Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
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INH A LT AUS G A BE 47 / SEP T EMBER 2 0 19 GRUSSWORT GRUSSWORT Valerie Nübling Stellvertretende Vorsitzende der AWO Württemberg 1 Liebe Mitglieder, Freundinnen THEMA: NACHHALTIGKEIT und Freunde der AWO! Nachhaltigkeit – warum sie für die AWO wichtig ist! 2 Vom Beschluss zur Praxis In welcher Welt wollen wir leben? Die AWO feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Seit Pflege auch für das Klima 3 ihrer Gründung im Jahr 1919 war und ist Gerechtigkeit einer ihrer Wie nachhaltig wird beim Bezirksverband Werte. AWO Württemberg gehaushaltet? Heutzutage schwimmen Tonnen von Plastikmüll im Meer. Praktisch Gelebte Nachhaltigkeit 4 jeder Fisch hat Mikroplastik in seinem Magen. Wir in Deutschland Pflanzen und Pflegen können uns entscheiden, ob wir Fisch essen möchten. Wie nachhaltig geht es in den 5 Für viele Millionen von Menschen ist Fisch die Hauptnahrungs- quelle, sie können sich nicht entscheiden. Einrichtungen der AWO Württemberg e.V. zu? Ist das gerecht? Vielfältig, Inklusiv, Lebensweltorientiert, Liebenswert, Ambulant Regenwälder werden auf der Welt gerodet, um Monokulturen wie Fair handeln und Ernährung sichern AWO International 6 etwa Palmölplantagen anzubauen. Palmöl ist das billigste Öl und deshalb stark nachgefragt von Lebens- Valerie Nübling mittel- und Kosmetikproduzenten, auch von uns Verbrauchern. Stellvertretende Vorsitzende PROFESSIONELL & ENGAGIERT Den Menschen und Tieren vor Ort raubt es ihren Lebensraum und der AWO Württemberg Viel Einsatz für die gute Sache AWO Ludwigsburg 7 ihre Lebensgrundlage. Zeit spenden zählt Ist das gerecht? Gute Qualität erneut bestätigt Unser Lebensstil benötigt einen so hohen Energiebedarf, dass die Viel Eigenständigkeit ermöglichen AWO Öhringen + Bezirksverband 8 Tonnen an CO2-Emissionen einen Klimawandel eingeleitet haben, Junges Gemüse an der Arbeit AWO Ludwigsburg der zunehmend Dürren, Unwetter und Eisschmelzen zur Folge hat. Wir können Dämme bauen und uns schützen, die Menschen in den Schon länger ein Ärgernis AWO Ludwigsburg am meisten betroffenen Regionen, die am wenigsten dazu beigetra- gen haben, wissen nicht, wie ihnen geschieht. GESELLIG & INTERN Ist das gerecht? Stimme der jesidischen Frauen AWO Schwäbisch Hall 9 Warum beanspruchen wir einen Lebensstil für uns, der anderen Gegen das Vergessen … Altenpflegeschule Menschen auf unserer Erde ihrer Lebensgrundlage beraubt? Den Ort begeistern AWO Böblingen-Tübingen Warum verteidigen wir diesen, als hätten wir Anspruch darauf? Mit neuesten Erkenntnissen Bezirksverband 10 Warum nehmen wir den zukünftigen Generationen die Möglichkeit, in einer Welt aufwachsen und leben zu können, die so angenehm Stabwechsel AWO Schwäbisch Hall sein wird, wie es die unsere war? Treffen mit Spaß AWO Akademie 11 Der Mensch ist das intelligenteste Lebewesen auf diesem Planeten. Beispielhaft und nicht selbstverständlich AWO Waldenbuch Warum zerstört er dann seine Lebensgrundlage? Vom ersten Moment an wohl gefühlt Bezirksverband 12 Es ist an der Zeit, etwas zu ändern. Schon in den 1920ern beim Kinderprogramm Das besondere Mitglied Und es gibt viele Ansätze, etwas zu tun. AWO unterwegs AWO Friedrichshall, AWO Öhringen, OV Langenau, AWO Oberkochen 13 Die Einrichtungen der AWO Württemberg haben sich bereits auf den Weg gemacht. AWO 100 Hinsichtlich der globalen Herausforderungen, vor der wir stehen, „Das finde ich einfach gut!“ AWO Heidenheim 14 sind es kleine Schritte. Aber auch kleine Schritte bewegen etwas. Von Geschichte und Geschichten AWO Stuttgart Gehen Sie mit! 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt 15 Die AWO feiert ihr 100-jähriges Bestehen! Herzlichen Dank und spätsommerliche Grüße Wichtig ist, dass man’s probiert AWO Ludwigsburg 16 Valerie Nübling TERMINE 17 JUGENDWERK UND APP GEHT’S! 18 1
T HEM A : N A C HH A LT I GK EI T Nachhaltigkeit – warum sie Pflege auch für das Klima Bei dem Projekt „Klimafreundlich pflegen“ des AWO Bundesverbands ist das S eniorenzentrum für die AWO wichtig ist! S alzäcker für den AWO Bezirksverband Württemberg dabei. Insgesamt machen 30 stationäre P flegeeinrichtungen mit. Mancher fragt sich vielleicht, was die AWO als Wohl- Kraftwärmekopplungsanlagen am Werk, die umwelt- fahrtsverband mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Kümmern schonend Strom und Wärme produzieren. Alle Gebäude Die AWO Bundeskonferenz beschloss 2016, sich inten- Die Auswertung zeigte: Das Seniorenzentrum Salzäcker sich darum nicht schon die Umweltverbände? Haben wir sind gut gedämmt und verbrauchen wenig Energie. Auch siv mit dem Thema Klimaschutz und Ökologie zu befas- ist in Sachen Mobilität und Energieversorgung noch nicht nicht (genug) soziale Aufgaben? Doch so einfach darf Solarenergie wird auf den Dächern der AWO immer mehr sen. Die AWO stellte Forderungen an die Politik, aber so gut aufgestellt. Also setzte sich das Projektteam zwei man sich das nicht machen. So wie jede und jeder Ein- produziert, bislang schon in Ludwigsburg, künftig auch auch an sich selbst. Von ihren Einrichtungen erwartet sie, Tage intensiv mit Maßnahmenplanung auseinander – und zelne muss sich erst recht die AWO als große Organisa- in Öhringen. Unsere Autos sind modern und sparsam in der täglichen Arbeitspraxis konsequent und systema- hat sich nun in Sachen „Klimafreundlich Pflegen“ auf den tion fragen, ob sie sich so verhält, dass unsere Kinder und und nach und nach werden hier und da auch Elektroau- tisch Klimaschutz zu betreiben. Beispielsweise mit einem Weg gemacht. • Enkel noch eine lebenswerte Umwelt haben werden, dass tos angeschafft. sogenannten CO2-Fußabdruck: Die Einrichtungen sollen der Klimawandel gebremst und hoffentlich bald gestoppt Aber auch unser fair gehandelter und ökologisch jeweils analysieren, wie viel CO2 sie verbrauchen, dann wird, und dass unsere Lebensweise nicht hunderttausende erzeugter Kaffee in allen Caféterien der AWO, der über geeignete Maßnahmen festgelegen, um diesen zu senken Tier- und Pflanzenarten zum Aussterben verdammt. AWO International bezogen wird, spiegelt unsere Hal- und schließlich die Wirkung der Maßnahmen evaluieren. Die AWO besitzt bundesweit einige tausend Gebäude. tung wider. Das gleiche gilt für den Grundsatz, in unse- Zum Projektstart im Juni 2018 traf sich das Projekt- Hinzu kommen viele tausend Autos. Da macht es schon ren Einrichtungen immer selbst zu kochen und die Zuta- team – Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung, Haus- einen großen Unterschied, ob die alle modern und spar- ten vor allem aus der Region zu beziehen. Man sieht also: wirtschaftlicher Betriebsleitung, Qualitätsbeauftragte, je sam sind, oder alt und ohne Rücksicht auf die Umwelt. man kann sehr viel tun, und das Bisherige ist auch erst ein Mitarbeiter der Haustechnik und der Verwaltung – mit Die AWO hat deshalb bereits vor Jahren auf Bundeskon- der Anfang. Alle, die in der AWO Verantwortung tra- anderen südwestdeutschen Einrichtungen bei der AWO ferenzen beschlossen, dass sie die Klima- und Nachhal- gen, müssen künftig mehr darauf achten, ob sie nicht nur Karlsruhe. Dort präsentierten die Projektleitungen des tigkeitsziele der UN und der EU unterstützt und dass sie sozial und ökonomisch richtig handeln, sondern auch an AWO Bundesverbandes, Steffen Lembke und Thomas Die- auch danach handeln will. Eben deshalb sind zum Beispiel eine gute Umwelt für die Welt von morgen denken. • Nils kamp, was mit der Erde geschieht, wenn der Klimaschutz in allen Pflegeheimen der AWO Württemberg moderne Opitz-Leifheit, Bezirksvorsitzender weiterhin so „lasch“ umgesetzt wird. Der beeindruckende Vortrag förderte die Diskussion zwischen den beteilig- ten Einrichtungen: Alle zeigten, was bei ihnen an klima freundlichen Maßnahmen läuft. Da wird unter anderem der anfallende Müll vom „Windel-Willi“ abgeholt, der die- Vom Beschluss zur Praxis sen in einer speziellen Anlage verbrennt, so für seine Ein- Der Klimaschutz in der AWO richtungen Energie produziert. Es wird auf Getränkespen- der gesetzt, um Plastikflaschen zu eliminieren, oder auf Wie können wir unsere Klimaziele erreichen? Diese Frage ren und konkrete Verbesserungen zu erreichen. Auch das E-Mobilität. Das Seniorenzentrum Salzäcker konnte mit wird in Politik und Gesellschaft derzeit so intensiv dis- Seniorenzentrum Salzäcker aus Stuttgart nimmt an dem „Öko-Papier“, zunehmend papierloser Kommunikation, kutiert wie wohl noch nie. Auch die AWO befasst sich Projekt teil. Hierfür wurde in der Einrichtung ein Klima- dem täglichen vegetarischen Alternativmenü, Fair-Tra- schon seit mehreren Jahren mit dieser Frage: So hat der schutzteam gegründet, welches in Workshops zusammen de-Kaffee und anderem punkten. Verband sich auf der Bundeskonferenz 2016 ausdrück- mit dem AWO Bundesverband auf Basis des CO2-Fuß- Hausaufgabe war dann, den eigenen CO2-Fußabdruck lich zum Ziel einer Erderwärmung von maximal 1,5° Cel- abdrucks Klimaschutzziele und Maßnahmen erarbeitete. zu ermitteln. Ausgewertet wurde er mit der Firma Viabono sius bekannt und dabei auch Unter anderem soll dem- und dem AWO Bundesverband. Zunächst ging man an die seine eigene Verantwortung nach der durchschnittli- großen Posten, also Energieversorgung, Heizung, Wasser, unterstrichen. che Fleischanteil in war- aber auch Mobilität. Gefragt wurde etwa, wie die Mitar- Um die Ziele auf die Pra- men Mahlzeiten durch beitenden zur Arbeit kommen, wie viel Fleisch verarbeitet xis herunterbrechen zu kön- mehr vegetarische Ange- wird, wie viele Produkte in Bio-Qualität sind. nen, entwickelte der AWO bote gesenkt und eine kli- Bundesverband zusammen mafreundliche Anreise von mit zahlreichen AWO Glie- Mitarbeitenden gefördert derungen und der Viabono werden. Darüber hinaus GmbH ein Instrument zur sollen große Ressourcen- Erfassung und Bewertung verbräuche wie Papier oder Wie nachhaltig wird beim Bezirksverband der CO2-Emissionen von Energie reduziert werden. Einrichtungen, den „CO2-Fußabdruck“. Dabei wurde Eine wichtige Erkenntnis des Projekts ist vor allem die AWO Württemberg gehaushaltet? festgestellt, dass ein Pflegeplatz etwa acht Tonnen CO2 im Vielschichtigkeit des Themas. Wurde Klimaschutz frü- Jahr verursacht. Wollen wir unsere Klimaschutzziele errei- her oft nur mit Energieverbrauch verbunden, so zeigt Nachhaltigkeit geht auf allen Ebenen. Und so wird in der Geschäftsstelle nicht nur auf chen, müssen wir den Fußabdruck eines Pflegeplatzes bis sich, dass auch Themen wie die Gestaltung der Verpfle- Recycling- Papier kopiert und gedruckt, sondern auch auf den Toiletten findet sich öko- 2050 um rund 90 Prozent auf nur eine Tonne reduzieren. gung entscheidend sind. Auf diesen Bereich entfällt oft- logisches Papier. Derzeit wird geprüft, ob außerdem auf Öko-Briefumschläge umgestellt Das ist eine große Herausforderung, der wir uns jetzt mals sogar die Hälfte der jährlichen CO2-Emissio- werden soll. Auch in Sachen Mobilität ist man auf dem Weg: Die Einrichtung Winterbach stellen müssen. Um praxisnahe Lösungsansätze zu entwi- nen. Daher wird in allen Einrichtungen vor Ort selbst hat mittlerweile einen Elektro-Kangoo. Ob weitere E-Fahrzeuge angeschafft werden, ckeln, rief der AWO Bundesverband zusammen mit dem gekocht und darauf geachtet, möglichst lokal und regio- Bundesumweltministerium das Projekt „klimafreund- nal einzukaufen. • Broschüre zum CO2-Fußabdruck unter: hängt davon ab, welche Erfahrungen damit gemacht werden. Auch über die Schaffung lich pflegen“ ins Leben. Hier wird über drei Jahre zusam- h t t p s : // w w w.v iab o n o.d e / f i l e a dmin / W e b s e i t e / einer Ladeinfrastruktur wird diskutiert. Und bei der neuen Stromausschreibung wird men mit bundesweit 40 stationären Einrichtungen daran Philosophie_ _ _Ser vice/Infothek /Fussabdruck / explizit Öko-Strom gefordert. • gearbeitet, Klimaschutz in den Arbeitsalltag zu integrie- Informationsbroschuere_CO2Fussabdruck _2017.pdf 2 3
T HEM A : N A C HH A LT I GK EI T Gelebte Nachhaltigkeit Wie nachhaltig geht es in den Einrichtungen Bei der AWO Ludwigsburg hat der respektvolle Umgang mit Ressourcen einen hohen Stellenwert. der AWO Württemberg e.V. zu? Ein Überblick von Arthur Schlossarek Alle Abteilungen und Dienste fühlen sich der Nachhal- tigkeit und dem Fair Trade Gedanken verpflichtet. In den Umgesetzt · Verbau einer 60 Kubikmeter Regenwasserzisterne zur Kindertageseinrichtungen der AWO Ludwigsburg wird Seniorenzentrum Feuerbach: Außenanlagenbewässerung darauf geachtet, dass die Kinder alle Materialien, Lebens- · Erster Neubau mit intelligenter Gebäudeverkabelung in · Anschluss der Wäschereimaschinen an den Warmwasser- mittel, Wasser und Strom sorgsam verwenden. Es finden KNX-Technik. Durch eine zentrale Erfassung und Auswer- speicher des Blockheizkraftwerks zur Reduzierung des Ausflüge und Einkäufe zum nahen Bauern statt, um zu tung der Daten kann die Gebäudetechnik energieeffizienter Energiebezugs. vermitteln, wie und wo Nahrungsmittel entstehen. Eigene eingesetzt werden und somit Energie eingespart werden. Pflegeheim Winterbach: Hochbeete werden angelegt, Tauschbasare für die Fami- · Nachträgliche Programmierung von Lichtszenarien mit · Vermietete Dachfläche für die Erzeugung von Solarstrom lien organisiert, bei Fair-Trade-Aktionen mitgemacht. Das Anpassung an das Tageslicht zur Reduzierung der Energie- durch die Gemeinde. AWO Kinderhaus Lummerland in Sachsenheim verfügt kosten im Bereich der Gebäudebeleuchtung. · S päter: Einbau eines Blockheizkraftwerks, das den über eine Wärmepumpe, die in der Umgebung vorhandene · Durch den Einsatz von KNX-Technik werden erstmals Teil- Gebäude-Grundbedarf an Wärme und Strom abdeckt. Wärme zum Heizen nutzt. bereiche der Fußbodenheizung zentral geregelt, um Heiz · Im Zuge des Neubaus wurde ein weiteres Blockheiz- Das AWO Pflegezentrum Hans-Klenk-Haus hat eine Den Mitarbeitenden der AWO Ludwigburg stehen im energie einzusparen. kraftwerk sowie eine zusätzliche, eigene Solarstroman- eigene Photovoltaik-Anlage und zwei eigene Blockheizkraft- Fahrzeugpool zwei Pedelecs zur Verfügung für umwelt- · Kauf der ersten Bandgeschirrspülmaschine mit lage eingebaut. Erste Einrichtung mit Stromtankstelle und werke (BHKW). Die BHKWs arbeiten nach dem Prinzip freundliche Fahrten im Stadtgebiet. Ferner werden zwei Wärmerückgewinnung. Elektrofahrzeug. der Kraft-Wärme-Kopplung. Es wird wie bei einer Heizung Elektroautos etwa für die Essensauslieferung in die Kin- · Erster Einbau von zwei Blockheizkraftwerken, um Wärme Pflegeheim Öhringen: Wärme bereitstellt, dabei gleichzeitig auch Strom erzeugt. dertagesstätten genutzt. Apropos: Die Hauswirtschaft und Strom zu erzeugen – zur Grunddeckung des Wärme-/ · Intelligente Gebäudeverkabelung ist inzwischen Standard. Der Strom wird ins hauseigene Netz eingespeist, die Wärme bezieht Lebensmittel aus regionalem, meist kontrolliert Strom-Eigenbedarfs. · Erste Einrichtung mit Beleuchtung kompl. in LED-Technik. zum Heizen und für die Warmwasserbereitung verwendet. biologischem Anbau. • · Umbau von zwei alten Heizöltanks zu Regenwasserzister- · Erzeugung von eigenem Solarstrom auf Dachflächen. nen zur Außenanlagenbewässerung. · Vermietung von weiteren Dachflächen an regionalen Seniorenzentrum Möhringen: Stromanbieter. · Zweiter Neubau mit intelligenter Gebäudeverkabelung · Anschluss des Gebäudes an Nahwärmenetz der Stadt, das Pflanzen und Pflegen und drei Blockheizkraftwerken in Verbindung mit einer mit Blockheizkraftwerken betrieben wird. Mit der Aktion „Für alte Pflanzen und junges Gemüse“ fördert die AWO im Zeichen des Genusses auch Gas-Brennwertheizung. · Zwei Elektrotankstellen für eigene Elektrofahrzeuge, eine die biologische Vielfalt. · Programmierung von Lichtszenarien mit Anpassung an das Elektrotankstelle für den öffentlichen Bereich in Vorhaltung Tageslicht zur Reduzierung der Energiekosten im Bereich – Kooperation mit örtlichem Carsharing-Anbieter. Ökologische Verantwortung führte in den frühen der Gebäudebeleuchtung von Beginn an. AWO-Jahren noch ein Schattendasein. Ging es doch Pflegeheim Kornwestheim: In Planung zunächst darum, materielle Notlagen zu lindern. Indes ist · Energetische Sanierung der Pflegeeinrichtung mit intelligen- Wohnhaus Öhringen/Mannlehenfeld: längst auch diese Verpflichtung stetig wichtiger geworden. ter Gebäudeverkabelung, einem Blockheizkraftwerk und · Erstmaliger Einsatz von klimaneutralen Baustoffen, Solar- Mit der Aktion und der gleichnamigen Broschüre „AWO: einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. stromanlage auf Dachfläche, Beleuchtung in LED-Technik, Für alte Pflanzen und junges Gemüse“ möchte die AWO · Zentrale Steuerung der Fußbodenheizung mittels Stromtankstellen Württemberg alte Pflanzsorten schmackhaft machen – auch Gebäudeleittechnik. Wohnhaus Kornwestheim: zum Selbstanbauen und Genießen. Die konventionelle Land- · Letzte Einrichtung mit konventioneller Beleuchtungstech- · Einsatz von LED-Beleuchtung, Stromtankstellen, Nacht- wirtschaft hat unter dem Zwang, immer billigere Lebens- nik (Energiesparlampen) kühlung von Etagenfluren durch zentralgesteuerte Fenster • mittel zu produzieren, Monokulturen entstehen lassen. Es entstand industrielles Saatgut, das sich nicht mehr selbst ver- mehrt – und Insekten und Vögeln fast kein Futter liefert. Mehr noch, insektenschädliche Unkrautvernichter haben Vielfältig, Inklusiv, Lebensweltorientiert, mittlerweile ganze Arbeit geleistet: Ohne wild wachsende grüne Inseln verschwinden immer mehr Arten von den Liebenswert, Ambulant Anbauflächen. Daher ist es essentiell, fast vergessene Obst- In der AWO-Villa finden Kinder, Jugendliche und ihre Eltern „HÜTN – Hilfen über und Gemüsesorten zu erhalten – sichert doch die Samen- Tag und Nacht“ – das auf nachhaltige Weise festigkeit der alten Sorten die biologische Vielfalt. Die Bro- schüre zeigt, wo auch bei der AWO das Pflanzen eine Rolle Mit dem Begriff nachhaltig wird nach wie vor oft fessionen. Letztere begleiten bei Hausaufgaben, Verei- spielt: In Vereinen, Kitas, Seniorenzentren, gemeinsamen Klima und Umwelt verbunden. Nachhaltig meint aber nen oder Gruppenaufgaben, bereiten mit ihnen Mahl- Active Gardening-Projekten und vieles mehr. Zudem wur- auch erfolgreiche Hilfen, die das Leben eines Menschen zeiten vor, organisieren spezielle Gruppenangebote. Die den für das Jubiläumsjahr Samen-Aktionstüten mit altem positiv verändern können. Wie das stationäre Projekt Eltern wiederum werden in ihrer Erziehungsfähigkeit Saatgut als kostenloses Give-away verteilt. Aktionsblume angebot „HÜTN – Hilfen über Tag und Nacht“, das angeleitet, so dass die Kinder und Jugendlichen wie- ist die rote Sonnenblume, eine seit 1789 bekannte Sorte, die der AWO Kreisverband Heilbronn in Kooperation mit der irgendwann ganz in ihrem gewohnten Umfeld leben Insekten und Vögeln besonders viel Futter liefert. Zudem dem Amt für Familie, Jugend und Senioren der Stadt können. Stets haben die Eltern die Verantwortung, die wurden Samen der alten Tomatensorte Matilda, bunte Heilbronn seit Oktober 2018 anbietet. In der AWO- Fachkräfte sprechen eng mit ihnen ab, welche Erzie- Möhrenmischung und Eiszapfen-Radieschen verteilt – als Villa, einem umgebauten Mehrfamilienhaus im Stadt- hungsaufgaben in Elternhand bleiben und welche sie private Aktion der Saatgutvermehrung. Das stieß auf sehr teil Böckingen, finden acht Kinder und Jugendliche im temporär den Fachkräften übergeben. Die jungen Men- große Resonanz: Überall im Ländle blühen derzeit die roten Alter von 6 bis 18 Jahren ein stationäres Angebot, die schen, ihre Eltern und Geschwister kommen vorwie- Sonnenblumen, Tomaten, Möhren und Radieschen werden vorübergehend ein ergänzendes „Zuhause“ benötigen. gend aus dem Sozialraum Heilbronn, bleiben somit in geerntet – und viele baten darum, die Aktion im Jahr 2020 Die Eltern und Geschwister sind ambulant eingebun- ihrem gewohnten Herkunftssystem. Der Name ist Pro- zu verlängern! • Christina Klaus | Kontakt: Christina Klaus, den. Dabei leben Kinder und Jugendliche das gesamte gramm, denn AWO Villa steht für V = Vielfältig, I für Tel. 0711 22903-151, klaus@awo-wuerttemberg.de Jahr vorwiegend in der Wohngruppe, werden dort Inklusiv, L für Lebensweltorientiert, L für Liebenswert betreut und gefördert von Fachkräften vielfältiger Pro- und A für Ambulant. • 4 5
T HEM A : N A C HH A LT I GK EI T PROFESSIONELL + ENGAGIERT AWO International AWO Ludwigsburg Fair handeln und Ernährung sichern Viel Einsatz für die gute Sache Margit Liepins und Hellmut Wallmersperger mit Paul-Hofstätter-Medaillen geehrt Die Umsatzzahlen zeigen: Immer mehr Menschen her ungenutzte Flächen intensiv genutzt werden. COVOID in Deutschland kaufen faire Produkte. Doch zu ei- hilft Spar- und Kreditvereine zu gründen: Eine Form von Beim Festakt zum 100. Jubiläum der Arbeiterwohlfahrt nem gerechten Welthandel ist der Weg noch weit. Mikrofinanzierung, die die Gemeinden selbst verwalten. hat Bezirksvorsitzender Nils Opitz-Leifheit zwei Paul-Hof- AWO International macht sich seit Jahren für den Sie ermöglichen ihren Mitgliedern, kleine Kredite aufzu- stätter-Medaillen verliehen – und zwar an den Vorsitzen- Fairen Handel stark – unterstützt von vielen Glie- nehmen, diese in neue Einkommensquellen zu investieren. den der AWO Ludwigsburg und seine Stellvertreterin, Hell- derungen. In Kochdemonstrationen schulen zudem COVOID-Mit- mut Wallmersperger und Margit Liepins. Letztere habe die Aufgrund des Klimawandels werden die Lebens- und arbeitende die Bewohner in Sachen ausgewogener Ernäh- Entwicklung der AWO schon seit 23 Jahren begleitet und Arbeitsbedingungen für Kleinbäuerinnen und –bauern rung. Gegen Mangelernährung werden nährstoffreiche sich stets für deren Belange eingesetzt, so Opitz-Leifheit. im Globalen Süden immer härter – auch für die Mitglie- Süßkartoffel-Setzlinge verteilt, deren Anbau erklärt. Mit Wallmersperger übernimmt gar schon seit 27 Jahren ehren- der der Kaffeekooperative Cosatin in Nicaragua. Stei- Screenings werden Kinder auf Mangelernährung getestet amtlich Verantwortung für die AWO. Viele große Projekte gende Temperaturen, extrem trockene Sommer, weni- und in akuten Fällen an Gesundheitszentren überwiesen. wie das Hans-Klenk-Haus oder verschiedene Kitas habe er ger Regen und mehr Wetterschwankungen beeinflussen Apropos, zum 100-jährigen AWO-Jubiläum baut AWO als Architekt und Vorsitzender begleitet. • Blüte- und Erntephasen, der Krankheits- und Schädlings- International sein Engagement in Uganda aus! • befall der Kaffeepflanzen steigt. Daher versucht Cosatin, KV Stuttgart sich zu diversifizieren, Erfolge zeigen Honig, Ingwer und Kurkuma. Manche Kaffeesorten können an die jeweilige Zeit spenden zählt Zone angepasst werden. Bundestagsabgeordnete Ute Vogt besucht Integrationskurs der AWO Stuttgart. Mit Klimastationen werden zudem Wetterverände- rungen erfasst und systematisiert, um besser reagie- Sich Zeit zu nehmen ist oft unbezahlbar. Deshalb hat die Ihnen erzählten Ute Vogt und ihre Mitarbeiterin Clau- ren zu können. Einige Frauen züchten Pilze, um den AWO Stuttgart die Zeitspendeaktion initiiert. Auch Ute dia Eichert beim Frauenfrühstück von der Arbeit im Bun- Broca-Käfer, der die Kaffeekirsche schädigt, biologisch Vogt machte mit. Die SPD-Bundestagsabgeordnete traf in destag, die Frauen schilderten ihre Erfahrungen in Stutt- zu bekämpfen. Das bedeutet viel Aufwand und hohe einem AWO-Integrationskurs des Levels B 1 auf 15 Frauen, gart, die schwierige Wohnungssuche, Erfolge der Kinder Kosten. Hier schafft fairer Handel, für den sich AWO die meisten mit kleinen Kindern, die je an vier Wochenta- an den Schulen, Hobbys, Eindrücke und Erlebnisse. Dabei International stark macht, bessere ökonomische Grund- Hinterhofgärtnern mit Hilfe von Erdhügelbeeten gen Deutsch und mehr lernen. Rund eineinhalb Jahre lang kam Stuttgart als Stadt gut weg. • lagen und Reserven – dank stabiler Mindestpreise, Fair- werden sie insgesamt 900 Stunden gemeinsam büffeln. trade-Prämie und langfristigen Handelsbeziehungen. So So manche beginnt bei Null – mit Händen und Füßen – können Produzierende in neue Landwirtschaftsstrate- und schafft es bis hin zur großen Hürde: Schriftdeutsch. gien und nachhaltige Techniken investieren. Das Besondere der AWO-Kurse ist die parallele Kinder- betreuung, die es manchen Frauen erst ermöglicht mit- AWO International unterstützt Geflüchtete und zumachen. Die Nachfrage ist groß. Vom Senegal bis zur Gastgemeinden Ukraine, von Iran bis Japan, von Afghanistan bis Syrien – Über 100.000 Menschen leben in der ugandischen Flücht- die Teilnehmerinnen kommen aus den verschiedens- lingssiedlung Nakivale. Sie flohen vor Gewalt und Hun- ten Ecken und Kulturen der Welt. Bei der AWO lernen ger aus Heimatländern wie Kongo oder Südsudan. Naki- sie Seite an Seite, unterstützen sich gegenseitig. Ein Aus- vale liegt in der Region Isingiro, eine der ärmsten im Land. tausch, der die Frauen motiviert: Die meisten streben eine Rund 80 Prozent leben von der Landwirtschaft. Boden ist Ausbildung und einen Arbeitsplatz an. knapp, die meisten Familien besitzen nur ein kleines Stück. Mangelernährung vorbeugen: Eine Mitarbeiterin von COVOID Wasserknappheit und Dürren, Folgen des Klimawandels, führt ein Screening bei einem Kind durch. AWO Bezirksverband führen zu geringeren Ernten und Mangelernährung. Damit Bewohner und Geflüchtete ein zusätzliches Ein- Gute Qualität erneut bestätigt kommen generieren können und um deren prekäre Ernäh- Pflegeeinrichtungen der AWO Sozial gGmbH absolvieren erfolgreich Rezertifizierung. rungssituation zu verbessern, kooperiert AWO Interna- tional mit der Partnerorganisation COVOID. In „Far- Die Einrichtungen der AWO werden im jährlichen Rhyth- Fachbereiche zusammen – von der Hauswirtschaft und mer Field Schools“ vergleichen Bäuerinnen und Bauern mus durch zwei Auditoren besucht. Grund: Die AWO Haustechnik über die Pflege und Verwaltung bis hin zur moderne Anbautechniken mit den bisher genutzten. Neu Sozial gGmbH ist nach DIN EN ISO 9001:2015 und nach Geschäftsstelle. Die Auditoren waren von den vielen posi- Erprobtes wie Tröpfchen-Bewässerung, Reihenbepflan- den AWO-Qualitätskriterien zertifiziert. Damit wurde tiven Eindrücke höchst begeistert, das Rezertifizierungs- zung und Mulchen sollen zu sicheren und gesunden Erträ- vor 15 Jahren begonnen, damit sich das Qualitätsmanage- verfahren lief problemlos. • Julia Weinlein, Qualitätsma- gen führen. Auch soziale, ökonomische und ökologi- mentsystem stetig weiterentwickelt. Dafür arbeiten alle nagementbeauftragte, Geschäftsstelle AWO Sozial gGmbH sche Aspekte werden berücksichtigt, zudem Trainings zu alternativem Gärtnern – wie Hinterhof- und Erdhügel- Praktische Trainings für eine bessere Ernährung: Kochde- gärtnern – angeboten. So können auch sehr kleine, bis- monstration zum Thema ausgewogene Ernährung. Seit über fünf Jahren entwickelt sich die Partnerschaft der AWO Württemberg mit der Altenhilfeschule in Thai Bin in Vietnam. Bei – fast – jährlichen Besuchen wird die weitere Zusammenarbeit geplant. Nun war eine größere Delegation in Stuttgart. Neben der Leiterin Ngu Thi Thu Dung, Rektorin Medical College Thai Binh und Mitglied im Landesparlament, Spendenkonto AWO International Fragen? Kontaktieren Sie uns! waren auch Vertreter des Ministeriums, der Partei sowie wei- Stichwort: Afrika mail@awointernational.de tere College-Mitarbeiterinnen dabei. Das Besuchsprogramm IBAN: DE83 1002 0500 0003 2211 00 Weitere Informationen: www.awointernational.de beinhaltete einen Besuch im Landtag bei Nils Opitz-Leifheit und Andreas Stoch, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden. 6 7
PROFESSIONELL + ENGAGIERT GESELLIG + INTERN AWO Öhringen + Bezirksverband AWO Schwäbisch Hall Viel Eigenständigkeit ermöglichen Stimme der jesidischen Frauen Neues AWO Seniorenzentrum Kesseläcker eingeweiht. Empfang für Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad Die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V. bereich mit zwölf Pflegeplätzen. Neben speziellen therapeu- Sie wollte sich selbst ein Bild machen. Nadia Murad reiste hat im Juli mit Bürgerinnen und Bürgern und allen betei- tischen Angeboten wird dort auch ein barrierefreier Zugang nach Schwäbisch Hall, um die 60 Jesidinnen, Frauen und ligten Partnern die Einweihung des neuen AWO Seni- zu einem beschützten Garten möglich sein. Integriert in das Kinder, die dort an geschütztem Ort in Sicherheit leben, orenzentrums „Kesseläcker“ in Öhringen gefeiert. Der Seniorenzentrum ist eine Tagespflegeeinrichtung mit zwölf zu besuchen. In ihrer Rede bedankte sich Murad, die als moderne, bewohnerorientierte Neubau, vom Architekten- Plätzen, betrieben von der örtlichen AWO (AWO Pflege & erste Irakerin und Jesidin einen Nobelpreis erhielt, für die büro Hanke aus Lonsee geplant sowie dem Bauunterneh- Betreuung gGmbH). Außerdem gibt es betreutes Wohnen Unterstützung und den Schutz, den die Stadt gewähre. Sie men Gauer errichtet, wurde nach aktuellen pflegewissen- für Menschen, die noch keinen dauerhaften Pflegebedarf betonte aber auch, dass es den Frauen ein großes Anlie- schaftlichen Erkenntnissen und praktischem Know-how der haben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 16 Millio- gen sei, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, in AWO Württemberg konzipiert. Er bietet 60 Pflegeplätze für nen Euro. Die Deutsche Fernsehlotterie unterstützt den Bau eine eigene Wohnung zu ziehen und berufstätig zu sein – Senioren. Allesamt Einzelzimmer, um eine möglichst eigen- mit 300.000 Euro. • Kontakt stationären Pflege: Sonja Kreeb, der Schlüssel für mehr Selbstständigkeit. Dabei werden ständige und individuelle Lebensführung zu ermöglichen. Tel. 07941 6066-212, kreeb@awo-wuerttemberg.de | Kontakt sie seit Januar 2019 von den Integrationsmanagerinnen Da zunehmend Menschen im Alter an Demenz erkranken, Tagespflege: Sevim Sulejmanov, Tel. 07941 9852-98, info@ und -managern der AWO begleitet, erhalten zudem durch gibt es einen spezialisierten gerontopsychiatrischen Wohn- awo-pflege-betreuung.de Haupt- und Ehrenamtliche Orientierung, Unterstützung und Beratung. Als Menschenrechtsaktivistin und UN-Son- derbotschafterin wolle sie auch den jesidischen Frauen AWO Ludwigsburg eine Stimme geben, die noch in IS Gefangenschaft sind. Vlnr: Hes Sedik (Staatsministerium), Ursula Weidner (AWO), Ins Goldene Buch der Stadt Hall schrieb sie auf Kurdisch: Roland Gruber (AWO), Elmar Volkert (AWO), Diana Pankau Junges Gemüse an der Arbeit „Herzlichen Dank für die Unterstützung für die jesidi- (AWO), Nadia Murad, Karin Kücük (AWO), Gerda Rößler (AWO), Elsa Theißl-Fischer (AWO) Edeka Stiftung sponsert Hochbeet für Kinderhaus. schen Überlebenden.“ • Dass Gemüse nicht im Supermarkt wächst, das lernen Altenpflegeschule die Kinder des AWO Kinderhauses Onkel Toms Hütte in Pattonville sehr anschaulich. Die Edeka Stiftung sponsert Gegen das Vergessen… ihr neues Hochbeet. Mit dem Paten, Edeka Mamsch in Altenpflegeschüler machte eine Gedenkstättenfahrt. Remseck, machten sich die Kinder fleißig ans Werk, berei- teten Erde vor, säten und setzten Pflanzen, die sie dann gos- Die Schülerinnen und Schüler des dritten Ausbildungs- sen. Die Supermarktvertreter waren begeistert, wie viel die jahres besuchten in der Unterrichtseinheit „Geschichte Kinder wussten über Pflanzen und Gemüsesorten. Auch der Pflege“ das ehemalige Konzentrationslager Natzwei- AWO-Kinderhausleiter Tobias Tiefensee ist überzeugt „das ler-Struthof im Elsass. Begleitet wurden sie von Experten Projekt wird auch nachhaltig bei den Kindern im Kopf blei- der Landeszentrale für politische Bildung. Eine Lernerfah- ben, wir werden jeden Tag das Wachstum der Pflanzen rung, die nachhaltige Eindrücke vermittelte – auch über beobachten.“ Die Kinder freuen sich auf das gemeinsame die Rolle von Pflegenden zur Zeit des Nationalsozialismus. Frühstück mit dem selbst angebauten Gemüse, zu dem Für manch’ Lernende mit Migrationshintergrund war dies auch die beiden Edeka-Paten wieder kommen. • ein Novum. Ein Pflegepädagoge verknüpfte die Erlebnisse mit den Rollenanforderungen heute. Denn ein Ziel der Fahrt war, die ethische Verantwortung der zukünftigen AWO Ludwigsburg Pflegenden nachhaltig zu stärken. • Schon länger ein Ärgernis AWO Böblingen-Tübingen Kinder aus der Schulkindbetreuung demonstrieren gegen Elterntaxis. Den Ort begeistern Die Kinder haben die bunten Plakate selbst gemalt. Direkt Polizei die Demo bei Schulschluss beschlossen. So einige AWO feiert 5 Jahre Generationenreferat Nufringen. vor der Schule auf der Straße, die die Polizei abgesperrt Autos wurden an diesem Tag davon abgehalten, direkt vor hat, tragen sie diese hin und her. Da sind Sprüche zu lesen die Schule zu fahren. Die Kinder und Traude Schumacher Im April 2014 wurde es eröffnet: das Generationenre- Das Lob gibt Nufringens Bürgermeister, Ingolf Welte, wie „Der Weg zu Fuß ist das Ziel“ oder „lasst uns gehen“. waren zufrieden. „Wir haben es geschafft, die Aufmerk- ferat in Nufringen, getragen von der Arbeiterwohlfahrt zurück. Die beiden seien „hervorragende Fachkräfte, die Grund dieser Kinder-Demonstration? Das sind die zahlrei- samkeit auf das Problem zu lenken und hoffen so einige Böblingen-Tübingen gGmbH. Im alten Bahnhofsgebäude den ganzen Ort begeistern.“ • chen Elterntaxis, die jeden Tag zu Schulbeginn und Schul- Eltern in Zukunft zum Umdenken bewegen zu können.“ • bieten dessen Macherinnen Martina Strobel und Ulrike schluss die Straße vor der Schule verstopfen. Traude Schu- Heckele seit fünf Jahren zahlreiche Aktionen für jedes macher, Leitung der AWO Schulkindbetreuung an der Alter an. Grundschule Hoheneck, hat die Aktion mit den Kindern „Das Tolle an der Arbeit im Generationenreferat ist und Mitarbeiterinnen ins Leben gerufen. „Die Eltern, die die Vielfalt“, schwärmt Strobel. „Unser Arbeitsspektrum täglich ihre Kinder bis vor die Schultüre fahren, blockie- reicht von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, über ren nicht nur die Straße, sondern gefährden vor allem auch Seniorencafé oder PC- und Smartphone-Treff, bis hin zur andere Kinder, die zu Fuß unterwegs sind“, berichtet sie. Schulsozialarbeit und Veranstaltungen.“ Auch koordinier- „Dieser Zustand ist schon länger ein Ärgernis, jetzt haben ten sie das Sommerferienprogramm oder den „Lebendigen wir beschlossen uns dagegen zu wehren“. Daher hat der Adventskalender“. Sie könnten immer wieder neue Ideen Nachwuchs in einer Kinderkonferenz mit den Betreuerin- einbringen. „Die Zusammenarbeit mit den Nufringern ist nen beraten – und dann gemeinsam mit der Stadt und der toll und sehr bereichernd.“ 8 9
GESELLIG + INTERN Bezirksverband AWO Akademie Mit neuesten Erkenntnissen Treffen mit Spaß Grundstein für AWO Seniorenzentrum in Nellingen gelegt. Wie die AWO Jahreshauptversammlung gelingt. Die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V. Herrenrunde, Fußballclub, zum gemeinsames Backen und Pflichtveranstaltung oder notwendiges Übel? Oder würde ladung nicht, dass es eine gemütliche Runde gibt, zum hat im Sommer mit geladenen Gästen und allen beteiligten mehr reicht. Und weil der AWO die Öffnung der Einrich- ich auf die Mitgliederversammlung gehen, wenn ich nicht Reden und Erzählen? Wichtig ist, die Aufgaben der Mit- Partnern mit der Grundsteinlegung offiziell den Bau des tung ins Gemeinwesen am Herzen liegt, gibt es für Außen- selbst als Vorstandsmitglied hinmüsste? gliederversammlung auf mehrere Schultern zu verteilen Seniorenzentrums Nellingen eingeleitet. stehende einen offenen Mittagstisch. • Kontakt: Marcel „Spaß haben“ und „mit anderem Menschen zusam- und zum Mitmachen anzuregen. Modern und bewohnerorientiert ist das künftige Seni- Faißt (für fachliche Fragen) Tel. 0711 22903-160, faisst@ menkommen“, so lauten meist die Motive für freiwilliges Wir ehren unsere verdienten Vorstandsmitglieder, weil orenzentrum in der Römerstraße 37 in Nellingen geplant. awo-wuerttemberg.de | Christina Klaus Tel. 0711 22903- Engagement. Klar gehören auch ernsthafte Themen wie wir das schon immer so taten? Nur – wo sind die jungen Aktuelle pflegewissenschaftliche Erkenntnisse sowie das 151, klaus@awo-wuerttemberg.de Gesellschaft gestalten, soziales Engagement, Qualifika- Menschen, die die Verantwortung für den Verein weiter- praktische Know-how der AWO Württemberg als langjäh- tionserwerb oder Ansehen und Einfluss gewinnen zu den tragen? Die AWO wurde vor über 100 Jahren gegründet. riger Träger von Senioreneinrichtungen flossen in die Pla- starken Beweggründen. Aber – ohne Spaß macht Ehren- Von Frauen: Sie brachen die alten Strukturen auf. Vieles nungen ebenso ein wie der Sachverstand und die Kreativi- amt eben keinen Spaß. wurde durch die Notwendigkeit der Erneuerung geboren. tät des Architekturbüros Hanke aus Lonsee. Also sollten sich Aktivitäten von Vereinen danach aus- Die ist ständig nötig, um gewohnte Denkmuster aufzubre- Nach voraussichtlich rund eineinhalb Jahren Bauzeit richten, dazu gehören auch Pflichtveranstaltungen, die da chen – gerade heute. stehen dann 30 Pflegeplätze bereit – nach dem Wohn- heißen Mitglieder- und Jahreshauptversammlung. Die AWO der nächsten hundert Jahre wird Alt und gruppenkonzept: Jeweils 15 Senioren wohnen in famili- Die bislang gelebten starren Führungsstrukturen von Jung zusammenbringen müssen. Die Politikwissenschaft- ären Wohngruppen mit Einzelzimmer plus eigenem Bad, Vereinen entsprechen nicht immer den Wünschen der Mit- lerin und Soziologin, Dagmar Neubert-Wirtz, gab auf dem großzügigen Aufenthaltsflächen sowie einer eigenen The- gliedschaft, die lockere Versammlungen sucht. Seminar der AWO-Akademie des Bezirksverbands Würt- rapieküche. Den Bewohnern soll eine möglichst eigenstän- Warum kommen weniger Besucher zur Mitgliederver- temberg Impulse und Anregungen, wie es gemacht werden dige und individuelle Lebensführung ermöglicht werden. sammlung? Am besten ein Mitglied fragen. Liegt es an der kann. Dann heißt es: Auf zur AWO-Spaßversammlung! • Hinzu kommen hochwertige pflegerische Betreuung bei langen Tagesordnung auf der Einladung? Hat das Fach Michael Weiß | Für mehr Information: Gudrun Schmidt-Pay- maximalem Personalschlüssel sowie ein umfassendes Frei- thema des Referenten nicht gereizt? Steht auf der Ein- erhuber, Tel. 0711 22903-142. gsp@awo-wuerttemberg.de zeit- und Beschäftigungsprogramm, das von Gymnastik, Tanztee, Gedächtnistraining, Handarbeitskreise bis zur AWO Schwäbisch Hall Stabwechsel Elke Gruber folgt Margot Weidenfelder als Leiterin der Betreuten Wohnanlage. Nach elf Jahren hieß es für die AWO Schwäbisch sche Beraterin, Aufsteller-Coach und Mediatorin. Zuvor Hall und die Bewohnerinnen und Bewohner der Betreu- war sie bei einer großen Krankenkasse für häusliche Kran- ten Wohnanlage Am Gänsberg Abschied nehmen: Mar- kenpflege, unter anderem als Unternehmensexpertin, got Weidenfelder, die als Leitung der Wohnlage 65 Miet- tätig. Ehrenamtlich hilft sie mit, das Projekt „sorgende wohnungen empathisch und gekonnt managte, ging in Gemeinde Untermünkheim“ zu implementieren. Ziel ist, den Ruhestand. Ihre Nachfolge hat Elke Gruber angetre- dass Seniorinnen und Senioren in Untermünkheim mög- ten. Die gelernte Krankenschwester bringt Erfahrungen lichst lange selbstbestimmt und in die Gesellschaft integ- aus Krankenhaus und ambulanter Pflege mit, ist systemi- riert leben können. • AWO Waldenbuch Beispielhaft und nicht selbstverständlich AWO-Treff zur guten Laune wurde 30 Jahre alt. Drei Jahrzehnte sind kein Pappenstiel. Und so kamen zum 30-Jährigen des AWO-Treffs zur guten Laune viele Mit- glieder und Freunde. Der Vorsitzende der AWO Walden- buch, Steinenbronn und Dettenhausen, Alex Pfurtschel- ler, dankte seiner Frau Inge, mit der er den Treff betreibt. Auch Bürgermeister Michael Lutz würdigte das beispiel- hafte und keinesfalls selbstverständliche Engagement der beiden für Verein und Stadt. Dafür gab es denn auch Werner Hepp (Geschäftsführer der AWO Schwäbisch Hall) und Hubert Ackermann Elke Grube ist neue Leiterin der von den Freunden aus dem „3-Mäderl Haus“ eine „super (1. Vorsitzender der AWO Schwäbisch Hall) verabschieden Margot Weidenfelder. Betreuten Wohnanlage Am Gänsberg Torte“. • 10 11
GESELLIG + INTERN Bezirksverband Vom ersten Moment an wohl gefühlt AWO unterwegs Beatrice Reiff leitet seit Sommer das Seniorenzentrum Salzäcker in Möhringen. Schon nach dem Bachelor war ihr klar: „Ich will eine Team der zusätzlichen Betreuung. Derzeit ist Reiff im Heimleitung in einem Pflegeheim übernehmen!“ Hatte Endspurt ihrer Masterthesis in „Sozialwirtschaft“. Als doch die gebürtige Pfullingerin Beatrice Reiff Heimleiterin des Seniorenzentrums Salzä- während ihres Studium der Wirtschaftswis- cker in Möhringen begann sie offiziell im senschaften an der Universität Hohenheim als Juni, war zuvor zeitweise da – zur Einar- Vertiefungsfach Gesundheits- und Sozialma- beitung. Vom ersten Moment an habe sie nagement gewählt. sich wohl gefühlt in dem „offenen, stabilen Die ersten Schritte machte sie beim Evange- Haus“, sie schätze die „absolut gute und lischen Verein in Bad Cannstatt. Dort war sie harmonische Atmosphäre und den kollegi- als Leiterin des Betreuten Wohnens Ansprech- alen Umgang miteinander“. Sie freue sich partnerin für 117 Mieterinnen und Mieter. auch, die großen Herausforderungen und Als Assistentin der Heim- und Geschäftsleitung lernte Veränderungen, vor der die Pflegebranche stehe, anzuge- sie dann alle Bereiche kennen, leitete schließlich das hen „und gemeinsame Ziele zu erreichen“. • AWO Öhringen — Laufen, Le Das besondere Mitglied rm zum Hafen. Landessenior rnen, Lehren sha ll – Vom Wa sse rtu en tag. Zum 34. . Besuch beim AWO Fri edr ich ch Schon in den 1920ern beim Kinderprogramm che n Tag esausfl ug na He ilb ro nn re Landessenior ior en ma is te n entag in Seniorinnen und Sen elsheim/Offenau, VdK an. Zur Eröf fn auch die Seni oren der AWO . We nn der VdK Gund un g in de r Eissporthalle Öhringen Mannheim as gemein- litiker Franz M AWO-Mitglied Gertrud Zalka ist so alt wie der Verband. Wim pfe n, die AW O Bad Friedrichshall etw üntefering se ine Thesen ei beschrieb Ex-P o- Bad lnehmende ren Alterns, di was zusammen: 46 Tei e drei Ls: Lauf nes glückliche sam machen, kommt nn hei m m it tags ging es en , Lernen, Lehren - Sie ist einige Monate älter als die AWO selbst: Gertrud Tagesausflug nach Ma zur Bundesga . Nach- saßen im Bus, als es zum hrt mi t VdK sc hö ne rt en sc ha Zalka wurde am 20. August 1919 in Stuttgart geboren. tündigen Stadtrundfa m Wet ter Info u BUGA, wo be ging. Nach einer zweis sionellem Stadtführer, sowie ein kultu markt, Vorträ ge, Mitmacha i Entsprechend bewegte und stürmische Zeiten erlebte sie. leg en un d pro fes re lle s Pr ngebote Mannheim-Kol ert urm “, og ram m w ar teten. Mannheims, dem „Wass Ihre ersten Erinnerungen an die AWO reichen in die Zwan- vorbei am Wahrzeichen n wie dem Nationalthe- wü rdigke ite ziger Jahre zurück. Mit ihrer Schwester ging sie schon zu und anderen Sehens em Ausflugs- schloss, wurde auf ein den Kinderangeboten der Stuttgarter AWO. Später sollte ater oder dem Barock det, einer nnheimer Hafen erkun sie bei der Gewerkschaft arbeiten. „Damals wurden die schiff der imposante Ma a. fen in Europ der wichtigen Binnenha Beiträge bar kassiert“, erinnert sie sich schmunzelnd. Die Verbindung zur AWO lag indes auf Eis, als sie im Ausland lebte. „Aber als ich in den Ruhestand ging, wurde ich wie- der Mitglied!“ Viele schöne Reisen mit der AWO habe sie gemacht – in den Schwarzwald, an den Wörthersee, an die Ostsee etwa. Noch heute schwärmt sie von Christa Aspa- cher, die so wunderbar die Fahrten begleitet habe. Auch Paul Hofstetter habe sie gut gekannt! Heute lebt sie in Feu- erbach – im betreuten Wohnen des AWO Bezirksverban- des. Sie ist voll des Lobes über die nette Hausgemeinschaft und die guten Bedingungen. • Der Vorstand des AWO Bezirks- verbands Würt- OV Langenau — Ku tschfahr t. Wer br Kuchen, wenn es aucht Kaffee un temberg hat wie in alten Zeite d rinnen und Seni n zugeht: Die Se dem badischen oren der AWO La nio sich statt eines Na ngenau entschied Nachbarverband chmitt ag s drinne en n? Das n, diesen drauße rne schweife einen Gegen bei einer vergnü glichen Kutschfah n ko ch en — W arum in die Fe . Di e nä he re drei Planwagen rt zu verbringen: AWO Ober ne Koffer besuch abgestat- sangen 36 fröhlich e Mitfahrende. In liegt na h be im Urlaub oh le be n, da s konn- Gute önheiten er tet. Dabei wurden ren Natursch dreitägigen einige Einrich- Heimat mit ih un d Se nioren beim or in ne n en. ten 25 Se ni AWO Ober ch ko tungen besich- ub oh ne Ko ffer“ mit der tig es Bu ff et mit viel „Urla es ein reichh al tigt, darunter die st üc k ga b d Körper wur- Reha-Klinik Zum Früh ge m ac ht en, Gefühle un en, Frischem und Ha us ge angesproch Katharinenhöhe sl os un g un d Handmassa gt , et w a den mit Tage en angere für krebskranke t du rc h ve rs chiedene Them e fü hr te n na ch Kinder im der Geis er le rnba r? “ Die Ausflüg er in de n eude eum – od Schwarzwald. „Ist Lebens fr ei nm alige Riff-Mus w an - in da s m Lu st Gers tetten Hohens tadt zu des Schlosses Heckengarten m ann Gräfin Adel deln mit Anne 12 13
AWO 100 AWO Heidenheim „Das finde ich einfach gut!“ 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt AWO Heidenheim hat den 100. Geburtstag der AWO gefeiert. 3. Teil: Der Aufbau der AWO nach 1945 Volles Haus: Bei strahlendem Sommerwetter staunten Klar, dass die Betreuer der AWO-Kinderfreizeit auch Nach Kriegsende bildeten sich sehr schnell die ersten Orts- AWO, anders als die kirchlichen Wohlfahrtswerke oder einige Waldbad-Besucher über die vielen Menschen, die an diesem Tag ein tolles Programm boten. Schnell war ausschüsse der AWO, einige schon 1945. Je nach Besat- das Rote Kreuz, nach 1945 bei Null beginnen musste, also statt ins Freibad nach nebenan gingen. Die AWO Heiden- kein Platz mehr frei auf dem Gelände: spielende Kin- zungszone musste sich die AWO zunächst anders nennen, nicht auf angesammeltes Vermögen oder Grundstücksbe- heim hatte zum 100. Bestehen des Sozialverbands geladen der, Familien bei Kaffee und Kuchen, Senioren im Schat- um die Auflagen der Alliierten zu erfüllen. In Nord-Würt- sitz aufbauen konnte. und weit über 200 Menschen strömten ins AWO-Haus ten dem bunten Treiben zuschauend, angeregte Gesprä- temberg firmierte man unter der Bezeichnung „Württem- Nach und nach professionalisierte sich die AWO seit Beim Waldbad. che. Mitten drin – die Abgeordneten Andreas Stoch, Leni bergischer Wohlfahrtsbund“. Nur in der sowjetischen den 1980er-Jahren. Mehr Einrichtungen und Dienste wur- Im Kreis Heidenheim ist die AWO bereits seit 1925 Breymaier und Martin Grath sowie die Heidenheimer Zone blieb die AWO unerwünscht – erst als die DDR 1990 den errichtet und betrieben, um dem Sozialstaat gerecht aktiv. Mit zahlreichen Angeboten, von ganzheitlicher Sozialbürgermeisterin Simone Maiwald. zusammenbrach, konnte sich die AWO dort wieder etablie- zu werden. Neue Sozialgesetze, eine verbesserte Alten- Betreuung alter Menschen über Beratungsstellen bis zu Eine Ausstellung stellte die AWO der vergangenen 100 ren, nach 57 Jahren Verbot. hilfe oder auch ein Mehr an guter Kinderbetreuung erfor- Lebensmittelmärkten und Arbeitsplätzen für langzeitar- Jahre vor. Da kam Mancher ins Grübeln: Was die Vorgän- Im Westen jedoch wuchs die AWO schnell, und entfal- derte auch weitere Einrichtungen: Kitas, Pflegeheime, beitslose Menschen, bietet sie den Menschen im Land- ger so alles geleistet, welchen Gefahren sie sich im Dritten tete zunächst die gleichen Aktivitäten wie in den 1920er- Beratungsstellen und Vieles mehr bot die AWO an. Nach- kreis Heidenheim umfangreiche Beratungsmöglichkeiten Reich, als die AWO verboten war, ausgesetzt hatten! Jahren: Nähstuben, Schuhwerkstätten, Kindererholungen dem die AWO sich bereits sehr intensiv um die Integration und Hilfestellungen an. Auch die professionelle Seite von heute wurde präsen- oder auch Suppenküchen. In den beiden Nachkriegsjahr- der ersten Migranten (den sogenannten Gastarbeitern) Es war denn auch ein Familienfest statt eines offiziellen tiert: Wohnen und Pflege, Arbeit und Bildung, Beratungs- zehnten war die Arbeit der AWO in Württemberg sehr gekümmert hatte, war sie 2015 wieder sehr stark enga- Festakts, das der AWO-Kreisverband und die AWO-Ort- stellen. Die Schwangerenberatungsstelle zeigte ihre Baby- durch die Erholungen in eigenen Heimen geprägt, wie auf giert, die Geflüchteten aus Afrika und dem Nahen Osten vereine Heidenheim und Giengen gemeinsam feierten. Ste- simulatoren: Mit diesen Puppen kann der Umgang mit der Nordalb, in Herrlingen oder Welzheim. Bis Anfang der zu betreuen. fan Oetzel, ehrenamtlicher Vorsitzender des AWO-Kreis- Säuglingen geübt werden. 1960er-Jahre tagte auch noch die „Reichskonferenz“ der So hat sie, wie Marie Juchacz es einst forderte, immer verbands, und Christine Schulten, Vorsitzende der Hei- Die 30 Mädchen des Ethno Dance Projekts der AWO AWO, erst danach hieß es „Bundeskonferenz“. Aus den wieder neue Antworten auf die Fragen und Probleme der denheimer AWO, begrüßten die Besucher und stellten das Giengen beeindruckten die Besucher mit ihren Auftrit- „Kreis- und Ortsausschüssen“ wurden schließlich „Kreis- Zeit gefunden. Dabei ist sie ihren einstigen Zielen treu Programm vor. Schulten zitierte eine Botschaft ihrer klei- ten, ebenso die Sambo Jungs des AWO-Projekts „Schlau verbände und Ortsvereine“. Ebenfalls in den 1960ern wur- geblieben. In heute über 18.000 Einrichtungen bundesweit nen Tochter, die kein wissenschaftlicher Vortrag besser und couragiert – Gewalt verliert“. Mit Rockballaden und den in größerem Umfang die ersten professionellen Ein- erfüllt sie auf der Basis unser Grundwerte mit circa 220.000 formuliert hätte: „Ihr macht so tolle Sachen für Kinder, mehr begeisterte schließlich die Band DRAXXLON. • richtungen für Altenhilfe (damals noch „Altenheime“) Beschäftigten soziale Aufgaben. Rund 330.000 Mitglieder das finde ich einfach gut!“ gebaut und betrieben. Kindertagesstätten errichtete man und etwa 70.000 ehrenamtliche Helfer unterstützen sie später in stärkerem Maße. Das lag auch daran, dass die dabei. • Nils Opitz-Leifheit (Bezirksvorsitzender) save the date Die AWO feiert ihr 100-jähriges Bestehen! Der Kreisverband Esslingen lädt zur Feier nach Plochingen am 25. Oktober Unser großer Wohlfahrtsverband feiert seinen runden Geburtstag – auch in Esslingen! Dort wurde die AWO bereits im Juli 1923 aus der Taufe gehoben. Einige Orts- vereine folgten in den 1940er-Jahren oder später. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich die Esslinger AWO zur eigenständigen und überkonfessi- onellen Hilfsorganisation, die in vielen sozialen Gebieten tätig wurde, etwa in der Stadtranderholung auf dem Ess- lingen-Zollberg oder in Leinfelden-Echterdingen, der tür- kischen Migrationsberatung in Kirchheim oder dem regel- AWO Stuttgart mäßigen Mittagstisch in Plochingen. Wir begehen daher das große Jubiläum feierlich – und Von Geschichte und Geschichten berichten über Aktuelles insbesondere die Sozialarbeit für AWO Stuttgart blickt in einer Broschüre zurück. Flüchtlinge. Wir freuen uns sehr, dass wir als Hauptred- nerin die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däub- Vor etlichen Jahren hat sich die AWO Journalistin Gerda und Semrau-Mast haben die Redaktion ler-Gmelin gewinnen konnten. Musikalisch begleitet uns Strunk daran gemacht, Zeitzeugen zur Geschichte der AWO und das Scannen besorgt. • Die Bro- die Nürtinger „Jam Zentrale“. Im Foyer ist unter anderem zu interviewen. Diese wurden regelmäßig in „AWO aktuell“, schüre gibt es beim AWO Kreisverband die Wanderausstellung: „Unsere Zeichen und Stimmen der Verbandszeitschrift der AWO Stuttgart, veröffentlicht. Stuttgart. Interessenten melden sich gegen Rassismus“ zu sehen. Viele Stunden hat dafür Strunk in Archiven recherchiert, bei Elisabeth Semrau-Mast, Telefon Wir freuen uns auf Euer Kommen – gerade in einer Zeit, etwa im Stadtarchiv oder beim Kreisverband. Nun haben – 0711 21061-22, E-Mail: elisabeth. in der es bitter notwendig ist, Flagge zu zeigen: • auf Initiative des Vorsitzenden Fred Binder – Gerda Strunk semrau-mast@awo-stuttgart.de. Ein offenes Herz kennt keinen Rassismus! Feiert mit und Elisabeth Semrau-Mast vom Kreisverband die Artikel Die AWO Stuttgart freut sich über uns gemeinsam am 25. Oktober 2019 in der Plochin- und historischen Dokumente zu der Broschüre Geschichte & eine Spende von 15 €, um die ger Stadthalle. Einlass gegen 18:30 Uhr / mehr Infos auf: Geschichten der AWO Stuttgart“ zusammengefügt, Binder Kosten des Drucks zu decken. www.awo-es.de 14 15
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