Export-Strategie - IHK-Magazin
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www.ihk-muenchen.de 12/2019 Export- Strategie Wie kleine Unternehmen erfolgreich auf den Weltmärkten unterwegs sind Meindl Mobilfunk Steuern Warum die Bergschuhhersteller Wie weit ist 5G in Die Änderungen zum Spezialisten bleiben wollen der Umsetzung? Jahreswechsel
gut gerüstet für den Jahreswechsel 2019/2020 mit unseren Tagungen in den Bereichen Personal und Rechnungswesen Ausführliche Informationen unter www.haufe-akademie.de/tagungen
EDITORIAL Die IHK ist so digital wie ihre Mitglieder Wohin führt der nächste Schritt? Bei vielen Veränderungen und Entwicklungen hat sich die IHK als kundiger Wegbegleiter ihrer Mitgliedsunternehmen erwiesen: Globalisie- rung, Internationalisierung, Energiewende . . . Die Kompetenz der IHK gründet dabei nicht nur auf Rechts- und Sachkenntnis. Die aktive Beteiligung von Unternehmern, die von ihrer Interessenvertretung fordern, womit sie selbst gefordert sind, führt zu einem größtmöglichen Praxisbezug in der gemeinsamen Arbeit von Haupt- und Nebenamt. Derzeit im Mittelpunkt: die Digitalisierung. Ihre Integration in die tägliche Arbeit der IHK zeigt beispielhaft, wie ausgeprägt das unternehmerische Denken hier ist. Schon jetzt wirkt sich digitale Technik vorteilhaft auf unsere Effizienz und Wirtschaftlichkeit aus. Interne Prozesse werden schneller, papierlos, standardisiert bearbeitet und nach- gehalten sowie automatisiert dokumentiert und archiviert. Schon jetzt also entlas- tet Digitalisierung unsere Mitarbeiter von Routinearbeiten und schafft Freiraum für den Service, bei dem ihre Kompetenz gefragt ist. Mit der Folge, dass Sie als Mitglied schneller und zuverlässiger erhalten, was Sie brauchen. Einige Beispiele: Mit dem neuen IHK Zeugnis-Check lässt sich schnell ermitteln, ob ein vorgelegtes IHK-Dokument echt ist. Aufwendige Beglaubigungen entfallen. Dokumente wie der Erlaubnisantrag für Versicherungsvermittler oder die Mitglieds- bescheinigung sowie bald auch weitere lassen sich komfortabel online abwickeln. Die IHK verschiebt nahezu alle IT-Anwendungen und -Services schrittweise in die Cloud. Das verringert Betriebskosten, erleichtert effiziente Sicherheitsmaßnahmen und unterstützt eine flexible Anpassung der Abläufe. Auch mit Themen wie Blockchain und Verknüpfung bis- her getrennter Prozesse mittels Robotik befassen sich unsere IT-Spezialisten gemeinsam mit den Fachabtei- lungen. Dabei geht es nicht nur um die größtmögliche Effizienz heute, sondern auch darum, auf kommende Entwicklungen vorbereitet zu sein. Es geht darum, die Möglichkeiten moderner Technik effizient in die Tat um- zusetzen: Genauso, wie wir es in den zurückliegenden 176 Jahren gehalten haben und wie Sie es, zu Recht, von Ihrer IHK erwarten, mit der Sie auf Augenhöhe die Zu- kunft meistern. Foto: Faces by Frank Dr. Eberhard Sasse, Präsident der IHK für München und Oberbayern Folgen Sie mir auf Twitter @IHK_MUC_Praes 3
I N H A LT TITELTHEMA EXPORT NAMEN + NACHRICHTEN 6 DIGITALISIERUNG Sie sind flexibel und schnell, ihre Produkte gefragt – kleine Firmen Neues Coaching-Programm haben viele Stärken, die sie im Auslandsgeschäft ausspielen können. Fünf Unternehmen und ihre preisgekrönten Strategien. UNTERNEHMERPROFIL 12 LARS UND LUKAS MEINDL Warum die Bergschuhhersteller Spezialisten Foto: maritius images/Hans Blossey bleiben wollen TITELTHEMA 14 EXPORT Erfolgreich auf den Weltmärkten – Gewinner 14 des Exportpreises zeigen, wie es geht 21 SERVICE Tipps für das Auslandsgeschäft STANDORTPOLITIK 22 NACHHALTIGKEITSZIELE Die Stadt der Zukunft gestalten UNTERNEHMEN 26 MOBILFUNK EHRENAMT Wie weit ist 5G in der Praxis? 28 IHK-UMFRAGE So beurteilen Unternehmen den Standort Der Bauträger Werner Mooseder aus Dachau möchte in seinen 30 ENERGIE I Ehrenämtern sein Wissen und seine Erfahrung zum Wohl seiner Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutie- Region einbringen. ren Herausforderungen der Energiewende 32 ENERGIE II Die Ergebnisse des Energiewende-Barometers 34 FACHKRÄFTE Berufskraftfahrer sind knapp – wie reagieren 52 Foto: Marion Vogel Firmen auf den Mangel? 36 BILDUNGSINITIATIVE Basisbox: digitale Kompetenzen aufbauen 38 OBERBAYERN 2030+ Zukunftsperspektiven für den Standort 40 AUS DER REGION BETRIEB + PRAXIS Was die Kirchheimer Smart-Mobility-Initiative GELDWÄSCHE 42 bisher erreicht hat PRO & CONTRA Geplante EU-Regeln zu Sustainable Finance – Im Januar 2020 sollen neue Regeln zur Geldwäschebekämpfung in sinnvolles Projekt oder Bürokratiemonster? Kraft treten. Auf viele Unternehmen und Gewerbetreibende kommen damit neue Pflichten zu. UNTERNEHMEN + MÄRKTE 44 WEIHNACHTSMÄRKTE Christkindlmärkte als Wirtschaftsfaktor 47 IHK-AUSSCHÜSSE 58 Foto: GabiWolf_stock. Vorsitz Tourismusausschuss/IHK Forum 48 KAUT-BULLINGER adobe.com Der Spezialist für Bürobedarf feiert sein Jubi- läum mit neuer Struktur und schwarzen Zahlen 4 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019
50 POLEN RUBRIKEN Wachstumsmarkt mit günstigen Perspektiven 3 EDITORIAL 52 EHRENAMT 8 IHK ONLINE Werner Mooseder: Engagement für die Region 10 FIRMENJUBILÄEN 66 IHK AKTUELL BETRIEB + PRAXIS Incoterms®/Afrika-Atlas 54 STEUERN 78 VERÖFFENTLICHUNGEN + BEKANNTMACHUNGEN Geplante Änderungen zum Jahreswechsel – Besondere Prüfungsvorschriften für die IHK- 58 GELDWÄSCHE Fortbildungsprüfung Fachberater/-in für Neue Regeln ab Januar 2020 Servicemanagement IHK 60 ERLAUBNISZUSTÄNDIGKEIT 79 TERMINE/FIRMENINDEX Paragraf 34c Gewerbeordnung: was sich ändert 80 EHRUNGEN 82 KARIKATUR/IMPRESSUM EVENTS Beilagenhinweis: Aigner Immobilien (Teilbeilage), 62 BAYERISCHE BEGEGNUNGEN Urlaub für Unternehmer (Teilbeilage) Wirtschaftsempfang Altötting-Mühldorf, Wirtschaftsjunioren fb.com/ihk.muenchen.oberbayern DA SCHAU HER @IHK_MUC 64 ZINNMANUFAKTUR Das IHK-Magazin gibt es auch online: Märchenhafte Figuren und Baumschmuck www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin Mehr Erfolg durch bessere Kommunikation. Ob Systemintegration oder Service: Höchste Sicherheit und sehr kurze Reaktionszeiten sind unser Maßstab. Information Kommunikation Services Netzwerk aktiv/passiv Kommunikationslösungen 365 Tage rund um die Security-Lösungen Contact-Center Uhr Service Netzwerkanalyse und Voice-over-IP maximale - design Investitionssicherheit Unified Messaging- Wireless LAN Lösungen minimale Ausfallzeiten Ihrer Anlage Applikationslösungen Videokonferenzsysteme Schulung und Einweisung CTI Ihrer Mitarbeiter Remote Service MTG-Kommunikations-Technik GmbH 81825 München | Truderinger Straße 250 | Telefon 089/4 51 12-0 | Telefax 089/4 51 12-330 muenchen@mtg-systemhaus.de | www.mtg-systemhaus.de 04329 Leipzig | Portitzer Allee 8 | Telefon 03 41/25 80-0 | Telefax 03 41/25 80-100 leipzig@mtg-systemhaus.de | www.mtg-systemhaus.de Autorisierter Partner von: GOLD PARTNER 5
NAM EN + NACHRICHTEN KURZ & KNAPP Ausbildung Ranking IHK ehrt die Besten LMU beste deutsche Die IHK für München und Oberbayern hat die 114 Absolventen, die ihre Hochschule Abschlussprüfung mindestens mit der Note »sehr gut« abgeschlossen haben, bei einer Feier im GOP Varieté-Theater in München für ihre her- Die Ludwig-Maximilians-Universität Mün- vorragenden Leistungen ausgezeichnet. chen (LMU) ist im World University Ranking Oberbayerns bester Auszubildender in einem IHK-Beruf kommt aus 2020 des britischen Magazins »Times Higher Soyen (Landkreis Rosenheim): Martin Niedermeier erzielte in seiner Education« erneut beste deutsche Hochschule. Prüfung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik 99,3 von Wie im Vorjahr erreicht sie weltweit Rang 32. 100 möglichen Punkten. Der 23-Jährige setzte sich damit an die Spitze Die Technische Universität München (TUM) aller Absolventen der IHK-Abschlussprüfungen im Winter 2018/2019 und verbesserte sich um eine Position auf Rang 43. der Sommerprüfung 2019. In seinem Beruf hat er auch bayernweit den www.timeshighereducation.com besten Abschluss erzielt. Gelernt hat Niedermeier seinen Beruf bei der Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG in München. Bayern Mehr E-Autos Foto: © IHK / Goran Gajanin In Bayern ist die Zahl der Erstanmeldungen von Pkws mit alternativen Antriebsarten (Gas, Elektro, Hybrid) um 78,7 Prozent gestiegen. So wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 54 799 dieser Autos neu zugelassen. Insgesamt sanken die Pkw-Zulassungszahlen um 0,5 Prozent auf 559 850. Die Neuanmeldun- gen von Benzinern verringerten sich um 6,3 Prozent (312 860), die von Diesel-Pkws um 2,9 Feierstunde – IHK-Vizepräsidentin Kathrin Wickenhäuser-Egger Prozent (192 191), so das Bayerische Landes- und Thomas Kürn (r.), Mitglied der Hauptgeschäftsführung und IHK-Bereichsleiter amt für Statistik. www.statistik.bayern.de Berufsbildung, beglückwünschen den Top-Absolventen Martin Niedermeier Bilanz Digitalisierung LfA-Förderung gefragt Neues Coaching-Programm Die LfA Förderbank Bayern hat die bayerische Wirtschaft in den ersten neun Monaten 2019 UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation mit Darlehen in Höhe von rund 1,9 Milliarden und Gründung an der TU München, hat das Digital Euro unterstützt – damit ging das Kreditvolu- men gegenüber dem gleichen Zeitraum 2018 Business Lab (DBL) gestartet. Dort sollen mittelstän- leicht zurück. Über 3 400 bayerische Unterneh- dische Unternehmen mit 150 bis 1 500 Mitarbeitern men und Kommunen nutzten die Fördermittel. schnelle und praxisnahe Hilfe bei der digitalen Trans- Stark gestiegen ist die Nachfrage von kleinen und mittleren Unternehmen nach Energieeffi- formation bekommen. zienzförderung (+ 26 Prozent). www.lfa.de Viele Betriebe müssen zum Beispiel wegen der star- ken internationalen Konkurrenz ihr Innovationstem- München po deutlich erhöhen. Oft fehlen ihnen jedoch quali- Standortkarte fizierte Experten dafür. Hier will das DBL ansetzen. Für München gibt es eine Neuauflage der Firmen können bis zu drei Mitarbeiter nach München Büro- und Gewerbestandortkarte, die Immo- entsenden. Erfahrene Coaches schulen die Teilneh- bilien- und Flächenangebote mit Objektdaten mer dort innerhalb von drei Monaten, wie sie digita- zeigt. Sie präsentiert Gebäude und Neubau- vorhaben für Büronutzung sowie Flächen- le Produkte, Dienstleistungen oder sogar Geschäfts- potenziale für Firmen mit Produktions- oder modelle beispielhaft entwickeln können. Infos unter: Entwicklungsanteilen. Infos und Download www.unternehmertum.de unter: www.standort-muenchen.info 6
Foto: European Union 2019 PERSONALIA Commerzbank AG Neu im Bereichsvorstand Robert Schindler (55), zuletzt Mitglied des Vorstands der HypoVer- einsbank – UniCredit Bank AG München, ist zum 1. November 2019 zur Commerzbank AG Vergleich von gewechselt und hat 190 Städten in dort als Bereichsvor- 30 europäischen stand die Leitung der Ländern Mittelstandsbank Süd übernommen. www.commerzbank.de EU Kultur- und Kreativmonitor München auf Platz 2 Allianz Lebensversicherungs-AG Der Kreativstandort München liegt im europäischen Vergleich an Wechsel an der Spitze zweiter Stelle hinter Paris, im Vergleich deutscher Städte sogar auf dem ersten Platz. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Cultural and Andreas Wimmer (45) wird zum 1. Januar Creative Cities Monitor 2019. Untersucht wurde, wie europäische 2020 neuer Vorstandsvorsitzen- Städte unter den Gesichtspunkten »Kulturelles Leben/Kulturel- der der Allianz Lebensver- le Dynamik«, »Kreativwirtschaft« und »Rahmenbedingungen am sicherungs-AG. Er tritt die Standort« abschneiden. Nachfolge von Markus München liegt vor allem beim Faktor »Kreativwirtschaft« weit vorn. Faulhaber an und wird Grund dafür sind die führende Rolle bei den Patentanmeldungen, zugleich Mitglied des die herausragende Entwicklung von Design-Anwendungen und Vorstands der Allianz die Anzahl der Jobs in Medien und Kommunikation. Im deutschen Deutschland AG, Mün- Vergleich ist München besonders stark in den Bereichen »Kulturel- chen. Er ist seit 1. Januar le Partizipation und Attraktivität«, »Offenheit, Toleranz und Vertrau- 2015 Mitglied des Vorstands en« und »Internationale Beziehungen«. von Allianz Leben und leitet das Ressort Der Monitor wurde vom wissenschaftlichen Dienst der EU-Kom- Firmenkunden. www.allianzdeutschland.de mission entwickelt und vergleicht 190 Städte in 30 europäi- schen Ländern miteinander, darunter sind 18 deutsche Städ- te. Dabei zeigt sich: Die Größe einer Stadt ist für die Kreativität Nemetschek SE nicht ausschlaggebend. Die Hauptstädte werden in vielen eu- Neuer CFOO und ropäischen Ländern von anderen Städten überholt, so auch in Vorstandssprecher Deutschland – München liegt deutlich vor Berlin. Weitere Infos: ec.europa.eu/jrc/en – Suchbegriff »Creative Cities« Axel Kaufmann (49) wird Vorstandssprecher und CFOO bei der Nemetschek SE, München. Er tritt seine Position am 1. Januar 2020 an. Zusätzlich wird 25 Millionen er den Geschäftsbereich Media & Entertainment Passagiere im gewerblichen Luftverkehr zählten (M&E) verantworten. Kaufmann war zuletzt die Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen Vorstandsmitglied der im ersten Halbjahr 2019* – 4,3 Prozent mehr als im Rational AG. Er folgt auf Patrik Vorjahreszeitraum. Heider, der die Nemetschek SE auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember 2019 verlässt. *einschl. Transitverkehr – Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik www.nemetschek.com Fotos: Commerzbank/Astrid Schmidhuber, 7 Allianz/www.Christiankaufmann,de, Rational AG
NAC H RICHTEN | ON L IN E IHK-Links des Monats Auf www.ihk-muenchen.de informiert die IHK immer aktuell über wichtige News, neue Serviceangebote und interessante Veranstaltungen. Verträge für (fast) Foto: Rido_stock.adobe.com alle Lebenslagen Verträge werden in guten Zeiten geschlossen, um für schlechte Zeiten vorzusorgen. Die IHK bietet zur Orientierung jetzt online zahlreiche Musterverträge – vom Arbeitsvertrag bis zur Widerrufsbelehrung. www.ihk-muenchen.de/mustervertraege Elektronische Rechnungen Links des Monats Wer die elektronische Rechnung als Unternehmen jetzt E-Commerce schon nutzt, profitiert von vielen Vorteilen. So bereiten sich www.ihk-muenchen.de/ecommerce Firmen vor: www.ihk-muenchen.de/e-rechnung Abmahnung www.ihk-muenchen.de/abmahnung Den Vertrieb optimieren E-Mobilität Ein erfolgreicher Vertrieb ist für jeden Betrieb essenziell. www.ihk-muenchen.de/e-mobilitaet Einen umfassenden Leitfaden für das passende Vertriebs- Kassenbuchführung konzept finden Unternehmer unter: www.ihk-muenchen.de/kassenbuchfuehrung www.ihk-muenchen.de/vertrieb Mutterschutz Start ins neue Jahr www.ihk-muenchen.de/mutterschutz Ob Steueränderung, Mindestlohn oder E-Autos – wie Steuerliche Abschreibung und AfA-Tabellen immer verändert sich zum Jahreswechsel einiges. Die www.ihk-muenchen.de/abschreibung wichtigsten Änderungen für Unternehmer im Überblick: www.ihk-muenchen.de/jahreswechsel fb.com/ihk.muenchen.oberbayern @IHK_MUC IHK Movements: Innovation am Flughafen Am Münchner Flughafen entsteht das branchen- und unternehmensübergreifende Innovationszentrum IHK-Newsletter und IHK-Magazin LabCampus. Sarah Wittlieb, Vice President Innovation & Den IHK-Newsletter können Sie abonnieren unter: Creation des LabCampus, erklärt im Interview, was www.ihk-muenchen.de/newsletter dieses Projekt so besonders macht. Das IHK-Magazin steht online unter: www.ihk-muenchen.de/labcampus www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin 8 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019
Eine kerngesunde Investition Jetzt Probe fahren Der neue Passat und der neue Passat Variant* Für alle, die täglich viel bewegen, gibt es jetzt ein Auto, das exakt auf die Anforderungen engagierter und tatkräftiger Zeitgenossen abgestimmt ist. Der neue Passat vereint konsequent Funktionalität und sportliche Linienführung. Besonders akzentuiert ist das bei den optionalen R-Line-Ausstattungen. Auch wenn Sie viel unterwegs sind, ist das ab sofort kein Problem mehr. Dank integrierter SIM sind Sie voll vernetzt und mit dem serienmäßigen We Connect können Sie unterwegs auf viele Online-Dienste und Services zugreifen. Brauchen Sie hingegen viel Platz, ist der neue Passat Variant der perfekte Assistent an Ihrer Seite. Sein Kofferraumvolumen von bis zu 650 Litern lässt sich durch Umklappen der Rücksitzlehne auf bis zu 1.780 Liter erweitern. Serienmäßig können Sie den Ladeboden mit einer Hand öffnen und ihn an Ihren Berufsalltag anpassen. * Kraftstoffverbrauch des Passat Variant in l/100 km: kombiniert 7,4–4,1, CO₂-Emissionen in g/km: kombiniert 163–109. Mehr Informationen bei Ihrem Volkswagen Partner und unter volkswagen.de. Abbildung zeigt Sonderausstattungen. Stand 11/2019. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
E H R UNGEN Firmenjubiläen Ihr Unternehmen begeht in diesem Foto: Fotolia©Prostock-studio Jahr ein Jubiläum? Das ist auf jeden Fall ein Grund zum Feiern. Bei einem Gestaltung: ideenmuehle.com, Bildnachweis: Fotolia © Prostock-studio IHK für München und Oberbayern besonderen Jubiläum ab 50 Jahren Max-Joseph-Straße 2 Ihr Unternehmen feiert 80333 München überreichen Vertreter der IHK für München Geburtstag! 089 5116-0 info@muenchen.ihk.de und Oberbayern die Urkunde persönlich. ihk-muenchen.de Wir gratulieren herzlich 525 Jahre 125 Jahre 100 Jahre 19-51-078_Glückwunschkarte Urkunde_RZ.indd 2-3 06.06.19 16:28 Bürgerbräu Bad Reichenhall August Carl Hirsch GmbH & Co. KG LEIMER KG Röhm & Söhne KG München Traunstein Bad Reichenhall Das Traditionsunternehmen befindet 1919 übernahmen die Brüder Josef und Die Wurzeln der Privaten Alpenbrauerei sich seit 1894 in Familienbesitz und wird Carl Leimer eine Feinbäckerei in Traun- gehen bis ins Jahr 1494 zurück. 1901 heute von Ingrid Auer-Grünaug geleitet, stein. Daneben bauten sie eine Großbäcke- erwarb Kommerzienrat August Röhm der Urenkelin des Firmengründers. Von rei auf. Ihre besondere Idee war, Semmel- das ehemalige Lindacher-Bräuhaus und Beginn an als Zulieferer für Brauereien brösel nicht mehr aus Altbrot, sondern benannte es in »Bürgerbräu Bad Rei- tätig, ist das Unternehmen heute auf die aus extra gebackenen frischen Weißbroten chenhall« um. Seit 1980 führt Christoph Lieferung von Standard- und Sonderbier- herzustellen. Heute werden täglich rund Graschberger, ein Urenkel von August flaschen sowie auf die Getränkekisten 300 Tonnen frisches Brot weiterverarbeitet. Röhm, die Brauerei. und Kegfässern spezialisiert. 100 Jahre 225 Jahre 125 Jahre Joseph Salger GmbH & Co. KG Xaver Mayr Modehaus Holzmarkt Suttner GmbH & Co. KG Traunstein Ingolstadt Dietramszell 1919 gründete der Großvater eine Holz- 1794 als Tuchmacherladen in Ingolstadt 1894 erwarb der Zimmermann Joseph handlung und führte den Betrieb eines gegründet, wurde das Modehaus 1994 Suttner die ehemalige Sägemühle des Hobelwerks und Heimwerkermarkts. Heu- von Franz Mayr übernommen, der das Klosters Dietramszell. Heute wird das Un- te hat sich das Unternehmen auf Immobi- Unternehmen in sechster Generation ternehmen in vierter Generation von Hans lien spezialisiert und wird durch die Enkel weiterführt. Benno Suttner jun. geführt. Gerlinde und Wilhelm Salger geleitet. Foto: © IHK 100 Jahre 50 Jahre Gabor Shoes AG Panavia Aircraft GmbH, Hallbergmoos Rosenheim Manfred Thalmaier e.K., Generalver- tretung der Allianz Versicherungs-AG, Die Wurzeln des Unternehmens gehen Miesbach auf ein Geschäft für Schuh- und Le- derwaren zurück, das Pius Gabor 1919 Systemmobil GmbH, München in Groß Strehlitz eröffnete. Nach dem GFI Gesellschaft für Ingenieurplanung Zweiten Weltkrieg wagten seine Söhne mbH, München Bernhard und Joachim einen Neuanfang Inhaber Franz Mayr mit seiner Frau Elke und gründeten die B. & J. Gabor Damen- und Elke Christian, IHK-Geschäftsstellen- schuhfabrik in Barmstedt bei Hamburg – IHK-Ehrenurkunde leiterin Ingolstadt (v.r.) Bestellung unter: www.ihk-muenchen. der Vorläufer der heutigen Gabor Shoes de/firmenjubilaeum AG, die ihren Sitz im oberbayerischen IHK-Ansprechpartnerin Rosenheim hat. Das Unternehmen wird Monika Parzer, Tel. 089 5116-1357 in zweiter Generation von Achim Gabor monika.parzer@muenchen.ihk.de geführt. 10 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019
Mit durchgängig digitalen Abläufen kann ich mich bei den kaufmännischen Aufgaben entlasten. Die digitalen DATEV-Lösungen unterstützen Sie bei allen kaufmännischen Aufgaben – vom Angebot über die Kassenführung bis hin zur Buchführung. So gewinnen Sie Freiräume und mehr Zeit für die Betreuung Ihrer Kunden. Informieren Sie sich im Internet oder bei Ihrem Steuerberater. Digital-schafft-Perspektive.de
Bloß nicht verzetteln Foto: Marion Vogel Schuhhersteller in neunter Generation – Lukas (l.) und Lars Meindl
U N T E R N E H ME R P R O F I L Die Brüder Lars und Lukas Meindl liefern weltweit sehr erfolgreich hochwertige Bergschuhe. Der Fachkräftemangel und der zunehmende Internethandel stellen sie dabei vor einige Herausforderungen. HARRIET AUSTEN E ine Pionierleistung hat Lars und Lu- kleidung her. Bei drei Erben der damaligen er und sein Bruder mit Sorge. Wie viele kas Meindl, Geschäftsführer der Lu- Geschäftsführer (Vater und Onkel) sei das andere Betriebe findet das Unternehmen kas Meindl GmbH & Co. KG, beson- »eine nicht zukunftsfähige Konstellation kaum mehr Nachwuchs (»eine Katastro- ders beeindruckt. Um sie zu illustrieren, für die nächsten Generationen« gewesen, phe«). Keiner wolle mehr das Schuhma- steht Lars extra auf und holt ein Schwarz- so Lukas. 2001 wurden die Bereiche daher cherhandwerk lernen. Weiß-Foto von der Wand. Es zeigt Vater in zwei selbstständige Unternehmen auf- Zudem haben sich durch das Internet die Alfons auf der ersten Schuhmusterschau geteilt, ohne Reibereien. Jeder könne sich Handelsstruktur und das Einkaufsverhal- nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 in Mün- jetzt besser auf sein Geschäft konzentrie- ten gravierend geändert. »Das birgt zwar chen. Was beide Söhne an ihm bewun- ren und am Markt ausrichten. Chancen wie eine stärkere Öffnung und dern, ist der Wille zu wachsen, aus dem Beide Firmen haben ihren Stammsitz in Internationalisierung«, sagt Lukas Meindl. Dorf Kirchanschöring in die Welt zu gehen, Kirchanschöring und nutzen dieselbe Mar- Dafür muss der Fachhandel den Spagat später im Ausland zu produzieren, Visio- ke. »Wir fühlen uns immer noch als eine zwischen persönlicher Beratung und On- nen zu verwirklichen. »Dadurch wurde aus Familie, jeder versucht, in seiner Branche lineverkauf bewältigen. Die Geschäftsfüh- dem Familienbetrieb ein Unternehmen die Hochwertigkeit der Marke zu erhalten«, rer bieten den spezialisierten Fachhänd- und eine Marke«, sagt Lukas Meindl. erklärt Lars Meindl. Gemeinsam mit dem lern daher eine enge partnerschaftliche Die Brüder haben vom Vater nicht nur die Vater übernahmen er und sein Bruder den Zusammenarbeit an – sozusagen »als Freude an der Arbeit, sondern auch ein Bereich Schuhe, der sich mit 60 Prozent Ex- Werkzeug zum Überleben«. »gesundes, reines, unverwaschenes und portanteil längst zu einem der führenden Das braucht der Schuhhersteller auch klar strukturiertes Unternehmen« über- global agierenden Hersteller von Berg- selbst. Deshalb gibt es klare Regeln: nicht nommen. Ein großes Erbe, in dem sich die und Outdoorschuhen entwickelt hat. verzetteln, keine anderen Produkte anbie- Bewahrung der Tradition, innovative Pro- ten, gesund strukturieren. »Das Überle- dukte, Handwerkskunst und ambitionier- Leichter, bequemer, langlebiger ben fällt leichter, wenn man spezialisiert tes Qualitätsbewusstsein mischen. Nach dem Tod des Vaters 2006 setzten die ist und nicht einen Bauchladen vor sich Im betrieblichen Alltag ergänzen sich die Brüder dessen mutigen Innovationskurs herträgt«, ist Lukas Meindl überzeugt. Brüder hervorragend. »Wir sind sehr un- fort. Ein wichtiger Meilenstein war die Sein Bruder nickt bestätigend. terschiedlich, vielleicht funktioniert es Partnerschaft mit W. L. Gore & Associates, deshalb so gut«, sagt Lars. Er ist der Zah- die Alfons Meindl schon vor 38 Jahren lenmensch, der nüchtern kalkulierende stu- eingefädelt hatte – als erster Schuh- dierte Betriebswirt, zurückhaltend und im hersteller in Europa. »Es geht immer Zu den Personen Hintergrund agierend. Sein älterer Bruder darum, die Schuhe wasserdicht, leich- Lukas schlug einen anderen Weg ein: »Ich ter, bequemer und langlebiger zu ma- Lukas Meindl, Jahrgang 1965, ausge- bin eher handwerklich orientiert und habe chen«, betont Lukas Meindl. bildeter Schuhtechniker, ist seit 1990 Spaß an der Herstellung des Produkts.« Aus Kirchanschöring kommen haupt- in neunter Generation für die Lukas Nach einer Schuhmacherlehre sammelte sächlich Bergschuhe, zwiegenähte Meindl GmbH & Co. KG tätig. Er ist in er bewusst Erfahrungen in verschiedenen Haferlschuhe und Trekkingschuhe. der Geschäftsführung für Produktion Ländern und Produktionen. »Man muss Jeder neue Schuh wird in einem und Entwicklung zuständig. etwas können, wenn man in die elterliche Team getestet, alle Familienmitglie- Firma kommt und etwas verändern oder der sind passionierte Bergwanderer. Sein Bruder Lars, Jahrgang 1968, stu- Ideen umsetzen will«, sagt er. Abenteurer, Alpinisten, Naturfilmer dierte Betriebswirtschaftslehre in Wien Die Brüder wuchsen im Familienbetrieb und Outdoorfans auf der ganzen Welt und hat seit 1996 die kaufmännische auf, jobbten später in den Ferien dort schwören auf die handgefertigten Leitung inne. Die Lukas Meindl GmbH und bekamen dadurch »einen Bezug zum und strapazierfähigen Schuhe aus & Co. KG beschäftigt mehr als 600 Produkt und zur Belegschaft«, erinnert dem Chiemgau. Mitarbeiter am Stammsitz und in drei sich Lukas Meindl. Bei ihrem Eintritt 1990 »Das Produkt erzählt bei uns die Ge- Auslandswerken. Sie stellt über eine (Lukas) und 1996 (Lars) stellte der Famili- schichten«, sagt Lars Meindl. Einige Million Paar Schuhe im Jahr her. enbetrieb neben Schuhen noch Lederbe- Entwicklungen allerdings betrachten www.meindl.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019
T I T E LTHEM A | EXP ORT KLEINE Firmen, 14
Auf dem Weg ins Ausland – viele Mittelständler Foto: mauritius images/Hans Blossey glänzen im internationalen Geschäft (Eurogate Container Terminal Hamburg) großer EXPORTErfolg Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019 15
Mittelständische Betriebe können sich agil und flexibel auf fremde Märkte einstellen und auf Kundenwünsche reagieren – ein entscheidender Vorteil auf den Weltmärkten. MECHTHILDE GRUBER M anchmal fängt es mit einer An- kann«, erklärt Firmenchefin Claudia Wa- nehmen auf internationalen Märkten äu- frage an: Ob das Unternehmen ckerbauer. Um zu verhindern, dass vage ßerst erfolgreich.« nicht auch ins Nachbarland lie- Anfragen zu viele Ressourcen im Unter- Der Preis für Unternehmen mit höchs- fern wolle? Oder ein Firmenchef stößt bei nehmen binden, schaltet Wackerbauer tens 100 Mitarbeitern wurde in diesem der Suche nach Wachstumsmöglichkeiten einen Fragebogen vor, der seriöse Inter- Jahr zum dreizehnten Mal vergeben. 88 auf potenzielle Kunden jenseits der Gren- essenten herausfiltert. Bonbonhersteller Firmen hatten sich beworben – deutlich ze. Für viele Firmen ist es weniger die Fra- Eduard Edel (siehe S. 18) wiederum hat mehr als im vergangenen Jahr. Verliehen ge, ob sie interessante Märkte im Ausland sich gezielt auf die unterschiedlichsten wird der Exportpreis vom Bayerischen erschließen sollten, sondern eher, wann Kundenwünsche eingestellt und setzt auf Wirtschaftsministerium, dem Bayerischen sie es angehen. Sonderfertigungen. So kann er sich gegen Industrie- und Handelskammertag und Die Perspektiven auf den Weltmärkten viel größere Wettbewerber behaupten. der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen sind dabei auch für kleinere Unterneh- Handwerkskammern in Zusammenarbeit men günstig. »Made in Germany« steht Exportpreis für Erfolgskonzepte mit Bayern International. für Qualität und Zuverlässigkeit, denn Die beiden Firmen gehören zu den fünf Erstmals wurde der Exportpreis in fünf deutsche Güter und Dienstleistungen sind Gewinnern des diesjährigen Exportprei- Kategorien vergeben: Handwerk, Handel, international gefragt. Das gilt selbstver- ses Bayern. Für die Jury sind dabei die Ex- Dienstleistung, Industrie sowie Genuss- ständlich auch – und manchmal sogar ge- portkennzahlen nicht allein entscheidend. land Bayern. Diese neue Kategorie richtet rade – für Produkte aus Bayern. Außerdem Prämiert werden vielmehr außergewöhn- sich an Unternehmen, die durch ihre be- agieren viele mittelständische Unterneh- liche unternehmerische Leistungen, Inno- sonderen Produkte und Dienstleistungen men so flexibel, dass sie sich auf verschie- vationsbereitschaft und mutige, kreative die Wertschätzung für bayerische Spezi- dene Markterfordernisse und Kundenbe- Ideen, mit denen gerade kleine Unterneh- alitäten und bayerische Lebensart in der dürfnisse schnell einstellen können. Dabei men auf dem Weltmarkt erfolgreich sind. Welt steigern. Die fünf Gewinner und ihre zeigt sich auch, dass es die eine allge- »Die Leistungen der Gewinner beeindru- internationalen Erfolgsgeschichten stellen mein gültige Internationalisierungsstrate- cken jedes Jahr aufs Neue«, sagt Manfred wir auf den folgenden Seiten vor. gie nicht gibt. Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für So konstruiert der Maschinenbauer Wa- München und Oberbayern und Mitglied IHK-Ansprechpartner zum Thema ckerbauer (siehe S. 17) seine Produkte so der Jury. »Mit innovativen und nachhal- Exportpreis und Internationalisierung robust und einfach zu warten, »dass sich tigen Produkten und Dienstleistungen ist Hannes Aurbach, Tel. 089 5116-2017 der Kunde im Ausland gut selbst helfen man auch als kleines bayerisches Unter- hannes.aurbach@muenchen.ihk.de 16
Wackerbauer Maschinenbau GmbH Hidden Champion aus Ampfing Langsam, dafür stetig und mit außerge- trennt, ist bei kommunalen und privaten auch die Trennmühle irgendwo im Einsatz wöhnlichem Erfolg: Das Exportgeschäft Abfallentsorgern, Kläranlagen und Bio- sehen.« Interessenten suchen dann den hat sich bei Wackerbauer Maschinenbau gasanlagenbesitzern im Einsatz – in Euro- Kontakt, zum Beispiel auf Umweltmessen, in Ampfing so entwickelt, wie es zu dem pa ebenso wie in Nordamerika, Asien oder auf denen Wackerbauer häufig auf dem kleinen Familienunternehmen passt, sagt Australien. Gemeinschaftsstand von Bayern Interna- Geschäftsführerin Claudia Wackerbauer »Beides ist reines Referenzgeschäft«, sagt tional vertreten ist. Oder sie informieren (50): »Für uns war es wichtig, dass das Claudia Wackerbauer. »Wir betreiben kaum sich im Internet. Auslandsgeschäft immer in einer Größen- Marketing. Die Kunden werden auf uns Die Flut der Anfragen aus dem Internet ordnung bleibt, bei der wir die damit ver- aufmerksam, weil sie den Helilifter oder wurde allerdings zunehmend zum Pro- bundenen Herausforderungen auch leis- ten können. Wir sind nicht jemand, der das Foto: Thorsten Jochim schnelle Geschäft mitnimmt.« Gemeinsam mit ihrem Bruder, Maschinenbaumeister Günther Wackerbauer (44), führt die In- genieurin in dritter Generation den 1938 gegründeten Familienbetrieb. Das Leis- tungsspektrum der Firma reicht von der fachgerechten Beratung über die Kon- struktion bis hin zum Bau hochwertiger Maschinen und Anlagenteile. Trotz der eher zurückhaltenden Herange- hensweise im Auslandsgeschäft, vielleicht aber auch gerade deshalb, sind die beiden Exportschlager des oberbayerischen Ma- schinenbauers heute in 40 Ländern auf allen Kontinenten zu finden. Der Helilifter, ein Bodengerät zum Heben und Transpor- tieren von Helikoptern, ist bei Hubschrau- berbenutzern weltweit gefragt. Die 2009 auf den Markt gebrachte Trennmühle, die Bioabfall zerkleinert und ihn gleich- Claudia und Günther Wackerbauer – die Geschwister leiten zeitig von enthaltenen Kunststoffanteilen die Geschäfte des Maschinenbau-Unternehmens Wackerbauer in Ampfing Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019 17
T I T E LTHEM A | EXP ORT blem, denn das Sichten, Bewerten und dafür die ideale Gelegenheit: »Man lernt Was laut Wackerbauer ihre beiden Export- Beantworten band in der kleinen Firma zu die Geschäftskultur des Landes kennen schlager gemeinsam haben und viel zu viele Kräfte. Mit Hilfe eines Beraters fand und es entstehen nützliche Kontakte.« Er- ihrem Erfolg beiträgt: Sie sind robust ge- sich dafür eine Lösung: Interessenten fül- folg hatte sie gleich bei ihrer ersten Reise baut, einfach zu warten und zu reparieren. len jetzt per Mail einen kurzen Fragebogen nach Kanada. Zwar wüsste sie aus heutiger Auf Wunsch wird der Kunde für die War- aus. Das hilft, seriöse Anfragen schnell he- Sicht an ihrer damaligen Präsentation eini- tung der Anlage ausgebildet. »Wir bauen rauszufiltern. Claudia Wackerbauer spart ges zu verbessern, aber ihre Bereitschaft, die Maschinen so, dass sich der Kunde sich damit Zeit und Geld: »Der Investiti- für Gespräche selbst nach Nordamerika im Ausland gut selbst helfen kann«, er- onsbereich, in dem wir arbeiten, ist immer zu reisen, kam bei einem dortigen Unter- klärt die Unternehmerin. Per Telefon oder auch Beratungsgeschäft. Der Kunde erhält nehmer sehr gut an. »Er ist noch heute ei- E-Mail unterstützt die Firma die Kunden unser Wissen und das ist ebenfalls Geld ner unserer besten Kunden. Es läuft eben dabei tatkräftig. wert. Mit Informationen im Internet sind vieles über die persönliche Beziehung«, ist Bei vielen Kunden im Ausland zählt nach wir daher sehr zurückhaltend.« Wackerbauer überzeugt. Ausschlaggebend Ansicht Wackerbauers außerdem ein ganz Umso wichtiger ist es der Firmenchefin, sei aber natürlich vor allem die Qualität besonderer Faktor: »Sie schätzen, dass sich immer einen persönlichen Eindruck der Produkte. Made in Germany und noch wir ein Familienbetrieb aus Bayern sind von potenziellen Märkten und Kunden zu mehr Made in Bavaria seien in ihrer Bran- und dass es uns bereits so lange gibt. Sie verschaffen. Delegationsreisen sind für sie che eben ein sehr anerkanntes Label. schätzen Tradition und Erfahrung.« Eduard Edel GmbH Bonbons für jeden Geschmack bons dort sehr beliebt«, sagt Marketing- Foto: Eduard Edel GmbH experte Joachim Lang. Um qualitativ hochwertig produzieren zu können, sind neben den Herstellungsverfahren auch die Zutaten von entscheidender Bedeu- tung, etwa frische Vollmilch aus der Regi- on oder selbst ausgekochte Blättertees für die Kräuterbonbons. Circa 250 verschiede- ne Sorten bietet Edel an, rund 1,5 Millio- nen Bonbons werden täglich hergestellt, 36 Prozent davon für den internationalen Markt. Für den Erfolg im Export sei eine konse- quente Kundenorientierung die wichtigste Voraussetzung, betont der Geschäftsfüh- rer: »Ins Ausland verkauft man in unserer Branche keine Standardware. In jedem Geschäftsführerteam der Eduard Edel GmbH – Thomas Wippel, Joachim Lang, Martin Lang (v.l.) Land stellen Kunden spezielle Anforderun- gen an Aussehen und Geschmack, an Eti- Das kann sonst keiner mehr: Mit hand- sind breit gestreut. »Unsere Historie und kettierung oder Verpackung. Zu unserem werklicher Bonbonmacherkunst, traditio- Tradition haben international einen hohen Erfolg trägt bei, dass wir diese Erwartun- nellen Maschinen und sehr besonderen Stellenwert«, sagt Joachim Lang (39), der gen der Kunden erfüllen können und auf Rohstoffen werden im bayerischen Donau- zusammen mit seinem Bruder Martin Lang Wunsch auch Sonderfertigungen herstel- wörth ganz spezielle und weltweit gefragte (43) und Thomas Wippel (44) die Geschäfte len.« Mit dieser Flexibilität kann sich der Süßigkeiten hergestellt. Die Eduard Edel des Spezialitätenherstellers führt. kleine Betrieb aus Donauwörth auch ge- Bonbonfabrik gibt es schon seit 1864, sie Besonders in den USA trage die Tradition gen internationale Lebensmittelkonzerne wird heute in fünfter Generation geführt. viel zum Erfolg der Firma bei. Der hohe gut behaupten. Das kleine Unternehmen, das neben Tradi- Standard bei der Lebensmittelverarbei- Damit das in Zukunft so bleibt, gehört tion ebenso stark auf Innovation setzt, ist tung habe dagegen in China noch mehr Ge- neben der Bewahrung traditioneller Bon- Preisträger der in diesem Jahr erstmals wicht. »Wer unsere Bonbons kauft, zeich- bonmacherkunst auch Innovation zur Un- ausgeschriebenen Kategorie »Genussland net sich durch seinen Lebensstil aus, das ternehmensstrategie. »Wir haben in den Bayern«. Die Exportaktivitäten der Firma hebt sein Image. Deshalb sind unsere Bon- letzten Jahren an unserem Standort sehr 18 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019
viel investiert, um effizienter produzieren den bürokratischen Herausforderungen und internationale Standards einhalten der einzelnen Länder, vor allem außerhalb zu können«, sagt Joachim Lang. So seien der EU, stellen müssten. Sanierung und Umbau des Produktions- Der Exportpreis in der Kategorie »Genuss- betriebs auch eine Voraussetzung für die land Bayern« soll deshalb in erster Linie internationale Qualitätszertifizierung IFS die Anstrengungen der Mitarbeiter ho- Global Markets Food gewesen. Diese Zer- norieren, betont der Geschäftsführer: »Sie tifizierung verkürze viele Prozesse im Ex- sind es, die in der Herstellung, im täglichen port, auch wenn die Mitarbeiter sich wei- Kundenkontakt und bei der Zollabwicklung terhin mit viel Geduld und großem Einsatz unsere Internationalität stemmen.« BioCer Entwicklungs-GmbH Netzwerker in der Medizinbranche Foto: BioCer Entwicklungs-GmbH Klaus Koller wünscht Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit und Gesundheit, Glück und Erfolg für das neue Jahr. Besuchen Sie Klaus Koller auf und sehen Sie seine Auto-, Informations-, Natur- und Reisevideos. Auf geben Sie einfach "Klaus Koller" ein, um auf seine Videos zu gelangen. k ollerfinance.de Wir finanzieren Bayerns Mittelstand Leasing und Finanzierung für mobile Wirtschaftsgüter PKW Einrichtungen IT LKW Büroausstattungen Medientechnik Maschinen Sicherheitstechnik Therapiegeräte Frank Heidenau (l.) und Markus Heinlein, Geschäftsführer der BioCer Entwicklungs-GmbH Ausrüstungen Medizintechnik »Der regulatorische Aufwand ist die größ- Produktgruppen: ein Blutstillungspulver te Herausforderung für unser kleines aus neuartigem Biomaterial sowie ein spe- Stellen Sie bei uns Unternehmen, die Anforderungen stei- ziell beschichtetes Netzimplantat, das Chi- online oder telefonisch gen ständig«, sagt Frank Heidenau (49). rurgen bei Patienten mit Leistenbrüchen Ihre Anfrage Gemeinsam mit Markus Heinlein (49) ist einsetzen. Steuerlich interessant schon ab er Geschäftsführer von BioCer, dem Ge- Obwohl der kleine Mittelständler aus Bay- einem Kaufpreis von 3.000 Euro winner in der Kategorie »Industrie«. Die ern in starker Konkurrenz zu großen Kon- sterilen Medizinprodukte der Bayreuther zernen steht, kann er sich erfolgreich auf Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und Firma sind in 60 Ländern der Welt gefragt internationalen Märkten durchsetzen. »Un- senden uns Ihr Händler-Angebot über die geplante Anschaffung. Wir erstellen Ihnen – 90 Prozent gehen in den Export. Nahezu sere innovativen Produkte, die in Deutsch- ein herstellerunabhängiges Leasingangebot jedes Land außerhalb der EU fordert eine land entwickelt, produziert und zugelassen oder Finanzierungsangebot. separate Zulassung, allein für China hat werden, sind überall und besonders in E-Mail: vetrieb@koller-finance.de der Prozess vier Jahre gedauert. Viel Ge- den asiatischen Ländern geschätzt. Dafür koller finance duld, Fachwissen und Engagement sind zahlen sie auch den hohen Preis«, erklärt 85622 München-Feldkirchen hier erforderlich. BioCer entwickelt und der Firmenchef. Der Vertrieb erfolgt dabei Information und Beratung produziert seit 2009 sehr erfolgreich zwei durch ein weltweites, engagiertes Händler- 089-9455220 Ein persönliches Gespräch ist unser wichtigstes Informationsangebot
T I T E LTHEM A | EXP ORT netzwerk, das von BioCer intensiv betreut vertreten und suchen auf Fachkongressen tausch mit Händlern und Ärzten ist durch wird. Geschäftsführung und Experten der und Ärztetagen das Gespräch mit den Kun- nichts zu ersetzen. Für uns der Schlüssel Firma sind auf allen Leitmessen weltweit den. »Der persönliche Kontakt und Aus- zum Erfolg«, sagt Heinlein. aviationscouts GmbH Digitale Trends einsetzen Nachhaltigkeit spielt im Konzept von Ausland. Der enge Kontakt und die gute Foto: aviationscouts GmbH/Max Hoerath Design aviationscouts eine entscheidende Rolle. Kommunikation mit den Kunden seien da- Der Preisträger in der Kategorie »Handel«, bei ein entscheidender Vorteil. kommt aus dem oberfränkischen Lichten- Dass die Verständigung mit den Kunden fels, handelt mit gebrauchten Flugzeugsit- gelingt und deren Wünsche erkannt und zen und betreibt den Internetmarktplatz bedient werden, dafür sorgt ein 17-köp- aviationgate.com. Die Firma betreut als figes multikulturelles Team, das außer One-Stop-Shop nicht nur den An- und Ver- Deutsch und Englisch viele andere Spra- kauf der Passagiersitze, sondern auch de- chen beherrscht. Neben dem direkten Be- ren Aufarbeitung und Reparatur sowie die ratungsgespräch am Telefon und den per- Ersatzteilbeschaffung und Logistik. sönlichen Kontakten auf Messen weltweit Auf der Plattform können Kunden die Pro- setzt das Team seit Langem auf digitale dukte namhafter Sitzhersteller vergleichen, Trends, um mit den Kunden zu kommu- auswählen und Kontakt zum Anbieter auf- nizieren. »Wir nutzen unsere Internetprä- nehmen. »Damit ist uns ein sehr erfolgrei- senz, Social Media und Cloud-computing cher Einstieg in den Weltmarkt gelungen«, intensiv und entsprechend ihrer Möglich- sagt Thomas Bulirsch (48), Geschäftsführer keiten«, sagt Thomas Bulirsch. »Das sind von aviationscouts. Heute gehen 98 Pro- Erfolgsfaktoren, die unser Unternehmen Thomas Bulirsch, Geschäftsführer der zent der Waren und Dienstleistungen ins voranbringen.« Handelsfirma aviationscouts MINOVA Information Services GmbH Erfolgreich im Nischenmarkt »Das Auslandsgeschäft haben wir eigent- Ländern wie der Türkei, China oder Turk- unterschiedlichste Geschäftsgepflogenhei- lich nie forciert, die Möglichkeiten haben menistan arbeitet es mit Partnerfirmen ten einstellen«, sagt Theuerer. Aber auch sich für uns durch unser dichtes Netzwerk zusammen, die neue Geschäftspartner innerhalb der EU sei für das Dienstleis- einfach ergeben«, sagt Gudrun Theuerer suchen und die Software vertreiben. »Die tungsunternehmen die Entsendung der (50). Zusammen mit Wilfried Saak (52) Mentalität in manchen Ländern ist eine Mitarbeiter sehr kompliziert, beklagt die führt sie das 22-köpfige Expertenteam der Herausforderung. Wir müssen uns dort auf Geschäftsführerin: »Der große bürokrati- MINOVA Information Services sche Aufwand ist frustrierend. Da- GmbH. Das Würzburger Unter- mit wird der Vorteil der Flexibilität Foto: MINOVA Information Services GmbH nehmen, Sieger in der Kategorie und Spontanität von uns kleine- »Dienstleistung«, ist spezialisiert ren Firmen untergraben.« auf Softwarelösungen für die Lo- Denn gerade die Performance, gistik der Mineralölbranche. »Wir das Fachwissen und die Zuverläs- sind in diesem Nischenmarkt seit sigkeit des eigentümergeführten 30 Jahren recht erfolgreich und Mittelstands schätzen die Kunden können als kleine Firma den Kon- weltweit, weiß Gudrun Theuerer: zernen durchaus etwas entgegen- »Was wir versprechen, das halten setzen«, sagt Theuerer. Der erste wir.« Die langfristigen Kunden- Kunde aus der Schweiz hat die beziehungen des Unternehmens Softwarespezialisten in der Bran- sprechen für sich. che gleich weiterempfohlen. Für Europa hat das Unterneh- Führen die Geschäfte der MINOVA men eine eigene Vertriebsstruktur Information Services GmbH – aufgebaut. In weiter entfernten Gudrun Theuerer und Wilfried Saak 20 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019
T I T E LT H E MA | SE R V I C E 5 Tipps zur Internationalisierung Der Einstieg ins Auslandsgeschäft 2. Marktzugang klären 4. G eschäftspartner suchen und die gelingt am besten mit guter Vorbereitung. Unternehmen sollten recherchieren, welche An- passende Geschäftsstruktur aufbauen Auch kleinere Unternehmen sollten forderungen der Zielmarkt stellt, um Produkt oder Wie soll der Vertrieb erfolgen? Unternehmen prü- dabei strategisch vorgehen. Das spart Dienstleistung dort vertreiben zu können. fen am besten verschiedene Möglichkeiten – vom Arbeitskraft, bewahrt vor Enttäuschungen Wichtig: Sind Fachpersonal und Kapazitäten Vertriebspartner bis zur eigenen Niederlassung. und bringt schnelleren Erfolg. Fünf Tipps vorhanden, um den Markt tatsächlich zu bedie- Wenn es darum geht, passende Geschäftspartner für die Umsetzung: nen? Hierzu gehören neben der persönlichen zu suchen, leisten Auslandshandelskammern Betreuung der ausländischen Kunden auch die (AHKs) und Bayerische Repräsentanzen Unter- Herausforderungen, die etwa Bürokratie oder stützung. Nicht vergessen: eigene Mitarbeiter für Zertifizierungspflichten mit sich bringen. die Exportaufgaben schulen. Dafür können Firmen die zahlreichen Angebote der IHK nutzen. 1. Marktchancen abwägen 3. H inreisen und sich persönliche Eindrücke 5. Am Ball bleiben Zum Start ist es wichtig, sich über die lokalen verschaffen Der Geschäftserfolg im Ausland ist kein Marktchancen eingehend zu informieren: Es lohnt sich, an Messebeteiligungsprogrammen Selbstläufer. Märkte müssen beobachtet und Ist mein Produkt im Zielland gefragt? oder Delegationsreisen teilzunehmen, um kul- mögliche Veränderungen frühzeitig erkannt wer- Gibt es bereits ähnliche Produkte auf dem turelle Eindrücke zu sammeln und zu prüfen, ob den, damit das eigene Unternehmen auf Innovati- Markt? Mentalität und Geschäftskultur des Landes zum onen und internationale Entwicklungen reagieren Wie sind die wirtschaftlichen Perspektiven eigenen Unternehmen passen. kann. Informationen aus erster Hand von Exper- des Landes? ten aus den jeweiligen Ländern erhalten Firmen Informationen zu Zielländern, zu weiterführen- zum Beispiel auf den IHK-Veranstaltungen, die den Informationsquellen und zu Ansprech- regelmäßig zu wichtigen Märkten angeboten partnern können bei der IHK erfragt werden. werden. Serviceangebote für Unternehmen ie Website der IHK für München und D Ein umfangreiches Angebot an IHK-Seminaren Die deutschen Auslandshandelskammern Oberbayern umfasst ein umfangreiches und Fortbildungen zu Zoll- und Außenhandels- (AHKs) beraten und betreuen weltweit deut- Informationsangebot zum Außenhandel, mit themen bietet die IHK Akademie für München sche Unternehmen, die ihr Auslandsgeschäft Schwerpunkten unter anderem zum Brexit und Oberbayern. Angebotsübersicht unter: auf- oder ausbauen wollen. Sie sind an über sowie zu Zoll- und Steuervorschriften. akademie.muenchen.ihk.de/aussenwirtschaft 140 Standorten in 92 Ländern vertreten. www.ihk-muenchen.de/international www.ahk.de urch das Enterprise Europe Network (EEN) D as Außenwirtschaftsportal Bayern bietet D bietet die IHK für München und Oberbayern uch der Freistaat Bayern unterstützt A detaillierte Informationen zu potenziellen den bayerischen Unternehmen zudem einen bayerische Unternehmen im Ausland durch Zielmärkten sowie beispielsweise Auskünfte zu unmittelbaren Zugang zum KMU-Förder- eigene deutschsprachige Repräsentanten, die bayernweiten Förderprogrammen. netzwerk der Europäischen Kommission. bayerischen Unternehmen als Ansprechpartner www.weltweit-erfolgreich.bayern Neben Geschäftspartnervermittlung und zur Verfügung stehen. Eine Übersicht der be- Fördermittelberatung hat das Netzwerk auch stehenden Auslandsrepräsentanzen unter: er IHK-Newsletter International informiert D eine Feedbackfunktion, um Missstände beim www.bavariaworldwide.de über die wirtschaftliche Entwicklung der ein- grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr zelnen Märkte und bietet Updates zu speziellen nach Brüssel zu melden. Eine Übersicht der Foto: Liudmila Dutko_stock.adobe.com Fachthemen wie Zoll- und Exportkontrollrecht. Serviceleistungen erhalten Firmen unter: Wissen zum internationalen www.een-bayern.de Geschäft erwerben – zum Zudem enthält er Hinweise auf die aktuellen Beispiel in Seminaren zu Zoll- Veranstaltungsangebote im Bereich Internatio- und Außenhandelsthemen nal. Anmeldung zum Newsletter unter: Bayern International, ein Unternehmen des www.bihk.de/bihk/newsletter/anmeldung/ Freistaats Bayern, unterstützt kleine und ihk-muenchen mittelständische Unternehmen beim Aus- landsgeschäft gemeinsam mit den IHKs und E ine individuelle telefonische Beratung zu weiteren Wirtschaftsverbänden, zum Beispiel einzelnen Märkten und Fragen des Auslands- mit Gemeinschaftsständen auf Auslandsmes- geschäfts ergänzt das Angebot der IHK für ihre sen, Delegationsreisen und Förderprogrammen. Mitgliedsunternehmen. Firmen erreichen die Detaillierte Informationen unter: IHK-Experten unter: Tel. 089 5116-0 www.bayern-international.de 21
Foto: Luca Bruno_stock.adobe.com Wie wird eine Stadt nach- haltig? Bei diesem Hoch- haus in Mailand schützen Pflanzen die Bewohner vor Hitze, Kälte und Lärm
S TA N D O R T P O LI T I K | U N -N A C H H A LT I G K E I T S Z I E L E »Wir brauchen das Miteinander« Die Vereinten Nationen haben 17 Sustainable Development Goals (SDGs) verabschiedet, an deren Umsetzung auch Unternehmen mitwirken können. Das elfte Nachhaltigkeitsziel lautet: nachhaltige Städte und Gemeinden. HARRIET AUSTEN I m Moment sind alle aufgeschreckt. Fri- als 50 Prozent der weltweiten Bevölke- und legt den Fokus auf eine »nachhaltige, days for Future hat die Menschen wach- rung. Städte sind Motoren der Volkswirt- integrierte und inklusive Stadtentwick- gerüttelt, alte Themen werden plötzlich schaften, der Kultur und der Innovation. lung«. Dies gelingt nur in enger Kooperati- Mainstream«, stellt Rauno Andreas Fuchs Sie sind aber auch für 80 Prozent der on aller Akteure aus Politik, Wissenschaft, fest. Der Geschäftsführer der Green City CO₂-Emissionen und 50 Prozent des Ab- Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Experience GmbH aus München beobach- falls verantwortlich und Schauplatz sozia- tet genau, was sich derzeit bewegt. Er un- ler Konflikte. Die Stadt der Zukunft bauen terstützt mit seinem 30-köpfigen, interdis- Deshalb mahnen die Vereinten Nationen »Wir brauchen das Miteinander«, sagt Stef- ziplinären Team bundesweit Kommunen, mit dem elften Sustainable Development fen Braun, Leiter des Forschungsbereichs Organisationen und Unternehmen auf Goal (SDG) Konzepte an, um Städte ef- Urbane System-Gestaltung beim Fraun- dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. »Es fizienter, technologisch fortschrittlicher, hofer IAO aus Stuttgart. Er ist unter ande- gilt, nicht weiter Zeit zu verlieren«, sagt grüner und sozial inklusiver zu gestalten, rem zuständig für die Morgenstadt-Werk- der Experte, der den Wandel beschleuni- sie also zu Smart Cities zu machen, wie es statt, eine Plattform zur Diskussion gen will. in der Fachsprache heißt. Metropolen wie kommunaler Herausforderungen, die ei- Mehr Tempo ist auch notwendig. Rund um Barcelona, Kopenhagen und Wien zeigen nen derartigen Austausch vorantreibt und den Globus nimmt die Urbanisierung zu. bereits, wie das funktionieren kann. Die dabei gezielt neue Kooperationsformate Obwohl Städte nur etwa zwei Prozent der Bundesregierung greift mit der Deutschen entwickelt hat. Alle Bevölkerungsgruppen Landfläche einnehmen, leben dort mehr Nachhaltigkeitsstrategie das Thema auf auf dem Weg zur Smart City mitzunehmen Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 12/2019 23
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