50M SCHWIMM HALLE - Stadt Bern
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Hochbau Stadt Bern 50m-Schwimmhalle Neufeld Projektwettbewerb für Generalplanerteams im selektiven Verfahren Bericht des Preisgerichts, Mai 2018 50M SCHWIMM HALLE NEUFELD
3 INHALT Aufgabe 5 Einleitung 7 Programm 9 Termine 11 Jurierung 13 Präqualifikation 15 Preisgericht 16 Vorprüfung 18 Beurteilung 19 Empfehlung und Würdigung 21 Projekte 23 Rangierung 25 Genehmigung 26 Prämierte Projekte 27 Weitere Projekte 89 Impressum 108
7 EINLEITUNG Schon seit den 1960er-Jahren besteht in der Stadt Bern das Bedürfnis für ein Sport-Hallenbad. Im November 2015 stimmten die Stimmberechtigten der Stadt Bern einer Hallenbad-Initiative deutlich zu. Der Bedarf an zusätz- licher gedeckter Wasserfläche ist dringend und soll mit dem Bau einer 50m- Schwimmhalle erfüllt werden. Der Gemeinderat hat sich für den Standort Neufeld am Ausgang des Länggassquartiers ausgesprochen. Das Hallenbad soll primär der breiten Berner Bevölkerung, den Schulen und dem Stadt- berner Vereinssport dienen sowie auch für Menschen mit Behinderung, für Familien, Seniorschwimmen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen und Kurswesen geeignet sein. Es wird weder als nationales Leistungszentrum noch als Wettkampfhalle mit Tribüne konzipiert. Lokale, regionale und ver- einzelt nationale Wettkämpfe sollen aber möglich sein. Mit dem Bau einer 50m-Schwimmhalle soll in Bern genügend gedeckte Wasserfläche bereitgestellt werden. Ein Hauptbecken von 25 x 50m ist die wirtschaftlichste und sportlich beste Lösung, um den heutigen und künfti- gen Bedarf zu decken. Ein Lehrschwimmbecken, ein Mehrzweckbecken mit Sprunganlage sowie ein Multifunktionsraum sind weitere Hauptbestand- teile des Raumprogramms. Auf eine qualitätsvolle, dauerhafte Bauweise mit möglichst niedrigen Gesamtkosten für Erstellung, Betrieb und Unter- halt wird grossen Wert gelegt. Die Anlage soll Vorbildcharakter im Umgang mit Energieeffizienz und Umweltanliegen aufweisen. Die engen Platzver- hältnisse bedingen zum Teil eine Verlegung der heute vorhandenen Sport- nutzungen. Mit dem Projektvorschlag soll für alle betroffenen Nutzungen ei- ne gegenüber dem heutigen Zustand innerhalb des Perimeters mindestens gleichwertige Lösung aufgezeigt werden.
9 PROGRAMM Hochbau Stadt Bern führt einen einstufigen anonymen −− erneuerbare Energieträger und bauökologisch einwand Projektwettbewerb für Generalplanerteams im selektiven freie Konstruktionen verwenden; Verfahren gemäss GATT / WTO, den gesetzlichen Grund- −− Lösungen mit einem effizienten Umgang von Wasser- lagen über das öffentliche Beschaffungsrecht des Kantons verbrauch und einer möglichst geringen Umweltbelas Bern und der Beschaffungsverordnung der Stadt durch. tung anbieten. Es gilt subsidiär die Ordnung SIA 142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe, Ausgabe 2009. Die Kommission Für die Projektvorschläge ist ein ganzheitliches, der Si- für Wettbewerbe und Studienaufträge hat das Programm tuation angepasstes Energie-, Gebäudetechnik- und Ge- geprüft und die Konformität mit der Ordnung bestätigt. bäudehüllenkonzept zu entwickeln, welches die nachfol- Das Verfahren richtet sich an Fachleute aus den Berei genden Anforderungen optimal erfüllt: chen Architektur (Gesamtleitung), Landschaftsarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnikplanung. −− Die Anlage ist so zu entwickeln, dass ein möglichst ge ringer Gesamtenergiebedarf mit einem minimalen An- Der Perimeter befindet sich heute in den Zonen für öf- teil an Primärenergie entsteht. Abwärme soll konse- fentliche Nutzungen F und Zonen für private Bauten und quent genutzt werden. Anlagen im allgemeinen Interesse F*. Für den Neubau −− Die Anlage wird ans Fernwärmenetz von Energie Was- der Schwimmhalle braucht es eine Änderung der Grund- ser Bern angeschlossen. ordnung im ordentlichen Planerlassverfahren. Dieser Pro- −− Photovoltaik für Stromerzeugung soll vorgesehen und zess wird nach Eingabe der Wettbewerbsprojekte durch Solarwärme für Warmwasser geprüft werden. das Stadtplanungsamt an die Hand genommen. Die gel- −− Auf eine möglichst ökologische Bauweise wird grös s - tende Baulinie entlang der Neubrückstrasse soll aber ein- ten Wert gelegt. Planung und Erstellung hat grund- gehalten werden. sätzlich nach den Eco-BKP-Merkblättern zu erfolgen. Die Stadt Bern legt grossen Wert auf einen umfassenden Nachhaltigkeitsgedanken. Gesucht werden im vorliegen Hochbau Stadt Bern erwartet bewilligungsfähige Vor- den Verfahren Projekte, die: schläge, die bezüglich Funktionalität die hohen Anforde- beim Kriterium Gesellschaft rungen der verschiedenen Nutzergruppen und diversen −− eine gute städtebauliche Setzung aufweisen und in ar- Sportarten erfüllen können. Ein städtebaulich, architek- chitektonischer Hinsicht der Ausstrahlung und Bedeu- tonisch und betrieblich überzeugendes Projekt muss der tung der Schwimmhalle gerecht werden; Bedeutung der Aufgabenstellung gerecht werden und −− angemessen auf die bestehende Stadt- und Natur soll eine möglichst breite Bevölkerungsschicht, insbe- räume reagieren und damit einen Beitrag zur Quar- sondere auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen tieraufwertung leisten; sowie ältere Menschen, zum Schwimmen und Tummeln −− das Raumprogramm und die gestellten Anforderungen im Wasser anregen können. Es ist der explizite Wille der bestmöglichst erfüllen, einen hohen Gebrauchswert politischen Organe, dass die neue 50m-Schwimmhalle aufweisen und ein gutes schadstofffreies Innenklima bezüglich Energieeffizienz und Umweltanliegen höchs anbieten; ten Ansprüchen genügt und damit Vorbildcharakter für −− die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzergruppen vergleichbare Bauvorhaben aufweist. Der «Effizienzpfad erfüllen und allen Menschen eine sichere und hinder- Energie» nach SIA MB 2040 gilt dabei als wichtige Grund- nisfreie Nutzung ermöglichen. lage für den Wettbewerb. Mit einem Mobilitätskonzept beim Kriterium Wirtschaft soll auch eine möglichst umweltgerechte Verkehrser- −− bezüglich Erstellung, Betrieb und Unterhalt unter Be- schliessung gewährleistet werden. Die entsprechenden rücksichtigung aller Anforderungen eine bestmögliche Beschlüsse wurden vom Stadtparlament gefasst. Die Wirtschaftlichkeit aufweisen. aufgrund der engen Platzverhältnisse verdrängten Nut- beim Kriterium Umwelt zungen für Tennis und Fussball sowie allenfalls das Sport- −− einen niedrigen Energiebedarf und geringe Treibhaus- feld der Universität müssen innerhalb des Planungsperi- gasemissionen bei Erstellung und Betrieb aufweisen; meters mindestens gleichwertig ersetzt werden.
11 TERMINE Ausschreibung Juli 2017 Abgabe Bewerbungsunterlagen August 2017 Entscheid Präqualifikation Oktober 2017 Ausgabe Planunterlagen und Modell November 2017 Abgabe Planunterlagen und Modell März 2018 Vorprüfung und Beurteilung März – Mai 2018 Ergebnis Jurierung Juni 2018 Geplanter Baubeginn 2020 Geplanter Bezug 2023
15 PRÄQUALIFIKATION Aufgrund der Ausschreibung vom 12. Juli 2017 reichten 59 Teams fristgerecht vollständige Bewerbungsunter lagen ein. Auf Basis der publizierten Kriterien wählte am 15. September 2017 das vollständig anwesende Preis gericht die folgenden 15 Planungsteams aus: −− Armon Semadeni Architekten GmbH, Zürich −− Bearth & Deplazes Architekten AG, Chur −− Boltshauser Architekten AG, Zürich −− BS + EMI Architektenpartner AG, Zürich −− Caruso St. John Architects AG, Zürich −− Ernst Niklaus Fausch Partner AG, Zürich −− Graber Pulver Architekten AG, Bern −− K & L Architekten AG, St. Gallen −− Markus Schietsch Architekten GmbH, Zürich −− Mischa Badertscher Architekten AG, Zürich −− Morger Partner Architekten AG, Basel −− Penzel Valier AG, Zürich −− Raumbureau GmbH, Zürich −− Studio Burkhardt / Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten, Zürich −− weberbrunner architekten ag, Zürich Vor Ausstellung der Verfügungen sicherten alle Teams ihre Teilnahme am Wettbewerb schriftlich zu. Gegen die zu- gestellten Verfügungen durch die zuständige Präsidial direktion gingen keine Beschwerden ein.
16 17 PREISGERICHT Sachpreisrichter/innen Expertinnen und Experten mit beratender Stimme Franziska Teuscher Gemeinderätin, Direktorin Bildung, Sport und Soziales Brigitte Graf Amt für Grundstücke und Gebäude Kanton Bern, Portfolioentwicklung Christian Bigler Leiter Sportamt Stadt Bern Patrick Meier Hallentennisclub Bern Kristina Bussmann Immobilien Stadt Bern, Bereichsleiterin Portfoliomanagement Daniel Blumer Geschäftsführer Quartierkommission Länggasse – Felsenau Susanna Krähenbühl Abteilungsleiterin bau + raum uni bern Beat Wermuth Quartiervertretung Jürg Krähenbühl Tennisclub Neufeld Christian Jaberg Anwohnervertretung Markus Däppen Vertretung Fachstelle für hindernisfreies Bauen, Bern Martin Strupler Architekt ETH SIA, Turn- und Sportlehrer II, Fachberatung Sport Ersatz Sachpreisrichter Werner Abplanalp Abplanalp Affolter Partner, Bern, Bauökonomie Andreas Keller Bächtold & Moor AG, Bern, Statik Rainer Gilg Betriebsplaner Sportamt Marco Waldhauser Waldhauser + Hermann AG, Nachhaltigkeit und Gebäudetechnik Andreas Schluep Grolimund + Partner AG, Sportlärm Andreas Roschi GVB Services AG, Brandschutz Fachpreisrichter/innen Laurent Erard Stadtgrün Bern Selina Rasmussen Stadtplanungsamt Bern Thomas Pfluger (Vorsitz) Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister, Hochbau Stadt Bern Michael Jermini Bauinspektorat Stadt Bern Raphael Frei Architekt ETH BSA, Pool Architekten, Zürich Adrian Stiefel Abteilungsleiter Amt für Umweltschutz Stadt Bern Rolf Mühlethaler Architekt BSA SIA, Mühlethaler Architekten, Bern Monika Saxer Verkehrsplanung Stadt Bern Bettina Neumann Architektin ETH BSA SIA, Neff Neumann Architekten, Zürich Roland Meier Immobilien Stadt Bern, Portfoliomanagement Ursula Stücheli Architektin ETH BSA SIA, smarch Architekten, Bern und Zürich Franziska von Gunten Hochbau Stadt Bern, Fachstelle Nachhaltigkeit Martin Keller Landschaftsarchitekt HTL MFA, égü Landschaftsarchitekten, Zürich Ersatz Fachpreisrichter Heinrich Sauter Architekt ETH SIA, Bereichsleiter, Hochbau Stadt Bern Verfahrensleitung und Wettbewerbsbegleitung Markus Kindler Hochbau Stadt Bern, Verfahrensleitung Martin Gsteiger 3B Architekten AG Bern, Wettbewerbsbegleitung Lisa Ziegler 3B Architekten AG Bern, Vorprüfung
18 19 VORPRÜFUNG BEURTEILUNG Generelle Vorprüfung Der generelle Vorprüfungsbericht wurde am zweiten Das Preisgericht tritt am 3. April sowie am 15. Mai 2018 Mittels einer Wiedererwägung werden folgende Projekte Jurytag, nach der Begutachtung aller Projekte, durch das zur Beurteilung der Projekte jeweils vollzählig und damit zusätzlich für die weitere Beurteilung selektioniert: Die generelle Vorprüfung erfolgte unter Leitung von Preisgericht einstimmig genehmigt. beschlussfähig zusammen. −− Stiller Hochbau Stadt Bern durch das Architekturbüro 3B Archi- Der generelle Vorprüfungsbericht wird nach einer ersten −− Kano tekten AG Bern und die Fachstelle Beschaffungswesen Kenntnisnahme der Projekte am ersten Jurytag präsen- der Stadt Bern. Alle 15 qualifizierten Teams reichten ein Vertiefte Vorprüfung tiert. Die Präsentation des zweiten, vertieften Vorprü- Somit verbleiben folgende Projekte in der engeren Wahl Projekt ein. Die Eingaben wurden nach den Anforderun- fungsberichts inklusive der Kostenberechnungen für die und werden den Fachpreisrichterinnen und -preisrichtern gen des Wettbewerbsprogramms und der Fragenbeant- Die zweite vertiefte inhaltliche Vorprüfung der sechs Pro- sechs verbliebenen Projekte erfolgt zu Beginn des zwei- zum Verfassen der Projektbeschriebe zugeteilt: wortung geprüft. Die generelle Vorprüfung fand im März jekte in der engeren Wahl erfolgte im April / Mai 2018 ten Jurytags. −− goccia 2018 statt und kam zu folgenden Ergebnissen: in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fach Das Preisgericht besichtigt am zweiten Jurytag nochmals −− NEMO experten und umfasste folgende Themen: das Wettbewerbsareal. Besonderen Wert wird dabei auf −− Stiller Formelle Programmbestimmungen −− Nutzungs- und Betriebsanforderungen die Nähe zu den Wohnbauten entlang der Beaulieustras- −− Reigen −− Sämtliche Projekte (Pläne und Modelle) wurden frist- −− Statische Beurteilung se sowie den Baumbestand gelegt. Die Erkenntnisse der −− PROMENADE gerecht eingereicht. −− Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit Besichtigung finden Eingang in den weiteren Verlauf der −− Kano −− Bei sämtlichen Projekten wurde die Anonymität der −− Aussenraumgestaltung Diskussion. Verfasser eingehalten. −− Verkehrliche Aspekte −− Mit kleinen, unbedeutenden Abweichungen wurden bei −− Beurteilung Aussen- oder Sportlärm Kontrollrundgang allen Projekten die verlangten Unterlagen eingereicht. −− Hindernisfreiheit Erster Wertungsrundgang −− Mengen und Kosten Vor der definitiven Rangierung der Projekte findet der Inhaltliche Programmbestimmungen In einem ersten Wertungsrundgang werden alle Projekte Kontrollrundgang statt. Die Entscheide der vorangehen −− Verschiedene Projekte überschreiten die Perimeter- Die vertiefte Überprüfung bezüglich Gebäudetechnik und nach den im Programm aufgeführten Kriterien in ganz- den Wertungsrundgänge werden dabei bestätigt. grenze geringfügig und/oder halten die Grenzabstände Nachhaltigkeit zeigte, dass die beiden Projekte Reigen heitlicher Weise beurteilt. Folgende Projekte scheiden nicht ganz ein. Wesentliche Verstösse wurden dabei und Kano mit ihren verglasten Baukörpern die Anforde- aufgrund von wesentlichen konzeptionellen Mängeln aus: nicht festgestellt. rungen punkto winterlichen Wärmeschutz deutlich nicht −− SCHWIMMFELD Abschliessende Beurteilung −− Bei einigen Projekten liegen die Autoabstellplätze aus- erfüllen. Einige Projekte weisen zu wenig Flächen für die −− toit et campus serhalb der Baulinie, hierfür wäre eine Ausnahmebe- Technikräume und/oder ungünstige Schachtdispositionen −− PETRICHOR Das Preisgericht diskutiert die verbleibenden sechs Pro- willigung erforderlich. auf. −− Akropolis jekte nochmals ausführlich und wägt insbesondere die −− Bei einigen Projekten ist die Definition des öffentlichen Bezüglich Hindernisfreiheit erfüllen alle sechs Projekte, −− Neptun unterschiedlichen Konzepte und Typologien mit ihren Fusswegs nicht ganz klar, dies müsste bei einer Wei- bis auf einige gut korrigierbare Ausnahmen, die gestell- spezifischen städtebaulichen, architektonischen, betrieb- terbearbeitung überprüft werden. ten Anforderungen. lichen und energetischen Qualitäten sowie deren Po- −− Das Projekt PETRICHOR weist ein massiv zu kleines Aufgrund der Pläne und dem abgegebenen Mengenge- Zweiter Wertungsrundgang tenzial für Veränderungen sorgfältig gegeneinander ab. Kunstrasenfeld für Uni Sport auf. rüst ermittelte der Fachexperte Bauökonomie die Erstel- Da die beiden Projekte Reigen und Kano mit ihren ver- −− Die übrigen Vorgaben zum Raumprogramm wurden lungskosten der sechs Projekte mit einer Genauigkeit Aufgrund weiterer, vertiefter Diskussionen beschliesst glasten Baukörpern die Anforderungen punkto winter- mit kleinen Ausnahmen von allen Projektverfassenden von +/– 20%. Die Berechnungen zeigten, dass die Pro- das Preisgericht einstimmig, die folgenden Projekte, wel- lichen Wärmeschutz deutlich nicht erfüllen und damit gut umgesetzt. Die Abweichungen wurden als ver- jekte innerhalb einer Bandbreite von ca. 20% liegen. Ein che wohl Qualitäten in Teilbereichen aufweisen, als Gan- die Bewilligungsfähigkeit nicht gegeben ist, werden sie nachlässigbar beurteilt. wesentlicher Anteil der Kostenunterschiede erklärt sich zes aber nicht zu überzeugen vermögen, in einem zweiten von einer allfälligen Preiserteilung ausgeschlossen. Das −− Alle Projekte wurden auch bezüglich Brandschutz un- dabei mit dem Umstand, ob das Sportfeld der Universität Wertungsdurchgang auszuscheiden: Preisgericht legt anschliessend die definitive Rangierung tersucht. Keine Eingabe weist Mängel auf, die nicht beansprucht wird oder nicht. −− MOUDI und Preiszuteilung fest. relativ einfach behoben werden können. −− VENUS −− Eine erste Prüfung punkto Nachhaltigkeit ergab eine −− A Bigger Splash gute bis mittlere Beurteilung. Bei einigen Projekten −− Stiller fällt ein grosser Glasanteil auf. In einer vertieften Vor- −− Game.Set.Match prüfung müssten diese genauer geprüft werden. Bei −− Kano verschiedenen Projekten gibt es Vorbehalte bezüglich Zentralen- und Schachtkonzept.
21 EMPFEHLUNG UND WÜRDIGUNG Empfehlung des Preisgerichts Würdigung der Arbeiten Das Preisgericht empfiehlt dem Veranstalter einstimmig, Das Preisgericht dankt den teilnehmenden Teams im Na- das Team des Projekts goccia mit der Weiterbearbeitung men von Hochbau Stadt Bern für die geleistete Arbeit. gemäss den Bestimmungen aus dem Wettbewerbsver- Die unterschiedlichen Lösungsansätze der eingereich- fahren zu beauftragen. Bei der Weiterbearbeitung des ten Projekte ermöglichten es dem Preisgericht, die we- Projekts müssen aus Sicht des Preisberichts, nebst der sentlichen Fragen zur Aufgabe breit zu diskutieren. Die im Projektbeschrieb zu entnehmenden Kritik, folgende städtebaulichen, architektonischen, betrieblichen, ökolo- Punkte überprüft und überarbeitet werden: gischen und ökonomischen Fragen konnten geklärt und −− Die Geschossfläche ist zu reduzieren. eine eindeutige Empfehlung an den Veranstalter abgege- −− Die Kosteneffizienz muss verbessert werden. ben werden. −− Die Energieeffizienz im Sinne ökologischer Vorbildlich- Eine besondere Herausforderung der Bauaufgabe be- keit ist zu erhöhen und auch das Hauptdach ist mit ei- stand darin, die richtige städtebauliche Setzung zu fin- ner Photovoltaikanlage zu versehen. den und gleichzeitig das vielschichtige Raumprogramm −− Die Situation für Zuschauer bei der Schwimmhalle und unter Berücksichtigung der engen Platzverhältnisse ge- beim Sprungbecken ist zu verbessern. schickt anzuordnen. −− Die Belichtungssituation beim Lehrschwimmbecken Die eingereichten Projekte bestätigten die Erkenntnisse ist zu überdenken. aus der Machbarkeitsstudie, dass es möglich ist, für das −− Die Zugangssituation / Vorplatz muss überarbeitet wer- sehr komplexe Raumprogramm im knapp bemessenen den. Perimeter überzeugende Lösungen zu entwickeln. Aller −− Die Tennisanlage ist punkto Lärmsituation zu optimieren. dings zeigte sich, dass ohne Inanspruchnahme des −− Die beiden Buchen beim Gebäude Neubrückstrasse Sportfelds der Universität die Platzierung der Schwimm- 127 sollen erhalten werden. halle zu einer unerwünschten Nähe zur Nachbarbebau- −− Sämtliche Elemente des Unisportfelds müssen im ung führt. gleichen Umfang und in der gleichen Qualität wie der Das Siegerprojekt goccia bietet sehr gute Vorausset- Bestand angeordnet werden. zungen, um, unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Preisgerichts, sowohl für die Nutzenden als auch für das Quartier eine gestalterisch, funktional und öko- logisch überzeugende Sportanlage schaffen zu können. Die insgesamt zu erwartenden Baukosten für die Anlage bewegen sich mit der Inanspruchnahme des Sportfelds der Universität im oberen Bereich der in der Investitions planung veranschlagten Summe. Entsprechend gilt es bei der Weiterbearbeitung des Projekts Flächen, Volumen und Baukonstruktion hinsichtlich der Kosteneffizienz zu optimieren.
23 PRO JEK TE
25 RANGIERUNG Für Preise und Ankäufe steht im Rahmen dieses Wettbewerbs eine Summe von insgesamt CHF 280 000.00 (exkl. MwSt.) zur Verfügung. Das Preisgericht setzt die folgende Rangierung und Preiszuteilung fest: 1. Rang 1. Preis goccia mit Antrag zur Weiterbearbeitung CHF 45 000.00 2. Rang 2. Preis PROMENADE CHF 35 000.00 3. Rang 1. Ankauf Reigen CHF 30 000.00 4. Rang 3. Preis NEMO CHF 25 000.00 5. Rang 4. Preis Stiller CHF 15 000.00 6. Rang 2. Ankauf Kano CHF 10 000.00 Allen 15 teilnehmenden Teams wird eine Entschädigung von CHF 8 000.00 zugesprochen.
26 27 GENEHMIGUNG PRÄMIERTE PROJEKTE Die Veranstalterin hat den vorliegenden Bericht genehmigt. goccia Team Armon Semadeni Architekten GmbH, Zürich Bern, im Mai 2018 PROMENADE Team Mischa Badertscher Architekten AG, Zürich Reigen Team BS + EMI Architektenpartner AG, Zürich NEMO Team Raumbureau GmbH, Zürich Thomas Pfluger (Vorsitz) Stiller Team Boltshauser Architekten, Zürich Kano Team Markus Schietsch Architekten GmbH, Zürich Das Preisgericht hat den vorliegenden Bericht genehmigt. Bern, im Mai 2018 Christian Bigler Susanna Krähenbühl Kristina Bussmann Rolf Mühlethaler Raphael Frei Bettina Neumann Rainer Gilg (Ersatz) Heinrich Sauter (Ersatz) Martin Keller Ursula Stücheli Jürg Krähenbühl Franziska Teuscher
28 29 PRO JEKT IM ERS TEN 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia RANG Team Armon Semadeni Architekten GmbH Architektur Elektroplanung Armon Semadeni Architekten GmbH, Zürich IBG B. Graf AG Engineering, Winterthur Armon Semadeni, Marc Jeitziner, Luca Sergi, Cédric Bär Mauro Canzian Landschaftsarchitektur Gebäudeautomation Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich IBG B. Graf AG Engineering, Winterthur Ueli Müller Boris Rohr Bauingenieur Sanitärplanung dsp Ingenieure & Planer AG, Zürich Gemperle Kussmann GmbH, Basel Bruno Patt Roger Kussmann Gebäudetechnik HLK Bädertechnik Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach AQUA Transform Ingenieurbüro, Gossau Rolf Kussmann Daniel Häfeli
PRÄMIERTE PROJEKTE / 1. RANG, 1. PREIS. PROJEKT GOCCIA PRÄMIERTE PROJEKTE / 1. RANG, 1. PREIS. PROJEKT GOCCIA 30 31 goccia stand noch nicht optimal bemessen. Die Halle selber hingegen ist klar und zweckmässig in drei Nutzungsbe- Klare architektonische und städtebauliche Setzungen auf reiche unterteilt. Die Anlieferung zu den Technikräumen Basis einer präzisen Analyse prägen den Wettbewerbs- ist ebenfalls gut gelöst, diejenige zum Beckengeschoss beitrag. Die Angleichung der Uni-Aussensportanlage an muss noch nachgewiesen werden, so auch die vom rest- die Geometrie des Bestandes stärkt das vorgefundene lichen Betrieb unabhängige Nutzbarkeit des Mehrzweck- orthogonale Ordnungssystem und schafft den erforder- raums. lichen Spielraum, um den Ort zu klären. Der von der Neubrückstrasse zurückversetzte Neubau Die markante Tragstruktur über der Schwimmhalle zeich- spannt einen gut proportionierten, in die öffentliche An- net sich durch eine einfache Lösung mit vorfabrizierten lage leitenden Empfangsraum auf, der die bestehenden Beton-Faltwerken aus, die mit dazwischengespannten Bauten der Universität einbindet und über die Strasse Holz-Druckbögen ergänzt sind. Im Garderobenbereich sind einen Bezug zum zukünftigen Quartier des Mittel- und nahezu identische Faltwerke direkt aneinandergereiht. Viererfelds aufbaut. Die Schwimmhalle selber fügt sich Die horizontale Aussteifung ist über Erschliessungsker- durch ihre horizontale Wirkung harmonisch und selbst- ne, Fassadenwände und Wandpfeiler gut gelöst. Letzte- verständlich in die Freiräume ein und tritt wegen der ge- re schränken die Sichtlinien der Zuschaueranlage auf der ringen Gebäudehöhe gegenüber den Wohnbauten an der Galerie punktuell ein. Beaulieustrasse nicht zu dominant in Erscheinung. Der Die sichtbare Dachstruktur ist Ausgangslage für eine zu- Baumfilter schützt hier zusätzlich vor Ein- und Ausblicken. rückhaltende und stimmige Materialisierung. Die Projekt- Die aus dem Gefälle der Topografie hervortretende Ecke verfasser vertrauen auf die unmittelbare Wirkung von na- des gedrehten Kunstrasenfeldes des Unisportfelds führt türlichen, unverhüllten Materialien und formstarken Struk- als raumwirksames Element ins Zentrum der Sportan- turen, die sich atmosphärisch mit der Wasserwelt verbin- lage. Insgesamt besticht die Gestaltung der Anlage im den. Die Verständlichkeit und Prägnanz des Vorschlags ist Freiraum wie auch am Gebäude durch Angemessenheit, hauptsächlich in dieser Haltung begründet. Einfachheit und Funktionalität. Die unterschiedlichen zenitalen und seitlichen Lichteintrit- te erzeugen in der Halle eine helle, vielfältige, der Sport- Zwei Dachstrukturen – eine grosszügig gewölbte und ei- nutzung angemessene Stimmung, die sowohl die Frei- ne im halben Rhythmus gefaltete Struktur – formen ei- zeitnutzung wie auch den Schul- und Wettkampfsport zu ne städtebaulich begründete Zweiseitigkeit zur Strasse repräsentieren vermögen. bzw. zu den sportlichen Aktivitäten auf der abgewandten Seite. Diese sichtbare Gliederung in zwei Gebäudeteile Die konsequente Abwärmenutzung wird begrüsst, die Tennis werden nur teilweise umgesetzt, das vorgeschla- baumbestandene öffentliche Sportstrip im Zentrum der widerspiegelt die innere Nutzung, prägt die bildhafte Er- Ergänzung durch eine grossflächige, in die Dachtopogra- gene Konzept beinhaltet insbesondere im Gastronomie- Anlage schafft ein wertvolles zusätzliches Nutzungsange- scheinung des Baukörpers und bildet sich ausserdem fie integrierte Photovoltaikanlage wird als sinnvoll erach- bereich noch ungenutzte Potenziale. bot, das an der Schnittstelle von Fussball, Leichtathletik, konsequent in der strukturellen und räumlichen Organi- tet. Eine Ausdehnung der PV-Anlage auf das Hauptdach Die vorgeschlagene Neuordnung des Sportclusters setzt Tennis und Uni Sport die Anlage von innen heraus belebt. sation im Innern ab. ist ein Anliegen der Auftraggeberin. Anordnung und Men- eine Anpassung der Aussenanlagen des Unisportfelds Das natürliche Gefälle des Terrains führt den Besucher ge der projektierten technischen Flächen zeugen von der voraus. Für den Neubau wird dadurch eine rationale, Mit der Inanspruchnahme des Unisportfelds und einer zum zentral gelegenen und gut sichtbaren Eingang im 1. eingehenden Auseinandersetzung mit der Materie. Der re- wirtschaftliche Bauweise mit repetitiven, vorgefertigten relativ grossen Geschossfläche liegt das Projekt goccia Obergeschoss. Die einladende Eingangshalle mit Bistro duzierte Glasanteil der Fassade begünstigt einen effizien- Bauteilen und einfacher Fundation möglich. Die Mass- im Kostenvergleich der sechs rangierten Projekte eher und Kasse quert, als Brücke ausgebildet, den Luftraum ten winterlichen Wärmeschutz sowie die Behaglichkeit. nahme lässt sich allerdings nicht einfach auf einer öko- im oberen Bereich. Mit seiner klaren Konzeption und der der Schwimmhalle und bietet Einblicke für die Besuchen- nomischen Ebene diskutieren. Der Hauptnutzen liegt in gewählten Materialisierung bietet das Projekt aber die den. Von hier sind die rückwärtigen, auf zwei Geschossen Die Tennisanlage als Ganzes ist funktional. Die Nebenan- der Schaffung einer robusten, für den künftigen Betrieb Möglichkeit, den angestrebten haushälterischen Umgang übersichtlich organisierten Umkleide- und Nassbereiche lagen sind günstig in der nordwestlichen Ecke des Hal- optimierten Ausgangslage, die die Schnittstellen zwi- mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen. erreichbar. Die Erschliessungswege zu den entfernteren lenbadgebäudes integriert und verfügen über separate schen den Nutzern regelt, schlecht nutzbare Restflächen Die Verfasser schaffen über klug gewählte Strategien Garderoben sind etwas lang, was bei maximalem Besu- Eingänge zu den Clubgarderoben sowie zur Tribüne und vermeidet und die Anlage für das Publikum maximal öff- vielfältige Potenziale für ein soziales und umweltbe- cherandrang ins Gewicht fällt. Auch ist der Saubergang den dahinterliegenden öffentlich zugänglichen Räumen. net. Ähnlich zu verstehen ist der Vorschlag, den Bereich wusstes Projekt, das architektonisch wie auch städte- und die Treppe ins Beckengeschoss im jetzigen Projekt- Die angesprochenen Synergien zwischen Hallenbad und der Stehrampen des Neufeldstadions zu aktivieren. Der baulich überzeugt.
Prämierte Projekte / 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia Prämierte Projekte / 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia 32 33 Fassadenansicht Nordost Längsschnitt C Längsschnitt D Schnitt B Situation
Prämierte Projekte / 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia Prämierte Projekte / 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia 34 35 Grundriss Bädergeschoss Grundriss Eingangsgeschoss Schnitt A
Prämierte Projekte / 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia Prämierte Projekte / 1. Rang, 1. Preis. Projekt goccia 36 37 Konstruktionsschnitt Bad Grundriss Clubhaus Tennis Fassadenansicht Tennis Konstruktionsschnitt Tennis
38 39 PRO JEKT IM ZWEI TEN 2. Rang, 2. Preis. Projekt PROMENADE RANG Team mischa badertscher architekten ag Architektur Elektroplanung mischa badertscher architekten ag, Zürich BERING AG, Bern; Peter Hofer Mischa Badertscher, Martin Kern, Daniel Bock, Lars Eberhart, Tamara Zweifel Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure AG, Thun Landschaftsarchitektur Marcel Zahnd Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG, Bern Hans Klötzli, Hannes Zeltner Bädertechnik AQUA Transform Ingenieurbüro, Gossau Bauingenieur Martin Rüegg APT Ingenieure GmbH, Zürich Tom Richter Energie und Nachhaltigkeit edelmann energie, Zürich; Andreas Edelmann Gebäudetechnik HLKS MATTER + AMMANN AG, Bern Lichtkonzeption Peter Rohrer Michael Josef Heusi GmbH, Zürich Michael Heusi
PRÄMIERTE PROJEKTE / 2. RANG, 2. PREIS. PROJEKT PROMENADE PRÄMIERTE PROJEKTE / 2. RANG, 2. PREIS. PROJEKT PROMENADE 40 41 PROMENADE halle erfolgt über eine etwas knapp bemessene Rampe entlang der Strassenfassade mit gleichzeitigem Einblick Die Projektverfasser schlagen einen kompakten Bau- ins Sprungbecken. Über eine Wartehalle erreicht man den körper vor, welcher sich am Verlauf der Neubrückstras- Kassen- und Shop-Bereich, von wo aus der Ausblick auf se orientiert und dadurch einen klaren Bezug zum Stadt- das 50m-Schwimmbecken freigegeben wird. Der Weg raum herstellt. Die Höhenentwicklung des Volumens über die Garderoben zum darunterliegenden Schwimm- folgt dem Verlauf der Topografie, sodass sich das Ge- bereich ist geprägt von spannungsvollen Raum- und Sicht- bäude gegenüber den angrenzenden Wohnbauten in re- bezügen und bietet eine gute Orientierung und Über- spektvoller Weise zurücknimmt, um dann gegen das In- sichtlichkeit. Im Schwimmbadbereich bildet das im Zen- nere der Sportanlage, wo sich der Zugang zur Schwimm- trum der Becken situierte Foyer den Dreh- und Angelpunkt halle befindet, eine Akzentuierung auszubilden. Dadurch der Anlage. Je nach Bedarf können einzelne Schwimm- gelingt es den Verfassern, eine adäquate Adressbildung becken abgetrennt werden, sodass unterschiedliche Nut- zu generieren, welche nicht nur dem neuen Hallenbad, zergruppen gut nebeneinander Platz finden. sondern auch der übrigen Sportanlage ein angemesse- An einigen Stellen, wie zum Beispiel im Zugangsbereich nes Gewicht verleiht. Durch die gewählte Setzung kann und rund um die Schwimmbecken, fehlt es an genügend das Unisportfeld nicht nur erhalten bleiben, sondern wird Aufenthaltsflächen. Auch wenn das Grundrisslayout so- durch den Neubau gestärkt. Kritisch beurteilt wird hin- wohl in architektonischer wie auch in Bezug auf die Be- gegen die daraus resultierende, beengte Zugangssitua- triebsabläufe überzeugt, ist der Druck auf die Platzver- tion zu den im rückwärtigen Bereich befindlichen Nut- hältnisse, welcher der städtebaulichen Setzung geschul- zungen, wie zum Beispiel dem zu dezentral gelegenen det ist, spürbar. Clubhaus, und die Gleichförmigkeit der Hauptzugänge ins Areal. Die aus unterschiedlichen, ortsbaulichen Rahmen- Das Erscheinungsbild in gestalterischer Hinsicht wird bedingungen abgeleitete Anordnung von Schwimmhalle, im Wesentlichen vom Zusammenspiel der Photovoltaik- Tennisanlage und Sportfeldern bietet grundsätzlich ein paneelen mit den grossflächigen Fensteröffnungen ge- Potenzial für spannungsvolle Raumbezüge, welches aber prägt. Hinsichtlich der Nähe zu den Wohnbauten, aber in der vorgeschlagenen Form nicht ausgeschöpft wird. auch in Bezug auf die innere Raumwirkung, überzeugt Durch die Divergenz der bestehenden Sportfelder zur die Anordnung der Fensteröffnungen nicht. Es gelingt geometrischen Ordnung des Neubaus und der Tennis- den Verfassern nicht, dem Gebäude durch die Verwen- anlage entsteht eine Vielzahl kleinteiliger Aussenräume, dung von Photovoltaikpaneelen einen stimmungsvollen, welche an ihrer konkreten Lage und in der gewählten architektonischen Ausdruck zu verleihen. Ausformulierung eher als Restflächen, denn als Aufent- Die detaillierte Auseinandersetzung mit Energien und trägt ebenfalls zu einer guten Wirtschaftlichkeit bei. Damit haltsräume wahrgenommen werden. Die Schwimmhalle und das Sprungbecken werden durch Leistungen und der begründete und konsequente Ein- liegt das Projekt im Kostenvergleich im unteren Bereich Die Nähe zu den Wohngebäuden im Süden, welche mit eine einhüftige Holzrahmenkonstruktion überspannt, die satz von Photovoltaik in Fassade und auch dem Dach der sechs untersuchten Projekte. der Rodung der mächtigen Bäume einhergeht, und die sich einseitig auf die zentrale Betonkonstruktion abstützt. zeichnen dieses Projekt aus. Die konsequente Abwärme- beengte Zugangssituation zwischen Schwimmhalle und Über dem Lehrschwimmbecken ist eine geschosshohe nutzung wird begrüsst. Die technischen Flächen wirken Das Projekt zeugt von einer sorgfältigen Auseinanderset- Sportplatz zeigen auf, dass der gewählten Setzung letzt- Holzfachwerkkonstruktion geplant, die im Zwischenbe- ausgewogen und dem Projekt angepasst. Der ausgewo- zung mit den komplexen Anforderungen. Die Grundrisse lich der nötige Raum fehlt. reich neben dem Dach die Garderobenräume behei- gene Glasanteil begünstigt einen effizienten winterlichen sind gut organisiert und erfüllen die Anforderungen des matet. Die horizontale Aussteifung erfolgt über die zen- Wärmeschutz sowie die Behaglichkeit. Nutzers in hohem Mass. Insgesamt fehlt es dem Projekt Das Gebäude wird im Innern in drei Bereiche gegliedert, tralen Kerne. Ob in der Fassadenebene lokal Verbände Der Projektvorschlag weist eine gute Flächeneffizienz in vielerlei Hinsicht etwas an Luft, sowohl im Innern wie wobei ein Foyer auf den zwei Hauptgeschossen jeweils die nötig sind, wäre zu prüfen. Insgesamt handelt es sich um auf, welche zum Teil zu Lasten der nötigen Platzverhält- auch in auf Bezug auf die südlich gelegenen Wohnbauten räumliche Mitte bildet. Die Erschliessung der Schwimm- einen stringenten Lösungsvorschlag. nisse im Gebäude geht. Der Erhalt des Unisportfelds und auf die Freiraumgestaltung.
Prämierte Projekte / 2. Rang, 2. Preis. Projekt Promenade Prämierte Projekte / 2. Rang, 2. Preis. Projekt Promenade 42 43 Schnitt A Schnitt B Fassadenansicht Nordost Fassadenansicht Südwest Fassadenansicht Nordwest Situation
Prämierte Projekte / 2. Rang, 2. Preis. Projekt Promenade Prämierte Projekte / 2. Rang, 2. Preis. Projekt Promenade 44 45 Grundriss Erdgeschoss Grundriss Obergeschoss Fassadenansicht Südost
Prämierte Projekte / 2. Rang, 2. Preis. Projekt Promenade Prämierte Projekte / 2. Rang, 2. Preis. Projekt Promenade 46 47 Grundriss Untergeschoss Tennisclub Schnitt Tennisclub Grundriss Untergeschoss Grundriss Dachaufsicht Fassadenschnitt Fassadenansicht
48 49 PRO JEKT IM DRIT TEN 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen RANG Team BS + EMI Architektenpartner AG Architektur Gebäudetechnik HLKS BS + EMI Architektenpartner AG, Zürich Harald Kannewischer & Team, Cham Peter Baumgartner, Ron Edelaar, Christian Inderbitzin, Peter Fink, Constantin Kannewischer, Anthony Franks Elli Mosayebi, Karin Stegmeier, Jenna Buttermann, Sébastien Ressnig Elektroplanung HEFTI HESS MARTIGNONI Bern AG, Bern Landschaftsarchitektur Christian Stoeckli Vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich Nils Lüpke, Urs Baumgartner, Jürg Zollinger, Fassadenplanung Stefanie Steiner Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich Philippe Willareth Bauingenieur Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich Andreas Gianoli
PRÄMIERTE PROJEKTE / 3. RANG, 1. ANKAUF. PROJEKT REIGEN PRÄMIERTE PROJEKTE / 3. RANG, 1. ANKAUF. PROJEKT REIGEN 50 51 Reigen Geschoss tiefer als die Schwimmhalle, in welcher dafür zwei Deckenduschen zur Verfügung stehen. Der trapezoide Baukörper vermag den städtebaulichen Ort zu klären. Einerseits fügt er sich in die orthogonale Die Halle selber zeichnet sich durch eine gute Über- Struktur des Sportgevierts ein und andererseits stärkt sicht und Trennung der einzelnen Nutzungsbereiche aus. er durch die parallele Lage zur Neubrückstrasse den Die Beckenumgänge sind grosszügig und insbesondere Strassenraum. Diese Lesart kann für die zukünftige Be- beim Lehrschwimmbecken sehr wertvoll. Die grosszü- bauung vis-à-vis ein klares Statement sein und die städ- gige Galerie bietet für den Aufenthalt der Gäste und im tische Entwicklung an diesem Ort neu prägen. Die kom- Wettkampfbetrieb einen attraktiven Blick auf die Becken. pakt gehaltene Gebäudeform und die Distanz zur Quar- Die Anlieferung ins Beckengeschoss für Material oder tierbebauung lassen den Baukörper im Verhältnis klein Tribünenbauteile ist hingegen nahezu unmöglich und der und quartierverträglich erscheinen und verleihen diesem Zugang zu den Technikräumen genügt den Anforderun- eine stimmige Präsenz eines öffentlichen Gebäudes. gen nicht. Das Volumen nutzt das Terrain geschickt aus. Das hälftig Die starke städtebauliche Idee widerspiegelt sich in der ins Terrain eingefügte Sockelgeschoss bildet zur Strasse architektonischen Umsetzung. Ein der Unterwasser- und eine klare und selbstverständliche Adresse eines Stadt- Ankunftswelt dienender Sockel wird entsprechend in Far- bades mit einem pragmatisch gestalteten, aber ange- bigkeit, Atmosphäre und Öffnungsverhalten sehr stim- messenen Vorbereich. Darüber, auf einem Plateau insze- mungsvoll ausgestaltet. Darüber sitzt die leichte Hülle. niert, liegt ein transparenter, leichter und luftiger Glaskör- Ein sehr überzeugender und charaktervoller Beitrag, der per. Die maximale Durchlässigkeit ist Konzept und lässt unterschiedliche Anforderungen an eine Schwimmhalle auf dem erhöhten Niveau die Wasserbecken Teil aller und Sportbaute wie Quartierverträglichkeit, Repräsen- Sportflächen werden. tation für den Wettkampf, Bad für die Bevölkerung ein- bezieht und gestalterisch ansprechend und gekonnt zu Der neue Standort des bestehenden Clubhauses gibt übersetzen vermag. Kritisch begutachtet wird die Voll- der gut organisierten Tennisnutzung einen klaren Ort und glasfassade hinsichtlich Gebäudetechnik und Energie, eine eigene Adresse innerhalb des Sportclusters. Das die aufgezeigten Ideen und Massnahmen können nicht Sportareal bleibt weiterhin durch seine monofunktio- überzeugen. nalen Felder bestimmt. Nutzungsanreize für Quartierbe- wohner, um das Gelände für eine breitere Öffentlichkeit Die Tragstruktur der Dachkonstruktion wird aus Stahlfach- attraktiver zu machen, fehlen. Insgesamt öffnet sich mit werkträgern mit obenliegenden Trapezblechen und unten Die konsequente Abwärmenutzung wird begrüsst und Ausdruckskraft und architektonischen Idee, abgestimmt der klugen Setzung des Bauvolumens ein Potenzial zur aufgehängten Alublechkassetten gebildet. Der dadurch die Ergänzung durch eine grossflächige Photovoltaikanla- auf die gestellte Aufgabe. Die Schwimmhalle als Ort des Aussenraumgestaltung, welches noch nicht konkretisiert entstehende Hohlraum zwischen den beiden Ebenen ist ge als sinnvoll erachtet. Als besonders kritisch in Bezug Elementes Wasser wird auf allen Ebenen thematisiert, wurde. schlecht einsehbar und durchlüftet, dem Korrosionsschutz auf Erfüllung winterlicher Wärmeschutz sowie Behaglich- inszeniert und räumlich umgesetzt. Das reicht von der im Hallenbadklima ist besondere Beachtung zu schen- keit (Kaltluftabfall) wird die Vollglasfassade eingestuft. Dramaturgie des Eintretens quasi unter Wasser über die Der Besucher wird entlang des Sockelgeschosses über ken. Die Fachwerkträger sind auf filigranen Stahlstützen Dem beschriebenen Konzept der «1,5-fach Haut» fehlt fliessenden Räumlichkeiten und Bewegungsführungen den Eingang ebenerdig zu den Garderoben geführt. Der aufgelagert, die die Dachkonstruktion stützen und die das Konzept der Luftnachströmung bei geöffneten Ab- bis zur Leichtigkeit der durchlässigen lichtdurchfluteten Aufgang über zwei Wendeltreppen jeweils am Rand des Fassade halten. Für die Aussteifung stehen einige we- strömelementen. Schwimmhalle. Die vorgeschlagene Vollglasfassade ist in Gebäudes ist betrieblich problematisch. Im Garderoben- nige Elemente des Galeriegeschosses und die biege- Trotz des sehr kompakten Baukörpers resultieren im der vorgelegten Form aber energietechnisch nicht bewil- bereich ist die Trennung von Sauber- und Schmutzzone steif vorgesehenen Fassadenstützen zur Verfügung. Die Quervergleich der sechs rangierten Projekte wegen der ligungsfähig und entspricht nicht den hohen Programm- nicht eindeutig und wird in der Reinigung zu einem Scheibenwirkung des Trapezbleches der Dachebene und aufwendigen Gebäudehülle Kosten im oberen Bereich. anforderungen bezüglich Energieeffizienz und Beispiel- Mehraufwand führen. Duschen und Toiletten liegen ein die Steifigkeit der Fassadenstützen sind zu prüfen. Die Qualität des Entwurfes liegt insgesamt in der starken haftigkeit in ökologischer Hinsicht.
Prämierte Projekte / 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen Prämierte Projekte / 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen 52 53 Fassadenansicht Nordost Schnitt Situation
Prämierte Projekte / 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen Prämierte Projekte / 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen 54 55 Grundriss Erdgeschoss Grundriss Bädergeschoss Grundriss Erd- und Obergeschoss Clubhaus Tennis
Prämierte Projekte / 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen Prämierte Projekte / 3. Rang, 1. Ankauf. Projekt Reigen 56 57 Grundriss Galeriegeschoss Schnitt Konstruktion
58 59 PRO JEKT IM VIER TEN 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO RANG Team Raumbureau GmbH Architektur Baumanagement Raumbureau GmbH, Zürich b + p baurealisation ag, Zürich Rolf Jenni, Jorge Marinho, Nils Pyk, Tom Weiss Christian Grewe-Rellmann Landschaftsarchitektur Bädertechnik Haag Landschaftsarchitektur, Zürich Beck Schwimmbadbau AG, Winterthur Fabian Haag, Gabriel Manahi Matthias Hotz Bauingenieur Visualisierungen Ulaga Partner AG, Basel Studio David Klemmer, Zürich Tomaz Ulaga David Klemmer Gebäudetechnik HLKSE und Bauphysik Amstein + Walthert AG, Zürich Patrick Stierli, Mario Bleisch
PRÄMIERTE PROJEKTE / 4. RANG, 3. PREIS. PROJEKT NEMO PRÄMIERTE PROJEKTE / 4. RANG, 3. PREIS. PROJEKT NEMO 60 61 NEMO Einmal oben auf der Eingangsebene angekommen, über- zeugen beim Betreten der Bel-Etage der grosszügige Kompakt, reduziert und unter Übernahme der orthogo- Raumeindruck und der Blick in die Schwimmhalle. Alles nalen Struktur versteht sich das quadratische, nach al- ist sozusagen auf einen Blick erfassbar, sodass die Ori- len Seiten ausstrahlende Volumen als Teil der Unisport- entierung und der Halt im Raum begünstigt wird. Die Ab- anlagen. Die Befreiung vom Zwang eines strassenbe- läufe der Badegäste sind einfach und verhältnismässig zogenen Zugangs wird zur Schaffung eines erhöhten, kurz. Insbesondere der Saubergang im Untergeschoss attraktiven Scharniers zwischen dem unangetasteten, ist sehr knapp bemessen und ohne räumlich architekto- charmanten Neufeldstadion, den Tennisplätzen und der nischen Anspruch. So muss der Gang zum Bad eher be- neuen Schwimmhalle genutzt. Der geschätzte Versuch drückt in Kauf genommen werden, bis man die offenen, und Wille, das Kunstrasenfeld zu erhalten, führt gegen- fliessenden und schönen Raumfolgen auf der Sportebe- über den Nachbarbauten und auch zu den Bäumen zu ei- ne betreten darf. Das auf lediglich acht Stützen schwe- ner kritischen Nähe. In der übergeordneten Betrachtung bende Hallendach findet seinen Sinn in der generösen einer der schönsten Strassenräume Berns stört das aus Öffnung des rundum verglasten Hallenniveaus. dieser Sicht abgedrehte Volumen den harmonischen Al- leeraum zwischen dem Bierhübeli und dem Studerstein. Auf Augenhöhe ermöglicht das rundum laufende Glas- Möglicherweise erweist sich in diesem Zusammenhang band einerseits den Blick nach aussen, entwickelt aber die Aufrechterhaltung des Rasenspielfeldes als zu grosse durch seine klare und moderate Dimension ein ange- Hypothek, da kaum Spielraum des Weichens möglich er- nehmes Raumgefühl. Nicht nur ist damit der freie Blick in scheint. Verstärkt wird diese Kritik durch den Umstand, die Umgebung sichergestellt, auch erfolgt die Befenste- dass der Vorplatz in seiner Ausgestaltung die Qualitäten rung selektiv mit sicherem Gespür für das Notwendige, des geschichteten Strassenraumes nicht weiterführen ohne unangenehme Folgekosten bei Verschattungen und kann und als Restraum wahrgenommen wird. Die Autoab- zu hohem Energieverlust. Zwischen dem Tennisclub und stellplätze entlang der Neubrückstrasse liegen im Stras- dem Schwimmbad wird eine interessante Synergie vor- senabstandbereich. Die Erschliessung der Halle an der geschlagen. Dennoch stellt sich die Frage, ob in dieser Nordwestseite aktiviert das Sportareal von innen heraus. eher beengten Konstellation die Bedürfnisse des Tennis- Mit einem grosszügigen Platz entsteht ein Ankunftsort clubs gedeckt sind. und Aufenthaltsraum, der für die Nutzerinnen und Nutzer der Schwimm-, Tennis- und Fussballeinrichtungen glei- Das Erscheinungsbild folgt dem Primat der Materialein- chermassen attraktiv ist. Der Tribünenwall wird belassen, heit und findet seine robuste und erratische Kraft in sein Rand mit einer Wildhecke zugepflanzt. Damit bricht einem reduzierten Formenvokabular. Dieses scheint sich kammern. Zwei davon sind zweigeschossig, sodass das drückend und unattraktiv, insbesondere auch die kleine, die interne Verbindung zu den Gebäuden der Universität nicht allein auf die Haptik des Materials und der Propor- Einzelne raumwirksam und sehr geschickt ein äusserst sehr funktionalistische Erschliessungstreppe. Ungünstig hin unvermittelt ab. Der geschlossene Gebäudesockel er- tion verlassen zu wollen und bedient sich der Überzeich- sparsames Ganzes ergibt. platziert ist der tageslichtlose Personalraum im Unterge- reicht an der Südostecke des Areals Geschosshöhe und nung einzelner Elemente wie der fragilen Aussentreppe, Einerseits können raumtrennende Elemente, wie zwi- schoss. zeigt sich zur Neubrückstrasse hin abweisend. Das Volu- des kaum nutzbaren Balkons und der ausgedrehten, kon- schen der Schwimmhalle und dem Lehrschwimmbecken, Im Quervergleich der sechs rangierten Eingaben weist men steht zu nah an der Bebauung der Beaulieustrasse struktiv nicht nachvollziehbaren Stützen. Die wohl formal ohne Weiteres damit aufgenommenen werden, vielmehr das Projekt NEMO mit dem sehr kompakten Baukörper und provoziert mit seinem Fensterband ungewollte Blick- motivierte Verknüpfung erscheint forciert und stellt die aber entwickeln die Raumkammern eine bemerkens- und dem Belassen des Unisportfelds Erstellungskosten bezüge zwischen den privaten Wohnungen und dem öf- Kraft der Gestalt unnötig in Frage. Gerade die gleichzeitig werte Raum- und Lichtatmosphäre, in welcher die mini- im unteren Bereich auf. fentlichen Badebetrieb. Die Tennisanlage ist gut organi- auf den Stützen liegenden und dennoch gehängten Ele- malistische Betonästhetik seine Wirkung sehr schön ent- siert. Der Aussenbereich an der neuen Fusswegverbin- mentbetonplatten legen die konstruktive und strukturelle falten kann. Unter den Bedingungen der starken Einschränkungen dung kann als Pocket-Park genutzt werden. Problematik offen. Zu knapp bemessen sind die technischen Räume, ebenso entwickelt das Projekt unter Wertschätzung und Auf- Zusammengefasst ergeben sich aus der prägnanten die Steigzonen. Wahrscheinlich ist das Mass an verfüg- rechterhaltung des Stadions und des Unisportplatzes ei- Architektur Aussenräume, welche zum Sportareal hin Ein Rost aus 7,50 Meter hohen Wänden, welche gleich- barem Raum zu klein, um die Hypothek der für ein Hal- ne bemerkenswerte reduzierte Klarheit und innenräum- gestalterisch und funktional überzeugen, zur Neubrück- zeitig als Betonträger eingesetzt sind, ruht auf acht ab- lenbad und die unterhaltsarme Bewirtschaftung notwen- liche Kraft. Demgegenüber steht die konfliktreiche Nähe strasse und zur angrenzenden Wohnbebauung hin aber gedrehten Betonpfeilern und fasst fünf 2,80 Meter über digen Installationsräume ohne einschneidende Massnah- zur Nachbarschaft sowie die limitierten Handlungsspiel- wenig Qualitäten entwickeln. dem Hallen- resp. Wasserniveau schwebende Raum- men korrigieren zu können. Der Veloabstellraum ist be- räume aufgrund zu knapper technischer Räume.
Prämierte Projekte / 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO Prämierte Projekte / 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO 62 63 Fassadenansicht Nordost Fassadenansicht Südwest Schnitt B Schnitt C Situation
Prämierte Projekte / 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO Prämierte Projekte / 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO 64 65 Grundriss Obergeschoss Grundriss Erdgeschoss Schnitt A
Prämierte Projekte / 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO Prämierte Projekte / 4. Rang, 3. Preis. Projekt NEMO 66 67 Grundriss Untergeschoss Fassadenschnitt und -ansicht Grundriss
68 69 PRO JEKT IM FÜNF TEN 5. Rang, 4. Preis. Projekt Stiller RANG Boltshauser Architekten Architektur Elektroplanung Boltshauser Architekten, Zürich IBG B. Graf AG Engineering, Winterthur Roger Boltshauser Mauro Canzian Landschaftsarchitektur Bauphysik und Nachhaltigkeit Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG, Zürich Basler & Hofmann AG, Zürich Andreas Geser Tobias Kraft, Stefan Wehrli Bauingenieur Bädertechnik I Conzett Bronzini Partner AG, Chur JOP Josef Ottiger + Partner AG, Rothenburg Josef Dora André Himmelrich Gebäudetechnik HLKS Bädertechnik II Balzer Ingenieure AG, Chur Schneider Aquatec Consulting, St. Gallen Maurus Arpagaus, Dumeng Wehrli Friedrich Schneider
PRÄMIERTE PROJEKTE / 5. RANG, 4. PREIS. PROJEKT STILLER PRÄMIERTE PROJEKTE / 5. RANG, 4. PREIS. PROJEKT STILLER 70 71 Stiller le, die im Wettkampfbetrieb durch den mobilen Tribünen- aufbau versperrt wird. Zuschauende gelangen via eine Die städtebauliche Konzeption liegt im Weiterbauen des Treppe auf die Galerie, für Menschen mit Behinderungen bestehenden Sportclusters Neufeld. Sie bildet mit dem ist keine Lösung angedacht. Die Schwimmbadbesucher rechteckigen, in sich geschlossenen Volumens und der gelangen über Treppen zu den Garderoben und Sanitär- prägenden Zugangsachse mit einer monumentalen Trep- anlagen im UG und wieder hinauf zu den Becken, ohne pe ein zusammenhängendes System. In umgekehrter Tageslicht, was wegen der Treppen im Nassbereich auch Richtung öffnet sich die arealinterne Achse der Bestan- sicherheitstechnisch nicht unproblematisch ist. Die Hal- desbauten zum Vorplatz der Schwimmhalle und führt lenstruktur ist übersichtlich mit einer kompakten, zentra- über den Tennisclub-Vorbereich an den Strassenraum. len Sanitärzelle auf der Ebene der gut mit Tageslicht ver- sorgten Schwimmhalle. Die Funktionalität der Tennisan- Im Grundsatz handelt es sich um einen nachvollzieh- lage ist gewährleistet. Die Sportanlagen der Universität baren Ansatz mit einem überraschenden Freispielen werden neu angeordnet, sind aber betrieblich gut ange- eines durchgängigen Freiraumes zum Quartier. Dieser legt und von der Strasse her etwas geschützt. Vorteil wird einerseits gemindert durch die mangelnde Anbindung an die Neubrückstrasse und andererseits ver- Das Bauwerk ist klar konstruiert und bildet mit den Mate- mag die Tennisanlage als Auftakt in der vorgeschlagenen rialien Beton, Faserbeton und Glas eine solide Ausgangs- Form nicht zu überzeugen. Das Gelände wird mit Mauern lage. Sie stimmt mit der pragmatischen und funktionalen zerschnitten und bietet keine grosszügigen Wegverbin- Haltung des Entwurfsansatzes überein. Der architekto- dungen. Das Clubhaus steht als Nebendarsteller promi- nische Ausdruck wirkt trotz durchgehender, grosszügiger nent vor der Schwimmhalle. Auch fehlt der inszenierten, Glasfassade im Hauptgeschoss schwer. Die mächtig er- breiten Treppe das nötige Vorland, um eine gelungene scheinende Gestalt wird unterstrichen durch die zeich- Verknüpfung mit dem gesamten Erschliessungsraum zu nenden vertikalen Betonpilaster des Tragrasters und der entwickeln. Zusätzlich versperrt die Veloabstellanlage die Fügungslogik des Zugangsportals in Beton. Die Wahl von in der Konzeption angelegte, grosszügige Durchwegung gekrümmten Fassadenelementen verstärkt den wehr- auf der tragenden Konzeptachse. haften Ausdruck zusätzlich, als umlaufendes Fassaden- band verbirgt es die dahinterliegende räumliche Vielfalt, Zur Neubrückstrasse hin entsteht eine gestaffelte Raum- die dem Haus auch nach aussen einen differenzierteren folge. Die einzelnen Nutzer erhalten einerseits je eine Charakter hätte verleihen können. eigene Adresse und sind gleichzeitig ablesbar geordnet. Diese gute Raumidee zerfällt in der konkreten Gestal- Die weitgehend vorfabrizierte Dachkonstruktion besteht ses Feldes wird aber nicht aufgezeigt. Die Technikfläche nen adäquaten Auftritt verleihen würde. Dieser Mangel tung und Ausstattung in Restflächen und Abstandsgrün. aus vorfabrizierten Primärträgern und dazwischenliegen- wirkt in der Geometrie ungünstig in Bezug auf Erschlies- fruchtet auch in der an sich logischen Konzeption, den Die Organisation der Tennisplätze, Fuss- und Beachvol- den, vorgespannten Rippenträgern. Darüber ist eine Orts- sung und Fluchtwege. Der ausgewogene Glasanteil be- Sportcluster weiterzubauen, und überzeugt als Campus- leyballfelder ist teilweise unklar. Die Chance, im Zuge betonplatte vorgesehen, die eine Scheibenwirkung der günstigt einen effizienten winterlichen Wärmeschutz so- idee mit mangelnder Verknüpfung zum städtischen Raum des Schwimmhallen-Neubaus das ganze Sportareal für Dachebene ermöglicht. Die Unterflansche von Primär- wie die Behaglichkeit. an diesem Ort nicht. das Quartier attraktiver zu machen, wird nicht genutzt. und Sekundärelementen prägen die Deckenuntersicht Gesamthaft wird die an sich gute Ausgangslage nicht ge- der Schwimmhalle. Die horizontale Aussteifung ist über Mit der Neukonzeption des Unisportfelds, aber einem nutzt und verliert in ihrer Detaillierung und Konkretisie- Kerne und Wandscheiben gut gelöst. recht kompakten Baukörper liegt das Projekt im Kosten- rung viel von ihrer Klarheit und Kraft. vergleich der sechs Projekte im mittleren Bereich. Ein funktional gutes Projekt mit klaren, einfachen Struk- Der Verzicht auf den vorgesehenen Fernwärmeanschluss turen. Der Zugang mit dem Empfangs-/Kassenbereich und die Bereitstellung der Wärme durch eine Erdsonden- Der Entwurf ist auf allen Ebenen pragmatisch und funk- und Bistro ist attraktiv. Vom Eingang her haben Gäste Wärmepumpe hat zur Folge, dass ein grosses Erdson- tional gelöst. Es fehlt insgesamt das «Mehr», welches aber nur eine eingeschränkte Sicht in die Schwimmhal- denfeld bereitgestellt werden muss. Die Platzierung die- dem Ort und dem Bauwerk als öffentliches Gebäude ei-
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