NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
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Grußwort I P W 2 Das NRW KULTUR Impulse Theater PerformAktiv Werkproben Osnabrück sekretariat Festival 36 52 3 18 D Das 3. Ohr + Internationales popNRW-Preis Kurzfristige Bielefeld Klanglandschaften Besucherprogramm 38 Projekte Münster 6 22 54 K R Das 3. Ohr: Kindertheater + Refugee Citizen Das NRW KULTUR Musikkulturen Junges Theater 40 sekretariat im Netz 8 24 56 Recklinghausen S Unsere Arbeit in Zahlen Oberhausen Gelsenkirchen Dortmund 60 Digitale Kultur Kooperierte Soundtrips NRW Moers Essen Bochum 10 Projekte 42 Duisburg 26 Institutionen, Initiativen, Partner, Veranstaltungs Mülheim/Ruhr orte, Dienstleister Hagen Krefeld F T 62 Wuppertal Düsseldorf Favoriten: Kulturstrolche Tanzrecherche Künstler*innen Neuss Mönchengladbach Weitermachen 28 NRW und Ensembles 12 44 65 M Die Kulturdezernate der Mitgliedsstädte 68 Köln Fonds Experimentelles museumsplattform TANZweb.org Landschaftsverband Rheinland Musiktheater nrw 46 14 30 Impressum Aachen N Bonn Fonds Neues Next Level – Transfer Musiktheater Festival for Games International 16 32 48
Grußwort Das NRW KULTURsekretariat (NRWKS) – 2016 / 17 – Auch in seinem fünften Jahrzehnt nimmt das NRWKS Tanz-Publikum in etwa zehn Städten mit »TANZweb«: Seit 1974 veranstaltet und fördert das NRW KULTUR chen, Hagen, Köln, Krefeld, Mönchengladbach, Moers, weiter Fahrt auf. Das zeigt der hier vorliegende Bericht So oder so tragen wir dazu bei, das Anspruchsvolle und sekretariat (NRWKS) gemeinsam mit den kommunalen Mülheim an der Ruhr, Münster, Neuss, Oberhausen, zu den Jahren 2016 und 2017. Besondere breit zu vermitteln und zu verbinden. Partnern und einer Vielzahl von Kulturinstitutionen Recklinghausen und Wuppertal, daneben – als assozi Mit dem kurzfristig aufgelegten und partner Die Reihe der Beispiele für die in zahlreichen innovative Projekte, Festivals und Programmreihen iertes Mitglied – Osnabrück. schaftlich systematisch entwickelten Programm »Refu Partnerschaften und Netzwerken entwickelten und in den Bereichen Theater, Musik, Bildende Kunst, Gesteuert wird die Arbeit des NRWKS durch gee Citizen« erwies sich der Städtebund bereits Ende geförderten Programme ließe sich lange fortführen, Literatur und Tanz. Schwerpunkte liegen seit 2014 die Gremien Arbeitsausschuss und Vollversammlung. 2015 als rasch handlungsfähig, ohne bloß aktionistisch von den »Musikkulturen« über die »Tanzrecherche auf den Feldern Internationales und Digitale Kultur. Darüber hinaus gibt es einen regelmäßigen Programm auf die bereichernde Herausforderung der Flüchtlings NRW«, vom »Impulse Theater Festival« zum »Next Darüber hinaus gilt das Engagement dieser öffent ausschuss auf der Arbeitsebene der Mitgliedsstädte. thematik zu reagieren. Inzwischen können wir auf ein Level – Festival for Games«. Ob es sich um lokale, lich-rechtlichen Kulturförderinitiative der 21 theater Das NRWKS besteht aus einem Team fester und freier breit angelegtes, interkommunales Programm zurück überreg ionale oder internationale Kultur handelt, im tragenden Städte und eines Landschaftsverbands in Mitarbeiter*innen, das die Programmarbeit in enger blicken, das unterdessen den Akteur*innen vor Ort mer gibt es die eine Konstante: Es sind die Städte mit Nordrhein-Westfalen interkulturellen Projekten und Kooperation mit den einzelnen Kulturpartnern organi systematisch entwickelte Ergänzungen der Grundlagen ihren Künstler*innen und Institutionen, welche die der kulturellen Bildung. Als interner und externer Dia siert und koordiniert, begleitet von Beiräten und Jurys. für ihre interkulturelle Arbeit bereitstellt. eigentliche, die reichste Quelle einer Kunst und einer logpartner regt das NRWKS kulturpolitische Prozesse Der Jahresbeitrag bis 2016 betrug pro Stadt Auch dem künstlerischen Experiment bleiben Kultur sind, die immer weniger Grenzen kennen und und Diskurse innerhalb des Verbundnetzwerks an und 17.000 Euro, zuzüglich eines individuellen prozentua wir treu: Der »Fonds Experimentelles Musiktheater« doch die Verankerung vor Ort brauchen. Diese Krea erweitert durch Konferenzen zu aktuellen und rele len Aufschlags auf die gesamten über die Beitragshöhe hat sich zuletzt erfolgreich selbst einem Experiment tivität aufzugreifen, zu vernetzen, zu bereichern und vanten Themen die kulturelle Kompetenz. Im Rahmen hinausgehenden Jahresprojektmittel. Im Jahr 2015 unterzogen, um stark prozessorientierte und dabei zu verstärken, das ist die Aufgabe, der sich das kleine, seiner internationalen Aktivitäten koordiniert und beschloss die Vollversammlung aufgrund steigender jederzeit nahbare Produktionen zu entwickeln. Mit kraftvolle Team des NRWKS auch in Zukunft widmet, steuert das NRWKS in Zusammenarbeit mit dem Land Personal- und Betriebskosten, den Mitgliedsbeitrag diesem Hintergrund konnten wir für den »feXm« mit gemeinsam mit seinen Städten und mit dem Land NRW das »Internationale Besucherprogramm«. Mit der Kommunen ab 2017 auf 19.000 Euro zu erhöhen. den Theatern in Bremen und Halle Partnerhäuser über NRW, denen wir besonders für die gute Zusammenar ihm reisen Journalist*innen, Kurator*innen, Künst Zugleich wurde der individuelle Aufschlag reduziert. die Landesgrenzen hinaus gewinnen, die zukünftig beit danken. Der Dank gilt aber auch vielen weiteren, ler*innen, Kulturvermittler*innen und -politiker*innen Seine Projektmittel erhält das NRWKS vom gemeinsame Sache mit der Oper Wuppertal machen. gerade auch internationalen Partnern, mit welchen wir aus aller Welt nach NRW, um gemeinsam tragfähige Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes »NOperas!« lautet der programmatische Titel des vor allem im Rahmen von »Transfer International« und Netzwerke aufzubauen und womöglich förderfähige Nordrhein-Westfalen, bei einzelnen Projekten auch aus neuen Ansatzes. »Internationalem Besucherprogramm« kooperieren. Kooperationen zu entwickeln. Bereits seit 2001 stellt weiteren öffentlichen und privaten Quellen. Apropos gemeinsam: Immer häufiger werden Jetzt wünsche ich Ihnen einen informativen und das Kulturministerium NRW dem NRWKS jährlich Gefördert wird nach Maßgabe der von der Voll neue Programme im Dialog mit den Kulturämtern un anregenden Rückblick auf unsere Arbeit der letzten Sondermittel für den »Fonds Neues Musiktheater« versammlung verabschiedeten Programmstruktur. serer Mitgliedsstädte entwickelt, im Rahmen der »Ko beiden Jahre für interkommunale Kulturprogramme zur Verfügung. Vorsitzender bis Ende 2016 war Martin Schumacher, operierten Projekte« etwa oder mit einem besonderen, in NRW, dem Land der Städte. Neben dem Landschaftsverband Rheinland Bonn; zum Jahresbeginn 2017 wählte die Vollversamm »performAktiv«en Förderansatz. Ob wir helfen, analog waren in diesem Zeitraum insgesamt 21 Kommunen lung Dr. Christiane Zangs zur neuen Vorsitzenden. zu vernetzen im Falle von »Soundtrips NRW« in zwölf Dr. Christian Esch, Direktor Mitglied im NRWKS: Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Stellvertretender Vorsitzender ist Jörg Stüdemann, Städten oder digital per Film und Kritik für das lokale Wuppertal, im September 2018 Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkir Dortmund. –1– M I TA R B E I T E R I N N E N F R E I E M I TA R B E I T Dominik Müller: Künstlerische © NRWKS U N D M I TA R B E I T E R Rüdiger Bauschen: Webkoordina Assistenz Impulse 2016 / 2016/2017 tion/Technik Dramaturgie Impulse 2017 Monika Ahlbrecht: Sachbear Katharina Flisikowski: Projektma Roland Quitt: Dramaturgie Fonds beitung Verwaltung (seit August nagement Internationales Besu Experimentelles Musiktheater 2017) cherprogramm (bis März 2018) Karolin Ritter: Projektmanagement Dr. Christian Esch: Direktor Denise Gühnemann: Next Level Internationales Besucherprogramm Dirk Fortmann: Verwaltungsleiter Blog 2016 (seit Mai 2017) (bis März 2016) Charlotte Hesse: Assistenz Künst Luisa Rittershaus: Projektmanage Inna Goudz: Internationales lerische Leitung Impulse 2017 ment museumsplattform nrw Besucherprogramm Claudia Holthausen: Presse- und (bis August 2016, August bis Sep (bis Februar 2016) Öffentlichkeitsarbeit Impulse 2017 tember 2017) Eva Kraus: Sachbearbeitung Emily Keller: Produktionsleitung Nadine Rousseau: Refugee Citizen Verwaltung Impulse 2016 + 2017 (Januar bis April 2017) Anna-Lisa Langhoff: Internatio Christina Klug: Social Media Dr. Christoph Schulz: Transfer – 2/3 – nales Besucherprogramm (Februar 2016 bis Januar 2018) International NL-BE 2016/2017 (seit September 2016) Susanne Lenz: Redaktion Internet / Petra Serwe: Presse- und Öffent Martin Maruschka: Presse- und museumsplattform nrw lichkeitsarbeit Impulse 2016 Öffentlichkeitsarbeit Florian Malzacher: Künstlerische Inga Sponheuer: Refugee Citizen Judith Wollstädter: Verwaltungs Leitung Impulse 2016 + 2017 bis 12/2016 leiterin (Juli 2016 bis Dezember Bettina Maurer: Kindertheater Felizitas Stilleke Kleine: Dramaturgie 2017) des Monats Impulse 2017 – 1 – Melanie Zaers: Assistenz Anika Mittendorf: Internationales Rita Viehoff: Musikkulturen / Refugee des Direktors Besucherprogramm (bis August Citizen (Mai 2017 bis Dezember 2017) 2016) Christian Watty: Tanzrecherche NRW
Das 3. Ohr Weltmusikförderung in NRW – 2016 / 17 – In NRW leben Menschen verschiedener Kulturen dichter Chancen zu einer selbstständigen Lebensführung als zusammen als in irgendeinem anderen Teil Deutsch Musiker*innen oder Musikpädagog*in abwägen zu lands. Im klingenden Melting Pot arbeiten Tausende von können. In dieser viermonatigen Pilotphase wurden Künstlerinnen und Künstlern, Bands und Ensembles, intensive Kenntnisse über westliche Musiksysteme Agenturen und Labels, Musikschulen und Kulturhäu wie Notation, Tonsystem, Rhythmik sowie die Rah ser, Vereine und Verbände. Das Musikleben ist von den menbedingungen des Musiklebens in NRW vermit vielfältigsten Herkunftskulturen geprägt. telt. Dazu gehörten Themen wie Selbstvermarktung, – 1 – Dieser Vielfalt trägt das NRW KULTURsekreta Künstlersozialkasse, GEMA, Vertragswesen, die Rolle riat seit 2004 unter dem Titel »Das 3. Ohr« mit zahlrei von Labels und Agenturen. Die Pilotphase wurde mit chen Aktivitäten Rechnung – seit Jahren schon schwer einem öffentlichen Konzert Anfang August erfolgreich punktmäßig mit der Konzertreihe »Klanglandschaften« abgeschlossen. »Die ›Klanglandschaften‹ am Theater an der Ruhr gehen in dieser Woche (s. rechte Spalte) und dem landesweiten Netzwerk in ihre zehnte Spielzeit und bieten wieder ein Programm aus hochkaräti- – HA/MH – »Musikkulturen« (s. S. 8/9). nrw-kultur.de/dasdritteohr Darüber hinaus hat das NRWKS gemeinsam mit gen Entdeckungen. Die Reihe, die von WDR3 aufgezeichnet und auch vom einer Vielzahl von Partnern im Bereich der Weltmusik NRW Kultursekretariat unterstützt wird, hat sich in dieser Zeit nicht nur eine Reihe von Programmen und Initiativen entwickelt: DA S 3 . O H R : K L A N G L A N D S C H A F T E N Von der Konzertförderung über die Veranstaltung von Die Konzertreihe »Klanglandschaften« wird seit 2007 die Gunst des Publikums gesichert, sondern ist auch bei den Musikern und Tagungen und Diskussionsrunden bis hin zur Instru gemeinsam von Theater an der Ruhr, NRW KULTUR Agenturen zu einer festen Größe geworden.« Westdeutsche Allgemeine, 12.10.2016 mentalförderinitiative an öffentlichen Musikschulen sekretariat und WDR 3 veranstaltet. Im Mittelpunkt »Bağlama für alle!« gab es unterschiedliche miteinander steht seit Gründung der Reihe die Präsentation der tra verbundene Projekte. Bereits Mitte 2012 hat das NRWKS ditionellen Musikkulturen Afrikas und des Mittelmeer gemeinsam mit dem Landesverband der Musikschu raums. Dabei bildet das programmatisch federführende PROGRAMM 2016 AUS B L I C K 2 01 8/2 01 9 B E T E I L I GT E len in NRW und JeKi sowie im Verbund mit vielen Theater an der Ruhr parallel zur internationalen The 29.1.: »EllinoTourkika – Vassiliki 2018 M I T G L I E D S S TÄ D T E Papageorgiou, Engin Arslan, Kleon 21.1.: »Mehmet Akbas & Band« Hagen, Mülheim an der Ruhr Saz-Lehrern einen Bağlama-Lehrplan entwickelt, mit aterarbeit jeweils spielzeitbezogene Länderschwer Antoniou« (Türkei/Griechenland) (Türkei) dem Musikschulen und Unterrichtende zuverlässig und punkte. Gleichzeitig wurden für diese Reihe immer 12.2.: »Mike Massy« (Libanon) 17.2.: »Khater Dawa & Band« KENNZAHLEN 2016 langfristig Saz-Lehrstunden anbieten können. wieder neue Klanglandschaften erschlossen – so bei 5.3.: »Driss El Maloumi Trio« (Syrien) Sekretariatsmittel: 18.000,00 € Seit Anfang 2017 wurde gemeinsam mit dem spielsweise der Libanon in der Saison 2015/2016. Im (Marokko) 10.3.: »Aegean Portraits« Anzahl geförderter Ensembles: 8 Beirat Musikkulturen unter Beteiligung u. a. des Lan Oktober 2017 starteten die »Klanglandschaften« in ihre 28.4.: »Leilas Tod« (Konzert, Tanz, (Türkei/Griechenland) desmusikrats NRW, der Landesmusikakademie NRW elfte Spielzeit. Die insgesamt sieben Veranstaltungen Trauerritual aus dem Libanon) 7.4.: »May He Rise And Smell KENNZAHLEN 2017 und des Landesverbands der Musikschulen in NRW dieser Saison widmeten sich im Theater an der Ruhr 13.10.: »Vieux Farka Touré« (Mali) The Fragance« (Musiktheater Sekretariatsmittel: 2.800,00 € ein Qualifizierungskonzept für geflüchtete Weltmu bis April 2018 den Musikkulturen Afrikas und des 3.11.: »Fanfare Ciocărlia« aus dem Libanon) Anzahl geförderter Ensembles: 6 (Rumänien) 14.10. Münster / 16.10. Mülheim: siker*innen entwickelt, das in der ersten Jahreshälfte Mittelmeerraums. 2.12. »Trio Mara« (Sonderkonzert »The Naghash Ensemble – 2018 mit einer Pilotphase an den Start ging. Alle Konzerte werden von WDR 3 mitgeschnit Fokus Kurdische Kultur) Songs of Exile« (Armenien) ten und in unregelmäßiger Folge in der Reihe »WDR 3 17.12.: »Erdal Akkaya, Jeronimo 26.11. Münster / 27.11. Mülheim: AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9 Konzert« ausgestrahlt. Maya, Muzaffer Ertürk« (Türkei/ »Ba Cissoko Trio« (Guinea) Seit April 2018 haben über 20 Musikschaffende aus Spanien) Syrien und anderen Ländern in Bochum, Hagen und AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9 2019 – 6/7 – Unna im Rahmen eines Qualifizierungsprojektes den Nach elf Spielzeiten mit mehr als 70 hochkarätigen Ver PROGRAMM 2017 5.1. Mülheim / 6.1. Münster: deutschen Musikmarkt kennengelernt und in wöchent anstaltungen werden die »Klanglandschaften« ab Herbst 17.2.: »Ghada Shbeir Trio« »Cemîl Qoçgirî & AVÎAN Quartett« lichen Proben gemeinsam Musik gemacht. Dabei ging 2018 fortgesetzt – dann unter konsequenter Beteiligung (Libanon) (Türkei/Kurdistan) 8.4.: »Glückseligkeit – Mutluluk« 20.2. Münster / 21.2. Mülheim: es einerseits darum, die Teilnehmer*innen mittels auch anderer Spielstätten und Mitgliedsstädte des (Musiktheater aus der Türkei) »Semilla – Lavinia Mancusi & praktischer wie theoretischer Maßnahmen in lokale NRWKS wie dem Theater im Pumpenhaus in Münster. 28.4.: »Fratelli Mancuso« (Italien) Gabriele Gagliarini Quartett« und regionale Musikmarktstrukturen einzubinden, 7.10.: »Bau & Kapa« (Kapverden) (Italien) und andererseits um ihre Befähigung, die eigenen nrw-kultur.de/klanglandschaften 21.11.: »Habib Koité« (Mali) 15.3. Münster / 16.3. Mülheim: –1– 14.12.: »A Filetta – Ensemble »Vardan Hovanissian & Emre »Fratelli Mancusco«, polyphonique« (Frankreich) Gültekin Trio« (Türkei) © Sante Castignani
Das 3. Ohr: Ein Netzwerk für W E LT M U S I K- D I A L O G E – I N T E R K U LT U - begleiten, Vorschläge zu entwickeln und Strategien zu R E L L E R A U S TA U S C H I N N R W erörtern. Vertreten sind hier u. a. der Landesmusikrat Musikkulturen den transkulturellen Ein besonderer Bestandteil der »Musikkulturen« sind die Musik.Kulturen.Dialoge. Sie entstehen aus gemeinsa NRW, die Landesmusikakademie NRW und die Zu kunftsakademie NRW in Bochum. Neben der Auswahl Dialog men künstlerischen Ansätzen zwischen Musiker*innen der Gruppen für den Förderkatalog werden musika unterschiedlicher Kulturen in und außerhalb von NRW. lische Dialoge, Projekte zur kulturellen Bildung und – 2016 / 17 – Jedes Jahr werden zwei wissenschaftlich begleitete Maßnahmen zur Kommunikation und Qualifizierung und dokumentierte Projekte von einem Beirat ausge vorbereitet sowie die Interessen der Weltmusikszene wählt und von den NRW Kultursekretariaten finanziell gebündelt und den relevanten Partnern und Institutio unterstützt: seit 2012 wurden in 14 Dialog-Projekten nen in Nordrhein-Westfalen vermittelt. Für die drei insgesamt mehr als 70 Künstler*innen gefördert. Mehr Spielzeiten 2015/16, 2016/17 und 2017/18 hat der Beirat tägige Probenphasen intensivieren und reflektieren den insgesamt 37 außergewöhnliche Gruppen und Künst transmusikalischen Austausch und schaffen Inspiratio ler*innen ausgewählt. nen für neue musikalische Ideen. Am Ende dieses Ar beitsaustausches stehen mehrere öffentliche Konzerte in AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9 unterschiedlichen Städten und einschlägigen Spielorten. Das Programm wird durch den Expert*innenbeirat Die Dokumentation der Projekte sind im Netz zu finden ständig weiterentwickelt. So wird u. a. auf aktuelle unter nrw-kultur.de/musikkulturen. gesellschaftspolitische Entwicklungen und Bedarfe Zunehmend haben die unterschiedlichsten Musiktra in NRW gefördert. So konnten seit Anbeginn auf diese reagiert wie beispielsweise mit der Entwicklung und ditionen in Deutschland ein Zuhause gefunden. Von Weise schon mehr als 60 Bands verstärkt durch NRW B E I R AT Förderung von Kinderkonzerten oder den Sonder ethnischer Klassik über Folk und Volksliedgut bis zum touren, dabei ihr Publikum finden und neue Kontakte Der für neue Mitglieder stets offene Beirat »Musikkul konzerten »Spuren nach Syrien«. Weiter qualifiziert – B I / B N / B O/ D/ D O/ D U/ E /G E / H A / K / K R / M G / M H / M S / N E / W – kreativen Mix alter und aktueller Klänge gehört diese entwickeln. Gleichzeitig unterstützen die »Musikkultu turen« stellt die hochkarätigen Spielzeitprogramme ausgebaut werden außerdem die Dialog-Projekte: zum musikalische Vielfalt zu unserem Alltag. Und doch fin ren« Veranstalter, die ihr Repertoire um wenig bekannte zusammen – jeweils mit besonderer Berücksichtigung einen durch eine ethnomusikologische Begleitung den sich Facetten solcher sog. Weltmusik im Repertoire Gruppen und Musikstile bereichern wollen – und dies der Teilnehmer*innen des Bundeswettbewerbs »Creole durch die Folkwang-Universität, zum anderen in Form vieler Spielstätten und Kulturveranstalter in NRW bis gerne auch Reihen und Sparten übergreifend, um einem – globale Musik aus Deutschland«. Der Beirat setzt sich einer interkulturell orientierten Spielstätten- und Re heute nicht häufig genug wieder. traditionell orientierten Publikum neue Hör-Erfahrun derzeit aus rund 20 weltmusikerfahrenen Institutionen, zipienten-Untersuchung durch die Zukunftsakademie Das landesweite Netzwerk »Musikkulturen« des gen zu erschließen. Dabei ermöglicht die inhaltliche Veranstaltern und Musiker*innen zusammen und tagt NRW in Bochum. NRW KULTURsekretariats in Kooperation mit dem Kul Spannbreite von traditioneller Musik über Jazz und etwa vierteljährlich in Wuppertal, um die Förderakti tursekretariat NRW Gütersloh leistet einen wichtigen Folk bis Brass unterschiedlichste Aufführungsformate vitäten der beiden NRW Kultursekretariate fachlich zu nrw-kultur.de/musikkulturen – 2 – Beitrag zur Förderung von Weltmusik in NRW. Mit die von Open Air bis hin zum Kammer- und sogar Kinder sem einzigartigen Programm, das bereits 2010 gestartet konzert. Mit diesem Ansatz gehen alle Akteure gemein ist und seit 2012 unter diesem Namen firmiert, werden sam einen wichtigen Schritt zur weiteren Verankerung FÖRDERPROGRAMM Shotham (Percussion) / Konzerte: Dialog-Projekt »West-Östliche Sai besonders hochwertige Künstler*innen und Ensembles und Verbreitung der Weltmusik in NRW. 2016 UND 2017 15.11.2016: Kunstmuseum Bochum, ten-Dialoge« mit Fethi Ak (Percus Adjiri Odametey Trio, Banda Sende 16.11.2016: Stadtgarten, Köln, sion), Sahbi Amara (Oud), Andreas ros, Betin Güneş’ Turkish Chamber 19.11.2016: Katakombentheater, Heuser (Gitarre, Violine), Imran »Wenn spieltechnische Vielfältigkeit und der Reichtum verschiedener Orchestra, Bukahara, Cats n Fruits, Essen Kahn (Sitar), Kioomars Musayyebi Elektro Hafiz, Ensemble DRAj, Dialog-Projekt »Azmari – Begeg (Santur), Jens Pollheide (Fretless Musikkulturen aufeinandertreffen, ist ein Ohrenschmaus garantiert.« Evelyn Kryger, Hesen Kanjo, Jarry nungen mit einem äthiopischen Bass) / Konzerte: 4.6.2017: Paulus Singla & Eastern Flowers, Kallaton, Troubadour« mit Dejen Manchelot kirche Dortmund, 7.6.2017: Annelie focus.de, 16.5.2016 (zu den West-Östlichen Saiten-Dialogen) Kalyani Kirvani, Kapelsky & Marina, (Masinko, Krar, Gesang), Josephine se Brost Musikforum Ruhr, Bochum, Karibuni, Karibuni@ddis, Katy Kronfli (Flöten, Gesang, Modera 10.6.2017: Movie, Bielefeld Sedna & Hilde Kuhlmann, Klare/ tion), Franziska Urton (Geige), Fara Bektas/Ak, Mah-e Manouche, Diouf (Westafrikanische Percussion), B E T E I L I GT E – 1 – Mariana Sadovska, Mariana Sadovs Pit Budde (div. Saiten, Percussion, M I T G L I E D S S TÄ D T E ka / Christian Thomé, Masaa, Murder Moderation) / Konzerte: 13.3.2017: Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Eyez (Abdul Rahman), Nefes in Auslandsgesellschaft Nordrhein- Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gel Motion, Nils Kercher & Ensemble, Westfalen, Dortmund, 15.3.2017: senkirchen, Hagen, Köln, Krefeld, Petrakis Lopez Chemirani Ensemble, Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld Mönchengladbach, Mülheim an der Ramesh Shotham, Royal Street Dialog-Projekt »Burma Bebop – Ruhr, Münster, Neuss, Wuppertal Orchestra, Roye Ma, Saad Thamir, Myanmar meets Europe« mit U Nan Saimaa, Sedna & Kuhlmann, Seeda, Win (Gesang, Percussion, Tanz), Kim KENNZAHLEN 2016 Simin Tander, Sina Nossa, Tabadoul José Bode (Blockflöten, Elektronik, Sekretariatsmittel: 69.894,54 € Orchestra, Transorient Orchestra, Gesang, Tanz), U Thaung Htike Drittmittel: 5.366,75 € Trio Mara (pat waing (diatonisches Trommel Anzahl Konzerte: 50 spiel)), Jan Klare (Saxophon, Flöte), Anzahl geförderter Dialogprojekte: 2 D I A LO G - P ROJ E KT E Daniel Cross (Schlagwerk, Elektro 2016 UND 2017 nik), Tim Isfort (Kontrabass, Elek KENNZAHLEN 2017 – 8/9 – Dialog-Projekt »SONIQ – Eurasian tronik) / Konzerte: 4.9.2016: Bühne Sekretariatsmittel: 36.838,50 € Encounters« mit Sanjeev Chimmalgi Kopstadtplatz Essen, 5.9.2016: Drittmittel: 4.544,10 € (Gesang), Christina Fuchs (Saxo LWL-Museum für Kunst und Kultur, Anzahl Konzerte: 38 phon, Klarinette), Maciej Garbow Münster, 6.9.2016: Südbahnhof Anzahl geförderter Dialogprojekte: 2 ski (Bass), Jarry Singla (Klavier, Krefeld, 9.9.2016: »Hotel Total« in indisches Harmonium), Ramesh St. Elisabeth, Aachen –1– »Nils Kercher & Ensemble«, © Thomas Weiss – Weissfoto
Digitale Kultur Förderprogramm für den Diskurs über digitale Potenziale – 2016 / 17 – und Wirkungen in Kunst und Kultur Der Weg in die digitale Gesellschaft führt zu grundle Vermittlungsangeboten, aber auch als Medium der genden Veränderungen der kulturellen Praxis und des Gestaltung experimenteller Kunst und dialogischen Diskurses. Dabei unterliegen die digitalen Medien nicht Handelns ausgebaut werden. Dabei geht es vor allem nur selbst einem permanenten Wandel – gleichzeitig darum, gerade mit Blick auf verschiedene traditionelle finden Digitalisierungsprozesse in zahlreichen Feldern Kultur- und Kunstinstitutionen und gemeinsam mit – AC / D / D O / K / M G / M H / M O / W – des gesellschaftlichen Handelns ihren Niederschlag. ihnen, den Diskurs über digitale Potenziale und Wir Damit entstehen in verschiedensten künstlerischen kungen voranzutreiben. Gattungen und Bereichen nicht nur neue Ästhetiken, Wurden bis Ende 2014 zunächst unter dem Titel sondern auch veränderte Wahrnehmungsmuster, In »Medienkunst« einzelne Projekte zur Digitalisierung teraktionsformen und Narrative. initiiert und entwickelt, so konnte Anfang 2015 auf Seit einem Jahrzehnt befasst sich das NRW dieser Grundlage und der wachsenden Bedeutung KULTURsekretariat verstärkt mit digitaler Kunst und gemäß mit der »Digitalen Kultur« eine neue und ei Computerspielen sowie mit Internet und Social Media. genständige Förderlinie für dieses hochdynamische Während sich »Next Level« mit großem Zuspruch der Themenfeld begründet werden: wie beispielsweise die Kunst und Kultur digitaler Spiele widmet (s. S. 32), fun Internetplattform »TANZweb«, die sich längst zum – 1 – giert die interaktive »museumsplattform nrw« als digi eigenständig geförderten Projekt mit bundesweitem tale Drehscheibe für kuratierte Kunst im Netz (s. S. 30). Vorbildcharakter entwickelt hat. 2016 und 2017 bildete die digitale Kultur zudem einen 2016 und 2017 wurde das Programm mit jeweils thematischen Schwerpunkt im ersten »Transfer Inter acht Projekten jährlich in insgesamt sieben Mitglieds PROJEKTE 2016 PROJEKTE 2017 B E T E I L I GT E national« mit den Niederlanden und Belgien (s. S. 48). städten weiter ausgebaut – im zweiten Jahr des Be »UNION« / NRW Landesbüro »Afro-Tech Fest« / Hartware M I T G L I E D S S TÄ D T E Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des richtszeitraums dann bereits mit dem Fokus auf die Freie Darstellende Künste / MedienKunstVerein / Dortmund Aachen, Dortmund, Düsseldorf, NRWKS im September 2014 wurde ein Strategiepapier performativen Künste. Seit 2018 wird die Reihe kon Dortmund »SoundTrack_Cologne 14« / Köln, Mönchengladbach, Moers, »Internetstadl« / NRW-Forum Televisor Troika GmbH / Köln Mülheim an der Ruhr, Wuppertal verabschiedet, in dem Kunst und Kultur in der digita sequent mit dem Schwerpunkt »Digitale Performance« Düsseldorf »realReality – Workshop von Anna len Gesellschaft als ein perspektivischer Schwerpunkt weiterentwickelt. »Pandora´s Box« / tanzhaus Kpok« / Ringlokschuppen Ruhr e. V. / KENNZAHLEN 2016 verankert sind. Dieses Themenfeld soll künftig in Form nrw / Düsseldorf Mülheim an der Ruhr Sekretariatsmittel: 40.324,55 € von elektronischen Kommunikationsplattformen und nrw-kultur.de/digitaleperformance »SoundTrack_Cologne 13« / »Shiny Toys 2017« / Ringlokschuppen Anzahl geförderter Projekte: 8 Televisor Troika GmbH / Köln Ruhr e. V. / Mülheim an der Ruhr »emerging coordinates – »Lochkarten« / Kai Fobbe / KENNZAHLEN 2017 »Die Idee ist so klasse, dass es dafür jetzt sogar einen ordentlichen magnets – waves« / David Kulturbüro Wuppertal Sekretariatsmittel: 29.680,00 € Denker / Mönchengladbach »OktopusGarten« / RaumZeit Anzahl geförderter Projekte: 8 Happen aus dem Fördertopf ›Digitale Kultur‹ des NRW Kultursekretariats »Ibsen: Hedda Gabler« / Piraten / Kulturbüro Wuppertal Schlosstheater Moers »Rollbeats Soundguttransport« / gibt.« Rheinische Post, 29.4.2016 »Shiny Toys 2016« / Gunda Gottschalk u.a. / – 10/ 11 – Ringlokschuppen Ruhr e. V. / Kulturbüro Wuppertal Mülheim an der Ruhr »Zeitloser Tunnel« / Gregor »TANZweb.org« / Wuppertal Eisenmann / Kulturbüro Wuppertal –1– »Zeitloser Tunnel«, © Gregor Eisenmann
Favoriten: Förderpreise Weitermachen für Freies Theater »Die Kreativität der Produzenten in NRW ist schier grenzenlos. Auch wenn nicht jedem alles gefällt, was – 2016 / 17 – mindestens zu kreativen Diskus sionen veranlasst, so waren süße und bittere Pillen zu schlucken zwischen kleinstem Angebot (eine Dance -Box für je eine Person) und großer Geste (Ben J. Riepe).« revierpassagen.de, 17.9.2016 Alle zwei Jahre im Herbst zeigt »FAVORITEN« heraus trittsnetzwerks – freien Ensembles die Chance, beste ragende Produktionen der frei produzierenden dar hende Arbeitsansätze in Kooperation mit regionalen In stellenden Künste aus NRW. Das seit 1985 bestehende stitutionen weiterzuentwickeln. Damit reagierte dieses und damit älteste freie Theaterfestival Deutschlands gemeinsam mit »FAVORITEN« betriebene Programm ist von tragender Bedeutung für die freie Theaterland vor allem auf die Notwendigkeit, Fördermöglichkeiten –1– schaft NRWs: Es bietet der regionalen Szene ein Forum für nachhaltige Produktionsprozesse zu schaffen. Vier »Livebox: Persona«, zum Austausch über Arbeitsweisen, zeitgenössische Konzepte wurden durch eine Jury zur Förderung emp © Ben J. Riepe Ästhetiken und politische wie gesellschaftliche Frage fohlen, die dann ab 2015 mit Einzelbudgets zwischen stellungen. Als überregionale Plattform unterstützt 7.000 und 12.000 Euro (weiter-)entwickelt und an –2– es die Vernetzung von Künstler*innen, Gruppen und unterschiedlichen Orten gespielt wurden. Im Januar »Reading Salomé«, – 2 – Kollektiven aus NRW und fördert ihre bundesweite und 2016, also zu Beginn des Berichtszeitraumes, kam die © Florian Krauss – D/ D O/ E /O B – internationale Sichtbarkeit. letzte dieser Produktionen im Kunsthaus Essen zur Seit vielen Jahren entwickelt das NRW KULTUR Aufführung: Mit »Und die Wälder wieder klingen … – sekretariat gemeinsam mit den »FAVORITEN« bedarfs A War & Peace Opera(tion)« entwickelte kainkollektiv orientierte Förderprogramme, die immer auf eine mög eine Klanglandschaft, die sich zwischen den von den Seit der Festival-Ausgabe 2016, die unter der künst statt. Die Unterstützung des NRWKS, das erneut die lichst langfristige und nachhaltige Wirkung abzielen. aktuellen politischen Krisen in Deutschland und Euro lerischen Leitung von Holger Bergmann und Jörg »FAVORITEN«-Preise stiftet, ermöglicht hier die Nach der 17. Festivalausgabe 2014 bot das NRWKS pa erzeugten Verwüstungen und einem Aufstand der Albrecht stand, unterstützt das NRWKS die Arbeit Einrichtung des Web-Magazins SPACE sowie die För – in der Nachfolge seines jahrelang betriebenen Auf Landschaften selbst aufspannte. der Produktionsteams durch die Vergabe von hoch derung der diesbezüglichen insgesamt acht »Digitalen dotierten Preisen. Zum Abschluss der »FAVORITEN Residenzen«, die mit jeweils 500 Euro zur Produktion 2016« verlieh das NRWKS gemeinsam mit dem Festival einer künstlerischen Arbeit im Digitalen ausgestattet mehrere Preise in Höhe von insgesamt 40.000 Euro: werden. Gezeigt wird außerdem die durch den »Fonds jeweils 10.000 Euro erhielten Monster Truck für »Made Experimentelles Musiktheater« 2016 und 2017 mit dem for Love«, dorisdean für »Hypergamie – Hochzeit mit MiR realisierte Produktion »ingolf« von Kötter/Seidl Hindernissen« und Ben J. Riepe für »Livebox: Persona«; (s. S. 14). Die Produktion »Voicing Pieces« von Begüm ein weiterer Preis der Jury in Höhe von 5.000 Euro Erciyas ist wiederum die Weiterentwicklung einer ging an Johannes Müller / Philine Rinnert für »Reading »Tanzrecherche NRW«. Darüber hinaus kooperiert das Salomé«, das Projekt »Refugees’ Kitchen« des Oberhau NRWKS mit »FAVORITEN« über das »Internationale sener Vereins kitev wurde mit dem Publikumspreis, Besucherprogramm« (s. S. 22). ebenfalls in Höhe von 5.000 Euro, bedacht. Mit dieser Preisvergabe ging das NRWKS ein nrw-kultur.de/favoriten mal mehr über seine bisherigen Förderaktivitäten im favoriten-festival.de Rahmen der »FAVORITEN« hinaus. Denn die Preis favoriten2016.de gelder stiften nicht nur öffentlich wirksame Anerken nung, sondern ermöglichen produktive Auszeiten und entbinden die Gruppen vom permanenten und kurz fristigen Produktionsdruck. Dafür öffnen sie Raum B E T E I L I G T E für Reflexion und Recherche und leisten dadurch einen M I T G L I E D S S TÄ D T E – 12/13 – wichtigen Beitrag für die kontinuierliche Entwicklung Dortmund, Düsseldorf, Essen, der Performancekunst in NRW. In diesem Sinne wird Oberhausen überdies der fortgesetzte Dialog der »FAVORITEN« K E N N Z A H L E N 2 0 1 6 mit dem »Impulse Theater Festival« produktiv. Sekretariatsmittel: 9.902,62 € Anzahl geförderter Produktionen: 1 AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9 Die nächste Ausgabe von »FAVORITEN« findet vom K E N N Z A H L E N 2 0 1 7 – 1 – 6. bis 16. September 2018 unter der künstlerischen Sekretariatsmittel: 40.000,00 € Leitung von Fanti Baum und Olivia Ebert in Dortmund Anzahl geförderter Produktionen: 5
Fonds Die Initiative für Experimentelles Entwicklungsprozesse Musiktheater neuer Formen von – 2016 / 17 – Musik und Theater »Das ist ein durchaus kraftvolles Statement, um zwei Jahre Arbeit, zwei Jahre Sich-Abarbeiten an einer so komplexen wie fest gefügten Struktur abzuschließen. Es beglaubigt das außergewöhnliche Engagement des feXm.« Die Deutsche Bühne, 9/2017 – 1 – Seit 2005 bieten das NRW KULTURsekretariat und die (Ausstattung, künstlerische Mitarbeit) ausgelobt. Als Kunststiftung NRW mit dieser gemeinsamen Initiative Produktionspartner für die Umsetzung beteiligte sich ausgewählten Teams von Theatermacher*innen die das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier, das nach Möglichkeit, im Verbund mit Schauspiel- und Opern 2007 und 2010 damit bereits zum dritten Mal bei feXm um Obsession, Realitätsverlust und Metamorphose. wird mit Unterstützung des feXm pro Saison eine – GE/MO – häusern in NRW experimentelle Musiktheaterprojekte dabei war. Im Zentrum dieser Collage mit Elementen von Film, Produktion an zunächst einem Haus erarbeitet und zu realisieren. Bis Ende 2017 konnten – vielfach mit Im Mittelpunkt von »ingolf« stand die Erkun Installation und Performance standen vier Personen, anschließend für die beiden anderen Theater adap jungen, zum Teil noch relativ unbekannten Kompo dung von Oper als gesellschaftliches und betriebliches die sich – jeweils aus unterschiedlichen Gründen – auftiert. Produzierendes Haus im ersten Jahr ist die Oper nist*innen, Autor*innen oder Regisseur*innen – insge System, mit ihren Arbeitsweisen und Möglichkeits der Jagd nach einem ominösen Koffer befanden und Wuppertal. Eine Jury ausgewiesener Fachleute des samt 14 Uraufführungen realisiert werden, die zugleich formen. Ausgehend von der realen Person Ingolf dabei in gemeinsame Geschehnisse verstrickt wurden. Musiktheaters entscheidet gemeinsam mit den betei das ganze Spektrum unterschiedlicher Ästhetiken, Haedicke, ehemaliger Leiter der Phonothek an der Zum Abschluss des Projekts im Juni 2018 waren im ligten Theatern über die Auswahl des zu realisierenden Formate und Arbeitsweisen des experimentellen Mu Humboldt-Universität zu Berlin, und dessen Ideen zu Rahmen eines integralen Konzeptes auch die früheren Projekts. Fortgesetzt wird außerdem unter dem Titel siktheaters abbilden. einer Oper, entstand die Kunstfigur »ingolf«. Haedickes Teile noch einmal zu erleben. Zu den Schauspieler*in »Something Out There« die Kooperation mit François In Verbindung mit verschiedenen NRW-Bühnen Opernideen wurden zunächst innerhalb der einzelnen Sarhan, der in regelmäßigen Treffen am Maschinen nen des Schlosstheaters gesellte sich ein Ensemble von werden Produktionen ausgewählt und mit jeweils bis zu Abteilungen im Theater des MiR diskutiert und weiter Musiker*innen aus dem Bereich zeitgenössischer Musik. haus Essen die Zusammenarbeit mit Musiker*innen 100.000 Euro gefördert, in denen Musik, Sprache und entwickelt, bevor sich dieser Gedankentransfer auch des »Suitcase«-Ensembles intensiviert und dabei die Raum von der Idee bis zur Uraufführung in enger Ver auf die Einwohner Gelsenkirchens ausweitete. Dabei AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9 gemeinsame Suche nach experimentellen musikthea bindung entwickelt werden, oft grenzüberschreitend trat der Ideengeber zunehmend zurück hinter ein Beginnend mit der Spielzeit 2019/20 startet feXm sei tralen Ansätzen vorantreibt. zwischen Musiktheater und Schauspiel. fortschreitend komplexer werdendes »System ingolf«, ne neue Förderinitiative »NOperas!«. Damit wird der Mit der Neuausrichtung seit 2015 arbeiten die dem schließlich Theater, Publikum und die Stadt selber Fonds deutschlandweit ausgebaut: Beteiligt sind mit nrw-kultur.de/fexm –1– vom »Fonds Experimentelles Musiktheater« (feXm) angehörten. Das Fortschreiten dieses Prozesses wurde der Oper Wuppertal, der Oper Halle und dem Theater »ingolf #6 geht getragenen Projekte verstärkt prozessorientiert und der Öffentlichkeit zwischen Frühjahr 2016 und Sommer Bremen zum ersten Mal drei Theater. Im Rahmen eines auf die Bühne«, ergebnisoffen, mit mehreren Probenphasen innerhalb 2017 in insgesamt sechs aufeinanderfolgenden künst sich über drei Spielzeiten erstreckenden Verbundes © Kötter/Seidel einer Dauer von zwei Spielzeiten. Einzelne Ergebnis lerischen Formaten präsentiert. schritte bis hin zur möglichen Uraufführung werden in »INGOLF« AM MIR Eine begehbare Ouvertüre für B E T E I L I G T E Teilaufführungen vorgestellt, Diskursformate ergänzen »T H E S U I T C A S E – V E R L O R E N IN GELSENKIRCHEN Orchester, Sopran-Solo und Chor / M I T G L I E D S S TÄ D T E die Aufführungen. In den Fokus rückt damit weniger I N M O E R S « A M S C H L O S S T H E AT E R (2015 BIS 2017) Termin: 6.7.2017 Gelsenkirchen, Moers das unverrückbare Ergebnis als vielmehr der Produk MOERS (2017 BIS 2018) »ingolf #1 lebt allein« / Film tionsverlauf selbst. Als zweites, teilweise parallel zu »ingolf« zu realisieren screening mit Live-Konzert / »T H E S U I T C A S E – K E N N Z A H L E N 2 0 1 6 Innerhalb des Berichtszeitraums 2016 bis 2017 des feXm-Projekt im Berichtszeitraum wählte die Fach- Termine: 17.4.2016, 8.5.2016 V E R L OR E N I N M O E R S « Sekretariatsmittel: 65.496,11 € – 14/15 – wurden durch den Fonds zwei Produktionen ermöglicht. Jury in Kooperation mit dem Schlosstheater Moers das »ingolf #2 geht arbeiten« / A M S C H L O S S T H E AT E R Drittmittel: 49.031,61 € Multimedia-Projekt »The Suitcase – Verloren in Moers« Termine: 4./25.9.2016 MOERS (2017 BIS 2018) Anzahl geförderter Produktionen: 1 » I N G O L F « A M M U S I KT H E AT E R I M R E V I E R des französischen Komponisten François Sarhan aus. »ingolf #3 wohnt« / Termine: »THE SUITCASE # 1« / 28.10.2016, 20.1.2017 Termine: 6./7.10.2017 K E N N Z A H L E N 2 0 1 7 IN GELSENKIRCHEN (2015 BIS 2017) Das Projekt setzte sich aus vier unterschiedlichen »ingolf #4 zieht aus« / Termin: »THE SUITCASE # 2« / Sekretariatsmittel: 52.925,00 € Im Frühjahr 2015 hat eine Jury, bestehend aus Detlef Teilen zusammen, die im September und Dezember 21.4.2017 Termine: 15./16.12.2017 Drittmittel: 66.825,00 € Brandenburg, Christine Fischer, Stephan Froleyks und 2017 sowie im März und Juni 2018 vorgestellt wurden. »ingolf #5 macht Freunde« / »THE SUITCASE # 3« / Anzahl geförderter Produktionen: 2 Matthias Rebstock, aus mehr als 50 Bewerbungen das Innerhalb der Erzählform einer Detektivkomödie, deren Oper von allen / Termine: Termin: 17.3.2018 Konzept »ingolf« von Daniel Kötter und Hannes Seidl Handlung in der Festivalstadt Moers angesiedelt war, 28./29.4., 2. – 6.5.2017 »THE SUITCASE # 4« / (Musik, Video, Regie, Text) sowie Rahel Kesselring betrieb »The Suitcase« ein surrealistisches Vexierspiel »ingolf #6 geht auf die Bühne« / Termine: 8./9.6.2018
Fonds Neues Auftragskompositio B E T E I L I G T E M I T G L I E D S S TÄ D T E Bielefeld, Bonn, Dortmund, Musiktheater nen, Uraufführungen Düsseldorf, Duisburg, Gelsen kirchen, Hagen, Köln, Münster, Wuppertal und Premieren A N D E R E S TÄ D T E – 2016 / 17 – Detmold an den Theatern K E N N Z A H L E N 2 0 1 6 und Opernhäusern Landessondermittel: 201.634,00 € Anzahl geförderter Produktionen: 8 in NRW K E N N Z A H L E N 2 0 1 7 Landessondermittel: 236.232,32 € Anzahl geförderter Produktionen: 9 Der »Fonds Neues Musiktheater« wurde 2001 einge und zeitgenössischer Werke gefördert. Darüber hinaus richtet, um mehr neue Arbeiten am Musiktheater anzu ist seit 2010 auch die Förderung von Tanzproduktionen –1– regen und damit einen Kontrapunkt zum »klassischen« möglich, die vom Klangkörper am Hause live gespielte »Die Schnee Repertoire zu setzen. Zur Ermöglichung von Auftrags neue Musik einbeziehen. königin«, Foto kompositionen, Uraufführungen und Premieren an den Mit insgesamt 19 geförderten Produktionen im Hans Jörg Michel Theatern und Opernhäusern in NRW stellt das Kultur Zeitraum 2016 (8) und 2017 (9) steigt die Gesamtzahl ministerium des Landes dem NRW KULTURsekretariat der durch den Fonds realisierten Musiktheaterproduk –2– »Einstein on – B I / B N / D/ D O/ D U/G E / H A / K / M S/ W – jährlich Sondermittel in Höhe von 250.000 Euro für die tionen seit 2001 auf über 160. Für 2018 sind vier weitere the Beach«, Foto Häuser zur Verfügung. Förderungen beantragt. Thomas Jauk Neben Aufträgen für neue Kompositionen wer den aus diesem Fonds ebenso Aufführungen jüngerer nrw-kultur.de/fnm –3– »The Vital Unrest«, Foto Costin Radu ÜBERSICHT 2016 Koproduktion mit den Salzburger Unrest« / Ballettabend von Bridget Theater Bielefeld: »Dog Days« Festspielen, Premiere: 5.5.2016 Breiner u. a. mit Musik von Georgs (David T. Little) / Europäische Oper Wuppertal: »Three Tales« Pelēcis / Premiere: 25.3.2017 Erstaufführung, Premiere: (Steve Reich) / 17.9.2016 Theater Hagen: »Tschick« 27.2.2016 (Ludger Vollmer) / Uraufführung: Theater Bonn: »Wunderland« ÜBERSICHT 2017 18.3.2017 (Anno Schreier) / Premiere: Theater Bielefeld: »Charlotte Theater Hagen: »Geschichten aus 30.12.2016 Salomon« (Marc-André Dalbavie) / dem Wiener Wald« (HK Gruber) / Landestheater Detmold: Deutsche Erstaufführung, Premiere: 24.6.2017 »Sogno d’ un mattino di primavera« Premiere: 14.1.2017 Theater Münster: (Alexander Muno) / Uraufführung, Theater Dortmund: »Einstein on »Prova D´Orchestra« (Giorgio Premiere: 8.4.2016 the Beach« (Philip Glass) / Battistelli) / Premiere: 20.5.2017 Deutsche Oper am Rhein: Premiere: 23.4.2017 – 1 – – 2 – »Die Schneekönigin« (Marius Felix Theater Dortmund: »Gullivers AUS B L I C K 2 01 8 Lange) / Uraufführung: Deutsche Reise« (Gerald Resch) / Premiere: Theater Bielefeld: »Jakob Lenz« Oper am Rhein Duisburg, 21.5.2017 (Wolfgang Rihm) / Premiere: Premiere: 23.4.2016 / Deutsche Theater Dortmund: »Hamlet« 9.6.2018 Oper am Rhein Düsseldorf, (Timo Jouko Herrmann) / Theater Bonn: »Echnaton« Premiere: 4.6.2016 Koproduktion mit dem Kinder- (Philip Glass) / Premiere: 11.3.2017 Theater Hagen: »Tschick« (Ludger und Jugendtheater Dortmund / Theater Hagen: »Everest« Vollmer) / Kompositionsauftrag Premiere: 23.2.2017 (Joby Talbot) / Europäische Oper Köln: »Tree of Codes« Musiktheater im Revier: Erstaufführung: 5.5.2018 (Liza Lim) / Uraufführung: 9.4.2016 »Die Passagierin« (Mieczysław Theater Münster: »Angels in Oper Köln: »Die Eroberung von Weinberg) / Premiere: 28.1.2017 America« (Peter Eötvös) / Mexico« (Wolfgang Rihm) / Musiktheater im Revier: »The Vital Premiere: 24.2.2018 »›Einstein on the Beach‹ – das bahnbrechende – 3 – – 16/17 – Stück von Robert Wilson und Philipp Glass hat Kay Voges jetzt in Dortmund inszeniert. Mit Hilfe von sieben Licht- und Videokünstlern schafft er eindrucksvolle Bildwelten und zeigt zugleich den subversiven Humor dieses Werkes.« Deutschlandfunk, 23.4.2017
Impulse Theater Das wichtigste Festival Festival der Freien Szene im deutsch – 2016 / 17 – sprachigen Raum Das »Impulse Theater Festival« des NRW KULTUR Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter Ju sekretariats ist seit Jahrzehnten die wichtigste Platt lian Warner & Oliver Zahn oder die Costa Compagnie. form für das Freie Theater im deutschsprachigen Raum. Neben neun Theaterarbeiten, Hörspielen und Filmin Viele der ästhetischen Neuerungen und jungen Talente, stallationen gab es zahlreiche Gespräche sowie partizi die in den letzten Jahren das deutschsprachige Theater pative Projekte von bekannten internationalen Künst belebt haben wie René Pollesch, Rimini Protokoll oder ler*innen wie der israelischen Gruppe Public Movement – 1 – Roger Vontobel, waren bei »Impulse« zu sehen und wur und dem Nature Theater of Oklahoma aus New York. den dort von der Theaterszene und der Presse entdeckt. Im Fokus standen Fragen und Themen wie kulturelle Mit internationaler Strahlkraft sind die »Impulse« für Identität, Flucht und Krieg. – 2 – freie Ensembles und Produktionshäuser ebenso wichtig Diese Ausgabe lockte mit lebendigem Theater wie das Berliner Theatertreffen für die Stadttheater. mehr als 5.300 Besucher*innen aus der Region und ganz Seit 2015 findet das Festival wieder jährlich in Düssel Deutschland sowie ein internationales Fachpublikum – D/ K / M H – dorf, Köln und Mülheim an der Ruhr statt. Für jede in über 80 Performances, Schauspielproduktionen, Ausgabe übernimmt jeweils eine Stadt die Hauptrolle. Konzerte, Installationen, Lectures und Partys. Mit einer Das Festival wird begleitet von einem Kuratori Auslastung von 92 % wurde das 2015 beschlossene neue um, das u. a. auch Haiko Pfost als neuen Künstlerischen Konzept der Konzentration auf einen Hauptspielort – Leiter ausgewählt hat. Dem Kuratorium gehör(t)en an: 2016 das FFT in Düsseldorf – unter enger Einbindung Amelie Deuflhardt (Künstlerische Leiterin Kampnagel, der Partner in Köln (studiobühneköln) und Mülheim bis Juli 2016), Ulrich Ernst (Kulturdezernent Mülheim (Ringlokschuppen Ruhr) eindrucksvoll bestätigt. an der Ruhr), Dr. Christian Esch (Direktor NRW KUL Das »Impulse Theater Festival« 2016 wurde TURsekretariat), Barbara Foerster (Kulturamtsleiterin veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat in Koope Köln), Matthias Frense (Künstlerischer Leiter Ringlok ration mit dem FFT Düsseldorf, der studiobühneköln schuppen Ruhr), Dietmar Kobboldt (Künstlerischer und dem Ringlokschuppen Ruhr sowie den Städten Leiter studiobühneköln), Hans-Georg Lohe (Kultur Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr. Das dezernent Düsseldorf), Bettina Milz (Referentin Kul Festival wurde gefördert durch die Beauftragte der turministerium NRW), Matthias Pees (Künstlerischer Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kunst Leiter Mousonturm, Juli 2016 bis November 2017), stiftung NRW, das Ministerium für Kultur und Wis Aenne Quinones (HAU Berlin, seit November 2017), senschaft des Landes NRW, die Sparkasse KölnBonn, Marianne Schirge (Kulturamtsleiterin Düsseldorf), das Goethe-Institut, INTPA – Internationales Netz Martin Schumacher (Kulturdezernent Bonn), Kathrin für Tanz und Performance Austria sowie Pro Helvetia. Tiedemann (Künstlerische Leiterin FFT). I M P U L S E T H E AT E R F E S T I VA L 2 0 1 7 I M P U L S E T H E AT E R F E S T I VA L 2 0 1 6 Die 20. Impulse-Ausgabe seit 1990 zog an insgesamt Vom 15. bis zum 25. Juni 2016 zeigten die »Impulse« zehn Tagen mehr als 7.700 Besucher*innen in über 90 gemeinsam mit den Partnern FFT Düsseldorf, studio Aufführungen, Performances, Konzerte und Partys, bühneköln und Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim aber auch Gespräche, Arbeitstreffen, Workshops und wieder herausragende Produktionen des Freien Thea eine abschließende Konferenz. Die Auslastung lag – 18/19 – ters. Unter dem – von Brian Eno geliehenen – Motto wieder bei über 90 %. Hauptspielort war Köln. »Start cooking … Recipe will follow« begaben sich die Auch seiner vierten und letzten Festivalausgabe Macher*innen der eingeladenen Produktionen auch untersuchte Florian Malzacher als Künstlerischer Lei im dritten Jahr unter der künstlerischen Leitung von ter, wie politisches Theater heute aussehen und handeln –1– –2– Florian Malzacher auf die Suche nach den ästhetischen kann, in welchem Verhältnis es zur Gesellschaft steht »The Empire Strikes »Evros Walk und politischen Handlungsspielräumen des Theaters. und inwieweit nicht nur künstlerische Ergebn isse, Back: Kingdom of the Water«, Eingeladen waren neben Stars wie She She sondern auch Arbeitsweisen und Organisationsformen Synthetic«, © NRWKS, © NRWKS, Foto Pop, Rimini Protokoll und Gintersdorfer/Klaßen auch selbst politische Experimente sein können. Unter dem Foto Robin Junicke Robin Junicke neue vielversprechende Gesichter der freien Szene aus Motto »Decide or Else« rückte vom 22. Juni bis 1. Juli
»Und so bleibt als Eindruck: Das Impulse-Festival positioniert sich stark als Think Tank zur Frage, wie Kunst und Theater gesellschaftlich eingreifen können.« Theater heute 8/2016 – 2016 / 17 – 2017 das Thema Entscheidungen in Gesellschaft, Politik rung einerseits und Methode und Ästhetik im Freien und Kunst in den Mittelpunkt. Theater andererseits widmeten. Damit will sich das Im Zentrum standen in der studiobühneköln Festival noch stärker einem neuen Publikum öffnen Arbeiten von Dries Verhoeven, den Rabtaldirndln, und gleichzeitig seine Funktion als wichtigster Treff Swoosh Lieu, She She Pop, internil und Gintersdorfer/ punkt des Freien Theaters und Ort dessen Selbstver Klaßen, ergänzend bot Richard Lowdon hier in dem von ständigung stärken. ihm gestalteten Festivalzentrum ein breites Programm Das »Impulse Theater Festival« 2018 wurde mit Partys, Konzertreihe, Diskurs und Bar-Performan veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat in Koope ces. Weitere Positionen von Szenegrößen wie Boris ration mit dem Ringlokschuppen Ruhr, dem FFT Düs Nikitin, Monster Truck und Milo Rau liefen im koope seldorf und der studiobühneköln sowie den Städten rierenden Schauspiel Köln im Depot. In der TanzFaktur Mülheim an der Ruhr, Düsseldorf und Köln. Das Festi und im Kölner Künstler Theater waren Produktionen val wurde gefördert durch das Ministerium für Kultur von vorschlag:hammer und dem Fundus Theater zu er und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, leben. Gezeigt wurde außerdem im WDR Funkhaus der die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und 2016 mit Kölner Beteiligung gedrehte Film »Germany Medien, die Kunststiftung NRW und die Sparkasse 2071« des New Yorker Nature Theater of Oklahoma. KölnBonn. Darüber hinaus entstanden in Mülheim an der Ruhr und in Düsseldorf neue, ortsspezifische Arbeiten der impulsefestival.de britischen Gruppe Stan’s Cafe und der rumänischen – 1 – Choreografin Alexandra Pirici. Diese Impulse-Ausgabe wurde veranstaltet »PERFORMING THE ARCHIVE«: vom NRW KULTURsekretariat in Kooperation mit A R C H I V D E S F R E I E N T H E AT E R S der studiobühneköln, dem Ringlokschuppen Ruhr Im Rahmen und auf Einladung des Festivals fiel am 6. PRODUKTIONEN 2016 Nature Theater of Oklahoma: B E T E I L I G T E und dem FFT Düsseldorf, den Städten Köln, Mülheim Juli 2013 der Startschuss für ein Videoarchiv des Frei Gintersdorfer/Klaßen: »Germany Year 2071« M I T G L I E D S S TÄ D T E – D/ K / M H – an der Ruhr und Düsseldorf sowie in Verbindung en Theaters. Das Konzept wurde entwickelt unter der »Der Botschafter« (Filmproduktion) Düsseldorf, Köln, mit dem Schauspiel Köln. Als Förderer wirkten das Projektträgerschaft des Bundesverbands Freie Darstel Ariel Efraim Ashbel and Friends: Mülheim an der Ruhr »The Empire Strikes Back: PRODUKTIONEN 2017 Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes lende Künste, des Dachverbands Tanz Deutschland, des Kingdom of the Synthetic« Boris Nikitin: »Hamlet« K E N N Z A H L E N 2 0 1 6 Nordrhein-Westfalen, die Beauftragte der Bundesregie Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, She She Pop: »50 Grades of Shame« Dries Verhoeven: »Guilty Sekretariatsmittel: 170.375,11 € rung für Kultur und Medien, die Kunststiftung NRW, des Internationalen Theaterinstituts Deutschland mit Julian Warner & Oliver Zahn: Landscapes« Landessondermittel: 50.000,00 € die Sparkasse KölnBonn, das Goethe-Institut und das dem Mime Centrum Berlin sowie des NRW KULTURse »Situation mit Doppelgänger« Die Rabtaldirndln: Drittmittel: 471.238,53 € Nationale Performance Netz (NPN). kretariats mit dem »Impulse Theater Festival« und dem Daniel Wetzel / Rimini Protokoll: »Du gingst fort!« Anzahl geförderter Produktionen: 14 NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. Im Rah »Evros Walk Water« vorschlag:hammer: »Die Erfindung Anzahl Spielorte: 11 AU S B L I C K 2 01 8 – 2 02 0 men des Projektes »Performing the Archive. Studie zur junges theater basel / der Gertraud Stock« Anzahl Besucher*innen: >5.300 Nach insgesamt vier Festivaldurchläufen unter der Re Entwicklung eines Archivs des Freien Theaters« erging Sebastian Nübling: »Noise« Fundus Theater: »Da Gefahr!« Anzahl Veranstaltungen: >80 Costa Compagnie: Swoosh Lieu: »Who Cares?!« gie von Florian Malzacher von 2013 bis 2017 übernahm Anfang 2016 ein erster Aufruf zur Sammlung möglichst »Conversion / Nach Afghanistan« Monster Truck & The Footprints: K E N N Z A H L E N 2 0 1 7 mit der Ausgabe 2018 Haiko Pfost die künstlerische umfassender Informationen über vorhandene Bestände Christine Gaigg / 2nd nature & »Sorry« Sekretariatsmittel: 183.593,84 € Leitung der »Impulse«, für drei Runden bis 2020. Mit und Materialien des Freien Theaters in Deutschland. Die netzzeit / Klaus Schedl: »Untitled Milo Rau / IIPM & CAMPO: Landessondermittel: 50.000,00 € seiner ersten Ausgabe vom 13. bis 24. Juni 2018 gab er Studie wurde koordiniert am Institut für Kulturpolitik (Look, Look, Come Closer)« »Five Easy Pieces« Drittmittel: 443.116,83 € dem Festival ein neues Profil. Im Zentrum stand 2018 der Universität Hildesheim. Seither wurde das Konzept Boris Nikitin: »Martin Luther She She Pop – internil – Ginters Anzahl geförderter Produktionen: 13 der Showcase im Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim. in regelmäßigen Treffen konkretisiert und im Netz Propagandastück« dorfer/Klaßen: »Drei Monologe« Anzahl Spielorte: 11 Elf jurierte Produktionen zeigten das Besondere des ausgebaut. Im Juni 2017 wurde das Projekt in Köln und andcompany&Co.: »Orpheus Alexandra Pirici: »Delicate Anzahl Besucher*innen: >7.700 Freien Theaters in einer großen Vielfalt unterschiedli Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei dieser Gelegen in der Oberwelt« Instruments of Engagement« Anzahl Veranstaltungen: >90 cher Theaterformen auf. heit diskutierten die Autor*innen der Studie gemeinsam Dario Azzellini & Oliver Ressler: Stan’s Cafe: »Of All The People »Occupy, Resist, Produce« In All The World« Dieses breite Spektrum künstlerischer Arbeiten mit Fachleuten zugleich weitere notwendige Schritte »Learning Plays – A School of Richard Lowdon: »Sideshow« wird jährlich ergänzt um ein speziell für eine Stadt und Maßnahmen auf dem Weg zu einem digitalen und Schools« Nature Theater of Oklahoma: entwickeltes Projekt: 2018 ging das Projekt »Wenn die dezentralen Archiv, das sich gleichermaßen als kulturel Public Movement (IL): »Germany Year 2071« Häuser Trauer tragen« in Düsseldorf gesellschaftspo les Gedächtnis wie auch als künstlerische Plattform ver »Macht Kunst Politik!« (Filmvorführung) litischen Fragen im lokalen Kontext nach. Als dritte steht. Zum Beginn 2018 wurde der Verein »Archive des Programmsäule fungieren für die kommenden beiden Freien Theaters e. V.« gegründet, um das Projekt in den – 20/21 – Festivalausgaben die neuen Impulse-Akademien, die nächsten Jahren nachhaltig koordinieren zu können. 2018 in Köln stattfanden und sich den Spannungsver hältnissen zwischen Ortsbezug und Internationalisie theaterarchiv.org –1– »Delicate Instruments of Engagement«, © NRWKS, Foto Robin Junicke
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