01/22UPDATE - Heute bei dir

Die Seite wird erstellt Silvester Hammer
 
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01/22UPDATE - Heute bei dir
01/22

UPDATE
                                                                Gemeinsam. Vernetzt. Für Morgen.

Das Magazin.
Synodaler Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei Dir“.

       PHRASE UNSER                  TÄGLICHES BROT             ZEICHEN DER ZEIT
         Philipp Gessler              Wertschätzung für             Gestaltungs-
         über Sprache in           Menschen auf der Schatten-    und Finanzkraft der
           der Kirche                  seite des Lebens          2020er-Jahre nutzen

                                                                                                   1
01/22UPDATE - Heute bei dir
Liebe Leserin,
                                                                                                                  lieber Leser,

                                                                                                                  „Für Wunder muss man beten, für
                                                                                                                  Veränderungen arbeiten.“ Die Über-
                                                                                                                  zeugung von Thomas von Aquin
                                                                                                                  dürfte in den vergangenen Jahren auch
                                                                                                                  manchem Streiter für den synodalen
                                                                                                                                                               1          G TTESDIENST GLAUBENS-
                                                                                                                                                                          KOMMUNIKATION UND KATECHESE
                                                                                                                                                                          Gottesdienste, die neue Wege gehen. Gebete
                                                                                                                                                                          und Katechese, welche die Sprache der
                                                                                                                                                                          Menschen sprechen und sie erreichen. Diese
                                                                                                                                                                          Impulse brachte die Basis-AG 1 ein – und das
                                                                                                                                                                          führte zu gelungenen Resultaten.         Seite 6

                                                                                                                  Veränderungsprozess „Heute bei dir“
ELFERS

                                                                                                                  durch den Kopf gegangen sein. Jeden-

                                                                                                                                                                                                             2
                                                                                                                  falls haben sich rund 5 000 Menschen
                                                                                                                  Monat für Monat, Jahr für Jahr seit Ende
ETTINA

                                                                                                                  2017 engagiert, um die Kirche im Bis-
                                                                                                                  tum Aachen zu öffnen: für Reformen,
ROT, ANFREAS STEINDL,

                                                                                                                  für einen neuen Zugang zum Glauben,
                                                                                                                  für mehr Lebensnähe der Kirche in
                                                                                                                  einer immer komplexer werdenden
                                                                                                                  Welt. Denn für Bischof Dr. Helmut Die-
                                                                                                                  ser stand zu diesem Zeitpunkt bereits        ORTE VON KIRCHE
                                                                                                                  fest: „Ich will künftig nicht mehr alleine
TITEL: EDU LAUTON/UNSPLASH FOTOS PRIVAT, UNSPLASH , DAVID KLAMMER, PE ELS, PRIVAT, LUZ MÜLLER, DAS T GLI HE

                                                                                                                  entscheiden.“ Statt Bevormundung und         Kirche – dieser Ort ist für viele zuerst
                                                                                                                  Bemächtigung sollen Freiheit, Begeg-         einmal das Gebäude. Aber Kirche, das
                                                                                                                  nung und Ermöglichung eine Kirche            kann auch so viel mehr sein. Und auch

                                                                                                                                                               3
                                                                                                                  prägen, die den Menschen in seiner           an so vielfältigen Orten. Nun auch
                                                                                                                  Individualität in einer pluralen Gesell-     ganz of ziell                       Seite 8
                                                                                                                  schaft annimmt und den Wunsch nach
                                                                                                                  einem gelingenden Leben unterstützt.
                                                                                                                  Die Ergebnisse liegen nunmehr - syn-
                                                                                                                  odal und einwandfrei in den vergange-
                                                                                                                  nen Monaten beraten - auf dem Tisch.
                                                                                                                  Jetzt geht es um ein konstruktives
                                                                                                                  Miteinander, das riesige Engagement
                                                                                                                  so vieler kluger und innovativer Köpfe
                                                                                                                  zum Erfolg zu führen.
                                                                                                                  Viel Fortune und Gelingen Ihnen allen
                                                                                                                  auf diesem Weg „Heute bei Dir“.

                                                                                                                  Es grüßt Sie herzlich

                                                                                                                  Ihre                                         PASTORALE RÄUME
                                                                                                                  Marliese Kalthoff
                                                                                                                                                               Rahmen bieten Halt und geben Struktur.
                                                                                                                                                               Das Bistum wagt nun, mit den Pastoralen
                                                                                                                                                               Räumen einen gänzlich neuen Rahmen
                                                                                                                                                               einzuführen und diesen mit Leben zu füllen.
                                                                                                                                                               Leitstern dabei: Die Zeichen der Zeit und
                                                                                                                                                               die Situationen vor Ort.                Seite 9

                                                                                                              2
01/22UPDATE - Heute bei dir
ILLK  ENS- UND
KOMMUNIKATIONSKULTUR
                                       45
Man kann nicht nicht kommunizieren – das wissen wir
alle. Insofern sind Ein- und Austritte in die Kirche genauso
Kommunikation wie das Einwerben von Spenden und
Fundraising Im ulse f r eine ositive Ver nderung der
                                                                                    GESCHLECHTERSENSIBLE
                                                                                    HALTUNG
                                                                                    Wie verwirklichen wir es, dass Kirche
                                                                                    mehr Geschlechter-Gerechtigkeit lebt?
                                                                                    Im ulse rund um Mentoring, Frauen
                                                                                    f rderung und das F r und ider des
Kommunikationskultur der Kirche.                      Seite 12                      Genderns.                         Seite 14

6                    DIAKONISCHES
                     HANDELN
                     „In der Not wird die Kirche gesucht“ –
                     wie die Kirche ganz konkret Not begeg-
                     net und arum eder kir li e Vollzug
                     auch diakonisch ist.             Seite 16
                                                                 LEBEN GLAUBEN     N UGENDLI-
                                                                 CHEN UND JUNGEN ERWACHSENEN
                                                                 Ü er eine neue Zielgru e f r die astorale
                                                                 Arbeit im Bistum – und von welchen Best-
                                                                 pratice-Beispielen man sich die eine oder
                                                                 andere Scheibe abschneiden kann.
                                                                                                             7
                                                                                                        Seite 20

                                                                     GEISTLICHER IMPULS                             Seite 4

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                                                                     BETEILIGUNG                                    Seite 5

                                                                     NACHHALTIGKEIT                                Seite 26

                                                                     DIGITALISIERUNG                               Seite 28

                                                                     ÖKUMENISCHE VERANTWORTUNG
                                                                     UND INTERRELIGIÖSE DIALOGE                    Seite 29
CHARISMENORIENTIERUNG
IM EHRENAMT                                                          SYNODALKREIS                                  Seite 30

Wieso Kirche das hohe Gut der freiwillig                             KOMPASS                                       Seite 32
Engagierten nicht verschleißen sollte –
und wie ein Denkwechsel dazu führen                                  AUSBLICK                                      Seite 34
soll, dass kirchliches Leben nicht nur von
Geweihten geleitet werden muss. Seite 24

                                                                                                                              3
01/22UPDATE - Heute bei dir
GEISTLICHER IMPULS

              KIRCHE     Jesus sprach:
                         „bei DIR muss ich heute zu Gast sein,

         I   ERDEN
                         Zachäus“
                         bist du, bin ich
                         ist er, sie, * und es
     DURCHSCHEINEND      sind wir, sind sie
                         seid ihr
                         durch Gott
                         als Mensch ganz frei
                         entschieden
                         die Steine
                         die Orte von Kirche
                         die Pastoralen Räume
                         in denen Verbindungen geknüpft
                         über und zwischen die Steine
                         verbunden durch
                         Christus, den Eckstein, von den Bauleuten
                         verworfen,
                         in die Nachfolge gestellt
                         trägt die Pfarrei
                         ecclesia im Zwischenraum
                         durchscheinend
                         für Gott und sein Reich
                         durch uns, die Steine, hindurch
                         können alle die schöpferische Geistkraft lesen,
                         in der Kirche von morgen geschieht:
                         im Lesen zwischen den Steinen.en.
                         Katharina Veltmann (März 2022)

                                                                           FOTO: WIKIMEDIA.ORG

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01/22UPDATE - Heute bei dir
BETEILIGUNG

                   Fokusgruppen
                                                Expertinnen und Experten

    Küchentisch-Gespräche
                                   Teilprozessgruppen

                                                                      Meet & Eat

                                            Regionalteams
           Arbeitsgruppen

                                                                     Synodalkreis

    Themenforen
                            Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Basis-Arbeitsgruppen

                                                               Priesterrat

                       5000
Lenkungsgruppe

                                                                 Resonanzgruppen

Prozessbeirat
                         Teilnehmerinnen und
                                                                      Jugendcheck
                       Teilnehmer des „Heute bei
       Panel                 Dir“-Prozesses

                                                            Synodalversammlung
    Geistliche Begleitung

                                 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
 Diözesanpastoralrat

       Diözesanverbänderat             Handlungsfeldkoordinatorinnen
                                       und -koordinatoren

                                                            Kirchensteuer- und
   Diözesanrat der Katholiken
                                                            Wirtschaftsrat

                                      Diözesancaritasrat

                                                                                    5
01/22UPDATE - Heute bei dir
GOTTESDIENST, GLAUBENSKOMMUNIKATION UND KATECHESE

                                                                      Fulda im September 2014, als er sich
                                                                      mit dem Jesus-Wort auseinander-
                                                                      gesetzt hat: „Ihr wisst, dass die, die
                                                                      als Herrscher gelten, ihre Völker un-
                                                                      terdrücken und die Mächtigen ihre
                                                                      Macht über die Menschen missbrau-
                                                                      chen. Bei euch aber soll es nicht so
                                                                      sein, sondern wer bei euch groß sein
                                                                      will, der soll euer Diener sein, und
                                                                      wer bei euch der Erste sein will, soll
                                                                      der Sklave aller sein.“ (Mk 10,42 ff.) Es
                                                                      war eine dringende Anfrage an sich
                                                                      selbst, vielleicht sogar eine Art Ver-
                                                                      mächtnis: Wo habe ich selbst Macht
                                                                      missbraucht? Wo war ich nicht selbst

     HRASE UNSER
                                                                      Diener der anderen, sondern habe
                                                                      mich als Herrscher aufgeführt? Es
                                                                      war bewegend, auch weil Kardinal

    DIE BLUTLEERE
                                                                      Lehmann von Krankheit und Alter
                                                                      schon ziemlich gezeichnet war. Und
                                                                      natürlich wegen der Ehrlichkeit, mit

    SPRACHE
                                                                      der er mit sich selbst ins Gericht ging.
                                                                      Hat Kirche - auch mit Ihrer Spra-
                                                                      che - den Bezug zur Gegenwart
                                                                      verloren?

    DER KIRCHE
                                                                      Philipp Gessler: Die Kirche hat
                                                                      nicht überall mit ihrer Sprache den
                                                                      Bezug zur Gegenwart verloren –
                                                                      manchmal spricht sie in der Sprache
                                                                      von heute und, was noch wichti-
                                                                      ger ist, sie spricht die Probleme der

                             A
                                                                      Menschen von heute an. Und dann
                                          uf Augenhöhe reden“,        wird die Sprache auch nicht mehr
                                          „die Menschen dort ab-      ganz so wichtig. Wer als Mann oder
                                          holen, wo sie stehen“,      Frau der Kirche die Herzen der Men-
                                         „Haltung zeigen“ – typisch   schen erreicht, muss keine perfekte

    1
                                      Kirchensprech. In ihrem         oder originelle Sprache haben, da
                              Buch „Phrase unser – Die blutleere      reichen ganz einfache Worte und
                              Sprache der Kirche“ haben die bei-      Sätze. Manchmal passen sehr alte,
                              den Autoren und Journalisten Jan        kraftvolle Sätze, etwa von Psalmen
                              Feddersen („taz“) und Philipp Gessler   oder von Jesaja, über dessen Sprache
                              („zeitzeichen“) dieses Kirchisch ein-   ich immer wieder staune, obwohl sie
                              mal genau unter die Lupe genom-         Tausende Jahre alt ist. Die kirchliche
                              men. Kirchliche Sprache muss näher      Sprache sollte nicht versuchen, sich

     BAG
                              an die Alltagssprache der Menschen,     den Menschen anzubiedern. Genau-
                              betont Philipp Gessler im Interview.    so wenig sollte sie jedoch ihre eigene
                              Wann haben Sie das letzte Mal           theologische Klugheit und vor allem
                              eine wirklich gute Predigt miter-       einen theologisch-gelehrten Slang
                              lebt oder etwas vom Papst oder          bemühen, weil das dann angeb-
                              einem anderen Kirchenvertreter          lich ernsthafter oder akademischer
                              gehört, dass Sie nachdrücklich          klingt. Auch Wörter etwa aus der
                              beeindruckt hat?                        Achtsamkeits-Mode können nerven,
                              Philipp Gessler: Ich höre immer         also zum Beispiel „mitnehmen“, „ab-
                              wieder gute Predigten – etwa von        holen“ oder „Augenhöhe“. Die kirch-
                              meinem Pfarrer Cornelius in Berlin-     liche Sprache darf durchaus auch
                              Kreuzberg. Eine der eindrucksvolls-     mal kantig sein.
                              ten Predigten, die ich von höheren      Wie muss sich die kirchliche
                              Kirchenvertretern gehört habe, war      Sprache verändern, um nicht
                              eine der letzten Predigten von Kar-     mehr wie oftmals hohlen Phra-
                              dinal Lehmann. Das war im Dom zu        sen zu klingen?

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01/22UPDATE - Heute bei dir
Philipp     Gessler: Das ist die              DARUM SOLL‘S GEHEN: Die Sicherung von lebendigen
                                          100.000-Dollar-Frage – also nicht             und die Förderung anderer Formen von Gottesdiensten
                                          leicht zu beantworten. Im Grunde
                                                                                        sind Teil eines Haltungswechsels, der alle Getauften und
                                          geht es nach wie vor um den be-
                                          rühmten Spruch von Martin Luther,
                                                                                        G
                                          man müsse dem Volk aufs Maul                   von heute Zeuginnen und Zeugen zu sein für Glauben,
                                          schauen. Jedoch ohne, und das ist             Hoffnung und Liebe. Darüber hinaus ist die Entwicklung
                                          die Kunst, den Menschen nach dem              einer zielgruppenorientierten Glaubenskommunikation
                                          Mund zu reden. Die kirchliche Spra-
                                                                                                         und Katechese geplant.
                                          che sollte jedenfalls eher der Alltags-
                                          sprache nahekommen, ohne platt zu
                                          sein. Es sollte eine schlichte Sprache
                                          sein, die sich nur wenig vom sozio-                „Wir sehen einige wirklich
                                          logischen oder pädagogischen Slang                 positive Entwicklungen in
                                          ausleiht. Auch Modeworte („Reso-                            den Beschlüssen!
                                          nanz“) und Phrasen („Alles gut!“)                 Gleichzeitig hätten wir uns
                                          sind tödlich. Die Kirchensprache                   an manchen Stellen mehr
                                          kann Anleihen nehmen bei großen
                                                                                                    Mut und vor allem
                                          Autoren, die oft mit einfachen Wör-
                                          tern Tiefes ausdrücken. Der Dichter
                                                                                                       Konkretisierung
                                          und Theologe Christian Lehnert hat                     gewünscht. Wir hoffen
                                          etwas gesagt, was mich beeindruckt                    darauf, dass dieser Mut
                                          hat: Wer über Gott spricht, kann                    bei der konkreten Durch-                 „Der Beschluss bekennt sich
                                          scheitern. Aber ein solches Schei-                    setzung der Beschlüsse                 zum Haltungswandel im Mitein-
                                          tern bei der Rede über Gott ist nicht                     seinen Weg findet.“                ander von Einzelnen und vielen
                                          schlimm, ja dem Christentum von                                                              Formen kirchlicher Gemein-
                                          Anfang eingeschrieben, selbst bei                       Anne Hermanns-Dentges,               schaften: Menschen suchen
                                          Aposteln. Lehnert sagt: „Paulus war                        Mitglied der Basis-AG             individuell geprägte Orte von
                                          kein Rhetoriker. Er war nicht elo-
                                                                                                                                       Gottesdiensten. Sie fragen nach
                                          quent.“ Die Briefe des Paulus seien
                                                                                                                                       Angeboten, um Spiritualität und
                                          nicht im allerbesten Griechisch. In
                                          manchen Situationen könne man
                                                                                                                                       Glauben neu kennenzulernen
                                          eben nicht eloquent sein. Bei der                                                            und zu vertiefen. Ich freue mich
                                          Auseinandersetzung etwa mit dem                                                              über die mutige Entscheidung,
                                          biblischen Text entstehe eben eine                                                           darin verstärkt mit Menschen
                                          neue Sprache. „Eine Sprache, die sich                                                        die Botschaft Jesu Christi als
                                          selbst nicht mehr so sicher ist.“ Und                                                        lebensrelevant zu entdecken. “
                                          das meint Christian Lehnert durch-
                                          aus positiv.                                                                                 Dr. Matthias Fritz,
                                                                                                                                       Mitglied des Synodalkreises

                                             „Neue Wege gehen“ – Ein neues Gottesdienstangebot
S/UNSPLASH, ANDREAS STEINDL, LUZ MÜLLER

                                             Gemeindereferentin Manuela Thies -Die-      Zeitpunkt war klar, dass allen Beteiligten   Offenheit als eine Bereicherung heraus.
                                             kamp war noch neu in der GdG St. Peter      diese freie Form von Gottesdienst ein An-    „Das Besondere an der Gottesdienst-
                                             Mönchengladbach – West. Doch schnell        liegen ist. Aufgrund der großen Resonanz     form ist, dass der Vorbereitungskreis sich
                                             gab es Anfragen wie „Wir kennen alterna-    werden die „Neue Wege gehen“ – Got-          mit den ausgewählten Themen lange
                                             tive Gottesdienste – können wir so etwas    tesdienste seitdem viermal im Jahr an        beschäftigt, sich oft trifft und viele Mails
                                             nicht auch mal hier machen?“ In einem       einem Dienstag um 20 Uhr angeboten.          hin und her gehen, mit Gedanken, Videos
                                             ersten Gottesdienst, „Neuanfang“ gab es     Die Themen sind aktuell und haben mit        und Bildern zum Thema. Diesen regen
                                             mit einer Art „Speeddating“ die Mög-        den Vorbereitenden und mit ihrer Kirche      Austausch über Glauben in dem Vorbe-
                                             lichkeit, sich kennenzulernen und offen     zu tun. Zum Beispiel ein Gottesdienst zur    reitungskreis nde i se r ertvoll“ sagt
                                             miteinander über diese Idee zu sprechen.    Kirchenkrise unter dem Motto: „Ich bleibe    Thies-Diekamp. Die Gemeindereferentin
                                             Ein weiterer Gottesdienst zur Emmaus-       – und du?“ Zwar gab es im Vorfeld und        spürt bei ihrem Team das Bedürfnis,
FOTOS: DAVID LA

                                             Geschichte (Motto: „Brannte uns nicht       auch während dieses Gottesdienstes Be-       Kirche nochmal mehr selbst zu gestalten
                                             das Herz - wofür brenne ich in Kirche“)     denken, das Mikro für alle zu öffnen. Im     und die eigenen Fragen und Themen
                                             war schnell verabredet. Ab diesem           Nachhinein stellte sich aber gerade diese    einzubringen.

                                                                                                                                                                                     7
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ORTE VON KIRCHE

      DARUM SOLL’S GEHEN: Kirche im Bistum Aachen soll sich in Zukunft nicht
      mehr primär an territorialen Strukturen orientieren, sondern an der konkreten
      Lebensrealität vor Ort. Deshalb werden in Zukunft vielfältige „Orte von Kirche“
      mindestens einen Grundvollzug der Kirche sichtbar machen. „Orte von Kirche“
        können von einzelnen initiiert oder aber auch gezielt erschlossen werden.

          „Der Beschluss möchte einen Mentalitäts-                   „Ich freue mich über den
         wandel hin zu einer Vielfalt von Orten von                     Beschluss, wenngleich der
       Kirche anregen, der über das bisherige Den-                        dritte Vorschlag* unserer
      ken traditioneller Pfarrei-Strukturen hinaus-                        Basis-AG nicht ausrei-
      geht. Zum Teil gibt es solche neuen Orte bzw.                        chend berücksichtigt
           Formate von Kirche schon und es werden                          wurde. Allerdings bin
        sich weitere entwickeln, in denen sich Men-                       ich gespannt, ob er sich
       schen mit ihrem Glauben, ihren                                    an anderer Stelle wieder-
           Fragen und Bedürfnissen                                    findet.“
         ernst genommen fühlen                        Axel Jansen, Mitglied der Basis-AG
          und die ihnen Gemein-
     schaft, Hilfsangebote oder                       *Gemeint ist die Gründung eines gesellschaftspo-
      andere Ausdrucksformen                          litischen Rats und die Schaffung von
             im Glauben bieten.“                      Erprobungsräumen für neue Orte von Kirche.

       Katrin Hohmann, Mitglied
               des Synodalkreises

                                     So vielfältig sind Orte von Kirche

                                                                       Bleiberger Fabrik,
                                                                       Aachen

                                                                                                         LEI ERGER FA RIK, ANDREAS STEINDL, DAVID KLAMMER, NOTHING AHEAD/PE ELS OM

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         BAG                                                                   Kinder- und Jugend-
                                                                               zentrum St. Hubertus,
                                                                               Aachen
                                                                                                         FOTOS: LUZ MÜLLER ( ),

                                       Biker-
                                       wallfahrt,
                                       Aachen

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                                                                                                        PASTORALE RÄUME

                                                                                                              BAG

     WIE ERLEBEN
     MENSCHEN
     WANDEL UND
     VERÄNDE-                                                  sind als Bewahrer oder Erneuerer.        an dem Gegenwärtigen festzuhal-

     RUNG?
                                                               Bewahrer lieben ein stabiles und klar    ten, gerade diese Gegenwart einer
                                                               geordnetes Umfeld. Sie schätzen die      Überprüfung bedarf. Tritt man aus
                                                               Berechenbarkeit des Gewohnten. Er-       dem Raum der Begrenzung heraus,
                                                               neuerer dagegen sind Personen, die       erwarten einen Unsicherheit, Zwei-
                                                               Neues mit Neugier begrüßen und           fel, Angst und Abwehr. Der Raum
                                                               sich gerne darauf einlassen. Außer-      von Nichtwissen ist keineswegs
                                                               dem fällt es ihnen leicht, sich an Un-   angenehm. Wir spüren: Das Alte ist
                                                               bekanntes anzupassen.                    nicht mehr und das Neue ist noch
                                                               Ein Modell aus dem Change Ma-            nicht da. Diese Spannung auszuhal-

                   K
                                                               nagement von Christine Knauf und         ten braucht Geduld, im besten Fall
                               lasse, was ganz Neues.          Almut Probst könnte Erklärungen          auch Gelassenheit.
                               Prima, das find‘ ich toll!“.    geben, wie Menschen Veränderung
                               So oder ähnlich begeis-         erleben und mit ihr umgehen kön-         DAS EINZIGE SICHERE IM
                             tert reagieren einige auf         nen. Die Zeit des Wandels ist geprägt    LEBEN IST VERÄNDERUNG
                         Neuheiten, viele Menschen             davon, dass wir drei Zustände oder
                   aber auch nicht. Sie wollen lieber,         auch „Räume“ durchschreiten: Den         Sie ist aber auch ein Zeichen einer
                   dass alles so bleibt wie es ist. Sie lie-   Raum von Begrenzung, den Raum            guten Selbstintuition und birgt
                   ben das Gewohnte, das Vertraute,            von Nicht-Wissen und den Raum            wie jede Musterunterbrechung
                   was sie kennen und immer schon              von Möglichkeiten. Gehen wir sie         die Chance für Neues und Gutes.
                   so gemacht haben.                           einmal nach und nach durch:              Jede Frage, jedes Hinterfragen öff-
                                                               Der Raum von Begrenzung ist ge-          net den Blick auf den Raum von
                   JEDER WANDEL BEDEU-                         füllt mit Gewohnheiten, Überzeu-         Möglichkeiten, in dem zukunfts-
                   TET ENERGIEAUFWAND                          gungen, Bewertungen, Vorannah-           orientiert Neues entstehen kann.
                                                               men und Urteilen. Im Raum von            Erforderliches Rüstzeug für Men-
                   Eine generelle Erklärung könnte             Begrenzung merken wir, dass etwas        schen, die diesen Raum betreten, ist
                   die markante Einschätzung des               nicht mehr stimmt, dass wir unzu-        Selbstbewusstsein, Ich-Stärke und
Ursula
Lackhoff, Dipl.-   Menschen als Energiespeicher sein.          frieden sind mit dem, was ist. Wir       Integrität. Dann wird man im Raum
Psychologin,       Dieser Ansicht zugrunde liegt der           merken, dass es nicht so weiter ge-      von Möglichkeiten Lösungen fin-
Systemischer
Coach,             Blick auf die menschliche Natur,            hen kann. Wir versuchen, diese Un-       den, die frei sind von Vorannahmen
Mediatorin,        dass jeder Wandel Energieaufwand            zufriedenheiten mit kleinen Frei-        und Traditionen.
Systemische        bedeutet. Sich auf etwas Fremdes,           heiten zu übertünchen. Das kann          Denen, die Sicherheit wollen und
Beraterin und
Systemische        Unsicheres einzulassen bedeutet             sich in Beschwichtigungen und            brauchen, deutete der Philosoph
Therapeutin.       Kraft aufzuwenden. Eine erweiterte          Rationalisierungen       ausdrücken.     Heraklit in der Antike bereits an:
                   grobe Einteilung spricht davon, dass        Im Innersten wird aber bewusst,          „Das einzige Sichere im Leben ist
                   Menschen von Natur her geprägt              dass entgegen der festen Absicht,        Veränderung.“        Ursula Lackhoff

                                                                                                                                          9
01/22UPDATE - Heute bei dir
PASTORALE RÄUME

     ZEICHEN DER
     ZEIT SETZEN                                                                         und damit unabhängig von weiteren
                                                                                         Kirchenaustritten oder veränder-

     DEN RES-
                                                                                         ten Taufverhalten. Zusammen mit
                                                                                         dem altersbedingten Ruhestand der
                                                                                         Mehrheit des pastoralen Personals
                                                                                         werden zukünftig weniger Aufgaben

     S URCEN-
                                                                                         wahrgenommen und weniger Ein-
                                                                                         richtungen/Immobilien betreut wer-
                                                                                         den können. Schließlich wirkt sich

     RAHMEN
                                                                                         die Katholikenentwicklung deutlich
                                                                                         auf die zu erwartenden Kirchensteu-
                                                                                         ererträge aus. Inflationsbereinigt
                                                                                         prognostiziert das Forschungszent-
                                                                                         rum Generationenverträge eine Hal-
                                                                                         bierung der Kirchensteuererträge in
                                                                                         den kommenden 25 bis 30 Jahren.
                                                                                         Verstärkend wirkt sich hier neben

           D
                                                                                         den Katholikenzahlen der Eintritt
                                                                                         der geburtenstarken Jahrgänge in
                        Die vielen positiven     zess ihrer Mitglieder. Dies erfordert   den Ruhestand aus.
                        Beiträge der Kirche im   von der Kirche im Bistum Aachen
                       Bistum Aachen und ih-     einschneidende Veränderungen.           GESTALTUNGS- UND I-
                     rer haupt- und ehrenamt-                                            NANZKRAFT DER 20ER
            lich engagierten Christinnen und     HALBIERUNG VON                          JAHRE NUTZEN
            Christen für die Gesellschaft und    KIRCHENMITGLIEDERN
            den einzelnen Menschen können        UND FINANZKRAFT                         Ohne strukturelle Anpassungen
            nicht darüber hinwegtäuschen,                                                wird sich trotz einer derzeit noch
            dass sich die katholische Kirche     Die Zahl der Katholiken im Bistum       guten finanziellen Situation des
            in ihrer größten Umbruchsituati-     Aachen wird sich von heute knapp        Bistums Aachen nach dem Jahr
            on seit der Säkularisation Anfang    1 Million Katholiken (knapp 50 Pro-     2030 eine stetig wachsende finan-
            des 19. Jahrhunderts befindet. Zu    zent der Gesamtbevölkerung) auf         zielle Schieflage ergeben. Nur durch
            nennen sind hier der Umgang mit      unter 500.000 in den kommenden          einen breit angelegten Restruktu-
            sexuellem Missbrauch in ihren        drei Jahrzehnten bis zur Jahrhun-       rierungsprozess in den 20er Jahren
            Reihen, die Glaubwürdigkeit kirch-   dertmitte verringern. Dabei ist mehr    kann das Bistum Aachen diesen
            licher Verkündigung oder aber ein    als die Hälfte des Rückgangs allein     Entwicklungen Rechnung tragen
            zunehmender Entfremdungspro-         auf die Demografie zurückzuführen       und eine langfristig existenzge-

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                                                 fährdende finanzielle Schieflage
                                                 abwenden. Hauptaufgabe der Re-
                                                 strukturierung ist es, das bisheri-
                                                                                                                                 BAG
                                                 ge ressourcenintensive Wirken zu
                                                 überprüfen und nach neuen Wegen
                                                 der Organisation und Leitung des
                                                 kirchlichen Lebens zu suchen.
                                                 Für künftige Haushaltsjahre erfor-
                                                 dert die mittel- und langfristige
                                                 Haushaltsplanung eine Begrenzung
                                                 des jährlichen Ausgabenwachstums
                                                 des laufenden Haushalts auf nomi-
                                                 nal 1 %, um inflationsbereinigt den
                                                 Finanzbedarf des Bistumshaushalts
                                                 bis 2045 um ein Drittel zu reduzie-
                                                 ren. Da im Rahmen dieser langfristi-
                                                 gen Planung sämtliche zukünftigen
                                                 Einnahmen (insbesondere Kirchen-
                                                 steuererträge) zur Deckung von Aus-
                                                 gaben verplant sind, müssen Budget-      DARUM SOLL’S GEHEN: Das Bistum soll in
                                                 erhöhungen an einer Stelle durch         Zukunft durch die Grundstruktur der „Pastorale
                                                 Reduzierungen an anderer Stelle
                                                 mindestens kompensiert werden.
                                                                                        Räume“ geprägt werden. Sie werden die wesent-
                                                                                        liche Steuerungseinheit pastoralen Handelns und
                                                 PASTORALE RÄUME ALS                         orientieren sich am Sozialraum sowie der
                                                 ZUKÜNFTIGE TERRITO-                          Lebenswelt der Menschen. Sie werden
                                                 RIALE GRUNDSTRUKTUR
                                                                                            partizipativ in Teams geleitet. Die „Orte von
                                                 Die Struktur des Bistumshaushalts            Kirche“ sind Teil der Pastorale Räume.
                                                 ist geprägt durch den Einsatz von
                                                 rund 50 % der Kirchensteuern für die
                                                 Arbeit an der Basis in den Kirchen-            „Damit die inhaltlichen
                                                 gemeinden und Kirchengemeinde-             Richtungsentscheidungen
                                                 verbänden. Die andere Hälfte der         und angestrebten Haltungs-
                                                 Kirchensteuern wird für die übrigen
                                                                                           änderungen des ‚Heute bei
                                                 Tätigkeitsbereiche - insbesondere
                                                                                         Dir‘-Prozesses an allen Orten
                                                 der Bildung und Caritas – verwen-
                                                 det. Der Anteil der Kirchensteuern
                                                                                         der Kirche im Bistum Aachen
                                                 an der Finanzierung des Bistums-            wirksam werden können,
                                                 haushalts beträgt 94 %. Die Hälfte            braucht es sowohl hand-
                                                 der Kirchensteuern wird somit ver-           lungsfähige Personen als
                                                 wendet, um die Seelsorgerinnen            auch Leitungsgremien. Die
                                                 und Seelsoger in den Gemeinden,        strukturellen Grundlagen ein-      „Die Richtung haben wir
                                                 das kirchengemeindliche Personal,       schließlich der Leitungs- und     jetzt. Nach den Beschlüssen
                                                 die Sachkosten der Kirchengemein-
                                                                                             Entscheidungsbefugnisse       der Räte kann die Arbeit
                                                 den und die Kosten für die Instand-
                                                 haltung der kirchengemeindlichen
                                                                                          sollten in ein bis zwei Jahren   dann losgehen, denn es
                                                 Immobilien (Kirchen, Kapellen,                    geschaffen werden.“     gibt viel zu klären, erklären
FOTOS: NOTHING AHEAD/PE ELS OM, LUZ MÜLLER (2)

                                                 Pfarrheime etc.) zu finanzieren.            Martin Tölle, Mitglied des    und zu vermitteln.“
                                                 Auch wenn die Langfristprogno-                        Synodalkreises      Claudia Gibbels-Tack,
                                                 sen einen deutlichen Rückgang der
                                                                                                                           Mitglied der Basis-AG
                                                 Katholikenzahlen, der ehren- und
                                                 hauptamtlich Tätigen sowie der
                                                 finanziellen Ressourcen voraus-
                                                 sagen, wird die Kirche im Bistum
                                                 Aachen eine lebendige und mit per-
                                                 spektivisch weiterhin 15 bis 20 Pro-
                                                 zent der Gesamtbevölkerung eine
                                                 gesellschaftlich relevante Gemein-
                                                 schaft sein. Martin Tölle, Ökonom

                                                                                                                                                      11
-

     „HÄTTEN WIR
                                                                                         meisten Menschen bedanken sich
                                                                                         für die Kontaktaufnahme und oft-
                                                                                         mals wurde mir sogar gesagt: „Scha-

     MAL FRÜHER
                                                                                         de, dass wir nicht vorher miteinan-
                                                                                         der gesprochen haben.“ Auch wenn
                                                                                         diese Menschen natürlich nicht
                                                                                         automatisch wieder in die Kirche

     GESPROCHEN!“
                                                                                         eintreten, signalisieren sie damit,
                                                                                         dass sie sich einen früheren Kontakt
                                                                                         gewünscht hätten.
                                                                                         Es gibt sicherlich Kolleginnen
                                                                                         und Kollegen, die einen solchen
                                                                                         Brief nicht verschicken oder
                                                                                         das persönliche Gespräch nicht
                                                                                         suchen. Was möchten Sie denen
                                                                                         empfehlen?
                                                                                         Ich kann nur dazu raten, selber die
                                                                                         Erfahrung zu machen. Es bleibt ja

      W
                 ie ist die Praxis bei         und erläutere noch einmal, was mit        nicht bei einem Gespräch, sondern
                 einem Kirchenaustritt         ihrer Mitgliedschaft bislang alles fi-    es geht ja auch darum, Schlüsse dar-
                 in Ihrer GdG?                 nanziert worden ist. Das stelle ich dar   aus zu ziehen. Ich berichte im Team
                 Mir ist ganz wichtig, dass    und bedanke mich für die bisherige        und in den Räten darüber. Gerade
              die Meldung über einen Aus-      Unterstützung. Außerdem lade ich          der Satz „Hätten wir mal früher ge-
       tritt nicht nur im Sekretariat verar-   dazu ein, mir die Beweggründe für         sprochen“ bringt mich zum Nach-
       beitet wird, sondern dass ich sie be-   den Austritt mitzuteilen und darü-        denken, wie wir unsere Arbeit vor
       komme und die Möglichkeit habe,         ber ins Gespräch zu kommen. Telefo-       Ort hier noch mal anders aufstellen
       mit diesen Menschen noch einmal         nisch oder persönlich.                    müssen. Der Brief kommt vielleicht
       in Kontakt zu treten. Es gibt zwar      Wie sind die Reaktionen auf den           manchmal zu spät. Für mich als
       ein offizielles Austrittsschreiben      Brief?                                    Seelsorger ist es aber wichtig, zu
       der Deutschen Bischofskonferenz;        Im Jahr 2021 sind in unserer GdG          zeigen: Ich bin weiter für Sie da. Es
       hier in unserer GdG haben wir aber      mit rund 13.500 Katholikinnen und         kommen ja auch immer mehr An-
       auch einen eigenen Brief, den ich       Katholiken mehr als 200 Menschen          fragen von Eltern, die aus der Kirche
       persönlich unterschreibe. Das ist       aus der Kirche ausgetreten. An alle       ausgetreten sind und ihr Kind trotz-
       mir wichtig!                            wurde dieser Brief persönlich adres-      dem taufen lassen wollen. Oder
       Was steht da genau drin?                siert. Am Ende habe ich 30 Rückmel-       dass es keinen katholischen Paten
       Als Wohnortpfarrer drücke ich mein      dungen bekommen, wovon nur eine           mehr gibt. Auch das sind Zeichen,
       Bedauern über diesen Schritt aus        Reaktion negativ ausfiel. Die aller-      die wir erkennen müssen.

                                                                               Pfarrer Andreas Möhlig
                                                                               sucht das Gespräch mit
                                                                               Ausgetretenen.
                                                                                                                                 FOTOS: PRIVAT (2), LUZ MÜLLER

12
&
                                                              DARUM SOLL’S GEHEN: Der Synodalkreis
      Do’s                     Don’ts                   bekräftigt eine Grundhaltung des Dialogs und des
                                                         Voneinander-Lernens in Demut, Offenheit, Wert-
      BEIM KIRCHENEINTRITT                              schätzung und der Achtung von Vielfalt. Zur Stär-
                                                       kung dessen soll ein alle Ebenen erfassendes Kom-
  Do’s                                                 munikationskonzept erstellt und umgesetzt werden.
  ● Freundli      e egr ung, ein erzli es
         illkommen “ auss re en, as kann
      ich f r Sie tun
                                                              „Der Beschluss zur Will-
  ●     enn ni t sel st verant ortli oder                    kommens- und Kommu-
      zust ndig: Vermittlung von Ans re
                                                           nikationskultur vermittelt
       artnerinnen und Ans re     artnern
                                                               eine Grundhaltung der
         erne men
                                                             Offenheit und eine Aner-
  ● Kurzfristig ein Ges r    sange ot an ie                  kennung und Wertschät-
      ten und na    alten, o ein Ges r  s
                                                               zung von Vielfalt in der
      kontakt zu Stande gekommen ist
                                                             Gesellschaft, die ich sehr
  ● Erste Fragen sofort eant orten da ei                    begrüße. Besonders wich-      „Der Synodalkreis hat die
      auf einfa e Formulierungen a ten                     tig finde ich außerdem die     von uns erarbeiteten Emp-
      und den internen Kir en S re “
                                                               Partizipations- und die    fehlungen als relevante
        ersetzen
                                                            Fehlerkultur, die etabliert   Grundlage für die weitere
                                                             werden soll. Schon in der    Arbeit im ‚Heute-bei-dir‘-
  Don’ts                                                     Umsetzungsphase muss         Prozess angenommen. Viel
  ● Si     ni t f r zust ndig erkl ren oder                   auf diesen Wertewandel      wichtiger ist mir jedoch, dass
        egen Ü erlastung“ einfa an andere                       hingearbeitet werden.“    sie in ihrer späteren Um-
      Stellen eiterleiten                                                                 setzung mehr Lebendigkeit
                                                            Elodie Schol ten, Mitglied
  ● Zu lange mit einer Ant ort z      einem                       des Synodalkreises      und Wirkung entfalten, als
      Ges r    sange ot     arten                                                         es der Beschluss des Syno-
  ●     ei der Kontaktaufna me si t ar er                                                 dalkreises derzeit vermuten
      dende m gli e Pro leme z kir en                                                     lässt. Letztlich lebt die Will-
      re tli er Art ni t glei a lo ken                                                    kommenskultur nicht durch
  ● Vage ei A s ra      en zur Vor ereitung
                                                                                          vorgeschriebene Standards,
      Kate    umenat   lei en                                                             sondern durch die gelebte
  Claus Szudra, Fachstelle „Katholische                                                   Umsetzung vor Ort.“
  Glaubensorientierung“, Aachen                                                           Christoph Tenberken,
                                                                                          Mitglied der Basis-AG

IN EINEN ECHTEN DIALOG TRETEN:
FUNDRAISING IM BISTUM AACHEN
  enn Kir e et as e egen m             te, lautet ier die ots aft aus Si t des
Fundraisings: Ge t endli       in einen e ten Dialog mit den Leuten          rt zu,
versu t sie zu verste en, und tut et as mit i nen, ni t f r sie, ni t       er i re
K fe in eg “ So formulierte es Fundraising Trainer olfgang Kr er eim
letzten Fundraising Forum Si auf einen sol en e ten Dialog einzulassen,
erfordert erst einmal Mut Denn es ist ni t klar, as daraus entste t Es ist ein
Pers ektiv e sel gegen er einem Denken, das immer vom eigenen Interes
se ausge t und ge o nt ist, Dinge zu verk nden in der Er artung, dass es ak
ze tiert ird Fundraiserinnen und Fundraiser, die Unterst tzung in Form von
Geld, Zeit, Ideen organisieren, sind unmittel ar darauf ange iesen, dass sie als
e rli e Partner egriffen erden Mit dieser Haltung at astorales Handeln
insgesamt die      an e, als gesells aftli relevant a rgenommen zu erden
                                                                                          BAG
und irken zu k nnen Da ei au           unterne meris       zu denken kann elfen,
  enn ir vernetzt, irkungsvoll und na          altig Ideen und Pro ekte ent i keln
und daf r die n tigen Ressour en ein er en ollen                 Wolfgang Huber

                                                                                                                      13
G                                  B                     G

         Sabine Bischof, Leiterin der Abteilung
         Kinder / Jugendliche / Erwachsene im
         B             G
         über ihre Erfahrungen im Mentoring-
         Programm des Hildegardis-Vereins.

     KIRCHE IM
       ENT RING -
     FRAUEN
     STEIGEN AUF                                                                                   und wissenschaftlichen Inputs, z.B.
                                                                                                   von Generaloberin Sr. Dr. Katharina
                                                                                                   Ganz und Dr. Andrea Qualbrink, wir-
                                                                                                   ken nach. Neben den Seminaren, die
                                                                                                   im Übrigen von Projektleiterin Ste-

                W
                                                                                                   phanie Feder professionell und ziel-
                              elche Erfahrungen            werben, denn Netzwerke fehlten          führend sowohl auf analoger und
                               haben Sie persönlich        mir bis dahin. Und gleich das erste     digitaler Ebene geführt worden sind,
                              mit dem Mentoring-           Seminar im September 2020 im            war ein „Speeddating“ zwischen Teil-
                             Programm gemacht?             Kloster Oberzell hat meine berufli-     nehmerinnen und Mentorinnen
                   Als das Programm seiner Zeit im         chen Entwicklung deutlich voran-        und Mentoren ein für mich wich-
                   Bistum Aachen vorgestellt worden        gebracht und positiv beeinflusst.       tiger Teil des Programms. Durch
                   ist, habe ich mich noch eher kri-       Auf welche Kompetenzen, die             solche Formate profitieren Frauen,
                   tisch gefragt, ob das Projekt wohl      Sie während des Mentoring-Pro-          die sich entwickeln möchten, von
                   überhaupt zum Erfolg führen kann.       gramms gelernt haben, greifen           den beruflichen und persönlichen
                   Erst als ich gesehen habe, dass eine    S     A                                 Erfahrungen bundesweiter Fach-

     5
                   frühere Absolventin zur Abtei-          Oft greife ich noch auf die im Mento-   und Führungskräfte. Im Mentoring
                   lungsleitung aufgestiegen ist, reifte   ring erlernten Fähigkeiten und Skills   erfahren Teilnehmerinnen Unter-
                   bei mir der Entschluss, mich selbst     zu moderner Führung zurück. Auch        stützung, Beratung und Qualifizie-
                   beim Mentoringprogramm zu be-           die eindrucksvollen Erfahrungs-         rung. Gerade in solchen Konstellati-

                                                               Hildegardis-Verein

              BAG
                                                               Der Hildegardis-Verein e.V. mit Sitz in Bonn unterstützt seit 1907
                                                                 ra en a ihre        e      aka e ischer Bil n n er flicher
                                                                   ali ier n n er         ti t sie rch ein r es ra en et erk
                                                               „Bildung verleiht Flügel“ ist das Motto des von Katholikinnen ge-
                                                               gründeten Vereins. „Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf“, das
                                                               Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in
                                                                eit n s siti nen in er kath lischen irche ir v              il e ar is
                                                               Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und dem
                                                               B ni ati s erk r ie e tschen Bist           er rch e hrt s ielt
                                                               seit 2015 darauf ab, zu einer geschlechtergerechten Personal- und
                                                                  r anisati nsent ickl n ei tra en r en r eits lat irche
                                                                  er en n eine nachhalti e ach chssicher n              er ö lichen
                                                               Bislang haben 124 Frauen das Mentoring erfolgreich abgeschlossen;
                                                               sie sta     en a s    Bist     ern    il s erken n     aritasver n-
                                                               den. Aktuell nehmen 37 Frauen am Mentoring-Programm teil.

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onen lassen sich Kompetenzen und                  DARUM SOLL’S GEHEN: Gemäß der biblischen Aus-
                             Erfahrungen optimal abgleichen.                         „D                   “                       der
                             Dieses gewachsene Netzwerk möch-
                                                                                      S                                     R
                             te ich nicht mehr missen.
                             Wie fällt ihr Fazit aus?                           haben, sich frei und offen zum eigenen Geschlecht,
                             „Kirche im Mentoring – Frauen stei-                  der eigenen sexuellen Identität, Orientierung und
                             gen auf“ war für mich eine der bisher              L                          K
                             besten und nachhaltig wirksamsten
                             Weiterbildungen inklusive des Erle-
                                                                                               D                         D
                             bens bekannter Frauen, die bereits                    sich auch das Bistum engagieren, Geschlechter-
                             in höheren Führungspositionen an-                                             A
                             gekommen sind. Aus diesem Grund
                             kann ich nur an alle Frauen appel-
                             lieren: Lassen Sie sich nicht entmu-
                             tigen, wenn es mit der gewünschten                  „Wir als Gesellschaft verändern                            „Gendergerech-
                             Stelle zunächst nicht klappt, versu-                    uns und deshalb bin ich der                               tigkeit ist ein
                             chen Sie es weiter und bauen Sie in                tiefsten Überzeugung, dass sich                                  gesamtge-
                             der Zwischenzeit ein Netzwerk aus.                    auch Kirche nachhaltig verän-                                  sellschaft-
                             Darüber hinaus freut es mich sehr,                 dern muss, damit geschlechter-                                    liches
                             dass unsere Personalabteilung in-                   bzw. gendergerechtes Handeln                                     Thema.
                             zwischen eine für Alle offene Poten-
                                                                                    in allen Bereichen                                           Die Hal-
                             zialförderung angestoßen hat.
                             Sicherlich ist es gerade gesellschaft-
                                                                                       kirchlichen                                              tung, die die
                             lich schwierig, für die katholische                  Lebens selbst-                                             Kirche dazu
                             Kirche zu arbeiten. Aber: Kirche                     verständlich                                           einnimmt, wird
                             verändert sich und wir gestalten sie                         wird.“                              langfristig für ihre Glaubwür-
                             gemeinsam und zukunftsweisend                     A                                              digkeit entscheidend sein.“
                             mit einer immer noch aktuellen                        Mitglied der                               A      D
                             Kernbotschaft. Freiheit, Begegnung                       Basis-AG                                S
                             und Ermöglichung sind eine gute
                             Zusammenfassung.

                                                                         Pro                 &            Contra
                                                            WARUM EIGENTLICH „GENDERN“?
                                   „Ich denke, die Frage sollte eher heißen: Warum eigentlich       „Man sollte den Leuten das Gendern freistellen: so, wie
                                     nicht Gendern? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass da-      es in der Sprache am besten funktioniert. Natürlich passt
                                    mit positive Effekte vor allem auf Kinder und Jugendliche       sich die Sprache an die Gesellschaft an. Aber am Ende
                                    verbunden sind. Warum kann man sich diese Mühe dann             sollte es jeder so anwenden, wie er oder sie es für richtig
                                      nicht machen? Sprache wandelt sich und man lernt im-          em ndet Und er es ni t f r ri tig em ndet, soll
                                  mer neue Wörter hinzu. Es ist ein Prozess, der uns nicht viel     es sein lassen. Ich habe das Gefühl, dass wir durch einen
                                  kostet und hinter dem kein großer Aufwand steckt. Zudem           Zwang, wie er im medialen Bereich oder in der Behör-
                                                                    erwartet niemand, dass je-      densprache entsteht,
                                                                     der das direkt perfekt um-     eher Ablehnung
IES HMANN (2)

                                                                       setzt. Allein durch dieses   produzieren. Wenn wir
                                                                     einfache Mittel kann jeder     es den Menschen frei
                                                                          einzelne so viele Men-    überlassen würden,
                                                                        schen einschließen und      wäre eine größere Ak-
FOTOS: LUZ MÜLLER ( ), ARI

                                                                    so viele neue Perspektiven      zeptanz gegeben, die
                                                                         vor allem für Mädchen      nach und nach in den
                                                                       und Jungs schaffen, was      alltäglichen Sprach-
                                                                      ich für eine Bereicherung     ge rau ein ie en
                                                                                                                                      D
                                  Studentin, Aachen                      der Gesellschaft halte.“   würde.“                     Student, Aachen

                                                                                                                                                                  15
DIAKONISCHES HANDELN

     Die Lebensmittelaus-                                                                           steht allein der Gast, der ohne Vorbe-
                                                                                                    halt angenommen wird und der will-
     S
                                                                                                    kommen ist. Und diese Gäste sind
     K
                                                                                                    Juden und Muslime, Christen un-
                                                                                                    terschiedlicher Konfession, Hindus,
                                                                                                    Buddhisten oder Andersgläubige.
                                                                                                    Neben den einheimischen Gästen,
                                                                                                    erhalten aktuell Menschen aus Sy-
                                                                                                    rien, der Türkei, Iran, Irak, Russland,
                                                                                                    Ukraine, Griechenland, Südostasien,
                                                                                                    Russland, Armenien, Bulgarien, Ma-
                                                                                                    rokko, England, Afghanistan, Lett-
                                                                                                    land, Kasachstan, Polen, Kenia und
                                                                                                    Aserbaidschan unsere Hilfe.

                                                                                                    LEBENSMITTEL BIS ZU
                                                                                                    1.500 EURO PRO MONAT

                                                                                                    Jeden Samstag werden gegen 10.30
                                                                                                    Uhr die Zelte vor der Stadtpfarrkir-
                                                                                                    che St. Dionysius aufgebaut und das
                                                                                                    Obst und Gemüse aussortiert, bevor
                                                                                                    sie auf den Tischen für die Gäste vor-
                                                                                                    bereitet werden. Neben Obst und
                                                                                                    Gemüse gibt es auch Joghurt, Fein-

     DAS
                                                                                                    kost, Backwaren, Tee und Getränke
                                                                                                    zur Auswahl. Die Auswahl variiert
                                                          der Dionysiuskirche als Werbung           von Woche zu Woche und hängt von

     TÄGLICHE
                                                          startete die Lebensmittelausgabe am       der Lebensmittelspende ab. Auch die
                                                          ehemaligen Pfarrhaus. Die Zahl der        Menge der Spenden ist jede Woche
                                                          Gäste stieg von 30 auf etwa 200 Be-       unterschiedlich. „das tägliche brot“

     BROT
                                                          dürftige im ersten Jahr, die regelmä-     kauft bei Bedarf Lebensmittel im
                                                          ßig samstags Lebensmittel erhielten.      Wert von bis zu 1.500 Euro im Monat
                                                          Nach Abriss der Pfarrhäuser hielt         dazu. Freitags dauern die Annahme
                                                          „das tägliche brot“ im Januar 2012        und Sortierung rund drei Stunden.
                                                          Einzug in die Stadtpfarrkirche St.        Angeliefert werden die Lebensmit-
                                                          Dionysius. Der Kapellenraum wurde         tel von der Krefelder Tafel-Zentrale,
                                                          zum Lager für Tische und Nahrungs-        als auch von einem eigenen Fahr-

               M
                            ehr Menschen leben in der     mittel umfunktioniert. Während der        zeug. Der Zeitraum für die Vorberei-
                             Krefelder Innenstadt in      Umbauphase in der Stadtpfarrkirche        tung und die Aufräumarbeiten am
                             Armut, als viele vermu-      von November 2014 bis Januar 2015         Samstag betragen im Schnitt sechs
                             ten. Oftmals fehlt ihnen     zog die Lebensmittelausgabe erneut        Stunden. Ab 12.45 Uhr beginnt die
                           zum Monatsende sogar           aus und fand in einem angemiete-          Ausgabe für die Gäste mit einem
                 das Geld für Nahrungsmittel. Die-        ten Geschäftslokal statt. Seit Beginn     Schwerbehindertenausweis, danach
                 sen Menschen helfen die Kirchenge-       der Corona-Pandemie findet die Le-        folgen die anderen Gruppen. Jeder
                 meinde Papst Johannes XXIII. und         bensmittelausgabe aufgrund der            Erwachsene zahlt pro Karte 1 Euro
                 die Cityseelsorge. Seit mehr als zehn    geltenden AHA-Regeln vor der Stadt-       Kostenbeitrag für den Fuhrpark und
                 Jahren unterstützt „das tägliche brot“   pfarrkirche statt. Als 2012 Karl-Heinz-   die Verwaltung des Tafel-Vereins.
                 durchschnittlich etwa 300 bedürftige     Herrmanns seinen Dienst beendete,
                 Menschen in der Woche. Hier erfah-       übernahm Gemeindereferent Bernd           EHRENAMTLICHE
                 ren „Menschen auf der Schattenseite      Kaesmacher von 2013 bis 2020 die Lei-     MITARBEIT
                 des Lebens“ jene Wertschätzung und       tung der Kirchentafel. Seit März 2021
                 Achtsamkeit, die ihnen ansonsten oft-    ist Mary Dominic seine Nachfolgerin       Die Lebensmittelausgabe ist nur
                 mals vorenthalten werden.                und Leiterin von „das tägliche Brot“.     mithilfe unserer 35 Ehrenamtlichen
                                                                                                                                              FOTO: DASTÄGLICHEBROT

                                                                                                    und 2 Mini-Jobbern möglich. Nai-
                 WIE ALLES BEGANN…                        NUR DER GAST ZÄHLT                        ma Khalil Hamo holt mit einem
                                                                                                    Kleinbus die Lebensmittel von den
                 2007 gründete Initiator Karl-Heinz       Nationalität oder Religionszuge-          Discountern und vom Zentrallager
                 Hermanns (Cityseelsorger) „das täg-      hörigkeit haben bei diesem Projekt        des Tafel e.V. ab. Manfred Socke ist
                 liche brot“. Mit nur einem Plakat an     keinerlei Bedeutung. Im Mittelpunkt       für das Lager zuständig. Hinter dem

16
multikulturellen Team verbergen
sich Menschen aus Irak, Syrien, Tür-
                                                 Spenden                                       Kontakt
kei, Iran, Russland und Deutschland.             In der Dionysiuskirche steht ein Opfer-      Mary Dominic (das tägliche Brot)
Die aktuellen Mitarbeiterinnen und               stock beim Heiligen Antonius. Geld-          Dionysiusplatz 22, 3. Etage
Mitarbeiter sind Ehrenamtliche, die              spenden werden ausschließlich und            c/o Cityseelsorge Krefeld / Pfarrbüro der
in Erwerbsarbeit stehen, Rentnerin-              unmittelbar zum Kauf von Lebensmit-          kath. Kirchengemeinde Papst Johan-
nen und Rentner sowie Jobber. Jeden              teln für Bedürftige verwendet.               nes XXIII.
Samstag kümmern sich zirka 20 Eh-                Spendenkonto                                 47798 Krefeld
renamtliche um die Vorbereitung,                 Katholische Kirchengemeinde                  Telefon: 02151 - 60 21 79
die Verteilung und das anschließen-              Papst Johannes XXIII. in Krefeld             Fax: 02151 - 60 21 92
de Aufräumen. Die Mitarbeit bei                  „das tägliche Brot“                          E-Mail: das-taegliche-brot@web.de
„das tägliche brot“ hilft den Ehren-             Volksbank Krefeld eG                         Web: www.das-taegliche-brot.de
amtlichen neue Kontakte zu knüp-                 IBAN: DE95 3206 0362 1015 4940 14            Instagram: @dastaeglichebrot_krefeld
fen, die deutsche Sprache zu verbes-             BIC: GENODED1HTK                             Facebook: @dastaeglichebrot
sern und sich in die Gesellschaft zu
integrieren.
                                        pandemischen Lage findet die feierli-   des Postleitzahlengebiets 47798 sind
AUSZEICHNUNG                            che Preisverleihung erst am 29. März    aktuell 287 Gästekarten im Umlauf,
                                        2022 statt.                             die bei der Ausgabe vorgezeigt wer-
2020 würdigte die Stadt Krefeld das                                             den. Dahinter verbergen sich 425 Er-
ehrenamtliche Engagement der In-        „DAS TÄGLICHE BROT“                     wachsene und 300 Kinder.
itiative mit dem Heimatpreis und        IN ZAHLEN                               Davon sind 29% Besitzer eines
„das tägliche brot“ freute sich über                                            Schwerbehindertenausweises und
eine Auszeichnung in Höhe von           Die Kirchengemeinde Papst Johan-        3% alleinerziehend. Mehr als die
5.000 Euro. Ausgezeichnet wurde         nes XXIII. und die Cityseelsorge        Hälfte der Gäste erhalten Leistung
das soziale Projekt für die Fortfüh-    unterstützen wöchentlich durch-         vom Staat. 31% sind Rentner.
rung der Lebensmittelausgabe auch       schnittlich etwa 300 bedürftige         (Stand: Februar 2022. Die Zahlen über
in der Corona-Pandemie sowie für        Menschen im Herzen der Stadt Kre-       den Leistungsbezug und die Altersstruk-
die aktive Unterstützung der Integra-   feld. Pro Haushalt wird eine Gäste-     tur ergeben sich aus einer stichproben-
tion von Flüchtlingen. Aufgrund der     karte ausgestellt. Allein innerhalb     artigen Umfrage.) Mary Dominic

EIN ORT ZUM LEBEN ODER DIE SUCHE NACH
SCHUTZ UND EINER SICHEREN ZUKUNFT

                                                                                             6
Papst Franziskus sagte 2016: „Die Flüchtlinge sind keine Zahlen, sie sind Gesichter,
Namen, Geschichten – und als solche wollen wir sie behandeln.“ Somit ist das Enga-
gement der Pfarrgemeinden im istum Aa en an der Seite ge o ener und s utz-
bedürftiger Menschen ein lebendiges Glaubenszeugnis. Eines ist ihnen allen gemein-
sam: Sie suchen Schutz und eine sichere Zukunft. Mit Beginn der Corona-Pandemie
waren die Themen Flucht und Vertreibung in der öffentlichen Wahrnehmung in den
Hintergrund gerückt. Doch trotz der Kontaktbeschränkungen und anderer Widrig-

                                                                                                                 BAG
keiten sind viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin in der
  egleitung der Ge o enen vor Ort engagiert Ein eis iel unter vielen ist das af
International Monschau e.V., über dessen Netzwerk mehr als hundert Erwachsene
und ca. 80 Kinder erreicht werden. Rückblick: Nach den Ausschreitungen in Hoyers-
werda im September 1991 wurde auch in Monschau-Imgenbroich ein Anschlag auf
ein Einfamilienhaus verübt, indem mit einem Luftgewehr auf Fenster und Mauern
geschossen wurde. In dem Gebäude hielten sich zu der Zeit 28 junge Afrikaner aus
Nigeria, Togo und Ghana auf. Um den räumlich und sozial isoliert lebenden Männern
zu helfen, lud man sie - unter dem Motto „Nicht ohne Dich und Mich“ zum Pfarrfest
ein. Danach entstand neben einem regelmäßigen Treffpunkt im Pfarrheim auch der
 Mons auer Ar eitskreis f r As l e er er“ Aus diesem ging s ter das af Inter-
national hervor. Das Besondere daran: es entstand ein Treffpunkt auf Augenhöhe.
„Die Menschen schätzen es, dass sie bei uns ein offenes Angebot für Geselligkeit und
Austaus untereinander nden, ei dem sie auf Landsleute und au auf Ge                -
tete anderer Länder und Regionen, ja Kontinente treffen können“, so Andreas Funke.
        Andreas Funke, Referent für Seelsorge mit Geflüchteten im Bistum Aachen

                                                                                                                                      17
DIAKONISCHES HANDELN

                  DARUM SOLL’S GEHEN: D                  S
              A                     B
                                             D               E              B
                                                                 K                       D
          L           B

                „Katholische Kirche wird bei den Men-                       „Jeder kirchliche Vollzug
              schen hier bei uns nur noch durch über-                          muss diakonisch sein.
              zeugendes diakonisches Handeln neues                              Diesem Anspruch sol-
                   Vertrauen gewinnen können. Umso                              len sich die Engagier-
              mehr braucht es eine bewusste Entschei-                           ten im Bistum Aachen
                     dung für die Ausrichtung, sich im                          stellen. Hierzu sollen
               Ganzen als diakonisches Bistum an die                           die Engagierten im
               Seite der Menschen zu stel-                                    Bistum Aachen befähigt
                len und entsprechende                                      und durch diakonische
               Investitionen, um dies                                Kompetenzzentren unterstützt
                  zu gewährleisten!“                         werden. Damit kann das Evangelium, die
                        R       L
                                                             Frohe Botschaft Jesu Christi, in der heu-
                                B       AG                   tigen Zeit tatkräftige Hände und Füße
                                                             bekommen.“
                                                             S
                                                                        S

      „In der Not wird
      Kirche gesucht.“

                                                                        6
      I                     B
              G         S

                                                                                       BAG
                                                                                                         FOTOS: 0FRANK KIND, PROFOTO, ANDREAS STEINDL

18
FÜR         FÜR           FÜR
JECKE.      PIONIERE.     ENT-
                          DECKER.

FÜR         FÜR           FÜR
SINN-       NATUR-        AMAZONEN.
SUCHER.     MENSCHEN.

FÜR                       FÜR
GRÜNDER-                  MÜTTER
INNEN.       GEMEINSAM.   DER
              VERNETZT.   KOMPANIE.

            FÜR MORGEN.

FÜR         FÜR           FÜR
ERMÖG-      LEBENS-       HELD-
LICHER.     LUSTIGE.      INNEN.

FÜR         FÜR           FÜR
TEAM-       TRADITIO-     NEW
PLAYER.     NELLE.        WORKER.

FÜR SINN-   FÜR           FÜR
SUCHER-     FREI-         FARBEN-
INNEN.      GEISTER.      FROHE.
LEBEN UND GLAUBEN VON JUGENDLICHEN UND JUNGEN ERWACHSENEN

     „UNSERE
                                                                                    Alexander Peters
                                                                                    und Simon Hessel-
                                                                                    mann bilden das
                                                                                    Team der Hochschul-

     ARBEIT IST
                                                                                    seelsorge Jülich

     BEGLEITEND,
     BERATEND
     UND ER     G-
     LICHEND“

          D
                         er Synodalkreis hat in      und worin liegt der Unterschied           einer dieser Abende habe ich eine
                         seiner     Richtungsent-    zur Arbeit mit Jugendlichen?              ganze Stunde lang mit Studentin-
                         scheidung mit den jun-      Weil viele der Studierenden einfach       nen und Studenten über die ver-
                        gen Erwachsenen eine         nicht mehr bei den Eltern wohnen,         schiedensten Glaubensthemen ge-
                    neue Zielgruppe für die Pas-     liegt der Unterschied in der Lebenssi-    sprochen.     Hätte   ich    eine
            toral in den Blick genommen. Die         tuation und den damit einhergehen-        Vortragsveranstaltung organisiert,
            Hochschulseelsorge ist ein Bereich,      den neuen Themen begründet. Diese         wäre wahrscheinlich niemand ge-
            der mit den Studierenden zumindest       Phase ist von Ablösung und Selbstän-      kommen.
            einen Teil dieser Gruppe schon län-      digkeit geprägt. Genau hier setzen die    Welche weiteren Angebote für
            gere Zeit anspricht. Aus der Arbeit      Angebote der Hochschulseelsorge           junge Erwachsen würden Sie
            mit jungen Erwachsenen berichtet         an. Wir wollen die Möglichkeit bieten,    sich wünschen?
            als Leiter der Katholischen Studieren-   andere zu treffen, kennenzulernen, in     Ich würde mir wünschen, dass jun-
            dengemeinde Jülich (KSG), Alexan-        Kontakt zu treten, damit der Start in     ge Erwachsene auf eine kreativ-
            der Peters.                              ein Studium und ein selbstverant-         mutige Weise in den Blick genom-

     7
            Welche Erfahrungen haben Sie             wortliches Leben besser gelingen          men und Experimente gewagt wer-
            mit jungen Erwachsenen gemacht           kann. Unsere Arbeit ist begleitend, be-   den, die über den normalen Kon-
                                                     ratend und ermöglichend.                  text einer Gemeinde hinausgehen.
                                                     Was ist Ihnen wichtig an ihrer            Das wäre super. Eigentlich müssten
                                                     Arbeit?                                   wir uns immer die Frage stellen: Was
                                                     Es gefällt mir in meiner Arbeit, dass     interessiert diesen Menschen und
                                                     die Lebensphase der Studierenden          wie könnte diese Person von Kirche
                                                     von einer Aufbruchstimmung und            begeistert sein? Denn trotz des aller-

         BAG
                                                     etwas Neuem geprägt ist. Für uns          besten Angebots haben wir oftmals.
                                                     heißt das: Wir als Kirche können          mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass
                                                     nicht mit Themen kommen, die              Kirche langweilig ist und mir nichts
                                                     keinerlei Bezug zum Leben der jun-        zu sagen hat. Das sehe ich immer
                                                     gen Menschen aufweisen. Inner-            wieder. Wer aber keinen Mut hat, ge-
                                                     halb dieses Lebensabschnitts ist für      gen Vorurteile anzugehen, der kann
                                                     die Studierenden vor allem wichtig:       auch keine Pastoral mit jungen Er-
                                                     die Freude am Leben. Wenn Kirche          wachsenen machen. Für einen Jung-
                                                                                                                                         FOTOS: PRIVAT ( ), ANDREAS STEINDL

                                                     in dieser Situation auch für jene da      akademiker, der irgendwo seinen
                                                     ist, die das Leben feiern wollen und      Job anfängt, durchstartet und keine
                                                     einen kleinen Beitrag dazu leistet,       Familie hat, gibt es in der Kirche fast
                                                     dann erleben die Studierenden eine        nichts, wo er andocken kann. Kreati-
                                                     andere Relevanz von Kirche und            ves, Niederschwelliges, mit dem ge-
                                                     Glauben. Ein Karaoke-Event macht          nau solche Menschen erreicht wer-
                                                     uns auf eine niederschwellige Art         den könnten, ist noch extrem gering.
                                                     präsent und ansprechbar. Während          Hier gilt es anzusetzen!

20
Meinun
HUCH, JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE                                                                                        g
SIND JETZT TEIL VON KIRCHE

Mit der Beschlussfassung des Synodal-      damit jedoch seit vielen Jahrzehnten      dung war Kirche bisher kein Anker-
kreises über „Leben und Glauben von        gute Erfahrungen gemacht. Kirche          punkt für Heranwachsende. Junge-
Jugendlichen und jungen Erwachse-          muss partizipativer werden, sich          Erwachsene-Pastoral darf sich jedoch
nen“ werden innerhalb des "Heute bei       schneller verändern, an den Lebenswel-    nicht in Diskussionen um Strukturen,
dir"-Prozesses Richtungsentscheidun-       ten der jungen Menschen orientieren,      Leitlinien und Systemen verlieren, wie
gen vorgelegt, die innerhalb der Kirche    wenn sie diese behalten möchte. Junge     es im Beschluss des Synodalkreises den
schon längst zum Status quo gehören        Menschen wollen Kirche mitgestalten       Anschein macht. Lebendige Kirche
sollten. Zumindest Menschen, die sich      – man muss sich jedoch daran gewöh-       muss sich in Orten, Angeboten und
in Jugendverbänden engagieren,             nen, dass sich diese Kirche anders        Menschen widerspiegeln, die eine
werden sich verwundert die Augen           anfühlt, anhört und auch anders           Begleitung und Beteiligung junger
reiben, so sind nämlich einige geforder-   aussieht als im Sonntagsgottesdienst.     Menschen möglich macht.
te Rahmenbedingungen schon längst          Dass nun auch junge Erwachsene
in der DNA der Verbände verankert.         explizit in den Blick genommen
Kirche kann ein Entwicklungsraum für       werden, ist zeitgemäß. Oft sind die
Jugendliche sein, wenn diese ohne          kirchlichen Angebote mit der Schulzeit
Bedingungen an ihre Person eine            abgeschlossen, höchstens während
eigene Spiritualität entwickeln können,    des Studiums gibt es Hochschulge-
eigene Themen bearbeiten oder selber       meinden oder (Quell-) Punkte für
sozial aktiv werden können. Beteiligung    Studierende. In der wichtigen Phase
in kirchlicher Struktur – das ist ein        er    lös n Ber s n n         ta ili-
großer Schritt für Kirche und Bistum,      sierung von Partnerschaft und
die katholischen Verbände haben            Erwerbsleben bis hin zu Familiengrün-     Paul Arns, KjG-Bildungsreferent

       DARUM SOLL’S GEHEN: Die Kirche soll zu einem Entwicklungsraum
  junger Menschen um ihrer selbst willen werden. Dafür braucht es vielfältige
Räume, Ressourcen und Angebote, welche partizipativ mit den jungen Menschen
gestaltet werden und für diese bereit stehen. Beteiligungs- und dezidierte pas-
 torale Strukturen sollen auch in den Ebenen des Bistums verwirklicht werden.

                „Dass die Zielgruppe der jungen                                 „Im Beschluss zum Bericht
    Erwachsenen neben den Jugendlichen nun                                        der Basis-AG 7 steckt viel
         erstmals ganzheitlich als eigenständige                                   Potenzial, beispielsweise
      Zielgruppe in den Blick genommen wird,                                        die flächendeckende
    ist überaus positiv. Ebenso der angestrebte                                     Erschließung der jungen
    Mentalitätswandel, durch den Jugendliche                                        Erwachsenen als eigen-
        in einer ganzheitlichen Persönlichkeits-                                   ständige Zielgruppe. In
         entwicklung unterstützt werden sollen.                                   der Umsetzung wird es
     Schade ist, dass die konkreten                                             darum gehen, dieses
   inhaltlichen Vorschläge und                                             Potenzial auch zu nutzen und
    Schwerpunktthemen aus                                         insbesondere die wirkliche Beteiligung
      Oberziel 2 der Basis AG                                     junger Menschen auf allen Ebenen unserer
    nicht explizit mit in den                                     Kirche sicherzustellen. In der Umsetzungs-
   Beschluss aufgenommen                                          phase sollte diese Beteiligung von
                     wurden.“                                     Jugendlichen und junge Erwachsenen
                    Karina Siegers,                               bereits beginnen.“
                Mitglied der Basis-AG                             Simon Hinz, Mitglied des Synodalkreises

                                                                                                                              21
LEBEN UND GLAUBEN VON JUGENDLICHEN UND JUNGEN ERWACHSENEN

     AUF NE PIZZA MIT GOTT:
                                                                                             jeder und Gemeinschaft mag auch
                                                                                             jeder. Dabei ist die Flughöhe aber

     JUGENDGOTTESDIENST
                                                                                             nicht der Gottesdienst, sondern das
                                                                                             gemeinsame Tun, aus dem neue
                                                                                             Themen entstehen."

     ZUM GENIESSEN!
                                                                                             Jeder, egal ob schlecht, mittelgut
                                                                                             oder bestens gelaunt, sei in der Ju-
                                                                                             gendkirche willkommen. Manche
                                                                                             würden vielleicht nur die Pizza mit-
                                                                                             nehmen, weil sie gut schmecke und

           U
                                                                                             mit einem netten Abend verbun-
                         nser Vorbild ist Jesus: „Er   dem Jugendliche in ihrer Sprache      den sei. „Aber manche merken viel-
                         hat mit den Leuten ge-        gehört werden und hören können,       leicht auch durch diese Kontakte,
                         lebt, gefeiert und geges-     ist für unsere Arbeit elementar.“     dass da noch viel mehr hinter
                        sen. In diesen Möglich-        Denise Burbach, Referentin Kirchli-   steckt“, so Felix Eicke. Und auch
                     keiten der Begegnung das          che Jugendarbeit im Bischöflichen     wenn die Factory Church momen-
            Leben zu deuten, ist unser Auftrag“,       Generalvikariat, ergänzt: „Was ich    tan einen festen Kirchenraum für
            sagt Ingrid Beschorner, Referentin         an der Veranstaltung unglaublich      seine Treffen nutzt, kann sich der
            für kirchliche Jugendarbeit, und           charmant finde, ist die leichte Zu-   Jugendbeauftragte für die Zukunft
            fasst damit den Kern der Factory           gänglichkeit. Essen muss irgendwie    auch ein mobiles Format vorstellen.
            Church in Hückelhoven zusam-
            men. In diesem Sinne ist es auch
            nur konsequent, dass sich Felix Ei-
            cke, Jugendbeauftragter im Bereich
            Heinsberg, unter dem Titel „Auf ´ne
            Pizza mit Gott“ ein neues – monat-
            liches – Format für die seit zehn Jah-
            ren existierende Jugendkirche
            überlegt hat. „Essen ist immer ein
            wichtiges Thema, die Pizza ist rund
            und so soll auch der Gottesdienst
            werden. Das gemeinsame Mahl hal-
            ten, miteinander in Kontakt kom-
            men und aktuelle Themen an ei-
            nem Ort besprechen zu können, an

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                                                       WO DIE REISE HINGEGEN SOLL
                                                       Als wäre die Corona-Pandemie für die offene Jugendarbeit nicht schon
                                                       s     ierig genug, kam im Sommer 2021 in Es        eiler au   no      eine
                                                       Flutkatastro e inzu Viele ugendli e kennen uns kaum, da in den
                                                       letzten a ren nur enig m gli        ar“, eri tet Tan a Pelinski, Sozial -

         BAG
                                                       dagogin im Kinder und ugendzentrum St Peter und Paul Ki uZe ,
                                                          er die Herausforderungen der Vergangen eit Trotzdem a e eine
                                                       verlässliche Beratung und Begleitung von Jugendlichen während der
                                                       Pandemie immer im Mittel unkt gestanden Dar er inaus urde die
                                                       Zeit genutzt, um zu    erlegen, o die Reise na      orona inge en soll
                                                       und ie unsere Ar eit neu aufgestellt erden kann,“ so Pelinski Da ei
                                                       sind neue R ume und egegnungsm gli keiten f r alternative Ange-
                                                                                                                                    FOTOS: FELI EI KE, ANDREAS STEINDL

                                                         ote ereits ges affen orden Egal el e Aktivit t im Vordergrund
                                                       ste t Tan a Pelinski setzt auf eteiligung: Mit Kindern und ugendli-
                                                          en, von Kinder und ugendli en, f r Kinder und ugendli e“ lautet
                                                       das Motto des Hauses ugendli e sind E erten in eigener Sa e Sie
                                                         a en viele Ideen, o es lang ge t, as gema t ird und ie“ so Pelin-
                                                       ski M gli ma en, as Zu ause viellei t ni t m gli ist, einen Ort
                                                         a en, an dem man ni t alleine ist, sondern mit anderen die eigenen
                                                       Talente ver irkli en kann, frei von Zugangs edingungen oder Voraus-
                                                       setzungen: Das m      te das Ki uZe ugendli en erm gli en

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