Info 110 - Polizei Brandenburg 2020
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
1/2010 info110 ZEITUNG DER POLIZEI BRANDENBURG Polizei Brandenburg 2020 tIteLthema dIes & das Innenminister Polizei Brandenburg Nachgefragt: dietmar Woidke 2020 – die eckpunkte Zwei anwärter im Interview im Überblick im Interview seIte 4 seIte 13 seIte 23
2 edItORIaL Liebe Leserinnen und Leser, In der Vergangenheit gab es bisweilen die Kritik, dass eingereichte Beiträge lange haben sie auf die neue ausgabe verändert werden. dazu kann ich nur der info110 warten müssen. dafür sagen: dem ist nicht so. es findet keine bitten wir um entschuldigung. „Zensur“ der eingereichten Beiträge statt. allerdings behält sich die Redak- die Verzögerung hatte gute Gründe, tion auch weiterhin bei Platzmangel denn im hintergrund hat sich einiges vor, eingereichte artikel so zu kürzen, getan. die info110 möchte sich in der dass die inhaltlichen aussagen erhalten Zukunft zu einer echten mitarbeiterzei- bleiben. das stimmen wir mit den tung entwickeln und themen offen und autoren ab. Wenn sie anregungen oder problemorientiert aufgreifen. hierzu hinweise haben, rufen oder schreiben wurde die info110 strukturell wieder sie mich an, wir werden dann eine an die Pressestelle des ministeriums Lösung finden. des Innern angegliedert, um sich auch nach außen öffnen zu können. so sol- der thematisierte schwerpunkt der len in der info110 künftig auch Perso- vorliegenden ausgabe widmet sich der nalräte, Gewerkschaften und Berufs- Polizeistrukturreform. dazu hat sich vertretungen zu Wort kommen. Wie auch Innenminister Woidke in einem sie auf den folgenden seiten lesen kön- Interview gestellt. nen, sind erste Beiträge dazu bereits enthalten. die nächste ausgabe der info110 wird sich voraussichtlich mit dem thema auch möchten wir als Redaktion zu- Revierpolizisten beschäftigen. Bei- künftig die mitarbeiter der Polizei tragsvorschläge und anregungen dazu des Landes Brandenburg mehr zu nehme ich gerne von Ihnen entgegen. Wort kommen lassen. dafür sind wir aber auf Ihre Vorschläge und Ideen Bei der Lektüre der folgenden seiten angewiesen und bitten sie, uns Ihre wünsche ich Ihnen viel spaß! anregungen und auch konkrete text- beiträge bzw. interessante themen- Freundliche Grüße vorschläge – z.B. die Vorstellung von arbeitsbereichen mit den dazugehö- rigen positiven und negativen aspek- ten – zu übermitteln. Kathrin Ortlieb-schern Herausgeber Ministerium des eMail: info110@mi.brandenburg.de 20. Jahrgang, Nr. 1/2010 Innern des Landes Brandenburg www.polizei.brandenburg.de/info110 Auflage 5.000 Redaktion Ingo Decker (verantw.), Redaktionsschluss 20.11.2010 Kathrin Ortlieb-Schern ISSN 1430-7669 Wir danken allen Verfasserinnen und Verfassern Anschrift Henning-von-Tresckow-Straße 9–13 Layout Rosenfeld.MRDesign für die in dieser Ausgabe veröffentlichten 14467 Potsdam Druck Brandenburgische Universitätdruckerei Beiträge. Die mit Namen versehenen Beiträge Telefon: (0331) 866 –2069 und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH geben nicht in jedem Fall die Meinung der Fotos: Michael Richter/Projektfoto, Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Poilzei Brandenburg das Recht der Kürzung von Beiträgen vor.
edItORIaL INhaLt 3 Inhalt das thema Erster Bachelor-Studiengang verabschiedet 4 Der Neue – Brandenburgs Innenminister 4 Dr. Dietmar Woidke im info110-Gespräch Erwartungen an die neue Hausleitung 8 3 Fragen an die Berufsvertretungen zum thema Polizeireform 10 „Polizei Brandenburg 2020“ – die Eckpunkte 13 Innenminister Dr. Dietmar Woidke Innenminister besucht Polizei vor Ort: im Interview SEITE 4 Viel Zeit im Gepäck 18 BÜCheReCKe „SPQR – Ein Krimi aus dem alten Rom“ 20 Bad Boy Uli – Höllenritt 20 Der heitere Polizeireport 21 dIes & das munitionsnachweis-Datenbank mUNAS 22 Nachgefragt: Zwei Anwärter im Interview 23 Von 20 bis 113 24 Innenminister besucht Polizei Beförderungen vor allem in Schutzbereichen 24 Historie 24 vor Ort SEITE 18 Bürger unterstützen Polizei 24 Bereitschaftspolizei im Einsatz 24 Personalkosten verdoppelt, mitarbeiterzahl verringert 24 Die „Beleidigungs-Preisliste“ 25 „Dein Blut fließt über den Asphalt“ 26 14. Europäischer Polizeikongress 27 Polizeikalender 2011 28 Nachgefragt: Zwei Anwärter im Interview SEITE 23
4 das thema Erster Bachelor-Studiengang verabschiedet Nach einer umfassenden Studienreform im Jahr 2007 hat die Fachhochschule der Polizei als eines der ersten Bundes- länder, neben Schleswig-Holstein und Bremen, den Bache- lor-Studiengang „Polizeivollzugsdienst /Police Service“ für die Ausbildung des gehobenen Polizeivollzugsdienstes ein- geführt. D Der Neue ie Akkreditierung dafür erfolgte ist es, die Studierenden zu befähigen, auflagenfrei. Der am 1. Oktober die in den angestrebten Funktionen 2010 verabschiedete Jahrgang des gehobenen Dienstes der Polizei des war der erste Studiengang des gehobe- Landes Brandenburg gegebenen Auf- nen Dienstes, der eine Bachelor-Gradu- gaben professionell zu erfüllen. Neben ierung und damit einen europaweit an- der Vermittlung von Fachkompetenzen Brandenburgs Innenminister erkannten Hochschulabschluss erhal- wird der Aneignung und Festigung von Dr. Dietmar Woidke ten hat. „Soft Skills“ (persönlicher, sozialer und im info110-Gespräch Ein wesentlicher Unterschied zum methodischer Kompetenzen) mehr Ge- traditionellen Diplomstudiengang g.D. wicht beigemessen. Über das selbstän- ist die verstärkte Ausrichtung auf die dige und lebenslange Lernen hinaus, Info 110: Herr Minister, Sie sind erst erforderlichen Kompetenzen der Ab- sollen die Studierenden die immer um- seit einigen Wochen im Amt, wie ist solventen (Outcome-Orientierung), be- fassender werdenden europäischen Di- Ihr erster Eindruck? zogen auf die Regelverwendungen nach mensionen der polizeilichen Berufsaus- dem Studium. bildung verstehen. Dietmar Woidke: Das ist kein richtiger Der Bachelor-Studiengang Polizei- ■■ Iris Hemme-Kullik, Fachhoch- erster Eindruck mehr. Ich hatte schon schule der Polizei des Landes vollzugsdienst ist ein vollständig modu- Brandenburg Stabsstelle/ vorher Kontakte mit Beschäftigten so- larisiertes Studium. Ziel des Studiums Presse-/Offentlichkeitsarbeit wohl aus dem Innenministerium als auch aus der Polizei. Es ist ein großes Ministerium mit weit gespannten Zu- ständigkeiten, aber auch ein Haus, das mit vielen engagierten und motivierten Mitarbeitern besetzt ist. Ich fühle mich sehr gut aufgenommen. Einen ausge- zeichneten Eindruck habe ich von mei- nen ersten Besuchen bei den Polizeibe- hörden. Haben Sie denn schon mal persönli che Erfahrungen mit der Polizei ge macht? In Brandenburg habe ich selbst bislang nicht sehr viele persönliche Erfahrun- gen mit der Polizei gemacht. Da geht es mir so, wie den meisten anderen Bür- gern auch. Es ist ja nun auch im Regel- fall nicht wünschenswert, möglichst oft mit der Polizei zu tun zu haben! Aber wenn, waren die Erfahrungen immer gut. Ich war einige Jahre Polizeibeirat in Cottbus und später in Frankfurt
das thema 5 (Oder). Einige Kollegen vor allem aus dass die Entscheidungen, die bislang führt werden kann. Das halte ich für meiner Heimatstadt Forst kenne ich getroffen wurden, richtig sind. Diese zutreffend. Wir beginnen nun an der persönlich und ich habe Hochachtung Polizeireform ist ein Kernstück der not- Spitze, mit der Fusion von zwei Polizei- vor der Arbeit, die sie täglich leisten. In wendigen Verwaltungsmodernisierung präsidien und der anschließenden Bil- Kuba wurde ich allerdings schon mal hier im Land. Sie wird ihren Teil dazu dung der vier regionalen Direktionen, von der Polizei verhaftet. beitragen, das Land angesichts verän- und ich gehe davon aus, dass die Fra- derter Rahmenbedingungen zukunfts- gen, die bis heute geklärt sind, im We- Warum denn das? fähig zu machen. Ich weiß, es gibt viel sentlichen auch unstreitig sind. Verunsicherung und auch Kritik. Ich Das ist eine etwas skurrile Geschichte. will dem mit Dialog, Argumenten und Wie bitte? Es gehen doch überall im Es ging da um angebliches Schwarzta- Gesprächen begegnen. Es ist sicher Land die Wogen hoch. xifahren ohne Pass. Der Taxifahrer hat- noch viel Überzeugungsarbeit zu leis- te keine Lizenz und das Taxi selbst ab- ten. Das ist mir klar. Da muss man genau hinsehen. Die Bil- gefahrene Reifen. Er wollte sich einer dung eines Präsidiums, die Einrichtung Kontrolle durch die Polizei entziehen Bleiben Sie beim Konzept Ihres Vor von vier Polizeidirektionen, die neue und floh. Mit mir im Taxi. Ich hatte lei- gängers Rainer Speer? Anbindung der Polizeibeiräte, der Aus- der meinen Pass nicht dabei. Ich muss- bau der Fortbildung – das ist doch in te mit zum Revier, es ging hin und her So wie die Reform angelegt ist, ist sie Wahrheit fast alles weithin anerkannt. bis sogar die Botschaft eingeschaltet grundsätzlich richtig angelegt. Die Ex- Bis hin zur Opposition im Landtag. wurde. Sie haben mich dann aber wie- pertenkommission hat sich intensiv mit Die einzige wirklich offene Frage ist die der laufen lassen. Finde ich auch besser dem Thema beschäftigt. Immer wieder nach der künftigen Struktur in der Flä- so. höre ich, dass es keine Aufgabenkritik che. Also alles unterhalb der Direkti- gegeben hätte. Diese Behauptung wird onsebene. Ich unterhalte mich derzeit Es gibt momentan wahrscheinlich kei nicht wahrer dadurch, dass man sie im- in den Schutzbereichen mit den Kolle- ne schwierigere Aufgabe in der Lan mer wieder wiederholt. Die Kommissi- gen, Personalräten, Bürgermeistern und despolitik als die Polizeireform. Darf on hat sich die Aufgaben angeschaut. Landräten. Unterhalb der neuen Direk man denn trotzdem zum Amt gratulie Sie hat aber schlicht keine Aufgaben tionen wird es in Brandenburg in Zu- ren? gefunden, die man hätte verlagern kön- kunft Polizei-Inspektionen und Polizei- nen oder grundsätzlich nicht mehr Reviere geben. Aber klar doch. Es ist eine große Her- wahrnehmen soll. Die Kommission hat Wir werden bis zum Ende des 2. Quar- ausforderung. Ich gehe mit Respekt an aber festgestellt, dass die Arbeit der Po- tals 2011 die nötigen Entscheidungen sie heran. Ich bin der Überzeugung, lizei straffer und effizienter durchge- treffen müssen. Diese Entscheidungen
6 das thema werde ich nach ausführlicher Diskussi- on mit allen Beteiligten treffen und ich trage dafür auch die Verantwortung. Ich bin zuversichtlich, dass wir danach eine handlungsfähige, motivierte und in der Fläche des Landes qualitativ hoch- wertige Polizei in Brandenburg haben werden und so den hohen Sicherheits- standard im Land weiter gewährleisten. Ich weiß, dass die Kollegen dringend wissen wollen, wo, mit wem und an welcher Aufgabe sie künftig arbeiten werden. Deshalb ist es nicht schön, wenn die Diskussionen noch ewig dau- ern. Wichtig ist daher, dass die Ent- scheidungen zu den Polizeidienststel- len zügig getroffen werden. Ich gehe aus von Mitte 2011. Dann wird ein Ge- samtkonzept zu den Dienststellen vor- gelegt werden, das – wie ich hoffe – auf eine große Akzeptanz stoßen wird. Nur noch 7000 Polizisten im Jahr 2020, wie soll das gehen? Dr. Dietmar Woidke – die Vita Gegenfrage: Wieso soll das eigentlich nicht gehen? Warum braucht Branden- geboren am 22. Oktober 1961 in Naundorf bei Forst burg mehr Personal für dieselbe Aufga- verheiratet, 1 Kind, evangelisch be als andere Bundesländer? In Bran- denburg haben wir 376 Polizisten auf 1982 bis 1987 Studium der Landwirtschaft und Tierproduktion/ 100.000 Einwohner. In Rheinland- Ernährungsphysiologie an der Landwirtschaftlichen Pfalz sind es etwa 100 weniger – näm- Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, lich 275. In Niedersachen kommen 272 Abschluss: Diplomagraringenieur Polizisten auf 100.000 Einwohner. Da 1987 bis 1990 wissenschaftlicher Assistent am Institut liegt die innere Sicherheit auch nicht für Ernährungsphysiologie an der am Boden. Mit der Zielzahl 7.000 käme Humboldt-Universität zu Berlin Brandenburg in 10 Jahren auf 295 Poli- 1990 bis 1992 Leiter der wissenschaftlichen Abteilung zisten auf 100.000 Einwohner. Das ist der Sano-Mineralfutter GmbH etwas mehr, als die Vergleichsländer heute haben. Ein gewisses Plus ist ent- 1992 bis 1994 Leiter des Amtes für Umwelt und Landwirtschaft halten, etwa wegen der Grenzlage, die des Landkreises Spree-Neiße sicher ein Sonderfaktor ist. Wir reden 1993 Promotion Doktor agrar nicht über weniger Polizisten als in an- seit 1994 Mitglied des Landtages, dem er seitdem deren Ländern. Wir reden über genauso kontinuierlich angehört viel oder sogar etwas mehr. 1998 bis 2003 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Forst Bleibt für die zukünftigen Wachens 1998 bis 2004 Mitglied des Kreistages Spree-Neiße tandorte die Formel „15+x“? seit 09/2008 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Forst seit 09/2008 Mitglied des Kreistages Spree-Neiße Ja, sofern wir darunter jene Polizei- 2004 bis 2009 Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt dienststellen verstehen, die jeden Tag und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg rund um die Uhr besetzt sein werden. Das sind mindestens die Inspektionen, 11/2009 bis 09/2010 Vorsitzender der SPD-Fraktion und Mitglied es können aber auch Reviere darunter des Präsidiums des Landtages sein. Der Maßstab ist, dass wir in der seit dem 06.10.2010 Minister des Innern des Landes Brandenburg Fläche eine qualitativ hochwertige Poli-
das thema 7 zeiarbeit gewährleisten können Das ist ben mit der Reform nichts zu tun. Wir Interessenvertretungen für die Belange auch der Auftrag des Landtages. haben sie schon heute – in der beste- der Kollegen. Sie verdienen es, ernst ge- Für die endgültige Zahl dieser Polizei- henden Struktur. nommen zu werden. Wir werden im dienststellen werden drei Kriterien Zuge der Reform, aber auch darüber hi- wichtig sein. Zum einen das Umland Zur Nachwuchswerbung: Wie kann naus, sehr eng mit den Gewerkschaften von Berlin, dort befinden sich Einwoh- die Polizei attraktiver gestaltet wer und Personalräten zusammen arbeiten, ner- und Einsatzschwerpunkte, die Be- den? das heißt, wir werden ihre Anregungen, völkerung nimmt zu und wir haben wo es sinnvoll ist, aufnehmen und nach dort den Flughafen BBI. Zweitens die Da sehe ich angesichts der hohen Be- Möglichkeit auch in die Reform einbe- Situation an der Grenze zu Polen. Das werberzahlen an der FHPol derzeit we- ziehen. muss besondere Berücksichtigung fin- nig Notwendigkeit. Ich denke, der Poli- Das passiert über Gespräche mit den den. Und drittens die Geographie, zu zeidienst hat jetzt ein sehr hohes Maß Personalräten aber auch mit den Ge- große Löcher in der Struktur sollte es an Attraktivität. Die Bevölkerung steht werkschaften, ich denke da gibt es sehr auch nicht geben. sehr deutlich hinter unserer Polizei. Die viel Engagement und Sachverstand. Ich will aber weg von einer organisati- Polizei wird geschätzt. Dieses Bild ist Dieser kann uns helfen. Mir ist an mög- onspolitisch verengten Debatte. Die der Verdienst der Kollegen. lichst vielen Anregungen aus allen Be- Formel „15 + x“ bedeutet nicht, dass Es wird eher darauf ankommen, die At- reichen der Polizei gelegen. Deswegen darunter keine Polizeidienststellen traktivität des Berufs auch im Alltag beabsichtige auch ich eine konstruktive mehr existieren werden. Das wäre ja beizubehalten, Demotivation zu ver- und enge Zusammenarbeit. Die Perso- abwegig. Auch unterhalb dieser Füh- hindern und während der Laufbahn nalräte werden an den Aufbaustäben rungsdienststellen werden wir natürlich Anreize zu schaffen. Damit der ur- für das Polizeipräsidium und die Direk- weitere Polizeidienststellen haben – in sprünglich hochmotivierte Nachwuchs tionen beteiligt. unterschiedlicher Form und der jeweili- diese Motivation nicht nach den ersten gen Lage in der Region angepasst. Jahren im Dienst verliert. Was möchten Sie den Mitarbeitern ab schließend sagen? Es gibt hohe Krankenstände und teil Umstrittene Dinge wie der Trag weise schlecht motivierte Mitarbeiter. schrauber, proweb.sax und die quanti Ich freue mich auf die Zusammenarbeit Sehen Sie Möglichkeiten die viel be tativen Zielvorgaben wurden von Ih in den kommenden Jahren. Ich bin klagten Arbeitsbedingungen wieder rem Vorgänger abgeschafft. Kommt dankbar für die konstruktiven Diskus- zu verbessern? noch mehr dazu? sionen, die ich schon in den ersten Wo- Das ist gut möglich. Ich muss mir aber chen als neuer Minister führen konnte. Das muss uns unbedingt gelingen. Es erst ein genaueres Bild verschaffen. Ich Ich will gerne zusagen, die Polizisten ist ein schwieriger Prozess. Ich habe glaube, dass die Polizei noch effektiver umfassend über den Reformprozess zu viele Gespräche mit Personalräten, Ge- werden kann, ohne an Qualität einzu- informieren, sie Schritt für Schritt mit- werkschaftern und Polizisten geführt. büßen und dass wir manchen Ballast zunehmen. Das war auch der Grund Ich weiß, dass es eine ganze Reihe von abwerfen können, der uns das Leben für meinen Mitarbeiterbrief. Problemen gibt. Es wird vieles bemän- schwer macht. So wie proweb.sax, das Ich weiß auch, dass Sie von mir erwar- gelt und in einigen Bereichen macht es wahrscheinlich unbeliebteste System, ten, dass wir viele Dinge innerhalb der wohl wenig Freude zu arbeiten. Wir das seit 1990 eingeführt worden ist. Ich Polizei zum Besseren entwickeln. Das hoffen, und dazu brauchen wir alle sehe konstruktiven Vorschlägen, die ist auch der Anspruch, den ich habe. Kollegen, dass wir mit der Polizeistruk- unserer Polizei die Arbeit leichter ma- Ich glaube, wir können gemeinsam sehr turreform Verbesserungen erreichen. chen, gerne entgegen. Meine Adresse viel Positives im Rahmen der Reform Ich denke, einer der Hauptpunkte liegt ist bekannt. erreichen. Viele Dinge verdienen es, ge- hier in der Erhöhung der Motivation. ändert zu werden. In der Polizei treffe Es muss bessere Aufstiegsmöglichkei- Zur Rolle der Gewerkschaften und ich für diese Haltung auf sehr viel Ver- ten geben, und es darf nicht so sein, Personalvertretungen. Ihr Vorgänger ständnis. Das macht mir Mut. dass Kollegen im Eingangsamt pensio- Rainer Speer pflegte eine offene Zu niert werden. Mehr tun müssen wir bei sammenarbeit. Wie wollen Sie die Ge Das Gespräch mit Innenminister der Fortbildung. An diesen Dingen werkschaften und Personalräte ein Dr. Dietmar Woidke führten muss und wird gearbeitet werden. Mehr binden? info 110-Chefredakteurin Zufriedenheit bei der Arbeit müsste Kathrin Ortlieb-Schern und auch Einfluss auf den Krankenstand Ich werde das fortsetzen. Ich kenne die MI-Pressesprecher Ingo Decker. haben. Allerdings ist die Polizeistruk- handelnden Personen teilweise schon turreform auch deshalb angegangen viele Jahre, einige kenne ich näher, an- worden, um Missstände zu korrigieren. dere weniger. Gewerkschaften und Per- Denn es ist ja so: All diese Probleme ha- sonalräte sind für mich ganz wichtige
8 das thema Erwartungen an die neue H Kein thema bewegt die Polizei in Brandenburg der- Unsere Erwartungshaltung ist zeit so wie die geplante Polizeistrukturreform. Das bezüglich der Einbindung Vorhaben wird überall im Land kontrovers und inten- der Personal- und Berufs- siv diskutiert. Das ist gut und richtig so. Viele Ängste vertretungen aufgrund des und Befürchtungen stehen im Raum. Andererseits denkbar sozialdemokrati- wird Handlungsbedarf angesichts der derzeitigen schen Grundverständnisses Situation der Polizei von kaum jemandem ernsthaft der Hausleitung sehr hoch. bestritten. Grund genug für die info110, ihre Seiten diesmal auch für die Polizeigewerkschaften und die Rechtzeitige und umfas- Personalvertretung zu öffnen. sende Unterrichtung – Gewerkschaften und Personalräte sind starke Interes- Basis für eine vertrauens- senvertreter der Beschäftigten. Sie bringen sich mit volle Zusammenarbeit Kompetenz und Engagement in den Reformprozess § 2 PersVG BB bringt es auf den ein. Dass dabei viel Kritisches zur Sprache kommt, Punkt. Dienststelle und Personalvertre- tung arbeiten zur Erfüllung der dienstli- versteht sich von selbst. Für uns kein Grund, dies chen Aufgaben und zum Wohl der Be- nicht in der Zeitschrift der Polizei des Landes Bran- schäftigten eng und vertrauensvoll zu- denburg zu veröffentlichen – ganz im Gegenteil: sammen. Dazu gehört, dass die Personalvertre- Worüber die Polizistinnen und Polizisten reden, tungen zur Durchführung ihrer Aufga- das gehört auch in die info110. Und zwar ungefiltert ben rechtzeitig und umfassend unter und im O-ton. Wir hoffen, dass Ihnen diese kleine richtet werden. Rechtzeitige und um- fassende Unterrichtung bedeutet für Premiere gefällt. uns eben nicht, aus internen und exter- nen medien dem Polizeibereich betref- fende grundlegende Informationen erst im Nachhinein zu erhalten. Eine hohe Qualität und Glaubwür- digkeit der internen medialen Kommu- nikation ist eine Erwartungshaltung, um unsere Kolleginnen und Kollegen bei den anstehenden Veränderungspro- zessen mitzunehmen und verlorenge- gangenes Vertrauen wiederaufzubauen. Die Entsendung von Vertretern der zuständigen Personalvertretungen an den Arbeits- und Unterarbeitsgruppen der Vorbereitungs- und Aufbaustäbe der künftigen Organisation des Polizei- präsidiums und der Direktionen ist zu ermöglichen. minister Dr. Woidke ist dabei, sich kurzfristig von den Arbeitsbedingun- gen und Problemen vor Ort ein Bild zu machen. Dies erfolgt auch unter Einbe- ziehung der Personalvertretungen und wird von uns ausdrücklich begrüßt. Wir erwarten von unserem Innenminister Korrekturen der bisherigen Planungen/ Überlegungen zur Polizeireform sowie zeitnahe Entscheidungen zur Binnen- struktur und Konkretisierung der Aus- sagen zu den Wachenstandorten.
das thema 9 des Polizei-Hauptpersonalrates ausleitung Weitere Verschlechterung Politik muss das Ver finanziellen Auswirkungen bis hin auf einzelne Kolleginnen und Kollegen der der Rahmenbedingungen trauen der Mitarbeiter Vergangenheit angehören. stoppen wieder gewinnen – Mitarbeiter einbeziehen Die Bereitschaftspolizei muss in der Seit Jahren haben sich die Rahmen- jetzigen Stärke unter einer zentralen bedingungen für eine erfolgreiche Po- Ein entscheidendes Reformziel von Abteilungsführung erhalten bleiben, lizeiarbeit aufgrund der bekannten 2002 - Mitarbeitermotivation und Mit- damit auch in Zukunft die Bewälti- Haushaltslage des Landes erheblich arbeiterzufriedenheit - wurde glatt ver- gung von Großlagen professionell ge- verschlechtert. Brandenburgs Polizei fehlt. Eine funktions- und verantwor- währleistet wird. Wir erwarten vom In- soll 2020 über rund 7000 Stellen verfü- tungsgerechte Bezahlung für unsere nenminister ein klares Bekenntnis zum gen. Derzeit verfügt die Brandenburger Kolleginnen und Kollegen findet vom „Bund-Länder Abkommen über die Polizei über eine Personalstärke von Grundsatz her nicht mehr statt. Wir er- Bereitschaftspolizei“ und zu den Be- ca. 8900 Stellen. warten von der Hausleitung Entschei- schlüssen der IMK keinen weiteren Bereits jetzt hat der bisherige Perso- dungen für angemessene Beförderungs- Stellenabbau in den Bereitschaftspoli- nalabbau zu einer deutlichen Arbeits- kontingente sowie für die Erhöhung zeien der Länder vorzunehmen. verdichtung und einem überdurch- der Aufstiegsmöglichkeiten. Ein verän- schnittlich hohen Krankenstand ver- dertes Beurteilungssystem sowie eine Erhalt aller IT-Bereiche bunden mit einem hohen Altersdurch- moderne leistungsgerechte Bezahlung schnitt geführt. sind mehr als wünschenswert. beim ZDPol Ein weiterer Ausbau von Maßnah- Wir fordern den neuen men der Gesundheitsförderung und Alle IT- Bereiche, welche Einfluss auf -prävention muss zwingend erfolgen. die polizeiliche Aufgabenerfüllung ha- Innenminister auf, Die Ableitung von Maßnahmen aus ben, müssen im ZDPol verbleiben. Die der Entscheidung zum den Ergebnissen der komplexen Ar- Entscheidung der Eingliederung von beits- und Belastungsanalyse bei der Teilen der IT-Bereiche des ZDPol in Personalabbau in der Polizei des Landes Brandenburg sind den ZIT muss aus unserer Sicht über- Polizei des Landes Bran- mit Leben zu erfüllen. In diesem Zu- dacht werden. denburg in seiner politi- sammenhang fordern wir die Hauslei- Unsere Erwartung bzgl. der zeitna- tung auf, eine einmalige Wahlmöglich- hen Einführung eines praxisgerechten schen Verantwortung keit zwischen Heilfürsorge und Beihil- Digitalfunks mit entsprechender Kom- entgegenzuwirken und fe für alle Beamten der Brandenburger patibilität zu den Polizeien der anderen diesen zu stoppen. Polizei möglich zu machen sowie den Bundesländer ist hoch. Leistungskatalog der Heilfürsorge er- Die Rahmenbedingungen für das Sys- Die Umsetzung eines kontinuierlich gänzend zu erweitern. tem COMVOR und das System selbst bezifferten Einstellungskorridors für Ein weiterer Schwerpunkt unserer müssen weiter optimiert werden, um Vollzugs- und Verwaltungsbeamte sowie Erwartungen ist die Beibehaltung der die Akzeptanz bei den Kolleginnen und Arbeitnehmer gepaart mit einer Über- besonderen Altersgrenze für Polizei- Kollegen zu erhöhen. nahmegarantie nach erfolgreichem Stu- vollzugsbeamte und die Schaffung at- Aus Sicht des P-HPR bedarf das Be- dium/Ausbildung ist dringend notwen- traktiver Altersteilzeit- und Vorruhe- richtswesen einer Reformierung. dig, um junge leistungsstarke Menschen standsregelungen. an die Organisation Polizei zu bin- Der P-HPR erwartet, dass die Krimi- Wenn zum Ende der Amtsperiode den und vor allem auch zukunftsfähi- nalpolizei mit der Umstrukturierung der dann nicht mehr neuen Hauslei- ge längerfristige Strukturentscheidun- den Stellenwert bekommt, dass sie über tung festgestellt werden kann, wir ha- gen möglich zu machen. das notwendigen Fachwissen und die ben es gemeinsam geschafft, dass Bran- Wir erwarten den vollen Einsatz der technische Ausrüstung verfügt, um ih- denburg über eine effektive, bürgerna- Hausleitung für die Bereitstellung aus- ren Aufgaben auch zukünftig auf Au- he zukunftsfähige Polizei mit zufrie- reichender finanzieller und personel- genhöhe mit dem Täter gerecht werden denen und motivierten Mitarbeitern ler Ressourcen für eine bedarfsgerechte zu können. Dislozierung der Kriminal- verfügt, wären unsere Erwartungen an zentrale, dezentrale und externe Fort- polizei auf Direktionsebene dort, wo die neue Hausleitung, aber auch der bildung für alle Beschäftigten der Po- die Schwerpunkte der Kriminalität sind Koalitionsvertrag in der Aussage „Die lizei. Spezialisierte zentrale Fortbil- und sein werden. Also nicht zwingend Polizisten haben einen Anspruch auf dung muss zeitnah einen höheren Stel- nur am Standort der Direktion. Klare Anerkennung für ihre schwere Arbeit, lenwert bekommen. Ein webbasiertes Führungsstrukturen sind erforderlich. auf gerechte Bezahlung und anständige Fortbildungsmanagementsystem ist für Bezüglich der Verkehrsunfallbekämp Arbeitsbedingungen.“, erfüllt. eine effiziente Organisation der Fortbil- fung müssen endgültig (Ziel)Vorga- dung erforderlich. ben zu polizeilichen Maßnahmen mit
10 das thema 3 Fragen an die Berufsvertretungen zum Thema Polizeireform 1 Wie viel Reform braucht die Polizei Brandenburg? 2 Wie viele 24-Stunden-Wachen braucht die Polizei in Brandenburg? 3 Was kann aus Ihrer Sicht zur Motivation der Mitarbeiter beitragen? Gewerkschaft der Polizei Landesverband Brandenburg 1 2 3 Die Gewerkschaft der Polizei kennt Der Gesetzentwurf zur Polizeistruk- Die Gewerkschaft der Polizei hat keine öffentliche Verwaltung in Bran- turreform „Polizei 2020“ des Landes im April dieses Jahres dem damaligen denburg, die in den letzten Jahren so Brandenburg stellt fest. Innenminister Speer einen Vorschlag viele „Reformen“ erlebt hat. Drei große Zitat: „Die Arbeit der Polizei des zur Personalentwicklung bis 2020 un- Reformen (nach der Wende, 2002 und Landes Brandenburg ist erfolgreich. Sie terbreitet. Schwerpunkte dieses Perso- 2011) wurden im Ergebnis von Evalu- trug wesentlich dazu bei, die Krimina- nalvorschlages sind: mitnahme der Be- ierungen von vielen so genannten klei- lität deutlich zurückzudrängen und die schäftigten in den Prozess der Umstruk- nen Reformen begleitet. Ich denke da- Zahl der Verkehrsunfälle signifikant zu turierungen; motivation durch Pensio- bei nur an die Bereiche der Wasser- senken. Einsätze des täglichen Diens- nierung im m. D. mit A9 und im g. D. schutz- und der Kriminalpolizei. Re- tes und aus besonderen Anlass werden mit mindestens A10, Leistungsanerken- form im eigentlichen Sinne waren nur routiniert und professionell bearbeitet.“ nung durch ausreichende Beförderun- die zur Wende. Alle anderen so ge- Diese Arbeit wurde mit derzeitig 50 gen, Bereitstellung und Durchführung nannten Reformen erfolgten im Ergeb- 24-Stunden Wachen geleistet. Es stellt von 1/2-jährigen Aufstiegslehrgängen, nis eines politisch beschlossenen Per- sich also nicht die Frage, wie viele attraktive Altersteilzeit- und Vorruhe- sonalabbaus und dem daraus resultie- 24-Stunden-Wachen braucht die Poli- standsregelungen bei gleichzeitiger renden Druck, Strukturen passend zu zei, sondern die Frage, wie viel Sicher- möglichkeit zur freiwilligen Verlänge- machen. Unter Rot-Schwarz wurde be- heit leistet sich das Land Brandenburg, rung der Lebensarbeitszeit und ein ge- schlossen, 1.766 Stellen abzubauen. wie viel Personal wird von der Politik lebtes Gesundheitsmanagement. Unter Rot-Rot sollen jetzt 1.900 Stellen entsprechend zur Verfügung gestellt Die Gewerkschaft der Polizei fordert in der Polizei abgebaut werden. Unter und wie viel 24-Stunden-Wachen kön- nunmehr Innenminister Woidke auf, diesen politischen Vorgaben erfolgten nen wir uns danach noch leisten? über unsere Vorschläge zu verhandeln. dann die so genannten Reformen. Ob die eine oder andere Wache in ei- Nur ein Gesamtkonzept kann Demo- Die GdP ist der Auffassung, dass es ne z.B. tageswache gewandelt werden tivation, extrem hohen Krankenstand endlich gelingen muss, eine Polizei- kann, sollte im Rahmen von Untersu- und fehlende Identifizierung mit dem struktur zu schaffen, die langfristig chungen geprüft werden; ohne Vorga- Beruf in motivation und Berufszufrie- tragfähig ist und die vor allem den Be- be, so und so viel Stellen einzusparen. denheit umkehren. Jetzt sind Sie gefor- schäftigten klare berufliche Perspekti- dert, Herr Innenminister Woidke. ven gibt.
das thema 11 info110 hat den drei Berufsvertretungen (GdP, DPolG und BDK) drei Fragen gestellt. Einzige Vorgabe war, dass die Beantwortung maximal 40 Zeilen umfassen sollte. Deutsche Polizeigewerkschaft Landesverband Brandenburg 1 dung wie durch Abbau von Führungs- funktionen in den Bereichen Polizei- wachen/Revierdienst/Diensthundefüh- ministerium noch nicht vorgelegt. Es ist nicht Aufgabe einer Gewerkschaft, mit ehrenamtlichen Funktionären, die Ar- Die Polizei in Brandenburg ist in- rerin der die verbleibenden mitarbei- beit der Regierung zu übernehmen, um zwischen „Reform-erfahren“. Zur Er- ter so effizient eingesetzt werden, dass Konzepte zu erarbeiten. Wir sind bereit, fahrung der meisten mitarbeiter zählt von ihnen gleich 20% eingespart wer- Konzepte fachlich zu prüfen und unsere leider, dass die Reformziele, wenn man den können, die sucht man vergebens. Stellungnahme abzugeben. sie nannte, nicht eingehalten wurden, bzw. sich ins Gegenteil verkehrten. Die jetzt in Aussicht gestellten Ziele «Ab- bau von Stabs- und Führungsstellen 2 3 – Änderungen bei der Organisations- Die Polizei in Brandenburg benötigt Größtmögliche transparenz. Für den struktur durch Straffung von Behör- definitiv weit mehr als 15+X Polizei- mitarbeiter stellt sich die Lage derzeit den und Dienststellen.» ist nach unse- wachen. Unserer Auffassung nach soll- so dar, dass die Arbeitsaufgaben voll rer Einschätzung der richtige Weg. Wie te Brandenburgs Polizei in jeder Stadt, umfänglich erhalten bleiben, dafür aber viele Stellen dadurch eingespart wer- die derzeit etwa 30.000 Einwohner hat, zukünftig 2000 mitarbeiter weniger zur den, muss man berechnen – nicht fest- über einen 24h Wachenstandort verfü- Verfügung stehen. Wie das funktionie- legen. Diese Phrase von der Organi- gen. Entfernungen zwischen den einzel- ren soll, ohne die mitarbeiter noch wei- sationsstraffung soll jedoch über ein- nen Standorten von ca. 35 km sollten ter zu demotivieren bleibt völlig offen. schneidende Personaleinsparungen auf nicht überschritten werden, somit kön- Allein der Krankenstand der Behörden breiter Front hinwegtäuschen. Die bis nen nicht nur die Interventionszeiten spricht für sich. Die Kollegen/Innen 2020 avisierten 2000 Stelleneinsparun- eingehalten werden, auch Polizeibeam- müssen nachvollziehbar erfahren, wie gen lassen sich nicht durch ein günsti- te die unvorhergesehen Unterstützung die Personaleinsparungen erfolgen, oh- geres Verhältnis von Führung und ope- anfordern, können diese in angemesse- ne die Arbeitsbelastung des Einzelnen rativen Kräften und niedrigerem Ko- ner Zeit erwarten. Eine bei steigender Ge- noch weiter zu erhöhen. Der nächste ordinationsbedarf zwischen den Be- waltbereitschaft gegen Polizeibeamte im- Punkt sind Leistungsprämien und Zu- hörden und Dienststellen realisieren. mer mehr zur „Lebensversicherung“ ge- lagen. Diese sollen bereits seit Jahren Letztlich geht es wieder an die Subs- hörende Notwendigkeit. Bei den derzeit als Anreiz für Leistungen da sein. Doch tanz. Die Verringerung der Stärke der kursierenden Zahlen kommt man sich das Geld wurde angeblich in Beförde- Bereitschaftspolizei um eine Einsatz- ein wenig wie beim Bingo vor. Wir wol- rungen investiert. Offensichtlich wohl hundertschaft muss hinterfragt werden, len deshalb keine weitere Zahl ins Ren- nur in Beförderungen A16, denn hier ob damit das Land Brandenburg sei- nen einbringen. Ob ein Wachenkon- beträgt die Auslastung der Stellenober- ne Verpflichtungen mit dem Bund und zept tragfähig ist, hängt nicht allein von grenzen 100%. Die Stellenobergrenzen den Ländern noch erfüllen kann. Klar der Anzahl der Wachen ab. Vielmehr A12, A13 g.D. sind nur zu knapp 30% ist, ein Aderlass quer durch die Polizei von der geografischen Lage und vor al- ausgelastet, ein echtes Sparpaket. 70% steht an. Wir brauchen eine Reform mit lem der Personalausstattung. Ein solches der Kollegen, die derzeit einen Dienst- Sachverstand, die Ihren Personalbedarf Konzept, welches unter fachlichen Ge- posten A12 oder A13 besetzen, wer- nicht durch Kaffeesatzleserei ermittelt. sichtspunkten durch uns zu prüfen wä- den mit A9, A10 oder A11 bezahlt!! Eine sachliche bzw. fachliche Begrün- re, hat die Regierung bzw. das zuständige motivation wird so nicht gefördert.
12 das thema Bund Deutscher Kriminalbeamter Landesverband Brandenburg 1 und kriminalpolizeilicher Grundver- tungsanalyse der Brandenburger Poli- sorgung für den Bürger vor Ort und die zei, vorgelegt von der Universität Pots- Polizeiarbeit gesehen werden und er- dam, müssen Ernst genommen werden. halten bleiben! Die Formel kann nicht Überfällig ist ein Umdenken bei der Aus kriminalistischer Sicht eine Sug- lauten „15 plus x“ sondern bestenfalls Aus- und Fortbildung. Die vor 20 Jah- gestivfrage. Eine erste Frage müsste lau- „50 minus x“, wobei das x dann nur ein- ren eingeführte Einheitsausbildung ten: Braucht die Polizei Brandenburg stellig sein kann. Inwieweit es vertret- war noch nie zeitgemäß. Spezialisie- schon wieder/überhaupt eine Reform? bar sein kann, nicht alle Wachen „rund rung ist schon im Studium gefragt. Aber das ist wohl längst entschieden. um die Uhr“ zu besetzen, kann und Verwendungsorientierte Ausbildung Wird im Zweifel um des Veränderns will der BDK im Einzelnen nicht be- ist der Schlüssel zum Erfolg. Das kos- Willen verändert? Wieder ohne fun- urteilen. Fakt ist, dass Wachen als sol- tet keinen cent mehr als die Genera- dierte Aufgabenkritik? Reform war lan- che nicht aufgegeben und mit ihnen die listenausbildung uns spart noch dazu ge Zeit ein positiv belegter Begriff: Eine Regionalkommissariate der Kripo „ein- bei der Fortbildung. Langfristig muss erneuernde Umgestaltung, eine Wieder- gedampft“ werden dürfen! Das wäre auf eine Angleichung an die erfolgrei- herstellung (lat. für re zurück; formatio Raubbau an der Verbrechensbekämp- che getrennte Ausbildung von Schutz- Gestaltung). Soll eine ehemals funktio- fung in der Fläche. Schutz- und krimi- und Kriminalpolizei in Berlin hingear- nierende Polizei wiederhergestellt wer- nalpolizeiliche Präsenz müssen vor Ort beitet werden. Ein „mehr“ an Speziali- den? Kaum zu glauben. Zu tief sitzen weiter gewährleistet werden. Dazu ist sierung wird sich spürbar durch bessere die Erfahrungen mit bisherigen Struk- es für die Kripo u.a. erforderlich, das Arbeitsergebnisse und motivation aus- turveränderungen. Noch zu frisch ist Erfolgsmodell „Kriminalwache“ min- zahlen. die Erinnerung an die Neuorganisati- destens ein mal in jeder künftigen Di- Unser Polizeinachwuchs muss nach on der Kriminalpolizei 2008, als sämt- rektion abzubilden. der Ausbildung zeitnah in allen Berei- liche Fachvoten politisch vom tisch Um die Folgen des ausschließlich po- chen der Polizei eingesetzt werden! Die gewischt wurden. Blumig versprochen litisch zu vertretenen Personalabbaus alternativlose Erstverwendung in der wurden immer wieder weniger Häupt- zumindest abfedern zu können, ist Bereitschaftspolizei gehört auf Dauer linge und mehr Indianer. Stattdessen nach Überzeugung des BDK eine straf- abgeschafft. hat Personalabbau immer die Front fe und schlanke Führung erforderlich. Eine Strategie gegen die zunehmen- der Verbrechensbekämpfung getroffen. Dazu bietet sich eine polizeiliche Bin- de Überalterung der Polizei muss her. Die Kripo und der Wach- und Wech- nenstruktur nach Linienaufgaben (Ab- Die Fortbildung muss diese Be- seldienst sind ausgeblutet. Jawohl, hier teilungsmodell) an. zeichnung endlich wieder wert sein. ist eine Umkehr dringend erforderlich. Ein Fortbildungsinstiut wäre ein erster Hier bedarf es einer Reform! Der von den politischen Entschei- dungsträgern gebetsmühlenartig wie- 3 Schritt. Der Beförderungsstau muss durch ei- ne leistungsbezogene Regelbeförderung derholte Anspruch, wonach es an den Um die in weiten teilen zerstörte mo- aufgelöst werden. Kernaufgaben der Polizei keine Abstri- tivation und das kaum mehr vorhande- Fachkarrieren müssen möglich sein che geben wird, ist unrealistisch. Auf- ne Vertrauen in Verlässlichkeit und und Spezialisierung sich wieder loh- gabenerfüllung auf gewohntem Niveau Ausgewogenheit politischer Entschei- nen. motivation hat auch mit berufli- und weiterer Personalabbau ist ein Wi- dungen wettzumachen, ist nach Über- chen Perspektiven und Identifikation derspruch in sich. Die Arbeit der Kri- zeugung des BDK ein ganzes maßnah- mit dem Beruf zu tun! po ist durch das Legalitätsprinzip (§ mebündel mit folgenden mindestanfor- Die Organisationsziele „Bürgerzu- 163 StPO) zwingend normiert. Verbre- derungen erforderlich: friedenheit“ und auch „mitarbeiterzu- chensbekämpfung lässt sich weder ab- Größtmögliche transparenz der Ent- friedenheit“ dürfen nicht nur auf dem specken noch outsourcen! scheidungsprozesse unter weitestge- Papier stehen. hender Berücksichtigung fachlicher Wir brauchen eine hoch spezialisier- 2 Voten aller Ebenen. Je gravierender die Veränderungen, umso größer muss das ernsthafte Bemühen sein, möglichst al- te und motivierte Polizei, die in praxist- auglichen, von der Praxis akzeptierten und endlich berechenbaren zukunftsfä- Der BDK hält die fast ausschließlich le mitarbeiter einschließlich ihrer Ge- higen Strukturen arbeitet, die nicht al- auf Polizeiwachen und schutzpolizeili- werkschaften und Interessenvertretun- ler paar Jahre erneut zur Disposition che Präsenz fokussierte öffentliche und gen „mitzunehmen“. gestellt werden und die kompatibel mit politische Diskussion für verkürzt. Po- Ein weiterer Rückzug von Schutz- der Justiz sind. lizeiarbeit kann nur in ihrer Gesamt- und Kriminalpolizei aus der Fläche heit betrachtet werden, wobei Strafver- muss verhindert werden. folgung und Gefahrenabwehr gleich- Weitere Arbeitsverdichtung birgt er- wertige Säulen der Inneren Sicherheit hebliche Risiken für die Gesundheit sind. Die Wachenstandorte müssen unserer Kolleginnen und Kollegen. deshalb als örtliche Bastionen schutz- Die Ergebnisse der Arbeits- und Belas-
das thema 13 „Polizei Brandenburg 2020“ – die Eckpunkte Die Brandenburger Polizei steht in den nächsten Jahren vor einer umfassenden Polizeistruk- turreform. Zur Vorbereitung der notwendigen Entscheidungen wurde durch Ex-Innenminis- ter Rainer Speer eine Expertenkommission eingesetzt. Auf der Grundlage des Berichtes der Kommission wurde ein Konzept des Innenministers zur „Mittelfristigen Stellenent- wicklung und notwendigen Strukturveränderungen bei der Polizei“ entwickelt. Dies wurde dem Landtag vorgelegt. Zusätzlich zum Konzept wurde dem Landtag der Gesetzentwurf für ein Polizeistrukturreformgesetz „Polizei 2020“ förmlich zugeleitet. Weitere von der Kom- mission empfohlene und von der Landesregierung in ihrem Konzept vorgeschlagene Än- derungen – wie die Einrichtung der Direktionen und die neue Struktur der weiteren Polizei- dienststellen – sind nicht Gegenstand des Gesetzentwurfes. Die Rahmenbedingungen: Haushalt, Demografie, Kriminalität Finanzen: Haushalt g es amt Verfügbare Einnahmen rd. 10,0 Mrd.€ 10.000 Landeshaushalt 2009 651 g es amt und 2020 (MdF-Prognose) rd. 8,7 Mrd. € 658 303 1.069 463 8.000 55 443 1.498 6.000 412 Neuverschuldung EU-Förderung 4.000 Bundes-Förderung (einschl. Korb II) 7.500 5.707 SoBEZ („Solidarpakt“) 2.000 Verwaltungseinnahmen, Sonstiges Steuern, Finanzausgleich 0 2010 2020 Das Volumen des Landeshaus- Ursächlich dafür sind insbesonde- Der Landeshaushalt schrumpft halts wird von heute rund zehn re geringere Mittel aus dem Länder- bis 2020 um rund 15 % Mrd. € auf nur noch etwa 8,7 Mrd. € finanzausgleich, das Auslaufen des im Jahr 2020 zurückgehen (Progno- Solidarpakts II und die Reduzierung se des Ministeriums für Finanzen). der EU-Fördermittel.
14 das thema Herausforderung Demografie Der demografische Wandel in Brandenburg wird sich fortsetzen. Bevölkerungsabnahme In Brandenburg leben heute knapp 2004 bis 2030 2,5 Mio. Einwohner. In zehn Jah- Brandenburg ren ist nur noch von rund 2,37 Mio. gesamt: –12,9 % Einwohnern auszugehen, in 20 Jah- ren von 2,2 Mio. Gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt der Bevöl- Entwicklung in % kerung deutlich an. In den Randge- bieten wird es einen Rückgang von unter –30 deutlich mehr als 20% geben. Das Land Berlin Berliner Umland erhält einen Zu- –30 bis unter –20 wachs um mehr als 10%. Der Rück- Brandenburg Potsdam an der Havel Frankfurt gang beschleunigt sich insbesonde- –20 bis unter 0 (Oder) re ab dem Jahr 2012. 0 bis unter 20 20 und größer Landesgrenze Cottbus Kreisgrenze Die Einwohnerzahl in Branden- Amtsgrenze / amtsfreie Gemeinde burg nimmt stetig ab, die regio Enger Verflechtungsraum nalen Disparitäten vergrößern sich dabei Gesamtkriminalität und Aufklärungsquote AQ in % 350.000 80 300.000 70 60 Anzahl der Straftaten 250.000 50 200.000 40 150.000 30 100.000 20 50.000 10 0 0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007* 2008* 2009 E rfasste Fälle 328.499 305.947 297.334 287.551 278.136 251.790 256.202 246.539 244.328 245.713 239.508 227.714 222.783 226.466 209.087 200.474 HZ 12.945 12.061 11.697 11.257 10.809 9.720 9.849 9.475 9.422 9.515 9.303 8.868 8.704 8.889 8.246 7.947 AQ 40,5 45,4 48,1 49,4 52,9 53,1 54,5 56,9 55,1 57,5 58,6 58,8 58,6 57,4 51,9 52,9 HZ = Häufigkeitszahl: Straftaten je 100.000 Einwohner In Brandenburg ist im langfristi- Fälle in der polizeilichen Kriminali Die Kriminalitätszahlen nehmen gen Trend ein Rückgang der regist- tätsstatistik erfasst, so sank diese in der Tendenz ab rierten Kriminalität zu beobachten. Zahl bis 2009 kontinuierlich auf Waren 1994 noch knapp 330.000 rund 200.000 Fälle. Fazit: Für die Polizei Brandenburg besteht aus gesellschaftlichen, demografischen, finanziellen und kriminalitätsbedingten Gründen Handlungsbedarf.
das thema 15 Die Kommission Der Auftrag an die Kommission und die Grundsätze Die Kommission wurde am 15. Ja- ■■ Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ist in allen Regionen nuar 2010 eingesetzt. Sie bestand aus des Landes zu gewährleisten; das setzt eine handlungsfähige 13 Mitgliedern. Ex-Innenminister Rai- Polizei voraus. ner Speer war dabei wichtig, dass alle ■■ Eine wahrnehmbare Polizeipräsenz muss erhalten und kurze Bereiche der Polizei einbezogen wur- Interventionszeiten das Ziel bleiben. den. Zum Leiter der Kommission berief Speer den ehemaligen Staatssekretär im ■■ Allen Formen von Kriminalität muss wirksam durch Strafverfolgung Innenministerium Mecklenburg-Vor- und Prävention begegnet werden. pommern und vormaligen brandenbur- ■■ Die Verkehrssicherheit auf Brandenburger Straßen und gischen Polizeiabteilungsleiter Hartmut Autobahnen muss gewährleistet werden. Bosch. Neben Hartmut Bosch als Lei- ter arbeiteten Jürgen Storbeck, Leiter ■■ Interne Verwaltungsprozesse sollen vereinfacht und erleichtert der Polizeiabteilung im Innenministeri- werden (auch durch gezielten Einsatz neuer Technik). um, der Inspekteur der Polizei, Jürgen ■■ Der Aufgabenkatalog der Polizeiarbeit soll überprüft, priorisiert und Jakobs, der Präsident des Polizeiprä- wo vertretbar, angepasst werden. sidiums Frankfurt (Oder), Arne Feu ring, der Direktor des Landeskriminal- ■■ Im Interesse einer angemessenen Altersstruktur ist eine amtes, Dieter Büddefeld, der Leiter des kontinuierliche bedarfsgerechte Einstellung und qualifizierte Polizeipersonalreferats im Innenminis- ■■ Ausbildung von Anwärtern an der Fachhochschule der Polizei terium, Klaus Küppers, der Direktor anzustreben. des Zentraldienstes der Polizei (ZD- Pol), Ralph Leidenheimer, Sven Bo gacz, Leiter des Schutzbereichs Bran- denburg, Steven Bahl, Leiter der Po- lizeiwache Falkensee , Solweig Bohn, Leiterin der Polizeiwache Beelitz, And reas Kaiser, Leiter der Kriminalpolizei Die „Zielzahl 7000“ im Schutzbereich Cottbus/Spree-Nei- ße, der Leitende Oberstaatsanwalt Wil Sie war eine wichtige Orientierungs- der Landesverwaltung damit unverän- fried Lehmann als Vertreter der Staats- größe für die Arbeit der Reformkom- dert bleiben. In diesem Zusammenhang anwaltschaft und der Vorsitzende der mission und wurde am 12. Februar 2010 wurde ein Vergleich mit anderen Bun- Gewerkschaft der Polizei (GdP) im vorgestellt. Derzeit verfügt die Polizei desländern sowie der Zahlen voraus- Land Brandenburg, Andreas Schuster in Brandenburg über eine Personalstär- sichtlicher Zu- und Abgänge in der Be- in der Kommission mit. Am 7. Juli 2010 ke von knapp 8.900 Stellen (Haushalts- völkerung getätigt. Zur Berechnung der legte die Kommission, nach einem hal- plan 2010: 8.873 Stellen). Bis zum Jahr Zielzahl von 7.000 Polizeibediensteten ben Jahr Arbeit, ihren Bericht vor. Die- 2020 geht die Landesregierung von ei- wurden verschiedene Berechnungsvari- ser enthielt Empfehlungen für die zu- ner Stellenzahl von insgesamt 40.000 anten gewählt, welche am Ende alle ein künftige Struktur und Organisation der aus. Bei 7.000 Polizeistellen würde der Ergebnis von rund 7.000 Stellen hatten. Polizei in Brandenburg. Anteil der Polizei an der Personalstärke
16 das thema Die Brandenburger Polizei heute: Struktur und Zahlen Direktion LKA Nord (Eberswalde) FH Pol (Oranienburg) FH Pol (Oranienburg) LESE Polizeipräsidium Potsdam* (Potsdam) Direktion Ost Direktion PP Frankfurt (Oder) Integration * West PP Potsdam ZD Pol (Zossen) ZD Pol (Zossen) Direktion Süd * Integration von Landeskriminalamt als Direktion, 2 Landespräsidien, Landeseinsatzeinheit 2010 künftig in einer Landesoberbehörde ■■ Weitestgehende Erhaltung des Die Struktur jetzt Ländervergleich Umfangs der Bediensteten mit unmittelbar operativen polizeili ■■ Polizeibehörden 3 2008 lag die Zahl der Polizeibediens- chen Aufgaben (2 Polizeipräsidien, teten pro 100.000 Einwohner in den ■■ Führung: So wenig wie möglich – 1 Landeskriminalamt) vergleichbaren finanz- und struktur- so viel wie nötig. ■■ Polizeieinrichtungen 3 schwachen westdeutschen Flächenlän- (Fachhochschule der Polizei, dern bei: Die konsequente Straffung der Zentraldienst der Polizei, ■■ Schleswig-Holstein 268 Organisation erfolgt durch die: Landeseinsatzeinheit) ■■ Rheinland-Pfalz 275 ■■ Polizei-Schutzbereiche (SB) 15 ■■ Niedersachen 272 ■■ Zusammenführung der zwei Polizei- ■■ Polizeiwachen 50 ■■ Brandenburg 376 präsidien, des Landeskriminalamtes ■■ Wasserschutzpolizeiwachen 9 Brandenburg wird im Jahr 2020 pro und der Landeseinsatzeinheit zu ■■ Autobahnpolizeiwachen 5 100.000 Einwohner 295 Polizisten haben. einem Landespolizeipräsidium ■■ Zusammenführung der bisher 15 Schutzbereiche zu Die Zahlen Die Konsequenzen vier Polizei-Direktionen ■■ Neue Dienststellenstruktur mit ■■ Polizeibedienstete gesamt: ca. 8.900 Berücksichtigt man die genannten Inspektionen als operative Führung davon Rahmenbedingungen und die Zielzahl in der Region. Polizeivollzugsbedienstete: 7.534 7.000, so werden grundlegende Orga- Darunter: weitere Polizeidienststel- davon a) Revierpolizei: 549 nisationsänderung erforderlich. Diese len in unterschiedlicher Form, Lage b) Kriminalpolizei: 2.179 lassen sich wie folgt zusammenfassen: und aufgabenbezogen mit Personal ■■ durchschnittliche Personalkosten und Öffnungszeiten ausgestattet. (ohne Sachkosten) ■■ Straffung der Polizeistruktur zuguns je Polizist pro Jahr: 37.000 € ten der Basisorganisationseinheiten „ ■■ Dienstkraftfahrzeuge 1.558 MINISTER WOIDKE: (Durchschnittsalter 3,3 Jahre) Reviere können darunter Funkstreifenwagen Polizeiboote 500 46 „ MINISTER WOIDKE: Die polizeiliche Lage 24-Stunden-Standorte sein, können Kripo- und die Ressourcen vor Polizeihubschrauber 2 Standorte sein und ■■ Arbeitsplatzrechner 7.100 Ort entscheiden über können Verkehrsdienste mobile Rechner 2.360 die Ausgestaltung der ■■ angezeigte Straftaten 2009: 200.474 ■■ aufgenommene Unfälle 2009: 82.754 Infrastruktur. “ beinhalten. “
das thema 17 Reformfahrplan Presseecho ■ Kabinettbeschluss am 07. September 2010 ■ Konzept und Gesetzentwurf (Gründung PP zum 01.01.2011) und Auftrag zu Gesetzentwurf an das ministerium der Justiz (Gerichtsbezirke) Plan: Gesetzgebungsverfahren bis Dezember ■ Einrichtung des Polizeipräsidiums zum 01. Januar 2011 Unverzüglich nach Gesetzesbeschluss: e da s ss Woidk ■ Bildung der Aufbaustäbe auf Präsi- o rb il d li ch ist, da a lp o liti- „V Kommun ■ diums- und Direktionsebene c h m it Gesprä d Bürgern zisten un kern, Poli sucht.“ „ UNG, mINIStER WOIDKE: ERZEIt cHE OD mÄRKIS Wir werden und müs- 8. NOVE m B E R 20 10 sen unter Einbeziehung polizeifachlichen Verstan- des Strukturen schaffen. Es gibt dafür kein Patent- rezept, dafür aber die “ Aufbaustäbe olitische erdings p ot „Es ist all en ins Bo ■ Planungen zur Bestimmung der Sitze h t, d ie Betroffen le n u n d Pflic ie Zah der Inspektion sowie der weiteren u h o le n , sobald d c h t s in d. gste Aufg abe, die z gebra w ie ri ar Dienststellen der Polizei (bis Ende 2. u Papier inis- „Die s c h ter Dietm Quartal 2011) Fakten z ü h e re Innenm n e u e In nenminis a t d e r fr h der t, ist d ie Das h bsichtlic bernimm . r Speer a ar Woidke ü lizeireform ter Raine h fo lger Dietm ng der P o as s e n . N a c Umsetzu ffe n , d „ unterlas h a uppe nun uss es sc uset- mINIStER WOIDKE: uss die S ti- Woidke m pt durchz Woidke m mmunika o n ze Wichtig ist, dass ff e ln , d ie ihm Ko s e n h at. un ge li e b te K neuer M in ister auslö hinterla s - um als S p e e r n u n d h z e it ig den wir möglichst schnell onsmuffe l Mann im ze m gleic a c h t der neue zu pun k te n – ih udrüc en k .“ die Unruhe aus dem Und da s m passabel. mpel aufz u m durchaus en eige n e n S te NG, Minis te ri Kommun E ZEItU Personalkörper heraus- t d u rc h Kreise, g ute s cHE ALL G EmEIN Er re is n, um fü r mÄRKIS a c h e BER 2010 “ e iw t O und Poliz n O K bekommen u bitten. So müsse 7. Wetter z nv e rk a u ft ge Sache schwieri Reform Online werden. INE ZEIt UNG, c “H E A LLGEmE mÄRKIS BER 2010 29. OKtO Alle wichtigen Informationen zur ie Sorgen Polizeireform gibt es auch im Internet. id k e v e rsucht, d lichst „Wo und mög Auf der Seite des Innenministeriums rn st z u nehmen s s io n e isku www.polizeibrandenburg.de finden Sie n in die D mmu- alle Seite n, auch d ie K o den Kommissionsbericht, das Konzept b e z ie h e r einzu ckt de der Landesregierung, das Polizeire- hzeitig rü on nen. Gleic e in e n Deut v formgesetz, übersichtliche Präsentatio- n e n m in ister k rm In r Re fo nen und viele andere Hintergründe und ahlen de n) ab“ den Zielz 9 0 0 Poliziste Fakten zum laufenden Reformprozess. a u v o n 1 (Abb E ZEItU NG, Das Angebot umfasst auch Berichte GEmEIN cHE ALL über die Regionalbereisungen von In- mÄRKIS B E R 20 10 Em 12. NOV nenminister Dietmar Woidke bei der Polizei. Die Beiträge werden laufend ergänzt. Polizisten des Landes Bran- denburg haben darüber hinaus Zugriff auf einen eigenen Informationsbereich zur Reform im Intranet der Polizei.
Sie können auch lesen