4.Abo 12.2.09 Münchener Kammerorchester Alexander Liebreich Alpen 2008|09 - great thin often com in small packages!
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4. Abonnementkonzert 12. Februar 2009, 20 Uhr, Prinzregententheater Anssi Karttunen Violoncello Olari Elts Dirigent Aaron Copland (1900–1990) ›Appalachian Spring‹ – Suite (1943/44) H OT E L für 13 Instrumente Bar · Restaurant Very slowly Allegro Moderato: The Bride and her Intended Fast: The Revivalist and his Flock Allegro: Solo Dance of the Bride Meno mosso Doppio movimento: Variations on a Shaker Hymn Moderato. Coda Esa-Pekka Salonen (*1958) ›Mania‹ (2000) für Violoncello solo und kleines Orchester Pause Jean Sibelius (1865–1957) ›Canzonetta‹ op. 62a (1911) Jean Sibelius We manage your dreams. ›Valse triste‹ op. 44 Nr. 1 (1904) aus der Bühnenmusik zu ›Kuolema‹ Trogerstr. 21 · D-81675 München · Fon +49.89. 419 71-0 www.muenchenpalace.de Erkki-Sven Tüür (*1959) ›Oxymoron – Music for Tirol‹ (2003) 19.10 Uhr Konzerteinführung mit Michael Weiss
4 5 Copland: ›Appalachian Spring‹ Appalachian Spring is essentially »Das Schicksal von Stücken ist ziemlich seltsam. Man a dance of place. You choose a kann nicht immer genau vorhersehen, was mit ihnen geschehen wird«, sinnierte einmal Aaron Copland über piece of land, part of the house ›Appalachian Spring‹. Und sein Kollege John Adams er- goes up. You dedicate it. klärt heute dazu: »Jedesmal wenn sie im Fernsehen die Freiheitsstatue sehen oder eine Pizza verkauft wird, ge- The questioning spirit is there and schieht es zu Musik von Aaron Copland. Er ist sozusagen the sense of establishing roots. Teil der amerikanischen DNA geworden.« Martha Graham Es war erklärtes Ziel Aaron Coplands, Musik zu kom- ponieren, die trotz ihrer Modernität breite Bevölke- rungsschichten ansprach, und dies in einem typisch war noch kurz vor Coplands Geburt als New Yorker Kon- amerikanischen Stil. Nach Anfängen mit vergleichsweise servatoriumsdirektor bestellt worden, in der Hoffnung, abstrakter Musik war dem Komponisten im Laufe der das dortige Musikleben voranzutreiben. Er verwies da- 30er Jahre das Bedürfnis gewachsen »zu sehen, ob ich rauf, dass die klassische Musik Amerikas sich auf die nicht das, was ich zu sagen hatte, so einfach wie nur ir- Volksmusik, auch die der Schwarzen und Indianer, be- gend möglich sagen könnte.« Damit verbunden war ein sinnen müsse, um Eigens tändigkeit zu erlangen, deute- Weg weg vom Konzertsaal in den Film, ins Radio oder te selbst in eigenen Kompositionen die Richtung eines auf die Bühnen. Durchgesetzt haben sich vor allem seine ›Nationalstils‹ an, und doch verging eine Generation, bis Ballettkompositionen. ›Appalachian Spring‹ ragt neben Amerikaner die Botschaft konsequent umsetzten. ›BillyThe Kid‹ (1938) und ›Rodeo‹ (1942) unter ihnen he- raus. Schon die auf uramerikanische Sujets deutenden Der 1900 geborene Aaron Copland tat dies. Vor seinem Titel, denen auch die Tonsprache entspricht, verweisen Erscheinen hatte die amerikanische Volksmusik schon auf das verhältnismäßig neue Selbstverständnis von eine große Vielfalt erreicht und der Jazz hatte, als ur- Komponisten der neuen Welt als von Europa emanzi- eigene amerikanische Musikform schlechthin, die Welt pierten Amerikaner. Sie hätten nirgends anders entste- bereichert. Er war der erste große E-Musik-Komponist, hen können als in den USA. dessen Musik sogar außerhalb des Landes als typisch amerikanisch wahrgenommen wurde. Er trat zugleich Freilich, es hatte schon seit einem Jahrhundert Kompo- mit einer ganzen Schar renommierter Generationsge- nisten gegeben, deren Musik auf die eine oder ande- nossen von internationalem Niveau in Erscheinung. Viele re Weise ›amerikanisch‹ klang: die Liste reicht von den hatten in Europa studiert. Copland ging z.B. wie seine Salonkompositionen des Berlioz-Schülers Louis More- Alters- und Zunftgenossen Roy Harris, Walter Piston, au Gottschalk bis zu den radikalen Schöpfungen des Virgil Thompson, Marc Blitzstein und Elliott Carter bei Sonderlings Charles Ives, der allerdings wesentlich der Musikpädagogin Nadia Boulanger in die Lehre, die später als Vater der amerikanischen Moderne berühmt so viele amerikanische Komponisten unterwies, dass wurde.Noch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gab man scherzhaft von ›Boulangerie‹ sprach. Wenn sie auch Europa als Modell und Maßstab in der amerikanischen nicht unbedingt alle und gewiß nicht immer dezidiert E-Musik den Ton an, und dies, obwohl alles Amerika- amerikanisch tönten, so komponierten sie doch mit neu- nische seit den Ragtime-Anklängen bei Debussy von em Selbstbewusstsein, weil sie den aktuellen ›Material europäischen Komponisten mit großem Interesse ver- stand‹ und das Niveau europäischen Komponierens er- folgt wurde. Ein Europäer, der alternde Antonín Dvorák, reicht hatten. Auch Copland machte seine ersten Schritte
6 7 Hollywood-Filme befähigte. Copland wurde so zu einem Rollenmodell für eine Komponistengeneration, etwa für Leonard Bernstein, dessen Musik von einem ähnlichen Spannungsgefüge lebt. Klarheit, Schönheit, Weite: ›Appalachian Spring‹ scheint nicht zuletzt vom landschaftlichen Sujet zu leben. Die Appalachen sind ein bewaldetes Mittelgebirge im öst- lichen Nordamerika, das für die ersten Einwanderer eine Hürde auf dem Weg in den wilden Westen darstellte. George Washington persönlich hat als Geometer an ih- rer Vermessung teilgenommen. Allein schon ihre Nen- nung erinnert den Amerikaner an Pionierleistungen der Vorväter. In der Tat siedelte Copland sein Ballett im frü- hen 19. Jahrhundert an. Pioniere feiern im Frühling bei einer neugebauten Farm auf den Hügeln von Pennsyl- vanien, in der ein frischverheiratetes Paar wohnen wird. Die Vermählten schwanken zwischen Begeisterung und Sorgen, doch die väterlichen Worte eines Predigers und als Anwalt der Dissonanz. Der Dirigent Walter Damrosch eines Nachbarn beruhigen sie, so dass die beiden dann erklärte zu einem ersten größeren, noch unter Aufsicht allein im neuen Zuhause vertrauensvoll der Zukunft ent- Boulangers komponierten Werk, wenn er jetzt so weiter- gegenblicken – fast ein Nichts an einer Handlung, eher mache, dann werde er wohl in fünf Jahren einen Mord ein ›Vorwand‹ für ein Ballett. Bestimmend ist der Kon- begehen. In dem Maße wie Coplands Musik amerika- trast aus unbeschwertem Frohsinn in den brillanten nisch wurde, wurde sie auch zugänglicher. Sie unterschei- Tänzen mit ihrer folkloristischen Motivik und den kom- det sich ebenso vom europäischen Neoklassizismus, der plexeren, nachdenklichen Passagen, die wie das anrüh- ihr Pate gestanden hatte, wie die Musicals von Gershwin rende Echo einer Romantik klingen, von der der Kompo- oder Cole Porter – auch sie Generationsgefährten Co- nist Abschied nimmt wie von einer längst vergangenen plands – schon nicht mehr an ihren Urahn, die Wiener Zeit. Die unendlichen Weiten amerikanischer Horizonte, Operette, erinnern. Vielleicht hat es Copland, dieser das fromme Gottvertrauen der protestantischen Sied- Eklektiker im besten Sinne des Wortes, mehr als jeder ler angesichts schwieriger Umweltbedingungen in ei- andere Amerikaner vermocht, zwischen verschiedenen ner noch fremden, geheimnisvollen Welt – das alles hat musikalischen Welten zu vermitteln, eine Verbindungsli- Aaron Copland in seiner leicht zugänglichen, Musik mit nie zwischen damals schon schwer vermittelbarer Neuer viel Sinn für Farbe und Zwischentöne eingefangen. Musik und dem Mann von der Straße zu schaffen. (Eines seiner bekanntesten Werke heißt sogar ›Fanfare for the ›Appalachian Spring‹ wurde gleich als musikalisches Common Man‹.) Da kamen die Schulung am europäischen Sinnbild eines idealen Amerika und des Pioniergeistes Know How, an Komponisten wie Stravinsky oder Bartók, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wahrgenom- die, vergessen wir es nicht, zeitweise in den USA lebten, men. Am Tag, als die New York Times das Ende des eine Vorliebe für alle in der Heimat gewachsenen Klänge Krieges in Europa verkündete, berichtete sie auch, das (das schließt neben Jazz und Cowboy-Musik sogar noch Werk habe den Pulitzer-Preis erhalten. Der historische Lateinamerikanisches mit ein) und eine einprägsame Pla- Zeitpunkt mag jedenfalls dazu beigetragen haben, dass stizität zusammen, die ihn auch zum Komponisten für es eines der beliebtesten Werke Amerikas wurde. An
8 9 die Appalachen dachte Copland aber beim Komponie- einer Violinsonate beschäftigte Komponist hatte keine ren keinen Augenblick. Einen Titel hatte das vom Kom- Ahnung, wie wichtig das Werk noch werden sollte. Vor- ponisten schlicht als ›Ballet for Martha‹ bezeichnete gabe war eine Länge von etwa einer halben Stunde und Werk zunächst nicht. Den Titel fand die Auftraggebe- eine Besetzung von einem Dutzend Musiker. Copland rin Martha Graham kurz vor der Premiere (30. Oktober konnte Länge und Größe geringfügig erweitern. Ob- 1944 beim Coolidge Festival in der Library of Congress), gleich Copland seine Musik im Hinblick auf Grahams Fi- und zwar angeregt vom Gedicht ›The Bridge‹, das aus guren und Handlung geschrieben hatte, änderte sie im der Feder von Hart Crane stammt und mit dem Ballett Nachhinein die Handlung, was den Komponisten übri- rein gar nichts zu tun hat: gens nicht störte. O Appalachian Spring! I gained the ledge; Meist hört man das Ballett als (am 14. Mai 1945 uraufge- Steep, inaccessible smile that eastward bends führte) Suite im Konzertsaal, ist es doch auch in seinem and northward reaches in that violet wedge Reichtum mit einer sinfonischen Dichtung vergleichbar. Of Adirondack! – wisped of azure wands ... Sie enthält einen Großteil der vergleichsweise kurzen Ballettmusik, aus der Copland jene Teile strich, die sei- Der von Crane apostrophierte ›spring‹ ist nicht der Früh- nes Erachtens nur von choreographischem Interesse wa- ling, sondern eine Wasserquelle. Copland amüsierte sich ren. Manchmal hört man die zunächst komponierte Fas- köstlich darüber, dass man ihm gern erklärte, wie treff- sung für Symphonieorchester. Später stellte er für die lich er die Schönheit der Appalachen in Musik gefaßt Suite wieder die ursprüngliche Instrumentierung her: habe. »Ich gab der Region eine Stimme ohne zu wissen, doppeltes Streichquartett, Baß, Flöte, Klarinette, Fa- dass ich ihr eine Stimme gab,« resumierte er später. Die gott und Klavier – eine von der räumlichen Enge des Leute seien über die Wahrheit enttäuscht. Sie mögen Uraufführungsortes vorgegebene Besetzung, deren ge- die Vorstellung, er habe beim Schreiben gewusst, wie schickter Einsatz bei den Kritikern großes Lob erntete. das Stück heiße. Vielleicht habe Martha Graham ja et- was Appalachisches in ihrer Persönlichkeit gehabt, denn Copland arbeitete mit Leitmotiven (zu erkennen ist eine an ihren Tanzstil habe er beim Komponieren gedacht. Art Liebesmotiv, das im weiteren Verlauf häufig an- klingt) sowie offenen und versteckten Zitaten (etwa der Schon 1931 hatte die bedeutende Tänzerin und Choreo- Andeutung des Mendelssohnschen Hochzeitsmarsches). graphin Martha Graham für ihre Tanzdarbietung ›Dithy- Besonders bemerkenswert sind im 7. Satz ›Doppio movi ramb‹ auf Coplands ›Piano Variations‹ zurückgegriffen. mento: Variations on a Shaker Hymn‹ die fünf Variati- Da wurden noch ihr Tanz und seine Musik von der Kritik onen zum von der Klarinette vorgestellten Thema. Es ist gleichermaßen als ›abstrus und komplex‹ abgetan. Spä- das Lied ›The Gift To Be Simple‹. Copland entnahm es testens mit ›Appalachian Spring‹ wurden beide Künst- einer von Edward D. Andrews herausgegebenen Samm- ler zu Berühmtheiten. Die Entstehung verdankt sich der lung von Melodien der Shaker, einer aus dem Quäker- Tatsache, dass Elizabeth Sprague Coolidge, eine Mu- tum hervorgegangenen, christlichen Gemeinschaft, de- sikmäzenin mit Vorliebe für Kammermusik, 1942 für ihr ren Name sich auf ihren rituellen Schütteltanz bezieht. Festival bei Graham gleich drei Ballette bestellte, die beiden anderen bei keinen Geringeren als Paul Hinde- 'Tis the gift to be simple, / 'tis the gift to be free, / 'tis the mith und Darius Milhaud. Copland arbeitete nach einem gift to come down / where we ought to be, / and when we Skript der Graham, das den Arbeitstitel ›House of Victo- find ourselves in the place just right, / 'twill be in the valley ry‹ trug. Es zog sich von Juni 1943 bis Juni 1944 hin. Er of love and delight. / When true simplicity is gain’d / to bow komponierte mit längeren Unterbrechungen, denn der and to bend we shan't be asham’d, / to turn, turn, will be unter anderem mit der Filmmusik zu ›North Star‹ und our delight / till by turning, turning we come round right.
10 11 Das Lied steht für Reinheit, Schlichtheit und sonnige So gilt die Tondichtung ›Tapiola‹ als Hohelied der fin- Hoffnungen, es vertritt amerikanische Werte wie Frei- nischen Wälder. heit – zur Zeit des Weltkrieges eine Botschaft. Die im Lied gefeierte Simplizität war auch Coplands hier mu- Der ›Valse triste‹, op. 44 Nr. 1, ist wohl noch vor ›Finlan- stergültig verwirklichtes Ideal. Die Idee mit dem später dia‹ das populärste Musikstück des Komponisten. Ge- so beliebten Variationssatz kam von Martha Graham. hörte er vor 100 Jahren zum Repertoire jeder Salon- Als ›Variations On A Shaker Melody‹ führte er ein Eigen- Kapelle, die etwas auf sich hielt, so untermalt die trotz leben in Coplands Bearbeitungen für Band (1958) und ihrer Chromatik so einprägsame Melodie heute noch so Orchester (1967). In zahlreichen Werbespots und Shows manche Filmszene, zu deren Atmosphäre ein ›trauriger feiert der Shaker-Tanz immer wieder fröhliche Urständ. Walzer‹ paßt. Wenn es um den Abschied von der ›guten alten Zeit‹ oder die Beschwörung vergangener Eleganz geht, ist sie stets griffbereites Symbol aus dem imagi- Sibelius: ›Valse Triste‹ und ›Canzonetta‹ nären Büchmann der geflügelten Töne, sei es der letzte Kuss eines todgeweihten Offiziers im 1. Weltkrieg oder Für amerikanische Kompo der Ball auf der Titanic. Ist diese Popularität schuld daran, nisten war die Landschaft dass auch die dem Autor zugänglichen Bücher über Sibe- immer wieder Inspira- lius über seine vielleicht bekannteste Schöpfung so wenig tionsquelle, verhalf ih- hergeben, wie etwa jene immerhin zweihundertseitige rer Musik zu Bodenstän Biographie, sich nur auf die fast verschämte Konzession digkeit. Werke wie Ferde beschränkt, der ›Valse triste‹ sei »im Grunde genommen Grofés ›Grand Canyon ein außerordentlich stark inspiriertes Stück Musik«? Suite‹ und die ›Mississip- pi Suite‹ trugen zur Ent Wer auch immer über Sibelius schreibt oder auch nur sei- wicklung eines ›National- ne Musik schätzt, hat es, nicht im angelsächsichen Raum, stils‹ bei, vermeintlich doch zumindest in diesem Lande schwer, seit der auch auch ›Apalachian Spring‹. nicht immer urteilssichere Adorno ihn zu einem schlech- Geradewo die Musik nicht ten Komponisten erklärt hatte. Man wird belächelt, wenn so dezidierte folkloris man auch nur wagt, diesen schwermütigen nordischen tische Anklänge aufweist Einzelgänger, der in den letzten Jahrzehnten seines Le- wie beim Norweger Grieg, dem Spanier De Falla oder bens nicht mehr komponierte, und wie ein unfreiwilliger dem Ungarn Kodály, da kann die programmatische Er- Zeuge der Gegenwart, ein Relikt einer prähistorischen wähnung heimatlicher Orte und Landstriche an ihre Zeit wirkte, in einem Atemzug mit dem zukunftswei- Stelle treten, um einen Nationalcharakter der Musik zu senden Mahler zu nennen. Die Fotos des meist todernst suggerieren. Die programmatischen Titel einiger Werke dreinblickenden, glatzköpfigen Greises taten ein Üb- von Jean Sibelius – ›Finlandia‹, ›Karelia Suite‹ – lassen riges dazu, in ihm einen Verbitterten zu sehen, der in nie einen Zweifel für welches Land sein Herz schlug, ob- die Ära der Spätromantik zurückblickte, während ande- gleich der berühmteste musikalische Botschafter seiner re im Laufe de Jahrzehnte impressionistisch, atonal, do- Heimat aus einer schwedischsprachigen Familie stammt, dekaphon, neoklassizistisch, seriell komponierten. Noch in Deutschland und Österreich studierte. Die Musik Si- zu LP-Zeiten erschien eine Gesamtausgabe seiner Sinfo- belius’ klingt selten ausgesprochen folkloristisch, doch nien, deren Einführungstext sich wie eine lange Verteidi- bestätigen Finnen gerne, sie sei der Ausdruck einer ›ir- gungsrede liest, ganz so als fürchtete der renommierte gendwie finnischen Persönlichkeit‹ des Komponisten, Autor, mit der Kommentierung der Sinfonien seinen gu- sie drücke auch die Atmosphäre der Landschaften aus. ten Ruf aufs Spiel gesetzt zu haben. Sibelius hat Recht-
12 13 fertigungen (»war doch eigentlich gar nicht so schlecht«) nicht nötig. Er war eine der stärksten Musikerpersönlich- Mir scheint, dass meine künstlerische keiten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Er hatte Arbeit im Großen und Ganzen von lediglich das Pech, auch von Nazis gemocht zu werden (die Mahler freilich nicht mochten), dann in einer Zeit ge- außerordentlich wenig Bedeutung für lebt zu haben, bei der jede Erwähnung jedes wie auch die Kunst dieser Welt ist. immer gearteten heimatlichen Elements in der Kunst nach fataler Blut-und-Boden-Ideologie roch und in den Jean Sibelius Jahren des braunen Ungeistes allzu verständliche Kopf- und Bauchschmerzen verursachte, auch wenn es einmal nicht um deutsche Kunst ging, sondern um finnische. schlafend im Bett – ihr Sohn sitzt an ihrer Seite – und hat Und er hatte den Fehler begangen, in einer Zeit, in der die Traumvision einer Tanzszene, die das Publikum auch die Größe eines Komponisten in umgekehrter Proporti- sieht. Laut Regieanweisung hört man auch das ruhige on zur Allgemeinverständlichkeit und Verbreitung seiner Spiel von Violinen, das, wenn das Licht angeht, klarer Musik gemessen wird, emotional direkt ansprechende wird und sich als anmutiger Walzer herausstellt. Die Tän- Musik zu komponieren. Und ist ein Stückchen wie ›Valse zer tanzen mit der Mutter, sie versucht ihre Gesichter zu triste‹ nicht, horribile dictu, ein Gassenhauer? erkennen, aber keiner entdeckt sich ihr. Erschöpft sinkt sie zusammen. Die Musik hört auf und die Tänzer ver- Der einzige bei ›Valse triste‹ unterlaufene Fehler war, lassen den Raum. Dabei wacht die Mutter auf, tanzt mit dass Sibelius den Walzer hastig, wie man so sagt, für ›ein erneuter Kraft, heftiger, und wieder füllen Tänzer den Butterbrot und ein Ei‹ verkaufte und so nicht in den Ge- Raum. Die Musik hört auf, als der Tod dreimal an die Tür nuß der Tantiemen kam, die für so einen ›Schlager‹ bei klopft; zugleich verschwinden die Tänzer wieder. Der einem guten Vertrag wohl reichlich geflossen wären. Es Tod erscheint in der Gestalt ihres verstorbenen Gatten, soll ihn ein Leben lang gegrämt haben, diesen so oft ver- um die Witwe zu holen. Erst in einer späteren Bearbei- schuldeten Musiker. Wie Copland hatte er also nicht die tung, die 1904 gedruckt wurde, bekam der Walzer den geringste Ahnung, dass er einen ›Hit‹ komponiert hatte, Titel ›Valse triste‹. Neu ist hier, gegenüber der auf Strei- weil er im Augenblick mit Anderem beschäftigt war. cher beschränkten Urfassung, eine erweiterte Instru- mentierung, einige melodische und harmonische Ände- Es war lediglich ein Stück aus einer im Übrigen fast ver- rungen und die Steigerung kurz vor Schluß. gessenen Bühnenmusik, die Sibelius als Ganze nie veröf- fentlichen ließ. Im Herbst 1903 – Sibelius komponierte Am 2. Dezember 1903 leitete Sibelius die Uraufführung gerade sein später so bekanntes, für ihn sicherlich we- im Finnischen Nationaltheater zu Helsinki. 1906 schrieb sentlich wichtigeres Violinkonzert – war sein Schwager Sibelius weitere Stücke zu ›Kuolema‹. Eines davon vollen- Arvid Järnefelt an ihn herangetreten, ein in Rußland ge- dete er erst 1911 (etwa zur Zeit der 4. Sinfonie) als auch borener, von Tolstoi geprägter, pazifistischer Schriftstel- Järnefelt sein Theaterstück so stark umarbeitete, dass ler. Sein neues Drama ›Kuolema‹ (›Der Tod‹), wies mit sei- praktisch nur der erste Akt mit dem ›Valse triste‹ unver- nen Themen Traum, Tod und einer märchenartigen At- ändert blieb. Es ist die ›Canzonetta‹ op.62a, die zweite mosphäre eher symbolistische Züge auf und ließ seine Tanzszene junger Mädchen in Akt zwei, während ›Valse Schulung an Maurice Maeterlinck erkennen. romantique‹ op. 62b, zu ihrer ersten Tanzszene gehört. Diese beiden Stücke machten nun neben der ›Valse triste‹ ›Valse triste‹ ist das erste der sechs Stücke, die Sibelius nach der Umarbeitung die ganze Bühnenmusik aus. In ih- unter der Opus-Zahl 44 für ›Kuolema‹ komponierte und rer Stimmung erinnert die ›Canzonetta‹ etwas an den lang- gehört gleich zur ersten Szene: Eine kranke Mutter liegt samen Satz der 3. Sinfonie. Die ›Canzonetta‹ hieß zuvor
14 15 ›Rondino der Liebenden‹ und wurde nicht so oft bearbei- Im 20. Jahrhundert kann- tet wie der ›Valse triste‹, deren Erfolg er mit den neuen te man den Komponisten salonartigen Stücken vergeblich zu wiederholen trach- fast nur als Dirigenten. Zu tete. Eine Bearbeitung wurde bekannt: Igor Stravinksy Beginn des neuen Jahr- instrumentierte sie aus Dankbarkeit für den Erhalt des tausends konnte der Ein- Sibelius-Preises 1963. Nach der Uraufführung 1911 be- druck entstehen, als habe merkte Sibelius, die Musik sei ein Fiasko, unhörbar gewe- er plötzliche Ambitionen, sen. Die ganze, fragmentarisch überlieferte Bühnenmusik sich aufs Komponieren zu zu veröffentlichen riet Sibelius noch 1928 ab, allenfalls für verlegen. Nichts falscher ›Salon-Orchester‹, also für ›anspruchslose Zwecke‹. als das! Als er sich in den 70er Jahren an der Sibe- Die oben angesprochene Frage der eigentlichen ›Finni lius-Akademie in Helsinki zität‹ der Sibeliusschen Tonkunst ließe sich eher an bei Joram Panula im Diri Hand der sinfonischen Dichtungen stellen als an die- gieren unterweisen lies, sen beiden Stückchen. Einen grundsätzlichen, ›alpinis w a r e r zu n ä c h s t vo n tischen‹ Schlüssel bildet vielleicht eine Bemerkung sei- der völlig vernünftigen Idee geleitet worden, dass es nes Freundes und Biographen Bengt de Törne: »Eines einem jungen Komponisten gut anstünde, wenn er Tages beschrieb ich den Eindruck, der mich immer fes- sich darauf verstünde, seine eigenen Werke optimal selte, wenn ich über das Baltikum nach Finnland zurück- zu Gehör zu bringen. Sein rascher, großer Erfolg als kehrte: die ersten Vorahnungen unseres Landes geben Dirigent ist schuld daran, dass der musikalische Leiter uns tiefe, rötliche Granitblöcke, die aus dem blaßblau- der Los Angeles Philharmonic erst in den späten 90er en Wasser emporragen. Einsame Inseln einer harten Jahren wieder mehr Energien und Zeit für das Kom archaischen Schönheit, bewohnt von Hunderten weißer ponieren frei machen konnte. Dafür ließ sich Salonen Möwen. Ich schloss damit, dass dieses Landschaft vor zur Jahrtausendewende einfach ein Jahr vom Dirigieren Jahrhunderten die Wiege der Wikinger war. ›Ja‹, ant- beurlauben. wortete Sibelius eifrig blitzenden Auges: ›und wenn wir diese Granitfelsen sehen, wissen wir, warum wir das Or- Geprägt hat den 50-jährigen Salonen sein Kompositi- chester so behandeln können, wie wir es tun.‹« David onsstudium beim 30 Jahre älteren Einojuhani Rauta- Burnett-James sieht in diesen Granit-Felsen das eigent- vaara, der nach neoklassizistischen, seriellen und neoro- liche Geheimnis von Sibelius ›Nationalismus‹. mantischen Anfängen inzwischen als typischer Vertreter der sogenannten Postmoderne gilt. Von ihm bekam er hauptsächlich die ›Idee der Freiheit‹ mit. Um Dogmen Salonen: ›Mania‹ hat sich Salonen dann nicht mehr geschert: »Der ent- scheidende Punkt ist, genau so zu schreiben, wie du es Stilistisch könne Esa-Pekka Salonen irgendwo zwischen willst, und sich nicht darum zu scheren, ob das akzepta- Jean Sibelius und dem amerikanischen Minimalisten bel ist für das Establishment.« John Adams angesiedelt werden, meinte Bernhard Hartmann 2005 im Bonner General-Anzeiger in seiner Zu ›Mania‹ vermerkt der Komponist: »Ich habe mich Rezension einer Aufführung von Mania für Violoncello schon immer für Virtuosität interessiert. Eine recht Solo und Orchester (2000) mit dem Widmungsträger, seltsame Art Schönheit liegt in der Vorstellung, dass dem Cellisten Anssi Karttunen, dem wir übrigens auch ein Interpret extrem schwierige Dinge zum Genuß an- ein Konzert von Magnus Lindberg und ›Amers‹ von Kaija derer Leute darbietet. Die beste Typus eines Virtuo- Saariaho verdanken. sen ist ein Musiker, der gewillt ist, Orte aufzusuchen,
16 17 durch eine Art Metamorphose. Aus einer Made wird ein Virtuosität ist etwas, was mich Kokon, aus dem wieder ein Schmetterling wird – sehr unendlich fasziniert. verschiedene Gestalten, und doch die gleiche DNA. Alle meine Stücke entstanden als In ›Mania‹ geht es um eine Bewegung, die nie abbricht. Reaktionen auf bestimmte Personen, Das Tempo fluktuiert zwischen Extremen, Ausdrucksbe- wegungen werden zu anderen Ausdrucksbewegungen. meistens sind es befreundete Übergänge sind recht oft nahtlos, ineinanderschiebbar: Musiker, die mich inspirieren. etwas Neues beginnt bevor das Vorherige endet. (Es ist keineswegs zufällig, handelt es sich doch um das Haupt- formprinzip beim späten Sibelius, vor allem in der 7. Sin- Esa-Pekka Salonen fonie und in ›Tapiola‹.) Die Rolle des Violoncellos vari- iert zwischen einer klaren Solo/Begleitungs-Situation an denen zuvor noch keiner gewesen ist; also ein Vir- und der Einfügung in ein Kammerensemble, schließt alle tuose des Geistes und der Finger. Bei vielen mei- Schattierungen zwischen diesen Extremen ein. Somit ner Instrumentalwerke geht es darum, die Ausfüh- hat ›Mania‹ nur wenig mit der traditionellen Concerto- renden herauszufordern, sie an ihre physischen (oder Form zu tun.« mentalen) Grenzen zu stoßen, doch das geschieht im- mer mit Respekt und Bereitschaft, mich einzufühlen. Diesen Ausführungen des Komponisten aus dem Jahr Das Beste am Dirigieren (abgesehen von der Musik 2000 sind allenfalls Beispiele hinzuzufügen. Zu jenen ar- selbst) ist für mich die Erregung, die Energie talentierter chetypischen Gebärden, aus derer ständigen Abwand- und engagierter Leute auf der Bühne. Wenn ich kom- lung die Entwicklung hervorgeht, gehören z.B. die Ar- poniere, stelle ich mir diese besondere Art Schwingung peggien. Gleich im ersten Takt treten sie in den Strei- vor, vor allem, wenn ich das Gefühl habe, die einsame chern als durch leere Saiten geführte Arpeggien auf. Existenz in meiner Werkstatt sei frustrierend langsam Erst nach einigen Wandlungen nimmt das Solo-Cello die und frei an Adrenalin – wovon Ausführende freilich oft Arpeggio-Motivik auf. Zur teleskopartigen Ineinander- mehr haben, als ihnen lieb ist. schiebbarkeit: Noch bevor das Solo-Cello seine Arpeg- gien darbietet, erscheinen in seiner Stimme skalenartig ›Mania‹ wurde für Anssi Karttunen geschrieben, einem nach oben steigende Motive auf. Einige Takte später er- engen Freund und sehr bewunderten Kollegen, den ich scheinen die Skalenmotive noch viel dominanter in den seit den fernen Tagen kenne, da ich als Teenager er- Bläsern, allerdings in Richtung von oben nach unten. stes Horn im Jugendorchester der Sibelius-Akademie spielte, wo Anssi der Solocellist war. In den späten 80er Der angeborene Sinn für Dramatik und der Erfahrungs- Jahren schrieb ich für ihn ein kurzes Solostück, YTA III, schatz des Dirigenten gehen Hand in Hand. Typisch für das immer noch das extremste von mir komponierte Mu- Salonen ist daher eine besonders effektvolle Nutzung sikstück ist: Bizarr, gewalttätig, sehr häßlich, aber trotz- des Instrumentariums und die seltene Fähigkeit, Span- dem ein Virtuosenvehikel. Im Frühling 2000 beschloß nung nicht nur aufzubauen, sondern über lange Zeiträu- ich, endlich ein konzertantes Stück für Anssi und ein me aufrecht zu erhalten und zu steigern. kleines Orchester zu schreiben. Das hatte ich schon vor etwa einem Jahrzehnt geplant. Die Musik sollte aus ei- ner Anzahl relativ simpler Gesten oder Archetypen be- stehen, die sich ständig entwickeln und wandeln, und dies weniger durch traditionelle Variationstechniken als
18 19 Tüür: ›Oxymoron – Music for Tirol‹ Ich habe mich immer mehr für Architektur sei zu Stein gewordene Musik, stellte Scho- die klingende Wirklichkeit als für penhauer fest. Dass Musik Klang gewordene Architektur sei, daran findet man sich immer beim Hören der Werke Strukturen interessiert. des estnischen Komponisten Erkki-Sven-Tüür erinnert. Aber diese klingende Wirklichkeit Auch er selbst bezieht sich gerne auf die Architektur, z. B. in der für ihn charakteristischen Feststellung: »Es sollte die architektonische Logik war mir immer ein Anliegen, Klanglandschaften archi- justieren und das Hören ›in der Spur tektonisch zu fassen.« – ein Satz, der gerade auch für ›Oxymoron‹, im Untertitel ›Music for Tirol‹ gilt. halten‹. Mit anderen Worten: Ich schreibe meine Musik für das Hören, Jahrgang 59, also ein Jahr jünger als Salonen, leitete er als Komponist, Flötist und Keyboarder zunächst ›In Spe‹, und nicht für das Bauen von eine Gruppe des Progressive Rock, die, wie Tüür es be- Theorien. Doch brauche ich eine zeichnet ›Kammerrock‹ spielte, der in der ›Art des Mini malismus Reminiszenen an Alte Musik‹ aufwies. Nahtlos bestimmte Methodik, um bessere vollzog sich der Wandel zur sogenannten ›Ernsten Mu- Klangresultate zu erzielen. sik‹. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion galt Tüür bald neben Arvo Pärt als bekanntester komposi- Erkki-Sven Tüür torischer Vertreter seines nun unabhängigen Landes. In den 90er Jahren fand er zu einer eigenartig flim- mernden, klangsinnlichen Tonsprache, wie sie auf dem Fähigkeit, Gegensätzliches zu vereinen, führt uns direkt ECM-Album ›Crystallisatio‹ nachzuhören ist. Glissandi zum Titel des Werkes. und verwandte Stilmittel erzeugten oft eine irrlichthafte Atmosphäre. Trotz all des Flirrens war Tüür schon damals Mit dem 2003 im Auftrag des Festivals ›Klangspuren‹ formal alles andere als konturlos, strebte nach einer Ein- im tirolischen Schwaz komponierten ›Oxymoron‹ fand heit von Spontaneität und planmäßiger Konstruktion. Tüür zu einer neuen Kompositionsmethode. Er bezeich- Trotz verschiedener Einflüsse, zunächst namentlich des net sie als ›vektorielle Schreibweise‹, »da die Stimmfüh- amerikanischen Minimalismus, trat er gleich als kompo- rung im weiteren Sinne den Projektionen von Vektoren sitorisches Original mit einer universell verständlichen in verschiedene Richtungen folgt. Gleichzeitig wird die Klangsprache in Erscheinung, ohne sich von den Ortho- Folge der Intervalle durch einen numerischen Code vor- doxen jeglicher Schule Neuer Musik vor einen Karren gegeben, der, Vorgängen der Genetik vergleichbar, die spannen zu lassen. ganze Komposition inklusive aller Varianten und Umfor- mungen aus sich hervorbringt. Diese Technik öffnet mir »Das 20. Jahrhundert hat so viele Methoden und Ideen eine größere Freiheit ohne Einbußen an Kohärenz. ›Oxy- zur Komposition erfunden. Ich versuche, sie zusammen- moron‹ ist das erste Werk, das ich auf Basis dieser Me- zufassen in einer Art Metasprache«, erklärte er im ver- thode geschrieben habe, die tatsächlich nichts mit den gangenen Jahr in der Zeitschrift ›Musik & Theater‹, in Prinzipien des Serialismus oder ähnlich dogmatischen dem Reinmar Wagner kommentiert: »Er suchte die Syn- Regeln zu tun hat. Ein weiteres Charakteristikum ist der these zwischen den Antipoden von tonalen, modalen stete Wechsel von vertikal und horizontal dominierten und minimalistischen Mustern auf der einen und den Abschnitten: Einmal wird die melodische Entwicklung hoch entwickelten Ton-Ordnungen der Serialisten«. Die durch die Akkordfolge festgelegt, dann wieder ist die
20 21 Harmonik ein Resultat der Melodielinie, wobei beide Ich spüre die Notwen Parameter durch das beinahe verborgene gemeinsame digkeit einer strengen Grundmaterial bestimmt werden. Eine visuelle Inspirati- strukturellen Logik, aber on für ›Oxymoron‹ ging vom majestätischen Panorama paradoxerweise freute es der Alpen aus, diesem Ozean aus vereisten Felswellen. mich auch, selbst gesetz- Eine mögliche Erklärung für den Titel.« te Regeln zu brechen,« erklärte Tüür 2007 der Aber was heißt er? Tüür wählt für seine Kompositionen Frankfurter Rundschau. sehr gerne Titel aus, »die eine vielschichtige Bedeu- Die ›vektor ielle Schreib- tung in sich tragen und nicht wortgetreu genommen weise‹ stellt auch keinen werden sollten. Oxymoron heißt eine rhetorische Fi- Bruch mit Tüürs Vergan- gur, die scheinbar widersprechende, ja sich sogar aus- genheit dar. So wundert schließende Begriffe verbindet. Im griechischen Begriff man sich kaum, wenn selbst stecken die Wörter ›scharfsinnig‹ und ›dumm‹. fünf Minuten vor Schluß Für Poeten ist es ein wichtiges Stilmittel: Paul Celan des etwa 20-minütigen schenkte uns die ›schwarze Milch‹, Goethe das ›offene Stückes das Schlagzeug Geheimnis‹, doch das Finanzamt (›nachträgliche Voraus mit Effekten in Erscheinung tritt, die an Progressive zahlung‹) und die Politik (›vorläufiges Endergebnis‹) Rock der 80er Jahre erinnern. ›Oxymoron‹ ist ein sehr sind oft nicht weniger kreativ. In der Tat sind Oxymora dichtes, sehr kontrolliertes, aber auch sehr effektvolles außerhalb der Literatur so weit verbreitet, dass man sie Werk von großer Vielfalt. als Stilmittel in der Alltagssprache gar nicht mehr wahr- nimmt. Man denke an die ›Haßliebe‹, das ›Mannweib‹ oder an die ›süßsaure‹ Soße. Weit davon entfernt ledig- Marcus A. Woelfle lich eine Absurdität in ein Fremdwort zu packen, erin- nert uns das Oxymoron daran, wie unsere Existenz stets von Gegensätzen geprägt ist, und diese wie zwei Seiten einer Medaille zusammeng ehören. Die Vielheit in der Einheit beschwört auch die Musik Tüürs. ›Oxymoron‹ ist ein prinzipiell zu Tüürs Schaffen passen der Titel, lebt doch sein Gestalten von Klangräumen von der kontrastierenden Gegenüberstellung und kurz- schlußartiger Verbindung scheinbar unversöhnlicher und heterogener Elemente. »Indem jede musikalische Qualität in sich auch ihr Gegenteil ausbildet«, so formu- liert es Hans-Klaus Jungheinrich, »entsteht so etwas wie Explosivkraft. Die dramatische Lebendigkeit der Musik entspringt somit der Strenge selbst.« Das an der Mathematik orientierte Kompositionsver- fahren ließe uns an die 70er Jahre zurückdenken, stün- de neben der konstruktiven Strenge nicht immen- se expressive Freiheit. »Freiheit ist nicht Beliebigkeit.
22 23 Anssi Karttunen Anssi Karttunens Aufnahmen zeigen seine enorme Bandbreite und reichen von den vollständigen Werken Anssi Karttunen wurde für Cello und Fortepiano Beethovens (auf historischen 1960 geboren. Er studier Instrumenten) bis zu Solowerken des 20. Jahrhunderts. te unter anderem bei Erkki Bei der Deutschen Grammophon erschien eine DVD von Rautio, William Pleeth, Jac- Tan Duns ›The Map‹ für Cello, Orchester und Video, und queline du Pré und Tibor de Sony Classical veröffentlichte die Konzerte von Lind- Machula. Zwischen 1994 berg, Saariaho und Salonen auf CD. Anssi Karttunen und 1998 war Anssi Kart- spielt ein Cello von Francesco Ruggeri. tunen künstlerischer Lei- ter des Avanti! Chamber Orchestra. Weiterhin lei- Olari Elts tete er die Helsinki Biennale im Jahr 1995 und das Suvi soitto Festival in Porvoo, Finnland, von 1994 bis 1997. 1971 in Tallin geboren stu- Von Dezember 1999 bis Juni 2005 war Anssi Karttunen dierte Olari Elts Chordiri- erster Cellist der London Sinfonietta. gieren an der Estnischen Musikakademie und der Als Solist und Kammermusiker spielt Anssi Karttunen Wiener Musikhochschule. auf modernen, Klassik- und Barockcelli sowie auf dem Er vertiefte seine Studien Violoncello piccolo. Anssi Karttunen ist ein leidenschaft- u.a. bei Jormua Panula licher Verfechter der zeitgenössischen Musik, und sei- und Neeme Järvi. 2000 ne Zusammenarbeit mit Komponisten wie Magnus gewann er den Internatio - Lindberg, Kaija Saariaho, Rolf Wallin, Luca Francesconi nal Sibelius Conductors' und Tan Dun hat zu über 50 Uraufführungen geführt. Competition in Helsinki und war von 2001 bis 2006 So spielte er die Uraufführungen von Magnus Lind- Chefdirigent des Latvian National Symphony Orchestra, bergs Cellokonzert (1999), Esa-Pekka Salonens ›Mania‹ wo er sowohl für seine raffinierte Programmplanung als (2000), Martin Matalons Cellokonzert (2001) und Luca auch für sein Musikschaffen große Anerkennung erhielt. Francesconis ›Rest‹ (2004). Im Auftrag des Boston Sym- Im September 2006 übernahm er die neu geschaffene phony Orchestra hat Kaija Saariaho ein Cellokonzert Position des Artistic Advisors des Orchestre de Breta- für Anssi Karttunen geschrieben, das im Februar 2007 gne und wurde zu Beginn der Saison 2007/08 zudem uraufgeführt wurde. zum Principal Guest Conductor des Scottish Chamber Orchestras als auch des Estonian National Symphony Er arbeitet mit so namhaften Orchestern wie Philadelphia Orchestra ernannt. Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Tokyo Philharmo- nic, Orchestre National de France, Orchestra Philharmo- Olari Elts arbeitet weltweit mit zahlreichen Orchestern nique de Radio France, SWR Sinfonieorchester, Münchner zusammen u.a. dem Finnish Radio Symphony Orchestra, Philharmoniker, Ensemble Modern, Rotterdam Philharmo- den Dresdner Sinfonikern, dem Radio-Sinfonieorchester nisch Orkest, Danish National Symphony Orchestra, Oslo Stuttgart, der City of Birmingham Symphony, dem NDR Philharmonic u.v.a. zusammen. Bei den bedeutenden Sinfonieorchester, der London Sinfonietta und dem Cin- Musikfestivals in Europa ist er regelmäßig zu Gast, da- cinnati Symphony Orchester, mit dem er sein USA-Debüt runter in Edinburgh, Salzburg, Lockenhaus, Spoleto, Ber- gab. Er ist zudem regelmäßiger Gast in Australien und lin, Venedig, Montpellier, Straßburg und Helsinki. Neuseeland, wo er bereits das Melbourne Symphony
24 5.3.09 Orchestra, das Adelaide Symphony Orchestra, das Münchener Western Australian Symphony Orchestra und das New Zealand Symphony Orchestra dirigierte. Zu seinen Kammerorchester jüngsten Enga gements zählen viel versprechende De- büts mit dem Norwegian Radio Symphony Orchestra, dem Norrkoping Symphony Orchestra und dem Ensem- Alexander Liebreich ble Modern Frankfurt, sowie eine erfolgreiche Japan- Tournee mit dem Luzerner Sinfonieorchester. Gegen- wärtige und bevorstehende Engagements schließen sei- Lars Vogt Klavier ne Debüts mit dem Yomiuri Symphony Orchestra, dem Onur Özkaya Kontrabass Milwaukee Symphony Orchestra, dem Bournemouth Symphony Orchestra und dem Münchener Kammeror- chester ein. Olari Elts ist Gründer und Künstlerischer Leiter des NYYD Ensembles, eines Ensembles für zeitgenössische Musik, das nach dem internationalen Festival für neue Musik in Estland benannt ist, wo es 1993 erstmals auf- 5. Abonnementkonzert trat. In seiner Aufstellung ist das Ensemble flexibel – 5.3.2009, 20 Uhr vom Solisten bis zum Kammerorchester – und in seiner Prinzregententheater Programmatik experimentierfreudig. Konzerteinführung 19.10 Uhr Neben seiner Konzerttätigkeit ist Olari Elts auch regel- Alpen 2008|09 mäßig als Operndirigent tätig. So leitete er beispiels- weise die Aufführungen von Brittens ›Albert Herring‹ und Puccinis ›Il Trittico‹ an der Estnischen Nationalo- Franz Schubert per sowie Mozarts ›Don Giovanni‹ und ›Idomeneo‹ mit Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200 dem Estonian National Symphony Orchestra mit ein. Im Martin Jaggi ›Nunatak‹ für Kontrabass Herbst 2008 dirigierte er Aufführungen von Marschner's und Streichorchester ›Der Vampyr‹ am Opernhaus in Rennes (Frankreich) und [Uraufführung] in Ungarn. Bernhard Lang ›Monadologie III‹ für 23 Streicher [Uraufführung der Münchener Fassung] Karten und Informationen Ludwig van Beethoven Telefon 089. 46 13 64-30 Konzert für Klavier und ticket@m-k-o.eu Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 www.m-k-o.eu Hauptsponsor des MKO Öffentliche Förderer des MKO
26 27 Münchener Kammerorchester fanden in enger Zusammenarbeit mit dem Goethe-Insti- tut statt, zuletzt eine Tournee mit fünf Konzerten in Süd- Das Münchener Kammerorchester hat eine einzigartige korea im Frühjahr 2007. Das Orchester gastiert regel- Programmatik zu seinem Markenzeichen gemacht. In mäßig in den europäischen Musikzentren sowie bei den seinen vielfach ausgezeichneten Konzertprogrammen wichtigen europäischen Festivals. kontrastiert das MKO zeitgenössische Musik – teilwei- se in Uraufführungen – mit klassischen Werken. Damit Im Zentrum des künstlerischen Wirkens des Orchesters glückt dem Ensemble immer wieder eine aufregende stehen die Abonnementkonzerte im Münchener Prinz Balance zwischen Traditionspflege und dem intensiven regententheater sowie eine Reihe von Sonderkonzerten Engagement für Neue Musik, das sich auch in zahlrei wie die ›Nachtmusiken‹ in der Pinakothek der Moder- chen Kompositionsaufträgen ausdrückt: Iannis Xenakis, ne, das jährliche Münchener Aidskonzert, das ›concert Erkki-Sven Tüür, Jörg Widman, Georg Friedrich Haas, sauvage‹ ohne Ankündigung des Programms oder des Bernhard Lang, Thomas Larcher und viele andere haben Solisten, sowie das ›Projekt München‹, das mit verschie- Werke für das MKO geschrieben. denen Konzerten, Workshops, einer Orchesterpaten- schaft und anderen Aktivitäten eine Zusammenarbeit mit Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen diese Auffassung Institutionen im Jugend- und Sozialbereich zum Ziel hat. der Programmgestaltung klassischer Musik und unter- streichen das Selbstverständnis des Orchesters als deren Mit dem Label ECM Records verbindet das Münchener Botschafter: der Preis des Deutschen Musikverleger Kammerorchester eine langfristig angelegte Zusam- verbandes für das beste Konzertprogramm in der Sai- menarbeit. Die Anfang 2008 erschienene Aufnahme mit son 2001/02 und erneut in 2005/06, der Musikpreis der Werken von Joseph Haydn und Isang Yun unter der Lei- Landeshauptstadt München (2000), der Cannes Inter tung von Alexander Liebreich erhielt international her- national Classical Award (2002), der Preis der Christoph vorragende Kritiken. und Stephan Kaske-Stiftung (2002), der Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung (2001–2003) und im Das MKO hat 25 fest angestellte Musiker und wird von Mai 2008 der Preis ›Neues Hören‹ der Stiftung ›Neue der Stadt München, dem Land Bayern und dem Bezirk Musik im Dialog‹ für die gelungene Vermittlung zeitge mit öffentlichen Zuschüssen gefördert. Seit der Saison nössischer Musik. 2006/07 ist die European Computer Telecoms AG (ECT) offizieller Hauptsponsor des Orchesters. Das Münchener Kammerorchester wurde 1950 von Christoph Stepp gegründet und 1956 von Hans Stadl- mair übernommen, der es bis in die 90er Jahre hinein leitete. 1995 übernahm Christoph Poppen die künst- lerische Leitung des Orchesters und verlieh ihm inner- halb von wenigen Jahren ein neues, unverwechselbares Profil. Seit der Saison 2006/07 ist Alexander Liebreich künstlerischer Leiter und Chefdirigent des MKO. Das Ensemble ist in rund 60 Konzerten pro Jahr auf Konzertpodien in aller Welt zu hören. Seit 1995 trat das Münchener Kammerorchester in den Vereinigten Staaten, in China und Japan sowie in den Musikzentren Osteuropasund Zentralasiens auf. Einige Konzertreisen
News 28 Das Münchener Kammerorchester Interviews Violinen Flöte Daniel Giglberger Christoph Bachhuber* Konzertmeister Max Peter Meis Oboe Konzert- Gesa Harms Tobias Vogelmann* kritiken Romuald Kozik Eri Nakagawa-Hawthorne Klarinette Mario Korunic Stefan Schneider* Rüdiger Lotter Fagott KlassikInfo.de Stimmführer Martynas Sedbaras* Das Online-Magazin für klassische Musik, Nina Zedler Bernhard Jestl Hörner Viktor Konjaev Thomas Ruh* Oper und Konzert Mary Mader Alexander Boruvka* Violen Trompete … bietet allen an klassischer Musik Interessierten eine kompe- Kelvin Hawthorne Rupprecht Drees* tente und ansprechende Möglichkeit, sich über aktuelle Stimmführer Ereignisse in der Welt der klassischen Musik zu informieren: Jano Lisboa Posaune schnell, fundiert, anschaulich, kostenlos, zu jeder Zeit, und Nancy Sullivan Uwe Schrodi* an (fast) jedem Ort. Stefan Berg Klavier Opern- Violoncelli Andreas Skouras* kritiken Olivier Marron Stimmführer* Schlagzeug Peter Bachmann Philipp Jungk* Porträts Michael Weiss Thomas Hastreiter* Benedikt Jira Harfe Kontrabass Marlis Neumann* Onur Özkaya Buch- * als Gast Tipps CD-Tipps info@klassikinfo.de
30 31 Unser herzlicher Dank gilt … den öffentlichen Förderern den Mitgliedern des Orchesterclubs Landeshauptstadt München Chris J. M. und Veronika Brenninkmeyer Kulturreferat Dr. Marshall E. Kavesh Bayerisches Staatsministerium für Roland Kuffler GmbH, Hotel München Palace Wissenschaft, Forschung und Kunst More & More AG Bezirk Oberbayern Prof. Georg und Ingrid Nemetschek dem Hauptsponsor des MKO in der Saison 2008/09 Schulz Bürozentrum GmbH European Computer Telecoms AG den Mitgliedern des Freundeskreises den Projektförderern Margit Baumgartner | Markus Berger | Paul Georg Bischof Ursula Bischof | Dr. Markus Brixle | Alfred Brüning | Marion BMW Group Bud-Monheim | Dr. Jean B. Deinhardt | Dr. Werner Fell- mann | Dr. Andreas Finke | Gugliemo Fittante | Gabriele European Computer Telecoms AG Forberg-Schneider | Dr. Martin Frede | Eva Friese Siemens AG Dr. Monika Goedl | Thomas Greinwald | Dr. Ursula Grunert Lisa Hallancy | Michael Hauger | Rosemarie Hofmann Mercedes Benz Niederlassung München Peter Prinz zu Hohenlohe-Oehringen | Dr. Reinhard Jira Prof. Georg und Ingrid Nemetschek Dr. Marshall E. Kavesh | Michael von Killisch-Horn Felicitas Koch | Gottfried und Ilse Koepnick | Hans- Joachim Litzkow | Dr. Stefan Madaus | Dr. Reinhold den Stiftungen Martin | Johann Mayer-Rieckh | Antoinette Metten heimer | Dr. Michael Mirow | Udo Philipp | Constanza Ernst von Siemens Musikstiftung Gräfin Rességuier | Dr. Angie Schäfer | Heinrich Graf von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung Spreti | Josef Weichselg ärtner | Hanns W. Weidinger Martin Wiesbeck | CarolineWöhrl | Horst-Dieter Zapf Andrea von Braun Stiftung Theodor Rogler Stiftung Medienpartner des MKO Bayern 4 Klassik
MKO & ECT … 32 Wir danken ›Blumen, die Leben‹ am Max-Weber-Platz 9 für die freundliche Blumenspende. great things often come in small packages! You don’t need to be the biggest to produce great pieces of work! Münchener Kammerorchester e.V. Vorstand: Ruth Petersen, Dr. Rainer Goedl, With just over 100 employees, ECT is known for Dr. Christoph-Friedrich von Braun, Michael Zwenzner providing carriers the ser vices that make your Künstlerische Leitung: Alexander Liebreich communications more efficient, more individual Geschäftsführung: Florian Ganslmeier Künstlerischer Beirat: Manfred Eicher, Heinz Holliger, Prof. Dr. Peter Ruzicka and more fun, like enabling one of Europe’s biggest Kuratorium: Dr. Jürgen Radomski, Dr. Cornelius Baur, Chris Brenninkmeyer, televoting platforms on behalf of the Deutsche Dr. Rainer Goedl, Stefan Kornelius, Udo Philipp, Heinrich Graf von Spreti Telekom. Wirtschaftlicher Beirat: Dr. Markus Brixle, Maurice Lausberg, Dr. Balthasar Frhr. von Campenhausen Success begets success! Impressum Redaktion: Anne West, Elisa Berlin, Florian Ganslmeier Believing it important to give back to the community Gestaltung: Bernhard Zölch where we live and work, ECT is honored to continue Satz: Christian Ring our sponsoring partnership with the MKO. Druck: Steininger Offsetdruck GmbH Redaktionsschluss: 5. Februar 2009, Änderungen vorbehalten Textnachweis Der Text zu Copland, Sibelius, Salonen und Tüür von Marcus A. Woelfle Hauptsponsor des ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Nachdruck nur mit Genehmigung MKO 2008/09 des Autors. Bildnachweis Landkarten: Bundesamt für Landestopografie swisstopo S.6: Rheba Craft, S. 10: Lukee, S.15: Nicho Södling, S.21: Roberto Masotti / ECM Records, S.22: Irmeli Jung, S.23: Toomas Volkmann www.ect-telecoms.de
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