NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017

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NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
NRW KULTUR­
sekretariat
Bericht
2016 / 2017
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Grußwort                I                        P                     W
                                                                                                                                            2
                                                                                                                                            Das NRW KULTUR­             Impulse Theater          PerformAktiv          Werkproben
                                                                                                                Osnabrück                   sekretariat                 Festival                 36                    52
                                                                                                                                            3                           18

                                                                                                                                        D

                                                                                                                                            Das 3. Ohr +                Internationales          popNRW-Preis          Kurzfristige
                                                                                                                            Bielefeld       Klanglandschaften           Besucherprogramm         38                    Projekte

                                                                                                      Münster
                                                                                                                                            6                           22                                             54

                                                                                                                                                                    K                        R

                                                                                                                                            Das 3. Ohr:                 Kindertheater +          Refugee Citizen       Das NRW KULTUR­
                                                                                                                                            Musikkulturen               Junges Theater           40                    sekretariat im Netz
                                                                                                                                            8                           24                                             56

                                                                        Recklinghausen
                                                                                                                                                                                             S                         Unsere Arbeit
                                                                                                                                                                                                                       in Zahlen

                                        Oberhausen
                                                     Gelsenkirchen
                                                                                           Dortmund                                                                                                                    60
                                                                                                                                            Digitale Kultur             Kooperierte              Soundtrips NRW
                       Moers                              Essen
                                                                          Bochum
                                                                                                                                            10                          Projekte                 42
                             Duisburg                                                                                                                                   26                                             Institutionen, Initiativen,
                                                                                                                                                                                                                       Partner, Veranstal­tungs­
                                           Mülheim/Ruhr                                                                                                                                                                orte, Dienstleister
                                                                                             Hagen
                  Krefeld                                                                                                               F                                                    T                         62
                                                                     Wuppertal
                                            Düsseldorf                                                                                      Favoriten:                  Kulturstrolche           Tanzrecherche         Künstler*innen
                            Neuss
Mönchengladbach
                                                                                                                                            Weitermachen                28                       NRW                   und Ensembles
                                                                                                                                            12                                                   44                    65

                                                                                                                                                                    M                                                  Die Kulturdezernate
                                                                                                                                                                                                                       der Mitgliedsstädte
                                                                                                                                                                                                                       68
                                           Köln
                                                                                                                                            Fonds Experimentelles       museumsplattform         TANZweb.org
                                                            Landschaftsverband Rheinland
                                                                                                                                            Musiktheater                nrw                      46
                                                                                                                                            14                          30                                             Impressum

Aachen                                                                                                                                                              N
                                                     Bonn

                                                                                                                                            Fonds Neues                 Next Level –             Transfer
                                                                                                                                            Musiktheater                Festival for Games       International
                                                                                                                                            16                          32                       48
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Grußwort                                                                                                              Das NRW KULTURsekretariat
                                                                                                                                               (NRWKS)
– 2016 / 17 –

                Auch in seinem fünften Jahrzehnt nimmt das NRWKS           Tanz-Publikum in etwa zehn Städten mit »TANZweb«:          Seit 1974 veranstaltet und fördert das NRW KULTUR­         chen, Hagen, Köln, Krefeld, Mönchengladbach, Moers,
                weiter Fahrt auf. Das zeigt der hier vorliegende Bericht   So oder so tragen wir dazu bei, das Anspruchsvolle und     sekretariat (NRWKS) gemeinsam mit den kommunalen           Mülheim an der Ruhr, Münster, Neuss, Oberhausen,
                zu den Jahren 2016 und 2017.                               Besondere breit zu vermitteln und zu verbinden.            Partnern und einer Vielzahl von Kulturinstitutionen        Recklinghausen und Wuppertal, daneben – als assozi­
                        Mit dem kurzfristig aufgelegten und partner­               Die Reihe der Beispiele für die in zahlreichen     innovative Projekte, Festivals und Programmreihen          iertes Mitglied – Osnabrück.
                schaftlich systematisch entwickelten Programm »Refu­       Partnerschaften und Netzwerken entwickelten und            in den Bereichen Theater, Musik, Bildende Kunst,                   Gesteuert wird die Arbeit des NRWKS durch
                gee Citizen« erwies sich der Städtebund bereits Ende       geförderten Programme ließe sich lange fortführen,         Literatur und Tanz. Schwerpunkte liegen seit 2014          die Gremien Arbeitsausschuss und Vollversammlung.
                2015 als rasch handlungsfähig, ohne bloß aktioni­stisch    von den »Musikkulturen« über die »Tanzrecherche            auf den Feldern Internationales und Digitale Kultur.       Darüber hinaus gibt es einen regelmäßigen Programm­
                auf die bereichernde Herausforderung der Flüchtlings­      NRW«, vom »Impulse Theater Festival« zum »Next             Darüber hinaus gilt das Engagement dieser öffent­          aus­schuss auf der Arbeitsebene der Mitgliedsstädte.
                thematik zu reagieren. Inzwischen können wir auf ein       Level – Festival for Games«. Ob es sich um lokale,         lich-rechtlichen Kulturförderinitiative der 21 thea­ter­   Das NRWKS besteht aus einem Team fester und freier
                breit angelegtes, interkommunales Programm zurück­         überre­g ionale oder internationale Kultur handelt, im­    tragen­den Städte und eines Landschaftsverbands in         Mitarbeiter*innen, das die Programmarbeit in enger
                blicken, das unterdessen den Akteur*innen vor Ort          mer gibt es die eine Konstante: Es sind die Städte mit     Nordrhein-Westfalen interkulturellen Projekten und         Kooperation mit den einzelnen Kulturpartnern organi­
                systematisch entwickelte Ergänzungen der Grundlagen        ihren Künstler*innen und Institutionen, welche die         der kulturellen Bildung. Als interner und externer Dia­    siert und koordiniert, begleitet von Beiräten und Jurys.
                für ihre interkulturelle Arbeit bereitstellt.              eigentliche, die reichste Quelle einer Kunst und einer     log­part­ner regt das NRWKS kulturpolitische Prozesse              Der Jahresbeitrag bis 2016 betrug pro Stadt
                        Auch dem künstlerischen Experiment bleiben         Kultur sind, die immer weniger Grenzen kennen und          und Diskurse innerhalb des Ver­bund­netz­werks an und      17.000 Euro, zuzüglich eines individuellen prozentua­
                wir treu: Der »Fonds Experimentelles Musiktheater«         doch die Verankerung vor Ort brauchen. Diese Krea­         erweitert durch Konferenzen zu aktuellen und rele­         len Auf­schlags auf die gesamten über die Beitragshöhe
                hat sich zuletzt erfolgreich selbst einem Experiment       tivität aufzugreifen, zu ver­netzen, zu bereichern und     vanten Themen die kulturelle Kompetenz. Im Rahmen          hinausgehenden Jahresprojektmittel. Im Jahr 2015
                unterzogen, um stark prozessorientierte und dabei          zu verstärken, das ist die Aufgabe, der sich das kleine,   seiner internationalen Aktivitäten koordiniert und         beschloss die Vollversammlung aufgrund steigender
                jederzeit nahbare Produktionen zu entwickeln. Mit          kraftvolle Team des NRWKS auch in Zukunft widmet,          steuert das NRWKS in Zusammenarbeit mit dem Land           Personal- und Betriebskosten, den Mitgliedsbeitrag
                diesem Hintergrund konnten wir für den »feXm« mit          gemeinsam mit seinen Städten und mit dem Land              NRW das »Internationale Besucherprogramm«. Mit             der Kommunen ab 2017 auf 19.000 Euro zu erhöhen.
                den Theatern in Bremen und Halle Partnerhäuser über        NRW, denen wir besonders für die gute Zusammenar­          ihm reisen Journalist*innen, Kurator*innen, Künst­         Zugleich wurde der individuelle Aufschlag reduziert.
                die Landesgrenzen hinaus gewinnen, die zukünftig           beit danken. Der Dank gilt aber auch vielen weiteren,      ler*innen, Kulturvermittler*innen und -politiker*innen             Seine Projektmittel erhält das NRWKS vom
                gemeinsame Sache mit der Oper Wuppertal machen.            gerade auch internationalen Partnern, mit welchen wir      aus aller Welt nach NRW, um gemeinsam tragfähige           Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes
                »NOperas!« lautet der programmatische Titel des            vor allem im Rahmen von »Transfer International« und       Netzwerke aufzubauen und womöglich förderfähige            Nordrhein-Westfalen, bei einzelnen Projekten auch aus
                neuen Ansatzes.                                            »Internationalem Besucherprogramm« kooperieren.            Kooperationen zu entwickeln. Bereits seit 2001 stellt      weiteren öffentlichen und privaten Quellen.
                        Apropos gemeinsam: Immer häufiger werden                   Jetzt wünsche ich Ihnen einen informativen und     das Kulturministerium NRW dem NRWKS jährlich                       Gefördert wird nach Maßgabe der von der Voll­
                neue Programme im Dialog mit den Kulturämtern un­          anregenden Rückblick auf unsere Arbeit der letzten         Sondermittel für den »Fonds Neues Musiktheater«            versammlung verabschiedeten Programmstruktur.
                serer Mitgliedsstädte entwickelt, im Rahmen der »Ko­       beiden Jahre für interkommunale Kulturprogramme            zur Verfügung.                                             Vorsitzender bis Ende 2016 war Martin Schumacher,
                operierten Projekte« etwa oder mit einem besonderen,       in NRW, dem Land der Städte.                                       Neben dem Landschaftsverband Rheinland             Bonn; zum Jahresbeginn 2017 wählte die Vollversamm­
                »performAktiv«en Förderansatz. Ob wir helfen, analog                                                                  waren in diesem Zeitraum insgesamt 21 Kommunen             lung Dr. Christiane Zangs zur neuen Vorsitzenden.
                zu vernetzen im Falle von »Soundtrips NRW« in zwölf               Dr. Christian Esch, Direktor                        Mitglied im NRWKS: Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,        Stellvertretender Vorsitzender ist Jörg Stüdemann,
                Städten oder digital per Film und Kritik für das lokale           Wuppertal, im September 2018                        Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkir­          Dortmund.

                                                                                                  –1–                                              	M I TA R B E I T E R I N N E N      	F R E I E M I TA R B E I T             Dominik Müller: Künstlerische
                                                                                                  © NRWKS                                            U N D M I TA R B E I T E R            Rüdiger Bauschen: Web­koordina­        Assistenz Impulse 2016 /
                                                                                                                                                     2016/2017                             tion/Technik                           Dramaturgie Impulse 2017
                                                                                                                                                     Monika Ahlbrecht: Sachbear­           Katharina Flisikowski: Projektma­      Roland Quitt: Dramaturgie Fonds
                                                                                                                                                     beitung Verwaltung (seit August       nagement Internationales Besu­         Experimentelles Musiktheater
                                                                                                                                                     2017)                                 cherprogramm (bis März 2018)           Karolin Ritter: Projektmanagement
                                                                                                                                                     Dr. Christian Esch: Direktor          Denise Gühnemann: Next Level           Internationales Besucherprogramm
                                                                                                                                                     Dirk Fortmann: Verwaltungsleiter      Blog 2016                              (seit Mai 2017)
                                                                                                                                                     (bis März 2016)                       Charlotte Hesse: Assistenz Künst­      Luisa Rittershaus: Projektmanage­
                                                                                                                                                     Inna Goudz: Internationales           lerische Leitung Impulse 2017          ment museumsplattform nrw
                                                                                                                                                     Besucherprogramm                      Claudia Holthausen: Presse- und        (bis August 2016, August bis Sep­
                                                                                                                                                     (bis Februar 2016)                    Öffentlichkeitsarbeit Impulse 2017     tember 2017)
                                                                                                                                                     Eva Kraus: Sachbearbeitung            Emily Keller: Produktionsleitung       Nadine Rousseau: Refugee Citizen
                                                                                                                                                     Verwaltung                            Impulse 2016 + 2017                    (Januar bis April 2017)
                                                                                                                                                     Anna-Lisa Langhoff: Internatio­       Christina Klug: Social Media           Dr. Christoph Schulz: Transfer
– 2/3 –

                                                                                                                                                     nales Besucherprogramm                (Februar 2016 bis Januar 2018)         International NL-BE 2016/2017
                                                                                                                                                     (seit September 2016)                 Susanne Lenz: Redaktion Internet /     Petra Serwe: Presse- und Öffent­
                                                                                                                                                     Martin Maruschka: Presse- und         museumsplattform nrw                   lichkeitsarbeit Impulse 2016
                                                                                                                                                     Öffentlichkeitsarbeit                 Florian Malzacher: Künstlerische       Inga Sponheuer: Refugee Citizen
                                                                                                                                                     Judith Wollstädter: Verwaltungs­      Leitung Impulse 2016 + 2017            bis 12/2016
                                                                                                                                                     leiterin (Juli 2016 bis Dezember      Bettina Maurer: Kindertheater          Felizitas Stilleke Kleine: Drama­­turgie
                                                                                                                                                     2017)                                 des Monats                             Impulse 2017
                                                                                      –   1   –                                                      Melanie Zaers: Assistenz              Anika Mittendorf: Internationales      Rita Viehoff: Musikkulturen / Refugee
                                                                                                                                                     des Direktors                         Besucherprogramm (bis August           Citizen (Mai 2017 bis Dezember 2017)
                                                                                                                                                                                           2016)                                  Christian Watty: Tanzrecherche NRW
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
»Absender unbekannt«, © Kazibaze Theater
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Das 3. Ohr                                                 Weltmusikförderung
                                                                                    in NRW
– 2016 / 17 –

                In NRW leben Menschen verschiedener Kulturen dichter       Chancen zu einer selbstständigen Lebensführung als
                zusammen als in irgendeinem anderen Teil Deutsch­          Musiker*innen oder Musikpädagog*in abwägen zu
                lands. Im klingenden Melting Pot arbeiten Tausende von     können. In dieser viermonatigen Pilotphase wurden
                Künstlerinnen und Künstlern, Bands und Ensembles,          intensive Kenntnisse über westliche Musiksysteme
                Agenturen und Labels, Musikschulen und Kulturhäu­          wie Notation, Tonsystem, Rhythmik sowie die Rah­
                ser, Vereine und Verbände. Das Musikleben ist von den      menbedingungen des Musiklebens in NRW vermit­
                vielfältigsten Herkunftskulturen geprägt.                  telt. Dazu gehörten Themen wie Selbstvermarktung,          –   1   –
                        Dieser Vielfalt trägt das NRW KULTURsekre­ta­      Künstlersozialkasse, GEMA, Vertragswesen, die Rolle
                riat seit 2004 unter dem Titel »Das 3. Ohr« mit zahlrei­   von Labels und Agenturen. Die Pilotphase wurde mit
                chen Aktivitäten Rechnung – seit Jahren schon schwer­      einem öffentlichen Konzert Anfang August erfolgreich
                punktmäßig mit der Konzertreihe »Klanglandschaften«        abgeschlossen.                                            »Die ›Klanglandschaften‹ am Theater an der Ruhr gehen in dieser Woche
                (s. rechte Spalte) und dem landesweiten Netzwerk
                                                                                                                                     in ihre zehnte Spielzeit und bieten wieder ein Programm aus hochkaräti-
– HA/MH –

                »Mu­­sik­­kul­turen« (s. S. 8/9).                          nrw-kultur.de/dasdritteohr
                        Darüber hinaus hat das NRWKS gemeinsam mit                                                                   gen Entdeckungen. Die Reihe, die von WDR3 aufgezeichnet und auch vom
                einer Vielzahl von Partnern im Bereich der Weltmusik
                                                                                                                                     NRW Kultursekretariat unterstützt wird, hat sich in dieser Zeit nicht nur
                eine Reihe von Programmen und Initiativen entwickelt:      DA S 3 . O H R : K L A N G L A N D S C H A F T E N
                Von der Konzertförderung über die Veranstaltung von        Die Konzertreihe »Klanglandschaften« wird seit 2007       die Gunst des Publikums gesichert, sondern ist auch bei den Musikern und
                Tagungen und Diskussionsrunden bis hin zur Instru­         gemeinsam von Theater an der Ruhr, NRW KULTUR­
                                                                                                                                     Agenturen zu einer festen Größe geworden.« Westdeutsche Allgemeine, 12.10.2016
                mentalförderinitiative an öffentlichen Musikschulen        sekretariat und WDR 3 veranstaltet. Im Mittelpunkt
                »Bağlama für alle!« gab es unterschiedliche miteinander    steht seit Gründung der Reihe die Präsentation der tra­
                verbundene Projekte. Bereits Mitte 2012 hat das NRWKS      ditionellen Musikkulturen Afrikas und des Mittelmeer­
                gemeinsam mit dem Landesverband der Musikschu­             raums. Dabei bildet das programmatisch fe­der­füh­rende         PROGRAMM 2016                         AUS B L I C K 2 01 8/2 01 9        B E T E I L I GT E
                len in NRW und JeKi sowie im Verbund mit vielen            Theater an der Ruhr parallel zur internationalen The­           29.1.: »EllinoTourkika – Vassiliki    2018                               M I T G L I E D S S TÄ D T E
                                                                                                                                           Papageorgiou, Engin Arslan, Kleon     21.1.: »Mehmet Akbas & Band«       Hagen, Mülheim an der Ruhr
                Saz-Lehrern einen Bağlama-Lehrplan entwickelt, mit         aterarbeit jeweils spielzeitbezogene Länderschwer­
                                                                                                                                           Antoniou« (Türkei/Griechenland)       (Türkei)
                dem Musikschulen und Unterrichtende zuverlässig und        punkte. Gleichzeitig wurden für diese Reihe immer               12.2.: »Mike Massy« (Libanon)         17.2.: »Khater Dawa & Band«        KENNZAHLEN 2016
                langfristig Saz-Lehrstunden anbieten können.               wieder neue Klanglandschaften erschlossen – so bei­             5.3.: »Driss El Maloumi Trio«         (Syrien)                           Sekretariatsmittel: 18.000,00 €
                        Seit Anfang 2017 wurde gemeinsam mit dem           spielsweise der Libanon in der Saison 2015/2016. Im             (Marokko)                             10.3.: »Aegean Portraits«          Anzahl geförderter Ensembles: 8
                Beirat Musikkulturen unter Beteiligung u. a. des Lan­      Oktober 2017 starteten die »Klanglandschaften« in ihre          28.4.: »Leilas Tod« (Konzert, Tanz,   (Türkei/Griechenland)
                desmusikrats NRW, der Landesmusikakademie NRW              elfte Spielzeit. Die insgesamt sieben Veranstaltungen           Trauerritual aus dem Libanon)         7.4.: »May He Rise And Smell       KENNZAHLEN 2017
                und des Landesverbands der Musikschulen in NRW             dieser Saison widmeten sich im Theater an der Ruhr              13.10.: »Vieux Farka Touré« (Mali)    The Fragance« (Musiktheater        Sekretariatsmittel: 2.800,00 €
                ein Qualifizierungskonzept für geflüchtete Weltmu­         bis April 2018 den Musikkulturen Afrikas und des                3.11.: »Fanfare Ciocărlia«            aus dem Libanon)                   Anzahl geförderter Ensembles: 6
                                                                                                                                           (Rumänien)                            14.10. Münster / 16.10. Mülheim:
                siker*innen entwickelt, das in der ersten Jahreshälfte     Mittelmeerraums.
                                                                                                                                           2.12. »Trio Mara« (Sonderkonzert      »The Naghash Ensemble –
                2018 mit einer Pilotphase an den Start ging.                       Alle Konzerte werden von WDR 3 mitgeschnit­
                                                                                                                                           Fokus Kurdische Kultur)               Songs of Exile« (Armenien)
                                                                           ten und in unregelmäßiger Folge in der Reihe »WDR 3             17.12.: »Erdal Akkaya, Jeronimo       26.11. Münster / 27.11. Mülheim:
                AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9                               Konzert« ausgestrahlt.                                          Maya, Muzaffer Ertürk« (Türkei/       »Ba Cissoko Trio« (Guinea)
                Seit April 2018 haben über 20 Musikschaffende aus                                                                          Spanien)
                Syrien und anderen Ländern in Bochum, Hagen und            AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9                                                                          2019
– 6/7 –

                Unna im Rahmen eines Qualifizierungsprojektes den          Nach elf Spielzeiten mit mehr als 70 hochkarätigen Ver­         PROGRAMM 2017                         5.1. Mülheim / 6.1. Münster:
                deutschen Musikmarkt kennengelernt und in wöchent­         anstaltungen werden die »Klanglandschaften« ab Herbst           17.2.: »Ghada Shbeir Trio«            »Cemîl Qoçgirî & AVÎAN Quartett«
                lichen Proben gemeinsam Musik gemacht. Dabei ging          2018 fortgesetzt – dann unter konsequenter Beteiligung          (Libanon)                             (Türkei/Kurdistan)
                                                                                                                                           8.4.: »Glückseligkeit – Mutluluk«     20.2. Münster / 21.2. Mülheim:
                es einerseits darum, die Teilnehmer*innen mittels          auch anderer Spielstätten und Mitgliedsstädte des
                                                                                                                                           (Musiktheater aus der Türkei)         »Semilla – Lavinia Mancusi &
                praktischer wie theoretischer Maßnahmen in lokale          NRWKS wie dem Theater im Pumpenhaus in Münster.
                                                                                                                                           28.4.: »Fratelli Mancuso« (Italien)   Gabriele Gagliarini Quartett«
                und regionale Musikmarktstrukturen einzubinden,                                                                            7.10.: »Bau & Kapa« (Kapverden)       (Italien)
                und andererseits um ihre Befähigung, die eigenen           nrw-kultur.de/klanglandschaften                                 21.11.: »Habib Koité« (Mali)          15.3. Münster / 16.3. Mülheim:                               –1–
                                                                                                                                           14.12.: »A Filetta – Ensemble         »Vardan Hovanissian & Emre                                   »Fratelli Mancusco«,
                                                                                                                                           polyphonique« (Frankreich)            Gültekin Trio« (Türkei)                                      © Sante Castignani
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Das 3. Ohr:                                                  Ein Netzwerk für                                     W E LT M U S I K- D I A L O G E – I N T E R K U LT U -     begleiten, Vorschläge zu entwickeln und Strategien zu
                                                                                                                                                                                                                   R E L L E R A U S TA U S C H I N N R W                     erörtern. Vertreten sind hier u. a. der Landesmusikrat
                                                                                                 Musikkulturen                                                den transkulturellen                                 Ein besonderer Bestandteil der »Musikkulturen« sind die
                                                                                                                                                                                                                   Musik.Kulturen.Dialoge. Sie entstehen aus gemeinsa­
                                                                                                                                                                                                                                                                              NRW, die Landesmusikakademie NRW und die Zu­
                                                                                                                                                                                                                                                                              kunftsakademie NRW in Bochum. Neben der Auswahl

                                                                                                                                                              Dialog
                                                                                                                                                                                                                   men künstlerischen Ansätzen zwischen Musiker*innen         der Gruppen für den Förderkatalog werden musika­
                                                                                                                                                                                                                   unterschiedlicher Kulturen in und außerhalb von NRW.       lische Dialoge, Projekte zur kulturellen Bildung und
– 2016 / 17 –

                                                                                                                                                                                                                   Jedes Jahr werden zwei wissenschaftlich begleitete         Maßnahmen zur Kommunikation und Qualifizierung
                                                                                                                                                                                                                   und dokumentierte Projekte von einem Beirat ausge­         vorbereitet sowie die Interessen der Weltmusikszene
                                                                                                                                                                                                                   wählt und von den NRW Kultursekretariaten finanziell       gebündelt und den relevanten Partnern und Institutio­
                                                                                                                                                                                                                   unterstützt: seit 2012 wurden in 14 Dialog-Projekten       nen in Nordrhein-Westfalen vermittelt. Für die drei
                                                                                                                                                                                                                   insgesamt mehr als 70 Künstler*innen gefördert. Mehr­      Spielzeiten 2015/16, 2016/17 und 2017/18 hat der Beirat
                                                                                                                                                                                                                   tägige Probenphasen intensivieren und reflektieren den     insgesamt 37 außergewöhnliche Gruppen und Künst­
                                                                                                                                                                                                                   transmusikalischen Austausch und schaffen Inspiratio­      ler*innen ausgewählt.
                                                                                                                                                                                                                   nen für neue musikalische Ideen. Am Ende dieses Ar­
                                                                                                                                                                                                                   beitsaustausches stehen mehrere öffentliche Konzerte in    AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9
                                                                                                                                                                                                                   unterschiedlichen Städten und einschlägigen Spielorten.    Das Programm wird durch den Expert*innenbeirat
                                                                                                                                                                                                                   Die Dokumentation der Projekte sind im Netz zu finden      ständig weiterentwickelt. So wird u. a. auf aktuelle
                                                                                                                                                                                                                   unter nrw-kultur.de/musikkulturen.                         gesellschaftspolitische Entwicklungen und Bedarfe
                                                                                       Zunehmend haben die unterschiedlichsten Musiktra­             in NRW gefördert. So konnten seit Anbeginn auf diese                                                                     reagiert wie beispielsweise mit der Entwicklung und
                                                                                       ditionen in Deutschland ein Zuhause gefunden. Von             Weise schon mehr als 60 Bands verstärkt durch NRW             B E I R AT                                                 Förderung von Kinderkonzerten oder den Sonder­
                                                                                       ethnischer Klassik über Folk und Volksliedgut bis zum         touren, dabei ihr Publikum finden und neue Kontakte           Der für neue Mitglieder stets offene Beirat »Musikkul­     konzerten »Spuren nach Syrien«. Weiter qualifiziert
– B I / B N / B O/ D/ D O/ D U/ E /G E / H A / K / K R / M G / M H / M S / N E / W –

                                                                                       kreativen Mix alter und aktueller Klänge gehört diese         entwickeln. Gleichzeitig unterstützen die »Musik­kul­tu­      turen« stellt die hochkarätigen Spielzeitprogramme         ausgebaut werden außerdem die Dialog-Projekte: zum
                                                                                       musikalische Vielfalt zu unserem Alltag. Und doch fin­        ren« Veranstalter, die ihr Repertoire um wenig bekannte       zusammen – jeweils mit besonderer Berücksichtigung         einen durch eine ethnomusikologische Begleitung
                                                                                       den sich Facetten solcher sog. Weltmusik im Repertoire        Gruppen und Musikstile bereichern wollen – und dies           der Teilnehmer*innen des Bundeswettbewerbs »Creole         durch die Folkwang-Universität, zum anderen in Form
                                                                                       vieler Spielstätten und Kulturveranstalter in NRW bis         gerne auch Reihen und Sparten übergreifend, um einem          – globale Musik aus Deutschland«. Der Beirat setzt sich    einer interkulturell orientierten Spielstätten- und Re­
                                                                                       heute nicht häufig genug wieder.                              traditionell orientierten Publikum neue Hör-Erfahrun­         derzeit aus rund 20 weltmusikerfahrenen Institutio­nen,    zipienten-Untersuchung durch die Zukunftsakademie
                                                                                               Das landesweite Netzwerk »Musikkulturen« des          gen zu erschließen. Dabei ermöglicht die inhaltliche          Veranstaltern und Musiker*innen zusammen und tagt          NRW in Bochum.
                                                                                       NRW KULTURsekretariats in Kooperation mit dem Kul­            Spannbreite von traditioneller Musik über Jazz und            etwa vierteljährlich in Wuppertal, um die Förderakti­
                                                                                       tursekretariat NRW Gütersloh leistet einen wichtigen          Folk bis Brass unterschiedlichste Aufführungsformate          vitäten der beiden NRW Kultursekretariate fachlich zu nrw-kultur.de/musikkulturen                                        –   2   –
                                                                                       Beitrag zur Förderung von Weltmusik in NRW. Mit die­          von Open Air bis hin zum Kammer- und sogar Kinder­
                                                                                       sem einzigartigen Programm, das bereits 2010 gestartet        konzert. Mit diesem Ansatz gehen alle Akteure gemein­
                                                                                       ist und seit 2012 unter diesem Namen firmiert, werden         sam einen wichtigen Schritt zur weiteren Verankerung              FÖRDERPROGRAMM                        Shotham (Percussion) / Konzerte:        Dialog-Projekt »West-Östliche Sai­
                                                                                       besonders hochwertige Künstler*innen und Ensembles            und Verbreitung der Weltmusik in NRW.                             2016 UND 2017                         15.11.2016: Kunstmuseum Bochum,         ten-Dialoge« mit Fethi Ak (Percus­
                                                                                                                                                                                                                       Adjiri Odametey Trio, Banda Sen­de­   16.11.2016: Stadtgarten, Köln,          sion), Sahbi Amara (Oud), Andreas
                                                                                                                                                                                                                       ros, Betin Güneş’ Turkish Chamber     19.11.2016: Katakombentheater,          Heuser (Gitarre, Violine), Imran
                                                                                       »Wenn spieltechnische Vielfältigkeit und der Reichtum verschiedener                                                             Orchestra, Bukahara, Cats n Fruits,   Essen                                   Kahn (Sitar), Kioomars Musayyebi
                                                                                                                                                                                                                       Elektro Hafiz, Ensemble DRAj,         Dialog-Projekt »Azmari – Begeg­         (Santur), Jens Pollheide (Fretless
                                                                                       Musikkulturen aufeinandertreffen, ist ein Ohrenschmaus garantiert.«                                                             Evelyn Kryger, Hesen Kanjo, Jarry     nungen mit einem äthiopischen           Bass) / Konzerte: 4.6.2017: Paulus­
                                                                                                                                                                                                                       Singla & Eastern Flowers, Kallaton,   Troubadour« mit Dejen Manchelot         kirche Dortmund, 7.6.2017: Annelie­
                                                                                       focus.de, 16.5.2016 (zu den West-Östlichen Saiten-Dialogen)
                                                                                                                                                                                                                       Kalyani Kirvani, Kapelsky & Marina,   (Masinko, Krar, Gesang), Josephine      se Brost Musikforum Ruhr, Bochum,
                                                                                                                                                                                                                       Karibuni, Karibuni@ddis, Katy         Kronfli (Flöten, Gesang, Modera­        10.6.2017: Movie, Bielefeld
                                                                                                                                                                                                                       Sedna & Hilde Kuhlmann, Klare/        tion), Franziska Urton (Geige), Fara
                                                                                                                                                                                                                       Bektas/Ak, Mah-e Manouche,            Diouf (Westafrikanische Percussion),    B E T E I L I GT E
                                                                                                                                                                                                       –   1   –       Mariana Sadovska, Mariana Sadovs­     Pit Budde (div. Saiten, Percussion,     M I T G L I E D S S TÄ D T E
                                                                                                                                                                                                                       ka / Christian Thomé, Masaa, Murder   Moderation) / Konzerte: 13.3.2017:      Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund,
                                                                                                                                                                                                                       Eyez (Abdul Rahman), Nefes in         Auslandsgesellschaft Nordrhein-­        Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gel­
                                                                                                                                                                                                                       Motion, Nils Kercher & Ensemble,      Westfalen, Dortmund, 15.3.2017:         senkirchen, Hagen, Köln, Krefeld,
                                                                                                                                                                                                                       Petrakis Lopez Chemirani Ensemble,    Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld          Mönchengladbach, Mülheim an der
                                                                                                                                                                                                                       Ramesh Shotham, Royal Street          Dialog-Projekt »Burma Bebop –           Ruhr, Münster, Neuss, Wuppertal
                                                                                                                                                                                                                       Orchestra, Roye Ma, Saad Thamir,      Myanmar meets Europe« mit U Nan
                                                                                                                                                                                                                       Saimaa, Sedna & Kuhlmann, Seeda,      Win (Gesang, Percussion, Tanz), Kim     KENNZAHLEN 2016
                                                                                                                                                                                                                       Simin Tander, Sina Nossa, Tabadoul    José Bode (Blockflöten, Elek­tro­nik,   Sekretariatsmittel: 69.894,54 €
                                                                                                                                                                                                                       Orchestra, Transorient Orchestra,     Gesang, Tanz), U Thaung Htike           Drittmittel: 5.366,75 €
                                                                                                                                                                                                                       Trio Mara                             (pat waing (diatonisches Trommel­       Anzahl Konzerte: 50
                                                                                                                                                                                                                                                             spiel)), Jan Klare (Saxophon, Flöte),   Anzahl geförderter Dialogprojekte: 2
                                                                                                                                                                                                                       D I A LO G - P ROJ E KT E             Daniel Cross (Schlagwerk, Elektro­
                                                                                                                                                                                                                       2016 UND 2017                         nik), Tim Isfort (Kontrabass, Elek­     KENNZAHLEN 2017
– 8/9 –

                                                                                                                                                                                                                       Dialog-Projekt »SONIQ – Eurasian      tro­nik) / Konzerte: 4.9.2016: Bühne    Sekretariatsmittel: 36.838,50 €
                                                                                                                                                                                                                       Encounters« mit Sanjeev Chimmalgi     Kopstadtplatz Essen, 5.9.2016:          Drittmittel: 4.544,10 €
                                                                                                                                                                                                                       (Gesang), Christina Fuchs (Saxo­      LWL-Museum für Kunst und Kultur,        Anzahl Konzerte: 38
                                                                                                                                                                                                                       phon, Klarinette), Maciej Garbow­     Münster, 6.9.2016: Südbahnhof           Anzahl geförderter Dialogprojekte: 2
                                                                                                                                                                                                                       ski (Bass), Jarry Singla (Klavier,    Krefeld, 9.9.2016: »Hotel Total« in
                                                                                                                                                                                                                       indisches Harmonium), Ramesh          St. Elisabeth, Aachen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                –1–
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                »Nils Kercher &
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ensemble«,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                © Thomas Weiss –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Weissfoto
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Digitale Kultur                                            Förderprogramm
                                                                                                                 für den Diskurs über
                                                                                                                 digitale Potenziale
– 2016 / 17 –

                                                                                                                 und Wirkungen
                                                                                                                 in Kunst und Kultur

                                             Der Weg in die digitale Gesellschaft führt zu grundle­      Vermittlungsangeboten, aber auch als Medium der
                                             genden Veränderungen der kulturellen Praxis und des         Gestaltung experimenteller Kunst und dialogischen
                                             Diskurses. Dabei unterliegen die digitalen Medien nicht     Handelns ausgebaut werden. Dabei geht es vor allem
                                             nur selbst einem permanenten Wandel – gleichzeitig          darum, gerade mit Blick auf verschiedene traditionelle
                                             finden Digitalisierungsprozesse in zahlreichen Feldern      Kultur- und Kunstinstitutionen und gemeinsam mit
– AC / D / D O / K / M G / M H / M O / W –

                                             des gesellschaftlichen Handelns ihren Niederschlag.         ihnen, den Diskurs über digitale Potenziale und Wir­
                                             Damit entstehen in verschiedensten künstlerischen           kungen voranzutreiben.
                                             Gattungen und Bereichen nicht nur neue Ästhetiken,                  Wurden bis Ende 2014 zunächst unter dem Titel
                                             sondern auch veränderte Wahrnehmungsmuster, In­             »Medienkunst« einzelne Projekte zur Digitalisierung
                                             teraktionsformen und Narrative.                             initiiert und entwickelt, so konnte Anfang 2015 auf
                                                     Seit einem Jahrzehnt befasst sich das NRW           dieser Grundlage und der wachsenden Bedeutung
                                             KULTURsekretariat verstärkt mit digitaler Kunst und         gemäß mit der »Digitalen Kultur« eine neue und ei­
                                             Computerspielen sowie mit Internet und Social Media.        genständige Förderlinie für dieses hochdynamische
                                             Während sich »Next Level« mit großem Zuspruch der           Themenfeld begründet werden: wie beispielsweise die
                                             Kunst und Kultur digitaler Spiele widmet (s. S. 32), fun­   Internetplattform »TANZweb«, die sich längst zum                                                                                                                      –   1   –
                                             giert die interaktive »museumsplattform nrw« als digi­      eigenständig geförderten Projekt mit bundesweitem
                                             tale Drehscheibe für kuratierte Kunst im Netz (s. S. 30).   Vorbildcharakter entwickelt hat.
                                             2016 und 2017 bildete die digitale Kultur zudem einen               2016 und 2017 wurde das Programm mit jeweils
                                             thematischen Schwerpunkt im ersten »Transfer Inter­         acht Projekten jährlich in insgesamt sieben Mitglieds­   PROJEKTE 2016                   PROJEKTE 2017                          B E T E I L I GT E
                                             national« mit den Niederlanden und Belgien (s. S. 48).      städten weiter ausgebaut – im zweiten Jahr des Be­       »UNION« / NRW Landesbüro        »Afro-Tech Fest« / Hartware            M I T G L I E D S S TÄ D T E
                                                     Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des            richts­zeit­raums dann bereits mit dem Fokus auf die     Freie Darstellende Künste /     MedienKunstVerein / Dortmund           Aachen, Dortmund, Düsseldorf,
                                             NRWKS im September 2014 wurde ein Strategiepapier           performativen Künste. Seit 2018 wird die Reihe kon­      Dortmund                        »SoundTrack_Cologne 14« /              Köln, Mönchengladbach, Moers,
                                                                                                                                                                  »Internetstadl« / NRW-Forum     Televisor Troika GmbH / Köln           Mülheim an der Ruhr, Wuppertal
                                             verabschiedet, in dem Kunst und Kultur in der digita­       sequent mit dem Schwerpunkt »Digitale Performance«
                                                                                                                                                                  Düsseldorf                      »realReality – Workshop von Anna
                                             len Gesellschaft als ein perspektivischer Schwerpunkt       weiterentwickelt.                                        »Pandora´s Box« / tanzhaus      Kpok« / Ringlokschuppen Ruhr e. V. /   KENNZAHLEN 2016
                                             verankert sind. Dieses Themenfeld soll künftig in Form                                                               nrw / Düsseldorf                Mülheim an der Ruhr                    Sekretariatsmittel: 40.324,55 €
                                             von elektronischen Kommunikationsplattformen und            nrw-kultur.de/digitaleperformance                        »SoundTrack_Cologne 13« /       »Shiny Toys 2017« / Ringlokschuppen    Anzahl geförderter Projekte: 8
                                                                                                                                                                  Televisor Troika GmbH / Köln    Ruhr e. V. / Mülheim an der Ruhr
                                                                                                                                                                  »emerging coordinates –         »Lochkarten« / Kai Fobbe /             KENNZAHLEN 2017
                                             »Die Idee ist so klasse, dass es dafür jetzt sogar einen ordentlichen                                                magnets – waves« / David        Kulturbüro Wuppertal                   Sekretariatsmittel: 29.680,00 €
                                                                                                                                                                  Denker / Mönchengladbach        »OktopusGarten« / RaumZeit­            Anzahl geförderter Projekte: 8
                                             Happen aus dem Fördertopf ›Digitale Kultur‹ des NRW Kultursekretariats                                               »Ibsen: Hedda Gabler« /         Piraten / Kulturbüro Wuppertal
                                                                                                                                                                  Schlosstheater Moers            »Rollbeats Soundguttransport« /
                                             gibt.« Rheinische Post, 29.4.2016                                                                                    »Shiny Toys 2016« /             Gunda Gottschalk u.a. /
– 10/ 11 –

                                                                                                                                                                  Ringlok­schuppen Ruhr e. V. /   Kulturbüro Wuppertal
                                                                                                                                                                  Mülheim an der Ruhr             »Zeitloser Tunnel« / Gregor
                                                                                                                                                                  »TANZweb.org« / Wuppertal       Eisenmann / Kulturbüro Wuppertal

                                                                                                                                                                                                                                                                   –1–
                                                                                                                                                                                                                                                                   »Zeitloser Tunnel«,
                                                                                                                                                                                                                                                                   © Gregor Eisenmann
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Favoriten:                                                Förderpreise
                              Weitermachen                                              für Freies Theater                               »Die Kreativität der Produzenten

                                                                                        in NRW                                           ist schier grenzenlos. Auch wenn
                                                                                                                                         nicht jedem alles gefällt, was
– 2016 / 17 –

                                                                                                                                         mindestens zu kreativen Diskus­
                                                                                                                                         sionen veranlasst, so waren süße
                                                                                                                                         und bittere Pillen zu schlucken
                                                                                                                                         zwischen kleinstem Angebot (eine
                                                                                                                                         Dance -Box für je eine Person)
                                                                                                                                         und großer Geste (Ben J. Riepe).«
                                                                                                                                         revierpassagen.de, 17.9.2016

                     Alle zwei Jahre im Herbst zeigt »FAVORITEN« heraus­        tritts­netzwerks – freien Ensembles die Chance, beste­
                     ragende Produktionen der frei produzierenden dar­          hende Arbeitsansätze in Kooperation mit regionalen In­
                     stellenden Künste aus NRW. Das seit 1985 bestehende        stitutionen weiterzuentwickeln. Damit reagierte dieses
                     und damit älteste freie Theaterfestival Deutschlands       gemeinsam mit »FAVORITEN« betriebene Programm
                     ist von tragender Bedeutung für die freie Theaterland­     vor allem auf die Notwendigkeit, Fördermöglichkeiten
                                                                                                                                         –1–
                     schaft NRWs: Es bietet der regionalen Szene ein Forum      für nachhaltige Produktionsprozesse zu schaffen. Vier
                                                                                                                                         »Livebox: Persona«,
                     zum Austausch über Arbeitsweisen, zeitgenössische          Konzepte wurden durch eine Jury zur Förderung emp­
                                                                                                                                         © Ben J. Riepe
                     Ästhetiken und politische wie gesellschaftliche Frage­     fohlen, die dann ab 2015 mit Einzelbudgets zwischen
                     stellungen. Als überregionale Plattform unterstützt        7.000 und 12.000 Euro (weiter-)entwickelt und an         –2–
                     es die Vernetzung von Künstler*innen, Gruppen und          unterschiedlichen Orten gespielt wurden. Im Januar       »Reading Salomé«,                                                   –   2   –
                     Kollektiven aus NRW und fördert ihre bundesweite und       2016, also zu Beginn des Berichtszeitraumes, kam die     © Florian Krauss
– D/ D O/ E /O B –

                     internationale Sichtbarkeit.                               letzte dieser Produktionen im Kunsthaus Essen zur
                              Seit vielen Jahren entwickelt das NRW KULTUR­     Aufführung: Mit »Und die Wälder wieder klingen … –
                     sekretariat gemeinsam mit den »FAVORITEN« bedarfs­         A War & Peace Opera(tion)« entwickelte kainkollektiv
                     orientierte Förderprogramme, die immer auf eine mög­       eine Klanglandschaft, die sich zwischen den von den      Seit der Festival-Ausgabe 2016, die unter der künst­     statt. Die Unterstützung des NRWKS, das erneut die
                     lichst langfristige und nachhaltige Wirkung abzielen.      aktuellen politischen Krisen in Deutschland und Euro­    lerischen Leitung von Holger Bergmann und Jörg           »FAVORITEN«-Preise stiftet, ermöglicht hier die
                              Nach der 17. Festivalausgabe 2014 bot das NRWKS   pa erzeugten Verwüstungen und einem Aufstand der         Albrecht stand, unterstützt das NRWKS die Arbeit         Einrichtung des Web-Magazins SPACE sowie die För­
                     – in der Nachfolge seines jahrelang betriebenen Auf­       Landschaften selbst aufspannte.                          der Produktionsteams durch die Vergabe von hoch­         derung der diesbezüglichen insgesamt acht »Digitalen
                                                                                                                                         dotierten Preisen. Zum Abschluss der »FAVORITEN          Residenzen«, die mit jeweils 500 Euro zur Produktion
                                                                                                                                         2016« verlieh das NRWKS gemeinsam mit dem Festival       einer künstlerischen Arbeit im Digitalen ausgestattet
                                                                                                                                         mehrere Preise in Höhe von insgesamt 40.000 Euro:        werden. Gezeigt wird außerdem die durch den »Fonds
                                                                                                                                         jeweils 10.000 Euro erhielten Monster Truck für »Made    Experimentelles Musiktheater« 2016 und 2017 mit dem
                                                                                                                                         for Love«, dorisdean für »Hypergamie – Hochzeit mit      MiR realisierte Produktion »ingolf« von Kötter/Seidl
                                                                                                                                         Hindernissen« und Ben J. Riepe für »Livebox: Persona«;   (s. S. 14). Die Produktion »Voicing Pieces« von Begüm
                                                                                                                                         ein weiterer Preis der Jury in Höhe von 5.000 Euro       Erciyas ist wiederum die Weiterentwicklung einer
                                                                                                                                         ging an Johannes Müller / Philine Rinnert für »Reading   »Tanzrecherche NRW«. Darüber hinaus kooperiert das
                                                                                                                                         Salomé«, das Projekt »Refugees’ Kitchen« des Oberhau­    NRWKS mit »FAVORITEN« über das »Internationale
                                                                                                                                         sener Vereins kitev wurde mit dem Publikumspreis,        Besucherprogramm« (s. S. 22).
                                                                                                                                         ebenfalls in Höhe von 5.000 Euro, bedacht.
                                                                                                                                                 Mit dieser Preisvergabe ging das NRWKS ein­      nrw-kultur.de/favoriten
                                                                                                                                         mal mehr über seine bisherigen Förderaktivitäten im      favoriten-festival.de
                                                                                                                                         Rahmen der »FAVORITEN« hinaus. Denn die Preis­           favoriten2016.de
                                                                                                                                         gelder stiften nicht nur öffentlich wirksame Anerken­
                                                                                                                                         nung, sondern ermöglichen produktive Auszeiten und
                                                                                                                                         entbinden die Gruppen vom permanenten und kurz­
                                                                                                                                         fristigen Produktionsdruck. Dafür öffnen sie Raum                                      	B E T E I L I G T E
                                                                                                                                         für Reflexion und Recherche und leisten dadurch einen                                    M I T G L I E D S S TÄ D T E
– 12/13 –

                                                                                                                                         wichtigen Beitrag für die kontinuierliche Entwicklung                                  	Dortmund, Düsseldorf, Essen,
                                                                                                                                         der Performancekunst in NRW. In diesem Sinne wird                                        Oberhausen
                                                                                                                                         überdies der fortgesetzte Dialog der »FAVORITEN«
                                                                                                                                                                                                                                	K E N N Z A H L E N 2 0 1 6
                                                                                                                                         mit dem »Impulse Theater Festival« produktiv.
                                                                                                                                                                                                                                	Sekretariatsmittel: 9.902,62 €
                                                                                                                                                                                                                                	Anzahl geförderter Produktionen: 1
                                                                                                                                         AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9
                                                                                                                                         Die nächste Ausgabe von »FAVORITEN« findet vom                                         	K E N N Z A H L E N 2 0 1 7
                                                                                                             –   1   –                   6. bis 16. September 2018 unter der künstlerischen                                     	Sekretariatsmittel: 40.000,00 €
                                                                                                                                         Leitung von Fanti Baum und Olivia Ebert in Dortmund                                    	Anzahl geförderter Produktionen: 5
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Fonds                                                       Die Initiative für
                         Experimentelles                                             Entwicklungsprozesse
                         Musiktheater                                                neuer Formen von
– 2016 / 17 –

                                                                                     Musik und Theater

                       »Das ist ein durchaus kraftvolles Statement, um zwei Jahre Arbeit,
                       zwei Jahre Sich-Abarbeiten an einer so komplexen wie fest gefügten
                       Struktur abzuschließen. Es beglaubigt das außergewöhnliche
                       Engagement des feXm.« Die Deutsche Bühne, 9/2017

                                                                                                                                                                                                                                                               –   1   –
                Seit 2005 bieten das NRW KULTURsekretariat und die          (Ausstattung, künstlerische Mitarbeit) ausgelobt. Als
                Kunststiftung NRW mit dieser gemeinsamen Initiative         Produktionspartner für die Umsetzung beteiligte sich
                ausgewählten Teams von Theatermacher*innen die              das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier, das nach
                Möglichkeit, im Verbund mit Schauspiel- und Opern­          2007 und 2010 damit bereits zum dritten Mal bei feXm          um Obsession, Realitätsverlust und Metamorphose.      wird mit Unterstützung des feXm pro Saison eine
– GE/MO –

                häusern in NRW experimentelle Musiktheaterprojekte          dabei war.                                                    Im Zentrum dieser Collage mit Elementen von Film,     Produktion an zunächst einem Haus erarbeitet und
                zu realisieren. Bis Ende 2017 konnten – vielfach mit               Im Mittelpunkt von »ingolf« stand die Erkun­           Installation und Performance standen vier Personen,   anschließend für die beiden anderen Theater adap­
                jungen, zum Teil noch relativ unbekannten Kompo­            dung von Oper als gesellschaftliches und betriebliches        die sich – jeweils aus unterschiedlichen Gründen – auftiert. Produzierendes Haus im ersten Jahr ist die Oper
                nist*innen, Autor*innen oder Regisseur*innen – insge­       System, mit ihren Arbeitsweisen und Möglichkeits­             der Jagd nach einem ominösen Koffer befanden und      Wuppertal. Eine Jury ausgewiesener Fachleute des
                samt 14 Uraufführungen realisiert werden, die zugleich      formen. Ausgehend von der realen Person Ingolf                dabei in gemeinsame Geschehnisse verstrickt wurden.   Musiktheaters entscheidet gemeinsam mit den betei­
                das ganze Spektrum unterschiedlicher Ästhetiken,            Haedicke, ehemaliger Leiter der Phonothek an der              Zum Abschluss des Projekts im Juni 2018 waren im      ligten Theatern über die Auswahl des zu realisierenden
                Formate und Arbeitsweisen des experimentellen Mu­           Humboldt-Universität zu Berlin, und dessen Ideen zu           Rahmen eines integralen Konzeptes auch die früheren   Projekts. Fortgesetzt wird außerdem unter dem Titel
                siktheaters abbilden.                                       einer Oper, entstand die Kunstfigur »ingolf«. Haedickes       Teile noch einmal zu erleben. Zu den Schauspieler*in­ »Something Out There« die Kooperation mit François
                        In Verbindung mit verschiedenen NRW-Bühnen          Opernideen wurden zunächst innerhalb der einzelnen                                                                  Sarhan, der in regelmäßigen Treffen am Maschinen­
                                                                                                                                          nen des Schloss­thea­ters gesellte sich ein Ensemble von
                werden Produktionen ausgewählt und mit jeweils bis zu       Abteilungen im Theater des MiR diskutiert und weiter­         Musiker*innen aus dem Bereich zeitgenössischer Musik. haus Essen die Zusammenarbeit mit Musiker*innen
                100.000 Euro gefördert, in denen Musik, Sprache und         entwickelt, bevor sich dieser Gedankentransfer auch                                                                 des »Suitcase«-Ensembles intensiviert und dabei die
                Raum von der Idee bis zur Uraufführung in enger Ver­        auf die Einwohner Gelsenkirchens ausweitete. Dabei            AU S B L I C K 2 01 8/2 01 9                          gemeinsame Suche nach experimentellen musikthea­
                bindung entwickelt werden, oft grenzüberschreitend          trat der Ideengeber zunehmend zurück hinter ein               Beginnend mit der Spielzeit 2019/20 startet feXm sei­ tralen Ansätzen vorantreibt.
                zwischen Musiktheater und Schauspiel.                       fortschreitend komplexer werdendes »System ingolf«,           ne neue Förderinitiative »NOperas!«. Damit wird der
                        Mit der Neuausrichtung seit 2015 arbeiten die       dem schließlich Theater, Publikum und die Stadt selber        Fonds deutschlandweit ausgebaut: Beteiligt sind mit nrw-kultur.de/fexm                         –1–
                vom »Fonds Experimentelles Musiktheater« (feXm)             angehörten. Das Fortschreiten dieses Prozesses wurde          der Oper Wuppertal, der Oper Halle und dem Theater                                             »ingolf #6 geht
                getragenen Projekte verstärkt prozessorientiert und         der Öffentlichkeit zwischen Frühjahr 2016 und Sommer          Bremen zum ersten Mal drei Theater. Im Rahmen eines                                            auf die Bühne«,
                ergebnisoffen, mit mehreren Probenphasen innerhalb          2017 in insgesamt sechs aufeinanderfolgenden künst­           sich über drei Spielzeiten erstreckenden Verbundes                                             © Kötter/Seidel
                einer Dauer von zwei Spielzeiten. Einzelne Ergebnis­        lerischen Formaten präsentiert.
                schritte bis hin zur möglichen Uraufführung werden in
                                                                                                                                              »INGOLF« AM MIR                       Eine begehbare Ouvertüre für        	B E T E I L I G T E
                Teilaufführungen vorgestellt, Diskursformate ergänzen       »T H E S U I T C A S E – V E R L O R E N
                                                                                                                                              IN GELSENKIRCHEN                      Orchester, Sopran-Solo und Chor /     M I T G L I E D S S TÄ D T E
                die Aufführungen. In den Fokus rückt damit weniger          I N M O E R S « A M S C H L O S S T H E AT E R                    (2015 BIS 2017)                       Termin: 6.7.2017                    	Gelsenkirchen, Moers
                das unverrückbare Ergebnis als vielmehr der Produk­         MOERS (2017 BIS 2018)                                             »ingolf #1 lebt allein« / Film­
                tionsverlauf selbst.                                        Als zweites, teilweise parallel zu »ingolf« zu realisieren­       screening mit Live-Konzert /          »T H E S U I T C A S E –            	K E N N Z A H L E N 2 0 1 6
                        Innerhalb des Berichtszeitraums 2016 bis 2017       des feXm-Projekt im Berichtszeitraum wählte die Fach-             Termine: 17.4.2016, 8.5.2016          V E R L O­R E N I N M O E R S «       Sekretariatsmittel: 65.496,11 €
– 14/15 –

                wurden durch den Fonds zwei Produktionen ermöglicht.        Jury in Kooperation mit dem Schlosstheater Moers das              »ingolf #2 geht arbeiten« /           A M S C H L O S S T H E AT E R        Drittmittel: 49.031,61 €
                                                                            Multimedia-Projekt »The Suitcase – Verloren in Moers«             Termine: 4./25.9.2016                 MOERS (2017 BIS 2018)                 Anzahl geförderter Produktionen: 1
                » I N G O L F « A M M U S I KT H E AT E R I M R E V I E R   des französischen Komponisten François Sarhan aus.                »ingolf #3 wohnt« / Termine:          »THE SUITCASE # 1« /
                                                                                                                                              28.10.2016, 20.1.2017                 Termine: 6./7.10.2017               	K E N N Z A H L E N 2 0 1 7
                IN GELSENKIRCHEN (2015 BIS 2017)                                    Das Projekt setzte sich aus vier unterschiedlichen
                                                                                                                                              »ingolf #4 zieht aus« / Termin:       »THE SUITCASE # 2« /                  Sekretariatsmittel: 52.925,00 €
                Im Frühjahr 2015 hat eine Jury, bestehend aus Detlef        Teilen zusammen, die im September und Dezember
                                                                                                                                              21.4.2017                             Termine: 15./16.12.2017               Drittmittel: 66.825,00 €
                Brandenburg, Christine Fischer, Stephan Froleyks und        2017 sowie im März und Juni 2018 vorgestellt wurden.              »ingolf #5 macht Freunde« /           »THE SUITCASE # 3« /                  Anzahl geförderter Produktionen: 2
                Matthias Rebstock, aus mehr als 50 Bewerbungen das          Innerhalb der Erzählform einer Detektivkomödie, deren             Oper von allen / Termine:             Termin: 17.3.2018
                Konzept »ingolf« von Daniel Kötter und Hannes Seidl         Handlung in der Festivalstadt Moers angesiedelt war,              28./29.4., 2. –  6.5.2017             »THE SUITCASE # 4« /
                (Musik, Video, Regie, Text) sowie Rahel Kesselring          betrieb »The Suitcase« ein surrealistisches Vexierspiel           »ingolf #6 geht auf die Bühne« /      Termine: 8./9.6.2018
NRW KULTUR sekretariat Bericht 2016/2017
Fonds Neues                                               Auftragskompositio­                                                                                                 	B E T E I L I G T E
                                                                                                                                                                                                                                               M I T G L I E D S S TÄ D T E
                                                                                                                                                                                                                                             	Bielefeld, Bonn, Dortmund,

                                                               Musiktheater                                              nen, Uraufführungen                                                                                                   Düsseldorf, Duisburg, Gelsen­
                                                                                                                                                                                                                                               kirchen, Hagen, Köln, Münster,
                                                                                                                                                                                                                                               Wuppertal
                                                                                                                         und Premieren                                                                                                       	A N D E R E S TÄ D T E
– 2016 / 17 –

                                                                                                                                                                                                                                             	Detmold
                                                                                                                         an den Theatern                                                                                                     	K E N N Z A H L E N 2 0 1 6

                                                                                                                         und Opernhäusern
                                                                                                                                                                                                                                             	Landessondermittel: 201.634,00 €
                                                                                                                                                                                                                                             	Anzahl geförderter Produktionen: 8

                                                                                                                         in NRW                                                                                                              	K E N N Z A H L E N 2 0 1 7
                                                                                                                                                                                                                                             	Landessondermittel: 236.232,32 €
                                                                                                                                                                                                                                             	Anzahl geförderter Produktionen: 9

                                                     Der »Fonds Neues Musiktheater« wurde 2001 einge­          und zeitgenössischer Werke gefördert. Darüber hinaus
                                                     richtet, um mehr neue Arbeiten am Musiktheater anzu­      ist seit 2010 auch die Förderung von Tanzproduktionen                                                                     –1–
                                                     regen und damit einen Kontrapunkt zum »klassischen«       möglich, die vom Klangkörper am Hause live gespielte                                                                      »Die Schnee­
                                                     Repertoire zu setzen. Zur Ermöglichung von Auftrags­      neue Musik einbeziehen.                                                                                                   königin«, Foto
                                                     kompositionen, Uraufführungen und Premieren an den                 Mit insgesamt 19 geförderten Produktionen im                                                                     Hans Jörg Michel
                                                     Theatern und Opernhäusern in NRW stellt das Kultur­       Zeitraum 2016 (8) und 2017 (9) steigt die Gesamtzahl
                                                     ministerium des Landes dem NRW KULTURsekretariat          der durch den Fonds realisierten Musiktheaterproduk­                                                                      –2–
                                                                                                                                                                                                                                         »Einstein on
– B I / B N / D/ D O/ D U/G E / H A / K / M S/ W –

                                                     jährlich Sondermittel in Höhe von 250.000 Euro für die    tionen seit 2001 auf über 160. Für 2018 sind vier weitere
                                                                                                                                                                                                                                         the Beach«, Foto
                                                     Häuser zur Verfügung.                                     Förderungen beantragt.
                                                                                                                                                                                                                                         Thomas Jauk
                                                             Neben Aufträgen für neue Kompositionen wer­
                                                     den aus diesem Fonds ebenso Aufführungen jüngerer         nrw-kultur.de/fnm                                                                                                         –3–
                                                                                                                                                                                                                                         »The Vital Unrest«,
                                                                                                                                                                                                                                         Foto Costin Radu
                                                         ÜBERSICHT 2016                        Koproduktion mit den Salzburger         Unrest« / Ballettabend von Bridget
                                                         Theater Bielefeld: »Dog Days«         Festspielen, Premiere: 5.5.2016         Breiner u. a. mit Musik von Georgs
                                                         (David T. Little) / Europäische       Oper Wuppertal: »Three Tales«           Pelēcis / Premiere: 25.3.2017
                                                         Erstaufführung, Premiere:             (Steve Reich) / 17.9.2016               Theater Hagen: »Tschick«
                                                         27.2.2016                                                                     (Ludger Vollmer) / Uraufführung:
                                                         Theater Bonn: »Wunderland«            ÜBERSICHT 2017                          18.3.2017
                                                         (Anno Schreier) / Premiere:           Theater Bielefeld: »Charlotte           Theater Hagen: »Geschichten aus
                                                         30.12.2016                            Salomon« (Marc-André Dalbavie) /        dem Wiener Wald« (HK Gruber) /
                                                         Landestheater Detmold:                Deutsche Erstaufführung,                Premiere: 24.6.2017
                                                         »Sogno d’ un mattino di primavera«    Premiere: 14.1.2017                     Theater Münster:
                                                         (Alexander Muno) / Uraufführung,      Theater Dortmund: »Einstein on          »Prova D´Orchestra« (Giorgio
                                                         Premiere: 8.4.2016                    the Beach« (Philip Glass) /             Battistelli) / Premiere: 20.5.2017
                                                         Deutsche Oper am Rhein:               Premiere: 23.4.2017
                                                                                                                                                                                                                             –   1   –     –   2   –
                                                         »Die Schneekönigin« (Marius Felix     Theater Dortmund: »Gullivers            AUS B L I C K 2 01 8
                                                         Lange) / Uraufführung: Deutsche       Reise« (Gerald Resch) / Premiere:       Theater Bielefeld: »Jakob Lenz«
                                                         Oper am Rhein Duisburg,               21.5.2017                               (Wolfgang Rihm) / Premiere:
                                                         Premiere: 23.4.2016 / Deutsche        Theater Dortmund: »Hamlet«              9.6.2018
                                                         Oper am Rhein Düsseldorf,             (Timo Jouko Herrmann) /                 Theater Bonn: »Echnaton«
                                                         Premiere: 4.6.2016                    Koproduktion mit dem Kinder-            (Philip Glass) / Premiere: 11.3.2017
                                                         Theater Hagen: »Tschick« (Ludger      und Jugendtheater Dortmund /            Theater Hagen: »Everest«
                                                         Vollmer) / Kompositionsauftrag        Premiere: 23.2.2017                     (Joby Talbot) / Europäische
                                                         Oper Köln: »Tree of Codes«            Musiktheater im Revier:                 Erstaufführung: 5.5.2018
                                                         (Liza Lim) / Uraufführung: 9.4.2016   »Die Passagierin« (Mieczysław           Theater Münster: »Angels in
                                                         Oper Köln: »Die Eroberung von         Weinberg) / Premiere: 28.1.2017         America« (Peter Eötvös) /
                                                         Mexico« (Wolfgang Rihm) /             Musiktheater im Revier: »The Vital      Premiere: 24.2.2018
                                                                                                                                                                              »›Einstein on the Beach‹ – das bahnbrechende
                                                                                                                                                                                                                                           –   3   –
– 16/17 –

                                                                                                                                                                              Stück von Robert Wilson und Philipp Glass hat
                                                                                                                                                                              Kay Voges jetzt in Dortmund inszeniert. Mit
                                                                                                                                                                              Hilfe von sieben Licht- und Videokünstlern
                                                                                                                                                                              schafft er eindrucksvolle Bildwelten und zeigt
                                                                                                                                                                              zugleich den subversiven Humor dieses
                                                                                                                                                                              Werkes.« Deutschlandfunk, 23.4.2017
Impulse Theater                                            Das wichtigste
                                                                 Festival                                                   Festival der Freien
                                                                                                                            Szene im deutsch­
– 2016 / 17 –

                                                                                                                            sprachigen Raum

                                                        Das »Impulse Theater Festival« des NRW KULTUR­             Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter Ju­
                                                        sekre­tariats ist seit Jahrzehnten die wichtigste Platt­   lian Warner & Oliver Zahn oder die Costa Compagnie.
                                                        form für das Freie Theater im deutschsprachigen Raum.      Neben neun Theaterarbeiten, Hörspielen und Filmin­
                                                        Viele der ästhetischen Neuerungen und jungen Talente,      stal­la­tio­nen gab es zahlreiche Gespräche sowie parti­zi­
                                                        die in den letzten Jahren das deutschsprachige Theater     pa­ti­ve Projekte von bekannten internationalen Künst­
                                                        belebt haben wie René Pollesch, Rimini Protokoll oder      ler*innen wie der israelischen Gruppe Public Movement
                   –   1   –                            Roger Vontobel, waren bei »Impulse« zu sehen und wur­      und dem Nature Theater of Oklahoma aus New York.
                                                        den dort von der Theaterszene und der Presse entdeckt.     Im Fokus standen Fragen und Themen wie kulturelle
                                                        Mit internationaler Strahlkraft sind die »Impulse« für     Identität, Flucht und Krieg.
                   –   2   –                            freie Ensembles und Produktionshäuser ebenso wichtig                 Diese Ausgabe lockte mit lebendigem Theater
                                                        wie das Berliner Theatertreffen für die Stadttheater.      mehr als 5.300 Besucher*innen aus der Region und ganz
                                                        Seit 2015 findet das Festival wieder jährlich in Düssel­   Deutschland sowie ein internationales Fachpublikum
– D/ K / M H –

                                                        dorf, Köln und Mülheim an der Ruhr statt. Für jede         in über 80 Performances, Schauspielproduktionen,
                                                        Ausgabe übernimmt jeweils eine Stadt die Hauptrolle.       Konzerte, Installationen, Lectures und Partys. Mit einer
                                                                Das Festival wird begleitet von einem Kuratori­    Auslastung von 92 % wurde das 2015 beschlossene neue
                                                        um, das u. a. auch Haiko Pfost als neuen Künstlerischen    Konzept der Konzentration auf einen Hauptspielort –
                                                        Leiter ausgewählt hat. Dem Kuratorium gehör(t)en an:       2016 das FFT in Düsseldorf – unter enger Einbindung
                                                        Amelie Deuflhardt (Künstlerische Leiterin Kampnagel,       der Partner in Köln (studiobühneköln) und Mülheim
                                                        bis Juli 2016), Ulrich Ernst (Kulturdezernent Mülheim      (Ringlokschuppen Ruhr) eindrucksvoll bestätigt.
                                                        an der Ruhr), Dr. Christian Esch (Direktor NRW KUL­                  Das »Impulse Theater Festival« 2016 wurde
                                                        TURsekretariat), Barbara Foerster (Kulturamtsleiterin      veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat in Koope­
                                                        Köln), Matthias Frense (Künstlerischer Leiter Ringlok­     ration mit dem FFT Düsseldorf, der studiobühneköln
                                                        schuppen Ruhr), Dietmar Kobboldt (Künstlerischer           und dem Ringlokschuppen Ruhr sowie den Städten
                                                        Leiter studiobühneköln), Hans-Georg Lohe (Kultur­          Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr. Das
                                                        dezernent Düsseldorf), Bettina Milz (Referentin Kul­       Festival wurde gefördert durch die Beauftragte der
                                                        turministerium NRW), Matthias Pees (Künstlerischer         Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kunst­
                                                        Leiter Mousonturm, Juli 2016 bis November 2017),           stiftung NRW, das Ministerium für Kultur und Wis­
                                                        Aenne Quinones (HAU Berlin, seit November 2017),           senschaft des Landes NRW, die Sparkasse KölnBonn,
                                                        Marianne Schirge (Kulturamtsleiterin Düsseldorf),          das Goethe-Institut, INTPA – Internationales Netz
                                                        Martin Schumacher (Kulturdezernent Bonn), Kathrin          für Tanz und Performance Austria sowie Pro Helvetia.
                                                        Tiedemann (Künstlerische Leiterin FFT).
                                                                                                                   I M P U L S E T H E AT E R F E S T I VA L 2 0 1 7
                                                        I M P U L S E T H E AT E R F E S T I VA L 2 0 1 6          Die 20. Impulse-Ausgabe seit 1990 zog an insgesamt
                                                        Vom 15. bis zum 25. Juni 2016 zeigten die »Impulse«        zehn Tagen mehr als 7.700 Besucher*innen in über 90
                                                        gemeinsam mit den Partnern FFT Düsseldorf, studio­         Aufführungen, Performances, Konzerte und Partys,
                                                        bühneköln und Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim              aber auch Gespräche, Arbeitstreffen, Workshops und
                                                        wieder herausragende Produktionen des Freien Thea­         eine abschließende Konferenz. Die Auslastung lag
– 18/19 –

                                                        ters. Unter dem – von Brian Eno geliehenen – Motto         wieder bei über 90 %. Hauptspielort war Köln.
                                                        »Start cooking … Recipe will follow« begaben sich die              Auch seiner vierten und letzten Festivalausgabe
                                                        Macher*innen der eingeladenen Produktionen auch            untersuchte Florian Malzacher als Künstlerischer Lei­
                                                        im dritten Jahr unter der künstlerischen Leitung von       ter, wie politisches Theater heute aussehen und handeln
                 –1–                    –2–
                                                        Florian Malzacher auf die Suche nach den ästhetischen      kann, in welchem Verhältnis es zur Gesellschaft steht
                 »The Empire Strikes    »Evros Walk     und politischen Handlungsspielräumen des Theaters.         und inwieweit nicht nur künstlerische Ergeb­n isse,
                 Back: Kingdom of the   Water«,                 Eingeladen waren neben Stars wie She She           sondern auch Arbeitsweisen und Organisationsformen
                 Synthetic«, © NRWKS,   © NRWKS, Foto   Pop, Rimini Protokoll und Gintersdorfer/Klaßen auch        selbst politische Experimente sein können. Unter dem
                 Foto Robin Junicke     Robin Junicke   neue vielversprechende Gesichter der freien Szene aus      Motto »Decide or Else« rückte vom 22. Juni bis 1. Juli
»Und so bleibt als Eindruck: Das Impulse-Festival positioniert
                 sich stark als Think Tank zur Frage, wie Kunst und Theater
                 gesellschaftlich eingreifen können.«                     Theater heute 8/2016
– 2016 / 17 –

                 2017 das Thema Entscheidungen in Gesellschaft, Politik    rung einerseits und Methode und Ästhetik im Freien
                 und Kunst in den Mittelpunkt.                             Theater andererseits widmeten. Damit will sich das
                        Im Zentrum standen in der studiobühneköln          Festival noch stärker einem neuen Publikum öffnen
                 Arbeiten von Dries Verhoeven, den Rabtaldirndln,          und gleichzeitig seine Funktion als wichtigster Treff­
                 Swoosh Lieu, She She Pop, internil und Gintersdorfer/     punkt des Freien Theaters und Ort dessen Selbstver­
                 Klaßen, ergänzend bot Richard Lowdon hier in dem von      ständigung stärken.
                 ihm gestalteten Festivalzentrum ein breites Programm              Das »Impulse Theater Festival« 2018 wurde
                 mit Partys, Konzertreihe, Diskurs und Bar-Performan­      veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat in Koope­
                 ces. Weitere Positionen von Szenegrößen wie Boris         ra­tion mit dem Ringlokschuppen Ruhr, dem FFT Düs­
                 Nikitin, Monster Truck und Milo Rau liefen im koope­      seldorf und der studiobühneköln sowie den Städten
                 rierenden Schauspiel Köln im Depot. In der TanzFaktur     Mülheim an der Ruhr, Düsseldorf und Köln. Das Festi­
                 und im Kölner Künstler Theater waren Produktionen         val wurde gefördert durch das Ministerium für Kultur
                 von vorschlag:hammer und dem Fundus Theater zu er­        und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen,
                 leben. Gezeigt wurde außerdem im WDR Funkhaus der         die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
                 2016 mit Kölner Beteiligung gedrehte Film »Germany        Medien, die Kunststiftung NRW und die Sparkasse
                 2071« des New Yorker Nature Theater of Oklahoma.          KölnBonn.
                 Darüber hinaus entstanden in Mülheim an der Ruhr
                 und in Düsseldorf neue, ortsspezifische Arbeiten der      impulsefestival.de
                 britischen Gruppe Stan’s Cafe und der rumänischen                                                                                                                                                                          –   1   –
                 Choreografin Alexandra Pirici.
                        Diese Impulse-Ausgabe wurde veranstaltet           »PERFORMING THE ARCHIVE«:
                 vom NRW KULTURsekretariat in Kooperation mit              A R C H I V D E S F R E I E N T H E AT E R S
                 der studiobühneköln, dem Ringlokschuppen Ruhr             Im Rahmen und auf Einladung des Festivals fiel am 6.             PRODUKTIONEN 2016                    Nature Theater of Oklahoma:         	B E T E I L I G T E
                 und dem FFT Düsseldorf, den Städten Köln, Mülheim         Juli 2013 der Startschuss für ein Videoarchiv des Frei­          Gintersdorfer/Klaßen:                »Germany Year 2071«                   M I T G L I E D S S TÄ D T E
– D/ K / M H –

                 an der Ruhr und Düsseldorf sowie in Verbindung            en Theaters. Das Konzept wurde entwickelt unter der              »Der Botschafter«                    (Filmproduktion)                      Düsseldorf, Köln,
                 mit dem Schauspiel Köln. Als Förderer wirkten das         Projektträgerschaft des Bundesverbands Freie Darstel­            Ariel Efraim Ashbel and Friends:                                           Mülheim an der Ruhr
                                                                                                                                            »The Empire Strikes Back:            PRODUKTIONEN 2017
                 Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes        lende Künste, des Dachverbands Tanz Deutschland, des
                                                                                                                                            Kingdom of the Synthetic«            Boris Nikitin: »Hamlet«             	K E N N Z A H L E N 2 0 1 6
                 Nordrhein-Westfalen, die Beauftragte der Bundesregie­     Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim,          She She Pop: »50 Grades of Shame«    Dries Verhoeven: »Guilty              Sekretariatsmittel: 170.375,11 €
                 rung für Kultur und Medien, die Kunststiftung NRW,        des Internationalen Theaterinstituts Deutschland mit             Julian Warner & Oliver Zahn:         Landscapes«                           Landessondermittel: 50.000,00 €
                 die Sparkasse KölnBonn, das Goethe-Institut und das       dem Mime Centrum Berlin sowie des NRW KULTURse­                  »Situation mit Doppelgänger«         Die Rabtaldirndln:                  	Drittmittel: 471.238,53 €
                 Nationale Performance Netz (NPN).                         kretariats mit dem »Impulse Theater Festival« und dem            Daniel Wetzel / Rimini Protokoll:    »Du gingst fort!«                   	Anzahl geförderter Produktionen: 14
                                                                           NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. Im Rah­                »Evros Walk Water«                   vorschlag:hammer: »Die Erfindung    	Anzahl Spielorte: 11
                 AU S B L I C K 2 01 8 – 2 02 0                            men des Projektes »Performing the Archive. Studie zur            junges theater basel /               der Gertraud Stock«                 	Anzahl Besucher*innen: >5.300
                 Nach insgesamt vier Festivaldurchläufen unter der Re­     Entwicklung eines Archivs des Freien Theaters« erging            Sebastian Nübling: »Noise«           Fundus Theater: »Da Gefahr!«        	Anzahl Veranstaltungen: >80
                                                                                                                                            Costa Compagnie:                     Swoosh Lieu: »Who Cares?!«
                 gie von Florian Malzacher von 2013 bis 2017 übernahm      Anfang 2016 ein erster Aufruf zur Sammlung möglichst
                                                                                                                                            »Conversion / Nach Afghanistan«      Monster Truck & The Footprints:     	K E N N Z A H L E N 2 0 1 7
                 mit der Ausgabe 2018 Haiko Pfost die künstlerische        umfassender Informationen über vorhandene Bestände
                                                                                                                                            Christine Gaigg / 2nd nature &       »Sorry«                             	Sekretariatsmittel: 183.593,84 €
                 Leitung der »Impulse«, für drei Runden bis 2020. Mit      und Materialien des Freien Theaters in Deutschland. Die          netzzeit / Klaus Schedl: »Untitled   Milo Rau / IIPM & CAMPO:              Landessondermittel: 50.000,00 €
                 seiner ersten Ausgabe vom 13. bis 24. Juni 2018 gab er    Studie wurde koordiniert am Institut für Kulturpolitik           (Look, Look, Come Closer)«           »Five Easy Pieces«                  	Drittmittel: 443.116,83 €
                 dem Festival ein neues Profil. Im Zentrum stand 2018      der Universität Hildesheim. Seither wurde das Konzept            Boris Nikitin: »Martin Luther        She She Pop – internil – Ginters­   	Anzahl geförderter Produktionen: 13
                 der Showcase im Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim.          in regelmäßigen Treffen konkretisiert und im Netz                Propagandastück«                     dorfer/Klaßen: »Drei Monologe«      	Anzahl Spielorte: 11
                 Elf jurierte Produktionen zeigten das Besondere des       ausgebaut. Im Juni 2017 wurde das Projekt in Köln und            andcompany&Co.: »Orpheus             Alexandra Pirici: »Delicate         	Anzahl Besucher*innen: >7.700
                 Freien Theaters in einer großen Vielfalt unterschiedli­   Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei dieser Gelegen­       in der Oberwelt«                     Instruments of Engagement«          	Anzahl Veranstaltungen: >90
                 cher Theaterformen auf.                                   heit diskutierten die Autor*innen der Studie gemeinsam           Dario Azzellini & Oliver Ressler:    Stan’s Cafe: »Of All The People
                                                                                                                                            »Occupy, Resist, Produce«            In All The World«
                         Dieses breite Spektrum künstlerischer Arbeiten    mit Fachleuten zugleich weitere notwendige Schritte
                                                                                                                                            »Learning Plays – A School of        Richard Lowdon: »Sideshow«
                 wird jährlich ergänzt um ein speziell für eine Stadt      und Maßnahmen auf dem Weg zu einem digitalen und
                                                                                                                                            Schools«                             Nature Theater of Oklahoma:
                 entwickeltes Projekt: 2018 ging das Projekt »Wenn die     dezentralen Archiv, das sich gleichermaßen als kulturel­         Public Movement (IL):                »Germany Year 2071«
                 Häuser Trauer tragen« in Düsseldorf gesellschaftspo­      les Gedächtnis wie auch als künstlerische Plattform ver­         »Macht Kunst Politik!«               (Filmvorführung)
                 litischen Fragen im lokalen Kontext nach. Als dritte      steht. Zum Beginn 2018 wurde der Verein »Archive des
                 Programmsäule fungieren für die kommenden beiden          Freien Theaters e. V.« gegründet, um das Projekt in den
– 20/21 –

                 Festivalausgaben die neuen Impulse-Akademien, die         nächsten Jahren nachhaltig koordinieren zu können.
                 2018 in Köln stattfanden und sich den Spannungsver­
                 hältnissen zwischen Ortsbezug und Internationalisie­ theaterarchiv.org

                                                                                                                                        –1–
                                                                                                                                        »Delicate Instruments
                                                                                                                                        of Engagement«,
                                                                                                                                        © NRWKS,
                                                                                                                                        Foto Robin Junicke
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