Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker

 
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Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
Informationsorgan der di Gallo Gruppe    Ausgabe Nr. 7 / Mai 2009

      Schwerpunktthema:
      Kompetenz und Menschlichkeit
      Lehrlingsausbildung bei di Gallo

      di Gallo in Bewegung

      Gaumenfreudensprünge                     07
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
Wertvolle Grundsätze –
        Tag für Tag gelebt und erlebt
                  Kompetenz und Menschlichkeit – zwei        Während die erwähnte Haltung ein wich­
                  Begriffe, die uns wichtig sind. Treffend   tiger Fixpunkt ist, streben wir auch stets
                  umschreiben sie das Ziel, theoretisches    nach Weiterentwicklung. Sanierungs-
                  und praktisches Wissen mit Wohlbefin­      und Erweiterungsprojekte in Kreuzlingen
                  den und Lebensqualität zu kombinieren.     und Magliaso, frische Führungskräfte in
                                                             der Klinik Aadorf und mit dem Alters-
                  Die Umsetzung dieser Gesinnung neh­        und Pflegeheim Rosengarten ein neu­
                  men alle Mitarbeitenden in unseren Häu­    es Mitglied der di Gallo Gruppe – dies
                  sern sehr ernst. Ob bei der Pflege von     sind nur einige Beispiele, wie wir die Zu­
                  älteren Menschen, im Bereich der klini­    kunft gestalten.
                  schen Psychotherapie, in der medizini­
                  schen Betreuung oder in kulinarischer      Mehr über unsere Aktivitäten und das Le­
                  Hinsicht – die Sachkundigkeit sowie die    ben in den Häusern von di Gallo erfahren
                  Liebe zur Arbeit und zum Menschen sol­     Sie auf den folgenden Seiten. Ich wün­
                  len stets spürbar sein. So entsteht ein    sche Ihnen eine spannende Lektüre.
                  Umfeld, in welchem sich Bewohnerinnen
                  und Bewohner, Gäste und Personal wohl­
                  fühlen können.

                  Dass der Zusatz «Kompetenz und Mensch­
Editorial

                  lichkeit» aus gutem Grund in unser Logo    Kurt di Gallo
                  integriert ist, zeigt diese Ausgabe der    Verwaltungsratspräsident
                  «Perspektive». In den Aussagen von Be­     di Gallo Gruppe
                  wohnerinnen, Bewohnern und Mitarbei­
                  tenden wird deutlich, wie sehr wir uns
                  bemühen, dass sich diese Grundsätze Tag
                  für Tag leben und erleben lassen.
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
I n h a lt         3

                                4                                                    21

Klinik Aadorf mit
neuer Leitung.

                                             4   Kompetenz und Menschlichkeit
                                             6 Lernen für die Zukunft | DI GALLO GRUPPE

                                             9 Rücksicht und Respekt | So n n h alde

                                            10 Zu Hause sein | HAUS Wäckerling

 Sonnhalde : Ausbildung in
l­ebhaftem Umfeld.
                                            11 Ein gut geregeltes Leben | HAUS Wäckerling

                                            12 Fachkompetenz mit Seele | BRÜNNLIACKER

                                            13   di Gallo in Bewegung
                                            13 Rosengarten gehört neu zu di Gallo | di gallo gruppe

                                            14 Neue Struktur und frische Führungskräfte | Klinik A adorf

                                            17 Wissen und Kompetenz | Forum angewandte gerontologie

                                            18 Erweiterung der Alterswohnungen | Rivabella
HB Zürich erhält ein Gesicht.

                                            19 Frischer Wind am Bodensee | Wellingtonia

                                            20 Architekturwettbewerb entschieden | Hauptbahnhof zürich

                                            21   Gaumenfreudensprünge
Inhalt

                                            21 Wir verwöhnen auch kulinarisch | Aglio e Olio

                                            Herausgeber: di Gallo Gruppe, Gerbisstrasse, CH-8627 Grüningen,
                                Impressum

                                            Telefon 044 936 61 61, Fax 044 936 61 62, www.digallo-gruppe.ch
                                            Konzept, Redaktion, Layout: DACHCOM BSW,
                                            Appenzellerstrasse 40, CH-9424 Rheineck, www.dachcom.com
                                            Theres Weber-Gachnang, di Gallo Gruppe
                                            Verantwortlich: Kurt di Gallo
                                            Der Nachdruck von Beiträgen aus der «Perspektive» darf nur mit Quellenangabe erfolgen
                                            und erfordert die Zustimmung der di Gallo Gruppe.
                                            Nächste Ausgabe: Herbst 2009
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
Kompetenz und Menschlichkeit

Mit Hand, Herz
und Verstand
Bei der Betreuung und Pflege von älteren, aber
auch jüngeren Menschen treffen Wissenschaft
und Emotionen aufeinander. In den Häusern von
di Gallo versuchen wir täglich, diese Aspekte zu
vereinen.
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
Ko m p e t en z u n d M en s c h l i c h k ei t   5

Professionalität und Respekt
Kompetenz und Menschlichkeit – diese
beiden Begriffe stehen nicht grundlos un­
ter dem Logo der di Gallo Gruppe. In aller
Kürze fassen sie zusammen, worum es in
allen Institutionen und Tätigkeiten unseres
Familienunternehmens geht. Nämlich die
harmonische Verschmelzung von Professi­
onalität und Fachwissen mit einem grösst­
möglichen Mass an Empathie, Respekt
und Fürsorge.

Die medizinische und pflegerische Betreu­
ung von jüngeren und vor allem älteren
Menschen ist eine Wissenschaft. Entspre­
chend hoch sind die Ansprüche unserer
Gruppe an die fachliche Ausbildung aller
Mitarbeitenden. Doch ebenso wichtig ist
das, was in der Brust schlägt: Nur wer viel
Herz in seine Tätigkeit einbringt, kann die
Menschen erreichen.
                                              Mensch ist von Respekt und Toleranz ge­        Denn eine professionelle Betreuung stellt
Was ist Menschlichkeit?                       prägt. Die Persönlichkeit jedes Einzelnen      hohe Anforderungen, sowohl an pflege­
Hinter dem Begriff der Menschlichkeit         wird gewürdigt, auf Eigenheiten und Ge­        rische, psychologische als auch an soziale
können sich ganze Ideologien verbergen.       wohnheiten Rücksicht genommen. So ent­         Kompetenzen.
Die Aspekte der Menschlichkeit und das        steht ein Klima, in welchem sich alle Betei­   Die Mitarbeitenden von di Gallo wissen,
Streben danach, das menschliche Dasein        ligten wohlfühlen – Bewohnerinnen und          was sie tun. Und sie wissen es, weil sie es
zu verbessern, werden gemeinhin unter         Bewohner, Angehörige, Mitarbeitende.           gelernt haben.
der Bezeichnung Humanismus zusammen­
gefasst, abgeleitet von den lateinischen      Sich auf Augenhöhe begegnen, einander          Die Grundlagen für Lebensqualität
Begriffen humanus (menschlich) und hu­        respektieren und zuhören, Vertrauen auf­       Kompetenz und Menschlichkeit – die kon­
manitas (Menschlichkeit). Unzählige Philo­    bauen und bewahren – so ist nicht nur ein      stant hohe Lebensqualität in unseren Häu­
sophen haben sich intensiv mit dem Hu­        angenehmes Wohn- und Arbeitsumfeld             sern fusst auf beiden Aspekten und ihrer
manismus und seinen Wertvorstellungen         gewährleistet, sondern auch eine herz­         Verschmelzung. Wie die Leitgedanken um­
auseinandergesetzt. Und sind dabei zu fol­    liche, lebensfreundliche und offene Atmo­      gesetzt werden, zeigen die Aussagen der
genden Grundüberzeugungen gelangt:            sphäre. Diese ist in jedem Bereich spürbar.    Mitarbeitenden in dieser Ausgabe der
                                              Und sorgt immer wieder für wunderbare          «Perspektive». Wie gut diese Umsetzung
• Das Glück und Wohlergehen des einzel­       Begegnungen und Erlebnisse, die deutlich       gelingt, erzählen Bewohnerinnen und Be­
  nen Menschen und der Gesellschaft bil­      machen, wie wichtig sie ist – die Mensch­      wohner gleich selbst.
  den den höchsten Wert, an dem sich          lichkeit.
  jedes Handeln orientieren soll.
                                              Was ist Kompetenz?
• Die Würde des Menschen, seine Persön­       Ein liebevoller Umgang und eine entspann­
  lichkeit und sein Leben sind zu respek­     te Stimmung sind von unermesslichem
  tieren.                                     Wert. Doch auch motivierte und leiden­
                                              schaftliche Mitarbeitende, die ihre Tätig­
• Der Mensch hat die Fähigkeit, sich zu       keit mit viel Liebe zum Menschen und zum
  bilden und weiterzuentwickeln.              Beruf ausüben, müssen auf eine fachspe­
                                              zifische Bildung zurückgreifen können.
• Die schöpferischen Kräfte des Menschen
  sollen sich entfalten können.

• Die menschliche Gesellschaft gewährleis­
  tet in einer fortschreitenden Entwick­
  lung die Würde und Freiheit des einzel­
  nen Menschen.

Respekt und Toleranz
Diese Gesinnungen liegen natürlich auch
dem Handeln der Mitarbeitenden der di
Gallo Gruppe zugrunde. Jedoch erfolgt die
Umsetzung auf eine sehr pragmatische
Weise. Der direkte Kontakt von Mensch zu
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
6      h i n t er d en K u l i s s en

Lehrlingsausbildung hat bei di Gallo einen hohen Stellenwert.

Lernen für die Zukunft
In den Häusern von di Gallo starten zahlreiche junge Menschen in ein erfolgreiches Berufsleben. Eine hochwertige Ausbil-
dung in einem inspirierenden Umfeld. Und eine lohnende Herausforderung – sowohl für Lehrlinge als auch für Lehrlingsbe-
treuer.

Bauma                  Bauma                       Bauma                   Bauma                     Bauma                    Bauma                  Bauma
Bianca Graf,           Albulena Ljatifi,           Nadja Lüdi,             Janine Metzger,           Jehona Murtisi,          Patrick Schneiter,     Vanessa Vogler
Fachangestellte        Pflegeassistentin           Köchin                  Köchin                    Fachangestellte          Koch                   Fachangestellte
­Gesundheit                                                                                          ­Gesundheit                                     ­Gesundheit

Brünnliacker           Brünnliacker                Brünnliacker            Brünnliacker              Brünnliacker             Brünnliacker           Brünnliacker
Laura Dörig,          Mirem Abazi-Jaiji,          Graziella Racaniello,   Carmen Waser,             Lejla Mujkanovic         Yasmin von Arx,        Muhamed Emini,
Fachangestellte        Pflege­assistentin          Köchin                  Pflege­assistentin        Fachangestellte          Fachangestellte        Sozialbegleiter
­Gesundheit                                                                                          Gesundheit               ­Gesundheit

Haus Wäckerling        Haus Wäckerling             Haus Wäckerling         Haus Wäckerling           Haus Wäckerling          Haus Wäckerling        Haus Wäckerling
Michael Bieri,         Karen Hutmann,              Jusef Kadri,            Daniela Koller,           Julia Ruf, Fachange-     ­Andreas Steiner,      ­Gabriela Verheij,
Koch                   Fachfrau Betreuung          Fachmann Betreuung      Fachfrau Betreuung        stellte Hauswirtschaft    ­Fachmann Betreuung    Sozial­pädagogin

Hof Speicher           Hof Speicher                Hof Speicher            Hof Speicher              Klinik Aadorf            Klinik Aadorf          KreuZStift
Jessica Dressler,      Kay Mauretter, Koch         Stefanie Neff,          Karin Wild,               Bob Meier, Koch          Jasmin Schwendimann,   Alije Dogoska,
Fachangestellte                                    Restaurationsfachfrau   Fachangestellte                                    Fachangestellte        ­Küchenangestellte EBA
­Gesundheit                                                                Gesundheit                                         ­Gesundheit

KreuZStift             KreuZStift                  Rivabella               Rivabella                 Rivabella                Rivabella              Rivabella
Claudia Jud,           Jennifer Kündig,           Fabrice Epper,          Elhome Himaj, Fach­       Janja Jeremic,           Federico Migani,       Ilija Milanovic,
Passerellenprogramm    Küchen­­ange­stellte EBA   Restaurations­          angestellte ­Gesundheit   Fachangestellte          Diätkoch               Kaufmann
DN I                                               fachmann                                          ­Gesundheit
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
h i n t er d en K u l i s s en            7

Rivabella              Sonnhalde                Sonnhalde             Sonnhalde            Sonnhalde              Sonnhalde             Sonnhalde
Remualda Piccolella,   Kerstin Béguelin,       Lisa Beyeler,         Micha Bischoff,      Nadja ­Dahinden,       Sara D’Agostino,      Jana ­Decurtins,
Pflegeassistentin      Pflegeassistentin        Fachangestellte       Koch                 Fachfrau Hauswirt-     ­Fachfrau Hauswirt-   Köchin
                                                Gesundheit mit BMS                         schaft /Hotellerie      schaft

 Sonnhalde             Sonnhalde                Sonnhalde             Sonnhalde            Tabor                  Tabor                 Tabor
Marina Dietsche,       Chantal Matzinger,       Hristina Milicevic,   Ladina Ponato,       Severina ­Camastral,   Ramon Litschi,        Shadije Alit,
Fachangestellte        Fachfrau Hauswirt-       Fachangestellte       Fachangestellte      Kauffrau Profil E      Koch                  ­Pflegeassistentin
­Gesundheit            schaft                   ­Gesundheit           ­Gesundheit

Tabor                  Tabor                    Tabor                 Wellingtonia         Wellingtonia           Wellingtonia          Wellingtonia
Lara Fortunato,        Keerthana Gunara­tnam,   Petra Porcu, ­        Gabri­jela Jurkic,   Selvizane Kryezin,     Özlem Özdogan,      Leila Souviron,
Fachfrau Betreuung     Fachangestellte          Fachfrau Betreuung    Fachangestellte      Fachangestellte        Fachangestellte       Fachangestellte
                       Gesundheit                                     Gesundheit           Gesundheit             Gesundheit            Gesundheit

Zumipark               Zumipark                 Zumipark              Zumipark             Zumipark               Zumipark              Zumipark
Gabriela von Arx,      Mihael Damjanovic,       Fabian Emmenegger,    Pascal Frei,         Abdulla Kadrija,       Gilles Kramer,        Jannis Reichlin,
Fachfrau Betreuung     Fachmann Betreuung       Koch                  Fachmann Betreuung   Koch                   Kaufmann              Fachmann Betreuung

Zumipark               Zumipark                 Zumipark              Zumipark
Kristian Da Rugna,     Roland Sprenger,         Mirjam                Roselana Ernst,
Fachmann               Koch                     Schwarzenbacher,      Köchin
Betriebs­unterhalt                              Fachfrau Betreuung
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
8     I m g e s p r äc h

«Menschlichkeit muss gepflegt werden.»

Eine Ausbildung in lebhaftem Umfeld
Susanne Kissling war lange Zeit zuständig für die Lehrlingsausbildung in der Sonnhalde Grüningen. Und kennt die Freuden,
aber auch die Herausforderungen in der Betreuung von Lernenden.

                                               schen Schulzeit begonnen werden. Das         Die di Gallo Gruppe verbindet Kompetenz
                                               bedeutet, dass sich 14-jährige Schülerin­    und Menschlichkeit. Kompetenz kann
                                               nen und Schüler bewerben. Gerade im          man sich aneignen, aber ist auch Mensch-
                                               psychiatrischen Bereich muss die Auswahl     lichkeit lernbar?
                                               der zukünftigen Lernenden sorgsam erfol­     Ich verbinde das Wort Menschlichkeit mit
                                               gen; die Eignungsabklärung in diesem Al­     Wärme, Wohlwollen, den Menschen zu­
                                               ter ist nicht einfach.                       gewandt sein, Aufmerksamkeit. Ich glau­
                                                                                            be nicht, dass dies lernbar ist. Man kann
                                               Mit welchen besonderen Herausforderun-       Menschlichkeit nur ausstrahlen, wenn
                                               gen werden die Lernenden in der Sonn-        man sie selbst auch erfahren hat. Sie muss
                                               halde konfrontiert?                          gepflegt werden. Und das gelingt nur,
                                               Wir haben ein sehr lebhaftes Arbeitsum­      wenn man sie immer wieder antrifft. Des­
                                               feld. Mit psychisch erkrankten Menschen      halb scheint es mir enorm wichtig, dass
                                               kann es zu ungewohnten, auch unbere­         Mitarbeitende einen wertschätzenden
                                               chenbaren Situationen kommen. Da die         Umgang miteinander pflegen.
                                               Lernenden grundsätzlich einen liebevollen
                                               Umgang pflegen, ist es manchmal hart,        Sind Ihnen gewisse Erlebnisse im Rahmen
                                               wenn sie einem Bewohner konsequent           Ihrer Tätigkeit besonders in Erinnerung
Susanne Kissling, Personal- und Ausbildungs­   entgegentreten müssen. Das kann in der       geblieben?
verantwortliche Pflege und Betreuung in der    Anfangszeit schmerzhaft sein. Sie lernen     Ich könnte keine herausragenden Ereignis­
psychiatrischen Langzeitklinik Sonnhalde
                                               jedoch auf diese Weise auch, professionell   se nennen. Freude hat es mir immer berei­
                                               und situationsangepasst aufzutreten.         tet; einfacher wird es aber auch mit viel
Frau Kissling, Sie waren sechs Jahre lang                                                   Erfahrung nur bedingt. Die Lehrlinge wer­
verantwortlich für die Lehrlingsausbil-        Wie reagieren die Bewohnerinnen und Be-      den jünger und die Ausbildungen umfang­
dung in der Sonnhalde Grüningen.               wohner auf die Arbeit der Lernenden?         reicher. Dies erhöht natürlich die Anforde­
Welcher Typ Mensch entscheidet sich für        Gibt es da Berührungsängste oder Skep-       rungen an die Ausbildner. Dafür hält es
diesen Berufsweg?                              sis?                                         einem flexibel. Und ich hoffe, auch noch
Menschen, die grundsätzlich gerne für an­      Kaum bis gar nicht. Die Mehrzahl der Be­     ein wenig jugendlich.
dere Menschen da sein wollen. Nach wie         wohnerinnen und Bewohner freut sich
vor sind dies offenbar deutlich mehr Frau­     über neue Gesichter. Gerade die ganz jun­
en als Männer. Für die meisten ist schon       gen Leute haben oftmals das Flair, unvor­
sehr früh klar, dass sie ihren Weg in Rich­    eingenommen und sehr natürlich auf alle
tung Gesundheit und Pflege einschlagen         Menschen zuzugehen. Da gilt es eher auf­
wollen. Mit der Lehre zur Fachperson Ge­       zupassen, dass sie nicht um den Finger
sundheit kann direkt nach der obligatori­      gewickelt werden.
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
i m g e s p r äc h   9

Erfahrungen im Alltag einer Oberärztin

Rücksicht und Respekt
Frau Dr. med. Gesine Heetderks, Ärztin für Neurologie und Psychiatrie in der Sonnhalde in Grüningen, über Respekt, rote
Teppiche und bereichernde Erlebnisse.

Frau Dr. Heetderks, wie sind Sie zu                                                        Kompetenz ohne Menschlichkeit ist eben­
Ihrer Tätigkeit für die di Gallo Gruppe ge-                                                so unnütz wie Menschlichkeit ohne Kom­
kommen?                                                                                    petenz, zumindest in meinem Fachgebiet.
Eher zufällig. Ich wurde als Oberärztin in                                                 Wovon man gelegentlich mehr braucht,
die Sonnhalde delegiert. Die Eindrücke,                                                    kommt ganz auf die Situation an und lässt
die ich dort sammeln durfte, waren äus­                                                    sich nicht theoretisch erörtern. Notwen­
serst positiv. Es wird ein freundlicher und                                                dig sind jedoch beide Aspekte – ob man
respektvoller Umgang mit den Patienten                                                     nun einen erregten Patienten beruhigen
gepflegt. Der Teamgeist ist solidarisch und                                                oder einen ängstlichen Menschen ermuti­
nicht geprägt von Konkurrenzdenken und                                                     gen will.
übertriebenem Ehrgeiz. Da zudem psychi­
atrisches sowie psychotherapeutisches                                                      Sind Ihnen gewisse Erlebnisse im Rahmen
Know-how gefragt war, habe ich das An­                                                     Ihrer Tätigkeit besonders in Erinnerung
gebot der Klinik gerne angenommen.                                                         geblieben?
                                                                                           Es sind viele kleine unspektakuläre Situati­
Die di Gallo Gruppe verbindet Mensch-                                                      onen. Wenn Patienten, die sehr krank
lichkeit und Kompetenz. Was verstehen         Dr. med. Gesine Heetderks,                   sind, unter Anleitung kleine Kunstwerke
Sie persönlich unter Menschlichkeit?          Sonnhalde                                    schaffen, die sie ausstellen können. Wenn
Meiner Ansicht nach bedeutet Mensch­                                                       ein Team am Heiligabend ein Festessen für
lichkeit, dem anderen Menschen mit Res­       Entwicklungszusammenhänge zu sehen           die Patienten der Station kocht und mit
pekt zu begegnen und seine Würde zu           und zu versuchen, Strukturen bei Bedarf      ihnen isst. Wenn wahnhafte Patienten
achten. Dies gilt insbesondere für handi­     anzupassen.                                  wieder am Stationsleben teilnehmen kön­
capierte, kranke und vom Leben gebeutel­                                                   nen. Wenn ich sehe, wie sich eine Patien­
te Menschen. Hingegen widerstrebt es          Wie bringen Sie beides unter einen Hut?      tin über einen neuen, besser auf ihre Be­
mir, den schönen, reichen und erfolgrei­      Ich weiss nicht, wie gut mir das gelingt,    dürfnisse zugeschnittenen Rollstuhl freut.
chen Menschen aufgrund dieser Eigen­          aber ich bemühe mich darum. Und bin          Wenn ein Patient mit einer psychischen
schaften den roten Teppich auszurollen.       dankbar, wenn es gut funktioniert. Denn      Erkrankung einen körperlich Kranken um­
                                              ich bin mir sehr wohl bewusst, dass jegli­   sichtig im Rollstuhl schiebt. Wenn ich die
Und wie definieren Sie Kompetenz?             che Fähigkeiten Gaben sind, nicht über­      Geduld sehe, mit welcher Alzheimer-Pati­
In meinem Fachgebiet bedeutet Kompe­          wiegend eigene Verdienste.                   enten immer wieder angeleitet und ver­
tenz, über Erkrankungen und Behand­                                                        sorgt werden. Auch wenn die Arbeit in
lungsmöglichkeiten informiert zu sein so­     Was nimmt bei der Pflege und Betreuung       der Sonnhalde anstrengend sein kann
wie diese unter Berücksichtigung der indi­    einen höheren Stellenwert ein: das grosse    und nicht ohne Schwierigkeiten abläuft –
viduellen Situation des Patienten einzuset­   Fachwissen oder der gesunde Menschen-        solche Erlebnisse bereichern meinen All­
zen. Kompetent sein heisst auch, grössere     verstand?                                    tag enorm.
Kompetenz und Menschlichkeit - Schwerpunktthema: Brünnliacker
10   i m g e s p r äc h

«Ein paar Sprüche fallen lassen – das gehört für mich einfach zum Leben.»

Zu Hause sein
Erna Keusch wohnt seit 15 Jahren im Haus Wäckerling . Dass sie sich hier äusserst wohlfühlt, liegt nicht zuletzt am hohen
Mass an Menschlichkeit und an der liebevollen Betreuung.

                                         Frau Keusch, was hat Sie in die «Wäck »      Fühlen Sie sich gut aufgehoben und be-
                                         geführt?                                     treut im HAUS WäckERLING ?
                                         Ich erlitt mit 17 Jahren eine Hirnblutung.   Ich bin hier zu Hause und fühle mich wohl.
                                         Durch meine Gehbehinderung konnte ich        Das Personal ist sehr freundlich. Manch­
                                         keine Ausbildung machen. Solange es          mal haben sie viel Arbeit, aber für einen
                                         möglich war, lebte ich zu Hause und arbei­   kurzen Schwatz reicht es meistens, das
                                         tete im Landwirtschaftsbetrieb der Fami­     schätze ich enorm.
                                         lie. Mit gut 20 Jahren zog ich zu meiner
                                         Schwester nach Meilen und half ihr im        Nach so langer Zeit hat man natürlich sei­
                                         Haushalt. Daneben war ich in der Produk­     ne Gewohnheiten, doch ebenso freue ich
                                         tions AG Meilen als Aushilfe tätig.          mich über jede Abwechslung. Besonders
                                                                                      wichtig sind mir Menschlichkeit und Zeit.
                                         Mit zunehmendem Alter machte sich mei­       Beides bekomme ich hier, und dafür bin
                                         ne Behinderung immer mehr bemerkbar.         ich sehr dankbar. Und auch das Essen ist
                                         Nach verschiedenen Kurzaufenthalten in       gut. Das Birchermüesli oder die Spaghetti
                                         diversen Heimen wechselte ich schliesslich   Bolognese liebe ich sehr. Zum Geburtstag
Erna Keusch,                             vor 15 Jahren ins Haus Wäckerling in         wünsche ich mir jeweils ein gutes Stück
Haus Wäckerling                          Uetikon.                                     Fleisch und Pommes frites.

                                         Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?               Haben Sie Wünsche für Ihre Zukunft?
                                         Nach dem Morgenessen bin ich oft mit         Es geht mir gut hier, alle geben sich Mühe.
                                         dem Rollstuhl im Haus oder im Garten un­     Ich schätze die persönlichen Gespräche.
                                         terwegs. Ich freue mich über Gespräche       Vielleicht wäre es schön, einen Fernseher
                                         mit Besuchern, Angestellten oder Bewoh­      im Zimmer zu haben, da ich nicht lese
                                         nern und bin meist in der Cafeteria anzu­    oder schreibe. Doch solange ich mich allei­
                                         treffen. Dabei lasse ich auch gern mal ein   ne mit dem Rollstuhl bewegen kann, bin
                                         paar Sprüche fallen – das gehört für mich    ich dankbar und glücklich.
                                         einfach zum Leben.

                                         Ich mag es sehr, wenn etwas los ist. Eben­    Ein Wunsch geht in Erfüllung:
                                         falls schätze ich die schönen Dekoratio­      Frau Keusch hat mittlerweile ein Fern­
                                         nen, die verschiedenen Blumen, Bilder und     sehgerät erhalten, finanziert durch die
                                         Farben. Natürlich gehören auch Physio-        di Gallo Patienten­stiftung (Konto-Nr.
                                         und Beschäftigungstherapien zu meinem         PC-87-179690-6).
                                         Wochenprogramm.
i m g e s p r äc h   11

Ein verständnisvoller Umgang mit Tieren – auch das ist Menschlichkeit.

Ein gut geregeltes Leben
Leo Heuberger fühlt sich im Haus Wäckerling gut aufgehoben. Besonders dankbar ist er, dass hier auch seine Hündin
Cindy ein Zuhause gefunden hat.

                                       Herr Heuberger, wie sind Sie zur di Gallo     Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
                                       Gruppe gekommen?                              Natürlich viel mit Cindy. Etwa alle zwei
                                       Ich war wegen manisch-depressiver Zu­         Wochen besuche ich meine Mutter und
                                       stände in der Psychiatrischen Universitäts­   meine Tochter in Weiningen. Meine Mut­
                                       klinik Zürich. Dort wurde mir die di Gallo    ter ist 93 Jahre alt und lebt in einer Woh­
                                       Gruppe empfohlen. Seit Mai 2008 lebe ich      nung. Und meine Tochter hat eine Familie
                                       nun hier im Haus Wäckerling .                 mit zwei Kindern im Vorschulalter. Dort
                                                                                     esse ich gerne ein feines Raclette oder ein
                                       Wie gefällt es Ihnen hier?                    Fondue. Danach kehre ich mit Cindy per
                                       Einer der wichtigsten Pluspunkte ist, dass    Zug und Bus wieder zurück in die «Wäck ».
                                       ich meine Hündin Cindy bei mir haben          Zudem nehme ich häufig an den verschie­
                                       darf. Das ist nicht selbstverständlich, und   denen Veranstaltungen teil, die im Haus
                                       dafür bin ich sehr dankbar. Dieser Aspekt     Wäckerling stattfinden. Auch das Ta­
                                       machte mir den Eintritt in die «Wäck »        gesgeschehen in Politik und Wirtschaft
                                       einfacher und hilft mir jeden Tag. Die        interessiert mich sehr. So habe ich neben
                                       Menschlichkeit der Verantwortlichen geht      der Tageszeitung ein Radio und einen TV
Leo Heuberger mit Cindy,               bis zum Verständnis für meine Tierliebe.      im Zimmer. Zur Entspannung höre ich ger­
Haus Wäckerling                                                                      ne Musik.
                                       Werden Sie fachlich und menschlich gut
                                       betreut?                                      Wagen Sie einen Blick in die Zukunft?
                                       Absolut. Für mich ist es wichtig, dass ich    Ich nehme an, dass ich meine Zukunft im
                                       meine Medikamente regelmässig erhalte         Haus Wäckerling verbringen werde.
                                       und mein Alltag strukturiert ist. Konstante   Das Leben ist gut geregelt und struktu­
                                       Abläufe und Handlungen gehören zu mei­        riert – hier fühle ich mich wohl mit Cindy.
                                       nem Tagesprogramm, wie etwa der Spa­
                                       ziergang mit dem Hund oder das tägliche
                                       Lesen der Zeitung. Auch helfe ich gerne
                                       bei verschiedenen Arbeiten. Wenn zum
                                       Beispiel ein Postversand ansteht, bin ich
                                       beim Einpacken behilflich.
12     P o r t r ät s

Wissen und Menschlichkeit im Einklang

Empathie – gelebt und erlebt
                                                    Wie definieren Sie Menschlichkeit?             fährdung. Kompetenz und Menschlichkeit
                                                    Menschlichkeit ist für mich verbunden mit      gehören für mich einfach zusammen wie
                                                    Empathie. Es ist die Fähigkeit, sich den Ge­   die Finger zur Hand. Sehr wichtig finde ich
                                                    fühlen anderer Menschen zu öffnen und          auch das Suchen von Kompromissen, in
                                                    das, was sie bewegt, aus ihrer Sicht wahr­     denen beide Teile von Kompetenz und
                                                    zunehmen.                                      Menschlichkeit zu finden sind.

                                                    Wie definieren Sie Kompetenz?                  Gibt es Erlebnisse zum Thema, die Ihnen
                                                    Fachliches Wissen, Können und Handeln          bei Ihrer Tätigkeit besonders in Erinne-
                                                    der Mitarbeiter. Daraus können Bewohner        rung geblieben sind?
Ursula Wittweiler ist Leiterin Pflege und Betreu-   und der Heimbetrieb einen Nutzen ziehen.       Ja, da fällt mir Frau H. ein, die täglich mit
ung im Brünnliacker . Im täglichen Umgang                                                          verbalen Attacken für Aufruhr und Unruhe
mit Menschen verbindet sie eine fortschrittliche
                                                    Wie bringen Sie beides unter einen Hut?        bei Personal und Bewohnern sorgte. Jede
Betreuung und die liebevolle Zuwendung.
                                                    Ich versuche, mit meinem Handeln der           Medikation ausser homöopathische Heil­
                                                    Menschlichkeit und der Kompetenz mög­          mittel lehnte sie ab. Wir schlossen einen
Wie sind Sie auf die di Gallo Gruppe ge-            lichst den gleichen Wert beizumessen.          6-Punkte-«Friedensvertrag», den Frau H.
stossen?                                            Sympathisch ist mir eine Fachkompetenz         unterschrieben hat. Sie hält sich an die
Das Unternehmen der Familie di Gallo                mit Seele. Das beinhaltet beides. Eine mo­     vertraglichen Abmachungen, und die fast
lernte ich vor mehr als zwei Jahrzehnten            derne fortschrittliche Pflege und Betreu­      unlösbaren Probleme sind stark in den
durch Rebekka Mederlet-di Gallo kennen.             ung und die liebevolle Zuwendung.              Hintergrund getreten. Ich habe den Ein­
Seit dreizehn Jahren arbeite ich im Kran­                                                          druck, dass Frau H. sich sehr wohlfühlt bei
ken- und Pflegezentrum Brünnliacker .               In welcher Situation benötigen Sie eher        uns im Brünnliacker .
Meine Aufgabe als Leiterin Pflege und Be­           hohe fachliche Kompetenz bzw. in wel-
treuung gefällt mir sehr gut. Was ich be­           cher eher gesunden Menschenverstand?
sonders schätze, ist die Vielseitigkeit mei­        Für mich gibt es nur wenige Situationen,
ner Aufgaben und das Vertrauen, das mir             in welchen eine klare Trennung nötig ist.
Heimleiter Peter di Gallo entgegenbringt.           Zum Beispiel bei Fremd- oder Selbstge­

«Die Arbeit ist für uns da, nicht umgekehrt.»

Das Gefühl, gebraucht zu werden
                                                    Wie reagieren die Bewohnerinnen und Be-        zumindest zu erhalten. Wir wollen, dass
                                                    wohner auf die Arbeit in der Werkstatt?        die Bewohner erkennen, dass auch sie von
                                                    Arbeit ist ein wichtiges Standbein in unse­    der Gesellschaft gebraucht werden. Die
                                                    rer Gesellschaft. Das Gefühl, gebraucht zu     Arbeit ist dabei nur Mittel zum Zweck. Im
                                                    werden und nicht unnütz zu sein, stärkt        Zentrum steht der Mensch. Die Arbeit ist
                                                    unser Selbstvertrauen und die Sozialstruk­     für uns da, nicht umgekehrt.
                                                    tur. Das ist auch bei den meisten unserer
                                                    Bewohner so. Sie blühen wieder auf, freu­      Sind Ihnen gewisse Erlebnisse im Rahmen
                                                    en sich auf die Arbeit, drängen buchstäb­      Ihrer Tätigkeit besonders in Erinnerung
                                                    lich in die Werkstatt. Die Tagesstruktur ist   geblieben?
Max Kunz ist Werkstattleiter in der Sonn­           automatisch gegeben, und zwar so, wie          Ich habe unsere Bewohner sehr gern. So
halde. Und weiss, wie wertvoll es für die           sie es aus dem früheren Leben kennen           kann es passieren, dass ein Bewohner
Bewohner ist, eine Arbeit verrichten zu können.
                                                    oder in unserer Gesellschaft sehen und         stirbt, der einem sehr am Herzen liegt. Ein
                                                    fühlen. Sie erleben ein Stück Normalität.      Bewohner, der mich wohl am meisten he­
Herr Kunz, worin liegt für Sie der Reiz der                                                        rausgefordert und manchmal auch ge­
Tätigkeit als Werkstattleiter?                      Die di Gallo Gruppe verbindet Kompetenz        nervt hat, ist überraschend über Nacht
Die Herausforderung, zwischen der ge­               und Menschlichkeit. In welcher Form zei-       gestorben. Es dauerte Wochen, bis ich sei­
winn- und leistungsorientierten Wirtschaft          gen sich diese Werte in der Werkstatt?         nen Arbeitsplatz wieder durch einen an­
und unseren Bewohnern, den sozial                   Die Bewohner dürfen ihr Arbeitstempo           deren Bewohner besetzt habe. Immer
Schwächsten unserer Gesellschaft, zu ver­           selber bestimmen, ohne Druck. Sie wer­         wieder habe ich ihn am Arbeitsplatz gese­
mitteln. Mit Menschen und den entste­               den von den Betreuenden beraten und            hen, und er hat mir so gefehlt.
henden Problemen zu arbeiten, um dort               unterstützt. Es werden Ziele ausgehan­
zu helfen, wo ich kann.                             delt, um ihre Ressourcen zu stärken oder
R o s en g a r t en G o s s au z h   13

Die di Gallo Gruppe übernimmt die Verantwortung.

Rosengarten in Gossau ZH
gehört neu zur Gruppe
Im Rosengarten blickt man wieder optimistisch nach vorne. Die di Gallo Gruppe hat das Alters- und Pflegeheim in
­Gossau ZH per Januar 2009 übernommen. Das Zuhause ist gesichert.

Lange Zeit waren die Bewohnerinnen und
Bewohner nicht sicher, ob sie noch lange
im Alters- und Pflegeheim Rosengarten
in Gossau ZH wohnen könnten, und die
Mitarbeitenden fürchteten um ihre Stelle.
Die Genossenschaft Waag, Trägerin der
Rosengarten-Betriebe, war in finanzielle
Nöte geraten und hatte sich mit einer Ini­
tiative an den Gemeinderat Gossau ge­
wandt. Dieser war jedoch nicht bereit, das
Alters- und Pflegeheim sowie dessen Ver­
bindlichkeiten zu übernehmen.

Im Oktober 2008 konnten Personal, Be­
wohnerinnen und Bewohner schliesslich
aufatmen. Im Rahmen einer ausserordent­
lichen Generalversammlung stimmte eine
grosse Mehrheit der Waag-Genossen­
schafter einem Verkauf des Rosengar­
tens an die di Gallo Gruppe zu. Und si­
cherte damit die Zukunft des Alters- und
Pflegeheims.

Zuversichtlich in die Zukunft
An attraktiver Lage mitten im Zentrum
von Gossau im schönen Zürcher Oberland
bietet der Rosengarten 13 Einzelzim­
mer und elf Doppelzimmer auf drei Stock­
werken. 35 Bewohnerinnen und Bewoh­
ner finden hier ein Zuhause in einem an­
genehmen Umfeld. Dank des Engage­
ments der di Gallo Gruppe können sie sich
auch weiterhin wohl und sicher fühlen.
Zudem wird das Gebäude in den kommen­
den Monaten saniert und ausgebaut.

Für das Personal begann das Jahr 2009
ebenfalls mit frischer Zuversicht und Si­
cherheit. Sämtliche Mitarbeitenden wer­
den sich auch weiterhin engagiert und
kompetent um die Bewohnerinnen und
Bewohner des Rosengartens kümmern
können.
14    K l i n ik A a d o r f

Kompetenz neu definiert

Klinik Aadorf unter neuer Leitung
Seit über zehn Jahren bietet sie klinische Psychotherapie auf hohem Niveau. Mit neuer Struktur und frischen Führungskräften
nimmt die Klinik Aadorf nun Kurs auf die Zukunft.

                                             zurückzublicken. Bei der Jubiläumsfeier
                                             am 13. November 2008 im historischen
                                             Bürgersaal des Rathauses Frauenfeld rich­
                                             tete sich der Blick vor allem auch nach vor­
                                             ne, in die Zukunft. In diese reist die Klinik
                                             Aadorf mit überarbeiteter Struktur und
                                             neuen Führungskräften.

                                             Bisher lagen ärztliche und administrative
                                             Leitung beim Chefarzt und Geschäftslei­
                                              ter. Durch die Entwicklung der Klinik
                                             ­A adorf in den letzten zehn Jahren war
                                              dieses Modell aber nicht mehr zeitgemäss.
                                              Seit Januar sind die Aufgaben auf speziali­
  Jens Neubauer                               sierte Führungskräfte verteilt, die sich so­   Kurt di Gallo bedankt sich bei Dr. Hans König
  Betriebsökonom HWV                                                                         für sein langjähriges Engagement.
  Kaufmännischer Direktor, KLINIK AADORF
                                              mit vermehrt auf ihre Kernaufgaben kon­
                                              zentrieren können. Überdies sorgt die
                                              neue Struktur für mehr Flexibilität und
Wer eines der vier Häuser der Klinik Aa­      Kompetenz.                                     pie über ein hohes Mass an Sachverstand
dorf betritt, wähnt sich nicht in einer                                                      und Fachwissen. Zudem ist er als langjäh­
psychiatrischen Klinik. Die Atmosphäre ist    Kaufmännischer und ärztlicher Direktor         riger Vertrauensarzt SGV/FMH sensibili­
freundlich und offen, geprägt von Diskre­     Neuer kaufmännischer Direktor ist Jens         siert auf die Bedürfnisse der Patientinnen
tion und Vertrauen. Direkt am Waldrand        Neubauer. Der Betriebsökonom HWV               und Patienten der Klinik Aadorf sowie
gelegen, vermittelt die Klinik Aadorf         bringt viel Erfahrung im betriebswirt­         der zuweisenden Stellen hinsichtlich Dis­
ein behagliches Ambiente mit individuel­      schaftlichen Bereich des Gesundheitswe­        kretion und Sicherheit.
lem Charakter – und bietet ihren Patien­      sens in seine Funktion ein und ist schon
tinnen und Patienten seit zehn Jahren die     seit über zwei Jahren für die Klinik           Neuer Chefarzt
Möglichkeit, frischen Mut und neue Ener­     ­A adorf tätig.                                 Für eine weitere Stärkung der Kompetenz
gie für ihren Lebensweg zu sammeln.                                                          sorgt Dr. med. Peter Bäurle. Der renom­
                                             Der neue ärztliche Direktor heisst Stephan      mierte Facharzt für Psychiatrie und Psy­
Das Jubiläum war natürlich ein willkom­      N. Trier. Der 39-Jährige verfügt als Fach­      chotherapie war bis vor kurzer Zeit als
mener Anlass, um auf vergangene Zeiten       arzt FMH für Psychiatrie und Psychothera­       Leitender Arzt des Bereiches Alterspsychi­
                                                                                             atrie und Psychotherapie der Psychiatri­
                                                                                             schen Klinik Münsterlingen tätig. Als neu­
                                                                                             er Chefarzt wird er die professionelle Psy­
                                                                                             chotherapie in der Klinik Aadorf ent­
                                                                                             scheidend mitprägen. Nicht zuletzt in der
                                                                                             Behandlung älterer Menschen, wo auch
                                                                                             der Schwerpunkt seines bisherigen Schaf­
                                                                                             fens liegt.

                                                                                             Natürlich stehen mit dem neuen Leitungs­
                                                                                             team und angepasster Führungsstruktur
                                                                                             weiterhin umfassende Therapieangebote
                                                                                             im Mittelpunkt. Motivierte Mitarbeitende
                                                                                             werden die ausgewiesene Kompetenz und
                                                                                             Nachhaltigkeit der Klinik Aadorf auch
                                                                                             in Zukunft sicherstellen und deren Stel­
                                                                                             lung im anspruchsvollen Wettbewerbsum­
                                                                                             feld festigen.

                                                                                             Bernhard Koch, ­Präsident des Regierungsrates
                                                                                             des Kantons Thurgau, referierte am Jubiläums-
                                                                                             anlass der KLINIK AADORF.
K l i n ik A a d o r f   15

«Die stationäre Psychotherapie muss methodenübergreifend erfolgen.»

Eine spannende Herausforderung
Als neuer ärztlicher Direktor wird Dr. med. Stephan N. Trier die Zukunft der Klinik Aadorf
massgebend mitgestalten. Er kann dabei auf ein umfassendes Praxiswissen zurückgreifen.

Was hat Sie dazu bewogen, die Stelle als                                                    Gibt es Situationen, in denen Sie auch mit
ärztlicher Direktor der Klinik Aadorf                                                       Ihrer umfassenden Erfahrung und Ihrem
anzunehmen?                                                                                 grossen Fachwissen an Grenzen gelan-
Die Klinik Aadorf hat viel Potenzial                                                        gen?
und ist doch überschaubar. Die professio­                                                   Selbstverständlich gibt es solche Grenzen,
nelle sowie institutionelle Weiterentwick­                                                  sowohl in der Medizin im Allgemeinen wie
lung erachte ich als eine spannende und                                                     auch in der Psychiatrie und Psychothera­
verantwortungsvolle Aufgabe, bei der ich                                                    pie. Wichtig ist, dass man sich solcher
meine Lern- und Praxiserfahrungen ein­                                                      Grenzen bewusst ist und trotzdem mit je­
bringen kann.                                                                               dem Menschen nachhaltige Lösungen
                                                                                            sucht, indem man Wissen und Erfahrun­
Ihre bisherige berufliche Laufbahn führte                                                   gen optimal einsetzt. Das gelingt oft, aber
über viele unterschiedliche Stationen.                                                      nicht immer. Eine konstruktive Fehlerkul­
Welche Werte und Erfahrungen haben für                                                      tur, die Raum für Innovationen zulässt, ist
Sie Bedeutung erlangt?                                                                      für die Weiterentwicklung eines Unter­
Die in der Philosophie der di Gallo Gruppe   Analog zu anderen medizinischen Fachge­        nehmens von grosser Bedeutung.
genannten Werte Kompetenz und Mensch­        bieten ist ein deutlicher Trend zur Spezia­
lichkeit haben für mich zentrale Bedeu­      lisierung zu verzeichnen. Störungsspezifi­     Welche Visionen haben Sie für die Klinik
tung. Zudem sind Ziel-/Ressourcenorien­      sche und patientenzentrierte Behand­           Aadorf ?
tierung, Transparenz und Partizipation zu    lungsansätze gewinnen an Bedeutung.            Für die Klinik Aadorf ist es enorm
nennen. Diese Grundwerte prägen die Be­      Die wissenschaftlichen Erkenntnisse las­       wichtig, sich im Markt der psychiatrischen
ziehung zu Patienten, Zuweisern, Kosten­     sen sich gerade im Bereich der Kernge­         Versorgungsangebote als führendes Kom­
trägern und anderen Institutionen des Ge­    schäfte der Klinik Aadorf gut umset­           petenzzentrum im Bereich der Psychothe­
sundheitssystems.                            zen. Die stationäre Psychotherapie muss        rapie positionieren zu können, und zwar
                                             methodenübergreifend im Sinne einer Sy­        über die gesamte Behandlungskette.
Sie sind Facharzt FMH für Psychiatrie und    nergie erfolgen. Zusätzlich müssen biolo­      Wichtige Voraussetzungen sind unter an­
Psychotherapie. Welche Erkenntnisse          gisch-psychiatrische Erkenntnisse und so­      derem ein gutes Personalmanagement,
konnten in der jüngeren Vergangenheit        zialpsychiatrische Aspekte integriert wer­     die Weiterentwicklung unseres Qualitäts­
aus den wissenschaftlichen Entwicklun-       den, sodass eine ganzheitliche Behand­         managements (ISO 9001-2008) und die
gen in diesem Bereich gewonnen wer-          lungsweise des Menschen resultiert.            Netzwerkarbeit.
den?

                                             Porträt
                                             Stephan N. Trier wurde 1969 in Zürich ge­      See, an der psychiatrischen Poliklinik des
                                             boren. Nach dem Studium der Humanme­           Universitäts­spitals Zürich und an der
                                             dizin an den Universitäten Zürich und          ­renommierten Klinik am Zürichberg in
                                             Wien wurde ihm der Doktortitel der Medi­        leitender Stellung wechselte er im Jahr
                                             zin mit der Dissertation «Die Bedeutung         2006 auf die Kostenträgerseite, als Ver­
                                             psychosozialer und psychiatrischer Fakto­       trauensarzt und Ressortleiter der CSS
                                             ren für die Behandlung von Patienten nach      Krankenversicherung. Seit Januar 2009
                                             Suizidversuch» verliehen. Es folgte die        ist Stephan N. Trier ärztlicher Direktor
                                             Weiterbildung zum Facharzt FMH für Psy­        der Klinik Aadorf.
                                             chiatrie und Psychotherapie. Seine psy­
                                             chotherapeutischen Ausbildungen absol­         Seit 2007 absolviert er ein Nachdiplom­
                                             vierte er bei Professor Jürg Willi in syste­   studium zum Master of Health Adminis­
                                             mischer Einzel-, Paar- und Familienthera­      tration am Forschungsinstitut für Ma­
     Dr. med. Stephan N. Trier               pie sowie bei Professor Jürgen Margraf in      nagement im Gesundheitswesen der
     FMH Psychiatrie und Psychotherapie      kognitiver Verhaltenstherapie.                 Universität Bern. Der Abschluss mit einer
     FA Vertrauensarzt
                                                                                            Masterarbeit zum Thema «Integrierte
     Ärztlicher Direktor, Klinik Aadorf
                                             Nach der klinischen Tätigkeit an der           Versorgung und Finanzierungsmodelle
                                             ­psychiatrischen Klinik Schlössli, Oetwil am   in der Psychiatrie» steht kurz bevor.
16     K Li n ik a a d o r f

Klinik Aadorf baut Kompetenz weiter aus

Peter Bäurle neuer Chefarzt ViaNova
Mit Dr. med. Peter Bäurle konnte die Klinik Aadorf eine anerkannte Spitzenkraft verpflichten. Der Spezialist für Alterspsycho­
therapie wird zusammen mit der neuen Klinikleitung und dem Programm «Psychotherapie 50+» die führende Stellung der
Klinik weiter ausbauen.

                                             Seit dem 1. April 2009 ist der renommier­             Kompetente Psychotherapie
                                             te Facharzt für Psychiatrie und Psychothe­            für ­halbprivat und privat
                                                                                                   Versicherte: Station ViaNova
                                             rapie Chefarzt der halbprivaten und priva­
                                                                                                   der KLINIK AADORF.
                                             ten Station ViaNova der KLINIK AADORF.
                                             Daneben führt er seine bisherige Tätigkeit
                                             als Lehrbeauftragter der Universität Zürich    Peter Bäurle tritt entschieden dem Vorur­
                                             und Mitherausgeber der Zeitschrift «Psy­       teil entgegen, dass eine Psychotherapie
                                             chotherapie im Alter» weiter.                  bei älteren Menschen keine Wirkung mehr
                                                                                            zeigt und auch nicht gewünscht wird.
                                             Spezifische Angebote für                       «Der Anspruch an die psychotherapeuti­
                                             ältere Menschen                                sche Behandlung wird in Zukunft deutlich
                                             Vor allem in der Behandlung psychischer        ansteigen. Mit spezialisierten Angeboten
                                             Krankheiten im Alter verfügt Peter Bäurle      für Menschen in der zweiten Lebenshälfte
                                             über einen reichen Erfahrungsschatz und        in der KLINIK AADORF werden wir diese
  Dr. med. Peter Bäurle                      kennt die besonderen Anforderungen in          Generation besser berücksichtigen kön­
  Chefarzt halbprivate und private Station   diesem Bereich genau. Erkrankungen wie         nen.»
  ViaNova, KLINIK AADORF
                                             Angststörungen oder Depressionen treten
                                             bei älteren Menschen häufig auf. Zwar          Lehrinstitut für Alterspsychotherapie
  –	FMH Psychiatrie und Psychotherapie
                                             handelt es sich grundsätzlich um die glei­     Durch den Aufbau des innovativen Pro­
  –	FA für psychosomatische und              chen Leiden wie bei Jüngeren, allerdings       jekts «Psychotherapie 50+» will Bäurle die
    ­psychosoziale Medizin
                                             bedürfen sie einer spezifischen Betrach­       führende Stellung der Klinik Aadorf in
  –	FA Akupunktur und traditionelle          tungsweise. Im Alter stehen körperliche        der Alterspsychiatrie und -psychotherapie
    ­chinesische Medizin                     Symptome vermehrt im Vordergrund, da­          weiter ausbauen. Im Zuge dieser Entwick­
                                             durch werden die Erkrankungen häufig           lung wird auch das von Prof. Radebold
                                             spät oder gar nicht erkannt, da sie als nor­   gegründete Lehrinstitut für Alterspsycho­
                                             mal betrachtet und dem Alter zugeschrie­       therapie, dessen Mitinhaber Bäurle ist,
                                             ben werden.                                    fortan einen Sitz in Aadorf haben.
F o r u m a n g e wa n dt e g er o n to lo g i e   17

F o rum ang e wan dt e G e r o nto lo g i e

Kompetenz weiter gestärkt
Die Stiftung Forum angewandte Gerontologie greift in ihren vielfältigen Aktivitäten auf die Erfahrung und das Fach-
wissen von ausgewiesenen Experten zurück. Diese Kompetenz wurde kürzlich um eine weitere Facette erweitert, und zwar
in der Person von Dr. med. Eva Krebs-Roubicek.

Die Fachärztin für Psychiatrie und Psycho­                                                       Überdies wird sie ihre tiefenpsychologisch
therapie ist unter anderem Präsidentin der                                                       fundierte Ausbildung und ihre Erfahrung
Schweizerischen Gesellschaft für Alters­                                                         in der Lehrtätigkeit bei Seminaren des
psychiatrie und Alterspsychotherapie, lei­                                                      F­ orumS angewandte Gerontologie
tet gemeinsam mit PD Dr. med. Ursula                                                            einsetzen.
Schreiter Gasser die Praxis für Psychiatrie
Rehalp in Zürich und ist Konsiliarärztin
der Klinik Hirslanden. Mit wissenschaftli­
chem Sachverstand und jahrzehntelanger
Erfahrung wird sie als Stiftungsrätin die
Arbeit des ForumS angewandte Ge­
rontologie fortan mitprägen und mit­           Dr. med. Eva Krebs-Roubicek
gestalten.                                     Psychiatrie und Psychotherapie FMH

Hemmschwelle senken                            Nach langjähriger Arbeit als Leitende Ärz­
«Ich möchte neue Schwerpunkte setzen           tin der universitären psychiatrischen Klinik
und die Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich     Basel ist Krebs-Roubicek heute hauptsäch­
Prävention stärken», beschreibt Eva Krebs-     lich in der Einzelgesprächs-Betreuung in
Roubicek ihre Ziele. «Nicht zuletzt will ich   ihrer Praxis tätig. «Da ich auch als Grup­
Möglichkeiten aufzeigen, wie die Hemm­         penanalytikerin ausgebildet bin, kann ich
schwelle gesenkt werden kann, bevor pro­       meine Erfahrungen aber auch in verschie­
fessionelle Hilfe in Anspruch genommen         denen Gruppen an Patienten, Angehörige
wird.»                                         und Betreuende weitergeben.»

   Forum angewandte Gerontologie

   Mehr Wissen in der
   Demenzbetreuung
   In der Betreuung von Menschen mit Demenz sind oftmals               Das Leben mit den Folgen einer Demenzerkrankung stellt die
   noch Wissenslücken auszumachen. Diese will das Forum                Betroffenen, aber auch deren Angehörige vor grosse Heraus­
   angewandte Gerontologie ausfüllen. Regelmässige                     forderungen – vor allem, wenn Menschen mit Demenz zu
   Seminar­angebote dienen der direkten Übermittlung wissen­           Hause betreut werden. Mit dem FAMA -Programm bietet die
   schaftlicher Erkenntnisse und richten sich an Therapeuten           Stiftung angewandte Gerontologie den von Demenz betrof­
   und Betreuende aus verschiedenen Berufsgruppen, aber auch           fenen Familien die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen. In fünf
   an Angehörige von Menschen mit Demenz.                              Tagen gewinnen Angehörige neue Erkenntnisse und Kompe­
                                                                       tenz, aber auch Mut und Kraft. Gleichzeitig werden die Men­
   Das nächste Seminar für professionelle Betreuende und The­          schen mit Demenz individuell betreut, um die erhaltenen Fä­
   rapeuten findet am 21. und 22. August 2009 im Haus Wä­              higkeiten zu beleben, damit diese im häuslichen Umfeld inte­
   ckerling statt, zum Thema «Ressourcenorientierte Betreu­            griert werden können.
   ung bei unterschiedlichen Demenzformen». Unter der Leitung
   von Dr. phil. Barbara Romero erweitern die Teilnehmenden            Der zweite FAMA-Kurs wird vom 1. bis 6. November 2009 im
   ihr Wissen über die neuropsychologischen Störungsprofile            Tagungszentrum Boldern in Männedorf durchgeführt. Mehr
   bei unterschiedlichen Demenzformen. Ebenso wird die prak­           Informationen und Anmeldung:
   tische Bedeutung der Differenzialdiagnose für die Betreuung         www.forum-gerontologie.ch.
   erörtert. Dabei werden Empfehlungen zur Anpassung der
   Umgangsformen und der Tagesgestaltung an die Folgen ver­
   schiedener Demenzformen vermittelt.
18    Ri va b el l a , m ag l i a s o

Wohnen mit Service am Luganersee

Komfortabel, ästhetisch und ökologisch
22 neue Appartements, ein Hallenbad, ein Wellness-Bereich – der Ausbau der Residenz Rivabella in Magliaso steht im
Zeichen von modernen Wohnformen mit attraktiven Zusatzleistungen.

Im November 2008 erfolgte der Spaten­
stich für die Erweiterung der Wohnanlage
des Rivabella . In den kommenden Jah­
ren entstehen am Ufer des Luganersees
acht 3,5-Zimmer-Wohnungen mit einer
Wohnfläche von 100 Quadratmetern so­
wie 14 2-Zimmer-Wohnungen – alle mit
Seesicht und hohem Komfort.

Modernes Wohnkonzept und                       v. r. Alexandre Aleman (Direktor Rivabella), Ignazio Cassis (Natio­nalrat), Elio Albisetti (Bau­
elegante Architektur                           leiter), Marco Marcozzi (Generalsekretär, Region Malcantone), Marino Monti (Gemeindepräsident
                                               ­Magliaso), Luca Gazzaniga (Architekt)

Elegant und umweltschonend
Die neuen Bauten fügen sich harmonisch
in die wunderschöne Uferlandschaft am
Luganersee ein. Architekt Luca Gazzaniga
legte grossen Wert auf eine frische und
subtile Formensprache und kombinierte
einen modernen Stil mit ursprünglichen
Materialien. Grosse Fensterflächen brin­
gen viel natürliches Licht in die grosszügi­
gen Räume.

Die Häuser überzeugen nicht nur durch
elegantes Design, sondern auch hinsicht­
lich Umweltverträglichkeit. Eine gute Ge­
bäudedämmung, eine moderne Lüftungs­
anlage sowie der Einsatz von Wärmepum­
pen und Solartechnik gewährleisten einen       Der Indoor-Pool bietet freie Sicht auf die         Das Architekturmodell verdeutlicht die unmittel-
geringen Energieverbrauch – der Minergie-      ­fantastische Landschaft.                          bare Nähe des Rivabella zum Luganersee.
­Standard wird problemlos erfüllt.

Attraktive Bereicherungen                      In seiner Ansprache zur Feier des Spaten­          verändert. Wir müssen uns bemühen,
In den 22 Appartements bietet die di Gal­      stichs lobte Nationalrat Ignazio Cassis das        neue Horizonte zu entdecken.» Die neuen
lo Gruppe ein modernes Wohnkonzept             Projekt von di Gallo. «In einer Zeit grosser       Wohnangebote im Rivabella sind ein
mit attraktiven Zusatzleistungen – Woh­        Unsicherheit plant man im Rivabella für            bedeutender Schritt in diese Richtung. Da­
nen mit Service. Ausserdem sind im Rah­        die Zukunft, im Bewusstsein der demogra­           von ist auch Direktor Alexandre Aleman
men des Projektes weitere Bereicherun­         fischen Entwicklung und der steigenden             überzeugt. «Wir schaffen Wohnangebote
gen im Rivabella vorgesehen. Eine neu­         Lebenserwartung der Menschen in der                und Dienstleistungen, die den Bedürfnis­
es Hallenbad, ein grosser Wellness-Bereich     Schweiz.»                                          sen der Menschen nach Geborgenheit und
und der neu gestaltete Grünbereich am                                                             Gemeinschaft bestmöglich entsprechen.»
Seeufer sind nur einige Annehmlichkeiten,      Das traditionelle Modell mit Alters- und
welche die Lebensqualität in der Residenz      Pflegeheimen sei veraltet, führte Cassis
weiter erhöhen werden.                         weiter aus. «Die Bedürfnisse haben sich
w el l i n g to n i a , k r eu z l i n g en   19

Mehr Platz, mehr Komfort, mehr Lebensqualität

Frischer Wind am Bodensee
Im Wellingtonia wird eifrig in die Hände gespuckt: In den kommenden Jahren wird das Pflegezentrum vollkommen
­saniert, zudem entstehen 29 neue Alterswohnungen.

Im Pflegezentrum Wellingtonia kön­            mehr Platz und modernste Ausstattung,          nungen – optimal zugeschnitten auf die
nen sich ältere Menschen wohl und sicher      sondern auch ein noch behaglicheres            Bedürfnisse älterer Menschen, die im ei­
fühlen. Die attraktive Lage im Herzen der     Wohnklima.                                     genen Zuhause leben, auf umfassende
Stadt Kreuzlingen und die liebevolle Be­                                                     Serviceleistungen jedoch nicht verzichten
treuung gewährleisten eine angenehme          Nach der vollendeten Sanierung des Pfle­       möchten.
Atmosphäre. Nun kommt frischer Wind           gezentrums werden die neuen Alterswoh­
ins Wellingtonia .                            nungen wieder als solche zur Verfügung         Das Projekt «Brillant – Wohnen mit
                                              gestellt. Voraussichtlich im Jahr 2012 er­     Service» verbindet sich harmonisch mit
Ab September entstehen hier 29 grosszü­       strahlt das Wellingtonia dann in rund­         den bestehenden und geplanten Angebo­
gige Alterswohnungen mit modernem             um neuem Glanz.                                ten im Wellingtonia . Zusammen bil­
Komfort. Damit kommt die di Gallo Grup­                                                      den sie dereinst ein modernes Zentrum für
pe dem steigenden Bedarf an neuen             Ein modernes Zentrum                           ältere und auch jüngere Menschen im
Wohnformen für aktive ältere Menschen         Gleichzeitig zur Sanierung des Pflegezent­     Raum Kreuzlingen, mit einem überzeu­
nach. Der Bau der Alterswohnungen ist         rums und zum Bau der Wohnungen ent­            genden Gesamtangebot und der Möglich­
jedoch nur die erste Etappe einer umfas­      steht nur wenige Meter entfernt ein Ge­        keit, verschiedenste Serviceleistungen in
senden Aufwertung des Pflegezentrums.         bäudekomplex mit 53 weiteren Mietwoh­          Anspruch zu nehmen.

Temporärer Umzug
Nach ihrer Fertigstellung Ende 2010 wer­
den die neuen Wohnungen nämlich erst
einmal umfunktioniert. Als Pflegeeinhei­
ten mit mehreren Zimmern dienen sie in
der Folge den Bewohnerinnen und Be­
wohnern des Wellingtonia als vor­
übergehendes Domizil. Derweil wird das
bisherige Pflegezentrum einer kompletten
Sanierung unterzogen. Natürlich ist das
hochwertige Pflege- und Betreuungsan­
gebot auch in dieser Phase jederzeit si­
chergestellt. Und bei ihrer Rückkehr in die
neuen Räumlichkeiten erwarten die Be­
wohnerinnen und Bewohner nicht nur
20    HB Z ü r i c h

Neue Innenstadt HB Zürich

Ein Projekt nimmt Formen an
In rund fünf Jahren eröffnet die di Gallo Gruppe eine neue Residenz am Hauptbahnhof Zürich. Mit dem Entscheid im Projekt-
wettbewerb für die architektonische Gestaltung ist ein weiteres Etappenziel erreicht.

In den kommenden Jahren wird sich das        seit kurzer Zeit eine neue Dimension er­       das Gitter als Teil eines effizienten Systems
Gebiet um den Zürcher Hauptbahnhof           halten. Der Entscheid für die architektoni­    für Sonnen- und Wetterschutz.
grundlegend verändern. Wo heute noch         sche Gestaltung ist gefallen. Und es ist ein
Abstellgeleise, Lagerhallen und Postsor­     Schweizer Entwurf, der aus dem Projekt­        Die Architekten legten im Planungspro­
tieranlagen stehen, werden schon bald        wettbewerb als Gewinner hervorgegan­           zess nicht nur grossen Wert auf eine aus­
international tätige Firmen, eine Hoch­      gen ist.                                       drucksvolle Ästhetik, sondern auch auf
schule, Ladengeschäfte, Restaurants und                                                     die Aspekte der Energieeffizienz und der
attraktive Stadtwohnungen für urbanes        Die Jury, bestehend aus 15 Personen aus        Nachhaltigkeit. Zahlreiche Massnahmen
Leben sorgen. Mittendrin: die neue Wohn­     diversen Fachbereichen, prüfte die einge­      sorgen dafür, dass der Minergie-Standard
residenz von di Gallo. Ab 2014 sollen hier   reichten Vorschläge eingehend auf Quali­       deutlich unterschritten wird, zum Beispiel
ältere Menschen, die Lust auf Aktivität,     tät, Kreativität und Machbarkeit. Der Ent­     eine optimierte Gebäudehülle, Fernwär­
Offenheit und Selbständigkeit haben, ein     scheid fiel ziemlich deutlich aus – die        meversorgung, Nutzung der Abwärme der
Zuhause an einzigartiger Lage finden.        Mehr­­heit der Stimmberechtigten favorisier­   Kühlanlagen, Lüftungsanlagen mit Wär­
                                             te das Projekt Im Dialog der Arbeits­ge­       merückgewinnung und effizienten Venti­
Schweizer Projekt gewinnt                    meinschaft Graber-Pulver Architekten AG        latorantrieben, intelligente Lichtsteuerung
Die Planungen für das ehrgeizige Projekt     (Zürich / Bern) und Masswerk Architektur       und Photovoltaikanlagen auf den Dächern
laufen längst auf Hochtouren – und haben     und Bauökonomie AG (Kriens / Zürich).          der beiden Wohnhäuser.

                                             Ästhetisch und nachhaltig                      Eine moderne und innovative Interpreta­
                                             Das Gewinnerprojekt überzeugt mit äus­         tion der klassischen Fassade, eine hohe
                                             seren und inneren Werten. Prägendes Ele­       Energieeffizienz und zukunftsweisende
                                             ment der Fassade ist ein kräftig ausformu­     Technologien – das Projekt Im Dialog
                                             liertes Gitterraster aus Aluminium, das um     fügt sich harmonisch in die anspruchsvolle
                                             die zwei Türme und den Sockel gelegt           Ästhetik und Standortqualität der «Neuen
                                             wird. Eine unterschiedliche Maschenweite       Innenstadt» ein. In den kommenden Mo­
                                             verstärkt die plastische Wirkung der Ge­       naten wird nun ein Vorprojekt erarbeitet,
                                             bäude und sorgt für ein lebendiges Spiel       die Baueingabe realisiert sowie die Detail­
                                             von Licht und Schatten. Gleichzeitig dient     planung angegangen.
Au t en t i c a c u c i n a i ta l i a n a   21

Restaurant Aglio e Olio

Wir verwöhnen auch kulinarisch
Gastronomische Genusserlebnisse und mediterrane Lebensfreude – auch das ist di
Gallo. Das Restaurant Aglio e Olio in Kreuzlingen und Speicher lässt Gourmet­
herzen höherschlagen. Weitere Standorte sind geplant.

                                               Genuss und Lebensfreude in Kreuzlingen
                                               So wird eine Fahrt an den Bodensee zur
                                               Reise in den Süden: Im Restaurant Aglio
                                               e Olio in Kreuzlingen erleben die Gäste
                                               eine einzigartige Atmosphäre. Italienische
                                               Lebensfreude, Sonne, Menschlichkeit und
                                               Wärme – ein Ort zum Wohlfühlen. In ele­
                                               gantem und behaglichem Ambiente wer­
                                               den marktfrisch zubereitete Spezialitäten
                                               aus dem Süden sowie köstliche Pasta und
                                               Pizza serviert. Das Restaurant Aglio e
                                               Olio befindet sich an zentraler Lage in
                                               Kreuzlingen, integriert in das Kranken-
                                               und Pflegezentrum Wellingtonia.

                                               Restaurant Aglio e Olio Kreuzlingen
                                               Konstanzerstrasse 34
                                               CH-8280 Kreuzlingen TG
                                               kreuzlingen@aglioeolio.ch
                                               Telefon: +41 71 677 40 41
                                               Telefax: +41 71 677 40 49
Frische Zutaten bester Qualität, mit südli­                                                  Brücken bauen in Speicher
chem Flair fantasievoll und raffiniert zube­   Öffnungszeiten:                               Mitten im Appenzellerland bietet das Res­
reitet – im Restaurant Aglio e Olio lässt      Dienstag bis Freitag 09.00 bis 24.00 Uhr      taurant Aglio e Olio ein erstklassiges
sich charmante Italianità in gemütlichem       Samstag              14.00 bis 24.00 Uhr      gastronomisches und gesellschaftliches
Ambiente erleben. Die Köstlichkeiten wer­      Sonntag / Montag 	Ruhetage                    Konzept. Durch die Integration in den Hof
den mit Liebe zum Detail zubereitet, was       Warme Küche:         11.30 bis 14.00 Uhr      Speicher und das angeschlossene Muse­
sich in unvergleichlichen Geschmacks­                               17.30 bis 22.00 Uhr      um für Lebensgeschichten (MfL) ist ein
erlebnissen offenbart. Die gastronomische                                                    verbindendes Zentrum entstanden. Ein
Kultur des Restaurants Aglio e Olio war                                                      Ort der Begegnung – zwischen Kultur und
schon kurz nach Eröffnung im Gourmet­                                                        Kochkunst, zwischen Residenz und Res­
führer Gault-Millau vertreten.                                                               tauration, vor allem aber zwischen Men­
                                                                                             schen. Die Verschmelzung von Wohnen im
Auch Weinliebhaber finden im Restaurant                                                      Alter und italienischem Restaurant folgt
Aglio e Olio ein zweites Zuhause. Be­                                                        dem Bestreben der di Gallo Gruppe, Brü­
sonders die kleinen Flaschen mit 0,375                                                       cken zu bauen. Im Hof Speicher kom­
Litern Inhalt haben es Kellermeister Hans                                                    men Menschen aller Altersklassen mitein­
Rhyner angetan. Über 720 verschiedene                                                        ander ins Gespräch, tauschen Meinungen
Positionen aus allen Regionen der Wein­                                                      aus und erleben gegenseitige Bereiche­
welt lagern im grössten Kleinflaschenkel­                                                    rung in gepflegter Atmosphäre.
ler der Schweiz. Die Vinothek wurde mit
dem Titel «Award of Excellence» ausge­                                                       Restaurant Aglio e Olio Speicher
zeichnet – das Aglio e Olio gehört somit                                                     Zaun 5–7
zu den 700 besten Weinlokalen weltweit.                                                      CH-9042 Speicher AR
                                                                                             speicher@aglioeolio.ch
Bisher kann man die «Autentica Cucina                                                        Telefon: +41 71 343 80 00
Italiana» von di Gallo in Kreuzlingen und                                                    Telefax: +41 71 343 80 01
Speicher geniessen. In nächster Zeit wird
die kulinarische Genusswelt des Aglio e                                                      Öffnungszeiten:
Olio auf weitere Standorte ausgedehnt –                                                      Montag und Dienstag        09.00 bis 17.00 Uhr
geplant sind unter anderem Restaurants         Sorgt für Gaumenfreudensprünge:
                                                                                             Mittwoch bis Sonntag       09.00 bis 23.30 Uhr
im Wohnpark I m P uls in Wetzikon und          Jürgen Schmid, Küchenchef des Restaurants     Warme Küche:               11.30 bis 14.00 Uhr
beim Hauptbahnhof Zürich.                      Aglio e Olio.                                                            18.00 bis 22.00 Uhr
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