Ambrosia: Massenhaft Allergien und hohe Gesundheitskosten
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Nr. 2756 vom 16. Februar 2006 Ambrosia: Massenhaft Allergien und hohe Gesundheitskosten Das aus Nordamerika stammende Unkraut Ambrosia verursacht bei vielen Menschen Allergien. An der Verbreitung in Hausgärten sind vor allem Vogelfuttermischungen Schuld. Gelangen die Pflanzen vermehrt auf Felder, drohen Gesundheitskosten in Höhe von 325 Millionen Franken. Seite 3 HINTERGRUND Ärger mit den Männern 6 AGRO-NEWS 9 Sie sind unberechenbar, nicht immer produktiv und Nachrichten-Überblick stinken zum Himmel. Trotzdem werden sie in Massen vom 9. bis 15 Februar 2006 produziert: Jedes zweite Nutztier, das zur Welt kommt, ist ein Männchen. Mit ihnen hat man vor allem eines: MORITZ 10 Ärger! Da hilft nur noch der Psychiater INFO-GRAFIK BEILAGEN Bei der Landwirtschaft spart MARKTRUNDSCHAU der Bund am meisten 8 Topinambur – das Gourmetgemüse der Amerikaner VERANSTALTUNGSKALENDER vom 16. Februar bis 2. April 2006 Redaktion: Markus Rediger (mr), Roland Wyss-Aerni (wy), Karin Iseli-Trösch (ki) redaktion@lid.ch Der Mediendienst erscheint wöchentlich; Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei; Online-Archiv unter lid.ch, Redaktionsschluss: Donnerstag, 9.00 Uhr
SCHWERPUNKT 3 Ambrosia: Massenhaft Allergien und hohe Gesundheitskosten Das aus Nordamerika stammende Unkraut Ambro- Gemäss einem Bericht des Bundesamtes für Gesundheit sia verursacht bei vielen Menschen Allergien. An ist die Ambrosia in Ungarn, Norditalien, in Frankreich der Verbreitung in Hausgärten sind vor allem Vo- und in Tschechien heute für 35 bis 80 Prozent aller Aller- gelfuttermischungen Schuld. Gelangen die Pflan- gien verantwortlich. „In der kanadischen Provinz Quebec zen vermehrt auf Felder, drohen Gesundheitskos- müssen jährlich 50 Millionen kanadische Dollar für die ten in Höhe von 325 Millionen Franken. Behandlung von Ambrosia-Allergien aufgewendet wer- den“, rechnet Bohren vor. Dies entspricht rund 57 Millio- Von Karin Iseli-Trösch nen Schweizer Franken. Gemäss einer Schätzung des In schneereichen Wintern sind Vögel, die nicht in den Bundesamtes könnte Ambrosia in der Schweiz im Süden ziehen, dankbar um jedes Körnchen. Doch wer die schlimmsten Fall zusätzliche medizinische Kosten in der gefiederten Tierchen mit gekauften Vogelfuttermischun- Höhe von 325 Millionen Franken verursachen. gen füttert, sollte vorsichtig sein. Viele dieser Mischun- Menschen verbreiten Ambrosia gen, insbesondere jene aus dem Ausland, enthalten den Samen des gemeingefährlichen Unkrauts Ambrosia. Steht Soweit ist man heute glücklicherweise noch nicht. Zwar der Futterplatz inmitten eines Gartens, kommt es schon nistete sich die Pflanze in Teilen des Kantons Genf, im mal vor, dass der eine oder andere Ambrosiasamen auf westlichen Teil des Kantons Waadt sowie im Tessin be- den Boden fällt und dort Wurzeln schlägt. Und hat er dies erst einmal getan, ist es um die Ruhe im Hausgärt- chen geschehen. Eine einzelne Pflanze bildet pro Jahr Ambrosia verlängert 3’000 neue Samen, die im Boden bis zu 40 Jahre überle- die Pollensaison ben können. Innerhalb von wenigen Jahren kann es zu ki. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze einer regelrechten Ambrosia-Invasion kommen. Ambrosia breitet sich in Europa vermutlich vor allem 65 Millionen für Ambrosia-Allergien durch die Getreide- und Strohtransporte der US-Armee während des zweiten Weltkrieges stark aus. Zwar wurde Dies gilt es mit allen Mitteln zu verhindern. Denn das sie in der Schweiz bereits vor rund 150 Jahren vereinzelt ursprünglich aus Nordamerika stammende Unkraut stellt gesichtet, stellte damals aber noch kein Problem dar. eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit vieler Men- „Auf das Gefahrenpotenzial der Ambrosia wurde man schen dar. „Rund 14 Prozent aller Menschen reagieren hier in der Schweiz erst vor ein paar Jahren aufmerk- allergisch auf Pollen und gehören damit zu den poten- sam“, sagt Christian Bohren von der Forschungsanstalt ziellen Ambrosia-Allergikern“, erklärt Christian Bohren Agroscope ACW in Changins. von der Forschungsanstalt Agroscope ACW in Changins. Triefende, juckende Nase und tränende, geschwollene Die Ambrosia ist einerseits deshalb gefürchtet, weil sie Augen, ähnlich wie beim Heuschnupfen, oder Nesselfie- auch bei bis anhin gesunden Menschen Allergien hervor- ber sind häufige Symptome. Bei einem Viertel der Betrof- rufen kann. Andererseits verlängert das Unkraut die fenen löst Ambrosia gar Asthma aus. Laut einer Studie traditionelle Pollenallergie-Saison in der Schweiz um aus den USA sind auch Personen betroffen, die sonst mehrere Wochen, fliegen doch die Pollen bis spät in den keine Allergien haben. Auch Haustiere können allergisch Oktober. auf das Unkraut reagieren. Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
SCHWERPUNKT 4 reits ein, doch „zum jetzigen Zeitpunkt kann eine starke „Hat die Ambrosia erst einmal die Felder und Äcker Verbreitung der Ambrosia durchaus noch verhindert erreicht, ist eine hundertprozentige Bekämpfung nicht werden“, so Christian Bohren. Aber es sei wichtig, dass mehr möglich“, warnt Bohren. Eine starke Vermehrung die Leute sensibilisiert seien. Denn das Unkraut, das auch des Unkrauts wäre die Folge. „Es darf nicht soweit kom- aufrechtes Traubenkraut genannt wird, „reist mit, wo men, dass die Schweizer Landwirtschaft für die Ausbrei- immer sich ihm eine Reisemöglichkeit anbietet“. Da sich tung der gefährlichen Ambrosia-Pflanze und somit für die der Ambrosiasamen nicht per Wind verbreitet, ist die damit verbundenen Allergien verantwortlich gemacht Pflanze auf menschliche Aktivitäten angewiesen, um von werden kann.“ Denn dies wäre ein herber Schlag für das einem Orten zum anderen zu gelangen. Eine Art der Image der Bauern. Verbreitung ist der Transport von Erde und Bauschutt. Trotz Verbot noch viel Ambrosia im Futter Der Samen gelangt auf diesem Weg von den Hausgärten zu einem Gärtner oder einem Bauunternehmen. Von dort Auf der kanadischen Halbinsel Gaspésie konnte die ist es nur noch ein kleiner Schritt bis in eine Kiesgrube Ambrosia dank einer konsequenten Bekämpfung und oder auf einen Acker. einer peniblen Überwachung ausgemerzt werden. Auch in der Schweiz hat man die Ambrosia zur Behördensache erklärt: Im März 2005 nahm das Bundesamt für Land- Damit der Hausgarten nicht wirtschaft das Unkraut in die Futtermittelbuchverordnung zur Ambrosia-Zucht wird auf. Seit dann gilt ein striktes Ambrosia-Verbot in jegli- chen Futtermitteln. Bei Untersuchungen im vergangenen ki. Werden im Winter die Vögel gefüttert oder wird dem Herbst fand die Forschungsanstalt Agroscope ALP in Garten neue Erde zugeführt, ist die Gefahr gross, dass Posieux dennoch etliche Ambrosiasamen in den Vogelfut- Ambrosiasamen eingeschleppt werden. Gartenbesitzer termischungen. „Wir haben daraufhin das Gespräch mit sollten deshalb wachsam sein. Die Forschungsanstalt der Branche gesucht“, erklärt Beat Bucheli von der For- Agroscope ACW rief im Jahr 2005 dazu auf, die Pflanze schungsanstalt. Die Verantwortlichen wüssten um die vor der Samenbildung Anfang Juli vollständig auszureis- Problematik und seien am Erarbeiten von Konzepten. sen. Erwischt man nur den oberirdischen Teil, riskiert Bleibt zu hoffen, dass diese Massnahmen greifen. Über man, dass die Ambrosia Seitentriebe bildet und trotzdem 700’000 Schweizerinnen und Schweizer sowie die ge- Samen ansetzt. samte landwirtschaftliche Bevölkerung werden dankbar Damit keine Hautirritationen ausgelöst werden, sollten sein dafür. beim Ausreissen des Unkrauts Handschuhe getragen werden. Wird das Unkraut nicht rechtzeitig erkannt und deshalb erst während der Blütezeit beseitigt, schützt man sich am besten mit einer Staubmaske vor den Pollen. Denn der wiederholte Kontakt mit den Pollen könnte eine Ambrosiaallergie hervorrufen. Leidet man bereits an Heuschnupfen oder anderen Allergien, sollte das Beseiti- gen der Ambrosia von einer Drittperson übernommen werden. Ausgerissene Pflanzen die schon blühen gehö- ren zwingend in die Kehrichtabfuhr! Werden sie kompos- tiert, gelangen ihre Samen früher oder später wiederum in den Boden und der Kreislauf beginnt von neuem. Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
SCHWERPUNKT 5 Bild 1: Die Blätter der Ambrosia-Pflanze sind hell- bis dunkelgrün und wer- den als „doppelt fiederteilig gestielt“ bezeichnet. (Agroscope ACW) Die farbigen Bilder zum Artikel können (als jpg-Dateien) bestellt werden bei: Landwirtschaftlicher Informationsdienst, Postfach, 3000 Bern 6, Tel. 031 359 59 77, Fax 031 359 59 79, E-Mail: redaktion@lid.ch Bild 2: Die Ambrosia beginnt ab Anfang Juli zu blühen. Sie kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. (Agroscope ACW) Bild 3: Die Ambrosia (links im Bild) besetzt rasch lückige Stellen in Gärten und Feldern. (Agroscope ACW) Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
HINTERGRUND 6 Ärger mit den Männern Sie sind unberechenbar, nicht immer produktiv angewiesen sind. Allerdings ist in letzter Zeit eine Trend- und stinken zum Himmel. Trotzdem werden sie in umkehr zu beobachten: Aus Kostengründen werden Massen produziert: Jedes zweite Nutztier, das zur wieder vermehrt Stiere eingesetzt. Besonders in der Welt kommt, ist ein Männchen. Mit ihnen hat Mutterkuhhaltung laufen Stiere in der Herde mit. Dort man vor allem eines: Ärger! fühlen sie sich nicht nur als Spermaspender, sondern auch als Beschützer ihres Harems - was manch „poten- Von Eveline Dudda zieller Feind“, wie Hunde oder Wanderer, schon zu spü- Am 27. Mai des Jahres 2005 traf bei der Stadtpolizei ren bekam. Chur die Meldung ein, ein offensichtlich aufgeregter Stier Sie hassen Konkurrenz bewege sich auf die Stadt zu. Derart alarmiert, rückte die Polizei aus, um den Stier wieder auf die heimatliche Nicht erst ein veritabler Stier, sondern bereits ein Schaf- Weide zu lotsen. Doch dieser liess sich weder vom Blau- bock kann schon eine ordentliche Durchschlagskraft licht noch von den Uniformen beeindrucken. Er trampelte entwickeln, wie das folgende Beispiel zeigt: An einem durch Gärten, verwandelte Bretterzäune in Kleinholz und schönen, lauen Herbstabend klingelte im Toggenburg auch ein Eisentor war für ihn kein Hindernis: Mit gesenk- eine Frau bei ihrem Nachbarn. Schluchzend klagte sie ihr tem Kopf schlug er das Tor einfach durch. Der hinter dem Leid: Bei ihr war eingebrochen worden. Am helllichten Tor stehende Beamte konnte sich gerade noch mit einem Tag waren beide, erst gestern eingebauten Sicherheits- Sprung zur Seite retten. Der Stier nahm sodann den fenster im ebenerdigen Keller zerstört worden. Die Frau Kampf mit den Streifenwagen auf, die versuchten, ihn war fassungslos, zumal weder aus dem Keller, noch aus von der Hauptverkehrsstrasse fern zu halten. Für das der Wohnung etwas entwendet worden war. Auch dem Beruhigungsmittel, das ihm der Tierarzt per Blasrohr Nachbarn, einem Nebenerwerbslandwirt und Schafhalter, verpasste, hatte er nur ein kleines Muskelzucken übrig – kam die Sache ungeheuerlich vor. Er schaute sich den dann raste er weiter. Kurz bevor die Schulglocke die Erst- Tatort an. Im Keller fand er neben Scherben etwas fri- und Zweitklässler in die Pause klingelte, gelangte der schen Schafkot. Einige Wollfasern am Rand der zer- Stier auf den Pausenplatz eines Primarschulhauses. Da sprungenen Scheiben weckten in ihm einen Verdacht. Als wollte der Jagdaufseher nicht mehr warten, bis das Beru- er seinen friedlich weidenden Schafbock einer näheren higungsmittel wirken würde: Er schoss. Die Bilanz von Inspektion unterzog, entdeckte er frische Schrammen am mehr als zwei Stunden Bündner Stierenjagd: Ein verletz- Kopf und kleine Glassplitter, die die harte Stirn zierten. ter Polizeibeamter, zwei demolierte Streifenwagen, zahl- Der Fall war geklärt: Der Bock hatte sich heimlich von der reiche niedergewalzte Zäune, ein zerstörtes Eisentor und Weide gemacht und war, vermutlich über sein Spiegelbild ein toter Stier. in der blitzblanken Scheibe erzürnt, durch das eine Fens- ter hinein- und das andere Fenster wieder hinausge- Wieder mehr Stiere sprungen. Böcke schätzen nun einmal keine Konkurrenz. Nicht immer ist es nur der Stier, der bei einem Vorfall das Dabei ist es ihnen egal, ob der Konkurrent nur ein Spie- Leben lässt. Jedes Jahr gibt es auch menschliche Todes- gelbild oder ein leibhaftiger Nebenbuhler ist. opfer, wenn ein Stier plötzlich und meistens aus uner- Sie sind unwirtschaftlich findlichen Gründen aggressiv wird. Wer tausend Kilo Lebendmasse gegen sich hat, hat nur noch eine kleine Die meisten Tierhalter arrangieren sich notgedrungen mit Chance. Viele Bauern sind deshalb froh, dass sie dank den männlichen Nutztieren, rein statistisch gesehen, künstlicher Besamung nicht mehr auf die Stierenhaltung kommt jedes zweite Tier mit männlichen Genen zur Welt. Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
HINTERGRUND 7 Zur Nachwuchsproduktion kann man nicht völlig auf sie mit Rangkämpfen beschäftigen – sind Hähne mit Ab- verzichten. Doch damit wenigstens alle Stiere, Geiss- und stand die besseren Futterverwerter. Das gilt auch für Schafböcke, die zur Mast bestimmt sind, gar nicht erst Schweine: Eine höhere Tageszunahme und bessere Fut- auf die Idee kommen, mit ihren Haltern oder anderen terverwertung sorgen für einmal für ein Plus auf der Seite Genossen einen Machtkampf auszutragen, werden prak- der Männchen. Allerdings nützt das vor allem dann tisch alle männlichen Nutztiere, die nicht für die Zucht etwas, wenn „der kleine Unterschied“ zuvor entfernt bestimmt sind, kastriert. Danach sind sie zwar noch nicht wurde: Denn Eberfleisch kann erbärmlich stinken, wenn so sanft wie die Chorknaben, aber wenigstens nicht mehr es in der Pfanne erhitzt wird. Um das zu vermeiden, so unberechenbar. greifen die meisten Schweineproduzenten prophylaktisch zum Skalpell: Denn wo kein Hoden, da keine männlichen Mangelnde Produktivität Hormone und kein Gestank. Einige Eber profitieren in- Bei den gefiederten Eierlieferanten würde die Kastration zwischen von einer alternativen Verwertung: Weil das – wenn sie möglich wäre – wenig nützen: Denn nicht die Fleisch seinen unangenehmen Geschmack erst entfaltet, verschrobenen Hähne, die mit Schnabel und Krallen wenn es erhitzt wird, lassen sich unkastrierte Eber im- Menschen an die Augen gehen, sind das Hauptproblem; merhin noch zu Roh-Wurstwaren verarbeiten. Dass das sondern mangelnde Produktivität: Denn Hähne legen nun möglich ist, bewies Kagfreiland-Metzgermeister Max mal keine Eier! Weil die Legehybriden nur zum Eierlegen, Eichenberger aus Wetzikon ZH mit seinem Eber- nicht jedoch zum Mästen gezüchtet wurden, besteht für Bauernschüblig, der 2005 mit dem Prix d’innovation des die männlichen Küken dieser Hybridrassen keine wirt- Vereins Agro-Marketing Suisse ausgezeichnet wurde. schaftliche Verwendung. Wer Güggel von legebetonten Wenigstens beim Wursten spielt das Geschlecht der Rassen trotzdem mästet, muss mit einer längeren Mast- Nutztiere keine Rolle. dauer, weniger wertvollen Fleischteilen und deutlich Kastration versus Ebergeruch höherem Futterverbrauch rechnen. Das führt zu höheren Kosten. Auch wenn die Nutztierschutz-Organisation Ungefähr bei jedem zehnten geschlechtsreifen Eber hat Kagfreiland einige Konsumenten gefunden hat, die bereit das Fleisch den typischen Ebergeruch, hervorgerufen sind, für Junghahnfleisch (von gemästeten Hähnen einer durch das Pheromon Androstenon. Allerdings ist selbst Legerasse) stolze Preise zu bezahlen, ist diese Nische diese Zahl umstritten: Je nach Studie gehört jeder dritte klein. Deshalb kostet das unerwünschte Geschlecht die oder nur jeder zwanzigste Eber zu den Stinkern. Nicht meisten männlichen Küken weiterhin gleich nach dem alle Konsumentinnen und Konsumenten reagieren gleich: Schlüpfen das Leben. 70 bis 80 Prozent nehmen den Ebergeruch tatsächlich wahr; doch nicht jede und jeder findet ihn ekelhaft. Sie stinken Frauen reagieren im Schnitt empfindlicher als Männer, Doch es gibt auch Positives zu berichten von der Männer- Asiaten stärker als Europäer, Dänen mehr als Briten. front der Nutztierwelt. Bei den Geflügel-Mastrassen Siehe auch: „Jungebermast wäre die beste Lösung“ im nehmen die männlichen Tiere deutlich schneller zu als LID Mediendienst Nr. 2615 vom 8.Mai 2003 und „Kombi- ihre weiblichen Kolleginnen. Zumindest solange sie nicht huhn: Kulinarisch interessant, wirtschaftlich gar nicht“ im LID Mediendienst Nr. 2634 vom 18.September 2003 in die Pubertät kommen – und sich dann fast nur noch Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
INFO-GRAFIK 8 Die Info-Grafiken sind als Farbversionen verfügbar unter lid.ch Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
AGRO-NEWS 9 Folgende Agro-News hat der LID in der letzten Woche auf lid.ch veröffentlicht: Donnerstag, 9. Februar Dienstag, 14. Februar Agriadress 2006 erschienen Internationaler Austausch zum Lernort Bauernhof Syngenta steigert Umsatz und Gewinn Bundesamt für Veterinärwesen will wieder Stallpflicht Ein Fünftel weniger Rinder in Deutschland Frigemo: Kartoffelverarbeitung in Weinfelden wird geschlossen Österreicher achten kaum auf Deklaration „Gentechfrei gefüttert“ Biolandbau nicht in jedem Fall umweltfreundlicher Landmaschinenhersteller Rabe meldet Insolvenz an Branchenverband Wein will Konkursaufschub Rasche Ausbreitung der Vogelgrippe in Nigeria Coop will Allianz mit europäischen Lebensmittelketten eingehen Erstmals Mais mit gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen Britische Farmer stark verschuldet Neue Fälle von Vogelgrippe Freitag, 10. Februar Europa bereitet sich auf die Vogelgrippe vor Milchpreis 2005 weiter gesunken Tierschutz warnt vor billigen Fleischimporten Mittwoch, 15. Februar Vacherin Mont-d’Or: strenge Regeln Schweizer Geflügel muss wieder in den Stall auch für „Verpackung“ „Vogelgrippe steht vor der Tür“ Deutschland: Kaum Dioxine in pflanzlichen Lebensmitteln Vogelgrippe: Kagfreiland will langfristige Lösung Stabile Geflügelproduktion in der EU Emmentaler auf dem Weg zur AOC-Registrierung Deutschland will BSE-Auflagen lockern Thurella Gruppe steigert Umsatz Ungarn hält an GVO-Anbauverbot fest Auszeichnung „Agro-Star Suisse“ wird vergeben Montag, 13. Februar Vogelgrippe in Deutschland, Österreich und Ungarn Italien: Vogelgrippe als Jobkiller Luzern: Grosser Rat glaubt an Zukunft der Landwirtschaft Europa rüstet sich für die Zuckermarktordnung Zugvögel sollen im Frühling wieder überwacht werden EU-Parlament will erneuerbare Energien Projekt „Ginseng Helveticae“ gewinnt bis 2020 verdoppeln Emmi Innovationspreis Aargauer Bauernverband: Neuigkeiten bald per SMS Schweizer Kühe in Verona top Die Agro-News finden Sie tagesaktuell unter lid.ch oder Erstmals Vogelgrippe in der EU unter www.landwirtschaft.ch. Dort können Sie auch den Schweinefleisch in Deutschland hoch im Kurs Agro-Newsletter abonnieren, mit dem wir Sie an jedem Irland exportiert 20 Jahre altes Fleisch nach Bulgarien Arbeitstag kostenlos bedienen. Köpferollen wegen Korruptionsskandal im australischen Weizenamt Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
CARTOON 10 Abdruck gegen Zusendung eines Exemplars erlaubt. Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
Marktrundschau Topinambur – das Gourmetgemüse der Amerikaner ki. In den USA ist die Topianm- Frisch auf dem Markt Tipp der Woche burknolle zurzeit der Gemüsehit Bevor die Kartoffel ihren Siegeszug schlechthin. Gourmetrestaurants Orangen lassen sich leichter schälen, antrat, war Topinambur in unseren servieren sie als Delikatesse, zu Nu- wenn man sie vorher kurz ins warme geografischen Breitegraden ein wich- deln verarbeitet findet sie den Weg in Wasser taucht. Man sollte die Orange tiges Nahrungs- und Futtermittel. Das die Diabetikerküche und im Winter übrigens nicht im Kühlschrank aufbe- ursprünglich aus Südamerika stam- essen die Amerikaner den Topinam- wahren, da sie sonst bitter wird. mende Gemüse wird in der Schweiz bur, um sich gegen Erkältungen zu seit 1978 wieder auf Feldern ange- schocken. Die Topinamburknolle ist wappnen. baut. Seither steigt die Nachfrage reich an Kalium, Phosphor, Kalzium Randerscheinung in Europa langsam aber stetig an. und Magnesium. Sein Eisengehalt Ausser in den USA wird das Gemüse Da der Topinambur nach der Ernte übertrifft den des Spinats deutlich. vor allem auch in Russland, Australien viel Wasser verliert und daher nicht Wer nur sehr selten Topinambur isst, und Asien angebaut. In Europa ist der lange haltbar ist, werden die Knollen sollte nach dem Essen Kümmel-, Anis- Topinambur zur Randerscheinung frisch aus dem Boden im Verkauf oder Fenchelsamen kauen, damit das verkommen. Ab Mitte des 18. Jahr- angeboten. Hauptsaison hat der Gemüse nicht als „Furzwurzel“ wirkt, hunderts musste er das Feld weitge- Topinambur zwischen November und wie es umgangssprachlich auch etwa hend für die Kartoffel räumen. Doch März. genannt wird. weil ein Boom in den USA die Euro- Hoher Mineralstoffgehalt Bilder zur Marktrundschau können bei der päer selten kalt lässt, ist zu erwarten, Redaktion bestellt werden. dass die Knolle auch bei uns eine Das eigenwillig geformte Gemüse redaktion@lid.ch Renaissance erleben wird. kann sowohl roh als Salat wie auch zu Saft gepresst genossen werden. Gekocht schmeckt es fast wie Arti- Topinambur-Lauch-Gemüse mit Rosmarin Rezept für 4 Personen 3 EL Rapsöl, 500 g Topinambure, 300 g Lauch, 1 TL Rosmarinnadeln, wenig Muskatnuss, 1 TL Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Topinambure mit einer Bürste unter fliessendem Wasser reinigen. Die Wurzeln auf einem Hobel in feine Scheiben schneiden und im Salzwasser 3 Minuten blanchieren, in ein Sieb abgiessen, die Scheiben auf einem Backblech erkalten lassen. Beim Lauch die äusseren zähen Blätter entfernen, die Stangen längs halbieren, in breite, schräge Streifen schneiden. Das Rapsöl in einer beschichteten Bratpfanne erhitzen, Topinamburscheiben in die Pfanne geben, unter zeitweiligem Wenden 5 bis 8 Minuten braten. Würzen. Lauch zugeben, nochmals 8 Minuten braten. Quelle: Wurzelgemüse, Fona-Verlag Sämtliche Beiträge sind unter lid.ch zu finden. LID-Mediendienst Nr. 2756 vom 16. Februar 2006
Veranstaltungskalender LID Bern, 16. Februar 2006 Februar 2006 Do 16.2. – Messe Nürnberg BioFach, Internationale Fachmesse für Bioprodukte www.biofach.ch So 19.2. Fr 17.2. 10.00 Messezentrum Basel Muba Basel mit Ausstellung „Natürlich fit“ www.muba.ch Mo 20.2. 15.30 Messe Basel „Besiedlung der schweizerischen Randgebiete“, ziegen@caprovis-data.ch Podiumsdiskussion des Ziegenzuchtverbandes Di 21.2. Expo-Reithalle, Thun „Milchproduktion in der Zukunft – Überleben nur die grossen Tel. 031 765 64 39 Milchbetriebe?“ Anlass des Bäuerlichen Zentrums Schweiz BZS Mi 22.2. 15.30 Messe Basel „Entfremdung der Konsumenten von der Landwirtschaft“, ziegen@caprovis-data.ch Podiumsdiskussion des Ziegenzuchtverbandes Do 23.2. - Olma Messen, St.Gallen Tier & Technik, Internationale Fachmesse für Nutztierhaltung, www.tierundtechnik.ch So 26.2. landwirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik Do 23.2 – Messe Basel „Natur 06“, Jährliches Forum für Natur und Landschaft www.natur.ch So 26.2. Fr 25.2. 9.30 Landhaus, Baar Delegiertenversammlung Zentralschweizer Bauernbund ZBB Tel. 041 825 00 60 Fr 24.2. 9.00 Kongresszentrum, Messe Basel „Der Wert der Natur“ Natur-Kongress www.natur.ch/kongress Sa 25.2. 10.00 Mehrzweckanlage Zälgli, Delegiertenversammlung Schweizerischer Schafzuchtverband schafzuchverband@caprovis.ch Wolfenschiessen NW Mo 27.2. 9.30 Wallierhof, Riedholz SO Delegiertenversammlung Solothurner Bauernverband SoBV www.sobv.ch Di 28.2. 9.00 SHL, Zollikofen „Abschied vom Ackerbau in der Schweiz?“ Workshop zu Bedeu- www.shl.ch tung und Perspektiven des Ackerbaus in der Schweiz Di 28.2. 15.00 Inforama Seeland, Ins „Schweizer Land- und Gemüsewirtschaft wohin?“ www.inforama.ch Podiumsgespräch Inforama März 2006 Do 2.3. – Expo, Thun Agri-Messe, Schweizerische Messe für Landwirtschaft, Wald und www.agrimesse.ch So 5.3. Forst Di 7.3. 13.00 Rest. Schönbühl, Schönbühl BE Hauptversammlung Vereinigung Schweizerischer Tel. 031 825 60 79 Kartoffelproduzenten VSKP Di 7.3. 9.00 Hochschule Wädenswil Forum zum neuen Lebensmittelrecht 2006 www.hsw.ch Di 7.3. 20.00 Rest. Hirschen, Schänis „Welchen Milchpreis braucht der Bauer?“ Veranstaltung der www.nbks.ch Neuen Bauernkoordination Schweiz NBKS Mi 8.3. Hotel Bellevue, Bern Delegiertenversammlung Gärtnermeisterverband www.gplus.ch Mi 8.3. SV-Konferenzzentrum. Olten FibL-Bioweintagung www.fibl.ch Do 9.3 Agroscope FAL, Reckenholz „Ölpflanzen im Fokus“, FAL-Fachtagung www.reckenholz.ch Mi 15.3 10.00 Plantahof, Landquart Generalversammlung Verein Schlaf im Stroh www.schlaf-im-stroh.ch Mi 15.3. – Messezentrum, Zürich Giardina Zürich, Gartenbau- und Lifestylemesse www.giardina.ch So 19.3. Do 16.3. 20.00 Auholzhalle, Sulgen Delegiertenversammlung Thurgauer Bauernverband www.tgbv.ch Mo 21.3. Rest. Hirschen, Hinwil „Quo vadis Schweizer Milchbauern?“ Veranstaltung der www.nbks.ch Neuen Bauernkoordination Schweiz NBKS Mi 22.3. 10.30 Malters Generalversammlung Ferien auf dem Bauernhof www.bauernhof-ferien.ch Do 23.3. Rest. Bahnhof, Düdingen Delegiertenversammlung Holsteinzuchtverband www.holstein.ch Mi 29.3. – KEBA Brügglifeld, Aarau AMA Aargauer Messe Aarau www.ama-messe.ch So 2.4. Neue Veranstaltungen sind grau hinterlegt. Besuchen Sie auch Agroevent auf lid.ch Dort finden Sie zusätzliche Informationen zu den Veranstaltungen sowie weitere Veranstaltungs- hinweise. Auf Agroevent können Sie auch Ihre eigenen Veranstaltungen eintragen.
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