2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...

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März / April 2021

    Pfarrnachrichten      Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick

                                                                 2021
                                                                 Jahr des
                                                                 Heiligen
                                                                 Josef
    ST. JOSEF   ST. ANTONIUS   CHRISTUS KÖNIG

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2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
Liebe Mitglieder und                In seinem apostolischen Schrei-     selbst ins Zentrum zu stellen. In
Freunde unserer Pfarrei             ben hebt Papst Franziskus ein       der Tat „war Josef in der Lage,
St. Josef Treptow-Köpenick          paar Charakterzüge des Hl. Josef    in außerordentlicher Freiheit
                                    hervor, die besonders auch in       zu lieben. Er hat sich nie selbst
Papst Franziskus hat am 8.12.       der momentanen Corona-Pan-          in den Mittelpunkt gestellt. Er
2020 das „Jahr des Hl. Josef“       demie durchaus von Bedeutung        verstand es, zur Seite zu treten
ausgerufen.                         sind.                               und Maria und Jesus zur Mitte
                                                                        seines Lebens zu machen“, so
Dazu veröffentlichte der Vati-      Der Hl. Josef sei „Vater im An-     Franziskus.
kan das Apostolische Schreiben      nehmen“, besonders in jener
„Patris corde“: Vor genau 150       schwierigen Situation seiner        Hier können Sie den gan-
Jahren wurde Josef nämlich zum      Familie. Zudem sei er Vorbild       zen Text des apostolischen
Schutzpatron der gesamten ka-       darin, wie man Probleme in          Schreibens lesen: https://
tholischen Kirche. Dazu erklärte    Chancen verwandeln könne.           www.vaticannews.va/de/
ihn der selige Papst Pius IX. mit   Als ehrlicher Zimmermann leh-       papst/news/2020-12/wort-
dem Dekret „Quemadmodum             re uns der Hl. Josef außerdem       laut-papst-franziskus-schrei-
Deus“ – unterzeichnet am            „welch ein Wert, welch eine         ben-patris-corde-deutsch.html
8. Dezember 1870.                   Würde und welch eine Freude         Am Freitag, den 19.März, feiern
                                    es bedeutet, das Brot zu essen,     wir um 18:00 Uhr aus Anlass
Der Name unserer vor etwas          das die Frucht eigener Arbeit       des Patronatsfestes die Hl. Mes-
mehr als einem Jahr neu ge-         ist“. Die Arbeit sei zur dringen-   se zum Hochfest des Hl. Josef in
gründeten Pfarrei trägt den Na-     den sozialen Frage der Mensch-      der Pfarrkirche St. Josef.
men des Hl. Josef. Darum wollen     heit geworden.
wir uns 2021 immer wieder mit                                           Ihr
dem Hl. Josef, unserem Schutz-      Am Beispiel des Hl. Josef könnte    Mathias Laminski
patron, beschäftigen.               man zudem lernen, sich nicht        Leitender Pfarrer

Inhalt
4-7                                 18                                  26/27
Interview mit                       Kinder, Kirche, Chaos		             Päckchenaktion
Erzbischof Heiner Koch              Teil 1: Zeit ist relativ            Haus Strohhalm sagt DANKE

8-12                                20/21                               30/31
Kreuzweg			                         Heiliger Josef			                   Bistumsgeschichte
zum zu Hause beten                  Gotthard Fuchs zum Josefsjahr       Teil 2: Gewissensentscheidung

14                                  22                                  38/39
Licht in der Mitte des Tunnels      Mitarbeiter vorgestellt             Kunst und Kirche
Hoffnungsvolle Gedanken von         Buchhaltung 			                     Teil 2: Christus König
Sr. Dr. Beate Glania MMS            Caterina Pfafferott

16                                  25                                  32-52
Beten			                            Buchvorstellung		                   Infoseiten
Die Weisheit der Bibel		            James Baldwin 			                   der drei Gemeinden
aus psychologischer Sicht           – Von dieser Welt

                                                                                                            2
2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
Fastenzeit –
    war da was?
    Na gut, ein Impuls zur Fastenzeit
    soll es also sein. Dann zunächst
    einmal ein paar Fakten. Wie be-
    kanntlich ja alle wissen, beginnt
    die Fastenzeit am Aschermitt-                                           tun. Da ist vom Sakrament der
    woch, in diesem Jahr begann                                             Buße und Versöhnung die Rede,
    sie also schon am 17. Februar.                                          bei dem die Reue von entschei-
    Also kommt dieser Impuls doch                                           dender Bedeutung ist.
    schon zu spät für diese PASTO-
    RALE – na ja, zu spät vielleicht                                        Deshalb ist die österliche Buß-
    – aber besser jetzt als nie. Die                                        zeit für uns Christen eine Ge-
    Fastenzeit dauert ja auch noch                                          legenheit, wieder zur Quelle
    einige Zeit, denn, wie man ja       perten, da geht es ums Heilfas-     zurückzukehren. Jeder Christ
    weiß, sind es 40 Tage. Und nun      ten, Intervallfasten, Fasten nach   soll sich um die Gnade des
    wird’s schwierig – ein Blick auf    Buchinger, da wird eingeladen       Anfangs, um die Gnade der
    katholisch.de kann da helfen –      zum Fastenwandern und ver-          Taufe, mühen. Der Satz „Kehr
    denn die Fastenzeit geht immer      sprochen wird eine neue Di-         um und glaube an das Evan-
    bis Gründonnerstag. Wer sich        mension des Fastens, da geht es     gelium“, mit welchem wir am
    jetzt die Mühe macht und mal        um eine Auszeit für Körper und      Aschermittwoch in diese Zeit
    die Tage von Aschermittwoch         Seele, da gibt es Anleitungen       hinein geschickt wurden, drückt
    bis Gründonnerstag durchzählt,      und Tipps und alle Methoden         diesen Neuanfang aus. In der
    kommt auf 44 Tage – nanu?           auf einen Blick.                    österlichen Bußzeit geht es
    Aha, da wir ja die 6 Sonntage                                           weniger um das Besondere
    der Fastenzeit wieder abziehen      Überlassen wir also gern den        und Außerordentliche, sondern
    dürfen, da ja Sonntage keine        Begriff „Fastenzeit“ der Welt       darum, wieder den Anschluss
    Fastentage sind, kommen wir –       und nennen die Vorbereitungs-       an das Wesentliche des christ-
    hoppla – nur auf 38 Tage. Was       zeit auf Ostern immer häufiger      lichen Lebens zu finden. In den
    nun? Zum Glück gibt es ja noch      und bewusster doch so, wie          gottesdienstlichen Feiern aller
    Karfreitag und den Karsamstag.      sie kirchenoffiziell seit dem II.   Art steht der Christ unmittelbar
    Diese beiden Tage gehören           Vatikanischen Konzil auch heißt,    vor dem geheimnisvoll anwe-
    streng genommen schon zum           nämlich „österliche Bußzeit“.       senden Gott. Darum gehört zur
    Triduum Sacrum, also zu den         Na ja, „Bußzeit“ ein doch sper-     österlichen Vorbereitungszeit
    drei österlichen Tagen, da sie      riger, sicher altmodischer und      die Pflege der gemeinsamen
    aber Fastentage sind, dürfen        verstaubt klingender Begriff, der   Gottesdienste, der persönlichen
    wir sie auch zur Fastenzeit hin-    uns aber, wenn wir wieder die       Gebete und gerade auch des
    zurechnen und kommen dann           weltbekannte Suchmaschine           Bußsakramentes. Füllen wir also
    endlich auf unsere 40 Tage.         nach dem Begriff „Buße“ befra-      diese besondere Zeit, denn ein
                                        gen, doch auf die richtige Spur     anderer Satz der beim Auflegen
    Wer sich also mit der Fastenzeit    bringt. Da ist die Buße dann eine   des Aschekreuzes gesprochen
    beschäftigt und mal den Begriff     Umorientierung, eine Umkehr         wird lautet: „Bedenke Mensch,
    „Fasten“ in die weltbekannteste     des Menschen als ein ständiger      dass du Staub bist, und zum
    Suchmaschine eingibt, kommt         Vorgang im Leben eines Chris-       Staub zurückkehrst“.
    ja aus dem Staunen nicht mehr       ten. Buße ist Reue für etwas,
    heraus. Mir erging es jedenfalls    das man getan hat, mit dem          Ihr Diakon
    so. Da gibt es dann Fasten-Ex-      Wunsch, die Dinge richtig zu        Alfons Eising

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2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
Interview mit Erzbischof Dr. Heiner Koch
                                                                         muss man das dann genauer
                                                                         reflektieren und immer wieder
                                                                         argumentieren, aber das ist erst
                                                                         das Zweite. Wichtig ist: Die Er-
                                                                         fahrung - da gibt es jemanden,
                                                                         der mich nicht alleine lässt.
                                                                         Und was sagen die Leute dann
                                                                         dazu?
                                                                         Sie sind immer sehr erstaunt.
                                                                         In Berlin wird mir allerdings
                                                                         diese Frage selten gestellt. Die
                                                                         Menschen hier sind nicht gegen
                                                                         den Glauben – natürlich gibt es
                                                                         auch wirkliche Atheisten – die
                                                                         meisten haben sich aber einfach
                                                                         die Frage nicht gestellt. Es ist
                                                                         für sie selbstverständlich, dass
                                                                         es keinen Gott und kein Leben
                                                                         nach dem Tode gibt und sie sind
                                                                         erstmal erstaunt, dass man sie
                                                                         plötzlich danach fragt. Ich ma-
In jeder Ausgabe unserer
Pfarrnachrichten versuchen
                                   „Freut euch allezeit,                 che dann aber durchgängig die
                                                                         Erfahrung, dass die Menschen
wir, ein Interview abzudrucken.    der Herr ist nahe“                    sagen: „Also das wäre ja schön,
Wir freuen uns ganz besonders,                                           …“ So ganz vorsichtig, oft unsi-
dass Sie sich die Zeit genom-      (Phil 4,4)                            cher. Aber das ist für mich schon
men haben und uns heute            Ein Stück Grundmelodie                Glauben: diese Sehnsucht!
dafür zur Verfügung stehen.
                                   meines Lebens                         Eine kleine Begebenheit: Als
Wenn Sie mit wenig oder nicht                                            einmal in der Adventszeit die
religiösen Menschen ins Ge-        Wir unterscheiden uns nicht           Türen der St. Hedwigskathedra-
spräch über Gott kommen,           darin, dass wir gläubig oder          le weit geöffnet waren, gab es
wie beschreiben Sie ihnen die      ungläubig sind, wir glauben           ein offenes Angebot mit leiser
Kernbotschaft des katholischen     alle. Wir unterscheiden uns nur       Musik, Kerzen – gerade auch
Glaubens? Wie erklären Sie den     darin WAS, oder besser gesagt,        für ‚Fernstehende‘. Ich bekam
Menschen, wie man Gott im          WEM wir glauben. Über diesen          ein Gespräch von zwei ganz
Zeitalter der Naturwissenschaf-    Einstieg komme ich fast immer         offensichtlichen Berlinern mit:
ten erfahren kann?                 in ein gutes Gespräch. Das            Ein Mann sagte: „Ich wusste gar
                                   Wesentliche des christlichen          nicht, dass das eine Kirche ist.“
Dr. H. Koch: Ich versuche          Glaubens verdeutliche ich dann,       Der andere: „Und noch dazu
zunächst erst einmal, mein         ist für mich, dass ich nicht allein   eine katholische! Ich dachte im-
Gegenüber zu „verunsichern“.       bin! Dass es einen Gott gibt,         mer, das hier gehört zur Oper.“
Ich spreche sie/ihn als Glauben-   der mit mir geht, mit uns geht!       (alle müssen sehr lachen)
den an, sage so etwas wie „…       Hier und auch in Zukunft. Der
Sie in ihrem Glauben…“ und fast    christliche Glaube ist für mich       Am Ende ist Glauben aber
immer kommt die Antwort: „Ich      in erster Linie also nicht eine       immer eine Gnade und ein
bin nicht gläubig.“ Ich entgegne   Lehre, sondern eine Beziehung,        Geschenk. Sehr bewusst spre-
dann: „Doch, Sie glauben! Sie      eine Gemeinschaft. Damit              che ich stets diese Worte beim
glauben, dass mit dem Tod alles    wird die ganze Attraktivität des      Hochgebet nach der Wandlung:
aus ist und dass es keinen Gott    christlichen Glaubens jedem           „Wir danken dir, dass du Gott
gibt.“ Insofern auch ein Glaube.   sehr schnell sichtbar. Natürlich      uns berufen hast, vor dir zu ste-

                                                                                                             4
2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
hen und dir zu dienen.“ Ich glau-    te und Freunde, die sagen, „geh     (noch) nicht bekannt sind. Wo
    be nicht, dass man den Glauben       raus aus der Kirche“. Oder: „da     immer Menschen allein stehen:
    letztlich ‚machen‘ kann. Wir         gehe ich doch nicht rein“.          auf sie zugehen! Dass wir nicht
    können uns aber bemühen, ihn                                             immer nur so ein Klüngel sind.
    nicht zu verhindern und wir kön-     Also zuerst einmal bin ich den      Auch Konzerte können solch ein
    nen Wege ebenen.                     Menschen dafür dankbar und          Angebot sein, bei freiem Eintritt,
                                         werte das als eine bewusste         denn Spenden sind meist ergie-
    Viele Menschen zahlen Kir-           Entscheidung. Ich persönlich        biger. Überall bekannt gemacht,
    chensteuern, ohne dass sie sich      bemühe mich, diese Menschen         wird dann sichtbar: „Ach – die
    überhaupt noch richtig zu ihrer      anzusprechen. Ich tue es sehr       machen ja was, die sind kein
    Gemeinde oder der Kirche zuge-       bewusst über die Medien, zum        ‚cloused club‘.
    hörig fühlen. Was haben Sie für      Beispiel im rbb in der Berliner
    Ideen, was kann man tun, um          Abendschau. Ich habe begon-         Das Dritte, die direktesten Be-
    diese Menschen einzubinden,          nen, regelmäßig Briefe an alle      ziehungen sind die durch Katho-
    um ihnen wenigstens das Ge-          Katholiken zu schreiben. Weil       liken, die andere ansprechen,
    fühl zu geben, dass sie persön-      ich den Kontakt aufrechterhal-      einfach ins Gespräch kommen,
    lich wichtig sind?                   ten möchte. Mit einem Brief,        nicht vereinnahmend. Nicht
                                         der nicht um etwas bittet oder      gleich missionarisch, aber zum
    Dr. H. Koch: So nötig, wie Kir-      für etwas wirbt, sondern der        Beispiel: „Ich habe dir was mit-
    chensteuern für unsere Aufga-        den Wunsch ausdrückt, eine          gebracht.“ Oder: „Ich kann dir
    ben sind – so sind wir hierfür       Beziehung aufzubauen. Und           helfen.“ Das sind diese kleinen
    auch jedem Kirchensteuerzah-         ich bin erstaunt und dankbar:       Gesten der Menschen.
                                         Hunderte Briefe bekomme ich
                                         zurück, mit positiven Reakti-       Ein schönes Fest, ein Konzert -
                                         onen, gerade von ‚Kirchen-          das erscheint einfach und damit
                                         fernen‘. Wichtig kann für die       gewinnt man sicher Menschen.
                                         Menschen auch ein guter             Die Schwelle wäre dann dort,
                                         Pfarrbrief sein. Gestalte ich ihn   wo man sie „mitnehmen“, sie
                                         als ‚Vereinsnachrichten‘ für die    zu einer Überzeugung bringen
                                         Mitglieder, die ohnehin wissen      möchte.
                                         was läuft? Oder frage ich, was
                                         interessiert die Leute, die nicht   Dr. H. Koch: Aber das ist im-
                                         kommen? Das ist jeweils eine        mer für mich der letzte Schritt.
                                         andere Perspektive, andere          Der erste Schritt ist Gemein-
                                         Artikel – ja, auch eine andere      schaft aufzubauen, absichtslos!
                                         Sprache wahrscheinlich.             „Schön, dass wir zusammen
                                                                             wohnen, Nachbarn sind, zusam-
                                                                             men arbeiten.“ Erst einmal ab-
                                         „Die Menschen                       sichtslos…! Wir durchbrechen
                                         ansprechen“                         damit Einsamkeit und Anony-
                                                                             mität, denn Berlin ist auch eine
                                                                             Stadt der Einsamkeit. Und sei es
    ler sehr dankbar. Denn es ist        Das Zweite ist, ich halte sehr      die kleinste Hilfe, wie einkaufen,
    Ausdruck einer Verbundenheit!        viel davon, unsere Angebote         auf das Kind aufpassen, die klei-
    Gerade hier in Berlin ist es nicht   breit zu streuen, zu plakatieren.   nen Dinge, die oft ganz gravie-
    selbstverständlich, dass ich in      Auch wenn manchmal keiner           rend sind. Hilfe braucht jeder,
    der Kirche bin. Es ist eine ganz     kommt. Es muss offene, niedrig-     das geht mir auch nicht anders.
    bewusste Entscheidung. Denn          schwellige Angebote geben. Ein      Ich glaube, Kontakte, dieser
    es ist leichter, gerade auch in      Pfarrfest kann das sein, wo ich     Art sind ganz wichtig. Hilfreich
    den Schwierigkeiten, die wir als     einen katholischen Nachbarn         kann auch sein, Menschen
    Kirche haben, der misslichen         oder Kollegen frage: „Hast du       eine Aufgabe zu geben, ihnen
    Situation, die wir hier und da       nicht Lust mitzukommen?“ Wo         zeigen, dass wir sie brauchen,
    haben, die Kirche zu verlassen.      ich breit einlade und bewusst       dass sie uns mit ihren Fähig-
    Für jeden finden sich Argumen-       auf Menschen zugehe, die mir        keiten wichtig sind. Bei einem

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2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
Problem mit dem Computer,            Ich denke, es wird lange dauern,    zunehmen, die oft ganz anders
dem Lesen oder Verfassen eines       diese Gemeinschaft wieder auf-      sind – sie mit einzubeziehen.
Textes oder ähnlichem. Auch          zubauen. Sehr gezielt auch mit      Zu einer Vielfalt an Vitalität zu
Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig,   Eltern und ihren Kindern, neu       kommen.
die mit einem gut gestalteten        Getauften, dem nächsten Kom-
Schaukasten beginnen kann und        munionjahrgang und den neuen        Sie sind als Erzbischof eben
eine Atmosphäre der Offenheit        Firmbewerbern. Wir werden           auch, exakt seit Ihrem 26.
schafft. Oder dass man ‚Promi-       wieder beginnen müssen mit          Geburtstag, Priester. Eine Fra-
nente‘ aus dem gesellschaftli-       allem, was Gemeinschaft fördert     ge, die Ihnen sicher schon oft
chen Umfeld des Bezirks einlädt.     und mit allen, die daran mittun.    gestellt wurde: Warum sind Sie
Damit die katholische Kirche                                             Priester geworden und welche
auch im Bewusstsein dieser           Wir denken, in unserer Pfarrei      Rolle spielt dabei Ihr Wahl-
Meinungsträger präsent ist. Ihr      ein gutes Miteinander unter den     spruch aus dem Philipperbrief:
Bürgermeister weiß z.B. um           einzelnen 3 Gemeinden und in        „Freut euch alle Zeit, der Herr
die katholische Kirche, da hier      den Gremien zu haben. Ge-           ist nah.“
bereits eine Beziehung besteht.      meinsame Gottesdienste, Feste
Wir sollten mit Personen aus         und Reisen haben uns näher-
Politik, Gesellschaft oder Sport     gebracht. Wie könnten wir, aus
Berührungspunkte schaffen            Ihrer Sicht diese Zusammenar-
– sie sind wichtig, sie bauen        beit noch weiter vertiefen?
Kontakte auf.
                                     Dr. H. Koch: Ich weiß aus Ge-
Viele sorgen sich, wie unsere        sprächen und auch aus Ihren
Kirche nach der Corona-Pande-        Pfarrnachrichten, dass Ihr Weg
mie aussieht. Wie bekommen           gut und richtig ist. Man muss
wir unsere Kirchen wieder            aber auch mal innehalten,
gefüllt, wie sammeln wir wieder      Zusammenarbeit muss auch
Menschen für Gottesdienste,          wachsen. Gute Gemeinschaften
Gemeindeleben und unser En-          brauchen Zeit, aus der Erfah-
gagement über den Kirchturm          rung im Miteinander. Man muss
hinaus?                              auch die Geduld haben, etwas
                                     wachsen zu lassen. Man sollte
Dr. H. Koch: Ja – dieses letzte      natürlich Akzente setzen, ganz
Jahr, das hat die Menschen und       bewusst und transparent sagen:
die Kirche verändert. Ich erlebe     Was machen wir gemeinsam?
es zum Beispiel bei Firmungen,       Beispielsweise Ehevorbereitung      Dr. H. Koch: Es gibt viele
sie waren in letzter Zeit doch       oder Öffentlichkeitsarbeit. Dabei   Gründe, warum ich Priester
anders. Den Jugendlichen fehlen      muss erkennbar werden, dass         geworden bin. Die reflektierte,
die Gemeinschaftserfahrungen,        es für die Menschen sinnvoll        bewusste Entscheidung, das war
sie erlebten keine Fahrt, auf        und ein Gewinn ist. Dass die        die Letzte. Ich bin aufgewach-
viele andere gemeinsame Er-          gemeinsamen Dinge in der            sen in einer Gemeinde, wo ich
lebnisse mussten sie verzichten.     Pfarrei zu positiven Erfahrungen    wirklich zuhause war, schon als
Das kann man nicht nach- oder        werden. Dass aber gleichzeitig      kleines Kind. Wir haben Fußball
wiederholen.                         auch deutlich wird: Uns wird        gespielt, wir waren auf Fahrten
Das Hauptproblem von Corona          kein ‚Zuhause‘ genommen,            unterwegs, ich war Messdiener.
ist die zerbrochene, jedenfalls      nichts wird ‚abgerissen‘. Letzt-    Das war schön. Meine Eltern ha-
stark reduzierte Gemeinschaft.       lich wollen auch nicht alle die     ben mich in diese Kirche mit hi-
Auch die Erfahrung, dass ich         gleiche Intensität von Gemein-      neingenommen, haben aber nie
vielleicht ganz gut ohne diese       schaft - und das meine ich gar      mich auf diesem Weg ‚gescho-
Gemeinschaft leben kann. Die         nicht negativ.                      ben‘, gar nicht. Ich habe Geist-
Gottesdienste, die wir online,       Für ganz wichtig halte ich auch     liche erlebt, die mich bewegt
im Fernsehen oder Rundfunk           die Zusammenarbeit mit den          haben, die mich heute noch
übertragen – das ist sehr gut so,    Orten kirchlichen Lebens. Deren     prägen, auch wenn sie schon
aber es fehlt die Gemeinschaft.      Gemeinschaftsformen wahr-           lange tot sind. Unser Pfarrhaus

                                                                                                             6
2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
war ein Haus der offenen Tür.         Und mein Wahlspruch – er ist,       Fakten - was wollen Sie in
    Wenn ich an den Pfarrer denke         Gott sei Dank, eine Grundfreude     diesen 4 Tagen für sich per-
    und an die Haushälterin - da          als Naturell, als Geschenk ein-     sönlich wahrnehmen, erfah-
    waren wir als Jugendliche am          fach mitgegeben. Diese Freude       ren, vielleicht erspüren? Was
    Abend noch willkommen. Ich            kommt letztlich aus der Gewiss-     verbinden Sie im Vorfeld der
    war in einer staatlichen Schule,      heit, dass wir nicht allein sind.   Visitation schon mit der Pfarrei
    es gab Christen und Atheisten.        Dass Gott an unserer Seite ist,     in Köpenick?
    Wir haben uns „tot“ diskutiert        der uns immer führt. Ich spüre,
    über Grundsatzfragen des Le-          dass diese Freude wächst, je        Dr. H. Koch: Ich komme ja nicht
    bens. Im Französischunterricht,       mehr ich sie teile. Und dass ich    zum ersten Mal nach Köpenick
    mit J.P. Sartre, im Deutschun-        von den Menschen lebe, die          (lacht). In Vorgesprächen ha-
    terricht - immer ging es bei          wiederum ihre Freude mit mir        ben wir die Visitation geplant,
    uns heiß her. So hatte ich von        teilen. Das ist ein Stück Grund-    besonders wichtig sind mir
    Anfang an eine Liebe zur Theo-        melodie meines Lebens.              die persönlichen Gespräche,
    logie, zum Nachdenken. Es hat                                             ich wünsche mir wirklich tiefe
                                          „Wo Glauben Raum gewinnt“…          Begegnungen. Auch mit denen,
                                          aus den 35 Pastoralen Räumen        die keinem Gremium angehören
                                          im Erzbistum haben sich bisher      und mit Menschen außerhalb
                                          14 Pfarreien zusammenge-            der Kirche. Ich hoffe sehr auf
                                          schlossen. Wie schätzen Sie         eine Begegnung mit kleinen
                                          ganz persönlich den Weg bis         Kindern, das ist für mich immer
                                          hierher ein, sind Sie mit dem       besonders schön.
                                          Prozess „zufrieden“?
                                                                              Jetzt noch eine sehr weltliche
                                          Dr. H. Koch: Ja, das bin ich. Mir   Frage. Stehen Sie als Erzbischof
                                          ist bewusst, dass es an einem       von Berlin eher Hertha BSC nah
                                          Ort sehr gut läuft, man sich da-    oder Union Berlin? Und wie
                                          gegen anderswo schwertut. Wir       steht es eigentlich um Ihren
                                          alle müssen noch viel lernen. In    Lieblingsclub Fortuna Düssel-
                                          der Organisation, bei finanziel-    dorf?
                                          len und rechtlichen Strukturen
                                          oder beim Datenschutz. Für          Dr. H. Koch: Böse Fragen! (lacht)
                                          vieles werden wir noch Zeit         Fangen wir mit dem letzten an.
                                          brauchen. Aber ganz realistisch     Düsseldorf hat gerade gegen
    mich immer mehr gepackt, ich          und unaufgeregt, ja – ich bin       den Tabellenletzten, gegen den
    habe unglaublich viel gelesen,        zufrieden.                          alle gewonnen haben, verloren!
    mich mehr und mehr für theolo-                                            Mehr brauche ich dazu nicht zu
    gische Fragen interessiert. Mit       Haben Sie noch etwas, was Sie       sagen! (Herzhaftes Lachen!!!!).
    29 Jahren starb damals der            den Leuten in den Gemeinden         Ich bekomme hin und wieder
    Mann meiner Schwester, ließ sie       oder in der Kirche ganz per-        Einladungen beider Berliner
    mit 2 kleinen Kindern zurück.         sönlich mit auf den Weg geben       Clubs und nehme sie beide an.
    Unsere Familie hatte ihn 2 Jahre      wollen? Ein Herzensanliegen,        Was mich bei Union begeistert
    lang in der Krankheit begleitet,      was Ihnen auf der Seele liegt,      - man hat den Eindruck, in ein
    mitgelitten. In dieser Zeit ist für   für die Zukunft?                    Haus für die Leute zu gehen.
    mich die Frage ganz existenziell                                          Beeindruckend die Sponsoren,
    geworden: Was machst du mit           Dr. H. Koch: Ich hoffe, dass der    auch kleinste sind darunter,
    deinem Leben? Mit meinem              Glauben im Herzen immer tiefer      nicht nur Millionengeber. So
    Schwager sprach ich damals            wird. Das wäre mein großes          viele, denen der Verein ein
    darüber sehr viel. Es hat mich        Anliegen. Er ist so schön! Er ist   Zuhause ist. Davon können wir
    sehr bewegt, wie bewusst und          einfach zu schön!                   auch als Pfarrei durchaus etwas
    wie sehr gläubig er starb. Natür-                                         lernen.
    lich ist es ein langer Weg bis zur    Sie kommen Anfang März in
    Entscheidung, aber dies waren         unsere Pfarrei zur Visitation.      Wir danken sehr für das
    für mich wesentliche Gründe.          Neben den vielen Zahlen und         Gespräch, es war eine Freude.

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2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
Den Kreuzweg gemeinsam gehen…
Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob dies möglich sein wird. Deshalb haben wir aus den sieben
Kirchenräumen der Pfarrei Kreuzwegbilder ausgesucht und sie mit Impulsen von Mitgliedern unsere
Kirchengemeinden zu einem Kreuzweg zusammengestellt. So können wir uns einzeln vor Ort, oder
von zu Hause aus, einfühlen, in die Menge, die lautstark den Tod eines Unschuldigen fordert. In die
brennende Hilflosigkeit, einem geliebten Menschen in seinem Schmerz zusehen zu müssen, ohne ihm
helfen zu können. In einen geschundenen, entwürdigten Körper. In den verzweifelten Aufschrei der
Seele, wenn alles, was bisher getragen hat, in tiefschwarze Hoffnungslosigkeit zerfällt. „Mein Gott,
mein Gott, warum hast Du mich verlassen.“ Vielleicht können wir uns wirklich berühren lassen von
Jesu Leid. Von der Einsamkeit, Entwürdigung, Angst und tiefer Hoffnungslosigkeit so vieler Menschen.

                                                          1. Station:

                                                          Verurteilen
                                                           Jesus wird zum Tode verurteilt

                                                          Egal, wo man steht in seinem Lebensweg, der
                                                          Tod kann sehr nahe sein. Wie viele sind es, denen
                                                          im Namen des Gesetzes nicht das gleiche Recht
                                                          zu leben zugestanden wird. Ungeborene Kinder
                                                          – zum Tode verurteilt, alte Menschen – dazu
                                                          gedrängt, sich wertlos zu fühlen, Gefängnisinsas-
                                                          sen – auf die Todesstrafen wartend. Wie gut tut
                                                          es, zu wissen, dass Jesus darum weiß und dem
                                                          Tod nicht das letzte Wort gegeben hat.
                                                           „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich
                     Kreuzweg Christus König, Adlershof
                                                          habe die Welt überwunden.“ (Joh 16,33)
                                                          (Simone Müller)

2. Station:

Tragen
 Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter

Jesus nimmt sein Kreuz auf sich. Er lässt es sich
nicht geben, er ist nicht passiv, sondern fasst
selber mit den eigenen Händen zu. Im Grunde
unglaublich, denn es gibt ja nach menschlichem
Ermessen keinen Grund, der das rechtfertigt. Wie
oft bin ich passiv, schiebe die Schuld, die Verant-
wortung für irgendwelche Dinge auf andere und
sehe zu, außen vor zu bleiben. Und da ist einer,
der nicht fragt, nicht lamentiert, nicht klagt,
sondern grenzenlos liebt und deswegen ohne zu
zögern ins Handeln kommt. Lieber Gott, schenke
mir die Kraft, mich auch auf den Weg zu machen
und Verantwortung in meinem kleinen Kosmos
zu übernehmen.
(Christoph Molter)
                                                          Kreuzweg St. Antonius, Oberschöneweide

                                                                                                                 8
2021 Jahr des Heiligen Josef - März / April 2021 Pfarrnachrichten Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick - Pfarrei St. Josef Treptow ...
3. Station:

    Erdrückt werden
      Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

    Das Gewicht des Balkens liegt schwer auf seinen
    Schultern, die Schritte fallen schwer. Die Kraft
    lässt nach – Jesus stürzt. Er will den Weg bis zum
    Ende gehen. Auch ich spüre immer wieder, wie
    mich etwas belastet, mir die Kraft raubt, mich
    niederdrückt und straucheln lässt. Das Wei-
    tergehen, das Weitermachen fällt schwer und                                                                   Kreuzweg
                                                                                                                  St. Laurentius,
    erscheint manchmal unmöglich. Jesus gibt nicht
                                                                                                                  Hedwigshöhe
    auf, er stemmt sich dem Balken entgegen. Er hat
    noch einen Weg vor sich und schleppt sich mit
    seiner Last weiter. Herr, schenke mir den Mut,               4. Station:
    weiterzugehen auf meinem Weg.
    (Christoph Dähnrich)                                         Mitleiden
                                                                   Jesus begegnet seiner Mutter

                                                                 Maria sieht ihren Sohn mit seinem schweren
                                                                 Kreuz, fühlt seine Qualen. Sie sehen sich an, im
                                                                 Wissen darum, was passieren wird. Wie schreck-
                                                                 lich für eine Mutter, ihr Kind derart leiden zu
                                                                 sehen. Sie würde ihm diesen Weg gern abneh-
                                                                 men, aber sie weiß auch, dass das nicht geht.
                                                                 Das grenzenlose Vertrauen in das Wirken ihres
                                                                 Sohnes gibt ihr die Kraft zu verstehen. Zu verste-
                                                                 hen, welch größeren Sinn alles hat.
                                                                 Maria, Mutter, Friedenshort!
                                                                 Wir kommen in bedrängten Tagen
                                  Kreuzweg St. Josef, Köpenick   und bitten dich, ein Mutterwort
                                                                 für uns bei deinem Sohn zu sagen.
    5. Station:
                                                                 (bb)

    Mittragen
     Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

    Welches Gewicht mag ein Kreuz haben? Sicher
    ist es unfassbar schwer. Simon von Cyrene nimmt
    das Kreuz Jesu für eine kurze Wegstrecke auf
    sich. Und verschafft Jesus dadurch eine große Er-
    leichterung seiner Qualen. Wo helfe ich anderen,
    ihr Kreuz zu tragen? Wo schaue ich weg, und wo
    bin ich zu beschäftigt? Wir können das Leid nicht
    aus der Welt schaffen. Aber da, wo wir einander
    helfen und beistehen, werden wir zum Segen.
    „Hilf Herr, meiner Seele, dass ich dort nicht fehle,
    dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin.“ GL 440
    Text: Gutav Lohmann, 1962) Melodie: Hans Puls, 1962)
    (Dorothea Kesberger)
                                                                 Kreuzweg St. Johannes Evangelist, Johannisthal

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6. Station:

Zuwenden
 Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Veronika tritt aus der Menge hervor, während
andere nur zuschauen. Sie möchte helfen, aber
wie? Ihr Mitleid und ihr nur verhältnismäßig klei-
ner Akt der Liebe zu Jesus prägen sich in unser
Gedächtnis ein. Auch heute gibt es viele Men-
schen, die nicht wegsehen, wenn Not, Krankheit,
Elend ihnen begegnen. Besonders eindrucks-
voll sehen wir das gerade in dieser Zeit auf der
ganzen Welt. Gib, Herr, dass auch wir die Augen
aufhalten und unsere Hilfe, wo immer möglich,
anbieten. Denn nur mit dem Herzen können wir
                                                                                                    Kreuzweg
Jesus auch wirklich sehen.                                                                          St. Laurentius,
(Brigitta Hensel)                                                                                   Hedwigshöhe

                                                           7. Station:

                                                           Fallen
                                                            Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

                                                           Einmal schon hatte er sich wieder gezwungen auf-
                                                           zustehen. Hatte all seine Kraft zusammengenom-
                                                           men, um es noch einmal zu versuchen. Es hat nicht
                                                           gereicht. Er bricht erneut zusammen unter der
                                                           erdrückenden Last auf seinen Schultern.
                                                           Wenn ich selbst erdrückt werde von der Alltags-
                                                           last oder von einer Krise gebeutelt zu Boden gehe,
                                                           darf ich mich erinnern: Der mitgehende Gott weiß
                                                           genau, wie sich das anfühlt. Er weiß um mich, er
               Kreuzweg: St. Franziskus, Friedrichshagen   leidet mit, er lässt mich nicht alleine liegen.
                                                           Der Herr stützt alle, die fallen, und richtet die Ge-
                                                           beugten auf. (Ps 145, 14)
8. Station:                                                (Magdalena Kiess)

Begegnen
 Jesus begegnet den weinenden Frauen

Blicke können sprechen, Tränen sind wortloser
Ausdruck des Menschen - des Mitleidens, des
Angerührtwerdens, der eigenen Verletzlichkeit,
manchmal auch des hilflosen Zorns. Sie zeigen,
dass wir Menschen ein lebendiges Herz haben,
nicht gefühllos und abgestumpft sind. Tränen
können wortlos sagen: “Mir ist dein Elend nicht
                                                                                                         Kreuzweg
gleichgültig, ich möchte es dir abnehmen, aber                                                           St. Johannes
ich kann es nicht.” Gott wird alle Tränen von ihren                                                      Evangelist,
Augen abwischen… (Offb 21,4)                                                                             Johannisthal
(el)

                                                                                                                        10
9. Station:

                                                            Zusammenbrechen
                                                             Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

                                                            Die Last des Kreuzes drückt Jesus zu Boden. Er, der
                                                            übers Wasser laufen kann und dem Wind und Wellen
                                                            gehorchen, zeigt sich nun zutiefst menschlich. Der
                                                            Kelch geht nicht an ihm vorüber, er muss sein Lebens-
                                                            werk vollenden, hat eine Mission zu erfüllen. Obwohl
                                                            er mit seiner Kraft am Ende ist, steht er deshalb
                                                            wieder auf. Auch wir sind belastet, können straucheln
                                                            und fallen. Jesus macht es uns vor: nicht aufgeben,
                                                            wieder aufstehen, weitermachen. Am Ende steht die
                             Kreuzweg St. Josef, Köpenick   Erlösung, die Auferstehung - hoffentlich.
                                                            Gott lässt sich aus der Welt heraus drängen ans Kreuz,
                                                            Gott ist ohnmächtig und schwach in der Welt und
                                                            gerade und nur so ist er bei uns und hilft uns.
     10. Station:                                           Dietrich Bonhoeffer

     Entwürdigung                                           (Martin Sabel)

      Jesus wird seiner Kleider beraubt

     Wie entwürdigend ist es, einem Menschen
     in der Öffentlichkeit seine Kleider wegzu-
     nehmen? Jesus wird bloßgestellt, seine Ehre
     wird zutiefst verletzt. Er ist den sensations-
     lüsternen Blicken ausgeliefert. Auch heute
     werden Menschen entwürdigt, abgewertet
     und entehrt. Trete ich da, wo es wichtig und
     machbar ist, gegen Unrecht ein, oder stehe
     ich manchmal auch nur tatenlos daneben?
     Herr, erneuere deine Kirche und fange bei
     mir an.
      (bb)
                                                            Kreuzweg: St. Franziskus, Friedrichshagen

     Kreuzweg Christus König, Adlershof                     11. Station:

                                                            Festnageln
                                                              Jesus wird an das Kreuz genagelt

                                                            Wie schnell bin ich in meinen Urteilen aus meinem
                                                            beschränkten Verständnis heraus, wie oft bestimmen
                                                            Vorurteile mein Denken und Handeln, wie unwillig bin
                                                            ich, die einmal gefasste Meinung aufzugeben, wie oft
                                                            sperre ich mich gegen alles, was meinen Blick weiten
                                                            könnte. Herr, lass nicht zu, dass ich andere Menschen
                                                            oder DICH auf meine Vorstellungen festnagele.
                                                            Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen
                                                            nicht, was sie tun. (Lk 23,34)
                                                            (el)

11
12. Station:

Hin-geben
 Jesus stirbt am Kreuz

Das Kreuz - Ort absoluter Hoffnungslosigkeit und
tödlicher Schmerzen. Das Gefühl von allen Men-
schen und von Gott verlassen worden zu sein
– unstillbare Einsamkeit. Und dennoch darauf
vertrauen, das der EINE, der Unendliche, alles
Umschließende, bei Dir ist - IMMER.
Und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich
meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er
den Geist aus. (Lk 23,46)
(el)                                                                           Kreuzweg: Maria Hilf, Altglienicke
                                                        13. Station:

                                                        Hoffen
                                                         Jesus wird vom Kreuz abgenommen

                                                        Maria, die Mutter, nimmt ihren Sohn mit offenen
                                                        Armen auf. Ihr Schmerz ist groß, aber sie hat die
                                                        Kraft, ihn zu tragen. Er wird ihr in den Schoß gelegt
                                                        Maria verkörpert die Mutter, die Eltern, die Fami-
                                                        lie. Gerade in Zeiten von Angst und Trauer ist die
                                                        Familie das, was uns hält und trägt.

                                                        Segne Du Maria, segne mich Dein Kind
               Kreuzweg: St. Antonius Oberschöneweide   Daß ich hier den Frieden, dort den Himmel find
                                                        Segne all mein Denken, segne all mein Tun
14. Station:                                            Laß in Deinem Segen Tag und Nacht mich ruhn

Begraben                                                (Verena Gundlach)

 Jesus wird in das Grab gelegt

Die letzte Station des Kreuzweges Jesu ist die
letzte eines jeden Menschen. Und ihre Erfah-
rung machen wir schon im Leben selbst: jeder
Abschied ein kleiner Tod, jede Enttäuschung ein
Sterben auf Raten, jedes Scheitern eine Ahnung
vom Grab. Leere, Dunkelheit, Verzweiflung und
Gottverlassenheit können sich im Leben eines
Menschen von innen her so ausbreiten, dass
sie ihn schließlich verschlingen. Wo haben wir
selbst die Erfahrung des Todes und des Grabes
gemacht? Nicht im wörtlichen Sinn, sondern im
übertragenen: Die Erfahrung der Verlassenheit,
der Ausweglosigkeit --- Umgekehrt fragen wir
uns auch, wo wir die Erfahrung der Auferstehung
gemacht haben…
(Mathias Laminski, Pfr.)
                                                                             Kreuzweg: Christus König, Adlershof

                                                                                                                    12
„In dieser Woche habe ich dreimal die Matthäuspassion gehört. Jedes mal mit dem-
                      selben Gefühl der unermesslichen Bewunderung. Wer das Christentum völlig verlernt
                      hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium“ Friedrich Nietzsche

     Das Kunststück Gottes
     Liebe Schwestern,                                                   Hauptdarsteller, die Handlung
     liebe Brüder,                                                       und die Botschaft, all das aus ei-
                                                                         nem einzigen Grund – der Liebe
     jede und jeder von uns kennt                                        zum Menschen.
     das: ein Theaterstück, ein Musi-
     cal, aber auch ein Film im Kino                                     Wenn Er die Eucharistie am
     oder gar einer im Fernsehen -                                       Gründonnerstag feiert und sei-
     es war wie ein Blitz, es hat mich                                   nen Jüngern die Füße wäscht,
     gepackt: die Handlung, das                                          sind es Gesten der unglaubli-

     Schicksal der Personen, die Bot-                                    chen Zärtlichkeit und Hingabe.
     schaft ... Es ist genau das, was                                    Wenn Er am Karfreitag die abso-
     mich anspricht, woran ich Tage                                      lute Verlassenheit des Kreuzes
     oder sogar Wochen später noch                                       auf sich nimmt, gibt Er alles,
     denke – denke, weil es irgend-                                      damit der Mensch selbst in der
     wie mein Leben widergespiegelt                                      letzten Einsamkeit nicht allein
     hat.                                                                bleibt. Wenn Er in der Oster-
                                                                         nacht den Tod bricht, öffnet Er
     Eine solche Darstellung, wenn                                       das Tor zum Leben für jeden
     die Bühne oder der Bildschirm in                                    von uns.
     mir lebendig, real wird, ist ein
     wahres Kunststück für mich selbst.                                  Nun liegt es an uns. Bleibt es
                                                                         nur eine Geschichte, eine Er-
     Anfang April feiern wir die „ös-                                    zählung oder ist es mein reales
     terlichen drei Tage“, aus dem                                       Leben, was wir in diesen drei
     lateinischen „Triduum Sacrum“                                       Tagen feiern…. Christus ist auf-
     oder auch „Triduum Paschale“.                                       erstanden!
     Gott hat gesprochen, Er tat es in
     der schönsten der möglichsten                                       Ihr Leszek Bartuzi
     Formen, Er war es selbst; der                                       Pfarrvikar

13
Licht in der Mitte des Tunnels
Hoffnungsvolle Gedanken von Sr. Dr. Beate Glania MMS,
Krankenhausseelsorgerin in Hedwigshöhe

Wo kann ich mich verankern,        Auch im Krankenhaus verwi-        che Fragen und Ängste wenig.
wenn alles ungewiss ist? Was       schen sich vertraute Grenzen      Ich merke, Unsicherheit will
hilft, wenn ich nicht mehr         zwischen Krankenhauspersonal,     ausgehalten werden. Wir müs-
weiter weiß? Was bleibt in         Patientinnen und Patienten: Po-   sen lernen, auf Sicht zu fahren
existenzieller Ungewissheit und    tenziell kann jeder Mensch je-    und geduldig nach den kleinen
Einsamkeit?                        den anstecken und dies erzeugt    Zeichen der Hoffnung und des
                                   eine neue, grundlegende Unsi-     Trostes zu suchen.
Diesen und ähnlichen Fragen        cherheit. Sie bewirkt Vorsicht
begegne ich immer wieder im        und Angst, denn die Grenzen       Ein solches kleines und in seiner
Krankenhaus auf den psychia-       zwischen denen, die helfen und    Wirkung erstaunlich tröstendes
trischen Stationen, wo ich als     denen, die krank sind, ver-       und uraltes Zeichen habe ich
Seelsorgerin tätig bin. Diese      schwimmen. Jeder Kontakt mit      zusammen mit vielen Patienten
Fragen bewegen mich, denn die      anderen selbst, in der Pflege,    und Patientinnen neu entde-
Untiefen und Unsicherheiten,       muss wohl überlegt werden,        cken dürfen: ein Kerzenlicht
aus denen sie sich speisen, gibt   denn jede Unachtsamkeit kann      entzünden.
es auch in mir.                    tödliche Gefahr mit sich brin-    In unserer Krankenhauskapelle
                                   gen. Es liegt eine permanente     in Hedwigshöhe im Südosten
Bedingt durch die gemeinsame       Anspannung in der Luft, die uns   Berlins steht vorne links ein
Erfahrung der Pandemie tau-        gemeinsam herausfordert und       schlichter Kerzenständer, wo
chen ähnliche Fragen bei uns       zum Miteinander lernen nötigt.    stets ein paar Teelichter bereit-
allen auf, angefangen bei der                                        liegen. Immer wieder staune
Frage nach Dauer und Umfang        Ich spüre in solchen Situati-     ich, wie gut vielen Menschen
belastender Kontaktbeschrän-       onen: Am liebsten hätte ich       die einfache Geste tut, ein eige-
kungen bis hin zu den großen       Fakten und Klarheit, denn diese   nes Anliegen mit dem Anzün-
Fragen der Existenz: Wo und        würden helfen, mich einzustel-    den und Aufstellen einer Kerze
wie finden wir Halt im Absolu-     len. Doch klare Antworten gibt    zu verbinden:
ten? Wer oder was hilft uns in     es angesichts der Pandemie
unserer Angst?                     und auch im Blick auf persönli-

                                                                                                         14
Es steht kritisch um einen Men-      dass ich gehalten bin. Nicht        Wir haben das Leben nicht im
     schen – ein Licht ist wie ein Fle-   immer ist da dabei ausdrücklich     Griff. Über vieles können wir
     hen ohne Worte; da ist jemand        von Gott die Rede. Viele Men-       nicht verfügen. Und daneben
     gestorben im nahen Umfeld            schen im Berliner Südosten sind     legen dürfen wir eine weitere
     – ein Licht schafft tröstlich        kaum oder gar nicht kirchlich       Wahrheit: Es gibt Lichtmomen-
     Verbindung; da steht eine Ent-       geprägt. Aber im Entzünden der      te, die uns ahnen lassen, dass
     scheidung an – ein Licht möge        Kerze leben und erleben sie das     wir angebunden und verbunden
     uns aufgehen; da ist es innerlich    Fundament jeder Theologie und       sind, dass wir gehalten sind
     dunkel – ein Licht kann erhellen;    den Wurzelgrund jeder Seelsor-      und sogar leise geführt werden,
     da ist alles unsicher – ein Licht-   ge: Gott ist da.                    auch durch die Pandemie. In
     schein schenkt Hoffnung.                                                 solchen Augenblicken ist es uns
                                          Die Gründerin meiner Gemein-        zuweilen gegeben zu spüren,
     Das Entzünden eines Kerzen-          schaft, der Missionsärztlichen      dass sich um unsere Anspan-
     lichts in guter Atmosphäre           Schwestern, sagte oft: „Nie-        nung ein warmer Mantel von
     erhellt mehr als nur die äußere      mand ist auf der Welt sicher,       Trost legt, der unser Herz leich-
     Dunkelheit. Das Licht sucht sich     wir sind nur in Gott sicher. Das    ter werden lässt. Und manchmal
     einen Weg in unser Gefühl, in        Größte ist immer, auf Gottes        sehen wir dann ein Licht – in der
     unser Innerstes. Es kann zum         Hilfe zu vertrauen.“ (Anna Den-     Mitte des Tunnels.
     Gebet mit oder ohne Worte            gel) – Die Pandemie mit all ihren
     werden. So kann ein wenig            Unwägbarkeiten lässt mich die-      Sr. Dr. Beate Glania MMS
     Anspannung weichen. Und das          se vertrauensvolle Haltung neu      Krankenhausseelsorgerin
     Licht lädt ein, mich womöglich       und intensiver ersehnen, diesen     in Hedwigshöhe
     einer höheren Macht zu über-         Sprung über mich hinaus zu wa-
     lassen. Seine Ausstrahlung kann      gen. Denn was wir ja eigentlich
     die Ahnung entstehen lassen,         wissen, wird wieder erfahrbar:

                                          Vergebung                           Geschenkt

                                          Was habt ihr mit unseren            Verschenke ein Lächeln
                                          Kindern gemacht,                    Du schenkst mir ein Lächeln,
                                          ihr Würdenträger,                   ich lächle zurück,
                                          ihr geistlichen Herrn?              da wird mir so warm ums Herz.
                                          Sie können nie wieder               Ihr könnt euch nicht sehen,
                                          den Menschen vertrauen.
     Leserpost                            Und ihr, ihr Männer,
                                                                              weil ihr Masken tragt.
                                                                              Doch unsere Augen strahlen
                                          wem könnt ihr noch in               sich an in dieser tristen Zeit.
                                          die Augen schaun?                   Wie schön wird unser
                                          Wer soll euch vergeben,             Lächeln sein, wenn unser
                                          wer tritt für euch ein?             Gesicht von der Maske befreit.
                                          Ich kann es nicht,
                                          du kannst es nicht,
                                          es kann nur Christus
                                          selber sein.                        Annelore Birkefeld

15
Die Weisheit der Bibel aus psychologischer Sicht

Beten
Sie kam jung und voller Hoff-      soziale und emotionale Interak-    betet, fühlt sich, als wenn er
nung nach Deutschland und          tionen mit anderen Menschen        mit jemand lebendigem im
war lange gefangen, dort, wo       wichtig sind. Bei nichtgläubigen   Austausch ist. Und wer kennt
man es sich in seinen Albträu-     Menschen, die während der          sie nicht, die den ganzen Men-
men vorstellt. Die ganze Zeit      Untersuchung einen inneren         schen beeinflussende Kraft,
betete sie zu ihrem Schöpfer       Dialog mit einer ausgedachten      die ein tiefgehendes Gespräch
und sie tut es noch immer.         Person halten sollten, waren       hinterlässt. Wer kennt nicht das
Sie sagte: „Wer mich verletzt,     diese Areale nicht aktiv. Auch     Gefühl von Glück und Gebor-
wer SEINE Geschöpfe verletzt,      wenn sie beteten, änderte sich     genheit, das dabei entsteht.
verletzt IHN, denn er hat uns      daran nichts. Wer glaubend         Wer kennt nicht die Sehnsucht,
geschaffen.“                                                          jemanden zu treffen, mit dem
                                                                      man sich so innig austauschen
Weltumspannend beten Men-                                             kann.
schen in Verzweiflung, Angst
und Einsamkeit, in Freude,                                            Obwohl Jesus von vielen Men-
Dankbarkeit, Vertrauen und                                            schen umgeben war, zog er
Hoffnung zu Gott. Beten heißt,                                        sich immer wieder zurück, um
mit Gott sprechen und darauf                                          zu beten. Um innerlich nahe
vertrauen, dass es ein Ge-                                            bei IHM, bei Gott zu sein. Jesus
genüber gibt, das mich sieht                                          lehrte, suchend auf Gott zuzu-
und hört, wenn dies niemand                                           gehen und er lehrte beten, er
mehr tut. Jemanden, der mich                                          lebte betend. Bittet und es wird
wahrnimmt, mich mit meinen                                            euch gegeben; sucht und ihr
Tränen nicht allein lässt, der                                        werdet finden; klopft an und es
mir Kraft gibt und Mut und mir                                        wird euch geöffnet! Gottes Ant-
in meiner letzten Stunde liebe-                                       wort ist ein leises Säuseln, eine
voll entgegenkommt. Der mich                                          hauchdünne Stille. Buddhisten
ganz am Ende auch verstehen                                           haben eine Ahnung davon, sie
lässt, warum die Dinge so sind                                        lehren, dass alle Antworten aus
wie sie sind, so dass jedes „Wa-                                      der inneren Stille im Menschen
rum“ eine Antwort findet.                                             aufsteigen.

Betende Menschen nehmen                                               Kaum jemand hat für dieses
Gott wie einen wirklichen                                             innige und innerste Beten -
Menschen war, wie ein reales                                          dieses Nähe suchende Gebet
Gegenüber. Das Erstaunliche                                           - so schöne Worte gefunden
daran ist, dass dies auch bei                                         wie Mahatma Ghandi: „Beten
wissenschaftlichen Unter-                                             ist nicht Bitten. Beten ist ein
suchungen gezeigt werden                                              Sehnen der Seele.“
konnte. Obwohl gläubige
Menschen davon ausgehen,                                              In aller Frühe, als es noch dun-
dass Gott alles umspannend,                                           kel war, stand er auf und ging
ewig gegenwärtig, allmächtig                                          an einen einsamen Ort, um zu
und allwissend ist, werden                                            beten. Markus 1,35
während des Betens kaum Hir-                                          Du aber, wenn du betest, geh
nareale angeregt, die sonst für                                       in deine Kammer, schließ die
abstraktes Denken zuständig                                           Tür zu; dann bete zu deinem
sind. Stattdessen sind bei ihnen                                      Vater, der im Verborgenen ist!
während des Betens verstärkt                                          Matthäus 6,6
Hirnareale aktiv, die auch für                                                                      -el

                                                                                                          16
Weltgebetstag
                                                                           der Katholischen Gemeinde
                                                                           St. Josef, der Evangelischen
                                                                           Stadtkirchengemeinde, der
                                                                           Evangelisch-Freikirchlichen
                                                                           Gemeinde Hofkirche, der
                                                                           Siebenten-Tags-Adventisten,
                                                                           der Evangelisch-reformierten
                                                                           Schlosskirchengemeinde und
                                                                           der Vineyard-Gemeinde, das
                                                                           den Gottesdienst vorbereitet
                                                                           und gestaltet.

                                                                           Damit möglichst viele Besu-
                                                                           cher*innen am Gottesdienst
                                                                           teilnehmen können, wird er zu-
                                                                           sätzlich über den Youtube-Kanal
                                                                           der Gemeinde gestreamt.

                                                                           Das Köpenicker Vorbereitungs-
                                                                           team bietet für alle, die den
                                                                           Gottesdienst streamen oder den
                                                                           Fernsehgottesdienst auf Bibel
                                                                           TV am 5. März um 18 Uhr
                                                                           mitverfolgen wollen, sog. „Welt-
                                                                           gebetstags-Desaster-Food-Pake-
                                                                           te“, die u.a. die Gottesdienstord-
                                                                           nung, Landinformationen, eine
                                                                           Postkarte mit dem Titelbild, ein
                                                                           Rezept enthalten.

                                                                           Herzliche Einladung
                                                                           zum Gottesdienst
                                                                           am 5. März 2021,
                                                                           18:00 Uhr in St. Josef.
     Auch oder besonders weil im       Folgen des Klimawandels, von        Die „Pakete“ können im Rah-
     Moment vieles anders ist als      dem der Inselstaat aufgrund des     men der offenen Kirche ab
     sonst, möchten wir umso herzli-   ansteigenden Meeresspiegels         Donnerstag, 4. März, abgeholt
     cher einladen zum Gottesdienst    und immer häufigeren starken        werden. Besucher*innen des
     am Weltgebetstag 2021.            Wirbelstürmen besonders be-         Gottesdienstes erhalten die
                                       troffen ist.                        Pakete selbstverständlich beim
     In diesem Jahr haben Frau-                                            Gottesdienst.
     en des Inselstaates Vanuatu       Das Motto „Worauf bauen wir?“
     den Gottesdienst vorbereitet.     ist für die Frauen Vanuatus         Auch wenn alles anders ist – wir
     Vanuatu ist ein Inselstaat im     sowohl existentielle als auch       freuen uns auf Ihr Kommen,
     pazifischen Ozean zwischen        spirituelle Frage. Angesichts der   Mitfeiern und Mitbeten beim
     Australien und Fidschi. Die       ungewissen Zeiten in der Pande-     Gottesdienst – natürlich unter
     83 Inseln sind ein Paradies:      mie ist diese Frage auch für uns    Einhaltung der geltenden Rege-
     türkis-blaues Meer, vielfältige   aktueller denn je.                  lungen. Herzlich willkommen!
     Tier- und Pflanzenwelt, Vulkane
     und Regenwald. Doch Vanuatu       Wie in jedem Jahr sind wir ein      Für das Vorbereitungsteam
     leidet leider stark unter den     ökumenisches Team aus Frauen        Petra Wiederhöft

17
Kinder, Kirche, Chaos
– Wie der Sonntagvormittag mit Familie zum Erlebnis wird

Teil 1: Zeit ist relativ
Ich erinnere mich noch sehr         das Frühstück wegfallen ließ,       dazwischen kommen. Sonntags
genau an die typischen Sonn-        Duschen nicht überbewertete         schon gar nicht, abgesehen von
tage in meiner Studentenzeit.       und Zuspätkommen zum guten          den Domglocken um 12 Uhr.
Das Tolle an „meiner“ Stadt war,    studentischen Ton gehörte.          Aber Kinder kennen ja keinen
dass das Angebot an Messen ge-                                          Sonntag, zumindest unsere
nau in meinen nicht vorhande-       Sonntag, 12 Uhr – eine Tages-       nicht. Auch wenn sie jeden
nen Tagesrhythmus passte. Qua-      zeit, die jetzt, gute 10 Jahre      Samstagabend mit den Worten
si stündlich konnte man dort        später, mit einem Ehemann und       „Und morgen dürft ihr aus-
auftauchen, und die Chance war      drei Kindern gesegnet (geseg-       schlafen“ in den Schlaf begleitet
                                                                        werden. Überflüssig, ich weiß,
                                                                        aber man soll die Hoffnung ja
                                                                        nie aufgeben.

                                                                        Ein guter Sonntag beginnt also
                                                                        (für mich) nur mit einem em-
                                                                        pathischen und opferbereiten
                                                                        Ehemann, der unsere kleinen
                                                                        Frühaufsteher in Empfang
                                                                        nimmt, zu einer Zeit, in der frau
                                                                        damals erst nach Hause kam.
                                                                        Entspanntes Frühstück ist nur
                                                                        möglich, wenn man nicht den
                                                                        Anspruch hat, dass alle Lebens-
                                                                        mittel auch zielsicher im Mund
                                                                        landen. Der Tisch, der Fußbo-
                                                                        den – alles Erweiterungsformen
                                                                        eines normalen Tellers, auch
                                                                        sonntags.

                                                                        Ich versuche in Sonntagsstim-
                                                                        mung zu kommen, indem ich
                                                                        das sonntägliche „In-Scha-
groß, eine Messe zu erhaschen.      net? … na ja, lassen wir´s mal so   le-Schmeißen“ verschiebe und
Konnte dann schon mal eine          stehen) in vollkommen andere        im Bademantel frühstücke. Hat
lateinische, tschechische oder      Sphären gerückt ist. Um 12          man allerdings nicht genau
chaldäische Messe sein, aber        Uhr hat man schon den Peak          kalkuliert, wie lange man später
egal, so anspruchsvoll waren wir    erreicht, den Berg erklommen,       selbst brauchen wird, um sich
ja damals nicht. So war die erste   gewagt gesagt „das Schlimmste       ansehnlich für den Kirchgang
Hürde an einem Sonntag, die         hinter sich“.                       herzurichten, wurde jetzt schon
letzte Vormittagsmesse, die 12                                          ein Kapitalfehler begangen,
Uhr-Messe im Dom zu schaffen,       Doch fangen wir von vorne an.       der bitter bereut wird. Man
von dem ich fünf Fahrradmi-         Wann der Tag anfangen soll,         bezahlt nämlich solche unent-
nuten entfernt wohnte. 12 Uhr       da hat ja jeder seine eigene        schuldbaren Nachlässigkeiten
- Ein schwieriges Unterfangen!      Schmerzgrenze. Schlafen ge-         in der Zeitplanung entweder
In heutiger Sprache gesagt:     !   hörte schon immer zu meiner         mit einem unansehnlichen
Nur zu schaffen, wenn man           Königsdisziplin. Nichts konnte      Selbst in der Kirche oder halb

                                                                                                            18
angezogenen Kindern oder dem
     Zuspätkommen, das mittlerwei-
     le das Hauptmerkmal unserer
     Familie ist („Die, die immer zu
     spät kommt!“ – ein Attribut, das
     mir schon als Single anhaftete
     und das ich anscheinend nie los
     wurde).

     Ich denke also kaffeeschlürfend
     an meine Sonntagsgarderobe,
     da sagt der Blick auf die Uhr,
     dass wir gut in der Zeit liegen.
     Zeit für eine zweite Tasse, denn
     jetzt erst kommt kurz Ruhe an
     den Fußbodentellertisch, die
     Kinder haben sich ins
     Zimmer verzogen.

     Und da passiert es. Die Uhr
     macht den berühmten Sonn-
     tagsweitsprung und steht plötz-
     lich nur noch eine Stunde vor
     Messbeginn. Und da sind noch
     nicht die Kartoffeln geschält
     („Nach der Messe ist vor dem
     Mittagessen“), die Kinder ange-
     zogen, die Zähne geputzt, das
     Chaos zumindest in den Ecken       der Käse zum Marmeladen-             der Beichtstuhl schon mein
     versteckt und das Baby ruhig-      brot): Sohnemanns geliebte           favourite place – das gelobte
     gestillt. Und jetzt geht er los,   Strauß-Arbeitsklamotten gegen        Land aller Mamis, die stillend
     der Marathon, die Tour d´église,   ein weißes Hemd tauschen,            und der Predigt lauschend an
     das Vorhaben, das uns für die      Ballettkleid mit Tütü gegen          der Messe beteiligt sein kön-
     olympischen Spiele qualifiziert.   kirchentaugliches Winterkleid        nen. Mein Mann übernimmt
     Ziel: Pünktlicher Einfall in der   bei der Tochter und Strampler        das Zähneputzen, er hat noch
     Messe. „Kindeeeeer, aaaaanzie-     mit Milchdekor oder ohne beim        ordentlich Geduld in der Tasche.
     hen!“, höre ich mich zum ersten    Baby. Letzteres ist schon bereit     Allerdings wagt er danach,
     Mal rufen. Ich weiß, dass das      für´s erste Schläfchen und tut       mich nach einem Tipp für SEIN
     wohl nur unsere armen Nach-        seinen Unmut über den langsa-        Sonntagsoutfit zu fragen! Drei
     barn unter uns gehört haben,       men Übergang in das erlösende        Kinder, mich selbst UND Ehe-
     die dankbar für unsere Kirch-      Kinderwagenschaukeln lautstark       mann einkleiden – das ist zu
     gänge sind, weil sie ihnen zwei    kund.                                viel! Es kommt zu einem kurzen,
     Stunden Sonntagsruhe gönnen                                             unchristlichen Schlagabtausch.
     (Ist das vielleicht auch schon     Die Kinder sind irgendwann           Zum Glück sitze ich nachher ja
     Mission?).                         angezogen (ja, wirklich!). Es ging   noch im Beichtstuhl.
                                        nicht ohne Widerstand ihrer-
     Unsere Kinder jedenfalls ha-       seits und Schweißausbrüche           Ob wir es überhaupt noch zur
     ben das Überhören optimiert.       meinerseits, und das Haarekäm-       Messe schaffen und wie sich
     Jeden Tag gelingt es ihnen noch    men kommt erst noch! Doch ich        dann das Abenteuer „Sonntags-
     besser, schon nahezu olympisch.    unterbreche die Prozedur und         gottesdienst“ gestaltet, ist in der
     Irgendwann beginnt er dann,        stille das Baby. An glücklichen      nächsten Ausgabe zu lesen.
     der Kampf um die „Sonntags-        Sonntagen schläft es dabei ein
     kleidung“ (Ein Relikt meiner       und wacht erst nach der Messe        Simone Müller
     Kindheit, das zu mir gehört wie    wieder auf. Allzu oft aber war

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Wir haben Gotthard Fuchs
                                                                        gefragt, ob wir den Text seiner
                                                                        swr-Radioansprache aus Anlass
                                                                        des Josefsjahres in unseren
                                                                        Pfarrnachrichten zum Gedenk-
                                                                        tag des Hl. Josef abdrucken
                                                                        dürfen.
                                                                        Seine Antwort:
                                                                        „Ja, sehr gern können Sie den
                                                                        Text abdrucken. Herzliche Grüße,
                                                                        Ihr Gotthard Fuchs“

                                                                        Gotthard Fuchs
                                                                        * 8. Mai 1938 in Halle; ist deut-
                                                                        scher katholischer Theologe,
                                                                        Fachmann für Theologie der
                                                                        Spiritualität und Mystik, Erwach-
                                                                        senenbildner und Publizist
Gotthard Fuchs „Wort zum Tag“ 19. März 2007

Heiliger Josef
Fast immer steht er im Schatten,    gibt. Ich sehe ihn nicht als Typ    Delp, der Widerstandsdenker
abseits des Geschehens. Kein        des femininen Mannes, bloß          aus Glauben, deutet seinen
typisches Männerschicksal! Im       einfühlsam, softig und ohne         eigenen Weg in der Gestalt des
Mittelpunkt die Mutter mit dem      aggressive Widerstandskraft.        Josef, „als wärs ein Stück von
Kind, selten steht auch er so im    Ganz im Gegenteil: diesen Josef,    mir“: ein gestandener Mann,
Zentrum. Meist müssen wir ihn       den Arbeiter, sehe ich mitten im    der deshalb sich Gott zur Verfü-
suchen auf den Bildern und in       Alltag, handfest, verlässlich und   gung stellt.
den Geschichten. Ich spreche        führungsstark, gerecht nennen
vom heiligen Josef, der heute       ihn Bibel und Liturgie. Einen       Nehmen wir Abschied vom
gefeiert wird. Schon in der Bibel   Vaterschaftstest hatte er nicht     „schlappen“ Nährvater Jesu,
bleibt er eher am Rande – als       nötig. Alfred Delp meditiert        vom christlichen Weichei
treuer Diener, als sorgender        seine Größe und schreibt im         namens Josef. Entdecken wir
Gefährte, aber doch irgendwie       Gefängnis: Josef „ist der Mann      in ihm, was es heißt, ein Got-
blass und ganz im Dienst von        der schweigenden Hilfestellung      tes-Mann zu sein, ein gestan-
anderen. Spätere Zeiten haben       und Hilfeleistung. Der Mann, in     dener Christenmensch, mitten
ihm eine weiße Lilie in die Hand    dessen Leben Gott dauernd ein-      im Alltag. Nochmals Delp: „Der
gedrückt, ein verklärendes          greift mit neuen Weisungen und      Mensch des geraden Maßes,
Phallus-Symbol. Immer wieder        Sendungen. (...) Er ist der Mann,   des absoluten Standpunktes,
wurde und wird die Frage nach       der sich eine bergende Häus-        der in die Welt Gottes geraten
seiner Vaterschaft gestellt.        lichkeit im stillen Glanze des      und gerufen ist und der weiß:
                                    angebeteten Herrgotts bereiten      was in diesem ewigen Auge
Wer er wirklich war, wissen wir     wollte, und der geschickt wurde     nicht standhält, gilt nicht! Der
nicht, historisch tappen wir        in die Ungeborgenheit des           richtige Mann, der gerechte
ziemlich im Dunkeln. Aber als       Zweifels, des belasteten Gemü-      Mann, der fähig ist, wirklich als
Gestalt des Glaubens ist er eine    tes, des gequälten Gewissens,       Fels hineingestellt zu werden…“
markante Figur, zentral gehört      der zugigen und windoffenen         (Alfred Delp, 19.3.1943, ge-
er doch zum Auftreten Jesu,         Straßen, des unhäuslichen Stal-     sammelte Schriften, 199f). Kein
zur Verbindung mit dem Hause        les, des unwirklichen fremden       schlechtes Vorbild für unser-
David; nach Matthäus ist er es,     Lebens.“ (Gesammelte Schrif-        einen. Und: herzlichen Glück-
der dem Kind den Namen Jesus        ten, IV, 199f).                     wunsch allen Josephas und
                                                                        Josephs zum Namenstag.

                                                                                                            20
rbb Radioansprache von Pfarrer M. Laminski
     zum Gedenktag des Hl.Georg am 23. April 2018

     Georg, der Drachentöter
     In vielen Geschichten und Legenden gibt es Drachentöter –
     Heldengestalten, denen es gelingt, einen mythischen Drachen
                                                                            Die wichtigsten
     zu besiegen. Sie stehen für übermenschlichen Mut und dafür,            Feste und Heilige
     dass das Böse überwunden werden kann. Der prominenteste
     Drachentöter in der christlichen Tradition ist der Heilige Georg.      im März
     Im Berliner Nikolaiviertel ist er in einer beeindruckenden Skulp-
     tur zu bewundern, hoch zu Ross über dem am Boden liegenden             4.3. Hl. Kasimir
     Drachen. Heute ist sein Gedenktag.                                     6.3. Hl. Fridolin von Säckingen
                                                                            8.3. Hl. Johannes von Gott
                              Der Legende zufolge mussten die Ein-                Ordensgründer
                              wohner von Silena im heutigen Libyen          9.3. Hl. Bruno von Querfurt
                              dem Drachen täglich Lämmer opfern,                  und Hl. Franziska von Rom
                              um seinen Grimm zu stillen. Als keine
                                                                            15.3. Hl. Klemens Maria
                              Tiere mehr aufzutreiben waren, wurden               Hofbauer
                              die Söhne und Töchter geopfert. Eines
                              Tages trifft das Los die Königstochter, die   17.3. Hl. Gertrud und
                                                                                  Hl. Patrick
                              nach herzzerreißendem Abschied von
                                                                                  Glaubensbote in Irland
                              den Eltern zur Drachenhöhle geht. Da
                              erscheint Georg auf der Bildfläche und        18.3. Hl. Cyrill von Jerusalem
                              als der Drache auftaucht, schwingt Georg      19.3. Hl. Josef, Bräutigam der
                              mit dem Zeichen des Kreuzes die Lanze               Gottesmutter Maria
                              und durchbohrt das Untier, das zu Boden             PATRONATSFEST
     stürzt. Georgs Heldentat wird seit jeher auch als entschiedener              UNSERER PFARREI
     Einsatz für seinen christlichen Glauben gedeutet – sie will dem        22.3. Sel. Clemens August
     Volk zeigen, dass der Glaube an Christus große Kräfte freisetzen             Graf von Galen, Bischof
     kann – Kräfte, mit denen man das Böse überwinden kann.                 25.3. Verkündigung des Herrn
                                                                            26.3. Hl. Luidger
     In weiteren Legenden wird erzählt, wie Georg während der                     Bischof von Münster
     Christenverfolgung durch römische Kaiser für sein vehemen-
     tes Glaubenszeugnis verfolgt und gefoltert wird, ihm aber die
     schlimmsten Qualen nichts anhaben konnten. Seine unerschüt-
     terliche Überzeugung bewegte viele Menschen zum Umdenken               im April
     und zu einer Neuausrichtung.
                                                                            13.4. Hl. Martin I., Papst
     Nach dem Hl. Georg sind viele Kirchen und auch Krankenhäuser           19.4. Hl. Leo IX., Papst
     benannt, das Land Georgien hat seinen Namen von ihm, Öster-            21.4. Hl. Konrad von Parzham
     reich und die Region Calabrien haben Georg zu ihrem Patron                   und Hl. Anselm
     auserwählt. Ebenso die Stadt Barcelona, wo sein heutiger Ge-           23.4. Hl. Adalbert von Prag und
     denktag zugleich der traditionelle Tag der Liebenden ist, die sich           Hl. Georg, Martyrer in
     eine Rose schenken – welch ein schöner Brauch!                               Kappadozien
     Wie viel geschichtliche Realität auch immer den Legenden um            24.4. Hl. Fidelis von Sigmaringen
     den Hl. Georg zu entnehmen ist – deutlich wird, dass er in sei-
                                                                            27.4. Hl. Petrus Kanisius
     nem Glauben sozusagen ein Rezept sah, die Menschen vor Un-
     heil zu bewahren und die Welt zum Guten zu verändern. Unter            28.4. Hl. Peter Chanel und
     diesem Gesichtspunkt lohnt sich vielleicht mal das Georgsdenk-               Hl. Ludwig Maria Grignion
     mal im Berliner Nikolaiviertel zu besuchen.                                  de Monfort
     Ja und allen, die Georg heißen – oder Jürgen oder Jörg -, sage         29.4. Hl. Katharina von Siena
     ich bei dieser Gelegenheit zugleich: Herzlichen Glückwunsch            30.4. Hl. Pius, Papst
     zum heutigen Namenstag!

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