zum Gelingen
gab, sich auch freundschaftlich unterein-   des Kongresses beigetragen, vor allem
ander auszutauschen, setzen wir fort mit    durch die Freude und Begeisterung, mit
der Catena und der 2. Sitzung: prakti-      der mitgeredet wurde, durch die Offen-
sche Übungen zu den Themen Hausbe-          heit, alte Gewohnheiten zu überdenken
such, Straßenapostolat, Priesterbesuch      und etwas Neues zu lernen. Wir möch-
und Arbeitsbericht. Zu den ersten drei      ten auch andere Räte ermutigen, einen
Punkten hatten wir Szenen erarbeitet, die   solchen Tag durchzuführen! Es ist ein
nun vorgespielt wurden, wobei wir uns       großer Segen und eine wirkliche Stär-
teilweise besonders ungeschickt anstell-    kung für die Legionäre!
ten, was sehr zur allgemeinen Erheite-         Wenn jemand die Inhalte unserer Be-
rung beitrug! Danach wurde das Plenum       sprechungen genauer nachlesen möchte,
befragt, ob alles richtig gewesen sei. Da   sende ich ihm gerne die Mitschrift zu!
kamen viele Verbesserungsvorschläge,
und dann wurde die Szene noch ein-          Angela Obenauf erreichen sie unter:
mal, aber richtig, gespielt. Zum Schluss    obenauf@gmx.at
hörten und besprachen wir noch einen
Arbeitsbericht.
   In der 3. Sitzung „Das Präsidium in
Hochform“ besprachen wir die Themen
24 Legionsleben

  Maria Regina Herchl und Maria Saller

 Tag der Freude in Linz und
 Schulungstag in Salzburg
  Frank Duff und der Dank für das
  Geschenk der Taufe

  In diesem Jahr stellte unser Comitium
  Linz zur Vorbereitung auf das große
  Jubiläum 2021 besonders Frank Duff in
  den Mittelpunkt. Als gemeinsame Veran-
  staltung für alle Räte lud das Comitium
  wieder zu einem Legionstag ein. 30 Teil-
  nehmer fanden sich dazu am 19. Oktober
  2019 im Exerzitiensaal der Kreuzschwes-
  tern in Linz ein.
     Begonnen wurde der Tag mit den            Sr. Anneliese spricht über Frank Duff FOTO: HERCHL
  Eröffnungsgebeten und dem Rosenkranz.
  Kaplan Norbert Purrer, Geistlicher Leiter       Am Nachmittag lag der Fokus auf
  der Curia Grieskirchen, feierte dann mit     Frank Duff. Sr. Anneliese Bauernberger
  uns die Heilige Messe und führte uns         hielt einen Impuls über Frank Duff –
  mit Überlegungen über die Dankbarkeit        Charisma und Auftrag der Legion Ma-
  und dem Vortrag über das Sakrament           riens: Wir sollen uns dort einsetzen, wo
  der Taufe in das Thema ein – nur einige      sich Gott und Maria unser als Werkzeug
  Gedanken davon: Die Dankbarkeit ist          bedienen wollen. Im Apostolat brauchen
  die Quelle der Freude. Die Taufe ist das     wir die Herzenseinheit mit Maria. Jedes
  glücklichste Ereignis in unserem Leben       Legionstreffen ist ein kleines Pfingsten,
  und wir sollen dankbar dafür sein. Durch     dort bekommen wir die Sendung. Der
  sie sind wir zu neuem Leben geboren – es     Hl. Geist hilft uns, den Willen Gottes zu
  wurde uns ewiges Leben geschenkt. Kind       erforschen und zu tun. Das Charisma der
  Gottes zu werden ist die größte Karri-       Legion Mariens: Christus in den Men-
  ere! Unser Tauftag soll ein mit Freude       schen erkennen und ihm dienen, Marias
  verbundener Tag sein, den wir auch           Tugenden betrachten, Gebet und Apo-
  feiern dürfen. Wenn ein Mensch seine         stolat, täglicher Lobpreis Gottes in der
  Taufe ganz bejaht, können in ihm Glaube,     Catena, die Liebe zum Rosenkranz, Aus
  Hoffnung und Liebe wachsen. Wir sind         dem Wort Gottes leben und im Apostolat
  dazu berufen, das zu entfalten, was in der   weitergeben, eine Minute täglich vor der
  Taufe in uns grundgelegt wurde.              Weltkarte beten, …
Legionsleben 25

In 3 Kleingruppen beschäftigten wir uns               Elisabeth Ruepp. Nach diesem und kur-
mit folgenden Themen und präsentierten                zen Impulsen von Legionären vertieften
die Ergebnisse im Plenum:                             wir uns zum Thema: „Heiligung des Legi-
 • Arbeiten im Geiste Mariens                         onärs durch Legionsreffen und Apostolat“.
 • Mit Weitblick planend –                            (HB Kapitel 12)
    ganz verfügbar                                       Vor dem Mittagessen feierten wir eine
 • Bekehret                                           heilige Messe in der Basilika von Maria
                                                      Plain. Nach dem Essen, das gemeinsam
Wir wurden eingeladen von der Wand                    eingenommen wurde, beteten wir die Ca-
Zitate von Frank Duff für zuhause zu pflü-            tena und im Anschluss vertieften wir uns,
cken. Beschenkt und gestärkt durch die                nach dem Legionäre Kurzimpulse gehal-
Impulse und Gemeinschaft durften wir                  ten hatten zum Thema: „Vollkommen-
am Abend wieder den Heimweg antreten.                 heit der Mitgliedschaft“ (HB Kapitel 11)
                                                      anhand der regelmäßigen Unterweisung.
„Ich bin Legionär Mariens“                               Alle Legionäre empfanden diesen
Ein Schulungstag für alle Legionäre der               Tage als sehr bereichernd. Gestärkt und
Curia Salzburg fand am 14. September                  ermutigt traten die Legionäre nach den
2019 im Pilgersaal in Maria Plain statt.              Schlussgebeten die Heimreise an.
Das Thema war: „ Ich bin Legionär                        Fazit: Je getreuer im Legionsgeist gear-
Mariens“.                                             beitet wird, umso segensreicher entfaltet
  Nach den Eröffnungsgebeten und                      sich das Apostolat.
Rosenkranz hörten wir ein Referat von Sr.

Angeregtes Gespräch in der Kleingruppe FOTO: HERCHL
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   Regina Wagensonner

  Geheimauftrag Werbung
  und Ausbreitung
  M     anchmal hat man den Eindruck
        Werbung wäre eine Geheimmissi-
  on, wenn es an die Werbeberichte beim
                                               wenn wir der Meinung sind er oder sie sei
                                               nicht geeignet. Er wird uns zustimmen
                                               und sich nicht mehr mit dem Thema
  Präsidiumstreffen geht. Damit das nicht      beschäftigen.
  so bleibt veranstaltete der Senatus für         Ein anderer Grund ist unsere Men-
  die Wiener Legionäre am 9.11. einen          schenfurcht oder Schüchternheit. Diese
  Schulungstag zum Thema Werbung und           kann überwunden werden indem man
  Ausbreitung.                                 den Anzusprechenden wirklich wahr
     Nach den Eröffnungsgebeten und            nimmt. Wenn wir jemandem ins Gesicht
  dem Rosenkranz führte uns P. Alkuin          blicken fühlt er sich wahrgenommen.
  Schachenmayr OCist in das Thema                 Nehmen wir uns ein Beispiel an den
  ein. Dabei wurden wir auf eigene Dinge       Kindern dieser Welt. Schauen wir uns an
  aufmerksam gemacht, die Werbung und          wie Marketing funktioniert. Wir müssen
  Ausbreitung im Wege stehen.                  Sympathie und Vertrauen wecken, nur
                                               so wird sich der Andere für uns interes-
                                               sieren. Es ist auch wichtig die Sehnsüchte
                                               und Träume der Menschen zu wecken.
 „Versuchen wir im Rahmen                      Vielleicht brennt eine Not unter den
                                               Nägeln, sei es dass die eigenen Enkel
  unserer bescheidenen                         keine religiöse Bildung erfahren, seien es
  Möglichkeiten Seelen für Ihn                 die Obdachlosen, die zwei Straßen weiter
                                               lagern oder etwas anderes. Bieten wir hier
  zu gewinnen.“                                doch die Legion als Werkzeug an. Viel-
                                               leicht möchte der Angesprochene tiefer
  Edel Mary Quinn                              in den Glauben eintauchen, bieten wir
                                               die Legion als Schule an. Viele Menschen
                                               sind alleine und sehen keinen Sinn, bie-
                                               ten wir die Legion als Antidepressivum
    Oft steht uns unsere eigene Eitelkeit im   gegen die Nöte der Zeit an.
  Weg. Es steht uns nicht zu, zu beurteilen
  wer geeignet ist Legionär zu sein. Maria     Es gibt fünf wesentliche Fehler, die bei der
  sucht die Legionäre aus, sie bittet uns      Werbung nicht gemacht werden sollen:
  aber jeden anzusprechen. Abschätzigkeit      1. Personen, die meinen schon aktiv
  wird bemerkt, unser Gegenüber spürt,             in der Kirche zu sein, zu schnell
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P. Akluin beim Vortrag FOTO: FÜHRER          Aktives Zuhören der Legionäre FOTO: FÜHRER

   vom Hacken lassen. – Wie wäre es          5. Auf die Probezeit vergessen – Es ist
   anzubieten es zu versuchen und den            wichtig gleich von Anfang an die
   Benefit für das eigene Glaubensleben          Probezeit in den Blick zu nehmen.
   zu entdecken. Öffentliches Bekennt-           Dies nimmt die Angst, den Erwar-
   nis zum Glauben ist herausfordernd.           tungsdruck. Der Angesprochene
2. Oft reden wir die Verpflichtungen             weiß aber auch dass er sich nach
   klein. – Es ist wichtig von Anfang            einiger Zeit entscheiden muss, ob er
   an alle Pflichten zu nennen. Es ist           geht oder bleibt – und das in voller
   einfach so, dass man als Legionär             Freiheit. Die Entscheidung Legionär
   mindestens vier Stunden in der                zu werden hat Zeit.
   Woche der Muttergottes zur Verfü-
   gung steht für Präsidiumstreffen und      Generell gilt: Nicht betteln, nach dem
   Arbeitsauftrag.                           Motto: wir sind so wenige und die Arbeit
3. Zu schnell auf den Dienst als Hilfsle-    ist so viel, sondern ein Geschenk anbieten.
   gionär ausweichen. – Hilfslegionäre       Was haben wir selber nicht alles durch
   sind keine Legionäre zweiter Klasse,      die Legion geschenkt bekommen? Bieten
   es ist eine eigene Berufung. Es ist wie   wir das, doch an.
   in einer weltlichen Armee, es gibt un-       Im zweiten Teil gingen wir in die Pra-
   terschiedliche Truppenteile, die sich     xis. Es gab ein Rollenspiel zu einem Be-
   in ihrem Dienst ergänzen und die sich     such bei einem Priester, um zu fragen, ob
   gegenseitig brauchen.                     mit einem Präsidium begonnen werden
4. Unwissenheit bezüglich der Eckdaten       kann. Im zweiten Rollenspiel wurde ein
   über die Legion. – Wir müssen wissen,     Werbebesuch bei einem Laien dargestellt.
   was wir „verkaufen“. Die wichtigsten      Es wurde manche Anregung vom Vor-
   Eckdaten müssen sitzen: wann wurde        trag gleich umgesetzt und anschließend
   die Legion gegründet, wo überall auf      wurde gemeinsam ausgetauscht.
   der Welt gibt es Präsidien, wie viele        Den krönenden Abschluss bildete die
   Mitglieder hat die Legion weltweit,       Frank-Duff-Gedenkmesse, an der nicht
   seit wann gibt es die Legion in unserer   nur die Teilnehmer des Schulungstages
   Pfarre, …                                 sondern auch viele Gläubige teilnahmen.
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