ZWÖLF FILME AB 18. AUGUST 2020 IMMER DIENSTAGS AB 22:45 UHR - DasErste.de - Castforward

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ZWÖLF FILME AB 18. AUGUST 2020
 IMMER DIENSTAGS AB 22:45 UHR
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UND IN DER ARD MEDIATHEK

              4 ����� VORWORT Cooky Ziesche und Verena Veihl RBB
              6	������ ZEHN AUSGEWÄHLTE DEBÜTFILME EXKLUSIV IN ONE
              8 ����� IN DER ARD MEDIATHEK

             10	������   ALLES IST GUT BR
               	������   Dienstag, 18. August 2020, 22:45 Uhr
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             14	������   ES WAR EINMAL INDIANERLAND WDR mit HR/ARTE
               	������   Dienstag, 18. August 2020, 00:35 Uhr
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             18	������   LOMO – THE LANGUAGE OF MANY OTHERS RBB/ARTE
               	������   Dienstag, 25. August 2020, 22:45 Uhr
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             22	������   LEANDERS LETZTE REISE RBB/ARTE
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             26	������   1000 ARTEN REGEN ZU BESCHREIBEN WDR/ARTE
               	������   Dienstag, 1. September 2020, 22:45 Uhr
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             30	������   DIE DEFEKTE KATZE BR/ARTE
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34	������   BONNIE & BONNIE NDR
  	������   Dienstag, 8. September 2020, 22:50 Uhr
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38	������   WANN ENDLICH KÜSST DU MICH? SWR/ARTE
  	������   Dienstag, 8. September 2020, 0:40 Uhr
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42	������   DIE VIERHÄNDIGE SWR/ARTE
  	������   Dienstag, 15. September 2020, 22:50 Uhr
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46	������   ICH LIEBE ALLES, WAS ICH AN DIR HASSE BR
  	������   Dienstag, 15. September 2020, 0:35 Uhr
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50	������   WER HAT EIGENTLICH DIE LIEBE ERFUNDEN? SR/ARTE/SRF
  	������   Dienstag, 22. September 2020, 23:50 Uhr
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54	������   BACK FOR GOOD SWR
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58	������ IMPRESSUM / PRESSEKONTAKT / BILDNACHWEIS

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FilmDebüt im Ersten 2020

Der „FilmDebüt-Sommer“ in ONE und in der ARD Mediathek
20 Jahre „FilmDebüt im Ersten“ – ONE zeigt zum Jubiläum ausgewählte Debütfilme aus den letzten 20 Jahren

Das „FilmDebüt im Ersten“ gibt jungen Filmemachern seit 20      funk­anstalten, ermöglicht ONE mit seiner Jubiläums-Reihe ein
Jahren die Möglichkeit, ihre Debüts einem breiten Publikum im   Wiedersehen mit den ersten abendfüllenden Arbeiten von
Fernsehen vorzustellen. ONE begleitet dieses Jubiläum mit ei-   Regisseurinnen und Regisseuren, die heute im internationalen
nem Querschnitt von besonderen und prägenden Debütfilmen        Arthouse-Kino oder in der TV-Primetime bekannt sind. Zum
ab dem 18. Juli 2020.                                           Beispiel „Der Wald vor lauter Bäumen“, der mit vielen Preisen
Ausgewählt von den Debüt-Redaktionen in den Landesrund­         ausgezeichnete Erstlingsfilm von Maren Ade. Ihr Film „Toni

HIERANKL BR
Regie: Hans Steinbichler
FilmDebüt im Ersten 2005
Samstag, 18. Juli 2020, 21:45 Uhr
in der ARD Mediathek: 18.7. – 19.8.2020
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DER WALD VOR LAUTER BÄUMEN SWR
Regie: Maren Ade
FilmDebüt im Ersten 2006
Samstag, 18. Juli 2020, 23:10 Uhr
in der ARD Mediathek: 18.7. – 30.9.2020
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PING PONG MDR
Regie: Matthias Luthardt
FilmDebüt im Ersten 2008
Samstag, 25. Juli 2020, 21:45 Uhr
in der ARD Mediathek: 18.7. – 19.8.2020
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FREI NACH PLAN RBB
Regie: Franziska Meletzky
FilmDebüt im Ersten2009
Samstag, 25. Juli 2020, 23:15 Uhr
in der ARD Mediathek: 18.7. – 19.8.2020
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VIER MINUTEN SWR
Regie: Chris Kraus
FilmDebüt im Ersten 2010
Samstag, 1. August 2020, 21:45 Uhr
in der ARD Mediathek: 1.8. – 29.8.2020
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Erdmann“ lief zehn Jahre später im Wettbewerb von Cannes                                                        den Kinofilm „Das Tagebuch der Anne Frank“ einem größeren
und erhielt sowohl eine Oscar-Nominierung als auch den                                                          Publikum bekannt.
Europäischen und den Deutschen Filmpreis. Oder „Hierankl“,                                                      Exklusiv in der ARD Mediathek sind außerdem weitere Film­
der Debütfilm von Hans Steinbichler, der mit dem Grimme-                                                        Debüts von gestern und heute abzurufen, preisgekrönt und
Preis in Gold für Buch und Regie ausgezeichnet wurde. Hans                                                      eigenwillig: Wildes, junges Kino unter dem Stichwort „Film­
Steinbichler ist heute durch zahlreiche TV-Krimis und durch                                                     Debüt im Ersten“ von Juli bis September 2020!

ÜBER UNS DAS ALL WDR
Regie: Jan Schomburg
FilmDebüt im Ersten 2012
Samstag, 1. August 2020, 23:15 Uhr
in der ARD Mediathek: 1.8. – 29.8.2020
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DAS LIED IN MIR BR/SWR
Regie: Florian Cossen
FilmDebüt im Ersten 2012
Samstag, 8. August 2020, 21:45 Uhr
in der ARD Mediathek: 18.7. – 30.9.2020
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SIMON SAGT AUF WIEDERSEHEN ZU SEINER VORHAUT NDR
Regie: Viviane Andereggen
FilmDebüt im Ersten 2016
Samstag, 8. August 2020, 23:15 Uhr
in der ARD Mediathek: 18.7. – 30.9.2020
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ZEIT DER KANNIBALEN WDR
Regie: Johannes Naber
FilmDebüt im Ersten 2016
Samstag, 15. August 2020, 21:45 Uhr
in der ARD Mediathek: 15.8. – 16.9.2020
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HERBERT MDR
Regie: Thomas Stuber
FilmDebüt im Ersten 2018
Samstag, 15. August 2020, 23:15 Uhr
in der ARD Mediathek: 15.8. – 16.9.2020
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FilmDebüt im Ersten 2020

In der ARD Mediathek

EINMAL BITTE ALLES BR
Regie: Helena Hufnagel
FilmDebüt im Ersten 2018
Verweildauer: 15.8. – 30.9.2020
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SCHROTTEN! NDR
Regie: Max Zähle
FilmDebüt im Ersten 2018
Verweildauer: 22.8. – 5.9.2020
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DIE BRÜCKE AM IBAR BR
Regie: Michaela Kezele
FilmDebüt im Ersten 2016
Verweildauer: 5.9. – 12.9.2020
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MÄNGELEXEMPLAR RBB/ARTE
Regie: Laura Lackmann
FilmDebüt im Ersten 2019
Verweildauer: 18.7. – 30.9.2020
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MESSI & MAUD SR/RADIO BREMEN/ARTE
Regie: Marleen Jonkman
FilmDebüt im Ersten 2020
Verweildauer: 28.8. – 5.9.2020
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HAUS OHNE DACH SWR/ARTE
Regie: Soleen Jusef
FilmDebüt im Ersten 2020
Verweildauer: 18.8. – 15.9.2020
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FilmDebüt im Ersten 2020
und in der ARD Mediathek

                      ES WAR EINMAL          LOMO – THE LANGUAGE                             1000 ARTEN REGEN ZU
ALLES IST GUT         INDIANERLAND           OF MANY OTHERS          LEANDERS LETZTE REISE   BESCHREIBEN           DIE DEFEKTE KATZE
Eva Trobisch          Ilker Çatak            Julia Langhof           Nick Baker-Monteys      Isa Prahl             Susan Gordanshekan

Vorwort

In diesem Jahr feiert die Reihe „FilmDebüt im Ersten“ ihr            Isolation. Und so kann uns die diesjährige Reihe viele unserer
20-jähriges Jubiläum. Es wird ein stilles Fest, obwohl der Erfolg    aktuellen Fragen unverhofft spiegeln – und auch Ant­worten
eine fette Party gerechtfertigt hätte. Das Corona-Virus verän-       geben, wie man sich mit anderen neu verbindet.
dert unser Leben in dramatischer Weise.
                                                                     Der Film „Die defekte Katze“ von Susan Gordanshekan zeichnet
Smartphone-Dating und Home Office – die Liebe und das                sehr sensibel den Alltag eines jungen Paares aus dem Iran, das
Filme­machen verlangen in diesen Zeiten zunehmend mediale            sich Deutschland als neue Heimat ausgesucht hat. Die Filme-
Kompetenz. Die meisten jungen Regisseure und Produzenten             macherin zeigt ihr Ringen um eine Teilhabe an einem Leben, das
haben sie bereits, ihre Welt ist digital, – unsere entwickelt sich   nach fremden Regeln abläuft. Die Regisseurin beschreibt sehr
rasant dorthin. Neben der Ausstrahlung im Ersten zeigen wir          eindringlich, wie viel Kraft es kostet, diese Regeln zu akzeptie-
eine ausgewählte Reihe von Debütfilmen der letzten zwanzig           ren und trotzdem etwas Eigenes darin wiederzufinden. Auch
Jahre in ONE und in der ARD Mediathek. Sowohl die aktuellen          zwei aktuelle Debüts, die exklusiv in der ARD Mediathek zu er-
Debüts als auch die Jubiläumsfilme werden in der ARD Media-          leben sein werden, beschäftigen sich eindringlich mit der Frage
thek abrufbar sein und erstmals den Vergleich möglich ma-            nach Heimat und Identität: „Haus ohne Dach“ von Soleen Jusef
chen, welche Themen und Stile sich in den zwei Jahrzehnten           und „Messi & Maud“ von Marleen Jonkman.
im Nachwuchsfilm wiederfinden oder sich verändert haben.
                                                                     Karl, der junge Held in „LOMO – The Language of Many Others“
Unser Fazit: Die jungen Filmschaffenden können uns den Weg           von Julia Langhof, formt aus Alltagsmomenten im Internet
in die Zukunft weisen, nicht nur formal, auch inhaltlich. Die De­    Clip-Reihen, um der Welt zu zeigen, wie austauschbar unsere
bü­tanten erzählen oft von dem, was sie gut kennen. Sie zeigen       Einzigartigkeit im Privaten im digitalen Zeitalter geworden ist.
uns Lebenswelten von innen heraus, so dass wir dem Alltag der        Als er Zurückweisung erlebt, entscheidet er sich, die Kontrolle
anderen Menschen sehr nah kommen können. Ihre Filme                  über sein Leben ganz in die Hände seiner „Follower“ zu legen.
beschäftigen sich häufig mit inneren Krisenzuständen, mit            In „Alles ist gut“ von Eva Trobisch, dem Eröffnungsfilm der dies­

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WANN ENDLICH KÜSST                            ICH LIEBE ALLES, WAS ICH   WER HAT EIGENTLICH DIE
BONNIE & BONNIE       DU MICH?               DIE VIERHÄNDIGE        AN DIR HASSE               LIEBE ERFUNDEN?          BACK FOR GOOD
Ali Hakim             Julia Ziesche          Oliver Kienle          Nadine Keil                Kerstin Polte            Mia Spengler

jährigen Staffel, gibt uns die Regisseurin einen genauen Einblick
in die persönlichen Abwehr- und Verteidigungsstrategien einer
modernen, selbstbewussten Frau, die sich auch nach ­einer
Vergewaltigung nicht als Opfer sehen will.
Die neuen und viele alte Debüts stellen sich der Frage, was pas-
siert, wenn Menschen die gesellschaftliche Teilhabe verwei-
gern, bzw. wenn ihnen diese Teilnahme verwehrt wird.
Sie erinnern uns daran, dass man sich in eine fremde Situation,
ein fremdes Leben hineinversetzen sollte, bevor man es beur-
teilt. Nach der Erfahrung, die wir gerade durchleben, sollten wir
diesen Vertrauensvorsprung jedem Menschen und allen frem-
den Lebenswelten entgegenbringen. Die Teilhabe an gesell-
schaftlichem Leben ist ein unschätzbar hohes Gut.

Wir wünschen Ihnen Gesundheit, Zuversicht und spannende
Filmstunden mit 12 neuen DebütFilmen im Ersten und vielen
Schätzen aus den letzten 20 Jahren FilmDebüt in ONE und der
ARD Mediathek.

Cooky Ziesche und Verena Veihl RBB,
stellvertretend für die Debüt-Redaktionen der ARD

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FilmDebüt im Ersten 2020

ALLES IST GUT BR
EIN FILM VON EVA TROBISCH
SENDETERMIN: Dienstag, 18. August 2020, 22:45 Uhr

WIEDERHOLUNG IN ONE: Samstag, 22. August 2020, 21:45 Uhr
VERWEILDAUER IN DER ARD MEDIATHEK: 11.8. bis 30.9.2020

Mit ihrem kleinen Verlag haben Janne und Piet       Vor Piet verschweigt sie den Vorfall und dem
gerade Insolvenz angemeldet. Während sich Piet      überforderten Martin verspricht sie in immer
in die Renovierung eines verwahrlosten Hauses       neuen Begegnungen, dass es nun wirklich
stürzt, hadert Janne mit dem Scheitern. Das         Schlimmeres gibt. Umso mehr ihr Alleingang
Jobangebot eines Bekannten nimmt sie daher          jedoch die Beziehung zu Piet ins Wanken bringt,
prompt an. Dass Martin, der Schwager ihres          desto schwerer fällt es ihr, das Versprechen
neuen Chefs, kurz zuvor gegen ihren Willen mit      gegenüber Martin aufrechtzuerhalten.
ihr geschlafen hat, ändert daran nichts. Sie will
den Job und nicht die Opferrolle.

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FilmDebüt im Ersten 2020

 ALLES IST GUT
 BESETZUNG                                                                                                           STAB

Janne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aenne Schwarz                  Buch und Regie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Trobisch
Piet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Döhler              Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Julian Krubasik
Martin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Löw            Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Kai Minierski
Robert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tilo Nest         Szenografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmaderer
Sabine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lina Wendel               Kostüm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Carolin Schreck, Laura Fries
Sissi  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Hagmeister             Maske . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lena Wollenweber
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . u. v. a.   Tongestaltung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Ziarkowski (O-Ton),
                                                                                                                     . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philip Hutter (Sounddesign),
  AUSZEICHNUNGEN UND PREISE                                                                                          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Goldbrunner (Mischung)
                                                                                                                     Casting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Ritter
• Locarno Festival 2018 – Swatch First Feature Award                                                                 Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . Trini Götze, David Armati Lechner
• Filmfest München2018 – Förderpreis Neues Deutsches Kino                                                            Koproduzent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wasiliki Bleser
     für Beste Regie: Eva Trobisch, Beste Hauptdarstellerin:                                                         Redaktion . . . . . Natalie Lambsdorff, Claudia Gladziejewski und
     Aenne Schwarz und Fipresci Kritiker Preis im Rahmen des                                                          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carlos Gerstenhauer (BR)
     Filmfests München 2018
• VGF-Nachwuchsproduzentenpreis 2018                                                                                 PRODUKTION
• Women in Motion Award Cannes 2019 – Young Talent
     Award für Eva Trobisch
                                                                                                                     Eine Produktion von Trimafilm in Koproduktion mit Starhaus
• Studio Hamburg Nachwuchspreis 2019 – Bester Film
                                                                                                                     Filmproduktion, Hochschule für Fernsehen und Film München
• Hamptons International Film Festival 2018 –
                                                                                                                     und dem Bayerischen Rundfunk, gefördert von FFF Bayern.
     Best Narrative Feature
• Thessaloniki International Film Festival 2018 Special Jury
     Award „Silver Alexander“, Best Actress: Aenne Schwarz
• Stockholm Film Festival 2018 – Best Director: Eva Trobisch
• Subtitle European Film Festival 2018 – Angel Award for
     Director Eva Trobisch and Actress Aenne Schwarz
• International Film Festival Marrakech 2018 –
     Best Actress: Aenne Schwarz
• International Film Festival & Award Macao 2018 –
     Best Actress: Aenne Schwarz
• Preis der deutschen Filmkritik 2018 – Bestes Spielfilmdebüt
• European First Film Festival Premiers Plan/Angers Festival
     2019 – Grand Jury Prize + Mademoiselle Ladubay Awards
     for Aenne Schwarz

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VITA DER AUTORIN UND REGISSEURIN EVA TROBISCH

1983 in Berlin geboren. Sie assistierte erst am Theater, dann        chen lief „Alles ist gut“ auf vielen internationalen Festivals und
beim Film. 2009 nahm sie ihr Studium der Spielfilmregie an der       durfte sich über zahlreiche Preise freuen. Nachdem er im Sep-
HFF München auf, war Gaststudentin im Fach Dramaturgie an            tember 2018 in die Kinos kam, war der Film in der Vorauswahl
der NYU Tisch und begann 2015 einen Master in Screenwriting          des Europäischen Filmpreises und für die Kategorie „Beste
an der London Film School. Hier entstand das Drehbuch zu             weibliche Hauptrolle“ beim deutschen Filmpreis nominiert.
„Alles ist gut“, mit dessen Umsetzung sie ihr Regiestudium ab-       2019 wurde er von Netflix angekauft. Eva Trobisch lebt mit ih-
schloss. Seit seiner nationalen Premiere auf dem Filmfest Mün-       rer Familie in Berlin.

STATEMENT DER REGISSEURIN EVA TROBISCH

Ob man Probleme hat oder eben nicht, ist für Janne Entschei-         Sich als schwaches Geschlecht zu sehen, wäre also schlicht
dungssache, eine Frage der Haltung. Und diese Haltung emp-           selbstlimitierend und entspricht nicht der Lebenswirklichkeit
findet Janne schon fast als Verpflichtung – in einer Zeit, in der    ihres kinderlosen bürgerlichen Umfelds. Ich begann mich zu
sie für sich und ihre Angelegenheiten wenig mehr übrig hat als       fragen, was passiert, wenn so eine Figur, im archaischsten Sin-
ein mildes Lächeln. Dafür reicht ein Blick in die Zeitung. Selbst-   ne, einem Mann „zum Opfer“ fällt? Unsere Gesellschaft hat
mitleid findet sie obszön.                                           sehr klare Vorstellungen davon, wie sich ein „Opfer“ fühlt und
Für mich ist Janne eine Figur, deren Eigenschaften ich von eini-     wie es sich zu verhalten hat. Darauf hat Janne aber keine Lust.
gen Frauen meiner Generation gut kenne. Sie sind gebildet,           Kann man entscheiden, ob man Opfer ist?
aufgeklärt, gleichberechtigt und, ganz wichtig, unkompliziert.

                                                                                                                                    13
FilmDebüt im Ersten 2020

ES WAR EINMAL INDIANERLAND WDR mit HR / ARTE
EIN FILM VON ILKER ÇATAK NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON NILS MOHL
SENDETERMIN: Dienstag, 18. August 2020, 00:35 Uhr

WIEDERHOLUNG IN ONE: Samstag, 22. August 2020, 23:30 Uhr
VERWEILDAUER IN DER ARD MEDIATHEK: 25.7. bis 29.9.2020

                                      Ein heißer Sommer. Zu Hause ist Mauser in den Hoch-
                                      häusern am Stadtrand. Er ist 17, Boxer und seit der
                                      Nacht im Freibad verliebt in die rothaarige Jackie aus
                                      dem Viertel der Reichen.
                                      Dann fliegt seine Welt aus den Angeln: Zöllner, Mausers
                                      Vater, erwürgt seine Frau Laura im Streit. Mauser steigt
                                      mit Kondor in den Ring, die 21-jährige Edda interessiert
                                      sich für ihn und ein Indianer scheint ihn zu verfolgen.
                                      Und zum Showdown beim Festival an der Grenze zieht
                                      ein geradezu biblisches Unwetter auf.

14
15
FilmDebüt im Ersten 2020

ES WAR EINMAL
 BESETZUNG                                                                                                             STAB

Mauser  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leonard Scheicher                         Regie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilker Çatak
Edda  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johanna Polley                    Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nils Mohl, Max Reinhold
Jackie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Emilia Schüle                Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Florian Mag
Ponyhof  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Klaußner                            Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Jan Ruschke
Zöllner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Schick                    Szenografie/Szenenbild  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tim Tamke
Kondor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joel Basman                    Kostüm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Bockmeyer
Indianer  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Alan Packard                           Maske . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nica Faas und Yasmin lqbal
Laura . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Katharina „Trine“ Behrens                              Tonmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Claudia Mattai del Moro
Cowboy #1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Emilio Mondhe                           Produktion . . . . . . .  Michael Eckelt (Riva Filmproduktion GmbH)
Cowboy #2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Yaw Boah-Amponsam                                     Redaktion  . . . . . . . . . . . Lucia Keuter (WDR), Jörg Himstedt (HR),
Trainer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Stephan Katic                  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Steinert (ARTE)
Haushälterin/Ratschlag  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Soogi Kang
Taxifahrer/Tankwart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bjarne Mädel
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .u. v. a.

 PRODUKTION                                                                                                            AUSZEICHNUNGEN UND PREISE

Eine Produktion der Riva Filmproduktion GmbH in Koproduktion                                                          • Nominierung Deutscher Filmpreis 2018
mit dem Westdeutschen Rundfunk, dem Hessischen Rundfunk                                                                  Bester Schnitt (Jan Ruschke)
und ARTE. Gefördert von der Filmförderung Hamburg Schles­                                                             • Preis der Euregio-Schülerjury/32. Bolzano Film Festival 2018
wig-Holstein, der Filmförderanstalt (FFA), der Staatsministerin                                                       • Special-Recognition-Preis/58. Zlin-Film-Festival 2018
für Kultur und Medien (BKM), dem Kuratorium junger deutscher                                                          • Goldener Spatz 2018
Film sowie dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF).

 VITA DES REGISSEURS ILKER ÇATAK

Geboren 1984 in Berlin als Kind türkischer Einwanderer. Im Al-                                                        dent Academy Awards 2014. Sein Abschlussfilm „Sadakat“
ter von 12 Jahren Umzug nach Istanbul. Abitur an der dortigen                                                         gewinnt u. a. den Max-Ophüls-Preis, den First Steps Award
Bot­schafts­schule. Bachelor in Film & Fernsehregie an der De-                                                        und den Student Academy Award in Gold 2015. Auf „Es war
kra Medienhochschule Berlin. 2011 Autorenstipendiat des BR.                                                           einmal Indianerland“ folgte „Es gilt das gesprochene Wort“. Er
2014 Master in Filmregie an der Ham­burg Media School. Sein                                                           erhielt fünf Nominierungen, u. a. für Bestes Buch (Ilker Çatak
Kurzfilm „Wo wir sind“ erhält u. a. den Kurzfilmpreis der Mur-                                                        gemeinsam mit Nils Mohl) und Beste Regie sowie die Lola in
nau-Stiftung, den Max-Ophüls-Preis und wird Finalist der Stu-                                                         Bronze für Bester Film beim Deutschen Filmpreis 2020.

16
L INDIANERLAND
 STATEMENT DES REGISSEURS ILKER ÇATAK

 Die Zeit mit 17 – eine Welt im Ausnahmezustand. Das war die      Mauser, der seinerseits gar nicht weiß, was für eine coole Sau
 Zeit, in der es uns nicht möglich war, drei Gedankengänge klar   er eigentlich ist.
 zu Ende zu denken, geschweige denn zu handeln, ohne vom          Die Vater-Sohn-Thematik, so tragisch sie auch daherkommen
 alltäglichen Feuerwerk unserer kleinen Unsicherheiten, gro­      mag, lese ich recht nüchtern. Das hat für mich eine lakonische
 ßen Wünsche oder den zahl- und ziellosen Hormon­schwan­          Komik, wenn Mauser und Zöllner sehr trocken über der Leiche
 kungen eingeholt zu werden. Und „Es war einmal Indianerland“     sitzen und überlegen, was sie als nächstes tun. Und dennoch
 ist wie dieses Feuerwerk, die rauschhafte Erinnerung an Tage,    geht es unter die Haut. Wie schließlich auch die Geschichte von
 in denen alles zusammenkommt und über uns einbricht.             der erlösenden Liebe. Edda: Ihr Stolz, ihre Hingabe und ihr
 Genau das gefällt mir: Rau und schnörkellos treiben wir die      unkontrolliertes Tem­perament knacken den Panzer des Boxers.
 Handlung voran. Und haben dennoch den Blick für Details,         Mich tangiert der warmherzige Blick auf jede einzelne Figur,
 wecken die Erinnerung an Filme und Bücher, die wir lieben,       die ich mir beim Lesen mit all ihren kleinen Details ausmalen
 gönnen uns große Bilder, poetisch und hochstilisiert, streifen   kann. Ihr Kostüm, ihr Duktus und die Dialoge wirken souverän
 die großen Fragen des Lebens, freuen uns an Absurditäten des     und differenziert geschrieben. Eine Geschichte für Träumer –
 Alltags, die einzig in ihrer Banalität auszuhalten sind.         für das Kino.
 Filmisch ist „Indianerland“ deswegen so reizvoll, weil das       Ich mache diesen Film, weil ich daran glaube, dass Mut belohnt
 Lebens­gefühl als wilder Genremix in der Hauptfigur Mauser       wird, weil ich selbst ein Träumer bin. Es ist der Glaube an etwas
 bereits ver­ankert ist: Wir sehen einen leichtfüßigen Boxer,     Einzigartiges, etwas, das ich vorher in Deutschland noch nicht
 des­sen emo­tionale Schwermut eine Romantik hergibt, die ihn     gesehen habe ... Es ist die Sehnsucht nach neuen Ufern –
 träu­men und zum Poeten werden lässt. So sehen wir einen         erzählerisch, gestalterisch, inhaltlich. Es ist die Sehnsucht nach
 Boxerfilm, einen Coming-of-Age-Film, einen Krimi, einen Wes­     Liebe: Die Liebe zu meinen Figuren, unabhängig davon, ob sie
 tern, ein Roadmovie – und das alles auf einmal, ohne dass das    Kinder von Reichen oder Halbzigeuner oder Mörder sind.
 je albern werden würde.                                          Was am Ende bleibt? Die Erinnerung. Wie war das, im Kino zu
 Spannend ist der Stoff auch, weil großartige inhaltliche und     sitzen und zu staunen? Rauszukommen und überwältigt zu
 formale Kontraste herausgearbeitet werden – hier die Plat­       sein, weil man die Möglichkeiten dieses Mediums einmal mehr
 tenbausiedlung, Sportlerschweiß, Boxhandschuhe und So­­          unterschätzt hatte. Bruchstückhaft von dem Film zu erzählen,
 zialrealismus auf der einen Seite, aufgebrochen durch surreale   mit diesem Kerl, der da knallhart boxt und gleichzeitig ver­
 Figuren wie den Indianer, die Cowboys und die Insze­nierung      lorener Romantiker ist. Dieser Verknallte, der sich Telefon­
 dieser Welt als Wilder Westen. Dort das komplette Kon­           nummern in den Handrücken ritzt und eigentlich seinen Vater
 trastprogramm: die Welt von Jackie und ihren Freunden wie        sucht und nur zur Normalität zurückfinden will, doch die
 Ponyhof. Die Jugend heute ist feierwütig, auch ohne er­sicht­    Magie seines Umfeldes treibt ihn zu immer neuen Ufern.
 lichen Anlass, und da kann man auch schon mal pro­klamieren,     Spannend. Intensiv. Leidenschaftlich.
 dass man feiert, um die Welt zu verbessern. Mit ihrer welt­      Diese Erinnerung an einen Film – die will ich schaffen.
 klugen Art sorgen sie für noch mehr Verunsicherung bei

                                                                                                                                 17
FilmDebüt im Ersten 2020

LOMO –
THE LANGUAGE OF MANY OTHERS RBB / ARTE
EIN FILM VON JULIA LANGHOF
SENDETERMIN: Dienstag, 25. August 2020, 22:45 Uhr

WIEDERHOLUNG IN ONE: Samstag, 29. August 2020, 21:45 Uhr
VERWEILDAUER IN DER ARD MEDIATHEK: 24.8. bis 30.9.2020

18
Endlos scheinen die Möglichkeiten der neuen        Als Karl sich in seine neue Mitschülerin Doro
digitalen Generation. Als Karl (17) an der Suche   verliebt, glaubt er endlich zu wissen, was er will.
nach seinem Platz in dieser Welt scheitert,        Auch Doro findet Gefallen an ihrem eigensinni-
überlässt er seinen „Followern“ sämtliche          gen und rebellischen Mitschüler, lässt ihn jedoch
Entscheidungen über sein Leben und steuert         nach einer kurzen Affäre wieder fallen. Für Karl
damit auf eine Katastrophe zu.                     ist jetzt klar: Nichts ist wahrhaftig, alles ist
Familie Schalckwyck lebt in einem wohlhaben-       Willkür. Desillusioniert beginnt er ein gefährli-
den Bezirk Berlins, Mutter Krista und Vater        ches Spiel. Er veröffentlicht ein intimes Video
Michael wollen ihren Kindern Karl und Anna alle    von sich und Doro und lässt mehr und mehr
Möglichkeiten bieten. Die Zwillinge stehen kurz    seine Follower die Macht über sein Leben
vor dem Abitur. Während die ambitionierte          übernehmen – am Ende sogar über Leben und
Anna schon ziemlich genau weiß, wie ihr Leben      Tod.
verlaufen soll, widmet Karl lieber seine ganze
Aufmerksamkeit seinem Blog „The language of
many others“. Dort postet er unter anderem
auch persönliche Aufnahmen seiner eigenen
Familie, was Karls Verhältnis zu seinem Vater
vor eine Zerreißprobe stellt.

                                                                                                         19
FilmDebüt im Ersten 2020

LOMO –
THE LANGUAGE OF
 BESETZUNG                                                                                                             STAB

Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jonas Dassler              Regie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Julia Langhof
Doro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lucie Hollmann                   Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Gerhold, Julia Langhof
Anna  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Nürnberg                  Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Michal Grabowski
Paul  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Alexander Seidel                       Originalton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Magnus Pflüger
Krista . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Lou Sellem                     Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Reibold
Michael . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Jordan                  Sounddesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gregor Arnold
Gesine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Julika Jenkins                 Mischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Bitter
Gregor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Sellin                Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Krause, Halina Daugird
 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . u. v. a.   Szenenbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan von Tresckow
                                                                                                                      Kostümbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lea Søvsø
 PRODUKTION                                                                                                           Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Heisler (Flare Film),
                                                                                                                      . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Kemme (BASIS BERLIN Filmproduktion)
Flare Film GmbH in Koproduktion mit BASIS BERLIN Filmpro-                                                             Redaktion . . . . Cooky Ziesche (RBB), Dagmar Mielke (RBB/ARTE)
duktion GmbH, Cine+ und Rundfunk Berlin-Brandenburg, in
Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert vom Medienboard Ber-                                                                AUSZEICHNUNGEN UND PREISE
lin-Brandenburg, der Beauftragten für Kultur und Medien und
dem Kuratorium junger deutscher Film. Entstanden im Rah-                                                              • Förderpreis Neues Deutsches Kino 2017,
men der Initiative LEUCHTSTOFF von RBB und Medienboard                                                                   Bestes Drehbuch für Julia Langhof und Thomas Gerhold
Berlin-Brandenburg.                                                                                                   • Nominierung First Steps Award 2017,
                                                                                                                         Bester abendfüllender Spielfilm
                                                                                                                      • Götz-George-Nachwuchspreis für Jonas Dassler beim
                                                                                                                         First Steps Award 2017
                                                                                                                      • Michael-Ballhaus-Kamerapreis für Michal Grabowski beim
                                                                                                                         First Steps Award 2017
                                                                                                                      • Bester Spielfilm Studio Hamburg Nachwuchspreis

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F MANY OTHERS
 VITA DER REGISSEURIN UND CO-AUTORIN JULIA LANGHOF

 1981 in Berlin geboren. Nach dem Abitur lebt sie von 2001 bis      oder den Filmfestspielen von Cannes. 2015 dreht sie mit
 2003 in New York und studiert Schauspiel an der Neighbor-          „LOMO – The Language Of Many Others“ ihren ersten Lang-
 hood Playhouse School of the Theatre. Zieht dann zurück nach       spielfilm. „LOMO“ feierte seine Deutschland-Premiere auf
 Berlin und arbeitet als Regieassistentin am Theater. 2006 be-      dem Filmfest München 2017 und startete im Sommer 2018 in
 ginnt sie ihr Regiestudium an der Deutschen Film- und Fern-        den Kinos. Julia Langhof arbeitet aktuell an zwei Serien, „Ani-
 sehakademie Berlin. Ihre Kurzfilme laufen seither auf zahlrei-     mal Traffic“ (AT) und „Seebad“ (AT), sowie an ihrem neuen
 chen Festivals im In- und Ausland, z. B. auf den Hofer Filmtagen   Spielfilm mit dem Arbeitstitel „Bonnies Ranch“.

 VITA DES AUTORS THOMAS GERHOLD

 1977 in Marburg geboren, 2005 Abschluss des Studiums               Berlin ist er als freier Drehbuchautor tätig, u. a. Mitautor des
 ­Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Sein          Kinofilms „Notes of Berlin“ (2020) und der Fernsehserie „Dead
 Kurz­­film „Neon Eyes“ lief u. a. im offiziellen Wettbewerb des    End“ (2018). Zurzeit arbeitet er mit Julia Langhof an der Serie
 Filmfestivals in Venedig. Seit Abschluss seines Drehbuch­          „Seebad“ (AT).
 studiums 2013 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie

 STATEMENT DER REGISSEURIN JULIA LANGHOF

 Ich bin Teil der Generation, der man immer gesagt hat: „Du         unser Begriff von Identität. Deshalb ist „LOMO – The Language
 musst nur stark genug an etwas glauben, dann kannst du er-         of Many Others“ sowohl das Portrait einer neuen Generation
 reichen, was du willst!“ Früher gab es Mysterien. Heute gibt es    als auch eine Sozialkritik. Das Internet ist genauso wenig eine
 Wikipedia und Google. Früher war ich die Einzige mit meinem        Gefahr wie die Lösung menschlicher Probleme. Es ist eine Reali-
 Nachnamen, heute weiß ich, dass irgendeine Person mit mei-         tät geworden und hat als solche Konsequenzen. Keine äußere
 nem Namen an diversen Universitäten Vorträge hält. Es gab          Autorität weist uns den Weg zum richtigen Handeln. In einem
 mal so etwas wie einen Antrieb, die eigene, einzigartige Identi-   Meer von Menschen und Möglichkeiten sind wir zu­­rück­ge­
 tät leben und verwirklichen zu können. Jetzt wird man groß         worfen auf uns selbst, und nach einem ersten Schrecken über
 und misst sich direkt mit den restlichen sieben Milliarden         diese Freiheit liegt darin das Erkennen des eigenen Poten­tials,
 Menschen, gut ein Drittel mehr als zu meiner Geburt. Die Fra-      im Guten wie im Schlechten. So versteht auch Karl am Ende,
 ge ist nicht mehr „Wer bin ich?“ Sie ist: „Wie kann ich noch an    dass er sich nicht aus dem ­Leben raushalten kann. Dass unsere
 eine eigene Identität ­glauben?“                                   Identität erst durch ­Gegenseitigkeit möglich ist. Ich bin, weil
 Das Problem meiner Hauptfigur Karl könnte man leicht als           du bist. Es geht nicht darum, den Platz zu finden, den die Welt
 ­Luxusproblem bezeichnen. Ich glaube aber, dass es eine exis-      einem lässt, sondern zu erkennen, dass man bereits jemand ist
 tentielle Krise ist, die uns alle angeht. Im Moment ändert sich    und die Verantwortung dafür trägt.

                                                                                                                                 21
FilmDebüt im Ersten 2020

LEANDERS LETZTE REISE RBB / ARTE
EIN FILM VON NICK BAKER-MONTEYS
SENDETERMIN: Dienstag, 25. August 2020, 00:40 Uhr

WIEDERHOLUNG IN ONE: Samstag, 29. August 2020, 23:30 Uhr
VERWEILDAUER IN DER ARD MEDIATHEK: 24.8. bis 30.9.2020

                     Eigentlich wollte der 92-jährige Eduard Leander noch einmal
                     allein auf eine letzte Reise gehen. Seine Frau ist gerade gestor-
                     ben, zu Tochter Uli und Enkelin Adele hat er kaum Kontakt.
                     Auch die beiden Frauen haben ein schwieriges Verhältnis
                     zueinander. Uli übt ständig Kritik am unsteten Lebensstil ihrer
                     Tochter, die ihr Studium geschmissen hat und als Kellnerin
                     jobbt. Ausgerechnet Adele soll nun ihren Großvater von seiner
                     Reise abhalten und ihn im letzten Moment aus dem Zug nach
                     Kiew holen. Doch der störrische Alte lässt sich von seinem
                     Vorhaben nicht abbringen. Er hat sich in den Kopf gesetzt,
                     seine verlorene Liebe wiederzufinden, die er als junger Wehr-
                     machtsoffizier im Osten zurücklassen musste. Und so landet
                     Adele wider WiIlen mit im Zug und muss die Reise gemeinsam
                     mit Eduard in die von Kriegswirren geplagte Ukraine antreten.
                     Der unverhoffte Trip steckt jedoch voller Überraschungen:
                     Eduard hat nicht nur ein überraschend großes Herz, in ihm
                     schlummern auch erstaunliche Geheimnisse, die er nach und
                     nach seiner Enkelin preisgibt. Und wer hätte gedacht, dass die
                     überzeugte Single-Frau ihr Herz ausgerechnet im fernen
                     Osteuropa verlieren würde?

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FilmDebüt im Ersten 2020

LEANDERS LETZT
 BESETZUNG                                                                                                                STAB

Eduard Leander  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Prochnow                                  Regie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nick Baker-Monteys
Adele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Schmidt-Schaller                           Buch . . . . . . . . . . . . . . Nick Baker-Monteys, Alexandra Umminger
Uli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suzanne von Borsody                        Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Eeva Fleig
Lew . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tambet Tuisk                 Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Lichius
Boris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Artjom Gilz              Szenenbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K.D. Gruber
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . u. v. a.   Kostüm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Heike Fademrecht
                                                                                                                         Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Berg
 PRODUKTION                                                                                                              Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigfried Kamml, Christian Alvart,
                                                                                                                         . . . . . . . . . . Timm Oberwelland (Syrreal Entertainment GmbH)
Eine Koproduktion von Syrreal Entertainment und Rundfunk                                                                 Script Consultant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heide Schwochow
Berlin-Brandenburg, in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert                                                                Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cooky Ziesche (RBB),
vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Entstanden im Rah-                                                                   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Dagmar Mielke (RBB/ARTE),
men der Initiative LEUCHTSTOFF von Rundfunk Berlin-Bran-                                                                 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Schreitmüller (ARTE)
denburg und Medienboard Berlin-Brandenburg.

AUSZEICHNUNGEN UND PREISE

• Publikumspreis San Francisco Berlin & Beyond Film                                                                      • Publikumspreis Festival des Europäischen Films
   Festival 2018                                                                                                            Mamers en Mars 2018

 VITA DES REGISSEURS UND CO-AUTORS NICK BAKER-MONTEYS

Geboren 1964 in Berlin, aufgewachsen in Schweden, England                                                                u. a. in Stockholm, São Paulo, Cleveland, Bangalore, San Fran-
und Kenia, studierte in Schottland und unternahm Reisen                                                                  cisco und New York. Nick Baker-Monteys ist Gastdozent und
nach Asien und Afrika. Er ist Filmregisseur, Drehbuchautor und                                                           Tutor an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin
Script Consultant. Sein Debütfilm „Der Mann, der über Autos                                                              (DFFB) und Mitglied des Bundesverbands der Regisseure (BVR).
sprang“ mit Robert Stadlober kam 2011 ins Kino und gewann
national und international zahlreiche Preise. „Leanders letzte
Reise“ ist sein zweiter Langspielfilm, startete im September
2017 in den Kinos und lief ebenfalls auf Filmfestivals weltweit,

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TE REISE
 STATEMENT DES REGISSEURS UND CO-AUTORS NICK BAKER-MONTEYS

 In „Leanders letzte Reise“ geht es weniger um die Reise des      immer noch den Ukrainern zum Vorwurf. Sie werden als „Fa-
 Helden als um die des Anti-Helden. Wie kann es anders sein,      schisten“ beschimpft und angefeindet. Weniger bekannt ist,
 wenn die Hauptfigur ein ehemaliger Wehrmachtsoffizier ist?       dass viele Kosaken mit den Deutschen gekämpft haben. Na-
 Eduard ist einer der Letzten seiner Art. Seine Generation        türlich kann man die Ukrainer oder Kosaken, die mit den
 stirbt aus. Mit seiner Enkeltochter Adele geht er auf die Su-    Deutschen zusammen gekämpft haben, irregeleitet nennen
 che nach der Liebe seines Lebens. Aber auf ihrer Reise durch     oder sie als „Kollaborateure“ bezeichnen, aber in „Leanders
 die Ukraine verwandelt sich die Geschichte über Eduards Ver-     letzte Reise“ steht der menschliche Aspekt im Vordergrund:
 gangenheit in eine Geschichte über Adeles Zukunft.               Die „steifen“ Deutschen und die „lebenslustigen“ Kosaken
 Es geht nicht darum, alte Wunden aufzureißen. Es geht um         waren nicht nur imstande zusammen zu kämpfen, sondern
 die Bedeutung des Zweiten Weltkriegs für die heutige Gene-       zusammen zu leben und sich gegenseitig zu lieben – obwohl
 ration. Wie leben wir mit der deutschen Vergangenheit? Be-       die Naziführung die Slawen als „Untermenschen“ abgestem-
 trifft sie uns nicht, weil wir nicht dabei waren? Oder hat sie   pelt hatte. Das sagt uns natürlich einiges über die Tragödie
 viel mehr mit uns zu tun, als man meint? Eduards Gefühle         des Krieges, wo Feind genauso gut Freund sein kann.
 von Schuld und Reue und seine Unfähigkeit, sie zu artikulie-     In unserer Geschichte ist die Frage der deutschen Schuld an
 ren, haben nicht nur die letzten 70 Jahre seines eigenen Le-     dem Konflikt zwischen Ukrainern und Russen weniger wich-
 bens geprägt, sondern auch das seiner Familie. Dieser schuld-    tig, als zu begreifen, dass eine Deutsche wie Adele und ein
 getriebene, traumatisierte Mann verliebte sich im Krieg, aber    ukrainischer Russe wie Lew das gleiche Problem haben. Die
 konnte danach nicht mehr lieben – nicht einmal seine eigene      Vergangenheit. Lews Wurzeln liegen sowohl auf der ukraini-
 Familie. Er hinterlässt tiefe psychologische Narben, die sich    schen wie auf der russischen Seite, aber er ist ein Mann des
 auch in die nachfolgende Generation hineinziehen: das deut-      Westens und sieht sich als Ukrainer. Sein jüngerer Bruder da-
 sche Trauma, das jede weitere Generation infiziert, wie Gene,    gegen sieht sich als Russe. Wir versuchen nicht herauszufin-
 die angefangen haben zu mutieren.                                den, wer in diesem Konflikt recht hat, genauso wenig wie wir
 Die Ironie des Schicksals: Als wir die Geschichte entwickel-     Eduard als gut oder böse darstellen wollen, obwohl er ein-
 ten, holte die Vergangenheit die Ukraine selbst ein. An der      deutig als „Täter“ einzuordnen ist. Was „Leanders letzte Rei-
 Grenze zwischen der Ukraine und Russland, wo unsere Prota-       se“ durchleuchtet, sind unsere Beziehungen zu unseren Fa-
 gonisten hinreisen, begann 2014 Krieg. Die Reise Eduards         milien und die Kräfte, die sie – und letztendlich uns – geformt
 und Adeles bekam auf einmal mehr Brisanz, vor allem, weil        haben.
 dieser Krieg seine Wurzeln zum Teil im deutschen Einmarsch       Adele und Lew werden schließlich mit derselben Frage kon-
 1941 hat. Im Zweiten Weltkrieg kämpften viele Ukrainer auf       frontiert: Wollen wir weiterhin Gefangene der Vergangen-
 der Seite der Deutschen gegen das sowjetische Regime. Und        heit sein? Sind wir dazu verdammt, immer wieder dieselben
 das machen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine      Fehler zu machen?

                                                                                                                              25
FilmDebüt im Ersten 2020

1000 ARTEN REGEN ZU BESCHREIBEN WDR / ARTE
EIN FILM VON ISA PRAHL
SENDETERMIN: Dienstag, 1. September 2020, 22:45 Uhr

WIEDERHOLUNG IN ONE: Samstag, 5. September 2020, 21:45 Uhr
VERWEILDAUER IN DER ARD MEDIATHEK: 25.7. bis 29.9.2020

Seit vielen Wochen ist die Tür zu: Mike, gerade 18 geworden, hat sich einge-
schlossen.
Er ist nicht krank. Er hat sich bewusst dazu entschieden, am Leben draußen
nicht mehr teilzunehmen. Die Eltern Susanne und Thomas sowie Schwester
Miriam stehen buchstäblich vor seiner Tür – warten, fragen, fordern, flehen,
rasten aus, verzweifeln, beschuldigen, ignorieren und hoffen. Dabei
wird die Tür zwischen ihnen und Mike mehr und mehr zum
Spiegel ihrer eigenen Geschichten.
Je mehr sie nach Mikes Gründen forschen oder vor ihrer
eigenen Ohnmacht fliehen, desto deutlicher werden ihnen
ihre eigenen Verkettungen mit einem Leben, das sie nie
wirklich hinterfragt haben, und das sie dementsprechend
nie wirklich bewusst angenommen haben.
Mikes jüngere Schwester Miriam, die auch gerade mit
den Herausforderungen und Zumutungen des Erwach-
senwerdens konfrontiert wird, scheint ihren Bruder zu
verstehen. Von ihrer Arbeit assimilierte Eltern taugen
nicht mehr als Vorbilder für ein Leben. Das macht es
Jugendlichen nicht leicht, ihren Weg zu finden.
Am Ende erkennen alle drei, dass sie es sind, die Mike
sein Zurückgezogensein erst ermöglichen, und dass sie
Mike helfen müssen, damit er noch einmal ganz für sich
alleine zurück ins Leben finden kann.

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FilmDebüt im Ersten 2020

             1000 ARTEN REGEN
 BESETZUNG                                                                                                                STAB

Susanne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Bibiana Beglau                        Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Karin Kaci
Thomas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bjarne Mädel                      Regie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Isa Prahl
Miriam  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Emma Bading                      Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Köhler
Oliver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Louis Hofmann                     Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Scheuch
Elli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Janina Fautz            Szenografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Schönberg
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . u. v. a.   Kostüm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genoveva Kylberg
                                                                                                                         Maske . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Skadi Leske
                                                                                                                         Sounddesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrew Mottl
                                                                                                                         Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . Melanie Andernach & Knut Losen
                                                                                                                         Redaktion . . . . . . . . . Andrea Hanke (WDR), Birgit Kämper (ARTE)

 PRODUKTION                                                                                                               AUSZEICHNUNGEN UND PREISE

Eine Produktion von Made in Germany Filmproduktion in Ko-                                                                • Bester Film beim Tallinn Black Nights Film Festival 2017
produktion mit dem Westdeutschen Rundfunk und ARTE. Ge-                                                                     in der Kategorie First Feature Competition
fördert von der Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, Kurato-                                                              • Beste Filmmusik beim Festival International du Film
rium junger deutscher Film und BKM.                                                                                         d’Aubagne 2018 in der Feature Film Competition

 VITA DER AUTORIN KARIN KACI

1976 in der Nähe von Köln geboren, armenischer Herkunft;                                                                 2002–2005 BA-Studium Film an der ifs internationale film-
1995 Abitur; 1995–1996 Praktikum in einer Kostümwerkstatt;                                                               schule Köln im Bereich Drehbuch; seit 2005 freie Mitarbeit in
1996–1998 Pädagogikstudium an der Universität Köln, Neben­                                                               der PR der ifs; seit 2005 Drehbuchautorin sowie Autorin von
tätigkeit in einem Pressevertrieb; 1998–2002 Ausbildung; An-                                                             Jugendbüchern und Filmhörspielen.
stellung als Mediengestalterin für Digital- und Printmedien;

28
ZU BESCHREIBEN
 VITA DER REGISSEURIN ISA PRAHL

 1978 geboren, zunächst Studium Grafik-Design in Hamburg so-       „Young Directors Award“ in Cannes. 2011 schloss sie ihr Studi-
 wie Literatur, Kultur und Medien in Siegen. Nach einem Redak-     um mit dem Film „Ausreichend“ ab, der mit dem FIRST STEPS
 tionsvolontariat in Köln begann sie ein Postgraduiertenstudi-     Award ausgezeichnet wurde. 2012 erhielt sie den Förderpreis
 um an der Kunsthochschule für Medien. Während des Studiums        des Landes NRW. „1000 Arten Regen zu beschreiben“ ist ihr
 konzentrierte sie sich vor allem auf die kurze Form des Ge-       erster Langfilm, mit dem sie den Hauptpreis Bester Film auf
 schichtenerzählens. Mit ihrem Social Spot „Armut kennt viele      dem A-Festival Black Nights Tallinn in der Sektion First Feature
 Geschichten“ gewann sie zahlreiche Preise, unter anderem den      Competition gewinnen konnte.

 STATEMENT DER REGISSEURIN ISA PRAHL

 „1000 Arten Regen zu beschreiben“ bezieht sich auf das japani-    Regenbeschreibungen, die er unter der Tür durchschiebt. Der
 sche Phänomen Hikikomori, das sich zunehmend auch in West-        Regen steht für das Leben, das der Eingeschlossene nur noch
 europa verbreitet. Jugendliche ziehen sich von der Gesellschaft   aus der Distanz beobachtet.
 zurück und schließen sich über Wochen, manchmal Monate            Indem der Film keine Erklärung für das Handeln des Jungen lie-
 und sogar Jahre in ihr Zimmer ein. Die Gründe liegen zumeist in   fert, bringt er den Zuschauer in die Position der Familie. Denn
 einem Gefühl der Überforderung, in der Versagensangst, den        letztlich geht es um ein universales Gefühl, das wir alle kennen:
 Erwartungen und Verantwortlichkeiten des Erwachsenenle-           das Bedürfnis, nicht funktionieren zu müssen. Doch wenn dies
 bens nicht standhalten zu können. Leistungsdruck, sozialer        eine ganze Familie tut, so droht sie auseinanderzubrechen.
 Druck, aber auch Entscheidungsdruck in einer Fülle an Möglich-
 keiten drängen in dieser Phase der Selbstfindung schließlich in
 die Isolation.
 Der Film trifft die Entscheidung, nicht den Jugendlichen zu
 zeigen, stattdessen die Familie, die ausgeschlossen ist und
 verzweifelt zu verstehen versucht, warum er dies tut. Die
 einzigen Zeichen, die der Junge von sich gibt, sind Zettel mit

                                                                                                                                 29
FilmDebüt im Ersten 2020

DIE DEFEKTE KATZE BR / ARTE
EIN FILM VON SUSAN GORDANSHEKAN
SENDETERMIN: Dienstag, 1. September 2020, 00:30 Uhr

WIEDERHOLUNG IN ONE: Samstag, 5. September 2020, 23:30 Uhr
VERWEILDAUER IN DER ARD MEDIATHEK: 25.8. bis 30.9.2020

                              Als die im Iran lebende Mina und der deutsch-iranische Arzt Kian,
                              ohne sich lange zu kennen, auf traditionelle Art und Weise
                              heiraten, ist es nicht gerade Liebe auf den ersten Blick. Aber die
                              Jungver­mähl­ten hoffen auf eine glückliche Ehe in Deutschland,
                              wo Kian aufgewachsen ist und als Arzt arbeitet. Doch obwohl
                              sich beide bemühen, scheint die Beziehung zunehmend ebenso
                              defekt wie die graue Katze, die sich Mina kauft und die Kian
                              nicht ausstehen kann. Jeden Tag versucht das Paar aufs Neue
                              sich zu finden. Eine Wendung ist erst in Sicht, als sie es schaffen,
                              sich langsam von den aufgeladenen Erwartungen, ihren eigenen
                              sowie denen von Freunden und Familie, zu lösen.

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FilmDebüt im Ersten 2020

  BESETZUNG
                                         DIE DEFEKTE                                                                        STAB

 Mina  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pegah Ferydoni                      Buch und Regie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Susan Gordanshekan
 Kian  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hadi Khanjanpour                        Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Julian Krubasik
 Sophie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Henrike von Kuick                          Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Müller
 Lars  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Constantin von Jascheroff                             Szenografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Ducklhuber
 Rawi  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mahdokht Ansari                         Kostüm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Schmidt
 Frau Faridani  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Marzieh Alivirdi                            Maske . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Niehues
 Herr Faridani  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Massud Rahnama                                 Ton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Udo Steinhauser
 Masoud  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arash Marandi                         Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Ralf Zimmermann
 Frau Torabian  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Azar Shahidi                         Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Natalie Lambsdorff und
 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . u. v. a.    . . . . . . . . . . Monika Lobkowicz (BR/ARTE), Barbara Häbe (ARTE)

  PRODUKTION                                                                                                                AUSZEICHNUNGEN UND PREISE

 Eine Produktion der Glory Film in Koproduktion mit dem Baye-                                                              • Weltpremiere: Berlinale 2018 in der Sektion Perspektive
 rischen Rundfunk und ARTE, gefördert von FFF Bayern, BKM,                                                                    Deutsches Kino
 FFA und Cinéfondation.                                                                                                    • Deutscher Regiepreis METROPOLIS 2018
                                                                                                                              Beste Regie Nachwuchs
                                                                                                                           • Festivals u. a.: Shanghai FF, Poland FF, Stony Brook U.S.A

VITA DER AUTORIN UND REGISSEURIN SUSAN GORDANSHEKAN

1978 in Kassel geboren, iranischer Herkunft. Sie studierte                                                                ausgezeichnet. „Eisblumen“ feierte Premiere auf der 61. Ber­
zunächst Kommunikationsdesign in Hannover und Saint                                                                       linale in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“. 2013
Étienne (Frankreich), doch ihr wurde bewusst, dass ihre Leiden­                                                           erhielt sie ein Nachwuchsstipendium vom Festival de Cannes.
schaft dem Filmemachen gilt. Nachdem sie beim NDR und bei                                                                 Sie war eine von sechs internationalen Regisseuren, die aus­
einer Filmproduktion in Berlin gearbeitet hatte, begann sie an                                                            gewählt wurden, ein halbes Jahr in der „Cinéfondation Rési­
der Hochschule für Fernsehen und Film München zu studieren.                                                               dence“ in Paris ihren Debütfilm „Die defekte Katze“ weiter­
Im Laufe des Studi­ums sind mehrere Dokumentarfilme und                                                                   zuentwickeln. Nach ihrem Abschluss an der HFF München
Kurzspielfilme ent­
                  standen. Ihr Dokumentarfilm „Garçons                                                                    2015 nahm sie 2016 an „Berlinale Talents“ teil. „Die defekte
Manqués“ und ihr mittel­langer Spielfilm „Eisblumen“ wurden                                                               Katze“ feierte Premiere auf der 68. Berlinale und wurde u. a.
auf zahlreichen Festivals weltweit aufgeführt und mehrfach                                                                auf dem 21. Shanghai International Film Festival 2018 gezeigt.

 32
KATZE
STATEMENT DER REGISSEURIN SUSAN GORDANSHEKAN

Als Tochter iranischer Eltern in Deutschland geboren, bin ich    einander, nachdem sie von ihren Erwartungen aneinander und
sowohl mit der iranischen als auch der deutschen Kultur auf-     denen ihres sozialen Umfeldes losgelassen haben. Befreit
gewachsen. In der traditionellen iranischen Kultur lernen sich   durch das Eingeständnis des Scheiterns der Beziehung, sehen
Männer und Frauen über von der Familie arrangierte Gesprä-       Mina und Kian einander das erste Mal, wie sie wirklich sind.
che kennen. Wenn sie einander sympathisch finden, entschei-      In „Die defekte Katze“ geht es darum, sich von Idealbildern zu
den sie sich häufig nach nur wenigen Treffen zu heiraten. Im     befreien, um sein Glück zu finden. Genauso wie das Idealbild
Westen aufgewachsen, wo das Idealbild einer Beziehung aus        der Liebe muss die Protagonistin Mina auch ihr Idealbild des
der romantischen Liebe hervorgeht, war ich sehr überrascht,      Westens loslassen. „Es ist nicht so wie im Satellitenfernsehen“,
zu beobachten, dass die traditionellen iranischen Ehen häufig    sagt Masoud über das Leben in Deutschland zu Mina, nach-
ähnlich glücklich bzw. unglücklich verlaufen wie die westli-     dem Mina ihre anfängliche Enttäuschung darüber angedeutet
chen Liebesehen. Sie entstehen lediglich in umgekehrter Rei-     hat.
henfolge. Ein wirkliches Kennenlernen findet erst nach der       Alle Beziehungen stehen irgendwann vor ähnlichen Heraus-
Hochzeit statt.                                                  forderungen, unabhängig davon, wie sie entstanden sind.
„Die defekte Katze“ erzählt die Geschichte einer traditionell    Auch der romantischen Liebe geht eine, durch die Medien for-
geschlossenen Ehe und stellt sie in einen westlichen Kontext,    cierte, Idealvorstellung voraus. Diese Idealvorstellung loszu-
um die Gemeinsamkeiten ihrer Herausforderungen anstelle          lassen eröffnet die Chance, sich auf einen anderen Menschen
ihrer Unterschiede herauszustellen.                              mit all seinen Schwächen und Eigenarten einzulassen.
Wir begleiten zwei Menschen, die die Erfahrung machen, dass      Diese Gedanken bilden für mich das Fundament des Films.
sich die Ehe mit einem Unbekannten schwieriger gestaltet als     Dennoch wollte ich keinen Film machen, der eine These her-
ihre Vorstellung davon. Die Protagonisten Mina und Kian su-      ausarbeitet, sondern vielmehr eine „umgekehrte Liebesge-
chen einander aus, stellen jedoch unterschiedliche Ansprüche     schichte“, entgegen der etablierten filmischen Erzählweise,
und Erwartungen an die gemeinsame Ehe. Ihre Beziehung            verwirklichen. So ist das Ende in „Die defekte Katze“ als ein
stellt sich zunehmend als defekt heraus – wie die Katze, die     Anfang zu begreifen, da sich die Protagonisten am Ende des
Mina im Laufe des Films anschleppt. Die beiden finden erst zu-   Films nochmals neu kennenlernen.

                                                                                                                              33
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