Alchemilla Frauenmantel - die Frauenheilpflanze - Carla Schönbächler
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Alchemilla Frauenmantel – die Frauenheilpflanze Diplomarbeit zur dipl. Wildkräuterexperin von Carla Schönbächler Wildkräuterschule Empowerment for Life, Stefanie Gross-blau September 2019 Betreut von Sonja Wunderlin, Naturärztin 3
Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 Die Alchemilla und wie sie mich fand ................... 6 Kapitel 2 Die Alchemilla und ihre Geschichte ...................... 8 Kapitel 3 Die Inhaltsstoffe der Alchemiila........................... 11 Kapitel 4 Wissenschaftliche Erkenntnisse............................ 13 Kapitel 5 Anwendungsmöglichkeiten der Alchemilla ........ 14 Kapitel 6 Was ist PMS? ........................................................... 17 Kapitel 7 Wie die Alchemilla helfen kann ............................ 19 Kapitel 8 Die Studie.................................................................. 19 Kapitel 9 Auswertung der Studie ........................................... 27 Dank .......................................................................... 36 Literaturverzeichnis ................................................. 37 Quellennachweis ...................................................... 38 Gedicht von Johannes Trojan............................... 39 5
Kapitel 1 Die Alchemilla und wie sie mich fand Bereits als Jugendliche plagten mich heftige Menstruation-Beschwerden. Monat für Monat dasselbe: Übelkeit, Krämpfe und viel Blutverlust, Dünnhäutigkeit, Traurigkeit und sehr grosse Wasseransammlungen vor allem im Gesicht, den Händen und Füssen. Ich war so weit, dass nur schon der Gedanken an die kommende Menstruation ein Gefühl der Hilflosigkeit in mir auslöste. Der erste Besuch beim Frauenarzt kurz nach meinem 15. Geburtstag brachte Linderung. Er verschrieb mir kurzerhand die Antibabypille. Obwohl ich diese zur Verhütung (noch) nicht benötigte und er mir diese auch erst ab dem 16. Lebensjahr ohne die Einwilligung meiner Eltern hätte verschreiben dürfen, war ich ihm unglaublich dankbar. Die Blutung wurde schwächer, die Übelkeit war wie weggeblasen und die Krämpfe um einiges weniger heftig. Auch psychisch ging es mir besser und ich realisierte, dass viele meiner Symptome durch die körperlichen Strapazen in diesen Tagen hervorgerufen worden waren. Einzig die Wasseransammlungen wurden nicht weniger, im Gegenteil. Neu waren auch die Kopfschmerzen. Diese kannte ich bis dahin gar nicht. Jetzt aber pochten sie immer wieder in den Tagen vor der Menstruation in meinem Kopf. Trotz all dem, es ging mir insgesamt besser und so blieb ich einige Jahre bei der Antibabypille. Irgendwann machte auch der praktische Nutzen der Verhütung für mich Sinn. Als ich 22 Jahre war, erklärte mir mein Frauenarzt ein neues Verhütungsmittel, Mirena genannt und fragte mich, ob ich zu den „Versuchsfrauen-Gruppe“ gehören wolle, die diese Hormonspirale zu einem vergünstigten Preis eingesetzt bekämen. Die Argumente waren verlockend: 5-6 Jahre keine Hormone mehr Schlucken, keine Blutung mehr, keine Schmerzen mehr. Ich war dabei und liess mir die Hormonspirale einsetzen. 3 Tage später auf einem Geschäftsausflug im Wallis unterwegs, landete ich mitten in der Nacht mit einer Gebärmutterhals-Entzündung in der Notaufnahme. Als die Schmerzen mit Morphium ruhiggestellt waren, wollte mir die anwesende Frauenärztin die neu implantierte Spirale entfernen. Ich weigerte mich, obwohl ich heute weiss, dass es eine Abwehrreaktion von meinem Körper war, die ich hätte ernst nehmen sollen. Die nächsten 6 Jahre verbrachte ich tatsächlich ohne Monatsblutung und fast ohne Schmerzen. Gleichzeitig wurde ich aber immer gereizter und war oft extrem müde und ausgelaugt. Besuche in der Bioresonanztherapie und dem beim Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) folgten. Die Ursache war nicht ganz klar. Klar war aber, dass es Sinn machte monatlich eine Blutung zu haben, die auch hilft Giftstoffe und Säuren aus dem Körper zu schwemmen. Ganze 6 Jahre hatte ich diese wichtige Funktion meinem Körper unterbunden! 6
Die Mirena musste also raus. Gemäss meinem Frauenarzt ein kurzer Eingriff ohne Betäubung. Ein Rückholdraht war an der Spirale befestigt und dieser sollte das Herausziehen ermöglichen. Schnell wurde aber klar, dass mein Körper es ernst gemeint hatte mit der Abwehr dieses Eindringlings. Die ganze Spirale war eingewachsen, vom Rückholdraht kein Ende zu fassen. Ein Eingriff unter Narkose mit einigen Tagen Bettruhe war die Folge. Nach einigen Monaten ohne jegliche Verhütung war meine Periode wieder da und mit ihr all die Beschwerden, die ich als Jugendliche schon kannte. Ausser das mein Blut nun nicht mehr in Strömen floss, sondern sich zäh und dunkelrot über Tage aus meinem Körper kämpfte. Mein TCM-Arzt verschrieb mir Kräuterpulver, setzte Akupunktur und Moxa (eine Räucherung mit Beifuss) ein. Ich passte meine Ernährung seinen Empfehlungen an, änderte meinen Lebensstil, versuchte es vor allem an den Tagen der Menstruation ruhiger anzugehen und die Krämpfe mit Bädern oder zumindest Wärmeflaschen zu lösen. All diese Massnahmen haben mir geholfen, die Tage als Schonzeit zu sehen und diese Funktion des Entgiftens und Ausleiten auch zu schätzen. Viele Jahre später im Frühling 2018, inzwischen in der Ausbildung zur Wildkräuterexpertin, begegnete ich einer Pflanze die mein Leben verändern sollte. In Graubünden auf fast 2000 Meter über Meer wie ein Teppich auf der Wiese wachsend, glitzernd im Morgentau, verströmt sie eine unglaubliche Kraft: die Alchemilla. Ich erfahre, dass der Frauenmantel auch als „Allfrauenheil“ bekannt, das Frauenheilkaut sei. Für einige in der Gruppe war das nicht neu. Ich erkannte zwar das Kraut, wusste aber nichts von der Heilwirkung. Hat mich die Suche nach einem Kraut gegen meine Frauenleiden beim TCM-Arzt doch eher nach Asien als in die nähere Umgebung geführt. Die Alchemilla gefiel mir auf Anhieb. Es war so einleuchtend einfach und machte einfach Sinn. Geschätzte 10 Tage vor der Menstruation begann ich noch am gleichen Tag mit Frauenmantel-Tee trinken. Der Tee schmeckte mir gut, herb und krautig, was ich sehr mag. Ich sammelte viel Frauenmantel, trocknete diesen noch in der Unterkunft vor meinem Bett und nahm ihn mit nach Hause. Dort trank ich dann bis zum Einsetzen der Blutung täglich 2-3 Tassen Tee aus diesem Kraut. Die Wirkung war unglaublich. Die erste Menstruation seit Jahren, die ohne grosse Begleiterscheinung einsetzte und verlief! Im Herbst 2018 kam in der Ausbildung zur Wildkräuterexpertin die Diplomarbeit zur Sprache. Diese sollte von einem Thema mit persönlichem Bezug zu Wildpflanzen handeln. Schnell war für mich klar, wem ich meine Zeit und Zuwendung widmen möchte: der Alchemilla! Ich will mehr über diese Pflanze erfahren, will wissen, ob sie auch anderen Frauen Linderung verschaffen kann. Das Ergebnis meiner Recherchen und Erfahrungen sind auf den nächsten Seiten zu finden. 7
Kapitel 2 Die Alchemilla und ihre Geschichte Der Kräuterpfarrer Künzle meinte zur Alchemilla: „Die Alten kannten die Heilkraft dieser Pflanze ganz wohl und gaben ihr den Namen Alchymilla was so viel wie das Zauberkraut bedeutet.“ Im Kräuterbuch „Gart der Gesundheit“ wird der Frauenmantel erstmals 1485 im Spätmittelalter schriftlich erwähnt. Er trug schon damals den Namen „Alchimilla“ was auf die Bedeutung als Symbolpflanze hinweist. Um 15oo erlebte die Alchemie ihre Blütenzeit. Die Alchemie gilt als Mutter aller Wissenschaften, woraus später die Naturwissenschaften und die Pharmazie entstanden sind. Die Alchemisten verschlüsselten ihr Wissen oft über eine sehr komplexe Bild- und Symbolsprache, in der auch die Alchemilla eine Rolle spielte. Auf alchemistischen Abbildungen findet sich oft die Rose, die adelige Schwester des Frauenmantels. Der Geheimbund der Rosenkreuzer verwendete sie als Symbolbild für das Streben nach der Vollkommenheit. Nach der alchemistischen Vorstellung sind die zwei Urkräfte, nämlich die männliche und die weibliche Kraft, die es zu verbinden gilt. Die Alchemisten waren (und sind noch heute) auf der Suche nach besonders wirksamen Arzneimittel, die Krankheit in Gesundheit verwandeln und das Leben verlängern. Der Arzt, Alchemist und Naturforscher Paracelsus (1493 – 1541) sagte einst: „Die Natur bringt nichts an den Tag, das für sich selbst vollendet wäre. Der Mensch muss es vollenden. Diese Vollendung heisst Alchimia“ Besondere Aufmerksamkeit gaben die Alchemisten „dem Tau“ im Blattschoss der Alchemilla. Sie nannten die Pflanze darum auch Sinnau, was so viel bedeutet wie „die Pflanze mit dem ewigen Wasser“. Heute weiss man, dass sich der Tautropfen der sich in den Morgenstunden im Blattschoss befindet nicht nur Tau ist. Der Frauenmandel behält diesen Tropfen nämlich auch dann noch, wenn der übrige Tau auf der Wiese verdunstet ist. Wer etwas Geduld mitbringt, kann beobachten wie kleine Tropfen aus dem Blattrand der Alchemilla hervortreten, die sich dann in der Blattmitte sammeln. Die Pflanze besitzt am Blattrand kleine Drüsen, die sie je nach Luftfeuchtigkeit wie ein Überdruckventil nutzt. Dieser Vorgang nennt man botanisch „Guttation“. Das Guttationswasser der Alchemilla ist von grosser Reinheit, macht die Pflanze sozusagen selber ein Destillat. Die Alchemisten waren fasziniert von dem „Himmelswasser“ und verwendeten es oft als reines Wasser für ihre Elixiere. 8
Gutationstropfen auf einer Alchemilla Lange bevor die Alchemisten uns die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über den Frauenmantel hinterliessen, wussten die Frauen in Naturvölkern noch vor Christus über die Wirkung des Frauenmantels. Alle Urvölker leiteten die in der Pflanze wirkenden Kräfte von deren Gestalt ab. Bestimmt erkannten schon damals kräuterkundige Frauen das schüsselförmige Blatt mit der Wasserperle in der Mitte als den weiblichen Geburtsschoss. Die Germanen waren es schliesslich, die den Frauenmantel der Fruchtbarkeitsgöttin Frigga widmeten. Die Germanen verehrten Frigga auch als Beschützerin der Gebärenden. Sie machten sich die Wirkung der Alchemilla in Heiltrunke aus Ziegenmilch oder Honigmet, in dem das Kraut gekocht wurde, zunutze und verwendeten es um Geburtswunden zu schliessen und Blutungen zu stoppen. Zur Römerzeit wurde die Göttin Frigga durch die Venus abgelöst und so wurde die Pflanze der Liebesgöttin Venus unterstellt. Auch die Dienerinnen der Venus benutzten die Pflanze. So glaubten sie, ein Bad in ihrem Pflanzensud gäbe die Jungfräulichkeit zurück. Dieser Glaube verhalf der Alchemilla zum Beinamen „Jungfrauenmantel“ oder „Jungfernwurz“. 9
Ab dem 9. Jahrhundert wurde der Frauenmantel im Christentum der Jungfrau Maria unterstellt. Wegen der mantelartigen Blattform wurde der Frauenmantel „Marienmantel“ genannt und gewann im 14. Jahrhundert zunehmend Bedeutung als Symbolpflanze für das Gesetz des sogenannten „Mantelschutzes“. Dieses Gesetzt sagte, wenn z. B. ein aussereheliches Kind den Mantel eines mächtigen Fürsten oder deren Gattin trug, diese dem Kind Schutz gewähren. Die Christen fanden auch eine neue Erklärung für die Wassertropfen in der Blattmitte des Frauenmantels: Diese seien die Tränen der gefallenen Engel, die jeden Morgen weinten, weil sie irrtümlicherweise Luzifer gefolgt waren. Und weil die Alchemilla das Wasser aus dem Boden aufnimmt, es reinigt und wieder an den Himmel abgibt, verwendeten die Christen die „Himmelstropfen“ auch als Wasser um sich von den Sünden reinzuwaschen. 10
Kapitel 3 Die Inhaltsstoffe der Alchemilla 5-12% Gerbstoffe: Wirken adstringierend (zusammenziehend), antibakteriell (gegen Bakterien) antimykotisch (pilzhemmend), antiviral (gegen Viren), antioxidativ (Radikalfänger), entzündungswidrig, kapillarabdichtend, wundschlussfördernd, blutflusshemmend (verkürzt die Blutgerinnungszeit), Antidot zu Alkaloiden und Metallen, was bedeutet, dass Gerbstoffe in der Lage sind, Schwermetalle im Körper zu binden. 1-4% Flavonoide: Wirken krampflösend, antiödematös (abschwellend), stärken das Bindegewebe und die Gefässe. Eines der Flavonoide, das Kaempferol, wirkt antiallergisch und hemmt somit die Histaminfreisetzung. Ca. 1% Leukocyanidine: Vor allem in den Blüten. Diese sind vermutlich für die krampflösende und blutflusshemmende Wirkung mitverantwortlich. Cumarine: Stärken die Venen und wirken antiödermatös (abschwellend). Chlorophyll: Fördert äusserlich die Wundheilung, regt die Blutbildung an, ist krebsfeindlich. Carotinoide: Schützen die Pflanze vor Strahlenschäden und wirken antioxidativ (repariert Schäden in den Zellen, die durch Strahlen, Umweltgifte oder Viren entstanden sind). Bitterstoffe: Wirken appetitanregend, verdauungsfördernd und reinigen das Blut. Zudem steigern sie die Resorption von Eisen und anderen Mineralstoffen. Phytosterine: Wirken gegen Entzündungen, sind tumorhemmend bei Prostataadenomen sowie reizlindernd bei Altersblasenschwäche. Salicylsäure: Sind schmerzlindernd und wirken ebenfalls gegen Entzündungen. Ätherische Öle: Finden sich vor allem in den Blüten. Diese wirken antibakteriell und vermutlich stimmungsaufhellend. In getrocknetem Frauenmantelkraut finden sich aber auch 6-11% Mineralstoffe. Eisen: Ist blutbildend und wird für den Sauerstofftransport im Blut benötigt. 11
Kalium: Ist ein wichtiges Elektrolyt das in allen Zellen vorkommt. Kalium wird für die Eiweiss- und Kohlenhydratverwertung benötigt und beeinflusst die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln. Magnesium: Wirkt krampflösend und ist wichtig für alle Zellfunktionen. Kalzium: Wird zum Knochenaufbau benötigt. Wirkt antiallergisch und entzündungswidrig. Kieselsäure: Wird wie Kalzium in die Knochen eingebaut. Kieselsäure steigert auch die Aktivität der weissen Blutzellen und wirkt darum gegen chronische Entzündungen und ist eine gute Krebsprophylaxe. Sulfat: Ist Schwefelsäure und ist ein Bestandteil der Aminosäuren und kann Schwermetalle im Körper binden. Die Mengen der Inhaltstoffe variiert je nach Standort, Bodenbeschaffenheit, und Witterung. Grundsätzlich finden sich mehr Inhaltsstoffe in der Alchemilla alpina, dem Alpenfrauenmantel als in der Alchemilla vulgaris, dem gewöhnlichen Frauenmandel. Auch konnte man entdecken, dass der Gehalt an Kieselsäure nach dem zweiten Schnitt (nach der Heuernte) doppelt so hoch ist als beim ersten Schnitt. Es lohnt sich, den Frauenmantel an einem sonnigen Tag, bevorzugt in höheren Lagen zu sammeln. Da in den Blüten andere Inhaltsstoffe vorhanden sind, ist es wichtig, diese mit zu sammeln. Alchemilla alpina 12
Kapitel 4 Wissenschaftliche Erkenntnisse Nicht alle Wirkungen der Alchemilla lassen sich mit einem der Inhaltsstoffe in Verbindung bringen. Oft hilft die Alchemilla, ohne dass man weiss warum. Zudem ist die Forschung in der Wirkung von Pflanzenwirkstoffen und sekundären Pflanzenstoffen noch am Anfang. Das grosse Rätsel warum die Alchemilla so umfassende Heilkräfte besitzt ist noch nicht endgültig geklärt. Einige Studien wurden aber schon gemacht und bestätigen die folgenden Wirkungen: Blutregulierend: Heisst im Fachjargon antihämorrhagisch. Der Frauenmantel unterdrückt die Blutung nicht wirklich, er reguliert diese aber zuverlässig. Rumänische Wissenschaftler fanden heraus, dass der Frauenmantel die Blutgerinnungszeit verkürzt. Sie verordneten darum den Extrakt auch vor Operationen und den Blutverlust zu reduzieren. Hauptverantwortlich für diese Wirkung sind die Gerbstoffe in Kombination mit Kalzium, der Kieselsäure und den Leukocyanidine. 1) Gefässschützend: Die zähen, faserigen Blätter der Alchemilla zeigen Signaturkundigen bereits, dass die Pflanze bindegewebekräftigende Eigenschaften haben könnte. Französischen Wissenschaftler gelang es, dies zu bestätigen. Durch die Einnahme von Frauenmantelauszüge werden die Blutgefässe elastischer. 2) Krampflösend: Der Frauenmantel gehört gem. Professor Dr. Hildebert Wagner von der Uni München, neben dem Gänsefingerkraut und der Schafgarbe, zu den krampflösendsten Heilpflanzen. 3) Hormonregulierend: Der französische Arzt Yves Requena nennt der Frauenmantel als wirksame, hormonregulierende Heilpflanze. 4) Tatsächlich kann der Frauenmantel die Bildung des Gelkörperhormons Progesteron fördern. 1) 2) Margret Madejsky-Alchemilla, Goldmann Verlag 3) Phytotherapie- Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 4) Yves Requena, Acupunctura et phytotherapie, Maloine Verlag 13
Kapitel 5 Anwendungsmöglichkeiten der Alchemilla Innere Anwendungen: Tee: Die wohl häufigste und einfache Möglichkeit ist es ein Tee aus der Alchemilla zuzubereiten. Für einen Tasse (ca. 2 dl) 2 Teelöffel frisches oder getrocknetes Kraut heiss überbrühen und 8-10 Minuten ziehen lassen. Eine Teekur eignet sich als alleinige oder begleitende Massnahme bei allen Frauenleiden. Begleitend kann der Tee bei Zysten, Myomen oder chronischen Brustleiden helfen. Auch bei Rheuma oder bei Altersdiabetes kann eine Linderung eintreffen. Entweder man macht eine 6-8-wöchige Teekur mit 2-3 Tassen Tee pro Tag oder alternativ trinkt man den Tee ab Zyklusmitte bis zum Einsetzten der Monatsblutung, ebenfalls 2-3 Tassen pro Tag. Honitgmet: Eine alte und sehr schmackhafte Zubereitungsart ist es, das Kraut in Honigmet kochen. Honig und Alkohol sind seit jeher bekannt, dass sie die Heilstoffe schon im Mund durch die Schleimhaut resorbieren. Zudem löst Alkohol im Vergleich zu Wasser auch fettlösliche Wirkstoffe wie z.B. die ätherischen Öle aus dem Kraut. Die Herstellung ist denkbar einfach: in Einem Topf eine Flasche Honigmet mit 2 Handvoll frischen oder getrocknetem Kraut erhitzen. Sobald es kocht ab dem Herd nehmen, zugedeckt abkühlen, abseihen und in eine saubere Flasche füllen. Gekühlt hält sich der Met so ca. 1 Woche. Einnahmeempfehlung: 1-2 Wochen täglich 1-3 dl Met vor oder zwischen den Mahlzeiten. Kräuterwein: Er wurde n der Klostermedizin von Hildegard von Bingen im 11./12. Jahrhundert eingeführt und noch immer beliebt: der Kräuterwein. Die Zubereitung und Einnahme ist identisch mit derjenigen vom Honigmet (siehe oben). Wichtig ist einen guten Rotwein zu wählen. Der Wein hält sich einige Wochen im Kühlschrank und kann nach Wunsch noch mit Honig gesüsst werden. Da Rotwein ebenfalls Gerbstoffe enthält, ist der Kräuterwein eher stopfend und eignet sich darum auch als Mittel gegen Durchfall. Pulver: Der bekannte „Kräuterdoktor“ Alfred Sigrist, († 08.06.2012) empfiehlt bei akuten Leiden frisches Kraut im Mörser zu verreiben, zu trocknen und von diesem 2-3 mal täglich ein ½ Teelöffel in Wasser oder Milch aufgelöst einzunehmen. Das Pulver lässt sich nur einige Tage aufbewahren und eignet sich darum nicht für die Bevorratung. Dafür besser geeignet ist die nachfolgende Verreibung. 14
Die Verreibung: Eine Möglichkeit die volle Heilkraft der Frischpflanze ohne Alkohol zu konservieren. Die Zubereitung benötigt etwas Geduld: Milchzucker und frisches Frauenmantelkraut inkl. Blüten (zu gleichen Teilen) werden im Mörser solange zerstossen, bis eine einheitliche Masse entsteht. Je nach Menge dauert dies 1-1.5 Stunden. Die feuchte Masse wird danach auf einem Tuch ausgebreitet und 1-3 Tage getrocknet. Luftdicht in einer Dose oder Schraubglas aufbewahrt, hält sich Verreibung bis zu einem Jahr. Da die Verreibung keinen Alkohol enthält, eignet sich die Einnahme auch für Kinder, Schwangere und alle, die keinen Alkohol zu sich nehmen möchten oder dürfen. Die übliche Dosierung liegt bei 3 Teelöffeln täglich, Kinder dem Alter entsprechend kleinere Dosen bis zu einem halben Teelöffel täglich. Die Verreibung eignet sich zur Langzeiteinnahme, wirkt aber auch sehr gut bei akuten Leiden wir Regelkrämpfen oder Ausfluss. Die Verreibung aus frischem Kraut und Milchzucker im Mörser hergestellt. Urtinktur: Eine sehr wirkungsvolle und haltbare Möglichkeit ist es, Frauenmantel in Alkohol einzulegen und daraus eine Urtinktur herzustellen. Dafür wird frisches Frauenmantelkraut kleingeschnitten, in ein Glas mit Deckel gegeben, mit Alkohol (50 – 55 Vol.%) bedeckt. Das Glas wird dann an einem dunkeln Ort 4-6 Wochen gelagert und 2-3 x wöchentlich geschüttelt. Nach 4-6 Wochen das Ganze durch ein feines Sieb oder ein Tuch abfiltern. Die Tinktur hält sich in dunklen Glasflaschen gelagert jahrelang. 15
Äusserliche Anwendung: Sitzbad: Ein Sitzbad ist einfach durchzuführen und wirkt oft sehr erfolgreich. Dies, weil auch die Haut in Kontakt mit den Wirkstoffen kommt und das warme Wasser allgemein entspannt. Da ein Sitzbad vor allem das äussere Genital erreicht, eignet es sich sehr gut bei Analfissuren, Ekzemen und Entzündungen an den Schamlippen. Für ein Sitzbad werden 2 Handvoll getrocknetes Kraut mit einem Liter kochendem Wasser überbrüht und eine gute halbe Stunde ziehen gelassen. Man füllt so viel warmes Wasser in die Badewanne oder eine Sitzbadewanne bis der Unterleib sitzend bedeckt ist und giesst dann den Frauenmanteltee dazu. Gebadet wird so 10-15 Minuten, bei akuten Beschwerden täglich über eine Woche. Unterleibsdampfbad: Ein sehr bewährtes Mittel bei Regelkrämpfen ist das Unterleibsdampfbad. In einer Pfanne werden 2 Handvoll Kraut mit einem Liter Wasser übergossen. Diese wird nun vor einen Hocker gestellt, wo Frau sich auf die vordere Kante setzt. Den Unterleib mit einem grossen Frottiertuch eingewickelt (oder von mir erprobt im langen Bademantel sitzend) können die warmen Dämpfe wohltuend aufsteigen. Nach 10-15 Minuten ist das Wasser soweit abgekühlt, dass die Dämpfe nachlassen. Danach den Unterleib warm einpacken und ruhen. Frauendusche: Die Frauendusche bekommt man in der Apotheke oder im Onlinehandel und besteht aus einer Pumpe (meist aus Gummi) und einenm Applikator. Man macht einen Frauenmanteltee und lässt diesen auf Körpertemperatur abkühlen. Anschliessend zieht man den Tee mit der Pumpe auf und spült mit dem Tee die Scheide. Dies funktioniert sehr gut liegend in der Badewanne. Die Wirkstoffe gelangen so direkt in die Scheide und den Gebärmuttermund. Besonders bei Ausfluss und Scheidenentzündungen hilft ein Esslöffel Apfelessig oder einige (wenige!) Tropfen ätherisches Öl von Geranium, Kamille, Lavendel oder Schafgarbe als Zusatz sehr antibakteriell und hautdesinfizierend. Die Frauendusche sollte nicht täglich angewendet werden, da sie die Scheide austrocknen kann und diese so wieder anfällig auf Keime reagiert. Vaginalzäpfchen: Obwohl es naheliegend ist, Unterleibsentzündungen mit Vaginalzäpfchen zu behandeln, bietet der Handel nur sehr wenige Präparate mit natürlichen Pflanzenextrakten an. Vaginalzäpfchen lassen sich aber einfach selber herstellen. Die Grundzutat als Zäpfchenmasse ist Hartfett, das in der Regel aus Kokosöl gewonnen wird. In der Apotheke als Adeps solidus zu bekommen. Dieses wird erwärmt und mit Pflanzenextrakten gemischt. Dies kann Tinktur und/oder ätherisches Öl sein. Die Masse wird noch flüssig in 16
Zäpfchenformen gefüllt oder etwas abgekühlt und von Hand zu Zäpfchen geformt. Die Zäpfchen sind danach im Kühlschank aufbewahrt einige Monate haltbar. Anwendungsgebiete: Zäpfchen kommen bei akuten wie auch chronischen Unterleibsleiden zum Einsatz und helfen bei Ausfluss, Entzündungen, Scheidentrockenheit oder eignen sich je nach Zusammensetzung auch zur Vaginalpflege vor oder nach Geschlechtsverkehr. Bei akuten Entzündungen helfen 1-2 Zäpfchen pro Tag über eine Woche eingeführt. Bei chronischen Entzündungen ist die Anwendung über einen längeren Zeitraum angebracht und sollte mit einem Therapeuten abgesprochen werden. Salbe: Die Haut als grösstes Sinnesorgan hat grosses Potenzial um Wirkstoffe aufzunehmen. Dazu eignet sich eine Salbe mit Pflanzenwirkstoffen angereichert sehr gut. Dem Basisöl wie Mandelöl, Olivenöl oder Wildrosenöl werden Bienenwachs und die Pflanzenwirkstoffe wie Tinktur und ätherisches Öl beigefügt. Eine solche Salbe kann Linderung bei Brustspannen oder Brusterkrankungen bringen. Aber auch bei Entzündungen der Genitalien kann die Salbe mehrmals täglich aufgetragen den Juckreiz lindern und wohltuend wirken. Eine Salbe lässt sich zudem sehr gut unterwegs auf Reisen anwenden und hat keine Nebenwirkungen. Kapitel 6 Was ist PMS? PMS ist die Abkürzung für das „prämenstruellen Syndrom“ abgeleitet aus dem lateinischen prae = vor und menstrus = monatlich. PMS fasst verschiedene körperliche und seelische Symptome zusammen die, vor der Menstruation auftreten können. Die häufigsten sind: - Stimmungsschwankungen/Reizbarkeit - Depressive Verstimmungen/Dünnhäutigkeit - Konzentrationsschwäche - Müdigkeit - Schlechte Verdauung - Brustspannen - Vermehrter Appetit/Heisshungerattacken - Wassereinlagerungen/Gewichtszunahme - Kopfschmerzen/Migräne - Übelkeit - Rückenschmerzen - Sexuelle Unlust 17
Was ist die Ursache dieser Beschwerden vor den Tagen? Etwa die Hälfte aller Frauen beklagen sich über PMS. Die häufigste Ursache für PMS ist ein hormonelles Ungleichgewicht. Besonders die Hormone Östrogen und Progesteron sind dafür verantwortlich. Hierfür muss man erst die Funktion der beiden Hormone im Zusammenhang mit dem Monatszyklus einer Frau näher betrachten und verstehen. Der Zyklus erfolgt in zwei Phasen von denen jede ca. zwei Woche dauert. Der Zyklus beginnt am 1. Tag der Menstruation. In der ersten Zyklushälfte dominiert das Hormon Östrogen. Dieses bereitet den Eisprung vor und die Gebärmutter für eine mögliche Einnistung der Eizelle. Zudem fördert es das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, dirigiert das weibliche Lustempfinden und fördert in dieser Zeit die vaginale Schleimproduktion. In der Zyklusmitte erfolgt der Eisprung und die Eizelle verlässt das Eibläschen. Dieses wird zum Gelbkörper und ist dann für die Ausschüttung des Hormons Progesteron zuständig. Das Progesteron sorgt in der zweiten Zyklushälfte für die Auflockerung der Gebärmutterschleimhaut und bereitet diese auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Wird die Eizelle nicht befruchtet, wird diese zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut durch die Menstruation ausgeschieden. Der Zyklus beginnt von vorne. Beim den Östrogenen gibt es verschiede. Je nach Lebensphase dominiert Östradiol in den fruchtbaren Jahren, Östriol während der Schwangerschaft und Östron nach den Wechseljahren. Progesteron aber, gibt es nur eines. Sehr oft dominieren im Körper die Östrogene. Dies kann durch externe Faktoren noch unterstützt werden. Die Einnahme von Hormonen (hormonelle Verhütung), essen von hormonell belastetem Fleisch aber auch östrogenhaltiges Trinkwasser tragen. dazu bei. Aber auch Xenoöstrogene in Lacken, Kunststoff, Wandfarben und Baumaterialen werden vom Körper als Östrogen verstanden und lösen so ein Ungleichgewicht aus. Östrogen und Progesteron sollten sich also die Waage halten. Ein Progesteronmangel kann unter anderem zu PMS, unerfüllten Kinderwunsch, Zysten oder Myome führen und verstärkt die Wechseljahrbeschwerden. 18
Kapitel 7 Wie die Alchemilla helfen kann Die Alchemilla ist die beste einheimische „Progesteronpflanze“. Sie enthält kein reines Progesteron. Progesteron wird vom Körper gebildet und kommt in keiner Pflanze körperidentisch vor. Der Inhaltstoff Diosgenin ist es, der als Phytohormon die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron anregt. Da bei PMS meistens einen Progesteronmangel vorliegt, kann die Alchemilla hier eine wertvolle Unterstützung sein. Ganz allgemein kann man aber sagen, dass die Alchemilla als hormonausgleichende Pflanze wirkt. Gegen Dünnhäutigkeit und Weinerlichkeit, soll ihr einhüllendes Wesen helfen. Dieses soll an Tagen vor der Menstruationen gelassener machen und einen Schutzmandel umlegen, der vor äusseren Einflüssen abschirmt. Kapitel 8 Die Studie Einleitung Monatliche Beschwerden vor der Menstruation können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Das Prämenstruelle Syndrom, auch PMS genannt, bezeichnet komplexe körperliche und emotionale Beschwerden. Diese treten meist während eines Menstruationszyklus, vier bis vierzehn Tag vor dem Eintreten der Regelblutung auf und klingen meist mit Beginn der Menstruation ab. Ziel der Erhebung Die Wirkungsweise der Alchemilla im Zusammenhang mit PMS Methode Es wurden 20 Probandinnen im Alter zwischen 17 und 46 Jahren erhoben. Die Teilnehmerinnen wurden in 2 Gruppen eingeteilt. Gruppe 1: hat im November ihre Ausganglage mit Hilfe des Fragebogens ergründet. Im Dezember und Januar tranken diese Teilnehmerinnen den Tee. Nach einer 1-monatigen Pause (Auswaschphase) haben diese im März und April die Tinktur eingenommen. 19
Gruppe 2: hat im November ihre Ausgangslage mit Hilfe des Fragebogens ergründet. Im Dezember und Januar nahmen diese Teilnehmerinnen die Tinktur ein. Anschliessend nach einer 1-monatigen Pause (Auswaschphase) haben diese auf den Tee gewechselt. Jeden Monat wurde anhand des Fragebogens ihr Befinden erhoben. Eine Urtinktur wurde wie folgt hergestellt: Frauenmantelblätter und Blüten an einem sonnigen Tag gesammelt. Es wurden 50% Alchemilla vulgaris und 50% Alchemilla alpina verwendet. Das Kraut wurde mit einem Messer mit Keramikklinge kleingschnitten. Die Keramikklinge soll das oxidieren der Blattränder verzögern oder gar verhindern. 20
Die geschnittenen Blüten und Blätter wurden dann nicht zu dicht in saubere Gläser gegeben. Aufgefüllt wurde das Glas mit Birnenbrand (55 Vol. %). Der Birnenbrand stammt vom Bauernhof meiner Eltern. Das Glas wurde verschlossen und dunkel bei Raumtemperatur 6 Wochen gelagert. 2-3 Mal die Woche habe ich das Glas leicht geschüttelt. Danach wurde das Ganze durch ein Tuch abgefiltert und in dunkle Glasflaschen abgefüllt. 21
Jede der 20 Probandinnen bekam von mir ein Paket mit 20 ml Urtinktur der Achemilla, 100 g getrocknetes Alchemilla-Kraut für Tee, eine Anleitung, die Fragebögen und ein Couvert um die Fragebögen zu retournieren. Nachfolgend die Unterlagen, welche die Studienteilnehmerinnen erhalten haben. Anleitung für Gruppe 1 Besten Dank für Deine Teilnahme! Du bist Teil der Gruppe 1 und gehst wie folgt vor: Nimm nach Erhalt dieser Unterlagen Fragebogen 1 zur Hand: Wie waren deine PMS-Symptome im letzten halben Jahr im Durchschnitt? Ca. 10 Tage vor deiner Menstruation im Dezember 2018 beginnst du mit der Einnahme von der beiliegenden Alchemilla-Urtinktur. Diese hat einen Alkoholanteil von 55 Vol.%. Du kannst die Tinktur pur (z.B. auf einem Löffel) oder mit Flüssigkeit verdünnt einnehmen. 22
Dosierung: morgens und abends 20 Tropfen Setze die Einnahme bei Einsetzen der Menstruation ab und beantworte Fragebogen 2. Im Januar 2019 wiederholt sich die Einnahme mit der Tinktur, fülle danach Fragebogen 3 aus. Im Februar 2019 pausierst du mit der Einnahme von Alchemilla. Fülle trotzdem bei Einsetzen der Menstruation Fragebogen 4 aus. Im März 2019 beginnst du ca. 10 Tage vor der Menstruation mit Tee trinken. Dosierung: 2-3 Tassen pro Tag Dazu nimm 1-2 Teelöffel vom beiliegenden Alchemilla-Kraut und überbrühe es mit 2-3 dl heissem Wasser. 8-10 Minuten (zugedeckt) ziehen lassen und abseihen. Du kannst das Kraut auch in ein grosses Teesieb oder in eine Teekanne mit Einsatz geben. Falls dir der Tee zu herb schmeckt, süsse ihn mit Honig. Wichtig: Honig nicht über 40 C° erhitzen um die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren. Lass den Tee also in diesem Fall erst etwas abkühlen. Setzte die Einnahme bei Einsetzen der Menstruation ab und beantworte Fragebogen 5. Im April 2019 wiederholt sich das Tee-Trinken. Fülle danach Fragebogen 6 aus und retourniere mir alle 6 Fragebogen mit beiliegendem Couvert bis spätestens 01. Mai 2019. Ist etwas unklar oder hast du Fragen? Gerne bin ich für dich da! Du erreichst mich unter Tel. 079 202 81 42 oder carlaschoenbaechler@hotmail.com Mit wild-grünen Grüssen Carla Schönbächler Beilage: ► 50 ml Urtinktur Alchemilla vulgaris (Frauenmantel). ► 100 gr. getrocknetes Kraut Alchemilla vulgaris (Frauenmantel) in Bio- Qualität. Beide Mengen reichen für je mindestens 20 Tage Einnahme gemäss oben genannter Dosierung. ► Fragebogen 1-6 ► Couvert frankiert 23
November 2018 Gruppe 1 1 Prämenstruelles Syndrom (PMS) Intro: Monatliche Beschwerden „vor den Tagen“ können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Das Prämenstruelle Syndrom auch PMS genannt, bezeichnet komplexe körperliche und emotionale Beschwerden. Diese treten meist während eines Menstruationszyklus, vier bis vierzehn Tage vor dem Eintreten der Regelblutung auf und klingen meist mit Beginn der Menstruation ab. Ziel der Studie: Die Wirkungsweise der Alchemilla im Zusammenhang mit PMS herausfinden. Vorgehensweise: Jeder Teilnehmerin stelle ich Achemilla-Tee und Alchemilla- Urtinktur für jeweils zwei Monate zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen werden in zwei Gruppen unterteilt: Gruppe 1: Nimmt im Dezember 2018 und Januar 2019 die Tinktur ein. Im Februar 2019 wird pausiert. Im März 2019 und April 2019 wird Tee getrunken Gruppe 2: Trinkt im Dezember 2018 und Januar 2019 Tee. Im Februar 2019 wird pausiert. Im März 2019 und April 2019 wird die Tinktur eingenommen. . Wie Tee und Tinktur eingenommen werden, entnimmst Du der beiliegenden „Anleitung zur Einnahme“. Jeweils monatlich nach Einsetzten der Menstruation beurteilst du deine PMS- Symptome und beantwortest den jeweiligen Fragebogen. Die Fragebögen sammelst Du und schickst alle sechs Bögen bis am 01. Mai 2019 an mich zurück. Ein frankiertes Couvert liegt bei. Legende der Bewertung: Bitte beurteile deine jeweilige Antwort auf die Fragen mit Hilfe der folgenden Skala. 0 keine, nein 1 leicht 2 mittel 3 stark Bitte notiere im Feld rechts deinen Jahrgang: 24
Psyche (alle Fragen beziehen sich auf die Zeit VOR deiner Menstruation) Wie häufig bist du/hast du? 0 1 2 3 Stimmungsschwankungen 0 1 2 3 erhöhte Reizbarkeit 0 1 2 3 Traurigkeit/Dünnhäutigkeit 0 1 2 3 Konzentrationsschwierigkeiten Bemerkungen der Teilnehmerin: Körperliche Symptome (alle Fragen beziehen sich auf die Zeit VOR deiner Menstruation) Wie häufig bist du/hast du? 0 1 2 3 Müdigkeit/Abgeschlagenheit schlechte Verdauung/Blähbauch 0 1 2 3 empfindliche Brüste und/oder 0 1 2 3 Brustspannen 0 1 2 3 Hautunreinheiten/Akne 0 1 2 3 Heisshunger Attacken 25
0 1 2 3 Wassereinlagerungen/Gewichtszunahme 0 1 2 3 Kopfschmerzen 0 1 2 3 Migräne 0 1 2 3 Übelkeit 0 1 2 3 Beschwerden im Rücken 0 1 2 3 Schwächere Libido Bemerkungen der Teilnehmerin: Herzlichen Dank für deine Teilnahme an dieser Studie. Deine Angaben werden anonym verarbeitet. Das Resultat der Studie sende ich Dir nach der Auswertung zu. Mit wild-grünen Grüssen Carla Schönbächler 26
Kapitel 9 Auswertung der Studie Die retournierten Fragebögen wurden anhand einer Tabelle ausgewertet. Es wurde das Befinden vor der Einnahme der Tinktur oder Tee als 0 Wert genommen. Der zweite Wert zeigt das Befinden nach 30 Tagen, der dritte Wert nach 60 Tagen Einnahme von Tinktur oder Tee. Dies wurde bei jedem einzelnen der befragten psychischen und körperlichen Beschwerden gemässs Fragebogen Seite 22/23 angewandt. Es haben sich folgende Werte und Resultate ergeben: Stimmungsschwankungen Stimmungsschwankung 2.00 1.90 1.80 1.70 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Bei den Stimmungsschwankungen zeigt sich sowohl mit Tee wie auch mit der Tinktur tendenziell eine Verbesserung. Die Tinktur wirkt bei diesem Symptom etwas potenter. 27
Reizbarkeit Reizbarkeit 2.20 2.00 1.80 1.60 1.40 1.20 1.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Die Reizbarkeit lässt sich mit der Tinktur vermindern. Mit der Einnahme des Tees zeigt sich keine grosse Veränderung der Symptome. Traurigkeit Traurigkeit 1.70 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Eine gute Wirkung zeigt sich mit der Einnahme von Tee wie auch der Tinktur bei der Traurigkeit 28
Konzentration Konzentration 0.70 0.60 0.50 0.40 0.30 0.20 0.10 0.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Die Wirkung der Alchemilla ist bei der Konzentrationsfähigkeit nur schwach nachzuweisen. Müdigkeit Müdigkeit 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0.90 0.80 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Eine gute Wirkung zeigt der Tee wie auch die Tinktur gegen die Müdigkeit. Diese lässt deutlich nach. 29
Verdauung Verdauung 1.80 1.70 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0.90 0.80 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Auf die Verdauung hat eher der Tee eine gute Wirkung. Dies könnte jedoch auch durch die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme zurück zu führen sein. Brustspannen Brust 1.90 1.80 1.70 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Die Alchemilla hat sowohl bei der Einnahme der Tinktur wie auch beim Tee einen positiven Effekt auf das Brustspannen. 30
Haut Haut 1.00 0.95 0.90 0.85 0.80 0.75 0.70 0.65 0.60 0.55 0.50 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Auf die Hautbeschaffenheit hat der Frauenmantel keinen grossen Effekt. Appetit Appetit 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0.90 0.80 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Die Heisshungerattacken lassen sich unter der Tinktur deutlich lindern. 31
Gewicht Gewicht 1.00 0.90 0.80 0.70 0.60 0.50 0.40 0.30 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Sowohl Tee als auch Tinktur haben nur einen ganz geringen Einfluss auf die Wassereinlagerungen. Kopfschmerzen Kopfschmerzen 0.90 0.80 0.70 0.60 0.50 0.40 0.30 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Mit der Einnahme der Tinktur zeigt sich eine deutliche Verbesserung der Kopfschmerzen. 32
Migräne Migräne 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Bei Migräne hilft Tee besser als die Tinktur. Beides verbessert die Situation. Übelkeit Übelkeit 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Es zeigt sich nur unter der Einnhame der Tinktur eine leichte Tendenz zur Abnahme der Übelkeit. 33
Rückenschmerzen Rückenschmerzen 1.20 1.00 0.80 0.60 0.40 0.20 0.00 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Die Rückenschmerzen nehmen leicht ab unter der Einnahme von Tee. Libido Libido 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 0.90 0.80 0.70 0.60 0 Tage 30 Tage 60 Tage Tinktur Tee Betreff der Libido hat der Tee eine massgeblich bessere Wirkung als die Tinktur. 34
Diskussion Die Resultate dieser Studie zeigen, dass die Tinktur potenter ist als der Tee. Vor allem die emotionalen/psychischen Beschwerden verbessern sich unter Einnahme der Tinktur. Die Wirkung des Tees zeigt sich besser bei körperlichen/physischen Beschwerden. Bemerkungen der Teilnehmerinnen Aus der Rubrik „Bemerkungen der Teilnehmerinnen“ ist aufgefallen, dass wenn die befragten Frauen generell weniger Stress hatten, die Beschwerden deutlich abnahmen. Eigene Bemerkungen Spannend ist es, die Erfahrungen der Frauen auf längeren Zeitraum zu beobachten. Einige der Teilnehmerinnen haben inzwischen Tee und Tinktur bei mir nachbestellt, weil sie von der Wirkung überzeugt und begeistert sind. Eine davon hat Ihre eigene Methode, die bei ihr sehr wirksam sei: Sie nehme am Morgen auf nüchternen Magen die Tinktur und abends bevor sie ins Bett gehe eine grosse Tasse Tee. Da die Wirkstoffe in Tee und Tinktur nicht identisch sind, kann es sich also lohnen, diese in Kombination einzunehmen. Persönlich ergänze ich die Alchemilla inzwischen mit Globuli der Küchenschelle (Pulsatilla pratensis) in der Potenz D12. Vor allem die Wassereinlagerungen und das Spannen in der Brust sind dadurch noch weniger geworden. Die Alchemilla mit anderen Heilpflanzen zu ergänzen ist sehr spannend und oft richtig. Ich bin überzeugt, dass die Alchemilla noch viel mehr Potenzial hat, als ich bis jetzt schon erfahren durfte. Eine gute Freundin von mir hat meine Alchemillatinktur gegen Ihre Wechseljahrbeschwerden eingenommen und berichtet mir schon nach wenigen Tagen eine massive Verbesserung! Ich bleibe also dran. Diese Arbeit und die damit verbundenen Erfahrungen sind erst der Anfang vom Weg, der die Alchemilla und ich gehen werden. 35
Dank Es sind viele Menschen direkt oder indirekt an der Entstehung dieser Diplomarbeit beteiligt gewesen. Besonderen Dank geht an meine beiden Dozentinnen Sonja Wunderlin und Stefanie Gross-blau. Sie haben mich von Anfang an bei der Themenwahl dieser Arbeit unterstützt und mich beim Vorhaben der PMS-Studie bestärkt. Ein grosses Danke an die 20 Teilnehmerinnen meiner Studie. Dank Euch, haben meine eigenen positiven Erfahrungen mit der Alchemilla bei PMS, einen wissenschaftlichen Beleg erhalten. Ein besonders herzliches Dankeschön an Dominique und Marc Arregger und ihr Team für die Unterstützung bei der Entwicklung der Studie und deren Auswertung. Für das geduldige Korrekturlesen und Lektorieren bedanke ich mich bei Edith Schönbächler. Bei meiner Schwester Sina Schönbächler bedanke ich mich für die immer wieder prompten Antworten auf meine Layoutfragen. Zuletzt, aber in ganz besonderem Mass, möchte ich mich bei meinem Mann Jérôme Gübeli bedanken. Unermüdlich hat er mich immer wieder motiviert diese Arbeit zu schreiben und bei der Durchführung der Studie wertvolle Unterstützung geleistet. Schliesslich danke ich der Alchemilla, welcher ich im Frühling 2018 begegnet bin für Ihre Kraft. Dank dieser Begegnung ist diese Arbeit überhaupt entstanden. 36
Literaturverzeichnis Heilpflanzen Kompendium Das grosse Kräuterheilbuch Willi Schaffner, Barbara Häfelfinger, Ratgeber für gesunde und kranke Beat Ernst Tage Arboris Verlag Johann Künzle ISBN 3-905039-10-1 Walter Verlag Ausgabe von 1982 Von Heilkräuter und Pflanzengottheiten Appenzeller Kräuterapotheke Wolf Dieter Storl Alfred Sigrist AURUM Appenzeller-Verlag ISBN 3-591-08344-5 ISBN-13: 9783858822024 Alchemilla, eine ganzheitliche Der alternative Weg Kräuterheilkunde für Frauen bei Hormonproblemen Madejsky Margret Natur & Heilen, München Goldmann Verlag April 2003 ISBN 978-3-442-14191-3 ISBN 9-783899-019582 Gesundheit aus der Apotheke Frauenmantel schützt, Gottes harmonisiert und heilt Maria Treben Paracelsus Healt & Healing Ernstthaler Verlag Heft 1/2014 ISBN 978-3-85068-090-5 Sendung: PMS – „die Tage vor Alles aus Wildpflanzen den Tagen“ Radio Burgerland Coco Burkhardt Vormittag vom 07.04.2015 Ulmer Verlag ISBN 978-3-8001-1266-1 Was blüht denn da? D.Achiele Kosmos Natur Verlag ISBN 3-440-03724-X Kräuter für die Seele Hermann Weidinger Residenz Verlag ISBN-13: 978-3853269763 37
Quellen aus dem Internet http://www.kraeuterweisheiten.de https://naturzyt.ch/natur-erfahren/wissenswertes-wildpflanzen http://www.kraeuterfrau.ch/ https://www.frauenmanteltee.net https://www.praxis-breitenberger.de https://www.kraeuterundgeist.at https://www.awl.ch/heilpflanzen/alchemilla_vulgaris/frauenmantel.htm https://www.naturheilkunde-berlin.eu/frauenmantel_alchemilla_vulgaris/ https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Frauenmantel.html https://www.heilkraeuter.de/lexikon/frauenma.htm https://www.zauber-kraut.de/Frauenmantel https://www.kostbarenatur.net/rezepte/frauenmanteltee-zubereiten-wirkung/ http://www.herbadonna.ch Quelle der Fotos und Grafiken Titelfoto: istockphoto Seite 9: Carla Schönbächler, Erlenwald, August 2019 Seite 12: Carla Schönbächler, Zwäcken, September 2019 Seite 15: Carla Schönbächler, Juli 2019 Seite 20: Carla Schönbächler, August 2018 Seite 21 oben: Carla Schönbächler, August 2018 Seite 21 unten: Carla Schönbächler, Oktober 2018 Seite 23: Carla Schönbächler, November 2019 Seite 25/26: Tabelle, Dominique Arregger Seite 27-34: Grafiken, Dominique u. Marc Arregger, Seite 39: istockphoto 38
Das Kräutlein treibt ein rundes Blatt Wie keines ringsherum es hat. Mit zierlich eingekerbtem Rand Ist für den Tau es angespannt, Recht als ein Schälchen hingestellt, in welches Perl`auf Perle fällt. So hebt es auf des Himmels tau, der niedersinkt auf Flur und Au`, Manch Elflein gegen Morgen kommt, das dürstet, dem zu trinken frommt, Schöpft aus dem Schüsselchen und spricht: Ein bessres Labsal gibt es nicht Johannes Trojan 39
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