Chronische Insomnie: Symptom oder Diagnose? (Teil 1)
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C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1000 Chronische Insomnie: Symptom oder Diagnose? (Teil 1) W. Entenmann, M. Strub, J. Schwander Einführung unserer Homepage www.ksm.ch einen Frage- bogen mit Interpretationsmöglichkeiten zum Die Definitionen der Insomnie basieren allein Herunterladen). auf den subjektiven Angaben der Betroffenen: – Ein- und Durchschlafstörungen, – frühes Erwachen und Epidemiologie – ungenügend langer oder erholsamer spon- Die Insomnie gehört zu den häufigsten geäus- taner Schlaf werden als Insomnie bezeich- serten Beschwerden in der Praxis der Grund- net. versorger. Die Prävalenz wird in der Schweiz [1] und anderen industrialisierten Nationen auf Aus unserer Erfahrung im Umgang mit Schlaf- 15–30% der Bevölkerung geschätzt. Bei etwa gestörten wissen wir, wie schwierig und zeit- 12% handelt es sich um chronische, länger als aufwendig es sein kann, sich in der Praxis ein 6 Monate dauernde Insomnien. Ein Grossteil Bild über eine Schlafstörung zu machen. Meist der Schlafstörungen bleibt unbehandelt und besteht die Schlafstörung schon längere Zeit, wird bei ärztlichen Konsultationen von den Be- und die betroffene Person hat bereits alle Mit- troffenen gar nicht vorgebracht. tel der Familie, der Nachbarn, des Drogisten Die selbstindizierten Behandlungsversuche rei- und aus dem Internet versucht und damit oft chen von Hausmitteln (Milch mit Honig, Bett- keine Verbesserung erfahren. flasche) zu pflanzlichen Medikamenten, Ent- Nun sitzt sie vor uns im Sprechzimmer mit spannungsverfahren (autogenes Training), wenig Hoffnung, dass wir ihr helfen können. über nichtrezeptpflichtige Medikamente (Anti- Doch Schlafstörungen sind gut behandelbar – histaminika) bis zum Alkohol. Dazu werden wenn wir nur einmal wissen, wo das Problem meist die Bettzeiten verlängert, im Glauben da- liegt und wie wir es angehen können. durch den Schlaf zu verbessern. Aus dem Gespräch wird sich als erstes zeigen, Wenn ärztliche Hilfe angefordert wird, kommt ob unrealistische Erwartungen gegenüber dem es nicht selten zur Verschreibung von Hypno- Schlaf bestehen, was die Dauer und die Konti- tika oder anderen sedierenden Medikamenten nuität betrifft, die notwendig ist, um eine genü- wie Antidepressiva oder Neuroleptika. Eine gende Erholung zu erreichen. Wir werden auch amerikanische Studie [2] zeigte, dass bei 536 zu erfahren versuchen, ob ein Verhalten be- Patienten, welche eine Verordnung von Hypno- steht (Schlafhygiene), das einen regelmässigen tika erhielten, nur in 12% der Fälle ein auf den erholsamen Schlaf wenig unterstützt. Schlaf bezogener Eintrag in der Krankenge- Stehen diese Aspekte nicht im Vordergrund, schichte gefunden werden konnte. wird sich die Frage stellen, ob die Ein- und Durchschlafstörung Folge einer erkennbaren spezifisch behandelbaren Erkrankung ist oder Definition der Insomnie ob es sich um eine sogenannte «primäre» In- somnieform handelt. In der Praxis wird man Unter Insomnie versteht man eine reduzierte versuchen, anhand einer möglichst einfachen Qualität, Dauer oder Erholsamkeit des Schla- Befragung (am besten wird vom Patienten ein fes. Befragungsblatt ausgefüllt) die wichtigsten Ur- – Die mittlere Schlafdauer ausgeschlafener sachen von Insomnien zu erfassen. Europäer beträgt heute 7 Stunden, kann Zur Beurteilung und Dokumentation des Schla- aber individuell zwischen 5 und 10 Stunden Korrespondenz: fes und später des Behandlungserfolgs wird es variieren. Dr. med. W. Entenmann zudem notwendig sein, zumindest ein subjekti- – Oft ist anfänglich hauptsächlich die Fähig- Facharzt für Psychiatrie ves Mass der Schlafstörung und deren Folgen keit einzuschlafen betroffen. Als Grenzwert und Psychotherapie festzuhalten. einer normalen Einschlaflatenz gelten 30 Klinik für Schlafmedizin Badstrasse 44 Wir möchten dem Praktiker in diesem Artikel Minuten. CH-5330 Zurzach einfache Werkzeuge vorstellen, um insomni- – Durchschlafprobleme können am besten sche Störungen besser beurteilen und behan- mit der Schlafeffizienz erfasst werden. E-Mail: entenmann@ksm.ch deln zu können (als Hilfsmittel finden Sie auf Unter schlechter Schlafeffizienz versteht
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1001 man ein Missverhältnis von subjektiver hätten. Die Resultate zeigten, dass Personen Schlafdauer zur verbrachten Zeit im Bett. mit Insomnie viel häufiger als die normalen Diese sollte normalerweise über 85% liegen. Schläfer angaben, wach gewesen zu sein, ob- wohl sie objektiv geschlafen hatten, als der Ton erklang. Dazu haben in häuslicher Umgebung Klinische Aspekte Personen mit Insomnie die objektive totale Schlafzeit unterschätzt und demgegenüber die Personen mit Insomnie beklagen sich über Wach-Zeit in der Nacht gegenüber den guten eine schlechte Schlafqualität und über eine Schläfern deutlich überschätzt. Diese Ergeb- schlechte Tagesbefindlichkeit (Müdigkeit, Reiz- nisse bestätigen die Resultate von vielen frühe- barkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit, ren Studien [4] und erklären, weshalb Personen Verschlechterung der Stimmung). mit Insomnie normalerweise keine vermehrte Tagesschläfrigkeit aufweisen [5]. Schlaferkennung/Hyperarousal Als mögliche Erklärung dafür, dass die objek- Sind Personen mit primärer Insomnie einfach tive Schlafdauer von Personen mit Insomnie Schlaf-Pessimisten? meistens deutlich unterschätzt wird, finden Die subjektiven Klagen über Schlaflosigkeit sich in ihrem EEG eine Vermehrung von ra- können durch polysomnographische Untersu- schen Frequenzen (Wachaktivität) und eine chungen und Fremdbeobachtungen, wenn Verminderung von langsamer Aktivität [6]. Zu- nicht eine sekundäre Insomnie vorliegt, nicht sätzlich konnte bei Personen mit Insomnie ein immer bestätigt werden. Eine Unterschätzung erhöhter metabolischer Umsatz nachgewiesen der subjektiven Schlafdauer gegenüber den werden [7]. Diese Beobachtungen führten zur «objektiven» Messungen im Schlaflabor gehört Annahme, dass Personen mit Insomnie in zu einer gestörten Schlafwahrnehmung der einem «erhöhten Wachzustand» sind, ein Zu- «primären» Insomniker. stand vergleichbar mit einer «Koffein-Intoxika- Als Illustration kann folgende Studie dienen [3]. tion». In dieser Studie wurden die Probanden im Im Gegensatz dazu versuchen Personen, die Schlaflabor durch einen Ton aus dem Non- man für 1–2 Tage nicht schlafen lässt, nach dem Rem- (Stadium II) und Rem-Schlaf geweckt und Schlafentzug möglichst viel Tiefschlaf (lang- dann gefragt, ob sie unmittelbar bevor sie den same Wellen) in ihren Schlaf zu packen und Ton gehört haben, wach waren oder geschlafen zeigen eine verminderte Stoffwechselaktivität. Mit diesen Beobachtungen eines «erhöhten Wachzustandes» ist auch die klinische Erfah- rung vereinbar, dass Insomniker am Tag in pas- Tabelle 1. Epworth Sleepiness Scale. siven Situationen oder beim sich Hinlegen nur selten einschlafen, obwohl eine vermehrte Mü- Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie in den untenstehenden Situationen einschlafen digkeit zu den Hauptbeschwerden der Insom- oder einnicken? (Gemeint ist, richtig einschlafen, im Gegensatz zu sich müde fühlen.) nie gehört. Auf der Epworth-Schläfrigkeits-Skala (Tab. 1), Die folgenden Fragen beziehen sich auf Ihre Verfassung in den letzten 4 Wochen. welche die Tagesschläfrigkeit befragt, errei- Es mag sein, dass Sie einige der beschriebenen Situationen in letzter Zeit nicht erlebt chen Insomniker meistens nur niedrige Werte. haben. Geben Sie gleichwohl an, wie Sie sich unter diesen Umständen – Ihrer Meinung Als normal gelten Werte bis zu 10 Punkten. nach – verhalten würden. Eine erhöhte Tagesschläfrigkeit, die nicht Folge Geben Sie die Häufigkeit, mit der Sie einschlafen, an, indem Sie die passende Zahl eines Schlafmangels ist, sollte die Aufmerksam- auswählen und im rechten Feld einsetzen. keit auf eine sekundäre Insomnieursache len- nie = 0 selten = 1 ab und zu = 2 oft = 3 ken und gehört unbedingt abgeklärt. Situation Zahl Erlernte Faktoren Sitzen und Lesen Bei der erlernten (psychophysiologische) In- Fernsehen somnie kommt es, wie oben erwähnt, nach Sitzen als Zuhörer oder Zuschauer im Theater, an einem Vortrag einer definierten Störung des Schlafes durch oder an einer Versammlung eine Stress-Episode (z.B. akute Erkrankung) zu Als Mitfahrer/in in einem Auto auf einer einstündigen, einem Fortbestehen der Schlafstörung, obwohl nicht unterbrochenen Fahrt der auslösende Faktor nicht mehr vorhanden Am Nachmittag, wenn es die Umstände erlauben, ist. dass Sie sich hinlegen und ausruhen können (Siehe 2. Teil des Artikels Forum Nr. 43.) Sitzen und mit jemandem sprechen Ruhig sitzen nach einem Mittagessen ohne Alkohol Unterteilung der Insomnien nach Dauer Eine akute Insomnie dauert Tage bis Wochen. Am Steuer eines Autos, dass im Verkehr einige Minuten anhalten muss Eine chronische Insomnie bedeutet Schlaf- Total störungen während mehr als sechs Monaten. Episoden mit akuter Insomnie sind Erfahrun-
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1002 gen, welche von den meisten Menschen in Unterteilung der Insomnien ihrem Leben einmal gemacht werden. Meistens ist eine definierbare Ursache wie eine akute Be- nach Schweregrad lastungssituation durch zwischenmenschliche Konflikte, Prüfungen, Arbeitsplatzprobleme Die Schwere einer Schlafstörung wird am Grad oder kurzdauernde Störung der Schlafumge- der Beeinträchtigung der alltäglichen Aktivität bung vorhanden. Akute medizinische Erkran- gemessen: kungen, Operationen, Zeitzonenwechsel oder – Leichte Insomnien gehen ohne Beeinträch- abrupte Wechsel im Schlaf-Wach-Rhythmus tigung der sozialen und beruflichen Lei- (Schichtarbeit) können ebenfalls akute Schlaf- stungsfähigkeit einher. Es bestehen nahezu störungen auslösen. Obwohl sich diese akuten allnächtliche Beschwerden von ungenügen- Formen von Schlafstörungen meistens spontan dem Schlaf oder fehlender Erholsamkeit, die zurückbilden, können sie sich auch zu Auslö- oft verbunden sind mit dem Gefühl der Ru- sern einer chronischen Insomnie entwickeln. helosigkeit, Reizbarkeit, manchmal Angst, Retrospektive Informationen von Patienten mit Erschöpfung und Müdigkeit. chronischer Insomnie zeigen, dass die Schlaf- – Mittelschwere Insomnien sind gekennzeich- störung oft verbunden mit einer Stress-Situa- net durch allnächtliche Beschwerden un- tion begann. Die individuelle emotionelle Reak- genügenden Schlafs. Es besteht eine geringe tion (Gewichtung) und daraus das Entstehen bis mittelgradige Beeinträchtigung der be- von Verhaltensveränderungen spielen bei der ruflichen und sozialen Aktivität und immer Chronifizierung eine wichtige Rolle. wird Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Angst und Wichtige perpetuierende Faktoren sind: Erschöpfung angegeben. – Grosse Sorgen über die Schlafstörung und – Schwere Insomnien sind immer verbunden die Konsequenzen für die Leistungsfähigkeit mit einer schweren Beeinträchtigung der und Befindlichkeit am nächsten Tag, sozialen (meist Rückzug) und beruflichen – Entwicklung von negativen, sich selbst er- (meist verminderte Arbeitsfähigkeit) Lei- füllenden Voraussagen: «Wenn ich jetzt er- stungsfähigkeit und den oben aufgeführten wache, kann ich so oder so für den Rest der Begleitsymptomen Nacht nicht mehr weiterschlafen»; – erfolglose, frustrierende Behandlungsver- suche durch Verlängerung der Zeit im Bett. – Weiter spielen Alkohol- und Hypnotika-Ge- brauch eine Rolle. Abbildung 1. Insomnie: Breite Differentialdiagnose. Subjektive Beschwerden Lange Schlaflatenz, kurze Schlafdauer, häufige/lange Wachphasen, frühes Erwachen Schlafhygiene „primäre“ „sekundäre“ Insomnien Schlaf/Schlafwachregulation Insomnie Parasomnien Chronobiolog . andere Psychiatrisch Medizinisch - Psychophysiol. - Pavor nocturnus - verschobener - Schlafapnoe: - Depression - Pneumologisch: Insomnie - Alpträume - Schlaf/Wach- obstruktiv - Angst/Panik Asthma, COPD - Idiopathische - Schlafwandeln Rhythmus UARS - Perfektionistische - Kardial Insomnie - Bruxismus - Schichtarbeit Atemregulation Persönlichkeit - Stoffwechsel - Schlaferken- - REM-Verhaltens- - Jet-Lag - periodische - Posttraumat. S. - Neurologisch: nungsstörung störungen Beinbewegungen - Persönlichkeits- Restless Legs, - Narkolepsie störungen PLMS, Epilepsie - Schmerz
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1003 Unterteilung der Insomnien Folge anderer Erkrankungen oder Störungen – nach äthiologischen Faktoren und primäre – ohne Hinweis auf verursachende Erkrankungen – zu unterscheiden. Alle Einteilungen der Schlafstörungen: ICSD Dies ist auch der Weg in der Praxis, obwohl in (The international Classification of sleep disor- unserer Erfahrung viele Insomnieformen ders 1997), DSM IV (American Psychiatric As- Mischformen mit Anteilen von verschiedenen sociation 1994) und ICD 10 (WHO 1994) versu- Störungen sind. chen die Insomnieformen in sekundäre – in Bei den sekundären Ursachen können Abbildung 2. Evaluation der Insomnie anhand Hauptsymptom nein einer strukturierten Anamnese Störung der Tages- Verdacht auf Kurzschläfer Ein-/Durchschlafprobleme (adaptiert nach [8]). Frühes Erwachen befindlichkeit ja 1. Vermehrte Tagesschläfrigkeit Epworth Sleepiness Scale mehr als 10 Punkte Fragen 1–7 sind negativ oder scheinen Einschlafen in peinlichen oder gefährlichen eine untergeordnete Rolle zu spielen Situationen (Verkehr) 2. Schlafhygiene/Schlaf-Wachrhythmus Regelmässige Schlafzeiten? Von wann bis Primäre Insomnie wann? Wird am Wochenende zu anderen Zeiten geschlafen? Schichtarbeit/Zeitzonenwechsel? Dauer >6 Monaten Chronische Insomnie 3. Nächtliche Atemstörungen Schnarchen, beobachtete Atempausen Aufwachen mit nach Luft schnappen Psychophysiologische Insomnie: Verlängerung der Bettzeiten trotz schlechtem 4. RLS / Periodische Beinbewegung im Schlaf Schlaf. Gedankenkreisen in der Nacht. Negative Kribbeln, Ziehen, Schmerzen und Unruhege- Gedanken über den Schlaf. Konditioniertes fühl in den Beinen am Abend und in der Nacht Arousal für die Schlafumgebung. Unruhiger Schlaf Schlaferkennungsstörung 5. Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf Insomniebeschwerden trotz beobachtetem Schreien, Schlafwandeln, Umsichschlagen normalem Schlaf. Alpträume 6. Psychiatrische Erkankung Idiopathische Insomnie: Beck Depressions Inventar Beginn der Schlafstörungen Aufwachen mit Angst und Panik in der Kindheit/Jugeng 7. Medizinische Erkrankungen Gebrauch von sedierenden Substanzen Gebrauch oder Entzug von Medikamenten, Genussmitteln und Drogen
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1004 hauptsächlich 3 Gruppen unterschieden wer- Sleepiness Scale), sollte immer an eine nicht den (vergl. Abb. 1): primäre Insomnie gedacht werden und eine – Insomnie als Symptom einer anderen Schlaf- Weiterabklärung erfolgen (vergl. Tab. 2). erkrankung (z.B. Atemstörung im Schlaf) – Insomnie aufgrund einer psychischen Schlafhygiene und Störung (z.B. Depression) Schlaf-Wach-Rhythmus – Insomnie bei medizinischer Grunderkran- Zur Schlafhygiene gehören alle Anteile der Um- kung oder Medikamenten beziehungsweise gebung (Lärm, Temperatur, Licht), Qualität des Substanzgebrauch (z.B. nächtliches Asthma, Bettes, Diskussionen im Bett, dann Anteile der Alkoholkonsum) Tagesstruktur wie regelmässige und genügend lange Bettzeiten, Schlafritual, Gebrauch von Genussmitteln (Alkohol, Nikotin) und Drogen Abklärung von Patienten (Haschisch usw.). mit Insomnie Respiratorische Störungen Schnarchen, Erwachen mit Atemnot und Grundsätzlich basiert die Abklärung von nach Luftschnappen im Schlaf können zu sich Schlafstörungen auf einer Schlaf-Anamnese. wiederholenden Aufwachreaktionen und zu in- Sie ermöglicht die hauptsächlichen, nicht- somnischen Beschwerden führen. Auch wenn primären Insomnie-Ursachen zu erkennen die Insomnie nicht zum Leitsymptom des oder auszuschliessen. Vorausgehend sollten Schlaf-Apnoe-Syndroms gehört, sollte man die- folgende Basisdaten, welche auch eine Ver- sen Beschwerden immer nachgehen. laufskontrolle erlauben, erhoben werden: Die typischen Beschwerden von Patienten mit – Subjektive Schlafdauer schwerem obstruktivem Schlaf-Apnoe-Syn- – Geschätzte Einschlaflatenz drom und langen Atemaussetzern und tiefen – Schlafeffizienz Sauerstoffentsättigungen unterscheiden sich – Bettgeh- und Aufstehzeiten (am besten von den Störungen des «upper airway resis- Schlaftagebuch über 2 Wochen) tance syndrom (UARS)», bei dem die Konti- – Bettzeiten unter der Woche und am Wo- nuität des Schlafs durch sich wiederholende, chenende atmungsbedingte kurze Aufwachreaktionen ohne Atemstillstände (Apnoen) und ohne Sau- Damit nichts übersehen wird, lohnt es sich, sy- erstoffentsättigungen gestört wird. stematisch einige Punkte abzudecken [8]. Eine UARS-Patienten klagen dazu häufig über un- Zusammenfassung des Abklärungsschemas spezifische funktionelle Beschwerden wie In- findet sich in Abbildung 2. somnie, diffuse Kopfschmerzen oder Colon ir- Dazu finden sich hier noch ein paar Anmerkun- ritabile [9]. gen für die Praxis: Da keine oder nur selten Sauerstoffentsättigun- gen auftreten, kann eine UARS nicht mit einer Vermehrte Tagesschläfrigkeit Pulsoxymetrie und den meisten Formen der Po- Beim Vorliegen von klaren Hinweisen auf eine lygraphie festgestellt werden und braucht eine vermehrte Tagesschläfrigkeit im engern Sinn: polysomnographische Abklärung. richtiges Einschlafen in passiven Situationen mit störendem Charakter am Tag (Erreichen Restless-legs-Syndrom (RLS) und von mehr als 10 Punkten auf der Epworth periodische Beinbewegungen im Schlaf Die Symptom-Tetrade aus – einem Drang, die Beine zu bewegen, oft ver- bunden mit Missempfindungen, – einer Bewegungsunruhe, Tabelle 2. Wann sollte man an eine andere Schlaf-Diagnose – einer Verstärkung der Symptome in Ruhe, als primäre Insomnie denken? insbesondere im Liegen, und eine Verbesse- rung bei körperlicher Aktivität und Nachtsymptome: – dazu eine Abhängigkeit der Symptome von Schnarchen, Atempausen, Erwachen mit Erstickungsgefühl der Tageszeit – vermehrt abends und am Restless-legs-Beschwerden vor dem Einschlafen oder während der Nacht Anfang der Nacht – entspricht den diagno- Motorische Unruhe im Schlaf stischen Kriterien der Restless-Legs-Study- Verhaltensstörungen Group [10]. Erwachen mit Kopfschmerzen Tagessymptome: In mindestens 60% finden sich ähnliche Be- schwerden in der Familie. Schwierig wird die Tagesschläfrigkeit Diagnose dann, wenn andere Körperteile als Restless-legs-Beschwerden am Abend die Beine betroffen sind. Sind die Beschwerden am Anfang der Nacht
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1005 vorhanden, wird das Einschlafen erschwert. Nicht selten funktioniert das Einschlafen und Tabelle 4. «Genussmittel» der Schlaf wird später durch die Beschwerden und ihr Einfluss auf den Schlaf. unterbrochen. 80% der Patienten mit RLS haben auch periodi- Koffein: ist ein Xanthin-Derivat und wirkt auf den sche Beinbewegungen im Schlaf. In unserer Er- Schlaf vor allem über den Adenosin-Rezeptor- fahrung sind periodische Beinbewegungen, die Antagonismus (Halbwertszeit 4,9 ± 1,8 h). Die subjektive Empfindlichkeit ist individuell mit zunehmendem Alter immer öfter beobach- sehr verschieden. tet werden, nur selten alleine Ursache einer in- somnischen Störung. Nikotin: Bei chronischen Rauchern ist die Schlaf- latenz verlängert und der Wachanteil im Schlaf generell erhöht. Bei der kurzen Halbwertszeit des Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf Nikotins (2,0 ± 0,7 h) kann es auch zu nächtlichen Aufwachen aus dem Schlaf mit Verhaltensauf- Entzugsreaktionen kommen, die wiederum den fälligkeiten wie Schreien, Sprechen, ausagieren Schlaf stören. von Träumen oder Schlafwandeln weisen auf Alkohol: Bei chronischem Gebrauch führt der Schlafstörungen aus der Gruppe der Parasom- Alkohol zu einer Vermehrung der Schlafunterbre- nien hin. Differentialdiagnostisch stehen dann chungen und über die ganze Schlafdauer zu einer immer auch nächtliche epileptische Anfälle zur Verminderung des Tiefschlafs. Nach dem Entzug Diskussion. Eine Abklärung ist dann notwen- kommt es zu einer weiteren Schlafverschlechte- rung, die über Monate anhalten kann. Alkohol dig, wenn der Schlaf der Person oder ihrer Um- kann Atemstörungen im Schlaf und RLS gebung gestört wird, wenn eine Eigen- oder verstärkten. Fremdgefährdung besteht oder wenn der Ver- dacht auf eine epileptische Störung hoch ist. Die Abklärung erfordert eine Untersuchung an einem schlafmedizinischen bzw. epileptologi- schen Zentrum. Psychische Störungen behandelt werden, ist eine psychiatrische Er- Bei etwa 40% aller Patienten, welche an einem krankung erkennbar. Meistens handelt es sich schlafmedizinischen Zentrum wegen Insomnie um Angststörungen oder Depressionen [11]. In der Praxis eines Grundversorgers dürfte dieser Anteil jedoch geringer sein. Medizinische und neurologische Tabelle 3. Erkrankungen, welche typischerweise Insomnische Störungen bei häufig angewendeten Medikamenten. Insomnien verursachen Neben medizinischen Ursachen (eine den Anitdepressiva: Schlaf störende Grunderkrankung liegt vor) Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI), trizyklische Antidepressiva können auch Alkohol, Koffein, Drogen und wie z.B. Clomipramin (Anafranil®) Medikamentengebrauch zu Schlafstörungen MAO-Hemmer, z.B. Meclobemid (Aurorix®) führen (Tab. 3 und 4). Beim Alkohol, der immer Spez. Noradrenalinaufnahmehemmer (Edronax®) wieder wegen seiner sedierenden Wirkung als Andere: Venlaflaxin (Efexor®) Einschlafhilfe benutzt wird, kommt es vorwie- Weniger oder nicht: Trimipramin (Surmontil®), Trazodon (Trittico®), Nefazolon, gend zu Durchschlafstörungen oder Erwachen Mianserin (Tolvon®), Amitryptilin (Saroten ret.®) in den frühen Morgenstunden. Antihypertensiva: Zentralwirksame: Methyldopa (Aldomet®), Clonidin (Catapresan®) Neurologie – Zerebrovaskuläre Erkrankungen; b-Blocker – Demenz; Nicht aber: Kalziumantagonisten und ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor- – M. Parkinson; Antagonisten – Nächtliche Anfälle; Bronchodilatantien: – Nächtliche Kopfschmerzen; Xanthin-Derivate: Theophyllin und Aminophyllin – Schädel-Hirn-Trauma. Hormone in überphysiologischen Dosierungen Hormone: Medizin Glukokortikoide – Hypo-/Hyperthyreose; Thyroxin – Gastroösophagealer Reflux; – Nächtliches Asthma; Zentral wirksame Sympathomimetika: – COPD; Stimulantien: Methylphenidat (Ritalin®), Modafinil (Modasomil®), Pemolin – Fibromyalgie; Antihypotonika – Prostatahyperplasie; – Herzerkrankungen.
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1006 Medikamente, Genussmittel und Drogen – Soll das Durchschlafen unterstützt werden, Insomnien können durch Medikamente, Ge- sind Medikamente mit leicht längeren Halb- nussmittel und Drogen ausgelöst und verstärkt wertszeiten wie Zopiclon oder Oxazepam werden (siehe Tab 4). geeignete. Die lästigste Nebenwirkung von Zu beachten sind auch die nicht selten auftre- Zopiclon ist die Geschmacksveränderung, tenden paradoxen Reaktionen z.B. bei Benzo- die selten auftreten kann und reversibel ist. diazepinen. – Langwirksame Benzodiazepine verwenden wir selten, da diese häufig zu Beeinträchti- gungen (Müdigkeit/Schläfrigkeit) am näch- Behandlung sten Tag führen. Finden sich in der Anamnese Hinweise auf eine Verabreichungsart: sekundäre Form einer Insomnie, sollte diese kontinuierlich oder intermittierend Störung spezifisch behandelt werden und Benzodiazepine aller Art verändern den Schlaf. gleichzeitig das Verhalten der Schlafstörung Elektroenzephalographisch kommt es z.B. zu unter der Therapie verfolgt werden. So wissen einer Verminderung der Delta-Wellen. Den- wir, dass wir Depressionen erfolgreich behan- noch wird der Schlaf von den behandelten In- deln können, ohne dass sich damit die Schlaf- dividuen meist als gut angesehen. Eine Dosis- störung verbessern lässt. steigerung wegen abfallender Wirkung erfolgt Beim Vorliegen einer primären Insomnie ste- nur sehr selten. hen für uns nichtmedikamentöse Therapiever- – Kontinuierliche Behandlung: Verschiedene fahren im Vordergrund – wie wir dies noch im Untersuchungen haben gezeigt, dass konti- 2. Teil des Artikels (Forum Heft 43) begründen nuierliche Verabreichungsarten eine zuver- werden. lässigere Schlafinduktion bewirken als in- Grundsätzlich werden akute Insomnien, wenn termittierende Behandlungen. Doch wegen notwendig, mit Medikamenten über eine be- der Gefahr von Toleranzentwicklung und grenzte Zeitdauer behandelt. Bei chronischen Abhängigkeit sollten diese Medikamente Insomnien stehen klar nichtmedikamentöse nur kurzzeitig kontinuierlich eingesetzt Verfahren im Vordergrund. werden. Beim Absetzten dieser Medikamente kann es zu Rebound-Phänomenen mit ver- Medikamentöse Behandlung stärkter Schlaflosigkeit und Angst kommen. der Insomnie Dies ist kein Zeichen, dass der Schlaf ohne Eine Verabreichung von Hypnotika führt nicht Medikament nicht möglich ist, sondern ein zu einer kausalen Behandlung einer Schlaf- Übergangsphänomen, welches durch geeig- störung – so wird der Schlaf nach dem Abset- nete Massnahmen (siehe nicht-medika- zen unverändert schlecht sein, wenn nicht die mentöse Behandlung) und Information über schlafstörenden Faktoren verschwinden (akute den Verlauf meist gut bewältigt werden Insomnie) oder Schlafverhaltensveränderun- kann. Neuere Studien zeigen aber auch, gen als Behandlung mitgeführt werden. dass die nicht-medikamentösen Verfahren bei akuten Insomnien ähnlich gute Erfolge Indikation zur Behandlung mit Hypnotika, bringen wie die medikamentöse Behand- heute nur Benzodiazepine oder Benzodia- lung (siehe 2. Teil des Artikels, Forum Heft zepin-ähnliche Medikamente 43). Bei einer akuten Insomnie kann der kurzfristige – Intermittierende Behandlung: Bei anhalten- Einsatz von Benzodiazepinen sinnvoll sein. den Schlafstörungen trotz adäquater Ver- Damit kann bei meist guter Verträglichkeit haltenstherapie kann auch eine Intervall- rasch Abhilfe geschaffen werden und das Ent- Behandlung mit diesen Schlafmitteln durch- stehen einer erlernten – psychophysiologischen geführt werden. Die Gabe nur 2–3mal pro – Schlafstörung verhindert werden. Woche verhindert in der Regel eine Toleranz- Bei der Auswahl des Präparates richtet man entwicklung und ermöglicht gleichzeitig, sich nach der Halbwertszeit: den Druck, schlafen zu müssen, zu reduzie- – Für Einschlafstörungen verwenden wir be- ren. Dabei ist aber gezeigt worden, dass der vorzugt die neueren, nicht-benzodiazepin- Schlaf an den Tagen ohne Medikamente artigen Schlafmittel wie Zolpidem oder Za- schlecht bleibt und nur an den Medikamen- leplon mit kurzer Halbwertszeit. Alternativ tentagen als gut oder besser empfunden können auch kurzwirksame Benzodia- wird. Dies bedeutet, dass eine solche Be- zepine wie Midazolam oder Triazolam ein- handlung sich immer mit nichtmedika- gesetzt werden. Diese Medikamente führen mentösen Techniken verbinden sollte. zwar zu einem raschen Einschlafen, nicht selten wacht der Schläfer dann aber nach Andere medikamentöse wenigen Stunden abrupt auf und kann nicht Behandlungsmöglichkeiten der Insomnie wieder einschlafen. Eine weitere Gruppe stellen die schlaffördern-
C U R R I C U LU M Schweiz Med Forum Nr. 42 15. Oktober 2003 1007 den Antidepressiva dar. Aufgrund ihrer sedie- werden. Obwohl meist geringere Dosierungen renden Eigenschaften und der meist geringen als zur Behandlung psychischer Erkrankungen bis fehlenden Störung der Schlafarchitektur benötigt werden, können unangenehme Ne- eignen sie sich besonders zur Behandlung von benwirkungen die Behandlung erschweren. Schlafstörungen in Verbindung mit affektiven Auch ist der gezielte Einsatz zum Einschlafen Störungen oder Angststörungen. Gewöhnung, und Durchschlafen ohne die Tagesbefindlich- Toleranz und Abhängigkeit sind nicht zu be- keit zu beeinträchtigen schwieriger. Beispiele fürchten. Daher können sie zur längerfristigen schlaffördernder Antidepressiva sind Mirtaza- Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt pin, Trimipramin, Amitriptylin, Mianserin oder Trazodon. Auch niederpotente Neuroleptika (z.B. Levo- promazin, Promazin, Pipamperon, Clotiapin, Chlorprothixen) können eingesetzt werden. Quintessenz Hier kommt es aber noch öfters zu Unverträg- lichkeit und morgendlichem Overhang. Auch Eine Insomnie sollte primär nie als Diagnose, sondern als Symptom mit der Wirkungseintritt ist weniger gut steuerbar. einer Differentialdiagnose verstanden werden. Manche Patienten berichten, erst 4 Stunden nach Einnahme des Medikamentes einen Wir haben unsere Vorstellung von der Beschreibung des Schweregrads, schlaffördernden Effekt zu bemerken. von einem Abklärungsgang und einer Behandlung einer Insomnie dar- Sowohl durch Antidepressiva wie auch bei gelegt. Neuroleptika kann ein Restless-legs-Syndrom Sollte eine Behandlung nach 4–6 Wochen keine Verbesserung zeigen, ist ausgelöst oder verstärkt werden, weshalb in vor einer medikamentösen Eskalation eine vertiefte Abklärung angezeigt. diesem Falle wenn möglich auf solche Medika- mente verzichtet werden sollte. Wenn die Behandlung einer vermeintlichen Ursache einer sekundären Die Wirksamkeit pflanzlicher Mittel zur Be- Insomnie keine Schlafverbesserung bringt, kann sehr oft eine ver- handlung von Schlafstörungen ist nur hinsicht- haltenstherapeutische Therapieform eine Verbesserung der Insomnie lich Baldrian einigermassen belegt. Baldrian- bewirken. Präparate können den Schlaf leicht verbessern. Kein Behandlungserfolg bedeutet meist: falsche Diagnose. Das bedeutet, Johanniskraut wird mehr für die depressiven dass die Geschichte nochmals detailliert erhoben und ein neuer Zugang Begleitsymptome eingesetzt, wirkt sich hier zur Störung gesucht werden muss. Oft wird es dann sinnvoll sein, die Hilfe auch meist günstig auf den Schlaf aus. Einzelne eines spezialisierten Zentrums [12] in Anspruch zu nehmen. Studien weissen auch auf die Wirksamkeit von Ginkgo oder Kawa Kawa hin. Literatur 1 Haldemann R, Good M, Holsboer- 5 Stepanski E, Zorick F, Roehrs T, 9 Gold AR, Dipalo F, Gold MS, Trachsler E. Epidemiologische Young D, Roth T. Daytime alertness O’Hearn D. The symptoms and Studie über Schlafstörungen bei Pa- in patients with chronic insomnia signs of upper airway resistance tienten in Schweizer Allgemein- compared with asymptomatic con- syndrome. Chest 2003;123:87–95. praxen. Schweiz Rundsch Med Prax trol subjects. Sleep 1988;11:54–60. 10 Walters AS, et al. Towards a better 1996;85:1656–62. 6 Krystal AD, Edinger JD, Wohlge- definition of the Restless Legs Syn- 2 Shorr R, Bauwens S. Diagnosis and muth WK, Marsh GR. NREM sleep drome. Mov Disord 1995;1:634–42. treatment of outpatient insomnia EEG frequency spectral correlates 11 Buysse DJ, Reynolds CF, Kupfer DJ, by psychiatric and non-psychiatric of sleep complaints in primary et al. Clinical diagnosis in 216 in- physicians. Am J Med 1992;93: insomnia subtypes. Sleep 2002; somnia patients using the Interna- 78–82. 15:630–40. tional Classification of Sleep Disor- 3 Mercer JD, Bootzin RR, Lack LC. In- 7 Bonnet MH, Arand DL. 24-hour ders (ICSD), DSM-IV and ICD-10 somniac’s perception of wake in- metabolic rate in insomniacs and categories: a report from the stead of sleep. Sleep 2002;25: matched normal sleepers. Sleep APA/NIMH DSM-IV field trial. Sleep 564–71. 1995;18:581–8. 1994;17:630–7. 4 Carskadon M, Dement W, Mitler M, 8 Sateia MJ, Doghramji K, Hauri PJ, 12 www.swiss-sleep.ch: hier findet et al. Self report versus sleep labo- Morin CM. Evaluation of chronic in- sich eine Liste der in der Schweiz ratory findings in 122 drug free somnia. An American Academy of akkreditierten Zentren für Schlaf- subjects with the complaint of Sleep Medicine review. SLEEP medizin. chronic insomnia. Am J Psychiatry 2000;23:243–308. 1976;133:1382–8.
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