Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...

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Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
Ausgabe Nr. 47
                 September 2019
               Postvertrieb 76900

Nachhaltig ?
 Natürlich !
Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
INH A LT AUS G A BE 47 / SEP T EMBER 2 0 19                                        GRUSSWORT

GRUSSWORT
Valerie Nübling        Stellvertretende Vorsitzende der AWO Württemberg        1   Liebe Mitglieder, Freundinnen
THEMA: NACHHALTIGKEIT
                                                                                   und Freunde der AWO!
Nachhaltigkeit – warum sie für die AWO wichtig ist!                           2
Vom Beschluss zur Praxis                                                          In welcher Welt wollen wir leben?
                                                                                   Die AWO feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Seit
Pflege auch für das Klima                                                     3   ihrer Gründung im Jahr 1919 war und ist Gerechtigkeit einer ihrer
Wie nachhaltig wird beim Bezirksverband                                            Werte.
AWO Württemberg gehaushaltet?
                                                                                   Heutzutage schwimmen Tonnen von Plastikmüll im Meer. Praktisch
Gelebte Nachhaltigkeit                                                        4   jeder Fisch hat Mikroplastik in seinem Magen. Wir in Deutschland
Pflanzen und Pflegen                                                               können uns entscheiden, ob wir Fisch essen möchten.
Wie nachhaltig geht es in den                                                 5   Für viele Millionen von Menschen ist Fisch die Hauptnahrungs-
                                                                                   quelle, sie können sich nicht entscheiden.
Einrichtungen der AWO Württemberg e.V. zu?
                                                                                   Ist das gerecht?
Vielfältig, Inklusiv, Lebensweltorientiert,
Liebenswert, Ambulant                                                              Regenwälder werden auf der Welt gerodet, um Monokulturen wie
Fair handeln und Ernährung sichern AWO International	                         6   etwa Palmölplantagen anzubauen.
                                                                                   Palmöl ist das billigste Öl und deshalb stark nachgefragt von Lebens-   Valerie Nübling
                                                                                   mittel- und Kosmetikproduzenten, auch von uns Verbrauchern.             Stellvertretende Vorsitzende
PROFESSIONELL & ENGAGIERT                                                          Den Menschen und Tieren vor Ort raubt es ihren Lebensraum und           der AWO Württemberg
Viel Einsatz für die gute Sache AWO Ludwigsburg                                7   ihre Lebensgrundlage.
Zeit spenden zählt                                                                Ist das gerecht?
Gute Qualität erneut bestätigt
                                                                                   Unser Lebensstil benötigt einen so hohen Energiebedarf, dass die
Viel Eigenständigkeit ermöglichen AWO Öhringen + Bezirksverband                8   Tonnen an CO2-Emissionen einen Klimawandel eingeleitet haben,
Junges Gemüse an der Arbeit AWO Ludwigsburg                                       der zunehmend Dürren, Unwetter und Eisschmelzen zur Folge hat.
                                                                                   Wir können Dämme bauen und uns schützen, die Menschen in den
Schon länger ein Ärgernis AWO Ludwigsburg
                                                                                   am meisten betroffenen Regionen, die am wenigsten dazu beigetra-
                                                                                   gen haben, wissen nicht, wie ihnen geschieht.
GESELLIG & INTERN                                                                  Ist das gerecht?
Stimme der jesidischen Frauen AWO Schwäbisch Hall                              9
                                                                                   Warum beanspruchen wir einen Lebensstil für uns, der anderen
Gegen das Vergessen … Altenpflegeschule
                                                                                   Menschen auf unserer Erde ihrer Lebensgrundlage beraubt?
Den Ort begeistern AWO Böblingen-Tübingen                                          Warum verteidigen wir diesen, als hätten wir Anspruch darauf?
Mit neuesten Erkenntnissen Bezirksverband                                     10   Warum nehmen wir den zukünftigen Generationen die Möglichkeit,
                                                                                   in einer Welt aufwachsen und leben zu können, die so angenehm
Stabwechsel AWO Schwäbisch Hall                                                    sein wird, wie es die unsere war?
Treffen mit Spaß AWO Akademie                                                 11   Der Mensch ist das intelligenteste Lebewesen auf diesem Planeten.
Beispielhaft und nicht selbstverständlich AWO Waldenbuch                           Warum zerstört er dann seine Lebensgrundlage?

Vom ersten Moment an wohl gefühlt Bezirksverband                              12   Es ist an der Zeit, etwas zu ändern.
Schon in den 1920ern beim Kinderprogramm Das besondere Mitglied                    Und es gibt viele Ansätze, etwas zu tun.
AWO unterwegs AWO Friedrichshall, AWO Öhringen, OV Langenau, AWO Oberkochen   13
                                                                                   Die Einrichtungen der AWO Württemberg haben sich bereits auf
                                                                                   den Weg gemacht.
 AWO 100                                                                           Hinsichtlich der globalen Herausforderungen, vor der wir stehen,
„Das finde ich einfach gut!“ AWO Heidenheim                                   14   sind es kleine Schritte. Aber auch kleine Schritte bewegen etwas.
 Von Geschichte und Geschichten AWO Stuttgart
                                                                                   Gehen Sie mit!
 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt                                                  15
 Die AWO feiert ihr 100-jähriges Bestehen!                                         Herzlichen Dank und spätsommerliche Grüße
 Wichtig ist, dass man’s probiert AWO Ludwigsburg                            16   Valerie Nübling

TERMINE                                                                      17
JUGENDWERK
UND APP GEHT’S!                                                              18

                                                                                                                                                                                          1
Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
T HEM A : N A C HH A LT I GK EI T

Nachhaltigkeit – warum sie                                                                                                                Pflege auch für das Klima
                                                                                                                                           Bei dem Projekt „Klimafreundlich pflegen“ des AWO Bundesverbands ist das S­ eniorenzentrum
für die AWO wichtig ist!                                                                                                                  S­ alzäcker für den AWO Bezirksverband Württemberg dabei. Insgesamt machen 30 stationäre
                                                                                                                                           ­P flegeeinrichtungen mit.
Mancher fragt sich vielleicht, was die AWO als Wohl-          Kraftwärmekopplungsanlagen am Werk, die umwelt-
fahrtsverband mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Kümmern          schonend Strom und Wärme produzieren. Alle Gebäude                          Die AWO Bundeskonferenz beschloss 2016, sich inten-              Die Auswertung zeigte: Das Seniorenzentrum Salzäcker
sich darum nicht schon die Umweltverbände? Haben wir          sind gut gedämmt und verbrauchen wenig Energie. Auch                        siv mit dem Thema Klimaschutz und Ökologie zu befas-          ist in Sachen Mobilität und Energieversorgung noch nicht
nicht (genug) soziale Aufgaben? Doch so einfach darf          Solarenergie wird auf den Dächern der AWO immer mehr                        sen. Die AWO stellte Forderungen an die Politik, aber         so gut aufgestellt. Also setzte sich das Projektteam zwei
man sich das nicht machen. So wie jede und jeder Ein-         produziert, bislang schon in Ludwigsburg, künftig auch                      auch an sich selbst. Von ihren Einrichtungen erwartet sie,    Tage intensiv mit Maßnahmenplanung auseinander – und
zelne muss sich erst recht die AWO als große Organisa-        in Öhringen. Unsere Autos sind modern und sparsam                           in der täglichen Arbeitspraxis konsequent und systema-        hat sich nun in Sachen „Klimafreundlich Pflegen“ auf den
tion fragen, ob sie sich so verhält, dass unsere Kinder und   und nach und nach werden hier und da auch Elektroau-                        tisch Klimaschutz zu betreiben. Beispielsweise mit einem      Weg gemacht. •
Enkel noch eine lebenswerte Umwelt haben werden, dass         tos angeschafft.                                                            sogenannten CO2-Fußabdruck: Die Einrichtungen sollen
der Klimawandel gebremst und hoffentlich bald gestoppt           Aber auch unser fair gehandelter und ökologisch                          jeweils analysieren, wie viel CO2 sie verbrauchen, dann
wird, und dass unsere Lebensweise nicht hunderttausende       erzeugter Kaffee in allen Caféterien der AWO, der über                      geeignete Maßnahmen festgelegen, um diesen zu senken
Tier- und Pflanzenarten zum Aussterben verdammt.              AWO International bezogen wird, spiegelt unsere Hal-                        und schließlich die Wirkung der Maßnahmen evaluieren.
   Die AWO besitzt bundesweit einige tausend Gebäude.         tung wider. Das gleiche gilt für den Grundsatz, in unse-                       Zum Projektstart im Juni 2018 traf sich das Projekt-
Hinzu kommen viele tausend Autos. Da macht es schon           ren Einrichtungen immer selbst zu kochen und die Zuta-                      team – Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung, Haus-
einen großen Unterschied, ob die alle modern und spar-        ten vor allem aus der Region zu beziehen. Man sieht also:                   wirtschaftlicher Betriebsleitung, Qualitätsbeauftragte, je
sam sind, oder alt und ohne Rücksicht auf die Umwelt.         man kann sehr viel tun, und das Bisherige ist auch erst                     ein Mitarbeiter der Haustechnik und der Verwaltung – mit
Die AWO hat deshalb bereits vor Jahren auf Bundeskon-         der Anfang. Alle, die in der AWO Verantwortung tra-                         anderen südwestdeutschen Einrichtungen bei der AWO
ferenzen beschlossen, dass sie die Klima- und Nachhal-        gen, müssen künftig mehr darauf achten, ob sie nicht nur                    Karlsruhe. Dort präsentierten die Projektleitungen des
tigkeitsziele der UN und der EU unterstützt und dass sie      sozial und ökonomisch richtig handeln, sondern auch an                      AWO Bundesverbandes, Steffen Lembke und Thomas Die-
auch danach handeln will. Eben deshalb sind zum Beispiel      eine gute Umwelt für die Welt von morgen denken. • Nils                     kamp, was mit der Erde geschieht, wenn der Klimaschutz
in allen Pflegeheimen der AWO Württemberg moderne             Opitz-Leifheit, Bezirksvorsitzender                                         weiterhin so „lasch“ umgesetzt wird. Der beeindruckende
                                                                                                                                          Vortrag förderte die Diskussion zwischen den beteilig-
                                                                                                                                          ten Einrichtungen: Alle zeigten, was bei ihnen an klima­
                                                                                                                                          freundlichen Maßnahmen läuft. Da wird unter anderem
                                                                                                                                          der anfallende Müll vom „Windel-Willi“ abgeholt, der die-
Vom Beschluss zur Praxis                                                                                                                  sen in einer speziellen Anlage verbrennt, so für seine Ein-
Der Klimaschutz in der AWO                                                                                                                richtungen Energie produziert. Es wird auf Getränkespen-
                                                                                                                                          der gesetzt, um Plastikflaschen zu eliminieren, oder auf
Wie können wir unsere Klimaziele erreichen? Diese Frage       ren und konkrete Verbesserungen zu erreichen. Auch das                      E-Mobilität. Das Seniorenzentrum Salzäcker konnte mit
wird in Politik und Gesellschaft derzeit so intensiv dis-     Seniorenzentrum Salzäcker aus Stuttgart nimmt an dem                        „Öko-Papier“, zunehmend papierloser Kommunikation,
kutiert wie wohl noch nie. Auch die AWO befasst sich          Projekt teil. Hierfür wurde in der Einrichtung ein Klima-                   dem täglichen vegetarischen Alternativmenü, Fair-Tra-
schon seit mehreren Jahren mit dieser Frage: So hat der       schutzteam gegründet, welches in Workshops zusammen                         de-Kaffee und anderem punkten.
Verband sich auf der Bundeskonferenz 2016 ausdrück-           mit dem AWO Bundesverband auf Basis des CO2-Fuß-                               Hausaufgabe war dann, den eigenen CO2-Fußabdruck
lich zum Ziel einer Erderwärmung von maximal 1,5° Cel-        abdrucks Klimaschutzziele und Maßnahmen erarbeitete.                        zu ermitteln. Ausgewertet wurde er mit der Firma Viabono
sius bekannt und dabei auch                                                                  Unter anderem soll dem-                      und dem AWO Bundesverband. Zunächst ging man an die
seine eigene Verantwortung                                                                   nach der durchschnittli-                     großen Posten, also Energieversorgung, Heizung, Wasser,
unterstrichen.                                                                               che Fleischanteil in war-                    aber auch Mobilität. Gefragt wurde etwa, wie die Mitar-
   Um die Ziele auf die Pra-                                                                 men Mahlzeiten durch                         beitenden zur Arbeit kommen, wie viel Fleisch verarbeitet
xis herunterbrechen zu kön-                                                                  mehr vegetarische Ange-                      wird, wie viele Produkte in Bio-Qualität sind.
nen, entwickelte der AWO                                                                     bote gesenkt und eine kli-
Bundesverband zusammen                                                                       mafreundliche Anreise von
mit zahlreichen AWO Glie-                                                                    Mitarbeitenden gefördert
derungen und der Viabono                                                                     werden. Darüber hinaus
GmbH ein Instrument zur                                                                      sollen große Ressourcen-
Erfassung und Bewertung                                                                      verbräuche wie Papier oder                           Wie nachhaltig wird beim Bezirksverband
der CO2-Emissionen von                                                                       Energie reduziert werden.
Einrichtungen, den „CO2-Fußabdruck“. Dabei wurde                 Eine wichtige Erkenntnis des Projekts ist vor allem die                          AWO Württemberg gehaushaltet?
festgestellt, dass ein Pflegeplatz etwa acht Tonnen CO2 im    Vielschichtigkeit des Themas. Wurde Klimaschutz frü-
Jahr verursacht. Wollen wir unsere Klimaschutzziele errei-    her oft nur mit Energieverbrauch verbunden, so zeigt                                Nachhaltigkeit geht auf allen Ebenen. Und so wird in der Geschäftsstelle nicht nur auf
chen, müssen wir den Fußabdruck eines Pflegeplatzes bis       sich, dass auch Themen wie die Gestaltung der Verpfle-                              Recycling- Papier kopiert und gedruckt, sondern auch auf den Toiletten findet sich öko-
2050 um rund 90 Prozent auf nur eine Tonne reduzieren.        gung entscheidend sind. Auf diesen Bereich entfällt oft-                            logisches Papier. Derzeit wird geprüft, ob außerdem auf Öko-Briefumschläge umgestellt
   Das ist eine große Herausforderung, der wir uns jetzt      mals sogar die Hälfte der jährlichen CO2-Emissio-
                                                                                                                                                  werden soll. Auch in Sachen Mobilität ist man auf dem Weg: Die Einrichtung Winterbach
stellen müssen. Um praxisnahe Lösungsansätze zu entwi-        nen. Daher wird in allen Einrichtungen vor Ort selbst
                                                                                                                                                  hat mittlerweile einen Elektro-Kangoo. Ob weitere E-Fahrzeuge angeschafft ­werden,
ckeln, rief der AWO Bundesverband zusammen mit dem            gekocht und darauf geachtet, möglichst lokal und regio-
Bundesumweltministerium das Projekt „klimafreund-             nal einzukaufen. • Broschüre zum CO2-Fußabdruck unter:                              hängt davon ab, welche Erfahrungen damit gemacht werden. Auch über die Schaffung
lich pflegen“ ins Leben. Hier wird über drei Jahre zusam-     h t t p s : // w w w.v iab o n o.d e / f i l e a dmin / W e b s e i t e /           einer Ladeinfrastruktur wird diskutiert. Und bei der neuen Stromausschreibung wird
men mit bundesweit 40 stationären Einrichtungen daran         Philosophie_ _ _Ser vice/Infothek /Fussabdruck /                                    explizit Öko-Strom gefordert. •
gearbeitet, Klimaschutz in den Arbeitsalltag zu integrie-     Informationsbroschuere_CO2Fussabdruck _2017.pdf

2                                                                                                                                                                                                                                                              3
Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
T HEM A : N A C HH A LT I GK EI T

Gelebte Nachhaltigkeit                                                                                                       Wie nachhaltig geht es in den Einrichtungen
Bei der AWO Ludwigsburg hat der respektvolle Umgang mit Ressourcen einen hohen Stellenwert.
                                                                                                                             der AWO Württemberg e.V. zu? Ein Überblick von Arthur Schlossarek
Alle Abteilungen und Dienste fühlen sich der Nachhal-
tigkeit und dem Fair Trade Gedanken verpflichtet. In den                                                                     Umgesetzt                                                         · Verbau einer 60 Kubikmeter Regenwasserzisterne zur
Kindertageseinrichtungen der AWO Ludwigsburg wird                                                                            Seniorenzentrum Feuerbach:                                           Außenanlagenbewässerung
darauf geachtet, dass die Kinder alle Materialien, Lebens-                                                                   · Erster Neubau mit intelligenter Gebäudeverkabelung in          · Anschluss der Wäschereimaschinen an den Warmwasser-
mittel, Wasser und Strom sorgsam verwenden. Es finden                                                                           KNX-Technik. Durch eine zentrale Erfassung und Auswer-            speicher des Blockheizkraftwerks zur Reduzierung des
Ausflüge und Einkäufe zum nahen Bauern statt, um zu                                                                             tung der Daten kann die Gebäudetechnik energieeffizienter         Energiebezugs.
vermitteln, wie und wo Nahrungsmittel entstehen. Eigene                                                                         eingesetzt werden und somit Energie eingespart werden.         Pflegeheim Winterbach:
Hochbeete werden angelegt, Tauschbasare für die Fami-                                                                        · Nachträgliche Programmierung von Lichtszenarien mit            · Vermietete Dachfläche für die Erzeugung von Solarstrom
lien organisiert, bei Fair-Trade-Aktionen mitgemacht. Das                                                                       Anpassung an das Tageslicht zur Reduzierung der Energie-          durch die Gemeinde.
AWO Kinderhaus Lummerland in Sachsenheim verfügt                                                                                kosten im Bereich der Gebäudebeleuchtung.                      · S päter: Einbau eines Blockheizkraftwerks, das den
über eine Wärmepumpe, die in der Umgebung vorhandene                                                                         · Durch den Einsatz von KNX-Technik werden erstmals Teil-           Gebäude-­Grundbedarf an Wärme und Strom abdeckt.
Wärme zum Heizen nutzt.                                                                                                         bereiche der Fußbodenheizung zentral geregelt, um Heiz­        · Im Zuge des Neubaus wurde ein weiteres Blockheiz-
   Das AWO Pflegezentrum Hans-Klenk-Haus hat eine                    Den Mitarbeitenden der AWO Ludwigburg stehen im            energie einzusparen.                                              kraftwerk sowie eine zusätzliche, eigene Solarstroman-
eigene Photovoltaik-Anlage und zwei eigene Blockheizkraft-        Fahrzeugpool zwei Pedelecs zur Verfügung für umwelt-       · Kauf der ersten Bandgeschirrspülmaschine mit                      lage eingebaut. Erste Einrichtung mit Stromtankstelle und
werke (BHKW). Die BHKWs arbeiten nach dem Prinzip                 freundliche Fahrten im Stadtgebiet. Ferner werden zwei        Wärmerückgewinnung.                                               Elektrofahrzeug.
der Kraft-Wärme-Kopplung. Es wird wie bei einer Heizung           Elektroautos etwa für die Essensauslieferung in die Kin-   · Erster Einbau von zwei Blockheizkraftwerken, um Wärme          Pflegeheim Öhringen:
Wärme bereitstellt, dabei gleichzeitig auch Strom erzeugt.        dertagesstätten genutzt. Apropos: Die Hauswirtschaft          und Strom zu erzeugen – zur Grunddeckung des Wärme-/           · Intelligente Gebäudeverkabelung ist inzwischen Standard.
Der Strom wird ins hauseigene Netz eingespeist, die Wärme         bezieht Lebensmittel aus regionalem, meist kontrolliert       Strom-Eigenbedarfs.                                            · Erste Einrichtung mit Beleuchtung kompl. in LED-Technik.
zum Heizen und für die Warmwasserbereitung verwendet.             biologischem Anbau. •                                      · Umbau von zwei alten Heizöltanks zu Regenwasserzister-         · Erzeugung von eigenem Solarstrom auf Dachflächen.
                                                                                                                                nen zur Außenanlagenbewässerung.                               · Vermietung von weiteren Dachflächen an regionalen
                                                                                                                             Seniorenzentrum Möhringen:                                           Stromanbieter.
                                                                                                                             · Zweiter Neubau mit intelligenter Gebäudeverkabelung            · Anschluss des Gebäudes an Nahwärmenetz der Stadt, das
Pflanzen und Pflegen                                                                                                            und drei Blockheizkraftwerken in Verbindung mit einer             mit Blockheizkraftwerken betrieben wird.
Mit der Aktion „Für alte Pflanzen und junges Gemüse“ fördert die AWO im Zeichen des Genusses auch                               Gas-Brennwertheizung.                                          · Zwei Elektrotankstellen für eigene Elektrofahrzeuge, eine
die biologische Vielfalt.                                                                                                    · Programmierung von Lichtszenarien mit Anpassung an das            Elektrotankstelle für den öffentlichen Bereich in Vorhaltung
                                                                                                                                Tageslicht zur Reduzierung der Energiekosten im Bereich           – Kooperation mit örtlichem Carsharing-Anbieter.
    Ökologische Verantwortung führte in den frühen                                                                              der Gebäudebeleuchtung von Beginn an.
AWO-Jahren noch ein Schattendasein. Ging es doch                                                                             Pflegeheim Kornwestheim:                                          In Planung
zunächst darum, materielle Notlagen zu lindern. Indes ist                                                                    · Energetische Sanierung der Pflegeeinrichtung mit intelligen-   Wohnhaus Öhringen/Mannlehenfeld:
längst auch diese Verpflichtung stetig wichtiger geworden.                                                                      ter Gebäudeverkabelung, einem Blockheizkraftwerk und           · Erstmaliger Einsatz von klimaneutralen Baustoffen, Solar-
Mit der Aktion und der gleichnamigen Broschüre „AWO:                                                                            einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.            stromanlage auf Dachfläche, Beleuchtung in LED-Technik,
Für alte Pflanzen und junges Gemüse“ möchte die AWO                                                                          · Zentrale Steuerung der Fußbodenheizung mittels                    Stromtank­stellen
Württemberg alte Pflanzsorten schmackhaft machen – auch                                                                         Gebäudeleittechnik.                                            Wohnhaus Kornwestheim:
zum Selbstanbauen und Genießen. Die konventionelle Land-                                                                     · Letzte Einrichtung mit konventioneller Beleuchtungstech-       · Einsatz von LED-Beleuchtung, Stromtankstellen, Nacht-
wirtschaft hat unter dem Zwang, immer billigere Lebens-                                                                         nik (Energiesparlampen)                                           kühlung von Etagenfluren durch zentralgesteuerte Fenster •
mittel zu produzieren, Monokulturen entstehen lassen. Es
entstand industrielles Saatgut, das sich nicht mehr selbst ver-
mehrt – und Insekten und Vögeln fast kein Futter liefert.
Mehr noch, insektenschädliche Unkrautvernichter haben                                                                        Vielfältig, Inklusiv, Lebensweltorientiert,
mittlerweile ganze Arbeit geleistet: Ohne wild wachsende
grüne Inseln verschwinden immer mehr Arten von den                                                                           Liebenswert, Ambulant
Anbauflächen. Daher ist es essentiell, fast vergessene Obst-                                                                 In der AWO-Villa finden Kinder, Jugendliche und ihre Eltern „HÜTN – Hilfen über
und Gemüsesorten zu erhalten – sichert doch die Samen-                                                                       Tag und Nacht“ – das auf nachhaltige Weise
festigkeit der alten Sorten die biologische Vielfalt. Die Bro-
schüre zeigt, wo auch bei der AWO das Pflanzen eine Rolle                                                                    Mit dem Begriff nachhaltig wird nach wie vor oft                  fessionen. Letztere begleiten bei Hausaufgaben, Verei-
spielt: In Vereinen, Kitas, Seniorenzentren, gemeinsamen                                                                     Klima und Umwelt verbunden. Nachhaltig meint aber                 nen oder Gruppenaufgaben, bereiten mit ihnen Mahl-
Active Gardening-Projekten und vieles mehr. Zudem wur-                                                                       auch erfolgreiche Hilfen, die das Leben eines Menschen            zeiten vor, organisieren spezielle Gruppenangebote. Die
den für das Jubiläumsjahr Samen-Aktionstüten mit altem                                                                       positiv verändern können. Wie das stationäre Projekt­             Eltern wiederum werden in ihrer Erziehungsfähigkeit
Saatgut als kostenloses Give-away verteilt. Aktionsblume                                                                     angebot „HÜTN – Hilfen über Tag und Nacht“, das                   angeleitet, so dass die Kinder und Jugendlichen wie-
ist die rote Sonnenblume, eine seit 1789 bekannte Sorte, die                                                                 der AWO Kreisverband Heilbronn in Kooperation mit                 der irgendwann ganz in ihrem gewohnten Umfeld leben
Insekten und Vögeln besonders viel Futter liefert. Zudem                                                                     dem Amt für Familie, Jugend und Senioren der Stadt                können. Stets haben die Eltern die Verantwortung, die
wurden Samen der alten Tomatensorte Matilda, bunte                                                                           Heilbronn seit Oktober 2018 anbietet. In der AWO-                 Fachkräfte sprechen eng mit ihnen ab, welche Erzie-
Möhrenmischung und Eiszapfen-Radieschen verteilt – als                                                                       Villa, einem umgebauten Mehrfamilienhaus im Stadt-                hungsaufgaben in Elternhand bleiben und welche sie
private Aktion der Saatgutvermehrung. Das stieß auf sehr                                                                     teil Böckingen, finden acht Kinder und Jugendliche im             temporär den Fachkräften übergeben. Die jungen Men-
große Resonanz: Überall im Ländle blühen derzeit die roten                                                                   Alter von 6 bis 18 Jahren ein stationäres Angebot, die            schen, ihre Eltern und Geschwister kommen vorwie-
Sonnenblumen, Tomaten, Möhren und Radieschen werden                                                                          vorübergehend ein ergänzendes „Zuhause“ benötigen.                gend aus dem Sozialraum Heilbronn, bleiben somit in
geerntet – und viele baten darum, die Aktion im Jahr 2020                                                                    Die Eltern und Geschwister sind ambulant eingebun-                ihrem gewohnten Herkunftssystem. Der Name ist Pro-
zu verlängern! • Christina Klaus | Kontakt: Christina Klaus,                                                                 den. Dabei leben Kinder und Jugendliche das gesamte               gramm, denn AWO Villa steht für V = Vielfältig, I für
Tel. 0711 22903-151, klaus@awo-wuerttemberg.de                                                                               Jahr vorwiegend in der Wohngruppe, werden dort                    Inklusiv, L für Lebensweltorientiert, L für Liebenswert
                                                                                                                             betreut und gefördert von Fachkräften vielfältiger Pro-           und A für Ambulant. •
4                                                                                                                                                                                                                                                          5
Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
T HEM A : N A C HH A LT I GK EI T                                                                                          PROFESSIONELL + ENGAGIERT

AWO International                                                                                                          AWO Ludwigsburg

Fair handeln und Ernährung sichern                                                                                         Viel Einsatz für die gute Sache
                                                                                                                           Margit Liepins und Hellmut Wallmersperger mit Paul-Hofstätter-Medaillen geehrt
Die Umsatzzahlen zeigen: Immer mehr Menschen                   her ungenutzte Flächen intensiv genutzt werden. COVOID
in Deutschland kaufen faire Produkte. Doch zu ei-              hilft Spar- und Kreditvereine zu gründen: Eine Form von                                                                   Beim Festakt zum 100. Jubiläum der Arbeiterwohlfahrt
nem gerechten Welthandel ist der Weg noch weit.                Mikrofinanzierung, die die Gemeinden selbst verwalten.                                                                    hat Bezirksvorsitzender Nils Opitz-Leifheit zwei Paul-Hof-
AWO International macht sich seit Jahren für den               Sie ermöglichen ihren Mitgliedern, kleine Kredite aufzu-                                                                  stätter-Medaillen verliehen – und zwar an den Vorsitzen-
Fairen Handel stark – unterstützt von vielen Glie-             nehmen, diese in neue Einkommensquellen zu investieren.                                                                   den der AWO Ludwigsburg und seine Stellvertreterin, Hell-
derungen.                                                         In Kochdemonstrationen schulen zudem COVOID-Mit-                                                                       mut Wallmersperger und Margit Liepins. Letztere habe die
   Aufgrund des Klimawandels werden die Lebens- und            arbeitende die Bewohner in Sachen ausgewogener Ernäh-                                                                     Entwicklung der AWO schon seit 23 Jahren begleitet und
Arbeitsbedingungen für Kleinbäuerinnen und –bauern             rung. Gegen Mangelernährung werden nährstoffreiche                                                                        sich stets für deren Belange eingesetzt, so Opitz-Leifheit.
im Globalen Süden immer härter – auch für die Mitglie-         Süßkartoffel-Setzlinge verteilt, deren Anbau erklärt. Mit                                                                 Wallmersperger übernimmt gar schon seit 27 Jahren ehren-
der der Kaffeekooperative Cosatin in Nicaragua. Stei-          Screenings werden Kinder auf Mangelernährung getestet                                                                     amtlich Verantwortung für die AWO. Viele große Projekte
gende Temperaturen, extrem trockene Sommer, weni-              und in akuten Fällen an Gesundheitszentren überwiesen.                                                                    wie das Hans-Klenk-Haus oder verschiedene Kitas habe er
ger Regen und mehr Wetterschwankungen beeinflussen                Apropos, zum 100-jährigen AWO-Jubiläum baut AWO                                                                        als Architekt und Vorsitzender begleitet. •
Blüte- und Erntephasen, der Krankheits- und Schädlings-        International sein Engagement in Uganda aus! •
befall der Kaffeepflanzen steigt. Daher versucht Cosatin,                                                                  KV Stuttgart
sich zu diversifizieren, Erfolge zeigen Honig, Ingwer und
Kurkuma. Manche Kaffeesorten können an die jeweilige                                                                       Zeit spenden zählt
Zone angepasst werden.                                                                                                     Bundestagsabgeordnete Ute Vogt besucht Integrationskurs der AWO Stuttgart.
   Mit Klimastationen werden zudem Wetterverände-
rungen erfasst und systematisiert, um besser reagie-                                                                       Sich Zeit zu nehmen ist oft unbezahlbar. Deshalb hat die         Ihnen erzählten Ute Vogt und ihre Mitarbeiterin Clau-
ren zu können. Einige Frauen züchten Pilze, um den                                                                         AWO Stuttgart die Zeitspendeaktion initiiert. Auch Ute        dia Eichert beim Frauenfrühstück von der Arbeit im Bun-
Broca-Käfer, der die Kaffeekirsche schädigt, biologisch                                                                    Vogt machte mit. Die SPD-Bundestagsabgeordnete traf in        destag, die Frauen schilderten ihre Erfahrungen in Stutt-
zu bekämpfen. Das bedeutet viel Aufwand und hohe                                                                           einem AWO-Integrationskurs des Levels B 1 auf 15 Frauen,      gart, die schwierige Wohnungssuche, Erfolge der Kinder
Kosten. Hier schafft fairer Handel, für den sich AWO                                                                       die meisten mit kleinen Kindern, die je an vier Wochenta-     an den Schulen, Hobbys, Eindrücke und Erlebnisse. Dabei
International stark macht, bessere ökonomische Grund-          Hinterhofgärtnern mit Hilfe von Erdhügelbeeten              gen Deutsch und mehr lernen. Rund eineinhalb Jahre lang       kam Stuttgart als Stadt gut weg. •
lagen und Reserven – dank stabiler Mindestpreise, Fair-                                                                    werden sie insgesamt 900 Stunden gemeinsam büffeln.
trade-Prämie und langfristigen Handelsbeziehungen. So                                                                         So manche beginnt bei Null – mit Händen und Füßen –
können Produzierende in neue Landwirtschaftsstrate-                                                                        und schafft es bis hin zur großen Hürde: Schriftdeutsch.
gien und nachhaltige Techniken investieren.                                                                                Das Besondere der AWO-Kurse ist die parallele Kinder-
                                                                                                                           betreuung, die es manchen Frauen erst ermöglicht mit-
AWO International unterstützt Geflüchtete und                                                                              zumachen. Die Nachfrage ist groß. Vom Senegal bis zur
Gastgemeinden                                                                                                              Ukraine, von Iran bis Japan, von Afghanistan bis Syrien –
Über 100.000 Menschen leben in der ugandischen Flücht-                                                                     die Teilnehmerinnen kommen aus den verschiedens-
lingssiedlung Nakivale. Sie flohen vor Gewalt und Hun-                                                                     ten Ecken und Kulturen der Welt. Bei der AWO lernen
ger aus Heimatländern wie Kongo oder Südsudan. Naki-                                                                       sie Seite an Seite, unterstützen sich gegenseitig. Ein Aus-
vale liegt in der Region Isingiro, eine der ärmsten im Land.                                                               tausch, der die Frauen motiviert: Die meisten streben eine
Rund 80 Prozent leben von der Landwirtschaft. Boden ist                                                                    Ausbildung und einen Arbeitsplatz an.
knapp, die meisten Familien besitzen nur ein kleines Stück.    Mangelernährung vorbeugen: Eine Mitarbeiterin von COVOID
Wasserknappheit und Dürren, Folgen des Klimawandels,           führt ein Screening bei einem Kind durch.                   AWO Bezirksverband
führen zu geringeren Ernten und Mangelernährung.
   Damit Bewohner und Geflüchtete ein zusätzliches Ein-                                                                    Gute Qualität erneut bestätigt
kommen generieren können und um deren prekäre Ernäh-                                                                       Pflegeeinrichtungen der AWO Sozial gGmbH absolvieren erfolgreich Rezertifizierung.
rungssituation zu verbessern, kooperiert AWO Interna-
tional mit der Partnerorganisation COVOID. In „Far-                                                                        Die Einrichtungen der AWO werden im jährlichen Rhyth-         Fachbereiche zusammen – von der Hauswirtschaft und
mer Field Schools“ vergleichen Bäuerinnen und Bauern                                                                       mus durch zwei Auditoren besucht. Grund: Die AWO              Haustechnik über die Pflege und Verwaltung bis hin zur
moderne Anbautechniken mit den bisher genutzten. Neu                                                                       Sozial gGmbH ist nach DIN EN ISO 9001:2015 und nach           Geschäftsstelle. Die Auditoren waren von den vielen posi-
Erprobtes wie Tröpfchen-Bewässerung, Reihenbepflan-                                                                        den AWO-Qualitätskriterien zertifiziert. Damit wurde          tiven Eindrücke höchst begeistert, das Rezertifizierungs-
zung und Mulchen sollen zu sicheren und gesunden Erträ-                                                                    vor 15 Jahren begonnen, damit sich das Qualitätsmanage-       verfahren lief problemlos. • Julia Weinlein, Qualitätsma-
gen führen. Auch soziale, ökonomische und ökologi-                                                                         mentsystem stetig weiterentwickelt. Dafür arbeiten alle       nagementbeauftragte, Geschäftsstelle AWO Sozial gGmbH
sche Aspekte werden berücksichtigt, zudem Trainings zu
alternativem Gärtnern – wie Hinterhof- und Erdhügel-           Praktische Trainings für eine bessere Ernährung: Kochde-
gärtnern – angeboten. So können auch sehr kleine, bis-         monstration zum Thema ausgewogene Ernährung.                                                                              Seit über fünf Jahren entwickelt sich die Partnerschaft der
                                                                                                                                                                                         AWO Württemberg mit der Altenhilfeschule in Thai Bin in
                                                                                                                                                                                         Vietnam. Bei – fast – jährlichen Besuchen wird die weitere
                                                                                                                                                                                         Zusammenarbeit geplant. Nun war eine größere Delegation
                                                                                                                                                                                         in Stuttgart. Neben der Leiterin Ngu Thi Thu Dung, Rektorin
                                                                                                                                                                                         Medical College Thai Binh und Mitglied im Landesparlament,
            Spendenkonto AWO International                                 Fragen? Kontaktieren Sie uns!                                                                                 waren auch Vertreter des Ministeriums, der Partei sowie wei-
                   Stichwort: Afrika                                        mail@awointernational.de                                                                                     tere College-Mitarbeiterinnen dabei. Das Besuchsprogramm
          IBAN: DE83 1002 0500 0003 2211 00                     Weitere Informationen: www.awointernational.de                                                                           beinhaltete einen Besuch im Landtag bei Nils Opitz-Leifheit
                                                                                                                                                                                         und Andreas Stoch, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden.

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Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
PROFESSIONELL + ENGAGIERT                                                                                                      GESELLIG + INTERN

AWO Öhringen + Bezirksverband                                                                                                  AWO Schwäbisch Hall

Viel Eigenständigkeit ermöglichen                                                                                              Stimme der jesidischen Frauen
Neues AWO Seniorenzentrum Kesseläcker eingeweiht.                                                                              Empfang für Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad
Die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V.          bereich mit zwölf Pflegeplätzen. Neben speziellen therapeu-    Sie wollte sich selbst ein Bild machen. Nadia Murad reiste
hat im Juli mit Bürgerinnen und Bürgern und allen betei-        tischen Angeboten wird dort auch ein barrierefreier Zugang     nach Schwäbisch Hall, um die 60 Jesidinnen, Frauen und
ligten Partnern die Einweihung des neuen AWO Seni-              zu einem beschützten Garten möglich sein. Integriert in das    Kinder, die dort an geschütztem Ort in Sicherheit leben,
orenzentrums „Kesseläcker“ in Öhringen gefeiert. Der            Seniorenzentrum ist eine Tagespflegeeinrichtung mit zwölf      zu besuchen. In ihrer Rede bedankte sich Murad, die als
moderne, bewohnerorientierte Neubau, vom Architekten-           Plätzen, betrieben von der örtlichen AWO (AWO Pflege &         erste Irakerin und Jesidin einen Nobelpreis erhielt, für die
büro Hanke aus Lonsee geplant sowie dem Bauunterneh-            Betreuung gGmbH). Außerdem gibt es betreutes Wohnen            Unterstützung und den Schutz, den die Stadt gewähre. Sie
men Gauer errichtet, wurde nach aktuellen pflegewissen-         für Menschen, die noch keinen dauerhaften Pflegebedarf         betonte aber auch, dass es den Frauen ein großes Anlie-
schaftlichen Erkenntnissen und praktischem Know-how der         haben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 16 Millio-      gen sei, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, in
AWO Württemberg konzipiert. Er bietet 60 Pflegeplätze für       nen Euro. Die Deutsche Fernsehlotterie unterstützt den Bau     eine eigene Wohnung zu ziehen und berufstätig zu sein –
Senioren. Allesamt Einzelzimmer, um eine möglichst eigen-       mit 300.000 Euro. • Kontakt stationären Pflege: Sonja Kreeb,   der Schlüssel für mehr Selbstständigkeit. Dabei werden
ständige und individuelle Lebensführung zu ermöglichen.         Tel. 07941 6066-212, kreeb@awo-wuerttemberg.de | Kontakt       sie seit Januar 2019 von den Integrationsmanagerinnen
Da zunehmend Menschen im Alter an Demenz erkranken,             Tagespflege: Sevim Sulejmanov, Tel. 07941 9852-98, info@       und -managern der AWO begleitet, erhalten zudem durch
gibt es einen spezialisierten gerontopsychiatrischen Wohn-      awo-pflege-betreuung.de                                        Haupt- und Ehrenamtliche Orientierung, Unterstützung
                                                                                                                               und Beratung. Als Menschenrechtsaktivistin und UN-Son-
                                                                                                                               derbotschafterin wolle sie auch den jesidischen Frauen
AWO Ludwigsburg                                                                                                                eine Stimme geben, die noch in IS Gefangenschaft sind.         Vlnr: Hes Sedik (Staatsministerium), Ursula Weidner (AWO),
                                                                                                                               Ins Goldene Buch der Stadt Hall schrieb sie auf Kurdisch:      Roland Gruber (AWO), Elmar Volkert (AWO), Diana Pankau
Junges Gemüse an der Arbeit                                                                                                    „Herzlichen Dank für die Unterstützung für die jesidi-         (AWO), Nadia Murad, Karin Kücük (AWO), Gerda Rößler (AWO),
                                                                                                                                                                                              Elsa Theißl-Fischer (AWO)
Edeka Stiftung sponsert Hochbeet für Kinderhaus.                                                                               schen Überlebenden.“ •

   Dass Gemüse nicht im Supermarkt wächst, das lernen                                                                          Altenpflegeschule
die Kinder des AWO Kinderhauses Onkel Toms Hütte in
Pattonville sehr anschaulich. Die Edeka Stiftung sponsert                                                                      Gegen das Vergessen…
ihr neues Hochbeet. Mit dem Paten, Edeka Mamsch in                                                                             Altenpflegeschüler machte eine Gedenkstättenfahrt.
Remseck, machten sich die Kinder fleißig ans Werk, berei-
teten Erde vor, säten und setzten Pflanzen, die sie dann gos-                                                                  Die Schülerinnen und Schüler des dritten Ausbildungs-
sen. Die Supermarktvertreter waren begeistert, wie viel die                                                                    jahres besuchten in der Unterrichtseinheit „Geschichte
Kinder wussten über Pflanzen und Gemüsesorten. Auch                                                                            der Pflege“ das ehemalige Konzentrationslager Natzwei-
AWO-Kinderhausleiter Tobias Tiefensee ist überzeugt „das                                                                       ler-Struthof im Elsass. Begleitet wurden sie von Experten
Projekt wird auch nachhaltig bei den Kindern im Kopf blei-                                                                     der Landeszentrale für politische Bildung. Eine Lernerfah-
ben, wir werden jeden Tag das Wachstum der Pflanzen                                                                            rung, die nachhaltige Eindrücke vermittelte – auch über
beobachten.“ Die Kinder freuen sich auf das gemeinsame                                                                         die Rolle von Pflegenden zur Zeit des Nationalsozialismus.
Frühstück mit dem selbst angebauten Gemüse, zu dem                                                                             Für manch’ Lernende mit Migrationshintergrund war dies
auch die beiden Edeka-Paten wieder kommen. •                                                                                   ein Novum. Ein Pflegepädagoge verknüpfte die Erlebnisse
                                                                                                                               mit den Rollenanforderungen heute. Denn ein Ziel der
                                                                                                                               Fahrt war, die ethische Verantwortung der zukünftigen
AWO Ludwigsburg                                                                                                                Pflegenden nachhaltig zu stärken. •

Schon länger ein Ärgernis                                                                                                      AWO Böblingen-Tübingen
Kinder aus der Schulkindbetreuung demonstrieren gegen Elterntaxis.
                                                                                                                               Den Ort begeistern
Die Kinder haben die bunten Plakate selbst gemalt. Direkt       Polizei die Demo bei Schulschluss beschlossen. So einige       AWO feiert 5 Jahre Generationenreferat Nufringen.
vor der Schule auf der Straße, die die Polizei abgesperrt       Autos wurden an diesem Tag davon abgehalten, direkt vor
hat, tragen sie diese hin und her. Da sind Sprüche zu lesen     die Schule zu fahren. Die Kinder und Traude Schumacher            Im April 2014 wurde es eröffnet: das Generationenre-          Das Lob gibt Nufringens Bürgermeister, Ingolf Welte,
wie „Der Weg zu Fuß ist das Ziel“ oder „lasst uns gehen“.       waren zufrieden. „Wir haben es geschafft, die Aufmerk-         ferat in Nufringen, getragen von der Arbeiterwohlfahrt         zurück. Die beiden seien „hervorragende Fachkräfte, die
Grund dieser Kinder-Demonstration? Das sind die zahlrei-        samkeit auf das Problem zu lenken und hoffen so einige         Böblingen-Tübingen gGmbH. Im alten Bahnhofsgebäude             den ganzen Ort begeistern.“ •
chen Elterntaxis, die jeden Tag zu Schulbeginn und Schul-       Eltern in Zukunft zum Umdenken bewegen zu können.“ •           bieten dessen Macherinnen Martina Strobel und Ulrike
schluss die Straße vor der Schule verstopfen. Traude Schu-                                                                     Heckele seit fünf Jahren zahlreiche Aktionen für jedes
macher, Leitung der AWO Schulkindbetreuung an der                                                                              Alter an.
Grundschule Hoheneck, hat die Aktion mit den Kindern                                                                              „Das Tolle an der Arbeit im Generationenreferat ist
und Mitarbeiterinnen ins Leben gerufen. „Die Eltern, die                                                                       die Vielfalt“, schwärmt Strobel. „Unser Arbeitsspektrum
täglich ihre Kinder bis vor die Schultüre fahren, blockie-                                                                     reicht von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, über
ren nicht nur die Straße, sondern gefährden vor allem auch                                                                     Seniorencafé oder PC- und Smartphone-Treff, bis hin zur
andere Kinder, die zu Fuß unterwegs sind“, berichtet sie.                                                                      Schulsozialarbeit und Veranstaltungen.“ Auch koordinier-
„Dieser Zustand ist schon länger ein Ärgernis, jetzt haben                                                                     ten sie das Sommerferienprogramm oder den „Lebendigen
wir beschlossen uns dagegen zu wehren“. Daher hat der                                                                          Adventskalender“. Sie könnten immer wieder neue Ideen
Nachwuchs in einer Kinderkonferenz mit den Betreuerin-                                                                         einbringen. „Die Zusammenarbeit mit den Nufringern ist
nen beraten – und dann gemeinsam mit der Stadt und der                                                                         toll und sehr bereichernd.“

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Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
GESELLIG + INTERN

Bezirksverband                                                                                                            AWO Akademie

Mit neuesten Erkenntnissen                                                                                                Treffen mit Spaß
Grundstein für AWO Seniorenzentrum in Nellingen gelegt.                                                                   Wie die AWO Jahreshauptversammlung gelingt.
Die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V.       Herrenrunde, Fußballclub, zum gemeinsames Backen und         Pflichtveranstaltung oder notwendiges Übel? Oder würde         ladung nicht, dass es eine gemütliche Runde gibt, zum
hat im Sommer mit geladenen Gästen und allen beteiligten     mehr reicht. Und weil der AWO die Öffnung der Einrich-       ich auf die Mitgliederversammlung gehen, wenn ich nicht        Reden und Erzählen? Wichtig ist, die Aufgaben der Mit-
Partnern mit der Grundsteinlegung offiziell den Bau des      tung ins Gemeinwesen am Herzen liegt, gibt es für Außen-     selbst als Vorstandsmitglied hinmüsste?                        gliederversammlung auf mehrere Schultern zu verteilen
Seniorenzentrums Nellingen eingeleitet.                      stehende einen offenen Mittagstisch. • Kontakt: Marcel          „Spaß haben“ und „mit anderem Menschen zusam-               und zum Mitmachen anzuregen.
   Modern und bewohnerorientiert ist das künftige Seni-      Faißt (für fachliche Fragen) Tel. 0711 22903-160, faisst@    menkommen“, so lauten meist die Motive für freiwilliges           Wir ehren unsere verdienten Vorstandsmitglieder, weil
orenzentrum in der Römerstraße 37 in Nellingen geplant.      awo-wuerttemberg.de | Christina Klaus Tel. 0711 22903-       Engagement. Klar gehören auch ernsthafte Themen wie            wir das schon immer so taten? Nur – wo sind die jungen
Aktuelle pflegewissenschaftliche Erkenntnisse sowie das      151, klaus@awo-wuerttemberg.de                               Gesellschaft gestalten, soziales Engagement, Qualifika-        Menschen, die die Verantwortung für den Verein weiter-
praktische Know-how der AWO Württemberg als langjäh-                                                                      tionserwerb oder Ansehen und Einfluss gewinnen zu den          tragen? Die AWO wurde vor über 100 Jahren gegründet.
riger Träger von Senioreneinrichtungen flossen in die Pla-                                                                starken Beweggründen. Aber – ohne Spaß macht Ehren-            Von Frauen: Sie brachen die alten Strukturen auf. Vieles
nungen ebenso ein wie der Sachverstand und die Kreativi-                                                                  amt eben keinen Spaß.                                          wurde durch die Notwendigkeit der Erneuerung geboren.
tät des Architekturbüros Hanke aus Lonsee.                                                                                   Also sollten sich Aktivitäten von Vereinen danach aus-      Die ist ständig nötig, um gewohnte Denkmuster aufzubre-
   Nach voraussichtlich rund eineinhalb Jahren Bauzeit                                                                    richten, dazu gehören auch Pflichtveranstaltungen, die da      chen – gerade heute.
stehen dann 30 Pflegeplätze bereit – nach dem Wohn-                                                                       heißen Mitglieder- und Jahreshauptversammlung.                    Die AWO der nächsten hundert Jahre wird Alt und
gruppenkonzept: Jeweils 15 Senioren wohnen in famili-                                                                        Die bislang gelebten starren Führungsstrukturen von         Jung zusammenbringen müssen. Die Politikwissenschaft-
ären Wohngruppen mit Einzelzimmer plus eigenem Bad,                                                                       Vereinen entsprechen nicht immer den Wünschen der Mit-         lerin und Soziologin, Dagmar Neubert-Wirtz, gab auf dem
großzügigen Aufenthaltsflächen sowie einer eigenen The-                                                                   gliedschaft, die lockere Versammlungen sucht.                  Seminar der AWO-Akademie des Bezirksverbands Würt-
rapieküche. Den Bewohnern soll eine möglichst eigenstän-                                                                     Warum kommen weniger Besucher zur Mitgliederver-            temberg Impulse und Anregungen, wie es gemacht werden
dige und individuelle Lebensführung ermöglicht werden.                                                                    sammlung? Am besten ein Mitglied fragen. Liegt es an der       kann. Dann heißt es: Auf zur AWO-Spaßversammlung! •
Hinzu kommen hochwertige pflegerische Betreuung bei                                                                       langen Tagesordnung auf der Einladung? Hat das Fach­           Michael Weiß | Für mehr Information: Gudrun Schmidt-Pay-
maximalem Personalschlüssel sowie ein umfassendes Frei-                                                                   thema des Referenten nicht gereizt? Steht auf der Ein-         erhuber, Tel. 0711 22903-142. gsp@awo-wuerttemberg.de
zeit- und Beschäftigungsprogramm, das von Gymnastik,
Tanztee, Gedächtnistraining, Handarbeitskreise bis zur

AWO Schwäbisch Hall

Stabwechsel
Elke Gruber folgt Margot Weidenfelder als Leiterin der Betreuten Wohnanlage.
   Nach elf Jahren hieß es für die AWO Schwäbisch            sche Beraterin, Aufsteller-Coach und Mediatorin. Zuvor
Hall und die Bewohnerinnen und Bewohner der Betreu-          war sie bei einer großen Krankenkasse für häusliche Kran-
ten Wohnanlage Am Gänsberg Abschied nehmen: Mar-             kenpflege, unter anderem als Unternehmensexpertin,
got Weidenfelder, die als Leitung der Wohnlage 65 Miet-      tätig. Ehrenamtlich hilft sie mit, das Projekt „sorgende
wohnungen empathisch und gekonnt managte, ging in            Gemeinde Untermünkheim“ zu implementieren. Ziel ist,
den Ruhestand. Ihre Nachfolge hat Elke Gruber angetre-       dass Seniorinnen und Senioren in Untermünkheim mög-
ten. Die gelernte Krankenschwester bringt Erfahrungen        lichst lange selbstbestimmt und in die Gesellschaft integ-
aus Krankenhaus und ambulanter Pflege mit, ist systemi-      riert leben können. •

                                                                                                                          AWO Waldenbuch

                                                                                                                          Beispielhaft und nicht
                                                                                                                          selbstverständlich
                                                                                                                          AWO-Treff zur guten Laune wurde 30 Jahre alt.
                                                                                                                          Drei Jahrzehnte sind kein Pappenstiel. Und so kamen zum
                                                                                                                          30-Jährigen des AWO-Treffs zur guten Laune viele Mit-
                                                                                                                          glieder und Freunde. Der Vorsitzende der AWO Walden-
                                                                                                                          buch, Steinenbronn und Dettenhausen, Alex Pfurtschel-
                                                                                                                          ler, dankte seiner Frau Inge, mit der er den Treff betreibt.
                                                                                                                          Auch Bürgermeister Michael Lutz würdigte das beispiel-
                                                                                                                          hafte und keinesfalls selbstverständliche Engagement
                                                                                                                          der beiden für Verein und Stadt. Dafür gab es denn auch
Werner Hepp (Geschäftsführer der AWO Schwäbisch Hall) und Hubert Ackermann       Elke Grube ist neue Leiterin der         von den Freunden aus dem „3-Mäderl Haus“ eine „super
(1. Vorsitzender der AWO Schwäbisch Hall) verabschieden Margot Weidenfelder.     Betreuten Wohnanlage Am Gänsberg         Torte“. •

10                                                                                                                                                                                                                                            11
Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
GESELLIG + INTERN

Bezirksverband

Vom ersten Moment an wohl gefühlt                                                                                           AWO unterwegs
Beatrice Reiff leitet seit Sommer das Seniorenzentrum Salzäcker in Möhringen.

   Schon nach dem Bachelor war ihr klar: „Ich will eine        Team der zusätzlichen Betreuung. Derzeit ist Reiff im
Heimleitung in einem Pflegeheim übernehmen!“ Hatte             Endspurt ihrer Masterthesis in „Sozialwirtschaft“. Als
doch die gebürtige Pfullingerin Beatrice Reiff                             Heimleiterin des Seniorenzentrums Salzä-
während ihres Studium der Wirtschaftswis-                                  cker in Möhringen begann sie offiziell im
senschaften an der Universität Hohenheim als                               Juni, war zuvor zeitweise da – zur Einar-
Vertiefungsfach Gesundheits- und Sozialma-                                 beitung. Vom ersten Moment an habe sie
nagement gewählt.                                                          sich wohl gefühlt in dem „offenen, stabilen
   Die ersten Schritte machte sie beim Evange-                             Haus“, sie schätze die „absolut gute und
lischen Verein in Bad Cannstatt. Dort war sie                              harmonische Atmosphäre und den kollegi-
als Leiterin des Betreuten Wohnens Ansprech-                               alen Umgang miteinander“. Sie freue sich
partnerin für 117 Mieterinnen und Mieter.                                  auch, die großen Herausforderungen und
Als Assistentin der Heim- und Geschäftsleitung lernte          Veränderungen, vor der die Pflegebranche stehe, anzuge-
sie dann alle Bereiche kennen, leitete schließlich das         hen „und gemeinsame Ziele zu erreichen“. •

                                                                                                                                                                                                               AWO Öhringen
                                                                                                                                                                                                                                   — Laufen, Le
Das besondere Mitglied
                                                                                                                                                                                  rm  zum  Hafen.             Landessenior                          rnen, Lehren
                                                                                                                                                     sha  ll –  Vom   Wa sse rtu                                                 en  tag. Zum 34.                    . Besuch beim
                                                                                                                                    AWO Fri  edr ich                                                  ch
Schon in den 1920ern beim Kinderprogramm                                                                                                                                   che  n  Tag esausfl ug  na         He  ilb ro nn re                         Landessenior
                                                                                                                                                                ior en  ma                                                     is te n                                 entag in
                                                                                                                                    Senio­rinnen und Sen                     elsheim/Offenau, VdK             an. Zur Eröf fn
                                                                                                                                                                                                                                       auch die Seni
                                                                                                                                                                                                                                                         oren der AWO
                                                                                                                                                  . We nn    der VdK   Gund                                                     un  g  in de  r Eissporthalle            Öhringen
                                                                                                                                    Mannheim                                                 as gemein-      litiker Franz M
AWO-Mitglied Gertrud Zalka ist so alt wie der Verband.                                                                                   Wim  pfe   n, die   AW O  Bad Friedrichshall etw                                        üntefering se
                                                                                                                                                                                                                                                   ine Thesen ei
                                                                                                                                                                                                                                                                  beschrieb Ex-P
                                                                                                                                                                                                                                                                                  o-
                                                                                                                                    Bad                                                    lnehmende         ren Alterns, di
                                                                                                                                                                 was zusammen: 46 Tei                                           e drei Ls: Lauf                     nes glückliche
                                                                                                                                    sam machen, kommt                                          nn hei  m    m  it tags ging es                      en , Lernen, Lehren            -
Sie ist einige Monate älter als die AWO selbst: Gertrud                                                                                                               Tagesausflug nach Ma                                         zur Bundesga                           . Nach-
                                                                                                                                     saßen im Bus, als es zum                               hrt mi t VdK    sc hö  ne                                rt en sc ha
Zalka wurde am 20. August 1919 in Stuttgart geboren.                                                                                                              tündigen Stadtrundfa                                 m Wet ter Info                            u BUGA, wo be
                                                                                                                                     ging. Nach einer zweis                   sionellem Stadtführer,        sowie ein kultu               markt, Vorträ
                                                                                                                                                                                                                                                           ge, Mitmacha
                                                                                                                                                                                                                                                                                i
Entsprechend bewegte und stürmische Zeiten erlebte sie.                                                                                                 leg  en un  d pro fes                                                    re lle s Pr                              ngebote
                                                                                                                                     Mannheim-Kol                                                ert urm “,                                  og ram  m   w ar teten.
                                                                                                                                                                    Mannheims, dem „Wass
Ihre ersten Erinnerungen an die AWO reichen in die Zwan-                                                                              vorbei am Wahrzeichen                    n  wie  dem Nationalthe-
                                                                                                                                                                wü  rdigke ite
ziger Jahre zurück. Mit ihrer Schwester ging sie schon zu                                                                             und anderen Sehens                                    em Ausflugs-
                                                                                                                                                                 schloss, wurde auf ein
den Kinderangeboten der Stuttgarter AWO. Später sollte                                                                                ater oder dem Barock                                      det, einer
                                                                                                                                                                     nnheimer Hafen erkun
sie bei der Gewerkschaft arbeiten. „Damals wurden die                                                                                 schiff der imposante Ma                       a.
                                                                                                                                                                     fen in Europ
                                                                                                                                      der wichtigen Binnenha
Beiträge bar kassiert“, erinnert sie sich schmunzelnd. Die
Verbindung zur AWO lag indes auf Eis, als sie im Ausland
lebte. „Aber als ich in den Ruhestand ging, wurde ich wie-
der Mitglied!“ Viele schöne Reisen mit der AWO habe sie
gemacht – in den Schwarzwald, an den Wörthersee, an die
Ostsee etwa. Noch heute schwärmt sie von Christa Aspa-
cher, die so wunderbar die Fahrten begleitet habe. Auch
Paul Hofstetter habe sie gut gekannt! Heute lebt sie in Feu-
erbach – im betreuten Wohnen des AWO Bezirksverban-
des. Sie ist voll des Lobes über die nette Hausgemeinschaft
und die guten Bedingungen. •

                                                                                                      Der Vorstand
                                                                                                      des AWO Bezirks-
                                                                                                      verbands Würt-        OV Langenau — Ku
                                                                                                                                                tschfahr t. Wer br
                                                                                                                            Kuchen, wenn es                        aucht Kaffee un
                                                                                                      temberg hat                              wie in alten Zeite                  d
                                                                                                                           rinnen und Seni                        n zugeht: Die Se
                                                                                                      dem badischen                         oren der AWO La                        nio­
                                                                                                                           sich statt eines Na                 ngenau entschied
                                                                                                      Nachbarverband                           chmitt ag s drinne                en                                                                                              n? Das
                                                                                                                                                                  n, diesen drauße                                                                            rne schweife
                                                                                                      einen Gegen­         bei einer vergnü
                                                                                                                                             glichen Kutschfah                      n
                                                                                                                                                                                                                        ko ch  en   —  W  arum in die Fe             . Di e nä he  re
                                                                                                                           drei Planwagen                       rt zu verbringen:                           AWO Ober                                    ne Koffer
                                                                                                      besuch abgestat-                      sangen 36 fröhlich
                                                                                                                                                                 e Mitfahrende.
                                                                                                                                                                                  In
                                                                                                                                                                                                                   liegt  na h   be  im Urlaub oh                 le be n,  da s konn-
                                                                                                                                                                                                            Gute                                 önheiten      er
                                                                                                      tet. Dabei wurden                                                                                                        ren Natursch                         dreitägigen
                                                                                                      einige Einrich-                                                                                       Heimat mit ih                un d  Se nioren beim
                                                                                                                                                                                                                            or in  ne n                                   en.
                                                                                                                                                                                                             ten 25   Se ni                           AWO Ober ch  ko
                                                                                                      tungen besich-
                                                                                                                                                                                                                   ub  oh ne  Ko   ffer“ mit der             tig es  Bu ff et mit viel
                                                                                                                                                                                                            „Urla                        es ein reichh
                                                                                                                                                                                                                                                          al
                                                                                                      tigt, darunter die
                                                                                                                                                                                                                         st üc  k  ga b                                  d  Körper wur-
                                                                                                      Reha-Klinik                                                                                             Zum Früh                  ge  m ac ht en, Gefühle un                    en,
                                                                                                                                                                                                              Frischem und
                                                                                                                                                                                                                                 Ha  us                           ge angesproch
                                                                                                      Katharinenhöhe                                                                                                            sl os un g  un d Handmassa                   gt , et w a
                                                                                                                                                                                                              den mit Tage                                     en angere
                                                                                                      für krebskranke
                                                                                                                                                                                                                        t du  rc h  ve  rs chiedene Them               e  fü hr te n na ch
                                                                                                      Kinder im                                                                                                der Geis
                                                                                                                                                                                                                                       er le rnba  r? “ Die Ausflüg             er  in de n
                                                                                                                                                                                                                              eude                                 eum – od
                                                                                                      Schwarzwald.                                                                                            „Ist Lebens fr            ei nm  alige Riff-Mus                        w an -
                                                                                                                                                                                                                             in    da s                                     m  Lu st
                                                                                                                                                                                                               Gers tetten                             Hohens tadt zu
                                                                                                                                                                                                                                    des Schlosses
                                                                                                                                                                                                                Heckengarten                        m  ann
                                                                                                                                                                                                                                    Gräfin Adel
                                                                                                                                                                                                                deln mit Anne

12                                                                                                                                                                                                                                                                                            13
Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
AWO 100

 AWO Heidenheim

„Das finde ich einfach gut!“                                                                                                   100 Jahre Arbeiterwohlfahrt
 AWO Heidenheim hat den 100. Geburtstag der AWO gefeiert.                                                                      3. Teil: Der Aufbau der AWO nach 1945
 Volles Haus: Bei strahlendem Sommerwetter staunten                Klar, dass die Betreuer der AWO-Kinderfreizeit auch         Nach Kriegsende bildeten sich sehr schnell die ersten Orts-   AWO, anders als die kirchlichen Wohlfahrtswerke oder
 einige Waldbad-Besucher über die vielen Menschen, die          an diesem Tag ein tolles Programm boten. Schnell war           ausschüsse der AWO, einige schon 1945. Je nach Besat-         das Rote Kreuz, nach 1945 bei Null beginnen musste, also
 statt ins Freibad nach nebenan gingen. Die AWO Heiden-         kein Platz mehr frei auf dem Gelände: spielende Kin-           zungszone musste sich die AWO zunächst anders nennen,         nicht auf angesammeltes Vermögen oder Grundstücksbe-
 heim hatte zum 100. Bestehen des Sozialverbands geladen        der, Familien bei Kaffee und Kuchen, Senioren im Schat-        um die Auflagen der Alliierten zu erfüllen. In Nord-Würt-     sitz aufbauen konnte.
 und weit über 200 Menschen strömten ins AWO-Haus               ten dem bunten Treiben zuschauend, angeregte Gesprä-           temberg firmierte man unter der Bezeichnung „Württem-            Nach und nach professionalisierte sich die AWO seit
 Beim Waldbad.                                                  che. Mitten drin – die Abgeordneten Andreas Stoch, Leni        bergischer Wohlfahrtsbund“. Nur in der sowjetischen           den 1980er-Jahren. Mehr Einrichtungen und Dienste wur-
    Im Kreis Heidenheim ist die AWO bereits seit 1925           Breymaier und Martin Grath sowie die Heidenheimer              Zone blieb die AWO unerwünscht – erst als die DDR 1990        den errichtet und betrieben, um dem Sozialstaat gerecht
 aktiv. Mit zahlreichen Angeboten, von ganzheitlicher           Sozialbürgermeisterin Simone Maiwald.                          zusammenbrach, konnte sich die AWO dort wieder etablie-       zu werden. Neue Sozialgesetze, eine verbesserte Alten-
 Betreuung alter Menschen über Beratungsstellen bis zu             Eine Ausstellung stellte die AWO der vergangenen 100        ren, nach 57 Jahren Verbot.                                   hilfe oder auch ein Mehr an guter Kinderbetreuung erfor-
 Lebensmittelmärkten und Arbeitsplätzen für langzeitar-         Jahre vor. Da kam Mancher ins Grübeln: Was die Vorgän-            Im Westen jedoch wuchs die AWO schnell, und entfal-        derte auch weitere Einrichtungen: Kitas, Pflegeheime,
 beitslose Menschen, bietet sie den Menschen im Land-           ger so alles geleistet, welchen Gefahren sie sich im Dritten   tete zunächst die gleichen Aktivitäten wie in den 1920er-     Beratungsstellen und Vieles mehr bot die AWO an. Nach-
 kreis Heidenheim umfangreiche Beratungsmöglichkeiten           Reich, als die AWO verboten war, ausgesetzt hatten!            Jahren: Nähstuben, Schuhwerkstätten, Kindererholungen         dem die AWO sich bereits sehr intensiv um die Integration
 und Hilfestellungen an.                                           Auch die professionelle Seite von heute wurde präsen-       oder auch Suppenküchen. In den beiden Nachkriegsjahr-         der ersten Migranten (den sogenannten Gastarbeitern)
    Es war denn auch ein Familienfest statt eines offiziellen   tiert: Wohnen und Pflege, Arbeit und Bildung, Beratungs-       zehnten war die Arbeit der AWO in Württemberg sehr            gekümmert hatte, war sie 2015 wieder sehr stark enga-
 Festakts, das der AWO-Kreisverband und die AWO-Ort-            stellen. Die Schwangerenberatungsstelle zeigte ihre Baby-      durch die Erholungen in eigenen Heimen geprägt, wie auf       giert, die Geflüchteten aus Afrika und dem Nahen Osten
 vereine Heidenheim und Giengen gemeinsam feierten. Ste-        simulatoren: Mit diesen Puppen kann der Umgang mit             der Nordalb, in Herrlingen oder Welzheim. Bis Anfang der      zu betreuen.
 fan Oetzel, ehrenamtlicher Vorsitzender des AWO-Kreis-         Säuglingen geübt werden.                                       1960er-Jahre tagte auch noch die „Reichskonferenz“ der           So hat sie, wie Marie Juchacz es einst forderte, immer
 verbands, und Christine Schulten, Vorsitzende der Hei-            Die 30 Mädchen des Ethno Dance Projekts der AWO             AWO, erst danach hieß es „Bundeskonferenz“. Aus den           wieder neue Antworten auf die Fragen und Probleme der
 denheimer AWO, begrüßten die Besucher und stellten das         Giengen beeindruckten die Besucher mit ihren Auftrit-          „Kreis- und Ortsausschüssen“ wurden schließlich „Kreis-       Zeit gefunden. Dabei ist sie ihren einstigen Zielen treu
 Programm vor. Schulten zitierte eine Botschaft ihrer klei-     ten, ebenso die Sambo Jungs des AWO-Projekts „Schlau           verbände und Ortsvereine“. Ebenfalls in den 1960ern wur-      geblieben. In heute über 18.000 Einrichtungen bundesweit
 nen Tochter, die kein wissenschaftlicher Vortrag besser        und couragiert – Gewalt verliert“. Mit Rockballaden und        den in größerem Umfang die ersten professionellen Ein-        erfüllt sie auf der Basis unser Grundwerte mit circa 220.000
 formuliert hätte: „Ihr macht so tolle Sachen für Kinder,       mehr begeisterte schließlich die Band DRAXXLON. •              richtungen für Altenhilfe (damals noch „Altenheime“)          Beschäftigten soziale Aufgaben. Rund 330.000 Mitglieder
 das finde ich einfach gut!“                                                                                                   gebaut und betrieben. Kindertagesstätten errichtete man       und etwa 70.000 ehrenamtliche Helfer unterstützen sie
                                                                                                                               später in stärkerem Maße. Das lag auch daran, dass die        dabei. • Nils Opitz-Leifheit (Bezirksvorsitzender)

                                                                                                                               save the date

                                                                                                                               Die AWO feiert ihr
                                                                                                                               100-jähriges Bestehen!
                                                                                                                               Der Kreisverband Esslingen lädt zur Feier
                                                                                                                               nach Plochingen am 25. Oktober
                                                                                                                               Unser großer Wohlfahrtsverband feiert seinen runden
                                                                                                                               Geburtstag – auch in Esslingen! Dort wurde die AWO
                                                                                                                               bereits im Juli 1923 aus der Taufe gehoben. Einige Orts-
                                                                                                                               vereine folgten in den 1940er-Jahren oder später. Nach
                                                                                                                               den Schrecken des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich
                                                                                                                               die Esslinger AWO zur eigenständigen und überkonfessi-
                                                                                                                               onellen Hilfsorganisation, die in vielen sozialen Gebieten
                                                                                                                               tätig wurde, etwa in der Stadtranderholung auf dem Ess-
                                                                                                                               lingen-Zollberg oder in Leinfelden-Echterdingen, der tür-
                                                                                                                               kischen Migrationsberatung in Kirchheim oder dem regel-
 AWO Stuttgart                                                                                                                 mäßigen Mittagstisch in Plochingen.
                                                                                                                                  Wir begehen daher das große Jubiläum feierlich – und
 Von Geschichte und Geschichten                                                                                                berichten über Aktuelles insbesondere die Sozialarbeit für
 AWO Stuttgart blickt in einer Broschüre zurück.                                                                               Flüchtlinge. Wir freuen uns sehr, dass wir als Hauptred-
                                                                                                                               nerin die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däub-
    Vor etlichen Jahren hat sich die AWO Journalistin Gerda      und Semrau-Mast haben die Redaktion                           ler-Gmelin gewinnen konnten. Musikalisch begleitet uns
 Strunk daran gemacht, Zeitzeugen zur Geschichte der AWO         und das Scannen besorgt. • Die Bro-                           die Nürtinger „Jam Zentrale“. Im Foyer ist unter anderem
 zu interviewen. Diese wurden regelmäßig in „AWO aktuell“,       schüre gibt es beim AWO Kreisverband                          die Wanderausstellung: „Unsere Zeichen und Stimmen
 der Verbandszeitschrift der AWO Stuttgart, veröffentlicht.      Stuttgart. Interessenten melden sich                          gegen Rassismus“ zu sehen.
 Viele Stunden hat dafür Strunk in Archiven recherchiert,        bei Elisabeth Semrau-Mast, Telefon                               Wir freuen uns auf Euer Kommen – gerade in einer Zeit,
 etwa im Stadtarchiv oder beim Kreisverband. Nun haben –         0711 21061-22, E-Mail: elisabeth.                             in der es bitter notwendig ist, Flagge zu zeigen: •
 auf Initiative des Vorsitzenden Fred Binder – Gerda Strunk      semrau-mast@awo-stuttgart.de.                                    Ein offenes Herz kennt keinen Rassismus! Feiert mit
 und Elisabeth Semrau-Mast vom Kreisverband die Artikel          Die AWO Stuttgart freut sich über                             uns gemeinsam am 25. Oktober 2019 in der Plochin-
 und historischen Dokumente zu der Broschüre Geschichte &        eine Spende von 15 €, um die                                  ger Stadthalle. Einlass gegen 18:30 Uhr / mehr Infos auf:
 Geschichten der AWO Stuttgart“ zusammengefügt, Binder           Kosten des Drucks zu decken.                                  www.awo-es.de

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Nachhaltig ? Natürlich ! - AWO ...
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