20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...

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20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
Geschäftsbericht
20
     Kinder- und Jugendfreizeitzentrum
     – Landesmusikakademie –
     gemeinnützige Betriebsgesellschaft

16
     mit beschränkter Haftung
     Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
Geschäftsbericht
2016Kinder- und Jugendfreizeitzentrum
    – Landesmusikakademie –
    gemeinnützige Betriebsgesellschaft
    mit beschränkter Haftung
    Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
4   Geschäftsbericht 2016
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
Das FEZ ist
                               in Berlin der
                               schönste Ort
                                für Kinder.

   Und weil Kinder hier lernen, spielen und           und Freunde haben das Leben im FEZ genauso
   glücklich sein können, lieben auch Eltern das      verändert, wie sie das Leben aller Berline-
   FEZ-Berlin. Wir freuen uns sehr, in unserem        rinnen und Berliner verändert haben. Die Ver-
   Geschäftsbericht 2016 zeigen zu können, was        änderungen waren gleichermaßen Herausforde-
   die Mitarbeiter*innen des Hauses alles unter-      rung wie neue Impulse. Gemeinsam mit einer
   nehmen, damit das FEZ dieser schöne Ort für        großen Zahl an Freiwilligen aus dem Stadtteil
   Familien bleibt.                                   Schöneweide versuchten die Mitarbeiter*innen
                                                      des FEZ-Berlin, den neuen Nachbarn im Haus
Unser Haus             Im Jahr 2016 wurden un-        das Leben so erträglich wie möglich zu ge-
ist nicht nur          ter anderem die Gänge und      stalten. Um auch anderen Neu-Berlinern ei-
schöner,               Flure neu gestaltet: heller,   nen guten Start in der Stadt zu erleichtern,
sondern auch           moderner   und   vor   allem   hat das FEZ ein deutschlandweit einzigartiges
praktischer            auch bunter. Und das al-       Ausbildungsprojekt auf die Beine gestellt und
geworden               les so, dass der architekto-   sechs Menschen mit Fluchthintergrund im Rah-
                       nische Charakter des Hauses    men eines halbjährigen Praktikums zu Ret-
   aus dem Jahr 1979 erhalten bleibt. Unser Haus      tungsschwimmern ausgebildet. 2017 konnten
   ist aber nicht nur schöner, sondern auch prak-     die ersten von ihnen eingestellt werden.
   tischer geworden: Einer Gruppe von Mitarbei-
   tern ist es gelungen, ein neues, klares, mo-       Auch die Landesmusikakademie Berlin (LMAB)
   dernes und informatives Wegeleitsystem zu          war bestrebt, Geflüchteten über Workshopan-
   entwickeln und zu installieren. 2017 wird ein      gebote und Konzertbesuche weitere Bausteine
   Blindenleitsystem    hinzukommen     und   unser   für die Integration in eine für sie frem-
   Haus noch barrierefreier machen.                   de Gesellschaft zu ermöglichen. Im regulären
                                                      Jahresprogramm der LMAB wurde vor allem
   Zudem hat das FEZ-Berlin 2016 eine weitere         dem Aspekt von Spracherwerb über Musik Rech-
   Attraktion dazu erhalten: Nach fast zweijäh-       nung getragen.
   riger Bauzeit konnte im Juli 2016 der öko-
   logisch sanierte Badesee eingeweiht werden.        Das FEZ-Berlin verändert sich. Das Wichtigste
   Die Eröffnung nahmen Staatssekretärin Si-          aber ist, dass das FEZ-Berlin dank seiner
   grid Klebba, die Vorsitzende des Aufsichts-        Mitarbeiter*innen auch 2016 der schönste Ort
   rates und Olympiasiegerin Britta Steffen, die      für Kinder und ihre Familien geblieben ist.
   schnellste Frau im Wasser, vor.                    Davon berichtet dieser Geschäftsbericht.

   Auch 2016 gab das FEZ-Berlin geflüchteten Men-     Thomas Liljeberg-Markuse
   schen eine Unterkunft. Unsere neuen Nachbarn       Joachim Litty

                                                  Editorial                                           5
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2. INHALTSVERZEICHNIS

    1.    Editorial 									Seite 5

    2.    Inhalte    									Seite 6

    2.1   Landesmusikakademie Berlin 							Seite 10
          2.1.1     Allgemeines und interkulturelle Arbeit				                     Seite 10
          2.1.2     Übernachtungsmöglichkeiten für LMAB und FEZ-Berlin		           Seite 12
          2.1.3     Presse- und Öffentlichkeitsarbeit					Seite 12
          2.1.4     Highlights und Festivals         					                         Seite 12
          2.1.5     Musikalische Arbeit mit älteren Menschen           		          Seite 13
          2.1.6     Digitalisierung                 					                          Seite 14
          2.1.7     Sonstige Angebote/ Netzwerk      					                         Seite 15

    2.2   Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                    				             Seite 17
          2.2.1     Fokusgruppen      		            					                          Seite 19
          2.2.1.1 Die Welt zu Gast im FEZ       					                              Seite 19
    		— Cooking with friends						Seite 20
    		              — Deutsch-polnisches Familienfest        			                   Seite 21
    		              — Weltspieltag     		           				                           Seite 23
    		— Kindertagsfest                   		 					Seite 24
    		              — Lernkonferenz Wasser      					                              Seite 24
          2.2.1.2 Erlebniswelten      		            					                          Seite 25
    		— Babymania                     						                                       Seite 25
    		— fezMACHEN!                    						                                       Seite 26
    		              — 20. Puppentheaterfest     					                              Seite 28
    		              — Kinderkochschule      				                       		          Seite 29
    		— Science Kids		 					Seite 30
    		              — Lange Nacht der Familie       				                           Seite 31
    		              — Badepartys, Sportfeste mit sonderpädagogischem Schwerpunkt
    		              und Fitness-Olympiade      		           				                   Seite 31

          2.2.1.3 Kulturwelten     		               					                          Seite 32
    		              — Alles Theater    		           					                          Seite 32
    		              — FestiWal Junges Berliner Kulturfest        			               Seite 33
    		              — Kinderfilmwerkstatt      		           				                   Seite 34
    		— Weltkindertag                    		 					Seite 35
          2.2.1.4 Intergenerative Arbeit            					                          Seite 35
    		              — Das kann ich schon alleine       				                        Seite 35
    		              — Zirkus am Meer     		         					                          Seite 36
    		— Modellbau                     		 					Seite 37
    		              — Modellbahnausstellung       				                 		          Seite 38

6                                              Geschäftsbericht 2016
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
2.2.1.5 Lern:Räume       							Seite 38
   — Schulkooperationen        			                  				                    Seite 38
		         — Lernstatt Demokratie       		          				                    Seite 41
		         — Einführung in den Klassenrat        					                      Seite 41
		         — Schulkooperation zu Bildungs- und Erlebnistagen           		   Seite 42
		— FEZ-Campus                		 					Seite 42
		         — Bildungstag im FEZ-Berlin       					                          Seite 43
		— Adventiamo                		 					Seite 44
		         — Grünes Klassenzimmer – die Ökoinsel             		        		   Seite 45
		         — Paul und Paulina reisen um die Welt             		        		   Seite 46
		         — Komm rein und forsche mit!         		            		            Seite 47
		         — Faszinosum Boden          		           				                    Seite 48

   2.2.2   Berlins beste Ferien        		           				                    Seite 48
		         — Osterferien in Hasenhausen        				                         Seite 48
		— FEZitty               		 						Seite 49
		         — Zirkus am Meer       		         					                          Seite 50
		— Herbstferien               						                                       Seite 51
		— Winterferien                						                                      Seite 51

   2.2.3   Jugend- und Beteiligungsprojekte       			                  		   Seite 52
		— Jugendforum                		 					Seite 52
		         — Europäischer Freiwilligendienst          			                   Seite 52
		         — Freiwilliges Jahr Beteiligung        			                  		   Seite 52
		         — United Games of Nations         				                           Seite 53
		— Youth@FEZ                		 					Seite 54
		         — BUKA Bundeskanzlerstipendiat der
		         Alexander von Humboldt Stiftung       		                    		   Seite 54

   2.2.4   Label   		 						Seite 55
		         2.2.4.1 Alice – Museum für Kinder       			                      Seite 55
			                — Alles Familie!     		          				                    Seite 55
			                — Wanderausstellungen       				                         Seite 56
		         2.2.4.2 orbitall – Raumfahrt im FEZ-Berlin             		        Seite 56
			                — spaceclub Berlin               				                    Seite 57
			                — Raumfahrtwochenende „All das glüht“               		   Seite 58
		         2.2.4.3 Astrid-Lindgren-Bühne     		               			           Seite 59
			                — TUSCH TUKI        		           				                    Seite 60
			                — SICHTEN XVIII „Digitale Welten –
			                     Sackgasse oder Entwicklungschance?“        			      Seite 61
			                — Grundschultheatertage       			               		       Seite 61
			                — Michel: Weihnachten in Lönneberga            		        Seite 62

                                        Inhaltsverzeichnis                             7
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
2.2.5   Vereine im Haus								Seite 63
    		— Altai Adventure							Seite 63
    		— Feldbahn								Seite 63
    		— Jugendtechnikschule						Seite 64
    		— Kinder- und Jugendkeramik					Seite 64
    		— Kinderfilm Berlin e.V.						Seite 65
    		— Kinderliedarchiv Berlin e.V.					Seite 65

    2.3     Bäder und Vermietung/Eventservice						Seite 66
            2.3.1   Bäder									Seite 66
    		2.3.1.1 Schwimmhalle							Seite 66
    		2.3.1.2 Badesee							Seite 67
    		2.3.1.3 Badepartys							Seite 67
            2.3.2   Events									Seite 68
    		              — RohKöstlich Messe & Verlag GmbH - Vitalkostmesse „Rohvolution“
    		              — Grand Prix De La Petite Chanson
    		              — Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB)
    		              — Amtsfeld Grundschule – Sommer-Kinderfest „Olympische Spiele“
    		              — Förderung des Internationalen Austausches für Künste und Erziehung e.V.
    		                 Eröffnungsfeier der 15. Deutsch – Chinesischen Jugendtage
    		              — Ausbildungstag Süd-Ost
    		              — Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung (KATE) e. V.
    		              — 17. Berliner Entwicklungspolitisches Bildungsprogramm (benbi)
    		              — 7. Schulartübergreifende Tandem- / 7. Tridem-Fachtagung

    2.4     Sonstige Aktivitäten								Seite 70
            2.4.1   Indoorspielplatz							Seite 71
            2.4.2   FEZ-Galerie								Seite 71
    		              — ›Verwirrung‹ Ausstellung der 2. Künstlerischen Werkstätten Treptow-Köpenick
    		              — ›Begegnungen 2016‹ - 20. Kunstwerkstätten der Schulen aus Marzahn-Hellersdorf
            2.4.3   Kindergeburtstage							Seite 72

    3.      Statistik									Seite 73

    4.      Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit 					                          Seite 74

    5.      Organisation / Verwaltung							Seite 77
            Personalentwicklung								Seite 77
            Fortführung Veränderungsprozess						Seite 77
            Qualitätsmanagement								Seite 78
            Klausur und Gesamtteamtag							Seite 78

8                                           Geschäftsbericht 2016
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
6.   Bauen										Seite 79
     Investitionen									Seite 79
     Realisierung von Projekten aus Mitteln der Standardanpassung		   Seite 79
     Renovierung des Gästehauses Forsthaus					Seite 80

7.   Struktur									Seite 80
     Gremien									Seite 81
     Organigramm									Seite 82
     Bilanz										Seite 84
     Gewinn- und Verlustrechnung							Seite 86

     Kontakt										Seite 87

     Impressum									Seite 88

                                    Inhaltsverzeichnis                           9
20 16 Geschäftsbericht - Kinder- und Jugendfreizeitzentrum - Landesmusikakademie - gemeinnützige Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung ...
2.1     Landesmusikakademie Berlin
     2.1.1   Allgemeines und inter-
             kulturelle Arbeit

     Nachdem im Jahr 2015 auf Bitten der Senats-          In den Kursen setzte die Landesakademie ent-
     verwaltung Bildung, Jugend und Wissenschaft          sprechende Akzente. So wurden unter anderem
     das Forsthaus und die Mehrzweckhalle des             „Lieder für die Arbeit mit arabischen Kindern”,
     FEZ-Berlin    durch   „unbegleitete     minderjäh-   „Interkulturelle     Elternarbeit”,   „Sprachförde-
     rige Flüchtlinge” („UmF”) sowie durch 180 ge-        rung und Musik für Kinder mit Migrations-
     flüchtete Einzelpersonen und Geflüchtete im          hintergrund” oder ein Kurs „Syrien – Vielfalt
     Familienverbund belegt worden waren, blieb           der Gesänge” angeboten. Bereits bestehende
     die Flüchtlingssituation für die Landesmu-           Angebote wie der berufsbegleitende Lehrgang
     sikakademie Berlin auch im Jahr 2016 eine            „Trommeln ist Klasse” wurden durch prägnante
     kontinuierliche Herausforderung. Auf der Jah-        Textbegleitung der Trommelarbeit an die In-
     restagung des „Verbandes der                                       teressen und Bedürfnisse der neuen
     Bundes- und Landesmusikakade-             das Thema                Zielgruppe angepasst. Für das all-
     mien in Deutschland ” stand           interkulturelle              jährlich stattfindende „Samba Syn-
     daher   das   Thema   interkultu-        Arbeit stand              drom” wurde Ende September ein
     relle Arbeit im Mittelpunkt.            im Mittelpunkt             Kooperationsprojekt aus geflüchte-
     Aufkommende Fragen waren un-                                       ten Jugendlichen, der Jugend-Gruppe
     ter anderem, ob die LMAB nach wie vor Trom-          „Meninos de Minas” aus dem brasilianischen
     mel- und Tanzworkshops für Gruppen unbeglei-         Minas Gerais sowie einer kulturell gemisch-
     teter   minderjähriger    Flüchtlinge    anbieten    ten Truppe Berliner Kids und Jugendlicher in-
     und die im Forsthaus untergebrachten Jugend-         itiiert, dessen musikalisches Ergebnis mehr-
     lichen zu Konzertbesuchen animieren sollte.          mals während des Festivals präsentiert wurde.

10                                              Geschäftsbericht 2016
Immer wieder erreichten die LMAB Anfra-                 Lindgren-Bühne wurde die Woche mit dem Lied
gen nach Unterstützung bei der Suche von               „Willkommen in Deutschland” von den Toten
Instrumenten und Übungsräumen. Hier griff               Hosen abgeschlossen.
die Vernetzung mit dem Ende 2015 gegründe-
ten Verein „CreAid” sowie dem Landesmusi-               Die Projekttage der LMAB sind mit ihren un-
krat Berlin, der noch immer diverse Unter-              terschiedlichen Themenstellungen seit jeher
stützungsangebote auf seiner Homepage ver-              sehr bei Schülergruppen gefragt. 2016 sta-
öffentlicht.                                            chen zwei Projekttage mit afrikanischen Per-
                                                        kussions besonders heraus. 31 Schüler*innen
Gleich in der 1. Woche nach dem Jahreswech-             der Andreas-Oberschule und 20 Schüler*innen
sel war die Hermann-Gmeiner-Grundschule aus             der Thomas-Mann-Grundschule widmeten sich
Lichtenberg für eine Projekt-                                       der   Musikform.   Die   musikpäda-
woche zu Gast. In 14 Workshops,              intensive              gogischen   Tage   des   „Bundesver-
zum Beispiel Samba für 3. und              begegnungen              bandes Musikunterricht” am 5. und
4. Klassen, Instrumentenbau für              mit Musik              6. 11. 2016 reagierten ebenfalls auf
5. und 6. Klassen, Stabspiele,                                      die Flüchtlingsthematik und boten
Beatboxing     oder   Streetdance,   konnten    die     unter dem Motto „Musik ohne Grenzen” in 13
Kinder über fünf Tage intensive Begegnungen             verschiedenen Workshops neue Anregungen für
mit Musik erleben. Unter ihnen waren auch 35            den Unterrichtsalltag. Insgesamt 450 Musik-
Kinder mit Fluchthintergrund, die auf alle              pädagogen fanden an beiden Tagen den Weg in
Workshops verteilt wurden. In den musika-               die LMAB.
lischen   Endpräsentationen    auf   der    Astrid-

                                           Landesmusikakademie Berlin                                      11
2.1.2 Übernachtungsmöglichkeiten                  elle Rundmails an ausgewählte Zielgruppen.
     für LMAB und FEZ-Berlin                           Dabei helfen immer wieder auch inhaltlich
                                                       fokussierte Artikel in Fachzeitschriften wie
     Die bis Mitte 2016 verfolgte Realisierung         eine Veröffentlichung zur musikalischen Ar-
     eines Gästehauses für die LMAB und das FEZ-       beit mit unter 3-Jährigen in der Zeitschrift
     Berlin scheiterte, da das Land Berlin aus wett-   „Musik, Spiel und Tanz”, die unter dem Titel
     bewerbsrechtlichen Gründen und ein privater       „Bindung vor Bildung” erschien und ein Thema
     Träger aus finanziellen Gründen keinen Bank-      beleuchtete, das an der LMAB einen besonders
     kredit zusichern konnten. Daher kam es Ende       hohen Stellenwert hat.
     2016 zu einer strategischen Neuausrichtung.
     Für das „Haus am Badesee” und das „Forst-
     haus” im direkten Umfeld des FEZ-Berlin als       2.1.4 Highlights / Festivals
     mögliche Gebäude für einen Gästehaus-Campus
     wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag ge-      Höhepunkt der ersten Jahreshälfte war an der
     geben, die Kapazitäten, Nutzungsvarianten und     Landesakademie wie jedes Jahr das „musikfe-
     Investitionsvolumina ausloten sollte. Diese       stival klangwelten”. 2016 standen die Work-
     Variante wird derzeit mit intensiver Unter-       shops für Grundschulkinder und die partizipa-
     stützung eines Lenkungsausschusses aus den        tive Musikaufführung an der Astrid-Lindgren-
     Reihen des Aufsichtsrats und der Berliner Se-     Bühne unter dem Motto „Musik und Maschine”.
     natsverwaltung für Bildung, Jugend und Fami-      Erstmalig wurde der Versuch unternommen,
     lie geprüft und verfolgt.                         alle anwesenden Kinder mit leichten Perkussi-
                                                       onsinstrumenten aus verschiedenen Kulturkrei-
                                                       sen (Brasilien, arabischer Raum, Nordamerika)
     2.1.3 Öffentlichkeitsarbeit /                     auszustatten und so alle Anwesenden unter An-
     Kommunikation                                     leitung einer Marschkapelle zum Musizieren
                                                       zu animieren. Gerade der Beteiligungsaspekt
     Die sozialen Medien – vor allem Facebook –        wurde in den Rückmeldebögen als besonders
     gewinnen in der Kommunikation sämtlicher          gelungen eingeschätzt. Gleichzeitig wurde die
     Akademieereignisse immer mehr an Bedeutung.       gesamte Show live gefilmt und simultan auf
     Zum einen werden spannende allgemeine In-         eine Großbildleinwand übertragen, so dass es
     halte über die Hauptseite der Akademie ge-        den Kindern auch möglich war, spieltechnische
     postet, zum anderen aktuelle Entwicklungen        Details in vergrößerter Form mitzuerleben.
     der Vorbereitung des „musikfestivals klang-       Ausgangspunkt war hier ein Video, das Bewe-
     welten”   kommuniziert.     Auch                                gungen von Maschinenmenschen
     die   Samba-Community       wird    Die Landesakademie           mit Musik zusammenführte, in-
     am effektivsten über diesen         versucht auf allen          dem Schrottplatzteile wie Fi-
     Weg angesprochen. Die Landes- Kanälen größtmögliche             guren animiert und zugleich
     akademie versucht auf allen        Aufmerksamkeit für           zu Klang gebracht wurden.
     Kanälen   größtmögliche     Auf-   ihre Angebotspalette
     merksamkeit für ihre Ange-               zu erzielen             Das   Familienwochenende   gab
     botspalette zu erzielen. Dazu                                   wieder etlichen Kinder- und
     gehören u. a. Anzeigen in Magazinen von Ver-      Jugendensembles die Möglichkeit, ihr aktu-
     bänden, thematisch gebündelte Angebots-Fly-       elles Bühnenprogramm in der Landesmusikaka-
     er, das gedruckte Jahresprogramm der LMAB,        demie zu präsentieren. Highlights waren die
     die Broschüre für die 2. Jahreshälfte der mo-     Auftritte der Streetband „BÄM”, die Präsenta-
     natlich erscheinenden Newsletter und spezi-       tion eines Baglama-Ensembles der türkischen

12                                           Geschäftsbericht 2016
Musikschule „Bildung Kultur Musik Zentrum           2.1.5 Musikalische Arbeit
e. V.”, eines syrischen Chors sowie diverser        mit älteren Menschen
Perkussionsgruppen und Jazzbands. Insgesamt
950   junge   Musiker*innen   und   Tänzer*innen    Der berufsbegleitende Lehrgang „Musikgerago-
waren an dem Wochenende beteiligt, 5.704            gik” – seit Jahren das Angebot im Portfo-
Besucher*innen wurden gezählt.                      lio der LMAB mit der intensivsten Beschäf-
                                                    tigung zum Thema Musik im Alter – fand im
Eine konzeptionelle Weiterentwicklung erfuhr        Januar 2016 mit einem Prüfungskolloquium
das am letzten Wochenende der Sommerferien          einen erfolgreichen Abschluss. Nach Rückmel-
(3. / 4. 9. 16) stattfindende Familienevent „SING   dung der prüfenden Dozenten befanden sich
MIT!”. Inspiriert durch das gleichzeitig zum        unter den eingereichten Arbeiten sehr in-
4. Mal stattfindende Festival „BERvokal” wur-       teressante Darstellungen von Projekten, die
den Angebote für Familien und ihre Kinder           ihre Verfasser*innen durchaus als Dozenten
entwickelt. Es gab eine Schmökerecke mit            und Dozentinnen für ihre Spezialgebiete auch
Liederbüchern, Musikangebote auf iPads, Prä-        für die LMAB interessant machen. Am 18. und
sentationen von Kinderchören und Workshops          19. März 2016 konnte ein neuer Lehrgang mit
zu arabischen Kinderliedern sowie Kanons oder       Teilnehmerinnen sowohl aus pflegerischen als
Beat Boxing. Immer wieder konnten Kinder in         auch musikalischen Arbeitsgebieten gestartet
geschützten Situationen erste Versuche mit          werden.
der eigenen Stimme unternehmen.

                                       Landesmusikakademie Berlin                                  13
Die Fachtagung „Musik und Alter”, angelegt            2.1.6 Digitalisierung
     für dieselbe Zielgruppe, verfolgte zwei Ziele.
     Zum einen wurden hier in Kurzworkshops neue           Neben den Angeboten im Bereich „Musik und
     musikalische Anwendungsbereiche vorgestellt,          Alter” sowie „Interkulturelle Arbeit” war Di-
     zum anderen sollte die Zielgruppe auf die             gitalisierung eines der Hauptthemen der Lan-
     vertiefenden Angebote der LMAB wie den be-            desmusikakademie. Mit dem eintägigen Ange-
     rufsbegleitenden    Lehrgang      „Musikgeragogik”    bot „Smartphone & Co in der musikpädago-
     und die Wochenendworkshops aufmerksam ge-             gischen Praxis” wurde ein Kaleidoskop von
     macht   werden.    So   standen    2016   erstmals    Anwendungsmöglichkeiten digitaler Endgeräte
     die   Workshops    „Arbeit   mit    Klangschalen”,    ausgelotet – vom Einsatz der Geräte als Hilfs-
     „Rollatortanz”, „Musik und Bewegung” sowie            mittel für den Instrumentalunterricht über
     „Gemeinsames Musizieren auf der Veeh-Har-             Apps, mit denen Klänge erzeugt werden können,
     fe” neben bereits etablierten Angeboten wie           bis hin zu Studioanwendungen. Mit dem Kurs-
     „Musik in der Begleitung Schwerstkranker und          angebot „Gibt’s dafür ne App? Anregungen und
     Sterbender” und „Musikalische Angebote für            Ideen zum Einsatz von Medien in der musika-
     Migranten und Migratinnen in der Pflege” auf          lischen Bildung” wurden Erzieherinnen ange-
     dem Programm. Das im Herbst 2016 angesetzte           sprochen, digitale Anwendungsformen für den
     Angebot „Sitztänze und Bewegungslieder für            Kita-Alltag zu untersuchen und nutzbar zu ma-
     Seniorengruppen” wurde über die maximale              chen. Zwei traditionelle Kursangebote, die die
     Teilnehmerzahl hinaus nachgefragt. Vor allem          Computerprogramme „Sibelius” und „Band-in-
     die Nähe zur Praxis und die sofortige Umsetz-         a-Box” vorstellen, wurden in bewährter Form
     barkeit im Pflegealltag wurden von den Teil-          realisiert.
     nehmenden positiv hervorgehoben.

14                                               Geschäftsbericht 2016
2.1.7 Sonstige Angebote / Netzwerk               und bleiben wesentliche Bereiche des Akade-
                                                 mieangebots für Laien und Musiklehrkräfte.
Der Angebotsbereich „Auf dem Weg zum Profi”
erfreute sich nach wie vor reger Nachfrage       Neben den Angeboten für Migration und Se-
– im Diskurs mit den Hochschulen wird hier       niorenarbeit lenkte die LMAB den Blick mit
nach neuen Formaten gesucht, um Interessen-      den Kursen „Durch Musik zur Beziehung” und
ten für ein Studium im Bereich Musik wei-       „Unerhört! – Singen mit hörgeschädigten Kin-
tere Hilfestellungen zu geben. Aber auch An-     dern” auch auf das Thema Inklusion. Das Ber-
gebote mit praktischer Aus-                                      liner    JugendJazzOrchester      BJJO
richtung wie „Giant Steps”        Neben Angeboten                (Trägerschaft        Landesmusikrat)
(Vorbereitungskurs   im   Be-     für Migration und              probte vom 17. – 22. Oktober in
reich Jazz), „Musikcamp 2.0”    Seniorenarbeit lenkte            der LMAB unter der Leitung des
in Kooperation mit der We-        die LMAB den Blick             US-amerikanischen          Komponisten
TeK gGmbH (Bandcamp für ju-      auch auf das Thema              und     Arrangeurs     Richard    DeRo-
gendliche Pop- und Rockmusi-          Inklusion                  sa; die Ergebnisse wurden auf 3
ker/innen) und „Berlin Musik                                     Konzerten im Jazzinstitut Ber-
Camp” (Vernetzung von jungen Popmusikern/in-     lin (jib), dem Jazzclub Schlot und dem Rosa-
nen mit Studenten/innen aus entsprechenden       Luxemburg-Gymnasium zu Gehör gebracht.
Produktionsstudiengängen) fanden ihre Reali-
sierung und werden weiter das Portfolio der      Die   Zusammenarbeit        mit      der    brandenbur-
LMAB bestimmen.                                  gischen Initiative „mach musik” fand im Rah-
                                                 men des kulturellen- und musikalischen Fort-
Die Programmsäule der LMAB für berufliche        bildungsprojektes        „Bandcoaches       für   Bran-
Fortbildung von Erzieher*innen (in Kooperati-    denburg” seine Fortsetzung. Ende des Jahres
on mit der Sozialpädagogischen Fortbildung       wurden die Praxisprüfungen in der LMAB un-
Berlin Brandenburg) wurde mit (Team-) Fort-      ter Beteiligung der Akademieleitung abge-
bildungen, Zertifikatskursen und Schwerpunk-     legt. Für 24 Studentinnen und Studenten aus
ten im Bereich Kinder unter 3 Jahren und         Hong Kong wurden am 17. und 18. April jeweils
Sprachbildung fortgeführt. Die Kooperation       zwei Vormittagskurse zu den Themen „Vocal
mit der Senatsverwaltung BJW für Musikschul-     class” und „Instruments in the orchestra” or-
lehrerfortbildungen fand unter veränderten       ganisiert. Derartige Nachfragen erreichen die
Bedingungen, wie z.B. neuen Entscheidungsträ-    LMAB inzwischen immer häufiger. Deshalb ist
gern auf Senatsseite seine Fortsetzung. Die      geplant, ein Angebotsportfolio aus dem Kom-
Programmbereiche „Musik und Technik”, „Mu-       petenzprofil der Akademie zu entwickeln und
sik und Instrument” sowie „Musik und Stimme”     es in verschiedenen asiatischen Sprachen auf
(zum Teil in Kooperation mit dem Chorver-        der Website der Akademie zu präsentieren, um
band) wurden kontinuierlich weiter entwickelt    damit neue Zielgruppen zu gewinnen.

                                    Landesmusikakademie Berlin                                             15
16   Geschäftsbericht 2016
2.2. Kinder-, Jugend- und
Familienzentrum

Auch   2016      haben       mehr     als      800.000      Kindermuseum im FEZ-Berlin mit dem „La-
Besucher*innen über 750 verschiedene Veran-                 bor Freundschaft” durch die Berliner Schu-
staltungen,   Theatervorführungen,           Workshops      len. Kinder aus Willkommens- und regulären
oder die zahlreichen Spielplätze besucht. Mehr              Klassen konnten einander im Rahmen dieses
als 25.000 große und kleine Besucher*innen                  Kunstprojektes       begegnen   und   ausprobieren,
spielten   und   lernten     bei    den                                   was es heißt, Freundschaften zu
vollkommen       neu     entwickelten         vielfältige Spiel-,         schließen. Ab Frühjahr 2016 hieß
„fezMACHEN!”-Wochenenden, die in              Lern-, Sport- und           es dann wieder „Alles Familie!”,
einer Sommer-Outdoor- und einer               Erlebnisangebote            eine Ausstellung des Alice-Kin-
Winter-Indoor-Variante         zeigten,                                   dermuseums für die gesamte Fa-
welche vielfältigen Spiel-, Lern-, Sport- und               milie auf der Suche nach Stammbäumen, ver-
Erlebnisangebote       das   FEZ-Berlin     für   seine     schiedenen Familienformen und Fragen rund
Besucher*innen vorhält.                                     um die Rollenverteilung in der Familie.

Erstmals öffnete sich das orbitall auch an                  Auch    die   Astrid-Lindgren-Bühne     war   2016
den Wochenenden für Familienmissionen, auf                  sehr erfolgreich. Ein großer Teil der 55.700
denen große und kleine Raumfahrtfans ein                    Besucher*innen sah die Weihnachtsprodukti-
Weltraumtraining absolvieren und viel Inte-                 on „Michel-Weihnachten in Lönneberga”. Ge-
ressantes und Neues in den verschiedenen Labs               genüber dem Vorjahr konnte die Zahl der
erleben konnten. Die jeweils dreimal 20 Plät-               Besucher*innen der Astrid-Lindgren-Bühne um
ze am Tag waren oft schnell ausverkauft.                    mehr als ein Drittel gesteigert werden.

Nach der außerordentlich erfolgreichen Aus-                 Das FEZ-Berlin gab 2016 geflüchteten Menschen
stellung „Pop Up Cranach” zog das Alice-                    eine Unterkunft. Im November 2015 waren 190

                                          Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                                    17
Kinder, Frauen und Männer in die Mehrzweck-            wirtschaft und die Gärtnerei kümmern. Wei-
        halle des FEZ-Berlin eingezogen. Sie blieben           tere strukturelle Veränderungen wie die Ein-
        bis zum April 2016 Gäste. Dann konnten bes-            führung eines Schnittstellenmanagements, ein
        sere   Unterbringungsmöglichkeiten        bereitge-    neues Feedbacksystem und die Neustrukturie-
        stellt werden, denn eine Sporthalle ist für            rung des Lagerungssystems im Haus wurden
        niemanden eine gute Unterkunft. Das halbe              ebenfalls beschlossen und sollen dazu führen,
        Jahr der Unterbringung der geflüchteten Men-           dass mit den Ressourcen im FEZ-Berlin noch
        schen war für alle Beteiligten eine große He-          effizienter umgegangen wird und noch weni-
        rausforderung. Die Mitarbeiter*innen des FEZ-          ger Reibungsverluste entstehen.
        Berlin versuchten gemeinsam mit einer grö-
        ßeren Zahl von Freiwilligen aus Schöneweide,
        den neuen Nachbarn im Haus das Leben so er-            Einige Zahlen
        träglich wie möglich zu gestalten.
                                                               Das   FEZ-Berlin     wollte    wissen,   wie   seinen
        Eine besondere Herausforderung für die ge-             Besucher*innen das Haus gefällt. Dazu hat es
        flüchteten   Menschen   war   die    Nutzung    der    mit Hilfe des Umfragesystems KULMON (Kultur-
        Schwimmhalle. Schnell stellte sich heraus,             monitor) 2016 seine Besucher*innen befragt.
        dass es toll wäre, wenn es Rettungsschwimmer           Den Besucher*innen des FEZ gefällt das Haus!
        gäbe, die die Schwimmhallen-Neulinge bei ih-           Auf einer Skala von 1 (nicht gut) bis 10 (sehr
        rer Erkundung der Schwimmhalle in ihrer Mut-           gut) bewerten die Besucher*innen vor allem
        tersprache unterstützen würden. Daraus entwi-          die    Freundlichkeit     der    Mitarbeiter*innen
                        ckelte sich die Idee, syrische         des Hauses mit 8,87 als besonders gut. Sehr
     Ausbildung         Rettungsschwimmer          auszubil-   gut schneiden auch das Angebot des Hauses
     syrischer          den, die im Anschluss an die           (8,52), die Mitmachaktivitäten (8,28), die Mög-
     Rettungs-         Ausbildung in Berliner Bädern           lichkeiten, gemeinsam etwas mit dem Kind
     schwimmer         – u.a. auch im FEZ-Berlin, eine         zu unternehmen (8,54), die Kompetenz der
                       Arbeit finden können. Das Pro-          Mitarbeiter*innen (8,46), die Aufbereitung der
        jekt erhielt den Namen „Rettung in Sicht”              Themen für Kinder (8,42) sowie die Möglich-
        und startete im September 2016 – im April              keit für Kinder, etwas Neues zu lernen (8,37)
        2017 konnten sechs syrischen Rettungsschwim-           ab. Der Zustand der Spielplätze wird mit 8,06
        mern die Urkunde und zwei von ihnen ein Ar-            bewertet.     Für   deutlich    ausbaufähig    halten
        beitsvertrag überreicht werden.                        die Besucher*innen das Angebot für Erwach-
                                                               sene (6,32) und das gastronomische Angebot
        Schließlich wurde auch der interne Verände-            (6,76). In Schulnoten ausgedrückt stellen die
        rungsprozess fortgesetzt. Die wichtigsten Ver-         Besucher*innen dem FEZ-Berlin mit 1,61 insge-
        änderungen betrafen den technischen Bereich.           samt ein gutes Zeugnis aus.
        Aus einem großen technisch-organisatorischen
                          Bereich wurden zwei neue             Als Beweggründe für einen Besuch nennen die
     strukturelle         Abteilungen       gebildet.   Die    Besucher*innen vor allem, dass sie ein schö-
     Veränderungen        eine Abteilung vereint alle          nes Erlebnis und Spaß suchen (63,5%). 34,4%
     für effizente        Kolleginnen       und    Kollegen,   der Eltern suchen einen Platz zum Spielen für
     Nutzung der          die für die technische Ab-           ihre Kinder und 34,3% suchen ein spezielles
     Ressourcen           sicherung     der       Veranstal-   Angebot des Hauses auf. Mit 22,8% suchen El-
                          tungen verantwortlich sind,          tern aber auch eine Gelegenheit dafür, dass
        die andere Abteilung die Mitarbeiter*innen,            ihre Kinder etwas lernen. Das FEZ hat viele
        die sich um die Technik des Hauses, die Haus-          Stammbesucher*innen: Im Durchschnitt sind

18                                                   Geschäftsbericht 2016
sie 8,22mal innerhalb des letzten Jahres im       netpräsenz bzw. -ansprache zu verstärken. Als
FEZ-Berlin gewesen.                               Informationsquelle spielt die Homepage mit
                                                  52,2% die größte Rolle, gefolgt von der Mund-
Das Auto ist mit 55,2% das wichtigste Ver-        zu-Mund-Information mit 20,6%.
kehrsmittel, um ins FEZ zu kommen. Weit ab-
geschlagen folgt die Tram mit 22,4% und           Nicht alle Besucher*innen sind Berliner*innen.
die S-Bahn mit 15,4%. Das FEZ-Berlin hat ein      14,8% kamen aus Brandenburg, Deutschland
großes Stammpublikum: Insgesamt 34,4% der         oder dem Ausland. 38% der Besucher*innen
Besucher*innen waren schon einmal da und          wohnen in Treptow-Köpenick oder Lichtenberg,
sind deshalb wiedergekommen.                      46,8% kommen aus anderen Berliner Bezirken.
                                                  Der Anteil der Besucher*innen mit Migrati-
27,1% sind durch Freunde und Bekannte und         onshintergrund liegt mit 16% deutlich über
23% durch das Internet auf das Programm auf-      dem Durchschnitt von 11,9% im Bezirk Trep-
merksam geworden. Plakate spielen als Infor-      tow-Köpenick, aber auch deutlich unter dem
mationsmedium mit 10% noch immer eine             durchschnittlichen Anteil von 30,7% in Berlin.
Rolle, Flyer dagegen sind mit 5,3% abgeschla-     (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg,
gen. Das FEZ-Berlin hat 2016 begonnen, die        Statistischer Bericht 30. 06. 2016)
Zahl der Flyer zu verringern und die Inter-

2.2.1 Fokusgruppen
2.2.1.1 Die Welt zu Gast im FEZ

                                Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                               19
„Cooking with Friends”                             Am zweiten Wochenende sorgte eine origi-
                                                        nale Jurte kirgisischer Nomaden im Foyer für
     An den Wochenenden 16. und 17. April und 23.       kirgisisches Flair. In der Showküche kochte
     und 24. April 2016 fand im FEZ-Berlin die Ver-     die Kirgisin Dariya Sakulova gemeinsam mit
     anstaltungsreihe „Cooking with Friends” statt.     Besucher*innen das kirgisische „Kuymak” (zu
     Im Vordergrund stand das gemeinsame Kochen         vergleichen mit deutschen gefüllten Pfannku-
     alteingesessener   Berliner*innen                                  chen) und präsentierte ihr Koch-
     mit Neuberliner*innen bzw. Kö-           Begegnungen               buch „Koch mal kirgisisch”. Der
     chinnen und Köchen aus anderen          auf Augenhöhe              kirgisische Musiker Emir Koku-
     Nationen. Gemeinsam sollten Ge-        beim gemeinsamen            mov stellte das Nationalinstru-
     richte aus verschiedenen Esskul-            kochen                 ment Komus vor.
     turkreisen   vorbereitet   und   ge-
     kocht werden, um Begegnungen auf Augenhöhe         Die Besucher*innen übten sich gemeinsam in
     in einem ausgelassenen Rahmen zu schaffen.         der Herstellung praktischer Küchenhelfer, er-
                                                        fuhren in einem kleinen Spiel die Knigge-
     Das Programm war in Koch-, Info- und Spiel-        regeln für Tischsitten ausgewählter Kultur-
     angebote gegliedert und wurde durch ein viel-      kreise, folgten Exkursen über Kartoffeln, Reis,
     fältiges Bühnenprogramm strukturiert. Die          Gewürze,      kochten   Sternegerichte   oder   ge-
     Besucher*innen bekamen die Gelegenheit, sich       stalteten selber ein Kochbuch. Auch der Bot-
     in aufwändig gestalteten Küchenräumen spie-        schafter der Kirgisischen Republik, Herr Er-
     lerisch über gesundes Kochen zu informie-          ines Otorbaev, war zu Gast. Wie er betonte
     ren und selbst zu kochen. Das Mitmachkonzept       nicht nur, um den Gästen die Kultur näher zu
     führte Besucher aus dem europäischen, afrika-      bringen, sondern auch, weil er die Idee, sich
     nischen, asiatischen und arabischen Raum zu-       durch Kochen näher zu kommen, vielverspre-
     sammen. Auch circa 190 Geflüchtete aus ganz        chend fand.
     Berlin nahmen die Einladung an.

20                                            Geschäftsbericht 2016
„Dzien Dobry! – Willkommen zum Poln-               teln und einen Beitrag dazu zu leisten, die
isch-Deutschen Familienwochenende”                 freundschaftliche Verbundenheit beider Länder
                                                   weiter zu vertiefen. Anlass waren das 25-jäh-
Am 2. und 3. Juli veranstaltete das FEZ-Ber-       rige Jubiläum des Vertrages über gute Nach-
lin ein Polnisch-Deutsches Familienwochenende,     barschaft und freundschaftliche Zusammenar-
um unter Einbeziehung der polnischen Commu-        beit sowie das 25-jährige Jubiläum der Städ-
nity ein modernes Bild von Polen zu vermit-        tepartnerschaft zwischen Berlin und Warschau.

                                 Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                              21
28 vielfältige Kreativangebote 22 ausgewähl-
        ter externer Partner*innen boten mit einem
        durchgängigen Bühnenprogramm überwiegend
        polnischer Künstler*innen Einblicke in den Le-
        bensalltag deutscher und polnischer Familien.
        Zu den Highlights gehörte ein Märchenzelt, in
        dem polnische und deutsche Märchen zweispra-
        chig erzählt und von den Kindern nachgespie-
                            lt wurden. Minisprachkurse
     vielfältige            vermittelten    spielerisch
     Kreativ-               polnisch-deutschen     Grund-
     angebote,              wortschatz, junge Startups
     durchgängiges          stellten ihre Innovationen
     Bühnen-                vor. In der Showküche fan-       Ein Höhepunkt war die Skype-Malaktion Berlin-
     programm               den deutsch-polnische Fami-      Warschau „Wir malen unsere Hauptstadt”, bei
                            lien-Koch-Duelle statt: Eine     der Berliner Kinder im FEZ-Berlin und War-
        polnische Köchin kochte gemeinsam mit ei-            schauer Kinder in der Stacja Muranow per Sky-
        ner deutschen Familie und umgekehrt. In der          pe-Schaltung gemeinsam die eigenen Lieblings-
        polnisch-deutschen Modewerkstatt konnten die         bauwerke und –orte ihrer Hauptstädte malten.
        Besucher*innen Stofftaschen und Minirucksä-          Durch punktgenaue Werbemaßnahmen und eine
        cke nähen und anschließend mit Textilfarben          große Vorberichterstattung gelang es, die pol-
        gestalten,   ein   polnisch-deutscher    Tanzwork-   nische Community Berlins zu erreichen.
        shop lud ein, einfache Tanzschritte traditio-
        neller und moderner Tänze zu erlernen.

22                                                 Geschäftsbericht 2016
„Spiel mit! – Spielen                              e.V. mit rund zwanzig Spiel- und Mitmachan-
überwindet Grenzen”                                geboten zu Themen wie gesunde Ernährung und
                                                   Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, das THW,
Weltweit findet am 28. Mai der Weltspieltag        die Freiwillige Feuerwehr, die BWB, der Mel-
statt. Das FEZ-Berlin beging den Tag mit der       lowpark, das Haus Natur und Umwelt, die Klet-
Veranstaltung „Spielen überwindet Grenzen”,        terwälder Wuhlheide und Schorfheide u.v.a.m.
die auch Bezug zum Internationalen Kinder-         boten Kurzweiliges zum Mitmachen und Spie-
tag hatte. Den inhaltlichen Schwerpunkt des        len.
Weltspieltages bildete der in der UN-Konven-
tion über die Rechte des Kindes vom 20.11.1989     Das    Thema   Kinderrechte,   insbesondere   das
verankerte Artikel 31.                             Recht auf Spielen und Freizeit, wurde unter
                                                   anderem durch Angebote von UNICEF, DKHW,
Eigens für den Weltspieltag wurde ein neues        Greenpeace,      Kindernotdienst,   terre     des
Setting entwickelt, das sich auf das Gelände       hommes und Freunde des FEZ-Berlin e.V. ver-
hinter dem Hauptgebäude konzentrierte und          mittelt. In das Fest wurden Angebote aus der
die Liegewiese des Badesees und den Spiel-         Veranstaltungsreihe „fezMACHEN” wie die Öko-
platz inklusive der Spielgeräte-Ausleihe mit       Insel, der Mitmachzirkus, die Villa Kunter-
einband. Die Besucher*innen wurden von einem       bunt und der Wasserspielplatz integriert. My
roten Teppich begrüßt, der bis zum Hauptein-       Theo e.V. beteiligte sich mit dem großflä-
gang führte und darauf aufmerksam machen           chigen interkulturellen Mitspielareal „Theo’s
sollte, dass die Kinder und Familien an die-       Weltspielplatz”. Erstmalig wurde in Koopera-
sem Wochenende im Mittelpunkt stehen.              tion mit der Reederei Riedel eine Schifffahrt
                                                   von der Anlegestelle Mercedes-Platz in Fried-
Insgesamt bereicherten 54 externe Partner          richshain zur Anlegestelle Hotel Essentis in
das Angebot. Der BIO-SpielBauernhof des FÖL        Oberschöneweide angeboten.

                                 Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                                  23
„Im FEZ-Berlin ist                                 „Mit Theo für die Zukunft lernen:
        Internationaler Kindertag”                         Wasser= Leben=Menschenrecht”

        Am 1. Juni lud das FEZ zum Internationalen         Weltweit wird Wasser immer mehr zum kri-
        Kindertag. Das Angebot glich im Wesentlichen       tischen Überlebens- und Entwicklungsfaktor.
        dem des „Weltspieltages”. Hinzu kam die ALBA       2,5 Milliarden Menschen haben keine ausrei-
        Basketball-Akademie mit einem großen Mit-          chende Sanitärversorgung. An den daraus re-
        spielareal. Die Kindertags-Showbühne bot mit       sultierenden Krankheiten sterben mehr Kinder
        Clown Zack, der Kinder-Breakdancegruppe der        als an Malaria, Masern und AIDS zusammen.
        Flying Steps-Academy und dem Musical „Ali          2013 hat die UN-Generalversammlung daher
        Baba und die 40 Räuberinnen” des Kindertan-        eine Resolution verabschiedet, in der das
        zensembles „Step by Step” weitere Highlights.      Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und
        Das Programm moderierte der vom Sender             Sanitärversorgung zum ersten Mal von allen
        KIKA bekannte Christian Bahrmann.                  UN-Mitgliedsstaaten anerkannt wurde.

                       Die    Kinderkommission      des    Um für das Thema zu sensibili-
     Schüler           Deutschen    Bundestages,    die    sieren, fand am 31. 5. 16 im FEZ-               Kindern
     diskutieren       auch   die   Schirmherrschaft       Berlin        eine     globale    Lernkon-       globale
     ihre rechte       über das Fest übernommen hat-       ferenz        für    Grundschüler*innen        Zusammen-
                       te, beantwortete Fragen von         statt.   Das        Programm     der   Rei-        hänge
        Kindern und diskutierte mit Schüler*innen          he     „Die     Erde     mein    Zuhause”      erklären
        der „Freien Schule am Pfefferberg” auf der         des      Kooperationspartners          My
        Show-Bühne über die Durchsetzung von Kinder-       Theo     e.V.       verfolgte    das   Ziel,   Kindern
        rechten und deren Aufnahme ins Grundgesetz.        schon im frühen Alter globale Zusammenhänge
                                                           zu erklären und erlebbar zu machen. Bei der halb-
                                                           jährigen Vorbereitung auf die Lernkonferenz

24                                               Geschäftsbericht 2016
half die Spiel- und Lernfigur THEO, den Kindern      2.2.1.2 Erlebniswelten
   mittels Lesen, Rätseln, Entdecken, Diskutieren       Babymania – Berlins erste Mitmach-
   und Malen kreativ zu sein und sich spielerisch       messe für werdende und junge Eltern
   Wissen anzueignen. So setzten sich die Konfe-
   renz-Teilnehmer*innen mit Fragen wie „Wieviel
   Trinkwasser gibt es auf der Erde?”, „Geht Wasser
   verloren?”, „Woher kommt das Trinkwasser in
   Berlin?”, „Was ist virtuelles Wasser?” und „Wie
   geht es den Flüssen und Meeren?” auseinander.

                   Während   der   Konferenz    stan-
Workshops          den Workshops zur Wissens- und
zur Wissens-       Wertevermittlung    zum     Thema
und werte-        im Mittelpunkt. Bei der Ab-
Vermittlung        schlussveranstaltung    berichte-
                  ten Experten, wie der Marine-
   taucher und Unterwasserarchäologe Reinhard
   Öser, über ihre Erfahrungen. Mittels Film- und
   Fotoeinspielungen wurden internationale Was-
   serprojekte vorgestellt. In Skypeschaltungen
   nach Murmansk und New York tauschten sich
   die Kinder über verantwortungsbewussten Um-
   gang mit Wasser aus. Von Regierungsmitglie-
   dern erfuhren sie, was in Europa und Deutsch-
   land für die Gewässer getan wird.

                                                        Erstmalig veranstaltete das FEZ-Berlin vom
                                                        27. 02. – 28. 02. 2016   die   deutschlandweit   ein-
                                                        zigartige Mitmachmesse „Babymania – Hurra,
                                                        wir werden Eltern!”. Während des dreitägigen
                                                        Events wurde werdenden und jungen Eltern er-
                                                        möglicht, an interaktiven Workshops, Schnup-
                                                        perkursen und Vorträgen teilzunehmen und
                                                        sich über die Waren nachhaltig produzierender
                                                        Händler zu informieren. Ziel des FEZ war es,
                                                        interessierten Eltern durch Vermittlung prak-
                                                        tischen Wissens Hilfe zur Selbsthilfe zu geben
                                                        und sie mit anderen Familien- und Bildungsan-
                                                        geboten zu vernetzen.

                                                        An den Ständen der Messe informierten ne-
                                                        ben Händlern und Firmen auch Familienzentren,
                                                        Erziehungsberatungsstellen, pädagogische Ver-
                                                        eine und Initiativen sowie offene Kreativ-
                                                        workshops über ihre Angebote. Die Schnupper-
                                                        kurse und Workshops deckten alle Themenbe-

                                      Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                                      25
reiche ab, die für junge Familien interessant     Riesenkicker spielen, Trampolinspringen so-
     sein können: von Einführungen ins Nähen für       wie Pedalos, Scooter und Riesenskier nutzen.
     Kinder, in Babymassagen und Babysprache über      In den Kreativworkshops ging es um den ge-
     Ernährungs-, Still- und Trageberatungen bis       meinschaftlichen Schaffensprozess: In Zusam-
     hin zur Vermittlung einfacher Entspannungs-       menarbeit entstanden beispielsweise große
     techniken für Eltern und einen Erste-Hilfe-       Pappstädte und Labyrinthe.
     Crash-Kurs. Neben den Workshops gab es ein
     breit gefächertes Beratungsangebot: Experten      Das   Herzstück   aller   Wochenenden   bildeten
     gaben Tipps zu Behördenanträgen und Kuren,        großflächig inszenierte Erlebniswelten mit
     Kindersicherheit im Haushalt, den Umgang          animierten    Kinderhelden    wie   Pippi   Lang-
     mit Schreibabys und eventuellen Neid unter        strumpf. Eine Mitmachbaustelle und ein Mit-
     Geschwistern. Ein Babybasar und ein von der       machzirkus boten Einblick in andere Welten.
     Bloggerin Jette von supermom.de moderiertes       Für die Kleinsten gab es das „Klitzeklei-
     Bühnenprogramm rundeten die Messe ab.             nien”: Eine ruhige und gesicherte Umgebung
                                                       mit Spielzimmer, Bobbycarstrecke, Bewegungs-
                                                       baustelle und Bücherinsel. Zusätzlich hatten
     fezMACHEN!                                        alle Besucher*innen die Option, durch den
                                                       Kauf eines Kombitickets auch die Tanz-, The-
     Ebenso erstmalig fand im FEZ zwischen dem         ater- und Puppentheatervorstellungen in der
     09. 01. – 13. 11. 2016 an vierzehn Wochenenden    Astrid Lindgren-Bühne zu besuchen oder die
     die Programmreihe „fezMACHEN!” statt. Unter       technischen Angebote des FEZ-Berlin wie das
     dem Slogan „Abenteuer, Bildung, Spaß” hatten      orbitall zu erkunden. In einer Mitmachküche
     Familien mit Kindern im Alter von eins bis        im Haus konnten Familien gemeinsam unter
     zwölf Jahren die Möglichkeit, Angebote aus        Anleitung hochwertige Häppchen zubereiten.
     den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Technik,
     Kleinkindpädagogik, Bildung für nachhaltige       Wer noch nicht genug hatte, konnte das Grün-
     Entwicklung und Spiel wahrzunehmen. Ziel der      land auf dem Außengelände des FEZ-Berlin er-
     All-inclusive-Events war es, auch größeren Fa-    obern: Hier fanden sich ein Mini-Regenwald,
     milien eine kostengünstige, bereichernde und      ein Kakteenhaus und wechselnde Workshops wie
     anregende gemeinsame Zeit zu ermöglichen.         Backen am Lehmofen, Filzen und Basteln mit
                                                       Naturmaterialien. An den Samstagen machte
     Bei den Sportangeboten stand der Spaß im Vor-     eine Imkerin Führungen, Sonntags gab es Kurse
     dergrund: Eltern und Kinder konnten gemein-       zu Urban Gardening.
     sam Kistenklettern, den Kletterturm besuchen,

26                                           Geschäftsbericht 2016
Kinder-, Jugend- und Familienzentrum   27
20. Puppentheaterfest                                enden fanden 108 Produktionen auf 24 Bühnen
                                                          statt. Über das „Bespielen lassen” durch ge-
                                                          schlossene Theatervorführungen hinaus wurden
                                                          die Besucher*innen auf Mitspielbühnen sowie
                                                          in Bau- und Werkarealen zum Mitspielen und
                                                          Mitgestalten eingeladen.

                                                          Insgesamt wurden 25 Tagesworkshops rund um
                                                          das Thema Puppenbau und -spiel angeboten: von
                                                          Marionetten- und Stabfigurenbaukursen über
                                                          Übungen zu Magie mit Schwarzlicht bis hin
                                                          zu einem Baukurs für Schattenspielfiguren
                                                                        und   praktische   Schattenspiel-
     Figurentheater ist für viele Kin-          Figurentheater          übungen mit den im Kurs ent-
     der die erste Berührung mit The-            hat im FEZ eine        standenen Figuren. Neu war ein
     ater.   Daher   hat   die   komplette          Tradition           Figurenbau-Workshop,   in   dem
     Bandbreite der Theaterform – von                                   Handpuppen aus Recyclingmate-
     Handpuppen über Flach- und Knauffiguren, Ma-         rialien wie alten Handtüchern genäht wurden.
     rionettentheater, Theater mit Papier, Objekt-        Alle Workshops wurden alters- und kompeten-
     theater und Schattenspiel – im FEZ Tradition.        zentsprechend angeleitet, wobei das eigenver-
                                                          antwortliche Tun des Kindes im Mittelpunkt
     Das Hauptaugenmerk des 20. Puppentheater-            stand. Erstmalig wurden neben den etablier-
     festes vom 15. 11. 2016 – 20. 11. 2016 lag auf den   ten Kursen für Schüler*innen auch fünf Work-
     Bühnenvorstellungen: Alleine an den Wochen-          shops für Kindergartenkinder angeboten.

28                                              Geschäftsbericht 2016
Die 7. Kinderkochschule                                denten Joachim Gauck. Sie kochte gemeinsam
                                                       mit Kindern einer Willkommensklasse und
                                                       dem Fernsehkoch Achim Müller. Auch der Koch
                                                       des Bundespräsidialamts, Jan-Göran Barth, un-
                                                       terstützte die Aktion und aktivierte weitere
                                                       ehrenamtliche Köche. Das Konzept der Vorjah-
                                                       re, so wenig wie möglich an Lebensmitteln
                                                       wegzuwerfen sowie saisonal und regional zu
                                                       kochen, wurde beibehalten.

                                                       Der Unterricht umfasste neben raffinierten
                                                       Zubereitungs- und Gartechniken auch preis-
                                                       wertes Einkaufen, die richtige Auswahl von
                                                       Lebensmitteln sowie Energiesparen in der Kü-
                                                       che. Darüber hinaus vermittelten die Köche
                                                       den Kindern spielerisch Knigge- und Hygiene-
                                                       Regeln sowie Lebensmittelkunde. Auch die Leh-
                                                       rer konnten noch etwas lernen: In der Lehrer-
                                                       küche wurde jeden Tag ein einstündiger Work-
                                                       shop zu den Themen „Gesundes Pausenbrot”,
                                                      „Ernährungspyramide” und „Gesundes Trinken”
                                                       durchgeführt. Die Pädagogen bereiteten gesun-
                                                       de Pausensnacks zu, stellten Säfte her und er-
                                                       fuhren Wissenswertes über gesunde Ernährung.

Die Zahl fehlernährter und chronisch kranker
Kinder nimmt zu. Um einen Beitrag zur Er-
nährungsbildung zu leisten, veranstaltete das
FEZ-Berlin vom 18. – 27. April 2016 zum sieb-
ten Mal die Kinderkochschule. 1.390 kleine Kö-
che hatten die Möglichkeit, gemeinsam mit
40 Profiköchen und Ernährungsberater*innen
nachhaltig zu kochen und Wissenswertes über
Ernährung zu lernen.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto
„Berliner   und    Brandenburger     Grundschüler-
*innen   kochen    gemeinsam   mit    Flüchtlings-
kindern”.   Über    Willkommensklassen     konnte
eine große Zahl von Kindern mit Fluchthin-
tergrund eingeladen werden. Zudem gelang es,
Köche mit Fluchthintergrund zu gewinnen, die
als Kochlehrer*innen mit den Schüler*innen
kochten.

Ein Highlight war der Besuch von Frau Daniela
Schadt, der Lebensgefährtin des Bundespräsi-

                                     Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                               29
„Science Kids – eine Entdeckungs-                    schäftigten   sich    die   Teilnehmer   mit    der
        reise in das Unsichtbare des eigenen                  Frage „Wie kann ich mich mit allen Sinnen
        Körpers”                                              bewegen?”. Mit den Übungen des Moduls „Kör-
                                                              pererfahrungen”      schulten   sie   ihre   Körper-
                                                              wahrnehmungen. Sie erfuhren, wie sie objek-
                                                              tive Körpersignale richtig deuten und Fehlbe-
                                                              lastungen vermeiden können.

                                                              Die Neugier auf das „Wunderwerk” Körper und
                                                              das Staunen über seine Fähigkeiten machte
                                                              sich der Themenblock „Anatomie und Physio-
                                                              logie” zunutze. In Workshops wie „Die Verdau-
                                                              ung als das System, das unseren Körper mit
                                                              Treib- und Baustoffen versorgt”, lernten die
                                                              Schüler*innen, den sichtbaren Teil ihres Kör-
                                                              pers wahrzunehmen und das Unsichtbare zu
                                                              entdecken. Dabei wurde vor allem auf Aspekte
                                                              eingegangen, die aus Sicht der Ernährungs- und
                                                              Bewegungsbildung elementar sind. Im Themen-
                                                              block „Einschränkungen erfahren” wurden die
                                                              Schüler*innen durch einen „Handicap-Parcours”
                                                              geführt und für die alltäglichen Herausforde-
                                                              rungen ihrer Mitmenschen mit Handicap sensi-
                                                              bilisiert.

        Sinneswahrnehmungen bestimmen unser Leben.
        Vor allem kindliches Lernen ist Lernen mit
                         allen Sinnen. Daher wurde im
     Lernen              FEZ vom 21. 06. – 23. 06. 2016
     mit allen           die     Schulkooperationswoche
     Sinnen              „Science   Kids”   durchgeführt.
                         Das Modul „Sinne und Wahrneh-
        mungen” gab in Workshops wie „Halte sich wer
        kann”, „Riechen – Riechkolben”, „Geschmacks-
        knospen”   und     „Geräuscholympiade”    Antwor-
        ten auf Fragen wie „Warum ist mir nach dem
        Drehen schwindlig?” oder „Wieso ist es mit
        geschlossenen Augen schwieriger, auf einem
        Bein zu stehen?”

        Kenntnisse über die Sinnesorgane und deren
        Funktionen waren Bausteine des Kompetenz-
        feldes „Wer bin ich – was kann ich?”. In den
        Workshops „Bewusste Körpererfahrung – Puls-
        messung”   und     „Sportliche   Aktivitäten”   be-

30                                                 Geschäftsbericht 2016
Lange Nacht der Familie                               Neptun zu Gast” in der Schwimmhalle des FEZ-
                                                      Berlin sowie ein Crosslauf unter dem Motto:
                                                     „Fair geht vor”. An den Wettbewerben nahmen
                                                      25 Schulen mit sonderpädagogischem Schwer-
                                                      punkt teil. Die hohe Teilnahme von ca. 700
                                                      Kindern und Jugendlichen belegt die Bedeu-
                                                      tung und Qualität der in Zusammenarbeit mit
                                                      der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und
                                                      Familie und dem FEZ-Berlin vorbereiteten und
                                                      durchgeführten Veranstaltung.

                                                      Zwischen dem 22. 11. und dem 24. 11. 2016 wur-
                                                      de in der Sporthalle des FEZ-Berlin bereits
                                                      zum vierten Mal eine Fitness-Olympiade für
Im Rahmen der Berliner Veranstaltungsrei-             Erst- bis Viertklässler angeboten. Die Wettbe-
he „Nacht der Familie” fand im FEZ-Berlin             werbe rangierten von der Teilnahme an einer
am 8. Oktober von 19 Uhr bis 22.30 Uhr die            Skistaffel und einem Wurftreffer-Wettkampf
„Lange Nacht der Familie” statt. Orientiert           über das Nutzen eines Gymnastikrollers und
am Motto des Programmhighlights „Das kann             eines Kriechschlauchs bis hin zum Absolvie-
ich schon alleine” lief die Gratis-Abendver-          ren eines Berg- und Hindernislaufs. Bei allen
anstaltung unter dem Titel „Das kleine Volk”.         Übungen standen der Spaß und die Freude an
Den Mittelpunkt des Abends bildete eine par-          der Bewegung im Mittelpunkt.
tizipative Geschichte, die die Kinder an mehr
oder weniger unbekannte Orte des FEZ-Berlin
wie das Wasserbecken und das Regenwaldge-
wächshaus brachte. Die Geschichte wurde mit
Hilfe der Kinder bei einem Mini-Abschluss-
feuerwerk beendet. Im Foyer gab es ein the-
matisch passendes Kreativ-Angebot, unter an-
derem einen Workshop zum Filzen von Elfen
sowie Spiel- und Tanzmöglichkeiten.

Badepartys, Sportfeste mit sonder-
pädagogischem Schwerpunkt und
Fitness-Olympiade

In der Schwimmhalle des FEZ-Berlin wurden
zehn gestaltete Gruppen-Badepartys für Fünft-
und   Sechstklässler   angeboten.   Im    Februar,
März und Mai fanden fünf Sportfeste mit dem
sonderpädagogischen    Schwerpunkt       „Geistige
Entwicklung und Lernen” statt: Ein Staffel-
wettkampf, zwei Veranstaltungen unter dem
Motto „Sport – Spiel – Spaß” in der Sporthal-
le Velodrom, zwei Schwimmwettkämpfe „Bei

                                    Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                               31
2.2.1.3 Kulturwelten                                 bildbau, Schminken, Kostümverleih, Puppenbau
        Alles Theater!                                       sowie verschiedene Ausstellungen und ein Mal-
                                                             und Spielangebot für Kleinkinder.
        Am 20. und 21. 02. 2016 wurde dem Theater mit
        „Alles Theater” bereits zum 16.  Mal eine Platt-
        form geboten. Das Theaterfest ist einmalig in
        Berlin und wird seit Jahren von Kinder- und
        Jugendtheatergruppen genutzt, um sich vor
        einem großen Publikum zu zeigen. Kooperati-
        onspartner waren auch 2016 wieder Berliner
                           Schulen, Kindergärten, Ein-
     Kinder- und           richtungen der Kinder- und
     Jugendtheater-        Jugendarbeit,       „TanzZeit”,
     gruppen präsen-       Theater,    freie      Einrich-
     tieren sich dem       tungen,    Opernhäuser,    Kon-
     Publikum              zerthäuser, Eventbühnen und
                           das Staatsballett Berlin.

        Am Samstag und Sonntag traten rund 650 Kin-
        der und Jugendliche auf 9 Bühnen auf. Die
        teilnehmenden Kinder und Jugendlichen konn-
        ten selbst entscheiden, wann und wo sie sich
        präsentieren möchten und organisierten ih-
        ren Auftritt selbst. Das FEZ bot Unterstüt-
        zung sowie begleitende Workshops zu Bühnen-

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„FestiWal” – Junges                                   Projekten der Kinder- und Jugendkultur aus
   Berliner Kulturfest                                   ganz Berlin ihr Können. 2.333 Eintrittskarten
                                                         wurden verkauft.
   Vom 18. bis 19. Juni fand im FEZ-Berlin das
   junge Berliner Kulturfest „FestiWal” statt.           Bereits im Vorfeld wurden unter dem Ti-
   Kooperationspartner waren Berliner Schulen,           tel „Begegnungen” im Rahmen der 20. künst-
   etablierte Institutionen der Kinder- und Ju-          lerischen Werkstätten des Stadtbezirks Mar-
   gendarbeit sowie freie Einrichtungen aus dem          zahn-Hellersdorf Kunstobjekte und Aktionen in
   Bezirk Hellersdorf und ganz Berlin. Der An-           der FEZ-Berlin-Galerie präsentiert, u.a. Spray-
   spruch des FEZ war es, den Kindern und Jugend-        Aktionen aus dem „Helliwood” und der „Fa-
                        lichen die Möglichkeit zu        milien-Kreativ     Werkstatt”.   Besonders   span-
künstlerische           geben, ihre eigenen künst-       nend war die Einbindung von Jugendlichen-Pro-
Produktion zur          lerischen   Produkte      vor    jekten wie Rockbands und eines Jugendareals
Stärkung der            einem    großen    Publikum      mit Halfpipe, Parcours und BMX-Rädern.
Identifizierung         vorzustellen. Die Verbin-
mit dem Wohnort         dung mit dem jeweiligen
                        Stadtbezirk, als deren Re-
   präsentanten die Kinder und Jugendlichen auf-
   traten, sollte die Identifizierung mit ihrem
   Wohnort stärken. Ca. 40 Tanz-, Theater- und
   Musikgruppen mit Musik von Rock bis Klas-
   sik, junge Autorinnen und Autoren, Artisten,
   Filmemacher*innen,    bildende   Künstler*innen
   und   Modedesigner*innen     nahmen    teil.   Ins-
   gesamt zeigten ca. 1000 junge Leute aus

                                     Kinder-, Jugend- und Familienzentrum                                     33
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