12|22 - Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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12|22 Deutschlands engergieeffizientester Rechner „Grete“ KISSKI Webseitenerstellung mit HUGO Mastodon ZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNDEN DER GWDG Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
12|22 Impressum Zeitschrift für die Kunden der GWDG ISSN 0940-4686 45. Jahrgang Ausgabe 12/2022 Erscheinungsweise: 10 Ausgaben pro Jahr www.gwdg.de/gwdg-nr Auflage: 550 4 „Grete“ – Deutschlands energieeffizientester Fotos: © sosiukin - stock.adobe.com (1) © pineapple - Fotolia.com (5) Rechner 6 KISSKI – ein neues Angebot © Designsprache - stock.adobe.com (8) © Nataliya Kalabrina - Fotolia.com (9) © nito - Fotolia.com (18) der GWDG zu Künstlicher Intelligenz und © Robert Kneschke - Fotolia.com (21) © MPI-NAT-Medienservice (3, 19, 20) © GWDG (2, 19, 20) Infrastruktur 10 Erstellen von statischen Herausgeber: Gesellschaft für wissenschaftliche Webseiten mit HUGO 15 Kurz & knapp Datenverarbeitung mbH Göttingen Burckhardtweg 4 37077 Göttingen 16 Mastodon – die Alternative zu Twitter? Tel.: 0551 39-30001 Fax: 0551 39-130-30001 18 Stellenangebot 19 Personalia 21 Academy Redaktion: Dr. Thomas Otto E-Mail: thomas.otto@gwdg.de Herstellung: Ariane-Vivien Sternkopf E-Mail: ariane-vivien.sternkopf@gwdg.de Druck: Kreationszeit GmbH, Rosdorf
3 12|22 Prof. Dr. Ramin Yahyapour ramin.yahyapour@gwdg.de 0551 39-30130 Liebe Kund*innen und Freund*innen der GWDG, als wir in das Jahr 2022 gestartet sind, konnte noch niemand absehen, dass wir uns mit möglichen Energieengpässen und -preissteigerungen beschäftigen würden. Die Serie von Jahren mit jeweils besonderen Herausforderungen ist durchaus bemerkenswert. Dennoch hatte 2022 in Retrospektive für die GWDG viele positive Facetten. Es war das erste Jahr im neuen Gebäude, das eine wesentliche Verbesserung zu unserer bisherigen Infrastruktur darstellt. Ebenso waren wir bei zahlreichen Forschungsprojekten und Aus- schreibungen erfolgreich. Und auch zum Jahresabschluss gab es einige Highlights, über die wir hier bald noch berichten werden. So blicken wir zuversichtlich auf das kommende Jahr, das wahrscheinlich auch seine Überraschungen mit sich bringen wird, die wir in bewährter Art und Weise gemeinsam meistern werden. Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihren Familien geruhsame Feiertage und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2023 in allerbester Gesundheit. Ramin Yahyapour GWDG – IT in der Wissenschaft
4 12|22 „Grete“ – Deutschlands energieeffizientester Rechner Text: Das vom nationalen Hochleistungsrechenzentrum NHR@Göttingen gerade in GWDG-Presseinformation 5/2022 vom 23.11.2022 Betrieb genommene neue GPU-basierte HPC-Cluster „Grete“ belegt in der neu- esten Ausgabe der Green500-Liste der energieeffizientesten Rechner der Welt Platz 1 in Deutschland und Platz 12 weltweit. Das Cluster erweitert das HPC-Sys- tem „Emmy“, das die GWDG seit 2018 für die Universität Göttingen betreibt, um eine besonders leistungsstarke und energieeffiziente Komponente und ermög- licht es, weitere Anwendungsbereiche zu erschließen und beispielsweise Deep- Learning-Anwendungen auszuführen. Spitzenplatzierung für Göttinger Supercomputer: In der neues- und bspw. Deep-Learning-Anwendungen auszuführen”, merkt ten Ausgabe der Green500-Liste der energieeffizientesten Rech- Prof. Dr. Julian Kunkel, stellvertretender Leiter der GWDG – ner der Welt belegt das neue jetzt in Betrieb genommene System Bereich High-Performance Computing hierzu an. „Grete“ Platz 1 in Deutschland und Platz 12 weltweit. Die Platzie- Am Standort Göttingen wird für den Betrieb aller HPC-Sys- rung basiert auf einer auf Energieeffizienz optimierten Messung, teme eine Strategie maximaler Energieeffizienz verfolgt. Beim die der Anbieter des Systems, die MEGWARE Computer Vertrieb Design des Gesamtsystems leistet hierzu das Konzept einer und Service GmbH mit Sitz in Chemnitz, durchgeführt hat. In der Direktwasserkühlung (DLC), das sich bereits für das NHR-Sys- aktuellen TOP500-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer tem „Emmy” bewährt hat, einen entscheidenden Beitrag, um den belegt „Grete“ mit einer Rechenleistung von 1,83 PFlop/s (Billiar- Overhead durch den Energiebedarf der Kühltechnik zu minimieren. den Rechenoperationen pro Sekunde) im Linpack-Benchmark Platz Laut Green500-Benchmark, bei dem „Grete” 32,149 Gflops/W 470. „Grete“, benannt nach Grete Hermann (1901-1984), die als erzielte, handelt es sich damit aktuell um das zweiteffizienteste Doktorandin Emmy Noethers an der Universität Göttingen grundle- gelistete System auf Basis der NVIDIA A100 40 GB GPUs. Unter gende Arbeiten für die Computeralgebra leistete, ist ein auf Grafik- allen gelisteten NVIDIA-basierten Systemen belegt es Platz 5. prozessoren (GPU) basiertes High-Performance-Computing-Clus- Zum Spitzenplatz 1 von „Grete“ als energieeffizientester Rech- ter und erweitert das HPC-System „Emmy“, das die Gesellschaft ner in Deutschland sagt Axel Auweter, Mitglied der Geschäftsfüh- für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) rung von MEGWARE: „Die Nachfrage nach energieeffizienten Sys- seit 2018 für die Universität Göttingen betreibt, um eine besonders temen ist gerade in Deutschland aufgrund vergleichsweise hoher leistungsstarke und energieeffiziente Komponente. Energiepreise besonders groß. Insofern freuen wir uns, dass es Technisch gesehen ist das GPU-Cluster als neue Partition des uns gelungen ist, gerade in dieser Hinsicht abermals Maßstäbe vorhandenen NHR-Systems „Emmy” umgesetzt, dessen Betrieb zu setzen.“ in 2018 für den Norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchst- leistungsrechnen (HLRN) mit der Installation einer ersten auf Intel- Prozessoren (CPUs) der „Skylake”-Generation basierenden Pha- Germany‘s Most Energy-efficient se begann. Diese wurde in 2020 um eine zweite Phase mit CPUs der „Cascade Lake”-Generation erweitert. Als NHR@Göttingen ist Supercomputer die Universität Göttingen / GWDG Mitglied im Verein für Nationa- The new GPU-based HPC cluster „Grete“ just put into les Hochleistungsrechnen – (NHR-Verein e.V.) und seit Beginn der operation by the National High Performance Computing Center NHR-Förderung in 2021 ist die Nutzung dieser Systeme deutsch- NHR@Göttingen ranks first in Germany and 12th worldwide in landweit für die wissenschaftliche Forschung an Hochschulen the latest edition of the Green500 list of the world‘s most ener- möglich. Der Zugang kann niederschwellig durch die Beantra- gy-efficient computers. The cluster expands the HPC system gung eines persönlichen Accounts hergestellt werden, für höhe- „Emmy“, which the Gesellschaft für wissenschaftliche Daten- ren Bedarf an Rechenzeit können Projektanträge eingereicht wer- verarbeitung mbH Göttingen (GWDG) has been operating for den, die quartalsweise begutachtet werden. the University of Göttingen since 2018, by a particularly pow- „Wir sind stets darum bemüht, für unsere Nutzer*innen den erful and energy-efficient component and makes it possible to bestmöglichen Service zu bieten. Grete ergänzt die bestehen- open up further application areas and, for example, to run deep de CPU-Partition mit einem energieeffizienten GPU-System und learning applications. ermöglicht es somit, weitere Anwendungsbereiche zu erschließen
5 12|22 Technische Details zu „Grete“ Weitere Informationen Das neue System umfasst im Kern 36 Knoten, die jeweils mit ·· HPC-System „Emmy“: https://hpc.gwdg.de zwei AMD Epyc 7513 CPUs und somit 64 Kernen der „Milan”- ·· MEGWARE: https://www.megware.com Generation pro Knoten, 512 GB DDR4-Speicher, zwei 1 TB NVMe- ·· TOP500- und Green500-Liste: https://www.top500.org/ SSDs und vier NVIDIA A100 GPUs ausgestattet sind. Jede die- lists/ ser GPUs stellt 6.912 CUDA-Kerne und 432 Tensorkerne sowie ·· Norddeutscher Verbund für Hoch- und Höchstleistungs- 40 GB HBM2-Speicher zur Verfügung. Innerhalb eines Kno- rechnen (HLRN): https://hlrn.de tens sind die GPUs über SXM4-Sockel auf einem gemeinsamen ·· Verein für Nationales Hochleistungsrechnen (NHR): NVIDIA HGX „Redstone“-Board per NVLink für schnellere GPU- https://nhr-verein.de zu-GPU-Kommunikation verbunden. Schließlich sind die GPU- ·· Projektanträge für Rechenzeit: https://www.hlrn.de/doc/ Knoten durch ein InfiniBand-HDR-Hochgeschwindigkeitsnetz- display/PUB/Application+Process werk mit 2 x 200 GBit/s pro Knoten untereinander sowie mit einer lokalen Flash-basierten Speicherlösung auf Basis von zwei DDN Kontakt ES400NVX mit insgesamt ca. 130 TiB bereitgestellter Speicherka- Prof. Dr. Julian Kunkel pazität und schließlich mit dem vorhandenen 8,5 PiB Storage des Gesellschaft für wissenschaftliche Systems „Emmy” verbunden. Datenverarbeitung mbH Göttingen Telefon: (0551) 39-30144 E-Mail: julian.kunkel@gwdg.de Rocket.Chat Kommunikation leicht gemacht! Ihre Anforderung Ihre Vorteile Sie benötigen einen professionellen Chat-Dienst, der eine > Einfache Kommunikation im Team einfache, persistente Kommunikation mit Kolleg*innen > Persistente, durchsuchbare Chat-Verläufe ermöglicht – sowohl in Einzel- als auch in Gruppenunterhal- > Einfaches Teilen von Dateien und Bildern tungen, die komfortabel durchsuchbar sind. Sie wollen Bilder > Unterhaltungen mit allen Nutzer*innen, die einen Account und Dateien mit Kolleg*innen austauschen.. bei der GWDG besitzen > Integrierte Bots und APIs für die Anbindung von GitLab Unser Angebot oder die Einbindung von RSS-Feeds Wir betreiben den Messaging-Dienst „Rocket.Chat“, der es Ihnen ermöglicht, sich in Teams, Gruppen oder auch einzeln Interessiert? auszutauschen. Der Dienst unterstützt zusätzlich Emojis, das Jede*r Nutzer*in mit einem gültigen Account bei der GWDG Versenden von Dateien, Bildern und Videos sowie die Inte- und einem aktuellen Webbrowser oder Client kann den gration von Benachrichtigungen verschiedener Dienste wie Dienst „Rocket.Chat“ nutzen. Für die Benutzung rufen Sie z. B. GitLab. Aufgrund einer breiten Palette von Clients, auch einfach https://chat.gwdg.de auf. Nutzer*innen ohne GWDG- für mobile Geräte, sowie einer übersichtlichen Weboberflä- Account können einen Account auf https://www.gwdg.de/ che bieten wir komfortablen Zugriff vom Arbeitsplatz und registration registrieren. von unterwegs.. >> www.gwdg.de/rocket.chat
6 12|22 KISSKI – ein neues Angebot der GWDG zu Künstlicher Intelligenz und Infrastruktur Text und Kontakt: Die Projektarbeit für das „KI-Servicezentrum für Sensible und Kritische Infra- Prof. Dr. Julian Kunkel julian.kunkel@gwdg.de strukturen” (KISSKI) hat bei der GWDG, der Universität Göttingen und weiteren Dr. Stefanie Mühlhausen Projektpartnern begonnen. In den nächsten sechs Monaten werden über KISSKI stefanie.muehlhausen@gwdg.de Jonathan Decker die ersten Angebote Interessent*innen deutschlandweit zur Verfügung stehen, jonathan.decker@uni-goettingen.de sodass diese sich zur Nutzung von KI informieren und mit bereitgestellten Res- sourcen KI-Modelle entwickeln können. Aktuell befinden sich neue Rechen- und Speicherhardware in der Beschaffung und Services zur Schulung und Beratung werden aufgebaut. Hierbei wird beim Einsatz von KI auf die besonderen Anfor- derungen von kritischen und sensiblen Infrastrukturen, wie Medizin und Ener- gie, acht gegeben, sodass die KI-Systeme ein hohes Level an Verlässlichkeit und Sicherheit bieten und Resultate erklärbar sind. Wir werden Interessierte über Newsletter und die Projektwebseite über die Angebote informieren. Das verbundprojekt „KISSKI“ infrastruktur über Beratungsleistungen und Schulungen zu KI und Infrastruktur bis hin zu konkreten KI-Entwicklungsdiensten ein gro- Das „KI-Servicezentrum für Sensible und Kritische Infrastruk- ßes Angebot bereitgestellt. Damit wird KISSKI die Entwicklung turen“, kurz KISSKI, zielt auf die Erforschung von Methoden der von Produkten basierend auf KI-Workflows aus der Forschung Künstlichen Intelligenz (KI) und deren Bereitstellung in einem hoch- unterstützen und es somit Nutzenden ermöglichen, ein Pilotpro- verfügbaren KI-Servicezentrum ab. Im Rahmen von Pilotprojekten jekt durchzuführen als Basis einer Entwicklung zu einem Produkt und zur Evaluierung der Konzepte wird KISSKI deutschlandweit mit Marktreife. Forschenden und der Industrie, insbesondere KMUs und Start- Ups, offenstehen. Hierfür wird KISSKI vom Bundesministerium für Bildung und KISSKI – a New Offer of the Forschung (BMBF) mit 17 Millionen Euro für die nächsten drei Jah- re gefördert. An dem Projekt beteiligt sind das Campus-Institut GWDG for Artificial Intelligence Data Science (CIDAS) der Georg-August-Universität Göttingen, and Infrastructure die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, das aQua Insti- The project work for the “AI Service Centre for Sensitive tut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesund- and Critical Infrastructures” (KISSKI) has begun at the GWDG, heitsweisen GmbH in Göttingen, das Fraunhofer Institut für Ener- the University of Göttingen and other project partners. In the giewirtschaft und Energiesystem in Kasselund die GWDG. Die Pro- next six months, the first offers will be made available to jektleitung liegt bei der Universität Göttingen und der GWDG. interested parties such that they can inform themselves about KISSKI wird als KI-Servicezentrum Dienste zur Verfügung the use of AI and develop AI models with provided resour- stellen, die Kund*innen aus dem Bereich KI bei ihren KI-bezoge- ces. Currently, new computing and storage hardware is being nen, täglichen Herausforderungen unterstützen sollen. Ein beson- acquired and services for training and consulting are being derer Fokus liegt dabei auf den Bereichen Energie und Medizin. established. In the use of AI, close attention is paid to the Diese eint, dass es sich um sensible und kritische Infrastrukturen special requirements of critical and sensitive infrastructures, handelt, die besondere Anforderungen an Verfügbarkeit sowie an such as medicine and energy. In detail, the AI systems should Sicherheit, Souveränität und Erklärbarkeit der Daten mit sich brin- offer a high level of reliability and security and results that are gen. Gleichzeitig bieten Medizin und Energiewirtschaft ein hohes always explainable. For interested parties, it is recommended Potenzial, um durch den Einsatz von KI Prozesse in der Datenana- to keep an eye on the newsletters and the project website in lyse zu verbessern. order not to miss any new offers. Im Rahmen von KISSKI wird von der Hard- und Software-
7 12|22 AP2: Bereitstellung AP3: Consulting AP7/F2: Automatische Skalierung AP8/F3: Heterogene Hardware S1: Infrastruktur S4: Beratungsleistungen AP1:Management AP9/F4: Datenmanagement S2: Software S5: Transfermaßnahmen Forschung S6: Datensouveränität AP6/F1: Skalierbare KI S3: Modelle & Daten AP4: Produktentwicklung AP5: Angebote S7: Projektumsetzung S9: Qualifizierungsmaßnahmen S8: Entwicklungsleistungen S10: Öffentlichkeitsarbeit S11: Wissenschaftskommunikation 1_Übersicht über die KISSKI-Arbeitspakete In Abbildung 1 sind die Arbeitspakete und Serviceangebo- Hierbei werden die Projektpartner mit ihrer Expertise die Einsetz- te, welche das KISSKI-Projekt beinhaltet, dargestellt. Während barkeit von verfügbaren Datenquellen sowie darauf aufbauender sich AP1 mit Organisations-, Planungs- und Verwaltungsaufgaben KI-Modelle aufzeigen und diskutieren. Besonderes Augenmerk soll beschäftigt, werden in AP6 bis AP9 Forschungsaufgaben abge- dabei auf Transfermaßnahmen liegen, welche in S5 beschrieben deckt, welche über die Laufzeit des Projekts in die Serviceange- sind und prototypische (Forschungs-)Workflows in die Praxis über- bote von KISSKI zurückfließen sollen. Schließlich werden mit AP2 setzen sollen. Die angebotenen Beratungs- und Entwicklungsleis- bis AP5 die verschiedenen Arten von Services abgedeckt, welche tungen sollen es den Nutzenden ermöglichen, sichere und nach- KISSKI bieten wird. S1 bis S11 bieten eine genauere Einordnung verfolgbare KI-Workflows zu entwickeln, am Servicezentrum in der Services innerhalb der Arbeitspakete. Im Folgenden werden Pilotprojekten zu erproben, zu implementieren und damit einen die anstehenden Arbeiten im Hinblick auf die bereitgestellten Ser- Grundstein in Richtung Marktreife zu erbringen. Gegenstand der vices betrachtet. Beratungsleistung werden auch Datenschutzkonzepte sein, die Bereiche wie Anonymisierung, föderales Lernen und Verschlüsse- Bereitstellung von Hard- und Software lung umfassen. Besagte Konzepte sind in S6 im Detail definiert. Im Servicebereich Produktentwicklung (S7 und S8) wird Die GWDG ist an der gesamten Bandbreite des Projektes KISSKI die Nutzenden bei eigenen Entwicklungsprojekten unter- beteiligt, von der Bereitstellung der Infrastruktur bis hin zur Pro- stützen beziehungsweise für ausgewählte Projekte die Haupt- duktentwicklung. Dazu gehören für AP2 die Servicegruppe 1 entwicklungsarbeit mit übernehmen. Die angebotenen Services Basisdienste zur Bereitstellung der Rechen- und Speicherressour- umfassen hierbei nahezu den kompletten KI-Entwicklungs- und cen, sowie darauf aufbauende Services, die den Zugang zu die- -Umsetzungszyklus und können in Einzelmodule bis hin zu lauffä- sen Ressourcen vereinfachen und die notwendige Datensicherheit higen Pilotanwendungen resultieren. gewährleisten. Ein weiterer Baustein der Beratungsleistung sind Schulun- Als Entwicklungsplattform für die Softwareentwicklung im gen und Qualifizierungsmaßnahmen, welche in S9 formuliert Rahmen von AP2 S2 wird die GWDG-eigene GitLab-Instanz die- sind. Experten der Universitätsmedizin Göttingen, der Universi- nen und es sollen Container mit vorpacketierter Software ange- tät Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover wer- boten werden. Unter anderem sollen Patches für Open-Source- den Nutzenden Schulungen anbieten. Diese Projektpartner verfü- Software wie Tensorflow oder Pytorch entwickelt werden, um die- gen über etablierte Weiterbildungsstrukturen mit einer umfangrei- se für die Kund*innen und die Infrastruktur effizienter nutzbar zu chen Sammlung relevanter Lernmaterialien, Kurse und Workshops. machen. Entsprechende Patches für Open-Source-Software sollen Ergänzend dazu sollen im Rahmen von KISSKI neue Module entwi- langfristig an die jeweiligen Projekte zurückgeführt werden. ckelt werden. Weiterbildungsmaßnahmen werden mehrmals jähr- Um die Entwicklung von KI-Modellen zu fördern, ist in AP2 S3 lich zu festen Terminen angeboten werden. die Bereitstellung eines großen, offenen Katalogs mit Datensät- Die letzten Bausteine im Serviceangebot sind die Öffent- zen für das KI-Training geplant. Dieser wird ergänzt durch bereits lichkeitsarbeit (S10) und die Wissenschaftskommunikation (S11). vortrainierte KI-Modelle, die von den Nutzenden weiterentwickelt Hier unterstützt KISSKI Nutzende bei der Kommunikation ihrer KI- werden können. Für diesen Katalog wird eine eigene, den FAIR- Ansätze und -Lösungen. Zielgruppen sind dabei die interessierte Data-Grundsätzen entsprechende, Dateninfrastruktur etabliert und Öffentlichkeit, also Laien, sowie potenzielle Kund*innen. gepflegt. Um den Bekanntheitsgrad des Projekts zu steigern, wird KISSKI Nutzenden und Partnern aus der Wirtschaft Module zur Beratungsleistungen Öffentlichkeitsarbeit anbieten. Diese können sowohl für eige- ne KI-Projekte als auch für Projekte, die am KISSKI durchgeführt Die Beratung von Unternehmen in den Bereichen Medizin werden, genutzt werden. Öffentlichkeitsarbeit wird sowohl über und Energie zum Einsatz von datengetriebenen Lösungen und die Kanäle der Projektpartner als auch über eigene Kanäle von Geschäftsmodellen ist ebenfalls ein Service von KISSKI in S4. KISSKI stattfinden.
8 12|22 geplante Serviceangebote im nächsten In den nächsten Monaten wird ebenfalls mit der Arbeit an halben Jahr dem Daten- und Modellkatalog begonnen. Hierzu steht zunächst die Konzeption an, gefolgt von der eigentlichen Implementierung KISSKI befindet sich aktuell noch in den Startlöchern. In den eines solchen Katalogs. Dies umfasst das Aufsetzen der notwen- nächsten sechs Monaten sollen die ersten Basis-Services in Form digen Software und die Bereitstellung von nutzbaren Datensätzen von grundlegender Infrastruktur, Beratungsangeboten und ersten und vortrainierten KI-Modellen über die Software. Trainings bereitgestellt werden. Bereits jetzt laufen Forschungsar- Für die Infrastrukturservices und Entwicklungsaufgaben wird beiten zu Themen wie der effizienten Inferenz von KI-Modellen auf in den nächsten Monaten über Ausschreibungen neue Hardware Systemen aller Größenordnungen an. angeschafft. Diese umfasst Rechen- und Speicherressourcen, Konkrete Projekte für die nächsten Monate sind die Erstellung welche in Göttingen bei der GWDG und in Hannover an der Leib- eines initialen Servicekataloges. Dazu sollen Richtlinien und Tem- niz Universität aufgestellt werden sollen. Ab dem siebten Monat plates für Services erarbeitet und zunächst im GitLab den Service- des Projekts, also zum dritten Quartal 2023, werden diese Res- anbietern zur Verfügung gestellt werden. Ergänzend dazu werden sourcen Nutzenden im Regelbetrieb zur Verfügung stehen. Bei der Schulungsmaterialien für Serviceanbieter erstellt und in einem, in Hardware handelt es sich um klassische CPU-, GPU- und Spei- den nächsten sechs Monate geplanten internen Online-Workshop cherressourcen, allerdings ist die Anschaffung von neuartiger an die Serviceanbieter vermittelt. Hardware wie FPGAs und Graphcore IPUs zu einem späteren Zeit- Insbesondere Beratungskonzepte sollen frühzeitig erstellt wer- punkt ebenfalls geplant. den, damit die Erstberatung sowie weitergehende Beratungstätig- Bereits jetzt kann man sich über Angebote zu Infrastruk- keiten frühzeitig aufgenommen werden können. Die Koordination tur und Beratung informieren. Dafür bietet die Projektwebseite der Beratungsressourcen soll über einen Servicedesk geschehen, https://kisski.gwdg.de eine erste Anlaufstelle. Die Webseite ist der sich aktuell ebenfalls im Aufbau befindet. Unter anderem soll derzeit noch im Aufbau und wird über die nächsten Monate aufge- der Servicedesk Expert*innen als Fachberater*innen koordinieren, baut werden und schließlich um Services und Buchungsmöglich- welche besagte Beratungsleistungen ausführen können. Dazu gilt keiten für Pilotprojekte erweitert werden. Über alle Neuerungen es, entsprechende Expert*innen für KI im Allgemeinen und spezi- kann man sich bequem per Newsletter (https://listserv.gwdg.de/ ell in den Bereichen Energie und Medizin zu ermitteln und im Ser- mailman/listinfo/kisski-news) informieren lassen. vicedesk aufzulisten.
GWDG Pad koll aboration leicht gemacht! Ihre Anforderung > Unterstützung von UML-Diagrammen, mathe- matischen Formeln, Syntax-Highlighting, Mu- Sie möchten allein oder gemeinsam mit Ihrem siknoten und vielem mehr Team unkompliziert an Textdokumenten arbeiten oder Präsentationen erstellen und dabei auf eine > Modi zum Erstellen und Vorführen von Präsenta- Vielzahl nützlicher Funktionen zurückgreifen. Ihre tionen Änderungen sollen sowohl für Sie als auch Ihre > Einbinden externer Ressourcen wie Videos, Teamkolleg*innen direkt und in Echtzeit einseh- PDF-Dateien oder SlideShare bar sein. Sie möchten die Lese- oder Schreib- > Autovervollständigungs-Funktion für Markdown- berechtigung für Ihre Dokumente einschränken Ausdrücke können, sodass Sie Ihre Daten vor unbefugtem Zugriff schützen können. Zudem wollen Sie in > Zugriffsbeschränkungen für jedes Dokument der Auswahl Ihrer Endgeräte flexibel sein, so- einstellbar wohl mobiler Zugriff als auch Desktop-Varianten > Veröffentlichung von Dokumenten möglich sollen unterstützt werden. > Webbrowser ausreichend zur Benutzung, keine weitere Installation von Software nötig Unser Angebot Auf Basis der freien Software „HedgeDoc“ bie- Interessiert? ten wir Ihnen einen Dienst, mit dem Sie schnell und unkompliziert Dokumente erstellen, mit an- Wenn Sie unseren Dienst „GWDG Pad“ unter deren Personen teilen und gemeinsam bearbei- https://pad.gwdg.de nutzen möchten, benötigen ten können. Sie lediglich einen aktuellen Webbrowser. Um eigene Dokumente erstellen zu können, ist zu- sätzlich die Verwendung eines gültigen GWDG- Ihre Vorteile Accounts oder die einmalige Registrierung unter > Kollaborativer Echtzeit-Editor https://www.gwdg.de/registration erforderlich. > Übersicht über alle Ihre Dokumente nach Login www.gwdg.de/gwdgpad
10 12|22 Erstellen von statischen Webseiten mit HUGO Text und Kontakt: Die GWDG plant, ihren Webauftritt https://gwdg.de in den kommenden Monaten Dr. Vanessa End vanessa.end@gwdg.de umzustellen. Zuerst sollen die Bereiche High-Performance Computing (HPC) 0551 39-30110 und Forschungsdatenmanagement (FDM) prominenter präsentiert werden. Hier- Timon Vogt timon.vogt@gwdg.de für hat die Arbeitsgruppe „Computing“ (AG C) in einem Proof-of-Concept die 0551 39-30146 Webseiten des HPC-Bereichs in HUGO [1] erstellt. HUGO ist ein Open-Source- Webseitengenerator, entwickelt in der Programmiersprache GO [2], der es ermöglicht, komplexe und funktionsreiche Webseiten auf Basis von einfachen Markdown-Dateien zu erstellen. Ein entsprechender Workflow über Git ermög- licht so eine einfache Aktualisierung der Webseite mit vielen Autor*innen. HUGO bietet eine sehr einfache Art, statische Webseiten zu generieren. Gleich- zeitig bringen Shortcodes und Partials sehr viel Flexibilität. Inhalte von externen Quellen lassen sich einfach und automatisiert integrieren, so dass die Webseite stets auf dem Stand der Primärquelle ist. Die GWDG fühlt sich damit gut gerüs- tet, schrittweise ihren gesamten Webauftritt umzustellen und vielleicht können auch Sie bei der Erstellung Ihrer Webseiten von HUGO profitieren. Dieser Artikel fokussiert sich auf die technische Umsetzung innerhalb von HUGO zusammen mit Git. Zielsetzung Was ist HUGO? Für das Proof-of-Concept-Projekt eines neuen Webauf- HUGO [1] ist ein statischer Open-Source-Webseitengenerator, tritts für die GWDG hat sich die AG C zunächst einige Primärzie- der explizit auf einfache Bedienbarkeit und schnelle Übersetzungs- le gesetzt, nach denen der Webauftritt entwickelt werden soll- prozesse hin optimiert wurde. Mit HUGO können Seiten eines te. Das wichtigste Ziel war eine einfache Möglichkeit zur Koope- ration zwischen Autor*innen. Bei der GWDG ist eine Vielzahl von Mitarbeiter*innen für die Erstellung von Beiträgen und Inhal- Creation of Static Websites with ten des bestehenden Webauftritts verantwortlich, alle mit unter- HUGO schiedlichen Kenntnisständen in verschiedenen Webtechnologien. The GWDG plans to change its website https://gwdg.de in Aus diesem Grund war es von Anfang an das erste Primärziel des the coming months. First, the areas High-Performance Com- Webseitenprojekts, einen Arbeitsablauf zu schaffen, der es allen puting (HPC) and Research Data Management (RDM) will be Mitarbeiter*innen ermöglicht, unabhängig vom bisherigen Kennt- presented more prominently. As part of this, the AG C has crea- nisstand mit nur minimalem zusätzlichem Training Inhalte für den ted the HPC section in a proof-of-concept in HUGO [1]. HUGO Webauftritt zu erstellen. is an open-source website generator, developed in the GO pro- Das zweite Primärziel des Projekts war die Entwicklung eines gramming language [2], that enables the creation of complex Webauftritts, der, wo immer möglich, auf einfache statische Text- and feature-rich websites based on simple Markdown files. A und Medieninhalte setzt, um den Webauftritt möglichst barrierefrei corresponding workflow via Git thus allows easy updating of zu halten sowie die Ladezeiten und den Ressourcenverbrauch des the website with many authors. HUGO provides a very simp- Webauftritts möglichst gering zu halten. le way to generate static web pages. At the same time short- Weiterhin war eines der Sekundärziele des Projekts, eine zen- codes and partials bring a lot of flexibility. Content from exter- tralisierte Verwaltung des Webauftritts zu ermögichen. Diese soll- nal sources can be integrated easily and automatically, so that te über eine effektive Versionsverwaltung verfügen und verteilte the website is always up to date with the primary source. The Arbeitsabläufe möglich machen. Das zweite Sekundärziel war es, GWDG feels well prepared to gradually change the entire web- den Webauftritt als zentrales Informationsverzeichnis der GWDG site and maybe you can also benefit from HUGO when crea- automatisiert lesbar zu machen. ting your website. This article focuses on the technical imple- mentation within HUGO together with Git.
11 12|22 Webauftritts auf Basis einer einfachen Markdown-Quelldatei [3] natürliche Trennung, dass die Dateien im layouts-Ordner den Stil geschrieben werden, welche von HUGO mit HTML- und CSS-Tem- und das Design des Webauftritts steuern, während die Dateien des platedateien kombiniert und dann in eine statische HTML-Seite contents-Ordners den Inhalt des Webauftritts festlegen. Abbil- übersetzt wird. Dank dieser Arbeitsweise ist HUGO ein optimaler dung 1 zeigt das Wurzelverzeichnis unseres Projekts als Beispiel. Kandidat für das erste Primärziel des Projekts, da, nachdem ent- Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Ordnern des Verzeichnis- sprechende Template- und HUGO-Konfigurationsdateien im Stil des ses enthält das Wurzelverzeichnis des Projekts noch einige weite- bisherigen GWDG-Webauftritts einmal erstellt wurden, die Erstel- re Dateien und Ordner, die hier noch kurz beschrieben werden sol- lung neuer Seiten des Webauftritts lediglich Kenntnisse in Mark- len. Alle diese Ordner sind jedoch optional und werden für einen down erfordert. Der Trainings- und Umstellungsaufwand für alle funktionierenden Webauftritt nicht zwangsläufig benötigt: am Webauftritt beteiligten Mitarbeiter*innen hält sich dementspre- ·· assets: Der assets-Ordner enthält Dateien des Webauf- chend in Grenzen. Es wird dadurch auch in einfacher Weise mög- tritts, die zunächst noch durch einen Präprozessor bear- lich, neue Mitarbeiter*innen in das Projekt einzuführen, insbesonde- beitet werden müssen, bevor sie von HUGO in den Web- re, wenn diese einen gewissen technischen Hintergrund haben, da auftritt eingebunden werden können. In unserem Projekt in Markdown geschriebene Dokumente bereits ein etablierter Stan- wird dieser Ordner verwendet, um die CSS-Dateien des dard in technischer Dokumentation sind. Außerdem ermöglichen Webauftritts mit der Spracherweiterung SASS/SCSS in Markdown geschriebene Quelldokumente einer Webseite, dank schreiben zu können, die dann von HUGO vor dem Einbin- deren einfach lesbarer Syntax, dass die ersten Kontroll- und Korrek- den in den Webauftritt durch einen Präprozessor in CSS turzyklen ohne eigene HUGO-Testinstanzen auskommen können. übersetzt werden. Dies vereinfacht die Arbeitsabläufe in heterogenen Arbeitsumge- ·· data: Der data-Ordner enthält Datendateien (im YAML-, bungen und verringert den administrativen Aufwand. JSON- oder TOML-Format), welche von Shortcodes Als statischer Webseitengenerator erstellt HUGO einen Web- benutzt werden können, um dynamische Inhalte zu auftritt in einem Schritt aus den Markdown-Quelldateien und erstellen. den HTML- und CSS-Templatedateien heraus. Das Resultat die- ·· i18n: Der i18n-Ordner enthält benutzerdefiniert Wörter- ses Prozesses sind dann reine HTML- und CSS-Seiten sowie sta- bücher, mit denen in den Templates und Shortcodes des tische Inhalte wie Bilder oder Videos, welche mittels eines Web- Webauftritts Mehrsprachigkeit unterstützt werden kann. servers (HUGO kann einen solchen bereitstellen, aber übliche Die Markdown-Dateien der Seiten selber müssen aller- Webserver wie Apaches httpd oder nginx eignen sich ebenso) dings manuell übersetzt werden. an Besucher*innen des Webauftritts ausgeliefert werden. Auf- ·· src: Der src-Ordner enthält einige Skripte, die das Git- grund dieser Arbeitsweise eignet sich HUGO auch ausgezeich- Repository des Webauftritts automatisch aktuell halten. net für das zweite Primärziel des Projekts, da die ausgelieferten ·· static: Der static-Ordner enthält Inhalte des Webauftritts, Webseiten statisch sind und so den Ressourcenverbrauch für die die nicht von HUGO bearbeitet werden müssen, bevor sie Besucher*innen möglichst gering halten. Der statische HTML- in den Webauftritt eingebaut werden können. In diesem Inhalt der Webseiten kommt auch Screenreadern und anderer Fall sind das insbesondere Mediendateien wie z. B. Bilder. Unterstützungssoftware optimal entgegen und hält die Webseiten ·· .gitignore: Die .gitignore-Datei enthält eine Liste aller tem- damit möglichst barrierefrei. Um diese Vorteile von mit HUGO ent- porär erstellten Dateien, damit diese nicht auf GitLab wickelten Webseiten nicht zu konterkarieren und das zweite Pri- hochgeladen werden. märziel weiter zu verfolgen, wurde während der Projektphase stets ·· .gitlab-ci.yml: Die .gitlab-ci.yml-Datei steuert GitLabs darauf geachtet, möglichst auf clientseitige Webtechnologien wie CI-Funktionalität, um neue Änderungen am Webauftritt JavaScript zu verzichten. automatisch auf dem Webseitenserver zu veröffentlichen. ·· README.md: Die README.md-Datei enthält eine kur- Aufbau eines ze Beschreibung des GitLab-Repository und soll neuen HUGO-Webseitenverzeichnisses Mitarbeiter*innen helfen, die Struktur des Repository und dessen Handhabung zu verstehen. Das Programm HUGO erstellt einen Webauftritt immer auf ·· attributions.md: Ein internes Notizdokument. Basis eines Webseitenverzeichnisses (im folgenden auch Wurzel- Aus den Inhalten dieser Ordner und Dateien setzt HUGO verzeichnis genannt). Dieses Verzeichnis enthält dann alle Dateien, beim Aufrufen des Programms einen funktionsfähigen Webauf- die HUGO benötigt, um den Webauftritt zu erstellen. Am wichtigs- tritt zusammen. Dabei hat HUGO zwei Betriebsmodi: Im hugo ser- ten für HUGO ist dabei die Konfigurationsdatei config.toml, wel- ver-Modus startet das HUGO-Programm seinen eigenen Webser- che die generellen Konfigurationvariablen des Webauftritts ent- ver, der den Webauftritt auf einem vordefinierten Port ausliefert; hält, den HUGO erstellen soll, zum Beispiel die BaseURL, unter ein Prozess, der insbesondere für das Überprüfen von Änderun- der der Webauftritt später gefunden werden soll. Ebenso wich- gen sehr wertvoll ist. Im standardmäßigen hugo-Modus erstellt tig ist natürlich auch der content-Ordner im Wurzelverzeichnis, in das HUGO-Programm den fertigen Webauftritt als einen Set von dem die Markdown-Quelldateien der einzelnen Seiten des Web- HTML-Dateien, welche dann mit einem anderen Webserver (z. B. auftritts abgelegt werden. Die entsprechenden URLs der einzel- nginx [4]) ausgeliefert werden können. nen Seiten erstellt HUGO dann immer direkt aus der BaseURL aus der Konfigurationdatei sowie dem Pfad der Markdown-Datei Shortcodes und Partials in Relation zum content-Ordner. Weiterhin enthält das Wurzel- verzeichnis auch den layouts-Ordner, in dem die HTML-Templa- Während das Verfassen von Seiten des Webauftritts durch tedateien des Webauftritts abgelegt werden. So ergibt sich die Markdown-Dateien von HUGO sehr einfach gemacht wird, hat
12 12|22 1_Struktur des Git-Repository dieses Verfahren aber auch Nachteile. Einer davon ist, dass die können dann in anderen Markdown- oder HTML-Dateien aufge- Markdown-Quelldateien gewisser Seiten sehr repetitiv werden rufen werden, wobei HUGO die Templatesprache auflöst und das können, z. B. eine Teamseite, auf der sich jedes Teammitglied vor- resultierende HTML einfügt. Auf diese Weise bringen Short- stellt und dasselbe Format sich dadurch immer wiederholt. Ein codes und Partials Wiederverwendbarkeit in von HUGO erstell- anderer Nachteil dieses Verfahrens ist es, dass durch die automa- ten Webseiten. Sie ermöglichen außerdem, da sie teilweise in tische Konvertierung von Markdown in HTML der direkte Zugriff HTML geschrieben werden, welches direkt in das resultierende auf die HTML-Elemente der resultierenden Dateien verlorengeht. HTML des Webauftritts eingefügt wird, einen direkten Zugriff auf Dies erschwert die Entwicklung zum Beispiel von komplexen CSS- die HTML-Elemente des Webauftritts. Da GO’s Templatesprache basierten Designs ungemein. Für beide Probleme bietet HUGO auch logische Konstrukte wie if und else und Schleifenoperationen eine Lösung: Shortcodes und Partials. wie for kennt sowie Variablen erstellen und auf von HUGO bereit- Shortcodes und Partials sind kleine Dateien, die in HTML gestellte Variablen zugreifen kann, ermöglichen Shortcodes und und GO’s Templatesprache geschrieben werden. Diese Dateien Partials außerdem eine Form der Logik innerhalb der Generierung
13 12|22 2_Benutzung des Shortcodes „embedperson.html“ in Markdown-Dateien 3_Der Shortcode „embedperson.html“ des Webauftritts. Auf diese Weise werden in unserem Projekt bei- Beispielhaft zeigen die Abbildungen 2 und 3, wie ein Short- spielsweise dynamisch während der Erstellung des Webauftritts code einerseits erstellt wird und wie er dann andereseits im YAML-Dateien aus dem data-Verzeichnis ausgelesen, die jeweils Anschluss im Markdown-Dokument genutzt werden kann. die Informationen über ein Teammitglied der AG C oder der AG E enthalten. Der verwendete Shortcode erstellt dann anhand der Workflow mit Git und GitLab Zugehörigkeit eines Teammitglieds entweder eine Teamübersicht der AG C oder der AG E. Derselbe Shortcode wird auch verwen- In diesem Abschnitt wird exemplarisch unser Workflow der det, um Mitglieder verschiedener Projektgruppen auf den entspre- Webseitenerstellung mit HUGO und git beschrieben. Auf Details chenden Projektseiten anzuzeigen, welche teilweise auch AG- der Benutzung und Einrichtung von git wird hierbei nicht näher übergreifend aufgestellt sind. Dies wird erreicht, indem die YAML- eingegangen. Dateien einzelner Mitarbeiter*innen jeweils eine Liste an „Tags” Dadurch, dass im Grunde der komplette Webauftritt aus Text- enthalten, die beispielsweise ihre AG- oder Projektzugehörigkeit dateien in einer Ordnerstruktur besteht, bietet sich die Nutzung von anzeigen. Der Teamlisten-Shortcode ist dann in der Lage, anhand git geradezu an. So können viele Autor*innen zur gleichen Zeit an dieser Tags zu filtern und Teamlisten auszugeben, die jeweils alle den Inhalten arbeiten und gleichzeitig hat man ein Versionierungstool Teammitglieder mit einem entsprechenden Tag enthalten. Auf die- an der Hand – im Vergleich zu vielen klassischen Content-Manage- se Weise kann mit HUGO’s Shortcodes und Partials ein hohes ment-Systemen (CMS) ein klarer Vorteil. Außerdem bietet git in Ver- Maß an Wiederverwendbarkeit erreicht werden. Der Unterschied bindung mit HUGO die Möglichkeit, sowohl komplett offline als auch zwischen Shortcodes und Partials ist im Übrigen so marginal, dass komplett online am Webauftritt zu arbeiten. Damit ist man entspre- sie in diesem Abschnitt austauschbar verwendet werden. Abgese- chend der eigenen Arbeitsweise maximal flexibel. hen von einer leicht unterschiedlichen Art und Weise, mit der sie Insbesondere bietet git durch die einfache Vergabe von in Quelldateien aufgerufen werden, liegt der primäre Unterschied Berechtigungen und die Erstellung verschiedener Branches auch nur darin, dass Partials in (HTML-)Layoutdateien benutzt werden, eine einfache Art, einen redaktionellen Workflow zu erstellen (sie- während Shortcodes in Markdown-Quelldateien benutzt werden. he Abbildung 4).
14 12|22 4_Redaktioneller Workflow mit git Jede*r Autor*in erstellt für neuen Content eine eigene Wor- angenommen hat. Dieser wird vom Webseiten-Server mithilfe des king Branch. So wird sichergestellt, dass der neue Content den Tools webhook [5] entgegengenommen und verifiziert, und wenn bestehenden Content nicht beeinflusst. Gleichzeitig kann man sich die Verifizierung erfolgreich verläuft, wird ein Script angestoßen, über den lokalen Server von HUGO das Endergebnis auf der eige- welches sich den aktuellen Stand der publication branch herun- nen Maschine oder über die mit einem Git-Runner ausgeliefer- terlädt. Der Inhalt der Branch durchläuft dann noch einen finalen te Vorschau schon ansehen. Jede*r Autor*inkann einen Working Test und wird anschließend, sowie der Test erfolgreich verläuft, Branch erstellen. von HUGO in einen HTML/CSS-basierten Webauftritt übersetzt. Ist der Content erstellt, wird ein merge request gestellt, um Der neue Webauftritt wird daraufhin in den Auslieferungsordner die neuen Inhalte der working branch mit den bestehenden Inhal- kopiert, wo es den alten Stand des Webauftritts überschreibt und ten zusammenzuführen. In unserem Workflow wird das zunächst vom Webserver (in unserem Fall nginx) an Besucher*innen des in einem Staging-Bereich gemacht. Hier wird überprüft, ob die neu- Webauftritts ausgeliefert wird. en Inhalte prinzipiell den redaktionellen, also inhaltlichen Ansprü- chen genügen, und ob die neuen Inhalte störungsfrei integriert Fazit werden können. Das heißt insbesondere, dass geprüft wird, ob die neuen Inhalte bestehende Bausteine des Webauftritts beein- HUGO bietet eine einfache und gleichzeitig mächtige Möglich- flussen. Werden hier keine größeren Probleme festgestellt, wird keit, um statische Webseiten zu erzeugen. Gerade in Verbindung der merge request zugelassen und im Staging-Bereich verfeinert. mit den Automatisierungsmöglichkeiten von GitLab können Inhal- Gibt es größere Probleme, wird diese Anfrage abgewiesen und te von externen Quellen dynamisch eingelesen und veröffentlicht der/die Autor*in muss nochmal nachbessern. werden. Durch Shortcodes und Partials können auch komplexe Auf der staging branch hat nur eine kleine Gruppe Schreibrech- HTML-Strukturen einfach in Markdown integriert werden, so dass te. Diese Gruppe ist dafür zuständig, dass eingehende merge Markdown-Dateien deutlich flexibler werden, ohne dass gleichzei- requests überprüft werden und kleinere Probleme, sofern vorhan- tig die Komplexität von Markdown erhöht wird. den, behoben werden. Sind alle Arbeiten hier abgeschlossen, wird Die Vorteile überwiegen für uns deutlich, so dass eine Umge- erneut ein merge request auf die publication branch gestellt. In die- staltung verschiedener Webseitenbereiche nun in Angriff genom- sem Zweig liegen alle final abgenommenen Dateien, die dann auch men wird. Insbesondere die Automatisierungsmöglichkeiten als Webseiten veröffentlicht werden. Der Zugriff auf die publica- wie auch die leichte Integration unterschiedlicher Datenquellen tion branch kann dabei noch weiter beschränkt werden, so dass machen die Kombination von HUGO und GitLab zu einer echten am Ende nur noch wenige Personen stehen, die dazu berechtigt Arbeitserleichterung. sind, Inhalte freizugeben. LINKS Auslieferung des webauftritts [1] https://gohugo.io Zur Auslieferung des Webauftritts werden ebenfalls Features [2] https://go.dev/ von GitLab verwendet, um den gesamten Prozess zu automatisie- [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Markdown ren und kein manuelles Eingreifen nötig zu machen. Mithilfe von [4] https://www.nginx.com/ GitLab Webhooks wird automatisch eine Benachrichtigung ver- [5] https://github.com/adnanh/webhook sendet, sobald die publication branch einen neuen merge request
15 12|22 Kurz & knapp BMBF fördert Digitalisierung von Kontakt Dr. Wolfgang Radenbach Hochschulprozessen mit Georg-August-Universität Göttingen 5,2 Millionen Euro Abteilung Studium und Lehre – Digitalisierung in Studium und Lehre Universität Göttingen und TU Berlin leiten Platz der Göttinger Sieben 5 Verbundprojekt zur Anerkennung von 37073 Göttingen Studienleistungen Telefon: +49 (0)551 39-26001 (Pressemitteilung Nr. 168 der Universität Göttingen vom E-Mail: wolfgang.radenbach@uni-goettingen.de 18.11.2022) Internet: https://www.uni-goettingen.de/de/597248.html (pug) Wer von einem Studienaufenthalt im Ausland zurück- Otto kehrt muss häufig seine Studienleistungen an der Heimathoch- schule anerkennen lassen. Ähnlich verhält es sich, wenn man Öffnungszeiten des Rechen- innerhalb Deutschlands die Hochschule wechselt. Bisher war zentrums um Weihnachten das meist ein umständlicher Prozess. Mit der „Plattform für inter*nationale Studierendenmobilität“ (PIM) soll dieser Pro- und Neujahr 2022/2023 zess digitalisiert und vereinfacht werden. Das Verbundprojekt Das Rechenzentrum der GWDG bleibt an den Tagen vom wird von der Universität Göttingen und der TU Berlin geleitet. 24.12. bis zum 26.12.2022 sowie am 31.12.2022 und 01.01.2023 Ihm gehören außerdem die Gesellschaft für wissenschaftliche geschlossen. Vom 27.12. bis zum 30.12.2022 ist das Rechenzen- Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) sowie sieben wei- trum lediglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. tere Hochschulen an. Das Bundesministerium für Bildung und Falls Sie sich während der Zeiten, in denen das Rechenzen- Forschung fördert PIM mit 5,2 Millionen Euro. Um PIM für mög- trum geschlossen ist, an die GWDG wenden möchten, erstel- lichst viele Hochschulen zugänglich zu machen, soll es in die len Sie bitte eine Anfrage über unsere Support-Webseite unter „Nationale Bildungsplattform“ eingebunden werden. https://www.gwdg.de/support oder schicken eine E-Mail an Die Nutzung von PIM soll den Antragsprozess für Studie- support@gwdg.de. Das dahinter befindliche Ticket-System wird rende und Mitarbeitende verbessern. „Studierende müssen kei- auch während dieser Zeiten von Mitarbeiter*innen der GWDG ne Papiere von einer Stelle zur nächsten tragen“ erklärt Dr. Wolf- regelmäßig überprüft. gang Radenbach, PIM Projektleiter an der Universität Göttingen. Wir bitten alle Nutzer*innen, sich darauf einzustellen. „Leistungen können in einem geprüften digitalen Format von Pohl anderen Hochschulen importiert werden.“ Der Bearbeitungs- stand des Antrags ist jederzeit für Studierende und Mitarbeiten- Kursprogramm der GWDG de einsehbar. „Schnittstellen zu den Campusmanagementsyste- men der Hochschulen sowie zu den Datenbanken für internatio- Academy für das erste Halbjahr 2023 nale Studierendenmobilität ermöglichen eine Prozessdigitalisie- Das Kursprogramm der GWDG Academy für das ers- rung von Anfang bis Ende“ ergänzt Gerald Lach, Leiter des PIM te Halbjahr 2023 wurde jetzt unter https://academy.gwdg.de/ Vorprojektes an der TU Berlin. academy/programme veröffentlicht. Wie schon in den vergan- In den kommenden zwei Jahren wird PIM an den Projekt- genen Monaten, finden alle Kurse in einem geeigneten Online- hochschulen schrittweise eingeführt und die Anwendung aus- Format und nicht als Präsenzkurse statt. Nähere Informationen gewertet und angepasst. „Von Vorteil ist hier die unterschied- dazu finden Sie bei den jeweiligen Kursen. Sie können sich wei- liche Größe der Hochschulen und die Tatsache, dass sie ver- terhin wie gewohnt zu unseren Kursen anmelden. Alle angemel- schiedene Campusmanagementsysteme nutzen, so dass wir deten Teilnehmer*innen erhalten rechtzeitig nach Ablauf der von Anfang an ein breites Anwenderspektrum haben“, sagt Anmeldefrist die erforderlichen technischen Informationen zur Radenbach. Damit PIM eine langfristige Perspektive erhält, Teilnahme an den jeweiligen Kursen. wurde mit der Paravo Educations Technologies GmbH ein Otto Start-Up gegründet, das die Supportstrukturen für die Einfüh- rung und den nachhaltigen Betrieb von PIM zu erarbeitet. Die Doppelausgabe 01-02/2023 der so entstandenen Supportkonzepte werden unter realen Ein- GWDG-Nachrichten satzbedingungen in den Projekthochschulen erprobt und aus- gewertet. Weitere Informationen zu PIM sind im Internet unter Die nächsten GWDG-Nachrichten erscheinen wie gewohnt https://pim-plattform.de/ zu finden. als Doppelausgabe 01-02/2023 ca. Mitte Februar 2023. Otto
16 12|22 Mastodon – die Alternative zu Twitter? Text und Kontakt: Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk und die heiß geführte Diskussion Ralph Krimmel ralph.krimmel@gwdg.de um die Zukunft der Plattform hat viele Nutzer*innen, Behörden und Institutio- Ariane-Vivien Sternkopf nen dazu veranlasst, sich nach Alternativen umzusehen. Eine beliebte Antwort ariane-vivien.sternkopf@gwdg.de ist Mastodon. Aufgrund des hohen Interesses in der akademischen Community wird sich die GWDG mit einer eigenen Instanz am föderierten Mastodon-Netz- werk beteiligen. Der erste Testbetrieb soll voraussichtlich noch in diesem Jahr starten. Gründung und Entwicklung von Mastodon-Server aufsetzen, an dem sich dann wiederum mastodon Nutzer*innen registrieren können. ·· Twitter wird von der Twitter International Company betrie- Mastodons Gründung und Entwicklung wirkt wie das kom- ben, die US-Recht unterliegt und eigene Regeln für die plette Konträr zu Twitter. Der Ursprung liegt nicht wie bei Twitter Plattform aufstellt und durchsetzt. im amerikanischen Silicon Valley, sondern Mastodon wurde 2016 Bei Mastodon gilt ebenfalls der Standort des Servers und vom deutschen Gründer Eugen Rochko als Open-Source-Pro- das Wort des Betreibers, aber da es viele Instanzen gibt, jekt entwickelt und über Crowd-Funding finanziert. 2021 wurde gibt es hier auch viel Auswahl mit erheblichen Unterschie- Mastodon als gemeinnützige GmbH eintragen. Das aktuelle Chaos den. Auf Servern, die Kunst, Musik oder eine Zugehörig- beim „Platzhirsch“ Twitter sorgte in den letzten Wochen auf den keit zu einer bestehenden Gruppe als zentrales Thema bekannteren Mastodon-Instanzen für Wachstumsraten von bis zu haben, können z. B. andere Regeln als auf einer queeren 300 % bei den aktiven Nutzer*innen und Statistiken zur Zahl der Themen gewidmeten Instanz gelten. Instanzen zeigen über Tausend neue Server [1]. ·· Wie Nutzer*innen auf Inhalte aufmerksam gemacht wer- den und was in der „Timeline“ angezeigt wird, erfolgt bei Mastodon in der Academic Cloud Twitter teilweise über algorithmische Sortierfunktionen, deren Basis die Popularität und Verbreitung der Beiträge Auf Grund des hohen Interesses in der akademischen Com- ist. Dieser Sortieralgorithmus wird schon länger kritisch munity haben wir als GWDG entschlossen, uns mit einer eige- beäugt, u. a. soll er dazu führen, dass Nutzer*innen sich nen Instanz am förderierten Mastodon-Netzwerk zu beteiligen. über kurz oder lang in sogenannten „Bubbles“ befinden, Wir befinden uns im Moment in der Aufbauphase des Dienstes, in denen nur noch Inhalte aus ähnlichen Informationskrei- der nach Fertigstellung unter https://academiccloud.social zu errei- sen empfangen werden. Trotzdem bietet Twitter durch die chen sein wird. Wir rechnen mit einem ersten Testbetrieb im Lau- deutlich höherere Zahl von Nutzer*innen die Möglichkeit, fe diesen Jahres. Voraussichtlich wird die Nutzung des Dienstes Mitteilungen an einen großen unspezifischen Personen- für alle Hochschulen und Partner der Academic Cloud sowie der kreis weiterzugeben. Max-Planck-Gesellschaft ohne weiteres mit der Academic ID mög- Bei Mastodon sehen Nutzer*innen „nur“ öffentliche Inhal- lich sein. te der Heimat-Instanz und die Toots der Accounts auf der eigenen und entfernten Instanzen, denen sie bewusst Unterschiede zwischen Mastodon und Twitter Mastodon and the Academic Cloud ·· „Tweets“ heißen auf Mastodon „Toots“ bzw. „Tröts“, Due to the high interest in the academic community, we „Retweets“ nennt man „Boosts“ und statt „Likes“ ver- as GWDG have decided to participate in the federated Mas- teilt man „Sternchen“. todon network with our own instance. We are currently in ·· Ein weiterer Unterschied ist die Länge der Nachrichten: the planning phase for the service, which will be available at bei Twitter sind Mitteilungen auf 280 Zeichen beschränkt, https://academiccloud.social after completion. We expect a bei Mastodon sind 500 Zeichen die Standard-Einstellung. first test run in 2022. It is expected that all universities and part- ·· Mastodon funktioniert als Open-Source-Projekt nicht ners of the Academic Cloud as well as the Max Planck Socie- über einen zentralen Betreiber wie Twitter, sondern fun- ty will be able to use the service without further ado with the giert dezentral als Mikroblogging-Dienst. Es gibt also meh- Academic ID. rere Betreibende, denn quasi jede*r kann einen eigenen
17 12|22 folgen. Die Timeline ist dabei aber immer rein nach dem zwingend, aber für große Instanzen sehr sinnvoll) ein S3-Object- Zeitpunkt der Beiträge sortiert. store genutzt. Das Frontend nutzt die Javascript-Bibliotheken ·· Die Ziele von Twitter und Mastodon unterscheiden sich React.js und Redux. stark. Während Twitter in seiner Kommerzialisierungs- Die Verbindung der Mastodon-Instanzen untereinander erfolgt phase viele Features einbaute, um Nutzer*innen lan- durch ActivityPub. Über dieses Protokoll sind auch andere Diens- ge auf der Plattform zu halten, Verbreitungen zu maxi- te im FediVerse wie Video-Streaming mit PeerTube oder das mit mieren und Popularitäten zu steuern, setzt Mastodon Instagram vergleichbare Pixelfed direkt ansprechbar. Da Activity- (bis dato erfolgreich) auf Selbstbestimmung, Etikette und Pub vom World Wide Web Consortium (W3C) veröffentlicht wird, Eigenverantwortung. ist auch hier ein offener Standard im Einsatz. ·· Bei Mastodon kann ein*e Nutzer*in seinen/ihren Account Eine Anmeldung mit Accounts aus einer bestehenden Benut- auflösen und zu einer anderen Instanz umziehen. Es gibt zerverwaltung wird über die Anbindung mit SAML ermöglicht. sogar einen automatischen „Nachsendeantrag“, der Follo- wer über den Umzug informiert. Bei Twitter ist der Export Was ist nun der richtige Weg? der Daten zwar auch möglich, aber dient „nur“ dazu, die Vorgaben der DSGVO zu erfüllen. Probieren Sie es am besten aus und machen Sie sich Ihr eige- Eine „Baseline“ von Regeln für öffentliche Mastodon-Ins- nes Bild. Ob Mastodon Twitter den Rang abläuft, wird sich erst tanzen wird indirekt durchgesetzt: Um auf der Community-Seite in den kommenden Monaten zeigen. Es bleibt abzuwarten, wie [2] gelistet zu werden, muss die Instanz das „Mastodon Server Mastodon mit dem neuen Interesse und Ansturm umgeht und ob Covenant“ [3] erfüllen: das Netzwerk für diese Masse gerüstet ist. Auch die Nutzer*innen ·· Aktive Moderation gegen Rassismus, Sexismus, Homo- müssen für sich entscheiden, ob sie ihre Twitter-Gewohnheiten phobie und Transphobie beiseitelegen und sich auf die Mastodon-Etikette einlassen kön- ·· Tägliche Backups nen. Auch wird sich erst in der Zukunft zeigen, ob Mastodon mit ·· Mindestens eine weitere Person mit Notfallzugriff auf die anderen Strategien eher zu einem reflektierteren Medienkonsum Serverinfrastruktur und -einsatz führt und ein Umdenken bei der Bewertung von Infor- ·· Die Verpflichtung, die Nutzer*innen im Falle einer mationen und Meinungen einsetzt, sodass die Verlässlichkeit von Abschaltung mindestens drei Monate im Voraus zu Informationen nicht von deren Popularität und Reichweite abhängt. informieren Links Die Technik [1] https://mastodon.fediverse.observer/stats Der Dienst „Mastodon“ läuft auf einem Stack aus Node.js und [2] https://joinmastodon.org/ Ruby. Als Speicher werden eine Postgres-Datenbank und (nicht [3] https://joinmastodon.org/de/covenant © rarrarorro - stock.adobe.com
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