Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ...

Die Seite wird erstellt Sibylle-Eva Menzel
 
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Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ...
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.“
                                                                                                        Antoine de Saint-Exupéry

                                 Liebe Rheinzaberner,
                                 einer der bisherigen Hauptautoren dieses traditionellen Heimatbriefes – unser am 17.01.2020
                                 verstorbener Ortsbürgermeister Gerhard Beil – fehlt dieses Jahr bei der Zusammenstellung die-
                                 ser Zeilen. Als wir die Nachricht von Gerhards Tod erhielten, dachten viele an ein Missver-
                                 ständnis, an eine fehlerhafte Meldung. Nachdem wir realisierten, dass er tatsächlich gestorben
                                 ist, konnten wir es nicht fassen. Durch den Tod von Gerhard Beil verliert die Gemeinde eine
                                 Persönlichkeit, welche in Rheinzabern auf vielfältige Weise engagiert war und bei der uns im-
                                 mer wieder bewusst wird, dass er eine große Lücke hinterlassen hat. Zumindest konnte sich
                                 eine große Anzahl anteilnehmender Trauergäste in einem sehr würdevollen Trauergottesdienst
                                 in der St. Michaels-Kirche von ihm verabschieden. Die Ortsbeigeordneten Eva Scherrer, Siggi
                                 Grobs und allen voran der 1. Ortsbeigeordnete Roland Milz mussten von heute auf morgen ein-
                                 springen und haben diese Aufgabe trotz vieler Schwierigkeiten gut gemeistert. Ihnen gilt unser
                                 aller Dank. Mittlerweile bestimmt die Corona-Pandemie unseren Alltag. Gerade hier zeigt es
                                 sich, dass die Rheinzaberner zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. Ich danke den
                                 „Helden des Alltags“, die sich still einbringen, damit unser Dorf „mit Abstand“ eine lebens-
                                 werte Gemeinschaft bleibt und weiter viele sagen können, „Rheinzabern, hier gefällt es mir“.

Ich danke den Rats- und Ausschussmitglieder sowie den Ortsbeigeordneten Roland Milz, Eva Scherrer und Siggi Grobs für die
Übernahme von Verantwortung. Danke dem Team der Gemeinde, welches sich über das normale Maß engagiert. Gerade in dieser
schweren Zeit geht ein besonderer Dank an das Erziehungs- und Lehrpersonal in Kitas und Schulen sowie an die Pflegekräfte und
die Ärzte. Ein Dank geht an die vielen Ehrenamtlichen, Vereinsvorstände, Elternbeiräte sowie Helfenden quer durch alle Alters-
schichten. Und selbstverständlich auch ein Dankeschön an unseren beiden Kirchengemeinden.

                                                          Herzlichen Dank den Co-Autoren und Bildgebern für den diesjähri-
                                                          gen Heimatbrief, so u.a. Philipp Schmitt, Eva Scherrer, Lucretia und
                                                          Horst Dörsam, Richard Trauth, Manfred Marz, Arno Fried, Isabelle
                                                          Faust und den Vereinen und Privatpersonen für ihre Beiträge zum
                                                          Heimatbrief.

                                                          Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2021, insbesondere für
                                                          unsere ältere Generation, den Helfenden und für die von Corona Be-
                                                          troffenen. Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!

                                                                                                                         Ihre
                                                                                                            Alexandra Hirsch
                                                                                                          Ortsbürgermeisterin

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Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ...
Grußwort Pfarrei Mariä Heimsuchung Rheinzabern                        Evangelische Paul-Fagius-Gemeinde in Rheinzabern

Liebe Leserin und lieber Leser dieses Heimatbriefes!
Die Corona-Pandemie prägte das pfarrliche Leben der Ge-
meinde St. Michael sehr. Ab dem 13. März wurde alles anders:
Das pfarrliche Leben wurde vollkommen brachgelegt; das
Pfarrheim geschlossen; alle Veranstaltungen wurden einge-
stellt; das Pfarrbüro war für den Publikumsverkehr geschlos-
sen – Kontakt war nur per Telefon und Computer möglich:
öffentliche Gottesdienste an Sonn-, Feiertagen und Werktagen
waren nicht erlaubt. Letzteres gab es noch nicht einmal in den
bedrängtesten Kriegszeiten, so bezeugten dies Zeitzeugen.
Die Pfarrer waren aufgerufen, entsprechend dem Kirchen-
recht täglich die Heilige Messe zu feiern, ohne Beteiligung
von Gläubigen. Zuwiderhandlungen wurden mit Anzeigen bei
der kirchlichen Vorgesetztenbehörde geahndet. Der Bischof
setzte die Sonntagspflicht der Gläubigen außer Kraft; Taufen
und Hochzeiten wurden abgesagt; Beerdigungen waren nur                So lautet die Jahreslosung für das Jahr 2021.
möglich im engsten Familienkreis. An den Gottesdiensten der           Ich bleibe am Wort „barmherzig“ hängen und wieder fällt mir
                          Kar- und Ostertage durften außer            auf, dass es eines der schönsten Worte unserer Sprache ist.
                          den Sakristaninnen und dem Orga-            Zweimal kommt das Wort barmherzig in diesem Bibeltext
                          nisten nur die Lektoren und erwach-         vor: Jesus fordert auf: „Seid barmherzig“ und als Grund nennt
                          sene Messdiener teilnehmen. Eine            er, „euer Vater ist barmherzig“. Und dieser Grund reicht aus.
                          außergewöhnliche Situation, die alle        In einem Duden wird barmherzig erklärt mit göttlich. So wird
                          schmerzte. Wie gingen wir in unse-          Gott als der Barmherzige angesprochen. In dem Wort steht
                          rer Gemeinde St. Michael damit um?          „Herz“. Gott hat ein Herz. Eine schöne und menschliche Vor-
Die Pfarrkirche St. Michael war täglich geöffnet. Unsere An-          stellung. Durch diese Zeit soll uns diese Aussage begleiten,
na-Kapelle ist ohnehin das ganze Jahr hindurch täglich geöff-         Hoffnung geben und erinnern. Das ganze Jahr, ein ganzes Le-
net und ein gern aufgesuchter Ort für betende Menschen.               ben können wir uns Zeit nehmen zu zeigen, dass wir ein Herz
Jeden Abend läutet um 19.30 Uhr in St. Michael die große Glo-         haben und deshalb beherzt oder besser barmherzig handeln.
cke und lädt zum Ökumenischen Gebet für die Corona-Kran-              Als dieser Bibeltext ausgesucht wurde, konnte kein Mensch
ken und -betroffenen ein. Betende Menschen stellen Kerzen             wissen, dass wir aus einem Jahr kommen, dass für viele Men-
an die Fenster ihrer Wohnungen. Gottesdienste an Sonn- und            schen belastend, angespannt und traurig ist. Aber gerade in
Feiertagen wurden über die digitalen Kommunikationsmög-               dieser Zeit gab es viele, die für andere unterwegs waren und
lichkeiten übertragen und konnten abgerufen werden. Für die           geholfen haben z.B. ein Einkauf, ein Anruf, eine Betreuung….
Kommunionkinder wurden auf diesem Weg auch eigene Got-                Durch ihr Handeln und ihre Hilfe haben sie Liebe und Hoff-
tesdienste und Anregungen des Glaubens weitergegeben.                 nung gebracht, Licht ins Dunkle hinein. Ohne diese barmher-
Ab Mai sind öffentliche Gottesdienste wieder erlaubt. Stren-          zigen und beherzten Menschen wäre unsere Welt viel dunkler.
ge Hygienevorschriften sind zu beachten. Frauen und Männer            Ich grüße Sie alle von Herzen im Namen der protestantischen
des Gemeindeausschusses, des Verwaltungsrates und aus der             Kirchengemeinde und wünsche Ihnen ein gesegnetes Weih-
Gemeinde selbst übernehmen Sicherheits- und Ordnungs-                 nachtsfest und alles Gute fürs Jahr 2021.
dienste. Bei Einhalten des Sicherheitsabstandes (3 Meter) darf
sogar wieder gesungen werden. Unsere Gottesdienstgemeinde                                              Ihre Pfarrerin Elke Maicher
ist „kleiner“ geworden. Doch die, die kommen, nehmen viele
Opfer auf sich, halten sich an die Vorschriften und Richtlinien
und sind offen für alle guten Vorschläge. Die Plätze in unse-
rer großen St. Michaelskirche sind zahlenmäßig beschränkt
(3m Abstand). Den ganzen Sommer hindurch feierten wir die
Sonntagsgottesdienste im Freien.
Das tut allen gut, denen an der Aufrechterhaltung des pfarr-
lichen Lebens liegt.Zwischenzeitlich konnten auch 20 Kinder
die Erste Heilige Kommunion empfangen. Es durften nur die
Eltern und eine kleine Zahl von Familienangehörigen, Freun-
den und Gästen teilnehmen. Auch dieser Gottesdienst fand
unter freiem Himmel statt. Es ist nicht einfach, doch suchen
wir unseren Weg und gehen ihn auch. Jesus Christus, der Sohn
Gottes, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, hat sich
auch nicht den einfachsten Weg gesucht, um zu uns Menschen
zu kommen. Verbunden im Glauben an den Gott, der treu mit
uns geht durch alle Zeiten unseres Lebens grüße ich Sie alle
sehr herzlich,                        Ihr Pfarrer Roland Hund

                                                                  2
Aus dem kommunalen Geschehen                                   wachsenden Annereslmarkts. Hier organisierte er sehr gerne
                                                                      Kunstausstellungen und Konzerte in der Kirche.
                                                                      Wichtig war ihm auch, dass die sportlichen und kulturellen
                                                                      Vereine die Gemeindeeinrichtungen kostenlos nutzen konnten.
                                                                      In seiner Amtszeit entstanden die Neubaugebiete „Steingebiss“
                                                                      und „Am Stadtgraben“, die Kindertagesstätten „Mühlgasse“
                                                                      und „Faustina“ wurden erweitert, ein neues Feuerwehrhauses
                                                                      in Abstimmung mit der Verbandsgemeinde gebaut, der Bau-
                                                                      hof wurde verlagert, das Gewerbegebiet „Neunmorgen“ ent-
                                                                      wickelt und mehrere Verbrauchermärkte wurden angesiedelt.
                                                                      Im sportlichen Bereich wurde ein Kunstrasenplatz angelegt,
                                                                      eine Vereinslagerhalle errichtet, die neue Römerbadsporthalle
                                                                      gebaut, die Reithalle saniert und der Arbeitskreis Sportstät-
                                                                      ten gegründet. Das DRK und das Jugendzentrum bekamen
                                                                      ein neues Zuhause, das Museum wurde erweitert, die S-Bahn
Seniorennachmittag am 15.12. 2019, Foto A. Hirsch                     mit drei neuen Haltestellen kam nach Rheinzabern und Vieles
                                                                      mehr. Das Land Rheinland-Pfalz hat ihn für sein ehrenamt-
                                                                      liches kommunalpolitisches Engagement im Jahr 2013 mit der
                                                                      Freiherr-vom-Stein-Plakette geehrt.
                                                                      Den Blick für die Gemeinschaft hatte er auch als langjähriger
                                                                      Lehrer. Er vermittelte seinen Schülern Wissen und auch Werte
                                                                      und verfügte über ein sehr umfangreiches Wissen, so konnte
                                                                      er aus dem Stehgreif beim Spaziergang in fast jeder beliebigen
                                                                      Straße oder Stadt Interessantes und interessant darüber berich-
                                                                      ten. Generationen von Schülern denken noch heute gern und
                                                                      voller Hochachtung an ihn zurück.
                                                                      Die jetzigen Schülerinnen und Schüler der Grundschule „An
                                                                      der Römerstraße“ – die nicht mehr seine Schüler waren, ihn
                                                                      aber natürlich als Ortsbürgermeister kennen - haben ihm eine
Ökumenische Jahresschlussandacht, 31. 12.2019, Foto I. Faust          besondere Ehre erwiesen. Jedes Kind hat eine Blume für ihn
                                                                      gebastelt, aus Dankbarkeit und aus Betroffenheit, und diese
„Nichts ist gewisser als der Tod – nichts ist                         Blumen waren beim Trauergottesdienst zu einem Kranz ge-
ungewisser als seine Stunde.“                                         wunden.
Anselm von Canterbury                                                 Gerhard Beil hat sein breites Netzwerk und Wissen gerade
                                                                      im kulturellen Bereich im Sinne seines Rheinzaberns einge-
Gerhard Beil ist 1973, mit 22 Jahren, aktiv in die Politik ein-       setzt. Er pflegte nicht nur die Traditionen des Heimatbriefes,
gestiegen. Im Jahr 1989 wurde er erstmals in den Gemeinde-            der Heimatfeste, Festspiele, sondern er entwarf am Festumzug
rat seiner Wahlheimat Rheinzabern gewählt – der Auftakt zu            sogar noch eine aufwendige Begleitbroschüre. Er lebte auch
einer langen, intensiven und ereignisreichen kommunalpoliti-          die Traditionen des Rheinzammer Marktes und der Rheinzam-
schen Laufbahn. Bei den nächsten Kommunalwahlen, im Jah-              mer Fasenacht. Hier war er nicht nur als Hobbschlodel und im
re 1994, wählten ihn die Rheinzaberner zu ihrem Ortsbürger-           Narrentüv aktiv, beim Sturm der Narren auf das Rathaus ge-
meister. Dieses Amt hatte er über 25 Jahre inne. Ein Viertel          noss er stets den Ehrenwalzer mit der Prinzessin und hielt eine
Jahrhundert.                                                          engagierte Proklamation vor dem Rathaus ab. Er half auch bei
Von 1992 bis 1994 war er Ortsbeigeordneter der Verbandsge-            der Erforschung unserer römischen Vergangenheit und unter-
meinde. 1994 wurde er in den Verbandsgemeinderat gewählt,             stützte das Museum bei fast jeder Sonderausstellung.
dem er seitdem angehört hat. Seit 2009 war er zudem Mitglied
des Kreistages Germersheim.
Gerhard Beil hat sich nicht nur als Ortsbürgermeister ein-
gebracht, sondern er engagierte sich in unserer Gemeinde in
hervorragender Weise auch nachhaltig für die kulturellen und
sportlichen Vereine. Er war ein Mensch, der Ruhe ausstrahlte,
Souveränität, Lebens- und Schaffensfreude.
Doch er machte nie Dienst nach Vorschrift. Er war mit Herz-
blut dabei, wenn es darum ging kulturelle Fahrten ins Ausland
im Namen der Volkshochschule, für Chöre oder in unsere fran-
zösischen Partnergemeinden zu organisieren. Er bereicherte
unser Kleines Kulturzentrum mit vielen interessanten Veran-
staltungen. Ein großes Anliegen war ihm auch die Organisa-
tion und Moderation des Seniorennachmittags der Gemeinde
sowie seine Rede am Ende der Silvesterandacht. In seiner
Amtszeit übernahm die Gemeinde die Organisation des stetig            Foto: R. Trauth

                                                                  3
In vielen Vereinen war Gerhard Beil seit Jahrzehnten Mit-            sein werden und die eine große Lücke hinterlässt. Plötzlich
glied. Er war seinen Vereinen nicht nur als Mitglied, sondern        fielen alle Aufgaben, die der bisherige Ortsbürgermeister als
auch als Ortsbürgermeister sehr gewogen. Er hatte immer ein          souveräner Jongleur bravourös und mit viel Sicherheit in der
offenes Ohr für deren Anliegen und war bei fast allen Ver-           Luft hielt, den Ortsbeigeordneten vor die Füße.
anstaltungen aller Vereine anwesend. Ihm war es auch sehr            Mit dem ersten Arbeitstag der Nach-Gerhard-Beil-Ära wur-
wichtig, beim Dorfleben nicht nur die Vereine, sondern auch          den die Gemeindevertreter in der Verbandsgemeindeverwal-
die Jugend, die IGS, die Grundschule, die Kindertagesstätten         tung über anstehende Aufgaben informiert und bevorstehen-
und die Kirchen, zu integrieren.                                     de Projekte mit der Verwaltung bis ins Detail besprochen. Es
Ich sehe ihn noch vor mir als er wohlwollend beobachtete,            wurden Terminpläne aktualisiert und Zuständigkeiten geord-
was aus seinen Schülern geworden ist. Egal ob Musiker, Ver-          net. Ohne jedes Zögern übernahm Roland Milz, wie von der
einsvorstand oder auch Feuerwehrmann. Hierbei hatte er im-           Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz vorgesehen, als Erster
mer ein Lächeln auf den Lippen, bei Fragen immer einen Rat           Ortsbeigeordneter die Geschäfte der laufenden Verwaltung.
und ein großes Herz für die Kultur.                                  In Absprache mit der Familie des Verstorbenen, in Koopera-
                                                                     tion mit der Kirchen- und Kulturgemeinde und mit tatkräftiger
Rheinzabern, hier gefiel es ihm. Wir werden Gerhard Beil ein         Unterstützung der Gemeindemitarbeiter/innen wurde unter
ehrendes Andenken bewahren.                                          Federführung des Ehrenbürgers Philipp Schmitt umgehend
Am 25.01.2020 fand in der St. Michaels-Kirche ein Trauer-            ein sehr würdevoller Trauergottesdienst geplant. Nicht nur
gottesdienst für unseren Ortsbürgermeister Gerhard Beil statt.       logistisch war die Durchführung dieses besonderen Abschie-
Organisiert wurde dieser gemeinsam von der Orts- und Kir-            des eine Herausforderung. Die überwältigende Anteilnahme
chengemeinde sowie unserem Ehrenbürger Philipp Schmitt.              in Person, Schrift und Wort, jeder stille Blick, brachten das
Die große Anzahl der anteilnehmenden Trauergäste und die             überwältigende Mitgefühl sowie die gesellschaftliche An-
                                  ergreifenden Trauerreden           erkennung seines Lebenswerkes zum Ausdruck.
                                  und Beiträge brachten das          Noch wie gelähmt von diesem Ereignis, wurde die Tages-
                                  überwältigende Mitgefühl           ordnung der ersten Gemeinderatsitzung „DANACH“ gekürzt
                                  sowie die kollektive An-           und nur die dringendsten Punkte behandelt. Der Gemeinde-
                                  erkennung seines Lebens-           rat wurde über Eilentscheidungen der Ortsbeigeordneten, die
                                  werkes zum Ausdruck. Ein           gemeindeeigene Liegenschaften betreffen, informiert und
                                  Dank an die Ehrenwache             erteilte einstimmig die Genehmigung. Bei der touristischen
                                  der Feuerwehr, Organist            Aufwertung des Bienwaldes als Rad- und Wandergebiet im
                                  Harald Laudenbach, dem             Rahmen des LEADER-Prozesses berührt das Wegekonzept
                                  Musikverein Lyra Rhein-            die Gemarkungen Rheinzabern und Jockgrim, die Umsetzung
                                  zabern, den Pfarrern Ro-           des Besucherlenkungskonzepts Bienwald wurde einstimmig
                                  land Hund und Marco                beschlossen. Für die Wahlen des ehrenamtlichen Ortsbürger-
                                  Richtscheid, Herrn Martin          meisters schlug der Gemeinderat der Kreisverwaltung als
                                  Erhard, dem Kammerchor             Aufsichtsbehörde als Wahltag den Sonntag, 26. April 2020
Foto: R. Trauth                   Mnogaja Leta, dem Kir-             vor. Der daraufhin einberufene Gemeindewahlausschuss lies
                                  chenchor, Landrat Dr. Fritz        in seiner Sitzung am 09.03.2020 zwei Wahlvorschläge für die
Brechtel, Verbandsbürgermeister Karl Dieter Wünstel, Kurt            Wahl des Ortsbürgermeisters zu:
Klimperle, Axel Weinstein (beide IGS), Henry Astier (Freun-
deskreis Burgund), der Kulturgemeinschaftsvorsitzenden Ale-
xandra Hirsch sowie dem Ortsbeigeordneten Roland Milz.

                                                                     Carmen Drexler                   Alexandra Hirsch
Foto: R. Trauth
                                                                     Somit war klar, der neue Ortsbürgermeister wird auf jeden
Aus dem kommunalen Geschehen -                                       Fall: eine Frau!
von Eva Scherrer                                                     Schon kurz nach Fasenacht wurde allen bewusst, Corona wür-
Noch im ersten Schock war klar, durch den Tod von Gerhard            de nun das Zepter in die Hand nehmen. Nicht nur die tradi-
Beil verliert die Gemeinde eine Persönlichkeit, deren heraus-        tionellen und mit besonderer Aufmerksamkeit erwarteten Os-
ragende Leistungen für Rheinzabern ein bleibendes Zeugnis            tersinger, auch viele private Feiern, der Aktionstag „Saubere

                                                                 4
Landschaft“, kulturelle Veranstaltungen und Termine fielen            unter Berücksichtigung einer Radwegeplanung. Hierzu wer-
ab Mitte März 2020 der Pandemie zum Opfer. Leider auch                den weitere Schritte eingeleitet, Finanzmittel wurden im
der durch die Kreisverwaltung bestätigte Termin zur Wahl der          Haushalt eingestellt.
neuen Ortsbürgermeisterin. So hieß es für die Beigeordneten           Nachdem die Wahl nicht wie vorgesehen innerhalb von drei
und vor allem für Roland Milz weiter die Amtsgeschäfte und            Monaten durchgeführt werden konnte, wurde der Kreisver-
vielfältigen Aufgaben zu übernehmen.                                  waltung seitens des Gemeinderates einstimmig der neue
Aus dem Stehgreif knüpften die Beigeordneten und die Kul-             Wahltermin 25.10.2020 vorgeschlagen.
turgemeinschaft zusätzlich zu den regulären Amtsgeschäften            Das Großprojekt Straßen-/Kanalausbau Taubengarten/Pfeif-
ein Helfernetz mit etwa 120 Einkaufshelfern und Quarantäne-           ferstraße konnte abgeschlossen werden. Auch die bisher ver-
koordinatoren, hierbei wurden auch private Initiativen unter-         nachlässigte fußläufige Verbindung Taubengarten/Kandeler-
stützend involviert. Stellvertretend für alle Freiwilligen, die       straße, ein zum Erreichen des Kunstrasens von den Aktiven
ihre Hilfe nicht nur mit Rat, sondern auch mit Tat zur Ver-           des SVO aber auch von vielen Schulkindern und Bürgern als
fügung stellten, bedankt sich die Ortsgemeinde Rheinzabern            Abkürzung genutzter Weg ist nun ohne Wurzelschäden, dafür
bei Torsten und Anita Seifert, die den ersten Quarantänefall          bestens ausgebaut und gut beleuchtet, zu nutzen. Als nächste
unter Einhaltung der Coronaregeln zwei Wochen lang umfas-             Abschnitte werden die Badgasse und die Feldstraße saniert,
send betreuten.                                                       um die Weiterführung des Straßenausbauprogramms zu ge-
Die Gemeinderatsitzungen wurden ausgesetzt, wichtige Ent-             währleisten.
scheidungen wurden im Eilverfahren bzw. Einvernehmen ge-              Nach der Corona-Zwangspause konnte der Gemeinderat in
troffen, stand doch der Erste Ortsbeigeordnete neben seinem           einer Sitzung mit Abstand, Hygiene und Alltagsmaske die
Hauptberuf ständig mit der Verbandsgemeindeverwaltung und             wichtige Jugendarbeit der örtlichen Vereine mit dem Zuschuss
den weiteren Beigeordneten im Austausch.                              zur Jugendförderung entsprechend honorieren und die Ver-
Auch die Gratulationen zu runden Geburtstagen und Eheju-              waltung bevollmächtigen, den zu ersetzenden Radlader trotz
biläen wurden durch die Beigeordneten nicht vernachlässigt.           durch die Kreisverwaltung bescheinigter kritischer Haushalts-
Wie im Amtsblatt veröffentlicht, steht das Wohl und die Ge-           lage für den örtlichen Bauhof zu bestellen.
sundheit der Jubilare an erster Stelle. Auf keinen Fall wollte        Eine öffentliche Ausschreibung der noch vakanten Leitung
und will die Gemeinde diese einer vermeidbaren Gefährdung             der Volkshochschule erfolgte im Amtsblatt. Hierin war auch
aussetzen oder durch den Besuch dazu beitragen. Die statt-            zu lesen, dass trotz Corona-Einschränkungen durchaus An-
dessen übermittelten schriftlichen Glückwünsche kommen                gebote der Volkshochschule erfolgreich durchgeführt werden
ebenfalls von Herzen und wünschen vor allem Gesundheit.               konnten und so die Bildung der Gemeinde nicht auf der Stre-
Gleichzeitig schwingt die Zuversicht mit, die Wünsche beim            cke blieb.
nächsten „Ehrentag“ wieder in persönlicher Präsenz überbrin-          Leider musste jedoch auch die Absage des Rheinzammer
gen zu können.                                                        Marktes beschlossen werden, weil seitens der Landesregie-
Nicht erst mit der Wiederaufnahme der Gemeinderatsitzungen            rung das coronabedingte Veranstaltungsverbot bis einschließ-
unter Einhaltung der Hygieneregeln in der Turn- und Festhalle         lich 31.08.2020 griff.
im Sommer 2020 wurden viele ortsplanerische Entscheidun-              Als kleinen Trost für den Ausfall des „Rheinzammer Marktes“
gen auf den Weg gebracht.                                             gab es von der Gemeinde am Kerwemontag dennoch will-
Aus der Zeit der Rheinbrückenertüchtigung 2019 wurden er-             kommene Kerwebrezeln für die Kinder der Kitas Mühlgasse
freulicherweise alle Zusatzhalte der Stadtbahn an der Halte-          und Faustinastraße. Beim Thema Kindertagesstätten lässt der
stelle „Alte Römerstraße“ in den regulären Fahrplan aufge-            nächste Schritt in Richtung Kita-Zukunftsgesetz zum Leidwe-
nommen, darüber hinaus wurde der Zusatzhalt der Frühbahn              sen der Beteiligten noch auf sich warten. Die Fragen des der-
ergänzt. Damit steigert Rheinzabern mit den drei Haltepunk-           zeitigen und zukünftigen Bedarfes, der baulichen Umsetzung
ten weiterhin seinen Wert als attraktiven Wohnort und ver-            und mit besonderem Fingerspitzengefühl auch die der Perso-
bessert unisono den Schulstandort durch eine noch bessere             nalplanung und -gestaltung werden nicht nur in den Gremien
ÖPNV-Anbindung.                                                       weiter Gesprächsstoff liefern. Es gilt zum Wohle der Kinder
Auf dem Friedhof wurden das Urnengrabfeld und die Stelen              und ihrer Eltern und im Einklang mit den Möglichkeiten der
erweitert. Um die Problematik der immer wieder knapp wer-             Gemeinde ergebnisoffen aber zielorientiert die derzeitige Si-
denden Gießkannen und Sprühköpfe am Friedhof zu entschär-             tuation zu einem für alle runden Ergebnis zu formen.
fen, wurden 15 neue Gießkannen angeschafft.                           Auch innerörtlich gab es weitere Veränderungen, die keinen
In der Kandeler Straße wurde am 13.06.2019 eine von den               Stillstand duldeten. So sind postalische Dienstleitungen seit
Ortsgremien geforderte Verkehrsberuhigungsmaßnahme als                dem Sommer wieder möglich. Glücklicherweise quartierte
provisorische Verschwenkungsinsel für eine sechsmonatige              sich die Deutsche Post AG mit einer Filiale im Anwesen Hoff-
Testphase aufgebaut. Der Ausschuss für Umwelt, Landes-                mann ein und belebt so erneut unsere Hauptstraße. Coronabe-
pflege, Ortverschönerung und Verkehr hat in seiner Sitzung            dingt schloss leider das Café Sweet Dreams am Bahndamm,
am 07.07.2020 wegen begründeter Einwände über tatsächli-              wurde nun aber trotz Lockdown-light als Café Estelle mit neu-
che Wirkung und richtiger Platzierung dieser Maßnahme dem             er Leitung frisch eröffnet. Unter gleicher Leitung aber neuer
Gemeinderat empfohlen, das Provisorium abzubauen. Zudem               Firmierung glänzt seit August auch die Tankstelle. Ecke Au-
ereignete sich dort ein Verkehrsunfall. Um die dadurch ent-           ßerdorf-/Feldstraße bietet Physiotherapie Kornisch Behand-
standenen Kosten zur Wiederherstellung einzusparen, wurde             lungen, Massagen und Wellness an. Aber nicht nur „Post“,
die Fahrbahnverengung am 27.07.2020 komplett abgebaut.                „Café“, „Physio“ oder „Tanke“ müssen sich rechnen. Bleiben
Zukünftig setzt der Gemeinderat auf ein ganzheitliches Ver-           Sie daher bitte in diesen besonderen Zeiten unseren örtlichen
kehrskonzept mit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und                 Gewerbetreibenden treu und nutzen Sie die angebotenen viel-

                                                                  5
fältigen Vor-Ort-Services ganz bewusst! Übel mitgespielt               Seiten per Flanken erreichen, weiterhin schön sicher in der
wurde mehrfach der S-Bahnhaltestelle „Alte Römerstraße“                Luft bleiben. Passender hätte Alexandra Hirsch ihre Amts-
inklusive Fahrradständern und Unterführung. Ebenso neh-                geschäfte nach Ihrer Vereidigung nicht aufnehmen können:
men auch die unnötigen Farbsprühereien an anderen Stellen              Konnte sie doch ihr Ballgefühl als ehemalige SVO-Spielerin
kein Ende. Die Verantwortlichen und ihr familiäres Umfeld              gleich mit ihrer Unterschrift als Ortsbürgermeisterin auf dem
müssen sich fragen lassen, ob sie sich so die Zukunft im Ort           Zuschussantrag zum Sportstättenkonzept bestätigen und die-
vorstellen? Von den finanziellen Schäden nicht nur für unsere          ses ein entscheidendes Stück Richtung Torraum bringen.
Kommune gar nicht zu sprechen.                                         Auch in Zukunft werden Entscheidungen, zum Beispiel über
Mit den Amtsgeschäften hatte der Erste Beigeordnete auch               die Leitung der Volkshochschule, die Radwegeplanung und
Aufgaben als Dienstvorgesetzter zu übernehmen. Zwischen-               Verkehrsgestaltung in Rheinzabern, das Kita-Zukunftsgesetz,
zeitlich wuchs die Beschäftigtenzahl auf gut 60 Köpfe in der           eventuelle Photovoltaikanlagen in bzw. um Rheinzabern, Lö-
Gemeindeverwaltung, dem Bauhof, den Kindertagesstätten                 sungen für die Frage nach weiteren Wohnmöglichkeiten und
und dem EVU an. Alle Mitarbeiter*innen werden in Personal-             altersgerechtes Wohnen und sicher auch einige bisher nicht
angelegenheiten allumfassend von Frau Sibylle Glittenberg              bekannte Aufgaben das Ballgefühl der ersten Rheinzaberner
betreut, der zuständigen Sachbearbeiterin und kompetenten              Bürgermeisterin auf die Probe stellen.
Ansprechpartnerin bei der Verbandsgemeindeverwaltung                   Mögen mit ihrer Unterstützung in den Gremien auch weiter-
Jockgrim. Dieser Dank gilt auch allen anderen, in die Belange          hin die Entscheidungen sachlich, mehrheitlich und zum Woh-
von Rheinzabern involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbei-            le der Gemeinde getroffen werden, damit alle Beteiligten mit
ter der Verbandsgemeindeverwaltung, die unter Führung von              Spaß, Freude und Engagement ihr Amt ausüben können, im
Verbandsbürgermeister Karl Dieter Wünstel durchaus mehr                Sinne der Gemeinde.
als Dienst nach Vorschrift leisten und der Ortsgemeinde tat-
kräftig zuarbeiten.                                                                                  Eva Scherrer, Ortsbeigeordnete
Wie im Bericht der Kita Mühlgasse noch ausführlich darge-
stellt, wurden Cornelia Steiner und Valentina Zeiger von ihren         IGS Rheinzabern
Kolleginnen und Kollegen, den Kindern und dem Ersten Bei-              Ein Jahr im Bann der Pandemie. Während das Jahr 2020 noch
geordneten in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.              beschaulich-fröhlich begann - Neujahrstreffen der 5. Klassen,
Ein ehrendes Andenken bewahrt die Ortsgemeinde Rhein-                  Kunstexkursion der 8er und 10er, in die große Van-Gogh-Aus-
zabern Frau Silke Hofmann, die über einen Zeitraum von fast            stellung nach Frankfurt und der alljährliche Faschingsumzug
zwei Jahrzehnten als wertgeschätzte Leiterin der Kita Fausti-          durch Rheinzabern - verlangte Corona ab März von uns, der
na tätig war und im November verstarb.                                 ganzen Schulfamilie, große Anstrengungen ab. Das mündli-
Zukünftig wird Erwin Hoffmann auf dem Häckselplatz als                 che Abitur noch kurz vor dem Lockdown durchgebracht - zur
Aufsichtsperson für eine geregelte Zufuhr und müllkonfor-              großen Erleichterung aller Beteiligten! -, ging es fortan in
me Abladung sorgen. Der sogenannte „Häckselplatz-Ordner“               den Wochen bis Ostern ins „Homeschooling“. Eine Situation,
überwacht die Anlieferung von Grün- und Heckenschnitt                  in die sich alle, Schüler, Lehrer und Eltern, erst einmal ein-
durch gewerbliche Anlieferer. Die hierfür notwendige Be-               arbeiten mussten: Ob das nun die ungewohnte Selbstorgani-
scheinigung kann unter www.rheinzabern.com/Einrichtun-                 sation in einem stundenplanlosen Alltag bedeutete oder das
gen/Häckselplatz ausgedruckt und an den gewerblichen                   Kontakthalten über die Distanz und auf lediglich digitalem
Anlieferer durch den Eigentümer des Gartens ausgehändigt               Wege. Mit der stufenweisen Schulöffnung seit Anfang Mai,
werden. Auch werden die Öffnungszeiten optimiert. Neben                das von einem gewissenhaften Feintuning der Hygienepläne
der Öffnung am Mittwochnachmittag von 15 Uhr bis 18 Uhr                begleitet wurde, versuchten wir, trotz der ungewöhnlichen
wird zukünftig an den Samstagen der ungeraden Kalenderwo-              Atmosphäre ein wenig Normalität in den Alltag zu bringen.
chen von 9 Uhr bis 12 Uhr die Anfuhr von Schnittgut und                Beteiligungen am Chemie-Wettbewerb oder unsere Koope-
Grünabfall möglich sein. Hierdurch wird den Rheinzabernern             ration mit dem Chawwerwusch-Theater in Herxheim dienten
auch in den Monaten mit 5 Samstagen eine Abgabe ein über               dabei als nette Ablenkungen. „Spenden statt Feiern“ dachten
die andere Woche ermöglicht.                                           sich währenddessen unsere Abiturientinnen und Abiturienten.
Raymund Broßart hat zum Jahresende seinen langjährigen                 Trotz der Enttäuschung über den ausgefallenen Abiball ent-
Werkvertrag gekündigt. Er war mit einem Großteil seiner                schied sich der Jahrgang, einen Großteil des gesparten Geldes
immerhin 80 Lebensjahre in und für Rheinzabern engagiert.              an verschiedene soziale Einrichtungen und an eine ehemalige
Am 17. Juli 2014 erhielt Raymund Broßart eine Ehrung des               Abiturientin der IGS Rheinzabern, zu spenden, die seit April
Gemeinde- und Städtebundes. Man kann gar nicht alle Aufga-             schwer erkrankt ist. Auch weiterhin bestimmt die Pandemie
ben aufzählen, welche er wahrgenommen hat, ohne Gefahr zu              das gesellschaftliche Leben und somit auch den schulischen
laufen, etwas zu vergessen. Daher nur beispielhaft ein DAN-            Ablauf. Veranstaltungen, wie etwa Elternsprechabende oder
KE für seine jahrzehntelange Arbeit als Mitglied im Verbands-          auch unser Tag der offenen Tür, konnten nicht wie gewohnt
gemeinderat (1999-2009), im Gemeinderat (1989-1994), als               stattfinden. Auch hier mussten neue Konzepte her. Die „IGS
Erster Beigeordneter (1994-2014), als Fachkraft für Arbeits-           virtuell“ auf unserer Homepage dient hierbei als Beispiel, um
sicherheit (1997-2020) und und und…                                    in kontaktlosen Zeiten tolle und kreative Einblicke in unsere
Am 27.10.2020 wurde dann nach einem ersehnten Wahltag                  Schule zu gewähren.Wir hoffen für das nächste Jahr, dass wir
auch endgültig die neue Bürgermeisterin in Ihr Amt einge-              alle zügig und unbeschadet aus „Corona“ herausgehen wer-
führt. Gerade weil es jetzt „flutscht“, heißt es selbstverständ-       den.
lich für die Beigeordneten weiterhin flexibel parat stehen, da-        Für die Schulgemeinschaft
mit die vielen Bälle, die die neue Bürgermeisterin von allen                                             Axel Weinstein (Schulleiter)

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Immer was los in der Grundschule                                      Naschboxen ermöglichen. Diese werden täglich von der Kü-
Das zweite Halbjahr startete mit der Eröffnung der langersehn-        chenfee mit Obst oder Gemüse befüllt, damit in der Lernzeit
ten Spielegarage. Die komplette Schulgemeinschaft ist glück-          jedes Kind eine eigene Box hat und sich stärken kann.
lich über diese Anschaffung. In den Pausen, in denen sich die         Wie jedes Jahr im September machte die Grundschule am all-
Mädchen und Jungen an den Geräten bedienen dürfen, blickt             jährlichen Zu – Fuß – zur – Schule - Tag mit. Alle Kinder
man ausschließlich in strahlende und zufriedene Kinderaugen.          wurden mit einer kleinen Aufmerksamkeit dafür belohnt, dass
Die ehemalige Klasse 4b bewarb sich erfolgreich am Lan-               sie jeden Tag zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad
                                      deswettbewerb „Unser            zur Schule kommen.
                                      Klassenrat – Gute Klas-
                                      senräte(n)      gesucht“.       Neue Schulverwaltungskraft an der Grundschule
                                      Als Beitrag reichten sie        „An der Römerstraße“ Rheinzabern
                                      einen kleinen Film ein,         Seit Anfang Mai ist Xenia Valda aus Rheinzabern neue Schul-
                                      den sie selbst produzier-       verwaltungskraft an der Grundschule „An der Römerstraße“
                                      ten. Die Mühe lohnte            in Rheinzabern. Sie hat Gabriele Hinkel abgelöst, die am
                                      sich, denn sie schafften        30.09.2020 in Ruhestand ging. Da derzeit an der Grundschule
                                      es bis ins Finale. Bedau-       ein neues Schulverwaltungsprogram des Landes Rheinland-
                                      erlicherweise wurde der         Pfalz eingeführt wird und aufgrund der bevorstehenden Som-
                                      Wettbewerb aufgrund             merferien war die Einarbeitungszeit etwas länger als sonst
                                      von Corona kurz vor der         üblich. Die gelernte Bankkauffrau beginnt ihren Dienst in
                                      letzten Runde abgesagt.         außerordentlichen Zeiten: Seit 04.05.2020 waren die Schü-
                                      Im Sommer bekam die             lerinnen und Schüler der vierten Klassen wieder vor Ort.
Schulleiterin, Frau Alexandra Seither, ihre Urkunde über-             Alle anderen Kinder wurden zeitweise noch im Rahmen des
reicht und wurde offiziell zur Rektorin ernannt.                      „Homeschooling“-Angebots der Grundschule unterrichtet.
Unter freiem Himmel, bei strahlendem Sonnenschein und mit             Zusammen mit Bürgermeister Karl Dieter Wünstel begrüßte
Vogelgezwitscher im Hintergrund, fand mit Pfarrerin Maicher           Schulleiterin Alexandra Seither die neue Mitarbeiterin. Beide
und Pfarrer Richtscheid ein ganz besonderer Abschlussgot-             wünschten ihr einen guten Start – auch wenn die Arbeitsbe-
tesdienst für die Viertklässler sowie ein Einschulungsgottes-         dingungen derzeit dem normalen Alltag in einer Schule noch
dienst für die Neuankömmlinge statt.                                  in keiner Weise entsprechen.
Außerdem durften die beiden Abgangsklassen eine neue Tra-
dition eröffnen. Jedes Kind, das die Grundschule verlässt,                       Grundschule „An der Römerstraße“, Rheinzabern
verewigte sich mit einem Handabdruck an der Mauer im Ein-
gangsbereich. Wie viele Jahrgänge wohl gebraucht werden,
um die komplette Mauer bunt zu bekommen?

Dank der VR Bank, die die Schule finanziell unterstützte,
konnte die Schule allen GTS – Kindern umweltfreundliche

                                                                      In Corona-Zeiten kann es ohne Mundschutz nur ein Gruppenfoto-
                                                                      puzzle zur Begrüßung geben. v.l.n.r.: Bürgermeister Karl Dieter
                                                                      Wünstel, Xenia Valda, Alexandra Seither. Foto: Grundschule

                                                                      Corona - Pandemie
                                                                      Auf Veranlassung der Kreisverwaltung bzw. der Verbandsge-
                                                                      meindeverwaltung wurden ab 13. März sämtliche Sporthallen
                                                                      für jegliche Veranstaltungen und den Wettkampfbetrieb ge-
                                                                      sperrt. Der Trainings- und Übungsbetrieb ohne Zuschauer war
                                                                      zunächst noch möglich. Es waren Anwesenheitslisten zu füh-
                                                                      ren. Nachfolgend waren auch die Sporthallen für den Übungs-
                                                                      betrieb gesperrt.
                                                                      Auf Anordnung des Bildungsministeriums blieben die Kin-
                                                                      dertagesstätten (wie auch die Schulen) bis zum Ende der Os-
Fotos: Grundschule                                                    terferien geschlossen. Es gab die dringende Empfehlung, alle

                                                                  7
sozialen Kontakte auf ein Mindestmaß zu beschränken. Dies              men, ein Fenster zu dekorieren und eine Stempelstation zu in-
galt auch für Büchereien und Museen, die ebenfalls bis zum             stallieren. In mühevoller Handarbeit bastelten die Kinder mit
Ende der Osterferien geschlossen waren.                                ihren Eltern unermüdlich an ihrer Dekoration, um pünktlich
Auch Gottesdienste waren von dieser Regelung erfasst und               zum Martinstag ihre Laternenfenster glanzvoll präsentieren zu
fanden ab Mitte März nicht statt. Somit gab es in diesem Jahr          können. Zuallerletzt wurde eine Liste mit allen Teilnehmern
keine „Ostersinger“.                                                   und den dazu gehörenden Adressen, sowie eine Stempelkarte
Erst Mitte Mai wurden die Regelungen nach und nach gelo-               für alle Kindergartenkinder erstellt. Nun konnte es losgehen!
ckert. Auf die Abstands- und Hygienerichtlinien wurde beson-
ders hingewiesen und behielten den ganzen Sommer über ihre
Gültigkeit.
Nachdem sich die Lage im Herbst erneut verschärfte, wurden
ab dem 2. November wieder zahlreiche Einrichtungen, dar-
unter auch das Terra-Sigillata-Museum, geschlossen. Chorge-
sang und Ähnliches ist nicht erlaubt.

Kindertagestätte Faustina
Kita Faustina und ein etwas anderes Kita-Jahr 2020
Dieses Kindergartenjahr war für unsere Kinder, unsere Fami-
lien und Freunde, eine große Herausforderung mit vielen Ein-
schränkungen. All unsere Feste mussten ausfallen, sogar unser
Musical durfte nicht stattfinden. Von März bis Mai, durften
viele Kinder gar nicht in die Kita gehen, weil die Eltern keiner
„systemrelevanten“ Berufsgruppe angehörten. Zuletzt muss-
ten wir dann unser geliebtes St. Martins Fest absagen. Doch so
ganz ließen wir uns diesen Spaß nicht verderben!

Da unsere Kinder zur Osterzeit fast alle zu Hause in der el-
terlichen Betreuung sein mussten, bastelten wir Erzieher für
unsere Kinder kleine Osterkörbchen, füllten diese mit öster-
lichen Leckereien und spielten dann selbst den Osterhasen.
Zur Aufmunterung steckten wir in jedes Osterkörbchen eine
Wunderkerze und wir legten ein kleines Brieflein dazu, dass
wir alle am Abend die Wunderkerze anzünden und an unsere
Faustina Familie denken. Die Körbchen wurden dann von den
Erzieherinnen und Erziehern zu den Kindern nach Hause ge-
bracht.
Zum Mutter- und Vatertag wurde mit den Kindern, welche im
Notdienst bei uns in der Kita waren, fleißig gebastelt. Für die
Kinder, welche zu Hause bleiben mussten, bereiteten die Er-
zieher alles vor, damit die Kinder mit ihrem Papa für die Mutti
etwas bastelten und dann gemeinsam mit der Mutti für den
Papa. Für die Mami gab es ein Herz voller Herzen und für
den Papa einen schönen Schraubenschlüsselbund. Die Aktion              Kerwebrezel vom Ortsbeigeordneten Roland Milz für die Kinder der
hat den Kindern viel Spaß gemacht und alle Eltern freuten sich         Kindertagesstätte Faustina im August
sehr.                                                                  Fotos: Kita Faustina
Dann im Juni kam endlich der langersehnte eingeschränkte
Regelbetrieb und im Juli lief es in unserer Kita wieder ganz           So kam es, dass am Abend des 11.11.20 ganz viele Kinder
normal. Gerne hätten wir wieder auf Dauer unseren geliebten            mit der Laterne in der Hand und einem Strahlen in den Augen
Kita-Alltag behalten, aber leider gab es nach den Herbstferien         durch die lichterlohen Gassen von Rheinzabern zogen. Es gab
wieder Einschränkungen, zumindest was unsere Feste betrifft.           unglaublich tolle Laternenfenster zu bewundern. Überall fun-
Alle waren sehr traurig als die Nachricht kam, dass unser St.          kelte es, Laternen in den verschiedensten Formen und Farben
Martins Fest ausfallen muss. Daher hat sich der Elternbeirat           gab es zu bestaunen und sogar richtige Sankt Martins-Szenen
eine ganz besondere Aktion zum Jahresende einfallen lassen.            aus Papier wurden mit der Schere gezaubert. Das Highlight
Angelehnt an die Initiative „Laternenfenster“, welche im In-           für die Kleinen war an jedem Fenster der hinterlegte Stem-
ternet für ganz Deutschland ausgerufen wurde, hat die Fausti-          pel, welcher mit seinem einmaligen Abdruck den Platz auf
nafamilie ihre ganz eigene Idee entwickelt. In Form einer klei-        der Stempelkarte der kleinen Laternenträger fand. Für 10 ge-
nen Dorfrallye sollten die Kinder zusammen mit ihrer Familie           sammelte Stempel gab es im Anschluss obendrein eine kleine
durch Rheinzabern ziehen um, an mit Laternen geschmückten              Martinsgans als Belohnung im Kindergarten.
Fenstern, Stempel zu sammeln. Binnen kürzester Zeit haben              Die Kinder kamen aus dem Staunen nicht heraus, was sich
sich 25 Familien bereit erklärt bei dieser Aktion teilzuneh-           ganz schnell im Ort und über die Dorfgrenzen hinweg her-

                                                                   8
umgesprochen hatte. Und              Umzug, an dem wir mit unserer alljährlichen Fußgruppe teil-
                                 so durfte man auch noch              nahmen, bildete für viele der Kinder einen schönen Abschluss
                                 während der nächsten                 der Fasenachtszeit, der durch viele Gutsle auch noch versüßt
                                 Tage ganz viele kleine               wurde.
                                 und große Spaziergänger,             Dann kamen aber die Auswirkungen des Corona-Virus im-
                                 aus Rheinzabern und der              mer näher und spürbarer. Unser Kindergartenfest mussten wir
                                 Umgebung, an den La-                 schließlich absagen und von Regelbetrieb konnte gar keine
                                 ternenfenstern begrüßen.             Rede mehr sein! Der Lockdown hatte uns im Griff. Die Kita
                                 Der Kindergarten Fausti-             war erst einmal geschlossen. Langsam ganz langsam konnte
                                 na hat gezeigt, dass durch           wieder vorsichtig aufgemacht werden. Schrittweise. Erst ka-
                                 Dunkelheit Licht geboren             men wieder die Kinder, deren Eltern nicht die Möglichkeiten
                                 wird, man Glück und Zu-              hatten eine Betreuung zu Hause aufrecht zu erhalten. Neue
                                 versicht auch in dunklen             Konzepte und Hygiene-Standards wurden erarbeitet, umge-
                                 Zeiten finden kann.                  setzt und erprobt. Der ‚Kindergartenbrief‘ wurde ins Leben
                                 Und vielleicht wird aus              gerufen, um einen Gruß aus der Kita und Beschäftigungsideen
dieser einmaligen Idee, welche in solch´ einer schwierigen            für die Daheimgebliebenen zu ermöglichen. Schließlich konn-
Phase erschaffen wurde, eine wunderschöne Tradition in un-            te wieder stufenweise und nach Jahrgang wieder geöffnet wer-
serem kleinen Römerdorf.                                              den, was auch die Kita wieder mit Leben und Kinderlachen
                                                                      erfüllte.

                                                                      Die Kinder basteln zum Faschingsthema “Bremer Stadt­
                                                                      musikanten'“

Fotos: Kita Faustina                                                  Für die Schulanfänger war es natürlich etwas schade, da vie-
                                                                      le der gewohnten Ausflüge und Programme für sie entfallen
Nachruf                                                               mussten. Ideen und Lösungen mussten her, gefunden und er-
Im Alter von 77 Jahren verstarb am 17.11.2020 unsere ehe-             arbeitet werden. So dass es für die ‚Großen‘ doch noch einen
malige Kitaleiterin, Frau Silke Hofmann. Frau Hofmann war             würdigen und schönen Abschied gab. Statt des großen Ausflu-
von 1981 bis zu ihrem Eintritt in die passive Altersteilzeit im       ges gab es eine Schnitzel- und Schatzjagd durch Rheinzabern
Jahre 2003 im Dienst bei der Ortsgemeinde Rheinzabern als             und rausgeschmissen wurden sie anschließend auch. In hohem
Leiterin der Kindertagesstätte Faustina tätig und erwarb sich         Bogen. Aus dem Tor und auf die große Matte. So bekamen
durch die Freude am Beruf allgemeine Wertschätzung bei den            sie noch einmal ein Erlebnis für sich und konnten sich als die
Kindern, Eltern und bei ihren Kolleginnen und Kollegen. Die           ‚Schulkinder‘ wahrnehmen. Das Ganze wurde auch noch-
Ortsgemeinde Rheinzabern dankte Silke Hofmann für die                 mals zelebriert während der ‚Ranzenparty‘, bei der sie nicht
Einsatzbereitschaft über einen Zeitraum von über zwei Jahr-           Bauch zeigten, sondern ihren supernagelneuen Schulranzen.
zehnten und wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.                  So konnten sie ihr schmuckes und neues Rücken-Accessoire
                                                                      ihren Freunden zeigen und vorführen, bevor es schwer mit
Die Kita Mühlgasse in einem Jahr, das es so noch                      Schulbüchern und –heften beladen wurde.
nie gab                                                               Dann kamen die großen Ferien. Erholung für alle – oder so.
Noch ist die Welt in Ordnung, als das Jahr beginnt und nach           Im neuen Kindergartenjahr ging es dann auch erst mal normal
der Weihnachtspause die Kinder wieder in die Kita kommen              weiter. Die Kinder konnten in ihre normalen Gruppen gehen
und erzählen, was sie in den Weihnachtsferien erleben durften,        und dort wieder ihre bekannten Gesichter sehen und mit ihnen
wie brav das Christkind und natürlich sie selbst waren. Die           spielen und lachen – im Garten gemeinsam toben. Dann fiel
Weihnachtszeit klang mit den Heiligen Drei Königen langsam            aber auch noch die Kerwe aus. Kein Kerwestecken zum Um-
aus und alle machten sich bereit für das nächste große High-          zug, kein Karussell, keine Brezel… Aber halt, eine Brezel gab
light des Jahres: die Rheinzammer Fasenacht!                          es dann doch noch!
Fleißig wurde gebastelt, vorgefeiert und endlich war es so-           Am (ausgefallenen) Kerwemontag stand plötzlich Roland
weit: Prinzessin Lisa und Prinz Philipp kamen mit ihrem gan-          Milz im Garten mit Hut auf dem Kopf und Brezel für alle in
zen Hofstaat zu uns in die Kita. Das war eine Super-Sache             der Hand. Das fanden alle lecker und war immerhin ein Trost
und die Kinder freuen sich jedes Jahr aufs Neue darauf. Der           für das entgangene Reitschulfahren.

                                                                  9
re mit dafür sorgte, dass die Dinge im Hintergrund, die die
                                                                         eigentlich niemand sieht, glatt laufen. So versorgte sie einen
                                                                         großen Teil des hauswirtschaftlichen Bereiches und half in der
                                                                         Frischküche mit, wo bis zu hundert hungrige Kinder bekocht
                                                                         wurden.
                                                                         Während einer kleinen Feierstunde wurde ihr für die erbrachte
                                                                         Arbeitsleistung gedankt und auf den verdienten Ruhestand an-
                                                                         gestoßen.
                                                                         Nur wenige Wochen später ging eine weitere Ära zu Ende.
                                                                         Frau Valentina Zeiger ging nach fast 30 Jahren in der Kita
                                                                         Mühlgasse in den Ruhestand. Mit Generationen von Kindern
                                                                         hat sie gesungen, gelacht, gespielt, gebastelt, über manches
                                                                         Wehwehchen hinweggetröstet und war stets ein ruhender Pol
                                                                         für alle, ob groß der klein.
                                                                         Auch hier kamen an ihrem letzten Tag im Dienst alle Kinder
Eine Trostbrezel für alle                                                und Kolleginnen zu einer kleinen Feierstunde im Foyer zu-
                                                                         sammen, um gemeinsam mit dem ersten Beigeordneten, der
Das erste Fest, dass doch noch toll gefeiert werden konnte,              Kita-Leitung und dem Personalrat einen würdigen Abschied
war Erntedank. Leider ohne, wie sonst üblich, den Eltern als             einzuleiten.
Zuschauer, feierten die Kinder ihr Erntedankfest. Machten                So wurden beiden liebgewonnenen Kolleginnen ein Abschied
sich Gedanken dazu und übten Tänze ein, die zusammen eine                mit „Viel Glück und viel Segen“ der Kinder, wärmenden Wor-
kleine Geschichte formten und schließlich unser Ernterad füll-           ten der Erwachsenen und einem kühlen Gläschen im Anschluss
ten. Begleitet wurde das kleine Fest durch Pfarrerin Maicher             bereitet, um dem verdienten Ruhestand Platz zu machen.
und Pfarrer Richtscheid.
Der Spätsommer wich dem Herbst und damit stiegen die Zah-
len der COVID-19 Fälle auch im Kreis erheblich, so dass das
gewonnene Stück Normalität wieder dem ‚Lockdown‘ wei-
chen musste, nachdem alle ‚Ampeln‘ auf rot waren.
Dennoch sind unsere Kinder zu bewundern, wie toll und dis-
zipliniert, ja fast selbstverständlich, alle Maßnahmen hinneh-
men und aktiv mitmachen. Sich die Hände richtig sauber wa-
schen, versuchen Abstand zu halten und sich an die Regeln zu
halten. Hoffen und wünschen wir, dass das Jahr gut zu Ende
geht, wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest feien kön-
nen und die Kinder – wie auch wir - das Lachen behalten, um
froh und gesund in ein neues Jahr zu starten.
                      (Text: Kita Mühlgasse, Fotos: privat/ frei)

                                                                         (Text: Personalrat, Bilder: Privat)
Die Kinder bringen ihre Gaben zum Ernterad
                                                                         St. Martin am 11. November
Abschied in der Kita Mühlgasse                                           Rheinzaberner St. Martin‘s Laternenfenster
Gleich zwei liebgewonnene Kräfte gingen diesen Herbst in                 Vielen Dank an die Rheinzaberner, welche unseren Kindern
ihren verdienten Ruhestand. Den Anfang machte im Septem-                 eine Freude bereitet und ihre Fenster mit hellen Laternen ge-
ber Frau Cornelia Steiner, die während der letzten sieben Jah-           schmückt haben.

                                                                    10
Die Ortsbürgermeisterin beim Verlesen der Fürbitten. Die heilige
                                                                      Messe wurde von Pfarrer Marco Richtscheid gehalten.
                                                                      Foto: I. Faust

                                                                      v.li.: Die Vorsitzende des VdK Rheinzabern, Gisela Werling und
                                                                      Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch bei der Kranzniederlegung
Fotos: A. Hirsch                                                      in der Kriegergedächtniskapelle auf dem Friedhof.
                                                                      Foto: Gemeinde

Dank an beide Kindertagesstätten, welche auch das Rathaus
und die Turn- und Festhalle mitbedacht haben. Die Familien
mit Kindern waren sichtlich beeindruckt bei ihrem diesjähri-
gen St. Martins-Rundgang durch unser Dorf, welcher „coro-
nabedingt“ leider anders als üblich erfolgte.

Volkstrauertag am 15. November
Der Pandemie geschuldet gingen die Fahnenträger, die Ver-
treter der örtlichen Vereine sowie die Ortsbeigeordneten mit
Abstand zur Gedenkfeier in die St. Michaels-Kirche und nah-
men, verteilt im Chorraum bzw. in den Bänken, am Gottes-
dienst teil. Auf die Begleitung der musikalischen Vereine, die
Ansprache der Ortsbürgermeisterin sowie auf den traditionel-
len gemeinsamen Gang zum Friedhof musste leider verzichtet
werden. Stattdessen verlas die Ortsbürgermeisterin Alexandra
Hirsch während der Messe die Fürbitten und legte nach dem
Gottesdienst mit Frau Gisela Werling (VdK Rheinzabern) die
Trauerkränze nieder. Die Ortsbürgermeisterin lud die Kir-             Ehem. Ortsbeigeordneter und Sicherheitsfachkraft der Ortsgemein-
chenbesucher ein, den sonnigen Novembertag zu nutzen und              de, Raymund Broßart und Erster Ortsortsbeigeordneter Roland
bei einem Spaziergang den Besuch der Kriegergedächtniska-             Milz am Volkstrauertag.
                                                                      Foto: A.Hirsch
pelle auf dem Friedhof zu integrieren.

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Neues zu den Eh-Da-Flächen der Gemeinde                                 Artenvielfalt und Naturschutz starten. Die Ortsgemeinde be-
Rheinzabern 2020                                                        dankt sich bei den ehrenamtlichen Helfern (Arno Fried, Frank
Im Mai wurden Infoschilder mit dem Titel: „Rheinzabern                  Lammerts, Matthias Gehrlein, Frank Sitter, Andreas Dornauf),
blüht auf! Wir geben Bienen, Schmetterlingen und Singvö-                dem Leiter des Bauhofs, Fabian Brand und den Landwirten
geln wieder eine Heimat“ vom Bauhof und dem Eh-da-Team                  Richard Ohmer und Sven Hartmann für die kostenlose Unter-
aufgestellt.                                                            stützung bei den Maschinenarbeiten und bei Michael Dirion
                                                                        für das Mähen und Abfahren des Mähguts.
                                                                                                                         Arno Fried
                                                                        Forstamt Bienwald
                                                                        Sie haben sicherlich bemerkt, dass sich der Wald in diesem
                                                                        Jahr, aber auch schon in den zurückliegenden Jahren sehr
                                                                        deutlich verändert hat. Ursächlich dafür sind die langanhal-
                                                                        tende Trockenheit, die damit verbundene Grundwasserabsen-
                                                                        kung und der Wurzelfraß der Engerlinge des Waldmaikäfers.
                                                                        Insbesondere im östlichen Bienwald sterben hauptsächlich
                                                                        Buchen aufgrund der vorgenannten Ereignisse ab.
                                                                        Sobald die Baumkronen der Buchen Trockenheitsschäden zei-
                                                                        gen, muss damit gerechnet werden, dass Äste, ganze Kronen-
                                                                        teile oder auch komplette Bäume herabstürzen können. Wenn
                                                                        die Trockenheitsschäden in der Baumkrone erkannt werden,
                                                                        ist die Wurzel erfahrungsgemäß noch viel mehr geschädigt.
Informationstafel „Rheinzabern blüht auf! Wir geben Bienen,             Dieser Absterbeprozess schritt in den vergangenen Wochen
Schmetterlingen und Singvögeln wieder eine Heimat“.                     unwahrscheinlich rasant voran. Dies zu erkennen, erfordert
Foto: Arno Fried.                                                       im Anfangsstadium des Absterbens eine hohe Sorgfalt bei der
                                                                        Begutachtung der Bäume.
Auf den Eh-Da-Flächen der Ortsgemeinde (Römerstraßenal-                 Entlang von öffentlichen Verkehrswegen (Straßen, Bahn-
lee bei der Bahnhaltestelle „Alte Römerstraße“, südlich vom             linien), Wohnbebauungen und Erholungseinrichtungen im
Tongrubensee, auf der Gabelung Römerbadstraße-Wiesen-                   Wald, findet mindestens zweimal im Jahr eine Kontrolle der
weg, der Grundschulwiese) wurde in diesem Jahr nicht wie in             Bäume auf deren Standsicherheit und Gefährdung für die öf-
den Vorjahren die Erde umgebrochen und neu ausgesät. Das                fentliche Sicherheit statt. Im Rahmen dieser Kontrollen wur-
Team, das seit 2016 Blühstreifen geschaffen und sich um die
gekümmert hat, hat seine Pflegestrategie weiter entwickelt
und geändert. Ab sofort werden die Insektenweiden höchstens
zweimal im Jahr gemäht und zwar bevorzugt nach dem Prin-
zip der Staffelmahd. D.h. die Flächen werden nicht auf ein-
mal komplett gemäht und abgeräumt, sondern immer nur eine
Teilfläche. Dadurch bleibt stets ein Rückzugsgebiet für die auf
den Flächen lebenden Pflanzen und Tiere. Der Bewuchs der
bisherigen Eh-Da-Flächen unterscheidet sich noch von den
drumherum wachsenden Pflanzenarten. Diese Unterschiede
werden jedoch im Laufe der Zeit geringer werden, sofern auch
auf den umliegenden Flächen weniger gemulcht wird.
                                  Was vielleicht Bürger*innen
                                  eher als „ungepflegt“ anse-
                                  hen, ist für viele Pflanzenar-
                                  ten und Insekten ein kleines
                                  Paradies. Zusätzlich können
                                  Mähkosten und Kraftstoff
                                  eingespart werden. Wer sich
                                  vom Frühjahr bis Ende Okto-
                                  ber etwas Zeit nahm konnte
                                  viele blühende Pflanzen und
                                  Insekten entdecken.
                                  Auf Antrag der Grünen-
                                  Fraktion im Ortsgemeinderat
                                  wurde einstimmig eine enge-
                                  re Zusammenarbeit mit dem
                                  Naturschutzverband       Süd-
                                  pfalz e.V. (NVS) beschlos-
Eine Hummel auf einer Eh-da-      sen. Nun können weitere
Fläche. Foto: Arno Fried.         Schritte in Richtung mehr             Fotos: Forstamt

                                                                   12
Aus dem kulturellen Leben

                                                                     Liebe Landsleute aus nah und fern,
                                                                     wir stehen an der Schwelle zum neuen Jahr 2021. Darum lasst
                                                                     uns Rückschau halten, was sich 2020 im kulturellen Leben
                                                                     ereignet hat.

den auch das „Rentnerbänkel“ und die „Otterbachbrücke“ im
Wald zwischen Rheinzabern und Jockgrim überprüft.
Das „Rentnerbänkel“ ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und
Alt und mit der Nähe zur Otterbachbrücke stark frequentiert.
In regelmäßigen Abständen sind auch Kindergärten und Schu-
len dort im Wald zu Projekttagen unterwegs.
Vor diesem Hintergrund war es im Herbst notwendig, ab-
sterbende und bereits abgestorbene Bäume zu fällen, um die
Waldbesucher, aber auch die beiden Erholungseinrichtungen
selbst, vor herabstürzenden Ästen oder Bäumen zu schützen.
Das Land Rheinland-Pfalz ist als Eigentümer des Waldes
gegenüber Dritten verpflichtet, die Verkehrssicherheit zu ge-
währleisten. Die Forstverwaltung und deren Mitarbeiter über-         Die Weihnachtskrippe in der St. Michaels-Kirche Rheinzabern.
nehmen damit ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber                Foto: Ph. Schmitt
Waldbesuchern und Verkehrsteilnehmern.
                                                Matthias Reis        Sternsinger-Aktion
                        Revierförster Forstrevier Langenberg         Die Sternsinger wurden aufgrund der Größe des Dorfes schon
                                                                     am Freitag, 3. Januar, ab 16 Uhr tätig, indem zunächst um den
Anneresl-Markt                                                       Ort befindliche Aussiedlerhöfe und Gebietsteile besucht wur-
Der Anneresl-Markt hätte traditionsgemäß zum 1. Advent               den. Die Sternsingeraktion wurde dann am 4. Januar in den
stattfinden sollen. Schön wär‘s gewesen. Doch leider musste          Ortsstraßen, in mehrere Gruppen aufgeteilt, weitergeführt. Das
die Gemeinde Rheinzabern als Ausrichter des Marktes diesen           Ergebnis der Sammlung kann sich sehen lassen: 8.052,19 €.
beliebten vorweihnachtlichen Markt um Kirche, Museum und             Die 48 Sternsinger wurden von 16 Begleitern und weiteren
Rathaus wegen der Corona-Situation absagen.                          Helfern betreut.
Damit trotz Pandemie keiner auf den Anneresl verzichten
musste, boten 28 Gewerbetreibende in Rheinzabern den An-
neresl in der Tasse zum Mitnehmen an. Unter dem Slogan
„Anneresl ToGo“ war es möglich, während der kompletten
Adventszeit das Anneresl-Flair zu sich nach Hause zu ho-
len. Die Geschäftswelt hatte sich die unterschiedlichsten Ge-
schenkideen ausgedacht.
Es bleibt nur die Hoffnung auf den „Anneresl 2021“.

                                                                     Aussendung der Sternsinger durch Pfarrer Marco Richtscheid in
                                                                     der St. Michaels-Kirche in Rheinzabern am 4. Januar.
                                                                     Foto: Margarete Reiß

                                                                13
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