2020 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Frankfurter Bankgesellschaft

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2020 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Frankfurter Bankgesellschaft
2020
Geschäftsbericht

                   Eine Spur persönlicher
2020 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Frankfurter Bankgesellschaft
Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
    Wesentliche Kennzahlen
    Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe                      31.12.2020       Vorjahr     Veränderung      Abweichung
    Wesentliche Kennzahlen in TCHF                                                                                in %

    Ausgewählte Bilanzpositionen
    Forderungen gegenüber Kunden                              203’292       242’040         – 38’748       – 16.0 %
    Hypothekarforderungen                                      98’430       103’182          – 4’752            – 4.6 %
    Wertschriftenbestand                                      333’245      514’270        – 181’025        – 35.2 %
    Kundenguthaben                                            941’461       804’926         136’535             17.0 %
    Ausgewiesene Eigenmittel nach
    Gewinnverwendung                                          112’350       115’032          – 2’682            –  2.3 %
    Bilanzsumme                                              1’383’307     1’659’460       – 276’153           – 16.6 %

    Erfolgsrechnung
    Netto-Erfolg Zinsengeschäft                                  5’756        8’166          – 2’410           – 29.5 %
    Erfolg aus dem Kommissions- und
    Dienstleistungsgeschäft                                     53’332       37’540          15’792             42.1 %
    Erfolg aus dem Handelsgeschäft
    und der Fair-Value-Option                                    7’123        4’126           2’997             72.6 %
    Übriger ordentlicher Erfolg                                  3’383        5’242          – 1’859           – 35.5 %
    Geschäftsaufwand                                          – 65’331      – 55’554         – 9’777            17.6 %
    Wertberichtigungen auf Beteiligungen
    sowie Abschreibungen auf Sachanlagen
    und immateriellen Werten                                   – 2’325       – 1’461          – 864             59.1  %
    Veränderungen von Rückstellungen und
    übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste                      297       – 1’147          1’444                n. a.
    Ausserordentlicher Erfolg                                       60        4’682          – 4’622           – 98.7 %
    Veränderungen von Reserven für allgemeine
    Bankrisiken                                                  2’250          800           1’450            181.3 %
    Gewinn vor Steuern                                           4’545        2’394           2’151             89.8 %
    Jahresgewinn                                                4’105         2’091           2’014             96.3 %

    Betreutes Kundenvermögen                                13’660’834    12’413’944       1’246’890            10.0 %
    Mitarbeiteranzahl                                              269          223              46             20.6 %

    Ausgewählte Positionen in TEUR
    Durchschnittskurs EUR / CHF                                1.0720        1.1124         – 0.0403            – 3.6 %
    Erfolg aus dem Kommissions- und
    Dienstleistungsgeschäft                                     49’749       33’748          16’001             47.4 %
    Gewinn vor Steuern                                           4’240        2’152           2’088             97.0 %
    Jahresgewinn                                                3’829         1’880           1’949            103.7 %
    Stichtagskurs EUR / CHF                                    1.0802        1.0854         – 0.0052            – 0.5 %
    Kundenvermögen                                          12’646’578    11’437’207       1’209’371            10.6 %

    Substanzielle Transaktionen innerhalb der Gruppe wurden eliminiert.
    Goodwill-Abschreibungen werden analog IFRS nur bei festgestellten Wertbeeinträchtigungen berücksichtigt.
    Diese Kennzahlen wurden nicht durch die Revisionsstelle überprüft.

2      Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
2020 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Frankfurter Bankgesellschaft
Inhalt

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe    4

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020     8

Wesentliche Kennzahlen                    20

Bilanz                                    21

Erfolgsrechnung                           23

Gewinnverwendung                          24

Eigenkapitalnachweis                      25

Anhang der Jahresrechnung 2020            26

Informationen zur Bilanz                  30

Informationen zu Ausserbilanzgeschäften   43

Informationen zur Erfolgsrechnung         45

Risikomanagement                          48

Bericht der Revisionsstelle               52

Bankorgane                                53

Patronatserklärung                        59

                                               Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020   3
2020 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Frankfurter Bankgesellschaft
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

                              Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

                              Sehr geehrte Damen und Herren

                              In das Geschäftsjahr 2020 fiel der zehnte «Geburtstag» der Frankfurter Bankgesellschaft
                              seit ihrer Neupositionierung. Zugleich erschütterte der weltweite Ausbruch der Corona-
                              virus-Pandemie zahlreiche Gewissheiten: Covid-19 veränderte nicht nur den Alltag tief-
                              greifend und nachhaltig, sondern führte auch zu globalen wirtschaftlichen Einbrüchen,
                              wie die meisten von uns sie noch nie erlebt haben. Auf die dramatischen Kurseinbrüche
                              und die ungewisse Lage insbesondere im März und April reagierten Anleger naturgemäss
                              verunsichert – selten war individuelle und bedarfsgerechte Beratung im Sinne unserer
                              Betreuungsphilosophie «Eine Spur persönlicher», aber auch unser zentrales Leistungs-
                              versprechen «Stabilität für Ihr Vermögen» wichtiger. Unsere Investmentstrategie legt tradi-
                              tionell den Fokus auf langfristig erfolgreiche, substanzstarke Qualitätstitel. In Verbindung
                              mit taktischen Anpassungen ist es uns so gelungen, die Kundenportfolios zu stabilisieren
                              und mit diesen in der Folge überproportional von der raschen Erholung an den Kapital-
                              märkten zu profitieren. Letztlich haben nahezu alle Vermögensverwaltungsstrategien trotz
                              der Kapitalmarktverwerfungen mit einem positiven Ergebnis für unsere Kunden abge-
                              schlossen.

                              Geschäftsentwicklung und Verankerung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe

                              Vor dem Hintergrund der aussergewöhnlichen und komplexen Marktlage hat sich das Ge-
                              schäft der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe auch 2020 wieder sehr dynamisch entwickelt.
                              Das betreute Kundenvolumen der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe konnte im Geschäfts-
                              jahr 2020 um CHF 1.3 Mrd. gesteigert werden und beläuft sich per Bilanzstichtag performance-
                              bedingt auf CHF 13.7 Mrd. (Vorjahr CHF 12.4 Mrd.). Ihre Position unter den zehn grössten
                              Privatbanken in Deutschland konnte die Frankfurter Bankgesellschaft somit verteidigen und
                              ist weiterhin die zweitgrösste Bank mit deutschem Eigentümer in der Schweiz.

                              Das einzigartige Geschäftsmodell der Frankfurter Bankgesellschaft, das exklusiv auf gemein-
                              same Akquise mit den Sparkassen setzt, hat sich in der Coronavirus-Pandemie besonders be-
                              währt. Im Tandem mit den Sparkassen-Instituten vor Ort ist es gelungen, durch transparente
                              Informationen und schnelle Lösungen auch in Phasen starker Marktschwankungen erhebliche
                              Mittelzuflüsse zu realisieren. Ende 2020 bestanden Kooperationsverträge mit 275 Instituten,
                              was einer Quote von über 73 % entspricht. 15 neue Vereinbarungen wurden geschlossen, was
                              die Position der Frankfurter Bankgesellschaft als die Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe
                              weiter stärkte.

                              Als zusätzlicher Wachstumstreiber erwies sich erneut die White-Label-Dienstleistung
                              «VermögensVerwaltung für Sparkassen» (VVS). Mit VVS können Sparkassen eine Vermögens-
                              verwaltung durch die Frankfurter Bankgesellschaft unter eigenem Namen und im eigenen
                              Depot ab einer Anlagesumme von EUR 250’000 anbieten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg
                              die Anzahl an Instituten mit VVS-Angebot auf 50; darüber hinaus verzeichneten bestehende
                              VVS-Institute signifikante Neuanlagen. Infolgedessen wuchs das verwaltete Vermögen in VVS
                              zum Jahresende 2020 netto im Vergleich zum Vorjahr um rund EUR 450 Mio. auf über EUR
                              1.2 Mrd. – und das nur knapp drei Jahre nach dem Marktstart des Angebots.

    4       Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

In Markttests überzeugend – fachlich und menschlich

Zum dritten Mal nahm die Frankfurter Bankgesellschaft jüngst am unabhängigen Markttest
des Fachmagazins «Elite Report» teil – und erreichte zum dritten Mal ein absolutes Spitzen-
ergebnis: Mit der höchsten im Test erreichten Punktzahl und dem Prädikat «summa cum
laude» zählt die Frankfurter Bankgesellschaft für die Expertenjury wieder zu den zehn
besten von rund 350 getesteten Vermögensverwaltern im deutschsprachigen Raum. Im
«TOPS 2021»-Ranking der Fuchs | Richter Prüfinstanz für Private Banking erreichte die
Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG mit Platz 2 im Länderranking Schweiz – nach
Platz 1 im Vorjahr – erneut ein hervorragendes Resultat und verbesserte sich in der ewi-
gen Bestenliste von Platz 18 auf Platz 11 unter bisher 370 getesteten Vermögensverwaltern.
Besonders erwähnenswert waren für Testkunden und Jurys in beiden Fällen die hervor-
ragende Beratung im Kundengespräch sowie die hohe Qualität der Anlagevorschläge. Starke
Testergebnisse erzielten auch unser Kompetenzzentrum Stiftungsmanagement mit Platz 5
im Stiftungsmanager-Ranking der Fuchs | Richter Prüfinstanz sowie das Family Office der
Frankfurter Bankgesellschaft, das vom «Elite Report» als Topanbieter prämiert wurde.

Ausbau des Leistungsangebots und nachhaltige Ausrichtung

Das Geschäftsjahr 2020 stand für die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe im Zeichen der
strategischen Weiterentwicklung zum Komplettanbieter für vermögende Unternehmerfamilien.
Die seit Jahresbeginn bestehende Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 75.1 % an der IMAP
M&A Consultants AG erweitert das Leistungsspektrum der Gruppe – und damit auch das der
Sparkassen-Finanzgruppe – um hochqualifizierte Beratung für Unternehmenstransaktionen im
Mittelstand. In das Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft, spezialisiert auf ganzheit-
liche Beratung für hochvermögende (Unternehmer-)Familien, wurde zusätzliche Expertise im
Bereich Wealth Planning sowie für Immobilientransaktionen integriert.

Ihr klares Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit unterstrich die Frankfurter Bankgesellschaft
im Jahr 2020 gleich mehrfach: Sie startete ein gruppenweites ESG-Projekt, schloss sich den
UN Principles for Responsible Investment an und unterzeichnete die Selbstverpflichtung
deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften. Die eigene Betriebs-
tätigkeit konnte am Stammsitz in Zürich bereits deutlich ressourcenschonender gestaltet
werden: Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten bietet das historische Gebäude an der
Börsenstrasse 16 nicht nur ein energieeffizienteres Klimakonzept, sondern durch intelligente
Raumnutzung nun auch Platz für alle Zürcher Mitarbeitenden der Frankfurter Bankgesellschaft,
sodass auf den bisherigen Zusatzstandort an der Dreikönigstrasse verzichtet werden kann.

                                                            Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020     5
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

                              Ausblick 2021

                              Seit dem Beginn der Impfungen gegen das Coronavirus um den Jahreswechsel verfestigt sich
                              die Hoffnung, 2021 im Privat- und Berufsleben schrittweise zur Normalität zurückkehren zu
                              können. Die phasenweise rasant steigenden Infektionszahlen und die daraufhin beschlossenen
                              Massnahmen in vielen Ländern haben diese Entwicklung stärker verzögert als erhofft.
                              Dennoch rechnen wir damit, dass es sich um – wenn auch schmerzliche – zeitlich begrenzte
                              Rückschläge handelt. Diese Erwartung bilden auch die seit Monaten positiven Trends an den
                              Kapitalmärkten ab. An unserer qualitätsorientierten Anlagestrategie mit Fokus auf Aktien und
                              Unternehmensanleihen werden wir demzufolge festhalten.

                              In den ersten zehn Jahren seit Neupositionierung und Entstehung der Frankfurter Bank-
                              gesellschaft Gruppe lagen die Schwerpunkte der Geschäftsstrategie im Aufbau der Kooperati-
                              onen mit den Sparkassen vor Ort sowie in der Entwicklung eines leistungsfähigen und mehrfach
                              ausgezeichneten Angebots aus wettbewerbsfähigen und individuellen Vermögensverwaltungs-
                              strategien. In Verbindung mit einer klaren Markenpositionierung führte dies zu einem dynami-
                              schen und weit über Branchenschnitt liegenden Anlagevolumenwachstum. Für das Geschäfts-
                              jahr 2021 und darüber hinaus stehen – bei weiterem nachhaltigem profitablem Wachstum –
                              signifikante Zusatzerträge und Zusatznutzen für die Primäreigentümer der Gruppe, die Spar-
                              kassen in Deutschland, im Fokus.

                              In einem Jahr wie 2020, das viele vermeintliche Gewissheiten auf den Kopf gestellt hat, kam
                              es mehr denn je darauf an, gemeinsam Lösungen zu finden. Es war für uns eine wertvolle
                              Erkenntnis, dass «Eine Spur persönlicher», unser Credo mit seinem Fokus auf das Zwischen-
                              menschliche, auch in Zeiten des erzwungenen Abstands zueinander der Schlüssel zum Erfolg
                              ist. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen
                              und -partnern sowie bei den Mitarbeitenden für ihr Vertrauen und freuen uns darauf, gemein-
                              sam das neue Geschäftsjahr erfolgreich zu bestreiten.

                              Mit freundlichen Grüssen aus Zürich

                              Ihr Holger Mai                               Ihr Tobias Fischer             Ihr Erich Vettiger
                              Vorsitzender der Geschäftsleitung            Mitglied der                   Mitglied der
                              der Frankfurter Bankgesellschaft             Geschäftsleitung               Geschäftsleitung
                              Gruppe

    6       Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020   7
Lagebericht

                               Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

                               1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

                               1.1 Geschäftsmodell

                               Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe – bestehend aus der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft (Schweiz) AG als Teilkonzernobergesellschaft und den Tochtergesell-
                               schaften Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG, Family Office der Frankfurter
                               Bankgesellschaft AG sowie seit Februar 2020 der IMAP M&A Consultants AG – ist
                               «Die Privatbank» und das Kompetenzzentrum für vermögende Kunden und mittel-
                               ständische Unternehmerfamilien innerhalb der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe.

                               Dementsprechend verfügt die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe über ein stabiles,
                               langfristig angelegtes strategisches Geschäftsmodell mit Schwerpunkt Wealth
                               Management in den Kernmärkten Deutschland und Schweiz sowie Family-Office-
                               und M&A-Beratungsdienstleistungen für die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe.
                               Mit der Ergänzung durch das Leistungsangebot der IMAP M&A Consultants AG bietet
                               die Sparkassen-Finanzgruppe über die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe und
                               deren Eigentümer Helaba ein umfassendes Dienstleistungsangebot für den deutschen
                               Mittelstand: von der Erarbeitung einer Familienstrategie über Vermögensstrategie
                               und -controlling bis hin zur Begleitung bei einem möglichen Unternehmensverkauf,
                               der Vermögensanlage sowie der Finanzierung des Käufers über den Aktionär Helaba
                               oder die Sparkasse vor Ort.

                               Zur Erfüllung dieser Aufgabe schliesst die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
                               Kooperationsvereinbarungen mit interessierten Sparkassen in Deutschland ab, um
                               gemeinsame Kundenverbindungen in den Zielgruppen auszubauen bzw. zu akquirie-
                               ren. Zielkunden sind entsprechend dieser Ausrichtung Unternehmerfamilien, vermö-
                               gende Privatkunden mit erhöhtem Beratungsbedarf sowie gemeinnützige Stiftungen.

                               Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe verfügt dazu – sowohl am Standort Zürich
                               als auch in der Tochterbank in Frankfurt mit den dort angeschlossenen Niederlas-
                               sungen in Düsseldorf, München und Hamburg – über die Betreuungseinheit Wealth
                               Management (ab EUR 1.0 Mio. Anlagevermögen in der Frankfurter Bankgesellschaft
                               Gruppe), die sich auf die Akquisition und Betreuung von vermögenden Kunden
                               über die Sparkassen in Deutschland fokussiert. Zudem ist in der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft (Deutschland) AG das Kompetenzzentrum für gemeinnützige Stiftungen
                               angesiedelt, und die deutsche Tochterbank bietet für rund 50 Sparkassen eine «White
                               Label»-Vermögensverwaltung an.

                               Die Tochtergesellschaft Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG bietet
                               ausschliesslich die Honorarberatung mit Dienstleistungen eines Multi-Family-Office
                               für sehr vermögende Kunden und Familienunternehmer an. Es werden die Dienst-
                               leistungen Familienstrategie, Finanzplanung, ganzheitliche Vermögensbegleitung,
                               Controlling sowie Immobilienberatung angeboten. Strategisches Ziel ist es, die poten-
                               zielle Betreuungslücke von sehr vermögenden Familienunternehmern innerhalb der
                               Sparkassen-Finanzgruppe zu schliessen.

                               Die Qualität der Kundenbetreuung wurde durch zwei unabhängige Prüfinstanzen
                               im Geschäftsjahr 2020 erneut bestätigt. Der «Elite Report» zeichnete die Frankfurter
                               Bankgesellschaft zum dritten Mal mit der Höchstpunktzahl aus; Sie gehört damit
                               zu den besten 10 vermögensverwaltenden Banken von rund 350 getesteten Wett-

    8         Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Lagebericht

bewerbern. Auch im «TOPS 2021»-Ranking der Fuchs | Richter Prüfinstanz konnte
die Frankfurter Bankgesellschaft erneut eine Spitzenposition erzielen: Nach Platz 1
im Vorjahr erreichte sie in diesem Jahr den 2. Rang aller getesteten Banken in der
Schweiz. Auf der «Ewigen Bestenliste» konnte sie sich – unter bisher 370 getesteten
Instituten im deutschsprachigen Raum – auf Platz 11 verbessern.

Die IMAP M&A Consultants AG in Mannheim ist eingebunden in die globale IMAP-
Organisation, eine der grössten M&A-Beratungen weltweit für den Mittelstand, und
gehört im deutschen Markt zu den Marktführern. Die IMAP M&A Consultants AG
berät vor allem mittelständische Unternehmen und deren Gesellschafter bei der Ver-
äusserung oder dem Erwerb von Unternehmen. Die Frankfurter Bankgesellschaft ist
seit Ende Februar 2020 mit 75.1 % Hauptaktionär. Die restlichen Aktien liegen beim
Management.

Das Anlagevolumen im Kerngeschäft Anlageberatung und Vermögensverwaltung
konnte bei Nettozuflüssen von über CHF 1.6 Mrd. um insgesamt CHF 1.8 Mrd. ge-
steigert werden. Das betreute Kundenvolumen des Teilkonzerns Frankfurter Bank-
gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2020 um CHF 1.3 Mrd. gesteigert werden und
beläuft sich per Bilanzstichtag performancebedingt auf CHF 13.7 Mrd. (Vorjahr
CHF 12.4 Mrd.). Der Kommissionserfolg vor Vergütung an Sparkassen bzw. inklusive
Direkterträge der Sparkassen – ohne Berücksichtigung der IMAP M&A Consultants AG –
stieg um CHF 13.9 Mio. auf CHF 68.9 Mio.

1.2 Eigentümer

Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba) ist Alleinaktionär der
Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, Zürich. Die Frankfurter Bankgesell-
schaft (Schweiz) AG, als selbstständiges Institut schweizerischen Rechts mit Privat-
bankcharakter, führt den Teilkonzern Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe mit den
beiden 100%igen Tochtergesellschaften Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland)
AG und Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG – beide Frankfurt am
Main / Deutschland – sowie der 75.1%igen Beteiligung IMAP M&A Consultants AG
(«IMAP»), Mannheim /Deutschland.

Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG erstellt keine konsolidierte Jahres-
rechnung auf Stufe Teilkonzern, da der Eigentümer, die Landesbank Hessen-Thü-
ringen Girozentrale, Frankfurt am Main / Erfurt, eine Jahresrechnung auf Ebene des
Konzerns erstellt, in den alle wesentlichen Teilkonzerngesellschaften eingebunden
sind. Der konsolidierte Geschäftsbericht und der Offenlegungsbericht der Landesbank
Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main / Erfurt, sind im Internet unter
www.helaba.de abrufbar.

1.3 Mitarbeiter

In der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe engagieren sich 269 hoch qualifizierte
Mitarbeiter dafür, das Leistungsversprechen «Stabilität für Ihr Vermögen» einzulösen
sowie die Betreuungsphilosophie «Eine Spur persönlicher» umzusetzen.

Der Personalbestand der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG beträgt zum
Bilanzstichtag 31.12.2020 teilzeitbereinigt 103.3 Personen (Vorjahr 101.9 Personen).
Im Jahresdurchschnitt waren teilzeitbereinigt 102.5 Personen (Vorjahr 100.4 Personen)
beschäftigt.

                                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020       9
Lagebericht

                               2 Wirtschaftsbericht

                               2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

                               Wirtschaftliche Entwicklung
                               Die Weltwirtschaft schrumpfte im Jahr 2020 nach den derzeitigen Schätzungen mit
                               einer Rate von 3.4 %, wobei Asien (ohne Japan) als einzige Region nicht von einem
                               generellen Rückgang betroffen ist. Die chinesische Wirtschaft ist voraussichtlich um
                               2 % gewachsen, Asien insgesamt (ohne Japan) immerhin noch 1.2 %. Der Rückgang
                               der Wirtschaftsleistung in Japan betrug im Jahr 2020 voraussichtlich 5.3 %, in den
                               USA 3.5 % und in der Eurozone 7.4 %. Es ist der grösste Rückgang der Wirtschafts-
                               aktivität seit dem Zweiten Weltkrieg. Allerdings zeigen einzelne Daten des 3. und 4.
                               Quartals bereits eine Erholung an. So lagen zum Beispiel die Detailhandelsumsätze in
                               den wichtigsten Regionen bereits im 3. Quartal wieder über den Vorjahreswerten und
                               übertreffen damit die Erwartungen aus dem Frühjahr. Auch die Autoverkäufe haben
                               sich überraschend gut erholt. Aufgrund umfangreicher staatlicher Unterstützung und
                               aufgrund von Konsumeinschränkungen während des Lockdowns sind die Sparquoten
                               vorübergehend gestiegen. Damit dürften genügend Mittel für den Konsum vorhanden
                               sein. In den USA wurde die Konjunktur auch durch die im Dezember beschlossenen
                               Massnahmen, insbesondere Direktzahlungen an die Haushalte und erweiterte Arbeits-
                               losengeldzahlungen, unterstützt. Darüber hinaus wirkten sich niedrige Zinsen und
                               niedrige Energiepreise positiv auf den privaten Konsum aus.

                               Angaben zu aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen
                               Die ökonomischen und regulatorischen Rahmenbedingungen auf dem Schweizer
                               Finanzmarktplatz unterliegen weiterhin einer deutlich beschleunigten Dynamik.
                               Darüber hinaus beeinflussen die internationalen Veränderungen den regulatorischen
                               Rahmen aller Geschäftsfelder des Bankplatzes Schweiz. Die für Schweizer Banken
                               relevantesten Entwicklungen betreffen vor allem den Schutz und das Interesse der
                               Bankkunden sowie die Sicherheit des Finanzsystems, dies insbesondere in unsi-
                               cheren Zeiten auf den internationalen Finanzmärkten. Es stehen Änderungen im
                               Bereich der Eigenkapital- und Liquiditätsregulierung (inkl. Refinanzierung) sowie
                               Einlagensicherungen an. Gleichzeitig sollen neue technologische Entwicklungen die
                               Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes stärken. Der
                               Umgang mit den Themen Nachhaltigkeit (ESG: «Environment, Social, Governance»)
                               und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden die Schweizer Banken
                               in Zukunft verstärkt beschäftigen.

                               Im Jahr 2020 wurde das Finanzdienstleistungsgesetz in der Schweiz in Kraft gesetzt;
                               dieses schafft einen der MiFID-II-Regelung der EU vergleichbaren Standard im Bereich
                               der Wertpapierberatung. Gleichzeitig unterliegt die Frankfurter Bankgesellschaft
                               (Schweiz) AG zusätzlich grundsätzlich den Anforderungen des deutschen WpHG.
                               In Deutschland verfügt sie über einen Marktzugang im Rahmen ihrer Freistellung
                               nach KWG.

                               Kapitalmärkte
                               An den Kapitalmärkten haben bereits im Frühjahr 2020, noch während des Lock-
                               downs, erste Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 zu
                               einer Kurserholung beigetragen. Ohne Kenntnis der Wirksamkeitsprofile der Impf-
                               stoffe stand zunächst ein Szenario im Vordergrund, welches durch anhaltende Ein-
                               schränkungen (etwa bei Reisen und Unterhaltung) und strukturelle Veränderungen
                               (bspw. vermehrtes Arbeiten im Homeoffice) gekennzeichnet war. Als im November

    10        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Lagebericht

bekannt wurde, dass mehrere Impfstoffkandidaten eine unerwartet hohe Wirksam-
keit von über 90 % erreichten, wurde das Szenario einer im Wesentlichen COVID-
19-freien Welt im Verlauf des Jahres 2021 realistisch. Daher haben auch im Jahr 2020
fast alle Anlageklassen, insbesondere Aktien und Unternehmensanleihen, positive
Renditen geliefert. Die Kapitalmarktpreise erhielten im November einen weiteren
Schub, nachdem die Wirksamkeitsergebnisse von Sars-CoV-2-Impfstoffen weit besser
ausgefallen waren als erwartet.

2.2 Beurteilung der Geschäftsentwicklung

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe fokussiert sich in ihrer Geschäftsausrichtung
auf die Märkte in Deutschland und der Schweiz. In Deutschland hat sich die Gruppe
als «Die Privatbank» der Sparkassen-Finanzgruppe, eine der grössten Finanzgruppen
der Welt und die Marktführerin in Deutschland im Privatkunden- und Firmenkunden-
segment, etabliert. Über die Mehrheitsbeteiligung an der IMAP M&A Consultants AG
hat sie ausserdem eine hohe Expertise für M&A-Beratung im Mittelstand.

Die Vernetzung in der Sparkassen-Finanzgruppe konnte auch 2020 weiter ausgebaut
werden. 15 neue Sparkassen haben die Kooperation in der Zusammenarbeit mit der
Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe neu aufgenommen. Damit kann die Frankfurter
Bankgesellschaft Gruppe flächendeckend auf die Kooperation mit 275 Sparkassen
(über 73 % aller Sparkassen in Deutschland) bauen.

Die gute Betreuung und Akquisition der Kunden über die Sparkassen vor Ort und die
Akquisitionsleistung bei allen Gesellschaften der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
führten zu einem Anstieg des betreuten Kundenvolumens auf CHF 13.7 Mrd. (Vor-
jahr CHF 12.4 Mrd.; +10.0 %).

Die Umsetzung der – auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum ausgerichteten –
Geschäftsstrategie wird laufend durch weitere innerbetriebliche Prozessverbesserungen
begleitet, die mit den stets wachsenden regulatorischen Anforderungen zu einer
weiterhin hohen Belastung der Mitarbeiter und Führungskräfte führen. Um dies
dauerhaft bewältigen zu können, sind die Motivation und laufende Qualifizierung
unserer Mitarbeiter über externe und interne Fortbildungsmassnahmen sehr wichtig
und bilden den Grundstein zur Erreichung unserer Ziele.

Wir danken allen Mitarbeitenden der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe ausdrück-
lich für ihren engagierten Einsatz.

2.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Geschäftsergebnis
Das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von den Auswirkungen und Einschränkungen der
COVID-19-Pandemie. Operativ konnte die Bank durch den konsequenten Einsatz der
Notfallprozesse unter maximaler Nutzung von Telekommunikation sowie mobilem
Arbeiten den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen aufrechterhalten. Allerdings
haben Kontakt- sowie Reisebeschränkungen und die damit verbundenen einge-
schränkten Möglichkeiten zu persönlichen Kundenkontakten die Kundenberatung
und -akquisition deutlich erschwert. Trotz dieser Einschränkungen erzielt der Kern-
bereich Wealth Management des Teilkonzernführers Frankfurter Bankgesellschaft
(Schweiz) AG ein historisch herausragendes Netto-Neugeschäft von CHF 490.9 Mio.
(Vorjahr CHF 259.5 Mio.). Insbesondere die Vermögensverwaltungslösungen der

                                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020      11
Lagebericht

                               Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe fanden bei den Kunden weiterhin grossen An-
                               klang. Die Bank konnte das Volumen in Vermögensverwaltungslösungen durch signi-
                               fikante Netto-Neugeldzuflüsse sowie eine positive Performance der Anlagestrategien im
                               abgelaufenen Geschäftsjahr erneut signifikant um +21.9% steigern. Die hierdurch er-
                               zielten wiederkehrenden Vermögensverwaltungsgebühren tragen zu einer nachhaltigen
                               Verstetigung des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts bei. Dennoch haben die
                               COVID-19-bedingten Verwerfungen an den Kapitalmärkten in der ersten Jahreshälfte
                               mit der negativen Entwicklung in faktisch allen Anlageklassen sowie die unvorteilhafte
                               Entwicklung des EUR/CHF-Kurses eine deutlich bremsende Wirkung auf das Wachs-
                               tum des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts gehabt, das somit nur um TCHF
                               1’139 (+5.7%) auf TCHF 21’231 anwuchs. Die von der Bank verwalteten Vermögen
                               stiegen insbesondere auf Grundlage des Netto-Neugeldzuflusses von CHF 531.8 Mio.
                               um +14.9% auf CHF 4.9 Mrd. (inklusive Doppelzählungen; Vorjahr CHF 4.2 Mrd.).
                               Die betreuten Vermögen – unter Einbeziehung der Depotbankfunktion und einer posi-
                               tiven Performance der Vermögensverwaltungen trotz starkem EUR/CHF-Kurs – stiegen
                               um +9.5% von CHF 5.8 Mrd. im Vorjahr auf CHF 6.4 Mrd. per Bilanzstichtag 2020.

                               Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft war um TCHF – 1’895 (– 24.0 %) auf TCHF 5’992
                               rückläufig. Die Kapitalmarktverwerfungen haben zu einem temporären Anstieg der
                               Kundenliquidität geführt, die in der aktuellen Negativzinssituation das Zinsergebnis
                               weiter belastet. Trotz einer effektiven Liquiditätsbewirtschaftung erwies es sich als
                               fast unmöglich, fällige Finanzanlagen mit qualitativ hochwertigen und angemessen
                               rentablen Anlagen zu ersetzen. Dementsprechend ist der Bestand an Finanzanlagen
                               um – 38.6 % auf nunmehr TCHF 296’962 per Bilanzstichtag gesunken.

                               Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft beinhaltet insbesondere Erträge aus für Kunden
                               durchgeführten Devisentransaktionen. Auf Grundlage von Kundendispositionen im
                               Zusammenhang mit den Kapitalmarktverwerfungen in der ersten Jahreshälfte und
                               der anschliessenden Erholung des Kapitalmarkts in der zweiten Jahreshälfte ist der
                               Erfolg aus dem Handelsgeschäft um TCHF 2’999 (+72.7 %) auf TCHF 7’125 deutlich
                               gestiegen.

                               Im Übrigen ordentlichen Erfolg ist insbesondere der phasengleich abgegrenzte Be-
                               teiligungsertrag aus der Tochtergesellschaft Frankfurter Bankgesellschaft (Deutsch-
                               land) AG in Höhe von TCHF 972 sowie eine anteilige Dividende der IMAP M&A
                               Consultants AG für das Geschäftsjahr 2019 von TCHF 1’082 berücksichtigt.

                               Der Geschäftsaufwand bleibt auf Grundlage strikter Kostendisziplin bei gleichzei-
                               tiger Investition in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie Umsetzung
                               komplexer aufsichtsrechtlicher Anforderungen im Vorjahresvergleich sowie auch
                               zu den Vorjahren stabil bei TCHF 32’601.

                               Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und
                               immateriellen Werten steigen im Vorjahresvergleich auf Grundlage von Investitionen
                               in die IT-Infrastruktur, Digitalisierungsinitiativen sowie Umbauten und Mobiliar
                               in den renovierten Büroräumlichkeiten an der Börsenstrasse 16 um TCHF 693 auf
                               TCHF 2’049 an.

                               Auf Grundlage des erfolgreich voranschreitenden Aufbaus der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft (Deutschland) AG sowie der Family Office der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft AG wurde die Reserve für allgemeine Bankrisiken planmässig um
                               TCHF – 2’250 reduziert.

    12        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Lagebericht

Die Profitabilität des Kerngeschäfts (Geschäftserfolg) konnte um TCHF 3’436 deutlich
gesteigert werden und kompensiert dabei ebenfalls den neuerlichen Rückgang beim
Erfolg aus dem Zinsengeschäft. Dementsprechend ergibt sich – trotz der vorgenann-
ten durch die COVID-19-Pandemie bedingten Belastungen – ein im Vorjahresvergleich
gestiegener Jahresgewinn für 2020 von TCHF 4’211. Die Dividende an den Alleinakti-
onär Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main / Erfurt, beträgt
TCHF 4’200 (Vorjahr TCHF 8’350) und entspricht einer Rendite in Höhe von 5.6 %
(Vorjahr 11.1 %) des Aktienkapitals.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung daher die folgende Gewinnver-
wendung vor:

Bilanzgewinn                                                       CHF      4’406’344
Dividende                                                          CHF      4’200’000
Zuweisung an gesetzliche Reserve                                   CHF         45’000
Gewinnvortrag                                                      CHF        161’344

Vermögens- und Finanzlage
Im Rahmen der Steuerung von regulatorischen Liquiditätskennziffern sowie auf
Grundlage von fehlenden Investitionsmöglichkeiten (in aus Rendite- und Bonitäts-
sicht angemessene Obligationen) wurden die flüssigen Mittel im Berichtsjahr leicht
reduziert; die Finanzanlagen reduzieren sich auf Grundlage fehlender Anlagemög-
lichkeiten signifikant. Die Kundenliquidität (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen)
ist auf Grundlage der Netto-Neugeldzuflüsse sowie der Kundenzurückhaltung bei
Anlagen im aktuellen unsicheren Umfeld angestiegen. Deren Steuerung und Be-
wirtschaftung erfolgt fortlaufend im Austausch mit den Kunden. In Konsequenz der
vorgenannten Effekte ist der Refinanzierungsbedarf beim Alleinaktionär Helaba (Ver-
pflichtungen gegenüber Banken) deutlich gesunken. Hinsichtlich der immateriellen
Werte verweisen wir auf die Erläuterung in Abschnitt 3.7 im Anhang der Jahresrech-
nung. Die Beteiligungen steigen auf Grundlage des Erwerbs eines 75.1 %igen Anteils
an der IMAP M&A Consultants AG sowie einer bei der Tochtergesellschaft Frankfurter
Bankgesellschaft (Deutschland) AG durchgeführten Kapitalstärkung in Höhe von
EUR 0.5 Mio. zur Sicherstellung der regulatorischen Tragbarkeit des strategischen
Geschäftsausbaus.

Die Bilanzstruktur hat sich mit Ausnahme der vorstehend beschriebenen Anpassun-
gen nur unwesentlich verändert. Hinsichtlich der Eigenmittel- und Liquiditätskenn-
zahlen zum Bilanzstichtag verweisen wir ergänzend auf Abschnitt 3.3.

                                                         Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020      13
Lagebericht

                               3 Risikobericht

                               3.1 Verantwortung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung

                               Der Verwaltungsrat kam im Geschäftsjahr 2020 zu vier ordentlichen Sitzungen sowie
                               einer ausserordentlichen Sonderinformationssitzung anlässlich der COVID-19-Pandemie
                               am 6. April 2020 zusammen und legte im Rahmen seiner Verantwortung als Organ für
                               die Oberleitung die Geschäftsstrategie und die Risikostrategie fest.

                               Der Verwaltungsrat berücksichtigt dabei die Risikotragfähigkeit der Frankfurter
                               Bankgesellschaft (Schweiz) AG auf Grundlage einer Analyse der geschäftspolitischen
                               Ausgangssituation sowie der Einschätzung der damit verbundenen Risiken. Die
                               Kapitalplanung für die kommenden Jahre zeigt auf, dass die Bank ihren Kapital-
                               anforderungen auch unter Berücksichtigung eines wirtschaftlichen Abschwungs und
                               eines markanten Rückgangs der Ertragslage zukünftig vollumfänglich nachkommen
                               kann.

                               Die Risikostrategie ist an die besonderen Anforderungen der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft (Schweiz) AG angepasst und umfasst und berücksichtigt die Grösse der
                               Bank, die Geschäftsschwerpunkte und den grundsätzlich geringen Risikogehalt der
                               getätigten Geschäfte.

                               Die Geschäftsleitung entwickelt – basierend auf der vom Verwaltungsrat festgelegten
                               Geschäfts- und Risikostrategie – geeignete Prozesse für die Identifikation, Messung,
                               Bewertung, Beurteilung und Überwachung sowie Berichterstattung der eingegange-
                               nen Risiken.

                               3.2 Risikobeurteilung

                               Sämtliche Risiken der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG werden durch den
                               Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung anhand von ausführlichen Risikoberichten
                               an regelmässig stattfindenden Sitzungen überwacht und beurteilt.

                               Für eine detaillierte Darstellung der Risikostrategie und des Risikomanagement-
                               prozesses ist auf den Anhang der Jahresrechnung verwiesen.

    14        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Lagebericht

3.3 Offenlegung gemäss FINMA-Rundschreiben 2016 / 1

Eigenmittel- und Liquiditätskennzahlen – Einzelbasis                                    31.12.2020      31.12.2019

Anrechenbare Eigenmittel (TCHF)1
Hartes Kernkapital (CET1)                                                                120’062         121’722
Kernkapital (T1)                                                                         120’062         121’722
Gesamtkapital total                                                                      120’062          121’722
Risikogewichtete Positionen (RWA) (TCHF)
RWA (12.5 x Mindesteigenmittel)                                                          534’932         524’596
Mindesteigenmittel (TCHF)
Mindesteigenmittel basierend auf risikobasierten Anforderungen                             42’795          41’968
     –	davon Kreditrisiko gem. Internationaler SA-BIZ, umfassend                          22’459          27’142
     –	davon nicht-gegenparteibezogene Risiken
        gem. Internationaler SA-BIZ, umfassend                                                495             191
     –	davon Marktrisiko gem. Marktrisiken nach dem Standardansatz                           560             548
     – davon operationelles Risiko gem. Basisindikatoransatz                                5’250           5’154
     – davon Sonstige (Beteiligungen Anhang 4 ERV)                                         14’030           8’933
Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)
CET1-Quote                                                                               22.44 %         23.20 %
Kernkapitalquote (T1)                                                                    22.44 %         23.20 %
Gesamtkapitalquote                                                                       22.44 %         23.20 %
CET1-Pufferanforderungen (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2.5 % ab 2019)                           2.500 %         2.500 %
Antizyklischer Puffer (Art. 44a ERV) nach Basler Mindeststandards                                –               –
Zusätzlicher Eigenmittelpuffer
wegen internationaler oder nationaler Systemrelevanz                                             –               –
Gesamte Pufferanforderungen
nach Basler Mindeststandards in CET1-Qualität                                            2.500 %         2.500 %
Verfügbares CET1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler
Mindeststandards (nach Abzug von CET1 zur Deckung der Mindest-
anforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen)                              14.444 %        15.203 %
Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV                                                    3.200 %         3.200 %
Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV)        2
                                                                                         0.000 %         0.107 %
CET1-Zielquote     3
                                                                                          7.400 %         7.507 %
T1-Zielquote   3
                                                                                         9.000 %         9.107 %
Gesamtkapital-Zielquote3                                                                11.200 %        11.307 %
Basel III Leverage Ratio
Gesamtengagement (TCHF)4                                                                 795’381       1’331’431
Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)                        15.09 %           9.14 %

 nach Gewinnverwendung
1

 Bundesrat genehmigt die Deaktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers am 27.03.2020
2

 gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV
3

 FINMA-Aufsichtsmitteilung (02 / 2020 und 06 / 2020): «Bei der Berechnung der Leverage Ratio sind auszuschliessen:
4

 Einlagen bei Zentralbanken in allen Währungen»

                                                                            Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020      15
Lagebericht

                                 Liquiditätsquote (LCR) im               4. Quartal   3. Quartal   2. Quartal   1. Quartal

                                 Zähler der LCR: Total der qualitativ
                                 hochwertigen, liquiden Aktiven (TCHF)    424’670     420’560      475’480       474’710
                                 Nenner der LCR: Total des Netto-
                                 mittelabflusses (TCHF)                  320’542       271’558     349’827      380’414
                                 Liquiditätsquote, LCR (in %)            132.49 %     154.87 %     135.92 %     124.79 %

                                 Vorjahr                                 4. Quartal   3. Quartal   2. Quartal   1. Quartal

                                 Zähler der LCR: Total der qualitativ
                                 hochwertigen, liquiden Aktiven (TCHF)   479’288      475’090      480’380      487’514
                                 Nenner der LCR: Total des Netto-
                                 mittelabflusses (TCHF)                   341’694     360’662      360’035      377’537
                                 Liquiditätsquote, LCR (in %)            140.27 %     131.73 %     133.43 %     129.13 %

                               Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 11. September 2020 eine Änderung der Liqui-
                               ditätsverordnung (LiqV) verabschiedet. Mit dem Inkrafttreten der neuen Bestimmun-
                               gen am 1. Juli 2021 wird eine Finanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio, NSFR)
                               eingeführt, um die langfristig stabile Finanzierung der Banken zu gewährleisten. Die
                               Offenlegung findet mit Inkrafttreten der neuen Bestimmungen statt.

                               In Übereinstimmung mit dem FINMA-Rundschreiben 2016/1, Randziffer 12, verzichtet
                               die Bank auf eine weitergehende Offenlegung und verweist auf die entsprechenden
                               Angaben im Konzernabschluss und im Offenlegungsbericht des alleinigen Aktionärs,
                               der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main / Erfurt.

                               3.4 Rechnungslegungsprozess

                               Das interne Kontrollsystem der Bank hat bezogen auf den Rechnungslegungsprozess
                               das Ziel einer ordnungsmässigen und verlässlichen Finanzberichterstattung. Das
                               Kontrollumfeld der Bank im Rechnungslegungsprozess umfasst unter anderem eine
                               sachgerechte Ausstattung der Abteilung Finanzen & Controlling mit qualifiziertem
                               Personal. Durch eine regelmässige Kommunikation wird sichergestellt, dass den
                               einzelnen Mitarbeitern die für ihre Arbeit notwendigen Informationen zeitnah und
                               vollständig vorliegen.

                               Kontrollen und Abstimmungen, insbesondere das Vier-Augen-Prinzip, sind darauf
                               ausgelegt, die Risiken einer potenziell wesentlichen Fehlaussage im Rechnungs-
                               legungsprozess zu minimieren.

                               Die Vorgehensweise in der Rechnungslegung ist in der schriftlich fixierten Ordnung
                               dokumentiert. Die Ergebnisse der Finanzberichterstattung werden mit Planung, Er-
                               wartungen sowie Hochrechnungen auf Basis des Geschäftsverlaufs abgeglichen. Des
                               Weiteren werden die Zahlen regelmässig dem Verwaltungsrat und der Geschäftslei-
                               tung vorgelegt und von diesen überprüft und validiert.

    16        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Lagebericht

4 Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine ausserordentlichen Ereignisse eingetreten, die
einen massgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank
gehabt hätten.

5 Prognosebericht

5.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche Entwicklung
Derzeit weiter verschärfte Distanzierungsregeln in Europa und den USA führen zwar
zu einer Konjunkturdelle, dies tangiert aber die Erwartungen einer Normalisierung
in der zweiten Jahreshälfte 2021 nicht länger. Und auch wenn eine Reihe von Fragen
in Bezug auf die Impfstoffe offenbleibt, ist eine Normalisierung der wirtschaftlichen
Aktivität ab Mitte 2021 das wahrscheinlichste Szenario. Die erwarteten Wachstums-
raten reichen von knapp 3 % (Japan) über knapp 4 % (Schweiz und USA) und 5 %
(Eurozone) bis hin zu über 5 % für China. Das bedeutet, dass das Niveau von vor
der Pandemie – ausser in China – nicht bereits im Jahr 2021 schon wieder erreicht
wird. Auch wird der Pfad in Richtung Normalisierung nicht geradlinig verlaufen. So
ist die Impfung von wesentlichen Teilen der Weltbevölkerung Neuland, wobei wir
davon ausgehen, dass die logistischen Herausforderungen im Kern gemeistert werden
können. Unser Modell, das Inflations- und Zinsunterschiede zwischen dem Euroraum
und der Schweiz verwendet, zeigt einen fairen Wert von etwa 1.10 Schweizer Franken
pro Euro. Die Schweizerische Nationalbank dürfte einem deutlich erstarkenden
Franken (wie auf dem Höhepunkt der Coronakrise) entgegentreten, kann aber keine
strukturelle Franken-Abwertung bewirken.

Aktienmärkte
Die Vergangenheit zeigt, dass die Börsen selten schwach sind, wenn der Nachrichten-
fluss der Tendenz nach positiv ist. Letzteres entspricht unserem Basisszenario für
das Gesamtjahr 2021, obwohl gelegentlich mit Rückschlägen – sowohl bezüglich
der Impfstoffe als auch der realwirtschaftlichen Entwicklung – zu rechnen ist. Eher
positives Überraschungspotenzial orten wir bei den Unternehmensgewinnen, da viele
Unternehmen während der Pandemie ihre Kostenstrukturen optimiert haben und
die Margen die Niveaus von vor der Pandemie übertreffen könnten, wenn sich die
Umsätze weiter erholen.

Die Bewertungen sind in einigen Bereichen und an den Märkten insgesamt eher
hoch, wobei hohe Bewertungen in aller Regel erst dann zum Problem werden,
wenn sich der Nachrichtenfluss, insbesondere bezüglich der Konjunktur, nachhaltig
verschlechtert. Kaum solide empirische Evidenz ist demgegenüber dahingehend vor-
handen, dass niedrige Zinsen zu Höherbewertungen der Börsen führen, wobei Zinsen
nahe null zumindest für die USA ein Novum darstellen.

                                                          Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020      17
Lagebericht

                               Aufgrund unseres Mittelfristszenarios – verhaltenes Wachstum, kaum Inflation –
                               sollten Wachstumsunternehmen, d. h. Unternehmen mit einem überzeugenden
                               Leistungsausweis im Niedrigwachstumsumfeld der letzten Jahre, der Tendenz nach
                               weiterhin besser abschneiden als günstig bewertete, aber kaum wachsende Unter-
                               nehmen. 2021 dürfte diesbezüglich allerdings ein Übergangsjahr sein, welches
                               durch ein weiteres Aufholpotenzial für jene Marktsegmente gekennzeichnet ist,
                               welche im Gefolge der Coronakrise schwach abgeschnitten haben. Darüber hinaus
                               scheint das Potenzial für die Börsen angesichts einer weitgehend eingepreisten wirt-
                               schaftlichen Normalisierung eher begrenzt.

                               Rentenmärkte
                               Die Renditen von Anleihen derjenigen Staaten mit der höchsten Kreditwürdigkeit
                               werden für einige Zeit nahe ihrer derzeit niedrigen Niveaus bleiben, wobei in
                               Europa weiterhin ein beachtlicher Teil der Anleihen negative Renditen aufweisen
                               wird. Dennoch werden die Anleiherenditen auf dem Weg zur wirtschaftlichen
                               Normalität leicht anziehen, besonders in den USA. Während sich die Kreditauf-
                               schläge von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Ratings bereits wieder
                               nahe historisch niedriger Niveaus befinden, besteht im hochverzinslichen Segment
                               noch etwas Potenzial.

                               5.2 Voraussichtliche Entwicklung des strategischen Geschäftsmodells

                               Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe hat sich als «Die Privatbank» der Sparkassen-
                               Finanzgruppe in Deutschland etabliert und gehört am Zielmarkt Deutschland nach
                               den letzten sehr wachstumsstarken Jahren zu den zehn grössten und leistungsstärks-
                               ten Privatbanken mit diversen Auszeichnungen. Zuletzt wurde sie vom Fachmagazin
                               «Elite Report» zu einem der zehn besten Vermögensverwalter im deutschsprachigen
                               Raum gekürt und erreichte Platz 2 im Länderranking Schweiz im «TOPS 2021»-
                               Ranking der Fuchs | Richter Prüfinstanz für Private Banking

                               Der Zielmarkt Deutschland ist einer der attraktivsten Märkte für vermögende Kunden
                               weltweit. Die Sparkassen-Finanzgruppe hat insbesondere im Firmenkundensegment
                               Marktdurchdringungsquoten von bis zu 50 % und ist die eindeutige Marktführerin.
                               Der Alleinaktionär Helaba hat sich als Verbundbank der Sparkassen etabliert. In der
                               Schweiz gehört die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe zu den zehn grössten Aus-
                               landsbanken und ist die zweitgrösste Bank mit deutschem Eigentümer.

                               Der Fokus für das Geschäftsjahr 2021 liegt – neben der weiteren systematischen Aus-
                               schöpfung der Akquisitionspotenziale über den Marktzugang der Sparkassen vor Ort
                               sowie der Helaba – insbesondere in der Integration der IMAP in das Leistungsange-
                               bot für Familienunternehmen der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe. Mit der stra-
                               tegischen Beteiligung an der IMAP kann die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
                               nun sämtliche Facetten in der Betreuung von Familienunternehmen anbieten: von
                               der Erarbeitung einer Familienstrategie über Vermögensstrategie und -controlling bis
                               hin zur Begleitung bei einer möglichen Unternehmensarrondierung (Kauf / Verkauf),

    18        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Lagebericht

zur Vermögensanlage sowie zur Finanzierung des Käufers über den Alleinaktionär
Helaba oder die Sparkasse vor Ort. Im Kerngeschäft der Anlageberatung und Ver-
mögensverwaltung wird erneut ein über Branchendurchschnitt liegendes Wachstum
angestrebt, welches die Rentabilität des Kerngeschäftes weiter ausbauen soll.

Für den Erfolg wird es mitentscheidend sein, dass die Aktien- und Rentenmärkte
sowie der EUR / CHF-Kurs sich insgesamt unseren Erwartungen entsprechend entwi-
ckeln. Des Weiteren ist entscheidend, dass Massnahmen zur COVID-19-Bekämpfung
in den Zielmärkten Deutschland und Schweiz keine einschneidenderen Beschrän-
kungen bei Kundenkontakten und -betreuung sowie bei der Betreuung von Koopera-
tionssparkassen bedingen. Insgesamt gehen wir im Laufe des Geschäftsjahres 2021
von einer sukzessiven Normalisierung der Pandemie-Situation aus. Weiterhin wird
im Geschäftsjahr 2021 der geschäftspolitische und operative Fokus noch stärker auf
der Implementierung nachhaltiger Anlagestrategien und Analysen liegen.

Der Präsident des Verwaltungsrates
Thomas Groß

                                                         Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020      19
Wesentliche Kennzahlen

            Wesentliche Kennzahlen der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG

            Wesentliche Kennzahlen in TCHF                       31.12.2020      Vorjahr   Veränderung   Abweichung
                                                                                                                in %

             Ausgewählte Bilanzpositionen
             Forderungen gegenüber Kunden                         188’052      226’477       – 38’425      – 17.0 %
             Hypothekarforderungen                                 98’430      103’182        – 4’752       – 4.6 %
             Wertschriftenbestand                                 296’962      483’293     – 186’331       – 38.6 %
             Kundenguthaben                                       588’683       439’413      149’270        34.0 %
             Ausgewiesene Eigenmittel nach
             Gewinnverwendung                                     124’116      126’355        – 2’239       – 1.8 %
             Bilanzsumme                                         1’072’986    12’93’337    – 220’351       – 17.0 %

             Erfolgsrechnung
             Netto-Erfolg Zinsengeschäft                            5’992        7’887        – 1’895      – 24.0 %
             Erfolg aus dem Kommissions- und
             Dienstleistungsgeschäft                               21’231       20’092          1’139         5.7 %
             Erfolg aus dem Handelsgeschäft
             und der Fair-Value-Option                              7’125        4’126          2’999        72.7 %
             Übriger ordentlicher Erfolg                            2’453        1’862           591         31.7 %
             Geschäftsaufwand                                     – 32’601     – 32’777          176        – 0.5 %
             Wertberichtigungen auf Beteiligungen
             sowie Abschreibungen auf Sachanlagen
             und immateriellen Werten                              – 2’049      – 1’356         – 693        51.1 %
             Veränderungen von Rückstellungen und
             übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste                – 28      – 1’147         1’119      – 97.6 %

             Geschäftserfolg                                        2’123       – 1’313        3’436           n.a.
             Ausserordentlicher Erfolg                                  56       4’682        – 4’626      – 98.8 %
             Veränderungen von Reserven
             für allgemeine Bankrisiken                             2’250          800          1’450      181.3 %
             Steuern                                                 – 218        – 219             1       – 0.5 %
             Jahresgewinn                                           4’211        3’950           261          6.6 %

    20      Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Bilanz

Bilanz

Aktiven in TCHF                             31.12.2020         31.12.2019       Veränderung

Flüssige Mittel                             315’808            361’807             – 45’999
Forderungen gegenüber Banken                111’565              74’541             37’024
Forderungen gegenüber Kunden                188’052            226’477             – 38’425
Hypothekarforderungen                         98’430           103’182              – 4’752
Positive Wiederbeschaffungswerte
derivativer Finanzinstrumente                  2’648              1’943                705
Finanzanlagen                               296’962            483’293           – 186’331
Aktive Rechnungsabgrenzungen                   4’341              6’308             – 1’967
Beteiligungen                                 43’845             27’917             15’928
Sachanlagen                                    6’193              2’381               3’812
Immaterielle Werte                             4’055              4’634               – 579
Sonstige Aktiven                               1’087                854                233
Total Aktiven                              1’072’986         1’293’337           – 220’351

    –	Total nachrangige Forderungen                –                  –                  –

Passiven in TCHF                            31.12.2020         31.12.2019        Veränderung

Verpflichtungen gegenüber Banken            342’573            709’108           – 366’535
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen          588’683            439’413             149’270
Negative Wiederbeschaffungswerte
derivativer Finanzinstrumente                  4’386              2’709               1’677
Passive Rechnungsabgrenzungen                  6’575              5’821                754
Sonstige Passiven                              2’407              1’516                 891
Rückstellungen                                     46                65                – 19
Reserven für allgemeine Bankrisiken            3’850              6’100             – 2’250
Gesellschaftskapital                          75’000             75’000                   –
Gesetzliche Gewinnreserven                    29’860             29’400                 460
Freiwillige Gewinnreserven                    15’200             15’200                   –
Gewinnvortrag                                    195              5’055             – 4’860
Jahresgewinn                                   4’211              3’950                261
Total Passiven                             1’072’986         1’293’337           – 220’351

    –	Total nachrangige Verpflichtungen            –                  –                  –

                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020   21
Bilanz

         Ausserbilanzgeschäfte

         Ausserbilanzgeschäfte in TCHF                        31.12.2020   31.12.2019   Veränderung

          Eventualverpflichtungen                               31’740      28’107           3’633
          Unwiderrufliche Zusagen                                1’842        3’564        – 1’722

    22   Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020
Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung in TCHF                                         2020                2019        Veränderung

Erfolg aus dem Zinsengeschäft
Zins- und Diskontertrag                                       5’717               6’683               – 966
Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen                  1’707               2’958             – 1’251
Zinsaufwand                                                 – 1’454             – 1’794                340
Brutto-Erfolg Zinsengeschäft                                 5’970               7’847              -1’877
Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wert-
berichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft             22                  40                – 18
Subtotal Netto-Erfolg Zinsengeschäft                          5’992               7’887             – 1’895

Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft          33’247             30’349                2’898
Kommissionsertrag Kreditgeschäft                                102                  98                   4
Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft               425                 425                   –
Kommissionsaufwand                                         – 12’543            – 10’780             – 1’763
Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft     21’231             20’092               1’139

Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option      7’125               4’126              2’999

Übriger ordentlicher Erfolg
Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen                        –9                  46                – 55
Beteiligungsertrag                                            2’054               1’741                313
Anderer ordentlicher Ertrag                                   2’059               4’589             – 2’530
Anderer ordentlicher Aufwand                                – 1’651             – 4’514               2’863
Subtotal übriger ordentlicher Erfolg                          2’453               1’862                591

Geschäftsaufwand
Personalaufwand                                            – 22’259            – 22’265                   6
Sachaufwand                                                – 10’342            – 10’512                170
Subtotal Geschäftsaufwand                                  – 32’601            – 32’777                176

Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie                  – 2’049             – 1’356               – 693
Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten
Veränderungen von Rückstellungen und übrigen                    – 28            – 1’147               1’119
Wertberichtigungen sowie Verluste
Geschäftserfolg                                               2’123             – 1’313              3’436

Ausserordentlicher Ertrag                                        56               4’682             – 4’626
Ausserordentlicher Aufwand                                         –                  –                   –
Veränderungen von Reserven für allgemeine Bankrisiken         2’250                 800               1’450
Steuern                                                       – 218               – 219                   1

Jahresgewinn                                                  4’211               3’950                261

                                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2020    23
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